Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Kriteri Definition Lewis Vs Behaviorismus I (a) 15
LewisVsBehaviorismus: Mein Prinzip, dass Erlebnisse durch ihre >kausalen Rollen definiert sind, ist besser: 1. Es lässt Erlebnisse etwas Wirkliches sein.
2. Es gestattet uns auch, andere Erlebnisse zu den typischen Ursachen und Wirkungen zu rechnen, durch die ein Erlebnis definiert ist.
3. Wir sind nicht gezwungen, ein Erlebnis durch die Ursachen und Wirkungen genau aller seiner Vorkommnisse zu definieren. (Es genügen typische Beispiele.)
I (a) 15
> href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?autor=&thema=Introspektion">Introspektion: Wenn Erlebnisse durch ihre kausale Rollen definiert sind, werden sie für Introspektion zugänglich. Und diese Zugänglichkeit ist ein wichtiges Merkmal jedes Erlebnisses. Das heißt, dass das Erlebnis vorzugsweise andere Erlebnisse zuverlässig bewirkt, die intentional auf es gerichtet sind.
I (a) 15
VsBehaviorismus: Die Freiheit, Erlebnisse mit anderen Erlebnissen zu definieren, besteht nach dem Behaviorismus nicht. Solche Definitionen sind hier nur zulässig, wenn sie im Prinzip eliminiert werden können (Hierarchie).
I (a) 15
LewisVsBehaviorismus: Dieser erkennt nicht an, dass das Erlebnis etwas von seinen definierenden Anlässen und Manifestationen verschiedenes ist. Er kann durch Kriterien nur partiell erklären, was das Erlebnis ist. Er gelangt immer nur zu einer Vermutung.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Kriteri Definition Rescher Vs Blanshard, B. I 366
Wahrheit/Blanshard: besteht in Kohärenz. Kohärenz ist nicht nur ein Merkmal. RescherVsBlanshard: die Verbindung zwischen Wahrheit und Tatsachen ist nicht nur nicht rational erfasst, sondern einer solchen Erfassung sogar eingezogen. Diese Verbindung kann sicherlich nicht kontingent sein. Aber wie kann der Schritt von der Kohärenz zu den Tatsachen ein notwendiger sein?
I 367
Bsp kann ein gewiefter Romancier seine Erzählung nicht genauso kohärent machen wie die des sorgfältigsten Historikers? Produkte kreativer Erfindungsgabe und Phantasie können vollkommen kohärent sein!
I 369
Blanshard: eine Anerkennung von Kohärenz als Prüfungskriterium für Wahrheit zwingt zu der Folgerung, dass Kohärenz auch die Definition von Wahrheit ist. (RescherVs).

Resch I
Nicholas Rescher
The Criteriology of Truth; Fundamental Aspects of the Coherence Theory of Truth, in: The Coherence Theory of Truth, Oxford 1973 - dt. Auszug: Die Kriterien der Wahrheit
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Resch II
N. Rescher
Kant and the Reach of Reason: Studies in Kant’ s Theory of Rational Systematization Cambridge 2010
Kriteri Definition Lyons, J. Vs Bloomfield, L. Lyons I 201
Lexem/Linguistik/Lyons: in dieser (abstrakteren) Verwendung haben wir oben festgestellt, dass Bsp „singing“ nur eine Form eines anderen Wort ist, während „singer“ ein eigenes Wort ist. moderne LinguistikVs: vernachlässigt diese abstrakte Form. Z.B.:
BloomfieldVsTradition: die Schulgrammatik ist ungenau, weil sie Einheiten wie Bsp book, books, oder Bsp do, does, did als verschiedene Formen desselben Wortes bezeichnet.
I 201
LyonsVsBloomfield: ist aber insofern selber ungenau, als es immer noch uns überlassen ist, wie wir „Wort“ definieren. Lexem/Lyons: führen wir also hier für die abstraktere Form von Wort (weder phonologisch noch grammatisch) ein. Diese abstrakten Einheiten sind es, die gemäß den syntaktischen Regeln in verschiedenen Flexionsformen vorkommen.
Lexem/Schreibweise/Lyons: mit Großbuchstaben Bsp CUT.
Wort/Definition/Lyons: Problem: wie ist eine Einheit zu definieren, die einen Mittelrang zwischen Morphem und Satz einnimmt, so dass es einigermaßen unseren Intuitionen entspricht, wobei diese Intuitionen eher von der nicht wesentlichen orthographischen Konvention geleitet ist?
Def Wort/Bloomfield/Lyons: (bekannteste moderne Definition): das Wort ist die „kleinste freie Form“ ((s) in der Sprache).
Def gebundene Form/Bloomfield/Lyons: Formen, die nie alleine als ganze Äußerungen vorkommen.
Def freie Form: eine Form, die alleine als Äußerung vorkommen kann.
Def kleinste freie Form/Bloomfield: jede freie Form, die selbst keinen Teil enthält. (= Wort).
LyonsVsBloomfield: das trifft eher auf phonologische als auf grammatische Wörter zu.
I 205
Bloomfield: hat nicht klar zwischen grammatischen und phonologischen Wörtern unterschieden. BloomfieldVsBloomfield/Lyons: dieser selbst erkannte, dass einige Wörter nicht durch seine Definition erfasst werden wie „the“ und „a“ (unbestimmter Artikel). Und zwar, weil sie als selbständige Äußerungen so gut wie nie vorkommen.
Lösung/Bloomfield: zusätzliches Kriterium: „the“ und „a“ wie „this“ und “that“ zu behandeln. Diese kommen manchmal frei vor ((s) in Antworten) und stehen innerhalb des Satzes in derselben Umgebung.
LyonsVsBloomfield: die Definition wurde von vielen akzeptiert, aber sie dient nicht dem Hauptziel der grammatischen Beschreibung, Sätze zu erzeugen, aus denen tatsächliche und mögliche Äußerungen sich ableiten lassen. Alle Fragen der Klassifikation müssen diesem Ziel untergeordnet werden.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Kriteri Definition Goodman Vs Carnap, R. II 67
GoodmanVsCarnap/Reduktionssätze: ziemlich abwegig, das Ganze, nach meiner Auffassung hat die Philosophie die Aufgabe, die Wissenschaft- (und die Alltagssprache) zu explizieren, nicht zu beschreiben. Die Explikation (>Explikation, Quine) muß auf die vorsystematische Verwendung der Ausdrücke Rücksicht nehemn, braucht sich aber nicht an dei Reihenfolge zu halten. Es geht vor allem um Saprsamkeit und vereinheitlichung.
Schurz I 219
glau/grot/rün/Goodman/Schurz: logische Form: (B: beobachtet. G*: grot) G*: ‹› ((Bxt0 > Gx) u (~Bxt0 > Rx)).
Sa: Smaragd.
Stichprobe: {a:1 ‹ i ‹ n}
Dann sind die Behauptungen
Sai u Bat0 u Gai und
Sai u Bat0 u G*ai
Definitorisch äquivalent.
Wenden wir den induktiven Verallgemeinerungsschluss sowohl für "grün" als auch für "grot" an, so ergibt unser Sample die beiden Allhypothesen
H:= "Alle Smaragde sind grün" und
H*: = "Alle Smaragde sind grot".
Problem: H und H* implizieren aber für alle nicht vor t0 beobachteten Smaragde widersprüchliche Prognosen (grün kontra rot).
Schurz: zu subjektiv induktiven Vertauschbarkeitsannahmen besteht folgender Zusammenhang: für reguläre Wahrscheinlichkeits Funktionen kann die Vertauschbarkeitsannahme nicht zugleich für ein Prädikat (Gx) und sein pathologisches Gegenstück (G*) Geltung besitzen.
Frage: nach welchen Kriterien sollen wir entscheiden, welche Prädikate wir als vertauschbar bzw. induktiv projizierbar ansehen? Viele Kriterien wurden vorgeschlagen und erwiesen sich als untauglich.
Carnap: (1947,146, 1976, 211): These: nur qualitative Prädikate sind induzierbar (projizierbar) „glau“ ist ein
Def „positionales“ Prädikat/Carnap, d.h. ein Prädikat, das in seiner Definition auf den Zeitpunkt t0 Bezug nimmt. Bsp glau.
Def qualitatives Prädikat/Carnap: hat keinen definitorischen Bezug auf Individuenkonstanten.
GoodmanVsCarnap: (Goodman 1955/75, 105): Problem der Sprachabhängigkeit (sic: Abhängigkeit): durch wechselseitige UmDefinition kann man von unserer Sprache (mit "grün" und "rot") zu einer in ihrer Ausdrucksstärke äquivalenten Sprache übergehen, in der "grot" und "rün" (G*x, R*x) als Grundbegriffe (Grundprädikate) fungieren:
UmDefinition/Sprachabhängigkeit/logische Form:
Sprache L (Gx,Rx primitiv) Sprache L* (G*x, R*x primitiv)
Definitionen in L Definitionen in L*
G*x: ‹› ((Bxt0 > Gx) u (~Bxt0 › Rx)) Gx: ‹› ((Bxt0 › G*x) u (~Bxt0 › R*x))
R*x: ‹› ((Bxt0 › Rx) u (~Bxt0 › Gx)) Rx: ‹› ((Bxt0 > R*x) u (~Bxt0 › G*x)).
Lösung/Schurz: man kann zwischen qualitativen und positionalen Prädikaten sprachunabhängig in Bezug auf ostensive Erlernbarkeit unterscheiden!
I 220
GoodmanVsInduktion/Schurz: damit ist aber noch nicht beantwortet, warum sich Induktion auf qualitative und nicht auf positionale Prädikate stützen soll. Induktion besteht darin, bisher als konstant beobachtete Muster in die Zukunft zu verlängern. Um Induktionsregeln sinnvoll formulieren zu können, müssen wir wissen, was konstant blieb! Und das hängt von den qualitativen Merkmalen ab. Positionale Merkmale sind Pseudomerkmale.
Pointe: dass Individuen "konstant" "grot" sind heißt, dass sie zu t0 ihre Farbe von grün nach Rot verändern.
In diesem Fall haben wir "Antiinduktion" und nicht Induktion betrieben. Das ist der Grund, warum wir (mit Carnap) für Induktionsregeln Grundprädikate für qualitative und nicht positionale Merkmale haben.

Stegmüller IV 30
Wittgenstein/Stegmüller: (BMG § 3/Bemerk. Grundl. der Mathematik): "Wie weiß ich, dass ich im Verfolgen der Reihe +2 schreiben muss "20.004, 20.006" und nicht "20.004, 20.008"?
IV 31
"Wie weiß ich, dass diese Farbe "rot" ist?" Kripke: das Grundproblem der Mathematik ist mit dem Grundproblem der Empfindungssprache identisch.
glau/CarnapVsGoodman: "rot" usw sind rein qualitative Prädikate,
Goodmans "glau" usw. sind positionale Prädikate.
glau/GoodmanVsCarnap: die Unterscheidung qualitativ/positional ist auf eine jeweilige Basissprache zu relativieren.
Diese könnte auch grot/rün als Basisprädikate enthalten, dann müssten "rot" und "grün" in Bezug auf einen Zeitpunkt interpretiert werden!
IV 32
Dann sind die Zuschreibungen "qualitativ"/"positional" vertauscht!

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Kriteri Definition Quine Vs Carnap, R. Carnap VII 151
intensionalistische These der Pragmatik/CarnapVsQuine: die Bestimmung der Intension ist eine empirische Hypothese, die durch Beobachtung der Sprachgewohnheiten überprüft werden kann.extensionalistische These/QuineVsCarnap: die Bestimmung der Intension ist letztlich eine Geschmacksfrage, der Linguist ist frei, weil es nicht überprüft werden kann. Dann stellt sich aber auch nicht die Frage nach der Wahrheit und Falschheit. Quine: das fertiggestellt Lexikon ist ex pede Herculem d.h. wir riskieren einen Irrtum, wenn wir am Fußende beginnen. Aber wir können daraus einen Vorteil ziehen.
Wenn wir im Fall des Lexikons hingegen (?) eine Definition der Synonymität hinauszögern, taucht kein Problem auf, als nichts für Lexikographen, das wahr oder falsch wäre.
Carnap VII 154
Intension/Carnap: wesentliche Aufgabe: herauszufinden, welche Variationen eines gegebenen Exemplar in verschiedener Hinsicht (z.B. Größe, Gestalt, Farbe) im Bereich des Prädikats zugelassen sind. Intension: kann als Bereich des Prädikats definiert werden.
QuineVsCarnap: könnte antworten, daß der Mann auf der Straße nicht willens sei, etwas über nichtexistierende Gegenstände zu sagen.
Carnap VII 155
CarnapVsQuine: die Prüfungen, die die Intensionen betreffen, sind von Existenzfragen unabhängig. Der Mann auf der Straße ist sehr wohl imstande, Fragen in Bezug auf angenommene kontrafaktische Situationen zu verstehen.
Lanz I 271
QuineVsCarnap: Kritik an der Unterscheidung analytisch/synthetisch. Diese Unterscheidung war für den logischen Empirismus wichtig, weil sie ein Verständnis der Philosophie ermöglicht, das der Philosophie eine selbständige Aufgabe zuweist, die klar von derjenigen der empirischen Wissenschaften verschieden ist! Quine untergräbt diese Voraussetzung: das Los von Begriffen ist nicht unabhängig von ihrem Gebrauch in empirischen Theorien!

I 272
Es gibt keine begrifflichen Wahrheiten, die immun wären gegenüber dem Wandel solcher Theorien. Philosophie und Wissenschaften liegen auf ein und denselben Kontinuum.
Newen I 123
Quine/Newen: steht wie Carnap im Geist des Empirismus, hat diesen aber radikal modifiziert.
I 124
Gedanke/Frege: nichtreduzierbar. Gedanke/QuineVsFrege: strebt eine reduktive Erläuterung von Satzinhalten an(wie Carnap).
Basis/QuineVsCarnap: nicht individuelle Sinnesdaten, sondern objektiv beschreibbare Reize.
Satzbedeutung/Quine/Newen: ist durch zwei mengen bestimmt:
1. die Menge der Reize, die zu Zustimmung führt
2. die Menge der reize, die zu Ablehnung führt.
Das gilt aber nur für Gelegenheitssätze.
I 125
Def kognitiv äquivalent/Quine/Newen: = bedeutungsgleich: sind zwei Sätze, wenn sie das gleiche Zustimmungs- bzw. Abbildungsverhalten nach sich ziehen. Für die gesamte Sprache: wenn das für alle Sprecher gilt.
QuineVsCarnap: Sätze haben Vorrang vor Worten.

Quine I 73
QuineVsCarnap: Unterschiede zu Carnaps empirischer Semantik: Carnap schlägt vor, Bedeutung zu erkunden, indem man die Versuchsperson fragt, ob sie ihn unter verschiedenen vorgestellten Umständen die ihr beschrieben werden, anwenden würde. Vorteil: Gegensätze von Termini wie "Kobold" und "Einhorn" werden bewahrt, auch wenn es in der Welt an Beispielen fehlt, die dergestalt voneinander abstechen können.
I 74
Quine: denselben Vorteil weist die Reizbedeutung auf, da es Reizmuster gibt, die zur Zustimmung zur Frage "Einhorn?" veranlassen würden, nicht aber zu "Kobold?" QuineVsCarnap Carnaps Ansatz setzt Entscheidungen darüber voraus, welche Beschreibungen imaginärer Zustände zulässig sind. So wäre z.B. "Einhorn" in Beschreibungen zur Sondierung der Bedeutung von "Einhorn" unerwünscht. Unterschied:
Quine schränkt den Gebrauch unerfüllter Konditionalsätze auf den Forscher ein, Carnap lässt seinen Forscher solche Urteile dem Gewährsmann selbst zur Beurteilung vorlegen. Reizbedeutung kann schon in den ersten Stadien der radikalen Übersetzung ermittelt werden, wo Carnaps Fragebogen noch gar nicht zur Verfügung steht.
Quine: Theorie hat in erster Linie mit Sätzen,
Carnap: mit Termini zu tun.

I 466
Carnap vertritt schon lange die Ansicht, dass die echten Probleme der Philosophie sprachlich sind. Pragmatische Fragen, die unser Sprachverhalten betreffen, nicht Gegenstände. Warum sollte dies nicht auf theoretische Fragen allgemein zutreffen?
I 467
Das geht Hand in Hand mit dem Analytizitätsbegriff.(§ 14) Schließlich lassen sich die theoretischen Sätze im allgemeinen nur pragmatisch rechtfertigen. QuineVsCarnap: Wie kann Carnap da eine Linie ziehen und behaupten, für gewisse Bereiche gälte das nicht?
Dennoch merken wir, dass es einen Übergang von Aussagen über Gegenstände zu Aussagen über Wörter gibt, wenn wir etwa von Fragen über die Existenz von Einhörnern zu Fragen über die Existenz von Punkten und Kilometern Klassen übergehen.

Durch das vielgebrauchte Verfahren des "semantischen Aufstiegs": der Übergang von Aussagen über Kilometer zu Aussagen über "Kilometer". Von der inhaltlichen zur formalen Redeweise. Es ist der Übergang von der Rede in bestimmten Begriffen zur Rede über diese Begriffe.
Es ist genau der Übergang, von dem Carnap meint, er entkleide philosophische Fragen ihres trügerischen Scheins und lasse sie in ihrer wahren Gestalt hervortreten.
QuineVsCarnap: diesen Teil akzeptiere ich jedoch nicht. Der semantische Aufstieg, von dem ich spreche, lässt sich überall anwenden. (Carnap: "inhaltlich" kann man auch "material" nennen.)
Bsp Wenn es darauf ankäme, ließe sich der Satz "In Tasmanien gibt es Wombats" so paraphrasieren: ""Wombat" trifft auf einige Lebewesen in Tasmanien zu".

IV 404
Carnap/(logische Partikel): (»Der logische Aufbau der Welt«): These: es ist grundsätzlich möglich, alle Begriffe auf das unmittelbar Gegebene zurückzuführen. QuineVsCarnap: das ist zu reduktionistisch: Dispositionsbegriffe wie »löslich« können nicht so definiert werden. (Von Carnap selbst später erkannt).
IV 416
QuineVsCarnap: Wozu all die erfinderischen Rekonstruktionen? Letztlich sind Sinnesreizungen das einzige, was wir haben. Wir müssen ermitteln, wie daraus das Bild der Welt konstruiert wird. Warum sich nicht mit Psychologie begnügen?
V 28
Disposition/Quine: Problem: die Angewiesenheit auf gewisse ceteris paribus Klauseln. Mögliche Störungen müssen ausgeschaltet sein. Lösung: einige Autoren: (z.B. Chomsky) Rückzug auf Wahrscheinlichkeiten.
V 29
Carnap: statt Wahrscheinlichkeit: Reduktionssätze als Idealisierungen aufgefasst, an denen Korrekturen stattfinden. Diese Korrekturen fasst Carnap als UmDefinitionen auf, d.h. sie führen zu analytischen Sätzen, die aus der Bedeutung wahr sind.
QuineVsCarnap: ich mache keine Unterscheidung zwischen analytischen und anderen Sätzen.
V 30
Reflexe/Holt/Quine: später konditionierte sind nicht grundsätzlich verschieden von angeborenen. Sie bestehen aus Nervenbahnen mit verringertem Widerstand. Quine: so kann man Dispo auch als diese Bahn selbst auffassen! ((s) Also quasi körperlich. Eben als physikalischen Zustand.)
Disposition/GoodmanVsQuine: ein Dispositionsausdruck ist ein Wechsel auf eine schließlich mechanische Beschreibung und daher zirkulär. Die mechanistischen Termini werden letztlich implizit Dispositionstermini sein.
QuineVsGoodman/QuineVsCarnap: ich bin, anders als die beiden, mit einem theoretischen Wortschatz zufrieden, von dem einige physikalische Grundprädikate zunächst mit Hilfe der Dispositionen-Redeweise gelernt wurden. (Heuristische Rolle).

VII (b) 40
Seine Arbeit ist aber immer noch nur ein Fragment des ganzen Programms. Seine Raum Zeit Punkt Quadrupel setzen eine bewegungsarme Welt voraus ("laziest world"). Prinzip der geringsten Bewegung, soll der Leitfaden für eine Konstruktion einer Welt aus der Erfahrung sein.
QuineVsCarnap: er schien nicht zu bemerken, dass es seiner Behandlung physikalischer Objekte an Reduktion mangelte! Die Quadrupel maximieren und minimieren gewisse allgemeine Eigenschaften (over all features) und mit zunehmender Erfahrung werden die Wahrheitswerte im selben Sinn revidiert.

X 127
Logische Wahrheit/Carnap: These: nur die Sprache und nicht die Beschaffenheit der Welt macht sie wahr. Wahrheit/logische Wahrheit/QuineVsCarnap: ist keine rein linguistische Sache.
Logik/QuineVsCarnap: die beiden Zusammenbrüche, die wir gerade gesehen haben, ähneln sich in Form und Wirkung:
1. Die Logik ist wahr aufgrund der Sprache nur insofern, als sie trivialerweise wahr aufgrund von allem und jedem ist.
2. Die Logik ist untrennbar von der Übersetzung nur insofern, als alles Evidente von der Übersetzung untrennbar ist.
Logik/Sprache/Quine: für die linguistische These scheint der semantische Aufstieg zu sprechen.
QuineVs: das Prädikat „wahr“ (W Prädikat) ist schon vorhanden und hilft gerade, die Logik von der Sprache zu trennen, indem es auf die Welt zeigt.
Logik: spricht zwar viel von Sprache, ist aber auf die Welt und nicht auf die Sprache orientiert. Das wird vom W Prädikat bewirkt.
X 133
Wir lernen die Logik, indem wir die Sprache lernen. VsCarnap: das unterschiedet aber die Logik nicht von anderen Gebieten des Alltagswissens!

XI 99
QuineVsProtokollsatz/QuineVsCarnap/Lauener: beschreibt private, nicht öffentlich zugängliche eigenpsychische Erlebnisse.
XI 129
Intension/Carnap/Lauener: (Meaning and Necessity): versucht Intensionen einzuführen, ohne sich dadurch in eine Metaphysik zu verwickeln. QuineVsCarnap: man kann nicht die Vorteile einer Theorie genießen, ohne die ontologische Rechnung zu begleichen. Daher müssen die angenommenen Gegenstände Werte der Variablen sein.
Eine andere Art wäre zu sagen, dass bestimmte Prädikate zutreffen müssen, damit die Theorie wahr wird. Aber das heißt so viel wie dass es die Gegenstände sind, die Werte der Variablen sein müssen.
Auf jeden Wert trifft ein Prädikat oder dessen Negation zu. ((s) >durchgängige Bestimmung).
XI 130
Umgekehrt ist alles, worauf ein Prädikat zutrifft, ein Wert einer Variablen. Denn ein Prädikat ist ein offener Satz.
XI 138
Ontologie/Carnap/Lauener: Bsp „x ist ein Ding“: auf höherer Allgemeinheitsstufe beziehen sich Existenzannahmen nicht mehr auf die Welt, sondern nur noch auf die Wahl eines geeigneten sprachlichen Rahmenwerks. QuineVsCarnap: das ist bloß ein gradueller Unterschied.
XI 142
Ontologie/Carnap/Lauener: (vorübergehend vertreten): These: philosophische Fragen sind immer Fragen nach dem Sprachgebrauch. semantischer Aufstieg/QuineVsCarnap: dieser darf nicht für ontologische Ausweichmanöver missbraucht werden.
XI 150
Ding/Gegenstand/Carnap/Lauener: Dinge anzunehmen bedeutet nur die Wahl einer gewissen Sprache. Es heißt nicht, an diese Dinge zu glauben.
XI 151
CarnapVsQuine: sein Existenz Kriterium (Wert einer gebunden Variablen zu sein) hat insofern keine tiefere Bedeutung, als darin nur eine Sprachwahl zum Ausdruck kommt. QuineVsCarnap: Sprache und Theorie können nicht so getrennt werden. Wissenschaft ist die Fortsetzung unserer täglichen Praxis.

XII 69
QuineVsCarnap/QuineVsAllwörter: es wird nicht gesagt, worin das Merkmal für den Geltungsbereich genau besteht. ontologische Relativität/QuineVsCarnap: lässt sich nicht durch interne/externe Frage-, Allwörter oder universelle Prädikate erhellen. Sie hat nichts mit universellen Prädikaten zu tun. Die Fragen nach einer absoluten Ontologie sind sinnlos. Dass sie in Bezug auf einen Rahmen sinnvoll sind, liegt im allgemeinen nicht daran, dass die Rahmentheorie einen umfassenderen Bereich hat.
absolute Ontologie/Quine: was sie sinnlos macht, ist nicht ihre Universalität sondern ihre Zirkularität.
Bsp „Was ist ein F?“ kann nur im Rückgriff auf einen weiteren Term beantwortet werden: „Ein F ist ein G“.

XII 89
Erkenntnistheorie/Geltung/Gültigkeit/QuineVsCarnap: Humes Problem (allg. Aussagen + Aussagen über Zukunft sind ungewiss, wenn als über Sinnesdaten oder Sinneseindrücke verstanden) ist bis heute ungelöst. Carnap/Quine: seine Konstruktionen hätten ermöglicht, alle Sätze über die Welt in Sinnesdaten bzw. Beobachtungsbegriffe plus Logik und Mengenlehre zu übersetzen.
XII 90
QuineVsCarnap: die bloße Tatsache, dass ein Satz mit logischen, mengentheoretischen und Beobachtungstermen ausgedrückt ist, bedeutet nicht, dass er sich mit logischen und mengentheoretischen Mitteln aus Beobachtungssätzen beweisen ließe. ((s) Ausdrucksmittel sind keine Beweismittel. (innen/außen, Ebene, Zirkel).)
Erkenntnistheorie/Quine: Pointe: die Wahrheiten über die Natur mit der vollen Autorität der unmittelbaren Erfahrung ausstatten zu wollen, ist ebenso zum Scheitern verurteil wie die Rückführung der Wahrheiten der Mathematik auf die potentielle Einsichtigkeit der elementaren Logik.
XII 91
Carnap/QuineVsCarnap: wenn Carnap seine Konstruktion erfolgreich durchgeführt hätte, wie hätte er wissen können, ob es die richtige ist? Die Frage wäre leer gewesen! Jede wäre befriedigend erschienen, wenn sie nur die physikalischen Aussagen richtig dargestellt hätte. Das ist die rationale Rekonstruktion.
Def rationale Rekonstruktion/Carnap/Quine: Konstruktion physikalistischer Aussagen aus Beobachtungsbegriffen, logischen und mengentheoretischen Begriffen.
QuineVsCarnap: Problem: wenn das erfolgreich gewesen wäre, hätte es viele solche Konstruktionen gegeben und jede wäre gleich befriedigend erschienen, wenn sie nur die physikalistischen Aussagen richtig dargestellt hätte. Aber jede wäre auch eine große Errungenschaft gewesen.
XII 92
QuineVsCarnap: leider liefert der „Aufbau“ keine Reduktion qua Übersetzung die die physikalistischen Begriffe überflüssig machen würde. Das würde er nicht einmal, wenn seine Skizze ausgearbeitet würde. Problem: die Stelle wo Carnap erklärt, wie den Orten im physikalischen Raum und physikalischen Zeit Sinnesqualitäten zuzuordnen seien.
Das bietet aber keinen Schlüssel für die Übersetzung wissenschaftlicher Sätze in solche, die aus logischen, mengentheoretischen und beobachtungsbegriffen gebildet sind.
CarnapVsCarnap: später: („Testability and Meaning“, 1936): Reduktionssätze statt Definitionen.
XII 94
Empirismus/QuineVsCarnap: der Empirismus hat 1. aufgegeben, die Wahrheit über die Natur aus der Sinneserfahrung zu deduzieren. Damit hat er ein wesentlichen Zugeständnis gemacht.
2. hat er die rationale Rekonstruktion aufgegeben, d.h. den Versuch, diese Wahrheiten in Beobachtungsbegriffe und logisch mathematische Hilfsmittel zu übersetzen.
QuineVsPeirce: Angenommen, wir meinten, dass die Bedeutung einer Aussage in dem Unterschied besteht, den ihre Wahrheit für die Erfahrung macht. Könnten wir dann nicht in einem seitenlangen Satz der Beobachtungssprache alle Unterschiede formulieren, die die Wahrheit ausmachen könnte, und könnten wir dies dann nicht als Übersetzung betrachten?
Problem: diese Beschreibung könnte unendlich lang sein, sie könnte dann aber auch in einer unendlichen Axiomatisierung eingefangen werden.
Pointe: damit gibt der Empirist die Hoffnung auf, dass sich die empirische Bedeutung typischer Aussagen über die Realität sich ausdrücken lässt.
Quine: das Problem ist nicht eine zu hohe Komplexität für eine endliche Axiomatisierung, sondern der Holismus:
XII 95
Bedeutung/QuineVsPeirce: was normalerweise Erfahrungsimplikationen hat („Unterschied für die Erfahrung“) betrifft nur Theorien als ganze, nicht einzelne Erfahrungssätze. QuineVsCarnap: auch der „Aufbau“ müsste einer sein, in dem die Texte, in die logisch mathematische Beobachtungsbegriffe übersetzt werden sollen, ganze Theorien und nicht bloß Terme oder kurze Sätze sind.
rationale Rekonstruktion/QuineVsCarnap: wäre eine merkwürdige „Übersetzung“: sie würde das ganze (ganze Theorien) aber nicht die Teile übersetzen!
Statt von „Übersetzung“ sollten wir einfach von Beobachtungsgrundlagen von Theorien sprechen.
pro Peirce: das können wir dann sehr wohl die empirische Bedeutung der Theorien nennen. ((s) Das Zuordnen ganzer Theorien zu Beobachtungen).

