Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 60 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Aussagen Tatsachen Stalnaker Vs Absolutismus I 124
absolut/Mögliche Welten/MöWe/Stalnaker: das ist aber nicht der Sinn, in dem wir normalerweise von Eigenschaften und Relationen als absolut sprechen! Niemand würde Vsabsolute Gleichzeitigkeit argumentieren aus dem Grund, dass Gleichzeitigkeit kontingent sei, dass gleichzeitige Ereignisse auch nacheinander hätten stattfinden können. Angenommen, wir sind Vsabsolute Identität in Salmons Sinn. Frage: können wir dann immer noch die innerweltliche oder die MöWe-relativierte Identitätsrelation auffassen als "dasselbe Ding sein" unabhängig von der Bezeichnung der Dinge?
MöWe = Mögliche Welt.
Stalnaker: es gibt keinen Grund, warum wir das nicht könnten.
Def Identität/MöWe-relativ/Stalnaker: Identität ist immer die binäre Relation, deren Extension in jeder MöWe w die Menge der Paare ist, so dass d im Bereich von w ist.
Nichtexistenz/Prädikation/PrädikationsAussagen/Stalnaker: Problem: wenn der Gegenstand nicht existiert. These: ich bevorzuge eine modale Semantik die erfordert, dass die Extension eines Prädikats eine Teilmenge des (Gegenstands-) Bereichs der jeweiligen MöWe ist. Dann ist x = x falsch, wenn der Wert, der dem x zugeschrieben wird, nicht existiert (oder keine Gegenstücke hat).
Dagegen:
Wenn man diese Bedingung fallenlässt (was ungewöhnlich ist) erlaubt man, dass nichtexistente Gegenstände Eigenschaften haben und in Relationen stehen.

I 214
"Pessimistische Sicht"/Jackson: Bsp ein Pessimist Vsabsoluten Ruhepunkt: Jemand sagt, es gibt keinen absoluten Ruhepunkt, alles was wir durch Sprache repräsentieren können sind Tatsachen über relative Position.
Angenommen, wir wollten das widerlegen: man könnte ein Koordinatensystem spezifizieren und eine Maßeinheit. Bsp Nimm die Massezentren von Erde, Sonne und Mars, bilde eine Ebene und dazu den Moment der Geburt von Newton. Dann haben wir eine x-y-Ebene dann führen wir als Einheiten Meter und Sekunde ein und definieren für jede Achse positive und negative Richtung. Dann haben wir die Mittel, um absolute Position zu spezifizieren als Quadrupel reeller Zahlen, jedenfalls wenn wir annehmen, dass es absolute Positionen gibt, die man spezifizieren kann. Damit ignorieren wir, dass unsere Bezugspunkte (Sonne, Mars usw. vage sein könnten).
Vs: Jacksons Skeptiker könnte einwenden, dass uns das nicht wirklich erlaubt zu sagen, wie die Dinge absolut sind, sondern nur, wie sie zu Sonne, Erde und Monde stehen, zur Zeit von Newtons Geburt.
VsVs/Stalnaker: es wäre aber nicht klar, auf welcher Basis er das entgegnet.
I 215
Wir sind damit nicht dem Problem entgangen, dass alle unsere Wörter, ja alle unsere repräsentationalen Ressourcen aus der aktualen Welt (WiWe) stammen – es gibt keinen Punkt außerhalb, wo wir danach suchen könnten. Pointe: aber das impliziert nicht, dass die Inhalte, zu deren Ausdruck wir unsere Wörter gebrauchen, unvermeidlich abhängig sind von den Tatsachen sind, dass unsere Wörter diese Inhalte haben.
I 226
Relationalismus/Relationismus/Raum/Leibniz/Stalnaker: These: pro begrifflicher Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Stalnaker: ich denke, er ist kohärent.
These: es gibt keine absolute Lokalisation (Position, keinen absoluten Ruhepunkt). D.h. die Zuordnung von Zahlentripeln zu Raumpunkten ist willkürlich.
RelationismusVsAbsolutismus/Stalnaker: der Streitpunkt geht darum, ob die Identifikation von Raumpunkten in der Zeit konventionell ist.
Relationismus: es gibt keine absolute Bewegung. Nur Wechsel in der Zeit der relativen Positionen der Dinge.
Bewegung/Relationismus/Stalnaker: Behauptungen über Bewegungen sind hier völlig sinnvoll! Aber sie werden immer in Bezug auf einen Rahmen (Bezugssystem) verstanden.
Analogie/Stalnaker: Angenommen, jemand versucht den Relationismus zu widerlegen mit einem Argument analog zu dem von Shoemaker, also dem der graduellen Veränderung.
Interpersonelles Spektrum: analog zu seiner Leugnung ist die Leugnung der Sinnhaftigkeit der These, dass das Universum auch einen Meter nach links verschoben sein könnte.
Eine solche MöWe wäre nur eine konventionelle Neubeschreibung.
I 227
Relationismus: aber selbst er muss zugeben - heißt es dann – dass dieser Stuhl zunächst allein einen Meter nach links verschoben werden könnte, und dann nach und nach alle anderen Gegenstände. Das ist sicher nicht unmöglich. Und es wäre wiederum Quatsch, würde man behaupten, dass bei der letzten Veränderung sich der Anfangszustand mit einem Schlag wieder einstellen würde. ((s) Um die These zu erfüllen, dass sich im Ganzen nichts verändert hat). Stalnaker: ich hoffe, niemand nimmt dieses Argument VsRelationismus ernst.
Relationismus/Stalnaker: hat keinen Grund seine Ansicht aufzugeben, dass der Gesamteffekt der Reihe von Veränderungen die Dinge so lässt, wie sie waren.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Aussagen Tatsachen Nozick Vs Aristoteles II 145
Relation/Gesetz/Ereignis/Sprache/Interpretation/Nozick: Wittgenstein brauchte Menschen, um die Sprache mit ihren Instanzen zu vermitteln. Nozick: aber es können nicht Menschen sein, die ein Naturgesetz mit seinen Instanzen vermitteln. Kausalgesetze gelten unter anderem für Menschen und galten bevor es Menschen gab. Die Zustimmung von Menschen zu etwas hängt von Kausalität ab und kann die Kausalität nicht selber bestimmen. (FN 22).
Gesetz/Nozick: scheint daher keinen eigenen ontologischen Status haben zu können, denn es kann nicht selbst nach den Ereignissen greifen.
Dennoch, wenn ein Naturgesetz nur ein Muster feststellt, ist es bloß deskriptiv. Ohne ontologischen Status kann es nicht kontrafaktische Konditionale jenseits der aktualen Ereignisse unterstützen und wie können Gesetze dann gebraucht werden, um etwas zu erklären?
Erklärung/Nozick: wie erklärt ein höherstufiges Muster ein niedrigeres? Ist jede Erklärung implizit nur eine Wiederholung?
Erklärung/Gesetz/NozickVsAristoteles: erklärende Gesetze müssen keine notwendigen Wahrheiten sein, aber müssen sie überhaupt etwas sein?
Wenn Ereignisse gesetzmäßig ablaufen, was ist die Verbindung zwischen Ereignis und Gesetz? Sie kann natürlich nicht kausal sein. ((s) Regress).
Aber auch jede logische Verbindung muss ihrerseits interpretiert werden. Kann eine gesetzesartige Aussage sich selbst interpretieren? D.h. kann ein Gesetz Instruktionen für die Interpretation geben?
Problem: diese Instruktionen müssten wiederum interpretiert werden
II 146
Wenn die Interpretation fixiert sein sollte, dann musste das Gesetz etwas analoges zur reflexiven Selbstreferenz (rflxSR) beinhalten. Das ist selbst mysteriös. Also darf man Gesetze nicht als mit Aussagen verwandt behandeln. Gödel: es gibt kein formales System, in dem alle Wahrheiten der Zahlentheorie bewiesen werden können.
Nozick: das sind schlechte Aussichten für ein Bild aller Tatsachen, aus dem TatsachenAussagen vollständig abgeleitet werden können.
Determinismus/Nozick: sollte sich daher nicht auf Ableitbarkeit aus Kausalgesetzen berufen! (FN 23).
NozickVsDeterminismus: behauptet: wenn der Anfangszustand wiederholt würde, würden sich auch die späteren Zustände wiederholen. Problem: in einem rekollabierenden Universum könnten nach einem weiteren Urknall andere Gesetze herrschen.
D.h. das subjunktivische Konditional (KoKo), (Subjunktion = kontrafaktisches Konditional, ungleich Implikation (metasprachlich)) auf den der Determinismus sich stützt, wäre falsch.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Aussagen Tatsachen Searle Vs Austin, John L. V 207
SearleVstraditionelle Sprechaktanalyse. (SearleVsAustin,SearleVsHare) These: "Gut", "wahr" bedeutet in verschiedenen Akten dasselbe. Wird von der traditionellen Sprechakttheorie nicht berücksichtigt) gut/wahr/Sprechakttheorie/Tradition: Hare: Bsp "Gut" wird gebraucht, um etwas zu empfehlen.
Strawson: "Wahr" wird gebraucht, um Aussagen zu bekräftigen oder anzuerkennen
Austin: "Wissen" wird gebraucht, um Garantien zu geben. (SearleVs).
Im Prinzip: "das Wort W wird gebraucht, um den Sprechakt A zu vollziehen". >Sprechakttheorie.

IV 17
illokutionärer Akt/Austin: fünf Kategorien: Verdiktiv, Expositiv, Exerzitiv, Konduktiv, Kommissiv) Sprechakte/SearleVsAustin: Unterscheidung zwischen illokutionärer Rolle und Äußerung mit propositionalem Gehalt:
R(p).
Die verschiedenen Akte vollziehe sich in verschiedenen Kontinua! Es gibt mindestens 12 wichtige Dimensionen.
IV 18
1. Unterschiede in Witz (Zweck) des Akts. (Allerdings muss nicht zu jedem Akt ein Zweck gehören).
IV 19
Der illokutionäre Witz gehört zur Rolle, beide sind aber nicht dasselbe. Bsp Eine Bitte kann denselben Witz wie ein Befehl haben. 2. Unterschiede der Ausrichtung (Wort auf Welt oder umgekehrt).
Entweder, die Welt muss zu den Wörtern passen, oder umgekehrt.
IV 20
Bsp von Elisabeth Anscombe: Einkaufszettel mit Waren, dieselbe Liste wird vom Warenhausdetektiv erstellt.
IV 21
3. Unterschiede in den zum Ausdruck gebrachten psychischen Zuständen Bsp andeuten, bedauern, schwören, androhen. (Selbst wenn die Akte unaufrichtig sind).
Def Aufrichtigkeitsbedingung/Searle: Man kann nicht sagen, "Ich stelle fest, dass p. aber ich glaube nicht, dass p" "Ich verspreche, dass p, aber ich habe nicht die Absicht, dass p"
Der psychische Zustand ist die Aufrichtigkeitsbedingung des Akts.
IV 22
Diese drei Dimensionen: Witz, Ausrichtung, Aufrichtigkeitsbedingung sind die wichtigsten. 4. Unterschiede in der Stärke mit der der illokutionäre Witz vorgebracht wird.
Bsp "Ich schlage vor", "ich schwöre"
5. Unterschiede in der Stellung von Sprecher und Hörer
Bsp der Soldat wird den General nicht auf die unordentliche Stube aufmerksam machen.
IV 23
6. Unterschiede darin, in welcher Beziehung die Äußerung dazu steht, was im Interesse von Sprecher und Hörer ist. Bsp Jammern, Gratulieren
7. Unterschied im Bezug zum restlichen Diskurs
Bsp Widersprechen, Erwidern, Schließen.
8. Unterschiede im propositionalen Gehalt, die von den Indikatoren der illokutionären Rolle herrühren
Bsp Bericht oder Vorhersage
IV 24
9. Unterschiede zwischen solchen Akten, die immer Sprechakte sein müssen, und solchen die auch anders vollzogen werden können. Bsp man braucht nichts zu sagen, um etwas zu klassifizieren, oder zu diagnostizieren
10. Unterschiede zwischen solchen Akten, für die außersprachliche Einrichtungen nötig sind, und solchen für die sie nicht nötig sind
Bsp Trauung, Segen Exkommunikation
IV 25
11. Unterschiede zwischen Akten, wo das illokutionäre Verb eine performative Verwendung hat, und solchen, wo das nicht der Fall ist Bsp Performative Verwendung: feststellen, versprechen, befehlen keine performative: "Hiermit prahle ich", "hiermit drohe ich".
12. Unterschiede im Stil
Bsp Verkünden, Anvertrauen.
IV 27
SearleVsAustin: die Liste bezeichnet nicht Akte, sondern Verben. Man muss aber zwischen Verb und Akt unterscheiden!
Bsp Man kann Befehle, Versprechen, Berichte verkünden das ist aber etwas anderes, als zu befehlen, zu verkünden oder zu berichten.
Eine Verkündigung ist niemals bloß eine Verkündigung, sie muss ebenfalls eine Feststellung, ein Befehl oder dergleichen sein.
IV 30
Searle: Bsp Wenn ich dich zum Vorsitzenden mache, befürworte ich nicht, dass du Vorsitzender
IV 36
Def Deklaration/Searle: der erfolgreiche Vollzug garantiert, dass der propositionale Gehalt der Welt entspricht.(Spätere Terminologie: "institutionelle Tatsachen). Ausrichtung: durch Erfolg der Deklaration passen Wort und Welt zueinander. (). Kein Aufrichtigkeitsbedingung. Überschneidung mit Assertiven: Schiedsrichterentscheidungen. SearleVsAustin: Vs Unterscheidung Konstativ/Performativ.

VII 86
Cavell: "Must we mean what we say?" verteidigt Austin und fügt hinzu: Die Abweichung kann "wirklich oder angeblich" vorliegen.
Austin: es ist weder wahr noch falsch, dass ich diesen Artikel aus freiem Willen schreibe, denn wenn es keine Abweichung gibt, ist der Begriff des freien Willens gar nicht anwendbar.
SearleVsAustin: das ist verblüffend.
VII 88
SearleVsAustin: Fünf Thesen, um Austin in einem anderen Licht zu sehen: 1. Austin exemplifiziert ein heute geläufiges Analyse Muster, wie es auch bei Ryles Analyse von "freiwillig" gebraucht wird.
Ryle These "freiwillig" und "unfreiwillig" lassen sich nur auf Handlungen anwenden, "die man nicht hätte tun sollen". Auch hier ist es absurd, es bei einer gewöhnlichen Verwendung zu gebrauchen.
VII 89
Weder wahr noch falsch: Wittgenstein: Bsp dass ich "weiß dass ich Schmerzen habe" Bsp Dass Moore weiß, dass er zwei Hände hat. usw. (> Gewissheit).
Austin: Bsp es ist weder wahr noch falsch, dass ich aus freiem Willen in die Sitzung ging.
VII 90
Die Anwendung von "freiwillig" erforderte gewisse Bedingungen, die hier nicht erfüllt sind. Wörter, in denen sie nicht Erfüllt sind, können wir "A-Wörter" nennen, die Bedingungen
"A-Bedingungen". Wir können eine Liste erstellen.
2. die Bedingungen, die durch den Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" exemplifiziert sind, durchdringen die ganze Sprache und sind nicht auf bestimmte Wörter begrenzt.
Bsp Der Präsident ist heute nüchtern
Hans atmet. usw.
VII 91
3. Negation/Searle: die Negation eines A-Wortes ist nicht wiederum ein A-Wort! Bsp Ich kaufte mein Auto nicht freiwillig, ich wurde dazu gezwungen.
Ich kam nicht freiwillig, ich wurde hergeschleift.
Er weiß nicht, ob der Gegenstand vor ihm ein Baum ist.
Beträchtliche Asymmetrie zwischen A-Wörtern und deren Gegenteil bzw. Negation.
VII 92
SearleVsAustin: nach ihm ist in beiden Fällen eine Abweichung erforderlich. 4. Eine Abweichung ist im allgemeinen ein Grund für die Annahme, dass die Behauptung, die durch die Äußerung des Gegenteils gemacht wird, wahr ist, oder hätte sein können oder hätte zumindest von jemand für wahr gehalten worden sein können.
Eine A-Bedingung ist einfach ein Grund für die Annahme, dass die Bemerkung hätte falsch sein können.
SearleVsAustin: seine Darstellung ist irreführend, da sie nahelegt, dass jede beliebige Abweichung eine Modifikation rechtfertigt.
Bsp wenn ich ein Auto kaufe und dabei mit den nackten Zehen auf einer Gitarre klimpere, ist das zwar eine abweichende Weise, ein Auto zu kaufen, aber es rechtfertigt nicht die Bemerkung "Er kaufte sein Auto freiwillig."
VII 93
SearleVsAustin: wir können zu keiner Liste von A-Wörtern kommen, denn ob es Wort eine Abweichung erfordert, wird vom Rest des Satzes und vom Kontext abhängen. Dann ist Austins These keine über Wörter sondern über Sätze.
VII 94
Standardsituation/Umstände/SearleVsAustin: feststellen, dass es sich um eine Standardsituation handelt, heißt nahelegen, dass diese Tatsache bemerkenswert ist und dass es Grund für die Annahme gibt, dass es sich auch um eine Nichtstandardsituation hätte handeln können.
VII 95
SearleVsAustin: seine These geht sogar nicht einmal über Sätze: eine Behauptung machen heißt, sich darauf festlegen, dass etwas der Fall ist. Wenn die Möglichkeit, dass der Sachverhalt nicht besteht, ausgeschlossen ist, ist das sinnlos. Austins Slogan sollte reformuliert werden zu:
"Keine Bemerkung, die nicht bemerkenswert ist" oder
"Keine Behauptung, die nicht behauptenswert ist".
VII 96
SearleVsAustin: dieser hat das falsch gesehen. Das hängt mit dem Begriff der Intention zusammen: Intention/Searle: These: die Seltsamkeit oder Abweichung die eine Bedingung für die Äußerung
"X wurde absichtlich getan" ist, stellt gleichzeitig einen Grund für die Wahrheit der Äußerung von
"X wurde nicht absichtlich getan" dar.
Behauptbarkeitsbedingung/Äußerungsbedingung: sie ist die Äußerungsbedingung für die eine Behauptung gerade deshalb, weil sie ein Grund für die Wahrheit der anderen ist.
SearleVsAustin: die Daten müssen mit Hilfe der Anwendbarkeit bestimmter Begriffe erklärt werden. Daher ist meine Darstellung einfacher und plausibler.
(VII 98): Bei Austins Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" geht es nicht um die Anwendbarkeit dieser Begriffe, sondern eher um Bedingungen für das Aufstellen von Behauptungen im allgemeinen.
Negation/SearleVsAustin: dann sind die Negationen der obigen Feststellungen nicht weder wahr noch falsch, sondern einfach falsch!
Bsp Ich ging nicht freiwillig in die Sitzung (Ich wurde mitgeschleift). usw.
VII 98
Bsp Die Fähigkeit, sich an seinen Namen zu erinnern gehört zu den Grundbedingungen...

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Strawson Vs Austin, John L. Ayer I 296
StrawsonVsAustin: "sicher verwenden wir das Wort "wahr", wenn die von Austin beschriebenen semantischen Bedingungen erfüllt sind. Aber indem wir dieses Wort verwenden, sagen wir nicht aus, daß sie erfüllt sind".
Searle III 211
Korrespondenztheorie/StrawsonVsAustin: (Debatte vor über 40 Jahren. Es gilt als ausgemacht, dass Strawson diese Debatte gewonnen hat.) Strawson: die Korrespondenztheorie muss nicht gereinigt, sie muss eliminiert werden.
III 212
Sie vermittelte uns ein falsches Bild vom Gebrauch des Wortes "wahr" und der Natur der Tatsachen: dass Tatsachen eine Art komplexer Dinge oder Ereignisse oder Gruppen von Dingen seien und dass Wahrheit eine besondere Beziehung der Korrespondenz zwischen Aussagen und diesen nichtsprachlichen Gebilden darstelle. (Geht auf die Abbildtheorie aus dem Tractatus zurück).
Strawson II 248
Sprechakttheorie/StrawsonVsAustin: wenn er recht hätte, dass wir das Prädikat "wahr" im wesentlichen Sprechereignissen zuschreiben, dann müsste es möglich sein, Behauptungen über die Wahrheit von Aussagen in einen nicht auf Sprechereignisse bezogenen Sinn auf Behauptungen über die Wahrheit von Sprechereignissen zu "reduzieren". Austin: man kann mit demselben Satz verschiedene Aussagen machen.
Strawson: man kann auch mit verschiedenen Sätzen dieselbe Aussage machen.
II 249
Bsp über Jones: "Er ist krank". zu Jones: "Du bist krank". (Sogar verschiedene Bedeutung). Def "wahr"/Strawson: Irrtum: wir könnten sagen, verschiedene Leute machen dann dieselbe Aussage, wenn die Worte die sie in ihrer jeweiligen Situation dazu verwenden, entweder alle zu wahren oder alle zu falschen Aussagen führen müssen. Aber wenn wir das sagen, verwenden wir »wahr« um den Ausdruck »dieselbe Aussage« zu klären.
II 252
Tatsache/"wahr machen"/Welt/Strawson: Aber die ausgesagte Tatsache ist nicht etwas in der Welt. Sie ist kein Objekt! Damit wird natürlich nicht bestritten, dass es etwas in der Welt gibt, von dem eine Aussage dieser Art handelt, worauf sie sich bezieht, das sie beschreibt und das der Beschreibung entspricht. StrawsonVsAustin: erscheint zu übersehen, dass "Tatsache" und "Ding" vollkommen verschiedenen Typen angehören. Das Ding, die Person usw., auf die Aussagen sich beziehen, sind das materielle Korrelat des referierenden Teils der Aussagen. Die Beschaffenheit oder Eigenschaft ist das pseudomaterielle Korrelat. Die Tatsache ist das pseudomaterielle Korrelat der Aussage insgesamt.
II 253
Tatsache/Strawson: ist eng mit "Dass"-Sätzen verbunden. Tatsachen sind bekannt, werden ausgesagt, geglaubt, vergessen, übersehen, kommentiert, mitgeteilt oder bemerkt. Tatsachen sind das, was Aussagen Aussagen; sie sind nicht dasjenige, worüber etwas ausgesagt wird! Es ist falsch, Tatsachen mit wahren Aussagen gleichzusetzen. Gleichwohl überlappen sich ihre Rollen.
Tatsache/StrawsonVsAustin: er glaubt, eine Aussage und eine Tatsache seien etwas in der Welt.
II 254
Bsp aber ich damit keine Gelegenheit vorstellen, bei der ich den Unterschied zwischen der Tatsache, dass meine Frau Mia Zwillinge gebärt (um Mitternacht) und dem, was ich (10 Minuten später) sage, nämlich dass meine Frau mir Zwillinge geboren hat, vernachlässigen würde. Korrespondenz/Austin: es gibt keine theoretische Grenze für das, was wahrerweise über die Dinge in der Welt gesagt werden könnte, aber es gibt sehr deutliche praktische Grenzen dafür, was Menschen tatsächlich über sie sagen können.
Aussage/Tatsache/StrawsonVsAustin: aber was könnte der Tatsache, dass es regnet, besser entsprechen als die Aussage, dass es regnet? Natürlich entsprechen sich Aussagen und Tatsachen. Sie sind für einander gemacht.
Wenn man die Aussagen aus der Welt brächte, dann brächte man auch die Tatsachen aus der Welt. Die Welt aber würde dadurch nicht ärmer. Man wird dabei die Welt nicht los, von der etwas ausgesagt wird. (> Welt/Strawson).
Ein Symptom für Austins Unsicherheit ist seine Bevorzugung der Ausdrücke »Situation« und »Sachverhalt«. Weder Situationen noch Sachverhalte (genausowenig wie Tatsachen) können nämlich gesehen oder gehört werden, sondern werden eher zusammengefasst oder auf einen Blick erfasst.
II 255
Tatsache/Strawson: Bsp von einer Tatsache beunruhigt zu sein, ist nicht dasselbe, wie von einem Schatten erschreckt zu werden. Es bedeutet, beunruhigt zu sein, weil....
II 256
Welt/Strawson/Strawson: warum soll man darauf beharren, dass allein Dinge und Ereignisse Teile der Welt sind? Warum kann man nicht auch Situationen und Tatsachen zur Welt rechnen? Antwort: die Versuchung, über Situationen in einer Weise zu sprechen, die für Dinge und Ereignisse angemessen ist, wird überwältigend.
StrawsonVsAustin: Austin widersteht ihr nicht: der schmuggelt das Wort „Kennzeichen“ (feature) als Synonym für „Tatsache“ ein. Begründung: Landkarten sind nicht auf dieselbe Weise "wahr" wie Aussagen, weil sie nicht vollständig konventionell sind, Fotografien überhaupt nicht konventionell.
II 260
StrawsonVsAustin: wenn er sagt, die Beziehung zwischen einer Aussage und der Welt sei rein konventionell, dann handelt es sich um zwei Verwechslungen zwischen: a) den semantischen Bedingungen und b) dem, was behauptet wird. Es ist genauso absurd zu sagen, dass jemand, der eine Aussage bestätigt, bestätigt, die semantischen Bedingungen seien erfüllt, wie zu sagen, dass der Sprecher das behauptet hätte.
II 261
Bedingungen/Gebrauch/Strawson: dadurch dass wir ein Wort verwenden, sagen wir nicht, dass Bedingungen erfüllt sind. StrawsonVsAustin: Fehler: statt zu fragen: Wie verwenden wir das Wort "wahr"? Fragt er Wann verwenden wir es?

II 267
StrawsonVsAustin: "übertrieben" ist nicht eine Relation zwischen einer Aussage und etwas von dieser Verschiedenem in der Welt. (Zu einfach).
II 268
Dann treten die Schwierigkeiten der Korrespondenz erneut auf. Austin würde nicht sagen, dass es Bsp einer Relation zwischen einem Handschuh und einer zu großen Hand entspricht. Er würde von einer konventionellen Relation sprechen. Aber die Tatsache, dass die Aussage, dass p, übertrieben ist, ist in keinem Sinne konventionell! (Es ist vielleicht die Tatsache, dass 1200 Leute und nicht 2000 da waren. Die Kritik an einer Übertreibung setzt eine vorherige Aussage voraus.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Ayer I
Alfred J. Ayer
"Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ayer II
Alfred Jules Ayer
Language, Truth and Logic, London 1936
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke

Ayer III
Alfred Jules Ayer
"The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Brandom Vs Ayer, Alfred Jules Ayer I 285
Basissätze/Ayer: womit werden sie konfrontiert? Mit Tatsachen. Aber was sind Tatsachen? Tatsache/AyerVs: falsche Gleichsetzung von Tatsachen mit wahren Aussagen!LL.(BrandomVsAyer!)
Brandom: Tatsachen=wahre Aussagen - Ayer: Tatsachen nicht gleich wahre Aussagen

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Ayer I
Alfred J. Ayer
"Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ayer II
Alfred Jules Ayer
Language, Truth and Logic, London 1936
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke

Ayer III
Alfred Jules Ayer
"The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Russell Vs Ayer, Alfred Jules VI 85
Kennzeichnung/Satz/Russell: kommt eine (bestimmte) Kennzeichnung in einem Satz vor, so hat dieser Satz keinen konstitutiven Bestandteil, der der Kennzeichnung als ganzer entspricht.
VI 86
Bsp Drei Teile: "Scott", "ist" "der Autor". Hier ist "Der Autor" kein konstitutiver Bestandteil des Satzes. Grund: Sinnvoll ist ein Satz, der negiert werden kann.
Bsp sinnvoll: "Das Einhorn existiert nicht", "die größte endliche Zahl existiert nicht".
Man könnte das aber nicht sagen, wenn das Einhorn ein konstitutiver Bestandteil des Satzes wäre.
Russell: dann kann das Einhorn auch nicht Bestandteil irgendeiner Tatsache sein!
Also sind Aussagen keine Tatsachen. (VsAustin, VsAyer, VsBrandom).

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996
Aussagen Tatsachen Hempel Vs Ayer, Alfred Jules II 112
Forderung nach partieller Bestätigbarkeit/(2.3)/Ayer: sein Kriterium soll dem Inhalt nach feststellen, dass eine Aussage S einen empirischen Sinn besitzt, wenn aus S zusammen mit geeigneten Hilfshypothesen (HH) Beobachtungsaussagen abgeleitet werden können, die aus den Hilfshypothesen (HH) allein nicht ableitbar sind. HempelVsAyer: das ist zwar stärker an die logische Struktur der Überprüfung angelehnt, aber viel zu durchlässig. s) >Quine-Duhem-These/QDT: lässt einfach jede Hilfshypothese zu).
Hempel: Bsp "Wenn das Absolute vollkommen ist, dann ist dieser (!) Apfel rot". Das ermöglicht die Ableitung der BeobachtungsAussagen, die offensichtlich nicht aus der HH folgt.
((s) Aber es ermöglich nicht, einen grünen Apfel als rot zu bezeichnen.)
Stace: "Prinzip der beobachtbaren Arten": "Die Tatsachen, die verneint oder bejaht werden, müssen von einer Art oder Klasse sein, so dass es logisch möglich ist, einige Tatsachen unmittelbar zu beobachten, die Fälle dieser Klasse oder Art sind. Wenn eine Aussage Tatsachen behauptet oder verneint, die von einer Klasse handeln, so dass es nicht logisch möglich ist, sie unmittelbar zu beobachten, dann ist die Aussage nicht signifikant.
II 113
HempelVsStace: das ist unschlüssig, er sagt nicht , wie wir diese Klassen bestimmen. Und das sollte das Kriterium doch gerade. Außerdem können wir stets eine Klasse bilden, die die Tatsache f zusammen mit der Tatsache enthält., die durch eine Beobachtungsaussage unserer Wahl ausgedrückt ist, die f zum Mitglied einer prinzipiell beobachtbaren Klasse macht! Der erste Teil des Prinzips schließt deshalb wie Ayers ursprüngliche Formulierung schon alles ein.
Sinnkriterium/Ayer: zusätzlich: eine Aussage hat einen Sinn, wenn sie zusammen mit einer Hilfshypothese aus BeobachtungsAussagen abgeleitet werden kann.
HempelVsAyer: zu durchlässig. ((s) >"gefälschte Theorien".)
Modifikation von 2.3/Ayer: beschränkt die HH auf Aussagen, die entweder analytisch sind, oder unabhängig als überprüfbar erweisen werden können.
Konjunktion/HempelVsAyer: dieses neue Kriterium erfüllt die Forderung nach vollständiger Falsifizierbarkeit einer beliebigen Konjunktion S u N und erweist damit für diese ungewollt empirische Signifikanz.
ChurchVsAyer: angenommen, es gibt drei beliebige BeoachtungsAussagen, von denen keine allein eine der anderen impliziert, dann folgt für eine ganz beliebige Aussage S, dass entweder sie oder ihre Negation nach Ayers neuem Kriterium einen empirischen Sinn hat.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982
Aussagen Tatsachen Lewis Vs Benacerraf, P. Field I 231
Bsp (2) Wenn die meisten Mathematiker "p" als ein Axiom akzeptieren, dann p.
I 232
VsPlatonismus: Der Platonismus hat ein Problem, wenn er (2) nicht erklären kann. Das ist eine Reformulierung des berühmten Problems von Benacerraf in "Mathematical Truth". (s.o.). (> Benacerraf geht dabei von einer Kausaltheorie der Wahrheit aus).
Field: Davon hängt unser gegenwärtiger Ansatz aber nicht ab.
I 233
Wissen/Mathematik/Field: Unser Ansatz hängt nicht davon ab, dass es notwendige und hinreichende Bedingungen für Wissen gibt. Stattdessen: Verlässlichkeitstheorie/Wissen/Field: Die Verlässlichkeitstheorie ist die Sichtweise, dass wir skeptisch sein sollten, wenn die Verlässlichkeit unseres Wissens nach prinzipiell nicht erklärbar ist.
Mathematik/LewisVsBenacerraf: (Lewis, 1986, S.111 12): Benacerrafs Fall stellt kein Problem für die Mathematik dar, weil die meisten mathematischen Tatsachen notwendig gelten.
Verlässlichkeitstheorie/Lewis: Dann brauchen wir auch eine Erklärung der verlässlichen Beziehung. Bsp Zwischen Tatsachen über Elektronen und unseren "Elektron" Glaubenszuständen und die haben wir auch! In diesem Fall ist es der kausale Zugang, nach dem "Elektron" Glauben kontrafaktisch (>Kontrafaktisches Konditional) von der Existenz und Natur von Elektronen abhängen.
Erklärung/Lewis: Nun ist es aber gerade die kontingente Existenz und Natur von Elektronen, die die Frage nach ihrer Existenz und Natur sinnvoll macht.
Lewis: Nichts kann kontrafaktisch von Nichtkontingentem abhängen. Bsp Nicht kann kontrafaktisch davon abhängen, welche mathematischen Entitäten es gibt. Nichts sinnvolles kann darüber gesagt werden, welche unserer Meinungen anders wären, wenn es die Zahl 17 nicht gäbe.
---
Stalnaker I 41
Mathematik/Benacerraf/Stalnaker: Für Mathematik sollten wir eine Semantik erwarten, die eine Fortsetzung der allgemeinen Semantik ist. Existenzaussagen über Zahlen, Funktionen und Mengen sollten wir mit derselben wahrheits-konditionalen Semantik interpretieren wie Sätze über Tische, Quarks usw.
I 42
Wissen/Mathematik/Realität/Stalnaker: Andererseits sollten wir aber auch erwarten, dass der Zugang zu unserem mathematischen Wissen kontinuierlich zu dem zum alltäglichen Wissen ist. Die Prozeduren, mit denen wir mathematische Aussagen bewerten und rechtfertigen, sollten durch einen allgemeinen Zugang zu Wissen erklärt werden, zusammen mit einer Darstellung mathematischen Wissens. Platonismus/Mathematik/Benacerraf: These: Der Platonismus gibt eine natürliche Semantik, aber erlaubt keine plausible Epistemologie. ((s) Das erklärt nicht, wie wir zu Wissen gelangen).
Kombinatorischer Zugang/combinatorial/Terminlogie/Benacerraf: Bsp Konventionalismus, Bsp Formalismus: Diese zeigen mathematische Prozeduren, sagen aber nicht, was die entsprechenden bestätigten mathematischen Aussagen uns sagen.
Benacerraf/Stalnaker: Benacerraf bietet selbst keine Lösung.
Referenz/Benacerraf: These: Echte Referenz braucht eine kausale Verbindung.
Wissen/Mögliche Welten/MöWe/Lösung/LewisVsBenacerraf: pro Platonismus aber Vs kausale Verbindung für Referenz.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Aussagen Tatsachen Putnam Vs Boyd, R. Williams II 492
Wissenschaftlicher Realismus/Richard Boyd/M. Williams: Boyds Verteidigung des wR ist viel komplexer als das, was wir bisher betrachtet haben:
II 493
Verlangt es einen substantiellen (erklärenden) Wahrheits-Begriff? Boyd: indirekterer Weg als Putnam: die (ungefähre) Wahrheit unserer Theorien erklärt die instrumentelle Verlässlichkeit unserer Methoden.
Methode/Boyd: ist nicht Theorie neutral! Im Gegenteil, weil sie durch unserer Theorien gebildet werden, ist es deren Wahrheit, die den Erfolg der Methoden erklärt.
Boyd/M. Williams: damit stellt er ein bekanntes Argument auf den Kopf: BoydVsPositivismus.
Positivismus/Theorie: These die Beobachtungssprache muss Theorie neutral sein. Ebenso die methodologischen Prinzipien.
IdealismusVsPositivismus: VsTheorie Neutralität. Bsp Kuhn: die wissenschaftliche Gemeinschaft stellt die „Tatsachen“ fest.
Boyd/M. Williams: Boyd macht sehr clever die >Theoriegeladenheit unserer methodischen Urteile zur Basis seines Realismus. These: Methoden, die so Theorie geladen sind wie unsere, würden nicht funktionieren, wenn die entsprechenden Theorien nicht „in relevanter Weise ungefähr wahr“ wären.
Pointe: damit kann man ihm nicht vorwerfen, eine unakzeptable starre Trennung von Theorie und Beobachtung vorzunehmen.
Ad. 1. Vs: das entkräftet den ersten Einwand
Ad. 2. Vs: Boyd: es wäre ein Wunder, wenn unsere theorie geladenen Methoden funktionierten, obwohl die Theorien sich als falsch erwiesen. Für den wissenschaftlichen Realismus gibt es hier nichts zu erklären.
Ad. 3. Vs:
II 494
M. Williams: das geht nicht Vswissenschaftlicdher Realismus, sondern VsPutnam: PutnamVsBoyd: Argumente wie die von Boyd etablieren eine kausal erklärende Rolle für den W Begriff.
BoydVsPutnam: das tun sie gar nicht: „wahr“ ist nur ein konventioneller Ausdruck, der dem wissenschaftlichen Realismus keine Erklärungskraft hinzufügt.
Wahrheit/Erklärung/Realismus/Boyd/M. Williams: den Erfolg unserer Methoden durch die Wahrheit unserer Theorien zu erklären läuft darauf hinaus zu sagen, dass die Methoden, mit denen wir Teilchen untersuchen funktionieren, weil die Welt aus solchen Teilchen besteht, die mehr oder weniger so sind, wie wir denken.
Fazit: es macht aber keinen Unterschied, ob wir diesen Erfolg (unserer Methoden) durch die Wahrheit der Theorien oder durch die Theorien selbst erklären!
M. Williams pro Deflationismus: also brauchen wir keinen substantiellen W Begriff.

