Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 6 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Überleben Evolution Verschiedene Vs Darwin, Ch. Gould II 101
CuvierVsEvolution: er schloß aus seinem Prinzip der Wechselwirkung, dass Evolution ausgeschlossen werden mußte.
II 136
VavilovVsDarwin: Variation findet nicht in alle Richtungen statt, sondern in Klassen geordnet, die denen der Chemie und Kristallographie analog sind. Vavilov hat die kreative Rolle der Umwelt unterbetont.
II 328
Die Gegner Darwins bringen immer die gleiche Litanei: Darwin muß Unrecht haben: die Ordnung kann nicht aus Zufall entstehen.(z.B. KoestlerVsDarwin)
Pinker I 403
Mortimer AdlerVsDarwinismus: (Philosoph) 1940: Evolution könne nicht stattgefunden haben, weil es auch kein dreieinhalbseitiges Dreieck gäbe. Darwin: es ist sehr wohl möglich, dass in der Vergangenheit Zwischenformen aufgetreten sind.
natürliche Art/Darwin: ist kein Idealtyp, sondern eine Population.

Vollmer I 260
Selektion/Vollmer: es gibt kein ernsthaftes Argument, wonach das Selektionsprinzip zirkulär sei. VsDarwinismus/Tautologie: Das Argument gegen den Darwinismus, er sei tautologisch, ist verfehlt: "Survival of the survivor": VollmerVsVs: Fitness wird nicht nach dem Überleben des Individuums bestimmt, sondern durch Fortpflanzungserfolg, mehr Nahrung, mehr Wohnraum, mehr Partner, mehr Nachkommen usw.





Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

Pi I
St. Pinker
Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Überleben Evolution Verschiedene Vs Evolutionsth Vollmer I 258
VsEvolution/Begriff: die Evolutionstheorie sei zirkulär: "entrollen" kann man nur Dinge, die schon da sind. VollmerVsVs: die Bedeutung eines Begriffs wird niemals durch die Etymologie festgelegt, sondern durch Definition, Gebrauch, Kontext.
Der Begriff hat nicht die Bedeutung, die die Römer ihm gaben, als sie ihn prägten. >Begriffswandel.
I 276
VsEvolutionstheorie: "Jedes Anpassen erfordert ein Erkennen dessen, an das sich angepasst werden soll. Dann ist das Erkennen des Anpassens ein Zirkel." VollmerVsVs: es ist überhaupt nicht wahr, dass jedes Anpassen ein Erkennen erfordert.
VsEvolutionstheorie: nicht prognosefähig
VollmerVsVs: es besteht gar kein zwingender Grund, Prognosefähigkeit zum Maßstab für die
Wissenschaftlichkeit einer Theorie zu machen.
Vollmer: Ziel der Wissenschaft sind nicht Prognosen, sondern Erklärungen!
I 277
VsEvolutionstheorie: "Sie ist nicht falsifizierbar". Bsp findet man auf dem Mars Leben, wird es evolutionstheoretisch erklärt, findet sich keines, wird sein Fehlen oder sein Verschwinden ebenfalls evolutionstheoretisch erklärt. (PopperVsEvolutionstheorie !) (s)Vs: Bsp das Heilbleiben einer heruntergefallenen Tasse kann man auch mit Hilfe der Physik erklären.)
I 278
VsEvolutionstheorie: aus dem Vorhandensein von Merkmalen kann man nur schließen, dass sie das Leben zulassen und evtl. ermöglichen, aber nicht, dass sie es fördern! Daher kann man nicht unbedingt Anpassung annehmen! (Roth, 1984). Erst recht kann man nicht behaupten, unser bisheriges Überleben beweise die Richtigkeit unseres Weltbildes!
I 279
VollmerVsVs: dass es selektionsneutrale und sogar überlebensschädliche Merkmale gibt, macht es wohl zu einer empirischen Frage, ob im Einzelfall Funktionalität vorliegt, beeinträchtigt aber nicht die Fruchtbarkeit jener panselektionstischen Maxime. Die Frage "Wozu?" ist in der Biologie immer erlaubt, auch wenn sie nicht immer eine Antwort findet.
I 279
VsEvolutionstheorie: 1. Die Übertragung der Selektionstheorie auf die Entstehung kognitiver Fähigkeiten kann nur gelingen, wenn es objektive Wahrheit gibt und wenn Erkenntnis nützlicher ist als Irrtum. (Simmel, 1895). 2. Außerdem könnten kognitive Passungen auch anders als durch Selbstanpassung zustande kommen, etwa dadurch, dass die Umwelt sich ändert und ihrerseits (zufällig) anpasst.
3. Richtiges Abbilden der Außenwelt spielt offenbar für die Selektion keine Rolle! Denn es gibt ja so viele Arten mit "schlechterer Erkenntnis": Pflanzen sind nicht "falsifiziert" durch das Auge, das Urauge nicht durch das Adlerauge, usw.
I 282
VsEvolutionstheorie: kann Erfolg Wahrheit garantieren? Wahrheit/Simmel: geht tatsächlich den Weg, Erfolg mit Bewährung und Bewährung mit Wahrheit gleichzusetzen. >Pragmatismus.
Evolutionäre ErkenntnistheorieVsSimmel: sie übernimmt diesen pragmatischen Ansatz nicht. Sie unterscheidet streng zwischen Wahrheitsdefinition und Wahrheitskriterium.
Wahrheit/Vollmer: Erfolg ist weder notwendig noch hinreichend, hat aber immer Indiz-Charakter. Passung lässt sich ohne jeden Rückgriff auf Selektion oder Evolution feststellen.
I 284 Man kann aber auch umgekehrt vorgehen: man findet, dass der Beitrag des Subjekts zur Erkenntnis wenigstens teilweise genetisch bedingt ist. (Wechselwirkung).
I 285
Referenz/VsEvolutionstheorie: (z.B. Putnam): es ist nicht klar, welche Referenz physikalische Begriffe überhaupt haben!





Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Überleben Evolution Martin Vs Konzeptualismus Arm II 159
VsKonzeptualismus/Place: (extreme Form): der sagt, nur ED existieren, und die Klassifikationsfähigkeit von Organismen, die auf Ähnlichkeiten reagieren. PlaceVsKonzeptualismus/extreme Form: diesen K kann man herausfordern, indem man fragt, wie er denn so sicher sein kann, daß ED begriffsunabhängig existieren, wenn diese Frage überhaupt erst gestellt werden kann, wenn die ED als Inst unter ein U subsumiert sind.
Klassifikationsfähigkeit/Place: wir müssen, um nicht in den Anti Realismus (In Bezug auf U) abzurutschen, sicher stellen (wie Martin), daß die Klassifikationsfähigkeit überlebensnotwendig für den Organismus ist. ((s)Evolutionstheorie, Überlebensfähigkeit als Grundbegriff?).
PlaceVsLocke: aber es ist nicht nur biologische Plausibilität, die uns zeigt, daß Locke falsch lag:
Locke: das Verhalten der allgemeinen Ideen zeigt den Unterschied zwischen Mensch und Tier.

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin II
C. B. Martin
Replies to Armstrong and Place
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin III
C. B. Martin
Final Replies to Place and Armstrong
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin IV
C. B. Martin
The Mind in Nature Oxford 2010

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
Überleben Evolution Nagel Vs Nozick, R. I 196
Robert Nozick: These: Evolutionstheoretische Erklärung der menschlichen Vernunft. (Naturalistische Erkenntnistheorie). Schlägt eine Umkehrung der kantischen Abhängigkeit von den Fakten der Vernunft vor. »Die Vernunft ist eine abhängige Variable, die von den Tatsachen geformt wird. Die Vernunft gibt Auskunft über die Wirklichkeit, weil die Wirklichkeit die Vernunft formt, und weil sie auswählt, was »evident« erscheint.«
»Die Evolutionstheoretische Erklärung selbst ist etwas, wohin wir gelangen, indem wir die Vernunft zur Stützung der Evolutionstheorie einsetzen.
I 197
Daher gehört diese Deutung nicht zur ersten Philosophie, sondern zu unserer derzeitigen wissenschaftlichen Anschauung.« NagelVsNozick: das ist keine Garantie, dass die Sache überhaupt wahr ist oder notwendig. Es hätte auch eine andere Anpassung an die Evolution geben können. Es ist auch keine Rechtfertigung der Vernunft. Damit ist die ganze Sache auch nicht zirkulär.
I 199
NagelVsNozick: ich muss glauben können, dass die evolutionstheoretische Erklärung vereinbar ist mit dem Satz, dass ich den Regeln der Logik entsprechend verfahre, weil sie richtig sind und nicht nur, weil ich biologisch auf dieses Verhalten programmiert bin. (Gilt auch für Mathematik).
I 200
Die einzige Form, die wirklich rationales Denken annehmen kann, besteht in der Einsicht in die Gültigkeit von Argumenten aufgrund dessen, was sie sagen!
I 201
Damit soll die Wichtigkeit unseres Denkens fürs Überleben nicht bestritten werden. (Obwohl es eine Menge von Arten gibt, die auch ohne diese Fähigkeit prächtig weitergelebt haben).