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
Kriteri Definition Hintikka Vs Chisholm, R.M. II 197
Intentionalität/Hintikka: dass sie verschiedene Dimensionen hat, kann ich am besten in meiner Kritik HintikkaVsChisholm zeigen: Verschiedene Kriterien von Chisholm für Intentionalität stellen sich als Kriterien für verschiedene Dimensionen von Intentionalität heraus.
Terminologie: „referentielle Opazität“: so nennt Chisholm das Fehlschlagen der Substitutivität der Identität (SI).
Nichtextensionalität/Chisholm: so nennt er das Fehlschlagen der Substitutivität von Sätzen auf der Basis von geteilten WW. Diese ist für ihn kein Kriterium der Intentionalität, weil der Begriff der Notwendigkeit ebenso die Nichtextensionalität verletzt.
Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: zunächst betrachten wir die von Chisholms Kriterien, bei denen es um die Reihenfolge von Quantoren und intentionalen Operatoren geht: Das wird durch das Fehlschlagen folgender Implikationen gezeigt:
(1) a glaubt dass jedes Individuum F-t > von jedem Individuum glaubt a, dass es F-t.
(2) umgekehrt
Eine Formalisierung von (1) wäre
(3) Ba (x)F(x) > (x)(Ey) (x = y & Ba F(y))
(4) Formalisierung von (2) entsprechend umgekehrt.
II 198
HintikkaVsChisholm: seine Erklärungen der eigenen Kriterien sind nicht völlig klar. Chisholm: es kann sein, dass man fälschlicherweise von einer nicht vollständigen Menge von Dingen denkt, sie umfasse jedes Individuum, und umgekehrt, kann man fälschlich glauben, dass eine vollständige Menge nicht alle Individuen umfaßt.
MöWe-Semantik/Hintikka: ist klarer: (i) kann es Individuen geben, die nicht in der Glaubenswelt von jemand existieren
(ii) kann es Individuen in der Glaubenswelt von jemand geben, die nicht in der wirklichen Welt (WiWe) existieren.
HintikkaVsChisholm: er erkennt nicht, dass das Fehlschlagen von (1) und (2) in einer viel tieferen Weise geschehen kann:
Bsp die Werte der gebundenen Variablen seien Politiker in Kalifornien und Ich glaube, dass sie alle Juristen sind. Angenommen außerdem, dass ich keine Überzeugungen darüber habe, welche Politiker es dort sonst noch gibt, außer denen, die ich kenne. Insbesondere gibt es keine Menge von Politikern, von der ich glaube, dass sie die Klasse der Politiker erschöpft.
Frage: folgt daraus, dass ich glaube, dass jeder Politiker in Kalifornien ein Jurist ist? Nein, das folgt nicht daraus. ((s) Aus dem Fehlen einer Überzeugung kann man nicht auf eine Überzeugung über ein Fehlen schließen).
HintikkaVsChisholm: nach seinen Kriterien müsste es aber daraus folgen!
Lösung/Hintikka: es gibt eine Menge von Politikern, über die ich gar keine Meinung habe, ich bezweifle aber nicht ihre Existenz oder ihr Jurist sein. Die Frage, was ich über sie glaube, stellt sich gar nicht.
MöWe-Semantik/Hintikka: hier heißt das, dass es Elemente der WiWe gibt, die nicht durch irgendwelche Weltlinien mit meinen Glaubenswelten verknüpft sind.
Pointe: es bedeutet nicht, dass sie nicht in den Glaubenswelten existieren, sondern nur, dass die Frage ihrer Existenz oder Nichtexistenz dort nicht aufkommt.
Weltlinien: lassen sich in dem Fall nicht ausdehnen. :
Chisholm: beschränkt sich auf Nichtexistenz in doxastischen MöWe (Mögliche Welten, Glaubenswelten).
HintikkaVsChisholm: mir geht es dagegen um die Möglichkeit, Weltlinien zu ziehen, Und zwar hier von alternativen MöWe zurück zur wirklichen Welt („nach Hause“).
II 199
Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: seine Kriterien sind eine Mischung meiner Kriterien (b) (i), (ii) und (d) (i),(ii). Sie erhalten ihre Plausibilität aber eher aus (d) als aus (b). Nichtexistenz/Weltlinien/Definierbarkeit/HintikkaVsChisholm: das Zusammenbrechen von Weltlinien stellt einen viel tieferen Graben zwischen Möwe dar als Nichtexistenz.
Nichtexistenz/Hintikka: wird von zeitgenössischen Philosophen als viel entscheidend angesehen.
Def Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: nach Chisholm ist ein
Operator p intentional gdw. p(S) kontingent ist für jeden Wert von "S".
HintikkaVsChisholm: das ist unangemessen: danach gibt es überhaupt keine intentionalen Begriffe!
Bsp p = John glaubt, dass S = (S1 & ~S1).
D.h. damit ein Glaubensbegriff intentional ist, muss nach es Chisholm möglich sein, einen expliziten Widerspruch zu glauben.
Widerspruch/Hintikka: man kann nicht explizit einen Widerspruch glauben, nur implizit. ((s) > Cresswell: wenn man nicht versteht, welche Proposition von einem widersprüchlichen Satz ausgedrückt wird.)
Chisholm/Hintikka: meint sicher etwas anderes: selbst wenn John keine explizite Kontradiktion (S1 & ~ S1) glaubt, gibt es viele logisch äquivalente Sätze, die logisch falsch sind, die John aber glauben kann.
II 200
HintikkaVsChisholm: aber selbst dann wird sein Kriterium nicht erfüllt: denn dann ist es nicht mehr die Kontingenz von p(S), sondern das Fehlschlagen der logischen Äquivalenz, die die Substitutivität der Identität (SI) garantieren soll. SI/Hintikka: wenn sie aufgegeben wird, kann ich gleichzeitig die logische Falschheit von
(5) John glaubt, dass (S1 & ~S1)
behaupten und die Kontingenz von
(6) John glaubt dass S2
ebenfalls behaupten!
Intentionalität/HintikkaVsChisholm: wir brauchen dagegen einen Begriff von Intentionalität, der logische Allwissenheit ausschließt.
Def intentional/Hintikka: ist dann ein Begriff, gdw. logische Äquivalenz die SI nicht garantiert in einem Kontext, der von diesem Begriff regiert wird.
Proposition/Satz/HintikkaVsChishom: daher können wir nicht annehmen, dass wir Chisholms Kriterium retten können , indem wir Propositionen statt Sätze als Werte von „S“ annehmen, ((s) Denn Propositionen sind per Definitionem verstandene Sätze und daher müsste John explizit widersprüchliche Überzeugungen haben, wenn wir ihm Propositionen zuschreiben.).
Lösung/Hintikka: logische Äquivalenz garantiert nicht mehr Substitutivität der Identität (SI).
Hintikka: diese korrigierte Variante von Chisholms Kriterium ((s) nur implizite Widersprüche glaubhaft, keine widersprüchlichen Propositionen) können wir weiter analysieren:
Äquivalenz/Hintikka: wir können zwischen solchen logischen Äquivalenzen unterscheiden, die SI in epistemischen Kontexten erlauben, und solchen, die es nicht tun. (>Lit, Hintikka 1974 Logic and language games). …+…

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Kriteri Definition Simons Vs Chisholm, R.M. Chisholm II 166
SimonsVsChisholm/SimonsVsBrentano: These: Chisholm hat von Brentano einen mereologischen Essentialismus geerbt, mit dem ich nicht übereinstimme. Ich werde aber diese Ideen benutzen, um eine leicht abweichende Interpretation von Wittgensteins Tractatus zu geben. Wittgenstein selbst war nicht so klar in Bezug auf Tatsachen wie es scheint. Selbstkritik: Es gibt ein Durcheinander von Tatsachen und Komplexen.
Zwischen dem späteren Wittgenstein und Brentano liegen Welten, aber es gibt Berührungen zwischen Brentano und dem Tractatus.
---
Simons I 1
Extensionale Mereologie/Simons: Extensionale Mereologie ist die klassische Theorie. Schreibweise: CEM.
Individuenkalkül/Leonard/Goodman: (40er Jahre): Das "Individuenkalkül" ist ein anderer Name für die CEM. Das soll zum Ausdruck bringen, dass die Gegenstände der Teil-Ganzes-Relation zum niedrigsten logischen Typ gehören (und alles Individuen sind - sowohl ein Ganzes als auch ein Teil sind Individuen).
VsCEM:
1. CEM Behauptet die Existenz von Summen als Individuen, für deren Existenz wir außerhalb der Theorie keinerlei Hinweise haben. 2. Die ganze Theorie ist für die meisten Dinge in unserem Leben gar nicht anwendbar.
3. Die Logik der CEM hat nicht die Ressourcen, mit temporalen und modalen Begriffen umzugehen: Bsp zeitlicher Teil, wesentlicher Teil usw.
Simons: Das sind alles externe Kritiken, es gibt aber eine interne Kritik, welche aus der
extensionalen Mereologie erwächst. These: Objekte mit denselben Teilen sind identisch (analog zur Mengenlehre).
Problem:
1. Flux: Bsp Menschen haben verschiedene Teile zu verschiedenen Zeiten.
I 2
2. Modalität/extensionale Mereologie: Problem: Bsp Ein Mensch könnte andere Teile haben, als er aktual hat und dennoch derselbe Mensch sein. (s) Die Extensionalität würde dann zusammen mit der Leibniz‘schen Identität verlangen, dass alle Teile wesentlich sind. Das führt zum mereologischen Essentialismus.
Chisholm/Mereologischer Essentialismus/Simons: Chisholm vertritt den mereologischen Essentialismus: These: Kein Objekt kann andere Teile haben, als es aktual hat.
Vs: Problem: Es ist problematisch zu erklären, wieso normale Gegenstände nicht modal starr (alle Teile wesentlich) sind.
Lösung/Chisholm: These: (erscheinende) Dinge (Engl. "appearances", alltägliche Dinge) sind logische Konstruktionen aus Objekten, für die der mereologische Essentialismus gilt.
Flux/Mereologie/Simons: Problem/(s): Sich verändernde Objekte dürfen nach der CEM nicht als mit sich identisch angesehen werden.
1.
Lösung/Chisholm: These: Die tatsächlichen Objekte sind mereologisch konstant und die Erscheinungen wieder logische Konstruktionen aus unveränderlichen Objekten. SimonsVsChisholm: Der Preis ist zu hoch.
2.
Verbreitete Lösung: Eine Lösung besteht in der Ersetzung der normalen Dinge (continuants) durch Prozesse, die ihrerseits zeitliche Teile haben.
SimonsVs: Damit kann die Extensionalität nicht aufrechterhalten werden. Solche vierdimensionalen Objekte scheitern am modalen Argument.
CEM/Ereignis/Simons: Im Fall von Ereignissen ist die extensionale Mereologie angebracht. Auch bei:
Klassen/Massen/Simons: Das sind nicht-singuläre Objekte, für die die Extensionalität gilt.
Teil/Simons: Ein Teil ist mehrdeutig, je nachdem ob im Zusammenhang mit Individuen, Klassen oder Massen gebraucht.
Extensionalität/Mereologie/Simons: Wenn Extensionalität zurückgewiesen wird, haben wir es mit continuants zu tun.
I 3
Continuants/Simons: Continuants können im Flux sein. Extensionalität/Simons: Wenn wir Extensionalität zurückweisen, kann mehr als ein Objekt exakt dieselben Teile haben und daher auch mehrere verschiedene Objekte zur selben Zeit am selben Ort sein.
I 175
Zeitlicher Teil/continuants/Mereologie/SimonsVsAlle/SimonsVsChisholm: These: Auch continuants können zeitliche Teile haben! D.h. sie sind nicht mereologisch konstant, sondern mereologisch variabel. Continuants/Simons: These: Continuants müssen auch nicht ununterbrochen existieren. Das liefert uns eine überraschende Lösung für das Problem des Schiffs des Theseus.
I 187
SimonsVsChisholm: Wenn Chisholm Recht hat, sind die meisten alltäglichen Dinge, einschließlich unseres Organismus, nur logische Konstruktionen.
I 188
Strikte Verbindung/Getrenntheit/SimonsVsChisholm: Das Kriterium für strikte Verbindung ist unglücklicherweise so, dass es impliziert, dass wenn x und y strikt verbunden sind, aber nicht in Kontakt stehen, sie dadurch getrennt werden können, dass ein drittes Objekt zwischen ihnen vorbeigeht, was nicht per se ein Wandel ist, auch nicht in ihren direkten Relationen zu einander. Problem: Wenn dieses Vorbeigehen nur sehr kurz ist, ist die Frage, ob die getrennte Summe der beiden, die durch das dritte Objekt ausgelöscht wurde, dieselbe ist, die wieder in die Existenz tritt, wenn das dritte Objekt verschwunden ist. Wenn es dieselbe ist, haben wir eine unterbrochen existierende Summe.
Chisholm: Er selbst stellt sich diese Frage an dem Bsp: eine Burg aus Spielzeugsteinen wird abgerissen und aus denselben Steinen wieder aufgebaut.
I 189
Chisholm: These: Es ist ein Grund, mit der normalen Ontologie unzufrieden zu sein, weil sie gerade solche Beispiele ermöglich. SimonsVsChisholm: Aber Chisholms eigene Begriffe haben uns gerade das vorige Beispiel ermöglicht.
Topologie/Simons: Dennoch gibt es keinen Zweifel, dass es sinnvoll ist, topologische Begriffe wie Berühren oder im Innern von etwas sein, zur Mereologie hinzuzufügen.
I 192
Def Sukzession/Chisholm:
1.
x ist ein direkter a-Nachfolger von y zu t’ = Def (i) t beginnt nicht vor t’
(ii) x ist ein a zu t und y ist ein y zu t’
(iii) es gibt ein z sodass z ein Teil von x zu t ist und ein Teil von y zu t’ und in jedem Moment zwischen t’ und t einschließlich, ist z selbst ein a.
Simons: Dabei wird es im Allgemeinen mehrere solche Teile geben. Wir wählen immer den größten.
w: w sei dabei der gemeinsame Teil, Bsp bei der Veränderung eines Tisches.
SimonsVsChisholm: Problem: w ist nicht immer ein Tisch!
ChisholmVsVs: Chisholm behauptet, dass w sehr wohl ein Tisch sei: Wenn wir einen kleinen Teil des Tischs wegschneiden bleibt immer noch ein Tisch über.
Problem: Aber wenn das Ding, das übrigbleibt, ein Tisch ist, weil es schon vorher dort war, dann war es ein Tisch, der ein echter Teil eines Tisches war!
I 193
SimonsVsChisholm: Das Argument ist nicht gültig! Bsp Shakespeare, Heinrich IV., Akt IV Szene V: Prinz Hal überlegt: Wenn der König stirbt, werden wir immer noch einen König haben, (nämlich mich selbst, den Erben). Aber wenn diese Person ein König ist, dann, weil er früher schon da war, dann war er ein König, der der älteste Sohn eines Königs war ((s) Widerspruch, weil dann zwei Könige gleichzeitig hätten da sein müssen).
Simons: Dieser Punkt ist nicht neu und wurde schon von Wiggins und Quine (nicht VsChisholm) hervorgehoben.
I 194
Veränderung/Wandel/Teil/Sukzession/SimonsVsChisholm: Es scheint, dass sie aber nicht kompatibel sind mit dem einfachen Fall, wo a gleichzeitig Teile gewinnt und verliert. Bsp Dann sollte a+b ein A-Vorgänger von a+c und a+c ein A-Nachfolger von a+b sein. Aber das wird durch die Definitionen nicht erlaubt, außer wenn wir wissen, dass a die ganze Zeit ein A ist, sodass es a+b und a+c in einer Kette verbindet. Aber das wird meist nicht der Fall sein.
Und wenn es nicht der Fall ist, wird a überhaupt nie ein A sein!
SimonsVsChisholm: Chisholms Definitionen funktionieren also nur, wenn er ein falsches Prinzip annimmt!
Sukzession/entia sukzessiva/SimonsVsChisholm: Problem: Dass jedes der Dinge die “einstehen” sollen (für ein konstantes ens per se, um den Wandel zu erklären) selbst ein a im ursprünglichen Sinn sein soll (Bsp Tisch, Katze usw.) ist kontraintuitiv.
Lösung/Simons: Das "ist" ist hier ein "ist" der Prädikation und nicht der Konstitution (>Wiggins 1980, 30ff).
Mereologische Konstanz/Simons: These: Die meisten Dinge, von den wir Sachen prädizieren wie Bsp "ist ein Mensch" oder "ist ein Tisch" sind mereologisch konstant. Der Rest ist einfach lockere Redeweise und ein Spielen mit Identität.
Bsp Wenn wir sagen, dass der Mann vor uns im letzten Jahr eine Menge Haare verloren hat, gebrauchen wir "Mann" sehr locker.
Chisholm: Wir sollten strenggenommen sagen, dass der Mann, der heute für (stehen für) denselben sukzessiven Mann einsteht, weniger Haare hat als der Mann, der letztes Jahr für ihn einstand.
SimonsVsChisholm/WigginsVsChisholm: Damit ist er gefährlich nahe am Vierdimensionalismus. Und zwar besonders wegen folgender These:
I 195
Einstehen für/stehen für/entia sukzessiva/Chisholm: These: Das ist keine Relation eines Aggregats zu seinen Teilen. Sortalbegriff/Simons: Die Frage ist, ob Sortalbegriffe, die an die Bedingungen geknüpft sind, die festlegen, was zu einer Zeit oder über die Zeit als ein Ding oder als mehrere Dinge einer Art zählen soll, eher auf mereologisch konstante Objekte (Chisholm) oder auf variable Objekte (Simons, Wiggins) anwendbar sind.
SimonsVsChisholm: Seine These hat zur Folge dass die meisten Menschen meist ihre meisten Begriffe falsch gebrauchen, wenn das dann nicht überhaupt immer der Fall ist.
I 208
Person/Körper/unterbrochene Existenz/Identität/Mereologie/Chisholm/Simons: Unsere Theorie ist am Ende gar nicht so verschieden von der von Chisholm, außer dass wir nicht Materie-Konstanz als „streng und philosophisch“ annehmen und diese einem alltagssprachlichen Gebrauch von Konstanz gegenüberstellen. SimonsVsChisholm: Vorteil: Wir können zeigen, wie der aktuale Gebrauch von „Schiff“ mit versteckten Tendenzen zusammenhängt, ihn im Sinne von „materie-konstantes Schiff“ zu gebrauchen.
Schiff des Theseus/SimonsVsChisholm: Wir sind nicht zu mereologischem Essentialismus verpflichtet.
Ein materie-konstantes Schiff ist letztlich ein Schiff! D.h. es ist gebrauchsfähig!
Unterbrochene Existenz/Substrat/Simons: Es muss ein Substrat geben, das die Identifikation über die Lücke hinweg erlaubt.
I 274
SimonsVsChisholm: Nach Chisholms Prinzip gibt es gar kein echtes Objekt, das ein Tisch ist, denn dieser kann ständig seine Mikrostruktur ändern ((s) Atome gewinnen oder verlieren). Chisholm/Simons: Damit ist Chisholm aber nicht der geringste Widerspruch nachgewiesen.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Kriteri Definition Lorenzen Vs Church, A. Berka I 266
Church These/Lorenzen: die These ist eine Gleichsetzung von "konstruktiv" mit "rekursiv". (s) Also alle Konstruktionen sind rekursiv möglich?. Oder: es gibt nur rekursive Konstruktionen. (Etwas anderer Sinn).
LorenzenVsChurch: zu enge Auffassung: so gestattet sie schon nicht mehr die freie Verwendung der Quantifikation über die natürlichen Zahlen.
I 267
Entscheidungsproblem/ChurchVsLorenzen: (laut Lorenzen): Vorteil: größere Klarheit: bei Beschränkung auf rekursive Aussageformen kann niemals Streit entstehen, ob eine der zugelassenen Aussagen wahr oder falsch ist. Die Definition der Rekursivität garantiert ja gerade die Entscheidungsdefinitheit, d.h. die Existenz eines Entscheidungsverfahrens.(1)

1. P. Lorenzen, Ein dialogisches KonstruktivitätsKriterium, in: Infinitistic Methods, (1961), 193-200

Lorn I
P. Lorenzen
Constructive Philosophy Cambridge 1987

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983
Kriteri Definition Rorty Vs Descartes, R. I 60
Def Mens/Rorty: 1. Vernunft (Erfassen von Universalien) 2. (später): Geist Descartes/Rorty: klares Kriterium für die Unterscheidung zwischen dem ausgedehnten und dem nicht ausgedehnten (Rorty pro: sowie wir zwischen dem endlichen und dem unendlichen unterscheiden können, trivial).
RortyVsDescartes: das hilft aber nicht in Grenzfällen.
I 69
Descartes: könnte mit Leibniz Prinzip der Identität argumentieren: dass etwas, dessen Existenz man bezweifeln kann, nicht mit etwas identisch sein kann, dessen Existenz man nicht bezweifeln kann. (RortyVsDescartes: das ist "zu scharf "gedacht!). Descartes/Rorty: lässt nur drei »Substanzen« zu: Denken - Ausdehnung - Gott. >Substanz/Descartes.
I 76
Def Existenz/unabhängig von Körper/Rorty: jede Definition müsste eine Grenze zwischen Krämpfen im Magen und dem damit zusammenhängenden Gefühl im Bewusstsein ziehen. >Existenz/Descartes.
I 77
Geist/Descartes/Rorty: nicht räumlich: Bsp Schmerzen »in« amputierten Gliedmaßen. Descartes/Rorty: »ich kann nichts leichter und evidenter erkennen als meinen Geist«.
Cogito/RortyVsDescartes: Verwechslung des cogito als Beweis meiner Existenz und als Ausgrenzung meiner Natur.
I 129
Skeptizismus/Tradition/RortyVsDescartes: der traditionelle Skeptizismus der fragt, ob andere Wesen beispielsweise Schmerzen haben, ist so wenig interessant wie der darüber, ob der Tisch existiert, wenn wir ihn nicht wahrnehmen. Dieser Skeptizismus hätte nie die Aufmerksamkeit der Philosophen erregt, wäre die Idee des Natürlich Gegebenen nicht gewesen und ihre Konsequenz, alles sei lediglich eine »Setzung«, ein »Schluss«, »eine Konstruktion«. >Skeptizismus/Descartes, weitere Autoren zu >Skeptizismus.
VI 27
Skeptizismus/RortyVsDescartes/Rorty: seine Zweifel sind so unspezifisch, dass man sie einfach abtun sollte.
VI 167
Geist/Dennett/Rorty: "PDP": Modell der parallelen, verteilten Verarbeitung. Davidson, wie Dennett: deshalb ist der Geist nicht sein eigener Aufenthaltsort. VsDescartes.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Kriteri Definition Verschiedene Vs Dispositionstheorie Stegmüller IV 34
Disposition/Geist/Ryle: Meinen, Bedeutungserfassen, Intentionalität: sind nicht Vorkommnisse im Bewusstsein, sondern Fähigkeiten, eben Dispositionen.
IV 35
D.h. im Fall von plus/quus wie von glau läuft haargenau die gleiche geistige Geschichte nebst identischen mentalen Zuständen und Bewusstseinsvorgängen ab. Fazit: die entscheidenden Dispositionen wurden in der Vergangenheit erworben.
Der Unterschied besteht dann auch nicht erst in der Gegenwart, er bestand schon in der Vergangenheit!
RyleVsKripke: dann hätte ich eben auch schon in der Vergangenheit die Standard Funktion der Addition benutzt.
IV 35/36
KripkeVsRyle: dreifache Kritik: 1. externe Kritik: bestreitet, dass überhaupt irgendwelche Annahmen über Dispositionen relevant sind. Das Problem ist gar nicht kapiert. Wie kann er sich auf Disposition als Rechtfertigung berufen? Eine Weisung an mich selbst zeigt gar nichts.
VsVs: a) ich habe eben eine Hypothese über mich selbst.
VsVsVs: wieso soll gerade diese Hypothese von zahllosen anderen möglichen die richtige sein?
IV 37
VsVs: b) wir lassen die Vergangenheit ruhen. Richtig ist, was mir jetzt richtig erscheint! WittgensteinVsVsVs: das führt dazu, dass man hier nicht mehr von "richtig" reden kann!
2. interne Kritik: (manche meinen fälschlich, Wittgenstein selbst habe sie vertreten): besteht in der Angabe eines Kriteriums für eine Funktion F, die ich mit einem solchen Symbol meine.

