Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Aussagen VsRussell Wittgenstein Vs Atomismus II 138
WittgensteinVsAtomismus/Selbstkritik/WittgensteinVsTractatus: es war ein Irrtum, dass es Elementarsätze gäbe, in die sich alle Sätze zerlegen lassen. Dieser Irrtum hat zwei Wurzeln: 1. dass man die Unendlichkeit als Zahl auffasst, und annimmt es gebe eine unendliche Anzahl von Sätzen.
2. Aussagen, die Grade von Qualitäten zum Ausdruck bringen. ((s) Sie müssen nicht jeden anderen Satz ausschließen. Daher können sie nicht unabhängig sein).
II 157
Einzelding/ED/Atom/Atome/Wittgenstein: Russell und ich, wir haben beide damit gerechnet, durch die logische Analyse auf die Grundelemente ("individuals") zu stoßen. Russell glaubte, am Schluss würden sich Subjekt-Prädikat-Sätze und zweistellige Relationen ergeben. WittgensteinVsRussell: das ist eine verfehlte Vorstellung von logischer Analyse: wie eine chemische Analyse. WittgensteinVsAtomismus.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Aussagen VsRussell Russell Vs Brandom, R. Read III 26
Russell: die Tatsache ist von der entsprechenden Aussage verschieden. Es gibt falsche Aussagen, aber keine »falschen Tatsachen«. (Brandom: spricht nur von wahren Aussagen als Tatsachen) . VsRussell: Aber die Kosten dieser Erklärung bestehen darin, dass sie die Unterscheidung von Sprache und Welt untergräbt.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen VsRussell Donnellan Vs Kripke, Saul A. I 27
Namen/DonnellanVsRussell: logische Eigennamen ("dies") sind keine sinnvolle Konstruktion: nach der natürlichen Auffassung sind es gerade Eigennamen, die für einen Gegenstand stehen, ohne ihn zu beschreiben. DonnellanVsKripke: bei ihm sieht es so aus, als würde der Name irgendwie direkt für den sprachunabhängig gegebenen Gegenstand stehen,
I 27
Donnellan: aber Name ist nur ein Mittel, das auch durch ein anderes ersetzt werden könnte. (>Donnellan I 205) Kausalkette/Donnellan: die Kausalkette muss historisch richtig sein. Im Fall von negativen ExistenzAussagen bricht sie ab bzw. ist blockiert.
Namen/BurgeVsKripke/BurgeVsDonnellan: nicht sing Term, sondern Prädikate (wie Russell).
Bsp "Es gibt einen Zeitpunkt t für den Sprecher S eine Referenzhandlung x auf einen Gegenstand y, sodass gilt: y ist ein Sokrates und y ist kahl".
Der Teilsatz "y ist ein Sokrates hat damit seinerseits eine Wahrheitsbedingung. Referenz ist nicht eliminiert. Zweifacher Bezug: zur Referenzhandlung und zur Namensgebung.

Donnellan I
Keith S. Donnellan
"Reference and Definite Descriptions", in: Philosophical Review 75 (1966), S. 281-304
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Aussagen VsRussell Strawson Vs Leibniz, G.W. Hacking I 162
Monaden/StrawsonVsLeibniz: die Idee einer vollständigen Beschreibung ist überhaupt sinnlos!
VII 116
StrawsonVsLeibniz/StrawsonVsRussell: beide nehmen an, dass die Konventionen, die für Existenz gelten, auch für Tatsachenaussagen gelten müssten.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996
Aussagen VsRussell Lewis Vs Possibilia Schwarz I 87
Possibilia/MöWe/mögliche Welten/possibilistischer Strukturalismus/Lewis/Schwarz: (1991, 1993d) Bei Possibilia ging Lewis davon aus, dass es deutlich weniger Bewohner von möglichen Welten (Possibilia) gibt als Mengen. Mengenlehre: Für die Mengenlehre mussten also zusätzliche Entitäten neben den Possibilia angenommen werden. Diese zusätzlichen Entitäten sollten dann gerade die Mengen (und Klassen) sein, wie die 5. Bedingung (s.o.) sie verlangt.
Lewis akzeptiert später, dass es mindestens so viele Possibilia wie Mengen (s.o. Abschnitt 3.2) gibt. Dann könnte man auf die zusätzlichen mathematischen Entitäten verzichten (Lewis pro) und somit streichen wir die 5. Bedingung. Dann müssen „viele“ Bewohner von möglichen Welten Mengen sein.
Schw I 88
Denn Lewis setzt voraus, dass es mehr Mengen als Individuen gibt. Denn wenn es „viele“ Individuen gibt, dann auch „viele“ individuelle Atome, Atome von Individuen. Es gibt aber mehr Summen individueller Atome als individuelle Atome. Dann gibt es auch mehr Individuen als Atome überhaupt und dann nach Bedingung (1) und (3) auch mehr Einermengen als Atome, im Widerspruch zu (2). Possibilia/Lewis/Schwarz: Wenn Possibilia keine Kardinalität haben, können nicht alle Possibilia Individuen sein.
Def possibilistischer Strukturalismus/Lewis/Schwarz: Mathematische Aussagen handeln ohnehin nicht nur von mathematischen Entitäten, sondern teilweise auch von Possibilia. Warum dann nicht nur von diesen?
Pro: Er kommt nicht nur ganz ohne primitives mathematisches Vokabular, sondern auch ohne primitive mathematische Ontologie aus. Damit erledigen sich Fragen nach deren Herkunft und unserem epistemischen Zugang. Handeln mathematische Aussagen von Possibilia, ergibt sich ihr modaler Status aus der Logik unbeschränkter Modalität. Für unbeschränkt modale Aussagen fallen Wahrheit, Möglichkeit und Notwendigkeit zusammen (s.o. Abschnitt 3.6).
Lewis kann aber die mathematische Entitäten nicht einfach streichen (LewisVsField). Problem: Gemischte Summen stellen ein Problem dar. Bsp Wenn einige Atome in Cäsars Gehirn als Einermengen und andere als Individuen eingestuft werden, dann ist Cäsar eine gemischte Summe.
Gemischte Summe/Mereologie/Lewis: Eine gemischte Summe ist aber selbst weder Individuum noch Klasse.
Klasse: Eine Klasse ist eine Summe von Einermengen.
Schw I 89
Gemischte Summen: sind in Lewis’ Originalsystem auch keine Elemente von Mengen. Schwarz: Das ist mengentheoretisch unmotiviert. Nach der iterativen Auffassung hat absolut alles eine Einermenge. Lewis ignoriert gemischte Summen sowieso meist.
Problem: Nicht unter jeder Einermengenbeziehung gibt es eine Einermenge von Cäsar.
Lösung: a) Wir müssen auch gemischten Summen eine Einermenge zugestehen. Vs: Es gibt mehr gemischte Summen als Einermengen, das funktioniert also nicht.
b) Forderung: dass alle „kleinen“ gemischten Summen eine Einermenge haben.
c) Eleganter: Wir können eine gemischte Summe dadurch erledigen, dass man Individuen verbietet. Wenn man Klassen mit gewöhnlichen Possibilia identifiziert, könnte man jedes Atom als Einermenge behandeln. Bsp Cäsar ist dann immer eine Klasse und seine Einermenge Gegenstand der reinen Mengenlehre.
LewisVs: Das funktioniert in seiner Mengenlehre (anders als bei ZFC) nicht. Denn wir brauchen mindestens ein Individuum als leere Menge.
Einermenge/Lewis/Schwarz: Da ein einziges individuelles Atom dazu aber ausreicht, könnte man an Stelle von (1), (3) Einermengenbeziehungen auch als beliebige eineindeutige Abbildungen von kleinen Dingen in alle Atome außer einem bestimmen annehmen. Dieses eine Atom ist dann die leere Menge relativ zur jeweiligen Einermengen Beziehung (> QuineVsRussell: mehrere leere Mengen, dort je nach Typ).
Lösung/Daniel Nolan: (2001, Kaß 7, 2004): VsLewis, VsZermelo: Wir nehmen leere Mengen als echten Teil von Einermengen:
Def „Esingleton“ von A/Nolan: {A} besteht aus 0 und einem Ding {A} – 0 . (Terminologie: „Singleton“: einzige Karte einer Farbe).
Esingleton/Nolan: Für Eslingtons gelten ähnliche Annahmen wie bei Lewis für Einermengen.
Gemischte Summe/Nolan: Dieses Problem wird zu dem von Summen aus 0 und Atomen, die keine Esingletons sind. Diese sind bei Nolan nie Elemente von Mengen.
Gegenstand/Nolan: (2004, §4): Nur gewisse „große“ Dinge kommen als 0 in Frage. Also werden alle „kleinen“ Dinge als Elemente von Klassen erlaubt.
Individuum/Nolan: Viele „kleine“ Dinge sind bei ihm unter allen Esingleton-Beziehungen Individuen.
Leere Menge/Schwarz: Alle diese Ansätze sind nicht makellos. Die Behandlung der leeren Menge ist immer etwas künstlich.
Schw I 90
Leere Menge/Lewis/Schwarz: Eine Leere Menge ist die Menge aller Individuen (s.o.). Das hat einen guten Grund! ((s) Also gibt es keine Individuen und die leere Menge wird gebraucht, um das auszudrücken.) Teilmenge/Lewis/Schwarz: Eine Teilmenge ist dann disjunktiv definiert: einmal für Klassen und einmal für die leere Menge.
Possibilistischer Strukturalismus/Schwarz: Possibilistischer Strukturalismus ist elegant. Vs: Er verhindert mengentheoretische Konstruktionen von möglichen Welten (etwa als Satzmengen).
Wenn man Wahrheiten über Mengen auf solche über Possibilia reduziert, kann man Possibilia nicht mehr auf Mengen reduzieren.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Aussagen VsRussell Read Vs Reduktionismus Read III 31
VsReduktionismus: müsste die Wahrheit einer negativen Aussage wie »Ruby hat Kennedy nicht getötet« als Ergebnis der Wahrheit einer anderen Aussage erklären, die mit »Ruby tötete Kennedy« unvereinbar wäre. RussellVsVs: wendete gegen solche Argumentation ein, dass ein Regress droht: »B ist unvereinbar mit A« ist selbst eine negative Aussage. Um ihre Wahrheit zu erklären, bräuchten wir eine dritte Aussage C, die unvereinbar wäre mit »C ist vereinbar mit A« usw. - ReadVsRussell: das ist ein seltsamer Einwand, denn er würde auch gegen jede Konjunktion gelten. Und dann dürfen Wahrheitsbedingungen für konjunktive und disjunktiv Aussagen nicht konjunktiv bzw. disjunktiv sein.
III 132
VsReduktionismus: seine Mängel können an zwei Spielarten betrachtet werden: 1. Mengentheoretische Kombinationen, Raum-Zeit-Punkte, Atome oder dergleichen. Problem: die Beschränkung, die es auferlegt. Es bedeutet, dass die grundlegenden Bestandteile aller Welten dieselben sind, und das gerät mit unserer Intuition in Konflikt, dass nämlich die Welt im mindesten Fall geringfügig andere, wenn nicht sogar tatsächlich gänzlich andere Bestandteile hätte haben können.(Wittgenstein hat das allerdings bestritten, für ihn waren die Gegenstände allen Welten gemeinsam.) 2. eine Parallele zu einem ähnlichen Problemen im Reduktionismus hinsichtlich Zahlen: Bsp die so genannten
Def Neumann-Zahlen: haben einen strukturellen Isomorphismus zur Menge natürlicher Zahlen. Wir verstehen jede Zahl als die Menge, die aus allen ihren Vorgängern besteht.
Philosophisch sind die Neumann-Zahlen unannehmbar.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen VsRussell Fodor Vs Russell, B. Fodor/Lepore IV 54
Bedeutungsholismus/BH/Fodor/Lepore: Ein kurioses Zusatzargument schlägt Quine vor, abgeleitet aus: Unvollständiges Symbol/Russell: Ein unvollständiges Symbol wird im Gebrauch definiert - das würde einen "Aussagen Holismus" implizieren, weil die Einheit der Bedeutung die Aussage und nicht der Term (Begriff, Wort, > Frege) ist.
Fodor/LeporeVs: Das ist eine modale These und damit das Letzte, was Quine goutieren würde.
Nämlich nicht nur, dass Ausdrücke nicht im Gebrauch definiert werden, sondern dass sie so definiert werden müssen.
IV 55
VsRussell: Es ist gelinde gesagt unklar, ob Russells Bemerkungen über bestimmte Kennzeichnungen das garantieren. Es ist nicht klar, ob Definition im Gebrauch irgendetwas über Bedeutung garantiert!
Bsp Angenommen, einige Wörter wären in Bezug auf ihren Kontext definiert, wie Russell glaubte: Dann bleibt es offen, in Bezug auf welche Aspekte!
Insbesondere hängt es davon ab, ob Wörter, die im Gebrauch definiert werden, ipso facto relativ zu den semantischen Eigenschaften ihrer Kontexte definiert werden!
Fodor/Lepore: Ja vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Vs: Das suggeriert, dass ein Satz eine syntaktische Einheit ist (Dennett pro).
Semantische Eigenschaften/Fodor/Lepore: Es ist überhaupt nicht klar, dass die semantischen Eigenschaften etwas sind, das Wörter Kraft ihrer Beziehung zu den Sätzen haben, in denen sie vorkommen.
Genauso wenig ist klar, dass die Einheiten der semantischen und der syntaktischen Analyse die gleichen sein sollen.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Aussagen VsRussell Frege Vs Russell, B. Read III 149
FregeVsMeinong FregeVsRussell: es gibt durchaus widersprüchliche Begriffe, nur keine widersprüchlichen Gegenstände - die Logik kann nur die Begrenzung der Begriffe ermitteln, d.h. für jeden Gegenstand, ob er unter den Begriff fällt, oder nicht - ein widersprüchlicher Begriff wird gebraucht um zu beweisen, daß es keinen entsprechenden Gegenstand gibt Read: Russell: Aussagen, Bedeutungen von Sätzen und Gegenstände des Glaubens: haben Einzeldinge und Universalien als Bestandteile."Sokrates ist weise" hat buchstäblich Sokrates und Weisheit als Konstituentien. Die Bedeutung von "Sokrates" war für ihn der Philosoph selbst. (> Bedeutung). Russell: (naiver Realist: Bedeutung = Extension oder Referenz, FregeVs).

