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Geschlechterrollen: Geschlechterrollen sind die gesellschaftlichen Erwartungen an das Verhalten und den Ausdruck von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Sie werden von biologischen Faktoren, wie dem Geschlecht, sowie von sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst. Siehe auch Gender.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Terrell Carver über Geschlechterrollen – Lexikon der Argumente

Gaus I 280
Geschlechterrollen/Terrell Carver/Mottier: Wie Terrell Carver (1996)(1) hervorhebt, sind [die] beiden Sphären [der Privatsphäre und der Politik] nicht einfach vorgegeben, und die Aufgabe der politischen Theorie besteht nicht nur darin, ihre Beziehungen zu theoretisieren. Es handelt sich um soziopolitische Konstrukte, deren Grenzen vom Staat reguliert werden. Zusammen mit anderen wie Robert Connell (1990)(2), Judith Squires (1994b)(3) oder Chantal Mouffe (1992)(4) kommt Carver zu dem Schluss, dass gerade der Prozess der Konstruktion dieser Sphären und ihrer jeweiligen Grenzen untersucht werden muss, da dort Machtfragen operieren.
Geschlechterrollen: Carver (1996)(1) betont weiter, dass die traditionelle Strukturierung der beiden Sphären auch Konsequenzen für Männer hat - ein Punkt, den feministische Theoretikerinnen eher vernachlässigen. Wie er es etwas provokativ formuliert, "ist Geschlecht kein Synonym für Frauen".
Gaus I 281
Feministinnen haben routinemäßig die traditionelle politische Theorie dafür kritisiert, dass sie Themen, die üblicherweise mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht werden - wie Sexualität, Kinderbetreuung oder Fortpflanzung - an den Rand der Privatsphäre drängen. Wie Carver betont, sind Themen wie männliche Sexualität, die reproduktiven Funktionen von Männern oder die Rolle von Männern bei der Erziehung und Betreuung von Kindern ebenfalls sowohl aus der politischen Theorie als auch aus der politischen Debatte ausgeklammert worden.
>Ch. Mouffe
, >V. Mottier, >T. Carver, >Feminismus, >Gender.

1. Carver, Terrell (1996) Gender Is Not a Synonym for Women. Boulder, CO: Lynne Rienner.
2. Connell, Robert (1990) 'The state, gender and sexual politics'. Theory and Society, 19: 507-44.
3. Squires, Judith (1994b) 'Private lives, secluded places: privacy as political possibility'. Environment and Planning D: Society and Space, 12.
4. Mouffe, Chantal (1992) 'Feminism, citizenship and radical democratic politics'. In Judith Butler and Joan Scott, Hrsg., Feminists Theorise the Political. New York: Routledge, 22-40.

Véronique Mottier 2004. „Feminism and Gender Theory: The Return of the State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Carver, Terrell

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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