Putnam I (c) 80
Konvergenz/Putnam: an der Konvergenz von wissenschaftlichem Wissen ist etwas dran! Wissenschaft/Theorie/Richard Boyd: These: aus der üblichen positivistischen Wissenschaftstheorie folgt lediglich, dass spätere Theorien viele Beobachtungssätze von früheren implizieren, nicht aber, dass spätere Theorien die annähernde Wahrheit der früheren implizieren müssen! (1976).
Wissenschaft/Boyd: (1) Termini einer reifen Wissenschaft referieren typischerweise
(2) Die Gesetze einer Theorie, die zu einer reifen Wissenschaft gehört, sind typischerweise annähernd wahr. (Boyd benötigt noch mehr Prämissen).
I (c) 81
Boyd/Putnam: das wichtigste an diesen Feststellungen ist, dass die Begriffe der "Wahrheit" und der "Referenz" eine kausal erklärende Rolle in der Epistemologie spielen. Wenn man sie bei Boyd durch operationalistische Begriffe ersetzt, z.B. "ist einfach und führt zu wahren VorAussagen", bleibt die Erklärung nicht gewahrt.
Wahrheit/Theorie/Putnam: ich will nicht nur Theorien haben, die "annähernd wahr" sind, sondern solche, die die Chance haben, wahr zu sein.
Dann müssen die späteren Theorien die Gesetze der früheren als Grenzfall enthalten
PutnamVsBoyd: nach ihm weiß ich nur, dass T2 die meisten meiner Beobachtungssätze implizieren sollte, die T1 impliziert. Daraus folgt überhaupt nicht, dass sie die Wahrheit der Gesetze von T1 implizieren müsse!
I (c) 82
Dann gibt es auch keinen Grund, warum T2 die Eigenschaft haben sollte, dass wir vom Standpunkt von T2 aus den Termini von T1 Referenzobjekte zuordnen könnten. Bsp Dennoch ist es eine Tatsache, dass wir vom Standpunkt der RT dem Begriff "Gravitation" aus der Newtonschen Theorie ein Referenzobjekt zuordnen können, anderen aber nicht: z.B. Phlogiston oder Äther.
Mit Begriffen wie "ist einfach" oder "führt zu wahren VorAussagen" ist kein Analogon zu der Forderung der Referenz gegeben.
I (c) 85/86
Wahrheit/Boyd: was ist mit Wahrheit, wenn keiner der Ausdrücke oder Prädikate referiert? Dann wird der Begriff "Wahrheitswert" für Sätze, die theoretische Termini enthalten, uninteressant. Wahrheit wird also auch zusammenbrechen. PutnamVsBoyd: das ist vielleicht nicht ganz das, was passieren würde, doch dafür brauchen wir einen Umweg über folgende Überlegungen:
I (c) 86
Intuitionismus/Logik/Junktoren/Putnam: die Bedeutung der klassischen Junktoren wir im Intuitionismus uminterpretiert: Aussagen:
p wird behauptet p wir als beweisbar behauptet

"~p" es ist beweisbar, dass ein Beweis von p die Beweisbarkeit von 1 = 0 implizieren würde. "~p" besagt die Absurdität der Beweisbarkeit von p ( und nicht die klassische "Falschheit" von p).

"p u q" es gibt einen Beweis für p und es gibt einen Beweis für q

"p > q" es gibt eine Methode, die auf jeden Beweis von p angewendet, einen Beweis von q erzeugt (und einen Beweis, dass die Methode dies leistet).
I (c) 87
Besonderer Unterschied zur klassischen Logik: "P v ~p" klassisch: bedeutet die Entscheidbarkeit jeder Aussage.
Intuitionistisch: ist hier überhaupt kein Theorem.
Wir wollen jetzt die klassischen Junktoren intuitionistisch reinterpretieren:
~ (klassisch) ist identisch mit ~(intuitionistisch)
u (kl.) wird mit u (Int) identifiziert
p v q (kl) wird mit ~(~p u~q) (int) identifiziert
p > q (Kl) wird mit ~(p u~q) (int) identifiziert
Dies ist also eine Übersetzung des einen Kalküls in den anderen, aber nicht in dem Sinne, dass die klassischen Bedeutungen der Junktoren mit Hilfe der intuitionistischen Begriffe dargestellt würden, wohl aber in dem Sinn, dass die klassischen Theoreme erzeugt werden. ((s) Nicht Übersetzung, sondern Erzeugung.)
Die Bedeutungen der Junktoren ist nach wie vor nichtklassisch (nach der Reinterpretation)) weil diese Bedeutungen mit Hilfe von Beweisbarkeit und nicht von Wahrheit und Falschheit erklärt werden.
Bsp Klassisch besagt p v ~p: jede Aussage ist wahr oder falsch.
Intuitionistisch formuliert.: ~(~p u ~~p) heißt: es ist absurd, dass eine Aussage und ihre Negation beide absurd sind. (Nichts von wahr oder falsch!).

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Ayer Vs Brandom, R. I 285
Basissätze: womit werden sie konfrontiert? Mit Tatsachen. Aber was sind Tatsachen? Tatsache/AyerVs: falsche Gleichsetzung von Tatsachen mit wahren Aussagen!LL.(BrandomVsAyer!)
Brandom Tatsachen =wahre Aussagen - Ayer: Tatsachen nicht gleich wahre Aussagen

Ayer I
Alfred J. Ayer
"Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ayer II
Alfred Jules Ayer
Language, Truth and Logic, London 1936
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke

Ayer III
Alfred Jules Ayer
"The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Russell Vs Brandom, R. Read III 26
Russell: die Tatsache ist von der entsprechenden Aussage verschieden. Es gibt falsche Aussagen, aber keine »falschen Tatsachen«. (Brandom: spricht nur von wahren Aussagen als Tatsachen) . VsRussell: Aber die Kosten dieser Erklärung bestehen darin, dass sie die Unterscheidung von Sprache und Welt untergräbt.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen Tatsachen Strawson Vs Brandom, R. Horwich I 193
Tatsache/Aussage/StrawsonVsAustin/StrawsonVsBrandom: es ist niemals irrelevant, zwischen einer Tatsache und einer entsprechenden wahren Aussage zu unterscheiden. Bsp der Tatsache, dass meine Frau mir um Mitternacht Zwillinge geboren hat, und der Aussage, die ich 10 Minuten später über diese Geburt mache. Aussage/Strawson: es gibt natürliche, praktische Grenzen für die Fähigkeit, Aussagen zu produzieren.
Korrespondenz: was ist natürlicher um der Tatsache, dass es regnet zu entsprechen, als die Aussage, dass es regnet? ((s) Interessanterweise sagt Strawson es nicht umgekehrt! Er will vermeiden, dass Tatsachen als notwendige Postulate erscheinen).
Tatsache/Strawson: Z natürlich entsprechen sie einander: sie sind füreinander geschaffen. Wenn man Aussagen aus der Welt entfernt, entfernt man auch die Tatsachen. Damit wird die Welt aber nicht ärmer.(1)

1. Peter F. Strawson, "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950, in: Paul Horwich (ed.) Theories of Truth, Aldershot 1994

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Meixner Vs Brandom, R. I 115
Proposition/MeixnerVsBrandom: ihre besondere Nähe zur Sprache führt dazu, dass gewisse Unterscheidungen getroffen werden, die bei der Gleichsetzung mit Sachverhalten (SV) zu falschen Identifizierungen führen. Tatsachen sind nicht "wahre Aussagen".

Mei I
U. Meixner
Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004
Aussagen Tatsachen Stalnaker Vs Carnap, R. I 43
Def Liberaler Platonismus/LP/Terminologie/Stalnaker: den LP habe ich früher entwickelt, um den Unterschied zwischen Referenz auf Zahlen und normale Gegenstände zu erklären. Er ist aber keine Verteidigung des MR: These: man beginnt mit Tatsachen des mathematischen Diskurses Bsp Existenz einer Praxis die unter anderem Behauptungen, Inferenz, Argumente enthält. Wenn wir dann eine Tarskische Semantik haben (und eine Bereich von Gegenständen voraussetzen, über den wir reden), dann erklärt das Tatsachen über den Diskurs. These: wenn wir sagen, dass unsere Praxis legitim ist, ist es nicht ein hinreichender Grund zu sagen, dass wir wirklich Behauptungen machen und die Semantik uns wirklich sagt, was die Aussagen sagen? ((s) >Inhalt, >Behauptung). ((s) Kurz: LP: These: Praxis ist hinreichend, ohne immaterielles Reich).
I 44
Problem: dann sagt der LP unvorsichtigerweise, dass die Existenz von Zahlen durch die Tatsache, dass es eine legitime Praxis gibt, konstituiert ist. FieldVsStalnaker: das ist eine Art linguistischer Idealismus.
Field pro Carnap: (Carnap: "Empiricism, Semantics and Ontology", 1950): als externe Frage, was Zahlen sind, verstößt das gegen Carnaps Prinzip.
Platonismus/Field: zwei Thesen:
1. Zahlen, Funktionen und Mengen existieren
2. sie sind geist-unabhängig.
Stalnaker: wenn ich vorsichtiger formuliert hätte, hätte ich einen wirklichen Platonismus aufgestellt.
Empiristisches Sinnkriterium/Carnap/Stalnaker: würde sagen wie wir alle: wenn die Sprache gar nicht existierte, wäre die Aussagen nicht bedeutungsvoll. Stalnaker: aber das ist immer noch damit vereinbar, dass es immer noch hätte wahr sein können.
Interne Fragen: innerhalb eines Rahmens
Externe Fragen: rein praktische Fragen ob man den Rahmen akzeptieren soll.
QuineVsCarnap/Stalnaker: These: alle Fragen werden innerhalb irgendeines linguistischen Kontexts gestellt, und Fragen wie "ist es vernünftig, einen Rahmen von Zahlen anzunehmen" und "Gibt es Zahlen" sind nicht einfach zu trennen.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Aussagen Tatsachen Stroud Vs Carnap, R. I 182
Extern/intern/Carnap/Quine/Stroud: Quine scheint Carnap so zu interpretieren. Dass der Unterscheidung die zwischen "Kategorien-Fragen" und "Teilmengen-Fragen" entspricht. Extern/QuineVsCarnap: das ist nichts anderes als zwei Weisen der Formalisierung der Sprache. Wenn wir nur eine Art gebundene Variable für alle Dinge haben, wird es eine externe Frage sein: "gibt es so und so?" wenn die Variable über den ganzen Bereich geht. (Kategorien-Frage).
Intern: wenn es für jede Art Ding eine Variable gibt, wird es eine Teilmengen-Frage sein. Dann bezieht sich die Frage nicht auf alle Dinge, die es geben kann.
I 183
Philosophie/QuineVsCarnap: unterscheidet sich von den Wissenschaften nur in der Breite ihrer Kategorien. (Quine, Wort und Gegenstand, S. 275). Extern/intern/QuineVsCarnap: Kategorien-Fragen unterscheiden sich von internen Fragen nur in ihrer Allgemeinheit von Teilmengen-Fragen. Wir können zur Allgemeinheit kommen, indem wir eine Art Variable über alle Dinge gehen lassen.
I 191
StroudVsCarnap: das führt ein "wir" ein, und etwas, das uns zustößt, das "Erfahrung" genannt wird. Dass wir existieren und Erfahrungen haben, kann nicht einfach als eine "interne" Wahrheit der Dingsprache angesehen werden.
Man kann die Sinngebung der Erfahrung dann auch nicht als gemeinsames Ziel aller "echten Alternativen" ansehen, weil dann vorausgesetzt wird, dass es äußere Dinge gibt.
Problem: die Frage des gemeinsamen Ziels aller echten Alternativen kann auch nicht als externe Frage aller Bezugssysteme angesehen werden, weil sie dann sinnlos wird.
Wenn sie aber "intern" wäre, was wäre dann der Unterschied, wenn man von einem Bezugssystem in ein anderes wechselt, das dieses Ziel gar nicht enthält?
Das beantwortet Carnap nicht.
I 192
Das macht es schwer, seinen positiven Ansatz zu erfassen. CarnapVsSkeptizismus: missversteht die Relation zwischen linguistischem Rahmen der Ausdrucksweise über äußere Gegenstände und den Wahrheiten, die innerhalb dieses Bezugssystems ausgedrückt werden.
StroudVsCarnap: aber was ist genau sein eigener nicht-skeptischer Zugang zu dieser Relation?
1. zu welchem System gehört Carnaps These, dass Existenzbehauptungen in der Dingsprache weder wahr noch falsch sind?
2. was drückt die These dann überhaupt aus?
Wissen/intern/Carnap: Bsp der Geometer in Afrika kommt wirklich zu Wissen über den Berg.
StroudVsCarnap: aber was bedeutet es zusätzlich dazu, dass dies keine Wahrheit ist, die unabhängig von einem Bezugssystem gilt?
Angenommen, wir hätten aus irgendeinem Grund nicht die Dingsprache und könnten eine andere Sprache frei wählen. Folgt daraus, dass Bsp der Satz über den Berg in Afrika nicht mehr wahr wäre?
Sicher würden wir in einer völlig anderen Sprache ohne Ding-Ausdrücke etwas ganz anderes ausdrücken. Aber wäre der Satz, den wir jetzt bilden können, in dieser anderen Sprache nicht mehr wahr?
I 193
Und könnte er niemals wahr sein, wenn wir zufällig die Dingsprache niemals angenommen hätten. Existenz/Sprache/Skeptizismus/StroudVsCarnap: das kann nicht richtig sein und es führt zu einem extremen Idealismus, den Carnap gerade ablehnt. Es ist deswegen absurd, weil wir schon genug über Berge wissen, um zu sehen, dass sie nicht durch eine gewählte Sprache beeinflusst werden.
Sprache/Gegenstand/Stroud: die Dinge waren schon lange da, bevor Sprache in der Welt entstand. Und das ist wiederum etwas, was wir "intern" in der Dingsprache wissen.
StroudVsCarnap: dann ist seine These, verstanden als der Sprache "intern", falsch. Sie widerspricht dem, was wir schon als Wissen über uns und die äußeren Dinge annehmen.
Empirisch genommen, führt sie zum Idealismus, der den gewussten Tatsachen widerspricht.
CarnapVsVs: würde sagen, dass man seine These natürlich nicht "empirisch" und nicht der Dingsprache "intern" auffassen darf.
StroudVsCarnap: aber innerhalb irgendeines Bezugssystems muss sie intern sein, sonst ist sie sinnlos.
Problem: das ist aber eine Aussage über die Relation zwischen einem gewählten Rahmen und den internen Aussagen innerhalb dieses Rahmens. Und wenn das impliziert, dass diese internen Aussagen weder wahr noch falsch gewesen wären, wenn ein anderes Bezugssystem gewählt worden wäre, ist das immer noch Idealismus, ob empirischer oder nichtempirischer Idealismus.
Wahrheitswert/WW/Konvention/StroudVsCarnap: die WW der internen Sätzen wären abhängig von der Wahl der Sprache (des Bezugssystems).
I 194
StroudVsCarnap: es ist wichtig zu sehen, dass wenn das nicht folgen würde, Carnaps These nicht vom traditionellen Skeptizismus unterschieden wäre! Es wäre dann Raum für die Möglichkeit, dass Aussagen über Dinge wahr blieben, selbst wenn wir die Dingsprache aufgeben und Wahrheit wiederum sprachunabhängig wäre. Problem: das würde wieder dazu führen, dass unsere Wahl eines linguistischen Rahmens nur deshalb notwendig wäre, um etwas zu formulieren oder zu erkennen, das unabhängig von diesem Rahmen sowieso wahr wäre ((s) > metaphysischer Realismus).
theoretisch: das wäre nach Carnap dann eine "theoretische" Frage über die Akzeptabilität der Dingsprache als Ganzes. Aber in Bezug auf eine Objektivität, die wir dann voraussetzen.
CarnapVsTradition: es ist gerade die Unverständlichkeit solcher theoretischer Fragen, die wichtig bei Carnap ist. Denn
Problem: dann könnte es sein, dass selbst wenn wir unsere besten Prozeduren (> Beste Erklärung) sorgfältig anwenden, die Dinge immer noch anders sein könnten als wir denken, sie wären". Das entspricht dem Skeptizismus.
"Konditionale Korrektheit"/Skeptizismus/Carnap/Stroud: Carnap akzeptiert, was ich die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus genannt haben: wenn der Skeptiker eine bedeutungsvolle Frage stellen könnte, würde er sich durchsetzen.
StroudVsCarnap: wenn er nun nicht leugnen würde, dass die „internen“ Sätze wahr oder falsch bleiben, beim Wechsel des Bezugssystems, würde sein Ansatz genauso tolerant gegenüber dem Skeptizismus wie die Tradition. ((s) Sowohl das Leugnen als auch das Nichtleugnen würde also zum Problem.)
Kant/Stroud: auch er akzeptiert die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus. Wenn Descartes Beschreibung der Erfahrung und ihrer Relation zu den äußeren Dingen richtig wäre, könnten wir nie etwas über diese Dinge wissen.
Carnap/Stroud: seine These ist eine Version der „Kopernikanischen Wende“ von Kant. Und er erlangt sie aus denselben Gründen wie Kant: ohne sie hätten wir keine Erklärung, wie ist’s möglich, dass wir überhaupt etwas wissen.
Bezugssystem/Rahmen/StroudVsCarnap: es öffnet sich eine Lücke zwischen dem Rahmen und dem, was unabhängig von ihm wahr ist. ((s) Wenn eine Wahl zwischen verschiedenen Rahmen möglich sein soll).
StroudVsCarnap: in dieser Hinsicht ist Carnaps Ansatz ganz Kantianisch.
I 196
Und er erbt auch die ganze Obskurität und den Idealismus von Kant. Es gibt überall Parallelen: für beide kann es eine Art Distanzierung von unserem Glauben geben. Wir können eine philosophische Untersuchung des Alltagslebens durchführen, (was die Bedingungen des Wissens betrifft).
I 197
Bezugssystem/Rahmen/StroudVsCarnap: zu welchem Rahmen gehört Carnaps These, dass keine Sätze über äußere Gegenstände wahr oder falsch unabhängig von der Wahl eines Bezugssystems (Sprache) sind? Und ist diese These - analytisch oder nicht – selbst „intern“ in irgendeinem Rahmen? Und ob sie es ist oder nicht, ist sie nicht bloß ein Ausdruck des Kantianischen Transzendentalen Idealismus? Skeptizismus/StroudVsCarnap: der Grundfehler ist, überhaupt eine konkurrierende Theorie zur Tradition zu entwickeln.
I 198
Ein rein negativer Ansatz oder deflationärer Gebrauch des Verifikationsprinzips würde den Skeptizismus einfach als sinnlos eliminieren. Wenn das ginge, brauchte man den Skeptizismus gar nicht mehr zu unterminieren. Aber: Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: Problem: der Status des Verifikationsprinzips selbst, bzw. seine Akzeptabilität. Wir können es nur dann gebrauchen um Descartes zu widerlegen, wenn wir einen guten Grund haben, es als notwendig anzunehmen. Aber das hängt davon ab, wie es eingeführt wird.
Es sollte dazu dienen, die Auswüchse sinnloser philosophischer Spekulation zu verhindern.
StroudVsCarnap: 1. Dann können wir nur noch zuschauen und sehen, wie weit das Prinzip zu einer Unterscheidung taugt, die wir vorher schon getroffen haben! Der einzige Test wären Sätze, die wir schon vorher als sinnlos erkannt hätten!
2. Aber selbst angenommen, das Prinzip wäre als extensional und deskriptiv adäquat erwiesen, d.h. es würde so zwischen sinnvoll und sinnlos unterscheiden, wie wir das tun,
I 199
es würde uns nicht ermöglichen, etwas als sinnlos auszuscheiden, das wir nicht auf anderem Wege schon als sinnlos erkannt hätten. Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: wurde falsch eingeführt ((s) mit dem Hintergedanken, ein Resultat zu liefern, das vorher schon in Gänze bekannt war). Frühe Skizzen Carnaps zeigen, dass zunächst auch fälschlicherweise allgemeine Naturgesetze ausgeschlossen worden wären.
Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: eine richtige Einführung würde ein starkes destruktives Instrument liefern, das schon Kant suchte: sie müsste erklären, warum das VP korrekt ist. Das wäre wahrscheinlich identisch mit einer Erklärung, wie Wissen von äußeren Dingen möglich ist.
Verifikationsprinzip/Hempel/Carnap/Stroud: die frühen Vertreter hatten im Sinn, dass
1. Ein Satz nur dann bedeutungsvoll ist, wenn er einen „tatsächlichen Inhalt“ ausdrückt,
2. Dass Verstehen eines Satzes bedeutet zu wissen, was der Fall wäre, wenn der Satz wahr wäre.
Verifikationismus/Stroud: an diesem Ansatz ist zunächst nichts besonders originelles. Was ihm den verifikationistischen Dreh gibt ist die Idee, dass wir nichts auch nur verstehen können, das nicht als wahr oder falsch gewusst werden kann oder
schwächer: zumindest als rationaler zu glauben als sein Gegenteil.
StroudVsCarnap: das schlug fehl, sogar als Versuch, die empirisch überprüfbaren Sätze herauszugreifen.
I 205
SkeptizismusVsVerifikationismus/StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: selbst wenn der Verifikationismus wahr ist, brauchen wir immer noch eine Erklärung, wie und warum die traditionelle philosophische ((s) nicht-empirische) Untersuchung scheitert. ((s) soll hier dem Skeptizismus entsprechen). (>Warum-Frage).
I 207
StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap/StroudVsHempel: es ist plausibler, das Verifikationsprinzip ((s) > empiristisches Sinnkriterium) zurückzuweisen, als zu behaupten, dass Descartes niemals etwas sinnvolles gesagt hätte. StroudVsVerifikationsprinzip: es wird solange unplausibel bleiben, wie nicht verstanden ist, warum die traditionelle Unterscheidung innen/außen nicht korrekt sein soll.

I 214
formalen Redeweise: ""Wombat" trifft zu (ist wahr-von) einigen Lebewesen in Tasmanien". QuineVsCarnap: missversteht den semantischen Aufstieg, wenn er von externen Fragen spricht. Damit wird aber nicht Carnaps pragmatischer Ansatz zurückgewiesen, der sich auf Einfachheit und Fruchtbarkeit von Theorien bezieht.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Aussagen Tatsachen Schiffer Vs ceteris paribus I 287
ceteris paribus/SchifferVsceteris paribus-Bedingung: es ist einfach Quatsch von c.p. zu reden, wenn überhaupt nicht klar ist, was diese "anderen Dinge" sein sollten oder was es für sie ist "gleich" zu sein".
I 160
Bsp der Baseball trifft die Fensterscheibe und "ceteris paribus" würde sie kaputtgehen. Das führt zu Vervollständigungen, die den Satz nahtlos in Gesetze übergehen lassen. Die interessante Frage ist, warum überhaupt jemand hier eine Vervollständigung erwarten würde. Wahrscheinlich, weil commonsense Erklärungen für Glauben sonst nicht gültig wären. Schuld daran sind die covering laws von Hempel.
SchifferVscovering law/SchifferVsHempel/SchifferVsVolkspsychologie: 2. Grund, warum die Volkspsychologie falsch ist, dass die covering laws falsch sind.
Bsp Al fliegt nach Key West, Bob fragt warum und Carla erklärt, dass er seine Schwerster dort besuchen will.
covering law: Carla kennt ein allgemeines psychologisches Gesetz und eine Konjunktion von EinzelTatsachen, die zusammen das vollständige Explanans ergeben und die zu erklärende Tatsache enthalten.
Schiffer: es ist klar, dass Carla das überhaupt nicht zu wissen braucht! Schon gar nicht als Kind. Das braucht auch nicht mit "Probabilisierungen" verfeinert zu werden oder mit "maximaler Spezifikation" (Hempel 1965). Oder durch subdoxastische Repräsentation vollständiger Gesetze. Das brauchen wir alles nicht.
I 161
Sicher kennt Carla keine "probabilistische Vervollständigung". Es gibt auch gar keinen Grund anzunehmen, dass die vollständige Geschichte die Begriffe "Glauben" und "Wunsch" enthält! Aber das heißt nicht, dass man daraus schließen sollte, dass es keine Glauben und Wünsche gibt! "weil"/Erklärung/Schiffer: Bsp Carla. Al ging nach Key West, weil er seine Schwester besuchen will. Diese wahre Aussage funktioniert unter diesen Umständen als eine Erklärung, wegen der Interessen und Annahmen, die Bob hatte, als er fragte. Dennoch kann man fragen, ob solche "weil"-Aussagen überhaupt analysierbar sind. Wahrscheinlich wurde nie eine Analyse gegeben. Das heißt aber nicht, dass nichts gesagt wurde.
Lösung: Kontrafaktisches Konditional: Al wäre nicht gegangen, wenn er nicht den Wunsch gehabt hätte...usw.
"weil"/Schiffer: ich bezweifle vor allem, dass die Kenntnis solcher "weil"-Tatsachen gesetzesartige Verallgemeinerungen verlangt.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Aussagen Tatsachen Lewis Vs Deskriptivismus Stalnaker I 212
Def Lokaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: Lokaler Deskriptivismus ist einfach eine Weise, einen Teil der Sprache durch einen anderen zu erklären. ((s) Laut Lewis und Stalnaker ist dies die einzige Möglichkeit). Dem erweiterten Kaplanschen Paradigma entspricht:
Def Globaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: (Lewis 1984, 224): Lewis nimmt die gesamte Sprache eines Sprechers als Beschreibung der Welt (als Theorie). Man interpretiert gleichzeitig alle Ausdrücke der Sprache und macht Aussagen über die Welt, indem man seine Theorie aufstellt.
D.h. die Ausdrücke referieren auf "welche Dinge auch immer", Eigenschaften und Relationen machen so viel von der Theorie wie möglich wahr.
LewisVsGlobaler Deskriptivismus/Stalnaker: Das kann nicht gehen, weil es unmöglich macht zu erklären, wie Aussagen überhaupt falsch sein können. Das ist Putnams Paradox.
Def Putnams Paradox/Stalnaker/(s): Wenn die Sprache als Ganzes genommen wird um alle Termini (und ihre Referenzfestlegung) gleichzeitig zu erklären, dann referieren die Ausdrücke auf "welche Dinge auch immer" und dann sind die Relationen und Eigenschaften immer das, was die Theorie am besten wahr macht.
Sprache/Denken/Welt/Realität/Lewis/Stalnaker: Zusatzbedingung zum globalen Deskriptivismus: Die einfachen Termini müssen die Welt "an den Gelenken aufteilen". ((s) Das ist aber mit einer Sprache noch nicht gegeben).
StalnakerVsGlobaler Deskriptivismus/StalnakerVsLewis: Eine solche metasemantische Theorie wird überhaupt nicht funktionieren, aber wenn, dann würde sie eine sehr andere Darstellung der Inhalte unserer Gedanken liefern.
1. Wäre sie holistisch, was immer jemand denkt, ist abhängig von allem anderen was er denkt.
2. Wäre sie solipsistisch, sind die Kausalrelationen vom Gebrauch der einzelnen Person abhängig.
Dann bedeutet „Tullius“ bei mir etwas ganz anderes als bei dir.
Problem: Dann reden wir nur im allerhöchsten Allgemeinheitsgrad über die Sprache. Nicht nur, dass wir gar nicht auf Einzeldinge referieren können als von anderen unterschieden, wir beschreiben die Dinge dann auch nicht durch grundlegende Eigenschaften, sondern nur in Begriffen der "Eigenschaften und Relationen, die am besten passen", um unsere uninterpretierte Theorie wahr zu machen.
Vs: Der Vertreter des erweiterten Kaplanschen Paradigmas (semantisch, nicht metasemantisch) könnte erwidern:
Der in die Sprache eingebaute zwei-dimensionale Rahmen ermöglicht uns, Propositionen auszudrücken, die Direkteres über die Welt Aussagen da sekundäre Propositionen, die durch unsere Gedanken und Äußerungen festgelegt sind, singuläre Propositionen sind und Propositionen, die grundlegende Eigenschaften und Relationen Aussagen. Aber:
Primäre Propositionen: Es sind die primären Propositionen, die die kognitiven Werte unserer Gedanken repräsentieren.
Sekundäre Propositionen/semantisch/erweiterter Kaplanscher Rahmen: Nach dem erweiterten Kaplanschen Rahmen sind die sekundären Propositionen beschrieben und nicht ausgedrückt ((s) erwähnt, nicht gebraucht/Erwähnung/Gebrauch).
Sekundäre Proposition/semantisch: Sekundäre Propositionen sind eindeutig festgelegt als eine Funktion der Tatsachen.
Problem: Sie sind nicht etwas, zu dem wir kognitiven Zugang haben.
Bsp Propositionen, die wir nur durch Beschreibung kennen: "Der Satz, der in Zeilen 3-4 auf Seite 26 in Frank Jacksons "Von der Metaphysik zur Ethik" zitiert wird".
Bsp Der Inhalt des ersten Satzes von Napoleon zu Josephine nach seiner Krönung.
Aber: Solche Propositionen kann man gar nicht behaupten, indem man sagt: Bsp „Ich behaupte hiermit die Proposition, die die folgende Bedingung erfüllt“.
Sekundäre Proposition/semantisch/Stalnaker: Wenn man den zwei-dimensionalen Rahmen semantisch (nicht metasemantisch) interpretiert, scheinen die sekundären Propositionen so zu sein wie diese Beispiele.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Aussagen Tatsachen Ryle Vs Dualismus Pauen I 82
Ryle/Pauen: es scheint, als wolle Ryle die Existenz mentaler Zustände bestreiten, das ist jedoch ein Missverständnis. Er bestreitet lediglich eine autonome geistige Substanz.
I 84
RyleVsDualismus: Kategorienfehler: setzt fälschlich voraus, dass man von geistigen Vorgängen im gleichen Kontext sprechen könne wie von physischen Prozessen. Als ob Geist und Gehirn sich wie Bibliothek und Hörsaalgebäude unterschieden. Daher ist es sinnlos, von "gleichzeitig stattfindenden" mentalen und physischen Ereignissen zu sprechen.

Ryle I 226 ff
Dualismus/RyleVsDualismus/Ryle: das Leben ist nicht eine Doppelreihe von Ereignissen, die sich in zwei verschiedenartigen Materien abspielen. Es ist nur eine Verkettung von Ereignissen verschiedener Gattungen, deren Unterschiede hauptsächlich darin bestehen, dass logisch verschiedene Typen von Gesetzesaussagen und gesetzesähnlichen Aussagen auf sie anwendbar sind.
I 228
Wir blicken nicht in eine geheime Kammer. In Wirklichkeit ist das Problem nicht von der Art. Es handelt sich vielmehr um die methodologische Frage, wie wir gesetzesartige Aussagen über das stille Benehmen von Leuten beweisen und anwenden. Bsp Ich finde heraus, dass jemand ein wahrer Meister des Schachs ist, indem ich ihm zuschaue. Das ein Schüler faul ist, indem ich ihn längere Zeit beobachte.
Die Frage ist nicht die Rahmenfrage: Wie entdecke ich , dass wir eine Seele haben?" sondern: eine ganze Reihe besonderer Fragen, der Form: wie entdecke ich dass ich selbstloser bin als du, dass ich schwach im Dividieren bin, aber besser im Lösen von Differentialgleichungen? Dass du an Angstzuständen leidest, oder gewisse Arten von Tatsachen leicht übersiehst?.
Neben solchen rein dispositionalen Fragen gibt es noch den ganzen Bereich von Ausführungs und Ereignisfragen der Form: wie finde ich heraus, dass ich den Witz verstanden habe, du aber nicht? Dass zu deiner Tat mehr Mut gehörte als zu meiner?
I 229
Fragen dieser Art sind keine Rätsel!
I 230
Kurz gesagt, es gehört zur Bedeutung von "er hat es verstanden" dass er dies und das hätte tun können und dass er es getan hätte... und die Probe ist eine Reihe von Verrichtungen. Mit einem einzigen Erfolg wären wir nicht ganz zufrieden aber wir wären es nach zwanzig. (Ob ein Junge dividieren kann).
Wittgenstein VII 147
Philosophie/Unsinn/logische Grammatik/Tetens: die These, dass sich die Philosophie einem Missverständnis der „logischen Grammatik“ der Sprache verdankt, findet sich weder bei Carnap noch im Tractatus, sondern bei Ryle in seiner Kritik RyleVsDualismus, VsDescartes (Ryle 1969).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Aussagen Tatsachen Ayer Vs Duhem, Pierre I 292
Ayer: Tatsache/Aussage: (VsDuhem): die Idee, Aussagen durch Bezugnahme auf Tatsachen zu überprüfen, ist weder unkorrekt noch metaphysisch. Natürlich können wir Tatsachen nicht aussagen, ohne sie auszusagen: es gibt gar keine andere Möglichkeit, Tatsachen zu charakterisieren, außer durch wahre Aussagen. Das heißt aber nicht, daß die Aussagen mit den von ihnen beschriebenen Sachverhalten identifiziert werden müssen! Durch Beobachtung und Handlung wird der Zirkel durchbrochen.

Ayer I
Alfred J. Ayer
"Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ayer II
Alfred Jules Ayer
Language, Truth and Logic, London 1936
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke

Ayer III
Alfred Jules Ayer
"The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Cartwright Vs Empirismus I 39
Empirismus/Cartwright. macht zwei Annahmen: 1. Aussagen über Wahrscheinlichkeiten (Wschk) sind nur in stabilen Häufigkeiten begründet. Hier gibt es notorische Probleme mit endlichen kontra unendlichen Bereichen (Ensembles). Aber so viel steht fest:
Wschk/Empirismus/Cartwright: welche Wschk bestehen, beruht auf keinen Fall auf metaphysischen oder kausalen Überlegungen,.
2. Kausalüberlegungen können vollständig auf Wahrscheinlichkeitsüberlegungen reduziert werden, obwohl es weitere empirische Tatsachen braucht, um die nötigen Asymmetrien zu sichern.
CartwrightVsEmpirismus: (hier nur Vs2.): um neue Kausalgesetze zu schließen, brauchen wir vorgängiges kausales Wissen zusammen mit Wschk.
Empirismus/Cartwright: pro: 1. sollten wir beibehalten: Man sollte Wschk und Kausalität auseinander halten, weil Wschk so vielen anderen Dinge dienen kann.
Wschk/Karl Pearson: (Grammar of Science): These: Wschk sollten theorie-frei bleiben. Cartwright dito.