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen VsRussell Gödel Vs Russell, B. Russell I XIV
ZirkelfehlerprinzipPrincipia Mathematica/PM/Russell/Gödel: scheint also nur zu gelten unter konstruktivistischen Annahmen: wenn man unter einem Begriff ein Symbol versteht, zusammen mit einer Regel, um Sätze, die das Symbol enthalten zu übersetzen in Sätze, die es nicht enthalten. Klassen/Begriffe/Gödel: können dagegen auch als reale Objekte aufgefasst werden, nämlich als "Vielheiten von Dingen" und Begriffe als Eigenschaften oder Relationen von Dingen, die unabhängig von unseren Definitionen und Konstruktionen existieren!
Das ist genauso legitim wie die Annahme physikalischer Körper. Sie sind auch für Mathematik notwendig, so wie sie es für die Physik sind. Konzept/Terminologie/Gödel: ich werde „Konzept“ von jetzt an ausschließlich in diesem objektiven Sinne gebrauchen.
Ein formaler Unterschied zwischen diesen zwei Konzeptionen von Begriffen wäre: dass von zwei verschiedenen Definitionen der Form α(x) = φ(x) angenommen werden kann, dass sie zwei verschiedenen Begriffe α im konstruktivistischen Sinn definieren. (Nominalistisch: da zwei solche Definitionen unterschiedliche Übersetzungen geben für Propositionen, die α enthalten.)
Für Konzepte (Begriffe) ist das dagegen keineswegs der Fall, da dasselbe Ding in verschiedener Weise beschrieben werden kann.
Bsp "Zwei ist der Begriff, unter den alle Paare fallen und nichts sonst." Es gibt gewiss mehr als einen Begriff im konstruktivistischen Sinne, der dieser Bedingung genügt, aber es könnte eine gemeinsame "Form" oder "Natur" aller Paare geben.
Alle/Carnap: Vorschlag, "alle" als Notwendigkeit zu verstehen, würde nichts helfen, wenn "Beweisbarkeit" konstruktivistisch eingeführt würde (..+..).
Def Intensionalitätsaxiom/Russell/Gödel: zu verschiedenen Definitionen gehören verschiedene Begriffe.
Dieses Axiom hält für Begriffe im Zirkelfehlerprinzip: konstruktivistischer Sinn.
Konzepte/Russell/Gödel: (ungleich Begriffe!) sollen objektiv existieren. (Also nicht konstruiert). (Realistischer Standpunkt).
Ist nur die Rede von Konzepten, bekommt die Frage einen völlig anderen Sinn: dann scheint es keinen Einwand dagegen zu geben, von ihnen allen zu sprechen, noch dagegen, einige von ihnen unter Bezug auf alle zu beschreiben.
Eigenschaften/GödelVsRussell: man könnte sicher von der Totalität aller Eigenschaften (oder aller eines bestimmten Typs) sprechen, ohne dass das zu einer "Absurdität" führen würde! ((s) > Bsp „Alle Eigenschaften eines großen Feldherrn“.
Gödel: das macht es lediglich unmöglich, ihren Sinn zu konstruieren (d.h. als eine Behauptung über Sinneswahrnehmung oder irgendwelche anderen nichtkonzeptuellen Entitäten zu erklären), was kein Einwand für jemand ist, der den realistischen Standpunkt einnimmt.
Teil/Ganzes/Mereologie/GödelVsRussell:: ebenso wenig ist es widersprüchlich, dass ein Teil identisch (nicht bloß gleich) sein soll mit dem Ganzen, wie im Falle von Strukturen im abstrakten Sinne zu sehen ist. Bsp Die Struktur der Reihe der ganzen Zahlen enthält sich selbst als einen besonderen Teil.
I XVI/XVII
Sogar innerhalb des Bereichs der konstruktivistischen Logik gibt es gewisse Annäherungen an diese Selbstreflektivität (Selbstreflexivität/Heutzutage: Selbstähnlichkeit) imprädikativer Eigenschaften, nämlich Bsp Propositionen, die als Teile ihres Sinns nicht sich selbst enthalten, sondern ihre eigene formale Beweisbarkeit. Es existieren auch Sätze, die sich auf eine Totalität von Sätzen beziehen, zu der sie selbst gehören: Bsp "Jeder Satz einer (gegebenen) Sprache enthält mindestens ein Beziehungswort."
Das macht es nötig, nach anderen Lösungen für die Paradoxien zu suchen, denen zufolge der Trugschluss nicht in der Annahme gewisser Selbstreflektivitäten der Grundterme besteht, sondern in anderen Annahmen über dieselben!
Die Lösung mag vorläufig in der einfachen Typentheorie gefunden worden sein. Natürlich bezieht sich all das nur auf Konzepte.
Klassen: man sollte meinen, dass sie ebenfalls nur durch ihre Definitionen nicht geschaffen, sondern nur beschrieben werden! Dann gilt das Zirkelfehler Prinzip wieder nicht.
Zermelo spaltet Klassen in "Ebenen" auf, so dass nur Mengen niedrigerer Ebenen Elementen von Mengen höherer Ebenen sein können.
Reduzibilitätsaxiom/Russell/Gödel. (später fallengelassen) wird nun vom Klassenaxiom (Zermelos "Aussonderungsaxiom") eingenommen: dass für jede Ebene für eine beliebige Propositionalfunktion(Aussagenfunktion, AF)
φ(x)
die Menge jener x von dieser Ebene existiert, für die φ(x) wahr ist.
Das scheint impliziert zu sein durch das Konzept von Klassen als Vielheiten.
I XVIII
Extensionalität/Klassen: Russell: zwei Gründe gegen die extensionale Sicht von Klassen: 1. Die Existenz der Nullklasse, die nicht gut eine Kollektion sein kann, 2. Die Einerklassen, die identisch sein müssten mit ihren einzigen Elementen. GödelVsRussell: das könnte nur beweisen, dass die Nullklassen und die Einerklassen (als unterschieden von ihrem einzigen Element) Fiktionen sind zur Vereinfachung des Kalküls, und nicht beweisen, dass alle Klassen Fiktionen sind!
Russell: versucht, soweit wie möglich ohne die Annahme der objektiven Existenz von Klassen auszukommen. Danach sind Klassen nur eine facon de parler.
Gödel: aber auch "idealistische" Propositionen, die Universalien enthalten, könnten zu denselben Paradoxien führen.
Russell: schafft Regeln der Übersetzungen, nach denen Sätze, die Klassennamen oder den Term "Klasse" enthalten, übersetzt werden in solche, die sie nicht enthalten.
Klassennamen/Russell: eliminieren durch Übersetzungsregeln.
Klassen/PM/Russell/Gödel: Principia kommen so ohne Klassen aus, aber nur wenn man die Existenz eines Konzepts annimmt, wann immer man eine Klasse konstruieren möchte.
Zunächst müssen einige von ihnen, die Grundprädikate und Relationen wie "rot", "kälter" augenscheinlich als reale Objekte angesehen werden. Die höheren Begriffe erscheinen dann als etwas Konstruiertes (d.h. etwas, das nicht zum "Inventar der Welt" gehört).
I XIX
Ramsey: meinte, dass man Propositionen unendlicher Länge bilden könne und hält den Unterschied endlich /unendlich für nicht so entscheidend. Gödel: Logik und Mathematik sind wie Physik auf einem realen Inhalt aufgebaut und können nicht "wegerklärt" werden.
Existenz/Ontologie/Gödel: es verhält sich nicht so, als sei das Universum der Dinge in Ordnungen eingeteilt und wäre es einem verboten, von allen Ordnungen zu sprechen, sondern im Gegenteil: es ist möglich, von allen existierenden Dingen zu sprechen. Klassen und Konzepte sind allerdings nicht darunter.
Wenn sie aber als facon de parler eingeführt werden, stellt sich heraus, dass die Erweiterung des Symbolismus die Möglichkeit eröffnet, sie auf umfassendere Weise einzuführen, und so weiter, bis ins Unendliche.
Um dieses Schema durchzuhalten, muss man allerdings die Arithmetik (oder etwas gleichwertiges) voraussetzen, was nur beweist, dass nicht einmal diese beschränkte Logik auf nichts aufgebaut werden kann.
I XX
Konstruktivistische Haltung/Konstruktivismus/Russell/Gödel: wurde in der ersten Auflage aufgegeben, da das Reduzibilitätsaxiom für höhere Typen es notwendig macht, dass Grundprädikate von beliebig hohem Typ existieren. Vom Konstruktivismus bleibt lediglich
1. Klassen als facon de parler
2. Die Definition von ~, v,. usw. als geltend für Propositionen, die Quantoren enthalten,
3. Stufenweise Konstruktion von Funktionen von Ordnungen höher als 1(freilich wegen des R-Axioms überflüssig)
4. Interpretation von Definitionen als bloßen typographischen Abkürzungen (alles unvollständige Symbole, nicht solche, die ein durch die Definition beschriebenes Objekt benennt!).
Reduzibilitätsaxiom/GödelVsRussell: dieser letzte Punkt ist eine Illusion, weil wegen des Reduzibilitäts Axioms stets reale Objekte in Form von Grundprädikaten oder Kombinationen von solchen entsprechend jedem definierten Symbol existieren.
Konstruktivistische Haltung/Konstruktivismus/PM/Gödel: wird in der zweiten Auflage wieder eingenommen und das Reduzibilitäts-Axiom fallengelassen. Es wird festgestellt, dass alle Grundprädikate zum niedrigsten Typ gehören.
Variablen/Russell/Gödel: ihr Zweck ist es, die Behauptungen komplizierterer Wahrheitsfunktionen von atomistischen Propositionen zu ermöglichen. (d.h. dass die höheren Typen nur eine facon de parler sind.).
Die Basis der Theorie soll also aus Wahrheitsfunktionen von atomistischen Propositionen bestehen.
Das ist kein Problem, wenn die Zahl der Individuen und Grundprädikate endlich ist.
Ramsey: Problem der Unfähigkeit, unendliche Propositionen zu bilden ist "bloße Nebensache"
I XXI
endlich/unendlich/Gödel: mit dieser Umgehung des Problems durch Missachtung des Unterschieds von endlich und unendlich dann existiert eine einfachere und zugleich weiterreichende Interpretation der Mengenlehre: Dann wird nämlich Russells Apercu, dass Propositionen über Klassen als Propositionen über ihre Elemente interpretiert werden können, buchstäblich wahr, vorausgesetzt, n ist die Zahl der (endlichen) Individuen der Welt und vorausgesetzt, wir vernachlässigen die Nullklasse. (..) + I XXI

