Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Absolutismus I 124
absolut/Mögliche Welten/MöWe/Stalnaker: das ist aber nicht der Sinn, in dem wir normalerweise von Eigenschaften und Relationen als absolut sprechen! Niemand würde Vsabsolute Gleichzeitigkeit argumentieren aus dem Grund, dass Gleichzeitigkeit kontingent sei, dass gleichzeitige Ereignisse auch nacheinander hätten stattfinden können. Angenommen, wir sind Vsabsolute Identität in Salmons Sinn. Frage: können wir dann immer noch die innerweltliche oder die MöWe-relativierte Identitätsrelation auffassen als "dasselbe Ding sein" unabhängig von der Bezeichnung der Dinge?
MöWe = Mögliche Welt.
Stalnaker: es gibt keinen Grund, warum wir das nicht könnten.
Def Identität/MöWe-relativ/Stalnaker: Identität ist immer die binäre Relation, deren Extension in jeder MöWe w die Menge der Paare ist, so dass d im Bereich von w ist.
Nichtexistenz/Prädikation/Prädikationsaussagen/Stalnaker: Problem: wenn der Gegenstand nicht existiert. These: ich bevorzuge eine modale Semantik die erfordert, dass die Extension eines Prädikats eine Teilmenge des (Gegenstands-) Bereichs der jeweiligen MöWe ist. Dann ist x = x falsch, wenn der Wert, der dem x zugeschrieben wird, nicht existiert (oder keine Gegenstücke hat).
Dagegen:
Wenn man diese Bedingung fallenlässt (was ungewöhnlich ist) erlaubt man, dass nichtexistente Gegenstände Eigenschaften haben und in Relationen stehen.

I 214
"Pessimistische Sicht"/Jackson: Bsp ein Pessimist Vsabsoluten Ruhepunkt: Jemand sagt, es gibt keinen absoluten Ruhepunkt, alles was wir durch Sprache repräsentieren können sind Tatsachen über relative Position.
Angenommen, wir wollten das widerlegen: man könnte ein Koordinatensystem spezifizieren und eine Maßeinheit. Bsp Nimm die Massezentren von Erde, Sonne und Mars, bilde eine Ebene und dazu den Moment der Geburt von Newton. Dann haben wir eine x-y-Ebene dann führen wir als Einheiten Meter und Sekunde ein und definieren für jede Achse positive und negative Richtung. Dann haben wir die Mittel, um absolute Position zu spezifizieren als Quadrupel reeller Zahlen, jedenfalls wenn wir annehmen, dass es absolute Positionen gibt, die man spezifizieren kann. Damit ignorieren wir, dass unsere Bezugspunkte (Sonne, Mars usw. vage sein könnten).
Vs: Jacksons Skeptiker könnte einwenden, dass uns das nicht wirklich erlaubt zu sagen, wie die Dinge absolut sind, sondern nur, wie sie zu Sonne, Erde und Monde stehen, zur Zeit von Newtons Geburt.
VsVs/Stalnaker: es wäre aber nicht klar, auf welcher Basis er das entgegnet.
I 215
Wir sind damit nicht dem Problem entgangen, dass alle unsere Wörter, ja alle unsere repräsentationalen Ressourcen aus der aktualen Welt (WiWe) stammen – es gibt keinen Punkt außerhalb, wo wir danach suchen könnten. Pointe: aber das impliziert nicht, dass die Inhalte, zu deren Ausdruck wir unsere Wörter gebrauchen, unvermeidlich abhängig sind von den Tatsachen sind, dass unsere Wörter diese Inhalte haben.
I 226
Relationalismus/Relationismus/Raum/Leibniz/Stalnaker: These: pro begrifflicher Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Stalnaker: ich denke, er ist kohärent.
These: es gibt keine absolute Lokalisation (Position, keinen absoluten Ruhepunkt). D.h. die Zuordnung von Zahlentripeln zu Raumpunkten ist willkürlich.
RelationismusVsAbsolutismus/Stalnaker: der Streitpunkt geht darum, ob die Identifikation von Raumpunkten in der Zeit konventionell ist.
Relationismus: es gibt keine absolute Bewegung. Nur Wechsel in der Zeit der relativen Positionen der Dinge.
Bewegung/Relationismus/Stalnaker: Behauptungen über Bewegungen sind hier völlig sinnvoll! Aber sie werden immer in Bezug auf einen Rahmen (Bezugssystem) verstanden.
Analogie/Stalnaker: Angenommen, jemand versucht den Relationismus zu widerlegen mit einem Argument analog zu dem von Shoemaker, also dem der graduellen Veränderung.
Interpersonelles Spektrum: analog zu seiner Leugnung ist die Leugnung der Sinnhaftigkeit der These, dass das Universum auch einen Meter nach links verschoben sein könnte.
Eine solche MöWe wäre nur eine konventionelle Neubeschreibung.
I 227
Relationismus: aber selbst er muss zugeben - heißt es dann – dass dieser Stuhl zunächst allein einen Meter nach links verschoben werden könnte, und dann nach und nach alle anderen Gegenstände. Das ist sicher nicht unmöglich. Und es wäre wiederum Quatsch, würde man behaupten, dass bei der letzten Veränderung sich der Anfangszustand mit einem Schlag wieder einstellen würde. ((s) Um die These zu erfüllen, dass sich im Ganzen nichts verändert hat). Stalnaker: ich hoffe, niemand nimmt dieses Argument VsRelationismus ernst.
Relationismus/Stalnaker: hat keinen Grund seine Ansicht aufzugeben, dass der Gesamteffekt der Reihe von Veränderungen die Dinge so lässt, wie sie waren.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Benacerraf, P. I 50
Wahrheits-konditionale Semantik/Stalnaker: sollte man von einer bloßen Einteilung von Sätzen in zwei Klassen, von denen man eine "wahr" nennt, unterscheiden. These: Um das zu tun, sollte man sich auf die Praxis des Behauptens (Behauptung) konzentrieren, nicht auf eine Erklärung der Referenz.
Behauptung/Stalnaker: ist mehr, als zu versuchen, einen Satz wahr zu nennen.
Wahrheitswert-Zuschreibung/Stalnaker: ist nicht hinreichend, um Behauptung und Sprechakte zu erklären. Wir brauchen auch einen Begriff von Inhalt. Die WW-Zuschreibung sagt uns nicht, warum wir etwas behaupten sollten, oder was eine Behauptung bewirken könnte.
Inhalt/Stalnaker: ist mehr als Zuschreibung eines Wahrheitswerts. Er ist auch Information, die zur Kommunikation gebraucht werden kann.
Inhalt/StalnakerVsBenacerraf: das formale Zählen von Hufeisen ist für eine Zuschreibung von Inhalt nicht hinreichend.
Proposition/Stalnaker: kann auch kontingent sein.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Fraassen Vs Beste Erklärung Field I 15
Prinzp der Besten Erklärung/Field: Angenommen, wir haben a) bestimmte Glaubenseinstellungen über die "Phänomene", die wir nicht aufgeben wollen b) diese Klasse von Phänomenen ist groß und komplex
c) wir haben eine ziemlich gute (einfache) Erklärung, die nicht ad hoc ist, aus der die Phänomene folgen
d) eine der Annahmen in der Erklärung ist Behauptung S und wir sind sicher, daß keine Erklärung ohne S möglich ist.
Beste Erklärung: dann haben wir einen starken Grund, S zu glauben.
Falsch: "Die Phänomene sind wie sie wären, wenn Erklärung E korrekt wäre":
als ob/Field: Als ob Behauptungen, die Huckepack auf echten Erklärungen reisen, dürfen nicht selbst als Erklärungen konstruiert werden (jedenfalls nicht ad hoc).
Dann ist das Prinzip nicht leer: es schließt aus, daß wir eine große und komplexe Menge der Phänomene als nackte Tatsache akzeptieren.
(van FraassenVsBeste Erklärung: 1980)
Beste Erklärung/BE/Field: die BE führt oft dazu, daß wir etwas glauben, das wir auch unabhängig, durch Beobachtung testen könnten, aber auch zu Glauben über Unbeobachtbares, oder nicht beobachtungsmäßigen Glauben über Beobachtbares.
Beobachtung: sollte hier keinen Unterschied machen! In jedem Fall geht unser Glauben über das Beobachtete hinaus.
I 16
Pointe: wenn kein Test gemacht wurde, sollte es keinen Unterschied machen im Status der Evidenz zwischen Fällen, wo eine Beobachtung möglich ist und solchen, wo keine Beobachtung möglich ist! Ein stärkeres Prinzip der BE könnte auf beobachtbare Fälle von Glauben beschränkt werden.
FieldVs: das würde aber unsere Glaubenseinstellungen über Beobachtbares verkrüppeln und wäre völlig ad hoc.
Unbeobachtetes: man könnte auch ein Prinzip formulieren, das den Schluß auf Beobachtbares aber bisher Unbeobachtetes! zuließe, wobei man die Erklärungen selbst nicht glaubt (!).
FieldVs: das wäre noch mehr ad hoc!
I 25
VsBenacerraf: stützt sich auf eine veraltete Kausatheorie des Wissens.
I 90
Theorie/Eigenschaften/Fraassen: Theorien haben drei Arten von Eigenschaften: 1. rein interne, logische: Axiomatisierbarkeit, Konsistenz, verschiedene Arten von Vollständigkeit.
Problem: es ist nicht gelungen, Einfachheit hier unterzubringen. Einige Autoren haben suggeriert, dass Einfache Theorie wahrscheinlicher wahr seien.
FraassenVsEinfachheit: es ist absurd anzunehmen, dass es wahrscheinlicher sei, die Welt sei einfach, als dass sie kompliziert sei. Aber das ist Metaphysik.
2. semantische Eigenschaften: und Relationen: betreffen die Relation der Theorie zur Welt. Bzw. der Tatsachen in der Welt, von denen die Theorie handelt. Haupteigenschaften: Wahrheit und empirische Adäquatheit.
3. pragmatische: gibt es welche, die philosophisch relevant sind? Natürlich ist die Sprache der Wissenschaft kontextabhängig, aber ist das pragmatisch?
I 91
Kontext-abhängig/kontext-unabhängig/Theorie/Wissenschaft/Fraassen: Theorien können auch in einer kontext-unabhängigen Sprache formuliert werden, was Quine Def „externe Sätze“/Quine nennt. Daher scheint es, dass wir die Pragmatik nicht brauchen, um Wissenschaft zu interpretieren. Vs: das man für Theorien gelten, aber nicht für andere Teile der wissenschaftlichen Aktivität:
kontext-abhängig/Fraassen: sind
a) Bewertung von Theorien, insbesondere ist der Begriff „erklärt“ (Erklärung) radikal kontext-abhängig.
b) die Sprache des Gebrauchs (Einsatzes) von Theorien, um Phänomene zu erklären, ist radikal kontext-abhängig.
Unterschied:
a) zu behaupten, dass Newtons Theorie Ebbe und Flut erklärt ((s) Erwähnung).
b) Ebbe und Flut mit Newtons Theorie erklären. (Gebrauch) . Hier gebrauchen wir nicht das Wort „erklärt“.
Pragmatisch: ist auch die „Versenkung“ (immersion) in ein theoretisches Weltbild, der Wissenschaft. Grundbestandteile: Sprecher, Hörer, syntaktische Einheit (Satz oder Menge von Sätzen), Umstände.
Pointe: hier kann es ein stillschweigendes Einverständnis geben, sich bei Schlüssen von etwas leiten zu lassen, das über bloße Logik hinausgeht.
I 92
Stalnaker/Terminologie: dieses stillschweigende Einverständnis nennt er „pragmatische Präsupposition“. (FraassenVsErklärung als überragendes Ziel).
I 197
Realität/Korrespondenz/aktual/real/modal/Fraassen: entsprechen die Substrukturen von Phasenräumen oder Ergebnis-Folgen in Wschk-Räumen etwas, was in einer realen aber nicht aktualen Situation passiert? ((s) Unterscheidung Realität/Aktualität?) Fraassen: es mag unfair sein, das so zu formulieren. Einige philosophische Positionen bejahen es dennoch.
Modalität/Metaphysik/Fraassen: pro Modalität (modale Interpretation von Häufigkeit) aber das legt mich nicht auf eine metaphysische Position fest. FraassenVsMetaphysik.
I 23
Erklärungskraft/Kriterium/Theorie/Fraassen: wie gut ist Erklärungskraft als Kriterium für die Wahl einer Theorie? Auf jeden Fall ist sie eins. Fraassen: These: die unbeschränkte Forderung nach Erklärung führt zur unvermeidlichen Forderung nach verborgenen Variablen. (VsReichenbach/VsSmart/VsSalmon/VsSellars).
Wissenschaft/Erklärung/Sellars/Smart/(Salmon/Reichenbach: These sie ist unvollkommen, solange irgendeine Regularität unerklärt bleibt. (FraassenVs).

