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Toleranz: Toleranz ist die Bereitschaft, Meinungen, Überzeugungen, Verhaltensweisen oder Lebensweisen anderer Menschen zu akzeptieren, selbst wenn sie sich von den eigenen unterscheiden.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

James Bohman über Toleranz – Lexikon der Argumente

Gaus I 164
Toleranz/deliberative Demokratie/Diskurstheorien/Bohman: [die] zwei Merkmale der Toleranz - als perspektivische und als normative Haltung in der Kommunikation - stellen sich der skeptischen Herausforderung der vermeintlichen Grenzen des Diskurses.
>Toleranz/Diskurstheorien.
a) Ein Duldungsregime ist illegitim, wenn es diskursive Ansprüche verneint, indem es die Perspektive der duldenden Gruppe falsch verallgemeinert, so dass sie die Ansprüche und Gründe der geduldeten Gruppe zurückweisen kann.
b) Ein Duldungsregime ist gerecht, wenn es den Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, ihren Verpflichtungen zur Rechtfertigung gegenüber allen nachzukommen, wenn sie das gleiche Recht eines jeden respektieren sollen, zur Definition ihrer Gesellschaft beizutragen. Die Duldung von Perspektiven ist nicht nur eine Frage der Kommunikation erster Ordnung, sondern auch der Eigenschaften zweiter Ordnung des Regimes, das die Integrität von Kommunikation und Deliberation schützen will (Young, 1997(1); 2000(2)).
Bohman: In dieser Hinsicht ist Duldung eine Eigenschaft zweiter Ordnung des Rahmens, der eine beratende Gemeinschaft schafft. Sie ist auch ein Eigentum der Bürger, die verpflichtet sind, sich um
die demokratische Kommunikation zu sorgen. In Verbindung mit einer kritischen Reflexion über die Bedingungen erfolgreicher Kommunikation wirkt Duldung als eine Form von Anti-Macht, um die ideologischen Beschränkungen der Kommunikationsstruktur in demokratischen Prozessen zu überwinden.

1. Young, Iris (1997) 'Difference as a resource for democratic communication'. In James Bohman and William Rehg, eds. Deliberative Democracy. Cambridge, MA: MIT Press.
2. Young, Iris (2000) Democracy and Inclusion. Oxford: Oxford University Press.

Bohman, James 2004. „Discourse Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bohman, James

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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