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Relativer Preis: Der relative Preis in den Wirtschaftswissenschaften bezieht sich auf den Preis einer Ware oder Dienstleistung im Vergleich zu einer anderen, oft ausgedrückt als Verhältnis. Er spiegelt die Opportunitätskosten wider, die entstehen, wenn man ein Produkt einem anderen vorzieht. Änderungen der relativen Preise beeinflussen das Verbraucherverhalten, die Ressourcenallokation sowie das Angebot und die Nachfrage nach Waren auf dem Markt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Murray N. Rothbard über Relativer Preis – Lexikon der Argumente

Rothbard III 281
Relativer Preis/Rothbard: Die verfügbaren Güter werden zusammen mit der Möglichkeit, das Geldgut in seinem Kassenbestand zu halten, auf der Werteskala jedes Einzelnen eingeordnet. Dann teilt das Individuum in Übereinstimmung mit der Rangfolge und dem Gesetz des Nutzens seine Geldeinheiten den am höchsten geschätzten Verwendungen zu: den verschiedenen Konsumgütern, Investitionen in verschiedene Faktoren und der Aufstockung seines Barguthabens.
Rothbard III 282
Das Gesetz der Wechselbeziehung zwischen den Gütern der Verbraucher lautet: Je mehr Substitute für ein bestimmtes Gut zur Verfügung stehen, desto elastischer sind tendenziell die (individuellen und marktlichen) Nachfrageskalen für dieses Gut. Nach der Definition des Begriffs „Gut“ können zwei Güter keine „perfekten Substitute“ füreinander sein, denn wenn die Verbraucher zwei Güter als völlig identisch ansehen würden, wären sie per Definition ein einziges Gut. Alle Güter der Verbraucher sind dagegen teilweise Substitute füreinander. Wenn ein Mensch in seiner Werteskala eine Rangfolge der unzähligen verfügbaren Güter aufstellt und die abnehmenden Nutzen der einzelnen Güter abwägt, behandelt er sie alle als Teilsubstitute füreinander. Eine Änderung der Rangfolge für ein Gut verändert zwangsläufig die Rangfolge aller anderen Güter, da alle Rangfolgen ordinal und relativ sind. Ein höherer Preis für ein Gut (z. B. aufgrund eines Rückgangs der produzierten Lagerbestände) führt dazu, dass die Nachfrage der Verbraucher von diesem Gut auf andere Güter zu verlagern, so dass sich deren Nachfrageskala tendenziell erhöht.
>Nachfrage/Rothbard
, >Angebot/Rothbard, >Preis/Rothbard.
Umgekehrt wird ein erhöhtes Angebot und eine damit einhergehende Preissenkung für ein Gut dazu führen, dass sich die Verbrauchernachfrage von anderen Gütern auf dieses verlagert und die Nachfrage nach den anderen Gütern sinkt (für einige natürlich stärker als für andere).
Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass nur technologisch ähnliche Güter Substitute füreinander sind. Je mehr Geld die Verbraucher für Schweinefleisch ausgeben, desto weniger müssen sie für Rindfleisch ausgeben, oder je mehr Geld sie für Reisen ausgeben, desto weniger müssen sie für Fernsehgeräte ausgeben. Nehmen wir an, dass eine Verringerung des Angebots den Preis von Schweinefleisch auf dem Markt erhöht; es ist klar, dass die nachgefragte Menge und der Preis von Rindfleisch von dieser Änderung betroffen sein werden.
Elastizität: Wenn die Nachfrage nach Schweinefleisch in diesem Bereich mehr als einheitselastisch ist, wird der höhere Preis dazu führen, dass weniger Geld für Schweinefleisch ausgegeben wird, und mehr Geld wird tendenziell auf ein Substitut wie Rindfleisch umgeschichtet. Die Nachfrage nach Rindfleisch wird sich erhöhen, und der Rindfleischpreis wird tendenziell steigen.
>Elastizität/Rothbard.
Unelastizität: Wenn andererseits die Nachfrage nach Schweinefleisch unelastisch ist, wird mehr Geld der Verbraucher für Schweinefleisch ausgegeben, und das Ergebnis wird ein Rückgang der Nachfrage nach Rindfleisch und folglich seines Preises sein.
Rothbard III 283
Konsumgüter: (...) Konsumgüter, soweit sie Substitute füreinander sind, stehen in folgender Beziehung zueinander: Wenn der Bestand von A steigt und der Preis von A deshalb sinkt,
(1) Wenn die Nachfrage nach A elastisch ist, sinkt tendenziell auch die Nachfrage nach B, C, D usw. und damit auch deren Preis;
(2) Wenn das Nachfrageprogramm für A unelastisch ist, steigen die Nachfrageprogramme für B, C, D usw. und damit auch deren Preise;
(3) Wenn das Nachfrageprogramm eine genau neutrale (oder einheitliche) Elastizität aufweist, so dass sich der für A aufgewendete Geldbetrag nicht ändert, hat dies keine Auswirkungen auf die Nachfrage nach und die Preise
der anderen Güter.
Rothbard III 285
Während alle Verbrauchsgüter miteinander um die Käufe der Verbraucher konkurrieren, sind einige Güter auch komplementär zueinander. Dies sind Güter, deren Verwendungszwecke von den Verbrauchern eng miteinander verknüpft werden, so dass die Bewegungen der Nachfrage nach diesen Gütern wahrscheinlich eng miteinander verbunden sind.
Rothbard III 286
Bei dieser Erörterung der Wechselbeziehung zwischen den Konsumgütern wurden nur die Auswirkungen von Veränderungen auf der Bestands- oder Angebotsseite behandelt. Die Auswirkungen sind anders, wenn die Änderung im Nachfrageplan und nicht in der Bestandsmenge auftritt. (...) die Nachfrageskalen durch individuelle Werteskalen bestimmt werden und dass ein Anstieg des Grenznutzens einer Einheit von A notwendigerweise einen relativen Rückgang des Nutzens der anderen Konsumgüter bedeutet.
>Grenznutzen/Rothbard, >Lagerhaltung/Rothbard, >Komparativer Vorteil, >Gebrauchsgegenstände.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

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> Gegenargumente gegen Rothbard
> Gegenargumente zu Relativer Preis

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