Theorie der Ganzen Zahlen: die zweite Auflage behauptet, dass sie zu erreichen sei. Problem: dass in der Definition "jene Kardinalzahlen, die zu jeder Klasse gehören, die 0 enthält und x + 1 enthält, wenn sie x enthält" die Wendung "jede Klasse" sich auf eine gegebene Ordnung beziehen muss.
I XXII
So erhält man ganze Zahlen verschiedener Ordnungen, und vollständige Induktion kann auf ganze Zahlen von Ordnung n nur für Eigenschaften von n angewandt werden! (...) Die Frage der Theorie der ganzen Zahlen auf Basis der verzweigten Typentheorie ist zurzeit noch ungelöst.
I XXIII
Theorie der Ordnung/Gödel: fruchtbarer, wenn sie von einem mathematischen Standpunkt, nicht einem philosophischen betrachtet wird, also unabhängig von der Frage, ob imprädikative Definitionen zulässig sind. (...) imprädikative Totalitäten werden von einer Funktion der Ordnung α und ω vorausgesetzt.
Menge/Klasse/PM/Russell/Typentheorie/Gödel: die Existenz einer wohlgeordneten Menge vom Ordnungstyp ω1 reicht hin für die Theorie der reellen Zahlen.
Def Kontinuumshypothese/Gödel: (verallgemeinert): keine Kardinalzahl existiert zwischen der Potenz irgendeiner beliebigen Menge und der Potenz der Menge ihrer Untermengen.
Typentheorie/GödelVsRussell: gemischte Typen (Individuen zusammen mit Prädikationen über Individuen usw.) widersprechen dem Zirkelfehlerprinzip offensichtlich gar nicht!
I XXIV
Russell stützte seine Theorie auf ganz andere Gründe, die denen ähneln, die Frege bereits für die Theorie einfacherer Typen für Funktionen angenommen hatte. Propositionalfunktionen/Aussagenfunktion/AF/Russell/Gödel: haben immer etwas mehrdeutiges, wegen der Variablen. (Frege: etwas ungesättigtes).
Propositionalfunktion/AF/Russell/Gödel: sozusagen ein Fragment einer Proposition. Sie zu kombinieren, ist nur möglich, wenn sie "zusammenpassen" d.h. von geeignetem Typ sind.
GödelVsRussell: Konzepte (Begriffe) als reale Objekte: dann ist die Theorie der einfachen Typen nicht plausibel, denn wovon man erwarten würde dass es (wie z.B. "Transitivität" oder die Zahl zwei) ein Konzept wäre, schiene dann etwas zu sein, was hinter all seinen unterschiedlichen "Realisationen" auf den verschiedenen Ebenen steht und das demnach zufolge der Typentheorie nicht existiert.
I XXV
Paradoxien in der intensionalen Form/Gödel: hier bringt die Typentheorie eine neue Idee: nämlich die Paradoxien nicht auf dem Axiom zu tadeln, dass jede Propositionalfunktion ein Konzept oder eine Klasse definiert, sondern auf der Annahme, dass jedes Konzept eine sinnvolle Proposition ergibt, wenn es behauptet wird für ein beliebiges Objekt als Argument. Der Einwand, dass jedes Konzept ausgedehnt werden kann auf alle Argumente, indem ein anderes definiert wird, das eine falsche Proposition ergibt, wann immer das ursprüngliche sinnlos war, kann leicht entkräftet werden durch den Hinweis, dass das Konzept "sinnvoll anwendbar" nicht selbst immer sinnvoll anwendbar sein muss.

Göd II
Kurt Gödel
Collected Works: Volume II: Publications 1938-1974 Oxford 1990
Aussagen VsRussell Quine Vs Russell, B. Chisholm II 75
Prädikate/Benennen/Russell: benennende Ausdrücke: Eigennamen stehen für Einzeldinge und Allgemeinausdrücke für Universalien. (Probleme d. Phil. S. 82f). In jedem Satz bezeichnet wenigstens ein Wort ein Universale. QuineVsRussell: Konfusion!
II 108
Theorie der Kennzeichnungen/VsRussell/Brandl: so gerät die ganze Theorie in Verdacht, die Tatsache zu unterschlagen, daß materielle Gegenstände niemals Teil von Propositionen sein können. QuineVsRussell: Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch.
Quine II 97
Pricipia mathematica, 1903: Hier ist Russells Ontologie zügellos: jedes Wort bezieht sich auf etwas. Ist ein Wort ein Eigenname, so ist sein Gegenstand ein Ding, andernfalls ein Begriff. Er beschränkt den Terminus "Existenz" auf Dinge, vertritt aber eine liberale Auffassung der Dinge, die sogar Zeitpunkte und Punkte des leeren Raums miteinschließt! Dann gibt es, jenseits des Existierenden die übrigen Entitäten: "Zahlen, die Götter Homers, Beziehungen, Hirngespinste, und vierdimensionale Räume" Das Wort "Begriff", von Russell in dieser Weise angewendet hat die Nebenbedeutung "bloß ein Begriff". Vorsicht: Götter und Hirgespinste sind für Russell ebenso real wie Zahlen!
QuineVsRussell: dies ist eine unerträglich wahllose Ontologie. Bsp Nehmen wir unmögliche Zahlen, etwa Primzahlen, die durch 6 teilbar sind. Es muss in gewissem Sinne falsch sein, dass es sie gibt, und zwar in einem Sinne, in dem es richtig ist, dass es Primzahlen gibt! Gibt es in diesem Sinne Hirngespinste?

II 101
Russell hat eine Vorliebe für den Ausdruck " Aussagenfunktion" gegenüber "Klassenbegriff". In P.M. kommen beide Ausdrücke vor. Hier: Def "Aussagenfunktion": vor allem auf Notationsformen bezogen z.B. offene Sätze, während Begriffe entschieden notationsunabhängig sind. Doch nach Meinong ist Russells Vertrauen in Begriffe geschwunden, und er bevorzugt den nominalistischerern Ton des Ausdrucks "Aussagenfunktion", der nun die doppelte Last trägt (später als Principia Mathematica.)
Gebrauch/Erwähnung/Quine: wenn wir nun versuchen, den Unterschied zwischen Gebrauch und Erwähnung ebenso nachlässig zu behandeln, wie Russell es vor sechzig Jahren fertiggebracht hat, können wir erkennen, wie er das Gefühl haben mochte, seine Theorie der Aussagenfunktionen sei notationsbezogen, während eine Theorie der Typen realer Klassen ontologisch wäre.
Quine: wir, die auf Gebrauch und Erwähnung achten, können angeben, wann Russells sogenannten Aussagenfunktionen als Begriffe (spezifischer als Eigenschaften und Beziehungen) aufgefasst werden müssen und wann sie als bloße offene Sätze oder Prädikate aufgefasst werden dürfen: a) dann, wenn er über sie quantifiziert, reifiziert er sie (auch unwissentlich) als Begriffe.
Aus diesem Grund kann für seine Elimination der Klassen nicht mehr in Anspruch genommen werden, als ich oben behauptet habe: eine Ableitung der Klassen aus Eigenschaften oder Begriffen mittels einer Kontextdefinition, die so formuliert ist, dass sie die fehlende Extensionalität liefert.
QuineVsRussell: meint fälschlich, seine Theorie habe die Klassen durchgreifender aus der Welt geschafft als im Sinne einer Reduktion auf Eigenschaften.
II 102
RussellVsFrege: "~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?" QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.
II 103/104
In anderen Schriften verwendet Russel Bedeutung gewöhnlich im Sinne von "Bezug nehmen" (würde Frege entsprechen): "Napoleon" bestimmtes Individuum, "Mensch" ganze Klasse solcher Einzeldinge, welche Eigennamen haben."
Russell scheint selten unter irgendeiner Rubrik auf eine bestehende Entität zu achten, die dergestalt wäre, dass wir sie die über den existierenden Bezugsgegenstand hinausgehende Bedeutung nennen könnten.
Russell neigt dazu, diese Entität mit dem Ausdruck selbst verschwimmen zu lassen, wozu er im Hinblick auf bestehende Wesenheiten generell tendiert.
QuineVsRussell: für meinen Geschmack geht Russell mit bestehenden Entitäten allzu verschwenderisch um. Gerade, weil er nicht genügend unterscheidet, lässt er Bedeutungslosigkeit und verfehlte Bezugnahme tendenziell ineinander verschwimmen.
Theorie der Kennzeichnungen: Er wird den "König von Frankreich" nicht los, ohne zunächst die Kennzeichnungstheorie zu erfinden: Sinnvoll sein heiße: eine Bedeutung haben und die Bedeutung sei der Bezug. also "König von Frankreich" ohne Bedeutung und "Der König von Frankreich ist kahl" habe eine Bedeutung nur deshalb, weil es die Kurzform eines Satzes sei, der den Ausdruck "König von Frankreich" nicht enthält.
Quine: eigentlich unnötig, aber erhellend.
Russell neigt dazu, bestehende Entitäten und Ausdrücke ineinander verschwimmen zu lassen. Auch anlässlich seiner Bemerkungen über
Propositionen: (P.M.): Propositionen immer Ausdrücke, aber dann spricht er in einer zu dieser Lesart gar nicht passenden Weise von der "Einheit der Propositionen" (S.50) und von der Unmöglichkeit unendlicher Propositionen (S.145) später
II 105
Russell: Die Proposition ist nichts weiter als ein Symbol, noch später, stattdessen: Offensichtlich sind Propositionen gar nichts..." die Annahme, in der wirklichen, natürlichen Welt liefen ganze Mengen falscher Propositionen um, ist ungeheuerlich." Quine: diese Wiederrufung ist verblüffend. Was uns anstelle des Bestehens jetzt angeboten wird, ist das Nichts. Im Grunde hat Russell aufgehört, vom Bestehen zu reden.
Was einst als Bestehendes gegolten hatte, ist jetzt in einer von drei Weisen untergebracht
a) mit dem Ausdruck gleichgesetzt,
b) ganz und gar verworfen,
c) in den Stand der regelrechten Existenz erhoben.

II 107
Russell/später: "Alles was es in der Welt gibt, nenne ich eine Tatsache." QuineVsRussell: Russells Vorliebe für eine Ontologie der Tatsachen ist abhängig von seiner Verwechslung der Bedeutung mit Bezugnahme. andernfalls hätte er vermutlich kurzen Prozess gemacht mit den Tatsachen.
Was dem Leser von "Philosophy of logical atomism" auffällt, hätte ihn selbst abgeschreckt, nämlich wie sehr die Analyse der Tatsachen auf der Analyse der Sprache beruht.
Als fundamental erkennt Russell die Tatsachen ohnehin nicht an. Atomare Tatsachen sind so atomar, wie Tatsachen das sein können.
atomare Tatsachen/Quine: doch sie sind zusammengesetzte Gegenstände! Russels Atome sind keine atomaren Tatsachen, sondern Sinnesdaten!

II 183 ff
Russell: Die reine Mathematik ist die Klasse aller Sätze der Form "p impliziert q" wobei p und q Sätze mit einer oder mehreren Variablen sind, und zwar in beiden Sätzen dieselben. "Wir wissen nie, wovon die Rede ist, noch ob das was wir sagen wahr, ist".
II 184
Diese Disinterpretation der Mathematik war eine Reaktion auf die nichteuklidische Geometrie. Zahlen: Wie steht es mit der elementaren Arithmetik? Die reinen Zahlen usw dürfte man als uninterpretiert auffassen. Dann ist die Anwendung auf Äpfel eine Zusammenhäufung.
Zahlen/QuineVsRussell: Ich finde diese Einstellung grundverkehrt. Die Wörter "fünf " und "zwölf" sind nirgends uninterpretiert sie sind ebenso wesentliche Bestandteile unserer interpretierten Sprache wie Äpfel. >Zahlen. Sie benennen zwei ungreifbare Gegenstände, Zahlen, die Größen von Mengen von Äpfeln und dergl. sind. Das "plus" der Addition ist ebenfalls von Anfang bis Ende interpretiert, doch mit dem Zusammenhäufen von Dingen hat es nichts zu tun. Fünf plus zwölf ist: wie viele Äpfel es in zwei separaten Haufen gibt. Allerdings, ohne dass sie zusammengeschüttet werden. Die Zahlen "fünf" und "zwölf" unterscheiden sich von Äpfeln darin, dass sie keine Körper bezeichnen, dass das hat mit Disinterpretation nichts zu tun. Dasselbe ließe sich von "Nation" oder "Spezies" sagen. Die gewöhnliche interpretierte wissenschaftliche Rede ist auf abstrakte Gegenstände festgelegt, wie sie auf Äpfel und Körper auch festgelegt ist. Alle diese Dinge treten in unserem Weltsystem als Werte von Variablen auf.
II 185
Auch mit Reinheit (etwa der Mengenlehre) hat es nichts zu tun. Reinheit ist etwas anderes als Uninterpretiertheit.
XII 60
Ausdruck/Zahlen/Wissen/Explikation/Erklärung/Quine: unser Wissen über Ausdrücke besteht allein in ihren Gesetzen der Verkettung. Deshalb kommt jede Konstruktion, die diese Gesetze erfüllt, als Explikation in Frage.
XII 61
Wissen über Zahlen: besteht allein in den Gesetzen der Arithmetik. Dann ist jede gesetzmäßige Konstruktion eine Explikation der Zahlen. RussellVs: (früh): These: arithmetische Gesetze reichen für das Verständnis der Zahlen nicht aus. Wir müssen auch Anwendungen (Gebrauch) kennen bzw. die Einbettung in die Rede von anderen Dingen.
Anzahl/Russell: ist hier der Schlüsselbegriff: „es gibt n so und sos“.
Anzahl/Definition/QuineVsRussell: wir können definieren „es gibt n so und sos“ ohne jemals zu entscheiden, was Zahlen über ihre Erfüllung der Arithmetik hinaus sind.
Anwendung/Gebrauch/QuineVsRussell: wo immer Struktur ist, stellen sich die Anwendungen ein. Bsp Ausdrücke und Gödelzahlen: selbst der Hinweis auf eine Inschrift war kein endgültiger Beweis dafür, dass wir über Ausdrücke und nicht über Gödelzahlen reden. Wir können immer sagen, dass unsere Ostension verschoben war.