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954
Aussagen Tatsachen Hume Vs Erkenntnistheorie II 242/243
HumeVsApriorische Erkenntnis: Auf reines Denken gestützte Aussagen über die Wirklichkeit sind Sophisterei. Es gibt nur rein logische apriorische Formen, diese sind allerdings auch die einzig sicheren.
Denken/Hume: Es gibt zwei Arten von Gegenständen:
1. Beziehungen von Vorstellungen (Mathematik, Logik): Ihre Leugnung wäre logisch widersprüchlich, daher sind sie evident.
2. Tatsachen (Matters of Fact).
D. Hume
I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988)
II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997
Aussagen Tatsachen Searle Vs Frege, G. II 285
Indexwörter/ich/SearleVsFrege: das wenige, was Frege über Indexikalität sagt, ist falsch und mit seiner Theorie unverträglich. Über »ich« sagt er, dieses fordert einen öffentlichen und einem privaten Sinn. »Gestern« und »heute«: wenn wir heute dieselbe Proposition ausdrücken wollen, dann müssen wir das Wort »gestern« verwenden. Er akzeptiert also anscheinend eine de re-Theorie indexikalischer Propositionen.
II 286
Frege bemerkt nicht die Selbstbezüglichkeit dieser Ausdrücke. ( Anders als >Morgenstern/Abendstern). Der Gedanke, dass Ausdrücke einen Sinn haben, der sich nicht mitteilen lässt, ist zutiefst anti-Fregesch!
Sinn ist öffentlich zugänglich. Dafür wurde der Begriff eingeführt.

II 301
Die deskriptivistische Theorie war gegen die drei traditionellen Auffassungen gerichtet: VsMill, VsFrege, VsTraditionelle Logik. 1. Mill: Namen gar keine Konnotation, sondern nur Denotation.
2. Frege: Bedeutung eines Namens wird durch einzelne, mit ihm verbundene Kennzeichnung erfasst.
3. Logiklehrbücher: die Bedeutung des Namens »N« ist einfach »heißt N«.(Regress).
Searle: Nr 1 verweigert die Antwort, Nr. 3 bringt unendlichen Regress.
II 303
Namen/Frege/Searle: seine Theorie ist die verheißungsvollste, ich habe sie weiterentwickelt. Bei einem Eigennamen muss es immer irgend einen intentionalen Gehalt geben. SearleVsFrege. Schwachpunkt: der semantischer Gehalt muss immer in Worte gefasst sein.

II 228
Identität/Tatsache/Aussage/Searle: die Identität der Tatsache hängt davon ab, dass die spezifischen Eigenschaften der Tatsache dieselben sind, wie die, die von der korrespondierenden Aussage genannt werden.
III 229
Tatsachen/Searle: sind nicht dasselbe wie wahre Aussagen. (SearleVsFrege). 1. Tatsachen haben eine kausale Funktion, wahre Aussagen nicht.
2. die Relation einer Tatsache zur Aussage ist ein mehrdeutig, dieselbe Tatsache kann durch verschiedene Aussagen formuliert werden.
Zitattilgung/Searle: die Analyse einer Tatsache, wie der, dass Bsp dieses Objekt rot ist, erfordert mehr als Zitattilgung.

V 116
SearleVsFrege: falsch: dass die Wendung „dass“ etwas einleitet, das als „Name eines Satzes“ zu gelten habe (praktisch alle Nebensätze). (Auch SearleVsTarski).
V 117
Regress/Anführungszeichen/Searle: wenn „Sokrates“ der Name von Sokrates ist, dann kann ich nur darüber reden, d. h. den erwähnten, wenn ich ihn wiederum in Anführungszeichen setze: „“Sokrates““. Hierüber kann ich wiederum nur in Anführungszeichen reden: „““Sokrates“““. – „xxx“ ist nicht Name eines Wortes! Es ist kein Verweis! Das Wort verweist weder auf etwas anderes noch auf sich selbst.
Bsp ein Ornithologe: "der Laut, den der kalifornische Eichelhäher aus stößt ist....“. Was den Satz vervollständigte, wäre ein Laut, nicht der Eigenname des Lautes!

V 144
SearleVsFrege: versäumte die Unterscheidung zwischen dem Sinn eines hinweisenden Ausdrucks und der durch seine Äußerung vermittelten Proposition!
V 152
Prädikat/SearleVsFrege: er versuchte zwei philosophische Standpunkte zu vereinigen, die grundsätzlich unvereinbar sind. Er möchte a) die Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung auf Prädikate ausdehnen (dass Prädikate eine Bedeutung, einen Gegenstand haben) und gleichzeitig
b) den funktionellen Unterschied zwischen hinweisenden und prädikativen Ausdrücken erklären.
Warum vertritt Frege den Standpunkt a) - d.h. warum sagt er, Prädikate hätten eine Bedeutung? Grund: seine Theorie der Arithmetik: die Notwendigkeit der Quantifikation von Eigenschaften. (>Logik 2. Stufe).

V 155
Begriff/Frege: mittels Gebrauch eines grammatischen Prädikats eine Eigenschaft zuschreiben. SearleVsFrege: Widerspruch: einmal Begriff = Eigenschaft (a) einmal Funktion der Zuschreibung einer Eigenschaft (b).
Eigenschaften/SearleVsFrege: Eigenschaften sind nicht wesentlich prädikativ: man kann genauso gut durch singuläre Nominalausdrücke auf sie hinweisen.
V 156
Lösung/Searle: wenn man nicht mehr darauf besteht, Prädikatausdrücke müssten hinweisend sein, löst sich alles auf. Prädikatausdrücke bedeuten nicht Eigenschaften! Sie schreiben eine Eigenschaft zu!
V 172
Zusammenfassung: 1. Frege: hat recht: es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der Funktion eines hinweisenden Ausdrucks und eines Prädikatausdrucks.
V 173
2. VsFrege: seine Darstellung ist widersprüchlich, wenn er versucht zu zeigen, dass ein Prädikatausdruck auch hinweisend ist. 3. Durch die Aufgabe dieser Behauptung ist Freges Darstellung der Arithmetik (hier braucht er Quantifikation von Eigenschaften) nicht in Frage gestellt. Die Aufgabe der Behauptung ist nicht ein Abstreiten von Universalien.
4. Es gibt zumindest eine Interpretation, der gemäß Universalien existieren.
5. Es gibt keine Klasse von irreduziblen Existenzvoraussetzungen.

V 256
Namen/Deskriptive Stützen/Searle: Bsp Everest = Tschomolungma: die deskriptiven Stützen beider Namen betreffen denselben Gegenstand. Namen/SearleVsFrege: Fehler: dass Eigennamen genauso fest und eindeutig wie bestimmte Kennzeichnungen seien.
Schuld ist sein berühmtes Bsp Morgenstern/Abendstern.
Sie sind keine Paradigmen für Eigennamen, sie liegen vielmehr auf der Grenze zwischen bestimmten Kennzeichnungen und Namen.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Strawson Vs Frege, G. Searle III 213
Tatsache/Aussage/Strawson: hier gibt es nicht zwei unabhängige Gebilde, Tatsachen sind das, was Aussagen aussagen. Sie sind nicht das, worüber die Aussagen Aussagen sind. Tatsachen: sind nicht sprachunabhängige Dinge in der Welt. Sie enthalten wie "Aussage" und "wahr" selbst einen gewissen Typ von Diskurs in sich.
Frege: Tatsachen sind einfach wahre Aussagen.(!) (Strawson und AustinVs).
Bsp es gibt auch nicht zwei getrennte Typen von Ereignissen wie Gewinnen und Sieg. Der Sieg besteht eben im Gewinnen.
III 214
StrawsonVsFrege: es wäre aber falsch, hier eine genaue Analogie zu ziehen (Allerdings nicht aus Austins Gründen). Tatsache und Aussage sind nicht identisch, weil sie verschiedene Rollen in unserer Sprache spielen! Tatsachen fungieren in einer Weise kausal, wie das wahre Aussagen nicht tun.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Schiffer Vs Hempel, C. I 160
SchifferVscovering law/SchifferVsHempel/SchifferVsVolkspsychologie: 2. Grund, warum die Volkspsychologie falsch ist, dass die covering laws falsch sind. Bsp Al fliegt nach Key West , Bob fragt warum und Carla erklärt, dass er seine Schwester dort besuchen will.
covering law: Carla kennt ein allgemeines psychologisches Gesetz und eine Konjunktion von EinzelTatsachen, die zusammen das vollständige Explanans ergeben und die zu erklärende Tatsache enthalten.
Schiffer: es ist klar, dass Carla das überhaupt nicht zu wissen braucht! Schon gar nicht als Kind. Das braucht auch nicht mit „Probabilisierungen“ verfeinert zu werden oder mit „maximaler Spezifikation“ (Hempel 1965). Oder durch subdoxastische Repräsentation vollständiger Gesetze. Das brauchen wir alles nicht.
I 161
Sicher kennt Carla keine „probabilistische Vervollständigung“. Es gibt auch gar keinen Grund anzunehmen, dass die vollständige Geschichte die Begriffe „Glauben“ und „Wunsch“ enthält! Aber das heißt nicht, dass man daraus schließen sollte, dass es keine Glauben und Wünsche gibt! „weil“/Erklärung/Schiffer: Bsp Carla: Al ging nach Key West, weil er seine Schwester besuchen will. Diese wahre Aussage funktioniert unter diesen Umständen als eine Erklärung, wegen der Interessen und Annahmen, die Bob hatte, als er fragte. Dennoch kann man fragen, ob solche „weil“-Aussagen überhaupt analysierbar sind. Wahrscheinlich wurde nie eine Analyse gegeben. Das heißt aber nicht, dass nichts gesagt wurde.
Lösung: kontrafaktisches Konditional: Al wäre nicht gegangen, wenn er nicht den Wunsch gehabt hätte...usw.
„weil“/Schiffer: ich bezweifle vor allem, dass die Kenntnis solcher „weil“-Tatsachen gesetzesartige Verallgemeinerungen verlangt.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Aussagen Tatsachen Schlick Vs Hempel, C. I 91
Kontext: Schlick: Das Fundament der Erkenntnis“ (1934) HempelVsSchlick). HempelVsSchlick: dieser sei ein „Metaphysiker und Poet“.
Proposition/Realität/HempelVsSchlick: man kann Aussagen nicht mit Tatsachen vergleichen!
SchlickVsHempel: das kann man wohl, ohne Metaphysiker zu sein.
I 92
Bsp ich vergleiche den Satz in meinem Baedeker „Diese Kathedrale hat zwei Türme“ mit der Realität: und zwar ganz einfach, indem ich mir die Kathedrale angucke. Wenn jemand etwas dagegen hat, kann es nur sein, dass er „Proposition“ in einem anderen Sinn versteht.
Kohärenztheorie/HempelVsSchlick/HempelVsKorrespondenztheorie: man kann nur Propositionen miteinander vergleichen. ((s) Nicht Propositionen mit der Realität).
Schlick: wir können unterscheiden zwischen Fällen, wo ein geschriebener, gedruckter oder gesprochener Satz mit einem anderen geschriebenen, gedruckten oder gesprochenen Satz verglichen wird.
Schlick: und das nennen ich den Vergleich einer Proposition mit einer Tatsache.
HempelVsSchlick: Aussagen können nur mit anderen Aussagen verglichen werden. ((s) >Kohärenz, >Kohärenztheorie).
SchlickVsHempel: warum? Ich nehme mir die bescheidene Freiheit heraus, alles mit allem vergleichen zu können. Sollten Propositionen und Tatsachen zu weit von einander entfernt sein? Zu verschieden? Sollte es eine mysteriöse Eigenschaft von Propositionen sein, dass sie mit gar nichts verglichen werden können?
Tatsache/Aussage/Hempel: die Kluft zwischen ihnen ist nur eine metaphysische.
SchlickVsHempel: das kann schon sein, aber wer glaubt denn an eine solche Kluft?
I 93
Def Proposition/Schlick: ist eine Zeichenkette zusammen mit den logischen Regeln für ihren Gebrauch. ((s) Also quasi ein Satz, zusammen mit den Bedeutungsregeln). Satzbedeutung/Schlick: diese Regeln kulminieren in „deiktischen“ Definitionen die die Bedeutung des Satzes ausmachen.
Verifikation/Übereinstimmung/Korrespondenz/SchlickVsHempel: um den Satz zu verifizieren, muss ich dann herausfinden, ob die (Bedeutungs )Regeln befolgt wurden. Warum sollte das unmöglich sein? Bsp ich betrachte die Kathedrale und dann den Satz und stelle fest, dass das Symbol „zwei“ in dem Satz in Zusammenhang mit dem Symbol „Türme“ gebraucht wird und dass ich zu dem gleichen Symbol gelange, wenn die die Regeln des Zählens auf die Türme der Kathedrale anwende.
Kohärenztheorie/Tatsache/Proposition/Vergleich/Schlick: manchmal heißt es, dass „in einer logischen Hinsicht“ Propositionen nur mit anderen Propositionen verglichen werden können. Das kann schon sein, aber ich weiß nicht, was mit einem „Vergleich in einer logischen Hinsicht“ gemeint ist.
Vergleich/HempelVsSchlick: wir können nicht genau sagen, was ein Vergleich von Aussagen und Tatsachen ist,
I 94
weil wir die Struktur von Tatsachen nicht feststellen können. Tatsache/Struktur/SchlickVsHempel: dass man die „Struktur einer Tatsache“ nicht feststellen kann“ erinnert mich an die Metaphysik von „Dingen an sich“. Wenn man die Existenz von Tatsachen nicht leugnet, warum soll man dann die Möglichkeit leugnen, ihre Struktur festzustellen?
Struktur einer Tatsache: Bsp wenn ich die Türme einer Kathedrale zähle, werden ich mit der Struktur eine bestimmten Tatsache bekannt. Wenn man sagen wollte dass es überhaupt sinnlos sein, von „Strukturen von Tatsachen“ zu reden, wäre das bloß eine terminologische Frage. Ein Satz ist auch nicht einfach per se bedeutungsvoll, sondern nur im Zusammenhang mit den Regeln für seinen Gebrauch.
Tatsache/Sätze/Vergleich/VsKorrespondenztheorie/SchlickVsHempel: darum dreht sich der ganze Streit, wenn es unmöglich sein soll Sätze und Tatsachen zu vergleichen, gebraucht Hempel die Wörter einfach in einem anderen Sinn. Die einfachste Weise zu leugnen, dass man sie vergleichen kann wäre zu sagen, dass es einfach keine Tatsachen gibt! (in formaler Redeweise: die Regel für das Wort „Tatsache“ ist so, dass es nicht angewendet werden darf).
Oder vielleicht wird der Vergleich einfach niemals angewendet in den Wissenschaften? Ich denke, das trifft auf rein logische Wissenschaften wie Mathematik zu, aber nicht auf Experimentalwissenschaften.
I 95
SchlickVsHempel: hier zeigt sich die psychologische Motivation seiner Kritik: es geht um eine Sichtweise, die sich völlig innerhalb der Wissenschaften ansiedelt. Wissenschaft als System von Sätzen (propositions). Diese sollen ein Ersatz für die Realität sein. Dann werden „Protokollsätze“ als Material verwendet, ohne sie einem empirischen Test zu unterwerfen. Wissenschaft/Schlick: aber Wissenschaft ist nicht die Welt! Das Diskursuniversum ist nicht das Universum.
Es ist eine Sache zu fragen, wie ihr ganzes System aufgebaut ist und warum es allgemein als wahr angesehen wird, und eine andere, warum ich selbst sie als wahr ansehe. Das ist eine psychologische Frage. Aber keine der „Kulturabhängigkeit“. Mein Vertrauen auf Wissenschaft und Kollegen besteht darin, dass ich sie vertrauensvoll fand, jedesmal wenn ich ihre Behauptungen überprüfte.
I 96
Def Konstatierung/Schlick: der letzte Schritt im Vergleich zwischen einer Aussage und einer Tatsache. Dem Begriff sollte man aber nicht zu viel Wichtigkeit beimessen.
I 97
Tatsache/Satz/Vergleich/Übereinstimmung/Korrespondenz/HempelVsSchlick: sein Beispiel für den Vergleich ist nicht ganz adäquat. (Bsp „Die Kathedrale hat zwei Türme“). Hempel: ich stimme zu, dass man Propositionen als empirische Objekte betrachten kann, die mit jedem anderen empirischen Objekt verglichen werden können. Aber wenn wir das buchstäblich nehmen führt das zu so etwas wie:
I 98
Bsp „Die Proposition enthält mehr Teile, „Wörter“ genannt“ als die Kathedrale Türme hat“. Korrespondenz/SchlickVsHempel: es gibt noch eine andere Art des Vergleichs zwischen Satz und Tatsache: Vergleich der Symbole „zwei“ im Satz und beim Abzählen, indem man die Kathedrale anschaut.
HempelVsSchlick: damit vergleicht er eine Proposition im Baedeker mit dem Ergebnis einer Handlung von sich.
Kohärenztheorie/Pointe: dieses Ergebnis der Handlung wird in einer zweiten Proposition festgestellt. Und diese beiden werden verglichen! Das ist es, was ich mit „in logischer Hinsicht“ meinte.
Überprüfung/Verifikation/Kohärenztheorie/HempelVsSchlick: es geht darum, ob die Sätze sich widersprechen. Das geht sogar, ohne die Bedeutungen der Sätze zu kennen! (>Carnap: „Die logische Syntax der Sprache“, „Philosophie und logische Syntax“). Bsp die zwei obigen Propositionen enthalten beide ein Symbol, das wie „zwei“ geformt ist.

Schlick I
Moritz Schlick
"Facts and Propositions" Analysis 2 (1935) pp. 65-70
In
Theories of Truth, Paul Horwich 1994

Schlick II
M. Schlick
General Theory of Knowledge 1985
Aussagen Tatsachen Quine Vs Kant Danto I 132
QuineVsKant, QuineVsAnalytizität: Kants Auffassung von Widerspruch ist ziemlich unklar. Sie setzt den Begriff der Analytizität bereits voraus, anstatt dass sie ihn aufhellt. Quine: Def Widerspruch»P und nicht-P«. Aber: »Junggesellen sind keine unverheirateten, erwachsenen Männer« ist formal gesehen nicht widersprüchlich! Das wurde von Kant nicht erkannt.

Quine IV 407
Analytizität/QuineVsKant: die Rede vom »Enthaltensein« ist a) in Bezug auf Begriffe metaphorisch. Sie ist
b) zu eng, da sie auf Subjekt Prädikat Sätze zugeschnitten ist. Auf Relationen ist sie nicht so ohne weiteres anwendbar: Bsp »Wenn Hans der Vater von Peter ist, so ist Peter nicht der Vater von Hans«.
c) die Angabe, ein Satz sei analytisch, wenn seine Negation kontradiktorisch sei, hilft nicht weiter, da »kontradiktorisch« hier genauso erklärungsbedürftig ist.
Analytisch/Kant/Quine: Kant erwähnt die Bedeutung von Begriffen in diesem Zusammenhang überhaupt nicht!

Quine VII (b) 20
Analytizität/Kant/Quine: hergeleitet von Humes Unterscheidung zwischen Relationen von Ideen und
Relationen von Tatsachen.
Leibniz: Unterscheidung von
Tatsachenwahrheiten und
Vernunftwahrheiten. (Von denen wir hören, dass ihre Negation selbstwidersprüchlich sein soll!)
VII (b) 20/21
QuineVsKant: zwei Unzulänglichkeiten: 1. es ist begrenzt auf Aussagen der Subjekt Prädikatform
2. es appelliert an einen Begriff der Begrenzung, der sich auf metaphorischer Ebene bewegt.
analytisch/Quine: kann aber reformuliert werden als wahr kraft der Bedutungen und unabhängig von den Tatsachen.

Quine XI 72
analytisch/QuineVsLeibniz/Lauener: der Begriff der möglichen Welt ist selbst wieder erklärungsbedürftig. QuineVsKant: der Selbstwiderspruch, in den man sich nach Kant bei der Leugnung analytischer Sätze verwickelt, ist selbst wieder erklärungsbedürftig.

Stroud I 210
Erfahrung/Empirie/Sinneserfarhung/Sinneseindrücke/Realität/Welt/Kant/Stroud: so sah es für Kant aus: eine völlig allgemeine Unterscheidung zwischen dem was wir durch die Sinne erfahren und Wahrheiten über die Welt würde uns für immer vom Wissen ausschließen.
I 211
Stroud: vielleicht gibt es diese fatalen Konsequenzen aber nur innerhalb der traditionellen philosophischen Vorstellung der Aufgabe der Episteme. (> QuineVstraditionelle Erkenntnistheorie, QuineVsKant: kein a priori-Wissen). Skeptizismus/Quine/Stroud: würde dann nur für den distanzierten Standpunkt (außerhalb des Bezugssystems) gelten! Dann könnten wir aber den Skeptizismus vermeiden und die allgemeine Unterscheidung zwischen dem empirisch Gegebenen ((SellarsVs!) und dem, was über die Außenwelt wahr oder falsch ist, beibehalten.
Alles was wir vermeiden müssten, wäre eine "distanzierte Position" (außerhalb des Bezugssystems).
Stroud I 214
naturalisierte Erkenntnistheorie/KantVsQuine/Stroud: Kant unterschiedet Philosophie von allem anderen (>“prima philosophia“). QuineVsKant: hier gibt es gar kein a priori-Wissen.
Skeptizismus/Kant/Quine/Stroud: beide akzeptieren das „"keptische Konditional" bzw. die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus. Wenn der Skeptiker eine bedeutungsvolle Frage stellen könnte, wäre die skeptische Konklusion (dass wir nichts wissen) korrekt.
I 215
Skeptizismus/Quine/Stroud: es ist nicht klar, ob Quine die skeptische Frage überhaupt beantwortet. Wissen/Quine: fragt, wie wir zu einer Theorie über die Welt gelangen. Das sieht nach einem sehr allgemeinen Problem aus.
Input/Quine: ist "mager": Bsp Lichtreflexe, Hell/Dunkel-Kontraste, Temperaturschwankungen, usw.
Output/Quine: ist dagegen äußerst reichhaltig. Damit kommen wir zur Unterbestimmtheit der Empirie. Wir erhalten ein äußerst differenziertes dreidimensionales Bild, und eine Geschichte der Welt allein durch Vermittelung der Oberflächen der Gegenstände uns unserer Nervenenden.
Realität/Welt/Wissen/Quine: die Relation zwischen Input und Output ist selbst Gegenstand einer Untersuchung, sie ist selbst ein Naturphänomen.

Stroud I 248
Wissen/Skeptizismus/Kant/Stroud: eine völlig allgemeine Trennung zwischen a) allem, was wir durch die Sinne erfahren auf der einen Seite und
b) dem, was wahr oder falsch ist über die Welt auf der anderen Seite
würde uns für immer vom Wissen abschließen. (s.o.).
StroudVsQuine: das ist fatal für das Projekt der naturalisierten Erkenntnistheorie. Denn es schließt uns aus unserem eigenen Wissen über die Welt aus und lässt uns keinen unabhängigen Grund anzunehmen, dass irgendwelche unserer Projektionen wahr sind.
I 249
QuineVsKant/QuineVsStroud: eben diese Trennung (Unterscheidung) ist eine Befreiung der Wissenschaft. Sie zeigt uns, dass alle Information die ich durch die Sinne von äußeren Dingen erhalten kann, auf zwei-dimensionale optische Projektionen beschränkt ist. Stroud: wenn das tatsächlich das ist, was "Wissenschaft uns sagt" (NNK, 68), wie kann dann die Trennung (Unterscheidung) die Konsequenzen haben, die ich daraus ziehe? Widerspreche ich nicht einfach wissenschaftlichen Tatsachen?
StroudVsQuine: nein: nichts was ich sage impliziert, dass ich keine Person in Interaktion mit ihrer Umgebung beobachten kann und einige Ereignisse an seinen sensorischen Oberflächen von allem anderen isolieren kann.
Pointe: wir wissen - und er weiß möglicherweise auch - eine Menge Dinge, die in der Welt passieren, jenseits jener Ereignisse. Er selbst wird auch wenig über jene Ereignisse wissen, die sich an seinen sensorischen Oberflächen abspielen.
Pointe: diese Ereignisse (die nicht direkt auf seine Sinne einwirken) sollten als Teil dessen betrachtet werden, was seinen Glauben hervorruft ((s) und evtl. Wissen erzeugt).
Sicher würden wir ohne jegliche Sinneserfahrung zu überhaupt keinem Glauben über die Welt kommen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Aussagen Tatsachen Field Vs Kontrafakt. Konditional I 220
Problem der Quantitäten/PdQ/Modalität/Field: das schließt aber nicht aus, daß das PdQ vielleicht modal gelöst werden könnte: vielleicht helfen weitere Operatoren? Jedenfalls weiß ich nicht, wie das ausgeschlossen werden könnte, auch wenn ich nicht weiß, wie diese Operatoren aussehen sollten.
I 221
Kontrafaktisches Konditional/KoKo/PdQField: ein Vorschlag ist, KoKo zu verwenden, um das PdQ zu lösen: FieldVsKontrafaktisches Konditional: 1. sie sind bekanntermaßen extrem vage. Daher sollte man sich nicht auf sie verlassen, wenn man eine physikalische Theorie formuliert. Wir sollten dann auch keine KoKo für die Entwicklung der geometrischen Begriffe gebrauchen.
2. DummettVsKoKo: sie können nicht "einfach wahr" ("barely true") sein: wenn ein KoKo wahr sein soll, dann muß es einige Tatsachen geben, (gewußte oder nicht gewußte), die ohne KoKo feststellbar sind, und kraft derer die KoKo wahr sind. (Dummett, 1976,S.89).
Dann kann der Relationismus die KoKo nicht für das PdQ gebrauchen, denn das Prinzip erfordert dann: wenn Abstands Relationen kontrafaktisch definiert sind, dann müssen Situationen, die in ihren Abstands Relationen differieren (wie Situationen A und B), auch in nicht kontrafaktischen Hinsichten differieren!
Substantivalismus: kann das garantieren.
Relationismus: kann das nicht, und wenn er das könnte, brauchte er gar keine KoKo.
3. VsKoKo: funktioniert nicht aus sehr ähnlichen Gründen, aus denen die Version mit imprädikativen Eigenschaften aus (P3) nicht funktionierte: keine Theorie über kontrafaktisch definierten Relationen funktioniert, wenn diese Relationen nicht auch nicht kontrafaktisch definiert werden können, (Das ist der formale Grund für das metaphysische Argument von Dummett, warum KoKo nicht "einfach wahr" sein können).
Bsp um die Inkompatibilität von "doppelter Abstand" und "dreifacher Abstand" zu beweisen, (gegeben, daß z und w nicht denselben Punkt besetzt, d.h. gegeben daß zw nicht kongruent mit zz ist - (logische Form "Gleichortigkeit", Ortsgleichheit) - dann würde man die Inkompatibilität von folgendem brauchen:
a) wenn es einen Punkt u in der Mitte zwischen x und y gäbe, dann wäre uy kongruent zu zw
und
b) wenn es einen Punkt s zwischen x und y gäbe, und eine Punkt t zwischen s und y , so daß xs, st und ty alle kongruent wären, dann wäre ty kongruent mit zw.
Wenn diese KoKo irgendwie von nicht kontrafaktischen Aussagen ableitbar wären z.B. von Aussagen über Raumzeit Punkte (RZ Punkte) dann könnte man vermutlich durch die Weise der Ableitung
I 222
zusammen mit den beweisbaren Relationen zwischen den nicht kontrafaktischen Aussagen, ein Argument für die Inkompatibilität von (a) und (b) gewinnen. Aber wenn wir keine nicht kontrafaktische Stützung haben, müßten wie sie als nackte Tatsachen (brute fact) betrachten. Das wäre nicht so schlimm, wenn man nur eine kleine Menge davon brauchte, aber wir würden eine sehr große Anzahl davon brauchen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Searle Vs Korrespondenztheorie III 163
Realismus/Searle: darf nicht mit der Korrespondenztheorie verwechselt werden. Der Realismus ist überhaupt keine Wahrheitstheorie und impliziert auch keine.
III 211
Korrespondenz/Searle: wir brauchen ein Verb um die Vielfalt der Möglichkeiten zu nennen, wie Sätze sich auf Tatsachen beziehen. Und dieses Verb ist unter anderen »korrespondieren«. Korrespondenztheorie/Searle: ist kein Versuch »wahr« zu definieren.
III 211
Korrespondenztheorie/StrawsonVsAustin: Es gilt als ausgemacht, dass Strawson diese Debatte gewonnen hat. Strawson: die Korrespondenztheorie muss nicht gereinigt, sie muss eliminiert werden.
III 212
Sie vermittelte uns ein falsches Bild vom Gebrauch des Wortes »wahr« und der Natur der Tatsachen: dass Tatsachen eine Art komplexer Dinge oder Ereignisse oder Gruppen von Dingen seien und dass Wahrheit eine besondere Beziehung der Korrespondenz zwischen Aussagen und diesen nichtsprachlichen Gebilden darstelle. (Geht auf die Abbildtheorie aus dem Tractatus zurück).
Searle III 215
StrawsonVsKorrespondenztheorie: sie stellt die falsche Behauptung auf, dass Tatsachen nichtsprachliche Gebilde seien.
III 216
Def deflationistische Wahrheitstheorie/minimalistische Wahrheitstheorie: »wahr« ist keine Eigenschaft oder Relation. Der gesamte Inhalt des Begriffs der Wahrheit besteht in der Zitattilgung. Def Redundanztheorie: es gibt keinen Unterschied zwischen den Aussagen »p« und »es ist wahr, dass p«. (SearleVsRedundanztheorie).
III 217
Diese beiden Theorien gelten in der Regel als mit der Korrespondenztheorie unvereinbar.
III 220
Korrespondenztheorie/Zitattilgung: wegen der definitorischen Verbindungen zwischen Tatsache und wahrer Aussage kann es keine Unvereinbarkeit zwischen dem Korrespondenzkriterium der Wahrheit und dem Zitattilgungskriterium geben. Die Zitattilgung gibt einfach die Form dessen an, was jede Aussage wahr macht, einfach durch die Wiederholung der Aussage. (Tarski). Wir brauchen nicht zusätzlich noch die Korrespondenz als Bestätigung.
Schleuderargument/slingshot Argument/Searle: stammt ursprünglich von Frege, von Quine gegen die modale Logik verwendet, von Davidson gegen die Korrespondenztheorie wiederbelebt.
III 230
Schleuderargument: wenn eine wahre Aussage einer Tatsache korrespondiert, dann korrespondiert sie jeden beliebigen Tatsache. Daher ist der Begriff der Korrespondenz vollständig leer. Bsp Endform: »die Aussage, dass Schnee weiß ist, korrespondiert der Tatsache, dass Gras grün ist. SearleVs: das ist letztlich irrelevant.
III 235
Schleuderargument: Searle: Fazit: es widerlegt nicht die Korrespondenztheorie.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Tarski Vs Korrespondenztheorie Read III 40
VsKorrespondenztheorie: Die Korrespondenztheorie enthält eine Metaphysik von mit Aussagen korrelierten Tatsachen und Sachverhalten. Das ist ihr fundamentales Missverständnis. Das W-Schema ist in dieser Frage neutral.
Horwich I 108
Korrespondenz/Wahrheit/Tarski: Übereinstimmung mit der Realität ist eine populäre Formulierung. Wenn wir nun den Ausdruck „Designation“ (bei Tarski = Denotation) nicht nur auf Namen sondern auch auf Sätze ausdehnen, und dann auch von „Tatsachen“ sprechen, können wir Korrespondenz so umformulieren:
Ein Satz ist wahr, wenn er einen existierenden Zustand bezeichnet (designiert).
TarskiVsKorrespondenztheorie: alle diese Formulierungen führen zu Mißverständnissen, weil sie zu vage sind.(1)


1. A. Tarski, The semantic Conceptions of Truth, Philosophy and Phenomenological Research 4, pp. 341-75

Skirbekk I 168
TarskiVsKorrespondenztheorie: "Übereinstimmung mit Wirklichkeit" ist intuitiv unverständlich stattdessen: "Es schneit" ist wahr, wenn es schneit.(2)

2. A.Tarski, „Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik“ (1944) in. G: Skirbekk (Hg.) Wahrheitstheorien, Frankfurt 1996

Tarski I
A. Tarski
Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

Skirbekk I
G. Skirbekk (Hg)
Wahrheitstheorien
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt 1977
Aussagen Tatsachen Strawson Vs Leibniz, G.W. Hacking I 162
Monaden/StrawsonVsLeibniz: die Idee einer vollständigen Beschreibung ist überhaupt sinnlos!
VII 116
StrawsonVsLeibniz/StrawsonVsRussell: beide nehmen an, dass die Konventionen, die für Existenz gelten, auch für Tatsachenaussagen gelten müssten.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Aussagen Tatsachen Field Vs Lewis, David I 233
Wissen/Glauben/Erklärung/Mathematik/Lewis: folglich, da Mathematik aus notwendigen Wahrheiten besteht, kann es kein Erklärungsproblem geben. FieldVsLewis: wenigstens 4 Punkte, warum das die epistemischen Bedenken nicht ausschließt:
1. nicht alle Tatsachen über das Reich der mE gelten notwendig. Aber angenommen es wäre so, dann gibt es immer noch Tatsachen über das mathematische und nicht mathematische Reich zusammen! Bsp
(A) 2 = die Zahl der Planeten die näher zur Sonne sind als die Erde
(B) für eine natürliche Zahl n gibt es eine Funktion, die die natürlichen Zahlen kleiner als n auf die Menge aller Teilchen im Universum abbildet ((s) = es gibt eine endliche Anzahl Teilchen).
(C) jenseits aller RZ Punkte gibt es eine offene Region, für die es eine 1:1 differenzierbare Abbildung
I 234
dieser Region auf eine offene Teilmenge von R4 (Raum, Quadrupel reeller Zahlen) gibt. (D) es gibt eine differenzierbare Funktion y von Raum Punkten auf reelle Zahlen, so daß der Gradient von y die Gravitationskraft auf jedes Objekt, gemessen durch die Einheitsmasse für jenes Objekt angibt.