Def "Endlichkeitsproblem"/Stegmüller: Endliches kann nicht einfach auf Unendliches übertragen werden. (Nicht nur Erfahrungen, sondern auch Dispositionen sind endlich).
IV 38
Def "quus"/glau/Kripkes Wittgenstein/Stegmüller: Neudefinition: das skeptische Problem reproduziert sich: diejenige Funktion sei die Quaddition, die für alle Paare, die hinreichend klein sind, um von mir addiert zu werden mit der Addition übereinstimmt, und für die übrigen das Ergebnis 7 liefert. Damit habe ich immer dieselben Dispositionen gehabt. VsDispositionstheorie.
Dispositionstheorie/Stegmüller: a) kann sich zu verteidigen versuchen, indem sie Disposition nicht wörtlich versteht, sondern als eine Idealisierung der tatsächlichen Praxis. Ceteris paribus Disposition.
KripkeVs: dann müsste ich immer phantastischere Annahmen darüber machen, was ich täte, wenn mir dies und das passierte.
IV 39
b) Die Idealisierung könnte anders interpretiert werden: "wenn ich die Fähigkeit hätte..." KripkeVs: das wird zirkulär. Es setzt voraus, dass die von mir gemeinte Funktion etwas Festliegendes sei. Die "Tatsache" müsste vorausgesetzt werden, dass ich eine ganz bestimmte Intentin habe!.
Dilemma für die Dispositionstheorie:
a) entweder nur Disposition für endlich viele Fälle, oder
b) Idealisierung der Reaktion. Problem:
ba) bei genauer Spezifikation dieser Bedingungen kann man nichts über meine Reaktion sagen.
bb) eine Tatsache wird voraussetzt.
IV 40
KripkeVsDispositionstheorie: sie räumt keinen Platz für immer mögliche Fehler ein! Der Dispositionstheoretiker kann sich hier nicht damit verteidigen, dass es hier eben eine Kluft gibt zwischen dem, was er meinte, und dem, was er "meinen sollte".
Denn die "Funktion, die er tatsächlich meint" steht für ihn ja nicht durch eine von der Disposition unabhängige Tabelle von vornherein fest.
IV 41
Vielmehr ist nach Ansicht des Dispositionalisten die Funktion aus der Disposition abzulesen. Daher muss für ihn die Disposition, Fehler zu machen Teil der Gesamtdisposition sein!
def "Skaddition"/Kripke: wäre die Disposition unserer Person einschließlich der Disposition, Fehler zu machen.
IV 42
Regel/Kompetenz/Kripke: Kompetenz kann Regeln nicht erklären, weil sie Regeln voraussetzt. (Das richtet sich nicht VsChomsky).
VsDispositionstheorie: Übereinstimmungen können auch lediglich darauf beruhen, dass uns zuweilen Fehler unterlaufen.
IV 47
Addition/Dispositionstheorie/Kripkes Wittgenstein: (s.o. "externe Kritik (1)"): Angenommen, es träfe zu, dass ich mit "+" die Addition meine. Problem: was für eine Relation besteht zwischen dieser Annahme und der Art von Antwort, die ich auf die Frage nach !117 + 159" geben werde?
Dispositionstheorie: alle Varianten geben fälschlich an, es sei diese und jene deskriptiv faßbare Relation.
Meinen/Intention/normativ: wenn man aber Meinen so versteht, dass das, was ich jetzt meine, das bestimmt, was ich künftig sagen sollte, ist das normativ, nicht deskriptiv.
Das ist der Hauptpunkt VsDisposition.




Kriteri Definition Tugendhat Vs Dummett, Michael I 253
Bedeutung/Behauptung/Dummett/Tugendhat: Bsp Spiel: Behauptungshandlung, Behauptung und Gegenbehauptung, "ja"/"nein" entspricht "wahr"/"falsch" einer gewinnt, einer verliert. Dieses Schema soll jeder Äußerungen jedes assertorischen Satzes zugrunde liegen!
I 254
Der Sprecher übernimmt eine Garantie, die vom Hörer in Zweifel gezogen wird. (Searle so ähnlich, s. o.).
I 255
Neu: es wird umgekehrt gesagt: wenn der Ausdruck verwendet wird, welches dann die Bedingungen sind, unter denen er richtig ist. Das setzt voraus: 1. dass die Bedingungen, in denen der Ausdruck verwendet wird für die Richtigkeit der Verwendung gleichgültig sind.
2. dass die Bedingungen von denen die Richtigkeit abhängt, solche sind, deren Erfülltsein von der Verwendung des Ausdrucks selbst garantiert wird. Was der Ausdruck garantiert, ist, dass die Bedingungen seiner Richtigkeit (Wahrheit) erfüllt sind!
Die Äquivalenz "p ⇔ dass p ist wahr" gründet darin, dass derjenige, der etwas behauptet, immer schon die Richtigkeit mitbehauptet.
I 256
Sprecher: Bedingungen und Vorhandensein zusammen garantiert. Hörer: trennt beides und stellt es getrennt in Frage. (Asymmetrie).
I 256/257
TugendhatVsDummett/TugendhatVsSearle: unbefriedigend: 1. Es ist noch nichts darüber gesagt worden, welches die Wahrheitsbedingungen einer Behauptung bzw. eines Satzes sind. Eine Möglichkeit wäre zu sagen, dass die Wahrheitsbedingungen eines Satzes ihrerseits durch einen Satz angegeben werden. Das setzt natürlich voraus, dass für die Erklärung eines Satzes immer schon ein anderer Satz zur Verfügung steht. Metasprache. (TugendhatVs). Die Erklärung muss in einer Verwendungsregel liegen.
Es genügt nicht, zu zeigen, dass der erste Satz wie der zweite verwendet wird, es muss gezeigt werden, unter welchen Bedingungen der eine Satz gebraucht wird.
2. Jedes Übernehmen einer Garantie setzt seinerseits die Verwendung eines assertorischen Satzes voraus, das ist also eine Pseudoerklärung.

II 231
TugendhatVsDummett: "Bedeutung" bei Frege sollte man nicht mit "Referenz" übersetzen!
II 232
Gerechtfertigt nur dort, wo Frege Sätze als Eigennamen auffasst!
II 247
Referenz/Tugendhat: durch meine Kritik an der Übersetzung Bedeutung = Referenz habe ich nicht den Primat der Wahrheit vor den Gegenständen in Frage gestellt. DummettVsTugendhat: es genügt nicht, die Bedeutung von Namen lediglich als Wahrheitswertpotential zu erklären: 1.die Bedeutung könnte dann als bloße Äquivalenzklasse von Ausdrücken aufgefasst werden.
TugendhatVsDummett: richtig bei Sätzen und Prädikaten, bei Namen muss man sich nicht damit begnügen.
DummettVsTugendhat: 2. Dass zwei Namen "a" und "b" dieselbe Bedeutung haben, wenn sie dasselbe Wahrheitswertpotential haben, gilt nur bei extensionalen Prädikaten. Aber mit welchem Kriterium kann man extensionale von intensionalen Prädikaten unterscheiden? Es setzte voraus, dass wir ein Kriterium für die Bedeutungsgleichheit von Namen hätten, das nicht erst durch das Leibnizsche Gesetz festgelegt wird.
II 248
Leibnizsches Gesetz/Dummett: kann nicht als Definition von "=" aufgefasst werden, sondern gründet darin, dass, wenn wir etwas von einem Gegenstand prädizieren, der Wahrheitswert der Behauptung unabhängig sein muss von der Gegebenheitsweise!. TugendhatVsDummett: nicht so bei Frege: Dummett weist selbst darauf hin, dass er das Leibnizsche Gesetz als Definition von "=" aufgefasst hat.
Tugendhat: wir können, was wir mit Identität meinen, nicht mit dem Gesetz erklären. Tugendhat pro Dummett.
TugendhatVsDummett: mit Sätzen als Äquivalenzklassen hat man nicht den Bezug zur Welt verloren: es geht nur um ganz bestimmte Äquivalenzklassen, die natürlich durch die Beschaffenheit der Welt bestimmt sind.
Dummett: Sätze nicht gleich Namen! (VsFrege).
II 249
Referenz/Dummett: > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/suche.php?x=0&y=0&volltext=semantische+Rolle">semantische Rolle. Tugendhat: das ist genau dasselbe wie mein "Wahrheitswertpotential". ((s) > semantischer Wert).
II 250
Referenz/Frege: er hat nie von Referenz gesprochen Prädikate/Frege: er hat nie davon gesprochen, dass die Bedeutungen von Prädikaten als "Quasi-Gegenstände" verstanden werden müssten.
Dummett/Tugendhat: der berechtigte Kern an Dummetts Kritik: aus dem Wahrheitswertpotential folgt noch nicht, dass die Bedeutung eines Namens ein Gegenstand sei.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Kriteri Definition Verschiedene Vs Evolutionsth Vollmer I 258
VsEvolution/Begriff: die Evolutionstheorie sei zirkulär: "entrollen" kann man nur Dinge, die schon da sind. VollmerVsVs: die Bedeutung eines Begriffs wird niemals durch die Etymologie festgelegt, sondern durch Definition, Gebrauch, Kontext.
Der Begriff hat nicht die Bedeutung, die die Römer ihm gaben, als sie ihn prägten. >Begriffswandel.
I 276
VsEvolutionstheorie: "Jedes Anpassen erfordert ein Erkennen dessen, an das sich angepasst werden soll. Dann ist das Erkennen des Anpassens ein Zirkel." VollmerVsVs: es ist überhaupt nicht wahr, dass jedes Anpassen ein Erkennen erfordert.
VsEvolutionstheorie: nicht prognosefähig
VollmerVsVs: es besteht gar kein zwingender Grund, Prognosefähigkeit zum Maßstab für die
Wissenschaftlichkeit einer Theorie zu machen.
Vollmer: Ziel der Wissenschaft sind nicht Prognosen, sondern Erklärungen!
I 277
VsEvolutionstheorie: "Sie ist nicht falsifizierbar". Bsp findet man auf dem Mars Leben, wird es evolutionstheoretisch erklärt, findet sich keines, wird sein Fehlen oder sein Verschwinden ebenfalls evolutionstheoretisch erklärt. (PopperVsEvolutionstheorie !) (s)Vs: Bsp das Heilbleiben einer heruntergefallenen Tasse kann man auch mit Hilfe der Physik erklären.)
I 278
VsEvolutionstheorie: aus dem Vorhandensein von Merkmalen kann man nur schließen, dass sie das Leben zulassen und evtl. ermöglichen, aber nicht, dass sie es fördern! Daher kann man nicht unbedingt Anpassung annehmen! (Roth, 1984). Erst recht kann man nicht behaupten, unser bisheriges Überleben beweise die Richtigkeit unseres Weltbildes!
I 279
VollmerVsVs: dass es selektionsneutrale und sogar überlebensschädliche Merkmale gibt, macht es wohl zu einer empirischen Frage, ob im Einzelfall Funktionalität vorliegt, beeinträchtigt aber nicht die Fruchtbarkeit jener panselektionstischen Maxime. Die Frage "Wozu?" ist in der Biologie immer erlaubt, auch wenn sie nicht immer eine Antwort findet.
I 279
VsEvolutionstheorie: 1. Die Übertragung der Selektionstheorie auf die Entstehung kognitiver Fähigkeiten kann nur gelingen, wenn es objektive Wahrheit gibt und wenn Erkenntnis nützlicher ist als Irrtum. (Simmel, 1895). 2. Außerdem könnten kognitive Passungen auch anders als durch Selbstanpassung zustande kommen, etwa dadurch, dass die Umwelt sich ändert und ihrerseits (zufällig) anpasst.
3. Richtiges Abbilden der Außenwelt spielt offenbar für die Selektion keine Rolle! Denn es gibt ja so viele Arten mit "schlechterer Erkenntnis": Pflanzen sind nicht "falsifiziert" durch das Auge, das Urauge nicht durch das Adlerauge, usw.
I 282
VsEvolutionstheorie: kann Erfolg Wahrheit garantieren? Wahrheit/Simmel: geht tatsächlich den Weg, Erfolg mit Bewährung und Bewährung mit Wahrheit gleichzusetzen. >Pragmatismus.
Evolutionäre ErkenntnistheorieVsSimmel: sie übernimmt diesen pragmatischen Ansatz nicht. Sie unterscheidet streng zwischen WahrheitsDefinition und WahrheitsKriterium.
Wahrheit/Vollmer: Erfolg ist weder notwendig noch hinreichend, hat aber immer Indiz-Charakter. Passung lässt sich ohne jeden Rückgriff auf Selektion oder Evolution feststellen.
I 284 Man kann aber auch umgekehrt vorgehen: man findet, dass der Beitrag des Subjekts zur Erkenntnis wenigstens teilweise genetisch bedingt ist. (Wechselwirkung).
I 285
Referenz/VsEvolutionstheorie: (z.B. Putnam): es ist nicht klar, welche Referenz physikalische Begriffe überhaupt haben!





Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Kriteri Definition Brendel Vs Externalismus I 38
Externalismus/Wissen/Brendel: für externalistische Ansätze ist These eine wahre Meinung bereits dann Wissen ist, wenn eine bestimmte externe Beziehung (z.B. kausal oder nomologisch) zwischen der Meinung und einer sie wahr machenden Tatsache besteht. Dabei ist auch nicht notwendig, dass diese Beziehung dem Subjekt bekannt ist.
I 39
Gettier-Bsp/Externalismus: gelten dann als Nicht-Wissen, weil die Verbindung nicht besteht. VsExternalismus: verfehlt das Thema, was ich glauben soll.
ExternalismusVsVs: darum geht es auch gar nicht.
I 42
BrendelVsExternalismus: unsere Wissenskonzeption ist nicht rein externalistisch. semantische Wahrheit/W-Def/Brendel/(s): lässt keine reine Außenperspektive zu. ((s) Weil die Metasprache die Objektsprache beinhalten muss).
WissensDefinition/Brendel: auf sie verzichten wir.
I 200
Verläßlichkeitstheorie/Rechtfertigung/Wissen/BonJour, Lawrence/Brendel: These: zuverlässige Überzeugungen, über deren Zuverlässigkeit das Subjekt aber nichts weiß, sind weder hinreichend für epistemische Rechtfertigung noch für Wissen. Bsp ein zuverlässiger Hellseher, der recht hat, es selber aber nicht weiß.
externalistisch/internalistisch/BonJour/Brendel: das Beispiel zeigt den Unterschied zwischen diesen beiden Auffassungen von Rechtfertigung.
I 201
internalistisch: gibt es keine kognitiv zugänglichen Gründe.
I 202
InternalismusVsExternalismus: der E. stelle sich nicht der skeptischen Herausforderung, da er keine Antwort auf die Frage der Ersten Person „Was kann ich wissen?“ gibt. Kriterien/Rechtfertigung//Externalismus/Brendel: werden bei ihm nicht thematisiert.
Wissen/Internalismus/Brendel: These: gerade die subjektive Komponente der Rechtfertigung verleiht dem Wissensbegriff seinen erkenntnistheoretischen Charakter.
I 234
BrendelVsInternalismus/Wissen/Brendel: kann die Kluft zwischen Rechtfertigung und Wahrheit nicht schließen. BrendelVsExternalismus/Wissen/Brendel: schließt zwar diese Kluft, aber zu dem Preis, dass Rechtfertigung dann gar keine Rolle mehr spielt.
mögliche Lösung/Brendel: a) Wahrheit innerhalb der WissensDefinition aufgeben und Wissen nur als besonders gut gerechtfertigte Meinung auffassen. Dann gibt es nur noch einen graduellen Unterschied zwischen Meinung und Wissen
I 235
Problem: dann kann eine widersprüchliche Konjunktion gewußt werden, obwohl das eine Konjunkt falsch ist. Problem: dann sind auch viele frühere Meinungen, die einmal „gewußt“ wurden, heute kein Wissen mehr.
I 240
Wissensanalyse/Wissen//Brendel: sollte den internalistischen Ansatz keinesfalls ausblenden. Der alltägliche Begriff von Wissen ist internalistisch geprägt. BrendelVsExternalismus: die Analyse des Wissensbegriffs darf nicht rein externalistisch sein.
Rechtfertigung/Brendel: These: das Subjekt muss nicht alle Fehlerquellen ausschließen können.
Internalismus/Externalismus/Wissen/Lehrer/Moser/Brendel: wir haben gesehen, dass eine Synthese von Internalismus und Externalismus problematisch ist. Daher ist der Begriff des Wissens selbst problematisch.

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Putnam Vs Fodor, J. Pauen I 228
Bedeutung/VsFodor: es ist nicht sicher, ob Fodor hier eine hinreichende Bedingung für die Entstehung von Bedeutung geliefert hat. Bsp man könnte nach Fodor künstliche Hühnereier als asymmetrisch abhängig von der Produktion echter Hühnereier durch Hühner ansehen. Dennoch wird man solche Eier nicht als Repräsentation von Hühnern auffassen, obwohl letztere die asymmetrisch wirksamen "Ursachen" für die Entstehung von Hühnereiern darstellen.
I 229
Bedeutung/PutnamVsFodor/Pauen: es ist außerdem unklar, ob die asymmetrische Abhängigkeit von Referenten einer mentalen Repräsentation notwendig ist. Bsp Supermilliardär: hier hängt die Bedeutung nicht vom Zusammentreffen mit echten Exemplaren ab.
Bsp Einhorn: kann gar keine "ursprüngliche Ursache" unserer Gedanken sein.
Das Verhältnis ist viel komplexer als es bei Fodor mit der quasi Eins zu Eins Gegenüberstellung angenommen wird. Es geht um die ganze Sprachpraxis unserer Vorfahren.
Weiteres Problem: es muss ausgeschlossen werden, dass die ursprünglichen Verursachungen von z.B. Löwen Kinderbücher oder Fernsehröhren sind.

Putnam III 56 ff
Abhängigkeit/Referenz/Mögliche Welt/MöWe/PutnamVsFodor: existiert die Beziehung wirklich und ist sie asymmetrisch? In der Terminologie der Semantik möglicher Welten besagt dieser Gedanke, dass die " nächstliegenden möglichen Welten " in denen Katzen keine solchen Äußerungen auslösen, mögliche Welten sind, in denen sich das Wort " Katze " auf etwas ganz anderes bezieht.(mögliche Welten nicht wirkliche Welten, sondern hypothetische Situationen).
III 57
Das würde zeigen, dass die Abhängigkeitsbeziehung wirklich besteht, und das Gesetz wonach die Äußerungen von Bildern ausgelöst werden, abhängig ist von dem Gesetz dass Katzen die Äußerungen auslösen. Doch es genügt nicht, um zu zeigen, dass sie asymmetrisch ist. Dafür müsste der Nachweis erbracht werden: wenn nicht Bilder, dann auch keine Katzen als Auslöser. Fodor hält das für offensichtlich, aber ist es das wirklich?
VsFodor: Wäre es nicht vernünftig anzunehmen, dass es sich bei den nächstliegenden möglichen Welten, in denen es kein "Gesetz" ist, dass Bilder Auslöser sind, um mögliche Welten handelt, in denen die meisten Leute keine Ahnung haben wie Katzen überhaupt aussehen!?
Wenn diese den nächstliegenden möglichen Welten sind, in denen Bilder keine auslösen, dann wäre es der Fall das wenn Bilder keine Äußerungen auslösen, Katzen ebenfalls keine auslösen würden, und dann wäre die Abhängigkeit Beziehung symmetrisch!
FodorVsVs: mögliche Entgegung: einfach "intuitive" Einsicht. Es könnte sich Umwelten handeln, in denen Menschen blind sind.
III 58
VsFodor: das leuchtet aber nicht ein. Er könnte besser sagen, dass die Zeichen manchmal ausgelöst würden. Dann könnte man wiederum einwenden, dass die These zu schwach sei. Man würde wohl sagen, der Satz könne zutreffen, sei aber nicht "gesetzesartig". "Gesetzesartig"/Fodor: ist ein undefinierter Grundbegriff in Fodors Metaphysik. Nicht eine Eigenschaft von Sätzen, sondern eine Beziehung zwischen Universalien. Auf diese Weise wehrt er den Einwand ab, durch den Gebrauch dieses Begriffs werde ein selbst schon intentionaler Begriff zum Einsatz gebracht. (Putnam: ist wahrscheinlich doch intentional).
III 59
Fodor: selbst wenn die normale Leute dort keine Ahnung hätten, wie Katzen aussehen, gäbe es aber sicher Biologen und sonstige Spezialisten, die trotzdem wüssten, wie Katzen aussehen. PutnamVs: zumindest für natürliche Arten folgt nicht unbedingt, dass es der Theorie gelingt, notwendige und hinreichende Bedingungen der Bezugnahme anzugeben.

Die Theorie scheitert sogar völlig, wenn es um Extensionen durch eine analytische Definition mit notwendigen und hinreichenden Bedingungen geht.
III 60
Bsp " Supermilliardär " Personen deren Vermögen zumindest 100 Milliarden Mark beträgt. Es könnte sein, dass es kein einziges Beispiel für die Auslösung einer solchen Äußerungen gibt. Fodor könnte er sagen, die Zeichen würden ausgelöst, wenn die Leute über alle relevanten Fakten Bescheid wüssten. Aber was eigentlich ein relevantes Faktum ist, hängt von der Bedeutung des jeweils betrachteten Wortes ab. Das Wort ist bereits interpretiert! Allwissenheit ist nicht nur ein nichtwirklicher Sachverhalt, sondern ein unmöglicher!
FodorVsVs: könnte sagen, dass seine Theorie gar nicht für Wörter gilt, die analytische Definitionen aufweisen.
III 61
Aber gerade Fodors Theorie ist antihermeneutisch, er bestreitet die Anschauung, der Bezug eines Wortes lasse sich nicht isoliert bestimmen. Hermeneutik/PutnamVsFodor: nach hermeneutischer Ansicht, kann es so etwas wie notwendige und hinreichende Bedingungen für die Bezugnahme eines Wortes auf einzelne x gar nicht geben! Bestenfalls können wir AdäquatheitsKriterien von Übersetzungsschemata erhoffen.(FodorVs).
FodorVsVs: seiner Ansicht nach führt das zum "Bedeutungsholismus" der seinerseits den "Bedeutungsnihilismus" nach sich ziehe, und damit die Leugnung der Möglichkeit einer "speziellen Wissenschaft" der Linguistik.
III 62
FodorVsVs: könnte erwidern, eigentlich solle die Theorie gar nicht auf natürliche Sprachen zutreffen, sondern auf seine hypothetische, angeborene Denksprache "Mentalesisch". PutnamVsFodor: auf jeden Fall scheitert Fodors Theorie auch bei anderen Wörtern: Bsp Hexe. Vielleicht ist es analytisch, dass echte Hexen Zauberkräfte besitzen und weiblichen Geschlechts sind. Aber keine notwendigen und hinreichenden Bedingungen für Hexe. Es gibt auch gute Hexen.
III 63
Ein Hexen Gesetz (siehe oben) wäre falsch. Es gibt nämlich überhaupt keine Hexen, die Äußerungen auslösen können.
III 67 ff
Ursache/Kausalität/PutnamVsFodor :verwendet den Begriff der Verursachung sehr ungezwungen.
III 68
Putnam: der normalsprachliche Begriff der Ursache ist kontextgebunden und interessenabhängig. Der von Fodor verwendete Ursachenbegriff ist nicht der verhältnismäßig stärker kontextunabhängige Begriff der Mitursache, sondern der kontextempfindliche und interessenrelative Begriff der Alltagssprache.
Nach Fodor ist dann das Vorhandensein einer Katze eine Mitursache für Äußerungen.
III 69
PutnamVsFodor: nun, dann ist auch früheres Verhalten vergangener Generationen (ganz zu schweigen von Vertretern starker Dialekte) ebenfalls eine Mitursache.
III 70
FodorVsPutnam: das ist sicher nicht Fodors Kausalität. Alle seine Beispiele möchten einfach den alltagssprachlichen Begriff als undefinierten Basisbegriff zu Grunde legen. PutnamVsFodor: das Seltsame daran ist, dass dieser interessenrelativ ist. Wie wir ihn verwenden, hängt davon ab, welche Alternativen wir für alle Relevanten halten. (Intentionalität).
III 71
Kontrafaktische Konditionalsätze/KoKo/Fodor: geht davon aus, sie hätten feststehende Wahrheitswerte. PutnamVsFodor: KoKo haben keine feststehenden Wahrheitswerte (WW).
III 73
Mögliche Welten/MöWe/Putnam: wir können dann "nähere" Welten diejenigen nennen, die wir für relevanter halten, wenn es um die Bestimmung des Wahrheitswertes des Konditionalsatzes geht.
III 74
FodorVs: könnte erwidern, dass damit der Physik eine Sonderstellung gegenüber den Spezialwissenschaften eingeräumt würde.. PutnamVsFodor: man könnte dann erwidern, die Gesetze der Spezialwissenschaften seien genauso unproblematisch wie die der Physik.
FodorVsVs: aber das funktioniert nicht so recht: Bsp "Kaffee, Zuckerwürfel": es könnte heißen, dass dieses Stück Zucker irgendwie "nicht normal" ist.
III 78
Reduktionismus/PutnamVsFodor: Fodor scheitert bei der Zurückführung, weil es ihm nicht gelingt, die Bezugnahme mit Hilfe dieser Begriffe (Gesetz, kontrafaktische Konditionalsätze und Kausalität) zu definieren.
III 79/80
PutnamVsFodor: daraus, dass eine Aussage nicht ausdrücklich von etwas Geistigem handelt, folgt nicht, dass sich keine Voraussetzung dieser Aussage auf unsere kognitiven Interessen bezieht. Kausalität/Putnam: der Kausalitätsbegriff hat eine kognitive Dimension, selbst wenn er über unbelebte Gegenstände gebraucht wird.

Putnam I (k) 269
Bedeutung/PutnamVsFodor: macht eigentlich den gleichen Fehler wie Saussure und Derrida: dass Bedeutungsgleichheit strenggenommen nur in dem unmöglichen Fall sinnvoll ist, in dem zwei Sprachen oder Texte isomorph sind!

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
Kriteri Definition Prior Vs Frege, G. I 50
Wahrheitswert/PriorVsFrege: Problem: der Begriff "Wahrheitswert" (WW): ist von ihm erfunden worden, aber ursprünglich für mathematische Zusammenhänge. Wert: "größer als 0" zu sein, ist strikt gesprochen nicht der "Wert" einer Funktion für ein gegebenes Argument.
Der Wert für dieses Argument ist nicht eine Eigenschaft einer Zahl (z.B. > 0 zu sein).
Sondern eine Zahl!.
Der Wert einer Funktion ist verschieden für verschiedene Argumente und ist nicht die ganze Kollektion (Frege: Wertverlauf!) von Werten.
Frege: Sätze bezeichnen Gegenstände, die Wahrheit und Falschheit genannt werden. Und zwar in der gleichen Weise wir Zahlennamen (numerals, Zahlwort) und Formeln die Zahlennamen enthalten, Zahlen bezeichnen.
Welche Zahl von einem gegebenen Funktionsausdruck bezeichnet wird, hängt davon ab, welche Zahl von dem Argumentausdruck bezeichnet wird, und von nichts anderem.
Prior: wenn die Analogie halten soll, muss, ob Wahrheit oder Falschheit bezeichnet wird, davon abhängen, was von dem Argumentsatz ((s) dem zitierten Glauben) bezeichnet wird, und von nichts sonst. ((s) Also müsste immer geglaubt werden, dass Gras grün ist, einfach, weil es wahr ist - absurd.)
Prior: Bsp dass es nicht der Fall ist, dass Gras pink ist, so wie 2 - 1 > 0 ist, (und auch andere Dinge, wie z.B. sein eigenes Quadrat ist!) das soll nach Frege nicht bloß "wahr" sein, sondern "das Wahre".
Das soll der Tatsache entsprechen, dass 2 - 1 nicht nur "> 0" ist sondern die Zahl 1!
I 51
Und das es nicht der Fall ist dass Gras pink ist ist "das Wahre" (Wahrheit) genau deshalb, weil dass Gras pink ist "das Falsche" ist. Analogie: "das Falsche" wie: (1+1) 1 ist die Zahl 1 genau weil 1+1 die Zahl 2 ist weil dass Gras pink ist ist das Falsche genau wie (3-1) 1 die Zahl 1 ist, weil 3-1 die Zahl 2 ist.
Es gibt nicht verschiedene Wahrheiten. .
PriorVsFrege: alles das folgt, wenn Freges Analogie stimmt. Aber natürlich ist sie falsch.
Wahrheit und Falschheit sind mehr wie Eigenschaften von dem, was Sätze bezeichnen. Das wollte Frege vermeiden.
Aber wir haben oben gesagt, dass Sätze nichts bezeichnen.
Propositionen/Prior: haben nur Pickwicksche Bedeutung! (WittgensteinVsBroad: (Wittgenstein II 94): Es gibt nicht eine "besondere" Bedeutung neben der "gewöhnlichen" Bedeutung.)
Prior: aber wir wissen genug, um zu sehen, dass das harmlos ist.
Wir wissen, was es heißt, dass 1 > 0 ist, nämlich, da für jedes φund jedes ψ, wenn genau ein Ding φt und kein Ding ψt, dann φ-en mehr Dinge als ψ-en. Das ist eine Definition von "mehr als".
I 51/52
Funktion/Satz/Prior: es ist eine Funktion des Sinnes von "Gras ist pink", durch den Satz "X glaubt, dass Gras pink ist" ausgedrückt zu werden.
Unterscheidung ohne Unterschied/Prior: aber das macht keinen Unterschied!
Dass das nicht der Fall ist, ist genau das, was den Glauben falsch macht. Es gibt kein Ding , das mit "Gras ist pink" bezeichnet wird. (VsFrege: also auch nicht "das Falsche", das hat Frege aber auch nicht so gemeint).
Wahrheitsfunktionen und Glaubensfunktionen sind Funktionen desselben Arguments!
Def Proposition/(Gedanken?)/Church: haben die Eigenschaft, "der Begriff von Wahrheit oder Falschheit zu sein".
Gedanken/PriorVsFrege: unter den Funktionen seiner Gedanken haben wir solche, die aufeinander bezogen sind, genau wie die Funktionen des Wahren und des Falschen aufeinander bezogen sind und letzteres können wir als überflüssig weglassen.
Aber den Stein, den wir über Bord geworfen haben, haben die Extensionalisten zu einer Wegmarke gemacht!
PriorVsFrege: Fazit: Sätze bezeichnen überhaupt nichts, und auch nicht "das Wahre" oder "das Falsche".
Extensionalismus/Prior: These: Sätze hätten Wahrheitswerte als ihre "Extension".
I 53
PriorVs: das haben sie genauso wenig, wie Prädikate Klassen als Extension haben. Denn Wahrheitswerte und Klassen sind beides logische Konstruktionen und zwar sehr ähnliche! Und keine "Gegenstände". (PriorVsPlatonismus, Vs Existenz von Klassen und Warheitswerten als Gegenständen).

Namen/Variablen/Prior: es gibt eine Doktrin unter amerikanischen Logikern dass jede gebundene Variable für einen Namen steht. PriorVs: das ist ein zu exzentrisches Kriterium für Namen.
Ontologie/Individuum/Prior: kombiniert in Wirklichkeit die Maxime, dass nur Individuen real sind, mit der Sichtweise, dass der einzige Weg, wie wir Individuen linguistisch zu fassen kriegen ist, sie als Anwendungen von Substantiven zu behandeln.
Und dass ihre Anwendung einzigartig ist, ist etwas, das innerhalb des Systems ausgedrückt werden kann, und zwar nicht mit Russellschen logischen Eigennamen (dies, oder Kennzeichnungen),
I 166
sondern mit Lesniewskis Funktor "e" oder "Das __ ist ein __". Kennzeichnung/Frege: bei ihm ist der Ausdruck " das soundso" selbst ein Individualname (individueller Name, singulärer).
PriorVsFrege: es gibt überhaupt keine individuellen Namen! Stattdessen kommt der Ausdruck als Teil eines längeren Funktors vor, der die Individuation vornimmt.
"Dies"/Oxford/Prior: viele dort sind nicht glücklich über Russellsche logische Eigennamen.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Kriteri Definition Russell Vs Frege, G. Dummett I 59
RussellVs Unterscheidung Sinn/Bezug (Bedeutung/Referenz) (RussellVsFrege)
Stepanians I 44
Beweis/Frege/Stepanians: Frege stellte mit der Forderung nach Lückenlosigkeit und Strenge weitaus stärkere Anforderungen an Beweise, als seine mathematischen Zeitgenossen. Mathematik/VsFrege: die Mathematiker waren stärker an der Wahrheit interessiert als am erkenntnistheoretischen Status. Es reichten intuitiv einleuchtende Übergänge.
Stepanians I 87
Explizite Definition/Frege/Stepanians: muss zwei Bedingungen erfüllen 1. Freges AdäquatheitsKriterium: Humes Prinzip muss aus ihr folgen. Die Rechtfertigung für dieses Prinzip ist, dass sich auf seiner Basis die Grundgesetze der Arithmetik(2) beweisen lassen müssen.
2. Die explizite Definition muss im Rekurs auf Begriffsumfänge das Problem meistern, an dem die KontextDefinition scheitert: sie muss das Cäsar-Problem (s.o.) lösen.
I 88
VsFrege: Seine explizite Definition des Anzahlbegriffs löst das Cäsar-Problem nicht, sondern verschiebt es nur auf Begriffsumfänge. Lösung: wäre sie nur, wenn der Umfangsbegriff von vornherein ausschlösse, dass Cäsar ein solcher ist.
Lösung/Frege: setzt hier einfach voraus, dass die Kenntnis des Umfangsbegriff dies ausschließt.
Wertverlauf/Terminologie: = Begriffsumfang.
I 88
Begriffsumfang/Frege/StepaniansVsFrege/VsFrege/Stepanians: Freges eigene Auffassung von Begriffsumfängen wird sich als widersprüchlich erweisen! (s.u. Russellsche Paradoxie).
I 91
Begriffsumfang/Frege/Stepanians: war ein von Frege neu eingeführter logischer Gegenstand zur Lösung des Cäsar-Problems. Sie waren in der Begriffsschrift(1) noch nicht vorhanden. Frege muss sie begründen. Zusätzliches Axiom: "Grundgesetz V":
Der Umfang von F = der Umfang von G
bik
Alle Fs sind G und umgekehrt.
Russellsche Paradoxie/Antinomie/RussellVsFrege/Stepanians: Grundgesetz V erlaubt den Übergang von einer allgemeinen Aussage über Begriffe zu einer Aussage über Gegenstände, die unter F fallen - den Umfang von F.
Dabei wird vorausgesetzt, dass jeder Begriff einen Umfang hat, selbst wenn dieser leer sein sollte.
I 92
RussellVsFrege/Stepanians: zeigt, dass nicht alle in Freges Theorie definierbaren Begriffe einen Umfang: Begriffsumfang/BU/Frege/RussellVsFrege: da BU Gegenstände sind, muss die Frage erlaubt sein, ob ein Begriffsumfang unter den Begriff fällt, dessen Umfang er ist.
Wenn ja, enthält er sich selbst, sonst nicht.
Bsp der Umfang des Begriffs Katze ist selbst keine Katze.
Dagegen:
Bsp der Umfang des Begriffs Nicht-Katze enthält sich sehr wohl selbst, da er keine Katze ist.
Widerspruch: ein Begriffsumfang, der alle Begriffsumfänge umfasst, die sich nicht selbst enthalten. Enthielte er sich, dürfte er sich per Definitionem nicht selbst enthalten, enthielte er sich nicht, müßte er sich per Definitionem enthalten.
I 96
Gegenstand/Begriff/Frege/Stepanians: wir entdecken (auf rein logischem Wege) Gegenstände an Begriffen als deren Umfänge.
I 97
VsFrege/VsBegriffsumfang/Stepanians: die Idee des Begriffsumfangs beruht auf einer sprachlichen Täuschung (s.u.. Kap. 6 § 2). Das war Freges eigene Diagnose.
I 114
Satz/Behauptungssatz/Aussage/Bezeichnen/VsFrege/Stepanians: man hat Frege oft vorgeworfen, dass ein Behauptungssatz nichts bezeichnen will (einen WW als Gegenstand) sondern etwas behaupten will. FregeVsVs/Stepanians: bei Sätzen als Namen für Wahrheitswerte geht es eigentlich um Teilsätze, wobei diese Teilsätze einen Betrag zum WW des Satzgefüges (Gesamtsatz) leisten.
Satz/Behauptung/Behauptungssatz/Frege: (später, Funktion und Begriff(3), 22, Fn): der Gesamtsatz bedeutetF nichts.
Grundgesetze/Terminologie/Frege: (später): in den Grundgesetzen unterscheidet er terminologisch und grafisch zwischen satzartigen "Wahrheitswertnamen", die zur Findung des Wahrheitswert beitragen und "Begriffsschriftsätzen", die nichts bedeutenF, sondern etwas behaupten.


1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964
2. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle
Gottlob Frege Funktion und Begriff in: ders. Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen (Vandenhoeck) 1994.


Horwich I 57
RussellVsFrege/Cartwright: Russells Analyse unterscheidet sich von Frege, indem sie nicht Ungesättigtheit gebraucht. (1)
1. R. Cartwright, „A Neglected Theory of Truth“ , Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93 in: Paul Horwich (Ed.) Theories of Truth, Aldershot 1994

Newen I 61
Bedeutungsfestlegung/Bedeutung/Russell/Newen: zwei Arten sind möglich: a) synkategorematisch: gemäß dem Vorkommen in einem Satz.
b) kategorematisch; unabhängig vom Vorkommen in einem Satz.
Relationales Prinzip der Bedeutung: gilt für kategorematische Ausdrücke: die Bedeutung ist der Gegenstand (bzw. die Eigenschaft). Sie werden durch Bekanntschaft festgelegt.
I 62
RussellVsFrege: These: einfache Ausdrücke bedeuten das, was sie bezeichnen. synkategorematisch/Bedeutung/Russell. Bsp "und", "oder": ihre Bedeutung anzugeben heißt, de Bedeutung der Sätze anzugeben, in denen sie vorkommen. ((s) >Kontext, kontextuell).
kontextuell/Russell/Newen: synkategorematische Ausdrücke: ihre Bedeutung wird durch ihre Bedeutung in Schemata (Satzschema) angegeben.

Quine II 103
Russell: Klassen, sofern es welche gibt, müssen existieren, Eigenschaften bestenfalls bestehen (schwächer). Quine: das halt ich für willkürlich. In Russells Auseinandersetzung mit dem Begriff der Bedeutung kommt seine relative Gleichgültigkeit gegenüber dem Bestehens-Begriff (>Subsistenz) wieder zum Vorschein: Frege: dreifache Unterscheidung
a) Ausdruck,
b) was er bedeutet,
c) das, worauf er sich wenn überhaupt bezieht.
Das ist für Russell keineswegs natürlich.
RussellVsFrege: ~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?"
QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Step I
Markus Stepanians
Gottlob Frege zur Einführung Hamburg 2001

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Kriteri Definition Wittgenstein Vs Frege, G. Brandom I 919
TractatusVsFrege: nichts kann als ein Behaupten gelten, wenn nicht zuvor bereits logisches Vokabular zur Verfügung steht, bereits das einfachste Behaupten setzt die gesamte Logik voraus.
Dummett I 32
Frege Erfassen des Gedankens: psychischer Akt - Gedanke nicht Bewusstseinsinhalt - Bewusstsein subjektiv - Gedanke objektiv - WittgensteinVs
I 35
WIttgensteinVsFrege: keine privaten Gegenstände(Empfindungen), sonst Privatsprache, für das Subjekt selbst unerkennbar WittgensteinVsFrege: Verstehen kein psychischer Vorgang, - echter seelischer Vorgang: Schmerz, Melodie (wie Frege)
Dummett I 62
Wittgensteins Kritik des Gedankens einer privaten hinweisenden Definition besagt implizit, dass Farbwörter keinen der Fregeschen Annahme entsprechenden subjektiven, nicht mitteilbaren Sinn haben können. (WittgensteinVsFrege, Farbwörter). Aber Frege tritt ja ohnehin für einen objektiven Sinn der Farbwörter ein, sofern es um Verständigung geht.
Dummett I 158
WittgensteinVsDummett/WittgensteinVsFrege:lehnt die Auffassung ab, die Bedeutung einer Aussage sei durch die Kennzeichnung ihrer Wahrheitsbedingungen anzugeben. Wittgenstein: Verstehen nicht schlagartig, kein inneres Erlebnis, nicht die gleichen Konsequenzen.
Wolf II 344
Namen/Bedeutung/Existenz/WittgensteinVsFrege: Bsp "Nothung hat eine scharfe Schneide" hat auch dann Sinn, wenn Nothung zerschlagen ist.
II 345
Name nicht Träger: wenn Herr N.N. stirbt, ist nicht der Name gestorben. Sonst hätte es keinen Sinn zu sagen "Herr N.N. ist gestorben".
Simons I 342
Satz/Zusammenhang/Kopula/Tradition/Simons: den Zusammenhalt des Satzes lieferte nach Ansicht der Tradition die Kopula. : Kopula/VsTradition: kommt im Satz nur als normales Wort wie die anderen vor, kann also den Zusammenhalt nicht erklären.
Lösung/Frege: ungesättigte Satzteile.
Satz/WittgensteinVsFrege/Simons: Zusammenhang nur einfach gemeinsames Nebeneinaderstehen von Wörtern (Namen). D.h. es gibt nicht einen Teil des Satzes, der den Zusammenhang herstellt.
Ungesättigtheit/Simons: das entspricht genau der ontologischen Abhängigkeit (oA): ein Satzteil kann nicht ohne gewisse andere existieren.

Wittgenstein I 16
Semantik/Wittgenstein/Frege/Hintikka: 1. Hauptthese dieses Kapitels: Wittgenstein Einstellung zur Unausdrückbarkeit der Semantik ist derjenigen Freges sehr ähnlich. Wittgenstein vertritt im frühen wie im späten Werk eine klare und pauschale Auffassung von der Art der Beziehungen zwischen Sprache und Welt. Wie Frege ist er der Meinung, sie können sprachlich nicht zum Ausdruck gebracht werden. Früher WittgensteinVsFrege: durch indirekten Gebrauch könne diese Auffassung aber doch mitgeteilt werden.
Nach der These der Sprache als universellem Medium (SUM) lässt sich insbesondere nicht ausdrücken, was der Fall wäre, wenn die semantischen Beziehungen zwischen Sprache und Welt von den gegebenen verschieden wären.
Wittgenstein I 45
Begriff/Frege/WittgensteinVsFrege/Hintikka: dass ein Begriff wesentlich prädikativ ist, kann Frege sprachlich nicht zum Ausdruck bringen, denn er behauptet, der Ausdruck ’Der Begriff X’ beziehe sich nicht auf einen Begriff, sondern auf einen Gegenstand.
I 46
Begriff/Frege/RussellVsFrege/Hintikka: das genügt, um zu zeigen, dass die Fregesche Theorie nicht wahr sein kann: Die Theorie besteht aus Sätzen, die zufolge der eigenen Theorie gar keine Sätze sein können, und wenn sie keine Sätze sein können, können sie auch nicht wahr sein". (RussellVsFrege) WittgensteinVsFrege/spät: Rückkehr zu den strikteren Maßstäben Russells im Gegensatz zu Frege und dem frühen Wittgenstein selbst.
Wittgenstein spät: betont das rein Deskriptive sehr. Im Tractatus hatte er keineswegs gezögert, über die Umgangssprache hinauszugehen.
Wittgenstein I 65 ff
gesättigt/ungesättigt/Frege/Tractatus/WittgensteinVsFrege: in Freges Unterscheidung lauere ein verborgener Widerspruch. Beide anerkennen das Kontextprinzip. (immer ganzer Satz für Bedeutung entscheidend).
I 66
Frege: ungesättigte Entitäten (Funktionen) brauchen Ergänzung. Das Kontextprinzip besagt jedoch, dass weder gesättigte noch ungesättigte Symbole außerhalb von Sätzen unabhängige Bedeutung haben! Beide bedürfen also der Ergänzung, also ist der Unterschied müßig! Die übliche Gleichsetzung von der Gegenständen des Tractatus mit Individuen (also gesättigten Entitäten) nicht nur verfehlt, sondern diametral falsch. Es ist weniger irreführend, sie allesamt als Funktionen aufzufassen.
Wittgenstein I 222
Bsp Zahl/Zahlzuschreibung/WittgensteinVsFrege/Hintikka: Zahlen setzen nicht voraus, dass die gezählten Entitäten einem allgemeinen Bereich sämtlicher Quantoren angehören. "Nicht einmal eine gewisse Allgemeinheit ist der Zahlangabe wesentlich. Bsp ’drei gleich große Kreise in gleichen Abständen’ Es wird gewiss nicht heißen: (Ex,y,z)xe kreisförmig und rot, ye kreisförmig und rot, etc..." Die Gegenstände die Wittgenstein hier betrachtet, sind offenbar phänomenologische Gegenstände. Seine Argumente zeigen hier tendenziell, dass sie nicht nur außerstande sind, in der logischen Notation wiedergegeben zu werden, sondern auch, dass sie in Wirklichkeit keine echten Gegenstände der Erkenntnis sind! ((s) Das ist hier nicht VsFrege).
Wittgenstein: "Freilich könnte man so schreiben: Es gibt drei Kreise, die die Eigenschaft haben, rot zu sein.
I 223
Aber hier tritt der Unterschied zu Tage zwischen uneigentlichen Gegenständen: Farbflecken im Gesichtsfeld, Tönen etc. und den
eigentlichen Gegenständen: Elementen der Erkenntnis.
(>uneigentlich/eigentlich, >Sinnesdaten, >Phänomenologie).

II 73
Negation/WittgensteinVsFrege: seine Erklärung funktioniert nur, wenn sich seine Symbole durch Wörter ersetzen lassen. Die Verneinung ist komplizierter als das Verneinungs Zeichen.

Wittgenstein VI 119
WittgensteinVsFrege/Schulte: dieser habe nicht gesehen, was am Formalismus berechtigt ist, dass die Symbole der Mathematik nicht die Zeichen sind, aber doch keine Bedeutung haben. Frege: Alternative: entweder bloße Tintenstriche oder Zeichen von etwas. Dann ist das, was sie vertreten, ihre Bedeutung.
WittgensteinVsFrege: dass diese Alternative nicht richtig ist, zeigt das Schachspiel: hier haben wir es nicht mit den Holzfiguren zu tun, und dennoch vertreten die Figuren nichts, sie haben keine Fregesche Bedeutung (Referenz).
Es gibt eben noch ein Drittes : die Zeichen können verwendet werden wie im Spiel.
Wittgenstein VI 172
Namen/Wittgenstein/Schulte: Bedeutung ist nicht der Träger! (VsFrege).
Satz/Zeichen/Tractatus: 3.14 .. das Satzzeichen ist eine Tatsache,.
3.141 Der Satz ist kein Wörtergemisch.
3.143 ...dass das Satzzeichen eine Tatsache ist, wird durch die gewöhnliche Ausdrucksform der Schrift verschleiert.
(WittgensteinVsFrege: so war es möglich, dass Frege den Satz einen zusammengesetzten Namen nannte).
3.1432 Nicht: "Das komplexe Zeichen ’aRb’ sagt, dass a in der Beziehung R zu b steht, sondern: dass "a" in einer gewissen Beziehung zu "b" steht, sagt, dass aRb. ((s) Also umgekehrt: Wirklichkeit führt zum Zeichengebrauch). (Anführungszeichen sic).

IV 28
Erwähnung/Gebrauch/Zeichen/Symbol/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell/Tractatus: ihre Begriffsschrift(1) schließt solche Fehler noch nicht aus. 3.326 Um das Symbol am Zeichen zu erkennen, muss man auf den sinnvollen Gebrauch achten.


1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964

Wittgenstein IV 40
Satz/Sinn/WittgensteinVsFrege/Tractatus: das Verb des Satzes ist nicht "ist wahr" oder "ist falsch", sondern das, was wahr ist, muss das Verb schon enthalten. 4.064 Der Satz muss schon einen Sinn haben. Die Bejahung gibt dem Satz nicht erst seinen Sinn.
IV 47
formale Begriffe/Tractatus: (4.1272) Bsp "Komplex", "Tatsache", "Funktion", "Zahl". WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell: sie werden in der Begriffsschrift durch Variable, nicht durch Funktionen oder Klassen dargestellt.
Bsp Ausdrücke wie "1 ist eine Zahl" oder "es gibt nur eine Null" oder Bsp "2 + 2 = 4 um drei Uhr" sind unsinnig.
4.12721 der formale Begriff ist mit einem Gegenstand, der unter ihn fällt, bereits gegeben.
IV 47/48
Man kann also nicht Gegenstände eines formalen Begriffs und den formalen Begriff selbst als Grundbegriffe einführen. WittgensteinVsRussell: man kann nicht den Begriff der Funktion und spezielle Funktionen als Grundbegriffe einführen, oder Bsp den Begriff der Zahl und bestimmte Zahlen.
Nachfolger/Begriffsschrift/Wittgenstein/Tractatus: 4.1273 Bsp b ist Nachfolger von a: aRb, (Ex):aRx.xRb, (Ex,y): aRx.xRy.yRb...
allgemein/Allgemeines/Allgemeinheit/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell: das allgemeine Glied einer Formenreihe kann nur durch eine Variable ausgedrückt werden, denn der Begriff: "Glied dieser Formenreihe" ist ein formaler Begriff. Die beiden haben das übersehen: die Art, wie sie allgemeine Sätze ausdrücken wollen, ist zirkulär.
IV 49
Elementarsatz/Atomismus/Tractatus: 4.211 ein Zeichen des Elementarsatzes ist es, dass kein Elementarsatz mit ihm im Widerspruch stehen kann. Der Elementarsatz besteht aus Namen, er ist eine Verkettung von Namen.
WittgensteinVsFrege: er ist nicht selbst ein Name!
IV 53
Wahrheitsbedingungen/Wahrheit/Satz/Ausdruck/Tractatus: 4.431 der Satz ist Ausdruck seiner Wahrheitsbedingungen. (pro Frege). WittgensteinVsFrege: falsche Erklärung des Wahrheitsbegriffs: wären "das Wahre" und "das Falsche" wirklich Gegenstände und die Argumente in ~p etc., dann wäre nach Freges Bestimmung der Sinn von "~p" keineswegs bestimmt!
Satzzeichen/Tractatus: 4.44 das Zeichen, das durch die Zuordnung jeder Abzeichen "W" und der Wahrheitsmöglichkeiten entsteht.
Gegenstand/Satz/Tractatus: 4.441 es ist klar, dass dem Komplex der Zeichen
IV 54
"F" und "W" kein Gegenstand entspricht. Es gibt keine "logischen Gegenstände". Urteilsstrich/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 4.442 der Urteilsstrich ist logisch ganz bedeutungslos. Er zeigt nur an, dass die betreffenden Autoren den Satz für wahr halten.
Wittgenstein pro Redundanztheorie/Tractatus: (4.442) ein Satz kann unmöglich von sich selbst sagen, dass er wahr ist. (VsFrege: Vs Urteilsstrich).
IV 59
Bedeutung/WittgensteinVsFrege/Tractatus: (5.02) die Verwechslung von Argument und Index liegt Freges Theorie der Bedeutung
IV 60
der Sätze und Funktionen zugrunde. Für Frege waren Sätze der Logik Namen, deren Argumente die Indices dieser Namen.
IV 62
Schließen/Schlussfolgerung/Folgebeziehung/WittgensteinVsRussell/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 5.132 die "Schlussgesetze", die bei den beiden die Schlüsse rechtfertigen sollen, sind sinnlos und wären überflüssig. 5.133 Alles Folgern geschieht a priori.
5.134 aus einem Elementarsatz lässt sich kein anderer folgern.
((s) Schließen: aus Sätzen, nicht aus Sachlagen.)
5.135 Auf keine Weise kann aus dem Bestehen irgendeiner Sachlage auf das Bestehen einer,
IV 63
von ihr gänzlich verschiedenen Sachlage geschlossen werden. Kausalität: 5.136 einen Kausalnexus, der einen solchen Schluss rechtfertigt, gibt es nicht.
5.1361 Die Ereignisse der Zukunft können wir nicht aus den gegenwärtigen erschließen.
IV 70
Urzeichen/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.42 die Möglichkeit der kreuzweisen Definition der logischen "Urzeichen" Freges und Russells (Bsp >, v) zeigt schon, dass dies keine Urzeichen sind und erst recht, dass sie keine Relationen bezeichnen.
Wittgenstein IV 101
Evidenz/Kriterium/Logik/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 6.1271 merkwürdig, dass ein so exakter Denker wie Frege sich auf das Einleuchten als Kriterium des logischen Satzes berufen hat.
IV 102
Identität/Bedeutung/Sinn/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 6.232 das Wesentliche an der Gleichung ist nicht, dass die Seiten verschiedenen Sinn aber gleiche Bedeutung haben, sondern das Wesentliche ist, dass die Gleichung nicht notwendig ist, um zu zeigen, dass die beiden Ausdrücke, die das Gleichheitszeichen verbindet, dieselbe Bedeutung haben, da sich dies aus den beiden Ausdrücken selbst ersehen lässt.

1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964

Wittgenstein II 343
Intension/Klassen/Mengen/Frege/Russell/WittgensteinVsRussell/WittgensteinVsFrege: die beiden glaubten, sie könnten die Klassen intensional abhandeln, weil sie dachten, sie könnten eine Liste in eine Eigenschaft, eine Funktion verwandeln. (WittgensteinVs). Weshalb lag den beiden so sehr daran, die Zahl zu definieren?