VII (e) 80
Principia Mathematica/PM/Russell/Whitehead/Quine: zeigt, dass die ganze Mathematik in Logik übersetzt werden kann., Dabei sind nur drei Begriffe zu klären: Mathematik, Übersetzung und Logik.
VII (e) 81
QuineVsRussell: der Begriff der Aussagenfunktion ist unklar und verunklart die ganzen Principia Mathematica.
VII (e) 93
QuineVsRussell: PM müssen durch das Unendlichkeitsaxiom ergänzt werden, wenn gewisse mathematische Prinzipien abgeleitet werden sollen.
VII (e) 93/94
Unendlichkeitsaxiom: sichert die Existenz einer Klasse mit unendlich vielen Elementen. Quine: New Foundations stattdessen kommt mit der Allklasse aus: ϑ oder x^ (x = x).

VII 122
Aussagenfunktionen/QuineVsRussell: zweideutig: a) offene Sätze
b) Eigenschaften.
Russells Keine Klassen Theorie nutzt Aussagenfunktionen als Eigenschaften als Werte gebundener Variablen.

IX 15
QuineVsRussell: unexakte Terminologie. Aussagenfunktion , "propositional function", diesen Ausdruck benutzte er sowohl wenn er sich auf Attribute (reale Eigenschaften) als auch wenn er sich auf Aussagen oder Prädikate bezog. In Wahrheit reduzierter er nur die Theorie der Klassen auf eine nichtreduzierte Theorie der Attribute.
IX 93
rationale Zahlen/QuineVsRussell: in einem Punkt weiche ich ab: für mich sind rationale Zahlen selbst reelle Zahlen, für Russell und Whitehead nicht. Russell: rationale Zahlen sind für sie paarweise elementfremd, wie die von Peano. (vgl. Kap 17), während ihre reellen Zahlen ineinander geschachtelt sind. ((s) paarweise elementfremd, Gegensatz: ineinander geschachtelt.)
natürliche Zahlen/Quine: für mich wie für die meisten Autoren: keine ganzen rationalen Zahlen.
rationale Zahlen/Russell: entsprechend keine rationalen reellen Zahlen. Sie werden von den rationalen reellen Zahlen nur "nachgemacht".
rationale Zahlen/QuineVsRussell: für mich dagegen sind die rationalen Zahlen reelle Zahlen. Und zwar, weil ich die reellen Zahlen nach Russells Version b) konstruiert habe, ohne dabei den Namen und die Bezeichnung für rationale Zahlen zu verwenden.
Daher konnte ich Name und Bezeichnung für die rationalen reellen Zahlen zurückhalten

IX 181
Typentheorie/TT/QuineVsRussell: in der vorliegenden Form ist unsere Theorie dann aber zu schwach, um einige Sätze der klassischen Mathematik zu beweisen. Bsp der Beweis, dass jede beschränkte Klasse reeller Zahlen eine kleinste obere Schranke (koS) hat.
IX 182
Nehmen wir an, die reellen Zahlen seien in der Russellschen Theorie ähnlich wie in Abschnitt VI entwickelt worden, allerdings sollten nun Attribute die Stelle von Klassen einnehmen und die Zuordnung zu Attributen ersetzt die Elementbeziehung zu Klassen. koS: (Kap 18,19) einer beschränkten Klasse zu von reellen Zahlen: die Klasse Uz oder {x:Ey(x ε y ε z)}.
Attribut: parallel dazu könnten wir also erwarten, dass die koS eines beschränkten Attributs φ von reellen Zahlen in Russells System gleich dem
Attribut Eψ(φψ u ψ^x) ist.
Problem: unter der Russellschen Ordnungsdoktrin ist diese koS von höherer Ordnung als die der reellen Zahlen ψ, die unter das Attribut φ, dessen koS gesucht ist, fallen.
Schranke/koS/QuineVsRussell: koS braucht man für die gesamte klassische Technik der Infinitesimalrechnung, der die Stetigkeit zu Grunde liegt. KoS haben aber für diese Zwecke keinen Wert, wenn sie nicht als Werte derselben Variablen erreichbar sind, zu derem Wertebereich bereits diejenige Zahlen gehören, deren obere Grenze gesucht sind.
Eine obere Grenze (d.h. koS) von höherer Ordnung kommt nicht als Wert solcher Variablen in Frage und verfehlt somit ihren Zweck.
Lösung/Russell: Reduzibilitätsaxiom:
Def Reduzibilitätsaxiom/RA/Russell/Quine: jede Aussagenfunktion hat dieselbe Extension wie eine gewisse prädikative. D.h.
Ey∀x(ψ!x φx), Eψ∀x∀y[ψ!(x,y) φ(x,y)], usw.
IX 184
VsKonstruktivismus/Konstruktion/QuineVsRussell: wir haben gesehen, wie Russells konstruktivistischer Zugang zu den reellen Zahlen scheiterte (kleiste obere Schranke, s.o.). Er gab den Konstruktivismus auf und nahm zum RA Zuflucht.
IX 184/185
Die Art wie er es aufgab, hatte aber etwas Perverses an sich: Reduzibilitätsaxiom/QuineVsRussell: das RA impliziert nämlich, dass all die Unterscheidungen, die zu seinem Entstehen Anlass gaben, überflüssig sind! (…+…)

IX 185
Aussagenfunktion/AF/Attribut/Prädikat/TT/QuineVsRussell: übersah folgenden Unterschied und seine Analoga: a) "propositional functions": als Attribute (oder intensionale Relationen) und
b) proposition functions": als Ausdrücke, d.h. Prädikate (und offene Aussagen: Bsp "x ist sterblich"). Entsprechend:
a) Attribute
b) offene Aussagen
Als Ausdrücke unterscheiden sie sich sichtbar in der Ordnung, wenn die Ordnung aufgrund der Indices an gebundenen Variablen innerhalb des Ausdrucks beurteilt werden soll. Bei Russell ist alles "AF".
Da Russell es versäumte, zwischen Formel und Objekt zu unterscheiden (Wort/Gegenstand, Erwähnung/Gebrauch), dachte er nicht an den Kunstgriff, zuzulassen, dass ein Ausdruck von höherer Ordnung sich geradewegs auf ein Attribut oder eine Relation von niedrigerer Ordnung bezieht.

X 95
Kontext Definition/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Quine: wenn man lieber Eigenschaften als Mengen haben möchte, kann man Quantifikation über Eigenschaften einführen und dann die Quantifikation über Mengen durch eine schematische Kontext Definition einführen. Russell: hat diesen Weg eingeschlagen.
Quine: die Definition muss aber dafür sorgen, dass das Extensionalitätsprinzip für Mengen gilt, aber nicht für Eigenschaften. Das. Ist ja gerade der Unterschied. .
Russell/QuineVsRussell: warum wollte er Eigenschaften?
X 96
Er merkte nicht, an welchem Punkt die unproblematische Darstellung von Prädikaten, in das Sprechen über Eigenschaften umschlug. ((s) >Objektsprache, >Metasprache, >Erwähnung, >Gebrauch). Aussagenfunktion/AF: (= propositional function): hat Russell von Frege übernommen.
QuineVsRussell: er gebrauchte AF manchmal, um sich auf Prädikate zu beziehen, manchmal auf Eigenschaften.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Aussagen VsRussell Read Vs Russell, B. Read III 31 +
VsReduktionismus: müsste die Wahrheit einer negativen Aussage wie »Ruby hat Kennedy nicht getötet« als Ergebnis der Wahrheit einer anderen Aussage erklären, die mit »Ruby tötete Kennedy« unvereinbar wäre. RussellVsVs: wendete gegen solche Argumentation ein, dass ein Regress droht: »B ist unvereinbar mit A« ist selbst eine negative Aussage. Um ihre Wahrheit zu erklären, bräuchten wir eine dritte Aussage C, die unvereinbar wäre mit »C ist vereinbar mit A« usw..
ReadVsRussell: das ist ein seltsamer Einwand, denn er würde auch gegen jede Konjunktion gelten. Und dann dürfen Wahrheitsbedingungen für konjunktive und disjunktiv Aussagen nicht konjunktiv bzw. disjunktiv sein.
III 156
VsRussell: seine Theorie kann nicht richtig sein, denn sie führt zu falschen Wahrheitswerten: sie sagt (fälschlich), daß jede Aussage über nicht existierende Objekt falsch ist. Sie ist allerdings eine Verbesserung gegenüber der traditionellen Theorie, die sagt, dass alle solchen Aussagen sinnlos seien.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen VsRussell Ryle Vs Russell, B. Read III 33
Russell tappte in seiner Darstellung von Universalien in diese Falle: nach seiner Auffassung bestehen atomare Aussagen aus einer Anzahl von Individuen und einem Universale. Bsp »Fido ist ein Hund«. Worauf bezieht sich »Hund«? Nach der »Fido«-Fido-Theorie muss es seine Bedeutung daher erhalten, dass es einem einzelnen Ding zugeordnet ist, der Hundheit oder dem Universale, Hund.
Aussage/Russells Aussagen waren von ihm so konzipiert worden, dass sie die Bedeutung von Sätzen ausmachen. Folglich, sagte er, müssen Sie diese generischen Entitäten, Universalien enthalten.
Das ist ein nicht gerechtfertigter Schritt. (>RyleVsCarnap).
"Fido"-Fido-Prinzip: RyleVs: Referenz gleich Bedeutung. Read III 296 > Verschiedene VsRussell: > Aussagen, Tatsachen.
Read III 34
Russell: glaubte, Prädikatausdrücke, Verben und Adjektive bezögen sich auf Universalien, »ist Präsident« bezieht sich auf Präsidentschaft, »läuft« auf das, was allen Dingen gemeinsam ist, die laufen. Aber viele Philosophen bestreiten, dass der Begriff des Gegenstandsbezug auf derartige Redeteile angewendet werden kann. Bedeutung: Russell und andere identifizieren einfach Bedeutung und Gegenstandsbezug (Referenz).

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Aussagen VsRussell Strawson Vs Russell, B. Wolf II 17
StrawsonVsRussell: Vs Russells Auflösung singulärer Sätze wie "Das F, welches G ist, ist H" ind generelle Sätze wie "Es gibt genau ein F, welches G ist, und dieses F ist H": Das ist unangemessen! Damit wird nicht erfasst, dass wir mit sing Term auf Einzelnes referieren.

Newen/Schrenk I 92
Referenz/StrawsonVsRussell: ("On Referring") 1950 , 45 Jahre nach Russells "On Denoting" (1905)). Strawson: 5 Thesen
(i) Man muss unterscheiden zwischen a) dem Satz, b) dem Gebrauch, c) der Äußerung (bei einer Gelegenheit)
(ii) Es besteht ein Unterschied zwischen (logischem) Implizieren und Präsupposition
(iii) Wahrheitswert-Lücken sind erlaubt
(iv) Die Bedeutung eines Ausdrucks ist nicht sein Referent, sondern die Konventionen und Regeln. Bei verschiedenen Verwendungen kann sich der Ausdruck daher auf verschiedene Gegenstände beziehen.
(v) Ausdrücke können referentiell und prädikativ (Eigenschaften zuschreibend) gebraucht werden.
Satz/Wahrheitswert/WW/Strawson: These: Sätze selbst können daher nicht wahr oder falsch sein, nur ihr Gebrauch.
Präsupposition/Implikation/Strawson: Unterschied:
Def Implikation/Strawson: A impliziert B gdw. es nicht sein kann, dass A wahr ist, aber B falsch. Dagegen:
Def Präsupposition/Strawson: A präsupponiert B gdw. B wahr sein muss, damit A einen WW annehmen kann.
Existenzbehauptung/Eindeutigkeitsbehauptung/Strawson: werden von einem Satz mit Kennzeichnung lediglich präsupponiert, aber nicht impliziert.
Bsp König von Frankreich/Präsupposition/Strawson: der Satz präsupponiert die Existenz, impliziert sie jedoch nicht. Und behauptet auch nicht die Existenz und nicht die Eindeutigkeit.
Newen/Schrenk VsStrawson: Strawson liefert keine philosophisch-logischen Argumente für seine These.
NS I 94
Er beruft sich vielmehr auf unsere Alltagspraxis. Wahrheitswert-Lücken/StrawsonVsRussell: sind bei ihm erlaubt.
negative Existenzsätze/Existenz/Existenzsatz/Strawson/VsStrawson/Newen/Schrenk: sein Ansatz lässt das Problem der leeren Existenzsätze noch verzwickter aussehen.
referentiell/prädikativ/sing Term/Kennzeichnung/Name/Strawson/Newen/Schrenk: These:
Eigennamen/Demonstrativa: werden weitgehend referentiell gebraucht.
Kennzeichnungen: haben maximal prädikative, also beschreibende Bedeutung (können aber auch gleichzeitig referieren).
Identität/informative Identitätssätze/referentiell/prädikativ/Strawson/Newen/Schrenk: hier hat die Kennzeichnung (oder zwei vorkommende Kennzeichnungen) einen so extremen prädikativen Gebrauch, dass Bsp "Napoleon ist identisch mit dem Mann, der die Hinrichtung des Herzogs befahl" so gut wie synonym ist mit dem Satz "Napoleon befahl die...".
Prinzipiell werden beide Sätze zu einer Prädikation gebraucht. So ist der erste Satz informativ, wenn er prädikativ und nicht rein referentiell gelesen wird.