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Burge, Tyler II 171
Positive Behauptung/VsExternalismus/VsBurge/VsAnti-Individualismus/Stalnaker: wie kann man ein individualistisches Analogon zu einem relationalen Begriff definieren?
II 187
negativer Ansatz/Revisionismus/VsExternalismus/VsAnti-Individualismus/VsBurge/Individualismus/Stalnaker: der negative Ansatz hat verschiedene Bezeichnungen: (>Terminologie): methodologischer Solipsismus: Putnam 1975m Fodor 1981a
Individualismus: Burge , auch Fodor 1987
Prinzip der Autonomie: Stich 1983.
These: alle Zustände und Eigenschaften, die in der Psychologie zugeschrieben und beschrieben werden, sollten intrinsische Zustände sein.
Verhaltenserklärung: sollte nur auf Eigenschaften eingehen, die relevant sind für die Kausalkräfte der Subjekte.
Ununterscheidbarkeit/Theorie: Dinge, die ununterscheidbar sind in Bezug auf die Kausalkräfte, sollten nicht in die Erklärung eingehen.
II 188
Def Individualismus/Fodor: ist die These, dass psychologische Zustände im Hinblick auf ihre Kausalkräfte individuiert werden. Wissenschaft/Fodor: es ist ein wissenschaftliches Prinzip, dass in einer Taxonomie die Individuen aufgrund ihrer Kausalkräfte individuiert werden. Das kann metaphysisch a priori gerechtfertigt werden.
Pointe: damit ist dann nicht ausgeschlossen, dass mentale Zustände aufgrund relationaler Eigenschaften individuiert werden.
relationale Eigenschaften/Fodor: sind taxonomisch, wenn sie Kausalkräfte berücksichtigen. Bsp "ein Planet sein" ist relational par excellence
StalnakerVsFodor:
a) stärker: ein Ding durch Kausalkräfte individuieren b) schwächer: das Ding durch etwas individuieren, dass Kausalkräfte berücksichtigt.
Die Tatsachen der Umwelt konstituieren aber nicht die Kausalkräfte. Daher vertritt Fodor nur die schwächere These.
Burge/Stalnaker: vertritt die stärkere.
StalnakerVsFodor: seine Verteidigung des negativen Ansatzes des Revisionismus (FodorVsExternalismus) baut auf eine Vermischung der starken mit der schwachen These.
Stalnaker: um auszuschließen, dass psychologische Zustände durch normalen weiten Inhalt individuiert werden, braucht man die stärkere These. Aber die Verteidigung des Individualismus geht oft nur gegen die schwächere These. Bsp Fodor:
Individualismus/Fodor/Stalnaker: Fodor verteidigt seine Version des Individualismus mit dem Beispiel einer kausal irrelevanten relationalen Eigenschaft: Bsp
h-Partikel: nennen wir ein Partikel, wenn eine Münze mit Kopf oben landet,
II 189
t-Partikel: so werde dasselbe Teilchen genannt, wenn die Münze Zahl zeigt. Fodor: keine vernünftige Theorie wird diese Unterscheidung gebrauchen, um das Verhalten des Teilchens zu erklären.
StalnakerVsFodor: aber daraus folgt nicht, dass psychologische Zustände rein intern (intrinsisch) sein müssen.
II 193
Mentaler Zustand/psychologischer/interner/Kopf/StalnakerVsBurge: Bsp O’Leary glaubt, dass Wasser im Keller ist. Ist dieser Zustand in seinem Kopf? Natürlich! ((s) Dagegen: Putnam: bezieht sich auf die Bedeutung von Wörtern wie Keller und Wasser). Stalnaker: und zwar in dem Sinn, wie ein Mückenstich auf seiner Nase auf seiner Nase ist.
II 194
Enger Inhalt/Stalnaker: wird als das angenommen, was vollständig intern ist. Psychologie: viele Autoren: sagen, dass enger Inhalt für jede psychologische Erklärung gebraucht wird. Dabei stimmen sie Burge zu, dass normaler Inhalt oft nicht eng ist.
Anti-Individualismus/Burge/StalnakerVsBurge: scheint mit der alltäglichen Einsicht zu konfligieren, dass ich, wenn ich statt über die Welt zu reden darüber rede, wie mir die Dinge erscheinen, dass ich dann über mich selbst rede.
enger Inhalt/StalnakerVsBurge: es ist weniger klar als es scheint, was enger Inhalt überhaupt ist, und
II 195
Ich glaubte, dass es zwischen dem Individualisten und dem Anti-Individualisten einen so großen Konflikt gibt. enger Inhalt/Stalnaker: 1. in welchem Sinn ist enger Inhalt überhaupt eng und in welchem Sinn ist er dem Geist rein intern?
2. Welche Rolle soll enger Inhalt bei der Erklärung mentaler Phänomene spielen? Wie ist die Zuschreibung von engem Inhalt auf die von weitem Inhalt bezogen?
3. Brauchen wir für Verhaltenserklärung überhaupt engen Inhalt? Bzw. den Zugang, den wir zum Inhalt unserer eigenen Gedanken haben?

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Carnap, R. I 43
Def Liberaler Platonismus/LP/Terminologie/Stalnaker: den LP habe ich früher entwickelt, um den Unterschied zwischen Referenz auf Zahlen und normale Gegenstände zu erklären. Er ist aber keine Verteidigung des MR: These: man beginnt mit Tatsachen des mathematischen Diskurses Bsp Existenz einer Praxis die unter anderem Behauptungen, Inferenz, Argumente enthält. Wenn wir dann eine Tarskische Semantik haben (und eine Bereich von Gegenständen voraussetzen, über den wir reden), dann erklärt das Tatsachen über den Diskurs. These: wenn wir sagen, dass unsere Praxis legitim ist, ist es nicht ein hinreichender Grund zu sagen, dass wir wirklich Behauptungen machen und die Semantik uns wirklich sagt, was die Aussagen sagen? ((s) >Inhalt, >Behauptung). ((s) Kurz: LP: These: Praxis ist hinreichend, ohne immaterielles Reich).
I 44
Problem: dann sagt der LP unvorsichtigerweise, dass die Existenz von Zahlen durch die Tatsache, dass es eine legitime Praxis gibt, konstituiert ist. FieldVsStalnaker: das ist eine Art linguistischer Idealismus.
Field pro Carnap: (Carnap: "Empiricism, Semantics and Ontology", 1950): als externe Frage, was Zahlen sind, verstößt das gegen Carnaps Prinzip.
Platonismus/Field: zwei Thesen:
1. Zahlen, Funktionen und Mengen existieren
2. sie sind geist-unabhängig.
Stalnaker: wenn ich vorsichtiger formuliert hätte, hätte ich einen wirklichen Platonismus aufgestellt.
Empiristisches Sinnkriterium/Carnap/Stalnaker: würde sagen wie wir alle: wenn die Sprache gar nicht existierte, wäre die Aussagen nicht bedeutungsvoll. Stalnaker: aber das ist immer noch damit vereinbar, dass es immer noch hätte wahr sein können.
Interne Fragen: innerhalb eines Rahmens
Externe Fragen: rein praktische Fragen ob man den Rahmen akzeptieren soll.
QuineVsCarnap/Stalnaker: These: alle Fragen werden innerhalb irgendeines linguistischen Kontexts gestellt, und Fragen wie "ist es vernünftig, einen Rahmen von Zahlen anzunehmen" und "Gibt es Zahlen" sind nicht einfach zu trennen.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Hintikka Vs Cresswell, M.J. Cresswell I 158
Spieltheoretische Semantik/GTS/Spieltheorie/Hintikka/Terminologie/Cresswell: ist für meine Zwecke eigentlich nicht wichtig.
I 159
HintikkaVsCresswell: Vs Gebrauch von Entitäten höherer Stufe. ((s) Statt Logik 2. Stufe und statt verzweigter Quantoren, um Kompositionalität wieder herzustellen). (Hintikka 1983, 281-285). CresswellVsHintikka/CresswellVsspieltheoretische Semantik: 1. sie quantifiziert selbst über Entitäten höherer Stufe, nämlich Strategien! Insbesondere in den WB für Sätze wie (28), trotz Hintikkas Behauptung, verzweigte Quantoren würden Individuen nur erwähnen. (s. 282).
CresswellVsHintikka: 2.
Def Wahrheit/spieltheoretische Semantik/Hintikka: besteht in der Existenz einer Gewinnstrategie.
Wenn wir nun (x)(Ey)Fxy als Ef(x)Fxf(x) formalisieren, sind wir gar nicht in einen Spielzug involviert!
Spielzug/Spieltheorie/Hintikka/Cresswell: besteht in einer einzelnen bestimmten Wahl der Natur für x und dann einer bestimmten Wahl durch mich.
Satzbedeutung/CresswellVsHintikka: Pointe: dann kann ein einzelnes Spiel die Satzbedeutung definieren, und nicht repräsentieren, wie der Sprecher damit umgeht bzw. seine Bedeutung repräsentiert.

