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Identitätspolitik: Identitätspolitik umfasst die politische Mobilisierung auf der Grundlage sozialer Identitäten, wie Rasse, Geschlecht, Sexualität oder Religion. Sie konzentriert sich darauf, für die Interessen und Rechte bestimmter Gruppen einzutreten und systemische Ungleichheiten und Diskriminierung zu bekämpfen. Sie betont die Bedeutung der Anerkennung unterschiedlicher Identitäten und Erfahrungen bei der Gestaltung politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Siehe auch Identität, Politik, Multikulturalismus, Universalismus, Rassismus, Diskriminierung, Religion, Religiöser Glaube.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ivan Krastev über Identitätspolitik – Lexikon der Argumente

Krastev I 56
Identitätspolitik/postkommunistische Ära/Krastev: Zu diesem beruhigenden deutschen Traum können wir hinzufügen, dass der Imitationsimperativ, wie er in Mittel- und Osteuropa erlebt oder vorgestellt wurde, stillschweigend implizierte, dass Deutschland das wirkliche Modell war, das zur Bewunderung der Nachahmung hochgehalten wurde.
Krastev I 57
Ein überhitzter Partikularismus ist eine natürliche Reaktion auf ein Überbewerten der Unschuld des Universalismus. Eine Folge davon ist, dass Populisten überall den Universalismus gerne als Partikularismus der Reichen verunglimpfen. Der anfängliche Eifer der ehemals gefangenen Nationen, sich 1989 dem liberalen Westen anzuschließen, rührte mindestens ebenso sehr von nationalistischen Ressentiments gegen die vierzigjährige Hegemonie Moskaus her wie von einem tief verwurzelten Bekenntnis zu liberalen Werten und Institutionen.
Im intellektuellen Klima der 1990er Jahre jedoch wurde die moralische Unannehmbarkeit des ethnischen Nationalismus mit dem Ideal einer angestrebten "Normalität" verwoben. Ethno-Nationalismus wurde auch mit den blutigen Jugoslawienkriegen in Verbindung gebracht. Darüber hinaus wurden postnationale Gesprächsthemen von der Europäischen Union eifrig nach Osten exportiert. Diese Faktoren sprachen gegen eine völlige Offenheit in Bezug auf die Rolle des Nationalgefühls bei der Eile der ehemals kommunistischen Nationen, sich dem Westen anzuschließen. Vgl. >Imitation/Krastev.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Krastev I
Ivan Krastev
Stephen Holmes
The Light that Failed: A Reckoning London 2019

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