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Privatsphäre: Die Privatsphäre bezieht sich auf das Recht einer Person, den Zugang zu ihren persönlichen Informationen oder Aktivitäten zu kontrollieren. Sie umfasst die Fähigkeit, Grenzen, Vertraulichkeit und Autonomie in Bezug auf persönliche Daten, Kommunikation oder Verhaltensweisen zu wahren.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jean Bethke Elshtain über Privatsphäre – Lexikon der Argumente

Gaus I 280
Privatsphäre/Elshtain/Mottier: Während sich Feministinnen über die Notwendigkeit der Demokratisierung der Privatsphäre einig sind, sind sie sich über die politischen Lösungen uneins. Pateman(1) zum Beispiel plädiert dafür, die Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Sphäre zugunsten einer stärkeren Politisierung der Privatsphäre aufzugeben. Andere Autoren halten es für wesentlich, klare Grenzen zwischen den beiden Sphären beizubehalten.
ElshtainVsPateman: Vor allem Jean Bethke Elshtain (1981(2)) lehnt die Position Patemans vehement ab. Sie hält die Assimilierung beider Sphären hält sie für "totalitär", da sie alle Lebensbereiche außerhalb der Politik zu belassen.
Politische Sphäre/Privatsphäre/Elshtain: [Elshtain] hält die Assimilation beider Sphären für "totalitär", da sie keine Lebensbereiche außerhalb der Politik belassen würde. Nach Elshtain führt die liberalistische starre Trennung der Sphären dazu, dass Familienwerte, Solidarität und Fürsorge aus der politischen Sphäre entfernt werden. Die öffentliche Sphäre wird zu einem Raum, der nur noch durch das Prinzip der individualistischen, rationalen Verfolgung egoistischer Eigeninteressen geregelt wird. Folglich wird die politische Sphäre ihrer zentraleren Werte entleert. Elshtain argumentiert daher, dass die Anwendung von Prinzipien der öffentlichen Sphäre auf die private Sphäre die negativsten Tendenzen der modernen Welt freisetzt.
Familie/Elshtain: Die Familie, so argumentiert sie, sollte durch die rigorose Aufrechterhaltung klarer Grenzen zwischen den beiden Sphären vor den destruktiven Auswirkungen der Politisierung geschützt werden.

1. Pateman, Carole (1989) The Disorder of Women: Democracy, Feminism and Political Theory.
Cambridge: Polity.
2. Elshtain, Jean Bethke (1981) Public Man, Private Women: Women in Social and Political Thought. Princeton, NJ: Princeton University Press.

Véronique Mottier 2004. „Feminism and Gender Theory: The Return of the State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Elshtain, Jean Bethke

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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