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Internationale Beziehungen: Internationale Beziehungen sind das Studium und die Praxis der Interaktionen zwischen Nationen, einschließlich des diplomatischen, wirtschaftlichen, kulturellen und strategischen Austauschs. Es wird untersucht, wie Länder und globale Akteure bei der Bewältigung internationaler Probleme zusammenarbeiten und miteinander konkurrieren. Siehe auch Außenpolitik, Politik, Auslandshilfe, Frieden, Krieg, Entwicklungsökonomie, Diplomatie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Edward Hallett Carr über Internationale Beziehungen – Lexikon der Argumente

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Internationale Beziehungen/Carr/Brown: (...) für E. H. Carr (2001 [1939])(1), den einflussreichsten britischen Realisten, werden die Dilemmata der internationalen Beziehungen durch die conditio humana und nicht durch die menschliche Natur geschaffen.
CarrVsNiebuhr: Knappheit, nicht Sünde, ist die Wurzel des Realismus; es gibt nicht genug von den guten Dingen, um sie zu umgehen, und daher ist die Annahme des liberalen Internationalisten, dass eine natürliche Harmonie der Interessen besteht, falsch. >Internationale Beziehungen/Niebur
, >Politischer Realismus/Brown.
Vielmehr werden die Privilegierten, ob Staaten oder Einzelpersonen, versuchen, den Status quo zu verteidigen, indem sie diese Verteidigung in legalistische und
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moralistische Begriffe kleiden (...).
Internationale Politik/Carr: In der internationalen Politik geht es um diesen Konflikt, und der Fehler von 1919 war der Versuch, dem Ausgang des Ersten Weltkriegs einen moralischen Status zuzuweisen, den er nicht verdient hatte. In der ersten Ausgabe seines Buches macht Carr deutlich, dass der richtige Weg, mit der Herausforderung durch Persönlichkeiten wie Hitler und Mussolini in den 1930er Jahren umzugehen, darin bestand, sie im Interesse der Allgemeinheit aufzukaufen, notfalls mit fremdem Eigentum; diese Position tauchte in der zweiten, 1945 erschienenen Ausgabe irgendwie nicht auf (Fox, 1985(2); Cox, Einführung zu Carr, 2001(1)).
CarrVsLiberalismus/Brown: Carrs Politik war quasimarxistisch und seine Gegner waren liberale Internationalisten, und doch gibt es vieles an seiner Darstellung der Welt, das mit mindestens einer Spielart des Liberalismus übereinstimmt.
Rationalismus/Realismus: Carr präsentiert eine im Wesentlichen Hobbes'sche Darstellung der conditio humana. Für Carr haben Staaten und Individuen Interessen, die sie rational und mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgen, und dies führt unweigerlich zu Konflikten, die das internationale System nicht lösen kann, weil es keinen internationalen Leviathan gibt. Stattdessen, und hier können sich der Realismus von Carr und der amerikanische Realismus einigen, ist die einzige Kontrolle der Machtausübung eines Staates (oder einer Koalition) die Macht eines anderen. >Politischer Realismus/Brown, >Balance of Power/Waltz, >Staat/Waltz.

1. Carr, E. H. (2001 [1939]) The Twenty Years Crisis, ed. and introduction Michael Cox. London: Palgrave.
2. Fox, W. R. T. (1985) 'E. H. Carr and political realism: vision and revision'. Review of International Studies, 11: 1-16.

Brown, Chris 2004. „Political Theory and International Relations“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Carr, Edward Hallett

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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