Hintikka II 63
logische Allwissenheit/Semantik möglicher Welten/MöWe-Semantik/Hintikka: das Problem tritt hier gar nicht auf! Bsp (1) Ein Satz der Form „a weiß dass p“ ist wahr in einer möglichen Welt (MöWe) W gdw. p wahr ist in allen a-Alternativen. D.h. in allen Möwe, die mit dem Wissen von a kompatibel sind.
logische Allwissenheit: ihr Fehlschlagen kann so formuliert werden:
(2) Es gibt a, p und q so dass a weiß dass p, p impliziert logisch q ,aber a weiß nicht, dass q.
logische Wahrheit: wird dann modell-theoretisch analysiert:
(3) Ein Satz ist logisch wahr, gdw. er wahr in jeder logisch möglichen Welt.
Problem: (1) – (3) sind inkompatibel! Allerdings sind sie in der oben gegebenen Form noch nicht inkompatibel, sondern nur mit der zusätzlichen Annahme:
(4) Jede epistemisch mögliche Welt ist logisch möglich.
II 64
Problem: jetzt kann es sein, dass in einer epistemischen a-Alternative W’ q falsch ist! Problem: nach (4) sind diese epistemischen Welten auch logisch möglich.
Nach der logischen Wahrheit von (p > q) ((s) in diesem Beispiel) muss aber q in jeder logisch möglichen Welt wahr sein. Daraus entsteht der Widerspruch.
Lösung: verschiedene Autoren haben verschieden darauf reagiert:
Positivismus: nimmt Zuflucht zum nichtinformativen (tautologischen) logischer Wahrheit.
HintikkaVs: statt dessen. Möwe-Semantik.
(4): setzt die Allwissenheit schon voraus! Es setzt voraus, dass a nur scheinbare Möglichkeiten schon eliminieren kann. Das ist zirkulär.
Lösung: es kann Möglichkeiten geben, die nur möglich erscheinen, aber versteckte Widersprüche enthalten.
II 65
Problem: das Problem ist hier also (4) und nicht (2)! Lösung/Hintikka: wir müssen Möwe zulassen, die logisch unmöglich sind, aber dennoch epistemisch möglich ((s) anders als die UnMöWe, die bei Stalnaker und Cresswell diskutiert werden.
Dann können (1) – (3) zusammen wahr sein. D.h. un einer epistemischen MöWe kann (p > q) fehlschlagen.
Unmögliche Welt/UnMöWe/Hintikka: Problem: wie wir sie zulassen können.
UnMöWe/Cresswell/Hintikka: schlägt eine Uminterpretation der logischen Konstanten vor. (modelltheoretisch).
HintikkaVsCresswell: das eigentliche Problem bei der Allwissenheit ist doch, dass Leute nicht alle logischen Konsequenzen ihres Wissens erkennen. Und das spielt sich in klassischer Logik ab. Nicht-Standard-Logik: geht an dem Problem vorbei. Man könnte sagen, sie zerstört das Problem statt es zu lösen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Dummett, Michael II 1
"Linguistisches Bild"/Terminologie/Stalnaker: Dummetts These, dass Sprache vor Denken geht.
StalnakerVsDummett.
II 2
Das linguistische Bild hat sogar unser Verständnis der Sprache gestört. StalnakerVsDummett: ich kehre Dummetts Axiom um: die Sprachphilosophie kann nur durch eine Philosophie des Denkens erreicht werden.

Def Sprache/Grice/Stalnaker: ist ein Instrument, um gewisse Ziele zu erreichen. (Stalnaker dito)
Stalnaker: dabei sollten wir Mittel und Zwecke unterscheiden.
Def Reden/Stalnaker: ist wesentlich ein Unterscheiden von Möglichkeiten. Das sagt Dummett auch, denn zu wissen, unter welchen Wahrheitsbedingungen (WB) ein Satz wahr ist, heißt zu wissen, welche Möglichkeiten er ausschließt.
II 74
Fatalismus/Dummett: (Dummett "Die Herbeiführung der Vergangenheit"): Entweder werde ich getötet bei diesem Angriff oder ich werden nicht getötet. Angenommen, ich werde. Dann werde ich getötet, selbst wenn ich Vorkehrungen treffe. Daher werden die Vorkehrungen vergebens sein. Aber angenommen, ich werde nicht getötet, selbst wenn ich keine Vorkehrungen treffe, dann werden Vorkehrungen gar nicht notwendig. logische Form/Stalnaker:
K: ich werde getötet
P: ich treffe Vorkehrungen
Q Vorkehrungen sind nutzlos
R: Vorkehrungen sind unnötig.
1. K v ~K - 2. K - 3.P >K - 4. Q - 5. ~K - 6.~P >~K - 7. R 8. Q v R
Stalnaker: es ist nicht hinreichend zu sagen, dass ein bestimmter Schritt ungültig ist und es dabei zu belassen.
Fatalismus/DummettVsFatalismus/Dummett: jeder Sinn von Konditional, der den Schritt von 2 zu 3 und von 5 zu 6) gültig macht, muss zu schwach sein, um den Schluss von 3 zu 4 gültig zu machen.
Daher kann das ganze Argument nicht gültig sein, egal wie das Konditional analysiert wird.
Stalnaker: das ist überzeugend, aber es wäre nur dann eine vollständige Lösung, wenn er außerdem zeigte, dass es in unserer Sprache überhaupt verschiedene Sinne (senses) des Konditionals gibt, die jeden dieser Schritte rechtfertigen.
StalnakerVsDummett: das wird nicht gehen, denn die Stärke seines Arguments beruht auf einer Verwechslung zweier Sinne (senses) des Konditionals. (Semantischer Sinn und pragmatischer Sinn des Konditionals).
a) nach der semantischen und pragmatischen Analyse (s.o.) gibt es einen Sinn des Konditionales, nach dem die Inferenz von
II 75
2 zu 3 vernünftig ist und der auch stark genug ist, den Schluss von 3 zu 4 zu rechtfertigen. Fatalismus/StalnakerVsDummett: der Fehlschluss besteht nicht in dem was Dummett glaubt, sondern beide Unterargumente sind gute Argumente. Und zwar in dem Sinn, dass jeder, der in einer Position ist, die Prämisse zu akzeptieren, während es offenbleibt ob das Antezedens des Konditional wahr ist, in einer Position wäre, die Konklusion zu akzeptieren.
D.h. wenn ich in einer Position wäre zu akzeptieren, dass ich getötet werde, selbst wenn ich noch nicht entschieden hätte, ob ich Vorkehrungen treffe, es vernünftig wäre zu schließen, dass Vorkehrungen nutzlos sind. ((s) Bevor ich entschieden habe: d.h. wenn die Prämisse ohne Wahrheitswerte (WW) wäre).
Entsprechend wenn ich in der Position wäre zu wissen, dass ich nicht getötet werde.
Fatalismus/Stalnaker: das Problem ist der letzte Schritt: ein Schluss, der von gültiger Form zu sein scheint.: das
Konstruktive Dilemma: hat nichts wesentliches mit Konditionalen zu tun. Schritt 8 wird dann so gerechtfertigt:
A v B; C folgt aus A, D folgt aus B
Daher: C v D.
Problem: das ist keine vernünftige Inferenz, selbst wenn man voraussetzt, dass die Subargumente vernünftig sind.
Fatalismus/Stalnaker: die Subargumente sind vernünftig aber nicht gültig. Daher schlägt das Gesamtargument fehl.

I 174
Referenz/Sinn/Searle/Stalnaker: wenn eine Äußerung keinen beschreibenden Inhalt hat, kann es keine Verbindung zu einem Objekt geben. Referenz/Dummett/Stalnaker: .. das Objekt muss irgendwie herausgegriffen werden.
Stalnaker: in beiden Fällen geht es also um Fähigkeiten, Gebrauch, Gewohnheiten, Praktiken oder mentale Zustände.
Searle/Dummett/Stalnaker: beide scheinen also die Ansicht zu vertreten, dass eine grundlegende Semantik (s.o. welche Tatsache macht, dass ein Ausdruck seinen semantischen Wert hat) nicht befriedigend gegeben werden kann.
StalnakerVsSearle/StalnakerVsDummett: aber das sagen die beiden nicht, weil sie die beiden Fragen gar nicht trennen.
a) was ist die Semantik z.B. für Namen
b) welche Tatsachen führen dazu, dass dies unsere Semantik ist.
Stalnaker: wenn wir sie trennen, können wir die Möglichkeit gar nicht mehr ausschließen, dass jede Sprache eine von uns gesprochene Sprache sein könnte. Dann kann die Gemeinschaft auch eine Millsche Sprache sprechen.
((s) „direkte Referenz“: ohne zwischengeschalteten Sinn, VsFrege). ((s) "direkte Referenz": ist ein Ausdruck von Kaplan, er wird hier nicht von Stalnaker gebraucht).