Quine I 447
StrawsonVsRussell: hat Russells Theorie der Kennzeichnungen falsch genannt aufgrund ihrer Behandlung der Wahrheitswertlücken.
Schulte III 433
StrawsonVsRussell/Theorie der Kennzeichnungen: Strawson bringt eine Reihe von grundlegenden Unterscheidungen zwischen Arten und Verwendungsebenen sprachlicher Ausdrücke ins Spiel. Fundamentaler Unterschied zwischen logischem Subjekt und logischem Prädikat. Plädiert für stärkere Hinwendung zur Alltagssprache.
»Die normale Sprache kennt keine exakte Logik«.
Schulte III 434
König-Bsp: »Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl«. Russell: hier darf die Kennzeichnung nicht als logisches Subjekt gewertet werden! Russell: derartige Sätze sind im Fall der Nichtexistenz einfach falsch. Dann müssen wir auch keine dubiosen ontologischen Voraussetzungen machen. Wir analysieren (nach Russell) den Satz wie folgt: es ist in Wirklichkeit eine Konjunktion dreier Sätze:
1. Es gibt einen König von Frankreich.
2. Es gibt nicht mehr als einen König von Frankreich.
3. Es gibt nichts, was König von Frankreich ist und nicht kahl ist.
Da wenigstens ein Glied in der Konjunktion falsch ist, ist sie insgesamt falsch.
StrawsonVsRussell: 1. dieser spricht zu sorglos von Sätzen und ihren Bedeutungen. Man muss aber den Gebrauch sprachlicher Ausdrücke betrachten, der zeigt, dass hier viel feiner differenziert werden muss.
2. Russell verwechselt das, was ein Satz sagt, mit den Bedingungen des sinnvollen Gebrauchs dieses Satzes.
3. die Alltagssprache und nicht die formale Logik entscheidet über die Bedeutung.
Schulte III 435
Bezug/Strawson: von selbst bezieht sich ein Ausdruck auf gar nichts! König-Bsp/StrawsonVsRussell: mit dem Satz "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl" ist überhaupt keine Existenzbehauptung ausgesprochen. Sie ist vielmehr "impliziert".
Deswegen braucht der Satz nicht wahr oder falsch zu sein. Der Ausdruck bezieht sich auf nichts.
Def "Wahrheitswertlücke" (Strawson): Bsp König-Bsp: bezieht sich auf gar nichts. Wittgenstein: ein misslungener Zug im Sprachspiel.

VII 95
Kennzeichnung/Strawson: sicher gebrauche ich in Bsp "Napoleon war der größte französische Soldat" das Wort "Napoleon", um die Person zu nennen, nicht das Prädikat. StrawsonVsRussell: aber ich kann die Kennzeichnung sehr wohl dazu benutzen, eine Person zu nennen!
Es können auch mehr als eine Kennzeichnung in einem Satz vorkommen!
VII 98
StrawsonVsRussell: scheint zu implizieren, dass es solche logischen Subjekt Prädikat Sätze gibt. Lösung Russell: nur logische Eigennamen - z.B. "dies" - sind wirkliche Subjekte in logischen Sätzen. Die Bedeutung ist dann genau das Einzelding.
Das führt ihn dazu, dass er Sätze mit Kennzeichnungen nicht mehr als logische Sätze ansehen kann.
Referenz/StrawsonVsRussell: Lösung: in "eindeutig referierender Verwendung" können auch Kennzeichnungen gebraucht werden! Sie sind aber nicht "Kennzeichnungen" in Russells Sinn!
VII 99
König-Bsp/StrawsonVsRussell: behauptet drei Aussagen, von denen eine auf jeden Fall falsch wäre. Die Konjunktion dreier Aussagen, von denen eine falsch und die anderen Wahr sind, ist falsch, aber sinnvoll.
VII 100
Referenz/Kennzeichnung/StrawsonVsRussell: Unterscheidung: Terminologie:
"eindeutige Referenz": Ausdruck. (eindeutig referierende Kennzeichnung).
Satz: beginnt mit eindeutig referierender Kennzeichnung.
Sätze, die mit einer Kennzeichnung beginnen können:
(A1) Satz
(A2) Gebrauch eines Satzes (A3) Äußerung eines Satzes
entsprechend:
(B1) Ausdruck
(B2) Gebrauch eines Ausdrucks (B3) Äußerung eines Ausdrucks.
König-Bsp/StrawsonVsRussell: die Äußerung (Behauptung (>utterance) "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein, der Satz ist aber derselbe!
VII 101
Verschiedener Gebrauch: je nachdem, ob zur Zeit Ludwig XIV .oder Ludwig XV. Satz/Aussage/Äußerung/Behauptung/Proposition/Strawson:
Behauptung (assertion): kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein.
Aussage (proposition): dito
Satz: ist immer derselbe. (Unterschied Satz/Proposition).
VII 102
StrawsonVsRussell: dieser übersieht den Unterschied von Gebrauch und Bedeutung.
VII 104
Sinn/StrawsonVsRussell: die Frage, ob ein Satz sinnvoll sei, hat nichts damit zu tun, ob er bei einer bestimmten Gelegenheit gebraucht wird, um etwas Wahres oder Falsches zu behaupten oder auf etwas Existentes oder Nichtexistentes zu referieren.
VII 105
Bedeutung/StrawsonVsRussell: Bsp "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt": Jeder versteht den Satz, es ist absurd zu fragen, von "welchem Gegenstand" (von vielen!) der Satz handelt. Es ist auch absurd zu fragen, ob es wahr oder falsch ist.
VII 106
Sinn/StrawsonVsRussell: dass der Satz Sinn hat, hat damit zu tun, dass er richtig gebraucht wird (oder werden kann), nicht dass er negierbar ist! Sinn darf nicht in Bezug auf einen bestimmten (einzelnen) Gebrauch festgestellt werden!
Es geht um Konventionen, Gewohnheiten und Regeln.
VII 106/107
König-Bsp/Russell/Strawson: Russell sagt zwei wahre Dinge darüber: 1. Der Satz Bsp "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" hat Sinn.
2. wer den Satz jetzt äußerte, würde eine wahre Aussage machen, wenn es jetzt einen gäbe,
StrawsonVsRussell: 1. falsch zu sagen, wer den Satz jetzt äußerte, würde überhaupt entweder eine wahre oder eine falsche Behauptung machen.
2. falsch, dass ein Teil dieser Behauptung besagte, dass der König existiert.
Strawson: die Frage w/f stellt sich wegen der Nichtexistenz gar nicht! Bsp Es ist nicht so wie das Greifen nach dem Regenmantel darauf hindeutet, dass man glaubt, dass es regnet. (>Präsupposition/Strawson).
Implikation/Implizieren/StrawsonVsRussell: die Prädikation behauptet keine Existenz des Gegenstands.
VII 110
Existenz/StrawsonVsRussell: der Gebrauch von "der" ist nicht gleichbedeutend mit der Behauptung, dass der Gegenstand existiert. Principia Mathematica: (S.30) "Strikter Gebrauch" des bestimmten Artikels: "trifft nur zu bei Existenz des Gegenstands".
StrawsonVsRussell: der Satz "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt" trifft nicht nur dann zu, wenn es genau einen Tisch gibt...
VII 111
Das wird mit dem Satz nicht behauptet, sondern (alltäglich) impliziert, dass es genau ein Ding gibt, das der Art Tisch angehört und dass es auch eines ist, auf das der Sprecher referiert. Referenz/StrawsonVsRussell: referieren heißt nicht sagen, dass man referiert!
Sagen, dass es den einen oder anderen Tisch gibt, den man bezeichnet, ist nicht dasselbe wie einen bestimmten Tisch zu bezeichnen.
Referieren ist nicht dasselbe wie behaupten.
logische Eigennamen/StrawsonVsRussell: Bsp ich könnte meine leere Hand formen und sagen "Dies ist ein schöner roter!" Der andere stellt fest, dass das nichts ist.
Deshalb ist "dies" keine "getarnte Kennzeichnung" im Sinne Russells. Auch kein logischer Eigenname!
Man muss nämlich wissen, was der Satz bedeutet, um auf die Äußerung reagieren zu können.
VII 112
StrawsonVsRussell: dieser verwischt den Unterschied zwischen reinen Existenzsätzen und Sätzen, die einen Ausdruck enthalten, um auf einen Gegenstand hinzudeuten oder auf ihn zu referieren. Russells "Inquiry into meaning and truth" enthält eine logisch katastrophale Namentheorie. (logische Eigennamen).
Er nimmt den Kennzeichnungen den Status logischer Subjekte, bietet aber keinen Ersatz.
VII 113
Bezug/Name/Träger/StrawsonVsRussell: nicht einmal Namen genügen diesem hochgesteckten Standard. Strawson: Die Bedeutung des Namens ist nicht der Gegenstand! (Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch).
Es sind die Ausdrücke zusammen mit dem Kontext, die man braucht, um eindeutig zu referieren.
Wenn wir referieren erreichen wir sowieso nicht Vollständigkeit. Das ermöglich auch die Fiktion. (Fußnote: später: erscheint mir nicht mehr ganz haltbar wegen des implizit restriktiven Gebrauchs von "referieren".).
VII 122
StrawsonVsRussell: Gipfel des Zirkulären: Namen als getarnte Kennzeichnungen zu behandeln! Namen werden willkürlich oder konventionell gewählt. Sonst wären Namen deskriptiv!
VII 123
unbestimmte Referenz/"Jemand"/Implikation/Strawson: Bsp "Ein Mann erzählte mir..." Russell: Existenzbehauptung: "Es gibt einen Mann, der..."
StrawsonVsRussell: lächerlich, hier zu sagen, die "Klasse der Männer sei nicht leer..."
Hier wird ebenso Eindeutigkeit impliziert wie bei "der Tisch".
VII 124
Tautologie/StrawsonVsRussell: an die Trivialität braucht man nicht zu glauben. Das denken nur diejenigen, die glauben, dass die Bedeutung eines Ausdrucks der Gegenstand sei. (Bsp Scott ist Scott).
VII 126
Präsupposition/StrawsonVsRussell: Bsp "Meine Kinder schlafen" Hier wird jeder annehmen, dass der Sprecher Kinder hat. Alltagssprache hat keine exakte Logik. Das verkennen Aristoteles wie Russell.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Schulte I
J. Schulte
Wittgenstein Stuttgart 2001

Schulte II
J. Schulte
U. J. Wenzel
Was ist ein philosophisches Problem? Frankfurt 2001

Schulte III
Joachim Schulte
"Peter Frederick Strawson"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
Aussagen VsRussell Tugendhat Vs Russell, B. Wolf II 22
Identifikation/Individuierung/Tugendhat: die subjektive und die objektive Lokalisierung sind gleich ursprünglich. TugendhatVsStrawson: Raumzeit nicht nur besonders wichtig, sondern die einzige Möglichkeit der Identifizierung.
Wie Strawson: sortale Prädikate müssen hinzukommen. (Herausgreifen aus der Situation, Wiedererkennen, Zählbarkeit).
Alle sing Term verweisen auf die unterste Ebene der Identifizierung. "Dies F ist G", verifizierbar. (KantVs).
TugendhatVsRussell: Zwar ist hier noch die Existenzaussage "Es gibt hier und jetzt genau ein F" impliziert, aber nicht mehr als allgemeine (generelle) Aussage wie bei Russell: "Unter allen Gegenständen gibt es einen..." sondern Lokalisation.
Erst bei lokalisierenden Ausdrücken haben wir sing Term, deren Referenz nicht mehr fehlschlagen kann. Daher implizieren sie keine ExistenzAussagen mehr!
Damit gleichen sie Russell’s logischen Eigennamen. Unterschied: sie stehen nicht mehr in einer isolierten Zuordnung zum Gegenstand, sondern in einer Raum-Zeit-Ordnung.

I 378
Existenzaussagen/Tugendhat: entgegen dem Anschein nicht Aussagen über Einzelnes sondern stets generelle Aussagen. Die Rede von Existenz nimmt im Prinzip immer schon an, dass man von allen Gegenständen spricht, und daher könnte man (VsRussell) von einem einzelnen Gegenstand gar nicht sagen, dass er existiert.
I 383
TugendhatVsRussell: aber hier geht es überhaupt nicht um eine Relation, Spezifikation findet statt vor dem Hintergrund aller Gegenstände. Das hat Russell in Bezug auf sing Term schon richtig gesehen, aber mit seinen logischen Eigennamen lag er trotzdem falsch, gerade weil er ihnen den Bezug auf jenen Hintergrund einer eigentümlichen Generalität absprach.