VsRealismus/Ethik/Nihilismus: der Nihilismus versucht, es als Entdeckung darzustellen, dass es keine objektiven Werte gebe. Dann müssen alle positiven Wertaussagen falsch sein.
Nur von Personen in der Welt könne gesagt werden, dass für sie überhaupt etwas von Bedeutung ist.
III 64
NagelVsNihilismus/Ethik: das ist vom objektiven Standpunkt aus verlockend, aber es ist ein Irrtum vorauszusetzen, dass objektive Werturteile einzig und allein vom distanzierten Standpunkt aus gefällt werden können.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Überleben Evolution Pinker Vs Piaget, J. I 375
Piaget: verglich Kinder mit kleinen Wissenschaftlern Pinker pro: wir denken alle von klein auf wissenschaftlich aber für Primitive war es schwieriger zu überleben als für Heutige I 391 PinkerVsPiaget: Wissensstrategien als angeboren zu betrachten, ist etwas anderes, als Wissenschaft zu unterstellen
I 392
Piaget: Kinder seien sensomotorische Wesen, und sich nicht bewußt, dass Objekte zusammenhängen und fortbestehen, und dass die Welt äußeren Gesetzen gehorcht und nicht den Handlungen des Kindes. (
I 414
Logik/Mensch/Kind/Entwicklung/Evolution/Pinker: Kinder wenden "und", "oder"; "wenn" richtig an, bevor sie drei sind.
I 418
Mathematik/Kind: drei Wochen alte Babies merken, wenn sie zuerst eine Szene mit drei und dann zwei Gegenständen sehen, und umgekehrt. Zehn Monate: sie merken sich, wieviele (bis zu vier Objekte) ihnen präsentiert sind, wobei es egal ist, ob die Gegenstände homogen sind, zusammengefasst oder ausgebreitet, auch Geräusche.
Arithmetik: fünf Monate: überrascht, wenn eine Figur plötzlich fehlt.
I 419
18 Monate: Babies wissen, dass es verschiedene Zahlen gibt, und in eine bestimmte Reihenfolge gehören. Frage: können diese Kinder und Tiere zählen, ohne Wörter zu haben? Pinker: Zählen hängt nicht von der Sprache ab. Erwachsene: benutzen mehrere Repräsentationen für Quantitäten.
Vorschulkinder: schon bevor sie Zählen und Messen richtig durchschauen, haben sie einen Großteil ihrer Logik begriffen und versuchen eine Wurst durch zerschnedien gerecht aufzuteilen.
I 421
Bsp selbst ein blindes Kleinkind weiß, dass der gerade Weg von A nach B der kürzeste ist und eine Abzweigung nach C länger ist.
I 422
Schule/TIMMSS: amerikanische Schüler schneiden extrem schlecht ab. PinkerVsPiaget: mathematische Ausbildung folgt dem Konstruktivismus: eine Mischung aus l konstruieren, wobei die sozialen Institutionen über diese Begriffe uneins sind. "Ganzheitsmethode".

Pi I
St. Pinker
Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998
Überleben Evolution Verschiedene Vs Vollmer, G. Putnam I 196
Kausalität/Charles FriedVsVollmer: kann man leicht für eine physikalische Beziehung halten! Bsp "Handeln, zerschlagen, bewegen" sind kausale Verben. (Impulsübertragung). Fried: sobald man diesen Fehler gemacht hat, fällt es leicht zu glauben, dass funktionale Eigenschaften ganz einfach physikalische Zustände höherer Stufe wären. (Putnam Selbstkritik: habe ich selbst früher geglaubt) und dann zu denken, Referenz (und überhaupt so ziemlich alles) könnte eine funktionale Eigenschaft und also physikalisch sein.

