Begriff/ Autor/Ismus |
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Angeborenes | Deacon | I 102 Angeborenes/Sprachkompetenz/Deacon: Es ist unumstritten, dass menschliche Gehirne für das Lernen einer lokal vorherrschende Sprache geeignet sind und speziell dafür ausgerüstet sind. DeaconVsChomsky: Das muss aber nicht als angeborene „SprachKompetenz“ bezeichnet werden. Kompetenz/Deacon: ist ihrerseits eine lernbare Fähigkeit. >N. Chomsky, >VsChomsky, >Spracherwerb, >Grammatik, >Kompetenz, >Gehirn/Deacon. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Bedeutung | Foster | I 1 Bedeutung/Foster: These: Die Bedeutung steckt in den Tatsachen über die Sprache, die die Beherrschung implizit anerkennt. - Beherrschung/Sprachbeherrschung/(s): Hier geht es um die Totalität, die Gesamtheit der Sprache, statt einer Liste. >Kompetenz, >Semantische Tatsachen. |
Foster I John A. Foster "Meaning and Truth Theory" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Beschreibungstheorie | Stalnaker | I 15 KripkeVsBeschreibungstheorie/Stalnaker: Die Beschreibungstheorie erwächst aus einer Verwechslung von Semantik und Metasemantik. >Semantik. Anti-Essentialismus/Kripke/Stalnaker: Anti-Essentialismus erwächst aus einer Verwechslung von Semantik und Metaphysik. >Essentialismus, >Metaphysik. I 212 Rein deskriptive Sprache/Stalnaker: Wenn wir eine rein deskriptive Sprache hätten, hätten wir keine Referenzfestlegung für allgemeine Termini. >Allgemeine Termini, >Referenz. Dagegen: Referenz/Kausaltheorie der Referenz: (als Gegenposition zum Deskriptivismus): sagt uns die Kausaltheorie der Referenz wie Referenz im allgemeinen, für Namen wie für Prädikate, erworben wird. Das Wissen über die Referenzfestlegung gehört dann zur SprachKompetenz. >Kausaltheorie der Referenz. I 212 Def Lokaler Deskriptivismus/Lewis/Stalnaker: Lokaler Deskriptivismus ist einfach eine Weise, einen Teil der Sprache durch einen anderen zu erklären. ((s) Laut Lewis und Stalnaker ist dies die einzige Möglichkeit). Globaler Deskriptivismus/LewisVs: Globaler Deskriptivismus macht es unmöglich zu erklären, wie Aussagen überhaupt falsch sein können. Das ist Putnams Paradox. ((s) Dann referieren die Ausdrücke auf "welche Dinge auch immer"). Dann sind die Eigenschaften und Relationen immer das, was die Theorie am besten wahr macht. Vgl. >Zentrierte Welten. Zusatzbedingung/Lewis: Die einfachen Termini müssen die Welt "an den Gelenken aufteilen". VsGlobaler Deskriptivismus: 1. Dieser wäre holistisch, d.h. was ich denke, ist von allem anderen abhängig, was ich denke. 2. Er wäre solipsistisch, weil von meinen Kausalrelationen abhängig: dann bedeutet "Tullius" ist bei mir etwas anderes als bei dir. >Solipsismus, >Holismus. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Bilder | Goodman | III 216f Bild/Goodman: Bilder sind eher mit den Temperaturereignissen zu vergleichen, als mit den Höhen der Quecksilbersäule. Denn in den fraglichen Systemen werden die Bilder wie die Temperaturen eher denotiert und denotieren nicht selbst. Def Sehen/Goodman: Welche Eigenschaften ein Bild exemplifiziert oder zum Ausdruck bringt, ist mit der Verwendung eines skalenlosen Thermometers vergleichbar. >Sehen. III 217f Def Sagen/Goodman: Sagen, was das Bild exemplifiziert, ist dann eine Frage des Einpassens der richtigen Wörter aus einer syntaktisch unbegrenzten und semantisch dichte Sprache. Es wird immer einen weiteren Ausdruck geben, derart, dass wir nicht bestimmen können welcher tatsächlich durch das betreffende Bild exemplifiziert wird. Sagen, was ein Bild exemplifiziert, ist wie Messen ohne Angabe von Toleranzbereichen. III 218 Pikturale Exemplifikation/Goodman: Pikturale Exemplifikation ist also in Wirklichkeit ein invertiertes Anzeige- oder Messsystem. Systeme dürfen nicht mit Sprache gleich gesetzt werden. Sprachen haben Alphabete, pikturale Systeme nicht. Vgl. >Exemplifikation, >Terminologie/Goodman. --- IV 121 Pikturale Elemente/Goodman: Pikturale Elemente können niemals, wie ähnlich sie auch sein mögen, syntaktische Äquivalente darstellen. Denn ohne ein Alphabet haben wir keine Möglichkeit, bei Marken wesentliche und unwesentliche Unterschiede auseinanderzuhalten. Eine verschwommene Pferd-Darstellung ist sicher keine Darstellung eines verschwommenen Pferdes. Das Verschwommensein gehört zur Darstellung oder zur Vorstellung. Wir besitzen kein Lexikon pikturaler Formen. Deshalb kann die Sprachtheorie BildKompetenz nicht erklären. IV 156 Fotografie/Goodman: Eine Fotografie der Marsoberfläche erinnert uns daran, dass das Mediumn nicht seine eigene Skala für Größe und Distanz mitliefert. >Fotografie. IV 169 Digital/analog/Goodman: Ist das aus Punkten zusammengesetzte Bild kein digitales Bild? Nein! Weil kein Symbol an sich digital oder analog ist. IV 174 Ein vollständiges Schema ist piktural nur dann, wenn es analog ist. Verbal, wenn es digital ist. Mit anderen Worten: Nicht jedes analoge, vollständige Schema ist piktural und nicht jedes digitale vollständige Schema ist verbal. Bild/Goodman: Wir sind also nicht zu einer Definition von Bildern gekommen. >Landkarten-Beispiel, >Abbildung. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Chinese Room | Danto | I 272f Chinese room/Searle: Searle bestreitet, dass hinsichtlich der linguistischen Kompetenz keine Unterscheidung möglich sein sollte. Chinese Room: Der Insasse beherrscht nicht die Sprache, verfährt aber nach festgelegten Regeln. Der Output ist nicht von Sprachkompetenz zu unterscheiden. >Regeln, >Kompetenz, >Übersetzung, vgl. >Computation. DantoVsSearle: Aber vielleicht macht das Gehirn der auch nicht mehr, als auf irgendeinen elektrischen Impuls mit elektrischen Reaktionen zu antworten. >Computermodell, >Kognition, >Chinese Room. |
Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Chomsky | Deacon | I 35 Chomsky/Deacon: Chomskys Theorie erinnert an evolutionstheoretische Erklärungen durch die Annahme von „hoffnungsvollen Monstern“: Zufallsmutationen, die neue Fähigkeiten hervorbringen. >Hopeful monsters. Bsp Die Fähigkeit von Kindern, die Grammatik der zuerst von ihnen gelernten Grammatik zu erwerben. Erklärung/Chomsky: Das ist nur zu erklären, wenn wir eine „Universale Grammatik“ annehmen, die allen menschlichen Gehirnen als eine Blaupause eingebaut ist. >Universalgrammatik. I 36 Ein solches „Sprachorgan“ könnte erklären, warum keine andere Spezies eine Sprache entwickelt hat. Es würde auch erklären, warum es keine Zwischenstufen zwischen menschlicher und nicht menschlicher Sprache gibt. Weitere Vorteile: Eine solche These erklärt, warum menschliche und nichtmenschliche Kommunikation einander nicht ähneln, sie erklärt die systematisch unabhängige Natur grammatischer Regeln (sie entstammen alle der neurologischen Verschaltung des Gehirns), sie erklärt die angeblich universellen Merkmale von Sprachstrukturen, sie erklärt die wechselseitige Übersetzbarkeit der Sprachen, sie erklärt sie Leichtigkeit des Spracherwerbs bei magerem Input und fehlender Fehlerkorrektur. I 37 DeaconVsChomsky/DeaconVsUniversalgrammatik: Viele Linguisten stellen die falsche Frage: sie setzen etwas voraus (die Lernfähigkeit des Kindes) und fragen, wie es zustande kommt. Dabei dient die Annahme einer Universalgrammatik als Platzhalter für alles, was nicht gelernt werden kann. >Lernen. I 38 Zu sagen, dass nur das menschliche Gehirn in der Lage ist, eine Grammatik hervorzubringen, nimmt den Linguisten das Problem aus den Händen und reicht es an die Neurobiologen weiter. >Grammatik, >Neurobiologie. Chomsky/Deacon: Chomsky geht es allerdings nicht um Sprachentstehung, sondern um Erklärung des Ursprungs der SprachKompetenz. >Kompetenz, >Spracherwerb, >Sprachentstehung. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Chomsky | Psychologische Theorien | Slater I 191 Chomsky/Psychologische Theorien: Chomsky (1957)(1) [argumentierte] (...) für stark eingeschränkte angeborene Tendenzen, die dazu führen, dass alle natürlichen Sprachen eine kleine Anzahl universeller Eigenschaften teilen. Der Spracherwerb erfordert also keine langwierige Entwicklungszeit, in der das Kind den Eigenheiten seiner Muttersprache ausgesetzt ist. Vielmehr dienen kurze Ausschnitte aus der "Oberflächen"-Eingabe dazu, eine von wenigen möglichen "versteckten" Strukturen auszulösen, die sich dann zu einem System entwickeln, das in der Lage ist, eine unendliche Vielfalt von grammatikalisch korrekten Sätzen in der jeweiligen Muttersprache, der das Kind ausgesetzt ist, zu erzeugen. Psychologie: Während Chomsky nie direkt Kindersprache studierte, beobachteten psychologische Studien einen mehrjährigen Zeitraum, der allmählich das Vokabular und die grammatikalische Komplexität steigerte. Z.B. >Eimas et al. (1971)(2). >Sprachentwicklung/Eimas. VsChomsky/ChomskyVsVs: Als diese Spracherwerbsforscher das Fehlen von Beweisen für angeborene Sprachfähigkeiten feststellten, war die Erklärung derjenigen, die sich für Chomskys nativistische Perspektive ausSprachen, dass Kinder von einer beeindruckenden Reihe von "Produktionsmängeln" befallen sind, die ihre wahre zugrunde liegende Kompetenz verdecken. VsProduktionsmängel-Theorie: >Phonetik/Psychologische Theorien. Slater I 196 Chomsky: Das Argument für einen speziellen Sprachmodus beruhte auf zwei Ansprüchen: (a) Sprache wird auf eine Weise wahrgenommen, die nicht mit nicht-sprachlichen Klängen geteilt wird, und (b) die Sprachwahrnehmung ist grundsätzlich linguistischer Natur und spricht damit für einen angeborenen Mechanismus, der spezifisch für den Menschen ist. VsChomsky: Beide Behauptungen wurden durch starke empirische Daten im Jahrzehnt nach Eimas et al. in Frage gestellt (1971(2)). Zunächst zeigten Kuhl und Miller (1975(3), 1978(4), dass ein nicht-menschliches Säugetier (Chinchilla) CP (kategoriale Wahrnehmung; >Phonetik/psychologische Theorien) für VOT (Voice onset time - Stimmeinsatz-Zeit, einschließlich der gleichen synthetischen Sprachlaute wie in Eimas et al. verwendet wurden) hat. Darüber hinaus waren Kuhl und Miller in der Lage Slater I 197 ein Verfahren zu entwickeln, das Kennzeichnungsdaten von den Tieren gewinnt. Die Art und Weise, wie Chinchillas auf VOT reagiert haben, ist praktisch identisch mit menschlichen Erwachsenen. Nachfolgearbeiten von Kuhl und Padden (1982)(5) testeten Rhesusaffen und bestätigten diese Ergebnisse mit einer dem Menschen ähnlicheren Art. Kategoriale Wahrnehmung: So ist die Anwesenheit von CP kein ausreichendes Argument für den Betrieb eines sprachlich relevanten Sprachmodus, da niemand behauptet, dass Chinchillas oder Affen im Entferntesten etwas wie Sprache und schon gar keine Fähigkeit zur Sprachproduktion erreichen. Nachfolgende Untersuchungen von Kluender, Diehl und Killeen (1987)(6) haben gezeigt, dass die grundlegenden Eigenschaften von CP nicht einmal für Säugetiere einzigartig sind (...). Vgl. >Tiersprache. Problem: CP ist nicht annähernd so definitiv wie die Ansprüche von Liberman et al. (1957)(7), (1961)(8), (1967)(9). Siehe Pisoni und Lazarus (1974)(10), Miller (1997)(11). 1. Chomsky, N. (1957). Syntactic structures. Mouton: The Hague. 2. Eimas, P. D., Siqueland, E. R.,Jusczyk, P., &Vigorito,J. (1971). Speech perception in infants. Science, 171, 303-306. 3. Kuhl, P. K., & Miller, J. D. (19 75). Speech perception by the chinchilla: Voiced-voiceless distinction in alveolar plosive consonants. Science, .190, 69—72. 4. Kuhl, P. K., & Miller, J. D. (19 78). Speech perception by the chinchilla: Identification functions for synthetic VOT stimuli. Journal of the Acoustical Society of America, 63, 905—917. 5. Kuhl, P. K., & Padden, D. M. (1982). Enhanced discriminability at the phonetic boundaries for the voicing feature in macaques. Perception and Psychophysics, 32, 542—550. 6. Kluender, K. R., Diehl, R. L., & Killeen, P. R. (1987). Japanese quail can learn phonetic categories. Science, 237, 1195—1197. 7. Liberman, A. M., Harris, K. S., Hoffman, H. S., & Griffith, B.C. (1957). The discrimination of speech sounds within and across phoneme boundaries. Journal of Experimental Psychology, 54, 358—368. 8. Liberman, A. M., Harris, K. S., Kinney, J., & Lane, H. (1961). The discrimination of relative onset-time of the components of certain speech and non-speech patterns. Journal of Experimental Psychology, 61,379—388. 9. Liberman, A. M., Cooper, F. S., Shankweiler, D. P., & Studdert-Kennedy, M. (1967). Perception of the speech code. Psychological Review, 74, 431—461. 10. Pisoni, D. B., & Lazarus, J. H. (1974). Categorical and non-categorical modes of speech perception along the voicing continuum. Journal of the Acoustical Society of America, 55, 328—333. 11. Miller, J. L. (1997). Internal structure of phonetic categories. Language and Cognitive Processes, 12, 865—869. Richard N. Aslin, “Language Development. Revisiting Eimas et al.‘s /ba/ and /pa/ Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications |
Slater I Alan M. Slater Paul C. Quinn Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012 |
Denken | Chomsky | McGinn I 19f Chomsky These: Reichhaltigkeit in einer Richtung geht mit Dürftigkeit in anderer Richtung einher und umgekehrt. McGinn pro. >Denkformen, >Denken, >Methode, >Erklärung, >Fähigkeiten, >Kompetenz. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Diskurs | Foucault | II 33ff Diskurs/Foucault: Zunächst negative Arbeit: wir müssen uns von einem ganzen Komplex von Begriffen lösen: 1.Tradition, 2. unreflektierten Kontinuitäten. Def Tradition: dank seiner kann man die Neuigkeiten auf einem Hintergrund der Permanenz isolieren, Ähnlichkeiten und Wiederholungen bekommen einen kausalen Anstrich. Der Begriff verbindet auf Entfernung und durch die Zeit hindurch. Er gruppiert verstreute Ereignisse. FoucaultVs: es gibt nie scharfe Grenzen. In einem anderen System gibt es ganz andere Verbindungen. Der Begriff sollte nicht verwendet werden. Diskurs/Foucault: 1.falsche Annahme, es gäbe stets einen geheimen Ursprung. 2. falsche Annahme, jeder Diskurs beruhte insgeheim auf einem bereits Gesagten. Stattdessen neu: den Diskurs im Mechanismus seines Drängens behandeln. So erscheint das Vorhaben einer reinen Beschreibung der diskursiven Ereignisse als Horizont für die Untersuchung der sich darin bildenden Einheiten. Keine Analyse der Sprache!. Stattdessen: Frage: wie kommt es, dass eine bestimmte Aussage erschienen ist und keine andere an ihrer Stelle? Denken/Diskurs: diese Beschreibung des Diskurses ist nicht die Geschichte des Denkens! Die Geschichte des Denkens würde die Absicht von Subjekten untersuchen wollen. >Bewusstseinsgeschichte, >Subjekt, >Intention. Diskurs: Beim Diskurs geht es um das Wiederfinden des stummen, murmelnden, unerschöpflichen Sprechens, das von innen die Stimme belebt, die man hört. Denken: Analyse des Denkens ist stets allegorisch im Verhältnis zum Diskurs, den sie benutzt. Frage: was wurde wirklich gesagt? Diskurs: wird völlig anders analysiert: man muss zeigen, warum er so und nicht anders war. Es geht um Ereignisse, die weder die Sprache noch der Sinn völlig erschöpfen können. Nicht psychologisch! Keine Gruppierungen. II 48ff Diskurs: könnte man von einer Identität der Themen sprechen? Bsp ob die Evolution als Thema sich von Buffon bis Darwin durchgehalten hatte?. Foucault: dieses Thema unterschob stets mehr als man davon wusste, aber zwang dazu, von einer fundamentalen Wahl auszugehen. Antwort: anstatt Ketten von logischen Schlüssen oder Tafeln von Unterschieden aufzustellen, sollte man Systeme der Steuerung beschreiben. Formationsregeln. II 61ff Analyse des Diskurses: entdeckt keine Form, sondern eine Gesamtheit von Regeln, die einer Praxis immanent sind. Nicht die Gegenstände bleiben konstant, noch der Bereich, den sie bilden, nicht einmal der Punkt des Auftauchen oder ihre Charakterisierungseise, sondern das Inbeziehungsetzen der Oberflächen, wo sie erscheinen! Bsp Wir wollen nicht wissen, ob derselbe, zur jederzeit wahnsinnig gewesen wäre. (Eine solche Geschichte des Referenten ist zweifellos möglich). Aber hier geht es nicht darum, den Diskurs geschichtlich zu neutralisieren, sondern im Gegenteil, ihn in seiner Konsistenz zu erhalten, in seiner eigenen Komplexität. Es geht auch nicht um die Untersuchung des Bedeutungswandels von Wörtern und Begriffen. Die Wörter sind unserer Analyse ebenso fern wie die Dinge selbst. Es geht vielmehr darum, warum ein. Gegenstand einer Untersuchung geworden ist. Bsp warum die Kriminalität ein Gegenstand der medizinischen Untersuchung geworden ist oder Bsp die sexuelle Abweichung Gegenstand des psychiatrischen Diskurses. Diskurs: nicht eine reine und einfache Beschränkung der Dinge und Wörter, keine dünne Kontaktfläche zwischen Wirklichkeit und Sprache. Vielmehr macht die Analyse die Regeln sichtbar. Die Regeln und Praktiken bilden die Gegenstände. A II 154f Def Diskurs: Menge von Aussagen, die dem gleichen Formationssystem (diskursive Formation) angehören. Bsp klinischer, ökonomischer Diskurs. Def Formulierung: Ereignis, das stets raum zeitlich auffindbar ist. Def Satz/Proposition: die Einheiten, die die Grammatik oder Logik in einer Zeichenmenge erkennen können. Def Aussage: die dieser Zeichenmenge eigene Existenzmodalität. Diskursive Formation: soll jetzt zum einem Gesetz der Serien ausformuliert werden. Denkbild: die Beschreibung der Aussagen wendet sich nach einer in gewisser Weise vertikalen Dimension den Existenzbedingungen der verschiedenen Bedeutungsmengen zu. Beschreibung der Aussage: Paradox: die Beschreibung versucht nicht, die sprachlichen Performanzen zu umgehen, dennoch ist die Aussage nicht unmittelbar sichtbar. Sie gleichzeitig nicht sichtbar und nicht verborgen. Analyse der Aussage: historisch, aber außerhalb jeder Interpretation: sie befragt die gesagten Dinge nicht nach dem, was sie verbergen, sondern umgekehrt, auf welche Weise sie existieren, was es für sie heißt, manifestiert worden zu sein. Bedeutung: verschiedene Bedeutungen gibt es auf einem identischen Aussagesockel. Aber fehlende Regelmäßigkeit ist keine verborgene Bedeutung! Aussage: keine Einheit neben, über oder unter den Sätzen oder Propositionen. Bedeutung: verweist immer auf etwas anderes. Sprache/Foucault: scheint stets durch das Andere, das Woanders, das Distanzierte, das Ferne bevölkert. Sie wird durch die Abwesenheit ausgehöhlt. B II 165ff Wie kann sich die Beschreibung der Aussagen der Analyse der diskursiven Formationen anpassen? Denkbild: ich gehe nicht mittels einer linearen Deduktion vor, sondern im konzentrischen Kreisen. Theorie/Foucault: ich habe kein strenges theoretisches Modell errichtet, sondern ein kohärentes Beschreibungsgebiet freigesetzt. Def Diskursive Formation: das allgemeine Aussagesystem, in einer Gruppe sprachlicher Performanzen gehorcht. Nicht das einzige System, von dem sie beherrscht wird, sie wird außerdem von einem logischen, linguistischen, psychologischen System gelenkt. Eine Aussage gehört zu einer diskursiven Formation, wie ein Satz zu einem Text und eine Proposition zu einer deduktiven Gesamtheit. Def Diskurs: eine Menge von Aussagen, insoweit sie zur selben diskursiven Formation (Formationssystem) gehören. Def »diskursive Praxis«: nicht expressives Tun, auch nicht rationale Aktivität, auch nicht Kompetenz, sondern: Gesamtheit von anonymen, historischen, stets im Raum und Zeit determinierten Regeln, die in einer gegebenen Epoche für eine soziale, ökonomische, geographische oder sprachliche Umgebung die Wirkungsbedingungen der Aussagefunktion definiert haben. >Diskurstheorie. |
Foucault I M. Foucault Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994 Foucault II Michel Foucault Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981 |
Dispositionen | Kripke | Stegmüller IV 41 Disposition/Kripkes Wittgenstein/VsKripke/Stegmüller: Die Funktion ist aus der Disposition abzulesen - dann muss die Disposition zu Fehlern Teil der Gesamtdisposition sein. KripkeVs: Das setzt wieder Tatsachen in Bezug auf eine richtige Tabelle oder eine richtige Funktion voraus. >Meinen/Kripke. Kripke: Die Funktion besteht aber nicht vor der Disposition. Kompetenz kann Regeln nicht erklären, weil sie Regeln voraussetzt - Kompetenz ist normativ, nicht deskriptiv. >Kompetenz. Stegmüller IV 47 Kripkes Wittgenstein/KripkeVsDispositionstheorie: Wenn man Meinen so versteht, dass das, was ich jetzt meine bestimmt, was ich in Zukunft meinen soll, dann ist das normativ, nicht deskriptiv. >Sprecher-Bedeutung, >Sprecher-Intention, >Meinen. Dispositionstheorie: Die Dispositionstheorie behauptet, deskriptiv zu sein, das ist sie aber nicht. Sprache/Kripke: Die Sprache dürfen wir strenggenommen nicht problematisieren, weil wir unsere Frage dann nicht mehr verständlich formulieren könnten. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 |
Doppelte Kontingenz | Parsons | Habermas IV 320 Doppelte Kontingenz/Parsons/Habermas: Parsons(1): Da die regulierende Kraft der kulturellen Werte die Kontingenz der Entscheidungen nicht berührt, steht jede Interaktion zwischen zwei Handelnden, die eine Beziehung eingehen, unter der Bedingung „doppelter Kontingenz“: diese hat die Rolle eins problemerzeugenden Faktums: sie macht Ordnungsleistungen funktional notwendig. Im logischen Aufbau der Interaktion ist die doppele Kontingenz der Wahlfreiheit von Ego und Alter den handlungskoordinierenden Ordnungsmechanismen vorgeordnet. Auf der analytischen Ebene der Handlungseinheit werden die Wertstandards, einzelner Aktoren als ein subjektiver Besitz zugerechnet: Habermas IV 321 Sie bedürfen daher der intersubjektiven Abstimmung. Das Element der Wertorientierung soll lediglich die Annahme kontingenter Zwecksetzungsprozesse ausschließen und verhindern, dass die Autonomie der Zwecksetzung zugunsten einer rationalistischen oder positivistischen Angleichung von Handlungsorientierungen an Determinanten der Situation eingezogen wird. Habermas IV 392 Doppelte Kontingenz/Parsons/Habermas: Im kommunikativen Handeln kommt doppele Kontingenz dadurch zustande, dass jeder Interaktionsteilnehmer grundsätzlich kritisierbare Ansprüche sowohl erheben (und unterlassen) als auch annehmen (und zurückweisen) kann; er fällt seine Entscheidungen unter der Voraussetzung, dass dies auch für die übrigen Interaktionsteilnehmer gilt. Die doppelt kontingente Verständigung beruht auf Interpretationsleistungen von Aktoren, die, solange sie nicht egozentrisch am eigenen Erfolg, sondern an Verständigung orientiert sind, und ihre jeweiligen Ziele durch ein kommunikatives Einverständnis erreichen wollen, bestrebt sein müssen, zu einer gemeinsamen Situationsdefinition zu gelangen. >Geltungsansprüche. Habermas: Handlungen können nur dann über sprachliche Konsensbildung koordiniert werden, wenn die kommunikative Alltagspraxis in einem lebensweltlichen Kontext eingebettet ist, der durch kulturelle Überlieferungen, institutionelle Ordnungen und Kompetenzen bestimmt ist. Die Interpretationsleistungen zehren von diesen lebensweltlichen Ressourcen. Habermas IV 393 Problem: Verständigungsaufwand und Dissensrisiko wachen in dem Maße, wie die Handelnden nicht mehr auf einen solchen lebensweltlichen Konsensvorschuss zurückgreifen können. Je mehr sie sich auf ihre eigenen Interpretationsleistungen verlassen müssen, wird ein Einverständnis von der intersubjektiven Anerkennung kritisierbarer Geltungsansprüche abhängen. Lösung/Parsons: Sprache als Informationsmedium, vor allem als Koordinierungsmechanismus für wohlumschriebene Kontexte.(2) >Intersubjektivität, >Kommunikationstheorie, >Kommunikatives Handeln. 1.Talcott Parsons, The Social System, Glencoe 1951, S. 36 2. R.C. Baum, On Societal Media Dynamics in: ders. “Introduction to Generalized Media in Action, in: Festschrift Parsons (1976), Vol. II S. 448ff. |
ParCh I Ch. Parsons Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014 ParTa I T. Parsons The Structure of Social Action, Vol. 1 1967 ParTe I Ter. Parsons Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Gebrauchstheorie | Grice | Welker I 137 ff WelkerVsGebrauchstheorie der Bedeutung: Da die Sätze in unserem Leben sich kaum je zweimal in der gleichen Form einstellen, ist infrage zu stellen, wieso der Gebrauch die Bedeutung bestimmt. WelkerVsWittgenstein. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?thema=S%C3%A4tze">Sätze, > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?thema=Sprachverhalten">Sprachverhalten. Wenn wir die Sprachbeherrschung als Antwort anführen, müssen wir auf zeitunabhängige Bedeutung rekurrieren. >Kompetenz, >Zeitloses. Sprachen bestehen, genetisch gesehen, vor allen Benutzern. >Sprache. Wörter mit Hilfe anderer Wörter zu erklären führt in ähnlich unabsehbare Unendlichkeiten, wie die Erklärung von Zahlen in ihrer Relation zu anderen Zahlen. >Wörter. |
