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Neo-Republikanismus: Der Neo-Republikanismus ist eine zeitgenössische politische Philosophie, die sich auf die klassische republikanische Tradition stützt. Er betont die Bedeutung der bürgerlichen Tugend, der Nichtbeherrschung und der politischen Freiheit. Vertreter sind Philip Pettit, Quentin Skinner, Hannah Arendt, Michael Walzer, Jürgen Habermas. Siehe auch Republik, Republikanismus, Staat, Gesellschaft, Demokratie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Richard Dagger über Neorepublikanismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 174
Neorepublikanismus/Dagger: (...) die republikanischen Begriffe und Idiome früherer Epochen sprechen immer noch für die aktuellen Anliegen. So versucht Sandel in "Democracy's Discontent"(1) eine "öffentliche Philosophie" für die Vereinigten Staaten zu entwickeln, indem er den Republikanismus der amerikanischen Gründung und die "politische Ökonomie der Staatsbürgerschaft", die das amerikanische Denken über wirtschaftliche Beziehungen bis ins späte neunzehnte Jahrhundert hinein beherrschte, zurückfordert.
Dagger: Das soll aber nicht heißen, dass neorepublikanische Theoretiker sich vor der Verschreibung gescheut haben, als sie die Implikationen des Republikanismus für die zeitgenössische Politik erforscht haben. Im Gegenteil, ihre Empfehlungen reichen von den spezifischen - nationalen oder staatsbürgerlichen Dienstleistungsprogrammen (Barber, 1984(2): 298-303), der Reform der Wahlkampffinanzierung (Sunstein, 1988(3): 1576-8) und der Wahlpflicht (Dagger, 1997(4): 145-51) bis hin zu so allgemeinen Themen wie nationale Identität (Miller, 1995)(5), wirtschaftliche Regelungen, die die Staatsbürgerschaft und starke Gemeinschaften fördern (Sandel, 1996(6)): Teil Il; Sullivan, 1986(7); Kap. 7), und die Rechtfertigung von Strafe (Braithwaite und Pettit, 1990)(8). Sie sind sich in keinem dieser Punkte so einig, dass die Behauptung gerechtfertigt wäre, es gebe ein neorepublikanisches Programm für politischen Wandel, aber es lassen sich vier große Themenbereiche ausmachen, in denen sie sich einig sind. Dies sind die miteinander verbundenen Themen der politischen Gleichheit, der Freiheit als Selbstregierung, der deliberativen Politik und der bürgerlichen Tugend (vgl. Sunstein, 1988(3): 1548). Vgl. >Gleichheit/Neorepublikanismus.

1. Sandel, Michael ( 1996) Democracy 's Discontent: America in Search of a Public Philosophy. Cambridge, MA: Harvard University Press.
2. Barber, Benjamin (1984) Strong Democracy: Participatory Politics for a New Age. Berkeley, CA:
University of California Press.
3. Sunstein, Cass (1988) 'Beyond the republican revival'. Yale Law Journal, 97 (July): 1539-89.
4. Dagger, Richard (1997) Civic Virtues: Rights, Citizenship, and Republican Liberalism. New York: Oxford Umversity Press.
5. Miller, David (1995) On Normality. Oxford: Clarendon
6. Sandel, Michael ( 1996) Democracy 's Discontent: America in Search of a Public Philosophy. Cambridge, MA: Harvard University Press
7. Sullivan, William (1986) Reconstructing Public Philosophy. Berkeley, CA: University of California
Press.
8. Braithwaite, John and Philip Pettit (1990) Not Just Deserts: A Republican Theory of Criminal Justice. Oxford: Clarendon.

Dagger, Richard 2004. „Communitarianism and Republicanism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Dagger, Richard

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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