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Kriteri Definition Waismann Vs Frege, G. Waismann I 77
Frege: Definition der Zahl in zwei Schritten a) wann sind zwei Mengen gleichzahlig.
b) Definition des Begriffs der "Anzahl": sie ist gleich, wenn jedem Element der einen ein Element der anderen Menge entspricht. Eineindeutige Relation.
Unter
Def "Zahl einer Menge"/Frege: versteht er die Menge aller mit ihr gleichzahligen Mengen. Bsp Die Zahl 5 ist die Gesamtheit aller Fünferklassen in der Welt.
VsFrege: wie sollen wir feststellen dass zwei Mengen gleichzahlig sind? Offenbar durch Aufweisung einer solchen Relation.
Bsp Wenn man dazu etwa Löffel auf Tassen verteilen muss, dann hat die Relation vorher also nicht bestanden.
Solange die Löffel nicht auf den Tassen lagen, waren die Mengen nicht gleichzahlig. Das entspricht aber nicht dem Sinn, in dem man das Wort gleichzahlig verwendet. Also geht es darum, ob man die Löffel an die Tassen legen kann.
Aber was bedeutet "kann"?
I 78
Dass gleich viele Exemplare vorhanden sind. Nicht die Zuordnung bestimmt die Gleichzahligkeit, sondern umgekehrt. Die vorgeschlagene Definition gibt zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Gleichzahligkeit und fasst den Ausdruck "gleichzahlig" zu eng.
Klasse: Liste ("Schulklasse") logisch oder Begriff (Säugetiere) empirisch. Bei zwei Listen ist es weder emopirisch noch logisch zu sagen, sie lassen sich einander zuordnen. Bsp
1.Sind in diesem Zimmer ebenso viele Personen wie im Nebenzimmer? Ein Experiment liefert die Antwort.
2. Sind 3x4 Tassen gleichzahlig mit 12 Löffeln? Man kann das durch Ziehen von Linien beantworten, was kein Experiment ist, sondern ein Vorgang in einem Kalkül.
Nach Frege sind zwei Mengen nicht gleichzahlig, wenn man die Relation nicht herstellt. Man hat zwar etwas definiert, aber nicht den Begriff "gleichzahlig". Man kann die Definition erweitern, indem man davon spricht, dass sie zugeordnet werden können. Aber das ist wieder nicht richtig. Denn sind die beiden Mengen durch ihre Eigenschaften gegeben, so ist es immer sinnvoll, ihr Zugeordnetsein zu behaupten, (das hat aber einen verschiedenen Sinn, je nach dem Kriterium, an dem man die Möglichkeit der Zuordnung erkennt: dass die beiden gleichzahlig sind, oder dass es Sinn haben soll, von einer Zuordnung zu sprechen!
Tatsächlich gebrauchen wir das Wort "gleichzahlig" nach verschiedenen Kriterien: von welchen Frege nur ein einziges hervorhebt und zum Paradigma macht. Bsp
1. Liegen auf dem Tisch 3 Tassen und 3 Löffel, so sieht man auf einen Blick die Zuordenbarkeit.
II 79
2. Ist die Anzahl nicht übersehbar, sie aber in eine übersichtliche Form geordnet, z.B. Quadrat oder Raute, springt wieder die Gleichzahligkeit ins Auge. 3.Anders ist der Fall, wenn wir etwas von zwei Fünfecken feststellen, dass sie dieselbe Anzahl von Diagonalen haben. Hier fassen wir die Gruppierung nicht mehr unmittelbar auf, es ist vielmehr ein Satz der Geometrie.
4. Gleichzahlig bei eineindeutiger Zuordenbarkeit
5.Das normalen Kriterium der Zahlengleichheit ist aber das Zählen, (das nicht als Abbildung zweier Mengen durch eine Beziehung aufgefasst werden darf.)
WaismannVsFrege: Diesen verschiedenen und biegsamen Gebrauch gibt Freges Definition nicht wieder.
I 80
Das führt zu seltsamen Konsequenzen: Nach Frege müssen zwei Mengen notwendig gleichzahlig sein oder nicht und zwar aus logischen Gründen.
Bsp Angenommen, der Sternenhimmel: Jemand sagt: "ich weiß zwar nicht wie viele ich gesehen habe, aber eine bestimmte Anzahl müssen es gewesen sein." Wie unterscheide ich diese Aussage von "Ich habe viele Sterne gesehen". ((Es geht um die Zahl der gesehenen, nicht der vorhandenen Sterne). Wenn ich noch einmal zurück könnte zu der Situation, könnte ich sie nachzählen. Aber das geht nicht.
Es gibt keine Methode, die Anzahl festzustellen, und damit verliert die Zahlangabe ihren Sinn.
Bsp’ Man könnte die Sache aber auch anders sehen: eine kleine Anzahl von Sternen kann man noch zählen, etwa 5. Hier haben wir eine neue Zahlenreihe: 1,2,3,4,5, viele.
Das ist eine Reihe, die manche primitive Völker wirklich gebrauchen. Sie ist durchaus nicht unkomplett. und wir sind nicht im Besitz einer kompletteren, sondern nur eine komplizierteren, neben der die primitive zu recht besteht.
Man kann auch in dieser Reihe addieren und multiplizieren und das in voller Strenge.
Angenommen, die Dinge der Welt würden wie Tropfen an uns verbeischweben, dann wäre diese Zahlenreihe durchaus angemessen.
Bsp Angenommen, wir sollten Dinge zählen, die während des Zählens wieder verschwinden oder andere entstehen. Solche Erfahrungen würde unsere Begriffsbildung in ganz andere Bahnen lenken. Vielleicht würden Worte wie "Viel", "wenig" evtl. verfeinert, an die Stelle unserer Zahlworte treten.
I 80/81
VsFrege: seine Definition geht an alldem vorbei. Nach ihr sind zwei Mengen logisch notwendig gleichzahlig, ohne Wissen, oder sie sind es nicht. Genauso hatte man vor Einstein argumentiert, zwei Ereignisse seine gleichzeitig, unabhängig von Beobachtung. Aber so ist es nicht, sondern der Sinn einer Aussage erschöpft sich in der Art ihrer Verifikation (auch Dummett)
Waismann: man muss also auf das Verfahren zur Feststellung der Gleichzahligkeit achten, und das ist viel komplizierter als Frege meinte.
Frege: zweiter Teil der ZahlDefinition:
Def Zahl/Frege: ist eine Klasse von Klassen. ((s) Anderswo: so nicht von Frege! FregeVs!).
Bsp Dem Begriff "Apfel, der auf dem Tisch liegt, kommt die Zahl 3 zu". Oder: die Klasse der auf dem Tisch liegenden Äpfel ist ein Element der Klasse 3.
Das hat den großen Vorzug der Evidenz: dass nämlich die Zahl nicht von den Dingen, sondern von dem Begriff ausgesagt wird.
WaismannVsFrege: Aber wird das dem tatsächlichen Gebrauch der Zahlworte gerecht?
Bsp Im Befehl "3 Äpfel!" hat das Zahlwort gewiss keine andere Bedeutung, aber nach Frege kann dieser Befehl nicht mehr anch dem gleichen Schema gedeutet werden. Es besagt nicht: die Klasse der Äpfel, die zu holen ist, ist Element der Klasse 3.
Denn dies ist eine Aussage, und die kennt unsere Sprache nicht.
WaismannVsFrege: seine Definition knüpft den Zahlbegriff in unnötiger Weise an die Subjekt Prädikat Form unserer Sätze.
Tatsächlich ergibt sie die Bedeutung des Wortes "3" aus der Art seiner Verwendung (Wittgenstein).
RussellVsFrege Bsp Angenommen, es gäbe genau 9 Individuen auf der Welt. Dann könnten wir die Kardinalzahlen von 0 bis 9 definieren, aber die 10, als 9+1 definiert, wäre die Nullklasse.
Folglich werden die 10 und alle folgenden natürlichen Zahlen miteinander identisch sein, sämtlich = 0.
Um das zu vermeiden müsste ein zusätzliches Axiom eingeführt werden, das
Def "Unendlichkeitsaxiom"/Russell: besagt, dass es einen Typus gibt, dem unendlich viele Individuen angehören.
Das stellt eine Aussage über die Welt dar, und von der Wahrheit dieses Axioms hängt nun wesentlich der Aufbau der ganzen Arithmetik ab.
Jedermann wird nun begierig sein zu wissen, ob das Unendlichkeitsaxiom wahr ist. Wir müssen erwidern: wir wissen es nicht.
Es ist so beschaffen, dass es sich jeder Prüfung entzieht. Dann müssen wir aber zugestehen, dass seine Annahme keinen Sinn hat.
I 82
Es hilft auch nichts, dass man das "Unendlichkeitsaxiom" als Bedingung der Mathematik mitführt, denn so gewinnt man nicht die Mathematik, wie sie tatsächlich vorliegt: die Menge der Brüche ist überall dicht, aber nicht:
die Menge der Brüche ist überall dicht, wenn das Unendlichkeitsaxiom zutrifft.
Das wäre eine künstliche Umdeutung, nur dazu ersonnen, die Lehre aufrechtzuerhalten, dass die Zahlen aus wirklichen Klassen in der Welt aufgebaut sind
(VsFrege: aber nur bedingt, denn Frege spricht nicht von Klassen in der Welt).

Waismann I 85
Der Irrtum der Logik war, dass sie glaubte, die Arithmetik fest untermauert zu haben. Frege: "Die Grundsteine, in einem ewigen Grund befestigt, sind von unserem Denken zwar überflutbar, aber nicht verrückbar." WaismannVsFrege: allein der Ausdruck die Arithmetik "begründen" gibt uns ein falsches Bild,
I 86
als ob ihr Gebäude auf Grundwahrheiten errichtet sei, während sie ein Kalkül ist, der nur von gewissen Festsetzungen ausgeht, frei schwebend, wie das Sonnensystem, das auf nichts ruht. Wir können die Arithmetik nur beschreiben, d.h. ihre Regeln angeben, nicht begründen.

Waismann I 163
Die einzelnen Zahlbegriffe bilden eine Familie. Es gibt Familienähnlichkeiten. Frage: werden sie erfunden oder entdeckt? Wir lehnen die Auffassung ab, dass die Regeln aus der Bedeutung der Zeichen folgen. Betrachten wir Freges Argumente. (WaismannVsFrege)
II 164
1.Man kann Arithmetik als ein Spiel mit Zeichen ansehen, aber dann geht der eigentliche Sinn des ganzen verloren. Wenn ich Rechenregeln aufstelle, habe ich dann den "Sinn" des "=" mitgeteilt? Oder nur eine mechanische Anweisung zum Gebrauch des Zeichens gegeben? Doch wohl das letztere. Dann geht aber das Wichtigste der Arithmetik verloren, der Sinn, der sich in den Zeichen ausspricht. (VsHilbert)
Waismann: Gesetzt, es sei so, warum beschreiben wir dann nicht lieber gleich den geistigen Vorgang?
Ich werde aber mit einer Zeichenerklärung antworten und nicht mit einer Schilderung meines geistigen Zustands, wenn man mich fragt, was 1+ 1 = 2 bedeutet.
Wenn man sagt, ich weiß doch, was das Gleichheitszeichen bedeutet, z.B. in Addition, Quadratischen Gleichungen, usw. dann hat man mehrere Antworten gegeben.
Der berechtigte Kern von Freges Kritik: wenn man nur die formelhafte Seite der Arithmetik betrachtet und die Anwendung außer acht lässt, erhält man ein bloßes Spiel. Aber was hier fehlt, ist nicht der Vorgang des Verstehens, sondern die Deutung!
I 165
Bsp Wenn ich ein Kind außer den Formeln auch noch die Übersetzungen in die Wortsprache lehre, macht es dann bloß mechanischen Gebrauch? Sicher nicht. 2. Argument: Es ist also die Anwendung, die die Arithmetik von einem bloßen Spiel unterscheidet. Frege: "Ohne einen Gedankeninhalt wird auch eine Anwendung nicht möglich sein. WaismannVsFrege: Angenommen, man erfände ein Spiel, das genauso aussieht wie die Arithmetik, aber nur zum Vergnügen dient. Würde es keinen Gedanken mehr ausdrücken?
Warum kann man von einer Schachstellung keine Anwendung machen? Weil sie keine Gedanken ausdrückt."
WaismannVsFrege: Angenommen, man erfände ein Spiel, das genauso aussieht wie die Arithmetik, aber nur zum Vergnügen dient. Würde es keinen Gedanken mehr ausdrücken?
Schach: es ist voreilig zu sagen, dass eine Schachstellung keine Gedanken ausdrückt. Waismann bringt. Bsp Figuren stehen für Truppen. Das könnte aber gerade bedeuten, Die Figuren müssten erst zu Zeichen von etwas gemacht werden.
I 166
Erst wenn man bewiesen hat, dass es einen und nur einen Gegenstand von der Eigenschaft gibt, ist man berechtigt, ihn mit dem Eigennamen "Null" zu belegen. Die Null zu schaffen, ist unmöglich. Ein >Zeichen muss etwas bezeichnen, sonst ist es nur Druckerschwärze.
WaismannVsFrege: wir wollen das letztere weder bestreiten noch zugeben. Bloß welcher Sinn kommt dieser Behauptung zu? Dass Zahlen nicht dasselbe wie Zeichen sind die wir aufs Papier schreiben, ist klar. Sie werden erst durch den Gebrauch zu dem, was sie sind. Frege meint aber vielmehr: dass die Zahlen vorher schon irgendwie da sind, dass die Entdeckung der imaginären Zahlen ähnlich wie die eines fernen Erdteiles ist.
I 167
Bedeutung/Frege: um nicht Tintenkleckse zu sein, müssen die Zeichen eine Bedeutung haben. Und die existiert dann unabhängig von den Zeichen. WaismannVsFrege: die Bedeutung ist der Gebrauch, und über den gebieten wir.

Waismann I
F. Waismann
Einführung in das mathematische Denken Darmstadt 1996

Waismann II
F. Waismann
Logik, Sprache, Philosophie Stuttgart 1976
Kriteri Definition Neurath Vs Holismus Brendel I 125
Definitorische Kohärenztheorie/Wahrheit/Neurath/Brendel: Vertreter: Neurath. (Neurath bezeichnete sich selbst nicht als Kohärenztheoretiker explizit NeurathVsKohärenztheorie/NeurathVsHolismus).
I 126
Neurath: pro Empirismus. Wahrheit/Neurath: These: Die Wahrheits-Definition muss sich in einem empiristischen W-Kriterium erschöpfen.
Protokollsatz/Schlick: Fundament, unrevidierbar. „reine Beobachtungssätze“.
Protokollsatz/NeurathVsSchlick: revidierbar. Da sie aufgrund von Entschlüssen ausgewählt werden.
Wirklichkeit/Neurath/Brendel: These das Reden über sie ist blanke Metaphysik.
Wahrheit/Neurath/Brendel: ist daher nur relativ zu einem System von Sätzen verstehbar (>Kohärenztheorie).
NeurathVsKorrespondenztheorie: „Übereinstimmung mit der Wirklichkeit“: wird abgelehnt. „Wahre Welt“: sinnlos.
I 127
Auswahl/Neurath: aus mehreren konsistenten Aussagenmengen: ohne W-Kriterium, nach außerlogischen Momenten.

Neur I
O. Neurath
Philosophical Papers 1913-1946: With a Bibliography of Neurath in English (Vienna Circle Collection, Volume 16) 1983

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Lewis Vs Inwagen, P. van V 195
Individuation/redundante Verursachung/Peter van Inwagen: These: Ein Ereignis, das aktual passiert als Produkt mehrerer Ursachen, könnte nicht passiert sein, ohne das Produkt dieser Ursachen zu sein. Die Ursachen hätten auch kein anderes Ereignis zur Folge haben können. Dies ist eine Analogie zur Individuation von Gegenständen und Menschen durch ihre kausalen Ursprünge.
LewisVsInwagen:
1. Das würde meine Analyse ruinieren, Verursachung in Begriffen von kontrafaktischer Abhängigkeit zu analysieren. ((s) Jede Abweichung wäre ein anderes Ereignis, nicht vergleichbar, keine kontrafaktischen Konditionale anwendbar). 2. Es ist prima facie unplausibel: Ich kann durchaus legitimerweise alternative Hypothesen aufstellen, wie ein Ereignis (oder auch ein Gegenstand oder ein Mensch) verursacht worden ist.
Aber damit setze ich voraus, dass es ein und dasselbe Ereignis gewesen wäre! Oder dass ein und dasselbe Ereignis verschiedene Effekte hätte haben können >Ereignisse/Lewis.
(Das setzt sogar Inwagen selbst voraus).
Plan/LewisVsInwagen: Ein Plan impliziert noch mehr Unmögliches: Entweder sind meine ganzen Pläne oder Hypothesen versteckte Unmöglichkeiten, oder sie handeln gar nicht von einem bestimmten Ereignis. >Planung.
---
V 296
Vs weicher Determinismus/VsKompatibilismus/van InwagenVsLewis: (gegen den weichen Determinismus, den ich vorgebe, zu vertreten): Bsp Angenommen zur reductio, dass ich hätte meine Hand heben können, obwohl der Determinismus wahr wäre.
Dann folgt aus vier Prämissen, die ich nicht leugnen kann, dass ich eine falsche Konjunktion HL hätte hervorbringen können, aus einer Proposition H über einen Zeitpunkt vor meiner Geburt und eine gewisse Proposition über ein Gesetz L.
Prämisse 5: Wenn ja, dann hätte ich L falsch machen können.
Prämisse 6: Aber ich hätte L nicht falsch machen können (Widerspruch).
LewisVsInwagen: 5 und 6 sind nicht beide wahr. Welche wahr ist, hängt davon ab, was Inwagen mit "hätte falsch machen können "meint - allerdings nicht in der Alltagssprache, sondern in Inwagens künstlicher Sprache. Aber auch da kommt es nicht darauf an, was Inwagen selbst damit meint!
Worauf es ankommt ist, ob wir dem überhaupt einen Sinn geben können, der alle Prämissen ohne Zirkularität gültig macht.
Inwagen: (mündlich) dritte Bedeutung für "hätte falsch machen können": nämlich dann und nur dann, wenn der Handelnde die Dinge so hätte arrangieren können, dass sein Tun plus die ganze Wahrheit über die Vorgeschichte zusammen die Falschheit der Proposition implizieren.
Dann sagt Prämisse 6, dass ich die Dinge nicht hätte so arrangieren können, sodass ich prädeterminiert war, sie nicht so zu arrangieren.
Lewis: Es ist aber gar nicht instruktiv zu sehen, dass der weiche Determinismus die so interpretierte Prämisse 6 ablehnen muss.
V 297
Falsifikation/Handlung/Willensfreiheit/Lewis: provisorische Definition: Ein Ereignis falsifiziert eine Proposition, nur dann, wenn es notwendig ist, dass wenn das Ereignis geschieht, dann die Proposition falsch ist. Aber mein Akt des Steinewerfens würde nicht selbst die Proposition falsifizieren, dass das Fenster in der Wurflinie intakt bleibt. Alles was wahr ist, ist, dass mein Akt ein anderes Ereignis hervorruft, das die Proposition falsifizieren würde.
Der Akt selbst falsifiziert kein Gesetz. Er würde nur eine Konjunktion von Vorgeschichte und Gesetz falsifizieren.
Alles was wahr ist, ist, dass meinem Akt ein anderer Akt vorausgeht: das Wunder und dieser falsifiziert das Gesetz.
Schwach: Sagen wir, ich wäre in der Lage eine Proposition im schwachen Sinne falsch zu machen gdw. ich etwas tue, die Proposition falsifiziert wäre (aber nicht notwendig durch meinen Akt und nicht notwendig durch irgendein Ereignis, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde). (Lewis pro "schwache These" (weicher Determinismus)).
Stark: Wenn die Proposition entweder durch meinen Akt selber oder durch ein Ereignis falsifiziert wird, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde.
Inwagen/Lewis: Der erste Teil seiner These steht, egal ob wir die starke oder die schwache These vertreten:
Wenn ich meine Hand hätte heben können, obwohl der Determinismus wahr ist und ich sie nicht gehoben habe, dann ist es im schwachen und im starken Sinn wahr, dass ich die Konjunktion HL (Propositionen über die Vorgeschichte und die Naturgesetze) hätte falsch machen können.
Aber ich hätte die Proposition L falsch machen können im schwachen Sinn, obwohl ich sie nicht im starken Sinn hätte falsch machen können.
Lewis: Wenn wir den schwachen Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 6.
Wenn wir den starken Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 5.
Inwagen: vertritt beide Prämissen, indem er analoge Fälle erwägt.
LewisVsInwagen: Ich glaube, dass die Fälle nicht analog sind: Sie sind Fälle, in denen der starke und der schwache Fall gar nicht divergieren:
Prämisse 6/Inwagen: Inwagen fordert uns auf, die Vorstellung zurückzuweisen, dass ein Physiker ein Teilchen schneller als das Licht beschleunigen könnte.
LewisVsInwagen: Aber das trägt nichts dazu bei, die Prämisse 6 im schwachen Sinn zu stützen,...
V 298
... denn die zurückgewiesene Vermutung ist, dass der Physiker ein Naturgesetz im starken Sinn falsifizieren könnte. Prämisse 5/Inwagen: Hier sollen wir die Vermutung zurückweisen, dass ein Reisender eine Konjunktion von Propositionen über die Vorgeschichte und einer über seine zukünftige Reise anders falsifizieren könnte, als durch Falsifikation des nicht-historischen Teils.
LewisVsInwagen: Weisen Sie die Vermutung ruhig ganz zurück, das trägt nichts dazu bei, Prämisse 5 im starken Sinn zu stützen. Was würde folgen, wenn man Konjunktion derart im starken Sinn falsifizieren könnte? Dass man den nicht-historischen Teil im starken Sinn falsifizieren könnte? Das ist es, was Prämisse 5 im starken Sinn stützen würde.
Oder würde bloß folgen, (was ich denke), dass man den nicht-historischen Teil im schwachen Sinn zurückweisen könnte? Das Bsp des Reisenden hilft hier nicht, weil eine Proposition über zukünftige Reisen sowohl im schwachen als auch im starken Sinn falsifiziert werde könnte.
---
Schwarz I 28
Gegenstand/Lewis/Schwarz: Die materiellen Dinge sind Ansammlungen oder Aggregate solcher Punkte. Aber nicht jede Ansammlung solcher Punkte ist ein materielles Ding. Bsp Alle Punktteile aller Katzen: Manche liegen in Neuseeland, andere in Berlin, einige in der Gegenwart, andere im alten Ägypten. Zusammen bilden sie weder eine Katze noch sonst einen Gegenstand im üblichen Sinn.
Bsp Dasselbe gilt für das Aggregat der Teile, aus denen ich jetzt bestehe, zusammen mit den Teilen, die Hubert Humphrey zu Anfang des Jahres 1968 zusammensetzten.
Ding: Was unterscheidet dann ein Ding im normalen Sinn, von solchen Aggregaten? Hinreichende Bedingungen sind schwer zu finden. Paradigmatische Gegenstände haben keine Lücken und Löcher sind von anderen abgegrenzt, und erfüllen eine Funktion. Aber nicht alle Dinge sind von solcher Art. Fahrräder haben z.B. Löcher, Bikinis und der Saturn haben unzusammenhängende Teile. Was wir als Ding akzeptieren hängt im Alltag von unseren Interessen ab. Kontextabhängig: Ob wir die Bsp Rückwand eines Hause oder die Stelen des Holocaust Mahnmals oder Bildschirm und Tastatur als einzelnes zählen ist kontextabhängig. Aber diese Dinge verschwinden auch nicht, wenn wir sie nicht als selbständig zählen!
Gegenstand/Ding/van Inwagen: (1990b)(1) These: Teile setzen sich nur dann zu einem Gegenstand zusammen, wenn dieser ein Lebewesen ist. Danach gibt es Menschen Fische, Katzen, aber nicht Computer, Wände und Bikinis.
Gegenstand/Ding/Lewis: bessere Antwort: zwei Fragen:
1. Unter welchen Bedingungen setzen Teile ein Ganzes zusammen? Unter allen! Für beliebige Dinge gibt es immer ein Ding, das sie zusammensetzen. (Das ist die Definition des mereologischen Universalismus).
2. Welche dieser Aggregate zählen wir im Alltag als eigenständiges Ding? Dass wir einige Aggregate nicht als Alltagsdinge betrachten, heißt nicht, dass diese Aggregate nicht existieren. (Allerdings überschreiten sie die normalen Bereiche unserer normalen Quantoren). Aber diese Beschränkungen variieren von Kultur zu Kultur. Nicht die Realität ist damit kulturabhängig, sondern der jeweils beachtete Teil der Realität (1986e(2), 211-213, 1991(3):79-81).
LewisVsVan Inwagen/Schwarz: Wenn nur Lebewesen echte Gegenstände bilden können, konnte die Evolution nicht beginnen. ((s) Aber wenn es kein Problem ist zu sagen, "Lebewesen sind durch Emergenz entstanden", könnte es auch kein Problem sein, stattdessen „Gegenstände…“ zu sagen.)
LewisVsVan Inwagen: Kein Kriterium für „Lebewesen“ ist so präzise, dass es einen scharfen Schnitt ziehen könnte.
Schwarz I 30
Lewis: Für ihn ist das kein Problem: Die Konventionen des Deutschen bestimmen eben nicht mit atomarer Genauigkeit, auf welche Aggregate „Lebewesen“ zutrifft (1986e(2), 212). LewisVsVan Inwagen: Für van Inwagen steht diese Erklärung nicht zur Verfügung. Für ihn ist die Grenze zwischen Lebewesen und Nicht-Lebewesen die Grenze zwischen Existenz und Nichtexistenz. Wenn vage ist, was ein Lebewesen ist, dann ist auch Existenz vage.
Existenz/Van Inwagen: (1990b(1). Kap. 19) These: Manche Dinge sind Grenzfälle von Existenz.
LewisVsVan Inwagen: (1991(3), 80f, 1986e(2), 212f): Wenn man schon „es gibt“ gesagt hat, dann ist das Spiel schon verloren. Wenn man sagt, „etwas existiert in geringerem Grade“.
Def Existenz/Lewis: Existenz heißt einfach, eins von den Dingen zu sein, die es gibt.
Schwarz I 34
Zeitliche Teile/van Inwagen: (1981)(4): Van Inwagen lehnt zeitliche Teile grundsätzlich ab. SchwarzVsVan Inwagen: Dann muss er den mereologischen Universalismus radikal beschränken oder Präsentist sein.
Schwarz I 227
Modalität/LewisVsVan Inwagen: Es gibt keine substantiellen modalen Tatsachen: Was für Möglichkeiten es gibt, ist nicht kontingent. Darüber kann man gar keine Information erwerben.

1. Peter van Inwagen [1990b]: Material Beings. Ithaca, London: Cornell University Press.
2. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
3. D. Lewis [1991]: Parts of Classes. Oxford: Blackwell.
4. P. van Inwagen [1981]: “The Doctrine of Arbitrary Undetached Parts”. Pacific Philosophical Quarterly, 62: 123–137.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Kriteri Definition Russell Vs James, W. Brendel I 132
Pragmatismus/RussellVsPragmatismus/RussellVsJames/Brendel: mit der Nützlichkeitsdefinition von Wahrheit kann es sein, dass „der Nikolaus existiert“ wahr ist, obwohl er nicht existiert, einfach, weil es nützlich ist. James/Brendel: will jedoch nicht widerlegte Aussage als wahr behaupten, sondern zeigen, dass es eine unentwirrbare Interdependenz zwischen Werten und Tatsachen gibt.
Wahrheit/James/Brendel: auch für James wird Wahrheit durch unsere Wahrnehmungen und kausalen Beziehungen zur Umwelt beeinflusst. >Pragmatismus.

