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Konservatismus: Der Konservatismus ist eine politische und soziale Ideologie, die traditionelle Werte, Institutionen und einen allmählichen gesellschaftlichen Wandel befürwortet. Er betont die Bewahrung etablierter Bräuche, Institutionen und Prinzipien und setzt sich für begrenzte staatliche Eingriffe, freie Märkte und die Bedeutung der individuellen Verantwortung ein.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Kekes über Konservatismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 131
Konservatismus/Kekes/Gaus: Konservatismus (...), hat verschiedene Versionen, zum Teil deshalb, weil die Konservativen sich oft nicht einig sind, welche politischen Arrangements konserviert werden sollten. Es gibt jedoch keine Meinungsverschiedenheit unter ihnen darüber, dass die Gründe für oder gegen diese Arrangements in der Geschichte der Gesellschaft zu finden sind, deren Arrangements sie sind.
KonservatismusVsVertragstheorie: Dies verpflichtet die Konservativen dazu, zu leugnen, dass die Gründe aus einem hypothetischen Vertrag oder aus einer imaginären idealen Ordnung oder aus dem, was für die gesamte Menschheit nützlich sein soll, abgeleitet werden sollen.
Fragen an den Konservatismus:
- Inwieweit sollten politische Arrangements auf der Geschichte basieren?
- Wie wirkt sich die Vielfalt der Werte auf politische Arrangements aus?
- Wie sollte das Verhältnis zwischen individueller Autonomie und sozialer Autorität aussehen?
- Wie sollten politische Arrangements auf die Vorherrschaft des Bösen reagieren?
>Absolutismus/Kekes
, >Werte/Relativismus.
Gaus I 138
Konservatismus gegenüber dem Bösen: Konservatismus wurde die Politik der Unvollkommenheit genannt (O'Sullivan, 1976(1): Kap. 10; Quinton, 1978(2)). Dies ist in gewisser Hinsicht eine treffende Charakterisierung, in anderen ist sie jedoch irreführend. Sie legt zu Recht nahe, dass die Konservativen die Idee der menschlichen Vollkommenheit ablehnen. (Zur Geschichte der Idee siehe Passmore, 1970(3); Kekes, 1997(4)). Sie ist jedoch zu optimistisch, weil sie impliziert, dass die menschliche Existenz, abgesehen von einigen Unvollkommenheiten, im Großen und Ganzen in Ordnung ist. Aber es ist schlimmer als ein schlechter Witz, Krieg, Völkermord, Tyrannei, Folter, Terrorismus, Drogenhandel, Konzentrationslager, Rassismus, die Ermordung religiöser und politischer Gegner, leicht vermeidbare Epidemien und Hungersnöte und andere bekannte und weit verbreitete Übel als bloße Unvollkommenheiten zu betrachten. Die Konservativen sind von der Vorherrschaft des Bösen viel beeindruckter, als dieses Etikett impliziert. Wenn Böses als ernsthafter ungerechtfertigter Schaden verstanden wird, der von Menschen verursacht wird, dann ist die konservative Sichtweise, dass die Prävalenz des Bösen ein permanenter Zustand ist, der nicht wesentlich verändert werden kann. >Menschliche Natur/Konservatismus.

1. O'Sullivan, Noel (1976) Conservatism. New York: St Martin's.
2. Quinton, Anthony (1978) The Politics of Imperfection. London: Faber and Faber.
3. Passmore, John (1970) The Perfectibility of Man. London: Duckworth.
4. Kekes, John (1997) Against Liberalism. Ithaca, NY: Cornell University Press.

Kekes, John 2004. „Conservtive Theories“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Kekes, John

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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