Grice I H. Paul Grice "Meaning", in: The Philosophical Review 66, 1957, pp. 377-388 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Megle Frankfurt/M. 1993 Grice II H. Paul Grice "Utterer’s Meaning and Intentions", in: The Philosophical Review, 78, 1969 pp. 147-177 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Grice III H. Paul Grice "Utterer’s Meaning, Sentence-Meaning, and Word-Meaning", in: Foundations of Language, 4, 1968, pp. 1-18 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Grice IV H. Paul Grice "Logic and Conversation", in: P. Cple/J. Morgan (eds) Syntax and Semantics, Vol 3, New York/San Francisco/London 1975 pp.41-58 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Welker I David D. Welker Linguistic Nominalism, Mind, 1970, pp. 569-580 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 |
Gesellschaft | Habermas | IV 42 Gesellschaft/Institutionen/Sprache/Habermas: Die Bildung von Identitäten und die Entstehung von Institutionen kann man sich so vorstellen, dass der außersprachliche Kontext der Verhaltensdispositionen und der Verhaltensschemata gewissermaßen sprachlich durchdrungen d.h. symbolisch durchstrukturiert wird. >Institutionen, >Symbole, >Sprache/Habermas, >Verhalten, >Dispositionen, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas. IV 43 Dabei fungiert Sprache als Medium nicht der Verständigung und der Überlieferung kulturellen Wissens, sondern der Sozialisation und der sozialen Integration. Diese Vorgänge sedimentieren sich nicht, wie Verständigungsvorgänge, in kulturellem Wissen, sondern in den symbolischen Strukturen des Selbst und der Gesellschaft, in Kompetenzen und Beziehungsmustern. IV 209 Def Gesellschaft/Habermas: Gesellschaft nenne ich die legitimen Ordnungen, über die die Kommunikationsteilnehmer ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen regeln und damit Solidarität sichern. Def Kultur/Habermas: Kultur nenne ich den Wissensvorrat, aus dem sich die Kommunikationsteilnehmer, indem sie sich über etwas in einer Welt verständigen, mit Interpretationen versorgen. >Kultur. Medium/Habermas: die zum Netz kommunikativer Alltagspraxis verwobenen Interaktionen bilden das Medium, durch das sich Kultur, Gesellschaft und Person reproduzieren. Diese Reproduktionsvorgänge erstrecken sich auf die symbolischen Strukturen der Lebenswelt. Davon müssen wir die Erhaltung des materiellen Substrats der Lebenswelt unterscheiden. >Medien, >Lebenswelt. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Grice | Cresswell | I 26 Grice/Cresswell: (Grice 1968)(1): Grice referiert überhaupt nicht auf Wahrheitsbedingungen und sagt auch nichts darüber, wie der Hörer die Bedeutungen neuer Sätze aufgrund seiner Sprachkompetenz (Kompetenz) vorhersagen kann. >Verstehen, >Kompetenz, >Sprecherbedeutung, >Sprecherintention, >Meinen, >Satzbedeutung, >Konventionen. 1. Grice, H.P. (1968). Utterer's meaning, sentence-meaning and word-meaning. Foundations of Language, Vol 4, pp. 225-242. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Intentionen | Proust | I 233 Tier/Geist/Intentionalität/Premack/Woodruff/Proust: Ausgangspunkt: berühmte Untersuchungen von Premack/Woodruff über "Theorie des Geistes" bei Tieren, "Überzeugungen und Wünsche" usw. >Theorie des Geiste, >Überzeugungen, >Denken, >Denken ohne Sprache, >Wünsche. Proust: Wenn man von einer Theorie des Geistes spricht, sollte man sie von einer sozialen - nicht von einer psychologischen - Kompetenz im strengen Sinn unterscheiden, kraft derer soziale Tiere versuchen, sich gegenseitig zu beeinflussen. Premack: Ein Tier kann absichtlich darauf hinwirken, was ein anderes tut (sozial) oder denkt (dann auch psychologisch). >Intention/Tier, >Premack, >Woodruff. "Spielverderber-Version": Erklärung von Verhalten: Nicht Intention, sondern nur festgestellte Korrelation soll Verhalten eines Tiers erklären. >Korrelation. I 234 Dann kann auf die psychologische Seite verzichtet werden. Sprachlose Tiere stellen einfach eine Korrelation fest. Vgl. >Tiere, >TierSprache, >Denken/Tier. DennettVs: Statt dessen schlägt Dennett eine intentionale Einstellung zur Erklärung vor. >Intentionale Einstellung. I 234 Intentionalität/Dennett: Stufen: 1. Wünsche und Überzeugungen können zugeschrieben werden. 2. Überzeugung und Wünsche über Überzeugungen und Wünsche 3. Überzeugungen und Wünsche über Überzeugungen und Wünsche der 2. Stufe usw. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen. I 235 ProustVsDennett: Dennett öffnet dem Hang des Menschen Tür und Tor, seine psychologischen Begriffe auf offensichtlich begriffslose Prozesse anzuwenden: Autos, Hunde, Katzen. Etwas anderes ist es bei Primaten. >Begriffe, >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kommunikation | Davidson | McDowell I 211 Kommunikation/Sprache/Davidson/McDowell: Hier gibt es kein "Medium". Außer in dem Sinn von "Rauchzeichen" Lauten, usw. Sprache ist bestenfalls Übereinstimmung von Ideolekten. Alles Verstehen ist ein Spezialfall der radikalen Interpretation. >Radikale Interpretation. "Gemeinsame Sprache" ist nichts weiter als das Hilfsmittel der kognitiven Tätigkeit, die auch ohne sie auskäme. Glüer II 58 Sprache/Kommunikation/Bedeutung/Davidson/Glüer: Es gibt zwei mögliche Auslegungen der These von der "Kommunikation ohne Regelhaftigkeit": eine starke, und eine schwache. 1. Starke Forderung: Verwende das Wort Bsp "Kapazität" stets in der Weise, in der du verstanden werden willst. Verständlichkeit wäre an das Befolgen lexikalischer Normen gebunden. Davidson: hat recht: selbst wenn Frau X das Wort nur ein einziges Mal in der falschen Weise verwendet, verstehen wir sie vollkommen. Verständlichkeit mag praktisch erschwert sein, theoretisch gefährdet ist sie nicht. Wir können keine einzige lexikalische Norm formulieren, an die sich der Sprecher notwendigerweise halten müsste. 2. Schwach: solange die radikale Interpretation die Zugänglichkeit des fremden Idiolekts sichern soll, muss dieser eine gewisse schwache Regelmäßigkeit intern aufweisen. >Radikale Interpretation, >Idiolekt. DavidsonVs: die radikale Lesart von "A nice derangement" verneint jedoch diese schwache Regelhaftigkeit. II 59 Problem: die Interpretationstheorie verlöre ihren empirischen Charakter, auch der Begriff der Aussageintention bliebe rätselhaft. Denn es gilt doch wohl noch immer, dass der Interpret für die Ermittlung von Intentionen keine anderen Daten hat als für die Bedeutungen. Sie ergeben sich gleichursprünglich aus dem Interpretationsprozess. "Diese Charakterisierung linguistischer Kompetenz ist zirkulär genug, um nicht falsch sein zu können" (1986, p. 445)(1). 1. Davidson, D. "A Nice Derangement of Epitaphs" in: LePore, E. (ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the Philosophy of Donald Davidson, New York 1986. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Kompetenz | Chomsky | I 307 Kompetenz/ChomskyVsHarman: Ich habe nicht behauptet, dass sie im "Wissen-dass" bestehen, dass die Sprache durch die Regeln der Grammatik beschrieben wird. >Propositionales Wissen, >Wissen, >Wissen wie, >Fähigkeiten. Kompetenz/ChomskyVsHarman: keine Menge von Gewohnheiten, keine Beziehung zur Fähigkeit des Fahrradfahrers (der automatisch an den Ampeln anhält). Stattdessen die Beherrschung der generativen Grammatik - (nichtformuliertes Wissen). - Das ist weniger als die Fähigkeit, eine Sprache zu sprechen. >Sprechen. Searle VIII 404 Kompetenz/Performanz/Chomsky: These: Performanz ist nur die Spitze des Eisbergs der Kompetenz. >Performanz. Searle VIII 437 SearleVsChomsky: Die Unterscheidung ist verfehlt: Er nimmt an, dass eine Theorie der Sprechakte eher eine Theorie der Performanz als eine der Kompetenz sein muss. - Er sieht nicht, dass Kompetenz letztlich Performanz-Kompetenz ist. ChomskyVsSprechakttheorie: Chomsky vermutet hinter ihr den Behaviorismus. SearleVs: Das trifft nicht zu, weil die Sprechakttheorie Intention involviert. >Sprechakttheorie. Searle VIII 409 Chomsky: neu: Der Untersuchungsgegenstand ist die Sprachkenntnis. Alt: Wahllose Mengen von Sätzen, Klassifikationen. ChomskyVsStrukturalismus: Eine Theorie muss erklären können, welche Ketten Sätze darstellen und welche nicht. >Theorien, >Erklärung. VIII 414 SearleVsChomsky: Es ist nicht klar, wie die grammatische Theorie die Kenntnis des Sprechers liefert. >Grammatik, >Syntax, >Semantik. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz | Dummett | II 100 Fähigkeiten/übermenschlich/Dummett: unser Bild eines Superwesens, das direkte Einsicht in Kontrafaktisches hat, liefert kein Bild davon, worin diese Fähigkeiten eigentlich bestehen. I 154/155 Bedeutung/Kompetenz/Dummett: Bedeutung muss nicht durch Verstehen erklärt werden! (Sprecher haben keine explizite Theorie). - Aber auch: DummettVsWittgenstein: Beherrschung ist mehr als praktische Fähigkeit. III (b) 68 Sprache/Beherrschung/propositionales Wissen/Dummett: normalerweise kaum Unterschied zwischen Kenntnis der Proposition und Kenntnis der Wahrheit des Satzes. - Aber propositionales Wissen ist nicht hinreichend für Sprachbeherrschung. - Propositionales Wissen ist nicht hinreichend für Wortverständnis. - Kenntnis einer einzigen Proposition ist nicht hinreichend für Wortverständnis. - ((s) Das Wort muss in mehreren Kontexten vorkommen können. - ((s) Das ist die Konverse zum Substitutionsprinzip.) III (c) 119 Übersetzungstheorie/Dummett: erklärt nicht die Beherrschung der Muttersprache. III (c) 117f Bedeutungstheorie/Dummett: aus Wahrheitstheorie (Axiome wie "Erde" bezeichnet Erde). - Aber Bedeutung ist mehr als Kenntnis der Axiome: Kenntnis der (entsprechenden) Propositionen. - Aus der Kenntnis der Wahrheitstheorie folgt die Fähigkeit der Sprache als ganze, nicht Satz für Satz. - > Holismus. - Kenntnis der Propositionen erwächst nicht aus der Kenntnis einer Liste. >Listen, >Wissen, >Propositionales Wissen. III (c) 133 Bedeutungstheorie: Kenntnis der Referenz ist nicht hinreichend für Sprachkenntnis. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Kompetenz | McDowell | II 63 Sprachbeherrschung/McDowell: These: Sprachkompetenz muss über die Komponenten (Konstituenten) und erst sekundär über ganze Sätze ausgedrückt werden. >Sprachverhalten, >Verstehen/McDowell, >Kommunikation, >Sprache. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Langue | Saussure | Lyons I 52 Def Langue/Saussure/Lyons : entspricht bei Chomsky : Kompetenz. I 53 Diejenigen, die eine Sprache beherrschen, haben eine bestimmte langue gemeinsam. Linguistik: beschreibt die langue. Def Parole/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Performanz. Die Äußerungen gehören zur parole. >Aussage, >Äußerung, >Kompetenz, >Performanz, vgl. >Idiolekt. |
F. de Saussure I Peter Prechtl Saussure zur Einführung Hamburg 1994 (Junius) Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Lebenswelt | Habermas | III 72 Lebenswelt/Habermas: Hier geht es um die soziokulturellen Bedingungen einer rationalen Lebensführung. Hier müssen wir die Strukturen untersuchen, die Individuen und Gruppen rationale Handlungsorientierungen ermöglichen. >Handlungstheorie/Habermas, >Rationalität/Habermas, >Gruppenverhalten. III 73 Dabei spielen Deutungssysteme und Weltbilder, die das Hintergrundwissen sozialer Gruppen spiegeln, eine Rolle. >Hintergrund. III 107 Den Begriff der Lebenswelt führe ich zunächst als Korrelat zu Verständigungsprozessen ein. Kommunikativ handelnde Subjekte verständigen sich stets im Horizont einer Lebenswelt. >Verständigung, >Horizont. Ihre Lebenswelt baut sich aus mehr oder weniger diffusen, stets unproblematischen Hintergrundüberzeugungen auf. Sie speichert die Interpretationsarbeit vorangegangener Generationen; sie ist das konservative Gegengewicht gegen das Dissensrisiko, das mit jedem aktuellen Verständigungsvorgang entsteht. >Kulturelle Überlieferung. III 108 Mythos/Mythen/Habermas: In mythischen Weltbildern als Interpretationshintergrund einer Lebenswelt in einer sozialen Gruppe ist den einzelnen Angehörigen die Last der Interpretation ebenso abgenommen wie die Chance, selber ein kritisierbares Einverständnis herbeizuführen. Hier wird das sprachliche Weltbild als Weltordnung reifiziert und kann nicht als kritisierbares Deutungssystem durchschaut werden. >Weltbilder. IV 189 Lebenswelt/Methode/HabermasVsHusserl/Habermas: Wenn wir die bewusstseinsphilosophischen Grundbegriffe, in denen Husserl die Lebensweltproblematik behandelt,(1) aufgeben, können wir uns die Lebenswelt durch einen kulturell überlieferten und sprachlich organisierten Vorrat an Deutungsmustern repräsentiert denken. >E. Husserl. Dann muss der Verweisungszusammenhang nicht mehr im Rahmen der Phänomenologie und Psychologie der Wahrnehmung erklärt zu werden, sondern als Bedeutungszusammenhang. >Phänomenologie, >Kognitionspsychologie. IV 191 Lebenswelt/Habermas: Da die Kommunikationsteilnehmer ihr gegenüber keine extramundane Stellung einnehmen können, hat sie einen anderen Status als die anderen Weltkonzepte (der sozialen, der subjektiven und der objektiven Welt), in denen sich Sprecher und Hörer sich wahlweise auf etwas Objektives, Normatives oder Subjektives beziehen können. Bezogen auf die Lebenswelt ist das nicht möglich. Die Beteiligten können sich mit ihrer Hilfe auch nicht auf etwas „Intersubjektives“ beziehen. >Intersubjektivität, >Objektivität, >Normen, >Subjektivität. IV 192 Sie bewegen sich stets innerhalb des Horizonts ihrer Lebenswelt und können sich nicht auf „etwas in der Lebenswelt“ beziehen, wie auf Tatsachen, Normen oder Erlebnisse. >Tatsachen, >Erlebnisse. Die Lebenswelt ist gleichsam der transzendentale Ort, an dem Sprecher und Hörer sich begegnen und reziprok den Anspruch erheben können, dass ihre Äußerungen mit der Welt (der objektiven, sozial oder subjektiven Welt) zusammenpassen. IV 198 Die phänomenologisch beschriebenen Grundzüge der konstituierten Lebenswelt lassen sich ohne Schwierigkeiten erklären, wenn man „Lebenswelt“ als Komplementärbegriff zum „kommunikativen Handeln“ einführt. >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas. IV 205 Hintergrund/Lebenswelt/Habermas: die Lebenswelt sollte nicht mit dem aus kulturellen Wissen bestehenden Hintergrund gleichgesetzt werden. Stattdessen ist es so, das Solidaritäten der über Werte und Normen integrierten Gruppen und Kompetenzen vergesellschafteter Individuen ins kommunikative Handeln einfließen. IV 224 Lebenswelt/Habermas: wenn wir Gesellschaft als Lebenswelt konzipieren, unterstellen wir a) die Autonomie der Handelnden, b) die Unabhängigkeit der Kultur, c) die Durchsichtigkeit der Kommunikation. >Autonomie, >Kultur. Diese drei Fiktionen sind in die Grammatik von Erzählungen eingebaut und kehren in einer kulturalistisch vereinseitigten, verstehenden Soziologie wieder. >Fiktionen/Habermas. IV 230 Lebenswelt/System/Habermas: Soziale Evolution verstehe ich als einen Differenzierungsvorgang zweiter Stufe: System und Lebenswelt differenzieren sich, indem die Komplexität des einen und die Rationalität der anderen wächst, nicht nur jeweils als System und als Lebenswelt – sondern beide differenzieren sich gleichzeitig auch voneinander. Unter Systemaspekten lassen sich diese Stufen durch jeweils neu auftretende systemische Mechanismen kennzeichnen. Diese lösen sich immer mehr von den sozialen Strukturen ab, über die sich die soziale Integration vollzieht. Vgl. >Systeme. IV 273 Lebenswelt/Steuerungsmedien/Kommunikationsmedien/Sprache/Habermas: Die Umstellung von Sprache auf Steuerungsmedien (Geld, Macht (Einfluss, Reputation)) bedeutet eine Abkoppelung der Interaktion von lebensweltlichen Kontexten. >Steuerungsmedien, >Kommunikationsmedien, >Geld, >Macht, >Anerkennung. Medien wie Geld und Macht setzen an den empirisch motivierten Bindungen an; sie codieren einen zweckrationalen Umgang mit kalikulierbaren Wertmengen und ermöglichen eine generalisierte strategische Einflussnahme auf die Entscheidungen anderer Interaktionsteilnehmer unter Umgehung sprachlicher Konsensbildungsprozesse. >Sprache/Habermas. Pointe: Damit wird die Lebenswelt für die Koordinierung von Handlungen nicht länger benötigt. 1.E.Husserl, Erfahrung und Urteil, Hamburg 1948; zur Kritik an den bewusstseinstheoretischen Grundlagen der phänomenologischen Sozialontologie von A. Schütz vgl. M. Theunissen, Der Andere, Berlin 1965, S. 406ff. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Maschinenlernen | Pearl | Brockman I 15 Maschinenlernen/Pearl: Sobald man es auf große Datenmengen loslässt, hat Deep Learning seine eigene Dynamik, es führt seine eigene Reparatur und Optimierung durch, und es gibt einem die meiste Zeit die richtigen Ergebnisse. Aber wenn es das nicht tut, weiß man nicht, was schief gelaufen ist und was repariert werden sollte. Insbesondere weiß man nicht, ob der Fehler im Programm bzw. in der Methode steckt oder zustande kam, weil sich in der Umgebung etwas geändert hat. Wir sollten eine andere Art von Transparenz anstreben. VsPearl: Einige argumentieren, dass Transparenz nicht wirklich notwendig ist. Wir verstehen die neuronale Architektur des menschlichen Gehirns nicht, aber trotzdem funktioniert sie gut, also vergeben wir unserem dürftigen Verständnis und nutzen menschliche Helfer zu unserem großem Vorteil. PearlVsVs: Ich weiß, dass intransparente Systeme wunderbare Arbeit leisten können, und unser Gehirn ist der Beweis für dieses Wunder. Aber dieses Argument hat seine Grenzen. Der Grund, warum wir unserem dürftigen Verständnis der Funktionsweise des menschlichen Gehirns verzeihen können, ist, dass unser Gehirn auf die gleiche Weise funktioniert, und das es uns ermöglicht, mit anderen Menschen zu kommunizieren, von ihnen zu lernen, sie zu unterweisen und sie in unserer eigenen MutterSprache zu motivieren. Problem: Wenn unsere Roboter alle so undurchsichtig sind wie AlphaGo, werden wir kein sinnvolles Gespräch mit ihnen führen können, und das wäre bedauerlich. Wir werden sie umschulen müssen, wann immer wir eine leichte Änderung der Aufgabe oder des Betriebsumfelds vornehmen. Aktuelle Maschinenlernsysteme arbeiten fast ausschließlich in einem statistischen oder modellblinden Modus, der in vielerlei Hinsicht dazu analog ist, eine Funktion an eine Wolke von Datenpunkten anzupassen. Solche Systeme können nicht über "Was wäre wenn?"-Fragen nachdenken und können daher nicht als Grundlage für eine starke KI dienen - d.h. für eine künstliche Intelligenz, die dem Denken und der Kompetenz auf menschlicher Ebene nacheifert. >Starke künstliche Intelligenz. Brockman I 16 (...) aktuelle Lernmaschinen verbessern ihre Leistung, indem sie Parameter für einen Strom von sensorischem Input aus der Umgebung optimieren. Es ist ein langsamer Prozess, analog zum natürlichen Auswahlprozess, der die darwinistische Evolution antreibt. Es erklärt, wie Arten wie Adler und Schlangen in Millionen von Jahren hervorragende Sehsysteme entwickelt haben. Es kann jedoch nicht den superevolutionären Prozess erklären, der es dem Menschen ermöglichte, in knapp tausend Jahren Brillen und Teleskope zu bauen. Brockman I 17 Erste Ebene: Statistische Argumentation, die einem nur sagen kann, wie die Wahrnehmung eines Ereignisses die eigene Ansicht über ein anderes ändern würde. Zweite Ebene: befasst sich mit Aktionen. (...)[Es] benötigt Informationen über Interventionen, die auf dem ersten [Level] nicht verfügbar sind. Diese Informationen können in einem grafischen Modell kodiert werden, das uns lediglich sagt, welche Variable auf eine andere reagiert. Dritte Ebene: (...) die kontrafaktische. Dies ist die Sprache, die von Wissenschaftlern verwendet wird. "Was wäre, wenn das Objekt doppelt so schwer wäre?" "Was wäre, wenn ich die Dinge anders machen würde?" Kontrafakten/Pearl: Sie können nicht abgeleitet werden, auch wenn wir die Auswirkungen aller Handlungen vorhersagen könnten. Sie benötigen einen zusätzlichen Bestandteil in Form von Gleichungen, um uns sagen zu können, wie Variablen auf Veränderungen in anderen Variablen reagieren. >Modelle/Pearl. Pearl, Judea.”The Limitations of Opaque Learning Machines.” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press. |
Brockman I John Brockman Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019 |
Methode | Chomsky | I 278 Methode/Theorie/Chomsky: Voraussetzung; Wir müssen das, was die Person rezipiert, beschreiben können. Das Perzept ist selbst ein Konstrukt erster Ordnung. Seine Eigenschaften werden durch Experiment bestimmt. Grammatik: Grammatik ist ein Konstrukt zweiter Ordnung. Dazu muss man von den anderen Faktoren abstrahieren, die bei Gebrauch und Verstehen der Sprache beteiligt sind und sich auf internalisierte Kenntnis des Sprechers beziehen. VsBehaviorismus: Der Behaviorismus schließt den Begriff dessen "was wahrgenommen wird" und "was man lernt" von vornherein aus. >Behaviorismus. I 297ff Methode/Theorie: PutnamVsChomsky: Bestimmte Mehrdeutigkeiten können erst durch Routine entdeckt werden, daher ist ihre postulierte Erklärung durch Chomskys Grammatik nicht so beeindruckend. ChomskyVsPutnam: Das mißversteht er, in Wirklichkeit bezieht sich das auf Kompetenz und nicht auf Performanz - Routine spielt hier keine Rolle, sondern die inhärente Korrelation von Laut und Bedeutung. >Mehrdeutigkeit. I 303 Chomsky: Meine universale Grammatik ist keine "Theorie des Spracherwerbs", sondern ein Element davon. Meine These ist ein "Alles-auf-einmal-Vorschlag" und versucht nicht, das Zusammenspiel zu erfassen zwischen dem vom Kind konstruierten tentativen Hypothesen und neuen, damit interpretierten Daten. >Grammatik, >Hypothesen. II 315f Methode/Theorie/Chomsky: "Assoziation", "Verstärkung", zufällige Mutation": verbergen unser Nichtwissen. ((s) Es kann auch etwas Unähnliches assoziiert werden.) II 321 Methode/Theorie/ChomskyVsQuine: Sein Begriff der "Verstärkung" ist nahezu leer. - Wenn zum Lernen Verstärkung benötigt wird, läuft das darauf hinaus, dass Lernen nicht ohne Daten vonstatten gehen kann. >Lernen, vgl. Psychologische Theorien über >Reinforcement Sensivity und >Verstärkung. II 323 Sprachlernen/ChomskyVsQuine: Spracherwerb erklärt Quine nicht: Wenn nur Assoziation und Konditionierung, dann resultiert bloß eine endliche Sprache. >Spracherwerb. II 324 VsQuine: Begriff der Wahrscheinlichkeit eines Satzes ist leer: Dass ich einen bestimmten deutschen Satz äußere, ist genauso unwahrscheinlich, wie ein bestimmter japanischer Satz von mir. >Wahrscheinlichkeit. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Motivation | Deci | Corr I 442 Motivation/Deci/Ryan: Def Intrinsische Motivation/Deci/Ryan: bezieht sich auf das Ausführen einer Aktivität, weil die Aktivität selbst interessant und spontan befriedigend ist (Ryan und Deci 2000)(1). Intrinsische Motivation soll immer autonom oder selbstbestimmt sein, weil sie ein Spiegelbild der inneren Interessen der Menschen ist. Mit anderen Worten, wenn die Menschen an sich motiviert sind, erleben sie Willenskraft und ein Gefühl der Wahl, da sie die Aktivitäten, an denen sie beteiligt sind, uneingeschränkt unterstützen. Terminologie: Csikszentmihalyi (1990)(2) bezeichnete intrinsisch motivierte Aktivitäten als autotelisch. Definition Extrinsische Motivation/Deci/Ryan: Im Gegensatz dazu bezieht sich extrinsische Motivation auf das Ausführen einer Aktivität, weil sie für eine operativ abgrenzbare Konsequenz von Bedeutung ist. Der klassische Fall von extrinsischer Motivation ist die Durchführung einer Aktivität, weil erwartet wird, dass sie zu einer Belohnung oder zur Vermeidung einer Bestrafung führt. Selbstbestimmungstheorie/SDT: legt nahe, dass extrinsische Motivation verinnerlicht werden kann und so zur Grundlage für autonomes Handeln werden kann. >Selbstbestimmung/Deci/Ryan, >Internationalisierung/Deci/Ryan. Vier Arten von extrinsischer Motivation: Außenregulation introjizierte Regulation identifizierte Regulation integrierte Regulation >Regulation/Deci/Ryan, >Umwelt/Deci/Ryan. 1. Deci, E. L. and Ryan, R. M. 2000. The ‘what’ and the ‘why’ of goal pursuits: human needs and the self-determination of behaviour, Psychological Inquiry 11: 227–68 2. Csikszentmihalyi, M. 1990. Flow. New York: Harper and Row Edward L. Deci and Richard M. Ryan, „Self-determination theory: a consideration of human motivational universals“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press Corr II 140 Deci schlug vor, dass die Frage, ob Belohnungen, Rückmeldungen und andere Ereignisse die intrinsische Motivation erhöhen oder vermindern, davon abhängt, wie sie sich auf das Gefühl der Selbstbestimmung (als Ursprung) und die Kompetenz (Wirkungserfahrungen) auswirken. II 141 Deci begann mit dieser Frage: Wenn eine monetäre Belohnung für die Ausübung einer Tätigkeit angeboten wird, die man bereits interessant findet, wie wirkt sich diese Belohnung auf die spätere intrinsische Motivation aus? Die operante Psychologie behauptete (wenn auch in einer anderen Sprache), dass intrinsische und extrinsische Motivation additiv seien. Demgegenüber nahm Deci (1971)(1) vorweg, dass die motivierende Wirkung von Belohnungen davon abhängen könnte, wie sie erlebt werden. Aufbauend auf de Charms (1968)(2) argumentierte Deci, dass die Anwendung von kontingenten extrinsischen Belohnungen auf eine intrinsisch motivierte Aktivität einen Wechsel des "wahrgenommenen Kausalitätsorts" (engl. perceived locus of causality) von intern (IPLOC) zu extern (EPLOC) bewirken könnte. Mit anderen Worten, das Anbieten von Belohnungen würde den "perceived locus of causality" der Teilnehmer von einem internen zu einem externen Kausalitätsort verschieben, was ihre Erfahrung, ein Ursprung zu sein, und damit ihre intrinsische Motivation untergraben würde. Alternativ argumentierte Deci, dass Belohnungen, die die Erfahrungen von "Selbstbestimmung und Kompetenz" der Teilnehmer nicht beeinträchtigen, diesen untergrabenden Effekt auf die spätere intrinsische Motivation nicht hervorrufen sollten. Decis primäres Maß für die intrinsische Motivation war das, was er das Paradigma des "Free-Choice-Verhaltens" nannte, eine Strategie, auf der die meisten nachfolgenden experimentellen Arbeiten zur intrinsischen Motivation beruhten. Bei diesem Ansatz wird die intrinsische Motivation als die Zeit operationalisiert, die die Teilnehmer mit II 142 einer Zielaktivität verbringen, wenn sie allein sind, nicht beobachtet werden, frei wählen können, was sie tun wollen, alternative Aktivitäten zur Verfügung haben und keine ausdrücklichen Anreize haben, die Zielaufgabe fortzusetzen. Experimente/Deci: [In einem Experiment mit drei verschiedenen Gruppen, die ein Puzzel lösten] (1971)(1) [fand] Deci einen potentiell negativen Effekt von Belohnungen auf die Persistenz nach der Belohnung, ein Ergebnis, das zuvor in Experimenten mit Menschen nicht beobachtet wurde. Insbesondere verbrachten die Teilnehmer, die extrinsische Belohnungen für das Lösen dieser interessanten Puzzle erhalten hatten, während der letzten "freien-Wahl-Periode" viel weniger Zeit mit der Arbeit an den Puzzeln als in der ersten Periode (...). II 142 [In einem anderen Experiment, das in einem College-Zeitungsbüro durchgeführt wurde, zeigte Deci], dass schnelleres Arbeiten (bessere Leistung) ein Hinweis auf eine höhere intrinsische Motivation ist. [Deci führte ein drittes Experiment durch, das fast identisch mit dem ersten "Puzzel-Experiment" war.] Dieses Mal jedoch verwendete Deci als experimentelle Manipulation eher "verbale Belohnungen" (Lob und positives Feedback) als finanzielle Belohnungen. Deci stellte die Hypothese auf, dass verbale Belohnungen wie diese in der Regel nicht als Kontrolle, sondern eher als "Ermutigung" erlebt würden. Daher wäre es im Gegensatz zu bedingten finanziellen Belohnungen unwahrscheinlich, dass diese Art verbaler Belohnungen einen EPLOC erzeugen oder die intrinsische Motivation untergraben würde. II 144 Wie erwartet, zeigten die Ergebnisse keine untergrabende Wirkung auf die intrinsische Motivation. II 145 Auf der Grundlage dieser frühen Experimente (Deci 1971(1), 1972a(3), 1972b(4)) führte Deci eine vorläufige Theorie der kognitiven Evaluation (CET) ein, um seinen unterschiedlichen Ergebnissen Rechnung zu tragen. Er argumentierte, dass jede externe Belohnung mindestens zwei Aspekte aufweist: einen "kontrollierenden" Aspekt und einen "informativen" Aspekt. Der kontrollierende Aspekt führt zu einer Abnahme der intrinsischen Motivation, indem er den wahrgenommenen Kausalitätsort von intern zu extern verändert. Der Informationsaspekt führt zu einer Zunahme der intrinsischen Motivation, indem er das Gefühl der "Kompetenz und Selbstbestimmung" der Person erhöht. II 146 VsDeci: Herausstechend ist, dass alle drei Studien aus dem Jahr 1971 statistisch nicht signifikant sind - oder mit sehr kleinen Stichproben durchgeführt wurden. (...) viele Befunde erreichen nicht ein akzeptables Niveau an schlussfolgernder statistischer Signifikanz; mehrere Befunde sind Trends oder signifikant, aber mit schwachen Effekten. [Darüber hinaus] basierte die Forschung ausschließlich auf einer relativ homogenen Gruppe von nordöstlichen US-Universitätsstudenten. 1. Deci, E. L. (1971). Effects of externally mediated rewards on intrinsic motivation. Journal of Personality and Social Psychology, 18, 105–115. 2. de Charms, R. (1968). Personal causation: The internal affective determinants of behavior. New York: Academic Press. 3. Deci, E. L. (1972a). The effects of contingent and non-contingent rewards and controls on intrinsic motivation. Organizational Behavior and Human Performance, 8, 217–229. 4. Deci, E. L. (1972b). Intrinsic motivation, extrinsic reinforcement, and inequity. Journal of Personality and Social Psychology, 22, 113–120. Ryan, Richard M; Ryan, William S and Di Domenico, Stefano I.: “Effects of Rewards on Self-Determination and Intrinsic Motivation Revisiting Deci (1971)”, In: Philip J. Corr (Ed.) 2018. Personality and Individual Differences. Revisiting the classical studies. Singapore, Washington DC, Melbourne: Sage, pp. 137-154. |
Corr I Philip J. Corr Gerald Matthews The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009 Corr II Philip J. Corr (Ed.) Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018 |
Nischen | Deacon | I 29 Nische/Evolution/Deacon: Evolution verstärkt Diversifikation und Verteilung. Damit werden aber nur weitere Nischen besetzt. I 30 Wir haben immer bessere Mausefallen entwickelt, aber solche Entwicklungen treiben uns selbst nur in immer extremere Nischen der Spezialisierung. Unsere eigene menschliche Nische ist eine, in der man besondere Vorteile durch den Umgang mit Sprache erreicht, das heißt aber nicht, dass andere Organismen nicht erfolgreich wären. Evolution entwickelt sich gleichzeitig in sehr verschiedene Richtungen. Nische: Die Nische ist zuerst da und wird anschließend ausgefüllt: Bsp arktische Fische haben Bestandteile gegen das Einfrieren in ihrem Blut. Der Amazonas-Aal hat einen elektrischen Sinn, um sich im schlammigen Amazonaswasser zu orientieren. Sprache: Frage: Ist die Evolution der Sprache irgendwie vorher in der Gestaltung unserer Nische präformiert gewesen? I 31 Fähigkeiten/Deacon: Frage: sind Fähigkeiten Teil eines evolutionären Trends oder eine Ausnahme? >Fähigkeiten, >Kompetenz. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Päpstliche Macht | Philosophie des Mittelalters | Gaus I 347 Päpstliche Macht/Mittelalterliche Philosophie/Kilcullen: In der zentralen Frage des Verhältnisses zwischen geistlicher und weltlicher Macht befürwortete Thomas von Aquin päpstliche Herrschaftsansprüche, Giles behauptete, dass alle legitime Macht auf Erden in erster Linie dem Papst gehöre, und Marsilius, dass alle legitime Zwangsgewalt dem weltlichen Herrscher gehöre. >Thomas v. Aquin, >Macht, >Gesellschaft, >Staat. Johannes von Paris plädierte für eine Beschränkung der geistlichen Macht auf geistliche Handlungsmethoden und der weltlichen Macht auf zeitliche Handlungsmethoden, erlaubte aber jedem, seine angemessenen Methoden anzuwenden, um indirekt einige Wirkungen in der Sphäre des anderen zu erzielen. Wilhelm von Ockham argumentierte, dass der Papst die Machtfülle in geistlichen Angelegenheiten hat und gelegentlich in weltliche Angelegenheiten eingreifen kann, aber nur in Situationen der Notwendigkeit, in denen die Laien nicht handeln wollen oder können. >Päpstliche Macht/Ockham. Jakobus von Viterbo vertrat eine ähnliche Position wie Giles (siehe Dyson, 1995), ebenso Augustinus von Ancona (siehe McGrade, Kilcullen and Kempshall, 2001(1): 418-83). John Wyclif setzte Giles' Argument fort, dass die Herrschaft nicht Ungläubigen oder, wie Wyclif argumentierte, niemandem in Sünde gehören kann (2001(1): 587-654). Ungefähr zur gleichen Zeit entstanden mehrere kurze Werke wie "On Royal and Papal Power" (Über die königliche und päpstliche Macht) von John of Paris (siehe Dyson, 1999a(2); 1999b(3); zu den Umständen dieser Schriften siehe Saenger, 1981(4)). Es gab weitere Teilnehmer an der Debatte, deren Werke nicht in englischer Sprache verfügbar sind (siehe Miethke, 2000a(5)). Soweit ich weiß, hat kein mittelalterlicher Schriftsteller argumentiert, dass säkulare Macht prinzipiell nicht dazu benutzt werden sollte, die wahre Religion zu fördern und religiöse Irrtümer zu verhindern. Kilcullen: Meines Wissens war das erste überzeugende Argument* für einen solchen Grad der Trennung der beiden Mächte Bayle's im Philosophischen Kommentar(6). * Die Argumente von Lockes erstem Toleranzschreiben waren nicht stark genug, um diejenigen zu überzeugen, die überzeugt werden mussten: Es ist nicht selbstverständlich, dass der Staat nur zu diesem weltlichen Zweck existiert. In seinem vierten Brief verwendete Locke Argumente wie die von Bayle. 1. McGrade, Arthur Stephen, John Kilcullen and Matthew Kempshall (2001) The Cambridge Translations of Medieval Philosophical Texts. Vol. 2, Ethics and Political Philosophy. Cambridge: Cambridge University Press. 2. Dyson, Robert W. , Hrsg. und Übers. (1999a) Three Royalist Tracts, 1296—1302: Antequam essent clerici; Disputatio inter clericum et militem; Quaestio in utramque partem. Bristol: Thoemmes. 3.Dyson, Robert W., Hrsg. und Übers. (1999b) Quaestio de potestate papae (Rex pacificus): An Enquiry into the Power of the Pope. Lewiston: Mellen. 4. Saenger, Paul (1981) 'John of Paris, principal author of the Quaestio de potestate papae (Rex pacificus)'. Speculum, 56: 41-55. 5. Miethke, Jürgen (2000a) De potestate papae: Die päpstliche AmtsKompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham. Tübingen: Mohr Siebeck. 6. Bayle, Pierre (1708) A Philosophical Commentary on These Words of the Gospel, Luke xiv.23, 'Compel them to come in, that my house may be full'.London:Darby. Kilcullen, John 2004. „Medieval Politial Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications |
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |
Parole | Saussure | Lyons I 53 Def Parole/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Performanz. Die Äußerungen gehören zur parole. Lyons I 52 Def Langue/Saussure/Lyons: entspricht bei Chomsky: Kompetenz. I 53 Diejenigen, die eine Sprache beherrschen, haben eine bestimmte langue gemeinsam. Linguistik: beschreibt die langue. >Aussage, >Äußerung, >Kompetenz, >Performanz, vgl. >Idiolekt. |
F. de Saussure I Peter Prechtl Saussure zur Einführung Hamburg 1994 (Junius) Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Phonetik | Psychologische Theorien | Slater I 192 Phonetik/Psychologische Theorien: Liberman, Harris, Hoffman und Griffith (1957)(1) fassten ein Jahrzehnt der Forschung an den Haskins Laboratories zusammen, was eine besondere Eigenschaft des menschlichen Hörsystems für Erwachsene aufdeckte. Im Gegensatz zu jeder anderen Art von auditorischem Stimulus, dessen Wahrnehmung den invarianten Prinzipien wie dem Weberschen Gesetz entsprach. Def Webers Gesetz: Unterschiede in Intensität und Frequenz werden in proportionalen Schritten und nicht in absoluten Schritten unterschieden. LibermanVsWebers Gesetz: Liberman et al. lieferten überzeugende Beweise dafür, dass bestimmte Klassen von Sprachlauten (insbesondere Plosive) nicht auf diese monotone Weise wahrgenommen werden. Vielmehr wird Sprache auf nicht-monotone Weise wahrgenommen, mit Diskontinuitäten in der Diskriminierung, die etwa an den Rändern von Wahrnehmungskategorien liegen. Spätere Arbeiten von Haskins (Liberman, Harris, Kinney, & Lane, 1961(2); Liberman, Cooper, Shankweiler, & Studdert Kennedy, 1967)(3) lieferten noch eindeutigere Hinweise auf das, was als kategorische Wahrnehmung (CP) bekannt wurde. Kategorische Wahrnehmung (CP): Diese besondere Art der Wahrnehmung war durch zwei entscheidende Eigenschaften gekennzeichnet: (a) Token, die aus einem physischen Kontinuum stammen, als Mitglied der einen oder anderen Kategorie identifiziert (beschriftet) wurden und einen scharfen Übergang in der Identifikation (ID) an der Kategoriengrenze aufwiesen, und (b) das Versagen der Diskriminierung innerhalb der Kategorie und ein Spitzenwert in der Diskriminierung zwischen den Kategorien für Token, die die Kategoriengrenze überschritten haben. >Sprachentwicklung/Psychologische Theorien. Sprachentwicklung: Da zur Dokumentation der Anwesenheit von CP keine Sprachproduktion erforderlich war, konnte man die zirkuläre Logik vermeiden, zu behaupten, dass die Kompetenz durch Produktionsmängel eingeschränkt sei. Wenn man also eine Methode entwickeln könnte, um Säuglinge auf eine Sprachwahrnehmungsaufgabe zu testen, und wenn ihre Leistung dem bei Erwachsenen beobachteten CP-Muster der Diskriminierung und Identifizierung entspricht, dann würde das Vorhandensein eines funktionierenden Sprachmodus (d.h. eines angeborenen und sprachlich relevanten Wahrnehmungssystems) nachgewiesen werden. Slater I 197 Entwicklung: Es steht außer Frage, dass Säuglinge bei einer phonetischen Diskriminierung besser sind als Erwachsene. So können beispielsweise Säuglinge aus einer japanischsprachigen Umgebung den Kontrast /ri-/li diskriminieren (Tsushima et al., 1994)(4), obwohl er von erwachsenen Japanern nicht phonemisch verwendet wird, und diese erwachsenen Sprecher große Schwierigkeiten haben, ihre /r/-/l/ Diskriminierung auch nach einem umfangreichen Training zu verbessern (Lively, Pisoni, Yamada, Tohkura & Yamada, 1994)(5). Dies deutet darauf hin, dass die Hörerfahrung eine wesentliche Rolle bei der Diskriminierung zumindest einer phonetischen Kategorie spielen muss. Werker und Tees (1984) waren die ersten, die den Zeitablauf einer solchen Abstimmung durch die Hörumgebung zeigten. Säuglinge aus einer englischsprachigen Umgebung konnten im Alter von sechs Monaten zwei nicht-muttersprachliche phonetische Kontraste (von Hindi und von Salish, einer indianischen Sprache) unterscheiden und übertrafen damit ihre erwachsenen englischsprachigen Eltern. Im Alter von 12 Monaten beruhten die diskriminierenden Fähigkeiten von Säuglingen aus einer englischsprachigen Umgebung für diese beiden nicht-muttersprachlichen Gegensätze eher auf Zufall. Slater I 198 Konsonantische Diskriminierung: (...) Erfahrungen mit der Muttersprache können eine wesentliche Rolle bei der Diskriminierung von Konsonanten in den zweiten sechs Monaten des postnatalen Lebens spielen. (...) Kuhl, Williams, Lacerda, Stevens und Lindblom (1992)(6) zeigten, dass der Effekt der Muttersprachlerfahrung noch früher wirkt als bei Vokalkontrasten, mit sprachspezifischer Abstimmung im Alter von sechs Monaten. Jüngste Erkenntnisse aus Kuhl, Tsao und Liu (2003)(7) deuten darauf hin, dass soziale Interaktion und nicht nur passives Zuhören eine Schlüsselrolle in diesem Prozess der Abstimmung der phonetischen Kategorien spielt, und weitere Arbeiten von Tsao, Liu und Kuhl (2004)(8) deuten darauf hin, dass eine frühe Abstimmung eine Vorhersage für spätere Niveaus des Wortschatzes ist. 1. Liberman, A. M., Harris, K. S., Hoffman, H. S., & Griffith, B.C. (1957). The discrimination of speech sounds within and across phoneme boundaries. Journal of Experimental Psychology, 54, 358—368. 2. Liberman, A. M., Harris, K. S., Kinney, J., & Lane, H. (1961). The discrimination of relative onset-time of the components of certain speech and non-speech patterns. Journal of Experimental Psychology, 61,379—388. 3. Liberman, A. M., Cooper, F. S., Shankweiler, D. P., & Studdert-Kennedy, M. (1967). Perception of the speech code. Psychological Review, 74, 431—461. 4. Tsushima, T. Takizawa, O., Sasaki, M., Siraki, S., Nishi, K., Kohno, M., Menyuk, P., & Best, C. (1994, October). Discrimination of English/r-l/ and/w-y/ by Japanese infants at 6—12 months: Language specific developmental changes in speech perception abilities. Paper presented at the International Conference on Spoken Language Processing, Yokohama, Japan. 5. Lively, S. E., Pisoni, D. B., Yamada, R. A., Tohkura, Y., & Yamada, T. (1994). Training Japanese listeners to identify English/r/ and /1/. III. Long-term retention of new phonetic categones. Journal of the Acoustical Society of America, 96, 2076—2087. 6. Kuhl, P. K., Williams, K. A., Lacerda, F., Stevens, K. N., & Lindbiom, B. (1992). Linguistic experience alters phonetic perception in infants by 6 months of age. Science, 255, 606—608. 7. Kuhi, P. K., Tsao. F.-M., & Liu, H.-M. (2003). Foreign-language experience in infancy Effects of short-term exposure and social interaction on phonetic learning. Proceedings of the National Academy of Sciences, 100, 9096—9101. 8. Tsao, F.-M., Liu, H.-M., & Kuhl, P. K. (2004). Speech perception in infancy predicts language development in the second year of life: A longitudinal study. Child Development, 75, 1067—1084. Richard N. Aslin, “Language Development. Revisiting Eimas et al.‘s /ba/ and /pa/ Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications |
Slater I Alan M. Slater Paul C. Quinn Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012 |
Propositionales Wissen | Davidson | Horwich I 462 Propositionales Wissen/DavidsonVsDummett: propositionales Wissen über Sprache: geht über Kompetenz hinaus. - Es ist eine Theorie über die Sprache. Vgl. >Kompetenz. Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in: Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994 |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Regelfolgen | Wittgenstein | Newen I 35 Regelfolgen/Wittgenstein/Newen/Schrenk: ist eine Kompetenz. - Ohne Begründung oder Überlegung. Regel: wird nicht festgesetzt, sondern ist etwas, an das wir uns gebunden fühlen. - VsWittgenstein: Problem: Unbestimmtheit der Verwendungsweisen. >Regeln. ((s) Für die philosophische Diskussion über Wittgensteins Theorie des Regelfolgens siehe >Kripkes Wittgenstein.) Stegmüller IV 120 Regelfolgen/Wittgenstein: Behauptbarkeitsbedingungen für privates Regelfolgen sind unmöglich, da eine Gemeinschaft nicht vorhanden ist. >Behauptbarkeitsbedingungen, >Gemeinschaft. Hintikka I 243 Regel/Philosophische Untersuchungen/Wittgenstein: Regelfolgen ist nichts weiter als Handeln in Übereinstimmung mit einer Regel. Diese Ansicht lehnt Wittgenstein zunächst entschieden ab: im Blauen Buch verwirft er die Anschauung, das Lehren der Sprache sei ein bloßer Drill. Beim logisch durchdachten Sprachgebrauch gilt, "dass die Regel in das Verstehen, Gehorchen etc. einbezogen ist, wenn das Symbol für die Regel Teil der Berechnung bildet." Vs: Problem: Damit gibt sich Wittgenstein auf die Dauer nicht zufrieden, weil es zum Regress führt. Woher wissen wir denn, dass wir den Zeichen richtig folgen? Was heißt es, dem Zeichenausdruck einer Regel zu folgen? I 244 Später, Philosophische Untersuchungen §§ 143-242: Einer Regel folgen ist analog dem: einen Befehl befolgen. >Befehle. Man wird dazu abgerichtet und man reagiert auf ihn in bestimmter Weise. Problem: Wie, wenn nun der eine so, der andere anders auf Befehl und Abrichtung reagiert? Wer hat dann Recht? Die gemeinsame menschliche Handlungsweise ist das Bezugsystem (d.h. nicht Handlungsweise, die der ganzen Menschheit gemeinsam wäre, im Gegenteil, seine Schriften enthalten viele Hinweise, dass Wittgenstein in Bezug auf Sprache und Kultur Relativist ist.) Mit dieser letzten Bemerkung gibt Wittgenstein eine andere Antwort als im Blauen Buch oder den Philosophischen Bemerkungen. Regel/Regelfolgen/spät/Wittgenstein/Hintikka: neu: Besteht der Verdacht, dass jemand der Regel nicht wirklich folgt, sondern nur ((s) zufällig) in Übereinstimmung mit ihr handelt, will Wittgenstein später nicht die Frage aufwerfen, ob dem Betreffenden eine bestimmte Zeichenformulierung vorschwebt, oder welche Rolle eine bestimmte Kodifizierung der Regel spielt. Darauf will er mit der späten Formulierung hinaus: "Gott, wenn er in unsere Seelen geblickt hätte, hätte dort nicht sehen können, von wem wir Sprachen." I 245 Ob ich vielleicht aus Angst statt entsprechend der Regel handle (mit gleichem Resultat) stelle ich nicht fest, indem ich in meine Seele blicke, sondern: indem ich frage: "Ist er überhaupt dazu abgerichtet worden, Befehlen Folge zu leisten? Letztlich kann sich die Antwort nur aus dem gemeinschaftlichen Rahmen der Verhaltensweisen ergeben, die dem anderen und mir gemeinsam sind. Sprachspiel/Wittgenstein/Hintikka: diesen umfassenderen Horizont nennt Wittgenstein nun Sprachspiel. Nur vor diesem Hintergrund lassen sich Fragen des Regelfolgens sinnvoll stellen. Die Aufgabe der tatsächlich gespielten Sprachspiele lässt sich nicht durch Regeln erfüllen, insoweit es bei diesen auf ihren sprachlichen oder symbolischen Ausdruck ankommt. I 257 Das Regelfolgen lässt sich nur in Bezug auf Sprachspiele begreifen. >Sprachspiele. Bestimmte psychologische Wörter bringen keine Bewusstseinsvorgänge zum Ausdruck: z.B. "verstehen", in dem Ausdruck "eine Regel verstehen". >Bewusstsein. I 267 Das Regelfolgen basiert nicht auf Kriterien. I 311 Regelfolgen/Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen § 202: "Der Regel folgen" ist eine Praxis. Und der Regel zu folgen glauben ist nicht der Regel folgen." II 111 Regelfolgen/Wittgenstein: "Regeln befolgen" ist ein mehrdeutiger Ausdruck. 100 Striche auf der Tafel sind im Gesichtsraum 101 Strichen ganz gleich. II 121 Regelfolgen/Regel/Spiel/Wittgenstein: wenn man die Regeln für ein Spiel festsetzt, dann folgt man ihnen beim Spielen nicht wirklich. Schach spielt man nicht mit ständiger Bezugnahme auf die Regeln. Man kann aber nicht sagen, entweder sei man bloß ein Papagei oder man schlage die Regeln nach. Die Sache ist viel komplizierter. Weshalb nennt man primitive Spiele ohne Regeln Spiele? II 265 Reihe/Folgen/Wittgenstein: Wissen, wie die Fortsetzung geht, ist niemals nur das Sehen einer Formel - zusätzlich braucht man die Erfahrung, dass er die Reihe fortsetzt. VI 161 Regelfolgen/Wittgenstein/Schulte: ist eine Praxis, daher kann man einer Regel "nicht privat folgen". sonst wäre "der Regel zu folgen glauben" dasselbe wie tatsächlich der Regel zu folgen. VI 194 Regelfolgen/privat/Wittgenstein/Schulte: es ist nicht sinnvoll zu sagen, ein Mensch sei ein einziges Mal einer Regel gefolgt. Sie müsste schon Bestandteil einer institutionalisierten Praxis sein. Aber es ist schon so, dass einige Autoren, z.B. Descartes eine ähnliche Position vertreten haben (>Privatsprache/Wittgenstein). |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Sprache | Field | Avramides I 113 Glauben/Bedeutung/FieldVsReduktionismus: (VsReduktive Griceaner): Es ist zirkulär, die semantischen Eigenschaften durch den Glauben erklären zu wollen (das sagt auch der Reduktionismus). >Semantische Eigenschaften. Field wie Grice: Man kann Glauben ohne Bezug auf den Satz erklären. Lösung: Das, was ein Symbol zu einem für Cäsar macht, ist die Rolle in meinem Lernen. Field: Dann kann es keine innere Sprache ohne öffentliche Sprache geben. SchifferVsField: kein Problem: Grice (intentions-gestützte Semantik, IBS) braucht nicht anzunehmen, dass man propositionale Einstellungen vor der öffentlichen Sprache erworben hat. Beides geht Hand in Hand - nur besteht keine logische Abhängigkeit zwischen ihnen (und zur Kompetenz). >Intentions-Basierte Semantik. Armstrong: Beide sind doch logisch verbunden. ((s) Das ist stärker als Schiffers These.) >Propositionen/Schiffer, >David Armstrong, >Stephen Schiffer. Soames I 481 Sprache/W-Def/Field/Soames: Wenn Wahrheit nicht-semantisch ((s) d.h. sprecher-unabhängig, d.h. nicht-physikalistisch) definiert wird, wird Sprache ein abstraktes Objekt. Sie hat ihre Eigenschaften wesentlich. >Scott Soames. Mit anderen Eigenschaften wäre es eine andere Sprache - d.h. es hätte sich nicht herausstellen können, dass die Ausdrücke etwas anderes denotiert haben könnten. Dann ist es immer noch kontingent auf das Sprachverhalten, welche Sprache eine Person spricht. Aber die semantischen Eigenschaften (Wahrheit, Referenz, Zutreffen) sind nicht kontingent. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Avr I A. Avramides Meaning and Mind Boston 1989 Soames I Scott Soames "What is a Theory of Truth?", The Journal of Philosophy 81 (1984), pp. 411-29 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Soames II S. Soames Understanding Truth Oxford 1999 |
