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Klimadaten: Klimadaten sind Informationen, die von verschiedenen Quellen wie Satelliten, Wetterstationen und wissenschaftlichen Instrumenten gesammelt werden und die langfristige Muster und Trends bei Wetterelementen wie Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Wind und atmosphärischen Bedingungen erfassen. Die Analyse dieser Daten hilft beim Verständnis des Klimawandels, bei der Modellierung von Zukunftsszenarien und bei der Formulierung von Strategien zur Anpassung und Abschwächung. Siehe auch Klimawandel, Klimaschäden, Klimageschichte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul N. Edwards über Klimadaten – Lexikon der Argumente

I 56
Klimadaten/Edwards: Damit langfristige Klimaanalysen - insbesondere Analysen zur Klimaänderungen - genau sind, müssen die verwendeten Klimadaten homogen sein. Eine homogene Klimazeitreihe ist definiert als eine, bei der Variationen nur durch Variationen von Wetter und Klima verursacht werden. Unglücklicherweise wurden die meisten langfristigen klimatologischen Zeitreihen durch eine Reihe von nicht klimatischen Faktoren beeinflusst, die diese Daten nicht repräsentativ für die tatsächlichen Klimaschwankungen machen, die im Laufe der Zeit auftreten. Zu diesen Faktoren gehören Veränderungen bei: Instrumenten, Beobachtungspraktiken, Stationsstandorten, Formeln zur Berechnung von Mittelwerten und der Stationsumgebung(1).
Edwards: Um zu entscheiden, ob Sie homogene Daten oder "nicht-klimatische Faktoren" sehen, müssen Sie die Geschichte der Infrastruktur Station für Station, Jahr für Jahr und Datenpunkt für Datenpunkt untersuchen, alles im Kontext sich ändernder Standards, Institutionen und Kommunikationstechniken. >Infrastruktur/Edwards.
Seit den 1950er Jahren haben Standardisierung und Automatisierung dazu beigetragen, den Einfluss "nicht-klimatischer Faktoren" auf die Datenerfassung zu reduzieren, und die Modellierungstechniken...
I 57
...haben es den Klimaforschern ermöglicht, relativ homogene Datensätze aus heterogenen Quellen zu generieren(2). Es ist jedoch unmöglich, Störfaktoren vollständig zu eliminieren.
I 58
(...) nur etwa zehn Prozent der Daten, die von den globalen Wettervorhersagemodellen verwendet werden, stammen aus tatsächlichen Messwerten der Instrumente. Die restlichen neunzig Prozent werden von einem anderen Computermodell synthetisiert: dem Analyse- oder "4-dimensionalen Datenassimilations"-Modell, das Werte für alle Punkte auf einem hochauflösenden, dreidimensionalen globalen Gitter erzeugt. >Reanalyse/Klimatologie.
I 356
Globalisierung von Daten: (...) die Globalisierung von Daten ist ein ex post facto Modus der Standardisierung, der mit Abweichungen und Inkonsistenzen umgeht, indem er den gesamten Standardisierungsprozess an einem einzigen Ort ansiedelt - einem "Zentrum der Berechnung", in Bruno Latours Worten(3). >Wettervorhersage/Edwards.
I 381
Zeit/Assimilation: Die durch 4-D-Datenassimilation erzeugte Analyse stellte somit ein extrem komplexes Modell der Daten dar, weit entfernt von den Rohbeobachtungen. Mit vielen Millionen Gitterpunktwerten, die mit weniger als 100.000 Beobachtungen verankert waren, konnte man die Analyse kaum noch als "basierend" auf Beobachtungen...
I 382
...im üblichen Sinne bezeichnen. Wie der Datenassimilations-Experte Andrew Lorenc es ausdrückte: "Assimilation ist der Prozess, die Modellrepräsentation zu finden, die am besten mit den Beobachtungen übereinstimmt." >Wettervorhersage/Edwards, >Homogenisierung/Klimatologie, >Modell Bias/Klimatologie.

>Emissionsrechte
, >Emissionsminderung,
>Emissionsziele, >Emissionen,
>Emissionsrechtehandel, >Klimawandel,
>Klimaschäden, >Energiepolitik,
>Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit,
>Klimaperioden, >Klimaschutz,
>Klimaziele, >Klimafolgenforschung, >CO2-Preis, >CO2-Preis-Koordinierung, >CO2-Preis-Strategien, >CO2-Steuer, >CO2-Steuer-Strategien.



1. T. C. Peterson et al., “Homogeneity Adjustments of In Situ Atmospheric Climate Data: A Review,” International Journal of Climatology 18 (1998): 1493–
2. D. R. Easterling et al., “On the Development and Use of Homogenized Climate Datasets,” Journal of Climate 9, no. 6 (1996): 1429–; T. Karl et al., “Long-Term Climate Monitoring by the Global Climate Observing System (GCOS),” Climatic Change 31 (1995): 135–; Peterson et al., “Homogeneity Adjustments”; R. G. Quayle et al., “Effects of Recent Thermometer Changes in the Cooperative Station Network,” Bulletin of the American Meteorological Society 72, no. 11 (1991): 1718–.
3. B. Latour. 1987. Science in Action. Cambridge: Harvard University Press
4. Lorenc A.C. (2002) Atmospheric Data Assimilation and Quality Control. In: Pinardi N., Woods J. (eds) Ocean Forecasting. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22648-3_5.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Edwards I
Paul N. Edwards
A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming Cambridge 2013

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