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Einzelhandelspreis: Der Einzelhandelspreis ist in der Wirtschaftswissenschaft der Endpreis, zu dem Waren oder Dienstleistungen an die Verbraucher im Einzelhandel verkauft werden. Er umfasst die Produktions- und Vertriebskosten sowie alle Aufschläge, die die Einzelhändler zur Deckung ihrer Kosten und zur Erzielung von Gewinnen vornehmen. Der Einzelhandelspreis ist in der Regel höher als der Großhandelspreis, der von den Einzelhändlern an die Lieferanten gezahlt wird. Siehe auch Preis, Verkaufspreis, Einkaufspreis, Handel, Wirtschaft, Wettbewerb, Information, Kosten, Lagerhaltung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Lester G. Telser über Einzelhandelspreis – Lexikon der Argumente
Henderson I 72 Einzelhandelspreis/Telser/Henderson/Globerman: (...) [manchmal] verlangen die Hersteller von den Einzelhändlern, dass sie einen Mindestverkaufspreis für die Produkte der Hersteller verlangen. Beispielsweise verlangen Hersteller teurer Uhren, wie Rolex, von den Geschäften, die ihre Uhren verkaufen, häufig, dass sie ihre Preise auf einen bestimmten Mindestpreis oder darüber festlegen. Begrenzter Wettbewerb: Diese Praxis ist eindeutig eine Strategie zur Begrenzung des Preiswettbewerbs auf dem Einzelhandelsmarkt für z. B. Rolex-Uhren, was theoretisch schlecht für die Verbraucher sein sollte. Ein weiteres Beispiel sind Gebietsbeschränkungen, mit denen ein Hersteller einem bestimmten Einzelhändler das ausschließliche Recht einräumt, das Produkt des Herstellers an einem bestimmten Ort zu verkaufen. Indem der Hersteller den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Einzelhändlern an dem betreffenden Standort einschränkt, schränkt er offenbar auch den Preiswettbewerb für das betreffende Produkt ein, was ebenfalls zum Nachteil des Verbrauchers zu sein scheint. Problem: Warum liegt es manchmal im Interesse der Hersteller, den Wettbewerb im „nachgelagerten“ oder Einzelhandelssegment ihrer Branchen einzuschränken? Es ergibt auf den ersten Blick keinen Sinn, wenn Hersteller wollen, dass Einzelhändler, die ihre Produkte verkaufen, weniger konkurrieren. Denn wenn der Hersteller einer schicken Uhr seine Marktmacht ausnutzen wollte, könnte er dem Einzelhändler einen über dem Wettbewerb liegenden Großhandelspreis in Rechnung stellen und seine privilegierte Stellung direkt in den Preis einfließen lassen, den er seinen unmittelbaren Kunden, d. h. den Einzelhandelsgeschäften, die seine Uhren verkaufen, berechnet. Lester G. Telser: Der erste Wirtschaftswissenschaftler, der dieses Paradoxon erklärte, war Lester Telser von der University of Chicago in seinem 1960 erschienenen Artikel „Why Should Manufacturers Want Fair Trade?“(1) UCLA-Schule: Mitglieder der UCLA-Schule erweiterten Telsers Erkenntnisse. Telser und die UCLA-Mitglieder beleuchteten die Gründe für Praktiken, die den Wettbewerb auf der Einzelhandelsebene scheinbar einschränken, indem sie sich erneut auf die realen Bedingungen des Marktaustauschs beriefen. >Einzelhandelspreis/Wirtschaftstheorien. * Siehe Klein and Leffler (2009)(2) 1. Telser, Lester G. (1960). Why Should Manufacturers Want Fair Trade? Journal of Law and Economics 3 (October): 86-105. 2. Klein, Benjamin, and Keith Leffler (2009). The Role of Market Forces in Assuring Contractual Performance. Journal of Political Economy 89, 41: 615-641._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Telser I Lester G. Telser Competition, Collusion and Game Theory New York: Macmillan 1972 Henderson I David R. Henderson Steven Globerman The Essential UCLA School of Economics Vancouver: Fraser Institute. 2019 |