Sprache | Habermas | Rorty II 94 Sprache/Habermas/Rorty: Habermas unterscheidet zwischen einem strategischen und einem genuin kommunikativen Gebrauch von Sprache. es gibt eine Skala von Vertrauensgraden. >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas. II 94/95 Rorty: Wenn wir aufhören, Vernunft als eine Autoritätsquelle zu deuten, löst sich die platonische und Kantische Dichotomie zwischen Vernunft und Gefühl auf. >Autorität, >Vernunft, >I. Kant, >Platon. II 96 RortyVsHabermas: Die Idee des »besseren Arguments« ist nur sinnvoll, wenn man eine natürliche, transkulturelle Relevanzbeziehung ausfindig machen kann. >Argumentation, >Letztbegründung. Habermas IV 41 Sprache/Habermas: Wir müssen zwischen a) Sprache als Medium der Verständigung und b) Sprache als Medium der Handlungskoordinierung und Vergesellschaftung von Individuen unterscheiden. IV 42 Die Bildung von Identitäten und die Entstehung von Institutionen kann man sich so vorstellen, dass der außersprachliche Kontext der Verhaltensdispositionen und der Verhaltensschemata gewissermaßen sprachlich durchdrungen d.h. symbolisch durchstrukturiert wird. >Identität/Henrich, >Institutionen. IV 43 Dabei fungiert Sprache als Medium nicht der Verständigung und der Überlieferung kulturellen Wissens, sondern der Sozialisation und der sozialen Integration. Diese Vorgänge sedimentieren sich nicht, wie Verständigungsvorgänge, in kulturellem Wissen, sondern in den symbolischen Strukturen des Selbst und der Gesellschaft, in Kompetenzen und Beziehungsmustern. >Kulturelle Überlieferung/Habermas, >Hintergrund/Habermas, >Kompetenz, >Fähigkeiten. Die SignalSprache entwickelt sich zur grammatischen Rede, indem sich das Medium der Verständigung gleichzeitig vom symbolisch strukturierten Selbst der Interaktionsteilnehmer wie von der zur normativen Realität verdichteten Gesellschaft ablöst. >Signalsprache. IV 100 Sprache/Medium/Vergesellschaftung/Habermas: Sprechhandlungen stellen nur dann ein geeignetes Medium der gesellschaftlichen Reproduktion dar, wenn sie die Funktionen der Überlieferung, der sozialen Integration und der Vergesellschaftung von Individuen gleichzeitig übernehmen können. >Sprechakte, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. Das können sie nur, wenn der propositionale, der illokutionäre und der expressive Bestandteil in jeder einzelnen Sprechhandlung zu einer grammatischen Einheit so integriert sind, dass der semantische Gehalt nicht in Segmente zerfällt, sondern zwischen den Komponenten frei konvertiert werden kann. >Gehalt, >Inhalt, >Semantischer Gehalt. IV 135 Religion/Heiliges/Sprache/Habermas: In der grammatischen Rede sind die propositionalen Bestandteil mit den illokutionären und den expressiven so zusammengefügt, dass der semantische Gehalt zwischen ihnen fluktuieren kann. Alles, was sich sagen lässt, kann auch als Aussagesatz dargestellt werden. Daran kann man sich klarmachen, was ein Anschluss religiöser Weltbilder ans kommunikative Handeln bedeutet. >Religion/Habermas, >Heiliges/Durkheim. Das Hintergrundwissen geht in die Situationsdefinitionen (…) ein. Da die semantischen Gehalte sakraler und profaner Herkunft im Medium der Sprache frei fluktuieren, kommt es zu einer Fusion der Bedeutungen: die moralisch-praktischen und die expressiven Inhalte verbinden sich mit den kognitiv-instrumentellen in der Form kulturellen Wissens. Und zwar a) als kulturelles Wissen – b) als Basis für instrumentelles Handeln. Dieses letztere macht aus der Religion erst ein Totalität beanspruchendes Weltbild. >Hintergrund/Habermas. IV 273 Sprache/Medien/Steuerungsmedien/Kommunikationsmedien/Habermas: Die Umstellung von Sprache auf Steuerungsmedien (Geld, Macht (Einfluss, Reputation)) bedeutet eine Abkoppelung der Interaktion von lebensweltlichen Kontexten. >Lebenswelt/Habermas. Medien wie Geld und Macht setzen an den empirisch motivierten Bindungen an; sie codieren einen zweckrationalen Umgang mit kalkulierbaren Wertmengen und ermöglichen eine generalisierte strategische Einflussnahme auf die Entscheidungen anderer Interaktionsteilnehmer unter Umgehung sprachlicher Konsensbildungsprozesse. >Steuerungsmedien, >Kommunikationsmedien. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Sprache | Harman | Chomsky I 306 Sprache/Harman: Da Sprache offensichtlich kein Wissen-dass ist, muss sie ein Wissen-wie sein. >Wissen, >Wissen wie, >Propositionales Wissen, >Kompetenz, >Performanz, >Spracherwerb. I 308 HarmanVsChomsky: Das innere System zur Auswahl der Grammatik müsste in einer noch grundlegenderen Sprache dargestellt werden, die das Kind bereits verstanden haben müsste. >Grammatik, >VsChomsky. ChomskyVsVs: Vielleicht ist es eine grundlegendere Sprache, aber das Kind muss sie nicht sprechen. Das Kind muss die MutterSprache lernen, beherrscht aber vielleicht tatsächlich schon eine Grammatik. |
Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Spracherwerb | Tomasello | Gärdenfors I 6 Spracherwerb/Tomasello/Gärdenfors: (Tomasello 2001)(1) These: Die Aufmerksamkeit des Kindes ist oft auf einen einzelnen Gegenstand gerichtet. >Aufmerksamkeit. 1. Tomasello, M. (2001). Perceiving intentions and learning words in thesecond year of life. In M. Bowerman & S. Levinson (Eds.),Language Acquisition and Conceptual Development. Cambridge: Cambridge University Press.Tomasello, M. (2003) Upton I 75 Spracherwerb/Tomasello/Upton: Tomasello (2006)(1) beschreibt einen ähnlichen Ansatz in seiner anwendungsorientierten Theorie, die argumentiert, dass das Wesen der Sprache ihre symbolische Dimension und nicht ihre grammatikalische Konstruktion ist. Sprache wird als spezifisches Werkzeug für Konversation und Kommunikation erlernt. Zunächst werden konkrete Wörter ohne jegliche grammatikalische Regeln erlernt. Alles, was das Kind hat, ist eine Sammlung nützlicher konkreter Spracheinheiten, die die grundlegenden Bausteine der Sprache bilden. Allmählich entsteht die Fähigkeit, längere und komplexere Äußerungen zu konstruieren. Zunächst verfügen Kinder nicht über die völlig abstrakten Kategorien und Schemata der Erwachsenengrammatik. Kinder konstruieren diese Abstraktionen nur allmählich und stückweise. >Entwicklungsphasen. Allgemeiner kognitiver Prozess/Tomasello: Deuten der Absicht (z.B. gemeinsame Aufmerksamkeit), mit dem sie versuchen, die kommunikative Bedeutung einer Äußerung zu verstehen; Erkennen von Mustern (Kategorisierung, Schemabildung), durch welches sie in der Lage sind, die abstrakteren Dimensionen der SprachKompetenz zu schaffen. Upton: Das bedeutet, dass die Sprachentwicklung auf die Entwicklung unserer Denkprozesse folgt. >Sprache und Denken, >Denken ohne Sprache, >Denken, >Sprache. 1. Tomasello, M. (2006) Acquiring linguistic constructions, in Kuhn, D and Siegler, R (eds) Handbook of Child Psychology, Vol. 2: Cognition, perception, and language (6th edn). New York: Wiley. |
Tomasello I Michael Tomasello Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation Frankfurt/M. 2011 Upton I Penney Upton Developmental Psychology 2011 |
Sprechakttheorie | Austin | Sprechakttheorie: Ausdrucksfunktion, Richtigkeit, Angemessenheit VsRedundanztheorie (p = "Es ist wahr dass p"). Husted III 240f Sprechakttheorie/Austin: def lokutionärer Akt: Äußerungsakt - Bsp Man gibt ein Beispiel für den sinnvollen Satz "Der Stier ist los" perlokutionär: Wirkung mittels Äußerung - Bsp Warnung mit diesem Satz >Perlokutionärer Akt. illokutionär: Man erschreckt damit die Hörer. >Illokutionärer Akt. Husted III 245 zusätzlich: Gelingsbedingungen als "Plus" zur Äußerung: die Garantie, die der Sprecher übernimmt - >Kontoführungsmodell/Brandom. Husted III 247 SprechakttheorieVsLogischer Positivismus: mehr als nur die zwei Funktionen 1. Beschreibung der Wirklichkeit, 2. Ausdruck von Emotionen - Sprechakte gehören zu keiner dieser beiden Kategorien. Husted III 248 AustinVsWittgenstein: pro durchgehende Ähnlichkeit - Sprechakttheorie: zeigt hier ihre Stärke. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin. |
Austin I John L. Austin "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 24 (1950): 111 - 128 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Austin II John L. Austin Ein Plädoyer für Entschuldigungen In Linguistik und Philosophie, Grewendorf/Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Husted I Jörgen Husted "Searle" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted II Jörgen Husted "Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted III Jörgen Husted "John Langshaw Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted IV Jörgen Husted "M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993 Husted V J. Husted "Gottlob Frege: Der Stille Logiker" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993 |
Sprechakttheorie | Cohen | Meggle I 418ff CohenVsSprechakttheorie: versagt bei komplexen Fällen - z.B. fragliche Wendung im Vordersatz eines Konditionalsatzes. >Paradoxie der Implikation. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. L.Jonathan Cohen, Die logischen Partikel der natürlichen Sprache. In: Georg Meggle (Hrsg.) Handlung, Kommunikation, Bedeutung Frankfurt 1979 |
Cohen I Laurence Jonathan Cohen "Some Remarks on Grice’s Views about the Logical Particals of Natural Languages", in: Y. Bar-Hillel (Ed), Pragmatics of Natural Languages, Dordrecht 1971, pp. 50-68 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Cohen II Laurence Jonathan Cohen "Mr. Strawson’s Analysis of Truth", Analysis 10 (1950) pp. 136-140 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 Grice: > Meg I G. Meggle (Hg) Handlung, Kommunikation, Bedeutung Frankfurt/M 1979 |
Sprechakttheorie | Cresswell | I 12 CresswellVsGrice/CresswellVsSearle/CresswellVsSprechakttheorie: Die Sprechakttheorie ist eher eine Theorie der semantischen Performanz als der semantischen Kompetenz. >Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Sprechakttheorie | Davidson | Dummett I 26ff DavidsonVsFege/DavidsonVsSearle: Eine Theorie der Kraft ist überflüssig - Eine Beschreibung der Sprechakte ist nicht nötig. - (Der Wahrheitsbegriff wird vorausgesetzt). >Theorie der Kraft. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Sprechakttheorie | Dummett | III (e) 204 Sprechakttheorie/Dummett: Problem: Man kann nicht alle Wörter in Kategorien nach Frage, Befehl, Behauptung einteilen. - Lösung: nicht alle Wörter im Satz sind Träger der Kraft. >Kraft/Dummett, >Sinn/Dummett. III (e) 207 WittgensteinVsSprechakttheorie: Keine Liste einheitlicher Kategorien wie Frage, Befehl möglich. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Sprechakttheorie | Foucault | II 115ff Sprechakte/Foucault: Der illokutionäre Akt ist nicht das, was sich vor dem Augenblick der Aussage selbst abgewickelt hat. Es bedarf oft mehr als einer Aussage, um einen »Sprechakt« zu bewirken: Bsp Schwur, Bitte, Vertrag, Versprechen, Demonstration. Hier geht es um Serien! >Illokutionäre. Akte. Aussage: kann keinen eigenen Charakter haben, ist für eine adäquate Definition ungeeignet. Zeichen: was heißt »Existenz der Zeichen«, die es geben muss. Was heißt »es gibt« Zeichen? >Existenzbehauptung. Sprache/Diskurs/Foucault: Sprache ist niemals in sich selbst und in ihrer Totalität gegeben. Wenn es keine Aussagen gäbe, existierte die Sprache nicht. Aber keine Aussage ist unerlässlich, damit die Sprache existiert. Sie existiert nur als Konstruktionssystem für mögliche Aussagen. Andererseits existiert sie nur als Beschreibung, wie man aus einer Menge wirklicher Aussagen erhält. Sprache und Aussage stehen nicht auf der gleichen Existenzstufe. Man kann nicht sagen, dass es Aussagen gibt, so wie man sagt, dass es Sprache gibt. >Sprache, >Zeichen, >Aussagen, >Diskurs/Foucault. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Foucault I M. Foucault Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994 Foucault II Michel Foucault Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981 |
Sprechakttheorie | Grice | IV 243f Der Sprechakt, nicht das Zeichen, ist Träger der Bedeutung. Cohen I 415f CohenVsSprechakttheorie: Die Sprechakttheorie versagt bei komplexen Fällen, z.B. bei einer fraglichen Wendung im Vordersatz eines Konditionalsatzes. >Paradoxie der Implikation. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Grice I H. Paul Grice "Meaning", in: The Philosophical Review 66, 1957, pp. 377-388 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Megle Frankfurt/M. 1993 Grice II H. Paul Grice "Utterer’s Meaning and Intentions", in: The Philosophical Review, 78, 1969 pp. 147-177 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Grice III H. Paul Grice "Utterer’s Meaning, Sentence-Meaning, and Word-Meaning", in: Foundations of Language, 4, 1968, pp. 1-18 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Grice IV H. Paul Grice "Logic and Conversation", in: P. Cple/J. Morgan (eds) Syntax and Semantics, Vol 3, New York/San Francisco/London 1975 pp.41-58 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Cohen I Laurence Jonathan Cohen "Some Remarks on Grice’s Views about the Logical Particals of Natural Languages", in: Y. Bar-Hillel (Ed), Pragmatics of Natural Languages, Dordrecht 1971, pp. 50-68 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Cohen II Laurence Jonathan Cohen "Mr. Strawson’s Analysis of Truth", Analysis 10 (1950) pp. 136-140 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Sprechakttheorie | Habermas | III 374 Sprechakttheorie/Habermas: Die Sprechakttheorie bedeutet den ersten Schritt zu einer formalen Pragmatik, die sich auf nicht-kognitive Verwendungsweisen sprachlicher Ausdrücke erstreckt. >Pragmatik, >Sprachgebrauch, >Sprachverhalten. III 375 HabermasVsSprechakttheorie: Die Sprechakttheorie bleibt aber an die engen ontologischen Voraussetzungen der Wahrheitssemantik gebunden. >Wahrheit, >Wahrheitstheorie, >Semantik. Lösung/Habermas: Die Einbeziehung des Sprachmodells von Karl Bühler zusammen mit Appell- und Ausdrucksfunktionen (evtl. auch die von Roman Jakobson betonte, auf die Darstellungsmittel selbst bezogene „poetische“ Funktion) der Sprache.(1) >Sprache/Bühler. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. 1.J. Habermas, Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt 1976. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Sprechakttheorie | Hare | Searle V 207 SearleVsTraditionelle Sprechaktanalyse: (SearleVsAustin,SearleVsHare): These: »Gut« und »wahr« bedeutet in verschiedenen Akten dasselbe. (Dies wird von der traditionellen Sprechakttheorie nicht berücksichtigt.) Gut/wahr/Sprechakttheorie/Tradition: Hare: Bsp »Gut« wird gebraucht, um etwas zu empfehlen. Strawson: »Wahr« wird gebraucht, um Aussagen zu bekräftigen oder anzuerkennen. >Strawson. Austin: »Wissen« wird gebraucht, um Garantien zu geben (SearleVs). >Austin, >Searle. Im Prinzip: »Das Wort W wird gebraucht, um den Sprechakt A zu vollziehen«. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Hare I Richard Mervyn Hare The Language of Morals Oxford 1991 Hare II Richard M. Hare Philosophical discoveries", in: Mind, LXIX, 1960 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sprechakttheorie | Luhmann | AU Kass 12 Sprechakttheorie/Sprache/Kommunikation/LuhmannVsSprechakttheorie: Sprachgebrauch ist keine Handlung. Man braucht immer Verstehen, damit es weitergeht. >Verstehen, >Handlung. Handlung/[Sprechakt]: wäre nur Mitteilung ohne Verstehen. LuhmannVsHabermas: Daher auch keine Theorie des kommunikativen Handelns. >Kommunikations-Theorie/Habermas, >Kommunikatives Handeln/Habermas. Sprechakt: Hier ist der Empfänger zunächst ausgeschlossen. - Er kommt später erst als disziplinierendes Moment in die Theorie zurück - und zwar als Subjekt. >Kommunikation/Luhmann, >Sprache/Luhmann, >Subjekt/Luhmann. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
AU I N. Luhmann Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992 Lu I N. Luhmann Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997 |
Sprechakttheorie | Quine | II 111 ff Sprechakttheorie: Umstände angeben, ohne Bedeutung vorauszusetzen. (VsLinguistik). > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?thema=Umst%C3%A4nde">Umstände, > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=204196&a=t&autor=Quine&vorname=W.V.O.&thema=Bedeutung">Bedeutung, >Präsupposition. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Sprechakttheorie | Searle | II 25 Aufrichtigkeitsbedingung: Den Sprechakten ist eine Aufrichtigkeitsbedingung intern. J. Husted "Searle" in: Hügli/Lübke (Hrsg) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek, 1993 S. 251 Def Sprechakt/Searle: Sprechakte sind regelbestimmte Handlungen. Sie sind immer konstitutive (nicht regulative) Regeln. Searle: Sprechakt: Ein Sprechakt ist ein Schlüssel zur Bedeutung. VsSearle: Das ist umstritten, weil Sprachregeln für z.B. singuläre Termini ganz anderer Art als für Handlungen sind. --- V 68 Ein Sprechakt ist nicht das gleiche wie ein Spiel! Eine Erklärung muss Regeln voraussetzen. Die Regeln sind nicht gleich. Konvention: Sprechen ist regelgeleitetes Verhalten. Bei Regeln ist nicht das Verhalten ausschlaggebend. >Sprachspiel, >Konvention. V 207 Traditionelle Sprechakttheorie/Austin/Strawson/Hare: Wort W wird gebraucht, um Sprechakt A zu vollziehen, dann: Bsp "gut" empfiehlt, "wahr" bekräftigt, "Wissen" garantiert etwas. SearleVs: Das funktioniert nur bei performativen Verben wie "versprechen", aber nicht bei wertenden. Es erfüllt nicht die Adäquatheitsbedingung für eine semantische Analyse: Ein Wort muss in allen grammatisch verschiedenen Sätzen dasselbe bedeuten. Das kann es nicht, wenn die Bedeutung der Vollzug verschiedener Akte sein soll. V 213 Fehler: Es ist falsch, anzunehmen, dass die Bedingungen für den Vollzug eines Sprechakts aus den Bedeutungen der Wörter folgten ("Behauptungs-Fehlschluss"). --- IV 27 Sprechakttheorie/SearleVsAustin: Austin nimmt Verben für Akte. Das muss man aber unterscheiden, Bsp Die Verkündung eines Befehls ist kein Befehl. IV 78 Sprechakttheorie/Searle: Die Sprechakttheorie unterscheidet sich von anderen philosophischen Ansätzen dadurch, dass sie keine Menge von logisch notwendigen und hinreichenden Bedingungen für das zu erklärende Phänomen gibt (Bsp Linguistik: Strukturregeln). >Strukturregeln. IV 86 Der illokutionäre Akt ist die Funktion der Bedeutung des Satzes. >Illokutionärer Akt. IV 86 Fiktion/Sprechakt/Searle: Fiktion ist nicht ein anderer Sprechakt, sondern ein vorgegebener Akt. In der Literatur ist dies nicht ein anderer Akt als in der Zeitung. Keine semantische oder syntaktische Eigenschaft weist einen Text als fiktional aus. --- VI 199 Konversationspostulate/Meinen/Gordon/Lakoff: SearleVs: Lakoff stellt die erklärungsbedürftigen Phänomene so dar, als wären sie selbst schon die Erklärung. Problem: Wie kann der Sprecher etwas sagen, und trotzdem etwas anderes meinen? >Meinen. VI 201 Konversationspostulate: sollen zusätzlich zu den drei Regeln (der Einleitung, der Ernsthaftigkeit und des propositionalen Gehalts) noch zusätzliche Regeln bekannt sein: z.B. um aus einem Sprechakt auf einen anderen zu schließen. VI 204 SearleVsGordon/SearleVsLakoff: ihre Regeln funktionieren so auch gar nicht! Sie nennen es "mißglückt" dass gar keine Frage gemeint ist. (Bsp "Kannst du mir das Salz reichen?"). Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: oft wird im Anschluss an Chomsky gesagt, die Sprache müsse endlich vielen Regeln gehorchen (für unendlich viele Formen). VI 205 Das ist irreführend, und war nachteilig für die Forschung. Besser ist dieses Bild: Zweck der Sprache ist die Kommunikation. Deren Einheit ist der illokutionäre Sprechakt. Es geht darum, wie wir von Lauten zu den Akten gelangen. >Phoneme/Quine, >Phoneme/Psychologie, >Phonetik/Psychologie. --- VII 99 Sprechakt/Proposition/Searle: Unterschied: Aus dem propositionalen Gehalt folgt nicht, dass die Behauptungsbedingungen erfüllt sind. Die Proposition besagt vielmehr, dass der Sprecher beim Akt impliziert, dass sie erfüllt sind. --- VIII 435 Sprechakt/Searle: Der Sprechakt wird durch die semantischen Intentionen des Sprechers zusammengekittet. VsChomsky: Chomsky sieht nicht die wesentliche Verbindung von Bedeutung und Sprechakten. Vgl. > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?erweiterte_suche_1=Performanz&erweiterte_suche_2=Sprache&x=8&y=12">Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sprechakttheorie | Strawson | II 272 StrawsonVsSprechakttheorie/StrawsonVsAustin: Fehler: Die Annahme, dass wir mit dem Gebrauch des Wortes "wahr" behaupten, dass die Bedingungen für den Gebrauch vorliegen. "Wahr" zeigt nicht eine bestimmte Art einer Kommunikation. >Kommunikation, >Wahrheit, >Sprechen, >Illokutionäre Akte, >Perlokutionäre Akte, >Behauptbarkeit. >Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >J.L.Austin. |
Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Sprechakttheorie | Tugendhat | I passim TugendhatVsSprechakttheorie I 137 Tugendhat VsSprechakttheorie: Es ist unbefriedigend, von Modi auszugehen, denn sie sind genau wie propositionaler Gehalt abstrakte Momente von Sätzen, die wir noch gar nicht fassen können. - Da sie Momente und nicht Bestandteile sind, sind sie auch nicht unabhängig. I 239 Sprechakttheorie/Austin/Tugendhat: Austins Verdienst ist es, den illokutionären Akt (Meinen, Behaupten) als selbständige, semantisch relevante Art herausgehoben zu haben. >Illokutionärer Akt, >Meinen, >Behauptungen, >J.L. Austin. >Performanz, >Kompetenz, >Semantik, >Sprache, >Sprechen, >Paul Grice, >Anita Avramides, >John Searle, >Perlokutionäre Akte. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Terminologien | Habermas | IV 188 Verweisungszusammenhang/Terminologie/Habermas: In gewisser Weise ist die Lebenswelt, der die Kommunikationsteilnehmer angehören, stets präsent; aber doch nur so, dass die den Hintergrund für eine aktuelle Szene bildet: den Verweisungszusammenhang. IV 189 Lebenswelt/Habermas: Wenn wir die bewusstseinsphilosophischen Grundbegriffe, in denen Husserl die Lebensweltproblematik behandelt, aufgeben, können wir uns die Lebenswelt durch einen kulturell überlieferten und sprachlich organisierten Vorrat an Deutungsmustern repräsentiert denken. Dann muss der Verweisungszusammenhang nicht mehr im Rahmen der Phänomenologie und Psychologie der Wahrnehmung erklärt zu werden, sondern als IV 190 Bedeutungszusammenhang zwischen einer kommunikativen Äußerung, dem Kontext und dem konnotativen Bedeutungshorizont. Verweisungszusammenhänge gehen auf grammatisch geregelte Beziehungen zwischen Elemente eines sprachlich organisierten Wissensvorrats zurück. IV 209 Def Gesellschaft/Habermas: Gesellschaft nenne ich die legitimen Ordnungen, über die die Kommunikationsteilnehmer ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen regeln und damit Solidarität sichern. Def Kultur/Habermas: Kultur nenne ich den Wissensvorrat, aus dem sich die Kommunikationsteilnehmer, indem sie sich über etwas in einer Welt verständigen, mit Interpretationen versorgen. Medium/Habermas: Die zum Netz kommunikativer Alltagspraxis verwobenen Interaktionen bilden das Medium, durch das sich Kultur, Gesellschaft und Person reproduzieren. Diese Reproduktionsvorgänge erstrecken sich auf die symbolischen Strukturen der Lebenswelt. Davon müssen wir die Erhaltung des materiellen Substrats der Lebenswelt unterscheiden. IV 260 Norm/Terminologie/Habermas: Norm = generalisierte Verhaltenserwartung Prinzipien: = höherstufige Normen. IV 278 Verständigungsform/Terminologie/Habermas: Strukturelle Gewalt wird über eine systematische Einschränkung von Kommunikation ausgeübt; sie wird in den formalen Bedingungen des kommunikativen Handelns so verankert, dass für die Kommunikationsteilnehmer der Zusammenhang von objektiver, sozialer und subjektiver Welt in typischer Weise präjudiziert ist. Für dieses relative Apriori der Verständigung möchte ich in Analogie zum Erkenntnisapriori der Gegenstandsform (Lukács) den Begriff der Verständigungsform einführen. IV 413 Def Steuerungsmedien/Terminologie/Habermas: sind solche Medien, die Sprache als Mechanismus der Handlungskoordinierung ablösen. Def Kommunikationsmedien/Habermas: sind solche Medien, die überkomplexe Zusammenhänge verständigungsorientierten Handelns bloß vereinfachen, dabei aber von Sprache und von einer Lebenswelt abhängig bleiben. IV 536 Def Rechtsinstitution/Terminologie/Habermas: Rechtsinstitutionen nenne ich Rechtsnormen, die durch den positivistischen Hinweis auf Verfahren nicht hinreichend legitimiert werden können. Bsp die Grundlagen des Verfassungsrechts, die Prinzipien des Straf- und des Strafverfahrensrechts. Sobald sie in Frage gestellt werden, reicht der Hinweis auf ihre Legalität nicht aus. Sie bedürfen einer materiellen Rechtfertigung, weil sie zu den legitimen Ordnungen der Lebenswelt selbst gehören und zusammen mit den informellen Handlungsnormen den Hintergrund kommunikativen Handelns bilden. IV 539 Def Innere Kolonialisierung/Habermas: diese These besagt, dass die Subsysteme Wirtschaft und Staat infolge des kapitalistischen Wachstums immer komplexer werden und immer tiefer in die symbolische Reproduktion der Lebenswelt eindringen. IV 548 Die These ermöglicht es, Vorgänge der Realabstraktion, auf die Marx ein Auge gerichtet hatte, zu analysieren, ohne ein Äquivalent der Werttheorie (siehe Werttheorie/Habermas) einzusetzen. III 144 Def Handlung/Habermas: Handlung nenne ich nur solche symbolischen Äußerungen, mit denen der Aktor, wie beim teleologischen, normenregulierten und dramaturgischen Handeln, einen Bezug zu mindestens einer Welt (der physikalischen, der bewusstseinsmäßigen oder der gedanklich geteilten Welt) aber stets auch zur objektiven Welt aufnimmt. Davon unterscheide ich Körperbewegungen und sekundäre Operationen. III 70 Def Kritik/Habermas: Von Kritik statt von Diskurs spreche ich immer dann, wenn Argumente verwendet werden, ohne dass die Beteiligten die Bedingungen für eine von externen und internen Zwängen freie Sprechsituation als erfüllt voraussetzen müssten. III 41 Rationalität/Habermas: Rational nennen wir eine Person, die ihre Bedürfnisnatur im Lichte kulturell eingespielter Wertstandards deutet; aber erst recht dann, wenn sie eine reflexive Einstellung zu den bedürfnisinterpretierenden Wertstandards selbst einnehmen kann. IV 209 Def Kultur/Habermas: Kultur nenne ich den Wissensvorrat, aus dem sich die Kommunikationsteilnehmer, indem sie sich über etwas in einer Welt verständigen, mit Interpretationen versorgen. Def Gesellschaft/Habermas: Gesellschaft nenne ich die legitimen Ordnungen, über die die Kommunikationsteilnehmer ihre Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen regeln und damit Solidarität sichern. Def Persönlichkeit/Habermas: Unter Persönlichkeit verstehe ich die Kompetenzen, die ein Subjekt sprach- und handlungsfähig machen, also instand setzen, an Verständigungsprozessen teilzunehmen und dabei die eigene Identität zu behaupten. IV 189 Lebenswelt/Methode/HabermasVsHusserl/Habermas: Wenn wir die bewusstseinsphilosophischen Grundbegriffe, in denen Husserl die Lebensweltproblematik behandelt, aufgeben, können wir uns die Lebenswelt durch einen kulturell überlieferten und sprachlich organisierten Vorrat an Deutungsmustern repräsentiert denken. IV 209 Def Persönlichkeit/Habermas: Unter Persönlichkeit verstehe ich die Kompetenzen, die ein Subjekt sprach- und handlungsfähig machen, also instand setzen, an Verständigungsprozessen teilzunehmen und dabei die eigene Identität zu behaupten. IV 252 Def Produktionsverhältnisse/Marx/Habermas: Produktionsverhältnisse sind diejenigen Institutionen und gesellschaftlichen Mechanismen, die festlegen, in welcher Weise die Arbeitskräfte, bei einem gegebenen Stand der Produktivkräfte, mit den verfügbaren Produktionsmitteln kombiniert werden. IV 251 Def Produktivkräfte/Marx/Habermas: als Produktivkräfte bestehen nach Marx aus a) der Arbeitskraft der in der Produktion Tätigen, der Produzenten; b) aus dem technisch verwertbaren Wissen, soweit es in produktivitätssteigernde Arbeitsmittel, in Produktionstechniken umgesetzt wird; c) aus dem Organisationswissen, soweit es eingesetzt wird, um Arbeitskräfte effizient in Bewegung zu setzen, um Arbeitskräfte zu qualifizieren und um die arbeitsteilige Kooperation der Arbeitenden wirkungsvoll zu koordinieren. IV 203 Situation/Habermas: Zur Situation gehört alles, was sich als Beschränkung für (…) Handlungsinitiativen bemerkbar macht. III 400 Def Verstehen/Kommunikation/Habermas: Im Rahmen unserer Theorie des Kommunikativen Handelns beschränken wir uns auf Sprechakte unter Standardbedingungen, d.h. wir gehen davon aus, dass ein Sprecher nichts anderes meint als die wörtliche Bedeutung dessen, was er sagt. Verstehen eines Satzes definieren wir dann als das Wissen, was diesen Satz akzeptabel macht. IV 270 Def Wissen/Habermas: „Wissen“ gebrauche ich in einem weiteren Sinne, der alles deckt, was durch Lernen sowie durch Aneignung der kulturellen Überlieferung erworben werden kann, wobei diese sich sowohl auf kognitive wie auf sozialintegrative, d.h. auf expressive und moralisch-praktische Bestandteile erstreckt. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Tiersprache | Deacon | I 34 Tiersprache/Deacon: Die Kommunikation anderer Spezies ist niemals eine „einfachere Form“ der menschlichen Sprache. Sie ist überhaupt keine Sprache. >Kommunikation. Biologische Erklärung/Deacon: Eine Biologische Erklärung ist immer evolutionär und versucht damit, eine Kontinuität zu zeigen. Bei der Entstehung der menschlichen Sprache gibt es aber keine tierischen Vorläufer, geschweige denn eine aufsteigende Komplexitätsskala. (Siehe Robin Dunbar. Grooming, Gossip and the Evolution of Language, 1997(1); sowie Dunbar 1992 a(2), b(3)). I 54 Tiersprache/Tiere/Deacon: Die falsche Vorstellung, tierische Rufe und Gesten seien wie Wörter oder Sätze kann auf Missverständnisse in Bezug auf den Begriff der Referenz zurückgeführt werden. >Referenz, >Gesten. Behaviorismus: Einige Behavioristen haben vorgeschlagen, Tierrufe seien nur externe Äußerungen interner Zustände und hätten daher nichts mit Referenz zu tun. >Behaviorismus. Kognitive Verhaltensforscher sahen Rufe als Äquivalente zu Wörtern. Eine Studie spielte eine zentrale Rolle dabei: Seyfarth/Cheney: These: Warnrufe von Meerkatzen seien wie Namen für Fressfeinde in der Entfernung. (Siehe Seyfarth, Cheney und Marler 1980(4)). I 56 Als Reaktion auf verschiedene Rufe verließen die Affen die Bäume (Warnung vor Adlern) oder sprangen auf Bäume (Leoparden) oder sie spähten in Büsche (Schlangen). Deacon: Das ist evolutionär leicht zu erklären. Da das rettende Verhalten nicht in allen Fällen gleich aussehen kann und sich sogar gegenseitig ausschließt, müssen verschiedene Rufe unterschieden werden. (Siehe auch Hauser, 1996(5)). Tierrufe/Cheney/Seyfarth/Deacon: Zunächst nahmen Cheney und Seyfarth an, die Tierrufe wären Namen für die Fressfeinde. Diese wurden anstelle eines vollständigen Satzes, also als „holophrastische“ Äußerungen angenommen. Holophrastische Äußerungen/Deacon: Es wird darüber gestritten wieviel syntaktisches Potential in ihnen steckt. ((s) Siehe Wittgenstein Sprachspiel „Platte“), vgl. >Subsententiales. Tierkommunikation: Es wurde die These aufgestellt, Warnrufe unterschieden sich ihrerseits von Schmerzschreien oder Grimassen, indem sie auf etwas anderes referierten I 57 als den inneren Zustand des Tiers. Referenz/DeaconVsCheney/DeaconVsSeyfarth: Dabei wurde stillschweigend vorausgesetzt, dass z.B. Schmerzschreie nicht referierend sein könnten. Aus solchen Annahmen erwächst die Vorstellung einer „Proto-Sprache“ mit Rufen als „Vokabular“. >Vokabular, >Wörter, >Zeichen, >Signale. Dann könnte man sich eine tierische Sprachevolution mit sich später herausbildender Grammatik und Syntax vorstellen. Dieses ganze Kartenhaus fällt aber in sich zusammen. (Siehe auch Cheney und Seyfarth, 1990(6)). Referenz/Deacon: Referenz ist nicht auf Sprache beschränkt. Symptome können auf etwas anderes als sich selbst referieren. Bsp Lachen: Lachen ist beim Menschen angeboren. Es muss nicht absichtlich hervorgebracht werden und es kann in sozialen Kontexten simuliert werden. Aber Lachen kann auch auf Dinge referieren, sogar auf abwesende. In dieser Weise referieren auch Alarmrufe. >Angeborenes. I 58 Sprache/DaconVsSeyfarth/DeaconVsCheney: Bsp Gelächter unterscheidet sich von sprachlichen Äußerungen dadurch, dass es ansteckend ist. In einem Raum voller Lachender kann man schwer ernst bleiben. Die Vorstellung eines Raums voller Leute, die nur einen Satz wiederholen, ist absurd. Intentionalität/Intention/Tierrufe/Deacon: Tierrufe erfüllen auch nicht das Kriterium von Grice für Mitteilungen: „Ich glaube, dass Du glaubst, dass ich x glaube“. Denn Tierrufe sind unfreiwillig und ansteckend. >Sprache, >P. Grice. I 59 Lösung/Deacon: Es geht eher um Verbreitung von Erregung als um Teilen von Information. Referenz/Deacon: Referenz ist daher nicht das Unterscheidungsmerkmal zwischen Tierrufen und Wörtern. Beide können sich auf innere Zustände und auf Dinge in der äußeren Welt beziehen. Wir müssen daher verschiedene Arten von Referenz unterscheiden, anstatt zwischen referierenden und angeblich nicht-referierenden Signalen zu unterscheiden. >Referenz/Deacon. I 65 Tiersprache/Herrnstein/Deacon: Versuche mit Tauben, die erfolgreich eine willkürliche Zeichensprache sowie Kooperation gelernt hatten(7). I 66 Symbolische Referenz/Deacon: Diese einfache Form von Referenz mit den Merkmalen gelernte Assoziation, Zufälligkeit der Zeichen, Informationsübertragung zwischen Individuen sind nicht hinreichend, um symbolische Referenz zu definieren. Ein symbolisches Referenzsystem besteht nicht einfach aus Wörtern ohne Syntax. >Symbolische Referenz, >Syntax. I 67 Tierrufe: In einem Sinn ist das Verständnis der Tierrufe angeboren, andererseits ist die Verbindung zum Referenten nicht notwendig. Die Referenz ist gewissermaßen flexibel. Einige Verbindungen sind vorgeburtlich eingebaut, andere sind gelernt. I 68 Symbolische Kompetenz: Symbolische Kompetenz ist das, was über papageienhafte Äußerungen hinausgeht. Dazu muss man zwischen kontextuell bestimmten Äußerungsanlässen und auswendig gelernten Diktaten unterscheiden. >Symbolische Kommunikation, >Symbolisches Lernen, >Symbolische Repräsentation. 1. Dunbar, R. (1996): Grooming, Gossip, and the Evolution of Language. Cambridge, MA: Harvard University Press. 2. Dunbar, R. (1992a). Co-evolution of neocortex size, group size and language in humans. Behavioral and Brain Sciences. 3. Dunbar, R. (1992b). Neocortex size as a constraint on group sizes in primates. Journal of Human Evolution 20, 469-493. 4. Seyfarth, R. M., Cheney, D. L., & Marler, P. (1980): Vervet monkey alarm calls: Semantic communication in a free-ranging primate. Animal Behaviour, 28(4), 1070–1094. 5. Hauser, M. D. (1996): The evolution of communication. The MIT Press. 6. Cheney, D. L., & Seyfarth, R. M. (1990): How monkeys see the world: Inside the mind of another species. University of Chicago Press. 7. Herrnstein, R. (1980). Symbolic communication between two pigeons (Columba domestica). Science 210. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Übersetzung | Dummett | I 144 Übersetzung/Dummett: Tarski konzentriert sich nur auf Sprache L. Kripke: Übersetzung ist keine Hypothese, sondern konstitutives Prinzip. (>Pierre-Beispiel; Kripke, A puzzle about beliefs(1)). Dummett: Das gilt auch für viele Standardübersetzungen. 1. Kripke S.A. (1979) A Puzzle about Belief. In: Margalit A. (eds) Meaning and Use. Synthese Language Library (Texts and Studies in Linguistics and Philosophy), vol 3. Springer, Dordrecht III (a) 119 Übersetzungstheorie/Dummett: Eine Übersetzungstheorie erklärt nicht die Beherrschung der Muttersprache. Vgl. >KompetenzDummett. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Übersetzung | Flusser | I 337 ff Übersetzung/Flusser: Das Modell Mensch als Black box - das ist gerade nicht eine psychologische, soziologische oder philosophische Frage nach dem Innern, sondern eine formale Frage. >Black Box/Flusser. I 339 Def Übersetzung/Flusser: Wie übersetzt man? Durch Vergleiche. Vergleich setzt ein drittes Element, tertium comparationis voraus. >Vergleichen, >Vergleichbarkeit, >tertium comparationis, >Analogien. Bsp Wenn ich vom Englischen ins Französische übersetze, vergleiche ich beide Sprachen mit einer dritten. Diese dritte Sprache ist die Kreuzung der beiden Sprachen in meinem Gedächtnis. Es ist also keine eigentliche Sprache, sondern eine MetaSprache. Metasprachliche Entscheidungen haben einen individuellen Charakter. >Metasprache. Bsp Portugiesische Jesuiten in Brasilien haben ohne Vorlage ein tupi portugiesisches Wörterbuch geschrieben. Die Frage nach der Entscheidung ist daher nicht eine bodenlose wie die nach dem Erlernen von Sprachen. >Spracherwerb. I 341 Die strukturelle Verwandtschaft zwischen Sprachen ist wichtiger als die repertorielle. >Vokabular. Es muss nämlich gefragt werden, auf welchem Niveau die Übersetzung erfolgt und wie sich das Übersetzen von Gedichten zu dem von Chemiebüchern und telefonischer Konversation verhält. Def Übersetzung/Flusser: Allgemein Sendungen, in denen zwischen verschiedenen programmierten Codes entschieden wurde. Ich kann theoretisch alle Sprachen ins Französische übersetzen. d.h., die Kompetenz des Französischen schließt in der Theorie alle anderen Sprachen ein. Dieser Imperialismus aller offenen Sprachen gegenüber allen anderen ist allerdings reversibel: theoretisch kann ich alles ins Cro-Magnon übersetzen, allerdings verzerrt. Das Universum des Französischen als imperialistischer Metacode ist ganz anders als das Universum des Cro-Magnon als imperialistischer Metacode. |
Fl I V. Flusser Kommunikologie Mannheim 1996 |
Ulmen/Buchen- Beispiel | Goodman | IV 143 Ulmen/Buchen/Goodman: Ich kann wissen, dass "Ulme" und "Buche" getrennte Klassen von Laubbäumen sind, aber keine Vorstellung haben, wie man sie unterscheidet. IV 143 Häufig legt nichts im Bewusstsein des Sprechers die Extension seiner Ausdrücke fest. Bsp Ich kann wissen, dass "Feynman" und "Gell-Man" die Namen bedeutender Physiker sind, aber nicht wissen, wodurch sich der eine vom anderen unterscheidet. Meine Sprachkompetenz wird durch mein Nichtwissen nicht gefährdet. >Kompetenz, >Sprache, >Fähigkeiten, >Unterscheidungen. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Ungleichheit | Aristoteles | Höffe I 69 Ungleichheit/Aristoteles/Höffe: Obwohl Aristoteles die Menschen durch Sprache und Vernunft definiert, billigt er ihnen keine rechtliche und politische Gleichheit zu. Im Gegenteil rechtfertigt er die Ungleichheiten seiner Zeit, die den Frauen, Sklaven und Barbaren fehlende Gleichberechtigung. Frauen: Frauen sind in Athen rechtlich von einem Vormund abhängig, meist dem Vater oder Ehemann; Geschäfte werden vom Vormund überwacht, eine Erbberechtigung fehlt, allerdings darf eine reiche Erbin («Erbtochter») ihr Erbgut weitergeben, freilich nur an ihre Söhne. In rechtlicher Hinsicht sind sie jedoch frei. Darüber hinaus haben sie einen Anspruch auf Versorgung und genießen Schutz bei schlechter Behandlung. Schon [das] Rechtsinstitut der Erbtochter, (...) hätte Höffe I 70 Aristoteles, den der Wirklichkeit zugewandten Philosophen, motivieren dürfen, gegen die angeblich geringere politische Kompetenz von Frauen skeptisch zu werden. Ohnehin erkennt er an, dass die Frauen «die Hälfte der Freien [!]» bilden(1). >Gleichberechtigung/Aristoteles, >Gerechtigkeit/Aristoteles. Sklaverei: Die in Bergwerken und Handwerksbetrieben, in Privathaushalten und auf landwirtschaftlichen Gütern tätigen Sklaven stehen rechtlich noch schlechter da als die für die Wirtschaft Spartas wichtigen Heloten («Hörigen»). Heloten: Diese sind zwar von Grundsitz und politischen Rechten ausgeschlossen und zu Abgaben an ihre Herren verpflichtet, leben jedoch an einem festen Ort. Sklaven hingegen, gekauft oder im Krieg erbeutet, können weiterverkauft werden. Zur rechtlich noch geringeren Stellung kommt also die fehlende Sesshaftigkeit, die Heimatlosigkeit, hinzu. AristotelesVsAlkidamas: Aristoteles[behauptet], es gebe Menschen, die den Sklavenstatus verdienen(2). >Sklaverei/Aristoteles. 1. Politika I 13, 1260b19 2. Politika I 4–7 |
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Universalgrammatik | Deacon | I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: These: angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen(1). Deacon: andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von SprachKompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. I 103 Universalgrammatik/Chomsky/Deacon: (Chomsky 1972(2); 1980(3); 1988(4)) Chomsky ging von drei Einsichten aus: 1. Die logische Struktur der Grammatik ist viel komplexer als man bis dahin angenommen hatte, dennoch stellt sie kein Problem für Sprecher einer Sprache dar. 2. Obwohl Sprachen an der Oberfläche stark unterschiedliche Züge aufweisen, I 104 haben sie eine gemeinsame Tiefenstruktur (Tiefenlogik). Dies erschwert wiederum die Entdeckung dieser Regeln, die erst indirekt erschlossen werden müssen. 3. Man kann beobachten, dass Kinder schnell ein beachtliches Wissen der komplexen grammatischen Regeln lernen, und zwar ohne Trial-and-Error-Verfahren. Einige Autoren haben das ausgeweitet zu der These, dass die abstrakten Regeln für eine natürliche Sprache niemals entdeckt werden könnten. Andere Autoren wendeten ein, dass man die Regeln niemals induktiv aus Texten erschließen könnte, gäbe es nicht vorher vorhandenes Wissen über die Grammatik. (Siehe Chomsky und Miller, 1963 für eine formale Darstellung dieses Arguments). DeaconVsUniversalgrammatik: diese Kur ist radikaler als das Leiden, dass sie beseitigen soll. Ihre Annahmen über Gehirne und Evolution sind viel zu stark. Sie macht aus Kindern super-intelligente Lernsubjekte. I 105 Manche Autoren VsUniversalgrammatik: nehmen an, dass hier Strohmänner aufgebaut werden: eine eingeschränktes Modell von Spracherwerb als Induktion und die Behauptung, dass Spracherfahrung ohne Feedback erfolgt. I 138 Universalgammatik/DeaconVsUniversalgrammatik/Deacon: Def Pidgin-Sprache/pidgin languages/Deacon: das sind Sprachen, die aus einer Kollision von angestammten Sprachen eines Gebiets mit EinwandererSprachen entstanden. PidginSprachen sind niemandes MutterSprache. Sie können innerhalb von einer Generation zugunsten von „kreolischen Sprachen“ verschwinden. Erstaunlicherweise ähneln sich die syntaktischen Strukturen verschiedener kreolischer Sprachen. I 139 Unter anderem Bickerton (1981(5), 1984(6), 1990(7)) nimmt das als Beleg für angeborene grammatische Muster. DeaconVsBickerton/DeaconVsUniversalgrammatik: Wir können die Sprachlernfähigkeiten anders erklären als durch eine angeborene Universalgrammatik: die Kinder nehmen viele Phrasen zunächst als unanalysiertes Ganzes, um sie später zu zerlegen. I 140 Gehirne haben sich so entwickelt, dass sie verschiedene Lernstrategien zu verschiedenen Zeitpunkten anwenden können. Diese Strategien konkurrieren um neuronale Ressourcen. (1) Pinker, Steven: Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) (2) Chomsky, Noam (1972) (3) Chomsky, Noam (1980) (4) Chomsky, Noam (1988) (5) Bickerton, Derek (1981): Roots of language. Ann Arbor: Karoma Publishers, Inc., Pp. xiii + 351. (6) Bickerton, Derek (1984): The Language bioprogram hypothesis, June 1984, Behavioral and Brain Sciences 7(02): 173 - 188. (7) Bickerton, Derek (1990): Language & Species. University of Chicago Press. |
Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Universalgrammatik | Pinker | Deacon I 38 Universalgrammatik/Pinker/Deacon: Pinker ist ein Vertreter vieler Ideen von Chomsky über die Einmaligkeit der menschlichen Sprache. >Noam Chomsky. >Grammatik, >Sprache. Sprachinstinkt/Pinker/Deacon: St. Pinker(1) These: angeborenes grammatisches Wissen ist nicht unvereinbar mit einer adaptionistischen Interpretation seines Ursprungs. Dieser Instinkt könnte sich graduell im Verlauf der natürlichen Selektion herausgebildet haben. Damit vermeiden wir, unwahrscheinliche Zufälle annehmen zu müssen. >Selektion, >Adaption. Deacon: Andererseits versieht uns das noch nicht mit einer formalen Erklärung von SprachKompetenz und wie sie in der Selektion entstand. DeaconVsPinker: Pinkers Theorie des Sprachinstinkts wiederholt nur eine Beschreibung des Problems und gibt ihm einen neuen Namen. 1.St. Pinker, Der Sprachinstinkt, Deutsch 1996, Englisch: The Language Instinct, Neuauflage 2000) |
Pi I St. Pinker Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998 Dea I T. W. Deacon The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998 Dea II Terrence W. Deacon Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013 |
Wahrheit | Davidson | I (c) 56 Immanenztheorie der Wahrheit/Davidson: 1. Der Satz eines anderen könnte für ihn selbst dann wahr sein, obwohl er, wenn ich ihn korrekt übersetze, einen für mich falschen Sinn ergibt. --- Glüer II 131f Das in der Metasprache definierte W-Prädikat kann in die Objektsprache zurückübersetzt werden und der Zustand vor Eliminierung des "wahr" wiederhergestellt werden. >Wahrheitsprädikat, >Objektsprache, >Metasprache. Objekt- und Metasprache sollen das Prädikat "wahr" enthalten. >Wahrheitstheorie. Davidson kann jedoch dem Dilemma ausweichen, indem er erst gar keine Definition aufstellt. Er nennt das eine "Wahrheitsdefinition im Stile Tarskis" im folgenden "W-Theorie" genannt. DavidsonVsTarski: empirisch statt formal. Empirie schließt falsche Gesetzes-Zusätze (Goodman) aus.- Die Konvention W ist nicht ausreichend empirisch. >Konvention W. Die Wahrheit einer Äußerung hängt nur von zwei Dingen ab: davon, was die Worte, so, wie sie verwendet wurden, bedeuten, und von der Welt. VsTranszendentalismus: man kann SprachKompetenz und Welteinfluss nicht trennen. "Negativer Transzendentalismus". Rorty VI 51 Davidson/Wahrheit: Wir sammeln Informationen und Muster darüber, ob Akteure Sätzen zustimmen oder nicht. Und zwar, ohne dass man die Bedeutung der Sätze des Akteurs kennt. Doch nach einer Weile tun wir dann den Schritt vom "Nichtpropositionalen zum Propositionalen". Eine Wahrheitstheorie ist zugleich automatisch eine Theorie der Bedeutung und der Rationalität. - Jeder intensionale Begriff ist mit jedem anderen intensionalen Begriff verflochten. Glüer II 28 Interpretationstheorie/Glüer: Interpretationstheorie darf nicht annehmen, dass ihre Theoreme mit Hilfe einer Übersetzung hergeleitet wurden (Zirkel). - Daher: DavidsonVsTarski: Wir müssen Wahrheit voraussetzen, um Bedeutung zu erklären. >Interpretationstheorie. Horwich I 443 Wahrheit/Davidson/Rorty: sollte mit gar nichts identifiziert werden. - Es gibt keine Korrespondenz, keine Wahrmacher. - DavidsonVsPragmatismus: Wahrheit ist nicht gleich Behauptbarkeit. Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in: Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994 Rorty VI 189 Wahrheit/Normen/Davidson: (laut Brandom): Das Streben nach Wahrheit kann nicht über unsere eigenen Praktiken hinausführen. - (Sellars dito). |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Wahrheitstheorie | Davidson | II 34 Wahrheitstheorie/WT/Tarski/Davidson: zeigt, wie die Wahrheitswerte (WW) der Sätze von L von ihren Strukturen abhängen und warum einige Sätze andere beinhalten und wie Wörter ihre Funktion erfüllen kraft ihrer Beziehung zu Dingen in der Welt. >Wahrheitswerte. Tarski: Bedeutung als Grundbegriff. II 35 FosterVsDavidson: Fehler: zu übersehen, dass jemand eine eindeutige Theorie besitzen könnte, ohne es zu wissen- dann gibt es keine Bedeutungstheorie (BT) - (Davidson dito). >Bedeutungstheorie. II 37 Wahrheitstheorie/Davidson: ""Schnee ist weiß" ist wahr" ist keine akzidentelle Tatsache über einen Satz, sondern eine Tatsache, die ihn interpretiert. - Das zeigt, dass Fähigkeit zur Interpretation nicht gleich Übersetzung ist. >Interpretation, >Zitattilgungsschema. Davidson I (e) 111 Tarski: definiert Wahrheit. Davidson: Wahrheit ist für ihn undefinierter Grundbegriff. - "Meinen", "sagen wollen": setzt Bedeutungsbegriff voraus. I (e) 111 Tarski geht formal vor - Davidson empirisch (Gesetze statt Axiome, empirisch überprüfbar). Glüer II 28f W-Theorie/DavidsonVsTarski/Glüer: umgekehrt: es wird von W-Äquivalenzen nicht gefordert, dass die rechte die linke Seite übersetzt. Def W-Äquivalenz/Tarski: wahr gdw. die verknüpften Sätze (im Schema) unter allen Umständen den gleichen Wahrheitswert haben. II 29 Dann muss man für Davidsons reinterpretierte Konvention W "(liefert nur wahre Äquivalenzen) wissen, wann W-Äquivalenzen wahr sind. - Man muss also nicht die Bedeutung sowohl von Sätzen der Objektsprache als auch von Sätzen der Metasprache kennen. - ((s) Die Bedeutung wird nicht vorausgesetzt.) TarskiVsDavidson: Die Bedeutung des Satzes sowohl der ObjektSprache als auch der MetaSprache muss bekannt sein. W-Prädikat/DavidsonVsTarski: Sein Wahrheitsprädikat muss interpretiert sein. Davidson: Dann ist die W-Theorie eine Interpretationstheorie, die für jeden Aussagesatz S eine aus seiner Struktur abgeleitete W-Äquivalenz, deren rechte Seite die Wahrheitsbedingungen angibt, unter denen die linke Seite (S) wahr ist. Glüer II 45 W-Theorie/Davidson/Glüer: für unbekannte) Sprache: Drei Schritte: 1. Die Gesamtheit der Daten muss zur Verfügung stehen, Interpret überträgt seine Logik auf die fremde Sprache - Basis: Beobachtungen über Sätze, die zu allen Zeiten für wahr gehalten werden möglicherweise logische Wahrheiten). 2. Als solche identifizierte Prädikate werden Gegenstand der Interpretation (über Gelegenheitssätze werden Erfüllungsbedingungen angenähert). 3. Ausdehnung auf allgemeine Sätze (indirekt erschlossene Wahrheitsbedingungen). >Wahrheitsbedingungen. Glüer II 54/55 W-Theorie/Davidson: wegen Malapropismen: nicht Struktur, sondern Intension hat Priorität. >Intensionen. Glüer II 56 Eine W-Theorie ist prinzipiell nur für eine bestimmte Gelegenheit richtig. Problem: für eine Theorie der Kompetenz: Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen der Fähigkeit, eine Sprache zu kennen und sich in der Welt auszukennen. SprachKompetenz verschmilzt mit Weltwissen. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Zweidimensionale Semantik | Stalnaker | I 17 Zweidimensionale Semantik/Stalnaker: Die Zweidimensionale Semantik verbindet propositionale Gedanken mit Sätzen. ((s) D.h. dass in einer anderen möglichen Welt (MöWe) etwas anderes mit denselben Ausdrücken gemeint sein kann.) Die A-Intension (unabhängig von Welten) ist es dann meist, zu der der Sprecher als einziges kognitiven Zugang hat. >Intensionen/Stalnaker. Epistemischer Status: Der epistemische Status wird daher vom modalen Status der A-Intension bestimmt. ((s) Was man wissen kann, ist abhängig von der Proposition (Inhalt) der MöWe-unabhängigen Äußerung.) I 18 Zweidimensionale Semantik/Stalnaker: Die zweidimensionale Semantik kann zeigen, wie das Mögliche und das Wahre interagieren, d.h. semantische von faktischen Fragen im Kontext voneinander trennen. I 19 Die zweidimensionale Semantik liefert aber nicht eine kontext-freie kanonische Sprache, in der wir eine neutrale Darstellung des Möglichkeitsraums geben könnten. I 192 Def kontingent a priori/zwei-dimensionale Semantik/Stalnaker: Kontingent a priori ist eine Aussage mit einer kontingenten sekundären Intension, aber einer notwendigen primären. Def notwendig a posteriori: umgekehrt: Notwendig a posteriori sind notwendige sekundäre Intensionen, kontingente primäre. >Terminologie/Stalnaker. Pointe: Keine Proposition ist selbst kontingent a priori oder notwendig a posteriori. Es gibt nur verschiedene Weisen, in denen notwendige und kontingente Propositionen mit Aussagen assoziiert sind. I 192 Def Charakter/Kaplan: Charakter ist gleich Bedeutung. Er ist die Funktion von möglichen (Gebrauchs-) Kontexten auf Referenten. >Charakter/Kaplan. Extern: Newen/Schrenk: Der Charakter ist die gesamte Tabelle der zwei-dimensionalen Semantik. Kaplan These: Charakter und Inhalt (content) müssen getrennt werden. Charakter/Bedeutung: Charakter ist eine Regel, die sagt, wie der Referent durch Tatsachen über den Kontext bestimmt wird. Inhalt/content/Kaplan: Inhalt ist gleich der sekundären Intension. >Inhalt/Kaplan. Inhalt: Der Inhalt ist möglicherweise unbekannt trotz Sprachkompetenz. ((s) > Götter-Beispiel; Zwei allwissende Götter) Charakter/(s): Bsp Wer es jeweils sein könnte. Inhalt: Wer es tatsächlich ist. Bsp Auf wen "ich" referiert. I 194 Inhalt/sekundäre Intension: Der Inhalt kann in verschiedenen Welten verschieden sein a) weil der Kontext verschieden ist und b) weil die Bedeutung anders ist. ((s) Das gehört zur Metasemantik). >Terminologie/Stalnaker. I 199 Zwei-dimensionale Semantik/Stalnaker: Die zwei-dimensionale Semantik sollte metasemantisch interpretiert werden, nicht semantisch. I 199 Metasemantik/Stalnaker: Die Metasemantik ist tatsachenabhängig, daher hat sie keinen Zugang zu a priori Wahrheit. Semantik: Die Semantik muss interne Zustände annehmen. I 212 Zweidimensionale Semantik/Stalnaker: primäre Propositionen: Es sind die primären Positionen, die die kognitiven Werte unserer Gedanken repräsentieren. Sekundäre Propositionen/semantisch: nach ihm sind die sekundären Propositionen beschrieben und nicht ausgedrückt. Sekundäre Proposition/semantisch: Die sekundären Propositionen sind eindeutig festgelegt als eine Funktion der Tatsachen. Problem: Sie sind nicht etwas, zu dem wir kognitiven Zugang haben. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