I 179
Propositionales Wissen/StalnakerVsEvans/StalnakerVsSearle/StalnakerVsDummett: selbst wenn das korrekt ist – was ich nicht glaube – gibt es keinen Grund zu glauben, dass es unmöglich wäre, singuläre Propositionen zu wissen. Bsp Angenommen, wir gestehen zu, dass man nicht von einem bestimmten Individuum x wissen kann, dass es F ist wenn man nicht für ein G ((s) eine zweite Eigenschaft) x identifizieren kann als das G, das F ist.
Ferner angenommen, die Tatsache, dass x weiß von y, das es F ist beruhe auf und wird beinhaltet von der Behauptung, dass y weiß, dass das G F ist. ((s) Identifikation durch bestimmte Kennzeichnung).
D.h. gewisse Bedingungen sind notwendig und andere hinreichend um Wissen einer bestimmten Art zu haben.
I 180
Inhalt/Wissen/Stalnaker: aber über den Inhalt des Wissens folgt aus diesen Bedingungen für Wissen nichts. Bloßes Wissen/bloße Referenz/bloßes Kennen/Dummett/Stalnaker: wenn damit isoliertes Wissen gemeint ist, können wir zugestehen, dass es unmöglich ist aber das impliziert nicht, dass Wissen von x, dass a auf x referiert, nicht Wissen einer bestimmten Proposition ist.
singuläre Proposition/StalnakerVsDummett: Bsp "a referiert auf x". Dummett hat nicht gezeigt, dass es nicht möglich ist, eine solche singuläre Proposition zu kennen (Wissen von ihr zu haben).
StalnakerVsDummett: es ist schwierig zu sagen, welche Bedingungen hier erfüllt werden müssen, aber die Spezifizierung des Inhalts einer Zuschreibung ist nicht dasselbe wie zu sagen, was es ist, dass diese Wissenszuschreibung wahr ist.
Lösung/Stalnaker: sowohl für das Problem auf der Ebene der Philosophie des Geistes als auch des semantischen Problems. Eine Kausaltheorie.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Externalismus II 170
Externalismus/Stalnaker: dieser hatte erstaunlich paradoxale Konsequenzen: 1. Wenn das wir meinen, nicht im Kopf ist, können wir nicht wissen, was wir meinen oder denken. Oder jedenfalls nicht die Autorität der ersten Person haben.
Anmerkung: nicht unbedingt: was folgt ist, dass der intrinsische Zustand nicht autoritativ ist, d.h. es folgt nicht, dass wenn der Kopf von jemand in einem intrinsischen Zustand ist, dass er dann eine bestimmte Überzeugung hat. D.h. aber nicht, dass er nicht die Autorität der ersten Person hat.
2. Der Externalismus bedroht die erklärende Rolle mentaler Zustände. Wir erklären das Verhalten von Leute damit, dass sie etwas glauben und wünschen.
Problem: wie können mentale Zustände kausal relevant sein, wenn sie selbst von etwas außerhalb abhängen?
VsExternalismus/Stalnaker: manche gestehen ihm Wahrheit zu, leugnen aber seine Signifikanz. Er würde nur zeigen, dass unsere normalen Begriffe ungeeignet zur Verhaltenserklärung seien. Das suggeriert, dass wir nur geringe Revisionen vornehmen müssten.
Lösung/manche: der Def "organismische Beitrag": das ist jene Komponente, die abhängig oder supervenient ist auf den internen Zuständen.
VsExternalismus/Revisionismus/Terminologie/Stalnaker: der revisionistische Einwand gegen den Externalismus macht eine positive und eine negative Behauptung.
a) negative Behauptung: Es kann keine Verhaltenserklärung geben, die nicht individualistisch (nicht-externalistisch) ist.
b) positive Behauptung: Obwohl die normalen psychologischen Begriffe nicht individualistisch sind, können sie so uminterpretiert werden, dass sie die Struktur der intentionalen Erklärung bewahren.
enger Inhalt/Stalnaker: ich untersuche zunächst ein ganz simples kausales Analogon zum engen Inhalt: einen "engen Fußabdruck".
Bsp normaler Fußabdruck: ist ein kausal-relationaler Begriff. Etwas ist ein Fußabdruck kraft der Weise, wie er verursacht wurde. Er ist nicht dem Sand intrinsisch.
Dagegen:
"Enger Fußabdruck"/Zwillingserde/ZE/Stalnaker: Bsp hier wurde ein Fußabdruck, der dem von Jones gleicht, zufällig durch eine Welle verursacht.
Pointe: damit ist etwas auf der ZE, das intrinsisch ununterscheidbar von einem Fußabdruck ist, kein Fußabdruck. Dann könnte ein Philosoph mit Sinn für griffige Formulierungen sagen:
"Externalismus": „Teile den Kuchen auf wie Du willst, Fußabdrücke sind nicht im Sand!“.
VsExternalismus: der Revisionismus könnte antworten, dass dies nur von alltagssprachlichen Begriffen gälte und diese für die Wissenschaft uninteressant seien. Wissenschaftlich zählten nur Zustände, die dem Sand intrinsisch seien.
Lösung/Revisionismus/VsExternalismus: der Begriff des engen Inhalts (hier: Bsp "enger Fußabdruck").
enger Begriff: hier ist der relevante Zustand unabhängig von der Kausalgeschichte.
Bsp enger Fußabdruck: ist ein fußförmiger Abdruck, wie auch immer verursacht. Dann könnten wir diejenige Komponenten isolieren, die dem Medium (hier: dem Sand) intrinsisch ist.
II 172
ExternalismusVsVs: Pointe: der neue Begriff ist immer noch ein relationaler! Bsp Enge Fußabdrücke hängen zwar jetzt nicht mehr von einer speziellen Ursache ab, sind aber immer noch abhängig von allgemeinen Ursachen, die dem Sand extrinsisch sind. Bsp Angenommen, normale Füße auf der ZE haben eine andere Form. Dann ist der Fußabdruck, der durch eine Welle verursacht wurde, nicht nur kein normaler Fußabdruck, sondern auch kein enger Fußabdruck. Dann ist der Abdruck im Sand eben gar nicht fußförmig. ((s) Nur wenn man die Form aus der aktualen Welt (WiWe) auf die ZE übertrüge).
Stalnaker: für diese Strategie gibt es noch viel alltäglicher Beispiele:
Dispositionsbegriff/Stalnaker: wir beginnen mit einer kausalen Interaktion, Bsp Wasserlöslichkeit, dann gebrauchen wir kontrafaktische Konditionale (KoKo), um eine stabile Eigenschaft zu erhalten, die das Ding hat unabhängig davon, ob es zur Interaktion kommt.
intrinsisch/Stalnaker: Wasserlöslichkeit mag eine rein intrinsische Eigenschaft sein, andere wieder nicht: Bsp Beobachtbarkeit hängt auch von den Fähigkeiten der Beobachter ab.
Enger Begriff/Stalnaker: Bsp Glauben mag eine enge Fassung des Begriffs von Wissen sein, in dem Sinn, dass die Abhängigkeit von speziellen Ursachen zwischen Tatsachen und Wissendem durch einen allgemeineren von Mustern von Kausalrelationen zwischen Tatsachen und internen Zuständen ersetzt wurde.
Variante:
Def enger Fußabdruck: "fußförmiger Abdruck" wird jetzt Referenz-festlegend definiert: er soll jetzt heißen, so geformt, wie Füße in der aktualen Welt (WiWe) geformt sind. Pointe: dann ist der von der Welle auf der ZE geformte Abdruck immer noch ein enger Fußabdruck.
intrinsisch: so, scheint es, haben wir einen rein intrinsischen Zustand des Sands isoliert.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Field Vs Funktionalismus II 43
Glauben/Funktionalismus/Stalnaker/Lewis/Field: These, daß Glauben ein funktionaler Zustand ist. (Unabhängig von der jeweiligen physischen Realisierung). Pointe: das involviert keine Relation zu einem Satz oder Satz-Analogon in einem System innerer Repräsentationen.
II 44
Stalnaker: Bsp Wesen von anderen Planeten: ... hier betrachten wir sensorische Inputs, und nehmen an, daß sie mit ihrem Überleben korreliert sind. ... Dann manipulieren wir die Umwelt. Glauben/Marsmenschen/Stalnaker: dann würden wir nicht nur Analoga von Glauben und Wünschen zuschreiben, sondern diese selbst. Aber wir müssen keine Sprache annehmen, auch nicht Mentalesisch. (1976,S. 82).
Repräsentation/FieldVsStalnaker: das ermöglicht uns nicht zu entscheiden, ob eine solche funktionale Theorie des Glaubens ein System innerer Repräsentationen erfordert.
1. Wir haben nicht das ganze Verhalten beobachtet.
2. selbst wenn: eine Behauptung über Verhalten ist nicht einfach eine Behauptung über Verhalten, es ist eine Behauptung darüber, wie das Verhalten verursacht wird.
FieldVsStalnaker: wir brauchen Wissen (oder vernünftigen Glauben) darüber, wie Verhalten produziert wird, um zu wissen (oder zu glauben) daß ein Wesen Glauben hat.
Funktionalismus/innerer Zustand/Field: eine Behauptung über innere Zustände eines Organismus ist eine Behauptung über diese und nicht reduzierbar auf Verhalten.
II 49
funktionale Relation/Field: die funktionale Relation psi ist nicht selbst eine physikalische Relation. FieldVsFunktionalismus: Problem: selbst wenn wir Glauben als funktionale Relation auffassen, löst das nicht Brentanos Problem, denn hier müßten wir zeigen, daß es physikalische Relationen zwischen Personen und Propositionen geben könnte.
Das einzige was der Funktionalismus sagt ,ist trivial: daß meine Relation zu Propositionen sich von der von Hunden oder von meiner vor 20 Jahren unterscheiden kann.
II 50
Def orthographischer Zufall/orthografischer/Prädikat/einfach/mehrstellig/Glauben/Field: These: man sollte alle verschiedenen Zuschreibungen Bsp „X glaubt Russell war kahl“, Bsp „X glaubt, Russell war kahl oder Schnee ist weiß“ usw. als primitive einstellige Prädikate auffassen. Dann könnten wir alle zwei-stelligen Prädikate wie Bsp „X glaubt dass p“ gänzlich fallenlassen!
orthographischer Zufall: dann wäre die Tatsache, dass der Ausdruck „glaubt dass“ in beiden (angeblich) einstelligen Prädikaten vorkommt, ohne Bedeutung, ein bloßer orthographischer Zufall.
Ebenso die Tatsache, dass beide „Russell war kahl“ enthalten!
FieldVs: das kann man nicht ernst nehmen. Aber angenommen, es wäre ernst, was würde daraus folgen?
FieldVsorthograohischer Zufall: es würde daraus folgen, dass es keine physikalische Relation zwischen Leuten und Propositionen geben muß. Denn da wir nicht von einer psychologischen Relation gesprochen haben, ist klar, dass es gar keine Realisation gibt, in der eine physikalische Relation gebraucht würde.
(s) Dann muß es unendlich viele einfache Prädikate geben, die höchst komplizierte Einstellungen wiedergeben.
Field: obwohl der Fehler so krude ist, ist er mir selbst unterlaufen (im ersten Paragraph dieses Abschnitts) als ich versuchte zu begründen, dass der Funktionalismus Repräsentationen überflüssig macht: ich sagte:
„Ein Zustand eines Organismus ist ein Glaubenszustand, dass p, wenn dieser Zustand die richtige (angemessene) Rolle in der Psychologie des Organismus spielt“.
II 51
Vs: damit das Sinn hat, muß der Buchstabe „p“ hier als Abkürzung für einen bestimmten Satz verstanden werden, Bsp „Entweder war Russell kahl oder Schnee ist weiß“. Field: ich sage nicht, dass das sinnlos ist. Aber „angemessene Rolle“ suggeriert, dass wir diesen bestimmten Zustand direkt funktional definieren könnten. Und das suggeriert wiederum, dass die Prozedur, die wir für „Schmerz“ brauchen, auch genauso auf „Russell war kahl oder Schnee ist weiß“ angewendet werden könnte. ((s) Und dass es nur ein orthographischer Zufall ist, dass wir es nicht tun).
Und dass der entsprechende einfache Ausdruck für eine Eigenschaft steht.
Lösung: um den „orthographischen Zufall“ zu vermeiden, sollte man „X glaubt dass p0“ für bestimmte Sätze p0 nicht als funktional definierbar betrachten, in der Weise, wie das für „X hat Schmerzen“ richtig ist. ((s) Als Funktion sollte man nicht einen (allzu) bestimmten Satz annehmen, sondern etwas allgemeineres).
Lösung: es sollte nicht-funktional definiert werden, aus einem relationalen Prädikat „X glaubt dass p“., das funktional definiert wird durch (3).
Pointe: dann brauchen wir physikalische Eigenschaften und Mengen von möglichen Welten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Kamp, H. II 104
Semantik möglicher Welten/MöWe-Semantik/KampVsMöWe-Semantik/KampVsStalnaker: der Ansatz ist nicht reich genug, um alle Unterschiede zu repräsentieren. Kamp (1988)(1) über nimmt ein Beispiel von Barbara Partee: Bsp Pronomen/Pronomina/Anapher/Präsupposition:
(2) a. Genau eine von 10 Kugel ist nicht in der Tüte
b. Sie ist unterm Sofa
(3) a. Genau 9 von 10 Kugeln sind in der Tüte
b. Sie ist unterm Sofa.
Kamp: Angenommen, der Diskurs findet im selben Anfangskontext statt. D.h.
1. Aussage: ändert den Kontext.
2. Aussage: wird im geänderten Kontext gemacht.
II 105
Pointe: die ersten Aussagen der beiden Paare (2a) und (3) sind wahrheitskonditional äquivalent. – d.h. sie sind wahr in genau derselben Menge von MöWe. Kontext/Mögliche Welt/MöWe/Kamp: wenn Kontext nun Mengen von MöWe sind, und wenn Behauptungen nur den wahrheits-konditionalen Inhalt zum Kontext hinzufügen, wird der spätere Kontext derselbe sein.
Aber auf der anderen Seite müssen die Kontexte doch in beiden Fällen verschieden sein, denn obwohl (2b) und (3b) derselbe Satz sind, muss er in beiden Fällen verschiedene Propositionen ausdrücken. „sie“ im zweiten Fall kann nicht auf "die Kugel" referieren.
KampVsMöWe-Semantik: wenn die Sätze wahrheitskonditional äquivalent sind, können gar keine zwei verschiedenen Mengen von MöWe hier unterschieden werden.
StalnakerVsVs: es ist zwar richtig, dass unser abstrakter Ansatz diese Differenz nicht vorhersagt, und zwar, weil er nichts darüber sagt, wie Pronomina funktionieren.
Zwei-dimensionale Semantik/Stalnaker: ist keine Bedeutungstheorie.
StalnakerVsKamp: es ist nicht richtig, dass man aus der Tatsache, dass die früheren Kontexte identisch sind schließen muss, dass die späteren Kontexte auch identisch sind. Damit ignoriert man die erste Weise, wie ein Sprechakt den Kontext ändert (s.o. II 102 oben).
Dass überhaupt eine Aussage gemacht wurde ist hinreichend, zusammen mit einer beliebigen Information, die daraus folgt, zusammen mit einer bleibenden Hintergrundinformation über Konventionen. Damit kann man zwei spätere Kontexte unterscheiden, relativ zu denen (2b) und (3b) interpretiert werden.
Pronomen/Pronomina/Stalnaker: "es" erfordert anscheinend einen Kontext, in dem ein bestimmtes Individuum hervorstechend ist.
II 106
Kontext/MöWe-Semantik/StalnakerVsKamp/Stalnaker: Lösung: solange wie die minimale Annahme macht, dass Information zur Bestimmung des Inhalts nur dann relevant sein kann, wenn vom Sprecher vorausgesetzt wird, dass diese Information auch dem Hörer zugänglich ist, können wir sicher sein, dass die Menge von MöWe, die die Präsuppositionen definiert, hinreichend ist, um einen Kontext zu repräsentieren. Eine Behauptung verändert den Kontext schon alleine dadurch, dass sie gemacht wird!


