Wirtschaft Lexikon der ArgumenteHome![]() | |||
| |||
Mindestreserve: Die Mindestreserve ist der Prozentsatz der Einlagen, den Banken bei der Zentralbank hinterlegen müssen. Sie dient zur Sicherung der Liquidität, Stabilisierung des Bankensystems und Steuerung der Geldmenge. Die Höhe wird von der Zentralbank festgelegt und beeinflusst die Kreditvergabemöglichkeiten der Banken. Siehe auch Banken, Geldmenge, Kredit, Zinsen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Wirtschaftstheorien über Mindestreserve - Lexikon der Argumente
Rothbard III 810 Mindestreserve/Wirtschaftstheorien/Rothbard: VsBankreserven/VsMindestreserve: 1) Eine populäre Kritik an 100-prozentigen Bankreserven lautet, dass die Bank dann kein Einkommen erzielen oder die Kosten für Lagerung, Druck usw. nicht decken könnte. RothbardVsVs: Im Gegenteil, eine Bank ist durchaus in der Lage, wie jedes andere Warenlager zu arbeiten, d. h. ihren Kunden für ihre Dienstleistungen Gebühren in Rechnung zu stellen und die üblichen Zinserträge aus ihren Geschäften zu erzielen. 2) Ein weiterer beliebter Einwand ist, dass eine 100-Prozent-Reserve-Politik jeden Kredit abschaffen würde. Wie könnten Geschäftsleute dann noch Geld für kurzfristige Investitionen leihen? RothbardVsVs: Die Antwort ist, dass Geschäftsleute weiterhin gesparte Mittel von jeder Person oder Institution leihen können. „Banken“ können immer noch ihre eigenen gesparten Mittel (Kapitalstock und akkumulierte Überschüsse) verleihen, oder sie können Mittel von Einzelpersonen leihen und sie an Unternehmen weitergeben, wobei sie die Zinsdifferenz verdienen.(1) Anleihen: Das Ausleihen von Geld (z. B. eine Anleihe) ist eine Kredittransaktion; eine Einzelperson tauscht ihr gegenwärtiges Geld gegen eine Anleihe ein - eine Forderung auf zukünftiges Geld. Die kreditnehmende Bank zahlt ihm dafür Zinsen und tauscht im Gegenzug das auf diese Weise gesammelte Geld gegen das Versprechen von Unternehmensschuldnern, in Zukunft Geld zu zahlen. Dies ist eine weitere Kredittransaktion, wobei in diesem Fall die Bank als Kreditgeber und die Unternehmen als Kreditnehmer auftreten. Einkommen der Bank: Das Einkommen der Bank ist die Zinsdifferenz zwischen den beiden Arten von Kreditgeschäften; die Zahlung ist für die Dienste der Bank als Vermittler, der die Ersparnisse der Öffentlichkeit in Investitionen umleitet. Rothbard: Es gibt im Übrigen keinen besonderen Grund, warum der kurzfristige Kreditmarkt mehr als jeder andere durch Geldschöpfung subventioniert werden sollte. 3) Interventionen/VsInterventionismus: (...) ein wichtiger Kritikpunkt an einer staatlich erzwungenen Politik der 100-prozentigen Reserven ist, dass diese Maßnahme, obwohl sie an sich vorteilhaft ist, einen Präzedenzfall für andere staatliche Eingriffe in das Geldsystem schaffen würde, einschließlich einer Änderung eben dieser Anforderung durch einen Regierungserlass. Freies Bankwesen: Diese Kritiker plädieren für ein „freies Bankwesen“, d.h. keine staatliche Einmischung in das Bankwesen, abgesehen von der Durchsetzung der Zahlung von Verbindlichkeiten, und die Banken sollen alle fiktiven Emissionen tätigen dürfen, die sie wünschen. Der freie Markt bedeutet jedoch nicht die Freiheit, Betrug oder irgendeine andere Form von Diebstahl zu begehen. Ganz im Gegenteil. >Betrug/Rothbard, >Banken/Rothbard, >Freier Markt/Rothbard. Rothbard III 811 Die Kritik kann durch die Einführung einer 100-Prozent-Reserveanforderung vermieden werden, nicht als willkürlicher Verwaltungsakt der Regierung, sondern als Teil des allgemeinen rechtlichen Schutzes von Eigentum gegen Betrug. Wie Jevons feststellte: „Früher galt es als allgemeine Rechtsregel, dass jede gegenwärtige Gewährung oder Abtretung von Gütern, die nicht vorhanden sind, ohne Wirkung ist“.(2) Rothbard: Und diese allgemeine Regel braucht nur wiederbelebt und durchgesetzt zu werden, um fiktive Geldsubstitute zu verbieten. Dann könnte das Bankwesen vollkommen frei bleiben und dennoch nicht von 100-prozentigen Reserven abweichen“.(3) >Geldsubstitute/Rothbard, >Geldmarkt/Rothbard. 1. Die Schweizer Banken geben seit langem mit Erfolg Schuldverschreibungen mit unterschiedlichen Laufzeiten an das Publikum aus, und die Banken in Belgien und den Niederlanden haben in letzter Zeit nachgezogen. Auf einem rein freien Markt würden solche Praktiken zweifellos stark ausgeweitet werden. Vgl. Benjamin H. Beckhart, „To Finance Term Loans“, The New York Times, 31. Mai 1960. 2. Jevons, Money and the Mechanism of Exchange, S. 211-12. 3. Jevons erklärte: „Wenn Geldversprechen immer einen besonderen Charakter hätten, könnte es nicht schaden Schaden entstehen, wenn man bei der Ausgabe von Schuldscheinen völlige Freiheit zuließe. Der Emittent würde sich lediglich als Lagerhalter betätigen und wäre verpflichtet, jede besondere Münzpartie bereitzuhalten, um jede entsprechende Note zu bezahlen.“ (Ebd., S. 208)_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Wirtschaftstheorien
Rothbard II Murray N. Rothbard Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995 Rothbard III Murray N. Rothbard Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009 Rothbard IV Murray N. Rothbard The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988 Rothbard V Murray N. Rothbard Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977 |