Rescher I 349
RussellVsJames: grotesk unfair gegen den Pragmatismus: warf ihm vor, seine pragmatische Formel entspreche nicht der umgangssprachlichen Bedeutung von »wahr«. Bsp »es ist wahr, dass andere Menschen existieren«, und: »es ist nützlich zu glauben, dass andere Menschen existieren«, wenn die beiden Sätze dieselbe Bedeutung haben müssten, dann entspreche das nicht der umgangssprachlichen Bedeutung von »wahr«.
Russell selbst wies auf eine Lösung hin: bessere Unterscheidung zwischen Definition und Kriterium.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999

Resch I
Nicholas Rescher
The Criteriology of Truth; Fundamental Aspects of the Coherence Theory of Truth, in: The Coherence Theory of Truth, Oxford 1973 - dt. Auszug: Die Kriterien der Wahrheit
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Resch II
N. Rescher
Kant and the Reach of Reason: Studies in Kant’ s Theory of Rational Systematization Cambridge 2010
Kriteri Definition Schurz Vs Kamlah, A. I 28
Intersubjektivität/Objektivität/SchurzVsLorenzen/SchurzVsKamlah: Intersubjektivität kann nicht als Definition von Objektivität verwendet werden, da Kompetenz ein unsicheres und graduelles Kriterium ist. Alle kompetenten Sprecher können sich irren. Lösung/Peirce: idealisiertes Endresultat.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
Kriteri Definition Hintikka Vs Kripke, Saul A. II XIII
Mögliche Welten/MöWe/Semantik/Hintikka: der Ausdruck ist irreführend. (Begann Ende der 50er Jahre). Kripke-Semantik/HintikkaVsKripke: ist kein gangbares Modell für die Theorie logischer Modalitäten (logischer Notwendigkeit und logischer Möglichkeit). (Essay 1).
Problem: die richtige Logik kann nicht axiomatisiert werden.
Lösung: die Kripke-Semantik als Nichtstandard-Semantik interpretieren,
II XIV
Im Sinn von Henkins Nichtstandard-Interpretation der Logik höherer Stufen, während die richtige Semantik für logische Modalitäten analog wäre zu einer Standard-Interpretation. MöWe/HintikkaVsQuine: müssen wir nicht ganz aufgeben, aber eine vollständige Theorie wird es wohl nie geben. Meine Theorie hat Verwandtschaft mit Kant.
Ich nenne sie „Epistemologie der Logik“.
II XVI
Querwelteinidentität/Hintikka: Quine: hält sie für ein hoffnungsloses Problem
HintikkaVsKripke: dieser unterschätzt das Problem und hält sie für garantiert. Dabei mogelt er.
Weltlinie/Querwelteinidentität/Hintikka: 1. wir müssen erlauben, dass einige Objekte in gewissen MöWe nicht nur nicht existieren, sondern dass ihre Existenz dort undenkbar ist! D.h. Weltlinien können aufhören zu existieren – mehr noch: es kann sein, dass sie in gewissen Möwe nicht definiert sind.
Problem: in der gewöhnlichen Wissenslogik (Glaubenslogik) ist das nicht gestattet.
2. Weltlinien können auf zwei Arten gezogen werden:
a) Objekt-zentriert
b) Agent-zentriert. (Essay 8).
Analogie: das kann man mit Russells Unterscheidung zwischen Wissen durch Bekanntschaft und durch Beschreibung in Beziehung setzen. (Essay 11)
II 2
Kripke-Semantik/Modallogik/logische Möglichkeit/logische Notwendigkeit/HintikkaVsKripke/ HintikkaVsKripke-Semantik: Problem: wenn wir die Operatoren N, P so interpretieren, dass sie logische Modalitäten ausdrücken, sind sie inadäquat: wir brauchen für logische Möglichkeit und Notwendigkeit mehr als eine willkürliche Auswahl von MnöWe. Wir brauchen wahrheit in jeder logische möglichen Welt. Aber in der Kripke-Semantik ist es nicht erforderlich, dass alle solchen logisch möglichen MöWe in der Menge der Alternativen enthalten sind. ((s) D.h. es kann logisch mögliche Welten geben, die nicht berücksichtigt sind). (s.u. logische Möglichkeit bildet die weiteste Klasse von Möglichkeiten).
Problem: Kripke-Semantik ist daher inadäquat für logische Modalitäten.
Modallogik/Hintikka: der historisch frühste Zweck für den sie entwickelt wurde, war aber gerade der Umgang mit logischen Modalitäten. Das war der Zweck, für den die Lewis-Systeme entwickelt wurden.
HintikkaVsKripke: hat nicht nru ein Gerippe im Schrank, sondern dieses Gerippe gespenstert nun im ganzen Haus herum.
Äquivalenzrelation/Hintikka: wenn gefordert wird, dass R reflexiv, symmetrisch und transitiv ist, liefert das nicht die Lösung: es garantiert immer noch nicht, dass alle logisch möglichen Welten in der Menge enthalten sind. Es kann (evtl zusammen mit Verbundenheit) nur garantieren, dass w0 eine maximale Anzahl von Mengen als ihre Alternativen hat, die sozusagen schon in SF sind.
II 3
KripkeVsVs/Hintikka: man könnte einwenden, dass dies noch nicht zeigt, dass die Kripke-Semantik falsch ist. Man muss sie nur verstärken. Bsp Nino Cocchiarella: Cocchiarella: zusätzliche Bedingung: alle Modelle (im üblichen Sinn 1. Stufe) mit demselben Individuenbereich do(w0) müssen unter den Alternativen MöWe zu w0 auftreten. ((s) es dürfen keine neuen Individuen hinzukommen oder verschwinden, in Bezug auf die ursprüngliche MöWe w0).
Hintikka: technisch ist das natürlich möglich.
„alt“: (= Kripke-Semantik): Nicht-Standard-Semantik
neu: F muss alle Modelle einschließen, die denselben Individuenbereich do(w0) von wohl-definierten Individuen haben wie w0.
Individuum/Individuen/Modallogik/Hintikka: ein Individuum muss wohl-definiert sein, es muss aber nicht existieren! ((s) D.h. man kann dann ausdrücken, dass es fehlt, z.B. in einer MöWe hat der Held keine Schwester).
Individuenbereich: für jede MöWe ist dann eine Teilmenge des Bereichs D.
II 4
HintikkaVs: Problem: das ist unrealistisch interpretativ: dieser flexible Zugang erlaubt nämlich auch nicht-wohlgeformte Individuen. Dann hat es keinen Sinn zufragen, ob dieses Individuum existiert oder nicht. Fusion/Spaltung: eine flexible Semantik muss auch Spaltung und Fusion zulassen von einer Möwe zur anderen.
Def wohldefiniert/Individuum/Hintikka: ein Individuum ist wohldefiniert, wenn es durch einen Name an einem Knoten der Weltlinie herausgegriffen werden kann.
Weltlinie: kann nicht-existente Verkörperungen von Individuen verknüpfen, so lange sie wohldefiniert sind, für alle Möwe, in denen ein Knoten der Weltlinie lokalisierbar ist.
WB: sind dann einfach: (Ex) p(x) ist wahr in w gdw. es dort ein Individuum gibt., z.B. mit Namen z, so dass p(z) wahr ist in w.
Modale Semantik/Hintikka. Über eine so definierte (neue) Semantik kann man einiges sagen:
Kripke-Semantik/Hintikka: entspricht einer Nicht-Standard-Semantik, währen die
„neue“ Semantik (mit fixiertem Individuenbereich) einer Standard-Semantik entspricht. (für Logik höherer Stufe).
Standard-Semantik/höhere Stufe: erhalten wir wir indem wir fordern, dass die Quantoren höherer Stufe über alle extensional möglichen Entitäten des angemessenen logischen Typs gehen (höher als Individuen) so wie in der Standard-Semantik für Modallogik die Quantoren über alle extensional möglichen MöWe gehen sollen.
Dies ist sogar ein Parallelismus der stärker ist als eine Analogie:
Entscheidungsproblem: für Logik 2. Stufe reduziert sich auf das für Standard-Modallogik 1. Stufe.
Standardmäßigkeit: im letzteren Sinn macht denselben Job wie im ersteren Sinn.

Quantifizierte Standard-Modallogik 1. Stufe/Hintikka: das alles führt dazu, dass diese Logik sehr stark ist, vergleichbar in der Stärke mit Logik 2. Stufe. Daraus folgt, dass sie nicht axiomatisierbar ist. (s.o. HintikkaVsKripke).
Je stärker eine Logik ist, desto weniger handhabbar ist sie.
II 12
Kripke/Hintikka: hat epistemische Logik und die Logik von propositionalen Einstellungen gemieden und sich auf reine Modalitäten konzentriert. Daher ist es merkwürdig, dass er Nicht-Standard-Logik gebraucht.
Aber irgendwie scheint ihm klar zu sein, dass das für logische Modalitäten nicht geht.
metaphysische Möglichkeit/Kripke/HintikkaVsKripke: hat nie erklärt, was diese mystischen Möglichkeiten eigentlich sind.
II 13
Schlimmer: er hat nicht gezeigt, dass sie so restriktiv sind, dass er seine extrem liberale Nicht-Standard-Semantik gebrauchen kann.
II 77
Objekt/Ding/Gegenstand/Kripke/Hintikka: Kripke These: die Existenz von permanenten (dauerhaften, enduranten) Objekten muss einfach als Grundbegriff vorausgesetzt werden. HintikkaVsKripke: diese Forderung ist nicht wohlfundiert. Vielleicht muss man aber die Kriterien der Identifikation und der Identität nur für traditionelle Logik und logische Semantik voraussetzen. Aber das heißt auch nicht, dass das Problem der Identifikation nicht ein bleibendes Problem für die Philosophen wäre.

II 84
KripkeVsHintikka: Problem: die Lösungen dieser Differentialgleichungen müssen keine analytischen Funktionen sein oder Funktionen, die eine explizite Definition der Gegenstände erlauben. Hintikka: dabei scheint Kripke aber vorauszusetzen, dass man immer die Relationen, die durch die Weltlinien verkörpert werden, definieren können muss.
HintikkaVsKripke: das ist zu streng.
Weltlinie: wir erlauben statt dessen umgekehrt, dass sie durch die Lösungen der Differentialgleichungen implizit definiert werden.
II 86
HintikkaVsKripke: unser Modell ermöglicht es, dass wir Objekte nicht als garantiert voraussetzen müssen wie Kripke. ((s) es kann sein, dass eine Kurve in einem Zeitschnitt nicht geschlossen ist).
II 116
Querwelteinidentität/Starrheit/HintikkaVsKripke: es geht eher um die weise der Identifikation (öffentlich/perspektivisch, s.o.) als um Starrheit oder Nichtstarrheit. Die Weise der Identifikation entscheidet darüber, was als ein und dasselbe Individuum zählt.
HitikkaVsKripke: seinem Begriff der Starrheit liegt unausgesprochen Russells Begriff des logischen Eigennamens zugrunde. Es gibt aber keine ausgezeichnete Klasse von starren Bezeichnungsausdrücken.
Eigenname/Namen/HintikkaVsKripke: sind keineswegs immer starr. Bsp es kann sein, dass ich nicht weiß, auf wen der Name N.N. referiert. Dann habe ich verschiedene epistemische Alternativen, mit verschiedenen Referenten. Deshalb macht es Sinn, zu fragen „Wer ist N.N.?“.
öffentlich/perspektivisch/Identifikation/Russell/Kripke/Hintikka: Russell: konzentriert sich auf die perspektivische
II 117
Kripke: auf die öffentliche Identifikation.
II 195
Identität/Individuen/Hintikka: es ist viel weniger klar, wie die Identität für bestimmte Individuen beim Übergang zu einer anderen Möwe fehlschlagen kann. D.h. dass Weltlinien sich verzweigen können (Spaltung). Spaltung/KripkeVsSpaltung/SI/Hintikka: Kripke schließt Spaltung aus, weil für ihn die (SI) gültig ist. Eine Spaltung würde nach ihm die Transitivität der Identität verletzen. Nach einer Spaltung wäre die Individuen keinesfalls identisch, selbst wenn sie es nach der Transitivität sein sollte. Daher ist für Kripke die (SI) unverletzlich.
HintikkaVsKripke: das ist zirkulär:
Transitivität der Identität/Hintikka: kann zweierlei bedeuten:
a) Transitivität innerhalb einer Möwe
b) zwischen MöWe.
Die Plausibilität der Transitivität gehört zur ersteren, nicht zur letzteren.
Transitivität der Identität zwischen Möwe zu fordern hieße einfach, Spaltung auszuschließen. Das ist das Zirkuläre an Kripkes Argument.
II 196
MöWe/Individuenbereich/HintikkaVsKripke: man sollte nicht fordern, dass die Individuen beim Wechsel von Möwe zu Möwe dieselben bleiben müssen. Rede von Möwe ist leer, wenn es keine möglichen Erfahrungen gibt, die sie unterscheiden könnten. ((s) geht das denn nicht, bei konstantem Bereich? Es könnten doch auch Eigenschaften teilweise (nicht gänzlich) vertauscht werden. Möwe/Hintikka: sollten am besten als durch die verbundenen möglichen Gesamtheiten der Erfahrung bestimmt werden.
Und dann kann Spaltung nicht ausgeschlossen werden.
II 209
Re-Identifikation/Hintikka: auch bei diesem Problem sitzen Situations-Semantik und MöWe-Semantik im selben Boot. Situations-Semantik: verschleiert das Problem aber eher. Bei überlappenden Situationen nimmt sie z.B. an, dass der überlappende Teil derselbe bleibt.
Re-Identifikation/Quine/Hintikka: hält sie für hoffnungslos, weil man nicht erklären kann, wie sie funktioniert. (?).
Re-Identifikation/Kripke/Hintikka: Kripke dito, aber deswegen sollten wir sie einfach postulieren, zumindest für physikalische Objekte.
HintikkaVsQuine/HintikkaVsKripke: das ist entweder zu pessimistisch oder zu optimistisch.
Aber das Problem zu verkennen hieße, eins der größten philosophischen Probleme zu vernachlässigen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Kriteri Definition Brendel Vs Kutschera, F. I 26
Rechtfertigung/Kutschera: wenn sie a) an prinzipielle Fehlbarkeit der Subjekte gebunden ist, drückt „Glauben“ den „stärksten Grad subjektiver Gewissheit“ aus. Das führt bloß zu einer engeren Definition von Wissen. ((s) Wenn das Subjekt es dann stärker glaubt, soll es damit besser gerechtfertigt sein.
b) wenn Rechtfertigung nicht fehlbar sein darf, wird die Definition zirkulär. ((s) Weil man die Begründung wieder wissen muss).
BrendelVsKutschera: was versteht er eigentlich unter „anspruchsvoll“ bzw. „erkenntnistheoretisch relevant“?
I 27
Rechtfertigung/Wissen/Tradition/BrendelVsKutschera/Brendel: aber natürlich fragt man ein Subjekt, ob es gute Gründe für seine Meinung hat und wenn es die nicht beibringen kann, nimmt man an, dass es sich nicht um Wissen handelt.
I 28
Wissen/BrendelVsKutschera: Rechtfertigung sollte nicht aus dem Begriff von Wissen herausgehalten werden, weil er – im Gegensatz zu Wahrheit – ein epistemischer Begriff ist.
I 29
„epistemisch“: heißt, dass es wesentlich mit Rechtfertigung zu tun hat. Kriterium/Definition/BrendelVsSartwell: SartwellVsRechtfertigung: Verwechslung von Definition und Kriterium
BrendelVsKutschera: beide sind schon getrennt, aber Rechtfertigung ist wesentlich.

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Schwarz Vs Lewis, David Schwarz I 31
Personale Identität/SchwarzVsLewis: sein Kriterium ist nicht präzise und liefert in interessanten Fällen keine Antwort. Bsp Kontinuität nach Gehirnoperation usw. Aber das will Lewis auch nicht. Unser (vager) Alltagsbegriff soll nur explizit gemacht werden. Beamen/Teleportation/Verdopplung/Lewis: das alles wird von seiner Theorie erlaubt.

Schwarz I 60
Identität/Lewis/zentrierte Welt/MöWe/Schwarz: mein Wunsch, jemand anderer zu sein, bezieht sich vielleicht nicht auf die ganze Welt, sondern nur auf meine Lage in der Welt. Bsp Zwillingserde/Schwarz: einer von beiden Planeten wird morgen gesprengt, den beiden Möglichkeiten (dass wir auf dem einen oder dem anderen sind) entsprechen aber nicht zwei Welten! Detailkenntnis würde nicht helfen herauszufinden, wo wir sind, da beide gleich sind. ((s) also keine „zentrierte Welt“). Eigentlich wollen wir wissen, wo wir selbst uns in dieser Welt befinden. (1979a(1),1983b(2),1986e(3):231 233).
SchwarzVsLewis: sagt zu wenig über diese perspektivischen Möglichkeiten. Es reicht hier nicht, mehrere Gegenstücke (GS) in einer Welt zuzulassen. Es sollte nicht nur möglich sein, dass Humphrey genauso ist wie der tatsächliche Nixon, er sollte auch abweichen dürfen. Humphrey darf also kein GS von sich selbst sein. (>irreflexive GR, >S.u. Abschnitt 9.2. „doxastische GS“.
Ähnlichkeitsrelation. Egal welche Aspekte man beton: Nixon wird Humphrey nie ähnlicher sein als er sich selbst.

Schwarz I 100
fundamentale Eigenschaften/SchwarzVsLewis: dieser scheint zu schwanken, ob er die fE zur begrifflichen Basis für die Reduktion aller Prädikate und letztlich aller Wahrheiten bilden sollen, oder nur eine metaphysische Basis, auf der alle Wahrheiten supervenieren. (>Supervenienz, >Reduktion).
Schwarz I 102
Natürlichkeit/natürlich/Eigenschaft/Inhalt/Lewis: der tatsächliche Gehalt ist dann der natürlichste Kandidat, der zum Verhalten passt. „giftig“ ist keine perfekt natürliche Eigenschaft (PnE), aber natürlicher als „weiter als 3,78 Lichtjahre entfernt“ und gesund und weniger entfernt und giftig“. Natürlichkeit/Maß/Lewis: (1986e(3), 61,63,67 1984b(4), 66): die Natürlichkeit einer Eigenschaft ist durch die Komplexität oder Länge ihrer Definition durch perfekt natürliche Eigenschaften bestimmt.
PnE: sind immer intrinsisch und alle ihre Booleschen Kombinationen bleiben es.
Problem: extrinsische Eigenschafen drohen, unnatürlich zu wirken. Außerdem wäre Bsp „Rot oder Frühstück“ viel komplizierter zu erklären, als Bsp „Hat Ladung –1 oder eine Masse, dessen Wert in kg eine Primzahl ist. (Obwohl sie nach der Definition unnatürlicher zu sein scheint).
Natürlichkeit/Eigenschaft/Lewis: (1983c(5),49): eine Eigenschaft ist um so natürlicher, je mehr sie wohlumgrenzten Dingen zukommt. Vs: dann ist Bsp „Wolke“ weniger natürlich als Bsp „Tisch in der Umgebung eines Kernkraftwerks oder Uhr, die 7:23 anzeigt“.
Schw I 103
Natürlichkeit/Eigenschaften/Lewis: (1983c(5),13f): Natürlichkeit könnte auf Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften zurückgeführt werden: Bsp eine Klasse ist umso natürlicher, je mehr die Eigenschaften ihrer Elemente sich ähneln. Ähnlichkeit: Lewis verweist auf Armstrong: Ähnlichkeit zwischen Universalien 1978b(6),§16.2,§21, 1989b(7): §5.111997 §4.1). Letztlich LewisVs.
Natürlichkeit/Lewis/Schwarz: (2001a(8),§4,§6): schlägt Test für Natürlichkeit vor, der auf Ähnlichkeit zwischen Einzeldingen beruht.: Koordinatensystem: „intrinsische“ und „extrinsische“ Achse. Eine Eigenschaft ist dann um so natürlicher, je dichter und kompakter die entsprechende Region ist.
Problem: 1. das setzt graduelle Ähnlichkeit voraus und kann daher auch nicht gut zur Definition gradueller Natürlichkeit verwendet werden.
2. die pnE kommen ziemlich unnatürlich heraus, denn die Instanzen gleichen einander oft nicht stark. Bsp wenn eine bestimmte Masse Eigenschaft perfekt natürlich ist, dann bilden alle Dinge mit dieser Masse eine perfekt natürliche Klasse, egal wie unähnlich sie einander sind.
SchwarzVsLewis: er zeigt Unterscheidungen zwischen natürlichen und weniger natürlichen Eigenschaften in verschiedenen Bereichen, zeigt aber nicht, dass die Unterscheidung immer dieselbe ist.
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: könnte auch von Interessen und biologischer Ausprägung abhängen. Und dennoch können die verschiedenen Arten von Natürlichkeit auf verschiedene Weise – durch perfekte Natürlichkeit bestimmt sein. Das heißt aber nicht viel, weil bei Lewis alles per definitionem durch die Verteilung der pnE bestimmt ist. ((s) >Mosaik).
Schwarz I 122
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: nicht sinnvoll anzunehmen, sie sei objektiv, unabhängig davon, wie natürlich sie uns erscheint. Lewis hat objektive Natürlichkeit als metaphysische Grundlage für qualitative, intrinsische Ähnlichkeit und Verschiedenheit eingeführt, dafür dass manche Dinge sich gleichen wie Eier und andere nicht. (s.o. 5.2). Intrinsische Ähnlichkeit: sowie qualitativer Charakter und Duplikation: diese Begriffe sollen nach Lewis unsere vertrauten Begriffe sein.
SchwarzVsLewis: wenn objektive Natürlichkeit aber zur Unterscheidung unserer Meinungen über Ähnlichkeit zu erklären, kann man nicht mehr sinnvoll in Frage stellen, ob die Unterscheidung eben dies leistet.
Also: zwar gibt es mögliche Wesen (oder Welten) deren Prädikate relativ unnatürliche Eigenschaften ausdrücken und sich deshalb über Naturgesetze irren, ohne dass sie den Irrtum entdecken können. Doch wir können a priori sicher sein, dass wir nicht zu ihnen gehören.
Problem: die anderen Wesen können ihrerseits glauben, a priori sicher zu sein, dass ihre physikalischen Prädikate relativ natürlich sind.
Lösung: aber sie (und nicht wir) unterlägen dabei einem Irrtum, vorausgesetzt, „natürlich“ bedeutet in ihrem Mund dasselbe wie bei uns. ((s) aber genauso könnten wir bloß glauben, keinem Irrtum zu unterliegen. Bzw. wir wissen gar nicht ob wir „wir“ oder „die“ sind.).
Schwarz: hier zeigt sich eine Spannung in unserem Begriff der Naturgesetze (NG):
a) einerseits ist klar, dass wir sie empirisch erkennen können,
b) andererseits sollen sie in einem starken Sinn objektiv sein, unabhängig von unseren Standards und Begriffen.
Problem: Wesen mit anderen Standards können mit denselben empirischen Daten zu ganz anderen Urteilen über NG kommen.
Schwarz I 134
Ereignis/SchwarzVsLewis: vielleicht besser: Ereignisse doch als die Regionen selbst oder die Dinge in den Regionen: dann kann man Bsp den Flug von der Rotation des Balls unterscheiden. Dem scheint Lewis später auch zugeneigt gewesen zu sein. (2004d)(9). Lewis: Bsp der Tod eines Menschen der in einen völlig leeren Raum geworfen wird, wird nicht durch etwas verursacht, das in diesem Raum geschieht, weil da ja nichts ist. Wenn aber Ereignisse Klassen von Raumzeiten Regionen sind, könnte ein Ereignis auch eine leere Region enthalten.
Def Qua Ding/Lewis/Schwarz: spätere Theorie: “Qua-Dinge” (2003)(10): Bsp „Russell qua Philosoph“: (1986d(9a.),247): Klassen von Gegenstücken – dagegen:
LewisVsLewis: (2003)(10) Russell qua Philosoph und Russell qua Politiker und Russell sind identisch. Dann liegt der Unterschied in kontrafaktischen Kontexten an der durch die jeweilige Beschreibung bestimmte Gegenstück Relation. Das sind dann intensionale Kontexte. (ähnlich 1971(11)). kontrafaktische Asymmetrie/Lewis/Schwarz: Lewis’ Analyse setzt Ähnlichkeit zwischen MöWe voraus.
HorwichVsLewis: (1987(12),172) sollte erklären, warum er an dieser barocken Abhängigkeit interessiert ist.
Problem/SchwarzVsLewis: bisher liefert die Analyse immer noch falsche Ergebnisse Bsp Verursachung späterer durch frühere Ereignisse.

Schwarz I 139
Konjunktive Ereignisse/SchwarzVsLewis: er sieht nicht, dass dasselbe auch für konjunktive Ereignisse gilt. Bsp seien A,B,C,D beliebige Ereignisse, so dass A B verursacht und C D. Wenn es ein Ereignis B & C gibt, das genau dann eintritt, wenn sowohl B als auch C geschehen, dann ist A die Ursache von D: ohne A wäre B nicht geschehen, also auch nicht B & C. Ebenso wäre D nicht geschehen, ohne B & C. Da Verursachung transitiv ist, verursacht folglich jede beliebige Ursache jede beliebige Wirkung. Anmerkung: nach Voraussetzung wäre D ohne C nicht geschehen, aber vielleicht ist die nächste mögliche Welt (MöWe), in der B & C fehlt, eine, in der C trotzdem stattfindet? Nach Lewis soll die nächste MöWe aber eine sein, wo die fehlende Ursache völlig ausgelöscht ist.
Schwarz: man kann sicher nicht alle konjunktiven Ereignisse ausschließen. Bsp ein Gespräch oder Bsp ein Krieg setzt sich aus vielen Ereignissen zusammen und kann dennoch als Ganzes Ursache oder Wirkung sein. Lewis (2000a(13),193) gebraucht sogar ziemlich unnatürliche Konjunktionen von Ereignissen, um Einwänden zu entgehen: Bsp Konjunktion aus dem Gehirnzustand einer Person und einer Entscheidung einer anderen Person.
Abwesenheit/Lewis/Schwarz: weil Lewis keine harmlosen Entitäten findet, die als Abwesenheiten in Frage kommen, leugnet er ihre Existenz: sie sind keine Ereignisse, sie sind überhaupt nichts, da gibt es nichts relevantes. (2000a(13), 195).
SchwarzVsLewis: aber wie passt das mit den Mooreschen Tatsachen zusammen? Wie kann eine Relation instantiiert sein, deren Relata nicht existieren?
Mooresche Tatsachen/Schwarz: Bsp dass Abwesenheiten oft Ursachen und Wirkungen sind. Etwas, das zu bestreiten nur Philosophen in den Sinn kommt.
I 142
Einfluss/SchwarzVsLewis: Problem: Beeinflussung vergangener Ereignisse durch zukünftige. Bsp Hätte ich schon vor einer halben Minute aus der Tasse getrunken, dann wäre jetzt ein bisschen weniger Tee in der Tasse, und je nachdem, wie viel Tee ich vor einer halben Minute getrunken hätte, wie warm der Tee damals war, wohin ich die Tasse dann stellte, je nachdem wäre auch die jetzige Situation ein wenig anders. Nach Lewis’ Analyse ist mein zukünftiges Teetrinken daher eine Ursache dafür, wie der Tee jetzt vor mir steht. Da die Vorkommnisse des Trinkens einander wahrscheinlich sehr ähnlich sind, ist der Einfluss um so größer. Er ist aber im Gegensatz zum Mond nicht kausal.
Schwarz I 160
Wissen wie/SchwarzVsLewis: es ist nicht ganz korrekt, dass der phänomenale Charakter kausal wirkungslos sein muss, wenn die Mary und Zombie Argumente durchgehen. Für kausale Wirksamkeit reicht es aus, wenn Mary auf ein phänomenal anderes Erlebnis anders reagiert hätte ((s) >Kontrafaktisches Konditional, >kontrafaktisch). Dualismus/Schwarz: das kann man als Dualist akzeptieren. Dann kann man phänomenal Eigenschaften wie fundamentale physikalische Eigenschaften verstehen. Dass es dann (wie oben Bsp Ladung 1 und Ladung 1 tauschen ihre Rollen in möglichen Welten (MöWe)): möglich ist, dass in verschiedenen MöWe die phänomenalen Eigenschaften ihre Rollen getauscht haben, bedeutet nicht, dass sie kausal irrelevant sind! Im Gegenteil: ein Teilchen mit getauschter Ladung würde sich anders verhalten.
Lösung: denn eine mögliche Welt (MöWe), in der das Teilchen eine andere Ladung hat und diese Ladung eine andere Rolle spielt, ist unserer wirklichen Welt sehr unähnlich! Weil dort andere Naturgesetze herrschen. ((s) Ist hier wesentlich, dass außer der geänderten Ladung auch noch zusätzlich die Rollen getauscht wurden? s.o.: >Quidditismus)
SchwarzVsLewis: dieser muss nur akzeptieren, dass Unterschiede in fundamentalen Eigenschaften sich nicht immer in kausalen Unterschieden wiederfinden. Mehr muss man auch nicht akzeptieren, um Mary den Erwerb neuer Information zuzugestehen.

Schwarz I 178
Gehalt/Individuation/Lösung/LewisVsStalnaker: (1983b(2),375,Fn 2, 1986e(3),34f) eine Person kann manchmal mehrere verschiedene Meinungssysteme haben! Bsp Split Brain Patienten: Zur Erklärung von Handbewegungen auf einen Gegenstand zu, den der Patient zu sehen leugnet. Dann kann man Rechnen und logische Folgerung als Zusammenführen getrennter Überzeugungsfragmente auffassen.
Wissen/Glauben/notwendige Wahrheit/Allwissenheit/SchwarzVsLewis/SchwarzVsFragmentierung: Problem: auch innerhalb von Lewis’ Theorie ist Fragmentierung nicht so leicht zu bekommen, weil die Alltagspsychologie sie nicht bevorzugt.
Schwarz I 179
Bsp bei inkonsequentem Verhalten oder bei Lüge nehmen wir nicht ein fragmentiertes Überzeugungssystem an. Wir nehmen eher an, dass jemand seine Überzeugungen ändert oder jemand absichtlich in die Irre führen will. Bsp wenn jemand nicht den besten Schachzug vollzieht, muss das nicht an Fragmentierung liegen. Man sollte echte Unkenntnis kontingenter Wahrheiten statt scheinbare Unkenntnis notwendiger Wahrheiten annehmen. Fragmentierung hilft auch nicht bei mathematischen Wahrheiten, die in jedem Fragment wahr sein müssen: Frieda lernt nichts neues, wenn sie endlich herausfindet, dass 34 die Wurzel aus 1156 ist. Dass sie den entsprechenden Satz vorher bestritt, lag an einer Beschränkung ihrer kognitiven Architektur.
Wissen/Schwarz: wie auch immer unser Gehirn funktioniert, ob in Form von Karten, Sätzen oder neuronalen Netzen – es bedarf gelegentlich einigen Aufwands, die gespeicherte Information abzurufen.
Allwissenheit/VsMöWe/Gehalt/VsLewis/Schwarz: der Einwand der logischen Allwissenheit ist der häufigste Einwand gegen die Modellierung mentalen und sprachlichen Gehalts durch MöWe bzw. mögliche Situationen.
SchwarzVsVs: hier tritt bloß ein Problem besonders hervor, das alle anderen Ansätze genauso betrifft.

Schwarz I 186
Wert/Moral/Ethik/VsLewis/Schwarz: größter Nachteil seiner Theorie: ihr latenter Relativismus. Was Leute unter Umständen wünschen, ist kontingent. Es gibt mögliche Wesen, die nicht Glück wünschen. Viele Autoren haben die Intuition, dass Werturteile objektiver sein sollten. Lösung/Lewis: nicht nur wir, sondern alle möglichen Personen sollten unter idealen Bedingungen dasselbe wertschätzen. Bsp wenn dann jemand Sklaverei gutheißt, sollte es daran liegen, dass ihm die Sache nicht wirklich klar vor Augen ist. Moralische Meinungsverschiedenheiten wären dann prinzipiell immer lösbar. ((s) >Kognitive Defizienz/Wright).
LewisVsLewis: das trifft unsere Intuitionen zwar besser, aber es gibt leider keine so definierten Werte,. Leute mit anderen Dispositionen sind möglich.
Analogie zur Situation bei objektiver Wschk (s.o. 6.5): es gibt nichts, was all unsere Annahmen über echte Werte erfüllt, aber es gibt etwas, was dem nahe kommt, und das ist gut genug. (1989b(14),90 94).
Wert/wirkliche Welt/WiWe/Lewis: es ist auch völlig offen, ob es in der WiWe Leute mit völlig anderen Wert Dispositionen gibt. D.h. aber nicht, dass wir sie nicht überzeugen könnten.
Relativismus/Werte/Moral/Ethik/Lewis/Schwarz: Lewis heißt eine andere Art Relativismus allerdings willkommen: Wunsch Inhalte können perspektivisch sein. Das Schicksal meiner Nächsten kann mir mehr am Herzen liegen als das von Fremden. (1989b(14), 73f).

Schwarz I 232
Wahrmacher Prinzip/ SchwarzVsLewis: hier ist etwas faul, das WP ist von Anfang an falsch formuliert: wir wollen nicht „die Welt wie sie ist“ als Wahrmacher, weil das keine Erklärung ist, wir wollen erklären, wie die Welt die Wahrheit macht, wie etwa die Gegenwart Sätze über die Vergangenheit wahr macht.
Schwarz I 233
Erklärung/Schwarz: sollte notwendige Implikation und Analyse auseinander halten. Für reduktive Metaphysik ist notwendige Implikation nur bedingt interessant. SchwarzVsLewis: das übersieht er, wenn er schreibt: „Eine Supervenienz-These ist im weiteren Sinne reduktionistisch“. (1983,29).
Anderswo sieht er den Unterschied: Bsp LewisVsArmstrong: dieser hat einen ungewöhnlichen Begriff von Analyse: für ihn ist sie nicht Suche nach Definitionen, sondern nach Wahrmachern“.


1. David Lewis [1979a]: “Attitudes De Dicto and De Se”. Philosophical Review, 88: 513–543.
2. David Lewis [1983b]: “Individuation by Acquaintance and by Stipulation”. Philosophical Review, 92:
3–32.
3. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell
4. David Lewis [1984b]: “Putnam’s Paradox”. Australasian Journal of Philosophy, 61: 343–377
5. David Lewis [1983c]: “New Work for a Theory of Universals”. Australasian Journal of Philosophy,
61: 343–377.
6. David M. Armstrong [1978b]: Universals and Scientific Realism II: A Theory of Universals. Cambridge: Cambridge University Press 7. David M. Armstrong [1989b]: Universals: An Opinionated Introduction. Boulder: Westview Press
8. David Lewis [2001a]: “Redefining ‘Intrinsic’ ”. Philosophy and Phenomenological Research, 63: 381-398
9. David Lewis [2004d]: “Void and Object”. In [Collins et al. 2004], 277–291
9a. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269
10. David Lewis [2003]: “Things qua Truthmakers”. Mit einem Postscript von David Lewis und Gideon
Rosen. In Hallvard Lillehammer und Gonzalo Rodriguez-Pereyra (Hg.), Real Metaphysics:
Essays in Honour of D.H. Mellor, London: Routledge, 25–38.
11. David Lewis [1971]: “Counterparts of Persons and Their Bodies”. Journal of Philosophy, 68: 203–211.
12. David Lewis [1987]: “The Punishment that Leaves Something to Chance”. Proceedings of the Russellian Society, 12: 81–97.
13. David Lewis [2000a]: “Causation as Influence”. Journal of Philosophy, 97: 182–197. Gekürzte Fassung von [Lewis 2004a]
14. David Lewis [1989b]: “Dispositional Theories of Value”. Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 63: 113-137.
15. Paul Horwich [1987]: Asymmetries in Time. Cambridge (Mass.): MIT Press

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Kriteri Definition Nagel, E. Vs Metaphysik Horwich I 128
Ernest NagelVsTarski: (u.a.) sein W Begriff (bzw. die ganze theoretische Semantik) hätte etwas Metaphysisches. (Ernest NagelVsSemantik).
I 129
Metaphysik/TarskiVsVs: der Begriff ist überhaupt zu vage. Einige Zyniker meinen, Z so würden die Philosophen ihre ungeborenen Kinder nennen. VsMetaphysik: einige meinen, sie schliche sich auf dem Weg durch Definitionen ein, nämlich wenn die Definition uns nicht mit Kriterien dafür versorgt zu entscheiden, ob ein Gegenstand unter die Definition fällt oder nicht.
VsTarski: und der Begriff der Wahrheit sei einfach viel zu allgemein um das zu verhindern.
I 130
Wahrheitskriterium/Kriterium/TarskiVsVs: das ist schon richtig, wir werden wohl niemals ein W Kriterium finden. ( s.o. Kant dito). Aber darin unterscheidet sich der W Begriff nicht von fast allen anderen Begriffen, insbesondere in der theoretische Physik (TT). Metaphysik/Tarski: der Begriff wird ein einem so weiten Sinn gebraucht, dass er sicher Methoden der Logik, der Mathematik oder der empirischen Wissenschaften umfaßt und damit a fortiori auch die Semantik!

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Kriteri Definition Frege Vs Mill, J. St. I 33
Zahlen/Mill: will zunächst wie Leibniz, alles auf Definitionen gründen. Zahlen/FregeVsMill: er verdirbt alles, weil er jede Wissenschaft als empirisch ansieht. Das ist im Fall der Zahlen nicht möglich.
Was ist in aller Welt soll man sich unter der physikalischen Tatsache vorstellen, die der Zahl 777 864 entspricht?
Schade, daß Mill nicht die physikalischen Tatsachen zeigen kann, die der 0 und der 1 entsprechen würden.
I 34
Rechnen/Mill: folgt nicht aus den Definitionen, sondern aus der beobachteten Tatsache. FregeVsMill: wo hätte sich Leibniz bei der obigen Definition auf eine Tatsache berufen können?
Mill übersieht wie Leibniz die Lücke, die durch das Weglassen der Klammern entsteht.
Gesetze: in ihnen geht Bsp die Eigentümlichkeit der Zahl 1000 000 = 999 999 + 1 verloren.
Gleichung/Addition/Rechnen/Zahlen/Mill: behauptet: die Gleichung 1 = 1 könne falsch sein, weil ein Pfundstück nicht immer genau das Gewicht eines anderen habe.
I 37
Rechnen/Zahlen/Addition/FregeVsMill: das will der Satz 1 = 1 aber gar nicht behaupten! Mill versteht das Zeichen "+" so, daß dadurch die Beziehung der Teile eines physikalischen Gegenstands oder eines Haufens zu dem Ganzen ausgedrückt werden sollte, aber das ist nicht der Sinn des Pluszeichens. Mill verwechselt immer Anwendungen mit dem rein arithmetischen Satz selber. Die Addition entspricht nicht einem physikalischen Verhältnis.
I 52
Zahl/Mill: "der Name einer Zahl bezeichnet eine Eigenschaft, die dem Aggregat von Dingen angehört, die wir mit dem Namen benennen". Diese Eigenschaft ist die charakteristische Weise, in der das Aggregat zusammengesetzt und teilbar ist." FregeVsMill: es gibt mehr als eine "charakteristische Weise". (>Intension).
I 55
FregeVsMill: es gibt keinen physikalischen Unterschied zwischen "einem Paar Stiefeln" und "zwei Stiefeln".
Kripke I 36
FregeVsMill/RussellVsMill: Irrtum: in Wirklichkeit sei ein Eigenname, der richtig verwendet wird, nur eine abgekürzte oder verkleidete Kennzeichnung.
Read III 158
Namen: gäbe es kein Kriterium für das Wiedererkennen, könnten Namen gar nicht für ein Objekt stehen. (FregeVsMill): das ist falsch an Mills konnotationsloser Erklärung von Namen. (Russell gab offen zu, dass es eine Schwierigkeit gibt, echte Namen zu identifizieren).
Stepanians I 34
reine Anschauung/Kant/Frege/Stepanians: (wie Kant): geometrische Erkenntnis stützt sich auf reine Anschauung und ist schon "in uns", synthetisch a priori. FregeVsMill: geometrische Erkenntnis ist keine Sinneswahrnehmung, weil Punkt, Linie usw. nicht eigentlich durch die Sinne wahrgenommen werden.

Thiel I 16
FregeVsMill: drastische Gegenbeispiele: Zweifelhaftigkeit im Fall von 0 und 1 , aber auch für sehr große Zahlen. Wer sollte je die Tatsache für Definition der Zahl 777 865 beobachtet haben? Mill hätte sich verteidigen können. Dass seine Position eher zur Begründung unserer Zahl und Gestaltauffassung als zur Begründung der Arithmetik tauglich scheint.

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Step I
Markus Stepanians
Gottlob Frege zur Einführung Hamburg 2001

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Kriteri Definition Brendel Vs Moser, P. I 82
Wahrheit/Nichtexistenz/Fiktion/Mathematik/Logik/Paul Moser/Brendel: Problem: wie Wahrheit von Nichtbestehendem (Bsp Mathematisch-logisches, Bsp Fiktives, Bsp Normatives) aufzufassen ist. Problem: Korrespondenz kann dann nicht isomorphe Repräsentation sein. Lösung/Moser:
Def „minimale Wahrheit“/Moser: p ist wahr gdw. sich die Dinge tatsächlich so verhalten wie sie durch p beschrieben werden. Das impliziert die Konvention (W). Die Definition ist frei von epistemischen Ausdrücken.
I 83
Es wird nur das Bestehen von SV konstatiert. Der Begriff soll auch neutral sein in Bezug auf die anderen Bedingungen für Wissen. BrendelVsMoser: seine W-Def führt zur Lügner-Antinomie.
Adäquatheitsbedingung: Problem: sie kann nicht in folgender Form formuliert werden:
(T)* T(„A“) < > A.
VsDisquotationstheorie/VsDisquotationalismus/Disquotationalismus/Brendel : „Wahrheit“ ist keine Disquotationsfunktion in L, die auf den Anführungsnamen einer beliebigen Aussage A von L angewendet, A ergibt.
I 229
Wissen/internalistisch/externalistisch/Moser/Brendel: (Mischform von Internalismus und Externalismus) (Moser 1989) internalistisch: die Rechtfertigung muss dem Subjekt kognitiv zugänglich sein. P muss „evidentiell wahrscheinlicher“ sein für S als nicht-p.
externalistisch: „Wahrheitsresistenz“.
Def Wissen/Moser/Brendel: S weiß dass p gdw.
(i) S der Überzeugung ist, dass p (aufgrund der Evidenz E)
(ii) p wahr ist und
(iii) S rechtfertigende Belege für p besitzt, die wahrheitsresistent sind.
I 230
Def Wahrheitsresistenz/wahrheitsresistent/Moser/Brendel: (1989, 245): rechtfertigende Belege sind wahrheitsresistent gdw. es für jede wahre Proposition T die, wenn sie mit E konjugiert wird, S Rechtfertigung für p aufgrund von E zunichte macht, eine wahre Proposition T’ gibt, die, wenn sie mit E & T konjugiert wird, die Rechtfertigung von p für S so wiederherstellt, dass S tatsächlich in der Meinung, dass p, gerechtfertigt ist.
I 231
Bsp Gettier: die rechtfertigenden Belege von Smith dafür, dass Jones einen Ford hat und in Barcelona ist, sind nicht wahrheitsresistent. Die Rechtfertigung wird nicht dadurch wiederhergestellt, dass Brown sich in Barcelona aufhält, denn die Belege gelten nur für das erste Disjunktionsglied. Smith hat gar keine Anhaltspunkte dafür dass Brown in Barcelona ist. BrendelVsMoser: 1. (wie VsLehrer): Bsp aus Mosers Definition von Wahrheitsresistenz folgt, dass eine Person bereits weiß, dass p, wenn ihre rechtfertigenden Belege mindestens einen wahrheitsresistenten Grund liefern. Problem: das gilt auch, wenn die Person überwiegend absurde Überzeugungen hat.
I 232
BrendelVsMoser: 2. nach seiner Definition für Ignoranz und Bestehen von Wissensdefiziten eher zu Wissen als Neugier und Informiertheit. Bsp zwei Leute beobachten einen Teil eines Zwillingspaars, der eine ist eher bereit, ungerechtfertigte Verdächtigungen in Kauf zu nehmen als der andere und kennt nicht die (zwar falsche) entlastenden Aussage der Mutter, dann hat er zufällig das Wissen, dass der eine Zwilling das Buch gestohlen hat, …
I 233
Lösung/Brendel: wir brauchen Kriterien, welche Tatsachen berücksichtigt werden müssen. Wissen/Moser/Brendel: seine Definition geht von der „Totalität aller Wahrheiten“ aus. (Menge aller Wahrheiten).
BrendelVsMoser: diese gibt es nicht. (s.o.).

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Luhmann Vs Parsons, Ta. Au Kass 11
Interpenetration/Parsons: verschiedene Teilsysteme sind gekoppelt: Bsp Kultur dringt in das Sozialsystem ein, (interpenetriert mit ihm).
Bsp Sozialsystem wirken per Sozialisation auf die Individuen ein.
Bsp Individuen domestizieren über Lernvorgänge ihre eigenen Organismen. Damit markiert Parsons Überschneidungen.
Aber nach der ganzen Theorieanlage geschah das nicht auf einer operativen Ebene! Vielmehr denkt Parsons, dass die verschiedenen Teilsysteme beitragen zur Emergenz von Handlung. Sie sind nicht selber schon operativ!
Wenn sie als Handlungssysteme ausdifferenziert werden, dann wiederum nur auf der Ebene von Handlung. Diese Systeme müssen dann ihrerseits wieder alle Anforderungen von Systemen erfüllen. ((s) Also bleiben die Ebenen getrennt).
LuhmannVsParsons: aber der Begriff, der sagen müsste, was denn eigentlich am anderen System mitwirkt oder wie denn eigentlich Kultur ein Teil des sozialen Systems ist, dieser Begriff konnte nie mit der Vierereinteilung der Parsonsschen Box (s.o.) erklärt werden.
D.h. es müssten ja mehrere Systembeziehungen gleichsam internalisiert werden und als interne Subsysteme ausgewiesen werden und dann wäre das ganze System ausdefiniert durch die Beziehungen interpenetrativer Art.
Das ging nicht und blieb daher unklar.
AU Kass 1
LuhmannVsParsons: Begrifflichkeit beschränkt durch Strukturfunktionalismus: man konnte nicht nach der Funktion von Strukturen fragen, oder Begriffe wie Bestand oder Bestandsvoraussetzung, Variable oder den ganzen methodologischen Bereich zu untersuchen. Beschränktheit dadurch, dass ein bestimmter Gegenstand als vorgegeben angenommen wurde. keine Kriterien für den Bestand des Gegenstands
statt dessen muss die Theorie alle Devianz (Abweichung) und Disfunktion mitenthalten können. (bei Parsons nicht möglich).
Frage: in welchem Zeitraum und welchen Bandbreiten ist ein System identifizierbar? (Bsp Revolution: ist die Gesellschaft hinterher noch die selbe Gesellschaft?)
BestandsKriterien Biologie: Definition durch Tod. Das Lebende reproduziert sich aus eigenen Mitteln.
AU Kass 2
LuhmannVsParsons: Zuordnungen nicht immer zwingend.
LuhmannVsParsons: gewisse Hermetik des Begriffsschemas, der Zwang die 4 Boxen immer auszufüllen, leitet die Theorieentscheidungen. Ist dadurch immer mehr durch selbstgestellte Probleme beschäftigt. Man kann keine direkten Fehler erkennen, aber dennoch eine Sackgasse.
LuhmannVsParsons: dieser hat schon viel integriert: Kybernetik, Input/Output Sprache, Linguistik Aber Selbstreferenz (wichtig in der modernen Systemtheorie) ist im Rahmen des Parsonschen Modells nicht möglich. Daher brauchen wir interdisziplinäre Lösungen.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997
Kriteri Definition Rescher Vs Popper, K. I 229
Korrespondenz ist fundamental für die Definition - Kohärenz fundamental für die Kriterien. Proposition: kann wahr oder falsch sein.
Urteil/Rescher: kann korrekt, inkorrekt oder unentschieden sein.
I 340
Nach dieser Unterscheidung gibt es eine Korrespondenztheorie der Wahrheit und Falschheit von Propositionen und einer Kohärenztheorie der Korrektheit, Inkorrektheit oder Unentschiedenheit von Urteilen.
Kriterium/Popper: alle Kriterienbezogenen Wahrheitstheorien müssen als subjektiv eingestuft werden.
I 380f
VsPopper: das epistemische Kriterium von Akzeptierbarkeitsbedingungen wirft keine Fragen nach einem Weg zur Wahrheit über einen »besonderen Geisteszustand oder eine besondere Disposition oder eine besondere Art von Glaubensüberzeugung« auf. Eine kriterienbezogene Betrachtungsweise des Akzeptierens zu muss sich nicht auf irgendwelche psychischen Überzeugungen oder subjektiven Bedingungen des akzeptieren zu beziehen. Bsp der Rechentest nach Regeln hängt nicht von psychologischen Mechanismen ab.
I 341
Rescher: es geht hier nicht darum, was wahr oder falsch ist, sondern was berechtigterweise dafür gehalten wird. Hier liegen Definitionen und Kriterien eng beieinander. Bei manchen Dingen gibt es überhaupt keinen Unterschied. Bsp Was ist ein Stuhl? Bei anderen gibt es sehr wohl einen Unterschied: Bsp Was ist ein unlösbares Problem? Unterschied garantierendes Kriterium - berechtigendes (autorisierendes) Kriterium.
Das Problem stellt sich bei der Frage: »was ist die Beziehung zwischen entspricht dem Kriterium für X und ist tatsächlich ein X?«
Def garantierendes Kriterium: schließt ein Fehlen der geforderten Merkmale logisch aus. Entscheidet vollkommen über die Merkmale. Bsp Dreieckigkeit ist ein garantieren des Kriterium für Dreiseitigkeit.
Def berechtigendes Kriterium: wenn die Erfüllung des Kriteriums bestenfalls eine rationale Begründung darstellt. Vermutliche Bestätigung.

Resch I
Nicholas Rescher
The Criteriology of Truth; Fundamental Aspects of the Coherence Theory of Truth, in: The Coherence Theory of Truth, Oxford 1973 - dt. Auszug: Die Kriterien der Wahrheit
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Resch II
N. Rescher
Kant and the Reach of Reason: Studies in Kant’ s Theory of Rational Systematization Cambridge 2010
Kriteri Definition Wittgenstein Vs Principia Mathematica II 338
Identität/Relation/Notation/WittgensteinVsRussell: Russells Schreibweise löst Verwirrung aus, weil sie den Eindruck erweckt, die Identität sei eine Beziehungen zwischen zwei Dingen. Diese Verwendung des Gleichheitszeichens müssen wir von seiner Verwendung in der Arithmetik unterscheiden, wo wir es als Teil einer Ersetzungsregel auffassen können. WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise erweckt fälschlich den Eindruck, es gebe einen Satz wie x = y oder x = x. Man kann das Identitätszeichen aber abschaffen.
II 352
Def Zahl/Russell/Wittgenstein: Russells Definition der Zahl als Eigenschaft einer Klasse ist keineswegs unnötig, denn es nennt ein Verfahren, wie man herausbekommen kann, ob eine Menge von Gegenständen dieselbe Anzahl hatte wie das Paradigma. Nun hat Russell allerdings gesagt, dass sie dem Paradigma zugeordnet sind, nicht, dass sie sich zuordnen lassen.
II 353
Die Feststellung, dass zwei Klassen einander zugeordnet sind, bedeutet, dass es Sinn hat, dies zu behaupten. WittgensteinVsRussell: aber woher weiß man, dass sie einander zugeordnet sind? Dies kann man gar nicht wissen und demnach auch nicht, ob ihnen dieselbe Anzahl zukommt, es sei denn, man führt die Zuordnung durch, das heißt, man schreibt sie hin.
II 402
Bekanntschaft/Beschreibung/WittgensteinVsRussell: irreführende Behauptung, dass wir zwar keine direkte Bekanntschaft mit einer unendlichen Reihe haben, wohl aber Kenntnis durch Beschreibung.
II 415
Zahl/Definition/WittgensteinVsRussell: die Definition der Zahl als Prädikat eines Prädikats: es gibt alle möglichen Prädikate, und zwei ist kein Attribut eines physischen Komplexes, sondern eines Prädikats. Was Russell über die Zahl gesagt hat, ist unzulänglich, weil in Principia keine Kriterien der Identität genannt werden und weil die Schreibweise der Allgemeinheit verwirrend ist.
Das "x" in "(Ex)fx" steht für ein Ding, ein Substrat.
Zahl/Russell/Wittgenstein: hat behauptet, 3 sei die Eigenschaft, die allen Triaden gemeinsam ist.
WittgensteinVsRussell: was ist mit der Behauptung gemeint, die Zahl sei eine Eigenschaft einer Klasse?
II 416
Es hat keinen Sinn zu sagen, ABC sei drei; dies ist eine Tautologie und besagt gar nichts, wenn die Klasse extensional gegeben ist. Dagegen hat es Sinn zu behaupten, dass sich in diesem Zimmer drei Personen befinden. Def Zahl/WittgensteinVsRussell: die Zahl ist ein Attribut einer Funktion, die eine Klasse definiert, nicht eine Eigenschaft der Extension.
WittgensteinVsRussell: er war darauf aus, neben der Liste noch eine weitere "Entität" zu erhalten, also lieferte er eine Funktion, die die Identität verwendet, um diese Entität zu definieren.
II 418
Def Zahl/WittgensteinVsRussell: eine Schwierigkeit in Russells Definition liegt im Begriff der eineindeutigen Zuordnung. Gleichheitszeichen/Russell/Wittgenstein: in Principia Mathematica gibt es zwei Bedeutungen der Identität. 1. durch Definition wie 1 + 1 = 2 Df. ("Primäre Gleichungen")
2. die Formel "a = a" verwendet das = in spezieller Weise, denn man würde ja nicht sagen, dass a durch a ersetzt werden kann.
Die Verwendung von "=" ist auf Fälle beschränkt, in denen eine gebundene Variable vorkommt.
WittgensteinVsRussell : anstelle von (Ex):fx . (y).fy > (x=y) schreibe man (Ex)fx:~(Ex,y).fx.fy, (sic) was besagt, dass es keine zwei Dinge gibt, sondern nur eins.