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Begriff/ Autor/Ismus |
Autor Vs Autor![]() |
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Kompetenz Sprache | Harman Vs Chomsky, N. | I 306 Kompetenz/Performanz/HarmanVsChomsky: Kompetenz als "Wissen daß die Sprache durch Regeln der Grammatik beschrieben wird". Und daß "Grammatik diese Kompetenz spezifiziert". ChomskyVsHarman: das habe ich nicht nur nie behauptet, sondern auch mehrfach öffentlich zurückgewiesen. Es wäre auch absurd, wenn der Sprecher die Regeln explizit kennen müßte. Wissen/Sprache/Harman: a) Wissen daß, b) Wissen wie. Da Sprache offensichtlich kein "Wissen, daß" ist, muß es "Wissen, wie" sein. Der Sprecher weiß, "wie er andere Sprecher zu verstehen hat". Analog zur Fähigkeit des Fahrradfahrers. I 307 ChomskyVsHarman: er gebraucht "Kompetenz" ganz anders als ich. Ich sehe keine Beziehung zur "Fähigkeit des Fahrradfahrers", keine "Menge von Gewohnheiten" oder etwas derartiges. I 308 HarmanVsChomsky: das internalisierte System (das die Auswahl der Grammatiken beschränkt) muß in einer grundlegenderen Sprache" dargestellt werden, und das Kind muß letztere bereits verstanden haben muß, ehe es diesen Schematismus anwenden kann. a) das führt zu einem Zirkel: würde man sagen, daß das Kind die "grundlegendere Sprache" "direkt" , ohne sie gelernt zu haben, beherrscht, warum sagt man dann nicht auch, daß es die eigentliche Sprache "direkt" , ohne sie zu lernen, beherrscht. Oder: b) Regreß: sagt man dagegen, daß es die grundlegendere Sprache erst lernen muß, dann stellt sich die Frage, wie diese grundlegende Sprache selbst gelernt wird, ChomskyVsHarman: selbst wenn man annimmt, daß der Schematismus an einer "angeborenen Sprache" dargestellt sein muß, folgt nicht das, was Harman sieht: Das Kind muß vielleicht die "grundlegendere Sprache" beherrschen, aber es muß sie nicht "sprechen und verstehen". Wir müssen nur annehmen, daß es davon Gebrauch machen kann. ad a): die Annahme ist falsch, daß das Kind seine MutterSprache beherrscht, ohne sie zu lernen. Es wird nicht mit perfekten Deutschkenntnissen geboren. Andererseits spricht nichts gegen die Annahme, daß es mit perfekten Kenntnissen einer universalen Grammatik geboren wird. HarmanVsChomsky: in einem Modell kann erst dann aus gegebenen Daten auf eine Grammatik geschlossen werden, wenn in dem Modell bereits detaillierte Informationen über eine Theorie der Performanz enthalten sind. Chomsky: interessant, aber nicht zwingend. I 310 Empirie/Theorie/HarmanVsChomsky: nennt Chomskys Strategie "erfinderischen Empirismus", eine Doktrin, die "Induktionsprinzipien" verwendet. Solcher "erfindungsreichen Empirismus" sei sicher nicht zu widerlegen, "ganz gleich, wie die sprachlichen Daten aussehen". ChomskyVsHarman: Empirismus ist nicht so wichtig. Mich interessiert die Frage, ob es "Ideen und Prinzipien verschiedener Art" gibt, die die "Form der erworbenen Kenntnis auf weitgehend festgelegte und hochorganisierte Weise determinieren" (Rationalistische Variante) oder ob andererseits "die Struktur des Aneignungsmechanismus auf einfache und periphere Verarbeitungsmechanismen beschränkt ist..." (empiristische Variante). Es ist historisch gerechtfertigt und heuristisch sinnvoll, das auseinanderzuhalten. |
Harman I G. Harman Moral Relativism and Moral Objectivity 1995 Harman II Gilbert Harman "Metaphysical Realism and Moral Relativism: Reflections on Hilary Putnam’s Reason, Truth and History" The Journal of Philosophy, 79 (1982) pp. 568-75 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Kompetenz Sprache | Putnam Vs Chomsky, N. | Chomsky I 293 PutnamVsChomsky: Putnam nimmt für die Phonetik in der universalen Grammatik an, dass sie lediglich eine einzige Liste von Lauten hat. Das erfordere keine ausgefeilte Erklärungshypothese. Nur "Gedächtnisspanne und Erinnerungsvermögen". "Kein aufrechter Behaviorist würde leugnen, dass dies angeborene Eigenschaften sind". ChomskyVsPutnam: es sind aber sehr starke empirische Hypothesen über die Auswahl der universellen distinktiven Merkmale aufgestellt worden, von denen offenbar keine auf der Grundlage von Beschränkungen des Gedächtnisses erklärt werden kann. Chomsky I 298 PutnamVsChomsky: These statt eines angeborenen Schematismus könnte man "generelle Mehrzweck Strategien" annehmen. Diese angeborene Basis müsste für den Erwerb jedweden Wissens die gleiche sein, sodass nichts Besonderes am Spracherwerb ist. Chomsky I 299 ChomskyVsPutnam: damit ist er nicht mehr zur Annahme von etwas Angeborenem berechtigt. Außerdem verschiebt es das Problem nur. PutnamVsChomsky: die in der universalen Grammatik vorgeschlagenen Bewertungsfunktionen "wird die Art von Fakten konstituiert, die die Lerntheorie zu erklären versucht, nicht aber die gesuchte Erklärung selbst". ChomskyVsPutnam: Bsp niemand würde sagen, daß die genetische Basis für die Entwicklung von Armen statt Flügeln "die Art von Tatsache ist, die die Lerntheorie zu erklären versucht". Vielmehr sind sie die Grundlage für eine Erklärung anderer Fakten des menschlichen Verhaltens. Ob die Bewertungsfunktion erlernt wird oder die Grundlage des Lernen ist, ist eine empirische Frage. PutnamVsChomsky: bestimmte Mehrdeutigkeiten können erst durch Routine entdeckt werden, daher ist ihre postulierte Erklärung durch Chomskys Grammatik nicht so beeindruckend. ChomskyVsPutnam: das mißversteht er, in Wirklichkeit bezieht sich das auf Kompetenz und nicht auf Performanz (tatsächliche Praxis). Was die Grammatik erklärt ist, warum Bsp in "die Kritik der Studenten" "Studenten" als Subjekt oder Objekt verstanden werden kann, während Bsp "Korn" in "das Wachsen des Korns" nur Subjekt sein kann. Die Frage der Routine spielt hier gar keine Rolle. Chomsky I 300 angeborene Ideen/ChomskyVsPutnam: die angeborene Repräsentation der universalen Grammatik löst das Problem des Lernens tatsächlich (zumindest zum Teil) wenn es wirklich stimmt, daß diese die Basis für den Spracherwerb darstellt, was sehr wohl der Fall sein kann! III 87 Putnam/Chomsky: Putnam schlägt vor: Korrektheit in der Linguistik ist, was sie gegenwärtig verfügbaren Daten über das Verhalten des Sprechers, unter einem gegenwärtigen Interesse am besten erklären. Was heute richtig ist, wird morgen falsch sein. PutnamVsChomsky: ich habe nie behauptet, was heute richtig ist, wird morgen falsch sein. Putnam: Chomskys verborgene Hauptthesen: 1. das es uns freisteht, unsere Interessen nach Belieben zu wählen, 2. dass Interessen ihrerseits keiner normativen Kritik unterliegen. Bsp der Herzanfall von Hans liegt in der Missachtung der ärztlichen Gebote. Andere Erklärung: hoher Blutdruck. Es kann sein, dass tatsächlich an einem Tag mehr das eine, am andern Tag mehr das andere Faktum im Interesse des Sprechers legt. III 88 PutnamVsChomsky: 1. unsere Interessen können wir uns nicht einfach aussuchen. 2. es kommt mitunter vor, dass die Relevanz eines bestimmten Interesses umstritten ist. Wie kommt es jedoch, dass einige Interessen vernünftiger sind als andere? Vernünftigkeit sei in verschiedenen Zusammenhängen von verschiedenen Bedingungen abhängig. Es gibt keine allgemeingültige Antwort. III 88/89 Die Behauptung, ein Begriff sei interessenrelativ, läuft nicht auf das Gleiche hinaus wie die These, alle Interessen seien in gleichem Maße vernünftig. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 |
Kompetenz Sprache | Searle Vs Chomsky, N. | SearleVsChomsky: Chomsky ging einen Schritt zu weit: er hätte leugnen sollen, dass das Sprachorgan überhaupt eine Struktur hat, die sich als Automat beschreiben lässt. So hat er sich der analytischen Technik ausgeliefert. Dennett I 555 Sprache/SearleVsChomsky: Man kann den Spracherwerb so erklären: es gibt tatsächlich eine angeborene Spracherwerbsvorrichtung. Es wird aber der Hardware-Erklärung nichts hinzugefügt, wenn man tief unbewußte universalgrammatische Regeln annimmt. Das steigert nicht den Vorhersagewert. Es gibt die nackten, blinden neurophysiologischen Vorgänge und es gibt Bewusstsein,. Darüber hinaus gibt es nichts. ((s) sonst Regress durch Zwischeninstanzen). Searle I 273 SearleVsChomsky: für die Universalgrammatik gibt es eine viel einfachere Hypothese: Es gibt tatsächlich eine Spracherwerbsvorrichtung. Sie bringt Einschränkungen mit sich, welche Sprachtypen für den Menschen erlernbar sind. Und es gibt eine funktionale Erklärungsebene, welche Sprachtypen das Kleinkind erlernen kann, wenn es diesen Mechanismus anwendet. Durch unbewusste Regeln wird der Erklärungswert keineswegs gesteigert. IV 9 SearleVsChomsky/SearleVsRyle: es gibt weder alternative Tiefenstrukturen noch bedarf es spezieller Konversationspotulate. IV 204 Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: oft wird im Anschluss an Chomsky gesagt, die Sprache müsse endlich vielen Regeln gehorchen (für unendlich viele Formen). IV 205 Das ist irreführend, und war nachteilig für die Forschung. Besser ist dieses Bild: Zweck der Sprache ist die Kommunikation. Deren Einheit ist der illokutionäre Sprechakt. Es geht darum, wie wir von Lauten zu den Akten gelangen. VIII 411 Grammatik/Sprache/Chomsky/Searle: Chomskys Schüler, (von Searle "Jungtürken" genannt) verfolgen Chomskys Ansatz radikaler über Chomsky hinaus. (s.u.). Aspekte der Syntaxtheorie/Chomsky: (reifes Werk, 1965 (1)) ambitiösere Ziele als bisher: Erklärung aller sprachlichen Beziehungen zwischen dem Lautsystem und dem Bedeutungssystem. VIII 412 Dazu muss die Grammatik aus drei Teilen bestehen: 1. syntaktische Komponente, die die interne Struktur der unendlichen Anzahl von Sätzen beschreibt, (Herz der Grammatik) 2. phonologische Komponente: Lautstruktur. (rein interpretativ) 3. semantische Komponente. (rein interpretativ),. Auch der Strukturalismus verfügt über Phrasenstrukturregeln. VIII 414 Dabei wird nicht behauptet, dass ein Sprecher einen derartigen Prozess der Anwendung von Regeln (z.B. "Ersetze x durch y") tatsächlich bewusst oder unbewusst durchläuft. Das anzunehmen wäre eine Verwechslung von Kompetenz und Performanz. SearleVsChomsky: Hauptproblem: es ist noch nicht klar, wie die vom Grammatiker gelieferte Theorie der Konstruktion von Sätzen genau die Fähigkeit des Sprechers repräsentieren und in genau welchem Sinn von "kennen" der Sprecher die Regeln kennen soll. VIII 420 Sprache/Chomsky/Searle: Chomskys Auffassung der Sprache ist exzentrisch! Entgegen der common sense Auffassung diene sie nicht zur Kommunikation! Statt dessen nur allgemeine Funktion, die Gedanken des Menschen auszudrücken. VIII 421 Falls Sprache doch eine Funktion hat, so gibt es dennoch keinen signifikanten Zusammenhang mit ihrer Struktur! These: die syntaktischen Strukturen sind angeboren und besitzen keinen signifikanten Zusammenhang mit Kommunikation, obwohl man sie natürlich zur Kommunikation verwendet. Das Wesentliche an der Sprache ist ihre Struktur. Bsp Die "BienenSprache" ist überhaupt keine Sprache, da sie nicht die richtige Struktur besitzt. Pointe: wenn der Mensch eines Tages zu einer Kommunikation mit ganz anderen syntaktischen Formen käme, besäße er keine Sprache mehr, sondern irgendetwas anderes! Generative Semantik/"Jungtürken"VsChomsky: einer der entscheidenden Faktoren bei der Bildung syntaktischer Strukturen ist die Semantik. Selbst Begriffe wie "grammatisch korrekt" oder "wohlgeformter Satz" verlangen die Einführung semantischer Begriffe! Bsp "Er nannte ihn einen Republikaner und beleidigte ihn". ChomskyVsJungtürken: Scheinstreit, die Kritiker haben die Theorie lediglich in einer neuen Terminologie reformuliert. VIII 422 Jungtürken: Ross, Postal, Lakoff, McCawley, Fillmore. These: die Grammatik beginnt mit einer Beschreibung der Bedeutung eines Satzes. Searle: wenn die Generative Semantik recht hat und es keine syntaktischen Tiefenstrukturen gibt, wird die Linguistik erst recht interessant, wir können dann systematisch untersuchen, wie Form und Funktion zusammenhängen. (Chomsky: hier gibt es keinen Zusammenhang!). VIII 426 angeborene Ideen/Descartes/SearleVsChomsky: Descartes hat zwar die Idee eines Dreiecks oder der Vollkommenheit als angeboren angesehen, aber von Syntax natürlicher Sprache hat er nichts behauptet. Er scheint ganz im Gegenteil angenommen zu haben, dass Sprache willkürlich ist: er nahm an, dass wir unseren Ideen willkürlich Wörter beilegen! Begriffe sind für Descartes angeboren, Sprache nicht. Unbewusstes: ist bei Descartes nicht zugelassen! VIII 429 Bedeutungstheorie/BT/SearleVsChomsky/SearleVsQuine: die meisten Bedeutungstheorien begehen denselben Fehlschluss: Dilemma: a) entweder die Analyse der Bedeutung enthält selbst einige zentrale Elemente des zu analysierenden Begriffs, zirkulär. ((s) > McDowell/PeacockeVs: Verwechslung Erwähnung/Gebrauch; >Erwähnung, >Gebrauch). b) die Analyse führt den Gegenstand auf kleinere Elemente zurück, denen seine entscheidenden Merkmale abgehen, dann ist sie unbrauchbar, weil sie inadäquat ist! SearleVsChomsky: Chomskys generative Grammatik begeht denselben Fehlschluss: wie man von der syntaktischen Komponente der Grammatik erwartet, dass sie die syntaktische Kompetenz des Sprechers beschreibt. Die semantische Komponente besteht aus einer Menge von Regeln, die die Bedeutungen der Sätze bestimmen, und setzt dabei sicherlich richtig voraus, dass die Bedeutung eines Satzes von der Bedeutung seiner Elemente sowie von deren syntaktischer Kombination abhängt. VIII 432 Dasselbe Dilemma: a) Bei den verschiedenen Lesarten mehrdeutiger Sätze handelt es sich lediglich um Paraphrasen, dann ist die Analyse zirkulär. Bsp Eine Theorie, die die Kompetenz erklären will, darf nicht zwei Paraphrasen von "Ich ging zur Bank" anführen, weil die Fähigkeit, die Paraphrasen zu verstehen, genau die Kompetenz voraussetzt, die sie erklären will! Ich kann die generelle Kompetenz, Deutsch zu sprechen nicht dadurch erklären, dass ich einen deutschen Satz in einen anderen deutschen Satz übersetze! b) Die Lesarten bestehen nur aus Listen von Elementen, dann ist die Analyse inadäquat: sie kann nicht erklären, dass der Satz eine Behauptung ausdrückt. VIII 433 ad a) VsVs: es wird behauptet, dass die Paraphrasen lediglich illustrativen Zweck hätten und nicht wirklich Lesarten seien. SearleVs: doch was können die wirklichen Lesarten sein? Bsp Angenommen, wir könnten die Lesarten als Steinhaufen interpretieren: für einen sinnlosen Satz gar keine, für einen analytischen Satz wird die Anordnung im Prädikat Haufen in dem Subjekthaufen enthalten sein usw. Nichts in den formalen Eigenschaften der semantischen Komponente könnte uns davon abhalten, aber statt einer Erklärung der Beziehungen zwischen Laut und Bedeutung ieferte die Theorie eine nicht erklärte Beziehung zwischen Lauten und Steinen. VsVs: wir könnten die wirklichen Lesarten in einem zukünftigen universalen semantischen Alphabet ausgedrückt finden. Die Elemente stehen dann für die Bedeutungseinheiten in allen Sprachen. SearleVs: dasselbe Dilemma: a) Entweder ist das Alphabet eine Art neuer künstlicher Sprache und die Lesarten wiederum Paraphrasen, nur diesmal in Esperanto oder b) Die Lesarten in dem semantischen Alphabet sind lediglich eine Liste von Merkmalen der Sprache. Die Analyse ist inadäquat, weil sie einen Sprechakt durch eine Liste von Elementen ersetzt. VIII 434 SearleVsChomsky: der semantische Teil seiner Grammatik kann nicht erklären, was denn der Sprecher eigentlich erkennt, wenn er eine der semantischen Eigenschaften erkennt. Dilemma: entweder steriler Formalismus oder uninterpretierte Liste. Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: Lösung: Sprechakte haben zwei Eigenschaften, deren Kombination uns aus dem Dilemma entlässt: sie sind regelgeleitet und intentional. Wer einen Satz wörtlich meint, äußert ihn in Übereinstimmung mit gewissen semantischen Regeln und mit der Intention, seien Äußerung gerade durch die Berufung auf diese Regeln zum Vollzug eines bestimmten Sprechakts zu machen. VIII 436 Bedeutung/Sprache/SearleVsChomsky: es gibt keine Möglichkeit, die Bedeutung eines Satzes ohne Berücksichtigung seiner kommunikativen Rolle zu erklären. VIII 437 Kompetenz/Performanz/SearleVsChomsky: seine Unterscheidung ist verfehlt: er nimmt anscheinend an, dass eine Theorie der Sprechakte eher eine Theorie der Performanz als eine der Kompetenz sein muss. Er sieht nicht, dass Kompetenz letztlich Performanz Kompetenz ist. ChomskyVsSprechakttheorie: Chomsky scheint hinter der Sprechakttheorie den Behaviorismus zu argwöhnen. 1. Noam Chomsky, Aspects of the Theory of Syntax, Cambridge 1965 |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz Sprache | Brandom Vs Davidson, D. | I 268 Objektivität/Irrtum: es wird behauptet, daß soziale Praktiken hinreichen, Behauptungen objektiv repräsentationalen Gehalt zu verleihen! Das sind dann objektive Wahrheitsbedingungen. Sogar die gesamte Gemeinschaft kann mit einer diesbezüglichen Beurteilung falsch liegen! Universeller Irrtum nur bei Normen, nicht bei Begriffen möglich,s.o.).LL (BrandomVsDavidson). Davidson: will alles Handeln aus Gründen herleiten. Daher stellen irrationale Handlungen ein Problem für ihn dar.931 BrandomVsDavidson: er hält fälschlich eine globale Bedingung für Absichten für eine lokale, weil er nicht zwischen Festlegung und Berechtigung unterscheidet. I 932 I 383 VsDavidson: es kann sein, daß nur der Kontoführer, (nicht der Handelnde) die praktische Begründung darlegen kann. Auch in solchen Fällen würden die Gründe nicht als Ursachen fungieren. I 383 Außerdem kann man aus den Gründen, die man hat, handeln oder nicht. Davidson: Absichten sind umfassende Urteile im Lichte aller Überzeugungen und Wünsche. I 954 BrandomVsDavidson: unbefriedigend, weil Wünsche und Überzeugungen als unanalysierte Grundbegriffe behandelt werden. Er hat nicht die Praktiken dargelegt, wie solche Gehalte übertragen werden können. BrandomVsDavidson: bei Davidson wird nicht unterschieden zwischen Interpretationen zwischen Sprachen und innerhalb einer Sprache. Die Interpretation bei Davidson verlangt explanatorische Hypothesenbildung und Inferenzen, die von Geräuschen, die ein anderer von sich gibt, ausgehen. Dem wurde zu recht entgegengehalten, daß man, wenn man eine gemeinsame Sprache spricht, nicht Geräusche sondern Bedeutungen hört! Hier geht es um die nötigen SubKompetenzen. I 692 Objektivität begrifflicher Normen: über sie können wir uns nicht nur alle einzeln (jeder) sondern auch alle gemeinsam irren! (Elektron, Masse im Universum). Irrtum über den richtigen Gebrauch. > BrandomVsDavidson: kollektiv falsche Überzeugungen möglich. I 957 Davidson: selbst wenn das Pulver naß gewesen wäre, wäre es ihr doch gelungen, den Finger zu krümmen. So liegt in jeder Handlung etwas, das der Handelnde beabsichtigte und das ihm gelungen ist. I 958 BrandomVsDavidson: unser Ansatz kommt ohne eine solche theoretische Festlgung aus. Berufung auf VURD reicht aus, um das Problem mit dem nervösen Bergsteiger zu lösen (Davidson). Das ist eine konkrete Alternative zu Davidsons Vorschlag der "Verursachung in der richtigen Weise". I 729 Brandom: es spielt keine Rolle, ob die gewöhnlich zuverlässige Fähigkeit im Einzelfall versagt. Wenn ich nach dem Brot greife und den Wein verschütte, braucht es nach unserem Ansatz nichts zu geben, was ich zu tun beabsichtigte, und was mir auch gelang. I 747 Problem: die Substitution im Bereich des "daß" erhält nicht den Wahrheitswert der ganzen Zuschreibung. Lösung: das Satztokening innerhalb des daß-Bereichs gehört nicht zur eigentlichen Zuschreibung! Davidson: Referenz und Wahrheitwert bei Zuschreibung geändert. I 961 BrandomVsDavidson: dieser betrachtet nicht die Möglichkeit, die Beziehung zwischen dem "daß" und dem folgenden Satztokening als eine anaphorische statt als eine demonstrative aufzufassen. II 48 BrandomVsDavidson: Festlegung vor Wunsch! Handlung/BrandomVsDavidson: wir haben woanders angefangen. Drei Unterscheidungen:II 126 a. Intentional handeln: Anerkennen einer praktischen Festlegung b. Mit Gründen handeln: zu einer Festlegung berechtigt sein. c. Aus Gründen handeln: hier sind Gründe Ursachen, wenn die Anerkennung einer Festlegung durch geeignetes Überlegen ausgelöst wird. NS I 166 Referenz/Brandom: ist bei ihm kein fundamentaler Begriff. Er muss sie aber erklären, weil sie dennoch ein zentraler Begriff ist. Lösung/Brandom: Bildung von Äquivalenzklassen von Sätzen, deren Position im Netz von Inferenzen erhalten bleibt, wenn Terme durch koreferentielle Terme ausgetauscht werden. Wahrheit/BrandomVsTarski/BrandomVsDavidson: er muss ihre Definition so umbiegen, dass statt dass die Wahrheit den Folgerungsbegriff („von wahren Prämissen zu wahren Konklusionen“) charakterisiert, umgekehrt der Begriff der Folgerung den der Wahrheit charakterisiert. Dazu betrachtet Brandom die Stellung von Sätzen, die mit „es ist wahr dass,..“ beginnen, in unserem folgerungsvernetzten Sprachspiel betrachtet. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Kompetenz Sprache | Wittgenstein Vs Davidson, D. | Davidson II 84 Davidson/Aristoteles: praktischer Syllogismus, Ursachen sind Gründe - WittgensteinVs: Ursachen nicht empirisch sondern durch Sprachkompetenz erkennbar. II 85 Alle Argumente dieser Art gehen davon aus, daß zwischen Grund und Handlung eine derart enge logisch-konzeptuelle Relation besteht, daß Gründe und Handlungen nicht als zwei distinkte Ereignisse verstanden werden können. Nur als numerisch verschieden könnten sie in einer Ursache-Folge-Beziehung stehen. Das würde jedoch durch die deduktive Relation verhindert. DavidsonVsWittgenstein ("Actions, Reason and Causes") Das ist eine Scheinlösung: Wesentlich für die Relation ist, daß der Handelnde die Handlung ausführt, weil er Gründe hatte. Man kann auch einen Grund haben, ohne aus diesem Grund zu handeln. Was uns interessiert ist der Grund, aus dem der Handelnde x tat, nicht irgendein Grund. solange dieses "weil" nicht erklärt wird, wird die tatsächliche Erklärungsleistung von Erklärungen aus Gründen nicht ausgeschöpft. Dieses Defizit ist nur vermeidbar wenn wir annehmen, daß "Rationalisierung eine Spezies kausaler Erklärung" ist. Dummett I 111 Wende zur Sprache: Wittgensteins Tractatus Grundsatz der analytischen Philosophie: der einzige Weg zur Analyse des Gedankens führt über die Analyse der Sprache. Davidson geht immer von einer Bedeutungstheorie aus, WittgensteinVsDavidson: dagegen vermeidet in seinen Spätschriften die Aufstellung einer allgemeinen Theorie der Bedeutung, da er meint, jeder Versuch einer systematischen Erklärung der Sprache könne gar nicht anders, als verschiedene Phänomene in eine einzige Beschreibungsform zu zwängen: Verzerrung. Aber auch Wittgenstein ist der Meinung, daß das Ziel der Philosophie ist, uns instand zu setzen, durch Übersicht über das Funktionieren der Sprache und damit über die Struktur unserer Gedanken die Welt richtig zu erkennen. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 |
