Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Freiwillig/ Ryle Positivismus Vs Alltagssprache Fodor II 118
PositivismusVsAlltagssprache/PositivismusVsOxford: die Philosophie der Alltagssprache (PdA) hat keine Systematik. Eine Darstellung der natürlichen Sprache, die nicht deren formale Struktur bestimmt, kann die Erzeugungsprinzipien für die syntaktischen und semantischen Eigenschaften nicht erfassen.
II 123
FodorVsAlltagssprache: das zwingt den Philosophen der Alltagssprache, immer mehr bei den Intuitionen Zuflucht zu suchen.
II 124
Insbesondere wird er in Anspruch nehmen, Anomalien intuitiv zu erkennen und zu sagen, ein philosophisches Problem sei dann gelöst, wenn Anomalien erkannt seien. (Cavell behauptet das!). FodorVsCavell: Widerspruch: er meint also, dass es in der philosophischen Praxis darauf ankommt, Wörter nicht falsch zu verwenden und zugleich meint er, dass er mit Hilfe der Intuitionen entscheiden kann, wann ein Wort falsch gebraucht wird.
Wenn es intuitiv auch klar sein mag, wann ein Wort anomal ist, so genügt es für philosophische Zwecke nicht zu wissen, dass es anomal ist, es kann aus vielen Gründen anomal sein, von denen einige nicht fehlerhaft sind!
Bsp Wenn man dem Metaphysiker vorwirft, dass er die Sprache falsch verwendet, wird er zu recht antworten: "Na und?"
Außerdem können wir von einer Bedeutungstheorie nicht verlangen, dass sie jede Äußerung, die ein theoretisch ungeschulter Sprecher anomal nennt, auch von der Theorie so bewertet wird.
II 125
Die Theorie sollte vielmehr nur semantische Verletzungen bestimmen.
II 126
FodorVsIntuitionen: Entscheidungen über Ungewöhnlichkeiten (Anomalien) sind in keiner Weise zu extrapolieren, wenn sie sich nur auf Intuitionen gründen. Dann haben wir gar keine Theorie, sondern nur überanstrengte Intuitionen. OxfordVsFodor/AlltagsspracheVsFodor: könnte kontern, dass wir das Prinzip ignoriert hätten, ähnliche Fälle mit ähnlichen Methoden zu behandeln.
FodorVsVs: das geht an der Sache vorbei: die relevante Ähnlichkeit angeben heißt gerade, genau die Erzeugungsregeln zu bestimmen.
III 222
Alltagssprache/Cavell: hier gibt es drei mögliche Typen, Feststellungen über sie zu machen: Typ I Feststellungen: "Wir sagen ...... aber wir sagen nicht...." ((s) Gebrauchsfeststellungen)
Typ II Feststellungen: Die Ergänzung von Typ I Feststellungen durch Erläuterungen.
Typ III Feststellungen: Verallgemeinerungen.
Austin: Bsp wir können freiwillig ein Geschenk machen. (Aussage über die Welt).
Cavell: faßt dies als "materialen Modus" auf für "Wir sagen: ’Das Geschenk wurde freiwillig gemacht’ “. (Aussage über die Sprache).
Freiwillig/RyleVsAustin: drückt aus, dass an der Handlung etwas suspekt ist. Wir hätten die Handlung nicht tun sollen.
Cavell These: solche Widersprüche sind in keinem vernünftigen Sinn empirisch.
III 223
Äußerungen der Native Speaker (Muttersprachler) sind keine Feststellungen darüber, was man in einer Sprache sagen kann, sie sind die Quelle von Äußerungen. ((s) Datenmaterial). Wir sind auch ohne Empirie zu jeder beliebigen Typ I Feststellung, die wir zur Stützung einer Typ II Feststellung benötigen, berechtigt.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Freiwillig/ Ryle Fodor Vs Cavell, St. III 222
Freiwillig/CavellVsRyle: These: Solche Widersprüche sind in keinem vernünftigen Sinn empirisch.
III 224
FodorVsCavell: Trugschluss: Cavell übersieht den Unterschied zwischen dem, was ein Native Speaker ("Muttersprachler") sagt (beim Sprechen) und dem, was ein Native Speaker über das sagt, was er/sie und andere sagen (metasprachliche Kommentare). Letztere brauchen aber nicht wahr zu sein, damit der Linguist mit seiner Untersuchung beginnen kann. Cavell hat nicht gezeigt, dass eine empirische Beschreibung nur dann möglich ist, wenn die metasprachlichen Behauptungen wahr sind.
Wenn der Linguist wahre von falschen Feststellungen trennen wollte, bevor er mit der Beschreibung der Sprache anfangen wollte, musste er eine ganze Menge über die Sprache wissen, ehe er mit seiner Arbeit beginnt.
Wenn man empirische Linguistik von Grammatik und Semantik als Gebieten, die für die Empirie nicht relevant sind, abgrenzt, macht man eine Unterscheidung ohne Unterschied.
Unterscheidung ohne Unterschied/Fodor: Bsp wenn man empirische Linguistik von Grammatik und Semantik als Gebieten, die für die Empirie nicht relevant sind, abgrenzt.