III 214
TugendhatVsRussell: weder die Reaktion eines Lebewesens noch das auslösende Anzeichen kann wahr oder falsch sein, weil hier keine Annahme vorliegt, dass etwas so oder so sei, folglich ist auch kein Irrtum möglich.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993
Aussagen VsRussell Wittgenstein Vs Russell, B. Carnap VI 58
intensionale Logik/Russell: ist nicht an bestimmte Aussagenformen gebunden. Ihre Aussagen sind nicht alle in Aussagen über Extensionen übersetzbar. WittgensteinVsRussell. Später Russell, Carnap pro Wittgenstein.
(Russell, PM 72ff, Bsp für scheinbar intensionale Aussagen).
Bsp (Carnap) "x ist Mensch" und "x sterblich":
beides kann in eine extensionale Aussage (Klassenaussage) umgeformt werden.
"Die Klasse der Menschen ist in der Klasse der Sterblichen enthalten".

Tugendhat I 453
Def Sortal: etwas abgegrenztes, dass keine beliebige Verteilung gestattet. Bsp Katze. Gegensatz: Massenterminus. Bsp Wasser.
I 470
Sortal: in gewisser Weise eine Wiederentdeckung des aristotelischen Begriffs des Substanzprädikats. Aristoteles: Hierarchie: niedrige: Materialprädikate: Wasser, höhere: Zählbarkeit.
Locke: hatte die aristotelische Einsicht vergessen und führte daher einen Begriff des Substrats ein, dass selbst nicht wahrnehmbar, einem Bündel von wahrnehmbaren Qualitäten zugrunde liegen sollte.
Hume: das ermöglichte es Hume, das Ganze zu verwerfen.
Russell und andere: Bündel von Eigenschaften. (KripkeVsRussell, WittgensteinVsRussell, führte zur Wiederentdeckung des Sortals).
Bsp Sortal: schon Aristoteles: wir nennen etwas einen Stuhl oder eine Katze nicht deshalb, weil es eine bestimmte Gestalt hat, sondern weil es eine bestimmte Funktion erfüllt!

Wittgenstein I 80
Bekanntschaft/WittgensteinVsRussell/Hintikka: eliminiert Russells zweite Klasse (logische Formen) insbesondere Russells freischwebenden Formen, die durch völlig allgemeine Sätze ausgedrückt werden. So kann Wittgenstein jetzt sagen, dass wir in der Logik keine Erfahrung brauchen.
Das bedeutet, dass die Aufgabe die früher von Russells zweiter Klasse übernommen worden war, jetzt von den regulären Gegenständen der ersten Klasse wahrgenommen werden müssen.
Das ist eine Erklärung der fundamentalsten und seltsamsten Thesen des Tractatus: die logischen Formen werden nicht nur anerkannt, sondern ihnen wird beträchtliches Gewicht beigemessen. Ferner sind die Gegenstände nicht nur Substanz der Welt sondern auch konstitutiv für die Form der Welt.
I 81
1. die komplexen logischen Sätze werden alle durch die logischen Formen der atomaren Sätze bestimmt, und 2. die Formen der Atomsätze durch die Formen der Gegenstände.
Pointe: Wittgenstein weigert sich im Tractatus, die komplexen logischen Formen als unabhängige Gegenstände anzuerkennen. Ihre Aufgabe muss durch etwas anderes erfüllt werden:
I 82
Die Formen der einfachen Gegenstände (vom Typ 1): sie bestimmen die Weise, wie die Gegenstände miteinander verbunden werden können. Die Form des Gegenstands ist das, was a priori von ihm gilt!. Der Standpunkt, auf den Wittgenstein sich zubewegt, hat eine feste Basis in Freges berühmten Prinzip der Zusammengesetztheit (dem Prinzip der Funktionalität, von Davidson als Frege Prinzip bezeichnet. ((s) >Kompositionalität).
I 86
Logische Form/Russell/Hintikka: meint, wir müssten mit der logischen Form jedes zu verstehenden Satzes bekannt sein. WittgensteinVsRussell: bestreitet das. Um alle logischen Formen zu erfassen ist nichts weiter nötig, als die Gegenstände zu erfassen. Mit diesen allerdings müssen wir dennoch bekannt sein. Diese Erfahrung wird aber dadurch uneigentlich, dass sie sich auf die Existenz der Gegenstände bezieht.
I 94 ff
dies/logischer Eigenname/Russell: "Dies" ist ein (logischer) Eigenname. WittgensteinVsRussell/PU: Das hinweisende "Dieses" kann nie trägerlos werden, aber das macht es nicht zu einem Namen." (§ 45)
I 95
Nach Russells früher Theorie gibt es in unserer Sprache nur zwei logische Eigennamen für partikulare Gegenstände außer dem Ich, und zwar "dies" und "jenes". Man führt sie ein, indem man auf sie zeigt. Hintikka: von diesen konkreten Russellschen Gegenständen gilt im wahren Sinne des Wortes, dass sie nicht ausgesprochen, sondern nur genannt werden können. (>Erwähnung/>Gebrauch).
Wittgenstein I 107
Sinnesdaten/Russell: (Mysticism and Logic): Sinnesdaten seien etwas "Physikalisches". Daher sei "die Existenz des Sinnesdatums nicht logisch abhängig von der Existenz des Subjekts." WittgensteinVsRussell: das kann natürlich von Wittgenstein nicht akzeptiert werden. Nicht weil er ernste Zweifel hätte, sondern weil er die Gegenstände zu semantischen Zwecken benötigt, die weit hinausgehen über Russells Bausteine unserer wirklichen Welt.
Sie müssen Bausteine aller logischen Formen sowie die Substanz aller möglichen Sachverhalte sein. Daher kann er nicht zufrieden sein mit Russells Konstruktion unserer eigenen und einzigen Außenwelt aus Sinnesdaten.
I 108
Aus dem gleichen Grund verweigert er auch die Festlegung auf eine bestimmte Ansicht über den metaphysischen Status seiner Gegenstände. Außerdem:
Subjekt/WittgensteinVsRussell: "Das Subjekt gehört nicht zu den Gegenständen der Welt".
I 114
Sprache/Sinnesdaten/Wittgenstein/Zeitgenossen/Waismann: "Der Zweck der Sprache Wittgensteins ist - im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen Sprache - die logische Struktur der Phänomene wiederzugeben."
I 115
Erfahrung/Existenz/Wittgenstein/Ramsey: "Wittgenstein sagt, es sei Unsinn, etwas zu glauben, was nicht der Erfahrung gegeben ist, denn mir anzugehören, in der Erfahrung gegeben zu sein, ist die formale Eigenschaften der echten Entität." Sinnesdaten/WittgensteinVsRussell/Ramsey: sind logische Konstruktionen. Denn nichts von alldem was wir wissen, beinhaltet sie. Sie vereinfachen zwar die allgemeinen Gesetze, sind für diese jedoch genauso wenig nötig wie materielle Gegenstände."
Später Wittgenstein: (Zettel § 498) setzt Sinnesdatum mit "privatem Objekt, das vor meiner Seele steht" gleich.
I 143
logische Form/Russell/Hintikka: sowohl Formen der Atomsätze als auch komplexer Sätze. Sprachlich dort durch Zeichen (Junktoren, Quantoren usw.) definiert. WittgensteinVsRussell: nur einfache Formen. "Wenn ich den Gegenstand kenne, kenne ich auch sämtliche Möglichkeiten seines Vorkommens in Sachverhalten. Jede solche Möglichkeit muss in der Natur des Gegenstands liegen."
I 144
logische Konstanten/Wittgenstein: verschwinden aus der letzten und abschließenden logischen Darstellung jedes sinnvollen Satzes.
I 286
Vergleich/WittgensteinVsRussell/Hintikka: das Vergleichen ist es, was in der Russellschen Theorie nicht vorkommt.
I 287
Und das Vergleichen besteht nicht darin, bei der Konfrontierung ein Phänomen zu erleben. Hier sieht man: ab einem bestimmten Zeitpunkt sieht Wittgenstein Sätze nicht mehr als fertige Bilder an, sondern als Vorschriften zur Herstellung von Bildern.

Wittgenstein II 35
Anwendung/Gebrauch/WittgensteinVsRussell: er hat übersehen, dass logische Typen nichts über die Anwendung der Sprache aussagen. Bsp Johnson sagt, Rot unterscheide sich in einer Weise von Grün, in der Rot sich nicht von Kreide unterscheidet. Aber woher weiß man das? Johnson: Es wird formal, nicht experimentell verifiziert.
WittgensteinVsJohnson: das ist aber Unsinn: es ist so, als würde man nur das Portrait betrachten, um zu beurteilen, ob es dem Original entspricht.

Wittgenstein II 74
Implikation/WittgensteinVsRussell: Paradox aus zwei Gründen: 1. wir verwechseln die Implikation mit dem Schlüsseziehen.
2. im Alltag gebrauchen wir nie " wenn... dann " in diesem Sinn. Es sind immer Hypothesen, in denen wir jenen Ausdruck verwenden. Die meisten Dinge, von denen im Alltag die Rede ist, sind in Wirklichkeit stets Hypothesen. Z. B.: "alle Menschen sind sterblich."
So wie Russell es verwendet, bleibt es sogar dann wahr, wenn es nichts gibt, was der Beschreibung f(x) entspricht.
II 75
Wir meinen aber nicht, dass alle Menschen auch dann sterblich sind, wenn es keine Menschen gibt.
II 79
Logik/Notation/WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise macht die internen Beziehungen nicht deutlich. Aus seiner Notation geht nicht hervor, dass pvq aus p.q folgt, während der Sheffer-Strich die interne Beziehung klarmacht.
II 80
WittgensteinVsRussell: "Behauptungszeichen": es ist irreführend, und deutet auf einer Art geistigen Vorgang hin. Wir meinen aber bloß einen Satz. ((s) Auch WittgensteinVsFrege). > Behauptungsstrich.
II 100
Skeptizismus/Russell: Bsp wir könnten erst seit fünf Minuten existieren, einschließlich unserer Erinnerungen. WittgensteinVsRussell: dann benutzt er die Wörter in neuer Bedeutung.
II 123
Kalkül/WittgensteinVsRussell: Eifersucht als Beispiel für einen Kalkül mit dreistelligen Relationen fügt der Sache keine zusätzliche Substanz hinzu. Er hat einen Kalkül auf die Eifersucht angewandt.
II 137
Implikation/Paradoxie/material/Existenz/WittgensteinVsRussell: II 137 + in Russells Notation gilt sowohl: "Alle S sind P" als auch "Kein S ist P", als wahr, wenn es gar keine S gibt. Weil die Implikationen auch durch ~fx verifiziert sind. In Wirklichkeit ist dieses fx beide Male unabhängig!
Alle S sind P: (x) gx >.fx
Kein S ist P : (x) gx > ~fx
Dieses unabhängige fx ist irrelevant, es ist ein leerlaufendes Rad!
Bsp Wenn es Einhörner gibt, dann beißen sie, aber es gibt keine Einhörner = es gibt keine Einhörner.
II 152
WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise setzt voraus, dass es für jeden allgemeinen Satz Namen gibt, die man zur Beantwortung der Frage "welche?" (Im Gegensatz zu "welche Art?") nennen kann. Bsp "welche Menschen leben auf dieser Insel?" kann man fragen, aber nicht: "welcher Kreis ist im Quadrat?". Wir haben keine Namen "a", "b", usw. für Kreise.
WittgensteinVsRussell: in seiner Schreibweise heißt es "es gibt ein Ding, welches ein Kreis im Quadrat ist".
Wittgenstein: was ist dieses Ding? Der Fleck, auf den ich zeige? Aber wie sollen wir dann "da sind drei Flecken " schreiben?
II 157
Einzelding/ED/Atom/Atome/Wittgenstein: Russell und ich, wir haben beide damit gerechnet, durch die logische Analyse auf die Grundelemente (" individuals") zu stoßen. Russell glaubte, am Schluss würden sich Subjekt Prädikat Sätze und zweistellige Relationen ergeben. WittgensteinVsRussell: das ist eine verfehlte Vorstellung von logischer Analyse: wie eine chemische Analyse. WittgensteinVsAtomismus.