(1) Kamp, Hans (1988): Comments on Stalnaker, Belief Attribution and Context. In: Robert H. Grimm and Daniel D. Merrill (Hrsg.): Contents of Thought: Proceedings of the 1985 Oberlin Colloquium in Philosophy. Tucson, University of Arizona Press. S. 156-181.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Karttunen, L. II 56
Def Faktive Verben/Lauri Karttunen/Stalnaker: Bsp wissen, bedauern, entdecken, sehen. nicht-faktive Verben: Bsp behaupten, glauben, intendieren,
faktive Verben: wenn V ein faktives Verb ist, dann präsupponiert x’ V-en dass P (und ich würde sagen, auch beinhaltet (entails)) dass P.
faktive Verben/Karttunen: a)
Def voll faktive: hier ist es nicht nur die Behauptung oder Leugnung der Proposition x V-t dass P die die Präsupposition erfordert, sondern auch die Annahme (supposition) dieser Proposition in einem Antezedens, oder die Behauptung, dass die Proposition wahr sein könnte.
Bsp bedauern, vergessen, übelnehmen.
b)
Def semi-faktiv/Karttunen: hier ist es nur die Behauptung oder die Leugnung der Proposition, die die Präsupposition erfordert.
Bsp
Sam bedauert, dass er für Nixon gestimmt hat
Wenn Sam bedauert, dass er für Nixon gestimmt hat, ist er ein Idiot.
(voll faktiv).
Bsp etwas bedauern: hier wird stark präsupponiert.
Bsp semi-faktiv: entdecken, erkennen: hier ist die Präsupposition nicht so stark.
Def starke Präsupposition/Karttunen/Stalnaker: wenn P notwendig gemacht wird
II 57
Durch MQ und M~Q, dann präsupponiert Q stark P. Def schwache Präsupposition/Karttunen/Stalnaker: entspricht der normalen Präsupposition.
Starke/schwachePräsupposition/faktiv/semi-faktiv/StalnakerVsKarttunen: ich bestreite de n theoretischen Ansatz und die Klarheit der Beispiele. Bsp
Wenn Harry entdeckt, dass seine Frau rummacht, wird er sich aufregen.
Wenn Harry entdeckt hätte, dass seine Frau rummacht, hätte er sich aufgeregt
Wenn Harry begreifen würde....
Erklärung/StalnakerVsKarttunen: sicher ist hier imjmer eine Präsupposition im Spiel. Aber Unterschied:
a) wenn der Sprecher strikt etwas unterstellt ((s) explizit) dann präsupponiert er es nicht.
b) wenn etwas für den Sprecher fraglich ist, kann er nicht annehmen, dass er es schon weiß.
Bsp Karttunen:
Hast Du bedauert – begriffen – gemerkt - dass Du nicht die Wahrheit gesagt hast?
II 58
Pragmatische Präsupposition/Stalnaker: hier können die Beschränkungen für die Präsuppositionen wechseln, ohne dass die Wahrheitsbedingungen (WB) sich ändern, daher können wir Unterschiede zwischen Aussagen der ersten und der zweiten Person oder zwischen solchen der dritten Person und Fragen feststellen, ohne verschiedene semantische Arten von Propositionen zu postulieren. D.h. trotz der Unterschiede können wir sagen, dass die Aussagen denselben semantischen Inhalt haben.
StalnakerVsSemantischer Ansatz: hier können wir das nicht sagen.
II 59
Zusammengesetzte Sätze/Satzgefüge/Präsupposition/Stalnaker: wir verhalten sich die Präsuppositionen die von einem Konditional verlangt werden zu den Präsuppositionen, die von den Teilen des Konditionals verlangt werden? Konjunktion/Konditional/Präsupposition/Karttunen: These: S sei ein Satz der Form A und B oder der Form Wenn A dann B.
a) Konjunktion: S präsupponiert dass C gdw. entweder A präsupponiert dass C oder B präsupponiert dass C und A beinhaltet (entails) nicht semantisch dass C.
D.h. die Präsuppositionen einer Konjunktion sind die, de durch eins der Konjunkte verlangt werden, minus irgendeiner weiteren Präsupposition, die vom anderen Konjunkt semantisch beinhaltet werden (entailment). ((s) Entailment: ist wahrheits-funktional (wahrheits-konditional)).
b) Konditional: die Präsuppositionen eines Konditionals sind entweder die, die entweder vom Antezedens oder vom Konsequens verlangt werden, minus derjenigen, die vom Konsequens verlangt werden und gleichzeitig vom Antezedens semantisch beinhaltet (entails) werden.
Bsp „Harry ist verheiratet und Harrys Frau ist eine großartige Köchin“.
Konjunktion: hier ist die Umkehrung der Reihenfolge nicht akzeptabel. Außerdem kann das zweite Konjunkt auch alleine stehen.
Konjunktion/Karttunen/Stalnaker: wenn wir seine Analyse semantisch auffassen (wahrheitsfunktional, wafu) dann müssen wir sagen, dass diese Konjunktion nicht wafu ist, denn die Wahrheitswerte (WW) hängen von dem Entailment zwischen den Konjunktion ab. Das hat zur Folge, dass dieses „und“ nicht symmetrisch ist. A und B kann falsch sein, während B und A ohne WW ist.
StalnakerVsKarttunen: das hätte komplizierte Regeln zur Folge.
II 60
Lösung/Stalnaker: pragmatisch aufgefasst, brauchen wir weder ad hoc-Semantik noch pragmatische regeln. Erklärung: nachdem eine Proposition behauptet wurde, kann der Sprecher sie vernünftigerweise für den Rest der Konversation annehmen. D.h. nachdem A ausgesprochen wurde, wurde es Teil des Hintergrunds, bevor B ausgesprochen wurde.
Selbst wenn A anfangs nicht präsupponiert wurde, kann man A und B behaupten, denn zu der Zeit, wo man zu B kommt, hat sich der Kontext verändert und damit wurde A präsupponiert.
Konditional/pragmatische Präsupposition/Stalnaker: hier müssen wir explizite Annahme (supposition) von Präsuppositionen unterscheiden. Wenn-Satz: ist explizit.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Kripke, Saul A. Stalnaker I 125
VsKontingente Identität/Stalnaker: wenn es möglich ist, dass ein Ding zwei Dinge wären, dann gibt es ein a, das dieses Ding in der möglichen Welt (MöWe) w1 ist und b und c in w2. Dann sollte die Querwelteinidentität b = a und a = c beide wahr sein, aber die innerweltliche Identität b = c ist falsch! (In w2). Das verletzt eben die Transitivität der Identität.
Lösung/Stalnaker: wir müssen fragen, in welcher MöWe diese Aussage gemacht wird.
In w1 ist auch b = c wahr D.h. es ist wahr in w1, dass das Individuum, das in w2 b ist, identisch ist mit dem, das in w2 c ist. Das ist keine Verletzung der Transitivität.
Dagegen:
Aus Sicht von w2: hier ist b = c falsch (s.o.). was ist mit b= a und c = a? Diese identifizieren zwei Individuen, die in w1 identisch sind, mit einem Individuum aus w1.
Problem: aus Sicht von w2 ist die Beschreibung „das Individuum, das in w1 identisch mit a ist“ eine ungeeignete Beschreibung. Daher:
w2: aus Sicht von w2 sind Identitätsaussagen entweder falsch, ohne Wahrheitswert oder mehrdeutig. Analog zu
Bsp Russell ist der Autor von Principia Mathematica – der Autor von PM ist Whitehead - also ist Russell Whitehead. (s.o. die GR muss flexibel sein, sie darf keine Transitivität verlangen).

I 184
Metaphysik/Kripke/Stalnaker: nicht alle seine metaphysischen Behauptungen sind gleichermaßen überzeugend. Einerseits a) ist schwer zu bestreiten, dass wir Potentialitäten und Möglichkeiten für bestimmte Individuen sinnvoll annehmen können, unabhängig von der Weise, in der das Individuum spezifiziert wird andererseits:
b) ist weniger überzeugend, dass Kripke einige Möglichkeiten, die Individuen haben könnten, bestreitet.
StalnakerVsKripke: es ist nicht überzeugend, dass Kripke auf der einen Seite nicht zulässt, dass Shakespeare hätte andere Eltern haben können,
auf der anderen Seite aber in einem anderen Jahrhundert hätte leben können.
Wie sollte das denn gehen?
KripkeVsVs/Stalnaker: würde sagen, dass wir wenn wir solche Dinge überhaupt annehmen, verwirrt sind. Diese kontrafaktischen Möglichkeiten sind nicht kohärent.
Mögliche Welt /MöWe/Stalnaker: sind nicht dazu da, metaphysische Fragen zu klären.
Metaphysik/Kripke/Stalnaker: Kripkes metaphysische Thesen setzen seine Thesen über Referenz und Intentionalität nicht voraus.
Ist es umgekehrt, dass seine Kausaltheorie sein metaphysisches Bild voraussetzt?
Stalnaker: die metaphysische These über die Identifikation von Individuen über MöWe ist leicht zu trennen von der These, dass Namen starre Designatoren sind, deren Referenz über kausale Interaktion festgestellt werden kann.

Stalnaker I 181
Gegenstand/Eigenschaften/Ding/Objekt/SearleVsWittgenstein/SearleVsTractatus/Stalnaker: (Searle richtete sich damals nicht gegen Kripke, dessen Buch erst später publiziert wurde). Kripke/Stalnaker: aber auch er macht die metaphysische Unterscheidung zwischen Objekt und Eigenschaften, die Searle zurückweist.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Putnam Vs Lewis, David Lanz I 291
Funktionalismus/Identitätstheorie: gemeinsam: Anerkennung kausal relevanter innerer Zustände. Aber: FunktionalismusVsIdentitätstheorie: der Stoff ist es nicht, der eine kausale Rolle für die Festlegung spielt! (PutnamVsLewis).
Putnam VII 437
„Elite-Klassen“/Natur/natürliche Referenz/Welt/Sprache/Lewis/Putnam: These es gibt bestimmte Klassen von Dingen „da draußen“ (Eliteklassen) die intrinsisch unterschieden sind, wobei es eine „natürliche Bedingung“ für Referenz ist, (in die Natur eingebaut), dass möglichst viele unserer Begriffe auf diese Eliteklassen referieren sollten. Das legt die Referenz unserer Ausdrücke noch nicht eindeutig fest, weil es manchmal noch andere Desiderata gibt, aber so wird die Sprache „an die Welt geknüpft“.
Löwenheim/Putnam: aus meinem (s) Löwenheim )Argument folgt, dass alle unsere Überzeugungen und Erfahrungen dieselben wären und das hat keine meiner Kritiker bestritten.
Pointe: daraus folgt, dass Lewis „natürliche Bedingungen“ nicht durch unsere Interessen hereingebracht wurden, sondern dass sie etwas sind, das mit unseren Interessen zusammenarbeitet, um Referenz zu fixieren.
LewisVsLöwenheim/Putnam: Lewis’ These läuft darauf hinaus, dass Bsp die Klasse der Katzen danach schreit, benannt zu werden, die der Katzen* aber nicht.
Referenz/PutnamVsLewis: seine Idee der Elite Klassen löst nicht das Problem der Referenz, sondern verwirrt das materialistische Bild noch, indem es etwas Spukhaftes einführt.
PutnamVsLewis: das betrifft nicht nur Referenz, sondern auch Rechtfertigung, Relationen gleichzeitiger Behauptbarkeit, (dass etwas wahr bleiben könnte, während etwas anderen nicht mehr wahr ist). Alle diese können nicht durch etwas Psychologisches fixiert werden, durch etwas „im Kopf“.
PutnamVsPhysikalismus: dieser kann nicht sagen, sie seien fixiert, ohne in mittelalterliche Redeweise von einer „eindeutigen Kausalordnung“ zurückzufallen. Der Physikalismus kann nicht sagen, wie sie fixiert wäre, ohne in mittelalterliche Rede zurückzufallen.