Field: diese Tatsachen sind alle kontingent. Aber sie sind teilweise über das mathematische Reich (mE).
Erklärung/FieldVsLewis: es bleibt nun das Problem der Erklärung solcher "gemischter" Aussagen. (Bzw. der Korrelation dieser mit unseren Glaubenseinstellungen).
Lösung: man kann diese Aussagen aufteilen: ein
a) rein mathematische Komponente (ohne Referenz auf physikalische Theorien, wohl aber durch aus auf nicht. mathematische Entitäten, Bsp Mengen mit Urelementen, sonst wäre die Bedingung zu stark). Pointe. diese Komponente kann dann als "notwendig wahr" angesehen werden.
b) rein nicht mathematische Komponente (ohne Referenz auf Mathematisches).
I 235
2. FieldVsLewis: selbst im Hinblick auf rein mathematische Tatsachen ist Lewis Antwort zu einfach. notwendige Tatsachen/Mathematik: in wiefern sollen sie im Reich der Mathematik notwendig sein? Logisch notwendig sind sie nicht! Und sie können auch nicht per Definition auf logische Wahrheiten reduziert werden.
Natürlich sind sie mathematisch notwendig in dem Sinn, daß sie aus den Gesetzen der Mathematik folgen.
Bsp Gleichermaßen ist die Existenz von Elektronen physikalisch notwendig, weil sie aus den Gesetzen der Physik folgt.
FieldVsLewis: aber in diesem physikalischen Fall würde Lewis nicht von einem Pseudo Problem sprechen! Warum soll dann aber die Tatsache, daß Zahlen mathematisch notwendig existieren, ein Pseudo Problem sein?
mathematische Notwendigkeit/Field: falsche Lösung: man könnte versuchen einzuwenden, daß mathematische Notwendigkeit absolute Notwendigkeit sei, während physikalische nur eine eingeschränkte Notwendigkeit ist.
metaphysische Notwendigkeit/Field: oder man könnte behaupten, daß mathematische Aussagen
I 236
metaphysisch notwendig seien, physikalische aber nicht. FieldVs: dem kann man gar keinen Inhalt geben.
I 237
3. FieldVsLewis: dieser nimmt eine umstrittene Beziehung zwischen KoKo und Notwendigkeit an. Sicher ist es wahr, daß nichts Sinnvolles darüber gesagt werden kann, Bsp was anders wäre, wenn es die Zahl 17 nicht gäbe. Und zwar deshalb, weil das Antezedens uns keinen Hinweis darauf gibt, welche alternative Mathematik in diesem Fall als wahr angesehen werden sollte.
I 238
4. FieldVsLewis: es gibt gar keinen Grund, das Problem der Erklärung der Verläßlichkeit unseres mathematischen Glaubens in modalen oder kontrafaktischen Ausdrücken zu formulieren.
II 197
Theoretische Termini/TT/Einführung/Field: TT werden normalerweise nicht einzeln, sondern im ganzen Paket eingeführt. Das ist aber kein Problem, solange man die korrelative Unbestimmtheit berücksichtigt. Man kann sagen, dass die TT zusammen als ein „Atom“ eingeführt werden. Bsp „Glauben“ und „Wunsch“ werden zusammen eingeführt.
Angenommen, beide werden in einem Organismus multipel realisiert:
Glauben: durch die Relationen B1 und B2, (zwischen dem Organismus und inneren Repräsentationen),
Wunsch: durch D1 und D2.
Während nun die Paare (B1,D1) und (B2,D2) die (term-einführende) Theorie realisieren müssen,
II 198
Müssen die Paare (B1,D2) und (B2,D1) das nicht tun. ((s) Vertauschung von Glauben und Wunsch: das Subjekt glaubt, etwas anderes werde seinen Wunsch erfüllen). FieldVsLewis: aus diesem Grund können wir seine Lösung nicht annehmen.
partielle Denotation/Lösung/Field: wir nehmen die TT zusammen als „Atom“, das als ganzes partiell denotiert.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Nagel Vs Nozick, R. I 196
Robert Nozick: These: Evolutionstheoretische Erklärung der menschlichen Vernunft. (Naturalistische Erkenntnistheorie). Schlägt eine Umkehrung der kantischen Abhängigkeit von den Fakten der Vernunft vor. »Die Vernunft ist eine abhängige Variable, die von den Tatsachen geformt wird. Die Vernunft gibt Auskunft über die Wirklichkeit, weil die Wirklichkeit die Vernunft formt, und weil sie auswählt, was »evident« erscheint.«
»Die evolutionstheoretische Erklärung selbst ist etwas, wohin wir gelangen, indem wir die Vernunft zur Stützung der Evolutionstheorie einsetzen.
I 197
Daher gehört diese Deutung nicht zur ersten Philosophie, sondern zu unserer derzeitigen wissenschaftlichen Anschauung.« NagelVsNozick: das ist keine Garantie, dass die Sache überhaupt wahr ist oder notwendig. Es hätte auch eine andere Anpassung an die Evolution geben können. Es ist auch keine Rechtfertigung der Vernunft. Damit ist die ganze Sache auch nicht zirkulär.
I 199
NagelVsNozick: ich muss glauben können, dass die evolutionstheoretische Erklärung vereinbar ist mit dem Satz, dass ich den Regeln der Logik entsprechend verfahre, weil sie richtig sind und nicht nur, weil ich biologisch auf dieses Verhalten programmiert bin. (Gilt auch für Mathematik).
I 200
Die einzige Form, die wirklich rationales Denken annehmen kann, besteht in der Einsicht in die Gültigkeit von Argumenten aufgrund dessen, was sie sagen!
I 201
Damit soll die Wichtigkeit unseres Denkens fürs Überleben nicht bestritten werden. (Obwohl es eine Menge von Arten gibt, die auch ohne diese Fähigkeit prächtig weitergelebt haben).

VsRealismus/Ethik/Nihilismus: der Nihilismus versucht, es als Entdeckung darzustellen, dass es keine objektiven Werte gebe. Dann müssen alle positiven WertAussagen falsch sein.
Nur von Personen in der Welt könne gesagt werden, dass für sie überhaupt etwas von Bedeutung ist.
III 64
NagelVsNihilismus/Ethik: das ist vom objektiven Standpunkt aus verlockend, aber es ist ein Irrtum vorauszusetzen, dass objektive Werturteile einzig und allein vom distanzierten Standpunkt aus gefällt werden können.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Aussagen Tatsachen Nagel Vs Phänomenalismus I 109
Def Phänomenalismus/Nagel: die Analyse aller Aussagen über die physische Welt mit Hilfe von Begriffen für wirkliche und hypothetische Sinneserfahrungen. NagelVsPhänomenalismus: Annahmen über einen nichtwahrgenommenen Inhalt des Kühlschranks sind unverständlich, sofern zu ihrer Erklärung keine die Außenwelt betreffenden nichtkonditionalen Tatsachen herangezogen werden, aufgrund derer diese Aussagen wahr sind.
I 110
Jeder Versuch, einen Ausschnitt aus unserem Weltbild durch andere zu erklären, muss uns ein Weltbild lassen, das damit vereinbar ist, dass wir eben dieses Weltbild haben! Es kann keine Beschreibung von uns selbst enthalten, die dem, was wir wissen, widerspricht, z. B. dass es unendlich viele natürliche Zahlen gibt.
I 112
Die Frage »Wie ist es möglich, dass die Menschen addieren?« (WIMF). Gleicht keineswegs der Frage »Wie ist es möglich, dass Computer addieren?« Im ersten Fall frage ich nach meiner eigenen Fähigkeit, einer Regel zu folgen, im zweiten nach einem Naturgesetz.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982
Aussagen Tatsachen Ryle Vs Phänomenalismus I 322
Phänomenalismus/Ryle: versucht, ohne diese nutzlosen Geheimmittel der Theorie auszukommen, aber er erkennt die Krankheit nicht. RyleVsPhänomenalismus: er entspringt einem anderen, weniger löblichen Motiv: Er nahm an, dass eine Empfindung zu haben selbst ein Ermitteln von etwas sei, oder dass etwas in der Empfindung "enthüllt" werde. (> Sinnesdatentheorie).
Es schien zu folgen, dass wir Dinge nicht wirklich beobachten können und daher nicht durch Beobachtung jene Dinge herausfinden können, die wir über Torpfosten sehr wohl wissen.
I 323
RyleVsPhänomenalismus: die Wahrheit ist, dass "Sinnesobjekte" ein sinnloser Ausdruck ist, also ist auch der Ausdruck "Aussage über Sinnesobjekte" sinnlos. Solche Tatsachen wie die, dass Torpfosten lange bestehen, besonders wenn sie mit Schutzfarbe angestrichen sind, dass sie anders als Rauchwölkchen hart und fest sind, dass sie, anders als Schatten, von jedermann bei Tag oder Nacht angetroffen werden können, dass sie das Gewicht von Toren und Türen tragen, aber möglicherweise abbrennen, werden durch Beobachtung und Versuche herausgefunden. In derselben Weise wird auch herausgefunden, dass Torpfosten Bäumen und Menschen manchmal sehr ähnlich sehen können und dass es unter gewissen Umständen sehr leicht ist, sich über ihre Größe und Entfernung zu irren.
Gewiss werden solche Tatsachen den Sinnen nicht direkt gegeben, oder in der Empfindung enthüllt.
RyleVsPhänomenalismus: das zeigt auch, warum es uns die Sprache nicht möglich macht, jene Aussagen zu formulieren, in die dem Phänomenalismus zufolge alle Aussagen über Torpfosten übersetzbar sein sollten: der Grund ist nicht dass der Wortschatz unzulänglich sei, sondern dass es keine solchen Objekte gibt, für die solche zusätzlichen Ausdrucksweisen erwünscht wären. "Sinnesobjekte" sind absurd.
Wir können vielmehr unsere Empfindungen gar nicht beschreiben, ohne auf die gewöhnlichen Gegenstände Bezug zu nehmen.
Beobachtung: manche sagen, wir sollten den Ehrentitel "Beobachtung" jenen Operationen vorbehalten, die absolut sicher sind.
Ryle: warum aber? Wenn es sinnvoll ist, einen Menschen als einen sorgfältigen Beobachter, einen anderen als einen fahrlässigen zu bezeichnen, warum sollten wir uns dieser Möglichkeit berauben?
I 325
Weil man annahm, aus der Tatsache, dass jede Beobachtung fehlerhaft sein kann, müsste es eine besondere Art fehlersicherer Beobachtung geben, damit "empirisch" mit ihrer Hilfe definiert werden kann. Dazu wurde dann die Sinneswahrnehmung erfunden, um diese Rolle zu spielen. Irrtumsimmunität/Immunität/Ryle: aber der Grund, warum eine Empfindung nicht fehlerhaft sein kann, ist nicht der, dass sie eine fehlersichere Beobachtung ist, sondern dass sie überhaupt keine Beobachtung ist! (Darüber hinaus ist obiges Postulat stark zirkulär).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969
Aussagen Tatsachen Benacerraf Vs Platonismus Field II 324
BenacerrafVsPlatonismus/Field: Standardargument: wenn es Objekte gibt so wie der Platonismus sie annimmt, wie sollten wir einen epistemischen Zugang zu ihnen haben? (Benacerraf 1973). Benacerraf/Field: gebrauchte damals ein Argument gegen die Kausaltheorie des Wissens.
PlatonismusVsBenacerraf: griff daher die Kausaltheorie an.
Field: aber Benacerrafs Einwand geht viel tiefer und ist von der Kausaltheorie unabhängig.
Benacerraf: These: eine Theorie kann zurückgewiesen werden, wenn sie von der Annahme eines massiven Zufalls abhängig ist. Bsp die zwei Aussagen:
II 325
(1) John und Judy haben sich jeden Sonntag nachmittag im letzten Jahr zufällig an verschiedenen Orten getroffen, (2) sie haben kein Interesse aneinander und würden nie planen sich zu treffen, auch gibt es keine andere Hypothese zur Erklärung.
ad (2): soll eine Erklärung durch irgendeine „Korrelation“ unmöglich machen.
Wenn (1) und (2) sich auch nicht direkt widersprechen, stehen sie doch in starker Spannung zueinander. Ein Glaubenssystem, das beide vertritt, wäre höchst verdächtig.
Pointe: dann ist aber auch der Platonismus höchst verdächtig! Denn er postuliert eine Erklärung für die Korrelation zwischen unseren mathematischen Glaubenseinstellungen und mathematischen Tatsachen. (>Zugang, > Zugänglichkeit) Bsp warum wir nur dann dazu tendieren zu glauben, dass p, wenn p (für ein mathematisches p). Und dafür müssen wir wiederum einen mysteriösen kausalen Zusammenhang postulieren, zwischen Glauben und mathematischen Objekten.
PlatonismusVsVs/Field: kann sich darauf berufen, dass es starke logische Verbindungen zwischen unseren mathematischen Überzeugungen gibt. Und in der Tat, in der modernen Zeit kann man sagen dass wir
a) dazu tendieren, verläßlich zu schließen, und dass die Existenz mathematischer Objekte dem dienen oder
b) dass wir p als Axiom nur akzeptieren, wenn p.
FieldVsPlatonismus: das erklärt aber die Verläßlichkeit wieder nur durch irgendwelche nicht- natürlichen geistigen Kräfte.
VsBenacerraf/Field: 1. er „beweist zu viel“: wenn sein Argument gültig wäre, würde es alles a priori Wissen unterminieren (VsKant). Und insbesondere logisches Wissen unterminieren. („Beweist zu viel“).
BenacerrafVsVs/FieldVsVs: Lösung: es gibt eine fundamentale Trennung zwischen logischen und mathematischen Fällen. Außerdem kann man „metaphysische Notwendigkeit“ der Mathematik nicht dazu gebrauchen, Benacerrafs Argument zu blockieren.
FieldVsBenacerraf: obwohl sein Argument überzeugen VsPlatonismus ist, scheint es nicht überzeugend VsBalaguer zu sein. II 326
BenacerrafVsPlatonismus/Field: (Benacerraf 1965): anderer Ansatz, (einflußreiches Argument):
1.
Bsp es gibt verschiedene Möglichkeiten, die natürlichen Zahlen auf Mengen zu reduzieren: Def natürliche Zahlen/Zermelo/Benacerraf/Field: 0 ist die leere Menge und jede natürliche Zahl >0 ist die Menge, die als einziges Element die Menge die n-1 ist, enthält.
Def natürliche Zahlen/von Neumann/Benacerraf/Field: jede natürliche Zahl n ist die Menge, die als Elemente die Mengen hat, die die Vorgänger von n sind.
Tatsache/Nonfaktualismus/Field: es ist klar, dass es keine Tatsache darüber gibt, ob Zermelos oder von Neumanns Ansatz die Dinge „richtig darstellt“. Es gibt keine Tatsache die entscheidet, ob Zahlen Mengen sind.
Das nenne ich die
Def strukturalistische Einsicht/Terminologie/Field: These: es macht keinen Unterschied, was die Objekte einer gegebenen mathematischen Theorie sind, so lange sie in den richtigen Relationen zueinander stehen. D.h. es gibt keine sinnvolle Wahl zwischen isomorphen Modellen einer mathematischen Theorie. …+…

Bena I
P. Benacerraf
Philosophy of Mathematics 2ed: Selected Readings Cambridge 1984

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Lewis Vs Präsentismus Schwarz I 19
Vergangenheit/Zukunft/LewisVsPräsentismus: Es gehört zum gesunden Menschenverstand, dass die letzte Mondlandung 1972 war und dass gewisse Arten längst ausgestorben sind. Präsentismus: beruft sich aber genauso auf den gesunden Menschenverstand und behauptet, dass diese Dinge nicht mehr real sind. Vergangen sein heißt, nicht mehr zu existieren. Auch zukünftige Arten wird es erst geben, wenn sie da sind. Es gibt nur, was jetzt existiert (geben/existieren/„es gibt“).
LewisVsPräsentismus: „es gibt“: Lewis behauptet nicht, dass „jetzt Dinosaurier existieren“. Aber es gibt sie (wenn auch nicht heute). Es gibt sie nur in der Vergangenheit. Das akzeptiert aber auch der Präsentist. Was ist dann der Streitpunkt?
Schwarz I 20
Lösung: Die Lösung liegt im Bereich der Quantifikation. Quantifikation/Bereich/Schwarz: Unbeschränkte Quantoren sind selten und gehören zur Metaphysik. Bsp „es gibt keinen Gott“ bezieht sich auf das ganze Universum. Bsp „Es gibt kein Bier“: bezieht sich auf den Kühlschrank.
Existenz/Lewis/Schwarz: Dann gibt es also verschiedene „Existenzweisen“. Zahlen existieren auf eine andere Weise als Tische.
Existenz/Präsentismus: Seine Aussagen darüber, was es gibt, sind absolut unbeschränkt.
Vierdimensionalismus/Existenz: Aussagen darüber, was es gibt, ignorieren aus seiner Sicht Vergangenheit und Zukunft. Wenn wir sagen, dass es keine Dinosaurier gibt, dehnen wir (fälschlicherweise) die Gegenwart in die Vergangenheit aus. Schwarz: Wir deuten durch die Gegenwartsform an, dass wir nicht von absolut allen, sondern nur von gegenwärtigen Dingen reden.
Quantifikation/Schwarz: Quantifikation kann aber auch im Präsens neutral sein. Aber auf die Grammatik kommt es nicht an.
Schwarz I 21
Lösung: wahr machen: Was macht die Sätze wahr, Bsp dass Sokrates den Schierlingsbecher trank? Vierdimensionalismus Wahrmacher: Die Wahrmacher des Vierdimensionalismus sind Ereignisse in einem vergangenen Teil der Realität.
Präsentismus: glaubt nicht an vergangene Teile der Realität. Dann muss der Wahrmacher aber ein Merkmal der Gegenwart sein!
VsPräsentismus: Problem: Die Gegenwart ist logisch nicht von der Vergangenheit abhängig. Es ist möglich, dass die Welt erst vor 5 Minuten erschaffen wurde.
Realität/Präsentismus: (einige Vertreter): Man erfasst die Realität nicht, indem man nur feststellt, was für Dinge es gegenwärtig gibt. Dass es Sokrates gab, ist nicht wahr, weil es jetzt gewisse Dinge gibt, sondern weil es sie damals gab. Aussagen darüber was es gab und geben wird, drücken grundlegende Tatsachen aus, die nicht auf Aussage darüber, was ist, reduzierbar sind. Dann sind die Satzoperatoren „es war der Fall dass“ und „es wird der Fall sein“ primitiv und unanalysierbar (Prior, 1969(1)).
Eigenschaften/LewisVsPrior/LewisVsPräsentismus: Vs diese primitiven Operatoren: Alle Wahrheiten müssen darauf beruhen, was für Dinge mit welchen Eigenschaften es gibt. Die beiden obigen Operatoren würden ja auch nicht ausreichen. Bsp „Sokrates wird heute noch bewundert“ ((s) Das unterscheidet die Gegenwart nicht so wie hier gewünscht, von der Vergangenheit.) Bsp „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“: Problem: Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem es mehrere gab. Dann muss man also unter anderem auch plurale Vergangenheits-Quantoren akzeptieren.
Vierdimensionalismus/Lewis: Lösung: Temporaloperatoren verschieben einfach den Bereich der Quantoren Bsp „...1642“ ist wie „...in Australien“. Dann: mit „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“ quantifizieren wir über einen größeren Ausschnitt der Vergangenheit, vielleicht über alle vergangenen Dinge zusammen.
Präsentismus: Einige Vertreter versuchen sich das anzueignen, ohne die Metaphysik zu teilen: Die Bezugnahme auf „Sokrates“ oder „1642“ ist dann irgendwie abstrakt und von ganz anderer Art als die auf konkrete Dinge (Bigelow 1996). Vielleicht sind vergangene Zeiten sprachliche Fiktionen, Sätze und ihre Bewohner darin enthaltene Kennzeichnungen (Beschreibungen). Dann würde Bsp "...Schierlingsbecher" nicht verlangen, dass es jemand aus Fleisch und Blut gibt, der irgendetwas tut. Es reicht, wenn eine Fiktion davon erzählt ((s) >Fiktion/Field).
Schw I 22
Andere Lösung/Präsentismus: Sätze über vergangene Dinge als mengentheoretische Konstruktionen aus gegenwärtigen Dingen: Der Sokrates des Jahres 399 ist dann eine Menge jetzt existierender Eigenschaften, darunter auch die Eigenschaft, den Schierlingsbecher zu trinken. VsPräsentismus: Nicht alle Dinge, die es je gab, sind in unserer Sprache beschreibbar oder aus gegenwärtigen Ereignissen konstruierbar. Außerdem gibt es viele Fiktionen, denen nichts entspricht. Was unterscheidet die „echten“ von den „falschen“?
Vierdimensionalismus: „Surrogat V“ („Ersatz V“): fasst andere Zeiten und ihre Bewohner als metaphysisch grundlegende Entitäten auf. Bsp „Sokrates“ bezieht sich auf eine irreduzible Entität („Wesenheit“), die irgendwie mit den Eigenschaften die wir von Sokrates annehmen, verknüpft ist (LewisVs).
Problem: Die Verknüpfung darf nicht darin besteht, dass die Entität diese Eigenschaften hat! Denn das wäre dann der echte Vierdimensionalismus.
LewisVs„ersatz world“: Es lässt sich keine Theorie von Ersatz-Sokratessen entwickeln, wo diese wirklich „abstrakt“ sind.
PräsentismusVsVierdimensionalismus: Der Vierdimensionalismus kehrt wesentliche Aspekte der Realität unter den Teppich: Was wird aus dem Fluss der Zeit, dem Wandel der Dinge und der Besonderheit der Gegenwart? Das vierdimensionale Block-Universum ändert sich nie, seine Zeitdimension „fließt“ nicht. Bsp Dann kann ich mich nicht freuen, dass der Zahnarztbesuch vorbei ist, weil er immer noch genauso real ist.
VierdimensionalismusVsPräsentismus: Bsp Zahnarztbesuch: Ich bin froh, dass er jetzt nicht mehr ist, nicht, dass er aus der Realität getilgt wurde. Genauso, wie ich froh bin, dass der Anschlag nicht hier geschah, sondern woanders.


1. Arthur N. Prior [1969]: Past, Present and Future. Oxford: Oxford University Press.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Aussagen Tatsachen Verschiedene Vs Prosatztheorie Horwich I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/Camp, Grover, Belnap/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then…
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrer mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, einen Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namen bildenden Funktoren. ((s) bei CGB nicht).
Zitat/CGB: sollte im normalen Englisch vielleicht nicht als Referenz auf Ausdrücke betrachtet werden. Aber das wollen wir hier nicht weiterverfolgen.
I 346
VsCGB: man hat der Prosatz Theorie Tunnelblick vorgeworfen: Vielleicht haben wir bestimmte, grammatisch ähnliche Konstruktionen übersehen? Bsp (30) John: es gibt sieben beinige Hunde
Mary: das ist überraschend, aber wahr.
(31) John: das Sein von Wissen ist das Wissen von Sein
Mary: das ist tiefgründig und es ist wahr.
Ad (30): natürlich ist die erste Hälfte, „das ist überraschend“ in keiner Weise prosentential. Es ist eine Charakterisierung!
VsCGB: Ad (31) „ist tiefgründig“ drückt eine Eigenschaft aus, die Mary dem Satz zuschreibt. Warum sollte man „wahr“ nicht in der gleichen Weise auffassen?
CGB: es liegt nahe, „das“ hier als auf einen Satz referierend aufzufassen. Aber das würde die Sache komplizierter machen, weil wir dann „das“ und „es“ unterschiedlich behandeln müssten in „das ist wahr“ und „es ist wahr“.
CGBVsVs: 1. es ist einfach nicht wahr, dass das „das“ in „das ist überraschend“ auf eine Äußerung referiert (in dem Sinn dessen, was gesagt wurde, bzw. eine Proposition).
Was ist hier überraschend? Tatsachen, Ereignisse oder Zustände (states of affairs).
Aussage/Überraschung/CGB: eine Aussage kann nur als Akt überraschend sein.
I 347
Das Überraschende an der Aussage ist die berichtete Tatsache. ((s) Aber dann doch der Inhalt eher als der Akt des Aussagens.)
CGBVs(s): es ist nicht die Tatsache, dass es sieben beinige Hunde gibt, die in (30) als wahr behauptet wird, denn diese Tatsache kann nicht wahr sein!
Proposition/CGB: (ad (31) Propositionen sind nicht tiefgründig. Tiefgründig können Akte sein. Bsp Einsichten oder Gedanken.
Wahrheit/Akt/Handlung/Aussage/CGB: aber Aussagen im Handlungssinn sind nicht das, was man wahr nennt. ((s) siehe auch StrawsonVsAustin, dito).
Referenz/Prosatz/CGB: selbst wenn wir Bsp „das ist überraschend, aber es ist wahr“ als referierend ansehen, referieren die beiden Teile nicht auf dieselbe Sache! Und dann ist die Theorie nicht mehr ökonomisch.
Referenz/Prosatz Theorie/CGB: gibt es vielleicht andere Fälle, wo es plausibel ist, dass ein Pronomen auf eine Proposition referiert? Bsp
(32) John: Einige Hunde fressen Gras.
Mary: Das glaubst Du, aber es ist nicht wahr.
Proposition: wird oft als Träger von Wahrheit aufgefaßt, und als Glaubensobjekt. (CGBVs).
I 348
Allerdings, wenn „das“ hier als referierendes Pronomen aufgefaßt wird, dann muss der Referent eine Proposition sein. CGBVs: wir können „das glaubst du“ auch anders auffassen: als prosententiale Anapher (wie oben bei Bsp „das ist falsch“, mit vorgeschaltetem Negations Präfix). Dann haben wir keine pronominale Referenz.
Pointe: es geht darum, dass keine Eigenschaft zugeschrieben wird. Wahrheit ist keine Eigenschaft.
VsCGB: anderer Einwand: es sei ebenso ein „Tunnelblick“, dass wir nur „das ist wahr“ aber nicht Bsp „das ist richtig“ im Blick haben. Oder das Bsp „übertrieben“ von Austin.
Bsp ein Kind sagt
Ich habe 15 Klötze
Das ist richtig.
I 349
Frage: sollte das (und Bsp „Das ist eine Übertreibung!“) prosentential aufgefaßt werden? CGBVsVs: „das ist richtig“ ist hier die Feststellung, dass das Kind richtig gezählt hat, dass es etwas richtig ausgeführt hat. Manchmal kann sich das überlappen mit der Feststellung, dass eine Äußerung wahr ist. Das Überlappen muss es geben, weil es keine klare Grenze zwischen Sprachlernen und Sprachgebrauch gibt.
I 349
Anapher/Prosatz Theorie/VsCGB: könnte man nicht den Prosatz doch aufsplitten und das einzelne „das“ als Anapher nehmen? CGBVsVs: dann müsste man auch „ist wahr“ abspalten und nicht mehr als referierend, sondern als charakterisierend auffassen ((s) Und damit als eigenschafts zuschreibend).
CGBVs: dann müssten wir unsere These aufgeben, dass Rede über Wahrheit vollkommen verständlich ist ohne „Träger von Wahrheit“ oder „Wahrheits Charakteristik“.
Außerdem:
Referenz/CGB: es ist bekannt, dass nicht jede Nominalisierung referierend sein muss ((s) Bsp Einhorn).
Prädikation/CGB: auch muss nicht jede Prädikation charakterisierend sein.

göttliche Perspektive//außen/PutnamVsGottesstandpunkt/Rorty: Putnam amüsiert sich wie James und Dewey, über solche Versuche.
Rorty: er hat aber ein Problem, wenn es um PutnamVsDisquotationalismus geht: dieser riecht ihm zu reduktionistisch, zu positivistisch, zu „behavioristisch“ (transzendentaler Skinnerismus“).
Wahrheit/Putnam: wenn ein Philosoph sagt, Wahrheit sei etwas anderes als Elektrizität weil es wohl Raum für eine Theorie der Elektrizität aber keinen für eine WT gebe,
I 456
und dass die Kenntnis der WB alles sei, was man über Wahrheit wissen könnte, dann leugnet er, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. Damit gibt es dann auch keine Eigenschaft der Korrektheit oder Richtigkeit ((s) >Deflationismus, PutnamVsDeflationismus, PutnamVsGrover.) PutnamVs: das heißt zu leugnen, dass unsere Gedanken Gedanken sind und unsere Behauptungen Behauptungen.
Theorie/Existenz/Reduktion/Putnam/Rorty: Putnam nimmt hier an, dass der einzige Grund dafür zu leugnen, dass man eine Theorie für ein X braucht, ist, zu sagen, dass das X „nichts als Y“ sei ((s) eliminativer Reduktionismus).
PutnamVsDavidson: Davidson muss zeigen, dass Behauptungen auf Geräusche reduziert werden können. Dann müsste der Feldlinguist Handlungen auf Bewegungen reduzieren.
Davidson/Rorty: aber dieser sagt nicht, dass Behauptungen nichts als Geräusche seien.
Statt dessen:
Wahrheit/Erklärung/Davidson: anders als Elektrizität ist Wahrheit keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet, wahr ist).





Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Searle Vs Quine, W.V.O. I 20
SearleVsQuine: Gelegentlich ziehen Fehler in der Philosophie Fehler in der Sprachphilosophie nach sich. Auffassung, dass es - wenn es darum geht, was sprachliche Zeichen bedeuten - keinerlei Tatsachen gibt, die über Sprachmusterverhalten hinausgehen. (Quine 1960(1)): es ist überhaupt keine Tatsachenfrage, ob jemand, Sie oder ich, der "Hase" sagt, damit einen Hasen meint oder einen abgetrennten Teil oder einen Abschnitt aus der Hasengeschichte. (>Gavagai).
II 269
Allgemeinheit/de re/de dicto/Repräsentation/SearleVsQuine: er bringt die Unterscheidung zwischen partikulären und allgemeinen propositionalen Einstellungen mit einer Unterscheidung zwischen Einstellungen der re und solchen de dicto durcheinander. Niemand kann den Wunsch nach etwas unbestimmten haben, ohne den Gegenstand selbst irgendwie zu repräsentieren. (Bsp "Allgemeines Segelboot" als Objekt der Begierde.).
II 270/271
SearleVsQuine: (SearleVs Einstellungen, die angeblich irreduzibel de re sind). Der Glaube an solche Einstellungen rührt von einer Wittgensteinschen Diagnose her. Unsere Sprache stellt zwei Möglichkeiten bereit über propositionale Einst. zu berichten: mit de re-Berichten oder mit de dicto-Berichten. Bsp Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist. (de dicto)
Oder: von dem Mann mit dem braunen Hut glaubt Ralph, dass er ein Spion ist. (De re).
Da diese zwei Berichte sogar unterschiedliche Wahrheitswerte haben können, glauben wir dass es auch einen Unterschied in den Phänomenen geben müsse (fälschlich).
Folgender Dialog ist völlig absurd:
Quine: was den Mann mit dem braunen Hut angeht, Ralph, glaubst du, dass er ein Spion ist?
Ralph: nein, Quine. Du hast mich gefragt, ob ich eine der re-Überzeugung habe, aber es ist nicht der Fall, dass ich von dem Mann mit dem braunen Hut glaube, er sei ein Spion. Vielmehr habe ich die de dicto-Überzeugung: ich glaube, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist.
SearleVsQuine: die Auffassung, intentionale Zustände seien irgendwie an sich intensional, beruht auf der Verwechslung von logischen Eigenschaften von Berichten über intentionale Zustände mit logischen Eigenschaften der Zustände selbst.
Searle: es gibt eine de re/de dicto-Unterscheidung, aber das ist eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten des Berichts.
V 14
Analytizität/SearleVsQuine: einige analytische Autoren: es gibt keine adäquate Analyse des Begriffs der Analytizität. Daher gibt es diesen Begriff angeblich gar nicht: wenn es keine Analyse und keine Kriterien gibt, können wir Ihn nicht verstehen. Er ist unerlaubt. (SearleVs). Die Definitionen der Analytizität und der Synonymie setzen den Begriff der Bedeutung angeblich voraus. Als Kriterium wird dann beobachtbares Verhalten verlangt.
V 15
SearleVsQuine: es genügt nicht, einfach zu sagen, dass uns die Kriterien fehlen.
V 16
SearleVsQuine: falsche Voraussetzungen hinsichtlich des Verhältnisses zwischen unserem Verständnis eines Begriffs und unserer Fähigkeit, Kriterien für seine Anwendung aufzustellen.
V 17
Kriterien/Searle: woher wissen wir, dass ein Kriterium inadäquat ist? Kriterien brauchen projektive Kraft. Sie müssen zu bestimmten Resultaten führen.
V 18
Analytizität/SearleVsQuine: umgekehrt: statt zu beweisen, dass wir den Begriff der Analytizität nicht verstehen, setzt unsere Unfähigkeit, Kriterien zu finden, vielmehr gerade voraus, dass wir verstehen, was Analytizität ist. Analytizität/Quine/Searle: Quine wählte das Bsp mit Bedacht! "Ich weiß nicht ab die Aussage "Alles Grüne ist ausgedehnt" analytisch ist oder nicht". Man kann nämlich die Ausdehnung von Sinnesdaten bestreiten!
V 19
Bsp jemand könnte unsicher sein, ob ein Glas Chartreuse grün ist. Das alles ist ein Zeichen dafür, dass wir den Begriff der Analytizität sehr gut verstehen.
V 163
Ontologie: Hauptfrage: gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen?
V 164
Existenz/Quine: "Etwas als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen betrachten." Existenz/SearleVsQuine: dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass die existieren. (Muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
V 166
Fiktiver Dialog Quine/Alston: Kriterien/Existenz/AlstonVsQuine: (laut Searle) Q: Statt zu sagen: "Es sind vier Meilen von Nauplion nach Tolon" sollte man sagen: "Entfernung in Meilen zwischen ...= vier."
A VsQuine: die erste Formulierung schließt keine Voraussetzung ein, die nicht auch in der zweiten enthalten wäre! Wie könnte das auch sein? Die zweite ist nur eine Paraphrase der ersten. Existenzannahmen hängen von Aussagen ab, nicht von Sätzen!
Q: Der Einwand verfehlt den springenden Punkt: durch die Übersetzung zeigen wir, dass die Voraussetzung nur scheinbar und nicht notwendig gemacht wird. Das Kriterium selbst ist ontologisch neutral! Außerdem ist mit der Paraphrase kein Anspruch auf Synonymie verbunden.
V 167
A VsQuine: das ist verworren: nach Quines Kriterium scheint es so, als ob jede Aussage in äquivalenten, aber der Schreibweise nach verschiedenen Aussagen wiedergegeben werden könnte, die gemäß Quines Kriterium zu verschiedenen Ergebnissen führen, obwohl die Voraussetzungen dieselben sind. Q: Die Voraussetzung abstrakter Wesenheiten in einem Satz wie
(2) "Für die Eigenschaft des Stuhlseins gibt es mindestens ein Beispiel"
ist völlig unnötig, da ein solcher Satz immer durch einen anderen Satz wiedergegeben werden kann. Paraphrase:
(1)(Ex)(x ist ein Stuhl). Diese Paraphrase zeigt, dass wir die unwillkommenen Voraussetzungen des Stuhlseins los sind.
V 171
Existenz/Ontologie/AlstonVsQuine: ~ was jemand sagt, ist wichtig für seine Annahmen, nicht wie er es sagt. (Searle pro). Ontologie/ontologische Voraussetzung/SearleVsQuine: so ergibt sich die Frage, ob der Begriff der ontologischen Voraussetzungen selbst so klar ist. Vielleicht gibt es keine Klasse irreduzibler ontologischer Voraussetzungen. Es gibt gar kein abstraktes Problem der ontologischen Voraussetzungen. Wohl aber das Problem, woher wir jene Tatsachen kennen, die wir in unseren Äußerungen voraussetzen.
V 172
SearleVsQuine: seine geschraubte Ausdrucksweise: "dulden", "meiden": es ist etwas ganz anderes ob ich Tabak dulden oder meide, als wenn ich Universalien dulde oder meide. Universalien/Searle: Missverständnis, dass wir überhaupt irgend etwas unterstellen: Bsp „Keiner von uns besitzt Heiligkeit“ ist nur eine andere Ausdrucksweise dafür, dass keiner von uns heilig ist. Das ist etwas ganz harmloses.


