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Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Thomas H. Marshall über Staatsbürgerschaft – Lexikon der Argumente
Gaus I 218 Staatsbürgerschaft/Wohlfahrtsstaat/T.H. Marshall/Moon: T. H. Marshall (1977)(1) bietet eine klassische Darstellung des Wohlfahrtsstaates als notwendiges Ergebnis der universellen Ausdehnung der Staatsbürgerschaft. Er zeichnet die Entstehung der universalen Staatsbürgerschaft nach, indem er drei aufeinanderfolgende Phasen beobachtet, von denen die erste die allgemeine Ausweitung der Bürgerrechte, die zweite die Universalisierung des Wahlrechts und die dritte das Wachstum des Wohlfahrtsstaates und die Schaffung der "sozialen Bürgerrechte" beinhaltet. * Gaus I 219 David Harris: In einigen solidarischen Darstellungen beruft sich die Betonung der Arbeit auf eine ältere Sprache der Pflichten. In Harris' Schilderung zum Beispiel sind die Pflichten, die mit unseren Wohlfahrtsrechten korrelieren, "strenge Pflichten" und können durch "Zwang" durchgesetzt werden (1987(2): 161). Marschall: Hierin knüpft [Harris] an Marshall an, der über die sozialen Rechte der Staatsbürgerschaft hinausblickte, um die Pflichten des von ihm vertretenen bereicherten und inklusiven Modells der Staatsbürgerschaft zu betrachten, einschließlich "der Pflicht zur Arbeit", die er für "überaus wichtig" hielt. * Wie so vieles in der Sozialwissenschaft ist auch Marshalls Darstellung blind gegenüber geschlechtsspezifischen Fragen, da er diese Phasen als eine historische Abfolge darstellt, als die Vollendung oder virtuelle Vollendung der einen, die die Grundlage für die Verwirklichung der nächsten legt. Seine Phasen beschreiben die allmähliche Ausdehnung der mit der Staatsbürgerschaft verbundenen Rechte für Männer, aber sie ignorieren die Erfahrung von Frauen (und, wie ich hinzufügen möchte, andere, nicht klassenbedingte Ausschlüsse), die oft verschiedene Wohlfahrtsrechte (z.B. Witwenrenten) beanspruchen konnten, bevor sie Anspruch auf politische oder sogar volle Bürgerrechte hatten. 1. Marshall, T. H. (1977 119501) 'Citizenship and social class'. In his Class, Citizenship, and Social Development. Chicago: University of Chicago Press. 2. Harris, David (1987) Justifying State Welfare. Oxford: Blackwell. Moon, J. Donald 2004. „The Political Theory of the Welfare State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Marshall, Thomas H.
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |