Begriff/ Autor/Ismus |
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Angeborenes | Deacon | I 102 Angeborenes/Sprachkompetenz/Deacon: Es ist unumstritten, dass menschliche Gehirne für das Lernen einer lokal vorherrschende Sprache geeignet sind und speziell dafür ausgerüstet sind. DeaconVsChomsky: Das muss aber nicht als angeborene „SprachKompetenz“ bezeichnet werden. Kompetenz/Deacon: ist ihrerseits eine lernbare Fähigkeit. >N. Chomsky, >VsChomsky, >Spracherwerb, >Grammatik, >Kompetenz, >Gehirn/Deacon. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Chomsky | Deacon | I 35 Chomsky/Deacon: Chomskys Theorie erinnert an evolutionstheoretische Erklärungen durch die Annahme von „hoffnungsvollen Monstern“: Zufallsmutationen, die neue Fähigkeiten hervorbringen. >Hopeful monsters. Bsp Die Fähigkeit von Kindern, die Grammatik der zuerst von ihnen gelernten Grammatik zu erwerben. Erklärung/Chomsky: Das ist nur zu erklären, wenn wir eine „Universale Grammatik“ annehmen, die allen menschlichen Gehirnen als eine Blaupause eingebaut ist. >Universalgrammatik. I 36 Ein solches „Sprachorgan“ könnte erklären, warum keine andere Spezies eine Sprache entwickelt hat. Es würde auch erklären, warum es keine Zwischenstufen zwischen menschlicher und nicht menschlicher Sprache gibt. Weitere Vorteile: Eine solche These erklärt, warum menschliche und nichtmenschliche Kommunikation einander nicht ähneln, sie erklärt die systematisch unabhängige Natur grammatischer Regeln (sie entstammen alle der neurologischen Verschaltung des Gehirns), sie erklärt die angeblich universellen Merkmale von Sprachstrukturen, sie erklärt die wechselseitige Übersetzbarkeit der Sprachen, sie erklärt sie Leichtigkeit des Spracherwerbs bei magerem Input und fehlender Fehlerkorrektur. I 37 DeaconVsChomsky/DeaconVsUniversalgrammatik: Viele Linguisten stellen die falsche Frage: sie setzen etwas voraus (die Lernfähigkeit des Kindes) und fragen, wie es zustande kommt. Dabei dient die Annahme einer Universalgrammatik als Platzhalter für alles, was nicht gelernt werden kann. >Lernen. I 38 Zu sagen, dass nur das menschliche Gehirn in der Lage ist, eine Grammatik hervorzubringen, nimmt den Linguisten das Problem aus den Händen und reicht es an die Neurobiologen weiter. >Grammatik, >Neurobiologie. Chomsky/Deacon: Chomsky geht es allerdings nicht um Sprachentstehung, sondern um Erklärung des Ursprungs der SprachKompetenz. >Kompetenz, >Spracherwerb, >Sprachentstehung. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Chomsky | Psychologische Theorien | Slater I 191 Chomsky/Psychologische Theorien: Chomsky (1957)(1) [argumentierte] (...) für stark eingeschränkte angeborene Tendenzen, die dazu führen, dass alle natürlichen Sprachen eine kleine Anzahl universeller Eigenschaften teilen. Der Spracherwerb erfordert also keine langwierige Entwicklungszeit, in der das Kind den Eigenheiten seiner Muttersprache ausgesetzt ist. Vielmehr dienen kurze Ausschnitte aus der "Oberflächen"-Eingabe dazu, eine von wenigen möglichen "versteckten" Strukturen auszulösen, die sich dann zu einem System entwickeln, das in der Lage ist, eine unendliche Vielfalt von grammatikalisch korrekten Sätzen in der jeweiligen Muttersprache, der das Kind ausgesetzt ist, zu erzeugen. Psychologie: Während Chomsky nie direkt Kindersprache studierte, beobachteten psychologische Studien einen mehrjährigen Zeitraum, der allmählich das Vokabular und die grammatikalische Komplexität steigerte. Z.B. >Eimas et al. (1971)(2). >Sprachentwicklung/Eimas. VsChomsky/ChomskyVsVs: Als diese Spracherwerbsforscher das Fehlen von Beweisen für angeborene Sprachfähigkeiten feststellten, war die Erklärung derjenigen, die sich für Chomskys nativistische Perspektive aussprachen, dass Kinder von einer beeindruckenden Reihe von "Produktionsmängeln" befallen sind, die ihre wahre zugrunde liegende Kompetenz verdecken. VsProduktionsmängel-Theorie: >Phonetik/Psychologische Theorien. Slater I 196 Chomsky: Das Argument für einen speziellen Sprachmodus beruhte auf zwei Ansprüchen: (a) Sprache wird auf eine Weise wahrgenommen, die nicht mit nicht-sprachlichen Klängen geteilt wird, und (b) die Sprachwahrnehmung ist grundsätzlich linguistischer Natur und spricht damit für einen angeborenen Mechanismus, der spezifisch für den Menschen ist. VsChomsky: Beide Behauptungen wurden durch starke empirische Daten im Jahrzehnt nach Eimas et al. in Frage gestellt (1971(2)). Zunächst zeigten Kuhl und Miller (1975(3), 1978(4), dass ein nicht-menschliches Säugetier (Chinchilla) CP (kategoriale Wahrnehmung; >Phonetik/psychologische Theorien) für VOT (Voice onset time - Stimmeinsatz-Zeit, einschließlich der gleichen synthetischen Sprachlaute wie in Eimas et al. verwendet wurden) hat. Darüber hinaus waren Kuhl und Miller in der Lage Slater I 197 ein Verfahren zu entwickeln, das Kennzeichnungsdaten von den Tieren gewinnt. Die Art und Weise, wie Chinchillas auf VOT reagiert haben, ist praktisch identisch mit menschlichen Erwachsenen. Nachfolgearbeiten von Kuhl und Padden (1982)(5) testeten Rhesusaffen und bestätigten diese Ergebnisse mit einer dem Menschen ähnlicheren Art. Kategoriale Wahrnehmung: So ist die Anwesenheit von CP kein ausreichendes Argument für den Betrieb eines sprachlich relevanten Sprachmodus, da niemand behauptet, dass Chinchillas oder Affen im Entferntesten etwas wie Sprache und schon gar keine Fähigkeit zur Sprachproduktion erreichen. Nachfolgende Untersuchungen von Kluender, Diehl und Killeen (1987)(6) haben gezeigt, dass die grundlegenden Eigenschaften von CP nicht einmal für Säugetiere einzigartig sind (...). Vgl. >Tiersprache. Problem: CP ist nicht annähernd so definitiv wie die Ansprüche von Liberman et al. (1957)(7), (1961)(8), (1967)(9). Siehe Pisoni und Lazarus (1974)(10), Miller (1997)(11). 1. Chomsky, N. (1957). Syntactic structures. Mouton: The Hague. 2. Eimas, P. D., Siqueland, E. R.,Jusczyk, P., &Vigorito,J. (1971). Speech perception in infants. Science, 171, 303-306. 3. Kuhl, P. K., & Miller, J. D. (19 75). Speech perception by the chinchilla: Voiced-voiceless distinction in alveolar plosive consonants. Science, .190, 69—72. 4. Kuhl, P. K., & Miller, J. D. (19 78). Speech perception by the chinchilla: Identification functions for synthetic VOT stimuli. Journal of the Acoustical Society of America, 63, 905—917. 5. Kuhl, P. K., & Padden, D. M. (1982). Enhanced discriminability at the phonetic boundaries for the voicing feature in macaques. Perception and Psychophysics, 32, 542—550. 6. Kluender, K. R., Diehl, R. L., & Killeen, P. R. (1987). Japanese quail can learn phonetic categories. Science, 237, 1195—1197. 7. Liberman, A. M., Harris, K. S., Hoffman, H. S., & Griffith, B.C. (1957). The discrimination of speech sounds within and across phoneme boundaries. Journal of Experimental Psychology, 54, 358—368. 8. Liberman, A. M., Harris, K. S., Kinney, J., & Lane, H. (1961). The discrimination of relative onset-time of the components of certain speech and non-speech patterns. Journal of Experimental Psychology, 61,379—388. 9. Liberman, A. M., Cooper, F. S., Shankweiler, D. P., & Studdert-Kennedy, M. (1967). Perception of the speech code. Psychological Review, 74, 431—461. 10. Pisoni, D. B., & Lazarus, J. H. (1974). Categorical and non-categorical modes of speech perception along the voicing continuum. Journal of the Acoustical Society of America, 55, 328—333. 11. Miller, J. L. (1997). Internal structure of phonetic categories. Language and Cognitive Processes, 12, 865—869. Richard N. Aslin, “Language Development. Revisiting Eimas et al.‘s /ba/ and /pa/ Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications |
Slater I Alan M. Slater Paul C. Quinn Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012 |