1. W. V. O. Quine, Word and Object, Cambridge 1960

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Millikan Vs Quine, W.V.O. I 215
beschreibend/referentiell/Kennzeichnung/Klassifikation/Millikan: man kann erzwingen, dass eine beschreibende Kennzeichnung referentiell funktioniert, Bsp „Er sagte, dass der Gewinner der Verlierer war“. Bsp (Russell): „Ich dachte, deine Yacht wäre größer als sie ist“.
I 216
Lösung: „der Gewinner“, und „größer als deine Yacht“ müssen als nach dem angepassten (adaptierten) Sinn klassifiziert angesehen werden. Dagegen:
„Der Verlierer“: hat wahrscheinlich nur beschreibenden Sinn-
„Deine Yacht“: wird durch beides klassifiziert: durch angepassten und durch relationalen Sinn, nur „dein“ ist rein referentiell.
Quine: (klassisches Beispiel) Bsp „Phillip glaubt, dass die Hauptstadt von Honduras in Nicaragua liegt“.
MillikanVsQuine: das ist nicht, wie Quine glaubt, offensichtlich falsch. Es kann als wahr gelesen werden, wenn „Hauptstadt von Honduras“ relationalen Sinn in diesem Kontext hat.
referentiell/beschreibend/Glaubenszuschreibung/intentional/Millikan: es gibt Ausnahmen, wo die Ausdrücke nicht beschreibend, aber auch nicht rein referentiell funktionieren, sondern auch durch relationalen Sinn oder Intension.
Bsp „der Mann der uns nach Hause fuhr“ sei jemand, der Sprecher und Hörer sehr gut bekannt ist. Dann muss der Hörer annehmen, dass hier jemand anderes gemeint ist, weil der Name nicht gebraucht wird.
Regel: hier wird die zweite Hälfte der Regel für intentionale Kontexte verletzt, „setzte welchen Ausdruck auch immer ein, der die Referenz erhält“. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die erste Hälfte verletzt ist: „ein Zeichen hat nicht nur Referenz, sondern auch Sinn oder Intension, die erhalten werden müssen. Warum sollte man sonst eine so umständliche Kennzeichnung („der Mann der uns nach Hause fuhr“) gebrauchen, statt des Namens?
Ortcutt/Ralph/Spion/Quine/Millikan: Bsp es gibt einen Mann mit braunem Hut, den Ralph flüchtig gesehen hat. Ralph nimmt an, er ist ein Spion.
a) Ralph glaubt, dass der Mann den er flüchtig gesehen hat, ein Spion ist.
I 217
b) Ralph glaubt, der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist Millikan: die unterstrichenen Teile werden relational aufgefasst, b) ist fraglicher als a) weil nicht klar ist, ob Ralph in explizit als einen braunen Hut tragend wahrgenommen hat.
Quine:
Außerdem ist da ein grauhaariger Mann, den Ralph vage als Säule der Gesellschaft kennt und von dem ihm nicht bewusst ist ihn gesehen zu haben, außer einmal am Strand.
c) Ralph glaubt, dass der Mann, den er am Strand gesehen hat, ein Spion ist.
Millikan: das ist sicher relational. Als solches wird es nicht aus a) oder b) folgen.
Quine: führt jetzt erst an, dass Ralph es nicht weiß, aber die zwei Männer sind ein und derselbe.
d) Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut kein Spion ist.
Das ist jetzt einfach falsch.
Frage: was ist aber mit
e) Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist
f) Ralph glaubt, dass Ortcutt kein Spion ist.
Quine: jetzt erst teilt uns Quine nämlich den Namen des Mannes mit (der Ralph unbekannt ist).
Millikan: Bsp Jennifer, eine bekannte von Samuel Clemens, weiß nicht, dass dieser Mark Twain ist.
I 218
Sie sagt: „Ich würde sehr gern Mark Twain treffen“ und nicht „ich würde sehr gern Samuel Clemens treffen“. sprach-abhängig: hier wird „Mark Twain“ sprach-abhängig klassifiziert. Also sind auch sprachgebundene Intensionen nicht immer irrelevant für intentionale Kontexte. Sprach-gebunden musste das hier sein, um deutlich zu machen, dass der Name selbst wesentlich ist und gleichzeitig, dass es sinnlos ist zu unterstellen, dass sie gesagt hätte, sie wolle Samuel Clemens treffen.
Ralph/Quine/Millikan: Quine geht davon aus, dass Ralph nicht nur zwei innere Namen für Ortcutt hat, aber nur einer von beiden ist an den äußeren Nehmen Ortcutt geknüpft.
Millikan: Variante: Bsp’ ‚ Sie und ich beobachten Ralph, der misstrauisch Ortcutt beobachtet, der mit einer Kamera hinter dem Busch steht (sicher will er nur Spinnweben fotografieren). Ralph hat Ortcutt nicht als diesen erkannt und Sie denken: Gute Güte, Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist“.
Pointe: in diesem Kontext ist der Satz wahr! ((s) Weil der Name „Ortcutt“ von uns verliehen wurde, nicht von Ralph).
referentiell/Millikan: Lösung: „Ortcutt“ wird hier als referentiell klassifiziert.
referentiell/Millikan. Bsp „Letzten Halloween dachte Susi tatsächlich, Robert (ihr Bruder) wäre ein Geist“. ((s) sie dachte nicht von Robert und auch nicht von ihrem Bruder, dass er ein Geist wäre, sondern dass sie einen Geist vor sich hätte).
MillikanVsQuine: so lange wie noch niemand explizit gefragt oder verneint hat, dass Tom weiß, dass Cicero Tullius ist, sind die zwei Glaubenszuschreibungen „Tom glaubt, dass Cicero Catilina denunziert hat“ und „…Tullius…“ äquivalent!
sprach-gebundene Intension/Millikan: wird nur erhalten, wenn der Kontext klarmacht, welche Worte gebraucht wurden, oder welche öffentlichen Wörter der Glaubende als implizite Intensionen hat.
voll-entwickelte (sprach-unabhängige) Intension/Millikan: für sie gilt das gleiche, wenn sie absichtlich bewahrt werden:
I 219
Bsp „Die Eingeborenen glauben, dass Hesperus ein Gott und Phosphorus ein Teufel ist“. Aber:
Pointe: es geht darum, dass die Eigenfunktion eines Satzes erhalten bleiben muss, wenn man in intentionale Kontexte übergeht. Das ist der Grund dafür, dass man bei der Glaubenszuschreibung nicht einfach „Cicero ist Tullius“ durch „Cicero ist Cicero“ ersetzen kann. ((s) triviale/nicht-triviale Identität).
Stabilisierungsfunktion/SF/Identitätsaussage/Millikan: die SF ist es, dass der Hörer „A“ und „B“ in denselben inneren Term übersetzt. Deswegen ist die Eigenfunktion (EF) von „Cicero ist Cicero“ eine andere als die von „Cicero ist Tullius“. Weil die EF verschieden ist, kann das eine nicht für das andere eingesetzt werden, in intentionalen Kontexten.
Eigenfunktion: Bsp „Ortcutt ist ein Spion und kein Spion“: hat die EF, in einen inneren Satz übersetzt zu werden, der ein Subjekt und zwei Prädikate hat. Kein Satz dieser Form ist in Ralphs Kopf zu finden. Deshalb kann man nicht sagen, dass Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion und kein Spion ist.

I 299
Nichtwiderspruch/Millikan: der Test auf sie ist gleichzeitig ein Test auf unsere Fähigkeit, etwas zu identifizieren, wie auch darauf, dass unsere Begriffe das abbilden, was sie abbilden sollen. MillikanVsQuine: dabei geht es aber nicht „Bedingungen für Identität“ aufzustellen. Und auch nicht um „geteilten Bezug“ („derselbe Apfel wieder“). Das gehört zum Problem der Einheitlichkeit, nicht der Identität. Das ist nicht das Problem zu entscheiden, wie eine Ausschließlichkeitsklasse aufgeteilt wird.
I 300
Bsp zu entscheiden, wann rot aufhört und orange anfängt. Statt dessen geht es darum zu lernen, Bsp rot unter anderen Umständen wiederzuerkennen.
Wahrheit/Richtigkeit/Kriterium/Quine/Millikan. für Quine scheint ein Kriterium für richtiges Denken zu sein, dass die Relation auf einen Reiz vorhergesagt werden kann.
MillikanVsQuine: aber wie soll das lernen, unisono zu sprechen, die Vorhersage erleichtern?
Übereinstimmung/MillikanVsQuine/MillikanVsWittgenstein: beide berücksichtigen nicht, was Übereinstimmung in Urteilen eigentlich ist: es ist nicht unisono zu reden., Wenn man nicht dasselbe sagt, heißt das nicht, dass man nicht übereinstimmt.
Lösung/Millikan: Übereinstimmung heißt, dasselbe über dasselbe zu sagen.
Nichtübereinstimmung: kann nur entstehen, wenn Sätze Subjekt-Prädikat-Struktur haben und Negation zugelassen ist.
Ein-Wort-Satz/QuineVsFrege/Millikan: Quine geht sogar soweit, „Autsch!“ als Satz zuzulassen. Er meint, der Unterschied zwischen Wort und Satz betrifft am Ende nur den Drucker.
Negation/Millikan: die Negation eines Satzes wird nicht durch die Abwesenheit von Belegen bewiesen, sondern durch positive Tatsachen (s.o.).
Widerspruch/Millikan: dass wir nicht einem Satz und seiner Negation gleichzeitig zustimmen, liegt in der Natur (Naturnotwendigkeit).

I 309
These: Mangel an Widerspruch basiert wesentlich auf der ontologischen Struktur der Welt. Übereinstimmung/MillikanVsWittgenstein/MillikanVsQuine/Millikan: beide sehen nicht die Wichtigkeit der Subjekt-Prädikat-Struktur mit Negation. Daher verkennen sie die Wichtigkeit der Übereinstimmung im Urteil.
Übereinstimmung: dabei geht es nicht darum, dass zwei Leute zusammenkommen, sondern dass sie mit der Welt zusammenkommen.
Übereinstimmung/Nichtübereinstimmung/Millikan: sind nicht zwei gleichwahrscheinliche Möglichkeiten ((s) Vgl. >Inegalitäre Theorie/Nozick). Es gibt viel mehr Möglichkeiten für einen Satz falsch zu sein, als für denselben Satz, wahr zu sein.
Wenn nun ein ganzes Muster (System) übereinstimmender Urteile auftaucht, die denselben Bereich abbilden (z.B. Farbe) ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Teilnehmer einen Bereich draußen in der Welt abbildet, überwältigend. ((s) ja - aber noch nicht, dass sie dasselbe meinen).
Bsp nur weil meine Urteile über den Zeitablauf fast immer mit denen anderer übereinstimmen, habe ich Grund zu glauben, dass ich die Fähigkeit habe, meine Erinnerungen richtig in den Zeitablauf einzuordnen.
Objektivität/Zeit/Perspektive/Medium/Kommunikation/Millikan: These: das Medium, das andere Personen mit ihren Äußerungen bilden, ist für mich die am besten zugängliche Perspektive, die ich im Hinblick auf die Zeit haben kann.

I 312
Begriff/Gesetz/Theorie/Test/Überprüfung/Millikan: wenn ein Begriff in einem Gesetz vorkommt ist es notwendig,
I 313
ihn zusammen mit anderen Begriffen zu testen. Verknüpft sind diese Begriffe nach gewissen Schlussregeln. Begriff/Millikan: dass Begriffe aus Intensionen bestehen, sind es die Intensionen, die getestet werden müssen.
Test: heißt aber nicht, dass das Vorkommen von Sinnesdaten vorausgesagt würde. (MillikanVsQuine).
Sinnesdatentheorie/heute/Millikan. die vorherrschende Sicht scheint zu sein, These: dass weder eine innere noch eine äußere Sprache tatsächlich Sinnesdaten beschreibt, außer, dass die Sprache von vorausgehenden Begriffen äußerer Dinge abhängt, die Normalerweise Sinnesdaten verursachen.
I 314
Vorhersage/Voraussage/voraussagen/Prognose/MillikanVsQuine/Millikan: wir bilden die Welt ab, um sie zu bewohnen, nicht um sie vorherzusagen. Wenn Voraussagen nützlich sind, so doch nicht von Erlebnissen an unseren Nervenenden. Bestätigung/Voraussage/Millikan: ein Wahrnehmungsurteil impliziert vor allem sich selbst. Bsp wenn ich verifizieren möchte, dass dieser Behälter einen Liter fasst, muss ich nicht vorAussagen können, dass die einzelnen Kanten eine bestimmte Länge haben.
D.h. ich muss keine bestimmten Sinnesdaten vorhersagen können.
I 317
Theorie/Überprüfung/Test/MillikanVsQuine/Millikan: ist es wirklich wahr, dass alle Begriffe zusammen getestet werden müssen? Tradition: sagt, dass nicht nur einige, sondern die meisten unserer Begriffe nicht von Dingen sind, die wir direkt beobachten sondern von anderen Dingen.
Test/logische Form/Millikan: wenn es ein Ding A gibt, ds identifiziert wird, indem Effekte auf B und C beobachtet werden, wird dann nicht die Gültigkeit der Begriffe von B und C zusammen mit der Theorie, die die beobachteten Effekte auf den Einfluss von A zurückführt, zusammen mit dem Begriff von A getestet?
Millikan. Nein!
Aus der Tatsache, dass meine Intension von A auf Intensionen von B und C zurückgeht folgt nicht, dass die Gültigkeit der Begriffe, die B und C regieren, getestet wird, wenn der Begriff, der A regiert, getestet wird und umgekehrt auch nicht.
Und zwar folgt es nicht, wenn A eine bestimmte Kennzeichnung ist Bsp „der erste Präsident der USA“ und es folgt auch nicht, wenn die explizite Intension von A etwas kausal Abhängiges repräsentiert Bsp „das Quecksilber in dem Thermometer hier stieg auf die Marke 70“ als Intension für „die Temperatur betrug 70 Grad“.
I 318
Begriff/Millikan; Begriffe sind Fähigkeiten – und zwar die Fähigkeit etwas als selbstidentisch zu erkennen. Test/Überprüfung: die Überprüfungen der Gültigkeit meiner Begriffe sind ganz unabhängig voneinander: Bsp meine Fähigkeit, einen guten Kuchen zu machen ist ganz unabhängig von meiner Fähigkeit Eier zu zerschlagen, auch wenn ich Eier zerschlagen muss, um den Kuchen zu machen.
Objektivität/objektive Realität/Welt/Methode/Wissen/Millikan: wir erhalten ein Wissen über die Außenwelt, indem wir verschiedene Methoden anwenden um ein Ergebnis zu erhalten. Bsp verschiedene Methoden der Temperaturmessung: So kommen wir zu der Auffassung, dass Temperatur etwas Reales ist.
I 321
Wissen/Zusammenhang/Holismus/Quine/MillikanVsQuine/Millikan: hängt nicht alles Wissen von „kollateraler Information“ ab, wie Quine sie nennt? Wenn alle Wahrnehmung mit allgemeinen Theorien verwoben ist, wie können wir dann einzelne Begriffe unabhängig vom Rest testen? Two Dogmas/Quine/Millikan. These: ~ „unsere Feststellungen über die äußere Welt stehen nicht einzeln vor dem Tribunal der Erfahrung, sondern nur als Korpus“.
Daraus folgt: keine einzelne Überzeugung ist immun gegen Korrektur.
Test/Überprüfung/MillikanVsHolismus/MillikanVsQuine/Millikan: die meisten unserer Überzeugungen stehen niemals vor dem Tribunal der Erfahrung.
I 322
Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine solche Überzeugung jemals durch andere Überzeugungen gestützt oder widerlegt wird. Bestätigung: einzige Bestätigung: durch meine Fähigkeit, die Gegenstände wiederzuerkennen, die in meinen Einstellungen vorkommen.
Daraus, dass Überzeugungen zusammenhängen folgt nicht, dass die Begriffe ebenso zusammenhängen müssen.
Identität/Identifikation/Millikan. die Erkenntnistheorie der Identität ist vorrangig vor der der Urteile.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Aussagen Tatsachen Antirealismus Vs Realismus Read III 273
Antirealist: Begreifen muß gezeigt werden, Verstehen muß sich manifestieren - Wahrheit nicht beweis-transzentdent -VsTrad: Verstehen von kontrafaktischen Situationen kann nicht manifestiert, nicht mittgeteilt, folglich nicht erworben werden.
Read III 274
"Manifestationsherausforderung": welches Recht haben wir, Sprechern ein Verständnis von Ausdrücken zuzusprechen, das über das hinausgeht, was sie in ihrem sprachlichen Verhalten zeigen können? Das ist das dritte Argument des KonstruktivismusVsRealismus. Frage: was als Manifestation zählen darf .Aus einer endlichen Menge von Postulaten kann man rekursiv eine potenziell unendliche Ausgabe erzeugen. Problem: wie kann das lernende Kind die Sprache verstehen, wenn es nicht auf diese tatsächliche Menge festgelegt ist, sondern nur auf Manifestationen?
Chomskys Antwort: es gibt vorprogrammierte Strukturen.
III 275
Lücke zwischen Beweismaterial und Theorie: braucht freilich nicht auf diese Weise geschlossen zu werden. Der Anti-Realist schließt sie dadurch, dass er bestreitet, dass die Theorie derartig über die Daten hinausgeht! Bedeutung kann nichts anderes sein, als Sprecher in ihrem Gebrauch manifestieren. Damit wird bestritten, 1. daß Bedeutung ein privates Element haben kann.
es wird bestritten, daß Wahrheit, als beweis-transzendenter Begriff verstanden, der zentrale Begriff in der Bedeutungstheorie sein kann. Ein solcher Wahrheitsbegriff (der Realisten, also unabhängig von der Erkenntnis) könnte im Begriff der Bedeutung keine Rolle spielen. Wir müssen im Stande sein ihn mit unserem Gebrauch zu manifestieren.(> Dummett, Anti-Realismus)
Konstruktivismus: Die Bedeutung muss in einem Begreifen dessen bestehen, was als ihre Verifikation zählen würde. Das heißt, die Bedeutung kann nicht in dem Vorliegen einer Situation bestehen, ohne dass wir im Stande sind diese Situation zu erkennen.
III 276
Klassische Erklärung: versucht die Bedeutung auf möglicherweise beweistranszendente Tatsachen zu gründen.
III 278
Die Herausforderung liegt darin, dass eine derartige Identifikation von Bedeutung mit Wahrheitsbedingungen, die von Verifikation getrennt ist, solche Aussagen bedeutungsleer lassen wird. Der Skeptiker fordert uns zu Recht auf, zu sagen, wie solche Aussagen als wahr erwiesen werden können. (Jones). Er lehnt es zu Unrecht ab, auf eine Antwort zu warten.
Cartwright I 87
Anti-Realismus/Wissenschaft/Cartwright: Operationalismus, Instrumentalismus, Positivismus und konstruktiver Empirismus (Van Fraassen). Der Schluß auf die Beste Erklärung ist niemals gerechtfertigt. Anti-RealismusVsRealismus: das ist eine falsche Sicht dessen, was wir tun, wenn wir etwas erklären: Erklärungen sind Organisation von Wissen. Und organisierende Kraft hat nichts mit Wissen zu tun.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954
Aussagen Tatsachen Quine Vs Russell, B. Chisholm II 75
Prädikate/Benennen/Russell: benennende Ausdrücke: Eigennamen stehen für Einzeldinge und Allgemeinausdrücke für Universalien. (Probleme d. Phil. S. 82f). In jedem Satz bezeichnet wenigstens ein Wort ein Universale. QuineVsRussell: Konfusion!
II 108
Theorie der Kennzeichnungen/VsRussell/Brandl: so gerät die ganze Theorie in Verdacht, die Tatsache zu unterschlagen, daß materielle Gegenstände niemals Teil von Propositionen sein können. QuineVsRussell: Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch.
Quine II 97
Pricipia mathematica, 1903: Hier ist Russells Ontologie zügellos: jedes Wort bezieht sich auf etwas. Ist ein Wort ein Eigenname, so ist sein Gegenstand ein Ding, andernfalls ein Begriff. Er beschränkt den Terminus "Existenz" auf Dinge, vertritt aber eine liberale Auffassung der Dinge, die sogar Zeitpunkte und Punkte des leeren Raums miteinschließt! Dann gibt es, jenseits des Existierenden die übrigen Entitäten: "Zahlen, die Götter Homers, Beziehungen, Hirngespinste, und vierdimensionale Räume" Das Wort "Begriff", von Russell in dieser Weise angewendet hat die Nebenbedeutung "bloß ein Begriff". Vorsicht: Götter und Hirgespinste sind für Russell ebenso real wie Zahlen!
QuineVsRussell: dies ist eine unerträglich wahllose Ontologie. Bsp Nehmen wir unmögliche Zahlen, etwa Primzahlen, die durch 6 teilbar sind. Es muss in gewissem Sinne falsch sein, dass es sie gibt, und zwar in einem Sinne, in dem es richtig ist, dass es Primzahlen gibt! Gibt es in diesem Sinne Hirngespinste?

II 101
Russell hat eine Vorliebe für den Ausdruck " Aussagenfunktion" gegenüber "Klassenbegriff". In P.M. kommen beide Ausdrücke vor. Hier: Def "Aussagenfunktion": vor allem auf Notationsformen bezogen z.B. offene Sätze, während Begriffe entschieden notationsunabhängig sind. Doch nach Meinong ist Russells Vertrauen in Begriffe geschwunden, und er bevorzugt den nominalistischerern Ton des Ausdrucks "Aussagenfunktion", der nun die doppelte Last trägt (später als Principia Mathematica.)
Gebrauch/Erwähnung/Quine: wenn wir nun versuchen, den Unterschied zwischen Gebrauch und Erwähnung ebenso nachlässig zu behandeln, wie Russell es vor sechzig Jahren fertiggebracht hat, können wir erkennen, wie er das Gefühl haben mochte, seine Theorie der Aussagenfunktionen sei notationsbezogen, während eine Theorie der Typen realer Klassen ontologisch wäre.
Quine: wir, die auf Gebrauch und Erwähnung achten, können angeben, wann Russells sogenannten Aussagenfunktionen als Begriffe (spezifischer als Eigenschaften und Beziehungen) aufgefasst werden müssen und wann sie als bloße offene Sätze oder Prädikate aufgefasst werden dürfen: a) dann, wenn er über sie quantifiziert, reifiziert er sie (auch unwissentlich) als Begriffe.
Aus diesem Grund kann für seine Elimination der Klassen nicht mehr in Anspruch genommen werden, als ich oben behauptet habe: eine Ableitung der Klassen aus Eigenschaften oder Begriffen mittels einer Kontextdefinition, die so formuliert ist, dass sie die fehlende Extensionalität liefert.
QuineVsRussell: meint fälschlich, seine Theorie habe die Klassen durchgreifender aus der Welt geschafft als im Sinne einer Reduktion auf Eigenschaften.
II 102
RussellVsFrege: "~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?" QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.
II 103/104
In anderen Schriften verwendet Russel Bedeutung gewöhnlich im Sinne von "Bezug nehmen" (würde Frege entsprechen): "Napoleon" bestimmtes Individuum, "Mensch" ganze Klasse solcher Einzeldinge, welche Eigennamen haben."
Russell scheint selten unter irgendeiner Rubrik auf eine bestehende Entität zu achten, die dergestalt wäre, dass wir sie die über den existierenden Bezugsgegenstand hinausgehende Bedeutung nennen könnten.
Russell neigt dazu, diese Entität mit dem Ausdruck selbst verschwimmen zu lassen, wozu er im Hinblick auf bestehende Wesenheiten generell tendiert.
QuineVsRussell: für meinen Geschmack geht Russell mit bestehenden Entitäten allzu verschwenderisch um. Gerade, weil er nicht genügend unterscheidet, lässt er Bedeutungslosigkeit und verfehlte Bezugnahme tendenziell ineinander verschwimmen.
Theorie der Kennzeichnungen: Er wird den "König von Frankreich" nicht los, ohne zunächst die Kennzeichnungstheorie zu erfinden: Sinnvoll sein heiße: eine Bedeutung haben und die Bedeutung sei der Bezug. also "König von Frankreich" ohne Bedeutung und "Der König von Frankreich ist kahl" habe eine Bedeutung nur deshalb, weil es die Kurzform eines Satzes sei, der den Ausdruck "König von Frankreich" nicht enthält.
Quine: eigentlich unnötig, aber erhellend.
Russell neigt dazu, bestehende Entitäten und Ausdrücke ineinander verschwimmen zu lassen. Auch anlässlich seiner Bemerkungen über
Propositionen: (P.M.): Propositionen immer Ausdrücke, aber dann spricht er in einer zu dieser Lesart gar nicht passenden Weise von der "Einheit der Propositionen" (S.50) und von der Unmöglichkeit unendlicher Propositionen (S.145) später
II 105
Russell: Die Proposition ist nichts weiter als ein Symbol, noch später, stattdessen: Offensichtlich sind Propositionen gar nichts..." die Annahme, in der wirklichen, natürlichen Welt liefen ganze Mengen falscher Propositionen um, ist ungeheuerlich." Quine: diese Wiederrufung ist verblüffend. Was uns anstelle des Bestehens jetzt angeboten wird, ist das Nichts. Im Grunde hat Russell aufgehört, vom Bestehen zu reden.
Was einst als Bestehendes gegolten hatte, ist jetzt in einer von drei Weisen untergebracht
a) mit dem Ausdruck gleichgesetzt,
b) ganz und gar verworfen,
c) in den Stand der regelrechten Existenz erhoben.

II 107
Russell/später: "Alles was es in der Welt gibt, nenne ich eine Tatsache." QuineVsRussell: Russells Vorliebe für eine Ontologie der Tatsachen ist abhängig von seiner Verwechslung der Bedeutung mit Bezugnahme. andernfalls hätte er vermutlich kurzen Prozess gemacht mit den Tatsachen.
Was dem Leser von "Philosophy of logical atomism" auffällt, hätte ihn selbst abgeschreckt, nämlich wie sehr die Analyse der Tatsachen auf der Analyse der Sprache beruht.
Als fundamental erkennt Russell die Tatsachen ohnehin nicht an. Atomare Tatsachen sind so atomar, wie Tatsachen das sein können.
atomare Tatsachen/Quine: doch sie sind zusammengesetzte Gegenstände! Russels Atome sind keine atomaren Tatsachen, sondern Sinnesdaten!

II 183 ff
Russell: Die reine Mathematik ist die Klasse aller Sätze der Form "p impliziert q" wobei p und q Sätze mit einer oder mehreren Variablen sind, und zwar in beiden Sätzen dieselben. "Wir wissen nie, wovon die Rede ist, noch ob das was wir sagen wahr, ist".
II 184
Diese Disinterpretation der Mathematik war eine Reaktion auf die nichteuklidische Geometrie. Zahlen: Wie steht es mit der elementaren Arithmetik? Die reinen Zahlen usw dürfte man als uninterpretiert auffassen. Dann ist die Anwendung auf Äpfel eine Zusammenhäufung.
Zahlen/QuineVsRussell: Ich finde diese Einstellung grundverkehrt. Die Wörter "fünf " und "zwölf" sind nirgends uninterpretiert sie sind ebenso wesentliche Bestandteile unserer interpretierten Sprache wie Äpfel. >Zahlen. Sie benennen zwei ungreifbare Gegenstände, Zahlen, die Größen von Mengen von Äpfeln und dergl. sind. Das "plus" der Addition ist ebenfalls von Anfang bis Ende interpretiert, doch mit dem Zusammenhäufen von Dingen hat es nichts zu tun. Fünf plus zwölf ist: wie viele Äpfel es in zwei separaten Haufen gibt. Allerdings, ohne dass sie zusammengeschüttet werden. Die Zahlen "fünf" und "zwölf" unterscheiden sich von Äpfeln darin, dass sie keine Körper bezeichnen, dass das hat mit Disinterpretation nichts zu tun. Dasselbe ließe sich von "Nation" oder "Spezies" sagen. Die gewöhnliche interpretierte wissenschaftliche Rede ist auf abstrakte Gegenstände festgelegt, wie sie auf Äpfel und Körper auch festgelegt ist. Alle diese Dinge treten in unserem Weltsystem als Werte von Variablen auf.
II 185
Auch mit Reinheit (etwa der Mengenlehre) hat es nichts zu tun. Reinheit ist etwas anderes als Uninterpretiertheit.
XII 60
Ausdruck/Zahlen/Wissen/Explikation/Erklärung/Quine: unser Wissen über Ausdrücke besteht allein in ihren Gesetzen der Verkettung. Deshalb kommt jede Konstruktion, die diese Gesetze erfüllt, als Explikation in Frage.
XII 61
Wissen über Zahlen: besteht allein in den Gesetzen der Arithmetik. Dann ist jede gesetzmäßige Konstruktion eine Explikation der Zahlen. RussellVs: (früh): These: arithmetische Gesetze reichen für das Verständnis der Zahlen nicht aus. Wir müssen auch Anwendungen (Gebrauch) kennen bzw. die Einbettung in die Rede von anderen Dingen.
Anzahl/Russell: ist hier der Schlüsselbegriff: „es gibt n so und sos“.
Anzahl/Definition/QuineVsRussell: wir können definieren „es gibt n so und sos“ ohne jemals zu entscheiden, was Zahlen über ihre Erfüllung der Arithmetik hinaus sind.
Anwendung/Gebrauch/QuineVsRussell: wo immer Struktur ist, stellen sich die Anwendungen ein. Bsp Ausdrücke und Gödelzahlen: selbst der Hinweis auf eine Inschrift war kein endgültiger Beweis dafür, dass wir über Ausdrücke und nicht über Gödelzahlen reden. Wir können immer sagen, dass unsere Ostension verschoben war.

VII (e) 80
Principia Mathematica/PM/Russell/Whitehead/Quine: zeigt, dass die ganze Mathematik in Logik übersetzt werden kann., Dabei sind nur drei Begriffe zu klären: Mathematik, Übersetzung und Logik.
VII (e) 81
QuineVsRussell: der Begriff der Aussagenfunktion ist unklar und verunklart die ganzen Principia Mathematica.
VII (e) 93
QuineVsRussell: PM müssen durch das Unendlichkeitsaxiom ergänzt werden, wenn gewisse mathematische Prinzipien abgeleitet werden sollen.
VII (e) 93/94
Unendlichkeitsaxiom: sichert die Existenz einer Klasse mit unendlich vielen Elementen. Quine: New Foundations stattdessen kommt mit der Allklasse aus: ϑ oder x^ (x = x).

VII 122
Aussagenfunktionen/QuineVsRussell: zweideutig: a) offene Sätze
b) Eigenschaften.
Russells Keine Klassen Theorie nutzt Aussagenfunktionen als Eigenschaften als Werte gebundener Variablen.

IX 15
QuineVsRussell: unexakte Terminologie. Aussagenfunktion , "propositional function", diesen Ausdruck benutzte er sowohl wenn er sich auf Attribute (reale Eigenschaften) als auch wenn er sich auf Aussagen oder Prädikate bezog. In Wahrheit reduzierter er nur die Theorie der Klassen auf eine nichtreduzierte Theorie der Attribute.
IX 93
rationale Zahlen/QuineVsRussell: in einem Punkt weiche ich ab: für mich sind rationale Zahlen selbst reelle Zahlen, für Russell und Whitehead nicht. Russell: rationale Zahlen sind für sie paarweise elementfremd, wie die von Peano. (vgl. Kap 17), während ihre reellen Zahlen ineinander geschachtelt sind. ((s) paarweise elementfremd, Gegensatz: ineinander geschachtelt.)
natürliche Zahlen/Quine: für mich wie für die meisten Autoren: keine ganzen rationalen Zahlen.
rationale Zahlen/Russell: entsprechend keine rationalen reellen Zahlen. Sie werden von den rationalen reellen Zahlen nur "nachgemacht".
rationale Zahlen/QuineVsRussell: für mich dagegen sind die rationalen Zahlen reelle Zahlen. Und zwar, weil ich die reellen Zahlen nach Russells Version b) konstruiert habe, ohne dabei den Namen und die Bezeichnung für rationale Zahlen zu verwenden.
Daher konnte ich Name und Bezeichnung für die rationalen reellen Zahlen zurückhalten

IX 181
Typentheorie/TT/QuineVsRussell: in der vorliegenden Form ist unsere Theorie dann aber zu schwach, um einige Sätze der klassischen Mathematik zu beweisen. Bsp der Beweis, dass jede beschränkte Klasse reeller Zahlen eine kleinste obere Schranke (koS) hat.
IX 182
Nehmen wir an, die reellen Zahlen seien in der Russellschen Theorie ähnlich wie in Abschnitt VI entwickelt worden, allerdings sollten nun Attribute die Stelle von Klassen einnehmen und die Zuordnung zu Attributen ersetzt die Elementbeziehung zu Klassen. koS: (Kap 18,19) einer beschränkten Klasse zu von reellen Zahlen: die Klasse Uz oder {x:Ey(x ε y ε z)}.
Attribut: parallel dazu könnten wir also erwarten, dass die koS eines beschränkten Attributs φ von reellen Zahlen in Russells System gleich dem
Attribut Eψ(φψ u ψ^x) ist.
Problem: unter der Russellschen Ordnungsdoktrin ist diese koS von höherer Ordnung als die der reellen Zahlen ψ, die unter das Attribut φ, dessen koS gesucht ist, fallen.
Schranke/koS/QuineVsRussell: koS braucht man für die gesamte klassische Technik der Infinitesimalrechnung, der die Stetigkeit zu Grunde liegt. KoS haben aber für diese Zwecke keinen Wert, wenn sie nicht als Werte derselben Variablen erreichbar sind, zu derem Wertebereich bereits diejenige Zahlen gehören, deren obere Grenze gesucht sind.
Eine obere Grenze (d.h. koS) von höherer Ordnung kommt nicht als Wert solcher Variablen in Frage und verfehlt somit ihren Zweck.
Lösung/Russell: Reduzibilitätsaxiom:
Def Reduzibilitätsaxiom/RA/Russell/Quine: jede Aussagenfunktion hat dieselbe Extension wie eine gewisse prädikative. D.h.
Ey∀x(ψ!x φx), Eψ∀x∀y[ψ!(x,y) φ(x,y)], usw.
IX 184
VsKonstruktivismus/Konstruktion/QuineVsRussell: wir haben gesehen, wie Russells konstruktivistischer Zugang zu den reellen Zahlen scheiterte (kleiste obere Schranke, s.o.). Er gab den Konstruktivismus auf und nahm zum RA Zuflucht.
IX 184/185
Die Art wie er es aufgab, hatte aber etwas Perverses an sich: Reduzibilitätsaxiom/QuineVsRussell: das RA impliziert nämlich, dass all die Unterscheidungen, die zu seinem Entstehen Anlass gaben, überflüssig sind! (…+…)

IX 185
Aussagenfunktion/AF/Attribut/Prädikat/TT/QuineVsRussell: übersah folgenden Unterschied und seine Analoga: a) "propositional functions": als Attribute (oder intensionale Relationen) und
b) proposition functions": als Ausdrücke, d.h. Prädikate (und offene Aussagen: Bsp "x ist sterblich"). Entsprechend:
a) Attribute
b) offene Aussagen
Als Ausdrücke unterscheiden sie sich sichtbar in der Ordnung, wenn die Ordnung aufgrund der Indices an gebundenen Variablen innerhalb des Ausdrucks beurteilt werden soll. Bei Russell ist alles "AF".
Da Russell es versäumte, zwischen Formel und Objekt zu unterscheiden (Wort/Gegenstand, Erwähnung/Gebrauch), dachte er nicht an den Kunstgriff, zuzulassen, dass ein Ausdruck von höherer Ordnung sich geradewegs auf ein Attribut oder eine Relation von niedrigerer Ordnung bezieht.

