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Buchdruck: Der Buchdruck ist eine traditionelle Technik, die um 1440 von Johannes Gutenberg erfunden wurde. Er verwendet erhabene Oberflächen, um Tinte auf Papier zu übertragen. Dabei werden Metall- oder Holzlettern und Bilder in einer Presse angeordnet, wobei Druck ausgeübt wird, um einen Abdruck zu erzeugen. Siehe auch Literatur, Schrift, Texte, Kommunikation, Kultur, Kulturelle Überlieferung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Daron Acemoglu über Buchdruck – Lexikon der Argumente

Acemoglu I 213
Buchdruck/Acemoglu/Robinson: Nicht jeder sah den Druck als eine wünschenswerte Innovation an. Bereits 1485 erließ der osmanische Sultan Bayezid II. ein Edikt, das den Muslimen den Druck in arabischer Sprache ausdrücklich verbot. Diese Regel wurde 1515 von Sultan Selim I. noch verstärkt. Erst 1727 wurde die erste Druckerpresse in den osmanischen Ländern zugelassen. Dann erließ Sultan Ahmed III. ein Dekret, das İbrahim Müteferrika die Erlaubnis erteilte, eine Presse zu errichten.
Aceemolgu I 214
Bis weit in die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hinein wurde die Buchproduktion im Osmanischen Reich noch immer hauptsächlich von Schreibern betrieben, die vorhandene Bücher von Hand kopierten. Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts sollen achtzigtausend solcher Schreiber in Istanbul tätig gewesen sein. Dieser Widerstand gegen den Buchdruck hatte die offensichtlichen Folgen für die Alphabetisierung, die Bildung und den wirtschaftlichen Erfolg. Im Jahr 1800 waren wahrscheinlich nur 2 bis 3 Prozent der Bürger des Osmanischen Reiches alphabetisiert, verglichen mit 60 Prozent der erwachsenen Männer und 40 Prozent der erwachsenen Frauen in England. In den Niederlanden und Deutschland waren die Alphabetisierungsraten sogar noch höher.
Acemoglu I 215
Die osmanischen Sultane und die religiösen Einrichtungen fürchteten die schöpferische Zerstörung, die sich daraus ergeben würde. Ihre Lösung war das Druckverbot. >Institutionen/Acemoglu
, >Bildung/Acemoglu, >Technologie/Acemoglu.

Literatur: Zur Opposition gegen die Druckerpresse im Osmanischen Reich siehe Savage-Smith (2003)(1) pp. 656–59. Geschichtliche Vergleiche stammen aus Easterly (1981)(2).

1.Savage-Smith, Emily (2003). “Islam.” In Roy Porter, ed. The Cambridge History of Science. Volume 4: Eighteenth-Century Science. New York: Cambridge University Press.
2.Easterly, William (2006). The White Man’s Burden: Why the West’s Efforts to Aid the Rest Have Done So Much Ill and So Little Good. New York: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Acemoglu II
James A. Acemoglu
James A. Robinson
Economic origins of dictatorship and democracy Cambridge 2006

Acemoglu I
James A. Acemoglu
James A. Robinson
Why nations fail. The origins of power, prosperity, and poverty New York 2012

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