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Gerald F. Gaus über Präferenzutilitarismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 106
Präferenzutilitarismus/Ökonomische Theorien/Gaus: Viele ökonomische Standardfälle des Utilitarismus für den Liberalismus setzen zwischenmenschliche Vergleiche des Nutzens voraus. Obwohl Ökonomen sensibel für Probleme des Vergleichs im Nutzen verschiedener Menschen sind, tut dies ein großer Teil der politischen Ökonomie (Mueller, 2003(1): 566ff). Wenn wir stattdessen davon ausgehen, dass der Nutzen (oder das Glück oder das Vergnügen) verschiedener Menschen inkommensurabel ist, stellen wir uns den Problemen des Pluralismus und der sozialen Inkommensurabilität (...). Selbst bei inkommensurablen persönlichen Nützlichkeiten können wir immer noch einige minimale wohlfahrtswissenschaftliche Gesamturteile fällen.
Pareto-Optimum: Nach dem Pareto-Kriterium,
(1) ist der soziale Zustand S1 Pareto-überlegener als S2, wenn nur mindestens eine Person in S1 besser gestellt ist als in S2 und niemand in S1 schlechter gestellt ist als in S2; und
(2) wenn kein Zustand besser als Pareto S1 ist, dann befindet sich S1 in der Menge der Pareto-optimalen sozialen Zustände.
Diese Kriterien können natürlich eine große Anzahl von Pareto-Optimal-Zuständen identifizieren und sind daher unter den uns zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten oft unschlüssig. Auch wenn es oft unschlüssig sein mag, so vermeidet zumindest das Pareto-Kriterium das von Rawls identifizierte Problem: Das Wohlergehen einiger weniger zugunsten vieler zu opfern, ist ausgeschlossen. Somit scheint der paretische Wohlfahrtsstaat zumindest mit dem Liberalismus vereinbar zu sein.
>Pareto-Optimum/Sen.

1. Mueller, Dennis C. (2003) Public Choice III. Cambridge: Cambridge University Press.

Gaus, Gerald F. 2004. „The Diversity of Comprehensive Liberalisms.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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