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Gerechtigkeit: Gerechtigkeit kann als die faire und unparteiische Behandlung aller Menschen verstanden werden. Sie wird oft mit dem Gesetz in Verbindung gebracht. Einige Schlüsselelemente sind Fairness, Gleichheit, Verhältnismäßigkeit und Verantwortlichkeit. Siehe auch Recht, Rechte, Gleichheit, Unparteilichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Christopher W. Morris über Gerechtigkeit – Lexikon der Argumente

Gaus I 203
Gerechtigkeit/Legitimität/Staat/Morris: Man könnte (...) denken, dass es (...) zu viele Meinungsverschiedenheiten über Gerechtigkeit gibt, um Gerechtigkeit zur Grundlage der Legitimität zu machen.
>Staat/Morris
, >Legitimität/Morris.
Einige haben gedacht, dass einer der Hauptgründe für Staaten das Fehlen einer Einigung über Gerechtigkeit oder Recht ist. Und Positionen wie diese sind heute sowohl in Nordamerika als auch in Europa populär.
Souveräne Staaten sind nach dieser Auffassung für die soziale Ordnung möglicherweise zu einem großen Teil deshalb notwendig, weil die Menschen unvereinbare Ansichten über Gerechtigkeit haben. Der Gedanke ist, dass dort, wo es wenig Übereinstimmung über Gerechtigkeit und andere moralische Werte gibt, diese Normen nicht die Grundlage für eine Legitimation sein können. "Realistische" Darstellungen von Legitimität können so verstanden werden (siehe zum Beispiel Morgenthau, 1978(1)). Diese Art von Position mag am plausibelsten sein, wenn sie aus einer Art Skepsis gegenüber der Moral oder der "richtigen Vernunft" abgeleitet wird. Hobbes kann als einer der Begründer dieser Idee gesehen werden.
>Staat/Hobbes, >Souveränität/Morris.
Wenn moralische Meinungsverschiedenheiten Gerechtigkeit zu einem unangemessenen Legitimitätsmaßstab machen, dann stellt sich die Frage, welche Alternative zu wählen ist. An anderer Stelle habe ich über das nachgedacht, was ich als "rationale Rechtfertigung" bezeichnet habe (Morris, 1998(2): 114-15, 122-7, 134-6, 160-1).
>Rechtfertigung/Morris.
Gerechtigkeit/Gesellschaft/Morris: Es gibt sicherlich beträchtliche Meinungsverschiedenheiten über Gerechtigkeit, (...). Aber sicherlich ist es übertrieben zu sagen, dass es keine Einigkeit über Gerechtigkeit gibt. Oft betrifft die Uneinigkeit über Gerechtigkeit die Festlegung allgemein akzeptierter Prinzipien. Zum Beispiel setzen alle Parteien in den gegenwärtigen Kontroversen über Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe voraus, dass Töten generell falsch ist. An den Rändern gibt es beträchtliche Meinungsverschiedenheiten, aber es scheint eine bedeutende Kernübereinstimmung zu geben. Auch wenn viele Normen Entschlossenheit oder Spezifizierung erfordern - zum Beispiel werden Normen, die Diebstahl oder Hausfriedensbruch verbieten, immer die Anwendung in neuen und rätselhaften Fällen erfordern - gibt es einige Rechtsnormen, die vor der Einrichtung vertrauter gesetzgeberischer und gerichtlicher Institutionen weitgehend akzeptabel und anwendbar zu sein scheinen. Es scheint, dass wir sehr wohl in der Lage sein könnten, unsere Staaten nach vielen der Rechtsnormen zu beurteilen.
>Staat/Morris.

1. Morgenthau, Hans J. (1978) Politics among Nations, 5. Ed. rev. New York: Knopf.
2. Morris, Christopher W. (1998) An Essay on the Modern State. Cambridge: Cambridge University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Morris, hristopher W.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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