Wittgenstein II 306
Logik/WittgensteinVsRussell: Russell notiert: "ich traf einen Mann": es gibt ein x, so dass ich x getroffen habe. x ist ein Mann. Wer sagt denn schon: "Sokrates ist ein Mann"? Ich kritisiere dies nicht deshalb, weil es im praktischen Leben keine Rolle spielt, sondern ich kritisiere, dass die Logiker diese Beispiele nicht lebendig machen.
Russell verwendet "Mann" als Prädikat, obwohl wir es praktisch nie als solches gebrauchen.
II 307
Wir könnten "Mann" als Prädikat verwenden, wenn es uns um den Unterschied ginge, ob jemand, der als Frau gekleidet ist, ein Mann oder eine Frau ist. Damit haben wir für dieses Wort einer Umgebung erfunden, ein Spiel, indem sein Gebrauch einen Zug darstellt. Wenn "Mann" als Prädikat verwendet wird, ist das Subjekt ein Eigenname, der Eigenname eines Mannes.
Eigenschaften/Prädikat/Wittgenstein: wenn der Ausdruck "Mann" als Prädikat verwendet wird, kann er bestimmten Dingen sinnvoll zugesprochen oder abgesprochen werden.
Dies ist eine "externe" Eigenschaft, und in dieser Hinsicht verhält sich das Prädikat "rot" genauso. Man beachte jedoch die Unterscheidung zwischen rot und Mann als Eigenschaften.
Ein Tisch könnte Träger der Eigenschaft rot sein, doch im Falle von "Mann" liegt die Sache anders. (Ein Mann könnte diese Eigenschaft nicht ablegen). .
II 308
WittgensteinVsRussell: Bsp "in diesem Zimmer ist kein Mann". Russells Schreibweise: "~(Ex)x ist ein Mann in diesem Zimmer." Diese Schreibweise suggeriert, dass man die Dinge in diesem Zimmer durchgegangen ist, und festgestellt hat, dass keine Männer darunter waren.
Das heißt, die Schreibweise ist nach dem Vorbild konstruiert, indem x ein Wort wie "Schachtel" oder sonst ein Gemeinname ist. Das Wort "Ding" jedoch ist kein Gemeinname.
II 309
Was hieße es denn, dass es ein x gibt, welches nicht ein Fleck im Quadrat ist?
II 311
Arithmetik/Mathematik/WittgensteinVsRussell: die Arithmetik wird nicht in der Russellschen Weise gelehrt, und dies ist keineswegs eine Ungenauigkeit. Wir machen uns nicht an die Arithmetik, indem wir etwas über Sätze und Funktionen erfahren, noch beginnen wir mit der Definition der Zahl.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Aussagen VsRussell Hempel Vs Russell, B. II 108
Verifizierbarkeit/Hempel: muss die logische Möglichkeit eines Belegs durch Beobachtung anzeigen. Aber nicht die technische, und noch weniger die Möglichkeit zur Auffindung eines entsprechenden Gegenstands. Verifizierbarkeit/Russell: wirkliche Existenz einer Menge von Vorkommnissen.
HempelVsRussell: ist so nie von einem Empiristen vertreten worden.
Absurd:
1. der Sinn könnte nicht ohne empirische Tatsachen begründet werden.
2. es erlaubt keinen schlüssigen Beweis der Aussagen.
HempelVsRussell: die Entscheidung, ob eine Klasse von BeobachtungsAussagen existiert, d.h. ob sie formuliert werden können, ist eine Sache der Logik und verlangt überhaupt keine faktische Information.
Verifizierbarkeit/Hempel: Fehler: anzunehmen wahr = "prinzipiell verifizierbar". (Ist auch nie von einem Positivisten vertreten worden. Ist logisch absurd:
Bsp wir können leicht die Bedingungen beschreiben, die, wenn sie gegeben sind, die Aussage "Das Chrysler Building ist gelb gestrichen"
II 109
verifizieren würden. Problem: dann wären nach diesem Prinzip die Aussage und ihre Negation zugleich als wahr zu betrachten.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982
Aussagen VsRussell Donnellan Vs Russell, B. I 18/19
DonnellanVsRussell: hat die referentielle Verwendung nicht erfasst, sondern in ein merkwürdiges Konstrukt der "logischen Eigennamen" verlegt. DonnellanVsStrawson: sieht den Unterschied referentiell/attributiv nicht richtig und vermengt die beiden.
referentiell/attributiv/Donnellan: schwankt selbst, was den Stellenwert der Unterscheidung betrifft:
1. Text: nur pragmatische Unterscheidung,
2. später: "semantische Signifikanz".
KripkeVsDonnellan: bestreitet semantische Zweideutigkeit der Verwendung von Kennzeichnungen. Beide lassen sich mit der Russellschen Analyse erfassen: Sätze der Form "Das F, welches G ist, ist H" haben dieselben Wahrheitsbedingungen, sie sind wahr, wenn das F, das als einziges G erfüllt, tatsächlich H ist.
I 193
DonnellanVsRussell: seine strenge Implikation funktioniert höchstens bei attributiver Verwendung. (Aber er trifft die Unterscheidung nicht).
I 194
Def Kennzeichnung/Russell: betrifft eine Entität, die sie als einzige erfüllt. Donnellan: das ist sicher auf beide Verwendungen anwendbar (!).
referentiell/attributiv/Donnellan: wenn man beides nicht unterscheidet, ist die Gefahr, dass man annehmen muss, dass der Sprecher auf etwas referieren müsste, ohne es zu wissen.
Bsp "Präsidentschaftskandidat": man ahnte noch nicht, dass es Goldwater sein würde.
Dennoch würde "Präsidentschaftskandidat" absurderweise Goldwater bezeichnen.
Lösung: DonnellanVsRussell: attributive Verwendung.
I 205
logische Eigennamen/"dies"/Russell: referieren auf etwas, ohne Eigenschaften zuzuschreiben! (Donnellan pro.) Donnellan: man könnte sagen, sie referieren auf das Ding selbst, nicht auf das Ding unter der Bedingung, daß es irgendwelche besonderen Eigenschaften hat.
DonnellanVsRussell: er glaubte, dass das etwas ist, was eine Kennzeichnung nicht tun kann. Das geht aber sehr wohl bei der referentiellen Verwendung.
I 275
Theorie der Kennzeichnungen/Referenz/Existenz/Russell/Donnellan: rechnete es sich als Verdienst an, Referenz auf Nichtexistierendes zu erklären, ohne die Vorstellung von nichtexistierenden Referenten von singulären Termini ins Spiel bringen zu müssen. Seine vollständig entwickelte Theorie der singulären Termini dehnte das auf Eigennamen aus. Philosophie des logischen Atomismus: Namen als verdeckte Kennzeichnungen.
I 275/276
Hier wurde auch die Theorie der "Eigennamen im strengen logischen Sinn" eingeführt, die man selten in der alltäglichen Rede findet. ((s) logische Eigennamen: "dies" usw.) DonnellanVsRussell: wir wollen versuchen, mit der "historischen Erklärung" Russells Lösungsversuch (der nicht gescheitert ist) überflüssig zu machen. (>wie Zink).
I 281
logische Eigennamen/DonellanVsRussell: haben keinen Platz in einer korrekten Theorie der Referenz. Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: hinsichtlich gewöhnlicher sing Term ist Russells Auffassung nicht korrekt: es ist nicht so, daß gewöhnliche Eigennamen stets einen deskriptiven Gehalt haben.
Frage: bedeutet dies, daß gewöhnliche sing Term vielleicht die Funktion erfüllen können, die nach Russell nur logische Eigennamen haben können?
I 283
Kennzeichnungen/DonellanVsRussell: es mutet unsinnig an zu leugnen, daß in Bsp Waverley das von der Kennzeichnung Bezeichnete, also Scott, kein "Bestandteil" der ausgedrückten Proposition ist. Russell: war der Meinung, daß solche Aussagen nicht wirklich Aussagen über das Bezeichnete oder den Referenten des Namens sind, daß sie das Bezeichnete nicht wirklich erwähnen!
Nur logische Eigennamen könnten das Kunststück vollbringen, wirklich ein bestimmtes Einzelding zu erwähnen.
"über"/Referenz/DonnellanVsRussell: großes Gewicht auf solche Ausdrücke wie "über" zu legen, würde uns in sumpfiges Gelände führen. Wir sollten keine Definition von "über" verlangen!
Es wäre eine heikle Aufgabe zu zeigen, dass eine solche Aussage entweder in keinem Sinn von "über" eine Aussage über das Bezeichnete ist, oder dass es einen klaren Sinn von "über" gibt, indem sie es nicht ist.
I 285/286
DonnellanVsRussell: er hat für seine Theorie den Preis bezahlt, die natürliche Verwendung von sing Term aufzugeben. RussellVsVs: aber mit der "natürlichen Auffassung" landen wir bei der Meinongschen Bevölkerungsexplosion.
Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: nach meiner Theorie sind Namen keine verdeckten Kennzeichnungen. Bsp "Homer" ist keine Abkürzung für "Der Verfasser der Homerischen Dichtungen".

I 209
DonnellanVsRussell/Kripke: Frage: widerlegt er Russell? Nein, für sich genommen nicht! Russells Theorie ist aus methodischen Erwägungen besser, als viele gedacht haben. Dennoch wird sie wohl letztlich scheitern.
I 222
Aussage/Donnellan/VsRussell/Kripke: es ist gar nicht so klar, dass Donnellan Russell widerlegt. Bsp "Ihr Ehemann ist nett zu ihr": hätte Donnellan rundheraus behauptet, dass das genau dann wahr ist, wenn der Liebhaber nett ist, ohne Rücksicht auf die Nettigkeit des Ehemanns (der vielleicht auch nett ist) hätte er sich auf einen Streit mit Russell eingelassen. Aber das behauptet er nicht!
Wenn wir nun fragen, "Ist denn die Aussage wahr?", würde Donnellan ausweichen.
Denn wenn die Kennzeichnung referentiell verwendet wird, ist unklar, was mit "Aussage" gemeint ist.
Wenn die Aussage gewesen sein soll, dass der Gatte nett ist, ist das Problem: zu entscheiden, ob referentiell oder attributiv.
referentiell: dann geben wir die Sprechhandlung falsch wieder,
attributiv: dann referieren wir selbst auf jemand, und das können wir nur, wenn wir selbst glauben, dass es der Gatte ist.
I 232
DonnellanVsRussell/Kripke: konfligieren die beiden wirklich? Ich schlage einen Test vor: Test: wenn man erwägt, ob ein bestimmtes sprachliches Phänomen im Englischen ein Gegenbeispiel gegen eine Analyse ist, erwäge man eine hypothetische Sprache, die dem Englischen gleicht, außer dass hier die Analyse als richtig festgesetzt wird.
Wenn nun das fragliche Phänomen auch in der entsprechenden (hypothetischen) Gemeinschaft auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, nicht die Hypothese widerlegen, dass die Analyse für das Englische richtig ist!
DonnellanVsRussell/Kripke: Test: würde das Phänomen referentiell/attributiv in den verschiedenen Sprachen auftreten?
I 234
Sekt-Bsp: ("Der Mann mit Sekt im Glas ist böse" (der Gemeinte hat aber Mineralwasser im Glas)) die Sprecher der schwachen und mittleren Sprache denken (wenn auch irrtümlich), dass die Wahrheitsbedingungen erfüllt sind. Schwache: hier scheint der Apparat völlig adäquat. Der semantische Referent ist der einzige Gegenstand. Unsere Intuitionen werden völlig erklärt.
Starke: auch hier kann das Phänomen auftreten. Auch ironische Verwendung kann klar sein, wenn der betreffende Limo trinkt.
I 235
In der starken Sprache (die natürlich nicht Englisch ist) würden diese Verwendungen gebräuchlicher werden, weil der bestimmte Artikel verboten ist. Das führt zur Erweiterung der Sprecher Referenz: wenn der Sprecher einen Gegenstand als erfüllend denkt. (Ex)(φ x u ψx) ist es die Sprecher-Referenz, dann mag er tatsächlich erfüllend sein oder nicht.
mittlere: wenn Sprecher Referenz in der starken anwendbar ist, ist er ebenso gut auf die mittlere zu übertragen, weil der Sprecher Referent von "ψ(ixφ(x)" dann das Ding ist, das der Sprecher im Sinn hat, das als einziges φ(x) erfüllt und über das er mitteilen will, dass es ψ-t.
Fazit: da das Phänomen in allen Sprachen auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, kein Argument dafür sein, dass Englisch keine Russell Sprache ist.

Newen/Schrenk I 95
(...) Def attributiv/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts der Leiche von Schmidt ((s) In Abwesenheit der fraglichen Person, egal ob sie es ist oder nicht. "Wer auch immer...").
Def referentiell/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts eines wild randalierenden Manns vor Gericht – während Schmidt zur Tür herein kommt – ((s) angesichts des fraglichen Mannes, egal ob er es ist oder nicht. "Dieser da, was er auch getan hat...").