X 95
Kontext Definition/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Quine: wenn man lieber Eigenschaften als Mengen haben möchte, kann man Quantifikation über Eigenschaften einführen und dann die Quantifikation über Mengen durch eine schematische Kontext Definition einführen. Russell: hat diesen Weg eingeschlagen.
Quine: die Definition muss aber dafür sorgen, dass das Extensionalitätsprinzip für Mengen gilt, aber nicht für Eigenschaften. Das. Ist ja gerade der Unterschied. .
Russell/QuineVsRussell: warum wollte er Eigenschaften?
X 96
Er merkte nicht, an welchem Punkt die unproblematische Darstellung von Prädikaten, in das Sprechen über Eigenschaften umschlug. ((s) >Objektsprache, >Metasprache, >Erwähnung, >Gebrauch). Aussagenfunktion/AF: (= propositional function): hat Russell von Frege übernommen.
QuineVsRussell: er gebrauchte AF manchmal, um sich auf Prädikate zu beziehen, manchmal auf Eigenschaften.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Aussagen Tatsachen Ryle Vs Russell, B. Read III 33
Russell tappte in seiner Darstellung von Universalien in diese Falle: nach seiner Auffassung bestehen atomare Aussagen aus einer Anzahl von Individuen und einem Universale. Bsp »Fido ist ein Hund«. Worauf bezieht sich »Hund«? Nach der »Fido«-Fido-Theorie muss es seine Bedeutung daher erhalten, dass es einem einzelnen Ding zugeordnet ist, der Hundheit oder dem Universale, Hund.
Aussage/Russells Aussagen waren von ihm so konzipiert worden, dass sie die Bedeutung von Sätzen ausmachen. Folglich, sagte er, müssen Sie diese generischen Entitäten, Universalien enthalten.
Das ist ein nicht gerechtfertigter Schritt. (>RyleVsCarnap).
"Fido"-Fido-Prinzip: RyleVs: Referenz gleich Bedeutung. Read III 296 > Verschiedene VsRussell: > Aussagen, Tatsachen.
Read III 34
Russell: glaubte, Prädikatausdrücke, Verben und Adjektive bezögen sich auf Universalien, »ist Präsident« bezieht sich auf Präsidentschaft, »läuft« auf das, was allen Dingen gemeinsam ist, die laufen. Aber viele Philosophen bestreiten, dass der Begriff des Gegenstandsbezug auf derartige Redeteile angewendet werden kann. Bedeutung: Russell und andere identifizieren einfach Bedeutung und Gegenstandsbezug (Referenz).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen Tatsachen Hempel Vs Russell, B. II 108
Verifizierbarkeit/Hempel: muss die logische Möglichkeit eines Belegs durch Beobachtung anzeigen. Aber nicht die technische, und noch weniger die Möglichkeit zur Auffindung eines entsprechenden Gegenstands. Verifizierbarkeit/Russell: wirkliche Existenz einer Menge von Vorkommnissen.
HempelVsRussell: ist so nie von einem Empiristen vertreten worden.
Absurd:
1. der Sinn könnte nicht ohne empirische Tatsachen begründet werden.
2. es erlaubt keinen schlüssigen Beweis der Aussagen.
HempelVsRussell: die Entscheidung, ob eine Klasse von BeobachtungsAussagen existiert, d.h. ob sie formuliert werden können, ist eine Sache der Logik und verlangt überhaupt keine faktische Information.
Verifizierbarkeit/Hempel: Fehler: anzunehmen wahr = "prinzipiell verifizierbar". (Ist auch nie von einem Positivisten vertreten worden. Ist logisch absurd:
Bsp wir können leicht die Bedingungen beschreiben, die, wenn sie gegeben sind, die Aussage "Das Chrysler Building ist gelb gestrichen"
II 109
verifizieren würden. Problem: dann wären nach diesem Prinzip die Aussage und ihre Negation zugleich als wahr zu betrachten.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982
Aussagen Tatsachen Verschiedene Vs Schlick, M. Hempel I 102
Basissätze/Schlick: Vs vollkommenen Verzicht auf ein System unveränderlichen Basissätze: führt zum Relativismus. VsSchlick: man findet nirgends in der Wissenschaft ein absolut unbezweifelbares Kriterium.
I 103
Konstatierungen/Schlick: im Unterschied zu gewöhnlichen empirischen Aussagen werden sie in einem Akt verstanden und verifiziert, nämlich durch Vergleich mit den Tatsachen. Damit kehrt er also zu der materialen Sprechweise zurück. Anders als Aussagen können sie nicht aufgezeichnet werden und sind nur in einem Moment gültig.

Thiel I 41
ThielVsSchlick: lässt sich das Problem wirklich so auflösen? Die Sprache Schlicks ist ja nicht die Alltagssprache, sondern bereits streng geregelt. Unsere Deutungen verleihen den Zeichen immer erst zusätzlichen Sinn. Warum sind manche Zeichensysteme übertragbar auf die Wirklichkeit, andere aber nicht?
I 42
Russell (1903) wenn "empirische Konstanten" für Variablen eingesetzt werden, muss jedes Mal untersucht werden, ob die Formeln erfüllt werden. Mathe wäre dann nur übertragbar, insoweit sie "isomorph" (strukturgleich) mit der Erfahrungswelt ist.





Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Aussagen Tatsachen Carnap Vs Skeptizismus Stroud I 170
CarnapVsSkeptizismus/Sinn/sinnvoll/Sprache/Empirie/Verifikation/Verifikationismus/Stroud: These: die Signifikanz unserer Ausdrücke ist auf ihre empirische Anwendung (Gebrauch) beschränkt. Das bedeutet, dass der Gebrauch der Ausdrücke selbst dadurch eingeschränkt ist, ob es eine mögliche Sinneserfahrung gibt, die relevant dafür ist, die Wahrheit oder Falschheit des Satzes zu bestimmen, in dem diese Ausdrücke vorkommen. Def Verifikationsprinzip/Verstehen/Meinen/Carnap/Stroud: These: dann können wir überhaupt nur etwas verstehen oder mit unseren Äußerungen etwas meinen, wenn entsprechende Sinneserfahrungen für uns möglich sind.
Skeptizismus/Carnap/Stroud: d.h. aber noch nicht, dass der Skeptizismus falsch ist. Aber:
Satz: "Niemand wird je wissen, ob __."
Hier müsste das "__" von einem Ausdruck gefüllt werden, der nur sinnlos sein kann, weil unverifizierbar.
Def sinnlos: weder wahr noch falsch.
I 174
CarnapVsSkeptizismus: die Frage "Gibt es äußere Dinge?" wäre damit sinnlos. Es wäre auch keine Frage, die man nicht beantworten könnte, (sic) weil es hier keine sinnvolle Frage und keine sinnvolle Antwort gibt. Pointe: das heißt aber nicht, dass es nicht dennoch völlig sinnvolle Fragen über die Existenz äußerer Dinge gäbe: das sind die internen Fragen ((s) innerhalb eines Wissensgebiets).
I 176
Wahrheit/Sinn/sinnlos/Carnap/Stroud: was wahr ist, kann gar nicht im Widerspruch zu etwas stehen, das sinnlos ist. Moore/Carnap/Stroud: der Verifikationismus zeigt, dass alles was Moore sagt, wahr sein kann, ohne dabei allerdings den Skeptizismus zu widerlegen. Aber es gibt nichts Bedeutungsvolles, das er außer acht lässt.
VerifikationismusVsSkeptizismus/CarnapVsStroud: der Skeptizismus ist nicht, wie Kant meint, transzendental zu verstehen, sondern er ist als Ganzes sinnlos, weil nicht zu überprüfen.
Def extern/externe Fragen/Existenz/Carnap/Stroud: sind "philosophische" Fragen, die das ganze betreffen (den Rahmen von außen, d.h. zunächst gar nicht möglich).
Def intern/interne Fragen/Wissenschaft/Existenz/Carnap/Stroud: das sind Fragen nach der Existenz von Dingen, die innerhalb einer Wissenschaft gestellt werden. Bsp die Frage nach der Existenz von Zahlen ist sinnvoll innerhalb der Mathematik, aber nicht außerhalb von ihr.
I 177
extern/Existenz/Verifikationismus/CarnapVsSkeptizismus/Stroud: wenn der Skeptizismus erlaubt, dass die Dinge außerhalb von uns überhaupt sinnvoll sind ((s) Die Sätze über die Dinge, nicht die Dinge können sinnvoll oder sinnlos sein) dann kann er sie nicht als unwissbar bezeichnen.
I 178
Objektivität/Verifikationsprinzip/Carnap/Stroud: das Prinzip verhindert jeden Begriff von Objektivität, der nicht die Möglichkeit der empirischen Überprüfung enthalt. VsSkeptizismus: jeder Begriff von Objektivität, der die Möglichkeit von Wissen enthält, macht dann aber den Skeptizismus unmöglich.
praktisch/theoretisch/Verifikationsprinzip/Carnap/Stroud: die Unterscheidung theoretisch/praktisch geht weit über das Verifikationsprinzip hinaus.

Stroud I 187
CarnapVsSekptizismus: der traditionelle philosophische Skeptizismus (extern) ist eigentlich eine "praktische" Frage über die Wahl des linguistischen Rahmens (Bezugssystems). Das folgt nicht aus dem Verifikationsprinzip allein. Sie ist Teil einer Theorie des Wissens (Wissenstheorie) nach der die Bedeutungslosigkeit der skeptischen Frage durch eine nichtskeptische Antwort aufgezeigt wird auf die Frage wie ist’s möglich, dass wir etwas wissen. Wissen/Carnap/Stroud: zwei wesentliche Bestandteile:
1. Erfahrung,
2. linguistischer Rahmen (Bezugssystem) innerhalb dessen wir die Erfahrung verstehen. Sprache/Carnap/Stroud: ist ein Regelsystem für die Bildung von Sätzen und für ihre Überprüfung bzw. Zurückweisung (ESO 208).
Damit sind wir ausgerüstet, um festzustellen, dass einige Aussagen mit unserer Erfahrung übereinstimmen und andere nicht. Ohne diese Aussagen, die uns durch die Akzeptanz der Sprache ermöglicht wird, hätten wir nichts, was die Erfahrung entweder bestätigt oder widerlegt.
Skeptizismus: würde soweit zustimmen. Auch er braucht Ausdrücke der Sprache für die Dinge der Außenwelt.
CarnapVsSkeptizismus: dieser missversteht die Relation zwischen dem sprachlichen Rahmen und den Wahrheiten, die innerhalb von ihm ausgedrückt werden können. Er denkt, der Rahmen würde nur gebraucht,
I 188
um etwas auszudrücken, das „objektiv“ wahr oder falsch wäre. ((s) > Quine: >Immanenztheorie der Wahrheit, immanente Wahrheit, >Ontologische Relativität: Wahrheit immer nur innerhalb einer Theorie/System).
Objektivität/CarnapVsSkeptizismus/Stroud: jede Rede über objektive Tatsachen oder äußere Dinge ist innerhalb eines Bezugssystems (Rahmen) und kann nicht unseren Besitz dieses Rahmens rechtfertigen. ((s) Der eine praktische Wahl (Konvention) ist.
theoretische Frage/Philosophie/Carnap: die einzige theoretische Frage, die wir hier stellen können ist die nach den Regeln der Sprache.
I 192
CarnapVsSkeptizismus: missversteht die Relation zwischen linguistischem Rahmen der Ausdrucksweise über äußere Gegenstände und den Wahrheiten, die innerhalb dieses Bezugssystems ausgedrückt werden. StroudVsCarnap: aber was ist genau sein eigener nicht-skeptischer Zugang zu dieser Relation?
1. zu welchem System gehört Carnaps These, dass Existenzbehauptungen in der Dingsprache weder wahr noch falsch sind?
2. was drückt die These dann überhaupt aus?

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Aussagen Tatsachen Field Vs Skeptizismus IV 418
Epistemischer Relativismus/Field: hier können gleich gute Beweissysteme in ihrer Bewertung von Überzeugungen differieren. Vielleicht gibt es auch kein bestes Beweissystem. Es gibt drei Hauptaufgaben:
1. es muss eine Variationsbreite von Beweissystemen aufgezeigt werden
2. eine Variationsbreite intuitiv wünschbarer Ziele
3. (am wichtigsten): der eR muss bewerten, wie verschiedene Beweissysteme verschiedene Ziele erfüllen kann.
Das kann nicht von einem neutralen Standpunkt aus erfolgen.
Pointe: die Behauptung, dass ein Beweissystem besser ist als ein anderes,. Ist eine faktische Behauptung, und dabei gebrauchen wir natürlich das Beweissystem, das wir normalerweise gebrauchen. Das hat manche Leute zu einem Skeptizismus geführt, dass keine Behauptung jemals wirklich gerechtfertigt ist.
Relativismus: für ihn hat die Frage nach einer „wirklichen“ Rechtfertigung sowieso keinen Sinn.
IV 419
Relativismus/FieldVsSkeptizismus: gerade der Relativismus liefert eine Widerlegung des Skeptizismus! PutnamVs epistemischer Relativismus/Field: drei Argumente:
1. (S. 136):; (Prämisse): es gibt keine Tatsachen, die von Werten unabhängig wären, Und das sei nur von Interesse, wenn wir schon vorher Vsmetaphysischer Realismus sind. (?).
2. (S. 119f): es scheint inkonsistent gleichzeitig einen Punkt zu vertreten und einen anderen, der gleich gut zu sein scheint.
FieldVsPutnam: ein Relativist, der nicht gleichzeitig Protagoräer (>Protagoras) ist, sollte nicht annehmen, dass alle Gesichtspunkte gleich gut sind! Einige sind wahr, andere falsch, einige sind verläßlich, andere nicht usw.
3. (Putnam S 121f): (bezieht sich auf die Unfähigkeit, Relativismus der Rechtfertigung von dem der Wahrheit zu unterscheiden: Wenn Aussagen der Form „x ist wahr (gerechtfertigt) relativ zu Person P“ selbst absolut wahr oder gerechtfertigt sind, dann ist das letztlich ein absoluter Begriff der Wahrheit (Rechtfertigung).
FieldVsPutnam: das gilt aber eben nicht für Rechtfertigung: das obige zeigt nur, dass Aussagen über Rechtfertigung relativ zu einem System absolut wahr oder falsch sind, (DF Ebene) und da für den mR Wahrheit faktual, nicht evaluativ ist, ist das für den mR unproblematisch.
FieldVsPutnam: sein Versuch´, den epistemischen Relativismus zu widerlegen, scheitert.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Aussagen Tatsachen Nozick Vs Skeptizismus II 197
Skeptizismus/Nozick: wir versuchen nicht, den Skeptiker zu widerlegen. VsSkeptizismus: andere Autoren:
1. wenn er gegen Wissen argumentiert, setzt er schon voraus dass es welches gibt.
2. ihn zu akzeptieren wäre unvernünftig, weil es wahrscheinlicher ist, dass seine extremen Schlussfolgerungen falsch sind, als dass alle seine Prämissen wahr wären.
NozickVs.
Wir müssen den Skeptiker nicht überzeugen. Wir wollen erklären, wie Wissen möglich ist, daher ist es gut, Hypothesen zu finden die wir selbst akzeptabel finden!
II 198
Skeptizismus/Nozick: häufige Form: behauptet, dass jemand etwas glauben könnte obwohl es falsch ist. Vielleicht verursacht durch einen Dämon, oder weil er träumt oder weil er ein Gehirn im Tank ist. Aber wie zeigen diese vom Skeptiker angenommenen Möglichkeiten, dass ich p nicht weiß?
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben dass p (wie oben).
Wenn (3) notwendige Bedingung für Wissen ist, dass zeigt die Möglichkeit des Skeptikers, dass es kein Wissen ist.
Starke Variante:
R: Selbst wenn p falsch wäre, würde S immer noch glauben, dass p
II 199
Dieser Konditional mit demselben Antezedens wie (3) und kontradiktorischem Konsequens ist inkompatibel mit (3). Wenn (3) wahr ist, ist R falsch.
R ist aber stärker als der Skeptizismus es verlangt.
Denn wenn (3) falsch wäre könnte S immer noch glauben dass p. Folgendes Konditional ist schwächer als R, es ist bloß die Negation von (3):
T: nicht-(nicht-p > nicht-(S glaubt dass p)).
((s) >Reichweite: schwächer: Negation des ganzen Konditionals
stärker: gleiches Antezedens, Gegenteil des Konsequens. (s) nicht unbedingt Negation des Konsequens.
Hier: stärker: „....müsste glauben...“ - schwächer: „...könnte...“)
Nozick: Während R (3) nicht einfach leugnet behauptet es statt dessen ein eigenes Konditional.
Die Wahrheit von (3) ist aber nicht inkompatibel mit einer möglichen Situation (hier nicht mögliche Welt) wo die Person p glaubt, obwohl p falsch ist.
(3) deckt nicht alle Möglichkeiten ab:
(3) nicht-p > nicht-(S glaubt p)
D.h. nicht, dass in allen Situationen, wo nicht p gilt, S nicht glaubt, dass p. Das zu behaupten hieße zu behaupten, dass
nicht-p entails nicht-(S glaubt p)
(oder auch logische Implikation) ((s) >Entailment) Aber Subjunktion (Konditional) unterscheidet sich von Entailment: Also zeigt die Existenz einer möglichen Situation in der p falsch ist und S dennoch p glaubt nicht, dass (3) falsch ist.
(3) kann wahr sein, selbst wenn es eine mögliche Situation gibt, wo nicht p und S glaubt dass p.
(3) spricht von der Situation, in der p falsch ist. Nicht jede mögliche Situation wo p falsch ist, ist die Situation die herrschen würde, wenn p falsch wäre.
Mögliche Welt/MöWe: (3) spricht von der nächsten ~p-Welt zu unserer aktualen Welt. Sie spricht von der nicht p Nachbarschaft.
Skeptizismus/SK/Terminologie/Nozick: SK steht hier für die "Möglichkeiten des Skeptikers":
II 200
Wir könnten träumen, von einem bösen Dämon irregeleitet sein oder Gehirne im Tank sein. das sind Versuche, (3) zu widerlegen:
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben, dass p.
Aber diese Versuche gelingen nur, wenn eine dieser Möglichkeiten (Traum, Tank, Dämon) herrscht, wenn p falsch wäre. Also nur in den nächsten nicht p-Welten.
Selbst wenn wir im Tank wären, könnte (3) gelten, d.h. obwohl - wie vom Skeptiker beschrieben - p falsch ist und S p glaubt.
((s) Bsp p: "ich bin im Café": falsch, wenn ich im Tank bin. Ich würde aber nicht glauben, im Tank zu sein. Das ist es, was der Skeptiker meint. wenn ich die Wahrheit (im Tank zu sein) nicht glaube und nicht weiß, dann ist mein Glaube falsch. Aber dann bedeutet p. „Ich bin nicht im Tank“.).
NozickVsSkeptizismus: wenn der Skeptiker eine Situation SK beschreibt, die nicht (sic) herrschen würde, selbst wenn p falsch wäre, dann zeigt diese Situation SK (Tank) nicht, dass (3) falsch ist und untergräbt noch nicht unser Wissen. (s.u.) ((s) Also aus der Sicht VsSkeptizismus: der Skeptiker behauptet, dass alle Überzeugungen falsch sind, aber das ist noch nicht die Situation, dass wir alle im Tank sind). Das ist nur die vorbereitende Überlegung, die erwartete kommt im nächsten Abschnitt).
Bedingung C: soll skeptische Hypothese ausschließen:
C: nicht-p > SK (Tank-Situation) besteht nicht
((s) Das ist es, was der Skeptiker leugnet!).
Damit ist jede skeptische Situation, die C erfüllt, ausgeschlossen. ((s) Es geht nur um n-p Fälle).
Skeptizismus: damit eine Tank Situation zeigen kann, dass wir nicht wissen, dass p, muss es eine Situation sein, die bestehen könnte wenn p nicht bestünde, und damit die Negation von C erfüllt:
Negation von C: nicht-(nicht p > SK (Tank-Situation) besteht nicht)
Obwohl die Tank-Situationen des Skeptikers zu zeigen scheinen, dass (3) falsch ist, zeigen sie es nicht: sie erfüllen Bedingung C und sind damit ausgeschlossen!
SkeptizismusVs: könnte fragen, wieso wir wissen, dass wenn p falsch wäre, SK (Tank) nicht herrschen würde. Aber normalerweise fragt er etwas stärkeres:
Wissen wir, dass die Tank Situation nicht herrscht? Und wenn wir das nicht wissen, wie können wir dann wissen, dass p? ((s) Umgekehrte Reihenfolge).
Damit kommen wir zur zweiten Weise, wie Tank Situationen zeigen könnten, dass wir nicht wissen, dass p:
Skeptische Ergebnisse
Wissen/Nozick: nach unserem Ansatz weiß S, dass die Tank Situation nicht herrscht gdw.
II 201
(1) Tank-Situation besteht nicht (2) S glaubt, dass die Tank-Situation nicht besteht
(3) Wenn die Tank-Situation bestünde, dann würde S nicht glauben, dass die Tank-Sit nicht (!) bestünde.
(4) Wenn die Tank-Situation nicht bestünde, dann würde S glauben, dass sie nicht besteht.
(3) ist die notwendige Bedingung für Wissen! Es folgt aus ihr, dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind!
Skeptizismus/Nozick: das sagt der Skeptiker. Aber sagen wir es nicht auch selbst?
Es ist tatsächlich ein Merkmal unseres Ansatzes, dass er dieses Ergebnis liefert!
Tank/Dämon/Descartes/Nozick: Descartes würde sagen, dass ein Beweis der Existenz eines guten Gottes es nicht zulassen würde, dass wir im Tank sind. Die Literatur hat sich dann darauf konzentriert, ob Descartes ein solcher Beweis gelingt.
II 202
Nozick: könnte ein guter Gott nicht Gründe haben, uns zu täuschen? Nach Descartes sind dessen Motive für uns unergründbar. Cogito/Nozick: kann "ich denke" nur von etwas Existierendem hervorgebracht werden? Nicht vielleicht auch von Hamlet, könnten wir nicht von jemand geträumt werden der uns eingibt, "ich denke"?. Descartes fragte, wieso wir wüssten, dass wir nicht träumen, er hätte auch fragen können, ob wir nicht von jemand geträumt werden.
Def doxastisch identisch/Terminologie/Nozick: sei eine mögliche Situation für S mit der aktuellen Situation, wenn S in der Situation exakt die gleichen Dinge (Doxa) glauben würde.
II 203
Skeptizismus: beschreibt doxastisch identische Situationen in denen aber nahezu alles Geglaubte falsch ist. (Tank-Situation). Solche möglichen Welten sind möglich, weil wir unser Wissen durch Vermittlung besitzen, nicht direkt.
Es ist erstaunlich, wie extrem verschieden doxastisch identische Welten sein können.
Was könnte sich der Skeptiker mehr erhoffen?
Nozick pro Skeptizismus: wir stimmen zu, dass wir nicht wissen, dass "nicht Tank".
II 204
Aber das hält mich nicht davon ab zu wissen, dass ich dies schreibe! Es ist wahr, ich glaube es und ich würde es nicht glauben, wenn es nicht wahr wäre und wenn es wahr wäre, würde ich es glauben. D.h. unser Ansatz führt nicht zum allgemeinen Skeptizismus.
Dennoch müssen wir sicherstellen, dass es scheint, dass der Skeptiker recht hat und wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind.
VsSkeptizismus: wir müssen seinen "kurzen Schritt" zu dem Schluss untersuchen, dass wir diese Dinge nicht wissen, denn entweder dieser Schritt ist falsch oder unser Ansatz ist inkohärent.
Nichtabgeschlossenheit
II 204
abgeschlossen/Nichtabgeschlossenheit/Wissen/Nozick: Skeptizismus: nimmt (fälschlich) an, dass unser Wissen abgeschlossen ist unter gewusster logischer Implikation:
wenn man von etwas Gewusstem zu etwas davon implizierten (entailed) fortschreitet, dann verlässt man angeblich nicht den Bereich des Wissens.
Der Skeptiker versucht es natürlich anders herum: wenn man nicht weiß, dass q, und weiß dass p impliziert (entails) q, dann soll folgen, dass man nicht weiß, dass p.
Bsp ((s) Wenn man nicht weiß, dass man nicht im Tank ist, und hier zu sitzen impliziert, nicht im Tank zu sein, dass weiß man nicht, dass man hier sitzt, wenn man weiß, dass die Implikation besteht. (Kontraposition).)
Terminologie:
Kp: Wissen, dass p
>>: entails
Dann ist das (skeptische) Prinzip der Abgeschlossenheit von Wissen unter gewußter Implikation:
P: K(p >> q) & Kp > Kq.
II 205
Nozick: Bsp wenn man weiß, dass zwei Sätze inkompatibel sind, und Sie wissen, dass der erste wahr ist, dann wissen Sie, dass die Negation des zweiten wahr ist. Kontraposition: weil man den zweiten nicht weiß, weiß man nicht den ersten. (FN 48)
Vs: man könnte an Details herummäkeln und zu einer Iteration kommen: die Person könnte auch Inferenzen vergessen haben usw. schließlich käme man zu
KK(p >> q) & KKp Kq: das verstärkt das Antezedens und ist daher nicht günstig für den Skeptiker.
II 206
NozickVsSkeptizismus: das ganze Prinzip P ist falsch. Nicht bloß m Detail. Wissen ist nicht abgeschlossen unter gewusster logischer Implikation. (FN 49)
S weiß, dass p, wenn er einen wahren Glauben hat und (3) und (4) erfüllt.
(3) und (4) sind selbst nicht abgeschlossen unter gewusster Implikation.
(3) wenn p falsch wäre, würde S nicht glauben, dass p.
Wenn S weiß dass p, dann ist der Glaube, dass p kontingent auf der Wahrheit von p. Und das wird von (3) beschrieben.
Nun kann es sein, dass p impliziert q (und S weiß das), dass er außerdem glaubt, dass q, aber dieser Glauben, dass q nicht subjunktivisch abhängig von der Wahrheit von q ist. Dann erfüllt er nicht
(3’) wenn q falsch wäre, würde S nicht glauben, dass q.
Die Situation, wo q falsch ist, könnte eine ganz andere sein, als die, wo p falsch ist.
Bsp dass sie in einer bestimmten Stadt geboren wurden, impliziert, dass sie auf der Erde geboren wurden, aber nicht umgekehrt. (> Austin: Bsp Dass ich braune Schuhe habe, impliziert, dass ich Schuhe habe).
II 207
Und das Erwägen der jeweiligen Situationen wäre auch sehr unterschiedlich. So wäre auch der Glauben sehr unterschiedlich. stärker/schwächer: wenn p impliziert q (und nicht umgekehrt) dann ist
nicht q (Verneinung des Konsequens) viel stärker als
nicht p (Verneinung des Antezedens).
Unter der Annahme verschiedener Stärken gibt es keinen Grund anzunehmen, dass der Glaube in beiden Situationen der gleiche wäre.(doxastisch identisch).
Nicht einmal würden die Glaubenseinstellungen in der einen eine echte Teilmenge der anderen sein!
Bsp
p = ich bin wach und sitze auf einem Stuhl in Jerusalem
q = ich bin nicht im Tank.
das erste impliziert das zweite. p entails q. Und das weiß ich. Wenn p falsch wäre, könnte ich stehen oder liegen in derselben Stadt oder in einer Nachbarstadt. ((s) Es gibt mehr Möglichkeiten, wie man außerhalb des Tanks sein kann als es Möglichkeiten gibt, wie man innerhalb des Tanks sein kann).
Wenn q falsch wäre, müsste ich in einem Tank sein. Das sind ganz klar zwei verschiedene Situationen, die zu großen Unterschieden führen sollten in dem, was ich glaube.
Wenn p falsch wäre, würde ich nicht glauben, dass p.
Wenn q falsch wäre, würde ich dennoch immer noch glauben, dass q! Auch wenn ich weiß, dass p impliziert q.
Das liegt daran, dass (3) nicht abgeschlossen ist unter gewusster Implikation.
Es kann sein, dass (3) von einer Aussage gilt, aber nicht von einer anderen, die von ihr impliziert wird.
Wenn p entails q und man wahr glaubt dass p, dann hat man nicht einen falschen Glauben, dass q.
II 208
Wissen: wenn man etwas weiß, kann man auch keinen falschen Glauben darüber haben. Dennoch, obwohl p impliziert q, kann man einen falschen Glauben, dass q (nicht im Tank) haben! "Würde nicht falsch glauben, dass" ist nämlich auch nicht abgeschlossen unter gewusster Implikation.
Wenn Wissen bloß wahrer Glauben wäre, wäre es abgeschlossen unter Implikation. (Vorausgesetzt, dass beide Aussagen geglaubt werden).
Weil Wissen mehr als Glauben ist, brauchen wir Zusatzbedingungen, von denen mindestens eine offen (nicht abgeschlossen) unter Implikation sein muss.
Wissen: ein Glauben ist nur dann Wissen, wenn er mit der Tatsache kovariiert. (s.o.).
Problem: das stellt noch nicht die richtige Art der Verbindung sicher. Jedenfalls kommt es darauf an, was in Situationen passiert, wo p falsch ist.
Wahrheit: ist das, was unter Implikation erhalten bleibt. Aber eine Bedingung, die die mögliche Falschheit nicht erwähnt, liefert uns nicht die Kovarianz.
Glauben: ein mit den Tatsachen kovariierender Glaube ist nicht abgeschlossen.
II 209
Wissen: und weil Wissen einen solchen Glauben involviert, ist es auch nicht abgeschlossen. NozickVsSkeptizismus: das kann dieser nicht einfach leugnen, Denn sein Argument, dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind, gebraucht die Tatsache, dass Wissen die Kovarianz braucht.
Aber er befindet sich im Widerspruch. denn ein anderer Teil seines Arguments gebraucht die Annahme, dass es keine Kovarianz gibt! Nach diesem zweiten Teil folgert er, dass Sie gar nichts wissen, wenn Sie nicht wissen, dass sie nicht im Tank sind. Aber diese Abgeschlossenheit kann nur bestehen, wenn die Variation (Kovarianz) nicht besteht.
Wissen/Nozick: ist eine tatsächliche Relation die eine Verbindung (tracking, zurückverfolgbare Spur) beinhaltet. Und die Spur zu p ist eine andere als die zu q! Auch wenn p impliziert q.
NozickVsSkeptizismus: der Skeptizismus hat recht, dass wir keine Verbindung zu einigen bestimmten Wahrheiten (wir sind nicht im Tank) haben, aber er hat Unrecht, dass wir nicht in der richtigen Relation zu vielen anderen Tatsachen (Wahrheiten) stünden. Einschließlich solcher, die die erstere (nichtverbundene) Wahrheit implizieren, die wir glauben, aber nicht wissen.
Skeptizismus/Nozick: viele Skeptiker bekennen, dass sie ihre Haltung nicht aufrechterhalten können, außer in Situationen, wo sie sie rational erschließen. z.B. Hume:
II 210
Hume: nachdem ich drei oder vier Stunden mit meinen Freunden verbracht habe, kommen mir meine Studien kalt und lächerlich vor. Skeptizismus/Nozick: die Argumente des Skeptikers zeigen (aber sie zeigen auch bloß), dass wir nicht wissen, dass wir nicht im Tank sind. Er hat recht, dass wir hier nicht in Verbindung mit einer Tatsache stehen.
NozickVsSkeptizismus: er zeigt nicht, dass wir nicht andere Tatsachen wissen (einschließlich solcher, die "nicht Tank" implizieren).
II 211
Wir haben eine Verbindung zu diesen anderen Tatsachen (Bsp ich sitze hier und lese).
II 224f
Methode/Wissen/Kovarianz/Nozick: ich lebe nicht in einer Welt, in der Schmerzverhalten e gegeben ist und konstant gehalten werden muss! - daher kann ich h wissen auf der Basis von e, das variabel ist! - und weil es nicht variiert, zeigt es mir, dass h ("er hat Schmerzen") wahr ist. VsSkeptizismus: in Wirklichkeit geht es nicht darum dass h nicht gewusst wird, sondern "nicht (e und nicht h)"

II 247
NozickVsSekptizismus: es gibt eine Grenze für die Iteration des Wissensoperators K. "Wissen zu wissen" wird manchmal als sicher wissen interpretiert, das ist hier aber nicht gemeint.
Pointe: Angenommen, eine Person weiß exakt, dass sie sich auf der 3. Ebene des Wissen befindet:
K³p(=KKKp) aber nicht K4p.
Angenommen außerdem, dass die Person weiß, dass sie sich nicht auf der 4. Ebene befindet.
KK³p & nicht K4p.
Aber KK³p ist gerade K4p, das schon als falsch angenommen wurde!
Daher sollte man erwarten, dass wenn wir auf einer endlichen Ebene Knp sind, dass wir nicht genau wissen werden auf welcher Ebene wir sind.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Aussagen Tatsachen Quine Vs Skeptizismus Stroud I 231
QuineVsSkeptizismus/Stroud: was ist nach Quines Ansicht an ihm falsch? Wie kann er vermieden werden? Naturalismus/Quine: Lösung: Reflektion über Wissen spielt sich innerhalb der Wissenschaft ab, nicht jenseits von ihr.
QuineVsSkeptzismus: These: ist eine Überreaktion auf die Ungewissheit einzelner Möglichkeiten der Täuschung. Der Skeptizismus ist aber nicht in sich selbst inkohärent.
"Überreaktion"/Stroud: eine Überreaktion wäre es, wenn ich die ganze Wissenschaft zurückwiese wegen gewisser Unsicherheiten. Bsp wenn mein Auto einmal an einem besonders kalten Tag nicht angesprungen ist, und ich würde es daraufhin wegwerfen, das wäre eine Überreaktion. Aber aus der einfachen Tatsache, dass Täuschungen manchmal vorkommen, kann man nicht folgern, dass Täuschungen immer vorkommen bzw. dass wir nichts wissen über die Welt. ((s) Das ist Quines Position!).
I 232
Skeptizismus/Stroud: kommt ins Spiel, wenn alle Sinneserfahrung mit konkurrierenden Theorien kompatibel ist. Und das wäre dann keine Überreaktion. Bsp Wenn ich auf der Basis meiner Sinneserfahrung nicht sagen kann, ob das ein Goldfink ist, ist es keine Überreaktion zu sagen, dass ich nicht weiß dass es ein Goldfink ist. Stroud: dann sieht es so aus, als wäre der Skeptizismus nicht so gut bestätigt wie andere Sichtweisen.
SkeptizismusQuine/Stroud: was Quine so nennt, ist weit weg von dem, wohin Descartes am Ende seiner ersten Meditation gelangt.
DescartesVsQuine: behauptet ja nicht, dass wir unsere Vorhersagen auf Träume gründen sollten. Und wenn er Wissenschaft als Wissensquelle ablehnt, heißt das nicht, dass wir keine Vorhersagen mehr machen könnten, wenn wir an der Wissenschaft festhielten.
Skeptizismus/Quine/Stroud: Quine spricht von zukünftiger Erfahrung, die eventuell den Skeptiker stützen könnte, als ob diese Zweifel nicht schon in diesem Moment gerechtfertigt wären!
I 233
Skeptizismus/StroudVsQuine: aber ob er korrekt ist oder nicht, ist nichts, was durch zukünftige Erfahrung oder durch Experimente entschieden wird! Wenn die erkenntnistheoretische Frage richtig gestellt sie - so wie Quine sie stellt – dann wissen wir schon jetzt, wie zukünftige Erfahrung geartet sein wird! Wir werden immer mit der Frage nach dem Überschuss unseres reichhaltigen Outputs über den mageren Input konfrontiert sein. Sicher, wenn wir heute mit einer Erfahrung konfrontiert werden, die unseren Glauben unterminiert, wird der Skeptizismus heute gerechtfertigt. Aber: Pointe: genauso war er schon 1630 gerechtfertigt!
I 234
Naturalismus/StroudVsQuine: wird nicht genug sein, wenn der Skeptizismus mit der reductio ad absurdum argumentiert. Wir müssen eben das Schiff auf hoher See umbauen. Der traditionelle Erkenntnistheoretiker kann das Stück aus dem Schiff heraussägen (identifizieren!), das den mageren Input repräsentiert.
I 248
QuineVsSkeptizismus/Stroud: Quines Idee ist es, dass wenn wir die Philosophie ihres angeblichen „äußeren Standpunkts“ berauben, dass das hinreichend ist auszuschließen, dass wir zu einem völlig skeptischen Ergebnis hinsichtlich unseres Wissens gelangen. Das läuft auf naturalisierte als einzige mögliche Erkenntnistheorie hinaus. StroudVsQuine: ich habe aber gezeigt, dass das nicht funktioniert, solange wir unser eigenes Wissen als Projektion auffassen.
Das entspricht Kants Einwand:
Wissen/Skeptizismus/Kant/Stroud: eine völlig allgemeine Trennung zwischen
a) allem, was wir durch die Sinne erfahren auf der einen Seite und
b) dem, was wahr oder falsch ist über die Welt auf der anderen Seite
würde uns für immer vom Wissen abschließen. (s.o.).
StroudVsQuine: das ist fatal für das Projekt der naturalisierten Erkenntnistheorie. Denn es schließt uns aus unserem eigenen Wissen über die Welt aus und lässt uns keinen unabhängigen Grund anzunehmen, dass irgendwelche unserer Projektionen wahr sind.
I 249
QuineVsKant/QuineVsStroud: eben diese Trennung (Unterscheidung) ist eine Befreiung der Wissenschaft. Sie zeigt uns, dass alle Information die ich durch die Sinne von äußeren Dingen erhalten kann, auf zwei-dimensionale optische Projektionen beschränkt ist. Stroud: wenn das tatsächlich das ist, was "Wissenschaft uns sagt" (NNK, 68), wie kann dann die Trennung (Unterscheidung) die Konsequenzen haben, die ich daraus ziehe? Widerspreche ich nicht einfach wissenschaftlichen Tatsachen?
StroudVsQuine: nein: nichts was ich sage impliziert, dass ich keine Person in Interaktion mit ihrer Umgebung beobachten kann und einige Ereignisse an seinen sensorischen Oberflächen von allem anderen isolieren kann.
Pointe: wir wissen - und er weiß möglicherweise auch - eine Menge Dinge, die in der Welt passieren, jenseits jener Ereignisse. Er selbst wird auch wenig über jene Ereignisse wissen, die sich an seinen sensorischen Oberflächen abspielen.
Pointe: diese Ereignisse (die nicht direkt auf seine Sinne einwirken) sollten als Teil dessen betrachtet werden, was seinen Glauben hervorruft ((s) und evtl. Wissen erzeugt).
Sicher würden wir ohne jegliche Sinneserfahrung zu überhaupt keinem Glauben über die Welt kommen.
I 250
Bewusstsein/Quine: die Rede vom Bewusstsein vermeiden wir, indem wir direkt vom Input reden.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Aussagen Tatsachen Armstrong Vs Skyrms, B. Arm III 36
Regularitätstheorie/Armstrong: wenn wir nun die begleitenden Umstände variieren, dann wird der Grenzwert der relativen Häufigkeit in jeder Klasse von Begleitumständen aufrechterhalten. (Wahrheitsbedingungen/GesetzesAussagen/Resilienz: die Resilienz wirft aber kein Licht auf die WB für GesetzesAussagen, wie der Text suggerieren könnte.)
Beschreibungsabhängigkeit/Resilienz/ArmstrongVsSkyrms/ArmstrongVsMackie: das führt ein beträchtliches Element von Willkür bzw. Konvention ein. Die Gesetzesaussage schreibt eine präzise Wahrscheinlichkeit für Fs zu, Gs zu sein.
Es verdeckt, daß es entscheidungsabhängig ist, wie man die Tatsachen beschreibt. Mackie und Skyrms sind ehrlich genug, das nicht zu verdecken:
Zufall/physikalischer Zufall/Skyrms: ist nicht absolut! (Tatsachen beschreibungsabhängig).
Standards für Resilienz entwickeln sich zusammen mit physikalischen Theorien.
Resilienz/Armstrong: der Begriff ist hilfreich, wenn wir objektive Tests entwickeln wollen.
NG/ArmstrongVsSkyrms: man sollte von Gesetzen nie mehr verlangen als dies: sie sollten potentiell resilient sein. Die Wahrscheinlichkeit, ein G zusein, haben die Fs immer unter allen nomisch möglichen Umständen.
III 37
Aber daß diese Umstände vorliegen, ist kontingent! Wir erwarten, dass einige niemals vorliegen. Skyrms: ist Anhänger der Regth.