I 275
VsEvolutionäre Erkenntnistheorie/EE: Anpassung ist wechselseitig Es ist gerade der Selektionsvorteil des Menschen, seine Umwelt radikal umgestalten (in Bezug auf seine Bedürfnisse) zu können. So wird in der EE gerade das konstruktive Moment ausgeklammert. VollmerVsVs: die EE ist von Biologen entwickelt worden, die sich der Wechselwirkung der Anpassung durchaus bewusst sind.
Die Dynamik des Prozesses beeinträchtigt die Anwendbarkeit des Begriff der Anpassung aber überhaupt nicht. (DennettvsAnpassung, GouldVsAnpassung).
I 290
DretskeVsEvolutionäre Erkenntnistheorie: hat sehr wenig zu bieten. (1971,585) PutnamVsEvolutionäre Erkenntnistheorie: ist vielleicht nicht wissenschaftlich falsch, beantwortet aber keine einzige philosophische Frage! (1982a,6)
I 292
VsEE: einige ihrer Vertreter sehen schon in der gesamten biologischen Evolution einen "erkenntnisgewinnenden Prozess". so wird schon der Amöbe Erkenntnis zugeschrieben. Oder man spricht davon, dass ein Molekül ein anderes "erkenne".
I 293
VollmerVsVs: kein Kritiker definiert "Erkenntnis", allein Löw: dazu gehöre Subjektivität (die er aber auch nicht definiert). Information/Löw: Information gibt es immer nur für ein Subjekt". Vollmer pro, aber vielleicht zu dogmatisch.
I 298
Wahrheit/Erfolg/VsEE: wenn die Richtigkeit von Erfahrung aus evolutionärem Erfolg geschlossen wird, wird: 1. Fakten mit Normen verwechselt (quid juris, quid facti)
2. Das Erkenntnisproblem auf seinen genetischen Kontext reduziert und damit
3. Die Frage nach der Gültigkeit einer Aussage trivialisiert.
Das ist ein "genetischer Fehlschluss".
VollmerVsVs: es ist zwar richtig, dass faktische und normative Fragen hier für untrennbar erachtet werden, d.h. aber nicht, dass sie verwechselt werden!
Die EE schließt nicht vom Überleben auf die Richtigkeit eines Weltbildes!
Vielmehr umgekehrt: im allgemeinen deutet eine bessere Erfassung der Außenweltstrukturen auf einen Überlebensvorteil.
Unter Konkurrenz setzt sich dann meistens das bessere Weltbild durch
I 300
Geltung/VsEE: Die EE löse das Geltungsproblem nicht. Geltung ist für Erkenntnis zentral, aber nicht ohne Reflexion möglich. Geltung/Vollmer: was Geltung ist, wird sehr unterschiedlich gesehen.
Lotze: Triftigkeit
Puntel: diskursive Einlösbarkeit
Gethmann: Zustimmungsfähigkeit.
Allgemein notwendig: eine geltende Aussage muss syntaktisch korrekt, logisch konsistent, semantisch einwandfrei, intersubjektiv verständlich, diskursfähig, intersubjektiv nachprüfbar, mit anerkannten Aussagen verträglich, usw.
hinreichend: hier muss man zwischen bedingter (hypothetischer) und unbedingter (kategorischer) Geltung unterscheiden.
Bedingte Geltung: hat eine Aussage, wenn für den Nachweis ihrer Geltung eine andere Aussage als gültig vorausgesetzt werden muss, andernfalls unbedingte Geltung.
Vollmer: der Anspruch unbedingter Geltung ist noch niemals eingelöst worden. (> Letztbegründung). Wir müssen uns mit Bedingungen für relative Geltung begnügen.
I 309
VsEE: wenn die Erkenntnistheorie empirisch ist, wird sie zirkulär
I 310
EE/Vollmer: es ist nicht die Aufgabe der Erkenntnistheorie, absolute Rechtfertigungen für Erkenntnis und Wahrheitsansprüche zu liefern. Man kann aber fragen, unter welchen Bedingungen sicheres faktisches Wissen möglich wäre, und auf diese Fragen kann sie auch vernünftige Antworten geben.
Erkenntnistheorie/Vollmer: Aufgaben:
Explikation von Begriffen und Wissen
Untersuchung unserer kognitiven Fähigkeiten, Vergleich verschiedener kognitiver Systeme
Unterscheidung subjektiver und objektiver Strukturen, deskriptiver und normativer Aussagen, faktischer und konventioneller Elemente
Erhellung der Bedingungen für Erkenntnis
Aufweis von Erkenntnisgrenzen.

