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Gruppenrechte: Gruppenrechte sind Rechte, die einer Gruppe von Menschen als Ganzes zustehen und nicht den einzelnen Mitgliedern der Gruppe. Sie schützen die Fähigkeit der Gruppe, ihre Identität, Kultur und Lebensweise zu bewahren. Siehe auch Rechte, Gemeinschaft, Gesellschaft, Kultur.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politische Theorien über Gruppenrechte - Lexikon der Argumente

Gaus I 253
Gruppenrechte/Politische Philosophie/Kukathas: Noch bevor der Multikulturalismus seine heutige Bedeutung erlangte, hatten einige Philosophen jedoch bereits Berichte über Gruppenrechte vorgelegt. Joseph Raz (1986(1): 207-8) zum Beispiel lässt in seiner einflussreichen Darstellung der Rechte Raum für kollektive Rechte. Larry May (1987(2): 180) blieb zwar vorsichtig in Bezug auf das Ausmaß, in dem Gruppen als Rechteinhaber anerkannt werden sollten, argumentierte aber, dass Moraltheoretiker die Handlungen und Interessen sozialer Gruppen als mögliche Träger von Rechten und Pflichten genauer untersuchen müssten. Und Frances Svensson (1979)(3) hatte zuvor vorgeschlagen, dass Gruppenrechte notwendig seien, um den Ansprüchen der Ureinwohner gerecht zu werden.
>J. Raz
, >Grundrechte, >Rechte.
Es besteht Konsens darüber, dass es durchaus möglich ist, dass Gruppen Rechte haben oder dass Rechte sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen auf der Grundlage ihrer Identität zugestanden werden. Eine Gruppe kann ein Recht als eine unabhängig anerkannte Einheit haben; und Einzelpersonen können besondere Rechte haben, weil sie Mitglieder bestimmter Kollektive sind.
Probleme: Nichtsdestotrotz ist diese Frage wegen der Auswirkungen der Gewährung von Rechten auf der Grundlage der Gruppenzugehörigkeit umstritten geblieben.
>Kulturelle Rechte/Levy.
Inhalt/Bildung/Probleme: Die Forderungen einiger Gruppen nach Rechten in Form von Ausnahmeregelungen zum Beispiel haben eine substantielle Debatte über die Auswirkungen solcher Sonderrechte ausgelöst. Diese Debatte wird jedoch besonders heftig, wenn bestimmte Themen in den Vordergrund treten: Religion, Bildung und Kinder.
Kinder/Religion: Während die meisten liberalen Verfechter des Multikulturalismus bereit waren, kulturellen Minderheiten das Recht zu gewähren, nach ihren eigenen Überzeugungen zu leben, haben Kinder und Bildung besondere Probleme aufgeworfen. Für viele sind die Grenzen des Multikulturalismus durch die Notwendigkeit gesetzt, die Interessen der Kinder zu schützen, die sogar das Recht der Eltern oder Gemeinschaften, ihre eigenen religiösen Überzeugungen zu verbreiten, außer Kraft setzen.
>Multikulturalismus, >Minderheiten, >Mehrheiten.

1. Raz, Joseph (1986) The Morality of Freedom. Oxford: Clarendon.
2. May, Larry (1987) The Morality of Gmups: Collective Responsibility, Group-Based Harm, and Corporate Rights. Notre Dame, In: University of Notre Dame
Press.
3. Svensson, Frances (1979) 'Liberal democracy and group rights: the legacy of individualism and its impact on American Indian tribes'. Political Studies, 23 (3): 421-39.

Kukathas, Chandran 2004. „Nationalism and Multiculturalism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Politische Theorien

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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