Denken | Chomsky | McGinn I 19f Chomsky These: Reichhaltigkeit in einer Richtung geht mit Dürftigkeit in anderer Richtung einher und umgekehrt. McGinn pro. >Denkformen, >Denken, >Methode, >Erklärung, >Fähigkeiten, >Kompetenz. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Ideen | Searle | VIII 430 Urteil/Idee/SearleVsEmpiristen: Was macht die Ideen im Geist zum Urteil? Dilemma: a) Wenn das Verstehen von Ideen ein Urteil ist, dann ist das zirkulär. >Urteile. b) Wenn Ideen in Form eines Urteils kommen, dann ist im Geist nur eine Folge von Vorstellungen, keine Sätze (das ist inadäquat). >Vorstellungen. SearleVsChomsky: gleiches Dilemma: a) Wenn verschiedene Lesarten eines Satzes nur Paraphrasen sind, dann ist es zirkulär: Kompetenz zum Verstehen von Paraphrasen setzt voraus, was sie erklären will. b) Wenn Lesarten nur Listen von Elementen sind, dann ist die Erklärung inadäquat. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz | Chomsky | I 307 Kompetenz/ChomskyVsHarman: Ich habe nicht behauptet, dass sie im "Wissen-dass" bestehen, dass die Sprache durch die Regeln der Grammatik beschrieben wird. >Propositionales Wissen, >Wissen, >Wissen wie, >Fähigkeiten. Kompetenz/ChomskyVsHarman: keine Menge von Gewohnheiten, keine Beziehung zur Fähigkeit des Fahrradfahrers (der automatisch an den Ampeln anhält). Stattdessen die Beherrschung der generativen Grammatik - (nichtformuliertes Wissen). - Das ist weniger als die Fähigkeit, eine Sprache zu sprechen. >Sprechen. Searle VIII 404 Kompetenz/Performanz/Chomsky: These: Performanz ist nur die Spitze des Eisbergs der Kompetenz. >Performanz. Searle VIII 437 SearleVsChomsky: Die Unterscheidung ist verfehlt: Er nimmt an, dass eine Theorie der Sprechakte eher eine Theorie der Performanz als eine der Kompetenz sein muss. - Er sieht nicht, dass Kompetenz letztlich Performanz-Kompetenz ist. ChomskyVsSprechakttheorie: Chomsky vermutet hinter ihr den Behaviorismus. SearleVs: Das trifft nicht zu, weil die Sprechakttheorie Intention involviert. >Sprechakttheorie. Searle VIII 409 Chomsky: neu: Der Untersuchungsgegenstand ist die Sprachkenntnis. Alt: Wahllose Mengen von Sätzen, Klassifikationen. ChomskyVsStrukturalismus: Eine Theorie muss erklären können, welche Ketten Sätze darstellen und welche nicht. >Theorien, >Erklärung. VIII 414 SearleVsChomsky: Es ist nicht klar, wie die grammatische Theorie die Kenntnis des Sprechers liefert. >Grammatik, >Syntax, >Semantik. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz | Katz | Cresswell I 12 Kompetenz/linguistische/Sprachkompetenz/Chomsky/Cresswell: (Chomsky 1965(1), 3 – 15): die Diskussion darüber hält bis heute an (1974)(1). Def linguistische Kompetenz: ist eine Fähigkeit, die der sprachlichen Aktivität zugrunde liegt. Es geht um die Klasse der Sätze, die der Sprecher grammatisch akzeptabel findet. Semantische Kompetenz/Cresswell: (darum geht es mir hier): dabei favorisiere ich eine wahrheits-konditionale Semantik (> Wahrheitsbedingungen). Diese möchte ich unterscheiden von zweierlei: a) CresswellVsKatz/CresswellVsFodor/Terminologie/KF/Cresswell: „KF“ (Katz/Fodor-Semantik): ist unvollständig, wenn auch nicht unkorrekt. b) CresswellVsGrice/CresswellVsSearle/CresswellVsSprechakttheorie: ist eher eine Theorie der semantischen Performanz als der semantischen Kompetenz. Cresswell I 12 Def Kompetenz/Sprachkompetenz/semantisch/Katz/Nagel/Cresswell: (Katz und Nagel, 1974)(2): erklärt die Fähigkeit eines Sprechers, Urteile über folgende Eigenschaften abzugeben: Synonymie, Redundanz, Widersprüchlichkeit, Entailment (Beinhalten), Mehrdeutigkeit, semantische Anomalien, Antonymie und Übergeordnetheit (superordination). 1. Noam Chomsky. (1965). Aspects of the Theory of Syntax. Cambridge: MIT Press. 2. J. Katz, R. I. Nagel. (1974) Meaning postulates and semantic theory. Foundations of Language 11 (3):311-340 |
Katz I Jerrold J. Katz "The philosophical relevance of linguistic theory" aus The Linguistic Turn, Richard Rorty Chicago 1967 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974 Katz II Jerrold J. Katz Jerry Fodor Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz III Jerrold J. Katz Jerry Fodor The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz V J. J. Katz The Metaphysics of Meaning Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Kompetenz | Searle | VIII 404 Kompetenz/Performanz/Chomsky: These: Performanz ist nur die Spitze des Eisbergs der Kompetenz. VIII 437 SearleVsChomsky: Die Unterscheidung ist verfehlt: Er nimmt an, dass eine Theorie der Sprechakte eher eine Theorie der Performanz als eine der Kompetenz sein muss. Er sieht nicht, dass Kompetenz letztlich Performanz-Kompetenz ist. ChomskyVsSprechakttheorie: Er vermutet hinter ihr den Behaviorismus. >Behaviorismus. SearleVs: das trifft nicht zu, weil Sprechakttheorie Intention involviert. >Sprechakttheorie. VIII 409/10 Chomsky: neu: Untersuchungsgegenstand ist die Sprachkenntnis. Alt: ist eine wahllose Mengen von Sätzen, Klassifikationen. ChomskyVsStrukturalismus: Eine Theorie muss erklären können, welche Ketten Sätze darstellen und welche nicht. VIII 414 SearleVsChomsky: Es ist nicht klar, wie die grammatische Theorie die Kenntnis des Sprechers liefert. >Transformationsgrammatik. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Langue | Saussure | Lyons I 52 Def Langue/Saussure/Lyons : entspricht bei Chomsky : Kompetenz. I 53 Diejenigen, die eine Sprache beherrschen, haben eine bestimmte langue gemeinsam. Linguistik: beschreibt die langue. Def Parole/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Performanz. Die Äußerungen gehören zur parole. >Aussage, >Äußerung, >Kompetenz, >Performanz, vgl. >Idiolekt. |
F. de Saussure I Peter Prechtl Saussure zur Einführung Hamburg 1994 (Junius) Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Methode | Chomsky | I 278 Methode/Theorie/Chomsky: Voraussetzung; Wir müssen das, was die Person rezipiert, beschreiben können. Das Perzept ist selbst ein Konstrukt erster Ordnung. Seine Eigenschaften werden durch Experiment bestimmt. Grammatik: Grammatik ist ein Konstrukt zweiter Ordnung. Dazu muss man von den anderen Faktoren abstrahieren, die bei Gebrauch und Verstehen der Sprache beteiligt sind und sich auf internalisierte Kenntnis des Sprechers beziehen. VsBehaviorismus: Der Behaviorismus schließt den Begriff dessen "was wahrgenommen wird" und "was man lernt" von vornherein aus. >Behaviorismus. I 297ff Methode/Theorie: PutnamVsChomsky: Bestimmte Mehrdeutigkeiten können erst durch Routine entdeckt werden, daher ist ihre postulierte Erklärung durch Chomskys Grammatik nicht so beeindruckend. ChomskyVsPutnam: Das mißversteht er, in Wirklichkeit bezieht sich das auf Kompetenz und nicht auf Performanz - Routine spielt hier keine Rolle, sondern die inhärente Korrelation von Laut und Bedeutung. >Mehrdeutigkeit. I 303 Chomsky: Meine universale Grammatik ist keine "Theorie des Spracherwerbs", sondern ein Element davon. Meine These ist ein "Alles-auf-einmal-Vorschlag" und versucht nicht, das Zusammenspiel zu erfassen zwischen dem vom Kind konstruierten tentativen Hypothesen und neuen, damit interpretierten Daten. >Grammatik, >Hypothesen. II 315f Methode/Theorie/Chomsky: "Assoziation", "Verstärkung", zufällige Mutation": verbergen unser Nichtwissen. ((s) Es kann auch etwas Unähnliches assoziiert werden.) II 321 Methode/Theorie/ChomskyVsQuine: Sein Begriff der "Verstärkung" ist nahezu leer. - Wenn zum Lernen Verstärkung benötigt wird, läuft das darauf hinaus, dass Lernen nicht ohne Daten vonstatten gehen kann. >Lernen, vgl. Psychologische Theorien über >Reinforcement Sensivity und >Verstärkung. II 323 Sprachlernen/ChomskyVsQuine: Spracherwerb erklärt Quine nicht: Wenn nur Assoziation und Konditionierung, dann resultiert bloß eine endliche Sprache. >Spracherwerb. II 324 VsQuine: Begriff der Wahrscheinlichkeit eines Satzes ist leer: Dass ich einen bestimmten deutschen Satz äußere, ist genauso unwahrscheinlich, wie ein bestimmter japanischer Satz von mir. >Wahrscheinlichkeit. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Objektivität | Putnam | VII 433 Objektive Rechtfertigung/Putnam: (Harman pro) PutnamVs: Angeborenes Bestreben ist keine Rechtfertigung ohne objektive Standards der Erfüllung. Mehrheit in Kultur ist keine Rechtfertigung. >Rechtfertigung/Putnam. VII 434 Objektivität/Chomsky/Putnam: Wenn von Objektivität in Zusammenhang mit Performanz/Kompetenz-Unterscheidung die Rede ist, dann kommt es nicht auf einzelne Leute an, sondern auf ein "ideal kompetentes" Mitglied einer Spezies. >Idealisierung. --- Putnam I (h) 214 Objektivität/Husserl/Carnap: Objektivität ist gleich Intersubjektivität. PutnamVs: Dieses Prinzip ist selbst nicht intersubjektiv nachprüfbar. >Intersubjektivität. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Parole | Saussure | Lyons I 53 Def Parole/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Performanz. Die Äußerungen gehören zur parole. Lyons I 52 Def Langue/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Kompetenz. I 53 Diejenigen, die eine Sprache beherrschen, haben eine bestimmte langue gemeinsam. Linguistik: beschreibt die langue. >Aussage, >Äußerung, >Kompetenz, >Performanz, vgl. >Idiolekt. |
F. de Saussure I Peter Prechtl Saussure zur Einführung Hamburg 1994 (Junius) Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Sprache | Harman | Chomsky I 306 Sprache/Harman: Da Sprache offensichtlich kein Wissen-dass ist, muss sie ein Wissen-wie sein. >Wissen, >Wissen wie, >Propositionales Wissen, >Kompetenz, >Performanz, >Spracherwerb. I 308 HarmanVsChomsky: Das innere System zur Auswahl der Grammatik müsste in einer noch grundlegenderen Sprache dargestellt werden, die das Kind bereits verstanden haben müsste. >Grammatik, >VsChomsky. ChomskyVsVs: Vielleicht ist es eine grundlegendere Sprache, aber das Kind muss sie nicht sprechen. Das Kind muss die Muttersprache lernen, beherrscht aber vielleicht tatsächlich schon eine Grammatik. |
Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Sprechakttheorie | Searle | II 25 Aufrichtigkeitsbedingung: Den Sprechakten ist eine Aufrichtigkeitsbedingung intern. J. Husted "Searle" in: Hügli/Lübke (Hrsg) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek, 1993 S. 251 Def Sprechakt/Searle: Sprechakte sind regelbestimmte Handlungen. Sie sind immer konstitutive (nicht regulative) Regeln. Searle: Sprechakt: Ein Sprechakt ist ein Schlüssel zur Bedeutung. VsSearle: Das ist umstritten, weil Sprachregeln für z.B. singuläre Termini ganz anderer Art als für Handlungen sind. --- V 68 Ein Sprechakt ist nicht das gleiche wie ein Spiel! Eine Erklärung muss Regeln voraussetzen. Die Regeln sind nicht gleich. Konvention: Sprechen ist regelgeleitetes Verhalten. Bei Regeln ist nicht das Verhalten ausschlaggebend. >Sprachspiel, >Konvention. V 207 Traditionelle Sprechakttheorie/Austin/Strawson/Hare: Wort W wird gebraucht, um Sprechakt A zu vollziehen, dann: Bsp "gut" empfiehlt, "wahr" bekräftigt, "Wissen" garantiert etwas. SearleVs: Das funktioniert nur bei performativen Verben wie "versprechen", aber nicht bei wertenden. Es erfüllt nicht die Adäquatheitsbedingung für eine semantische Analyse: Ein Wort muss in allen grammatisch verschiedenen Sätzen dasselbe bedeuten. Das kann es nicht, wenn die Bedeutung der Vollzug verschiedener Akte sein soll. V 213 Fehler: Es ist falsch, anzunehmen, dass die Bedingungen für den Vollzug eines Sprechakts aus den Bedeutungen der Wörter folgten ("Behauptungs-Fehlschluss"). --- IV 27 Sprechakttheorie/SearleVsAustin: Austin nimmt Verben für Akte. Das muss man aber unterscheiden, Bsp Die Verkündung eines Befehls ist kein Befehl. IV 78 Sprechakttheorie/Searle: Die Sprechakttheorie unterscheidet sich von anderen philosophischen Ansätzen dadurch, dass sie keine Menge von logisch notwendigen und hinreichenden Bedingungen für das zu erklärende Phänomen gibt (Bsp Linguistik: Strukturregeln). >Strukturregeln. IV 86 Der illokutionäre Akt ist die Funktion der Bedeutung des Satzes. >Illokutionärer Akt. IV 86 Fiktion/Sprechakt/Searle: Fiktion ist nicht ein anderer Sprechakt, sondern ein vorgegebener Akt. In der Literatur ist dies nicht ein anderer Akt als in der Zeitung. Keine semantische oder syntaktische Eigenschaft weist einen Text als fiktional aus. --- VI 199 Konversationspostulate/Meinen/Gordon/Lakoff: SearleVs: Lakoff stellt die erklärungsbedürftigen Phänomene so dar, als wären sie selbst schon die Erklärung. Problem: Wie kann der Sprecher etwas sagen, und trotzdem etwas anderes meinen? >Meinen. VI 201 Konversationspostulate: sollen zusätzlich zu den drei Regeln (der Einleitung, der Ernsthaftigkeit und des propositionalen Gehalts) noch zusätzliche Regeln bekannt sein: z.B. um aus einem Sprechakt auf einen anderen zu schließen. VI 204 SearleVsGordon/SearleVsLakoff: ihre Regeln funktionieren so auch gar nicht! Sie nennen es "mißglückt" dass gar keine Frage gemeint ist. (Bsp "Kannst du mir das Salz reichen?"). Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: oft wird im Anschluss an Chomsky gesagt, die Sprache müsse endlich vielen Regeln gehorchen (für unendlich viele Formen). VI 205 Das ist irreführend, und war nachteilig für die Forschung. Besser ist dieses Bild: Zweck der Sprache ist die Kommunikation. Deren Einheit ist der illokutionäre Sprechakt. Es geht darum, wie wir von Lauten zu den Akten gelangen. >Phoneme/Quine, >Phoneme/Psychologie, >Phonetik/Psychologie. --- VII 99 Sprechakt/Proposition/Searle: Unterschied: Aus dem propositionalen Gehalt folgt nicht, dass die Behauptungsbedingungen erfüllt sind. Die Proposition besagt vielmehr, dass der Sprecher beim Akt impliziert, dass sie erfüllt sind. --- VIII 435 Sprechakt/Searle: Der Sprechakt wird durch die semantischen Intentionen des Sprechers zusammengekittet. VsChomsky: Chomsky sieht nicht die wesentliche Verbindung von Bedeutung und Sprechakten. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Synonymie | Chomsky | II 335 Synonymie/ChomskyVsQuine: falsche Idealisierung: Nicht "Gleichheit in den Bedingungen" verursacht synonyme Äußerungen und auch nicht Behauptbarkeitsbedingungen (Umstände). Stattdessen geht es um die Unterscheidung von langue und parole, zwischen Kompetenz und Performanz. >Umstände, >Behauptbarkeitsbedingungen, >Behauptbarkeit, >Langue, >Parole. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Transformationsgrammatik | Strawson | VI 386 Transformationsgrammatik/Chomsky/Strawson: 1. Lexikalische Formative: entsprechen Namen und allgemeinen Termini, deren Bedeutung sich nicht irgendwie syntaktisch herleitet: Bsp "singen", "rot", "Mary". 2. Nichtlexikalische: heterogene Gruppe Bsp "Prät" für Präteritum. Es gibt kein mechanisches Verfahren, um die Tiefenstruktur zu finden - "innere Repräsentation" ist nicht hinreichend zur Erklärung der Fähigkeiten. >Tiefenstruktur, >Kompetenz. Transformationsgrammatik liefert die Grundlage für die Bestimmung der grammatischen Relation für die semantische Interpretation der Sätze. VI 390 Grammatik ist nicht zirkulär, weil sie ein Lexikon enthält. >Grammatik, >Lexikon. StrawsonVsChomsky: Seine Theorie ist keine allgemeine Theorie über die Verbindungen von grammatischen Kategorien und Formativen - nur eine Liste von Elementen ohne Prinzipien der Zuordnung - keine Durchsichtigkeit. >Noam Chomsky, vgl. >Generative Grammatik. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Universalgrammatik | Deacon | I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >St. Pinker. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: These: Angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen(1). Deacon: andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von SprachKompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. I 103 Universalgrammatik/Chomsky/Deacon: (Chomsky 1972(2); 1980(3); 1988(4)) Chomsky ging von drei Einsichten aus: 1. Die logische Struktur der Grammatik ist viel komplexer als man bis dahin angenommen hatte, dennoch stellt sie kein Problem für Sprecher einer Sprache dar. 2. Obwohl Sprachen an der Oberfläche stark unterschiedliche Züge aufweisen, I 104 haben sie eine gemeinsame Tiefenstruktur (Tiefenlogik). Dies erschwert wiederum die Entdeckung dieser Regeln, die erst indirekt erschlossen werden müssen. 