Arm III 65
Resilienz/Naturgesetze/Regularitätstheorie/Armstrong: Bsp es ei eine Humesche Gleichförmigkeit, dass Fs Gs sind. Welche zusätzliche Bedingung würde daraus ein Gesetz machen? Wir wollen, daß die Fs resilient Gs sind, d.h. unter jedem nomisch möglichen Umstand. Das kann natürlich nicht absolut erfüllt sein. Aber relative Resilienz: Bsp es kann Fs geben, die Hs sind, die Js sind, die Ks sind...wo die Klasse der Faktoren {H,K,J...} einen weiten Bereich geeigneter Umstände abdeckt. Dann und nur dann ist die GF ein Gesetz.
Wie weit muß der Bereich sein, damit die Faktoren geeignet sind? Intuitiv so, daß wenn viele Faktoren da sind, daß es im Test nomisch möglich ist, ein F, das ein ~G ist, zu produzieren.
Bsp Smith’ Garten (s.o.). Die Verallgemeinerung ist hier hoch resilient denn es gibt eine große Breite von Umständen, die es falsifizieren könnten, wenn es falsifizierbar ist.
VsResilienz/VsSkyrms: warum sollte es nicht Gesetze geben, die nichtresilient sind?
Gesetz: wenn es ein Gesetz ist, daß die Fs Gs sind, dann ist s per definitionem potentiell resilient. Es ist physikalisch nicht möglich, daß ein F, das ein K ist, kein G ist. Aber warum sollte die Natur so zuvorkommend sein, uns mit Gründen zu versorgen anzunehmen, dass es kein solches K gibt? Warum sollte es Fs geben, die von Faktoren begleitet sind, die plausible Kandidaten für Ks sind, es aber zufällig nicht sind?
Bsp warum sollte Smith’ Garten nicht irgendwo existieren, aber ohne Früchte, und es dennoch ein Gesetz sein, daß er nichts als Äpfel enthält? Das könnte nur ein vulgärer Positivismus verbieten.
ArmstrongVsResilienz/ArmstrongVsSkyrms: das ist der Grund, warum die Verfeinerung der Regth durch Resilienz abgelehnt werden muß. Das drängt zur systematischen Lösung.
Wie kann der Resilienztheoretiker angeben, was ein echter Faktor für einen Test zu sein hat?
III 66
Nur indem er die nomisch signifikanten Faktoren herausfiltert. Er braucht ein kohärentes System. Daher sind Probleme des systematischen Ansatz auch Probleme des Resilienz Ansatzes.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
Aussagen Tatsachen Quine Vs Smart, J.C. II 118 ff
Der oxfordgeschulte Philosoph wendet heute das eine Ohr dem gesunden Menschenverstand und das andere der Wissenschaft zu. Historiker, die nicht überflügelt werden wollen, behaupten, die eigentliche Triebfeder der Entwicklung sei Mode. Sogar von Quantentheoretikern hört man, dass die nicht den winzigen Gegenständen ihrer Theorie, sondern in erster Linie ihren Versuchsapparaten, also gewöhnlichen Dingen Realität zuschreiben. In erfrischendem Kontrast dazu der australische Philosoph Smart: er vertritt eine schamlos realistische Auffassung der physikalischen Elementarteilchen. Das Weltbild des Physikers ist nicht nur ontologisch respektabel, sondern seine Sprache vermittelt uns ein wahreres Bild der Welt als der gesunde Menschenverstand. (Smart beschäftigt sich hauptsächlich mit Physik).
Es hat auch Materialisten gegeben, nach deren Auffassung Lebewesen zwar materiell sind, aber biologischen und psychologischen Gesetzen unterstehen, die sich prinzipiell nicht auf physikalische Gesetze zurückführen lassen. Dies war der Emergenzmaterialismus.
Smarts Materialismus ist da robuster.
II 119
Smart These: Er bestreitet, dass es in der Psychologie und Biologie überhaupt Gesetze im strengen Sinne gibt. Die Aussagen dort sind ortsspezifische Verallgemeinerungen über einige irdische Gewächse unserer Bekanntschaft.
SmartVsEmergenz.
Sie stehen auf der gleichen Ebene wie Erdkunde oder Berichte über das Verbraucherverhalten. Das gilt sogar für Aussagen über Zellteilung. Sie werden höchstwahrscheinlich mindestens anderswo im Welltall falsifiziert, wenn nicht gar bei uns. (Gesetz: Erklärungskraft) Smart gibt zu, dass Aussagen über die kleinen Prozesse in der Biologie tendenziell erklärungsstärker sind. (Eben, sie kommen der Physikochemie ja auch näher.)
Die Biologie beschreibt einen ortsspezifischen Auswuchs, während die Physik die Natur der Welt beschreibt. Die Psychologie beschreibt dann einen Auswuchs auf diesem Auswuchs.
II 120
Farben: Smart zum Farbbegriff: Farbe dominiert unsere Sinneserfahrung, mit ihrer Hilfe unterscheiden wir Gegenstände. Aber, das ist der Witz von Smarts Ausführungen: Farbunterschiede stehen nur selten in interessantem Zusammenhang mit physikalischen Gesetzen: eine Mischfarbe kann uns vorkommen wie eine reine, abhängig von kontingenten Mechanismen in unserem Inneren. Man kann davon ausgehen, dass außerirdische Lebewesen ähnliche Begriffe von Länge und elektrischer Ladung hätten, aber kaum ähnliche Farbbegriffe. Um die Welt sub specie aeternitatis zu sehen, müssen wir den Farbbegriff und andere sekundäre Qualitäten meiden. Primär: Länge, Gewicht, Härte, Gestalt, usw. sind diejenigen die am leichtesten in physikalische Gesetze eingehen. Bei Smart gewinnt der Physikalismus.
Zum Thema "Mensch als Maschine" haben sich die heutigen Gegner des mechanistischen Gedankens auf den Gödelschen Satz berufen, der besagt, dass kein formales Beweisverfahren die ganze Zahlentheorie erfassen kann.
II 121
Smart, der die mechanistische Auffassung vertritt, polemisiert gegen diese recht trübsinnige Anwendung des großartigen Gödelschen Satzes. Der Ort, an dem sich der Mensch über die Schranken der formalen Beweistheorie hinwegsetzt, ist der der informalen und weitgehend resultatlosen Manöver der wissenschaftlichen Methode. Determinismus: Mit Hobbes geht Smart konform, dass >Determinismus und Freiheit sich nicht antithetisch zueinander verhalten: deterministisches Tun gilt als frei, wenn es in bestimmter Weise durch den Handelnden vermittelt ist.
Ethik: Die Einteilung in Tätigkeiten für die man verantwortlich sein kann, und solche, für die das nicht gilt, folgt der gesellschaftlichen Apparatur des Belohnens und Strafens. Der Verantwortung wird dort eine Stelle zugewiesen, wo Belohnen und Strafen tendenziell funktioniert haben.
Disposition/Smart: Dem entspricht ein wichtiges Element im Gebrauch von "er hätte gekonnt". Smart schließt weiter auf "es hätte gekonnt" (z.B. zerbrechen können). Er bringt das in Zusammenhang mit der Unvollständigkeit von Informationen im Hinblick auf kausale Gegebenheiten.
Quine: für Modalitäten begrüße ich diese These. Diese Modalitäten beruhen nicht auf dem Wesen der Welt, sondern darauf, dass wir selbst z.B. durch Unkenntnis, von Einzelheiten absehen.
Es gibt eine von Smart verspottete Konzeption, wonach sich der gegenwärtige Augenblick mit einer Geschwindigkeit von sechzig Sekunden pro Minute durch die Zeit vorwärtsbewegt.
Ferner gibt es die Vorstellung, Sätze der Zukunft seien bisher weder wahr noch falsch. Sonst bekäme der Fatalismus das Heft in die Hand. Solche Gedanken sind weitverbreitet und konfus und gehen z.T. auf Aristoteles zurück.
Von Donald Williams u.a. sind sie mit großer Klarheit richtiggestellt worden.
Indem Smart sie noch einmal richtigstellt, kommen charakteristische Einzelheiten hinzu.
II 122
Fesselnder Gegensatz zwischen Wahrscheinlichkeit und Wahrheit. Smart: "wahrscheinlich" ist ein Indikator; wie "ich", "du" "jetzt" "damals" "hier", "dort". Ein Wort, das von der Verwendungssituation abhängt. Denn eine spezifische Tatsachenaussage ist wenn überhaupt, ein für allemal wahr, ob wir es wissen oder nicht, aber sogar dann kann sie je nach Situation mehr oder weniger wahrscheinlich sein. So endet der Modalbegriff der Wahrscheinlichkeit schließlich in subjektivem Dahingestelltsein, wie die Modalitäten. Quine: Smart ist ein rechtschaffener Autor. Smart bewältigt alle moralischen Dilemmata; der Materialist packt den Stier bei den Hörnern und erringt mühelos den Sieg gegen die Moralisten!

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Aussagen Tatsachen Leibniz Vs Spinoza, B. I 12
Metaphysik/Holz: Spinoza ist ein Beispiel für traditionelle Metaphysik höchsten Niveaus. LeibnizVsSpinoza.
I 38
Substanz/LeibnizVsSpinoza: die Welt ist die unendliche Mannigfaltigkeit von einfachen Substanzen, über die es also auch eine unendliche Menge von Aussagen geben kann.
I 58
Identität/Vielheit/Mannigfaltigkeit/Substanz/LeibnizVsSpinoza: der Ursprung der Identitätsevidenz aus der Erfahrung lässt die Vielheit des Gegebenen unangetastet. Im Gegensatz zu Spinoza, wo alles auf die Einheit einer einzigen Substanz reduziert ist. Das Identitätsprinzip ist bei Leibniz rein logisch formal. Aber:
epistemisch/ontologisch/Leibniz: die ontologische Qualität des Identitätsprinzips findet sich nicht in ihm selbst, sondern in der Sinneswahrnehmung.
Die Sinne lassen sehen, dass "A ist A" ein Satz ist, dessen Gegensatz "A ist nicht A" einen formalen Widerspruch in sich schließt.
Die Sinne zeigen, dass das Prädikat dem Subjekt innewohnt und dass es ein Widerspruch ist, es ihm abzusprechen.
Holz: das ist aber kein irrationaler Empirismus: das System der Vernunftwahrheiten, die in dieser möglichen Welt notwendig gelten, muss in der Faktizität dieser Welt gegeben sein.
Doch ist das Logische am Faktischen immer nur durch die Vernunft auf dem Weg der Deduktion gegeben.
I 59
Diese ist uns im direkten Zugriff verstellt und muss erst deduziert werden. Damit die vorprädikative Evidenz nicht ins Irrationale umschlägt, muss sie in einem ontologischen Konstrukt begründet werden, indem sich die Identität als notwendige Struktur der mannigfaltigen und sich verändernden Welt erweist. (Reflexion).

I 63
VsSpinoza: wenn man die Existenz der Einzelnen annimmt, ist das Problem für Spinoza unlösbar. Er löst das Problem, bzw. es gerät gar nicht in sein Blickfeld, weil er das Wesen des Menschen nur als gebildet aus bestimmten Modifikationen der Attribute Gottes fasst.
Damit ist der cartesische Zweifel überspielt. Das ego cogitans wird zum bloßen Schein, zum Annex der selbstgewissen Einheit Gottes.
So kehrt Spinoza zum mittelalterlichen Realismus zurück.
So kann man die Rationalität des Faktischen nicht begründen.
I 73
LeibnizVsSpinoza: Einheit der Welt ist ihre Struktur, die alles bestimmt, nicht eine "Substanz"
I 75
Einheit/Substanz/LeibnizVsSpinoza: aber die ultima ratio ist notwendig nur ein Grund, nicht eine Vielheit, weil er die Struktur des Ganzen ist. Leibniz braucht also die Vielheit der Dinge nicht zuopfern, um zur einen und einzigen Welt zu kommen. An die Stelle der Substanz von Spinoza tritt bei ihm die "harmonie universelle".
I 90
Substanz/LeibnizVsSpinoza: das erste und notwendig Seiende scheint bloß der Substanz des Spinoza zu entsprechen. In Wirklichkeit ist es nur der Begriff der Totalität der innerweltlichen Tatsachen (Holz: "Alles, was der Fall ist"; Wittgenstein). Der Begriff des als seiend Erfahrenen schließt den Begriff der wirklichen Totalität ein.
I 91
Wenn daher etwas ist, dann ist auch das eine Sein aller Seienden und nicht nichts.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998
Aussagen Tatsachen Prior Vs Strawson, P. F. I 23
Korrespondenztheorie/Austin/Prior: in den 50er Jahren verteidigte Austin sie: These Tatsachen sind "in der Welt", nicht nur Zeichen, damit Kommunikation stattfinden kann. Es muss etwas anderes zusätzlich zu den Zeichen noch da sein! Wahrmachen/Austin: wenn eine Aussage wahr sein soll, dann muss es etwas außerhalb dieser Aussage ("in der Welt") geben, das sie wahr macht.
StrawsonVsAustin: "in der Welt" sind nur Gegenstände, auf die sich unsere Aussagen beziehen ("über die sie sind") und nicht außerdem noch "Tatsachen" (wie Geach, Lager).
Tatsachen/Strawson: sind das, was Aussagen (wenn sie wahr sind) feststellen, sie sind nicht "worüber" Aussagen (Sätze) sind.
Der einzige plausible Kandidat für Wahrmacher von Aussagen ist die Tatsache, die sie feststellt, aber diese Tatsache ist nichts in der Welt. Sie ist kein Objekt (kein Gegenstand).
Strawson/Prior: scheint damit zu sagen, dass Tatsachen logische Konstruktionen sind. So weit so gut, aber da scheint noch mehr zu sein, was nicht klar ist: er meint:
Strawson: natürlich passen Aussagen und Tatsachen zusammen. Sie wurden füreinander geschaffen: wenn man (prise) die Aussagen aus der Welt (prise)schafft, dann (prise) schafft man damit auch die Tatsachen aus der Welt Sie würde dadurch nicht ärmer!
PriorVsStrawson: das scheint zu bedeuten, dass es keine Tatsachen ohne Feststellung gibt oder dass es keine Tatsachen ohne Feststellung gäbe und wenn es das heißt, dann ist es
a) sicherlich falsch,
b) folgt es nicht daraus, dass Tatsachen logische Konstruktionen sind (Kapitel 2).
Und es gibt sicher eine enge Beziehung zwischen einer Tatsache und ihrem in der Welt sein!
Realität/Realismus/Prior: Redewendungen wie "in der Welt" bekommen ihre Kraft aus der Gegenüberstellung mit "nur im Kopf" oder "nur bei Homer".
I 24
Es suggeriert die Vorstellung von verschiedenen Schachteln, in die man das einordnen könnte. Das sollte man nicht so ernst nehmen: "Bei Homer" heißt, dass Homer sagt, dass das und das eine Tatsache ist.
Zu sagen, dass Götter bloß im Geist existieren, heißt, es sei bloß ein Gedanke, dass sie existieren.
Und zu sagen, dass etwas eine Tatsache in der Welt ist, heißt bloß, alle diese Präfixe wegzulassen und zu sagen, dass es eine Tatsache ist. (Dass es der Fall ist).
Tatsachen/Wittgenstein: sind die Welt! Nicht in der Welt.
Sie sind auch nicht "in" den Sätzen.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Aussagen Tatsachen Verschiedene Vs Tarski, A. Eigen VII 303
v. WeizsäckerVsTarski: zur Beschreibung der Metasprache brauchte man wieder eine Metametasprache. Regress.
Sainsbury V 180
Tarski: der gewöhnliche alltägliche Wahrheitsbegriff ist inkohärent: er muss durch eine hierarchische Reihe von Wahrheitsprädikaten ersetzt werden. Die Objektsprache darf kein Prädikat enthalten, das genau auf ihre wahren Sätze zutrifft.
SainsburyVsTarski: einige Autoren meinen, dass unsere Alltagssprache nicht wirklich mangelhaft sei, sondern die geforderte Hierarchie bereits enthalte. z.B. bei Wendungen wie
"Was Sie soeben gesagt haben, ist nicht wahr".
Es scheint zu radikal, unseren gewöhnlichen Wahrheitsbegriff zu verwerfen. Andererseits ist es wohl nicht korrekt anzunehmen, unser alltäglicher Begriff enthalte schon die ganze Trennung.
Verstärkter LügnerVsTarski : (L2: L2 ist nicht wahr"). Trotz Tarski könnten wir formulieren:
LN: LN ist nicht wahrN
Version 1: Wenn das mangelhaft ist, weil es die Trennung der Ebenen nicht respektiert, dann ist es nicht wahrN. aber das es das ist, was es sagt, muss es doch wahrN sein!
Version 2: Ein Satz, der die Ebenen durchbricht, ist semantisch mangelhaft und also nicht wahr. Man kann also immer einen Verstärkten-Lügner-Satz konstruieren, um einen Ansatz über Ebenen zu widerlegen!

Horwich I 122
W-Definition/VsTarski: Einwände wegen angeblicher fehlender Korrektheit richten sich gegen den semantischen W-Begriff im allgemeinen. VsTarski: die W-Def sei zirkulär, weil in der Form "p gdw. q" Wahrheit implizit vorkommen: nämlich, weil die Äquivalenz gilt, wenn entweder beide Seiten wahr oder beide Seiten falsch sind.
TarskiVsVs: wenn dieser Einwand gültig wäre, gäbe es überhaupt keine formal korrekte W Def. Denn wir können keinen zusammengesetzten Satz bilden ohne die Hilfe von Verknüpfungen und anderen logischen Termen, die mit ihrer Hilfe definiert werden,.
I 123
Lösung/Tarski: eine strenge deduktive Entwicklung der Logik wird oft eingeleitet durch eine Erklärung der Bedingungen, unter denen Sätze der Form "wenn p dann q" usw. als wahr betrachtet werden. (WW-Tabellen).
Horwich I 127
VsTarski: wegen seines Schemas, das ihn auf Tatsachen verpflichte, sei er auf einen Realismus festgelegt. (GonsethVsTarski). TarskiVsVs: dass der Ausdruck ... Schnee... "tatsächlich" weiß ist...wurde von meinen Kritikern fälschlich eingefügt.
Wahrheitsbedingungen//W-Def/Tarski: der Bezug auf Tatsachen fehlt ganz bewusst im T-Schema! Es geht nämlich nicht um Wahrheitsbedingungen!
T-Schema/Tarski: impliziert nur, dass wenn wir den Satz
(1) Schnee ist weiß
behaupten oder negieren, dass wir dann auch den korrelierten Satz (2) Der Satz „Schnee ist weiß“ ist wahr
behaupten oder negieren müssen.
I 128
Pointe: damit können wir unsere jeweilige epistemologische Einstellung behalten: wir können Realisten, Idealisten, usw. bleiben, wenn wir es vorher schon waren. Realismus/Tarski: der semantische W-Begriff verpflichtet uns keineswegs auf einen naiven Realismus.
((s) Wenn Wahrheit Zitattilgung ist, dann müssen sich die "Disziplinen" unterscheiden lassen eben durch Sätze, die disquotational wahr sind, anstatt "immanent wahr").
TarskiVsVs: reductio ad absurdum: wenn es einen anderen W-Begriff gäbe (nach dem Willen dieser Kritiker, dann müsste er sich irgendwie unterscheiden und dann müsste letztlich herauskommen, dass "Schnee ist weiß" wahr ist, gdw. Schnee nicht weiß ist ! Denn sonst wäre es ja kein anderer W-Begriff sondern derselbe W-Begriff!.
Dennoch wäre ein solcher "neuer" W-Begriff nicht unbedingt absurd. Jedenfalls hätte aber jeder W-Begriff, der mit der semantischen W-Def inkompatibel ist, solche Konsequenzen.

Tarski I 160
VsTarski: Frage: Ist die semantische Konzeption der Wahrheit die einzig "richtige"? TarskiVsVs: ich muss gestehen, dass ich diese Frage nicht verstehe, denn das Problem ist so unbestimmt, dass keine klare Lösung möglich ist.
I 162
VsTarski: bei der Formulierung der Definition gebrauchen wir notwendigerweise Aussageverknüpfungen wie "wenn...., dann.....", "oder" usw.. Diese kommen in Definiens vor. Es ist jedoch wohlbekannt, dass der Sinn von Aussageverknüpfungen in der Logik mit Hilfe der Wörter "wahr" und "falsch" erklärt wird. Zirkel. TarskiVsVs: es ist zweifellos der Fall, dass einer streng deduktiven Entwicklung der Logik häufig bestimmte Feststellungen vorangehen, die die Bedingungen erklären, unter denen Aussagen der Form "wenn, dann..." wahr oder falsch sind.
Diese Feststellungen liegen jedoch außerhalb des Systems der Logik und sollten nicht als Definition der betreffenden Terme angesehen werden!
I 163
Diese Feststellungen beeinflussen die deduktiven Entwicklung der Logik in keiner Weise. Denn hier erörtern wir nicht die Frage, ob eine Aussage wahr ist, sondern ob sie beweisbar ist! (Wahrheit/Beweisbarkeit).
I 163
logische Verknüpfung/Aussagenverknüpfung/Tarski: in dem Moment, wo wir uns im deduktiven System der Logik (oder der Semantik, die auf der Logik basiert) befinden, behandeln wir die Aussagenverknüpfungen entweder als undefinierte Terme, oder wir definieren sie mit Hilfe anderer Aussagenverknüpfungen. Wir definieren die Verknüpfungen jedoch nicht mit Hilfe von Termen wie "wahr" oder "falsch".
(p oder q) genau dann, wenn (wenn nicht p, dann q).
Diese Definition enthält offensichtlich keine semantischen Terme.
Fehler: das Schema
(T) X ist wahr genau dann, wenn p.
für eine Definition der Wahrheit zu halten!
VsTarski: ein Kritiker, der diesen Fehler begeht, hielt diese angebliche Definition für "unzulässig kurz, d. h.: unvollständig".
I 164
Es sei nicht zu entscheiden „ob mit "Äquivalenz" eine logische formale oder eine nicht logische Beziehung gemeint sei. Er schlägt vor zu ergänzen: (T’) X ist wahr genau dann, wenn p wahr ist. ((s) Vs: hier kommt zweimal "wahr" vor ).
(T’’) X ist wahr genau dann, wenn p der Fall ist.
TarskiVsVs: das ist ein Missverständnis hinsichtlich der Natur der Aussagenverknüpfungen. (Verwechslung von Name und Gegenstand/Verwechslung von Aussagen und ihren Namen, Erwähnung/Gebrauch). ((s) p (rechts) ist die Aussage selbst, nicht die Behauptung über ihre Wahrheit. Das hat mit der Richtigkeit Redundanztheorie nichts zu tun).
I 168
VsTarski: die formale Definition der Wahrheit hat aber nichts mit dem "philosophischen Problem der Wahrheit" zu tun. Sie gibt wohl notwendige und hinreichende Bedingungen, aber nicht das "Wesen" dieses Begriffs. TarskiVs: ich bin nicht imstande zu verstehen, was das "Wesen" eines Begriffs sein soll.
((s) FregeVsTarski: Begriffe haben notwendige Merkmale.)
I 172
Kriterium/Wahrheitskriterium/VsTarski: einige argumentieren, Definitionen statten uns nicht mit allgemeinen Kriterien für die Entscheidung aus, ob ein Gegenstand unter den definierten Begriffen fällt. Und der Term "wahr" sei von dieser Art, da aus der Definition unmittelbar kein universelles Kriterium der Wahrheit hervorgeht. (> Wahrheitskriterium). ((s) RescherVsTarski). Tarski: das ist völlig korrekt, aber das unterscheidet den Begriff nicht von vielen Begriffen der Wissenschaften wie z. B. der theoretischen Physik. (> Begriff).
I 174
Semantik/Tarski: semantische Begriffe sind tatsächlich in vielen Bereichen der Wissenschaften und insbesondere der empirischen Wissenschaften enthalten.





Eigen I
M. Eigen
Ruth Winkler
Das Spiel München 1975

Sai I
R.M. Sainsbury
Paradoxien Stuttgart 1993

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

Tarski I
A. Tarski
Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983
Aussagen Tatsachen Wittgenstein Vs Tractatus Tugendhat I 163
Tractatus/Tugendhat: naive gegenstandstheoretische Position. Wittgenstein: "was der Fall ist, die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten" "der Sachverhalt ist eine Verbindung von Gegenständen". "Im Sachverhalt hängen die Gegenstände ineinander, wie die Glieder einer Kette". (2.03). (Später von Wittgenstein verworfen). Wittgenstein/spät/Selbstkritik/VsTractatus: Philosophische Bemerkungen: "Komplex ist nicht gleich Tatsache. Von einem Komplex sage ich, er bewege sich von einem Ort zum andern, aber nicht von einer Tatsache." "Zu sagen, ein roter Kreis bestehe aus Röte und Kreisförmigkeit, oder einem Komplex aus diesen Bestandteilen, ist ein Missbrauch dieser Wörter und irreführend."

I 235 ff
WittgensteinVsWittgenstein/WittgensteinVsTractatus/Hintikka: WWK, 209 f. "Unklar war mir im Tractatus die logische Analyse und die hinweisende Erklärung"..."dachte damals, dass es eine Verbindung der Sprache mit der Wirklichkeit"..
I 236
Zeichen/Bedeutung/Definition/Zeigen/Waismann ("Thesen") :"wir können Zeichen auf zwei Arten Bedeutung geben: 1. durch Aufweisung 2. durch Definition."
I 237
Hintikka: tiefere Gründe: im Tractatus hält die These der Unausdrückbarkeit der Semantik Wittgenstein nicht davon ab, die Rolle der hinweisenden Erklärung unter dem Deckmantel des Zeigens hervorzuheben. Durch seinen Wechsel von der phänomenologischen zur physikalischen Sprache ist es unmöglich für ihn, alle seine nicht weiter zurückführbaren Gegenstände hinweisend zu definieren. Ein und dieselbe Geste kann im Spiel sein, wenn man einen Personennamen, ein Farbwort, einen Stoffnamen (Massenterminus) ein Zahlwort, den Namen einer Himmelsrichtung hinweisend definiert.
Die Unterschiede gehören offenbar nicht zum Bereich des Phänomenologischen, sondern zur Ontologie der Alltagsgegenstände. PU § 28
Aus diesen Gründen lehnt Wittgenstein eine Zeitlang die Vorstellung ab, das hinweisende Erklären könnte eine Verbindung zwischen Sprache und Wirklichkeit herstellen.
I 297 ff
Bild/Übereinstimmung/Wirklichkeit/Wittgenstein/Hintikka: ist die Bildhaftigkeit eine Übereinstimmung?
I 298
Bild/Satz/WittgensteinVsTractatus/WittgensteinVsWittgenstein//Selbstkritik: "im Tractatus habe ich so etwas gesagt wie: sie sei eine Übereinstimmung der Form. Das ist aber ein Irrtum. Hintikka: das könnte den falschen Anschein erwecken, als habe Wittgenstein den Bildgedanken aufgegeben. Das ist aber ein Irrtum.
Bild/Wittgenstein: das Bild kann einen möglichen Sachverhalt abbilden. Es braucht kein Bild eines faktischen Zustands der Welt zu sein. Ein Befehl ist normalerweise ein Bild der Handlung, die ausgeführt werden soll, aber nicht notwendig ein Bild der tatsächlich vollzogenen Handlung. (Ebenso Werkzeichnung).
Welches ist die Projektionsmethode?
I 299
"Ich stelle mir also vor, die Verschiedenheit zwischen Satz und Wirklichkeit werde durch die Projektionsstrahlen ausgeglichen, die zum Bild, zum Gedanken gehören und die keinen Raum mehr für eine Methode der Anwendung lassen. Es gibt nur noch Übereinstimmung und Nichtübereinstimmung." "Wie alles Metaphysische ist die Harmonie zwischen Gedanken und Wirklichkeit in der Grammatik
der Sprache aufzufinden."

II 138
Atomismus/VsAtomismus/Selbstkritik/WittgensteinVsTractatus: es war ein Irrtum, dass es Elementarsätze gäbe, in die sich alle Sätze zerlegen lassen. Dieser Irrtum hat zwei Wurzeln: 1. dass man die Unendlichkeit als Zahl auffasst, und annimmt es gebe eine unendliche Anzahl von Sätzen.
2. Aussagen, die Grade von Qualitäten zum Ausdruck bringen. ((s) Sie müssen nicht jeden anderen Satz ausschließen. Daher können sie nicht unabhängig sein).

III 151
Tractatus/spätere Selbstkritik/WittgensteinVsTractatus/WittgensteinVsWittgenstein: zwei Schwachpunkte beschäftigten ihn: 1. dass die beschreibende Sprache so offen als Musterbeispiel für die eigentliche Sprache aufgefasst wird. Es gibt noch viele unberücksichtigte Sprachformen
Es kann in Frage gestellt werden, ob der Sinn einer Äußerung unabhängig vom Zusammenhang verstanden werden kann. Außerdem Zweifel, inwieweit jeder sinnvolle Satz eine und nur eine logische Form besitzt.
2. Problem der Intersubjektivität unberücksichtigt
III 214
WittgensteinVsTractatus (Selbstkritik): Diskussionen mit Ramsey und dem italienischen Wirtschaftswissenschaftler Piero Sraffa. SraffaVsTractatus: VsAbbildtheorie: Vs, dass ein sinnvoller Satz eine Projektion eines Sachverhalts sein müsse. Bestritt auch, dass jeder sinnvolle Satz in Elementarsätze aufgelöst werden könne.
Aus dieser Kritik entstanden 1929 30 Philosophische Bemerkungen (PB)
1932 34 Philosophische Grammatik (PG)
1933 34 Das Blaue Buch + Das Braune Buch
Hauptwerk der "Zweiten Periode": Philosophische Untersuchungen (PU).
III 217
WittgensteinVsTractatus/Wittgenstein/spät/Flor: das kann in einer konkreten Situation durchaus sinnvoll und klar sein, eine vage Frage oder eine vage Beschreibung oder einen vagen Befehl zu geben.
VI 95/96
logische Konstanten/Elementarsatz/WittgensteinVsTractatus/WittgensteinVsWittgenstein/Schulte: Selbstkritik: nimmt jetzt nicht mehr an, dass man später einmal die Elementarsätze würde angeben können. In Wahrheit haben wir schon alles, und zwar gegenwärtig!
Neu: Vorrang des Satz Systems gegenüber dem Einzelsatz.
Früher: glaubte ich, dass wir ohne die logischen Konstanten auskommen müssen, denn "und", "oder", "nicht" verbinden die Gegenstände nicht. (Daran halte ich fest).
Aber ich glaubte fälschlich, die Elementarsätze seien unabhängig voneinander, weil ich fälschlich glaubte, die Verknüpfungsregeln der logischen Konstanten könnten etwas zu tun haben mit der inneren Struktur der Sätze.
In Wirklichkeit bilden die logischen Konstanten vielmehr nur einen Teil einer umfassenden Syntax, von der ich damals noch nichts wußte."