Donnellan I
Keith S. Donnellan
"Reference and Definite Descriptions", in: Philosophical Review 75 (1966), S. 281-304
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
Aussagen VsRussell Lewis, C.I. Vs Russell, B. Hughes I 190
strikte Implikation /C.l.LewisVsRussell/LewisVsPrincipia Mathematica/PM: (1912) eine Reihe von Systemen, VsParadoxien der (materialen Implikation). Paradoxien der Implikation /Hughes/Cresswell: normalerweise aus PM: .
a) eine wahre Aussage wird von jeder beliebigen Aussage impliziert:
(1) p > (q > p)
b) eine falsche Aussage impliziert jede beliebige Aussage: (2) ~p > (p > q)
Beides zusammen nennt man die Paradoxie der (materialen) Implikation.
Da bei jeder Aussage p entweder das Antezedens von (1) oder das Antezedens von (2) wahr sein muss, lässt sich außerdem aus (1) und (2) leicht (3) ableiten:
(3) (p > q) v ( q > p).
I 191
d.h. von zwei Aussagen impliziert immer die erste die zweite oder umgekehrt. Paradoxie der materialen Implikation: zusammengefasst: von zwei Aussagen impliziert immer die erste die zweite oder umgekehrt
Cl.Lewis: hatte nicht die Absicht, diese These zu verwerfen, im Gegenteil, (1) und (2) sei "weder mysteriöse Weisheiten, noch große Entdeckungen, noch große Absurditäten", sondern sie spiegeln den wahrheitsfunktionalen Sinn wieder, mit dem "implizieren" in PM gebraucht wird.
strikte Implikation/Cl.Lewis: es gibt einen stärkeren Sinn von "implizieren", demzufolge "p impliziert q" besagt, dass q aus p folgt.
Hier ist es nicht der Fall, dass eine wahre von jeder Aussage impliziert wird, bzw. dass aus einer falschen jede beliebige folgt.
Diese stärkere Form führt zu Paaren von Aussagen, von denen keine die andere impliziert.
strikte Implikation: notwendige Implikation . Schreibweise/(s): "strimp".
strikte Disjunktion/Cl.Lewis: analog zur strikten Implikation: notwendige Disjunktion. analog:
strikte Äquivalenz/Cl.Lewis: notwendige Äquivalenz.

I 191
strikte Implikation/Cl.Lewis: p strimp q: "p folgt aus q" vermeidet Paradoxie der (materialen) Implikation führt zu Paaren von Aussagen, von denen keine die andere impliziert
CL.Lewis: führt eine ganze Reihe von Systemen ein, z.B. im Buch "A Survey of Logic": das "Survey System". Grundoperator hier: logische Unmöglichkeit, und Konjunktion/Negation).
strikte Implikation: erst in "Symbolic Logic" Lewis und Langford, (1932) umfassend behandelt. (Systeme S1 und S2). (Auch erste umfassende Behandlung von modallogischen Systemen überhaupt).
Grundoperator hier: Möglichkeit.

Hughes I
G.E. Hughes
Maxwell J. Cresswell
Einführung in die Modallogik Berlin New York 1978
Aussagen VsRussell Wessel Vs Russell, B. I 14
Ontologie/Logik/Psychologie/RussellVsDenkgesetze: es kommt nicht darauf an, dass wir in Übereinstimmung mit Denkgesetzen denken, sondern dass das Verhalten der Dinge ihnen entspricht. Russell: was wir glauben, wenn wir an den Satz vom Widerspruch glauben, ist nicht, dass unsere Bewusstsein so konstruiert ist Wir glauben z.B. nicht, dass wir nicht gleichzeitig denken können, ein Baum wäre eine Buche und auch keine Buche. Wir glauben, dass wenn der Baum eine Buche ist, dass er nicht gleichzeitig keine Buche sein kann.
I 15
Und auch wenn der Glaube an den Satz vom Widerspruch ein Gedanke ist, so ist doch der Satz vom Widerspruch selbst keine Gedanke, sondern ein Faktum, das die Dinge der Außenwelt betrifft. Wenn das, was wir glauben nicht auf die Dinge der Außenwelt zuträfe, dann würde der Umstand, dass wir gezwungen sind, so zu denken, nicht garantieren, dass der Satz vom Widerspruch nicht falsch sein kann (das zeigt, dass es kein Denkgesetz sein kann.)
WesselVsRussell: logische Gesetze betreffen nicht die Außenwelt! Sie geben uns gar keine Information über die Außenwelt.
Die Gültigkeit ergibt sich allein aus der Festlegung der Verwendung der Zeichen!
Natürlich können solche Wendungen auch ontologisch formuliert werden, aber sie sind keine ontologischen Feststellungen. Woher sollten wir sonst die Gewissheit haben, dass sie uneingeschränkt gültig sind? Die Welt können wir ja nicht unendlich absuchen.

I 123
Subjunktion/materiale Implikation/Frege/Wessel: Frege nennt sie "Bedingtheit".
I 123/124
Unterschied: zwischen der Subjunktion A > B und einem logischen Schluss, bei dem nach der einzigen bei Frege akzeptierten Schlussregel von A > B und A auf B geschlossen wird. ((s) modus ponens).
Russell/Whitehead/Principia Mathematica: übernahmen das von Frege.
"Wesentliche Eigenschaft" der Implikation: was von einer wahren Aussage impliziert wird, ist wahr. Durch diese Eigenschaft liefert eine Implikation Beweise.
Def Implikation/Russell/Principia Mathematica: p > q = def ~p v q.(Materiale Implikation).
WesselVsRussell: das ist gerade unpassend und irreführend! Es ist ja rein formal!.
Implikation/Folgerung/Wessel: die Implikation besitzt eine ganz andere logische Struktur als die Folgerung:
Subjunktion: > ist ein zweistelliger Aussagenbildender Operator und p > q ist gleichbedeutend mit ~p v q.
Folgerung(Implikation): "q folgt logisch p" oder "P impliziert q" ist eine Aussage über Aussagen: "Aus der Aussage p folgt logisch die Aussage q". "Folgt aus" ist ein zweistelliges Prädikat - Kein Operator .
Folgerung (auch Implikation genannt) bezieht sich auf sprachl. Gebilde. Schreibweise l-.
Subjunktion: > bezieht sich auf Sachverhalte.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Aussagen VsRussell Putnam Vs Sinnesdaten Putnam I (e) 133
RussellVsRussell: Selbstkritik: später Vs die Vorstellung, alle sinnvollen Aussagen könnten auf Sinnesdaten reduziert werden. Putnam: die meisten Philosophen halten aber bis heute daran fest.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Aussagen VsRussell Tugendhat Vs Strawson, P. F. Wolf II 20
Identifikation/TugendhatVsStrawson: dieser unterschätzt die Bedeutung des Raum-Zeit-Systems für die Identifizierung. Grundlegendste Aussagen: solche mit Wahrnehmungsprädikaten.

I 387/388
StrawsonVsRussell: logische Eigennamen sind bloß fiktiv. "Dies" ist auch kein mehrdeutiger Eigenname sondern hat als deiktischer Ausdruck eine einheitliche Bedeutung und bezeichnet je nach Verwendungssituation einen anderen Gegenstand. TugendhatVsStrawson: aber man kann Russell nicht darauf verpflichten, dieses Wort so zu verwenden, wie wir es in unserer natürlichen Sprache verwenden.)
Russell scheitert, weil er eine andere Eigentümlichkeit nicht berücksichtigt: derselbe Gegenstand, für den in der Wahrnehmungssituation ein deiktischer Ausdruck verwendet wird, kann außerhalb dieser Situation auch mittels anderer Ausdrücke bezeichnet werden. (Substituierbarkeit).
I 389
TugendhatVsStrawson: was StrawsonVsRussell vorbringt, steht eigentlich gar nicht im Widerspruch zu dessen Theorie, sondern scheint sie sogar vorauszusetzen.
I 433
Lernen/Tugendhat: das Kind lernt nicht Etiketten auf Gegenstände zu heften, sondern es sind gerade die Demonstrativausdrücke, die über die Situation hinausweisen! Die Demonstrativausdrücke sind keine Namen, man weiß, dass er durch andere deiktische Ausdrücke zu ersetzen ist, wenn man aus anderen Situationen auf dasselbe Bezug nimmt. (TugendhatVsRussell und StrawsonVsRussell).
I 384
StrawsonVsRussell: Bsp "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl" (König-Bsp) es kommt darauf an, zu welcher Zeit eine solche Behauptung geäußert wird. So ist sie manchmal wahr.
I 385
Bsp „Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl“ hat eine Bedeutung, aber an und für sich keinen Wahrheitswert. (>Äußerung, utterance): RussellVsStrawson: das hätte mit dem Problem überhaupt nichts zu tun, man hätte ja noch eine Jahreszahl hinzufügen können.
StrawsonVsRussell: wenn jemand der Meinung ist, dass die Existenzvoraussetzung irrig ist, wird er nicht von Wahrheit oder Falschheit sprechen.
RussellVsStrawson: es komme nicht darauf an, ob man in der Umgangssprache eher das eine oder das andere sage, außerdem gebe es genug Beispiele dass eher von Falschheit in der Umgangssprache gesprochen wird.
I 386
TugendhatVsStrawson: er hat nicht gemerkt, dass er selbst Russells Theorie schon akzeptiert hat. Es geht gar nicht um den Unterschied zwischen Idealsprache und Umgangssprache. Das führt zur Oxforder Schule mit der ordinary language philosophy. Dabei ist nicht um Nuancen der Umgangssprache als Faktisches geht, sondern, wie bei Philosophie überhaupt, um Möglichkeit.
I 387/388
StrawsonVsRussell: logische Eigennamen sind bloß fiktiv. »Dies« ist auch kein mehrdeutiger Eigenname sondern hat als deiktischer Ausdruck eine einheitliche Bedeutung und bezeichnet je nach Verwendungssituation einen anderen Gegenstand. TugendhatVsStrawson: aber man kann Russell nicht darauf verpflichten, dieses Wort so zu verwenden, wie wir es in unserer natürlichen Sprache verwenden.)
Russell scheitert, weil er eine andere Eigentümlichkeit nicht berücksichtigt: derselbe Gegenstand, für den in der Wahrnehmungssituation ein deiktischer Ausdruck verwendet wird, kann außerhalb dieser Situation auch mittels anderer Ausdrücke bezeichnet werden. (Substituierbarkeit).
I 389
TugendhatVsStrawson: was StrawsonVsRussell vorbringt, steht eigentlich gar nicht im Widerspruch zu dessen Theorie, sondern scheint sie sogar vorauszusetzen.
I 395
Identifizierung/TugendhatVsStrawson: verwendet Identifizierung im engeren Sinn. Tugendhat: mein eigener Begriff "Spezifizierung" oder "Spezifikation" (welcher von allen Gegenständen ist gemeint) ist diesem Begriff überlegen.
"Herausgreifen" (to pick put) ist Strawsons Ausdruck. (Von Searle übernommen). (Quine: "to specify").
I 397/398
TugendhatVsStrawson: Bsp "Der höchste Berg" ist überhaupt keine Identifizierung: welcher ist denn der höchste? Es muss noch etwas hinzukommen, eine Ostension, oder einen Name, oder eine Ortsangabe. Bsp jemand kann mit verbundenen Augen vor den höchsten Berg geführt werden. Er wird auch nicht mehr wissen.
I 399
Identifikation/Strawson: unterscheidet zwei Arten der Identifizierung a) Direktes Zeigen
b) Beschreibung durch Kennzeichnung. Raum-Zeit-Stellen. Relative Position zu allen anderen möglichen Standorten und allen möglichen Gegenständen (in der Welt).
I 400
TugendhatVsStrawson: er hat übersehen, dass die demonstrative Identifizierung ihrerseits die nicht demonstrative, raum-zeitliche Identifizierung voraussetzt. Daher gibt es gar keine zwei Stufen. Strawson hatte Russells Theorie von der direkten Relation soweit akzeptiert, dass er das nicht sehen konnte. ((s) > Brandom: Deixis setzt Anapher voraus.)
I 415
TugendhatVsStrawson: er hat übersehen, dass das System raum-zeitlicher Relationen nicht nur demonstrativ perzeptiv verankert ist, sondern ein System möglicher Wahrnehmungspositionen ist, und damit ein System von demonstrativen Spezifizierungen.
I 419
TugendhatVsStrawson: er hat nicht gefragt, wie die Bedeutung der singulären Termini erklärt bzw. wie festgestellt wird, welchen Gegenstand ein singulärer Term spezifiziert. Das wird bei verschiedenen Gegenständen auf ganz verschiedene Weisen festgestellt, manchmal durch Durchlaufen aller möglichen Fälle.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993
Aussagen VsRussell Russell Vs Wittgenstein Read III 65
Vorschlag von Wittgenstein: eine lange Konjunktion für »jedes F ist G«: »dieses ist G und jenes ist G und jenes weitere ist G... RussellVs: diese beiden Aussagen seien nicht äquivalent, den die lange Konjunktion benötige eine abschließende Klausel »und dies sind alle F«. ReadVsRussell: Irrtum: wenn eine Konjunktion erschöpfend ist, dann sind die beiden Aussagen äquivalent. Wenn nicht, ist die Extraklausel wirkungslos, da sie falsch ist. Sie leistet keine Extraarbeit.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Fido-Fido-Prinzip Russell, B. Read I 32
Russell: machte denselben Fehler: These atomare Aussagen aus einer Anzahl von Individuen und einem Universale - Bsp »Fido ist ein Hund«. Worauf bezieht sich »Hund«? Nach der »Fido«-Fido-Theorie muß es seine Bedeutung daher erhalten, daß es einem einzelnen Ding zugeordnet ist, der Hundheit oder dem Universale, Hund - RyleVsRussell: Referenz ist nicht gleich Bedeutung.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997