Schwarz I 149
„Neue Theorie der Referenz/PutnamVsLewis/KripkeVsLewis/Schwarz: haben Kripke und Putnam nicht bewiesen, dass das, worauf ein Ausdruck referiert, mit assoziierten Beschreibungen gar nichts zu tun hat? Dann könnte sein, dass wir uns mit „Schmerz“ auf einen Zustand beziehen, der gar nicht die alltagspsychologische Rolle spielt, der gar nicht durch Verletzungen usw. ausgelöst wird, sondern vielleicht die Rolle spielt, die wir irrtümlich „Freude“ zuschreiben. Dann würden Leute mit Schmerz typischerweise strahlen. Typische Ursache von Schmerz wäre die Erfüllung von Wünschen.
LewisVsPutnam: hält das für Unfug. Wenn ein Zustand die Freude Rolle spielt, handelt es sich um Freude.

Putnam III 176
Mögliche Welten/MöWe/Lewis: ich glaube auch an das, was durch zulässige um Formulierungen meiner Überzeugungen behauptet wird. Nimmt man die Umformulierung für bare Münze, glaube ich also an die Existenz von Entitäten, die man "Weisen, wie sich die Dinge hätten abspielen können" nennen könnte. Diese Entitäten nenne ich "mögliche Welten".(realistische Deutung mögliche Welten.) PutnamVsLewis: "Weise" braucht man nicht unbedingt als eine andere Welt aufzufassen.
III 177
Mögliche Welten/MöWe/David Lewis: wir wissen schon was mit unserer Welt auf sich hat, andere Welten sind Dinge von der gleichen Sorte, die sich nicht der Art nach unterscheiden, sondern nur durch die Vorgänge, die sich in ihnen abspielen. Wir nennen unserer Welt deshalb die wirkliche Welt, weil es die Welt ist, in der wir leben. MöWe/PutnamVsLewis: eine mögliche "Weise" der Weltentwicklung könne auch als eine Eigenschaft aufgefasst werden, nicht als andere Welt. Diese Eigenschaft könnte doch ein wenn auch noch so kompliziertes Merkmal, das der ganzen Welt hätte zukommen können, sein.
MöWe/PutnamVsLewis: wenn eine "Weise der möglichen Weltentwicklung" eine Eigenschaft (eine "Zustandsbeschreibung" der ganzen Welt) wäre, und der Eiffelturm eine andere Höhe hätte, dann müsste die Eigenschaft " ist eine Welt, in der der Eiffelturm 150 Meter hoch ist " aus der Eigenschaft folgen, dass der Eiffelturm in unserer Welt nicht 150 Meter hoch ist.
Lewis: behauptet, Eigenschaften müssten etwas Einfaches sein, und die Aussage, dass eine Eigenschaft aus einer anderen folgt, laufe auf die Behauptung hinaus, dass zwischen verschiedenen Einfachen eine notwendige Beziehung bestehe, und das sei, wie Lewis meint, "unverständlich". Also müssten die Eigenschaften ihrerseits als Komplexe gedeutet werden. Aber Lewis vermag nicht zu sehen, inwiefern Eigenschaften Komplexe sein könnten, wenn woraus sollten Sie zusammengesetzt sein?
III 178
PutnamVsLewis: Lewis hat hier nicht im "analytischen" Stil geantwortet. Er hat keine normalen Dinge gesagt. Ich habe keine Ahnung, was es mit dem von Lewis in Anspruch genommenen intuitiven Vorstellungen auf sich hat, warum etwas intuitiv und etwas anderes unverständlich wirkt. Das Argument, dass etwas Einfaches keine Beziehungen eingehen kann, ist nach meinem Eindruck weit davon entfernt, praktische oder spirituelle Bedeutung zu besitzen. Mir sind diese intuitiven Vorstellungen nicht nur fremd; ich habe sogar das Gefühl, nicht einmal zu verstehen, was damit gemeint ist.
Putnam I (g) 187
Kontrafaktische Konditionalsätze/KoKo/irreale Bedingungssätze/KoKo/Lewis: Vorschlag: "Ursache" anhand von irrealen Bedingungssätzen zu analysieren: "Wenn A nicht passiert wäre, wäre B nicht passiert". KoKo/PutnamVsLewis: es gibt aber Situationen, in denen es einfach nicht wahr ist, dass B nicht passiert wäre, wenn A nicht passiert wäre.
I (g) 201
Bsp B hätte von einer anderen Ursache verursacht worden sein können. Bsp Eineiige Zwillinge: es ist so, dass beide immer die gleiche Haarfarbe haben. Aber das Haar des einen ist nicht die Ursache des anderen. Das kann Lewis nicht trennen!
Kontrafaktische Konditionalsätze/irreale Bedingungssätze/ Wahrheitsbedingungen/KoKo/Lewis/Stalnaker: Lewis folgt Stalnaker und stellt Wahrheitsbedingungen für irreale Bedingungssätze auf: dazu braucht er Mögliche Welten (MöWe) und ein Ähnlichkeitsmaß.
Def Wahrheitsbedingung/Lewis: "Wenn X passiert wäre, wäre Y passiert" ist genau dann wahr, wenn Y in allen naheliegendsten Welten in denen X der Fall ist, wirklich wahr ist.

PutnamVsLewis: eine Ontologie, die parallele und mögliche Welten verlangt, ist jedenfalls keine materialistische Ontologie. Außerdem hört es sich ziemlich nach Science fiction an.
I (g) 188/189
Die Vorstellung eines intrinsischen Ähnlichkeitsmaßes also ein Maß, das sensibel dafür ist, was wir für relevant oder normal halten, ist schon wieder derart, dass die Welt wie ein Geist ist oder mit so etwas wie Vernunft getränkt. Das verlangt dann eine metaphysische Erklärung und wird damit Idealismus.
Und objektiver Idealismus kann wohl kaum "ein bisschen wahr" sein!
"Es ist alles Physik, außer, dass es jenes Ähnlichkeitsmaß gibt" macht einfach keinen Sinn!
I (g) 189
Identität/Wesen/Essenz/Lewis: Vorschlag: die Aggregation der Moleküle und "ich" sind für eine Zeitspanne identisch, so ähnlich wie Highway 2 und Highway 16 eine Zeit lang identisch sind. VsLewis: es ist aber nicht jede Eigenschaft der Aggregation eine Eigenschaft von mir!

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Behauptung Stalnaker Searle Vs Mill, J. St. V 144
SearleVsMill: es ist falsch, dass Eigennamen "bedeutungslose Zeichen" seien, dass sie "denotativ" aber nicht "konnotativ" seien. >Eigennamen.
V 247
Namen/SearleVsMill: (Mill: Eigennamen haben keinen Sinn). Bsp Everest = Tschomolungma kann verwendet werden, um geographische, nicht bloß lexikografische Behauptungen zu machen.
Hätten Eigennamen jedoch keinen Sinn, könnte damit keine Information vermittelt werden! Dann gäbe es nicht mehr Information als in den Satz Everest = Everest. (Das ist Freges Argument gegen Mill).

Stalnaker I 181
SearleVsMill/Stalnaker: (Searle 1969 (1)) Mills Theorie ((s) "direkte Referenz", ohne zwischengeschalteten Sinn) führt uns in eine "metaphysische Falle": seine Auffassung von Eigennamen setzt eine metaphysische Unterscheidung von Objekt und seinen Eigenschaften voraus. >Referenz. Metaphysik/Searle: ihre Ursünde: der Versuch, wirkliche oder angebliche Merkmale einer Sprache auf die Welt zu übertragen. ((s) > auch Kant wie Searle).
Searle: man darf keine ontologische Konklusionen aus linguistischen Thesen ableiten.
StalnakerVsSearle: das macht Searle nun aber selbst, indem er Mills angeblich implizite Voraussetzung gegen ihn verwendet.
Stalnaker: es kann kein gutes Argument gegen einen semantischen Zugang sein, dass jemand illegitime metaphysische Schlussfolgerungen daraus gezogen hat. ((s) Kein Argument gegen eine Theorie, dass jemand sie missbraucht hat).


1. J. Searle, Speech Acts, Cambridge 1969, S. 163ff

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Modaler Realismus Stalnaker I 36
Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind. Und dies ist natürlich wieder eine Proposition.
(W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von Propositionen G gibt es eine Proposition A so dass G A impliziert und A impliziert jedes Element von G.
Stalnaker: d.h. ist, dass für jede Menge von Propositionen es eine Proposition gibt die sagt, dass jede Proposition in der Menge wahr ist.
Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will.
(W6) Äquivalente Propositionen sind identisch.
Problem: die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) > Hyperintensionalismus/ Hyperintensionalität): Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, VsMöWe-Semantik, Vs Semantik möglicher Welten).
I 40
Modaler Realismus/MR/Lewis/Stalnaker: nach Lewis ist die aktuale Welt (WiWe) nur ein echter Teil einer Realität, die aus vielen Paralleluniversen besteht, die räumlich und zeitlich voneinander getrennt sind. Aktuale Welt/WiWe/Lewis/Stalnaker: ist dann indexikalisch definiert als der Teil, der mit uns in Verbindung steht.
unverwirklichte Möglichkeiten/Possibilia/Lewis/Stalnaker: existiert dann tatsächlich, aber in einem anderen Teil der Realität. Ihre Nicht-Aktualität besteht nur in ihrer Lokalisierung woanders.
((s) das ist nur eine polemische Darstellung: Lokalisierung muss mehr sein als „woanders“. Lokalisierung kann von uns gar nicht vorgenommen werden für Gegenden, die überhaupt nicht mit uns in Verbindung stehen, weil wir dann kein Wissen haben.)
modaler Realismus/Stalnaker: teilt sich in
1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität
2. metaphysische These:: über die Existenz von möglichen Welten (MöWe).
Semantischer MR/Stalnaker: Problem: VsMR man könnte einwenden, dass es gar nicht möglich ist die metaphysischen Tatsachen über ihn zu wissen, selbst wenn der semantische Teil wahr wäre.
I 41
Lewis: hier gibt es eine Parallele zu Benacerrafs Dilemma über mathematische Wahrheit und Wissen. (>Mathematik/Benacerraf, Referenz/Benacerraf, Mathematische Entitäten/Benacerraf.)
I 42
EpistemologieVsMR/Stalnaker: die Vertreter des epistemologischen Arguments gegen den MR weisen die Parallele zwischen mathematischen Objekten und realistisch aufgefasst Possibilia zurück. Sie bestehen darauf, dass Referenz und Wissen von konkreten Dingen kausale Verbindung erfordert, selbst wenn das nicht für abstrakte Dinge (Zahlen usw.) gilt. Wissen/LewisVs: warum sollte die Grenze zwischen dem, was für Wissen und Referenz eine kausale Verbindung benötigt getroffen werden in Begriffen der Unterscheidung abstrakt/konkret?
Wissen/Lewis: stattdessen sollten wir sagen, dass Referenz und Wissen von kontingenten Tatsachen kausale Verbindung erfordert, nicht aber das von modaler Realität (Wissen darüber was was möglich und notwendig ist).
Modaler Realismus/Wissen/Lewis: These: im Kontext des MR können wir sagen, dass indexikalisches Wissen kausale Verbindung benötigt, unpersönliches Wissen aber nicht.
I 43
Platonismus/Mathematik/Stalnaker: pro Lewis: hier muss Wissen nicht auf einer kausalen Verbindung beruhen. Dann kann Benacerrafs Dilemma gelöst werden. EpistemologieVsMR/Stalnaker: ich fühle aber immer noch die Kraft des epistemologischen Arguments VsMR.
Referenz/Wissen/Stalnaker: Problem: den Unterschied zwischen Wissen und Referenz auf Zahlen, Mengen usw. und auf Kohlköpfe usw. zu erklären.
I 49
Mögliche Welten/MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen. Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von derselben Art sind wie die wirkliche Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Letztere sind nicht „wirkliche“ Dinge).

