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Liberalismus: Der Liberalismus in der politischen Philosophie ist eine Reihe von Überzeugungen, die die Freiheit des Einzelnen, die Gleichheit und die Rechtsstaatlichkeit betonen. Liberale glauben, dass der Einzelne frei sein sollte, sein Leben so zu leben, wie er es für richtig hält. Siehe auch Libertarismus, Kommunitarismus, Individualismus, Freiheit, Gesellschaft, Demokratie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Joseph Raz über Liberalismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 416
Liberalismus/Raz/Weinstein: Die historische Kurzsichtigkeit der zeitgenössischen politischen Theorie hat den perfektionistischen Liberalismus von Joseph Raz in der Folge anomaler erscheinen lassen, als er tatsächlich ist. Obwohl Stephen Mulhall und Adam Swift zu Recht zu dem Schluss kommen, dass Raz die Rivalität zwischen Liberalismus und Kommunitarismus "transzendiert", überbetonen sie seine Originalität (1996(1): 250).
Perfektionistischer Liberalismus: Der perfektionistische Liberalismus von Raz ist ein überarbeiteter neuer Liberalismus, aber mit einigen Unterschieden. Zum Beispiel unterscheidet Raz zwischen Autonomie, einem bahnbrechenden Wert, der ernsthafte politische Aufmerksamkeit erfordert, und Selbstverwirklichung, die seiner Ansicht nach nur eine Spielart der Autonomie ist.
>Selbstverwirklichung/Hobhouse
.
Selbstverwirklichung/Raz: Während ein sich selbst verwirklichender Mensch alle seine Fähigkeiten zu seinem vollen Potential entwickelt, entwickelt ein autonomer Mensch lediglich "ein Selbstverständnis von sich selbst, und seine Handlungen sind sensibel für seine Vergangenheit". Indem sie "Ziele und Verpflichtungen annehmen, indem sie sich um die eine oder andere Sache kümmern", geben solche Personen ihrem Leben "Form", wenn auch nicht unbedingt nach einem einheitlichen Plan wie bei Hobhouse (Raz, 1986(2): 375, 387) (...).
Wertepluralismus: Darüber hinaus bedeutet Autonomie für Raz im Gegensatz zu den neuen Liberalen Wertepluralisten, weil Güter und Tugenden inkommensurabel sind, was uns oft zwingt, sie abzugeben, "ein Gut zugunsten eines anderen aufzugeben" (1986(2): Und, tragischerweise, müssen wir Kompromisse eingehen, weil (obwohl Raz nicht argumentiert, warum) die Auswahl der Güter und Tugenden, die uns zur Verfügung stehen, weitgehend sozial bestimmt ist (1986(2): 366, 398-9) (...).
Ziele/Raz: Ungeachtet dieser Unterschiede "identifizieren" sich für Raz autonome Handelnde dennoch mit ihren Entscheidungen und bleiben ihnen "treu", genau wie neue liberale Selbstverwirklichungshandelnde. Zweitens "erschaffen sich autonome Handelnde bei der Gestaltung ihres Lebens nicht willkürlich neu, wie die Handelnden der Selbstverwirklichung, trotz ihrer sozialen Umstände.
RazVsNietzsche: Brutale Nietzsche'sche Selbstschöpfung ist unmöglich, denn wir alle werden in Gemeinschaften geboren, die unsere Werte voraussetzen. Autonomes Handeln verändert diese bestenfalls geringfügig oder bestätigt diese Werte selektiv erneut.
(1986(2): 382, 387-8).
>Perfektionismus/Raz.

1. Mulhall, Stephen and Adam Swift (1996) Liberals and Communitarians. Oxford: Blackwell.
2. Raz, Joseph (1986) The Morality of Freedom. Oxford: Oxford University Press.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Raz, Joseph

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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