3. Man kann beobachten, dass Kinder schnell ein beachtliches Wissen der komplexen grammatischen Regeln lernen, und zwar ohne Trial-and-Error-Verfahren. Einige Autoren haben das ausgeweitet zu der These, dass die abstrakten Regeln für eine natürliche Sprache niemals entdeckt werden könnten. Andere Autoren wendeten ein, dass man die Regeln niemals induktiv aus Texten erschließen könnte, gäbe es nicht vorher vorhandenes Wissen über die Grammatik. (Siehe Chomsky und Miller, 1963 für eine formale Darstellung dieses Arguments). DeaconVsUniversalgrammatik: diese Kur ist radikaler als das Leiden, dass sie beseitigen soll. Ihre Annahmen über Gehirne und Evolution sind viel zu stark. Sie macht aus Kindern super-intelligente Lernsubjekte. I 105 Manche Autoren VsUniversalgrammatik: nehmen an, dass hier Strohmänner aufgebaut werden: eine eingeschränktes Modell von Spracherwerb als Induktion und die Behauptung, dass Spracherfahrung ohne Feedback erfolgt. I 138 Universalgammatik/DeaconVsUniversalgrammatik/Deacon: Def Pidgin-Sprache/pidgin languages/Deacon: das sind Sprachen, die aus einer Kollision von angestammten Sprachen eines Gebiets mit Einwanderersprachen entstanden. Pidginsprachen sind niemandes Muttersprache. Sie können innerhalb von einer Generation zugunsten von „kreolischen Sprachen“ verschwinden. Erstaunlicherweise ähneln sich die syntaktischen Strukturen verschiedener kreolischer Sprachen. I 139 Unter anderem Bickerton (1981(5), 1984(6), 1990(7)) nimmt das als Beleg für angeborene grammatische Muster. DeaconVsBickerton/DeaconVsUniversalgrammatik: Wir können die Sprachlernfähigkeiten anders erklären als durch eine angeborene Universalgrammatik: die Kinder nehmen viele Phrasen zunächst als unanalysiertes Ganzes, um sie später zu zerlegen. I 140 Gehirne haben sich so entwickelt, dass sie verschiedene Lernstrategien zu verschiedenen Zeitpunkten anwenden können. Diese Strategien konkurrieren um neuronale Ressourcen. >Grammatik. 1. Pinker, Steven: Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) 2. Chomsky, Noam (1972) 3. Chomsky, Noam (1980) 4. Chomsky, Noam (1988) 5. Bickerton, Derek (1981): Roots of language. Ann Arbor: Karoma Publishers, Inc., Pp. xiii + 351. 6. Bickerton, Derek (1984): The Language bioprogram hypothesis, June 1984, Behavioral and Brain Sciences 7(02): 173 - 188. 7. Bickerton, Derek (1990): Language & Species. University of Chicago Press. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Universalgrammatik | Pinker | Deacon I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >Noam Chomsky. >Grammatik, >Sprache. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: St. Pinker(1) These: angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen. >Selektion, >Adaption. Deacon: Andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von SprachKompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. 1.St. Pinker, Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
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Kompetenz Chomsky | Harman Vs Chomsky, N. | I 306 Kompetenz/Performanz/HarmanVsChomsky: Kompetenz als "Wissen daß die Sprache durch Regeln der Grammatik beschrieben wird". Und daß "Grammatik diese Kompetenz spezifiziert". ChomskyVsHarman: das habe ich nicht nur nie behauptet, sondern auch mehrfach öffentlich zurückgewiesen. Es wäre auch absurd, wenn der Sprecher die Regeln explizit kennen müßte. Wissen/Sprache/Harman: a) Wissen daß, b) Wissen wie. Da Sprache offensichtlich kein "Wissen, daß" ist, muß es "Wissen, wie" sein. Der Sprecher weiß, "wie er andere Sprecher zu verstehen hat". Analog zur Fähigkeit des Fahrradfahrers. I 307 ChomskyVsHarman: er gebraucht "Kompetenz" ganz anders als ich. Ich sehe keine Beziehung zur "Fähigkeit des Fahrradfahrers", keine "Menge von Gewohnheiten" oder etwas derartiges. I 308 HarmanVsChomsky: das internalisierte System (das die Auswahl der Grammatiken beschränkt) muß in einer grundlegenderen Sprache" dargestellt werden, und das Kind muß letztere bereits verstanden haben muß, ehe es diesen Schematismus anwenden kann. a) das führt zu einem Zirkel: würde man sagen, daß das Kind die "grundlegendere Sprache" "direkt" , ohne sie gelernt zu haben, beherrscht, warum sagt man dann nicht auch, daß es die eigentliche Sprache "direkt" , ohne sie zu lernen, beherrscht. Oder: b) Regreß: sagt man dagegen, daß es die grundlegendere Sprache erst lernen muß, dann stellt sich die Frage, wie diese grundlegende Sprache selbst gelernt wird, ChomskyVsHarman: selbst wenn man annimmt, daß der Schematismus an einer "angeborenen Sprache" dargestellt sein muß, folgt nicht das, was Harman sieht: Das Kind muß vielleicht die "grundlegendere Sprache" beherrschen, aber es muß sie nicht "sprechen und verstehen". Wir müssen nur annehmen, daß es davon Gebrauch machen kann. ad a): die Annahme ist falsch, daß das Kind seine Muttersprache beherrscht, ohne sie zu lernen. Es wird nicht mit perfekten Deutschkenntnissen geboren. Andererseits spricht nichts gegen die Annahme, daß es mit perfekten Kenntnissen einer universalen Grammatik geboren wird. HarmanVsChomsky: in einem Modell kann erst dann aus gegebenen Daten auf eine Grammatik geschlossen werden, wenn in dem Modell bereits detaillierte Informationen über eine Theorie der Performanz enthalten sind. Chomsky: interessant, aber nicht zwingend. I 310 Empirie/Theorie/HarmanVsChomsky: nennt Chomskys Strategie "erfinderischen Empirismus", eine Doktrin, die "Induktionsprinzipien" verwendet. Solcher "erfindungsreichen Empirismus" sei sicher nicht zu widerlegen, "ganz gleich, wie die sprachlichen Daten aussehen". ChomskyVsHarman: Empirismus ist nicht so wichtig. Mich interessiert die Frage, ob es "Ideen und Prinzipien verschiedener Art" gibt, die die "Form der erworbenen Kenntnis auf weitgehend festgelegte und hochorganisierte Weise determinieren" (Rationalistische Variante) oder ob andererseits "die Struktur des Aneignungsmechanismus auf einfache und periphere Verarbeitungsmechanismen beschränkt ist..." (empiristische Variante). Es ist historisch gerechtfertigt und heuristisch sinnvoll, das auseinanderzuhalten. |
Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Kompetenz Chomsky | Putnam Vs Chomsky, N. | Chomsky I 293 PutnamVsChomsky: Putnam nimmt für die Phonetik in der universalen Grammatik an, dass sie lediglich eine einzige Liste von Lauten hat. Das erfordere keine ausgefeilte Erklärungshypothese. Nur "Gedächtnisspanne und Erinnerungsvermögen". "Kein aufrechter Behaviorist würde leugnen, dass dies angeborene Eigenschaften sind". ChomskyVsPutnam: es sind aber sehr starke empirische Hypothesen über die Auswahl der universellen distinktiven Merkmale aufgestellt worden, von denen offenbar keine auf der Grundlage von Beschränkungen des Gedächtnisses erklärt werden kann. Chomsky I 298 PutnamVsChomsky: These statt eines angeborenen Schematismus könnte man "generelle Mehrzweck Strategien" annehmen. Diese angeborene Basis müsste für den Erwerb jedweden Wissens die gleiche sein, sodass nichts Besonderes am Spracherwerb ist. Chomsky I 299 ChomskyVsPutnam: damit ist er nicht mehr zur Annahme von etwas Angeborenem berechtigt. Außerdem verschiebt es das Problem nur. PutnamVsChomsky: die in der universalen Grammatik vorgeschlagenen Bewertungsfunktionen "wird die Art von Fakten konstituiert, die die Lerntheorie zu erklären versucht, nicht aber die gesuchte Erklärung selbst". ChomskyVsPutnam: Bsp niemand würde sagen, daß die genetische Basis für die Entwicklung von Armen statt Flügeln "die Art von Tatsache ist, die die Lerntheorie zu erklären versucht". Vielmehr sind sie die Grundlage für eine Erklärung anderer Fakten des menschlichen Verhaltens. Ob die Bewertungsfunktion erlernt wird oder die Grundlage des Lernen ist, ist eine empirische Frage. PutnamVsChomsky: bestimmte Mehrdeutigkeiten können erst durch Routine entdeckt werden, daher ist ihre postulierte Erklärung durch Chomskys Grammatik nicht so beeindruckend. ChomskyVsPutnam: das mißversteht er, in Wirklichkeit bezieht sich das auf Kompetenz und nicht auf Performanz (tatsächliche Praxis). Was die Grammatik erklärt ist, warum Bsp in "die Kritik der Studenten" "Studenten" als Subjekt oder Objekt verstanden werden kann, während Bsp "Korn" in "das Wachsen des Korns" nur Subjekt sein kann. Die Frage der Routine spielt hier gar keine Rolle. Chomsky I 300 angeborene Ideen/ChomskyVsPutnam: die angeborene Repräsentation der universalen Grammatik löst das Problem des Lernens tatsächlich (zumindest zum Teil) wenn es wirklich stimmt, daß diese die Basis für den Spracherwerb darstellt, was sehr wohl der Fall sein kann! III 87 Putnam/Chomsky: Putnam schlägt vor: Korrektheit in der Linguistik ist, was sie gegenwärtig verfügbaren Daten über das Verhalten des Sprechers, unter einem gegenwärtigen Interesse am besten erklären. Was heute richtig ist, wird morgen falsch sein. PutnamVsChomsky: ich habe nie behauptet, was heute richtig ist, wird morgen falsch sein. Putnam: Chomskys verborgene Hauptthesen: 1. das es uns freisteht, unsere Interessen nach Belieben zu wählen, 2. dass Interessen ihrerseits keiner normativen Kritik unterliegen. Bsp der Herzanfall von Hans liegt in der Missachtung der ärztlichen Gebote. Andere Erklärung: hoher Blutdruck. Es kann sein, dass tatsächlich an einem Tag mehr das eine, am andern Tag mehr das andere Faktum im Interesse des Sprechers legt. III 88 PutnamVsChomsky: 1. unsere Interessen können wir uns nicht einfach aussuchen. 