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Nagel, Th. I 20
Objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Nagel beginnt mit dem Ausdruck eines allgemeinen Gefühls der Verwirrung über den eigenen Platz in einer unpersönlichen Welt. Ich: wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt.
I 21
Pointe: es ist eine objektive Tatsache, ob eine solche Feststellung wahr oder falsch ist, unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen! Eine vollständige Darstellung der Welt wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie wird mir nicht sagen, wer ich bin.
Semantische Diagnose: versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbst-Lokalisierung als Lösung.
NagelVsSemantische Diagnose: das trifft nicht den Kern der Sache.
StalnakerVsNagel: eine bestimmte Variante kann unser spezielles Problem hier lösen, aber es bleiben viele andere in Bezug auf die Relation zwischen einer Person und der Welt die sie bewohnt, und zwar darüber, was genau die subjektiven Tatsachen über die Erfahrung uns sagen, wie die Welt in sich selbst ist.
Selbst-Identifikation/Selbst-Lokalisation/Glauben/Stalnaker: nichts könnte einfacher sein: Wenn EA am 5. Juni 1953 sagt "Ich bin ein Philosoph" dann ist das wahr, gdw. EA am 5 Juni 1953 ein Philosoph ist.
Problem: was ist der Inhalt der Aussage?
Inhalt/Wahrheitsbedingungen/WB/Selbst-Identifikation/Ich/Stalnaker: der Inhalt, die Information wird nicht durch die WB erfasst, wenn die WB zeitlos und unpersönlich gemacht werden.
((s) Die Wahrheitsbedingungen bei Selbstidentifikation oder Selbst-Lokalisation sind nicht homophon! D.h. sie sind ich die Wiederholung von „Ich bin krank“, sondern sie müssen um Ort, Datum und Angaben über die Person ergänzt werden damit werden sie zeitlos und wahrheitsfähig.
Problem/Stalnaker: der Sprecher könnte geglaubt haben was er sagt, ohne das Datum und den Ort selbst überhaupt zu kennen oder seine Zuhörer könnten die Äußerung verstanden haben, ohne das Datum usw. zu kennen.
Lösung: die semantische Diagnose braucht eine Darstellung des subjektiven oder kontextuellen Inhalts.
Nagel: ist sich jedenfalls sicher, dass er die umgekehrte Lösung ablehnt: eine ontologische Sicht die die Selbst-.Eigenschaften objektiviert.
Stalnaker: das wäre so etwas wie die Behauptung, dass jeder von uns eine bestimmte irreduzible Selbst-Eigenschaft hat, mit der er bekannt ist. ((s) >Käfer-Beispiel, Wittgenstein dito), versuchsweise nehme ich an, dass das in der Objektivierung des phänomenalen Charakters der Erfahrung exemplifiziert werden könnte.

I 253
Selbst/Thomas Nagel/Stalnaker: Nagel findet es verwunderlich, dass ausgerechnet er von allen Thomas Nagel sein muss. Selbst/subjektiv/objektiv/Stalnaker: allgemeines Problem: den Standpunkt einer Person in einer nichtzentrierten Vorstellung einer objektiven Welt unterzubringen. Es ist nicht klar, wie man diese Relation darstellen soll.
Selbst/Ich/Nagel/Stalnaker: Bsp "Ich bin TN".
Problem: es ist nicht klar, wieso unsere Welt Raum für solche Tatsachen hat.
Dilemma: a) solche Tatsachen müssen existieren, weil Dinge sonst unvollständig wären
b) sie können nicht existieren, denn so wie die Dinge sind, enthalten sie solche Tatsachen nicht. (Nagel 1986, 57).
Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend:
NagelVsOntologische Lösung: will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern.
Nagel: Mittelposition These: es gibt ein objektives Selbst.
StalnakerVsNagel: das ist schwer zu fassen und weder notwendig noch hilfreich.
I 254
Semantische Diagnose/StalnakerVsNagel: hat mehr Potential als Nagel annimmt. Mein Plan ist:
1. semantische Diagnose
2. Skizze einer metaphysischen Lösung
3. objektives Selbst ist ein Fehler
4. allgemeines Problem subjektiver Standpunkte
5. kontext-abhängige oder subjektive Information - einfache Lösung für qualitative Erlebnisse.
Selbst/subjektiv/objektiv/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: (in Stalnakers Version):
Dazu gehört nicht, dass
"Ich bin TN" angeblich ohne Inhalt ist.
StalnakerVsNagel: die Identität der ersten Person ist nicht "automatisch und daher uninteressant".
semantische Diagnose: beginnt mit den Wahrheitsbedingungen (WB).
WB: "Ich bin F" geäußert von XY ist wahr, gdw. XY F ist.
Was für eine Information wird damit übermittelt?
I 255
Inhalt/Information/Selbst/Identität/Stalnaker: eine Lösung: wenn folgendes stimmt: Glaube/Überzeugung/Stalnaker: sind Mengen von nichtzentrierten MöWe
Inhalt/Selbstzuschreibung/Stalnaker: ist dann Menge von zentrierten MöWe.
Bsp Ich bin TN ist wahr gdw. es durch TN geäußert wird,
Inhalt: wird repräsentiert durch die Menge der zentrierten MöWe die TN als ihr ausgezeichnetes Objekt haben.
Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen. (Lewis 1979).

I 257
Semantische Diagnose/NagelVsSemantische Diagnose/Stalnaker: "Sie macht nicht, dass das Problem weggeht". Stalnaker: was ist denn nun das Problem?
Problem/Nagel: eine adäquate Lösung müsste die subjektiven und die objektiven Begriffe in Harmonie bringen.
I 258
StalnakerVsNagel: dazu muss man aber die Quellen des Problems besser artikulieren als Nagel es tut. Analogie. Bsp Angenommen, ein allzu einfach gestrickter Skeptiker sagt: "Wissen impliziert Wahrheit, also kann man nur notwendige Wahrheiten wissen".
Vs: das ist eine Verwechslung verschiedener Reichweiten der Modalität.
VsVs: der Skeptiker könnte dann antworten "Diese Diagnose ist unbefriedigend, weil sie nicht macht, dass das Problem weggeht".
Problem/Stalnaker: allgemein: ein Problem kann sich als raffinierter herausstellen, aber auch dann kann es bloß ein linguistischer Trick sein.
Illusion/Erklärung/Problem/Stalnaker: es reicht nicht zu erkennen, dass an der Wurzel des Problems eine Illusion besteht. Einige Illusionen sind hartnäckig, wir fühlen ihr Bestehen sogar noch nachdem sie erklärt sind. Aber das impliziert wiederum nicht, dass es ein Problem ist.
I 259
Warum-Fragen/Stalnaker: Bsp „Warum sollte es möglich sein, dass...“ (z.B. dass physikalische Gehirnzustände Qualia hervorrufen). Solche Fragen haben nur Sinn, wenn es eher wahrscheinlich ist, dass das Zugrundeliegende nicht möglich ist.
I 260
Selbsttäuschung/Gedächtnisverlust/Selbst/Irrtum/Stalnaker: Bsp Angenommen, TN täuscht sich darüber, wer er ist, dann weiß er nicht, dass TN selbst die Eigenschaft hat, TN zu sein, obwohl er weißt, dass TN die Selbst-Eigenschaft von TN hat! (Er weiß ja nicht, dass er selbst TN ist). Er weiß nicht, dass er die Eigenschaft hat, die er „ich sein“ nennt. ((s) „Ich sein“ ist hier nur auf TN zu beziehen, nicht auf jeden beliebigen Sprecher). objektiv/nichtzentrierte Welt/Selbst/Stalnaker: das ist eine Tatsache über die objektive, nichtzentrierte Welt, und wenn er sie kennt, weiß er, wer er ist. So sagt der Vertreter der ontologischen Sicht.
Ontologische Sicht/StalnakerVsNagel/StalnakerVsVs: die Strategie ist interessant: zuerst wird das Selbst objektiviert – indem selbst-lokalisierende Eigenschaften in Merkmale der nichtzentrierten Welt verwandelt werden.
Dann versucht man, den wesentlich subjektiven Charakter durch die subjektive Fähigkeit es Erfassens zu erhalten.
I 263
Nagel: These: weil die objektive Vorstellung ein Subjekt hat, gibt es auch seine mögliche Präsenz in der Welt und das erlaubt mir, subjektive und objektive Sicht zusammenzubringen. StalnakerVsNagel: ich sehe nicht, wie das daraus folgt. Warum soll daraus, dass ich mir eine mögliche Situation vorstellen kann folgen, dass ich darin sein könnte?.
Fiktion: hier gibt es sowohl den teilnehmenden Erzähler als auch den Erzähler von außerhalb, allwissend oder nicht.
I 264
Semantische Diagnose/Stalnaker: mag hinreichend sein für normale Selbst-Lokalisierung. Aber Nagel will mehr: einen philosophischen Gedanken. StalnakerVsNagel: ich glaube nicht, dass an einem philosophischen Gedanken hier mehr dran ist, als an dem normalen. Vielleicht ist es eine andere Einstellung (Haltung) aber das verlangt keinen Unterschied im Inhalt!
Subjektiver Inhalt/Stalnaker: (so wie er von der semantischen Diagnose identifiziert wird) scheint mir ein plausibler Kandidat zu sein.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Behauptung Stalnaker Stalnaker Vs Verschiedene II 48
Präsupposition/Stalnaker: 1. als semantische Relation (StalnakerVs) zwischen Sätzen oder Propositionen. Hier wird zwischen Präsupposition und Behauptung in Begriffen von Inhalt oder Wahrheitsbedingungen unterschieden ((s) wahrheits-konditionale Semantik). Def Präsupposition/semantisch/logische Form/Stalnaker: eine Proposition dass P präsupponiert dass Q gdw Q wahr sein muss, damit P überhaupt einen Wahrheitswert (WW) hat.
D.h. die Präsuppositionen werden durch die Wahrheit und Falschheit der Proposition notwendig gemacht. Wenn irgendeine Präsupposition falsch ist, hat die Behauptung keinen WW.
StalnakerVssemantische Präsupposition: ist zwar geeignet für theoretische Erklärungen, erfordert aber komplizierte ad hoc-Hypothesen über die Semantik einzelner Wörter und Konstruktionen.
II 49
Def pragmatische Präsupposition/Stalnaker: (vorläufige Fassung): eine Proposition A ist eine pragmatische Präsupposition eines Sprechers in einem gegebenen Kontext genau in dem Fall, dass der Sprecher annimmt oder glaubt, dass P, annimmt oder glaubt, dass der Hörer annimmt oder glaubt, dass P und annimmt oder glaubt, dass der Hörer erkennt, dass er diese Annahmen macht oder diese Überzeugungen hat.
II 50
Es sind also Sprecher, nicht Sätze, die Präsuppositionen machen ((s) anders als bei der semantischen Auffassung). logische Form: es gibt drei mögliche Definitionen von pragmatischer Präsupposition:
a) Satz x präsupponiert, dass Q genau in dem Fall, dass der Gebrauch von x angemessen (normal, akzeptabel) ist nur in Kontexten, wo Q vom Sprecher präsupponiert wird.
b) eine Aussage dass P (in einem bestimmten Kontext) präsupponiert dass Q genau in dem Fall, dass man vernünftigerweise schließen kann, dass der Sprecher Q präsupponiert, aus der Tatsache, dass er die Aussage gemacht hat.
c) ... wenn es notwendig ist anzunehmen, dass der Sprecher präsupponiert dass Q um die Aussage richtig zu verstehen oder zu interpretieren.
Pointe: wir brauchen keinen Zwischenschritt einer angenommenen Relation, die zwischen Sätzen bestehen soll (StalnakerVsSemantische Auffassung).
II 58
pragmatische Präsupposition/Stalnaker: hier können die Beschränkungen für die Präsuppositionen wechseln, ohne dass die Wahrheitsbedingungen sich ändern, daher können wir Unterschiede zwischen Aussagen der ersten und der zweiten Person oder zwischen solchen der dritten Person und Fragen feststellen, ohne verschiedene semantische Arten von Propositionen zu postulieren. D.h. trotz der Unterschiede können wir sagen, dass die Aussagen denselben semantischen Inhalt haben.
StalnakerVsSemantischer Ansatz: hier können wir das nicht sagen.