VII 148
Sprache/Tractatus/Tetens: die Sprache dient hier nur einem Zweck: Tatsachen abzubilden. WittgensteinVsWittgenstein/VsTractatus/später Wittgenstein/Tetens: statt dessen gibt es eine Mannigfaltigkeit von Sprachspielen. Um verständig zu sprechen, müssen wir an einer verwickelten sozialen Lebensform mit ihren vielfältigen Sprachspielen teilnehmen.
VII 149
Der Philosoph muss beschreiben, wie wir die Ausdrücke in der Alltagssprache gebrauchen.
VII 150
„...ein Bild hielt uns gefangen. Und heraus konnten wir nicht, denn es lag in unserer Sprache, und sie schien es uns nur unerbittlich zu wiederholen.“ (PU S. 82) deskriptiv/normativ/Tractatus/Tetens: Wittgenstein ignoriert im Tractatus die Unterscheidung zwischen deskriptiven und normativen Sätzen. Das nennt er später die „einseitige Diät“ ((s) nur deskriptive Sätze). (PU S. 251, § 593).
VII 152
Skeptizismus/Philosophie/Wittgenstein/spät: die Wörter „Irrtum“, „Zweifel“ usw. haben auch die Philosophen aus der Alltagssprache gelernt, sie sind nicht zum Zweck des Philosophierens erfunden worden.
VII 153
Täuschung/Wittgenstein/spät: wenn der Philosoph fragt, ob man sich nicht über alles täuschen könnte, dann verwendet er die Wörter auf eine Weise, wie er sie im Alltag niemals verwenden würde.
VII 154
Wittgenstein: Bsp man kann nicht sagen, dass man sich in seiner Freude über etwas irrt.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Aussagen Tatsachen Peacocke Vs Tradition I 4
Wahrnehmung/Peacocke: These: Empfindungsbegriffe (Sinneswahrnehmung, Sinneseindrücke) sind unverzichtbar bei der Beschreibung jeder Wahrnehmung.
VsTradition: gegen die Auffassung, dass Empfindungen nicht im Hauptstrom zu finden sind, wenn das Subjekt sich auf seine eigene Wahrnehmung konzentrieren soll,
I 5
oder wenn Empfindungen als Nebenprodukt der Wahrnehmung auftreten. Wahrnehmung/Empfindung/Tradition/Peacocke: historisch wird unterschieden zwischen
Wahrnehmungen, (perceptual experience) die einen Inhalt haben, nämlich propositional (repräsentational) von Gegenständen der Umgebung zu handeln, die in einer bestimmten Weise erscheinen, und
Empfindungen: (sensations) die keinen solchen Inhalt haben, Bsp die Empfindung von Kleinheit (sensation of small), die nichtsdestoweniger bestimmt sein können.
Inhalt/Peacocke: gebrauche ich hier nur für den repräsentationalen Inhalt von Wahrnehmungen. Niemals für Empfindungen.
PeacockeVsTradition: früher machte man es umgekehrt und gebrauchten "Objekt" (Gegenstand) oder "Bedeutung" für repräsentationalen Inhalt.

I 10
extreme Wahrnehmungstheorie/WT/Peacocke: ist der Adäquatheitsthese (AT) verpflichtet. Denn wenn die AT falsch ist, gibt es intrinsische Eigenschaften der visuellen Wahrnehmung, die nicht durch den repräsentationalen Inhalt erfasst werden.
Vertreter: Hintikka.
Hintikka: die richtige Art, von unseren spontanen Wahrnehmungen zu sprechen ist, dasselbe Vokabular und dieselbe Syntax zu benutzen, die wir auf die Objekte der Wahrnehmung anwenden. Wir müssen nur die Information bestimmen!
Information/Hintikka: anders als hier: nicht informationelle Inhalt, sondern vom Wahrnehmungssystem gegebene Information.
I 11
extreme WT: Hauptmotivation. wenn die AT falsch ist, dann gibt es intrinsische Eigenschaften einer Erfahrung, die niemals von demjenigen gewußt werden können, der die Erfahrung macht! PeacockeVs: das mag durch folgendes oberflächlich richtig scheinende Argument gestärkt werden: wir können sagen, was für Erfahrungen jemand macht, wenn wir wissen, das seine Wünsche oder Intentionen sind. Oder wenn er so und so disponiert ist. Oder sein Verhalten:
Bsp wenn er plötzlich ausweicht, mag er ein Hindernis wahrgenommen haben.
Pointe: das kann immer nur repräsentationale Inhalte aufdecken! Also nie die intrinsischen (vielleicht empfindungsmäßigen) Anteile der Erfahrung.
Peacocke: hier muss eine Lücke sein. Das sollen drei Gegen Bsp zeigen. (s.u.).
Wahrnehmung/Peacocke: ist immer differenzierter als die Wahrnehmungsbegriffe!
Qualia/Kriterium/Goodman: Identitätsbedingungen für Qualia: > N. Goodman, The Structure of Appearance, 1951 p. 290
extreme Wahrnehmungstheorie/Peacocke: behauptet, dass die intrinsischen Eigenschaften einer visuelle Erfahrung ausgeschöpft werden in der Bestimmung des repräsentationalen Inhalts zusammen mit einer weitergehenden Bestimmung der dort erwähnten Eigenschaften.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: drei Gegen Bsp:
1. Bsp Straße, die schnurgerade zum Horizont läuft, an der zwei Bäume stehen. Wir nehmen die Bäume als verschieden groß wahr, wissen aber (oder nehmen an), dass sie gleich groß und verschieden weit entfernt sind.
Beide Versionen sind gleichermaßen Eigenschaft der Erfahrung selbst! Dazu braucht man auch keine Begriffe wie Wahrnehmungsfeld (Gesichtsfeld), das mehr oder weniger von dem Baum ausgeschnitten wird. Man hat einfach die Erfahrung.
VsAT: keine wahrmachende Erfahrung kann den einen Baum als größer und weiter entfernt oder den anderen als kleiner und näher repräsentieren.
Problem der zusätzlichen Charakterisierung. DF hinzugefügtes Zweites oder Drittes.
VsWT: die Herausforderung für den Wahrnehmungstheoretiker ist, dass er an der AT (sämtliche intrinsische Charakterisierung durch "erscheint dem Subjekt, dass.." gegeben) festhalten muss, auch wenn er diese Tatsachen über die Größe von Bäumen zugeben muss.
I 13
2. zusätzliche Charakterisierung: kann sogar variieren, wenn der repräsentationale Inhalt konstant bleibt: Bsp Sehen mit einem geschlossenen Auge oder mit beiden Augen geöffnet: der Unterschied in der Wahrnehmung ist unabhängig von den Doppelbildern der binokularen Wahrnehmung.
I 14
Tiefenwahrnehmung/Peacocke: a) es wäre unvereinbar mit unserer Auffassung zu sagen, dass es eine zusätzliche Weise gibt, in der die Tiefe repräsentiert wird, wobei diese zusätzliche Eigenschaft rein repräsentational wäre.
b) der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist sowohl repräsentational als auch empfindungsmäßig. (Peacocke pro).
Vs a): hier wäre es undenkbar dass es Fälle gibt, wo die angebliche empfindungsmäßige Eigenschaft vorhanden ist, aber die Repräsentation bestimmte Objekte hinter anderen in der Umgebung nicht vorhanden wäre.
pro b) : nach dieser Version ist das denkbar.
I 15
Peacocke: und es ist auch denkbar. Bsp TVSS: ein System, das Blinden Informationen aus einer TV Kamera auf den Rücken "schreibt": Vorstellung von Tiefe und räumliche Empfindung. Intrinsisch! "Tiefe"/Peacocke: gefährliche Zweideutigkeit: es ist wohl wahr, dass, wann immer die zusätzliche Eigenschaft präsent ist, die monokulares von binokularem Sehen unterscheidet, dass dann ein Eindruck der Tiefe vorliegt, aber Tiefe ist eine empfindungsmäßige Eigenschaft!
I 16
D.h. der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist eben gerade nicht rein repräsentational! (Peacocke pro: zusätzlich zu repräsentativem muss es empfindungsmäßigen Inhalt geben). Tiefe/Wahrnehmung/Begriffe/O’ ShaughnessyVsPeacocke: Tiefe ist niemals eine empfindungsmäßige Eigenschaft:
Begriffe spielen eine kausale Rolle beim Zustandekommen von Tiefe:
1. jede Tiefenwahrnehmung hängt davon ab, dass man seine visuellen Tiefenempfindung ansieht als Beitrag zur Farbe von physikalischen Objekten in irgendeiner Entfernung von einem.
2. monokulares Sehen: zwei Gesichtsfelder von Empfindungen könnten ununterscheidbar sein und dennoch dank unterschiedlicher Begriffe und unterschiedlichen Glaubens ihrer Besitzer verschiedene wahrmachende (veridical) visuelle "Tiefeneindrücke" hervorrufen.
Aber: binokulares Sehen: hier sind die dreidimensionalen Gesichtsfeldeigenschaften nicht mit verschiedenen Tiefenempfindungen zu vergleichen, zumindest nicht im Hinblick auf die dreidimensionale Verteilung der tatsächlich gesehenen Oberfläche
PeacockeVsO’Shaughnessy: das wird zwar von den optischen Fakten bestätigt, aber er berücksichtigt nur die Strahlenbündel, die in ein einzelnes Auge fallen!
Tatsächlich ist eben monokulares Sehen für die Tiefenwahrnehmung unzureichend. Binokulares Sehen erklärt nicht nur die Tiefenempfindung, sondern auch, warum diese Eigenschaft in großen Entfernungen abnimmt.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie:
3. Bsp umkippender Aspekt, Drahtwürfel, (Kippwürfel) zuerst mit einem Auge gesehen, dann, ohne irgendeine Änderung des Würfels mit vertauschter Vorder und Hinterseite:
Wittgenstein: "Ich sehe, dass es sich nicht geändert hat“!.
Peacocke: ein weiteres Beispiel nichtrepräsentationaler Gleichheiten zwischen Erfahrungen.
Das Problem für den extremen Wahrnehmungstheoretiker ist zu erklären, wie diese nichtrepräsentationalen Gleichheiten bestehen können, ohne die Adäquatheitsthese (AT) aufzugeben.
Er könnte einfach eine neue Klassifikation von Seherfahrung einführen,
I 17
die sich auf etwas vor dem Ereignis der Erfahrung bezieht, z.B., dass sich die Umgebung nicht verändert hat. PeacockeVs: aber das beruht doch auf dem Charakter aufeinanderfolgender Erfahrungen! Dann müssten wir immer noch sagen, von welchen Eigenschaften dieser Erfahrungen diese "neue Eigenschaft (Klassifikation)" beruht. Es funktionier auch nicht bei Gedächtnisverlust oder längerem Abstand zwischen zwei Erfahrungen: denn hier braucht es nicht die Empfindung, dass die Szene sich nicht geändert hat.
Es erklärt auch nicht die übereinstimmenden nichtrepräsentationalen Erfahrungen zweier verschiedener Subjekte, die beide die jeweils andere Seite des Würfels vorne sehen.
Hase Enten Kopf/H E Kopf/Peacocke: warum benutze ich nicht ihn als Beispiel? Weil es hier nichts gibt, was zuerst als Hase und dann als Ente gesehen wird, sondern eher als Repräsentation eines Hasen, dann als Repräsentation einer Ente, wobei sich am Liniengeflecht nichts ändert!
So kann dieses Beispiel nicht erklären, dass es nichtrepräsentationale Gleichheiten zwischen Erfahrungen geben kann. Denn jemand, der diese leugnet, kann einfach sagen, dass die Komponente des repräsentationalen Inhalts, die die Linien betrifft, konstant bleibt, und so die Gleichheit erklärt.
Bsp Drahtwürfel (Kippwürfel): hier ist diese Erklärung nicht möglich: denn das Liniengeflecht sieht nachher überhaupt nicht mehr so aus wie vorher!
I 17/18
Übersetzung/WahrnehmungstheorieVsPeacocke: natürliche Reaktion: die Aussagen die im Konflikt mit der AT zu stehen scheinen, könnten übersetzt werden in Aussagen, die keinerlei mit der AT unverträgliche Eigenschaften hinzufügen. Bsp "um den näheren Baum abzudecken, müsste eine größere Fläche zwischen Baum und Betrachter geschoben werden, als für den entfernteren Baum".
PeacockeVsWahrnehmungstheorie/PeacockeVsAdäquatheitsthese: es ist nicht klar, wie das gegen die zweite Art Beispiel wirken sollte. Aber wirkt es gegen das erste?
Was soll die Übersetzung erklären?
1. Es könnte erklären, warum wir dasselbe räumliche Vokabular benutzen sowohl für dreidimensionale Objekte als auch für das Gesichtsfeld. das genügt auch für "über" oder "daneben".
Aber die AT braucht mehr als das! Sie braucht eine Erklärung, warum etwas größer als etwas anderes im Gesichtsfeld ist. Also:
2. Problem: als Zugang, der Bedeutungen einführt, scheint der Zugang der AT unzulänglich. Bsp Störungen im Gesichtsfeld, gekrümmte Strahlen .. + ..
Kontrafaktisches: Problem: ob ein Objekt im Gesichtsfeld eines Subjekts größer ist, ist eine Eigenschaft seiner Erfahrung in der wirklichen Welt seien kontrafaktische Umstände, wie sie wollen. Ein Zugang sollte also nur die Eigenschaften der tatsächlichen Wahrnehmung berücksichtigen.
I 19
Übersetzung/Peacocke: eine Unterscheidung zwischen akzeptablen und unakzeptablen Komponenten kann mit Kripkes Unterscheidung zwischen Fixierung des Referenten und der Bedeutung eines Ausdrucks getroffen werden: Kripke: Bsp man könnte die Referenz des Namens "Bright" dadurch fixieren, dass man fordert, dass er sich auf den Mann, der das Rad erfunden hat, beziehen soll. ((s) Evans: Bsp Julius, der Erfinder des Reißverschlusses).
Pointe: dennoch ist der Satz wahr: "es ist möglich, dass Bright niemals das Rad erfunden hat".
Peacocke: analog: die Erfahrung des Typs, dass der nähere Baum im Gesichtsfeld größer ist, stimmt damit überein, dass ein größeres Stück abgedeckt werden muss, um ihn unsichtbar zu machen.
Diese Bedingung fixiert den Typ der Erfahrung. Aber es wäre möglich, dass der Erfahrungstyp nicht der Bedingung genügt! So wie Bright nicht der Erfinder des Rades hätte sein müssen.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: Übersetzung: liefert keinen Zugang, der die Möglichkeit offen lässt, dass der Erfahrungstyp, der tatsächlich den Bedingungen der Übersetzung genügt, auch fehlschlagen könnte.

I 22
empfindungsmäßige Inhalte/PeacockeVsWahrnehmungstheorie: diese Punkte betreffen das erste Gegen Bsp gegen die AT, aber sie treffen auch auf das zweite zu: dazu führen wir das gesternte Prädikat hinter* ein: es referiert in Begriffen der physikalischen Bedingungen, die normalerweise diese empfindungsmäßige Qualität hervorrufen binokulares Sehen von Objekten in verschiedener Tiefe.
ad 3.: nichtrepräsentationale Gleichheit von Erfahrungen, soll in Selbigkeit oder Gleichheit von empfindungsmäßigen Eigenschaften bestehen.
Kippfiguren: in allen Standard Fällen haben die aufeinanderfolgenden Erfahrungen dieselben gesternten Empfindungseigenschaften: nämlich solche, die durch die vorgestellte zwischengeschobene Abdeckfläche ausgedrückt werden können.
Bsp Angenommen, jemand wacht in fremder Umgebung auf: zunächst hat er einen minimalen repräsentationalen Inhalt: so nimmt er alle Gegenstände als Oberflächen mit verschiedenen Winkeln wahr.
I 23
Plötzlich rückt alles an seinen Platz und er hat einen reichen repräsentationalen Inhalt. Aber in der Szene hat sich nichts geändert in dem Sinn, in dem sich bei dem Kippwürfel etwas ändert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
Aussagen Tatsachen Kuhn Vs Verschiedene I 119
Ernest Nagel: These Erkenntnis hat die Tendenz zur Akkumulation - eine neue Theorie subsumiert ältere Theorien. KuhnVs. Hacking
I 120
Theorie/Ernest Nagel: neue Theorien sollten diese (älteren) Gegenstände (wie Phlogiston) umfassen. (KuhnVs: unmöglich).
Flor IV 500
KuhnVskummulative Auffassung: keine Anhäufung von Tatsachen, keine Entwicklung zu immer allgemeineren Theorien. Keine nicht-historischen allgemeinen Kriterien, die über Aberglauben entscheiden. Keine Voraussagen, wie ein Glied ein neues Glied hervorbringt.

Kuhn I
Th. Kuhn
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973

Flor I
Jan Riis Flor
"Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Flor II
Jan Riis Flor
"Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993

Flor III
J.R. Flor
"Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Flor IV
Jan Riis Flor
"Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
Aussagen Tatsachen Mackie Vs Verschiedene Stegmüller IV 399
"Kalam" Argument: (verbreitet unter islamischen Gelehrten): arbeitet mit Paradoxien der Unendlichkeit um zu zeigen, dass es keine aktuale Unendlichkeit geben kann. (>Al Ghassali). Unendlichkeit/MackieVsKalam Argument: die Möglichkeit einer unbegrenzten Vergangenheit kann nicht aus rein logischen Gründen ausgeschlossen werden!
MackieVsKant: dieses Vorurteil findet sich auch in der These zur ersten Antinomie.
IV 400
Kalam Argument/Al Ghassali: nichts, was in der Zeit entsteht, entsteht aus sich selbst heraus. ("Vernunftnotwendigkeit"). Daher bedarf es eines Schöpfers. MackieVsAl Ghassali: 1. wissen wir das wirklich aus Vernunftnotwendigkeit?
2. Es ist nicht einzusehen, weshalb einerseits ein unverursachtes Ding unmöglich sein soll, andererseits aber die Existenz eines Gottes mit der Macht, aus nichts etwas zu schaffen, akzeptabel sein soll!
Gott/Mackie/Islam: dieser Gottesbegriff wirft selber schwierige Probleme auf:
1. Ist Gott innerhalb der Zeit einfach entstanden?
2. Hat er immer schon in einer unendlichen Zeit existiert? Damit wäre die abgelehnte aktuale Unendlichkeit wieder eingeführt!
3. Hat Gott eine nicht zeitliche Existenz: das wäre wieder ein unfaßbares Mysterium.
Mackie: außerdem muss man zusätzlich annehmen,
a) dass Gottes Existenz und Schöpfermacht sich selbst erklärt und
b) dass die unerklärte Existenz einer materiellen Welt unverständlich und damit unannehmbar wäre.
IV 401
Existenz/MackieVsLeibniz: wir können keinen Grund a priori dafür angeben, dass Dinge nicht ohne Verursachung einfach entstehen! Kosmologie/Gottesbeweis/Existenz/Mackie: Problem: entweder der Begriff der "causa sui" ist sinnvoll oder nicht.
a) er ist nicht sinnvoll: dann fällt die kosmologische Annahme, dass für den Beginn der materiellen Existenz eine göttliche Ursache angenommen werden muss.
b) er ist sinnvoll, dann kann er auch der Materie selbst als Eigenschaft zugesprochen werden!

Stegmüller IV 447
Def Gott/Feuerbach: "Gott ist das von aller Widerlichkeit befreite Selbstgefühl des Menschen". Religion/Feuerbach: Utopie einer besseren Religion: diejenige Freiheit von allen Begrenzungen der Individuen, die die traditionellen Religionen Gott andichteten, finde man in der Menschheit als ganzer wieder.
MackieVsFeuerbach: die Menschheit als ganze ist zweifellos nicht von allen Begrenzungen der Individuen frei, sie ist nicht allmächtig, nicht allwissend, nicht vollkommen gut. (s.o.: Gesamtheit als falsches Subjekt, kann gar nicht handeln.

IV 472
Theodizee/Glaube/Stegmüller: Argument: Gott habe die Erde zu einem Jammertal gemacht, damit die Menschen ein religiöses Bedürfnis entwickeln. MackieVs: nur eine allzumenschliche Gottheit könnte Menschen so unterwürfig wollen.
Theodizee/Gruner: unterstellt dem Skeptiker die Forderung nach einer von allen Übeln befreiten Welt. Diese Forderung weist er als widersprüchlich zurück.
MackieVsGruner: er verschiebt die Beweislast. Der Skeptiker fordert gar nichts.

IV 271
Ethik/Erziehung/Rousseau: Eltern und Lehrer sollten sich jeder vorrationalen Unterweisung der Kinder enthalten. MackieVsRousseau: verständlich, aber unrealistisch.

Stegmüller IV 502
Religion/Glaube/Wittgenstein: Bsp wenn einer eine Wahl trifft, taucht in seinem Geist stets das Bild der Vergeltung auf. Bedeutung/Mackie/Stegmüller: eine Möglichkeit: der Glaubende will seine Äußerungen wörtlich verstanden wissen, Er hält an einer Tatsachenbehauptung fest. Ungeachtet dessen dienen solche Äußerungen aber nach außen dazu, sein Verantwortungsgefühl zu stützen und zu rechtfertigen. Dann wäre sein Glaube nach Wittgenstein Aberglaube!
Wenn er nach Beweisen gefragt wird, hält er seine Äußerungen nicht für wahrheitsfähig. Doch dann wechselt er wieder den Standpunkt und glaubt ganz wörtlich das, was er glauben muss.
Andere Möglichkeit: Glauben hat wörtliche Bedeutung, aber vergleichbar mit Romanhandlung, Fiktion. Man kann akzeptieren, dass die entsprechenden Werte eine Bedeutung für das Leben haben.
IV 503
Danach könnten wir nur in unserem praktischen moralischen Denken annehmen, dass es einen Gott gibt. T. Z. Phillips: wenn man die Fragen nach Gott und Unsterblichkeit wörtlich, d.h. als Tatsachenfragen versteht,. dann ist die von Hume gegebene skeptische Antwort korrekt.
These: man kann und muss religiöse Überzeugungen und Aussagen so deuten, dass die Kritik von Hume irrelevant wird! Es ist wahr, .dass ontologischer und teleologischer Gottesbeweis nicht zu halten sind.
Die Realität Gottes darf aber nicht als die Wirklichkeit eines Gegenstands gedeutet werden, "Gott" ist nicht der Name eines einzelnen Wesens, es bezieht sich auf nichts.
IV 504
Nach Phillips missversteht der Metaphysiker die alltäglichen Bedeutungen der Wörter. MackieVs: man löst die echten Probleme des Skeptizismus nicht dadurch, dass man ihn auf den normalen Sprachgebrauch verweist. So wenig, wie die ordinary language Philosophen etwas VsHume ausgerichtet haben.

Glauben/Religion/Phillips: magische und religiöse Sprache sollte man im Sinn von Ausdruckshandlungen deuten.
Mackie pro, aber: es ist falsch zu sagen, dass eine expressive Sprache nicht zugleich im wörtlichen Sinn beschreibend sein könne.
IV 504/505
Glaubenshandlungen sind beides: sowohl Weisen, Glück und Unglück in der Welt zu begegnen, als auch, sie zu erklären. Religion/Glauben/R. B. Braithwaite: These: der Kern des christlichen Glaubens besteht in der Entschlossenheit, nach den Prinzipien der Moral zu leben. Damit gehen die "christlichen Erzählungen" einher, die der Christ aber nicht wörtlich zu glauben braucht! Es sind religiöse Einstellungen!
PhillipsVsBraithwaite: die Grammatik von "glauben" und "wahr" sei in religiösen Überzeugungen nicht dieselbe wie in empirischen Aussagen.
MackieVs: damit verlieren wir jeden festen Grund unter den Füßen! Mit Recht gebraucht Braithwaite die üblichen Begriffe von Wahrheit und Falschheit!
IV 506
MackieVsPhillips: es gibt gar keine Alternative zu derjenigen, die Phillips verwirft, nämlich entweder im Aberglauben zu verharren, oder die Religion zu reduzieren, so dass die "Grundmerkmale des Glaubens verloren gehen". MackieVsBraithwaite: sicher lassen sich zahlreiche religiöse Aussagen als moralische Einstellungen deuten, doch dies gilt nicht für die zentralen Aussagen des Theismus.
Glaube/Mackie: braucht einen Bezugsgegenstand!

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
Aussagen Tatsachen Read Vs Wittgenstein Read III 27
Wittgenstein: hat eine viel insubstanziellere Auffassung davon, was eine Aussage ist. Tatsachen sind Tatsachen, die sich auf Gegenstände beziehen. Also ist für die Wirklichkeit charakteristisch, was es für Tatsachen gibt. Die Gegenstände müssen allen Möglichkeiten gemeinsam sein. Zeichen: willkürlich und konventionell. ReadVsWittgenstein: 1. Die Korrespondenztheorie ist eine realistische Theorie. Der Realismus der Korrespondenztheorie nötigt uns dazu, das Gesetz der Zweiwertigkeit zu akzeptieren. Es kann Aussagen geben, die über die wir im Prinzip nicht sagen können, ob sie wahr oder falsch sind. (Bsp Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl.).

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen Tatsachen Sellars Vs Wittgenstein II 318
Abbildung/Abbild/Welt/Denken/Sprache/Sellars: Frage: gibt es keine Abbildungsbeziehung zwischen Sprache und Welt, die für Bedeutung und Wahrheit wesentlich ist? Def Abbildung/Tractatus: Relation zwischen Tatsachen über sprachliche Ausdrücke einerseits und Tatsachen über nicht sprachliche Gegenstände andererseits.
II 319
Sprache/Welt/Sellars: Vs Versuchung, uns Tatsachen über nicht sprachliche Gegenstände, als nicht-sprachliche Entitäten einer besonderen Art vorzustellen: nicht sprachliche Pseudoentitäten. Wir haben jedoch gesehen, dass "nichtsprachliche Tatsachen" in einem anderen Sinn selbst sprachliche Entitäten sind.
Ihre Verbindung mit der nichtsprachlichen Ordnung ist eher etwas, was man hergestellt hat, oder herstellen muss, als eine Relation. (aber nicht Redundanz).
Tatsache/Aussage/Sellars: man kann auf zwei verschiedene Weisen etwas "über eine Tatsache" Aussagen:
a) Die Aussage enthält eine Aussage, die eine wahre Proposition ausdrückt. In diesem Sinn ist jede Wahrheitsfunktion einer wahren Aussage eine Aussage "über eine Tatsache".
b) sie enthält einen Tatsachenausdruck, d.h. den Namen einer Tatsache, statt einer Aussage.
K bildet y ab.
Hier ist K ein komplexer natürlich sprachlicher Gegenstand. Das setzt den metasprachlichen Status von Tatsachen voraus. Hingegen die Form:
dass p bildet y ab:
II 321
Tatsache/Gegenstand/Aussage/Sellars: hier wären Aussagen über komplexe Gegenstände in dem Sinn Aussagen "über Tatsachen", dass sie Tatsachenausdrücke enthielten. "K" würde sich also dem Anschein nach auf einen komplexen natürlich sprachlichen Gegenstand beziehen, in Wirklichkeit jedoch auf die Aussage, die dessen Komplexität beschreibt! Aussage/Welt/SellarsVsWittgenstein: Aussagen, nach denen natürlich sprachliche Gegenstände Bilder anderer natürlicher Gegenstände seien, bezögen sich nur scheinbar auf natürlich sprachliche Gegenstände, in Wirklichkeit aber auf Aussagen, einschließlich der im Begriff der Aussage vorausgesetzten Konzeption von Normen und Standards.
Eine weitere Konsequenz wäre, dass nur einfache nichtsprachliche Gegenstände abgebildet werden könnten, wenn komplexe Gegenstände Tatsachen wären, was zu der bekannten Antinomie führen würde, dass es atomare Tatsachen geben müsste, die Voraussetzung dafür wären, dass Sprache die Welt abbilden kann, für die sich aber kein Beispiel angeben lässt, wenn man einen Sprecher dazu auffordert.
Lösung/Sellars: beide Schwierigkeiten vermeidet man durch die Erkenntnis, dass komplexe Gegenstände keine Tatsachen sind (VsTractatus).
SellarsVsWittgenstein: schwächte die Stosskraft der Idee, dass uns die Sprache zu einer Abbildung der Welt befähigt ab, indem er sie zu eng an das Modell
Tatsache bildet Tatsache ab
knüpfte. Es gibt jedenfalls n-stellige Konfigurationen von Referenzausdrücken..
Frage: was an ihnen führt dazu, dass sie von besonderen Bezugsgegenständen Aussagen, dass sie in dieser besonderen n-stelligen Relation zueinander stehen? Man ist versucht zu sagen: Konvention.
II 322
Landkarte/Wittgenstein: Konfigurationen sind in der Landkarte aufzufinden, aber es ist nicht notwendig, dass z.B. räumliche Strukturen durch räumliche Konfigurationen widergegeben werden. ((s) Bsp Höhenlinien) Einziges wesentliches Merkmal: dass n-stellige atomare Tatsachen durch n-stellige Konfigurationen von Eigennamen gebildet werden.
SellarsVsWittgenstein : die Analogie kann sogar ausgedehnt werden. Landkarten sind nur in einem parasitären Sinn ein logisches Bild. Wittgenstein selbst betont, dass ein logisches Bild als solches nur im Bereich von Wahrheitsoperationen existieren kann.
Bsp Landkarte: die Tatsache, dass ein bestimmter Punkt dort liegt, ist an die Aussage, z.B. dass Chicago zwischen Los Angeles und New York liegt, gebunden.
Außerdem, selbst wenn wir eine Landkartensprache der räumlichen Beziehungen hätten, und Wahrheitsfunktionen direkt auf sie anwenden könnten, nur als kleiner Teil eines umfassenden Universe of discourse existieren.
Problem: hat die Funktion elementarer Aussagen im allgemeinen mit derjenigen kartographischen Konfigurationen etwas gemein, was in dem Slogan, dass n-stellige Konfigurationen von Eigennamen n-stellige Konfigurationen von Gegenständen abbilden, nicht ausgedrückt ist?

II 323
Natürlich sprachliche Gegenstände: (> Searles Hintergrund): Lösung: natürlich sprachliche Gegenstände sind als sprachliche Gegenstücke nichtsprachlicher Gegenstände (nicht Tatsachen!) anzusehen.
II 324
Man kann von ihnen als "Eigennamen" sprechen. Das nimmt Wittgensteins Einsicht auf, dass elementare Aussagen als in bestimmter Weise auftretende Eigennamen konstruiert werden müssen. SellarsVsWittgenstein: bei meiner Auffassung ist jedoch die Weise, wie die "Eigennamen" im "Bild" auftreten, kein konventionelles Symbol für die Weise, wie Gegenstände in der Welt vorkommen! Ich glaube statt dessen, dass die Stellung von Eigennamen in einem Bild eine Projektion der Stellung von Gegenständen in der Welt ist.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
Aussagen Tatsachen Verschiedene Vs Wittgenstein Hempel I 97
NeurathVsTractatus: (Carnap entdeckte als erster die Tragweite von Neuraths Ideen.) Neurath: Wissenschaft ist ein Aussagensystem, das aus Aussagen von nur einer Art besteht. Jede Aussage kann mit jeder anderen kombiniert oder verglichen werden. Aber Aussagen werden niemals mit einer "Realität", mit "Tatsachen" verglichen.
I 98
Eine Trennung von Aussagen und Tatsachen ist Resultat einer verdoppelnden Metaphysik.
I 100
Neurath VsWittgenstein: dritte Phase der Abkehr vom Tractatus: selbst dieses Prinzip wird noch eliminiert: es ist ohne weiteres vorstellbar, daß das Protokoll eines bestimmten Beobachters zwei Aussagen enthält, die einander widersprechen. Dann läßt man in der Praxis einen der beiden Sätze fallen. Protokollsätze können daher nicht mehr als unveränderliche Grundlage angesehen werden.
I 101
Neurath: wir sind nicht gegen einen Richter, aber der Richter ist absetzbar.
Stegmüller IV 76
Kripkes Wittgenstein/Kripkenstein/VsKripke: einige verteidigen Wittgenstein gegen Kripke: dieser habe keinen Begriffsnihilismus oder Bedeutungsnihilismus vertreten.
IV 77
Stegmüller: darum geht es aber gar nicht: es geht um die Möglichkeit des Erfassens von Bedeutungen. Der Begriff der "Bedeutung" wird dann aber sinnlos, wenn Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihn zu erfassen! Nicht das Erfassen von Gegenständen ist das Problem, sondern das Erfassen der den Denotaten vorgelagerten intensionalen Gebilden, die Intension, den Fregeschen Sinn.
Stegmüller IV 152
GoldfarbVsKripke: die Relation Token/Typ sei ein Spezialfall der "Fortsetzung einer Reihe" und des "Regelfolgens". Goldfarb: das ist nicht richtig:
1. Um festzustellen, ob zwei Tokens zu selbem Typ gehören, muss man bloß imstande sein, die wahrnehmbare Ähnlichkeit zu bemerken.
2. "Type" ist keine gemäß einer Regel zu erzeugende Folge, sondern eine ungeordnete Menge! Auch nicht für den Platonisten.
GoldfarbVsKripke: die Rechtfertigungsbedingungen (Behauptbarkeitsgbedingungen) treten überhaupt nicht an die Stelle der Wahrheitsbedingungen, sondern sind nur eine triviale Umformulierung.

Wittgenstein VI 167
Urmeter/Sinn/Wittgenstein/Schulte: auch hier Missverständnis: man hat gesagt:
VI 167/168
VsWittgenstein: selbst wenn der Satz "Der Urmeter ist nicht 1 m lang" immer falsch ist, hat er doch Sinn! Schulte: das stimmt aber nicht mit Wittgensteins Konzeption von "Sinn" überein. ((s) Sinn haben heißt, negiert werden zu können.).
Schulte: der Zug muss einen Witz im Sprachspiel haben! Bsp "Das Urmeter ist nicht 1 m lang" ist kein zulässiger Zug und er hat auch keinen Witz.
VI 175
VsWittgenstein/Schulte: dieser bringe Bedeutungstheoretisches und Erkenntnistheoretisches durcheinander. Von Wittgenstein nie ernst genommen. Will sowieso Grenzen überwinden, wobei derlei Theorien gar nicht zu seiner Philosophie gehören.





Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
Tatsachen Versus Prior I 23
StrawsonVsAustin: "in der Welt" sind nur Gegenstände, auf die sich unsere Aussagen beziehen ("über die sie sind") und nicht außerdem noch "Tatsachen" (wie Geach, Lager).

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Wahrheitsfunktion Sellars, W. II 314
Tractatus/SellarsVsWittgenstein: nicht alle Aussagen können Wahrheitsfunktionen sein - denn das läßt sich nicht mit der These vereinbaren, daß elementare Aussagen "logische Bilder" von Tatsachen sind - Problem: nicht alle außersprachlichen Sachverhalte lassen sich durch eine Aussage ausdrücken - daher kann es keine Abbildungsbeziehung sein - Paradox/Sellars: daß wir eine Abbildung erkennen können, aber weder aussagen noch denken - Bsp (1) "S (in l) bildet aRb ab" - a) die Aussage "aRb" kommt darin gar nicht vor - b) sie kommt vor, aber (1) ist gar keine Aussage - - (...+...) - I 316 >Problem. Tatsache/Gegenstand - Lösung/Sellars: Tatsache = Quasi-Gegenstand: sprachlich (nicht in der Welt) - Problem: Wahrheit - dann müßte auch die Welt zur Sprache gehören - absurd.