III 225
Cavell: Empirisch sind z.B. Aussagen des Native Speaker über das Lautsystem der Sprache, nicht aber solche über Syntax und Semantik. FodorVsCavell: 1. Das ist inkonsistent: Umgekehrt würde jedes Argument das zeigt, dass der Native Speaker zu Feststellungen über Syntax und Semantik privilegiert ist, gleichermaßen zeigen, dass er/sie zu solchen über das Lautsystem privilegiert ist. Das wäre eine reductio ad absurdum des Arguments, denn dann könnte sich der Native Speaker niemals über die Aussprache irren(?).
2. Selbst wenn CavellVsRyle recht hätte, würde das nicht zeigen, dass Ryles Fehler nicht empirisch ist.
Sprache/Empirie/Cavell: Seine Position ist äußerst extrem, da er Feststellungen des Native Speaker als Wahrheiten der transzendentalen Logik bezeichnet, schließt er die Relevanz empirischer Bestätigung sogar aus!
FodorVsCavell: Cavell übersieht, dass es unendlich viele Feststellungen gibt, die empirische Bestätigung benötigen:
Bsp "Ich heiße nicht Stanley Cavell"...usw.
FodorVsCavell: 1. Fehler: Die Annahme, wir könnten nur dann die Feststellungen sinnvoll in Frage stellen, wenn es einen besonderen Grund zur Annahme gibt, sie könnten falsch sein.
Das macht die Leichtgläubigkeit zur Tugend und die Philosophie zur Untugend.
III 230
FodorVsCavell: 2. Zugegeben, es wäre außergewöhnlich Gründe zu fordern, wenn wir uns über das, was wir sagen, oft im Irrtum befänden. Fodor: Aber wenn wir uns nur manchmal im Irrtum befinden, dann ist es immer am Platz, Gründe zu fordern!
Aus Cavells Ansicht folgt dagegen, dass, selbst wenn unser Leben davon abhinge, es nicht angemessen wäre, die Feststellungen in Frage zu stellen!
FodorVsCavell: 3. Es ist eine falsche Annahme, dass das, was wir über unsere Sprache sagen, nur selten falsch sei. Er übersieht seine eigene Unterscheidung zwischen Typ I und Typ II Feststellungen.
Er hat sicher recht, dass wir uns über Typ I nicht oft irren.
Fodor: Aber wir können uns oft in Bezug auf Typ II Feststellungen irren: Sie sind eine Art Theorie, eine abstrakte Repräsentation der Kontextmerkmale.
(s.o. III 220
Typ I Feststellungen: "Wir sagen ...... aber wir sagen nicht...." ((s) Gebrauchsfeststellungen) Typ II Feststellungen: Die Ergänzung von Typ I Feststellungen durch Erläuterungen.
Typ III Feststellungen: Verallgemeinerungen.)
III 232
FodorVsCavell: Bsp Bäcker/Professor: kann auf zweierlei Weise aufgefaßt werden: a) Welche Art Informationen benötigt der Professor? (Fodor: Das wären dann nicht empirische Informationen. Aber danach fragt Cavell gar nicht.)
b) Cavell fragt: Wenn wir schon wissen, dass der Sprachgebrauch des Bäckers idiosynkratisch ist, folgt dann, dass der Professor keine Berechtigung zu seinen "wir" Feststellungen hat?
Cavell: Nein, es folgt nicht.
Fodor: Man sollte aber beachten, dass das für die Entscheidung des Konflikts zwischen den Native Speakers irrelevant ist!
FodorVsCavell: Cavell hat recht: Der von der Existenz abweichende Sprachgebrauch schließt "wir" Feststellungen nicht aus.
Aber er sagt das Richtige aus falschen Gründen: Die Feststellung des Professors ist eine über den Standardgebrauch.
Es könnte überhaupt keine Verallgemeinerungen geben, wenn man abweichenden Gebrauch nicht in gewissen Maßen tolerieren könnte.
III 233
FodorVsCavell: Es sieht philosophisch beeindruckender aus, wenn man sagt: "Dein abweichender Sprachgebrauch verstellt dir den Blick auf die Wirklichkeit", als wenn er eben bloß die Ausdrucksmöglichkeiten einschränkt. Aber selbst das ist nicht unbedingt der Fall, wenn jemand zwei nicht austauschbare Wörter synonym verwendet.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Freiwillig/ Ryle Austin Vs Ryle, G. Vendler I 243
freiwillig/Ryle: dieses Wort wird nur bei Handlungen gebraucht, bei denen von der Schuld einer Person die Rede zu sein scheint. AustinVsRyle: man kann auch ein Geschenk freiwillig machen.
Freiwillig/Cavell: Mittelweg zwischen Austin und Ryle: die Handlung müsse zumindest suspekt sein.

Austin I
John L. Austin
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Austin II
John L. Austin
Ein Plädoyer für Entschuldigungen
In
Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Vendler II
Z. Vendler
Linguistics in Philosophy Ithaca 1967

Vendler I
Zeno Vendler
"Linguistics and the a priori", in: Z. Vendler, Linguistics in Philosophy, Ithaca 1967 pp. 1-32
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995