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Demokratie: Die Demokratie ist ein Regierungssystem, in dem das Volk die Macht hat, seine Führer zu wählen und Entscheidungen darüber zu treffen, wie es regiert wird. Sie beruht auf den Grundsätzen der Gleichheit, Freiheit und Beteiligung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Sozialwahltheorie über Demokratie - Lexikon der Argumente

Gaus I 146
Demokratie/Sozialwahltheorie/Dryzek: Die Sozialwahl-Theorie der Demokratie orientiert sich an Kenneth Arrow's (1951)(1) Demonstration der Unmöglichkeit eines kollektiven Wahlmechanismus, wie z.B. ein Wahlsystem, das gleichzeitig eine Reihe harmloser Bedingungen erfüllt (Einstimmigkeit, Nicht-Diktatur, Transitivität, uneingeschränkter Bereich der Präferenzen und Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen). (VsDemokratie).
William Riker (1982)(2) radikalisierte die Sozialwahl-Kritik der Demokratie, indem er feststellte, dass unterschiedliche Wahlsysteme und -regeln das Arrow-Problem nur dadurch umgehen, dass sie ein Element der Willkür in die kollektive Wahl einführen. Angesichts der Tatsache, dass unterschiedliche Mechanismen bei identischer Verteilung der Präferenzen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, gibt es keinen Volkswillen, der unabhängig von dem Mechanismus ist, der ihn feststellt. Dies gilt insbesondere dann, wenn es, wie Riker glaubt, keinen besonderen Grund gibt, einen Mechanismus (z.B. Mehrheitsregel oder Zustimmungsabstimmung oder Konsens) einem anderen vorzuziehen. In diesem Fall ist die Demokratie dann entleert.
>Deliberative Demokratie/Dryzek.
(...) Öffentlichkeitswahl-Theoretiker haben wie folgt argumentiert:
- In politischen Systemen jeder Größe ist das Wählen irrational.
- Die Mehrheitsregel bringt die Pareto-suboptimale Ausbeutung von Minderheiten mit sich.
- Eigennützige gewählte Vertreter schaffen bestenfalls Programme, die ihren eigenen Wählern auf Kosten des öffentlichen Interesses zugute kommen, im schlimmsten Fall gestalten sie Programme absichtlich so schlecht, dass ihre eigene Fürsprache erforderlich ist, um Vorteile zu erzielen.
- Die Höhe der öffentlichen Ausgaben ist meist eine Folge der eigennützigen Bürokraten, die ihre Budgets maximieren. Bürokraten können sich mit besonderen Interessengruppen und den sie unterstützenden Politikern verschwören, um öffentliche Mittel zu ihrem eigenen Vorteil umzuleiten.
- Allgemeiner gesagt, "Verteilungskoalitionen" wie Gewerkschaften und Arbeitgeber sichern Gesetze und Politiken zum Schutz ihrer eigenen Privilegien auf Kosten der wirtschaftlichen Effizienz.
Gaus I 147
- Demokratische Politik ist von Natur aus unverantwortlich, weil alle Akteure Vorteile für sich selbst suchen, während sie anderen Kosten aufbürden; das Ergebnis ist ein Negativsummenspiel, bei dem die Gesamtkosten den Gesamtnutzen überwiegen.

1. Arrow, Kenneth J. (1951) Social Choice and Individual Values. New York: Wiley.
2. Riker, William H. (1982) Liberalism against Populism: A Confrontation between the Theory of Democracy and the Theory of Social Choice. San Francisco: Freeman.

Dryzek, John S. 2004. „Democratic Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Sozialwahltheorie

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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