I 315
Kausalität/VsEE: nach der EE spielt die Kausalität eine dreifache Rolle: 1. Ordnungsform der Natur
2. Denkkategorie
3. diese Denkkategorie ist durch Selektion entstanden.
Also erzeugt letztlich Kausalität über Kausalität Kausalität.
a) Durch die Mehrfachbedeutung von "Kausalität" wird das Prinzip der methodischen Ordnung verletzt. (Gerhardt, 1983,67 69,75).
b) Wenn Kausalität eine Denkkategorie ist, kann sie nicht zugleich ein Erfahrungsprodukt sein. Dazu müsste sie nämlich wie jede Erfahrung induktiv oder abstraktiv sein. Also müssten solche Ereignisfolgen zunächst einmal als kausal erkannt worden sein. (Lütterfelds,1982, 113,6).
I 316
VollmerVsVs: die Mehrdeutigkeit ist zuzugeben, aber leicht zu beseitigen. Lösung: man kann statt dessen sagen, Kausalität als Realkategorie erzeuge über eine kausal wirksame Selektion Kausalität als Denkform. Das ist dann keine lebensweltliche Erfahrung.

I 318
VsEE: sagt überhaupt nichts Neues! Schon Spencer wurde widerlegt. Bei Haeckel findet sich schon die Bezeichnung "biologische Erkenntnistheorie".
Die These vom Verstand als Organfunktion erinnert an die Kant Interpretation bei Helmholtz und F.A. Lange: „Das Apriori als physisch psychische "Organisation".

Vollmer I 313
Vernunft/BaumgartnerVsVollmer: kann nicht aus sich selbst heraustreten. Sie ist in diesem Sinne absolut und nicht hintergehbar. Vernunft/ZimmerliVsVollmer: das Auge kann sich durch Apparaturen selbst sehen. Aber das Sehen kann es niemals sehen, da es ja immer schon das Sehen vollzieht. "Geistige Unschärferelation".
Erklärung/HayekVsVollmer: kein System kann sich selbst erklären.
I 314
Rückbezüglichkeit/Hövelmann: das Sprachvermögen ist prinzipiell unhintergehbar. VollmerVsVs: diese Autoren erklären "Vernunft" usw. überhaupt nicht. Ausnahme:
I 323
Def Erklärung/Hayek: erfordert Klassifikation. Ein System, das Objekte nach n Merkmalen klassifizieren soll, muss mindestens 2 hoch n verschiedene Klassen bilden und unterscheiden können. Also muss das klassifizierende System wesentlich komplexer sein. Kein System kann sich aber selbst an Komplexität übertreffen, und also auch nicht selbst erklären.
I 314
Rückbezüglichkeit/Vollmer: natürlich können Selbsterkenntnis und Selbsterklärung kein sicheres oder vollständiges Wissen vermitteln. Aber viele "gute Zirkel" sind durchaus konsistent und informativ. Bsp "Gute Zirkel": + I 314





Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Evolut. Erkenntnth. Vollmer, G. I 37
Evolutionäre Erkenntnistheorie/EE/Vollmer: These: unser Erkenntnisapparat ist ein Ergebnis der biologischen Evolution. Die Übereinstimmung mit realen Strukturen ("Fertigwelt"?) ermöglicht das Überleben. Die Anpassung eines Organismus ist allerdings niemals ideal, sie muß es auch nicht sein.
I 271
VsEE: sagt überhaupt nichts neues. Schon Spencer wurde widerlegt. Bei Haeckel findet sich schon die Bezeichnung "biologische Erkenntnistheorie".
Die These vom Verstand als Organfunktion erinnert an die Kant-Interpretation bei Helmholtz und F.A. Lange: "Das Apriori als physisch-psychische "Organisation".