Kompetenz Sprache | Putnam Vs Field, H. | Field IV 405 Interner Realismus/metaphysischer/Putnam/Field: (ad Putnam: Vernunft Wahrheit und Geschichte): FieldVsPutnam: der Kontrast zwischen internem Realismus (iR) und metaphysischem Realismus (mR) ist nicht klar genug herausgebracht. >Interner Realismus, >metaphysischer Realismus. Metaphysischer Realismus/Field: umfasst drei Thesen, die Putnam nicht trennt. 1. mR1: These die Welt besteht aus einer Gesamtheit geistunabhängiger Objekte. 2. mR2: These es gibt genau eine wahre und vollständige Beschreibung (Theorie) der Welt. mR2/Field: ist keine Konsequenz des mR1 ((s) ist unabhängig) und ist keine Theorie, die irgendein metaphysischer Realist überhaupt vertreten sollte. Beschreibung/Welt/FieldVsPutnam: wie könnte es überhaupt nur eine einzige Beschreibung der Welt ((s) oder von überhaupt etwas) geben? Die Begriffe, die wir gebrauchen sind niemals unvermeidlich; Wesen die ganz anders als wir sind, könnten Prädikate mit anderen Extensionen gebrauchen, und diese könnten in unserer Sprache völlig undefinierbar sein. Field IV 406 Warum sollte eine solche fremde Beschreibung „dieselbe Beschreibung“ sein? Vielleicht gibt es eine sehr abstrakte Charakterisierung, die das erlaubt, aber die haben wir noch nicht. falsche Lösung: man kann auch nicht sagen, es gebe eine einzige Beschreibung, die unsere eigenen Begriffe gebraucht. Unsere jetzigen Begriffe könnten nicht hinreichend sein für eine Beschreibung der „vollständigen“ Physik (oder auch „vollständiger“ Psychologie usw.). Man könnte höchstens vertreten, dass es bestenfalls eine wahre und vollständige Beschreibung gibt, die unsere Begriffe gebraucht. Das muss aber wegen der Vagheit unserer gegenwärtigen Begriffe mir Vorsicht behandelt werden. Theorie/Welt/FieldVsPutnam: der mR sollte sich von seinem Gegner, dem iR nicht durch Annahme einer einzig wahren Theorie unterscheiden. 3. mR3/Field: These Wahrheit involviert eine Art Korrespondenztheorie zwischen Wörtern und äußeren Dingen. VsmR3/VsKorrespondenztheorie/Field: die Korrespondenztheorie wird von vielen Leuten abgelehnt, sogar von Vertretern des mR1 (geistunabhängige Objekte). Field IV 429 metaphysischer Realismus/mR/FieldVsPutnam: ein metaphysischer Realist ist einer der alle drei Thesen akzeptiert: mR1: die Welt besteht aus einer fixen Totalität geist unabhängiger Objekte. mR2: es gibt nur eine wahre und vollständige Beschreibung der Welt. mR3: Wahrheit involviert eine Form der Korrespondenztheorie. PutnamVsField: diese drei haben keinen klaren Inhalt, wenn sie getrennt werden. Was heißt „Objekt“ oder „fixe Totalität“ „aller Objekte“ „Geist Unabhängigkeit“ außerhalb bestimmter philosophischer Diskurse? Allerdings kann ich mR2 verstehen, wenn ich mR3 annehme. I: sei eine definite Menge von Individuen Field IV 430 P: Menge aller Eigenschaften und Relationen Ideale Sprache: Angenommen, wir haben eine ideale Sprache mit einem Namen für jedes Element von I und einem Prädikat für jedes Element von P. Diese Sprache wird nicht abzählbar sein (außer wir nehmen Eigenschaften als Extensionen) und dann auch nur abzählbar, wenn die Zahl der Individuen endlich ist. Aber sie ist eindeutig bis zum Isomorphismus (aber nicht weiter, unique up to isomorphism). Theorie der Welt/Putnam: die Menge der wahren Sätze in Bezug auf jeden bestimmten Typ (up to any definite type) wird ebenfalls eindeutig sein. Gesamtheit/Totalität/Putnam: umgekehrt: wenn wir annehmen, dass es eine ideale Theorie der Welt gibt, dann ist der Begriff einer „fixen Totalität“ (von Individuen und ihren Eigenschaften und Relationen) natürlich dadurch erklärt, dass die Totalität der Individuen mit dem Bereich der Individuenvariablen identifiziert wird, und die Totalität der Eigenschaften und Relationen mit dem Bereich der Prädikatvariablen innerhalb der Theorie. PutnamVsField: wenn er recht hätte und es keine objektive Rechtfertigung gibt, wie kann es dann eine Objektivität der Interpretation geben? Field/Putnam: könnte zwei Positionen beziehen: 1. er könnte sagen, dass es eine Tatsache gibt in Bezug darauf was eine gute „rationale Rekonstruktion“ der Sprecherintention ist . Und dass die Behandlung von „Elektron“ als starrer Designator (von „welcher Entität auch immer“, die für bestimmte Effekte verantwortlich ist und gewissen Gesetzen gehorcht, aber keine objektive Tatsache der Rechtfertigung. Oder. 2. er könnte sagen, dass Interpretation subjektiv ist, aber dass das nicht heißt, dass Referenz subjektiv ist. Ad 1.: hier müsste er behaupten, dass eine echte „rationale Rekonstruktion“ der Sprecher Intention von „allgemeinem Erkennen“ abgetrennt ist, und auch von „induktiver Kompetenz“ usw. Problem: wieso soll dann die Entscheidung, dass etwas („annäherungsweise“) bestimmten Gesetzen gehorcht oder nicht gehorcht, was dann für Bohrs Elektronen von 1900 und 1934 gilt, aber nicht für Phlogiston) der Natur nach völlig verschieden sein (und isolierbar sein) von Entscheidungen über Vernünftigkeit im allgemeinen? Ad 2.: das würde behaupten, dass wir einen Begriff von Referenz haben, der unabhängig von Prozeduren und Praktiken ist, mit dem wir entscheiden, ob verschiedene Leute in verschiedenen Situationen mit verschiedenen Hintergrundüberzeugungen tatsächlich auf die selben Dinge referieren. Das scheint unverständlich. Referenz/Theorie Wechsel/Putnam: wir nehmen selbstverständlich an, dass die Leute, die vor 200 Jahren über Pflanzen gesprochen haben, im großen und ganzen sich auf dasselbe bezogen wie wir. Wenn alles das subjektiv wäre, gäbe s überhaupt keinen intertheoretischen interlinguistischen Begriff von Referenz und Wahrheit. Wenn Referenz allerdings objektiv ist, dann möchte ich fragen, warum die Begriffe der Übersetzung und Interpretation in besserer Form sind als der Begriff der Rechtfertigung. III 208 Referenz/PutnamVsField: es gibt nichts, was im Wesen der Bezugnahme läge und dafür sorgte, dass die Verbindung zweier Ausdrücke durch "und" überhaupt irgend ein Ergebnis nach sich zieht! Kurz, wir benötigen eine Theorie der „Bezugnahme durch Beschreibung“. V 70 Referenz/FieldVsPutnam: neuerdings andere Ansicht: Bezug ist eine „physikalistische Beziehung“: komplexe kausale Beziehungen zwischen Wörtern oder geistigen Repräsentationen und Gegenständen. Es ist Aufgabe der empirischen Wissenschaft, herauszufinden, um welche physikalistische Beziehung es sich handelt. PutnamVsField: das ist nicht unproblematisch. Nehmen wir an, es gebe eine mögliche physikalistische Definition des Bezugs, nehmen wir außerdem an: (1) x bezieht sich auf y dann und nur dann, wenn x in R zu y steht. Wobei R eine Beziehung ist, die naturwissenschaftlich definiert ist, ohne semantische Begriffe (wie „bezieht sich auf“). Dann ist (1) ein Satz, der sogar unter Annahme der Theorie wahr ist, dass der Bezug nur durch operationale oder theoretische Vorbedingungen bestimmt ist. Satz (1) wäre demnach ein Bestandteil unserer „Reflexionsgleichgewicht“ Theorie (s.o.) der Welt, bzw. unserer »Idealgrenzen« Theorie der Welt. V 71 Bezug/Referenz/PutnamVsOperationalismus: wird der Bezug jedoch nur durch operationale und theoretische Vorbedingungen bestimmt, ist der Bezug von »x steht in R y« seinerseits unbestimmt! Die Kenntnis, dass (1) wahr ist, nutzt also nicht. Jedes zulässige Modell unserer Objektsprache wird einem Modell in unserer Metasprache korrespondieren, in dem (1) gilt, und die Interpretation von „x steht in R zu y“ wird die Interpretation von „x bezieht sich auf y“ festlegen. Dies wird jedoch nur eine Beziehung in jedem zulässigen Modell sein und gar nichts dazu beitragen, die Anzahl der zulässigen Modelle zu verringern! FieldVs: das ist freilich nicht, was Field beabsichtigt. Er behauptet (a) dass es eine bestimmte eindeutige Beziehung zwischen Wörtern und Dingen gibt, und (b) dass dies die Beziehung ist, die auch bei der Zuordnung eines Wahrheitwerts zu (1) als Bezugsrelation zu verwenden ist. PutnamVsField: das lässt sich jedoch nicht unbedingt dadurch ausdrücken, dass man (1) einfach ausspricht, und es ist ein Rätsel, wie wir das, was Field sagen möchte, ausdrücken lernen könnten. Field: eine bestimmte eindeutige Beziehung zwischen Wörtern und Gegenständen ist wahr. PutnamVsField: wenn es so ist, dass (1) in dieser Auffassung wahr ist wodurch wird es dann wahr gemacht? Wodurch wird eine bestimmte Entsprechung R ausgesondert? Es hat den Anschein, als müsse der Umstand, dass R tatsächlich der Bezug ist, ein metaphysisch unerklärbares Faktum sein. (Also magische Theorie der Bezugnahme, als ob Bezugnahme den Dingen intrinsisch anhaftete). (Nicht zu verwechseln mit Kripkes „metaphysisch notwendiger“ Wahrheit)! Putnam I (c) 93 PutnamVsField: Wahrheit und Referenz sind keine kausal erklärenden Begriffe! Jedenfalls in einem gewissen Sinn: selbst wenn Boyds kausale Erklärungen des Erfolgs der Wissenschaft falsch sind, brauchen wir sie z.B. immer noch, um formale Logik zu treiben. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Kompetenz Sprache | Goodman Vs Fodor, J. | IV 141 GoodmanVsFodor: Zeitgenössische Theoretiker behaupten, daß Sprachkompetenz auf einem Lexikon und einer Grammatik im Bewußtsein beruhe. (Chomsky. GoodmanVs) das mentale Lexikon legt die Bedeutung der einzelnen Wörter fest. Die mentale Grammatik legt fest, in welcher Weise sich die Bedeutungen signifikanter Wortfolgen von den Bedeutungen ihrer Konstituenten herleiten. IV 143 Als ob das Bewußtsein ein digitaler Computer wäre. Der Reiz besteht in der verführerischen Ananlogie zu alltäglichen Maschinen und eben dem Computer. Laut Jerry Fodor ist der Computer das einzige Modell des Bwußtseins, über das wir verfügen. Aber Introspektion bringt uns hier auch nicht im entferntesten an eine Verifikation heran: die Befürworter der zu prüfenden Ansicht geben zu, daß der Zugriff auf den internen Code ein zutiefst unbewußter Vorgang ist. Der Grund für die überzeugung, daß er vorkommt ist, daß er in eine leistungfähige linguistische Theorie eingebettet ist. Wir sollen glauben, daß Sprecher auf einen internen syntaktischen und semantischen Code "Zugriff haben" und zwar aufgrund einer Analogie zur gegenseitigen Anziehungskraft von Körpern. Ich kann wissen, daß "Ulme" und "Buche" getrennte Klassen von Laubbäumen sind, aber keine Vorstellung haben, wie man sie unterscheidet. Goodman: meine SprachKompetenz wird durch mein Nichtwissen nicht gefährtdet. Ich kann mich anderen Mitgliedern der Sprachgemeinschaft anschließen, um meine Lücken zu füllen. Außerdem ist das fragliche Wissen nicht primär sprachlich, hier botanisch bzw. biographisch. Fodor gibt in diesem Punkt nach, und zieht den Schluß, daß das Lexikon referentiell undurchlässig ist. Seine Eintragungen legen die Begriffe fest, in denen wir denken, aber nicht das, worüber wir denken. IV 144 Die Analogie zum Computermodell ist ambig, weil sie eine referentielle und eine computermäßige Interpretation besitzt. I 145 Der Computer weiß natürlich nichts von der referentiellen Interpretation. - Dementsprechend würden wir nicht wissen, daß eine Computersimulation eine molekulare Interaktion repräsentiert - Aber nach Fodor ist genau dies unsere Situation im Hinblick auf Sätze die wir verstehen. - Fragen nach dem Wahrheitswert von Sätzen sind nach der computermäßigen Lesart unangebracht. Fodors Theorie kann weder erklären, wie wir wissen, was neue Sätze rep, noch, was vertraute rep. Die Rolle des Lexikons hat sich herausgebildet, um anderen Zwecken zu dienen. Die Linguisten können Verstehen metaphorischer Sprache nicht erklären. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Kompetenz Sprache | Dummett Vs Holismus | Fodor/Lepore IV 8 analytisch/synthetisch(a/s)/Holismus/Fodor/Lepore: es gibt ein Argument dafür, dass anatomische Eigenschaften auch holistisch sind, das voraussetzt, dass die Unterscheidung anal/synth. (a/s) aufgehoben ist. Bsp DummettVsHolismus: zeigt weder, wie Kommunikation funktionieren soll, noch Spracherwerb oder Sprachbeherrschung. (Wenn man zugleich allle Propositionen kennen muss, was unmöglich ist). ((s) Das setzt also voraus, dass auch anatomische Eigenschaften holistisch sind. (bzw. dass es keine anatomischen Eig gibt). Durch diese Extremposition wird Lernen erst unmöglich). Dummett/(s)VsDummett: geht also von der extremen Annahme aus, dass anatomische Eigenschaften (die nur ein zweites gleichartiges Ding annehmen) zugleich holistisch sind, d.h. viele gleichgeartete Dinge annehmen. Also quasi ein Popanz. Dummett: genausowenig zeigt der Holismus, wie eine gesamte Theorie überhaupt signifikant sein kann: wenn ihre interne Struktur nicht ihrerseits in signifikante Teile zerlegt werden kann, dann hat sie keine interne Struktur. Fodor/Lepore: Dummett argumentiert aus folgender Analogie: Sätze sind interpersonell verstehbar, weil ihre Bedeutungen aus den Bedeutungen ihrer Komponenten gebildet werden und Sprecher und Hörer sind in diese Bedeutungen eingeweiht. Dummett/Fodor/Lepore: diese Erklärung setzt voraus, dass Sprecher und Hörer dasselbe meinen. IV 9 Und es setzt voraus, dass die Konstituenten überhaupt Bedeutung haben. Wenn der Holismus wahr wäre, wäre das falsch. IV 10 Holismus/Fodor/Lepore: ist auch ein Revisionismus: er könnte HolismusVsDummett: antworten: "um so schlimmer für unser konventionelles Verstehen davon, wie Sprachen und Theorien gelernt und vermittelt werden". Quine, Dennett, Stich, die Churchlands und viele andere sind stark versucht von dieser revisionistischen Richtung. Horwich I 459 Bedeutungstheorie/m.th./DummettVsDavidson: wir brauchen mehr, als er uns gibt: es könnte sein, dass jemand alle WB kennt ohne den Inhalt der (metasprachlichen) rechten Seite des T Satzes zu kennen. T-sentence/Dummett: erklärt gar nichts, wenn die MetaSprache ((MS) die ObjektSprache (OS) enthält. Und weil das so ist, gilt das gleiche auch, wenn MS und OS getrennt sind. (Terminologie/Dummett: „M Satz“ (M- sentence“. T-sentence/Davidson: Z „neutrale, schneegebundene Trivialität“. Kein einzelner T Satz sagt, was es heißt, die Wörter auf der linken Seite zu verstehen, aber das ganze Korpus von Sätzen sagt dass dies alles ist, was man darüber wissen kann. ((s) keine Theorie „jenseits“, „darüber“). DummettVsDavidson: damit gesteht Davidson eine Niederlage ein: dann kann man nicht beantworten, wie der Sprecher zu seinem eigenen Verständnis der von ihm gebrauchten Wörter kommt. ((s) > DummettVsHolism). DummettVsDavidson: man kann dann seine Fähigkeit zum Sprachgebrauch nicht in einzelne Teilfähigkeiten aufteilen. Sprache/Gebrauch/Wittgenstein/Davidson/SellarsVsDummett/Rorty: solche Teilfähigkeiten gibt es gar nicht. Wenn „tertia“ wie „bestimmte Bedeutung“, „Reaktion auf Reize“ usw. abgeschafft sind, gibt es keine Komponenten mehr, in die man die Fähigkeit zum Sprachgebrauch (>Kompetenz?) aufteilen könnte. Bsp „Woher weißt du, dass das rot ist?“ Wittgenstein: „ich spreche deutsch“. T-sentence/Davidson: verdoppelt nicht irgendwelche inneren Strukturen. Die gibt es auch gar nicht, sonst würde man die „tertia“ wieder einführen. BT/DummettVsDavidson/Rorty: dieser macht aus der Not eine Tugend. Wir können aber von einer BT mehr erwarten. Und zwar wird sie die traditionellen Begriffe der empiristischen Erkenntnistheorie bewahren. Eine solche Theorie muss die Fähigkeit zum Sprachgebrauch durch Kenntnis der WB erklären . Dummett: Kontrast: Bsp „das ist rot“ und Bsp „es gibt transfinite Kardinalzahlen“. Holismus/Wittgenstein/VsDummett/DavidsonVsDummett: hier gibt es gar keinen Kontrast! Verstehen/Erfassen/Wittgenstein/Davidson/Rorty: für Davidson und Wittgenstein ist das Erfassen in all diesen Fällen ein Erfassen der inferentiellen Relationen zwischen den Sätzen und anderen Sätzen der Sprache. Bedeutung/Wittgenstein: das Akzeptieren irgendeines Schlussprinzips (inferential principle) trägt dazu bei, die Bedeutung der Wörter zu bestimmen. (Davidson dito). DummettVsWittgenstein/DummettVsHolism: das führt uns zu der Einstellung, dass keine systematische BT überhaupt möglich ist. RortyVsDummett: erzeigt aber nicht, wie sie möglich ist.(1) 1. Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in: Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994 Rorty I 289 Philosophie/Dummett/Rorty: (VsDavidson) (wie Putnam): einzige Aufgabe der Philosophie ist die Analyse von Bedeutung. (Sie ist das Fundament, und nicht Descartes Erkenntnistheorie). DummettVsDavidson/DummettVsHolismus/Rorty: man kann keine angemessene Sprachphilosophie ohne die beiden Kantischen Unterscheidungen (Gegebenheit/Interpretation und Notwendigkeit/Kontingenz) schreiben. |
Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Kompetenz Sprache | Horwich Vs Kripke, Saul A. | Stegmüller IV 154 Meinen/Kripkes Wittgenstein/HorwichVsWittgenstein/HorwichVsKripke: Die Liste (s.o.) muss ergänzt werden: d) Mit "plus" die Addition zu meinen, schließt nicht aus, dass Fehler gemacht werden. Das darf von keinem Bedeutungsbegriff verletzt werden. e) Die Bedeutung von "plus" ist eine intrinsische Eigenschaft! Das steht aber im Widerspruch zu d)! Horwich: Gehirnuntersuchungen könnten übrigens Übereinstimmungen hervorbringen. Kripke und Wittgenstein haben zwar gezeigt, dass es keine Tatsachen des Meinens geben müsse, aber nicht, dass es keine geben könnte! IV 154/155 Stegmüller: Auch Wittgenstein würde eine Rückkehr zur Empirie sicher begrüßen, aber eine Theorie könnte die Übereinstimmung wohl als Tatsache feststellen (wie die Theorie von Chomsky) aber immer noch nur im Rahmen von Behauptbarkeitsbedingungen (Rechtfertigungsbedingungen), nicht im Sinne einer wahrheitsfunktionalen Semantik. Turingmaschine/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller/Chomsky: Bsp (Kripke) Eine vom Himmel gefallene Maschine lässt sich in Bezug auf alles Relevante analysieren (Programm und Gedächtnis). a) Stegmüller: Damit akzeptiert Chomsky eine Auffassung, die eine geradlinige Lösung des Paradoxons enthält. Wir erkennen aufgrund von Unterschieden im Programm, ob "plus" oder "quus" repräsentiert ist. Denn wir verfügen über eine Theorie, die uns etwas über Unterschiede sagt. IV 156 b) Geradlinige Lösung: sprachliche Kompetenz. Wir unterscheiden wohlgeformte von nichtwohlgeformten Lautbildungen. IV 157 "Schaltermodell"/internalisierte Sprache: Im strukturellen Urzustand mag es viele Schalter geben, die auf "Null" gestellt sind, und darauf warten, in aktive Positionen gebracht zu werden. Sprache ist nichts anderes als eine vorliegende stabile Schaltereinstellung (internalisierte Sprache). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Kompetenz Sprache | Cresswell Vs Lewis, David | I 23 Performanz/Kompetenz/semantische/Cresswell: welche Beziehungen gibt es zwischen beiden? Lewis: Konvention der Wahrhaftigkeit und des Vertauens: in L: These: darauf basiert der meiste Sprachgebrauch. I 24 Wir nehmen an, die Sprecher versuchen, wahre Sätze zu äußern und erwarten dasselbe von den anderen. Pointe/CresswellVsLewis: das kann nun so sein, scheint mir aber eher eine Frage der empirische Untersuchung als eine Definition, daß es so sein sollte, zu sein. Und zwar deshalb: I 33 Sprache /Bigelow/Cresswell: John Bigelow erzählt mir, These: daß eine der frühesten Funktionen der Sprache Geschichtenerzählen war. Dann geht es mehr um Vorstellungskraft als um alltägliche Kommunikation! ((s)VsCresswell: 1. woher weiß Bigelow das? 2. warum sollte man daraus so weitgehende Schlüsse ziehen?). CresswellVsLewis: selbst wenn sich herausstellen sollte, daß es eine logische Verbindung zwischen der Konvention und dem Sprachgebrauch gäbe, scheint es mir besser, das nicht von vornherein in eine Theorie der Semantik einzubauen. Jedenfalls brauchen wir keine Verbindung von Kompetenz und Performanz. II 142 Fiktion/Glauben de re/Lewis/Cresswell: (Lewis 1981, 288): Bsp in Frankreich glauben die Kinder, daß Papa Noel allen Kindern Geschenke bringt, in England Father Christmas nur den braven (, diese kommen dafür das doppelte, wie Pierre sich ausrechnet). de re/Fiktion/Lewis: das kann keine Einstellung de re sein, weil es diese res in beiden Fällen nicht gibt. Fiktion/CresswellVsLewis: auch hier kann man eine Referenz de re haben, auch wenn die Kausalverbindung nicht direkt ist. Lösung/Devitt: das Geschichtenerzählen. |
Cr I M. J. Cresswell Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988 Cr II M. J. Cresswell Structured Meanings Cambridge Mass. 1984 |