2. es kommt mitunter vor, dass die Relevanz eines bestimmten Interesses umstritten ist. Wie kommt es jedoch, dass einige Interessen vernünftiger sind als andere? Vernünftigkeit sei in verschiedenen Zusammenhängen von verschiedenen Bedingungen abhängig. Es gibt keine allgemeingültige Antwort. III 88/89 Die Behauptung, ein Begriff sei interessenrelativ, läuft nicht auf das Gleiche hinaus wie die These, alle Interessen seien in gleichem Maße vernünftig. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Kompetenz Chomsky | Searle Vs Chomsky, N. | SearleVsChomsky: Chomsky ging einen Schritt zu weit: er hätte leugnen sollen, dass das Sprachorgan überhaupt eine Struktur hat, die sich als Automat beschreiben lässt. So hat er sich der analytischen Technik ausgeliefert. Dennett I 555 Sprache/SearleVsChomsky: Man kann den Spracherwerb so erklären: es gibt tatsächlich eine angeborene Spracherwerbsvorrichtung. Es wird aber der Hardware-Erklärung nichts hinzugefügt, wenn man tief unbewußte universalgrammatische Regeln annimmt. Das steigert nicht den Vorhersagewert. Es gibt die nackten, blinden neurophysiologischen Vorgänge und es gibt Bewusstsein,. Darüber hinaus gibt es nichts. ((s) sonst Regress durch Zwischeninstanzen). Searle I 273 SearleVsChomsky: für die Universalgrammatik gibt es eine viel einfachere Hypothese: Es gibt tatsächlich eine Spracherwerbsvorrichtung. Sie bringt Einschränkungen mit sich, welche Sprachtypen für den Menschen erlernbar sind. Und es gibt eine funktionale Erklärungsebene, welche Sprachtypen das Kleinkind erlernen kann, wenn es diesen Mechanismus anwendet. Durch unbewusste Regeln wird der Erklärungswert keineswegs gesteigert. IV 9 SearleVsChomsky/SearleVsRyle: es gibt weder alternative Tiefenstrukturen noch bedarf es spezieller Konversationspotulate. IV 204 Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: oft wird im Anschluss an Chomsky gesagt, die Sprache müsse endlich vielen Regeln gehorchen (für unendlich viele Formen). IV 205 Das ist irreführend, und war nachteilig für die Forschung. Besser ist dieses Bild: Zweck der Sprache ist die Kommunikation. Deren Einheit ist der illokutionäre Sprechakt. Es geht darum, wie wir von Lauten zu den Akten gelangen. VIII 411 Grammatik/Sprache/Chomsky/Searle: Chomskys Schüler, (von Searle "Jungtürken" genannt) verfolgen Chomskys Ansatz radikaler über Chomsky hinaus. (s.u.). Aspekte der Syntaxtheorie/Chomsky: (reifes Werk, 1965 (1)) ambitiösere Ziele als bisher: Erklärung aller sprachlichen Beziehungen zwischen dem Lautsystem und dem Bedeutungssystem. VIII 412 Dazu muss die Grammatik aus drei Teilen bestehen: 1. syntaktische Komponente, die die interne Struktur der unendlichen Anzahl von Sätzen beschreibt, (Herz der Grammatik) 2. phonologische Komponente: Lautstruktur. (rein interpretativ) 3. semantische Komponente. (rein interpretativ),. Auch der Strukturalismus verfügt über Phrasenstrukturregeln. VIII 414 Dabei wird nicht behauptet, dass ein Sprecher einen derartigen Prozess der Anwendung von Regeln (z.B. "Ersetze x durch y") tatsächlich bewusst oder unbewusst durchläuft. Das anzunehmen wäre eine Verwechslung von Kompetenz und Performanz. SearleVsChomsky: Hauptproblem: es ist noch nicht klar, wie die vom Grammatiker gelieferte Theorie der Konstruktion von Sätzen genau die Fähigkeit des Sprechers repräsentieren und in genau welchem Sinn von "kennen" der Sprecher die Regeln kennen soll. VIII 420 Sprache/Chomsky/Searle: Chomskys Auffassung der Sprache ist exzentrisch! Entgegen der common sense Auffassung diene sie nicht zur Kommunikation! Statt dessen nur allgemeine Funktion, die Gedanken des Menschen auszudrücken. VIII 421 Falls Sprache doch eine Funktion hat, so gibt es dennoch keinen signifikanten Zusammenhang mit ihrer Struktur! These: die syntaktischen Strukturen sind angeboren und besitzen keinen signifikanten Zusammenhang mit Kommunikation, obwohl man sie natürlich zur Kommunikation verwendet. Das Wesentliche an der Sprache ist ihre Struktur. Bsp Die "Bienensprache" ist überhaupt keine Sprache, da sie nicht die richtige Struktur besitzt. Pointe: wenn der Mensch eines Tages zu einer Kommunikation mit ganz anderen syntaktischen Formen käme, besäße er keine Sprache mehr, sondern irgendetwas anderes! Generative Semantik/"Jungtürken"VsChomsky: einer der entscheidenden Faktoren bei der Bildung syntaktischer Strukturen ist die Semantik. Selbst Begriffe wie "grammatisch korrekt" oder "wohlgeformter Satz" verlangen die Einführung semantischer Begriffe! Bsp "Er nannte ihn einen Republikaner und beleidigte ihn". ChomskyVsJungtürken: Scheinstreit, die Kritiker haben die Theorie lediglich in einer neuen Terminologie reformuliert. VIII 422 Jungtürken: Ross, Postal, Lakoff, McCawley, Fillmore. These: die Grammatik beginnt mit einer Beschreibung der Bedeutung eines Satzes. Searle: wenn die Generative Semantik recht hat und es keine syntaktischen Tiefenstrukturen gibt, wird die Linguistik erst recht interessant, wir können dann systematisch untersuchen, wie Form und Funktion zusammenhängen. (Chomsky: hier gibt es keinen Zusammenhang!). VIII 426 angeborene Ideen/Descartes/SearleVsChomsky: Descartes hat zwar die Idee eines Dreiecks oder der Vollkommenheit als angeboren angesehen, aber von Syntax natürlicher Sprache hat er nichts behauptet. Er scheint ganz im Gegenteil angenommen zu haben, dass Sprache willkürlich ist: er nahm an, dass wir unseren Ideen willkürlich Wörter beilegen! Begriffe sind für Descartes angeboren, Sprache nicht. Unbewusstes: ist bei Descartes nicht zugelassen! VIII 429 Bedeutungstheorie/BT/SearleVsChomsky/SearleVsQuine: die meisten Bedeutungstheorien begehen denselben Fehlschluss: Dilemma: a) entweder die Analyse der Bedeutung enthält selbst einige zentrale Elemente des zu analysierenden Begriffs, zirkulär. ((s) > McDowell/PeacockeVs: Verwechslung Erwähnung/Gebrauch; >Erwähnung, >Gebrauch). b) die Analyse führt den Gegenstand auf kleinere Elemente zurück, denen seine entscheidenden Merkmale abgehen, dann ist sie unbrauchbar, weil sie inadäquat ist! SearleVsChomsky: Chomskys generative Grammatik begeht denselben Fehlschluss: wie man von der syntaktischen Komponente der Grammatik erwartet, dass sie die syntaktische Kompetenz des Sprechers beschreibt. Die semantische Komponente besteht aus einer Menge von Regeln, die die Bedeutungen der Sätze bestimmen, und setzt dabei sicherlich richtig voraus, dass die Bedeutung eines Satzes von der Bedeutung seiner Elemente sowie von deren syntaktischer Kombination abhängt. VIII 432 Dasselbe Dilemma: a) Bei den verschiedenen Lesarten mehrdeutiger Sätze handelt es sich lediglich um Paraphrasen, dann ist die Analyse zirkulär. Bsp Eine Theorie, die die Kompetenz erklären will, darf nicht zwei Paraphrasen von "Ich ging zur Bank" anführen, weil die Fähigkeit, die Paraphrasen zu verstehen, genau die Kompetenz voraussetzt, die sie erklären will! Ich kann die generelle Kompetenz, Deutsch zu sprechen nicht dadurch erklären, dass ich einen deutschen Satz in einen anderen deutschen Satz übersetze! b) Die Lesarten bestehen nur aus Listen von Elementen, dann ist die Analyse inadäquat: sie kann nicht erklären, dass der Satz eine Behauptung ausdrückt. VIII 433 ad a) VsVs: es wird behauptet, dass die Paraphrasen lediglich illustrativen Zweck hätten und nicht wirklich Lesarten seien. SearleVs: doch was können die wirklichen Lesarten sein? Bsp Angenommen, wir könnten die Lesarten als Steinhaufen interpretieren: für einen sinnlosen Satz gar keine, für einen analytischen Satz wird die Anordnung im Prädikat Haufen in dem Subjekthaufen enthalten sein usw. Nichts in den formalen Eigenschaften der semantischen Komponente könnte uns davon abhalten, aber statt einer Erklärung der Beziehungen zwischen Laut und Bedeutung ieferte die Theorie eine nicht erklärte Beziehung zwischen Lauten und Steinen. VsVs: wir könnten die wirklichen Lesarten in einem zukünftigen universalen semantischen Alphabet ausgedrückt finden. Die Elemente stehen dann für die Bedeutungseinheiten in allen Sprachen. SearleVs: dasselbe Dilemma: a) Entweder ist das Alphabet eine Art neuer künstlicher Sprache und die Lesarten wiederum Paraphrasen, nur diesmal in Esperanto oder b) Die Lesarten in dem semantischen Alphabet sind lediglich eine Liste von Merkmalen der Sprache. Die Analyse ist inadäquat, weil sie einen Sprechakt durch eine Liste von Elementen ersetzt. VIII 434 SearleVsChomsky: der semantische Teil seiner Grammatik kann nicht erklären, was denn der Sprecher eigentlich erkennt, wenn er eine der semantischen Eigenschaften erkennt. Dilemma: entweder steriler Formalismus oder uninterpretierte Liste. Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: Lösung: Sprechakte haben zwei Eigenschaften, deren Kombination uns aus dem Dilemma entlässt: sie sind regelgeleitet und intentional. Wer einen Satz wörtlich meint, äußert ihn in Übereinstimmung mit gewissen semantischen Regeln und mit der Intention, seien Äußerung gerade durch die Berufung auf diese Regeln zum Vollzug eines bestimmten Sprechakts zu machen. VIII 436 Bedeutung/Sprache/SearleVsChomsky: es gibt keine Möglichkeit, die Bedeutung eines Satzes ohne Berücksichtigung seiner kommunikativen Rolle zu erklären. VIII 437 Kompetenz/Performanz/SearleVsChomsky: seine Unterscheidung ist verfehlt: er nimmt anscheinend an, dass eine Theorie der Sprechakte eher eine Theorie der Performanz als eine der Kompetenz sein muss. Er sieht nicht, dass Kompetenz letztlich Performanz Kompetenz ist. ChomskyVsSprechakttheorie: Chomsky scheint hinter der Sprechakttheorie den Behaviorismus zu argwöhnen. 1. Noam Chomsky, Aspects of the Theory of Syntax, Cambridge 1965 |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz Chomsky | Verschiedene Vs Dispositionstheorie | Stegmüller IV 34 Disposition/Geist/Ryle: Meinen, Bedeutungserfassen, Intentionalität: sind nicht Vorkommnisse im Bewusstsein, sondern Fähigkeiten, eben Dispositionen. IV 35 D.h. im Fall von plus/quus wie von glau läuft haargenau die gleiche geistige Geschichte nebst identischen mentalen Zuständen und Bewusstseinsvorgängen ab. Fazit: die entscheidenden Dispositionen wurden in der Vergangenheit erworben. Der Unterschied besteht dann auch nicht erst in der Gegenwart, er bestand schon in der Vergangenheit! RyleVsKripke: dann hätte ich eben auch schon in der Vergangenheit die Standard Funktion der Addition benutzt. IV 35/36 KripkeVsRyle: dreifache Kritik: 1. externe Kritik: bestreitet, dass überhaupt irgendwelche Annahmen über Dispositionen relevant sind. Das Problem ist gar nicht kapiert. Wie kann er sich auf Disposition als Rechtfertigung berufen? Eine Weisung an mich selbst zeigt gar nichts. VsVs: a) ich habe eben eine Hypothese über mich selbst. VsVsVs: wieso soll gerade diese Hypothese von zahllosen anderen möglichen die richtige sein? IV 37 VsVs: b) wir lassen die Vergangenheit ruhen. Richtig ist, was mir jetzt richtig erscheint! WittgensteinVsVsVs: das führt dazu, dass man hier nicht mehr von "richtig" reden kann! 2. interne Kritik: (manche meinen fälschlich, Wittgenstein selbst habe sie vertreten): besteht in der Angabe eines Kriteriums für eine Funktion F, die ich mit einem solchen Symbol meine. Def "Endlichkeitsproblem"/Stegmüller: Endliches kann nicht einfach auf Unendliches übertragen werden. (Nicht nur Erfahrungen, sondern auch Dispositionen sind endlich). IV 38 Def "quus"/glau/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller: Neudefinition: das skeptische Problem reproduziert sich: diejenige Funktion sei die Quaddition, die für alle Paare, die hinreichend klein sind, um von mir addiert zu werden mit der Addition übereinstimmt, und für die übrigen das Ergebnis 7 liefert. Damit habe ich immer dieselben Dispositionen gehabt. VsDispositionstheorie. Dispositionstheorie/Stegmüller: a) kann sich zu verteidigen versuchen, indem sie Disposition nicht wörtlich versteht, sondern als eine Idealisierung der tatsächlichen Praxis. Ceteris paribus Disposition. KripkeVs: dann müsste ich immer phantastischere Annahmen darüber machen, was ich täte, wenn mir dies und das passierte. IV 39 b) Die Idealisierung könnte anders interpretiert werden: "wenn ich die Fähigkeit hätte..." KripkeVs: das wird zirkulär. Es setzt voraus, dass die von mir gemeinte Funktion etwas Festliegendes sei. Die "Tatsache" müsste vorausgesetzt werden, dass ich eine ganz bestimmte Intentin habe!. Dilemma für die Dispositionstheorie: a) entweder nur Disposition für endlich viele Fälle, oder b) Idealisierung der Reaktion. Problem: ba) bei genauer Spezifikation dieser Bedingungen kann man nichts über meine Reaktion sagen. bb) eine Tatsache wird voraussetzt. IV 40 KripkeVsDispositionstheorie: sie räumt keinen Platz für immer mögliche Fehler ein! Der Dispositionstheoretiker kann sich hier nicht damit verteidigen, dass es hier eben eine Kluft gibt zwischen dem, was er meinte, und dem, was er "meinen sollte". Denn die "Funktion, die er tatsächlich meint" steht für ihn ja nicht durch eine von der Disposition unabhängige Tabelle von vornherein fest. IV 41 Vielmehr ist nach Ansicht des Dispositionalisten die Funktion aus der Disposition abzulesen. Daher muss für ihn die Disposition, Fehler zu machen Teil der Gesamtdisposition sein! def "Skaddition"/Kripke: wäre die Disposition unserer Person einschließlich der Disposition, Fehler zu machen. IV 42 Regel/Kompetenz/Kripke: Kompetenz kann Regeln nicht erklären, weil sie Regeln voraussetzt. (Das richtet sich nicht VsChomsky). VsDispositionstheorie: Übereinstimmungen können auch lediglich darauf beruhen, dass uns zuweilen Fehler unterlaufen. IV 47 Addition/Dispositionstheorie/Kripkes Wittgenstein: (s.o. "externe Kritik (1)"): Angenommen, es träfe zu, dass ich mit "+" die Addition meine. Problem: was für eine Relation besteht zwischen dieser Annahme und der Art von Antwort, die ich auf die Frage nach !117 + 159" geben werde? Dispositionstheorie: alle Varianten geben fälschlich an, es sei diese und jene deskriptiv faßbare Relation. Meinen/Intention/normativ: wenn man aber Meinen so versteht, dass das, was ich jetzt meine, das bestimmt, was ich künftig sagen sollte, ist das normativ, nicht deskriptiv. Das ist der Hauptpunkt VsDisposition. |
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Kompetenz Chomsky | Goodman Vs Fodor, J. | IV 141 GoodmanVsFodor: Zeitgenössische Theoretiker behaupten, daß Sprachkompetenz auf einem Lexikon und einer Grammatik im Bewußtsein beruhe. (Chomsky. GoodmanVs) das mentale Lexikon legt die Bedeutung der einzelnen Wörter fest. Die mentale Grammatik legt fest, in welcher Weise sich die Bedeutungen signifikanter Wortfolgen von den Bedeutungen ihrer Konstituenten herleiten. IV 143 Als ob das Bewußtsein ein digitaler Computer wäre. Der Reiz besteht in der verführerischen Ananlogie zu alltäglichen Maschinen und eben dem Computer. Laut Jerry Fodor ist der Computer das einzige Modell des Bwußtseins, über das wir verfügen. Aber Introspektion bringt uns hier auch nicht im entferntesten an eine Verifikation heran: die Befürworter der zu prüfenden Ansicht geben zu, daß der Zugriff auf den internen Code ein zutiefst unbewußter Vorgang ist. Der Grund für die überzeugung, daß er vorkommt ist, daß er in eine leistungfähige linguistische Theorie eingebettet ist. Wir sollen glauben, daß Sprecher auf einen internen syntaktischen und semantischen Code "Zugriff haben" und zwar aufgrund einer Analogie zur gegenseitigen Anziehungskraft von Körpern. Ich kann wissen, daß "Ulme" und "Buche" getrennte Klassen von Laubbäumen sind, aber keine Vorstellung haben, wie man sie unterscheidet. Goodman: meine SprachKompetenz wird durch mein Nichtwissen nicht gefährtdet. Ich kann mich anderen Mitgliedern der Sprachgemeinschaft anschließen, um meine Lücken zu füllen. Außerdem ist das fragliche Wissen nicht primär sprachlich, hier botanisch bzw. biographisch. Fodor gibt in diesem Punkt nach, und zieht den Schluß, daß das Lexikon referentiell undurchlässig ist. Seine Eintragungen legen die Begriffe fest, in denen wir denken, aber nicht das, worüber wir denken. IV 144 Die Analogie zum Computermodell ist ambig, weil sie eine referentielle und eine computermäßige Interpretation besitzt. I 145 Der Computer weiß natürlich nichts von der referentiellen Interpretation. - Dementsprechend würden wir nicht wissen, daß eine Computersimulation eine molekulare Interaktion repräsentiert - Aber nach Fodor ist genau dies unsere Situation im Hinblick auf Sätze die wir verstehen. - Fragen nach dem Wahrheitswert von Sätzen sind nach der computermäßigen Lesart unangebracht. Fodors Theorie kann weder erklären, wie wir wissen, was neue Sätze rep, noch, was vertraute rep. Die Rolle des Lexikons hat sich herausgebildet, um anderen Zwecken zu dienen. Die Linguisten können Verstehen metaphorischer Sprache nicht erklären. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Kompetenz Chomsky | Putnam Vs Harman, G. | Harman II 421 Wahrheit/HarmanVsPutnam: sie ist nicht bloß idealisierte rationale Akzeptierbarkeit. Sie involviert eine Relation zwischen einer Bemerkung oder einem Gedanken und der Weise, wie die Dinge in der Welt sind. Putnam/Harman: Putnam hat recht, wenn er den entscheidenden Punkt mit einer Festlegung auf die Lokalisierung aller Tatsachen in einer Welt gleichsetzt. Harman: weil ich annehme These es gibt eine einzige eindeutige kausale physikalische Ordnung, stellen sich mir folgende Fragen: „Was ist der Ort des Geistes in der physikalischen Welt?“ Was ist die Stelle von Werten in der Welt der Tatsachen?“ Ich glaube, dass es ein ernster philosophischer Fehler ist zu glauben, wir könnten diese Fragen vermeiden. PutnamVsHarman: eine Position wie Harmans führt zu zwei unplausiblen Konklusionen: 1. Identitäts-These von Körper und Geist. (HarmanVs! Ich glaube aber nicht, dass er aus der Annahme einer einzigen Kausalordnung folgt, eher zum Funktionalismus, den Putnam selbst vertrat) 2. Moralischer Relativismus. (Harman pro! Daran ist nichts Problematisches). Harman II 428 Wahrheit/HarmanVsPutnam: ich denke nicht, dass er es als gutes Argument für die Konklusion ansehen würde, dass Wahrheit dasselbe wie >Konsistenz sei: Problem: dann zeigt sein Argument aber nicht, dass Wahrheit eine Idealisierung rationaler Akzeptierbarkeit ist. Putnam VII 434 Kompetenz/Chomsky/Putnam: (Chomsky Syntactic Structures) versprach uns, dass es eine normale Form für Grammatiken und eine mathematische Einfachheitsfunktion geben würde, die all das präzise erklären würde. Dabei müsste man verschiedene Beschreibungen der Sprecherkompetenz betrachten, die in Normal Form gegeben sind, und die Einfachheit jeder Beschreibung messen, (durch die mathematische Funktion) um die einfachste zu finden. Diese wäre dann „die“ Beschreibung der Sprecherkompetenz. Putnam: eigentlich schuldet uns Chomsky auch noch eine mathematische Funktion, mit der man die „Güte“ mißt, mit der die Kompetenzbeschreibung mit der aktualen Performanz zusammenpaßt. Chomsky/Putnam: die Idee der Mathematisierung hat man seither aufgegeben. Zur Zeit ruht die Idee, dass die SprecherKompetenz durch eine Idealisierung des aktualen Sprecherverhaltens gegeben werden könnte, auf einem intuitiven Begriff einer „besten Idealisierung“ oder „besten Erklärung“. Rechtfertigung/PutnamVsChomskyPutnamVsHarman: anzunehmen, dass der Begriff der Rechtfertigung physikalistisch gemacht werden könnte durch Identifikation mit dem, was Leute gemäß der Beschreibung ihrer Kompetenz sagen sollten, ist absurd. VII 435 Harman/Putnam: würde aber doch sagen, dass es ein Unterschied ist, ob man fragt, ob die Erde vielleicht erst vor ein paar tausend Jahren entstand, VII 436 oder ob man etwas Moralisches fragt, weil es dort keine physikalischen Tatsachen gibt, die darüber entscheiden. PutnamVsHarman: wenn der mR mit Harman (und mit Mackie) brechen muss, dann ist die ganze Begründung der Unterscheidung Tatsachen/Werte beschädigt. Interpretation/Erklärung/Putnam: unsere Ideen der Interpretation, Erklärung usw. kommen genauso tief aus menschlichen Bedürfnissen wie ethische Werte. Putnam: dann könnte ein Kritiker von mir sagen, (auch wenn er mR bleibt): „Also gut, dann sind Erklärung, Interpretation und Ethik im selben Boot“ („Companions in Guilt“ Argument). Putnam: und genau da wollte ich ihn haben! Das war mein Hauptanliegen in „Vernunft Wahrheit und Geschichte“. (Putnam These Erklärung, Interpretation und Ethik sind nicht im selben Boot“ (companions in guilt“ Argument, Mitgefangen-mitgehangen-Argument: bei teilweisem Relativismus droht der totale Relativismus. PutnamVsHarman). Relativismus/Putnam: es gibt keinen rationalen Grund ethischen Relativismus zu unterstützen, aber nicht gleichzeitig totalen Relativismus. Referenz/Harman/Putnam: Harmans Antwort ist, dass die Welt eine eindeutige Kausalordnung hat. VII 437 PutnamVsHarman: das hilft aber nicht: wenn meine linguistische Kompetenz durch E1, E2...verursacht wird, dann ist es wahr, dass sie von E*1, E*2... verursacht* wurde, wobei * die korrespondierende Entität in einem Nicht Standard Modell bezeichnet. ((s) >Satz von Löwenheim), Problem: wieso ist Referenz dann durch Verursachung und nicht durch Verursachung* festgelegt? Referenz/Phyiskalismus/Putnam: die einzige Antwort, die er geben könnte wäre: „weil es die Natur der Referenz ist“. Das hieße, dass die Natur selbst Objekte herausgreift und sie in Korrespondenz zu unseren Wörtern stellt. David Lewis/Putnam: hat etwas ähnliches vorgeschlagen:…+… |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Kompetenz Chomsky | Horwich Vs Kripke, Saul A. | Stegmüller IV 154 Meinen/Kripkes Wittgenstein/HorwichVsWittgenstein/HorwichVsKripke: Die Liste (s.o.) muss ergänzt werden: d) Mit "plus" die Addition zu meinen, schließt nicht aus, dass Fehler gemacht werden. Das darf von keinem Bedeutungsbegriff verletzt werden. e) Die Bedeutung von "plus" ist eine intrinsische Eigenschaft! Das steht aber im Widerspruch zu d)! Horwich: Gehirnuntersuchungen könnten übrigens Übereinstimmungen hervorbringen. Kripke und Wittgenstein haben zwar gezeigt, dass es keine Tatsachen des Meinens geben müsse, aber nicht, dass es keine geben könnte! IV 154/155 Stegmüller: Auch Wittgenstein würde eine Rückkehr zur Empirie sicher begrüßen, aber eine Theorie könnte die Übereinstimmung wohl als Tatsache feststellen (wie die Theorie von Chomsky) aber immer noch nur im Rahmen von Behauptbarkeitsbedingungen (Rechtfertigungsbedingungen), nicht im Sinne einer wahrheitsfunktionalen Semantik. Turingmaschine/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller/Chomsky: Bsp (Kripke) Eine vom Himmel gefallene Maschine lässt sich in Bezug auf alles Relevante analysieren (Programm und Gedächtnis). a) Stegmüller: Damit akzeptiert Chomsky eine Auffassung, die eine geradlinige Lösung des Paradoxons enthält. Wir erkennen aufgrund von Unterschieden im Programm, ob "plus" oder "quus" repräsentiert ist. Denn wir verfügen über eine Theorie, die uns etwas über Unterschiede sagt. IV 156 b) Geradlinige Lösung: sprachliche Kompetenz. Wir unterscheiden wohlgeformte von nichtwohlgeformten Lautbildungen. IV 157 "Schaltermodell"/internalisierte Sprache: Im strukturellen Urzustand mag es viele Schalter geben, die auf "Null" gestellt sind, und darauf warten, in aktive Positionen gebracht zu werden. Sprache ist nichts anderes als eine vorliegende stabile Schaltereinstellung (internalisierte Sprache). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Kompetenz Chomsky | Chomsky Vs Quine, W.V.O. | II 319 Sprache/Quine: Geflecht von Sätzen. Theorie/Sprache/ChomskyVsQuine: Quine selbst muß sogar voraussetzen, daß beide getrennt sind: er ist sicher nicht der Ansicht, daß zwei monolinguale Sprecher der selben Sprache keine Meinungsverschiedenheiten haben können! ((s) Wenn Sprache und Theorie identisch wären, könnte man sich nicht streiten, da selbst nach Quine die Theorien eine gewisse Einheitlichkeit haben müssen). Chomsky: sonst wäre nach Quine jeder Streit völlig irrational, wie zwischen zwei Sprechern verschiedener Sprachen. II 320 Def Sprache/Quine: "Komplex von vorliegenden Dispositionen zu verbalem Verhalten, in denen sich Sprecher derselben Sprache notgedrungen einander angeglichen haben". (W+O,27) Sprache/ChomskyVsQuine: dann müßte sich unsere Disposition zu einem bestimmten Verbalverhalten durch ein bestimmtes System erklären lassen. Das ist sicher nicht der Fall. II 321 Verstärkung/ChomskyVsQuine: sein Begriff der "Verstärkung" ist nahezu leer. Wenn zum Lernen Verstärkung benötigt wird, läuft das darauf hinaus, daß Lernen nicht ohne Daten vonstatten gehen kann. Das ist noch leerer als bei Skinner, der im Gegensatz zu Quine nicht einmal verlangt, daß verstärkende Reize einwirken. Hier genügt es, daß die Verstärkung bloß vorgestellt ist. II 324 Sprachlernen: behavioristisch/Quine: Konditionierung, Assoziation ChomskyVsQuine: zusätzlich Prinzipien, nur so unendlich viele Sätze erklärbar. Wahrscheinlichkeit/Sprache/ChomskyVsQuine: der Begriff der "Wahrscheinlichkeit eines Satzes" ist völlig nutzlos und leer: II 325 Übersetzungsunbestimmtheit, Unbestimmtheit: ChomskyVsQuine: Disposition entweder in Bezug auf Reiz, oder in Bezug auf Gesamtkorpus der Sprache: dann alle Sätze gleichwahrscheinlich (Bezugsklassen) II 326 logische Wahrheit/Quine: wird bei ihm von Konditionierungsmechanismen hergeleitet, die bestimmte Satzpaare miteinander assoziieren, II 327 so daß unsere Kenntnis der logischen Relationen als ein finites System verknüpfter Sätze repräsentierbar sein muß. ChomskyVsQuine: dabei bleibt unklar, wie wir logische von kausalen Relationen unterscheiden. Wahrheitsfunktionen/Quine: erlauben eine radikale Übersetzung ohne "nicht verifizierbare analytische Hypothesen" daher lassen sie sich aus dem empirischen Datenmaterial unmittelbar erlernen (W+O § 13) ChomskyVsQuine: seine Bereitschaft, diese Dinge innerhalb des Rahmens der radikalen Übersetzung anzusiedeln, zeigt möglicherweise, daß er bereit ist, Logik als eine angeborene erfahrungsunabhängige Basis für das Lernen anzusehen. Dann ist es jedoch willkürlich, gerade diesen Rahmen als angeboren zu akzeptieren, und nicht auch vieles andere, das man ebenfalls beschreiben oder sich vorstellen kann. II 328 ChomskyVsQuine: sein eng gefaßter Humescher Rahmen (Chomsky pro) mit der Sprache als endlichem (!?) Geflecht von Sätzen ist mit diversen Binsenwahrheiten unverträglich, die auch Quine sicherlich akzeptieren würde II 329 analytische Hypothese/Reizbedeutung/Quine: Reizbedeutung involviert im Gegensatz zur analytischen Hypothese lediglich "normale induktive Ungewissheit". Da die entsprechenden Sätze Wahrheitsfunktionen enthalten können, führen sie zur "normalen Induktion". Das ist noch keine "Theoriekonstruktion" wie bei den analytischen Hypothesen. ChomskyVsQuine: die Unterscheidung ist nicht klar, weil die normale Induktion auch innerhalb der radikalen Übersetzung vorkommt. II 330 ChomskyVsQuine: Vs "Eigenschaftsraum": nicht sicher ob die Begriffe der Sprache mit physikalischen Dimensionen erklärt werden können Aristoteles: eher mit Handlungen verknüpft. - VsQuine: nicht evident, daß Ähnlichkeiten in einem Raum lokalisierbar sind Prinzipien, nicht "gelernte Sätze" I 333 VsQuine: kann nicht von "Disposition zur Reaktion" abhängig sein, sonst wären Stimmungen, Augenverletzungen, Ernährungsstand usw. zu maßgeblich I 343 Sprache muß vielleicht gar nicht gelehrt werden. II 335 Synonymie/ChomskyVsQuine: (dieser hatte vorgeschlagen, daß Synonymie "grob gesprochen" in annähernder Gleichheit der Situationen, und annähernd gleicher Wirkung bestehe). Chomsky: es besteht nicht einmal annähernde Gleichheit in den Bedingungen, die mit Wahrscheinlichkeit synonyme Äußerungen hervorbringen. ChomskyVsQuine: Synonymie kann man also nicht mit Hilfe von Gebrauchsbedingungen (Behauptungsbedingungen) oder Wirkungen auf den Hörer charakterisieren. Es ist wesentlich, zwischen langue und parole, zwischen Kompetenz und Performanz zu unterscheiden. Es geht um sinnvolle Idealisierung, Quines Idealisierung ist sinnlos. II 337 Übersetzungsunbestimmtheit/ChomskyVsQuine: die These läuft in einem psychologischen Kontext auf eine unplausible und ziemlich gehaltlose empirische Behauptung hinaus, nämlich darüber, welche angeborenen Eigenschaften der Geist zu Spracherwerb beisteuert. In einem erkenntnistheoretischen Kontext ist Quines These lediglich eine Version der bekannten skeptischen Argumente, die genauso gut auf die Physik oder anderes angewendet werden können. II 337 Unterbestimmtheit/Unbestimmtheit/Theorie/ChomskyVsQuine: jede Hypothese geht über die Daten hinaus, sonst wäre sie uninteressant Quine V 32 Def Sprache/Quine: „Komplex von Dispositionen zu sprachlichem Verhalten“. ((s) das könnte man zirkulär nennen, weil „sprachlich“ vorkommt. Vs: dann soll damit ausgedrückt werden, dass es neben dem Verhalten eben nicht noch eine Sprache gibt.) Disposition/ChomskyVsQuine: so ein Komplex lässt sich vermutlich als eine Menge von Wahrscheinlichkeiten darstellen, unter bestimmten Umständen eine Äußerung zu machen. Vs: der Begriff der Wahrscheinlichkeit bringt gar nichts: die Wahrscheinlichkeit, mit der ich einen bestimmten englischen Satz äußere, ist gar nicht zu unterscheiden von der Wahrscheinlichkeit, mit der ich einen bestimmten japanischen Satz äußere. QuineVsChomsky: man vergesse nicht, dass Dispositionen ihre Bedingungen haben. V 33 Diese finden wir durch das Verfahren von Frage und Zustimmung. Quine XI 115 Sprache/Theorie/ChomskyVsQuine/Lauener: die Sprache einer Person und ihre Theorie sind auf jeden Fall verschiedene Systeme, auch wenn man Quine sonst zustimmen würde. XI 116 Quine: (dito). Unbestimmtheit der Übersetzung: wegen ihr kann man nicht von einer gegenüber Übersetzungen invarianten Theorie sprechen. Man kann auch nicht sagen, dass eine absolute Theorie in verschiedenen Sprachen formulierbar sei, oder auch umgekehrt, dass verschiedene (sogar einander widersprechende) Theorien in einer Sprache ausgedrückt werden können. ((s) >Wegen der ontologischen Feststellung, dass ich nicht über Ontologie streiten kann, indem ich dem anderen sagen, dass es die Dinge, die es bei ihm gebe, bei mir nicht gibt, weil ich dann den Selbstwiderspruch aufstelle, dass es Dinge gibt, die es nicht gibt). Lauener: das entspräche dem Irrtum, dass die Sprache die Syntax, die Theorie aber den empirischen Gehalt beisteuere. Sprache/Theorie/Quine/Lauener: d.h. nicht, dass es gar keinen Gegensatz zwischen beiden gäbe: insofern dennoch zwei verschiedene Theorien in derselben Sprache niederlegt werden, heißt das dann, dass die Ausdrücke nicht in allen Ausdrücken austauschbar sind. Es gibt aber auch Kontexte, wo die Unterscheidung Sprache/Theorie keinen Sinn hat. Daher ist der Unterschied graduell. Die Kontexte, wo Sprache/Theorie austauschbar sind, sind die, wo Quine von einem Netzwerk spricht. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Kompetenz Chomsky | Horwich Vs Wittgenstein | Stegmüller IV 154 Meinen/Kripkes Wittgenstein/HorwichVsWittgenstein/HorwichVsKripke: Die Liste (s.o.) muss ergänzt werden: d) Mit "plus" die Addition zu meinen, schließt nicht aus, dass Fehler gemacht werden. Das darf von keinem Bedeutungsbegriff verletzt werden. e) Die Bedeutung von "plus" ist eine intrinsische Eigenschaft! Das steht aber im Widerspruch zu d)! Horwich: Gehirnuntersuchungen könnten übrigens Übereinstimmungen hervorbringen. Kripke und Wittgenstein haben zwar gezeigt, dass es keine Tatsachen des Meinens geben müsse, aber nicht, dass es keine geben könnte! IV 154/155 Stegmüller: Auch Wittgenstein würde eine Rückkehr zur Empirie sicher begrüßen, aber eine Theorie könnte die Übereinstimmung wohl als Tatsache feststellen (wie die Theorie von Chomsky) aber immer noch nur im Rahmen von Behauptbarkeitsbedingungen (Rechtfertigungsbedingungen), nicht im Sinne einer wahrheitsfunktionalen Semantik. Turingmaschine/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller/Chomsky: Bsp (Kripke) Eine vom Himmel gefallene Maschine lässt sich in Bezug auf alles Relevante analysieren (Programm und Gedächtnis). a) Stegmüller: Damit akzeptiert Chomsky eine Auffassung, die eine geradlinige Lösung des Paradoxons enthält. Wir erkennen aufgrund von Unterschieden im Programm, ob "plus" oder "quus" repräsentiert ist. Denn wir verfügen über eine Theorie, die uns etwas über Unterschiede sagt. IV 156 b) Geradlinige Lösung: sprachliche Kompetenz: Wir unterscheiden wohlgeformte von nicht-wohlgeformten Lautbildungen. IV 157 "Schaltermodell"/internalisierte Sprache: Im strukturellen Urzustand mag es viele Schalter geben, die auf "Null" gestellt sind, und darauf warten, in aktive Positionen gebracht zu werden. Sprache ist nichts anderes als eine vorliegende stabile Schaltereinstellung (internalisierte Sprache). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
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Kompetenz | Chomsky, N. | Searle VIII 404 Kompetenz/Perrformanz/Chomsky: These Performanz ist nur die Spitze des Eisbergs der Kompetenz. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
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