II 69
Ähnlichkeitsmetrik/Ähnlichkeit/nächste MöWe/ähnlichste Welt/Stalnaker: es wird immer wahr sein, dass etwas sich selbst ähnlicher ist, als etwas anderem. Daher muss die Selektionsfunktion eine sein, die die wirkliche Welt herausgreift, wann immer möglich. (MöWe = mögliche Welt). StalnakerVsSemantischer Ansatz: hier kann nichts weiter darüber gesagt werden, was die relevanten Aspekte der Ähnlichkeit sind.
Lösung/Stalnaker: pragmatischer Ansatz: hier können wir erklären, wie der Kontext die Wahrheitsbedingungen zumindest für indikativische Konditionale festlegt.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 5 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Mögliche Welt Stalnaker, R. Field II 100
Möglichkeit/stärker/schwächer/echt/epistemisch/Stalnaker/Field: Stalnaker meint, Welten sind in einem stärkeren Sinn möglich: in dem nicht nur Leugnung von logischen Wahrheiten unmöglich sind, sondern auch Leugnung mathematischer Wahrheit (S. 73-7), und sogar Leugnung von a posteriori Identität zwischen Namen und Leugnung bestimmter "essentialistischer" Behauptungen. Field: die Annahme, daß diese MöWe in einem stärkeren Sinn möglich sind, verschlimmert das Problem. Aber ich sehe auch nicht, was damit gelöst werden sollte.
Für Stalnaker ist jedenfalls wesentlich, daß logische Falschheiten absolut unmöglich sind. Das ist die Bedingung dafür, daß sie nicht geglaubt werden können.
Staln passim
Möwe/mögliche Welt/Staln: Weisen, wie die Welt hätte sein können.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Supervenienz Stalnaker, R. I 87 Supervenienz/Stalnaker: zwei Arten:
a) Supervenienz als reduktionistische These
b) als nicht-reduktionistische These.
1. Bsp Meteorologie und Geologie supervenieren auf physikalischen Prozessen. Es gibt keine Kaltfronten und tektonischen Platten jenseits der physikalischen Gegebenheiten.
2. Bsp Farben: es ist umstritten was sie sind - wie sie zu physikalischen Eigenschaften des Lichts, der Oberflächen, der Physiologie und den Wahrnehmungsfähigkeiten stehen. Aber es ist nicht kontrovers, dass sie auf einigen oder allen dieser Eigenschaften supervenieren. Es gibt keine "weiteren Tatsachen" über Farben.
Supervenienz/Materialismus/Stalnaker: kann aber auch als materialistische These jenseits des Reduktionismus angesehen werden.
Supervenienz/Kim: Variante: kann auch als irreduktionistische These angesehen werden, als konsistent mit der Irreduzierbarkeit supervenierender Eigenschaften auf ihre grundlegenden Eigenschaften. (1993, 140)
Kim/Stalnaker: er argumentiert aber auch gegen nichtreduktiven Materialismus.
Supervenienz/nichtreduktiv/Stalnaker: wird dann als metaphysische, nicht als semantische Theorie verstanden: eine Relation zwischen Mengen von Eigenschaften oder Tatsachen, nicht zwischen Theorien. These: Jede Eigenschaft aus der einen Menge ist determiniert durch eine Eigenschaft aus der anderen Menge.I 91 - Def Supervenienz/Tradition/Stalnaker: es geht immer um zwei Mengen von Eigenschaften A und B, alle Begriffe sind modal, und es wird ein Begriff von Notwendigkeit vorausgesetzt, bzw. eine Menge aller möglichen Welten (MöWe).
grobe Idee: A superveniert auf B wenn A notwendig von B abhängt.
Def schwache Supervenienz/Tradition/Stalnaker: Individuen innerhalb einer beliebigen MöWe können sich in Bezug auf eine A- Eigenschaft nur unterscheiden, wenn sie sich auch in bezug auf eine B-Eigenschaft unterscheiden.
Def Starke Supervenienz/Tradition/Stalnaker: Individuen innerhalb einer oder in verschiedenen MöWe können sich in Bezug auf eine A- Eigenschaft nur unterscheiden, wenn sie sich auch in Bezug auf eine B-Eigenschaft unterscheiden.
Def Globale Supervenienz/Tradition/Stalnaker: zwei MöWe als ganze können sich in Bezug auf die Verteilung der A-Eigenschaften von Individuen nur unterschieden, wenn sie
I 92
sich auch in der Verteilung von B-Eigenschaften unterscheiden. Def Starke Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. für irgend zwei MöWe w und z, für irgend zwei Objekte x und y, wenn x in w dieselben B-Eigenschaften hat wie y in z, dann hat x in w dieselben A-Eigenschaften wie y in z.
Def Schwache Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. für jede ((s) einzelne) MöWe w und irgendwelche Individuen x und y im Bereich von w, wenn x hat, in w dieselben B-Eigenschaften hat, wie y in w, dann hat x in w dieselben A-Eigenschaften wie y in w.
Def Globale Supervenienz/Paull/Sider/Stalnaker: (1992, 834) ...gdw. irgend zwei MöWe die B-ununterscheidbar sind, auch A-ununterscheidbar sind.
I 104
Supervenienz/Stalnaker: Pointe: damit haben sie semantische von metaphysischen Fragen getrennt. Ihr Streit ist rein semantisch: denn die SupervenienzBehauptung ist die These daß die Tatsachen über momentane Zustände alle Tatsachen sind, der Rest ist eine Frage, wie über diese Tatsachen reden.
I 10
Supervenienz/Stalnaker: ist ein begriffliches Werkzeug für die Abtrennung des rein metaphysischen Teils einer reduktionistische These. Eine Menge von Tatsachen oder Eigenschaften superveniert auf einer anderen, wenn MöWe oder mögliche Individuen, die sich in Bezug auf eine Eigenschaft exakt gleichen, sich notwendig auch in Bezug auf eine andere Eigenschaft gleichen.
I 11
Supervenienz: soll semantische von metaphysischen Fragen trennen. Eigenschaftsraum/Stalnaker: dabei scheint ein grundlegendster Eigenschaftsraum vorausgesetzt werden zu müssen. Aber wenn es den gibt, ist es letztlich eine empirische Frage, was diese Eigenschaften und Relationen sind.
Möglichkeit Stalnaker, R. Field II 100
Möglichkeit/stärker/schwächer/echt/epistemisch/Stalnaker/Field: Stalnaker meint, Welten sind in einem stärkeren Sinn möglich: in dem nicht nur Leugnung von logischen Wahrheiten unmöglich sind, sondern auch Leugnung mathematischer Wahrheit (S. 73-7), und sogar Leugnung von a posteriori Identität zwischen Namen und Leugnung bestimmter "essentialistischer" Behauptungen.
II 103
FieldVsStalnaker: These es gibt keinen plausiblen Weg scheinbare Fälle von inkonsistentem Glauben zu beschreiben (Bsp Cantor) so daß sie mit Stalnakers Bild übereinstimmen.
I 40
Möglichkeit/Stalnaker: 1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität 2. metaphysische These: über die Existenz von möglichen Welten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
liberaler Platonsm. Stalnaker, R. I 43
Liberaler Platonismus/Stalnaker: These wenn wir sagen, daß unsere Praxis legitim ist, ist es nicht ein hinreichender Grund zu sagen, daß wir wirklich Behauptungen machen und die Semantik uns wirklich sagt, was die Aussagen sagen? ((s) Inhalt, >Behauptung), ohne zusätzliche Annahmen über kausale Verbindung zu einem immateriellen Reich? ((s) Kurz: LP: These Praxis hinreichend, ohne immaterielles Reich).
I 44
Problem: dann sagt der LP unvorsichtigerweise, daß die Existenz von Zahlen durch die Tatsache, daß es eine legitime Praxis gibt, konstituiert ist.
wahrhtskond. Sem Stalnaker, R. I 50
Wahrheits-konditionale Semantik/Stalnaker: sollte man von einer bloßen Einteilung von Sätzen in zwei Klassen, von denen man eine "wahr" nennt, unterscheiden. These: Um das zu tun, sollte man sich auf die Praxis des Behauptens (Behauptung) konzentrieren, nicht auf eine Erklärung der Referenz.
Behauptung/Stalnaker: ist mehr, als zu versuchen, einen Satz wahr zu nennen.
WW-Zuschreibung/Wahrheitswert/WW//Stalnaker: ist nicht hinreichend, um Behauptung und Sprechakte zu erklären. Wir brauchen auch einen Begriff von Inhalt. Die WW-Zuschreibung sagt uns nicht, warum wir etwas behaupten sollten, oder was eine Behauptung bewirken könnte.
Inhalt/Stalnaker: ist mehr als Zuschreibung eines WW. Er ist auch Information, die zur Kommunikation gebraucht werden kann.
Inhalt/StalnakerVsBenacerraf: das formale Zählen von Hufeisen ist für eine Zuschreibung von Inhalt nicht hinreichend.

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren angrenzender Fachgebiete:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
VsAbsolutism. Leibniz, G.W. Staln I 226
Relationalismus/Relationismus/Raum/Leibniz/Stalnaker: These: pro begrifflicher Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Stalnaker: ich denke, der Relationalismus ist kohärent.
These: es gibt keine absolute Lokalisation (Position, keinen absoluten Ruhepunkt). D.h. die Zuordnung von Zahlentripeln zu Raumpunkten ist willkürlich.
RelationismusVsAbsolutismus/Stalnaker: der Streitpunkt geht darum, ob die Identifikation von Raumpunkten in der Zeit konventionell ist.
Relationismus: es gibt keine absolute Bewegung. Nur Wechsel in der Zeit der relativen Positionen der Dinge.
Bewegung/Relationismus/Stalnaker: Behauptungen über Bewegungen sind hier völlig sinnvoll! Aber sie werden immer in Bezug auf einen Rahmen (Bezugssystem) verstanden.