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Diversität: Diversität ist das Vorhandensein von Unterschieden innerhalb einer Gruppe von Menschen. Sie kann auf einer Vielzahl von Faktoren beruhen, wie Rasse, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Alter, sozioökonomischer Status und Behinderung. Vielfalt ist wichtig, denn sie ermöglicht es uns, aus unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen zu lernen und diese zu schätzen. Siehe auch Gemeinschaft, Gesellschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Fred D’Agostino über Diversität (Soziologie) – Lexikon der Argumente

Gaus I 239
Diversität/Pluralismus/D'Agostino: Es wird nützlich sein, zu Beginn die Tatsache der Diversität von der These des Pluralismus zu unterscheiden, oder, genauer gesagt, von verschiedenen pluralistischen Lehren und Argumenten.
Die Tatsache der Diversität ist überall in unseren sozialen Welten offensichtlich. Individuen äußern unterschiedliche Präferenzen, vielleicht sogar unterschiedlich "reflektierte" (d.h. gut informierte, sorgfältig überlegte und entsprechend "unparteiische") Urteile, wenn es um die Art und Weise geht, wie ihr persönliches und kollektives Leben organisiert werden soll.
Prinzipien/Rawls: Von besonderer politischer Relevanz ist, wie John Rawls erkannte, die Tatsache, dass Menschen "sich nicht darüber einig sind, welche Prinzipien die grundlegenden Bedingungen ihres Zusammenlebens definieren sollen" (1973(1): 5).
Begriffe/Bedeutung/Walzer: Unterschiedliche Standards für die Bewertung von Optionen sind auch in verschiedenen sozialen Bereichen aktuell (Walzer, 1983(2)), was unter anderem bedeutet, dass sogar die Einstellungen eines bestimmten Individuums möglicherweise nicht in allen Bereichen stabil sind, in denen es Gelegenheit hat, Rollen auszuüben.
Ethik/Nagel: Von besonderer politischer Relevanz ist die Tatsache, dass, wie Thomas Nagel feststellte, "Konflikte zwischen persönlichen und unpersönlichen [ethischen] Ansprüchen allgegenwärtig sind" und "nicht dadurch gelöst werden können, dass man einen der beiden Gesichtspunkte unter den anderen oder beide unter einen dritten subsumiert" (1979(3): 134).
Probleme: Nehmen wir z.B. an, dass A X gegenüber Y und B Y gegenüber X vorzieht, dass aber A und B eine kollektiv verbindliche Wahl zwischen diesen beiden Optionen treffen müssen. Oder überlegen Sie, was passieren könnte, wenn A, der vielleicht als Vertreter eines Kollektivs handelt, sich in einer Situation befindet, in der nach einem für seine Wahl relevanten Kriterium X gegenüber Y vorzuziehen ist, während nach einem anderen, ebenfalls relevanten Kriterium Y gegenüber X vorzuziehen ist.
Tragisches Dilemma/Nozick/Benn/Nussbaum: In einigen Fällen, z.B. wenn die entscheidungsrelevanten Kriterien aus verschiedenen Bereichen stammen und als "Nebenbedingungen" für das Handeln (Nozick, 1974)(4) und nicht als zu maximierende Werte mit "Kompromissen" konstituiert werden, kann A vor einem "tragischen Dilemma" stehen, wie es von Theoretikern wie Stanley Benn (1988)(5) und Martha Nussbaum (1986)(6) analysiert wird.
Vgl. >Konflikte/Tetlock
,
Gaus I 240
Diversität/Pluralismus/D'Agostino: Diversität ist also ein bekanntes Phänomen mit einer gewissen potentiellen Relevanz für die politische Theorie und Praxis. Pluralismus hingegen ist in Thesen und Argumenten über dieses Phänomen verankert. >Pluralismus/D'Agostino.

1. Rawls, John (1973) A Theory of Justice. Oxford: Oxford Umversity Press.
2. Walzer, Michael (1983) Spheres of Justice: A Defense of
Pluralism and Equality. Oxford: Blackwell.
3. Nagel, Thomas (1979) 'The fragmentation of value'. In Alan Ryan, Hrsg., The Idea of Freedom. Oxford: Oxford University Press.
4. Nozick, Robert (1974) Anarchy, State and Utopia. Oxford: Blackwell.
5. Benn, Stanley (1988) A Theory of Freedom. Cambridge: Cambridge University Press.
6. Nussbaum, Martha (1986) The Fragility of Goodness. Cambridge: Cambridge University Press.

D’Agostino, Fred 2004. „Pluralism and Liberalism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
D’Agostino, Fred

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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