Kompetenz Sprache | Lewis Vs Markeresisch | IV 189/190 Semantisch Markeresisch/semantische Marker/LewisVsKatz: (nach: Katz, Jerrold & Paul Postal: An Integrated Theory of Linguistic Descriptions, Cambridge, Mass. MIT:1964). Semantische Marker sind Symbole oder Gegenstände in einer künstlichen Sprache, die wir "semantisch Markeresisch" nennen können. Die semantische Interpretation durch dieses Mittel führt bloß zu einem Übersetzungsalgorithmus aus der ObjektSprache in die HilfsSprache Markeresisch! Aber dann können wir die markeresische Übersetzung auch kennen, ohne irgend etwas über die Bedeutung des ursprünglichen englischen Satzes zu wissen! Nämlich ohne die Bedingungen zu kennen, unter denen er wahr wäre. Semantik ohne Wahrheitsbedingungen ist keine Semantik! Die Übersetzung ins Markeresische hängt entweder von unserer (zukünftigen) Kompetenz als Sprecher des Markeresischen ab oder von unserer Fähigkeit, Semantik wenigstens auf Markeresisch anzuwenden. Dann würde aber eine Übersetzung ins Lateinische genauso genügen, wenn die Semantik für Markeresisch vielleicht auch etwas einfacher wäre. Markeresisch/Lewis: pro: Markeresisch ist attraktiv, weil es nur mit Symbolen umgeht. Endliche Kombinationen vertrauter Entitäten bilden eine endliche Menge von Elementen mit endlichen Anwendungen endlicher Regeln. Dies ist kein Problem für die ontologische Sparsamkeit. VsMarkeresisch: Aber es ist gerade diese angenehme Endlichkeit die die Semantik des Markeresischen daran hindert, Relationen zwischen den Symbolen und der wirklichen Welt der Nicht-Symbole zu knüpfen! Also ist es keine echte Semantik. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Kompetenz Sprache | Chomsky Vs Quine, W.V.O. | II 319 Sprache/Quine: Geflecht von Sätzen. Theorie/Sprache/ChomskyVsQuine: Quine selbst muß sogar voraussetzen, daß beide getrennt sind: er ist sicher nicht der Ansicht, daß zwei monolinguale Sprecher der selben Sprache keine Meinungsverschiedenheiten haben können! ((s) Wenn Sprache und Theorie identisch wären, könnte man sich nicht streiten, da selbst nach Quine die Theorien eine gewisse Einheitlichkeit haben müssen). Chomsky: sonst wäre nach Quine jeder Streit völlig irrational, wie zwischen zwei Sprechern verschiedener Sprachen. II 320 Def Sprache/Quine: "Komplex von vorliegenden Dispositionen zu verbalem Verhalten, in denen sich Sprecher derselben Sprache notgedrungen einander angeglichen haben". (W+O,27) Sprache/ChomskyVsQuine: dann müßte sich unsere Disposition zu einem bestimmten Verbalverhalten durch ein bestimmtes System erklären lassen. Das ist sicher nicht der Fall. II 321 Verstärkung/ChomskyVsQuine: sein Begriff der "Verstärkung" ist nahezu leer. Wenn zum Lernen Verstärkung benötigt wird, läuft das darauf hinaus, daß Lernen nicht ohne Daten vonstatten gehen kann. Das ist noch leerer als bei Skinner, der im Gegensatz zu Quine nicht einmal verlangt, daß verstärkende Reize einwirken. Hier genügt es, daß die Verstärkung bloß vorgestellt ist. II 324 Sprachlernen: behavioristisch/Quine: Konditionierung, Assoziation ChomskyVsQuine: zusätzlich Prinzipien, nur so unendlich viele Sätze erklärbar. Wahrscheinlichkeit/Sprache/ChomskyVsQuine: der Begriff der "Wahrscheinlichkeit eines Satzes" ist völlig nutzlos und leer: II 325 Übersetzungsunbestimmtheit, Unbestimmtheit: ChomskyVsQuine: Disposition entweder in Bezug auf Reiz, oder in Bezug auf Gesamtkorpus der Sprache: dann alle Sätze gleichwahrscheinlich (Bezugsklassen) II 326 logische Wahrheit/Quine: wird bei ihm von Konditionierungsmechanismen hergeleitet, die bestimmte Satzpaare miteinander assoziieren, II 327 so daß unsere Kenntnis der logischen Relationen als ein finites System verknüpfter Sätze repräsentierbar sein muß. ChomskyVsQuine: dabei bleibt unklar, wie wir logische von kausalen Relationen unterscheiden. Wahrheitsfunktionen/Quine: erlauben eine radikale Übersetzung ohne "nicht verifizierbare analytische Hypothesen" daher lassen sie sich aus dem empirischen Datenmaterial unmittelbar erlernen (W+O § 13) ChomskyVsQuine: seine Bereitschaft, diese Dinge innerhalb des Rahmens der radikalen Übersetzung anzusiedeln, zeigt möglicherweise, daß er bereit ist, Logik als eine angeborene erfahrungsunabhängige Basis für das Lernen anzusehen. Dann ist es jedoch willkürlich, gerade diesen Rahmen als angeboren zu akzeptieren, und nicht auch vieles andere, das man ebenfalls beschreiben oder sich vorstellen kann. II 328 ChomskyVsQuine: sein eng gefaßter Humescher Rahmen (Chomsky pro) mit der Sprache als endlichem (!?) Geflecht von Sätzen ist mit diversen Binsenwahrheiten unverträglich, die auch Quine sicherlich akzeptieren würde II 329 analytische Hypothese/Reizbedeutung/Quine: Reizbedeutung involviert im Gegensatz zur analytischen Hypothese lediglich "normale induktive Ungewissheit". Da die entsprechenden Sätze Wahrheitsfunktionen enthalten können, führen sie zur "normalen Induktion". Das ist noch keine "Theoriekonstruktion" wie bei den analytischen Hypothesen. ChomskyVsQuine: die Unterscheidung ist nicht klar, weil die normale Induktion auch innerhalb der radikalen Übersetzung vorkommt. II 330 ChomskyVsQuine: Vs "Eigenschaftsraum": nicht sicher ob die Begriffe der Sprache mit physikalischen Dimensionen erklärt werden können Aristoteles: eher mit Handlungen verknüpft. - VsQuine: nicht evident, daß Ähnlichkeiten in einem Raum lokalisierbar sind Prinzipien, nicht "gelernte Sätze" I 333 VsQuine: kann nicht von "Disposition zur Reaktion" abhängig sein, sonst wären Stimmungen, Augenverletzungen, Ernährungsstand usw. zu maßgeblich I 343 Sprache muß vielleicht gar nicht gelehrt werden. II 335 Synonymie/ChomskyVsQuine: (dieser hatte vorgeschlagen, daß Synonymie "grob gesprochen" in annähernder Gleichheit der Situationen, und annähernd gleicher Wirkung bestehe). Chomsky: es besteht nicht einmal annähernde Gleichheit in den Bedingungen, die mit Wahrscheinlichkeit synonyme Äußerungen hervorbringen. ChomskyVsQuine: Synonymie kann man also nicht mit Hilfe von Gebrauchsbedingungen (Behauptungsbedingungen) oder Wirkungen auf den Hörer charakterisieren. Es ist wesentlich, zwischen langue und parole, zwischen Kompetenz und Performanz zu unterscheiden. Es geht um sinnvolle Idealisierung, Quines Idealisierung ist sinnlos. II 337 Übersetzungsunbestimmtheit/ChomskyVsQuine: die These läuft in einem psychologischen Kontext auf eine unplausible und ziemlich gehaltlose empirische Behauptung hinaus, nämlich darüber, welche angeborenen Eigenschaften der Geist zu Spracherwerb beisteuert. In einem erkenntnistheoretischen Kontext ist Quines These lediglich eine Version der bekannten skeptischen Argumente, die genauso gut auf die Physik oder anderes angewendet werden können. II 337 Unterbestimmtheit/Unbestimmtheit/Theorie/ChomskyVsQuine: jede Hypothese geht über die Daten hinaus, sonst wäre sie uninteressant Quine V 32 Def Sprache/Quine: „Komplex von Dispositionen zu sprachlichem Verhalten“. ((s) das könnte man zirkulär nennen, weil „sprachlich“ vorkommt. Vs: dann soll damit ausgedrückt werden, dass es neben dem Verhalten eben nicht noch eine Sprache gibt.) Disposition/ChomskyVsQuine: so ein Komplex lässt sich vermutlich als eine Menge von Wahrscheinlichkeiten darstellen, unter bestimmten Umständen eine Äußerung zu machen. Vs: der Begriff der Wahrscheinlichkeit bringt gar nichts: die Wahrscheinlichkeit, mit der ich einen bestimmten englischen Satz äußere, ist gar nicht zu unterscheiden von der Wahrscheinlichkeit, mit der ich einen bestimmten japanischen Satz äußere. QuineVsChomsky: man vergesse nicht, dass Dispositionen ihre Bedingungen haben. V 33 Diese finden wir durch das Verfahren von Frage und Zustimmung. Quine XI 115 Sprache/Theorie/ChomskyVsQuine/Lauener: die Sprache einer Person und ihre Theorie sind auf jeden Fall verschiedene Systeme, auch wenn man Quine sonst zustimmen würde. XI 116 Quine: (dito). Unbestimmtheit der Übersetzung: wegen ihr kann man nicht von einer gegenüber Übersetzungen invarianten Theorie sprechen. Man kann auch nicht sagen, dass eine absolute Theorie in verschiedenen Sprachen formulierbar sei, oder auch umgekehrt, dass verschiedene (sogar einander widersprechende) Theorien in einer Sprache ausgedrückt werden können. ((s) >Wegen der ontologischen Feststellung, dass ich nicht über Ontologie streiten kann, indem ich dem anderen sagen, dass es die Dinge, die es bei ihm gebe, bei mir nicht gibt, weil ich dann den Selbstwiderspruch aufstelle, dass es Dinge gibt, die es nicht gibt). Lauener: das entspräche dem Irrtum, dass die Sprache die Syntax, die Theorie aber den empirischen Gehalt beisteuere. Sprache/Theorie/Quine/Lauener: d.h. nicht, dass es gar keinen Gegensatz zwischen beiden gäbe: insofern dennoch zwei verschiedene Theorien in derselben Sprache niederlegt werden, heißt das dann, dass die Ausdrücke nicht in allen Ausdrücken austauschbar sind. Es gibt aber auch Kontexte, wo die Unterscheidung Sprache/Theorie keinen Sinn hat. Daher ist der Unterschied graduell. Die Kontexte, wo Sprache/Theorie austauschbar sind, sind die, wo Quine von einem Netzwerk spricht. |
Chomsky I Noam Chomsky "Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky II Noam Chomsky "Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Chomsky IV N. Chomsky Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978 Chomsky V N. Chomsky Language and Mind Cambridge 2006 Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Kompetenz Sprache | Danto Vs Searle, J.R. | I 273 Searle: bestreitet, dass hinsichtlich der linguistischen Kompetenz keine Unterscheidung möglich seien sollte. Chinese room: der Insassse beherrscht nicht die Sprache, verfährt aber nach festgelegten Regeln. Der Output ist nicht von Sprachkompetenz zu unterscheiden. DantoVsSearle: aber vielleicht macht das Gehirn der auch nicht mehr, als auf irgendeinen elektrischen Impuls mit elektrischen Reaktionen zu antworten. |
Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Kompetenz Sprache | Schiffer Vs Soames, S. | I 217 kompositionale Semantik/kS/Verstehen/Erklärung/Scott Soames/Schiffer: (Soames 1987) These: kS wird nicht für das erklären des Spracheverstehens gebraucht, dennoch haben natürliche Sprachen eine kS: Sprachbeherrschung/Soames: man sollte nicht auf die Semantik schauen, um semantische Kompetenz zu erklären. Statt dessen braucht man kS für die Erklärung des repräsentationalen Charakters der Sprache. Die zentrale semantische Tatsache über Sprache ist, dass sie gebraucht wird, um die Welt zu repräsentieren. Sätze kodieren systematisch Information, die die Welt so und so charakterisieren. Wir brauchen sK für die Analyse der Prinzipien dieser Kodierung. SchifferVsSoames: statt dessen habe ich das Ausdrucks-Potential eingeführt. Man könnte annehmen, dass eine endlich formulierbare Theorie Theoreme für die Zuschreibung von AP zu jedem Satz der Sprache formulieren können sollte. Aber wäre das nicht dann eine kompositionale Theorie? I 218 Bsp Harvey: hier brauchten wir keine kS um anzunehmen, dass für jeden Satz von M (innere Sprache) es eine Realisation eines Glaubens gibt, d.h. (µ)(∑P)(wenn µ ein Satz von M ist und in der Box, dann glaubt Harvey, dass P) (s) Hier wird gar keine Verbindung zwischen µ und P spezifiziert). Schiffer: nun könnten wir eine Abbildung von Formeln von M ins Deutsche entdecken, also eine Übersetzung. Aber das liefert keine endliche Theorie, die für jede Formel µ von M ein Theorem liefern würde wie Wenn µ in der Box ist, dann glaubt Harvey dass Schnee manchmal purpurn ist. Propositionale Einstellung/BT/Schiffer: Problem: es ist nicht möglich, eine endliche Theorie zu finden, die Verben für Glauben Eigenschaften dieser Art zuschreibt. Pointe: dennoch haben die Ausdrücke in M Bedeutung! Bsp "Nemrac seveileb taht emos wons si elprup" würde den entsprechenden Glauben in Harvey realisieren und damit auch trivialerweise bedeuten. SchifferVsKompositionalität: wenn die Wort-Bedeutung einen Beitrag zur Satz-Bedeutung leistet, dann ist es dies. Und dann haben Ausdrücke in M auch Bedeutung. Aber das sind keine Eigenschaften, die in einer endlichen Theorie zugeschrieben werden können. Wir könnten nur die Eigenschaft feststellen, jedem Satz von M einen bestimmten Glauben zuzuschreiben, aber das kann nicht in einer endlichen Theorie geschehen. mentale Repräsentation/Mentalesisch/Schiffer: die Formeln in M sind mentale Repräsentationen. Sie repräsentieren äußere Zustände. Sätze von E, Harveys gesprochener Sprache erhalten ihren repräsentationalen Charakter über die Verbindung mit mentalen Repräsentationen. Daher braucht Mentalesisch keine kS. SchifferVsSoames: also hat er unrecht und wir brauchen die kS auch nicht für eine Darstellung dessen, wie unsere Sätze die Welt repräsentieren. I 219 Dieses Ergebnis hatten wir schon über die Ausdrucks-Potentiale erreicht. Denn: repräsentationaler Charakter: ist vom Ausdrucks-Potential nicht zu unterscheiden. |
Schi I St. Schiffer Remnants of Meaning Cambridge 1987 |
Kompetenz Sprache | Searle Vs Tradition | II 28 Überzeugung/SearleVsTradition: sie ist eben nicht eine Art Bild! Sie ist einfach eine Repräsentation, d.h. sie hat einen propositionalen Gehalt, der die Erfüllungsbedingungen festlegt und einen psychischen Modus, der die Ausrichtung festlegt. II 49 SearleVsTradition: Überzeugungen und Wünsche sind nicht die grundlegenden intentionalen Zustände. Man kann sich seines Wunsches oder seiner Überzeugungen auch schämen. II 160 Tradition: man hat niemals ein Verursachungserlebnis. SearleVsTradition: man hat nicht nur häufig ein Verursachungserlebnis, sondern jedes Wahrnehmungs oder Handlungserlebnis ist in der Tat genau ein solches Verursachungserlebnis! SearleVsHume: er hat eine falsche Stelle gesucht, er suchte eine Kraft. II 190 Bsp Skifahren: traditionelle Auffassung: zunächst: Wort auf Welt Verursachungsrichtung. Man leistet der Anweisung Folge, das Gewicht auf den Talski zu legen. II 191 Bei zunehmender Geschicklichkeit ändert sich das. Die Anweisungen wirken unbewusst, aber immer noch als Repräsentation. Bewusst machen wird in Zukunft hinderlich wie beim Tausendfüßler. SearleVsTradition: die Regeln werden nicht verinnerlicht, sondern sie werden immer unwichtiger! Sie werden nicht unbewusst "fest verdrahtet" sondern sie gehen in Fleisch und Blut über. II 192 Vielleicht werden Sie als Nervenbahnen realisiert und machen die Regeln einfach überflüssig. Die Regeln können sich in den Hintergrund zurückziehen. Der Anfänger ist unflexibel, der Fortgeschrittene flexibel. Das macht die kausaler Rolle der Repräsentation hier überflüssig! Der Fortgeschrittene folgt nicht den Regeln besser, erfährt anders Ski! Der Körper übernimmt das Kommando und die Intentionalität des Fahrers wird auf den Rennsieg konzentriert. II 192/193 Hintergrund/Searle: befindet sich nicht an der Peripherie der Intentionalität, sondern durchdringt das ganze Netzwerk intentionaler Zustände. II 228 Name/Gegenstand/direkte Rede/Zitat/Tradition/Searle: Bsp der Sheriff äußerte die Worte »Mr. Howard ist ein ehrlicher Mann«. II 231 Nach der traditionellen Auffassung beinhaltet die wörtliche Rede hier überhaupt keine Wörter! (Sondern Namen.) II 232 SearleVsTradition: natürlich können wir mit Wörtern über Wörter sprechen. Außerdem werden hier keine neuen Namen geschaffen, die syntaktische Position erlaubt häufig nicht einmal die Einsetzung eines Namens. II 233 Bsp Gerald sagte, er werde Henry. (Ungrammatisch). II 246 de dicto/intensional/SearleVsTradition: Bsp "Reagan ist derart, dass Bush ihn für den Präsidenten hält." Searle: der Fehler bestand darin, aus der Intensionalität von de dicto-Berichten auf die Intensionalität der berichteten Zustände selbst zu schließen. Doch aus dem Vorhandensein zweier verschiedener Berichttypen folgt einfach nicht, dass es zwei verschiedene Arten von Zuständen gibt. III 165 Realismus/Tradition/Searle: die alte Streitfrage zwischen Realismus und Idealismus handelte von der Existenz der Materie oder von Objekten im Raum und Zeit. Der traditionelle Realismus beschäftigte sich mit der Frage, wie die Welt in Wirklichkeit ist. Realismus/SearleVsTradition: das ist ein tiefgreifendes Missverständnis! Der Realismus ist keine These darüber, wie die Welt tatsächlich ist. Wir könnten uns völlig im Irrtum darüber befinden, wie die Welt in allen ihren Einzelheiten ist, und der Realismus könnte immer noch wahr sein! Def Realismus/Searle: der Realismus ist die Ansicht, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt, die von allen menschlichen Repräsentationen logisch unabhängig ist. Er sagt nicht, wie die Dinge sind, sondern nur, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt. (Dinge hier nicht nur materielle Gegenstände). V 176 Prädikat/Bedeutung/Searle: aber ist die Bedeutung des Prädikatausdrucks eine sprachliche oder eine nichtsprachliche Entität? Searle: sie ist in einem ganz gewöhnlichen Sinne eine sprachliche Entität. Kann aus der Existenz einer sprachlichen Entität die Existenz einer nichtsprachlichen Entität folgen? Existenz/Sprache/Universalien/SearleVsTradition: aber die Behauptung, dass irgendwelche nichtsprachlichen Entitäten existieren, kann niemals eine Tautologie darstellen. IV 155 Hintergrund/Searle: was bedeutet "Anwendung" von Hintergrundannahmen? Der Bedeutungsbegriff soll für uns gewisse Aufgaben erledigen. Nun kann derselbe Gegenstand zu verschiedenen Zeiten relativ zu verschiedenen Koordinatensystem von Hintergrundannahmen verstanden werden, ohne mehrdeutig zu sein. ((s) Er ist in der jeweiligen Situation eindeutig). IV 156 SearleVsTradition: hier geht es auch nicht um die Unterscheidung Performanz/Kompetenz. IV 157 Es gibt keine scharfe Trennung zwischen der Kompetenz eines Sprechers und seinem Wissen über die Welt. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Kompetenz Sprache | Evans Vs Verschiedene | EMD II VIII Metasprache/Theoriesprache/Evans/McDowell: oft genannte Bedingungen: 1. wenn S bedeutungsvoll und unzweideutig ist, gibt es genau einen Satz von L, der für S eingetragen wird. 2. wenn S n fach mehrdeutig ist, gibt es n verschiedene Sätze von L, die für S eingetragen werden. 3. wenn S keine Bedeutung hat, gibt es keinen Satz von L, der für S eingetragen wird. 4. wenn S einen anderen Satz S’ beinhaltet (entails) gibt es eine effektiv entscheidbare Relation die zwischen dem Satz von L gilt, der für S bzw. für S’ eingetragen wird. Problem/Seuren: die 4. Bedingung führt zu einem begrifflichen Zusammenbruch! EMD II VIII/IX Bsp "John ist Junggeselle" beinhaltet (entails) "John ist unverheiratet". Gemäß der semantischen Repräsentation kann das einfache "Junggeselle" nicht dasselbe sein, wie das komplexe "unverheirateter Mann". Evans/McDowellVsSeuren: diese ganze Sache ist anfechtbar, nicht etwa, weil es die umstrittene Unterscheidung analytisch/synthetisch widerbelebt oder weil der "begriffliche Zusammenbruch" ohne Ende weiterginge, sondern, weil wir, wenn wir uns darauf einließen, in die Lage versetzt würden zu verhehlen, dass wir unfähig wären das zu tun, was wir tun. Und das wäre, dass wir etwas aufstellen, das, wenn es jemand wüsste, ihn in die Lage versetzte, eine Sprache zu sprechen und zu verstehen. Es wäre unfair, den Theoretikern zu unterstellen, sie wären sich der Sprecher Hörer Kompetenz nicht bewußt. Evans/McDowellVsSeuren: er suggeriert den Leuten, dass sie, wenn sie den "Zirkel durchbrechen", es zu der Unmöglichkeit führte, "außerhalb der Sprache" die Bedeutungen von Sätzen festzustellen, also "ohne Sprache zu gebrauchen". Vs: darin gibt es einen Fehlschluß: sicher können wir Bedeutungen nicht feststellen, ohne Wörter zu gebrauchen. Aber daraus folgt nicht daß, wenn wir die Satzbedeutung von S mit Hilfe des Satzes S’ angeben, EMD II X daß wir damit eine Relation zwischen S und S’ damit feststellen! Lösung: S wird erwähnt, und S’ wird gebraucht. (Gebrauch/Erwähnung, W Satz). Bsp (5) "Schnee ist weiß" ist wahr dann und nur dann, wenn Schnee weiß ist stellt keine Relation dar, die der Satz zu sich selbst hat, sondern stellt unter diesen Umständen eine semantische Eigenschaft des Satzes dar, indem sie ihn gebraucht. Das ist eine Exemplifikation, mit der wir sehr wohl unseren Glauben ausdrücken können, daß Schnee weiß ist. |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 |
Kompetenz Sprache | Horwich Vs Wittgenstein | Stegmüller IV 154 Meinen/Kripkes Wittgenstein/HorwichVsWittgenstein/HorwichVsKripke: Die Liste (s.o.) muss ergänzt werden: d) Mit "plus" die Addition zu meinen, schließt nicht aus, dass Fehler gemacht werden. Das darf von keinem Bedeutungsbegriff verletzt werden. e) Die Bedeutung von "plus" ist eine intrinsische Eigenschaft! Das steht aber im Widerspruch zu d)! Horwich: Gehirnuntersuchungen könnten übrigens Übereinstimmungen hervorbringen. Kripke und Wittgenstein haben zwar gezeigt, dass es keine Tatsachen des Meinens geben müsse, aber nicht, dass es keine geben könnte! IV 154/155 Stegmüller: Auch Wittgenstein würde eine Rückkehr zur Empirie sicher begrüßen, aber eine Theorie könnte die Übereinstimmung wohl als Tatsache feststellen (wie die Theorie von Chomsky) aber immer noch nur im Rahmen von Behauptbarkeitsbedingungen (Rechtfertigungsbedingungen), nicht im Sinne einer wahrheitsfunktionalen Semantik. Turingmaschine/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller/Chomsky: Bsp (Kripke) Eine vom Himmel gefallene Maschine lässt sich in Bezug auf alles Relevante analysieren (Programm und Gedächtnis). a) Stegmüller: Damit akzeptiert Chomsky eine Auffassung, die eine geradlinige Lösung des Paradoxons enthält. Wir erkennen aufgrund von Unterschieden im Programm, ob "plus" oder "quus" repräsentiert ist. Denn wir verfügen über eine Theorie, die uns etwas über Unterschiede sagt. IV 156 b) Geradlinige Lösung: sprachliche Kompetenz: Wir unterscheiden wohlgeformte von nicht-wohlgeformten Lautbildungen. IV 157 "Schaltermodell"/internalisierte Sprache: Im strukturellen Urzustand mag es viele Schalter geben, die auf "Null" gestellt sind, und darauf warten, in aktive Positionen gebracht zu werden. Sprache ist nichts anderes als eine vorliegende stabile Schaltereinstellung (internalisierte Sprache). |
Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 |
Kompetenz Sprache | Newen Vs Wittgenstein | New I 94 Gegenstand/Ding/Objekt/Tractatus/Wittgenstein/Newen: die Frage, welcher art die Gegenstände des Tractatus sind, ist bis heute umstritten: 1. James Griffin: einfache physikalische Teilchen 2. Hintikka: Punkte im Gesichtsfeld 3. H. Ishiguro: Exemplifikationen nicht weiter zurückführbarer Eigenschaften 4. Peter Carruthers: Alltagsgegenstände. Gegenstand/Tractatus/NewenVsTractatus/NewenVsWittgenstein/Newen: es gibt hier widersprüchliche Prinzipien, von denen eins aufgegeben werden muss, I 95 Damit die gegenstandsebene bestimmt werden kann: (i) Elementarsätze haben die Form "Fa", "Rab"… es werden externe Eigenschaften zugeschrieben. (ii) externe und interne Eigenschaften verhalten sich zueinander wie verschiedene Dimensionen Bsp Längen und Farben. (iii) Elementarsätze sind logisch unabhängig. Problem: dann kann der Wahrheitswert eines Satzes "Ga" von dem eines Satzes "Fa" abhängen. Bsp ein Punkt kann nicht zugleich rot und blau sein. Pointe: dann sind die Sätze aber nicht mehr unabhängig. Wittgenstein/VsWittgenstein/Selbstkritik/Newen: Wittgenstein selbst bemerkte das 1929 im Aufsatz Some remarks on Logical Form. I 98 Elementarsatz/Tractatus/Wittgenstein/Newen: Sätze über Punkte im Gesichtsfeld oder physikalische Teilchen sind dort keine Elementarsätze, weil sie nicht unabhängig sein können ((s) Widersprechende Eigenschaften müssen ausgeschlossen werden können). I 99 Mittlerer Wittgenstein: erkennt in der Abhängigkeit eine Grundstruktur, die nicht beseitigt werden kann. Bsp "Was blau ist, ist nicht rot". Satzbedeutung/PU/Wittgenstein/Newen: die Bedeutung von Sätzen kann also nicht nur durch die Vertretungsrelation von Namen gewährleistet sein. Abbildtheorie/WittgensteinVsWittgenstein/Selbstkritik/Wittgenstein/Newen: die AT muss also revidiert werden. 100 mittlerer Wittgenstein/Newen. These: die Bedeutung von Zeichen wird durch die syntaktischen regeln seines Sprachsystems festgelegt. VsWittgenstein/Newen: die Frage, wie diese syntaktischen Regeln festgelegt sind, wird hier noch nicht beantwortet. NS I 35 Regelfolgen/Wittgenstein: ist, einer Gepflogenheit gemäß zu handeln. Ohne Begründung oder Überlegung. Es ist schlicht eine Kompetenz, auf eine erlernte, übliche und selbstverständliche Weise zu handeln. Gepflogenheiten/Konvention: Gepflogenheiten sind nicht deshalb gültig, weil sie festgesetzt oder vereinbart wurden, sondern weil sich üblicherweise alle daran gebunden fühlen. Das gilt auch für regeln, die die Bedeutung eines sprachlichen Zeichens festlegen. ((s) Regeln/(s): legen also etwas fest, sind aber selbst nicht festgelegt, sondern eingespielt und stabil.) NS I 36 VsWittgenstein/Newen/Schrenk: Problem: die Unbestimmtheit der Verwendungsweisen. Es gibt auch Fehlverwendungen, die als bedeutungskonstituierend einbezogen werden müssten. Sie können sehr verbreitet sein. VsWittgenstein/Newen/Schrenk: Problem: Holismus der Gebrauchsweisen: wenn eine einzige neue Verwendungsweise eingeführt wird, müsste sich die Bedeutung des Ausdrucks ändern. NS I 37 Käfer-Bsp/Privatsprache/Wittgenstein/Newen/Schrenk: der Ausdruck „Käfer“ kann eine klare Verwendung haben, selbst wenn jeder einen anderen Käfer in seiner Schachtel und selbst, wenn die Schachtel leer ist! Wittgenstein: selbst wenn sich das Ding fortwährend veränderte. Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel. Auch nie einmal als ein Etwas. (§ 293). Newen/Schrenk. das zeigt, dass die Bedeutung eines Ausdrucks nicht dadurch festgelegt wird, dass wir eine Empfindung haben, sondern durch die Praxis in einer Gemeinschaft. Eine Person allein kann Ausdrücken keine Bedeutung verleihen. NS I 38 Newen/Schrenk VsWittgenstein: Bsp Robinson kann aber durch eine Regelmäßigkeit der Beschaffenheit Wörter für Ananas usw. einführen. WittgensteinVsVs/Newen/Schrenk: würde einwenden, 1. dass Robinson keine Gepflogenheiten etablieren kann, weil er nicht merken würde, wenn er davon abweicht. Dann gäbe es keinen Unterschied mehr zwischen folgen und zu folgen glauben. VsVs/Newen/Schrenk: 2. ein weiterer Einwand wäre, dass Robinson nur Kategorien bilden kann, weil er in seiner Gemeinschaft gelernt hat, wie man Kategorien bildet. |
New II Albert Newen Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005 Newen I Albert Newen Markus Schrenk Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008 |
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Kompositionalit. | Soames, Sc. | Schiffer I 217 kompositionale Semantik/Verstehen/Erklärung/Scott Soames/Schiffer: (Soames 1987) These kS wird nicht für das Erklären des Spracheverstehens gebraucht, dennoch haben natürliche Sprachen eine kS: Sprachbeherrschung/Soames: man sollte nicht auf die Semantik schauen, um semantische Kompetenz zu erklären. Statt dessen braucht man kS für die Erklärung des repräsentationalen Charakters der Sprache. Die zentrale semantische Tatsache über Sprache ist, daß sie gebraucht wird, um die Welt zu repräsentieren. Sätze kodieren systematisch Information, die die Welt so und so charakterisieren. Wir brauchen sK für die Analyse der Prinzipien dieser Kodierung. SchifferVsSoames: statt dessen habe ich das Ausdrucks-Potential eingeführt. Man könnte annehmen, daß eine endlich formulierbare Theorie Theoreme für die Zuschreibung von AP zu jedem Satz der Sprache formulieren können sollte. Aber wäre das nicht dann eine kompositionale Theorie? |
Schi I St. Schiffer Remnants of Meaning Cambridge 1987 |
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