IV 47/48
Man kann also nicht Gegenstände eines formalen Begriffs und den formalen Begriff selbst als Grundbegriffe einführen. WittgensteinVsRussell: man kann nicht den Begriff der Funktion und spezielle Funktionen als Grundbegriffe einführen, oder Bsp den Begriff der Zahl und bestimmte Zahlen.
IV 73
WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.452 in Principia Mathematica (PM) kommen Definitionen und Grundgesetze in Worten vor! Warum hier plötzlich Worte. Es fehlt eine Rechtfertigung und es ist auch unerlaubt.
Logik/Tractatus: 5.453 Alle Zahlen der Logik müssen sich rechtfertigen lassen. Oder vielmehr: es muss sich herausstellen, dass es in der Logik keine Zahlen gibt.
5.454 In der Logik gibt es kein Nebeneinander und es kann keine Klassifikation geben. Es kann hier nichts Allgemeineres und Spezielleres geben.
5.4541 Die Lösungen der logischen Probleme müssen einfach sein, denn sie setzen den Standard der Einfachheit.
Die Menschen haben immer geahnt, dass es ein Gebiet von Fragen geben müsse, deren Antworten - a priori - symmetrisch, und zu
IV 74
einem abgeschlossenen, regelmäßigen Gebilde vereint liegen. Ein Gebiet, in dem gilt: simplex sigillum veri. ((s) Die Einfachheit ist das Zeichen (Siegel) der Wahrheit).
Urzeichen/Tractatus: 5.46 die eigentlichen Urzeichen sind nicht "pvq" oder "(Ex).fx" usw. sondern die allgemeinste Form ihrer Kombinationen.
IV 84
Unendlichkeitsaxiom/Russell/Wittgenstein/Tractatus: 5.534 würde sich in der Sprache dadurch ausdrücken, dass es unendlich viele Namen mit verschiedener Bedeutung gäbe.
Scheinsätze/Tractatus: 5.5351 es gibt gewisse Fälle, wo man in Versuchung gerät, Ausdrücke der Form
"a = a" oder "p > p" zu benutzen: das geschieht, wenn man von Urbild,. Satz, oder Ding reden möchte.
WittgensteinVsRussell: (Principia Mathematica, PM) Unsinn, "p ist ein Satz" in Symbolen durch "p > p"
wiederzugeben und als Hypothese vor gewisse Sätze zu stellen, damit deren Argumentstellen nur von Sätzen besetzt werden könnten.
Das ist deshalb schon Unsinn, weil es für einen Nicht Satz als Argument nicht falsch, sondern unsinnig wird.
5.5352 Identität/WittgensteinVsRussell: ebenso, wollte man "es gibt keine Dinge" ausdrücken durch "~(Ex).x = x" Aber selbst wenn dies ein Satz wäre, wäre er nicht auch wahr, wenn es zwar
IV 85
"Dinge gäbe, aber diese nicht mit sich selbst identisch wären?
IV 85/86
Urteil/Sinn/Tractatus: 5.5422 die richtige Erklärung des Satzes "A urteilt p" muss zeigen, dass es unmöglich ist, einen Unsinn zu urteilen. (WittgensteinVsRussell: seine Theorie schließt das nicht aus).
IV 87
Relationen/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.553 dieser sagte, es gäbe einfache Relationen zwischen verschiedenen Anzahlen von Einzeldingen (ED, individuals). Aber zwischen welchen Anzahlen? Wie soll sich das entscheiden? Durch die Erfahrung? Es gibt keine ausgezeichnete Zahl.
IV 98
Typentheorie/Satz vom Widerspruch/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 6.123 es gibt nicht für jede "Type" ein eigenes Gesetz des Widerspruchs, sondern eines genügt, da es auf sich selbst nicht angewendet wird.
IV 99
Reduzibilitätsaxiom/WittgensteinVsRussell/Tractatus: (61232) kein logischer Satz, wenn wahr, dann doch nur zufällig wahr. 6.1233 Es lässt sich eine mögliche Welt denken, in der es nicht gilt. Damit hat die Logik aber nichts zu tun. (Es ist eine Beschaffenheit der Welt).

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Kriteri Definition Carnap Vs Quine, W.V.O. II 173
Analytisch/synthetisch: CarnapVsQuine: versuchte, die Schwierigkeiten zu bewältigen, um die Unterscheidung aufrechtzuerhalten. Einschränkung: die Unterscheidung sollte nur für die sogenannten konstruierten Sprachen gelten. Klare Regeln, wann eine Zusammensetzung erlaubt ist.(1)
1. J. R: Flor, "Ernst Mach: Der Vater des Wiener Kreises" in: A. Hügli/P. Lübcke (Hg.) Philosophie im 20. Jahrhundert, Reinbek 1993

VII 147
Pragmatik/Carnap: zusätzliches Problem: ob die Gegenstände existieren. Quine: bezweifelt, daß beim Fehlen eine Explikation der Wörter möglich ist., da er klare behavioristische Kriterien verlangt. So werden diese Wörter sinnlos.
CarnapVsQuine: es ist theoretisch möglich, ohne pragmatische Grundlage (Sprachhandeln, behavioristisch), die Fruchtbarkeit semantischer Begriffe durch die weitere Entwicklung von Sprachsystemen aufzuzeigen. (operationale Verfahren).
VII 151
intensionalistische These der Pragmatik/CarnapVsQuine: die Bestimmung der Intension ist eine empirische Hypothese, die durch Beobachtung der Sprachgewohnheiten überprüft werden kann.extensionalistische These/QuineVsCarnap: die Bestimmung der Intension ist letztlich eine Geschmacksfrage, der Linguist ist frei, weil es nicht überprüft werden kann. Dann stellt sich aber auch nicht die Frage nach der Wahrheit und Falschheit. Quine: das fertiggestellt Lexikon ist ex pede Herculem d.h. wir riskieren einen Irrtum, wenn wir am Fußende beginnen. Aber wir können daraus einen Vorteil ziehen. Wenn wir im Fall des Lexikons hingegen (?) eine Definition der Synonymität hinauszögern, taucht kein Problem auf, als nichts für Lexikographen, das wahr oder falsch wäre.
VII 152
Lösung/CarnapVsQuine: der Linguist muß nicht nur die wirklichen Fälle in Rechnung stellen, sondern auch die möglichen.
VII 153
CarnapVsQuine: die extensionalistische These ist unangemessen: Bsp Eintragung im Lexikon: (3) Einhorn, unicorn Kobold, goblin
andererseits die falsche Eintragung:
(4) Einhorn, goblin Kobold, unicorn
Carnap: die beiden deutschen Wörter haben hier dieselbe Extension, nämlich die Nullklasse (Carnap pro). Wenn die extensionalistische These richtig ist, gibt es dann keinen wesentlichen, empirisch überprüfbaren Unterschied zwischen (3) und (4).
VII 154
QuineVsCarnap: könnte antworten, daß der Mann auf der Straße nicht willens sei, etwas über nichtexistierende Gegenstände zu sagen.
VII 155
CarnapVsQuine: die Prüfungen, die die Intensionen betreffen, sind von Existenzfragen unabhängig. Der Mann auf der Straße ist sehr wohl imstande, Fragen in Bezug auf angenommene kontrafaktische Situationen zu verstehen.
Quine XI 150
Ding/Gegenstand/Carnap/Lauener: Dinge anzunehmen bedeutet nur die Wahl einer gewissen Sprache. Es heißt nicht, an diese Dinge zu glauben.
XI 151
CarnapVsQuine: sein Existenz Kriterium (Wert einer gebunden Variablen zu sein) hat insofern keine tiefere Bedeutung, als darin nur eine Sprachwahl zum Ausdruck kommt. QuineVsCarnap: Sprache und Theorie können nicht so getrennt werden. Wissenschaft ist die Fortsetzung unserer täglichen Praxis.

Stroud I 221
Traum/Quine/Stroud: Quine schließt an keiner Stelle die Möglichkeit aus, dass wir die ganze Zeit träumen. (>Descartes). Skeptizismus/Empirie/Carnap: kann nicht empirisch beantwortet werden.
Wissen/Carnap: allerdings kann es empirische Untersuchungen geben, die zeigen, wie wir zu Wissen gelangen.
naturalisierte Erkenntnistheorie/Quine: soll das leisten.
CarnapVsQuine: Pointe: eben weil sie eine empirische Untersuchung ist, kann sie die traditionelle Frage des Philosophen nicht beantworten.

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
Kriteri Definition Searle Vs Quine, W.V.O. I 20
SearleVsQuine: Gelegentlich ziehen Fehler in der Philosophie Fehler in der Sprachphilosophie nach sich. Auffassung, dass es - wenn es darum geht, was sprachliche Zeichen bedeuten - keinerlei Tatsachen gibt, die über Sprachmusterverhalten hinausgehen. (Quine 1960(1)): es ist überhaupt keine Tatsachenfrage, ob jemand, Sie oder ich, der "Hase" sagt, damit einen Hasen meint oder einen abgetrennten Teil oder einen Abschnitt aus der Hasengeschichte. (>Gavagai).
II 269
Allgemeinheit/de re/de dicto/Repräsentation/SearleVsQuine: er bringt die Unterscheidung zwischen partikulären und allgemeinen propositionalen Einstellungen mit einer Unterscheidung zwischen Einstellungen der re und solchen de dicto durcheinander. Niemand kann den Wunsch nach etwas unbestimmten haben, ohne den Gegenstand selbst irgendwie zu repräsentieren. (Bsp "Allgemeines Segelboot" als Objekt der Begierde.).
II 270/271
SearleVsQuine: (SearleVs Einstellungen, die angeblich irreduzibel de re sind). Der Glaube an solche Einstellungen rührt von einer Wittgensteinschen Diagnose her. Unsere Sprache stellt zwei Möglichkeiten bereit über propositionale Einst. zu berichten: mit de re-Berichten oder mit de dicto-Berichten. Bsp Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist. (de dicto)
Oder: von dem Mann mit dem braunen Hut glaubt Ralph, dass er ein Spion ist. (De re).
Da diese zwei Berichte sogar unterschiedliche Wahrheitswerte haben können, glauben wir dass es auch einen Unterschied in den Phänomenen geben müsse (fälschlich).
Folgender Dialog ist völlig absurd:
Quine: was den Mann mit dem braunen Hut angeht, Ralph, glaubst du, dass er ein Spion ist?
Ralph: nein, Quine. Du hast mich gefragt, ob ich eine der re-Überzeugung habe, aber es ist nicht der Fall, dass ich von dem Mann mit dem braunen Hut glaube, er sei ein Spion. Vielmehr habe ich die de dicto-Überzeugung: ich glaube, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist.
SearleVsQuine: die Auffassung, intentionale Zustände seien irgendwie an sich intensional, beruht auf der Verwechslung von logischen Eigenschaften von Berichten über intentionale Zustände mit logischen Eigenschaften der Zustände selbst.
Searle: es gibt eine de re/de dicto-Unterscheidung, aber das ist eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten des Berichts.
V 14
Analytizität/SearleVsQuine: einige analytische Autoren: es gibt keine adäquate Analyse des Begriffs der Analytizität. Daher gibt es diesen Begriff angeblich gar nicht: wenn es keine Analyse und keine Kriterien gibt, können wir Ihn nicht verstehen. Er ist unerlaubt. (SearleVs). Die Definitionen der Analytizität und der Synonymie setzen den Begriff der Bedeutung angeblich voraus. Als Kriterium wird dann beobachtbares Verhalten verlangt.
V 15
SearleVsQuine: es genügt nicht, einfach zu sagen, dass uns die Kriterien fehlen.
V 16
SearleVsQuine: falsche Voraussetzungen hinsichtlich des Verhältnisses zwischen unserem Verständnis eines Begriffs und unserer Fähigkeit, Kriterien für seine Anwendung aufzustellen.
V 17
Kriterien/Searle: woher wissen wir, dass ein Kriterium inadäquat ist? Kriterien brauchen projektive Kraft. Sie müssen zu bestimmten Resultaten führen.
V 18
Analytizität/SearleVsQuine: umgekehrt: statt zu beweisen, dass wir den Begriff der Analytizität nicht verstehen, setzt unsere Unfähigkeit, Kriterien zu finden, vielmehr gerade voraus, dass wir verstehen, was Analytizität ist. Analytizität/Quine/Searle: Quine wählte das Bsp mit Bedacht! "Ich weiß nicht ab die Aussage "Alles Grüne ist ausgedehnt" analytisch ist oder nicht". Man kann nämlich die Ausdehnung von Sinnesdaten bestreiten!
V 19
Bsp jemand könnte unsicher sein, ob ein Glas Chartreuse grün ist. Das alles ist ein Zeichen dafür, dass wir den Begriff der Analytizität sehr gut verstehen.
V 163
Ontologie: Hauptfrage: gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen?
V 164
Existenz/Quine: "Etwas als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen betrachten." Existenz/SearleVsQuine: dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass die existieren. (Muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
V 166
Fiktiver Dialog Quine/Alston: Kriterien/Existenz/AlstonVsQuine: (laut Searle) Q: Statt zu sagen: "Es sind vier Meilen von Nauplion nach Tolon" sollte man sagen: "Entfernung in Meilen zwischen ...= vier."
A VsQuine: die erste Formulierung schließt keine Voraussetzung ein, die nicht auch in der zweiten enthalten wäre! Wie könnte das auch sein? Die zweite ist nur eine Paraphrase der ersten. Existenzannahmen hängen von Aussagen ab, nicht von Sätzen!
Q: Der Einwand verfehlt den springenden Punkt: durch die Übersetzung zeigen wir, dass die Voraussetzung nur scheinbar und nicht notwendig gemacht wird. Das Kriterium selbst ist ontologisch neutral! Außerdem ist mit der Paraphrase kein Anspruch auf Synonymie verbunden.
V 167
A VsQuine: das ist verworren: nach Quines Kriterium scheint es so, als ob jede Aussage in äquivalenten, aber der Schreibweise nach verschiedenen Aussagen wiedergegeben werden könnte, die gemäß Quines Kriterium zu verschiedenen Ergebnissen führen, obwohl die Voraussetzungen dieselben sind. Q: Die Voraussetzung abstrakter Wesenheiten in einem Satz wie
(2) "Für die Eigenschaft des Stuhlseins gibt es mindestens ein Beispiel"
ist völlig unnötig, da ein solcher Satz immer durch einen anderen Satz wiedergegeben werden kann. Paraphrase:
(1)(Ex)(x ist ein Stuhl). Diese Paraphrase zeigt, dass wir die unwillkommenen Voraussetzungen des Stuhlseins los sind.
V 171
Existenz/Ontologie/AlstonVsQuine: ~ was jemand sagt, ist wichtig für seine Annahmen, nicht wie er es sagt. (Searle pro). Ontologie/ontologische Voraussetzung/SearleVsQuine: so ergibt sich die Frage, ob der Begriff der ontologischen Voraussetzungen selbst so klar ist. Vielleicht gibt es keine Klasse irreduzibler ontologischer Voraussetzungen. Es gibt gar kein abstraktes Problem der ontologischen Voraussetzungen. Wohl aber das Problem, woher wir jene Tatsachen kennen, die wir in unseren Äußerungen voraussetzen.
V 172
SearleVsQuine: seine geschraubte Ausdrucksweise: "dulden", "meiden": es ist etwas ganz anderes ob ich Tabak dulden oder meide, als wenn ich Universalien dulde oder meide. Universalien/Searle: Missverständnis, dass wir überhaupt irgend etwas unterstellen: Bsp „Keiner von uns besitzt Heiligkeit“ ist nur eine andere Ausdrucksweise dafür, dass keiner von uns heilig ist. Das ist etwas ganz harmloses.


1. W. V. O. Quine, Word and Object, Cambridge 1960

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Kriteri Definition Blanshard Vs Skeptizismus Brendel I 127
definitorische Kohärenztheorie/Brand Blanshard/Brendel: Definition/Kriterium/Blanshard: These: müssen zusammenfallen (obwohl er sich der Unterscheidung bewußt ist). Denn es gibt keine Garantie, dass eine Aussage, die den Kohärenzbedingungen genügt, auch wahr ist.
W-Def/Blanshard: These: Kohärenz ist auch die Definition von Wahrheit.
SkeptizismusVs: epistemische Rechtfertigung und Wahrheit können auseinanderfallen. (s.u. Teil II)
BlanshardVsSkeptizismus: eben deshalb sei Kohärenz gleichzeitig die W-Def.
I 128
RescherVsBlanshard: falsche Prämisse, dass eine Kohärenzprüfung schon eine sicheres Wahrheitsgarantie wäre. KohärenzKriterium/RescherVsBlanshard: liefert höchstens eine rationale Begründung einer Rechtfertigung.
Kohärenz/Brendel: wird Wahrheit jedoch unabhängig von Kohärenz definiert, muss begründet werden, warum gerade ein Kohärenztest eine Aussage als wahr erweisen soll.
Realität/Kohärenztheorie/Brendel: die Realität muss selbst als bestimmtes kohärentes System aufgefaßt werden, wenn man eine korrespondenztheoretische Variante der Kriteriologischen Kohärenztheorie vertritt.
Rechtfertigung/Kriteriologische Kohärenztheorie/Brendel: These: zwischen Wahrheit und Rechtfertigung gibt es eine Kluft. Sie kann durch Irrtümer, Unkenntnis relevanter Daten, Beobachtungsfehler usw. zustande kommen.,
Kohärenz: kann dann immer noch ein Indikator für Wahrheit sein.

Blan I
B. Blanshard
Reason and Analysis London 2015

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Field Vs Tarski, A. Brendel I 68
W-Def/FieldVsTarski: wird physikalistischen Intuitionen nicht gerecht. (Field 1972). Semantische Begriffe und insbesondere der W-Begriff sollten auf physikalische bzw. logisch-mathematische Begriffe zurückgeführt werden. Tarski/Brendel: spricht sich selbst auch für eine metasprachliche Definition aus, die nur auf logischen Begriffen beruht, keine axiomatische Charakterisierung von „Wahrheit“. (Tarski, „The establishment of Scientific Semantics“).
Bre I 69
FieldVsTarski: Bsp Bezeichnung: Def Bezeichnung/Field: zu sagen, dass der Name N ein Objekt a denotiert ist dasselbe wie zu stipulieren, dass entweder a Frankreich ist und N „Frankreich“ oder a ist Deutschland und N ist „Deutschland“… usw.
Problem: hier wird nur eine extensionale Äquivalenz angegeben, keine Erklärung, was Bezeichnung (oder Erfüllbarkeit) ist.
Bre I 70
Erklärung/FieldVsTarski/Field: müsste angeben, aufgrund welcher Eigenschaften ein Name auf einen Gegenstand referiert. Daher ist Tarskis Wahrheitstheorie nicht physikalistisch. W-def/FieldVsTarski/Field/Brendel: wird physikalistischen Intuitionen nicht gerecht – extensionale Äquivalenz ist noch keine Erklärung was Bezeichnung oder Erfüllbarkeit ist.

Field I 33
Implikation/Field: ist auch in einfacheren Zusammenhängen sinnvollerweise primitiver Grundbegriff: Bsp Jemand behauptet die beiden Sätze
a) "Schnee ist weiß" impliziert nicht logisch "Gras ist grün".
b) Es gibt keine mE wie Mengen.
Das sieht aber nicht so widersprüchlich aus wie
Fie I 34
John ist Junggeselle/John ist verheiratet FieldVsTarski: nach ihm wären aber a) und b) zusammen ein Widerspruch, weil er Implikation mit Mengen definiert. Tarski gibt nicht die normale Bedeutung dieser Begriffe.
VsField: man könnte aber sagen, daß die Tarskischen Begriffe einen ähnlichen Zugang geben wie die Definition "Licht ist elektromagnetische Strahlung".
FieldVsVs: für Implikation brauchen wir aber keinen derartigen theoretischen Zugang. Und zwar weil es ein logischer Begriff wie Negation und Konjunktion ist.
Field II 141
W-Theorie/Tarski: These: wir bekommen keine adäquate W-Theorie, wenn wir nur alle Instanzen des Schemas als Axiome nehmen. Das gibt uns nicht die Verallgemeinerungen die wir brauchen, z.B. dass der modus ponens die Wahrheit erhält. FieldVsTarski: s.o. Abschnitt 3 1. Hier zeigte ich eine Lösung, hätte aber mehr erklären sollen.
Feferman/Field: Lösung: (Feferman 1991): baut Schemabuchstaben nebst einer Regel für die Substitution ein. Dann erweitert sich der Bereich automatisch, wenn sich die Sprache erweitert.
Feferman: braucht das für Zahlentheorie und Mengenlehre.
Problem: das auf die W-Theorie auszudehnen, denn hier brauchen wir dann Schemabuchstaben innerhalb und außerhalb von Anführungszeichen.
Field: meine Lösung war, zusätzlich eine Regel einzuführen die erlaubt, von einem Schema mit allen Buchstaben in Anführungszeichen zu einer Generalisierung für alle Sätze zu gelangen.
Problem: wir brauchen das auch für die Syntax, ... hier wird noch ein Verkettungsfunktor in (TF) und (TFG) eingeführt. (s.o.).
II 142
TarskiVsField: seine Variante ist dagegen rein axiomatisch. FieldVsTarski/FefermanVsTarski: Ansatz mit Schemabuchstaben statt reinen Axiomen: Vorteile:
1. wir haben denselben Vorteil wie Feferman für die schematische ZT und schematische ML: Erweiterungen der Sprache werden automatisch berücksichtigt.
2. der Gebrauch von „“p“ ist wahr gdw. p“ (jetzt als Schema-Formel als Teil der Sprache statt als Axiom) scheint den Begriff der Wahrheit besser zu fassen.
3. (am wichtigsten) ist nicht abhängig von einem kompositionalen Zugang des Funktionierens der anderen Teile der Sprache. Zwar ist das wichtig, aber es wird von meinem Ansatz auch nicht ausgelassen.
FieldVsTarski: eine axiomatische Theorie ist für Glaubenssätze schwer zu bekommen.

Putnam I 91
Korrespondenztheorie/FieldVsTarski: Tarskis Theorie taugt nicht zur Rekonstruktion der Korrespondenztheorie weil Erfüllung (von einfachen Prädikaten der Sprache) durch eine Liste erklärt wird. Diese Liste hat die Form
"Elektron" referiert auf Elektronen
"DNS" referiert auf DNS
"Gen" referiert auf Gene. usw.
das ist ähnlich wie
(w) "Schnee ist weiß" ist wahr dann und nur dann...
(s) > Bedeutungspostulate)
Putnam: diese Ähnlichkeit ist kein Zufall, denn:
Def "wahr"/Tarski/Putnam: "wahr" ist der nullstellige Fall von Erfüllung (d.h. eine Formel ist wahr, wenn sie keine freien Variablen hat und die Nullfolge sie erfüllt).
Def Nullfolge: konvergiert gegen 0: Bsp 1;1/4,1/9; 1/16:...
Kriterium W/Putnam: kann dann wie folgt verallgemeinert werden zum Kriterium E: (E für Erfüllung):
Def Kriterium E/Putnam:
(E) eine adäquate Definition von erfüllt in S muss alle Instanzen des folgenden Schemas als Theoreme erzeugen: "P(x1...xn) wird von der Folge y1...yn und nur dann erfüllt, wenn P(y1....yn).
dann reformulieren wir:
"Elektron(x)" wird dann und nur dann von y1 erfüllt, wenn y1 ein Elektron ist.
PutnamVsField: so wäre es auf Tarskisch von Anfang an formuliert worden. Das zeigt aber nun, dass die von Field beanstandete Liste in ihrer Struktur vom Kriterium E bestimmt wird.
Dies wie auch das Kriterium W werden aber nun durch die von uns gewünschten formalen Eigenschaften der Begriffe von Wahrheit und Referenz bestimmt, deshalb würden wir das Kriterium E selbst dann bewahren, wenn wir die Junktoren intuitionistisch oder quasi intuitionistisch interpretieren würden.
Fields Einwand scheitert. Es ist für den Realisten richtig, "wahr" à la Tarski zu definieren.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Kriteri Definition Prior Vs Tarski, A. I 98
Wahrheit/Falschheit/PriorVsTarski: die Begriffe von Wahrheit und Falschheit, die im letzten Kapitel erörtert wurden, sind nicht die Begriffe von Tarski. Prior: unsere könnten beschrieben werden als Eigenschaften sind von Sätzen, sondern von Propositionen.
D.h. Quasi Eigenschaften von Quasi Objekten!
Nicht Adjektive "wahr", "falsch", sondern eher Adverbien "wahr" (richtig, wahrheitsgemäß, zu recht) und "fälschlicherweise".
I 99
PriorVsTarski:
(A) Wenn jemand sagt, dass Schnee weiß ist, dann sagt er das wahrheitsgemäß dann und nur dann, wenn Schnee weiß ist. Tarski:
(B) Der Satz "Schnee ist weiß" ist wahr dann und nur dann, wenn Schnee weiß ist.
aus Tarskis Definition kann man mit normaler Logik die Wahrheit aller wahren Sätze einer Sprache ableiten. Und das ist für ihn das Kriterium der Erfüllbarkeit der W Definition.
Anführungszeichen/Wahrheit/W Definition/PriorVsTarski: bei mir gibt es keine Anführungszeichen. Aber diese gehören bei Tarski auch eher zur informellen Vorbereitung als zur strengen Theorie.
Gebrauch/Erwähnung/Tarski/Prior: links: der Satz wird erwähnt (durch den Namen des Satzes)
rechts: gebraucht.
Prior: in meiner Version () gibt es gar keine Erwähnung, nur Gebrauch.
(A) ist von Anfang bis Ende nicht über Sätze, sondern über Schnee.
(B) ist über den Satz "Schnee ist weiß".
Selbstbezüglichkeit/Vorwortparadox/Tarski/Paradox/Prior: es bleibt dabei, dass es so aussieht, als ob Selbstbezüglichkeit involviert wäre, wenn wir über Personen sprechen und darüber, was sie sagen, denken, fürchten usw., was Tarskis Semantik auszuschließen scheint.
Aber wir müssen genauer hinsehen:
Bei Tarski gehören die Prädikate "wahr" und "falsch" nicht zur selben Sprache wie die Sätze, von denen sie ausgesagt werden.

I 103
PriorVsTarski: bei uns heißt es statt dessen "x sagt, etwas wahres wenn..." Oder: ""x sagt während des Intervalls t t’, dass __"
Wenn wir diesen letzten Ausdruck abkürzen als "Sx!, "Sxp", dann könnten ihn in Theoreme einsetzen wie:
CSx∑pKSxpNp∑pKSxpNp.
Problem: (s.o.) Wenn ich sagt, dass er zwischen t und t’ etwas falsches sagt, dann kann das nicht das einzige sein, was er sagt. Das ist ein Problem für sehr kurze Intervalle.
Wie wäre es, wenn der arme alte x Theoreme äußern müsste, und dafür nur so kurze Zeit zur Verfügung hätte? Zu dem obigen Theorem müsste er auch das Konsequens ∑pKSxpNp äußern, und dafür hat er vielleicht keine Zeit! Vor allem kann es sein, dass ich es ex hypothesi nicht tun werde!
Metasprache/Pointe: das bedeutet, dass die Sprache, in der diese Theoreme ausgedrückt werden, nicht dieselbe Sprache sein kann, die bei einigen anderen Gelegenheiten dazu benutzt wird!

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Kriteri Definition Putnam Vs Tarski, A. Brendel I 70
W-Def/WT/PutnamVsTarski/Putnam/Brendel: Tarskis Theorie sei von vornherein kontraintuitiv: das gilt auch für die modelltheoretischen Varianten. Sie werden unserem intuitiven Begriff von „wahr“ nicht gerecht.
Brendel I 71
Sein W-Begriff sei noch nicht einmal „semantisch“. BrendelVsPutnam: sein Begriff von „intuitiver Wahrheit“ ist selbst ganz unklar.
Brendel I 72
„wahr-in-L“/PutnamVsTarski: nimmt weder auf die Sprecher noch auf deren Gebrauch von Ausrücken Bezug. Sie ist nur von syntaktischen Merkmalen abhängig. Problem: „Schnee ist weiß“ ist dann auch in solchen MöWe wahr, in denen die Wörter eine ganz andere Bedeutung haben! Dann korrespondieren sie einem anderen SV- Was ist dann noch semantisch daran? Und was heißt es, dass ein Satz in einer kontrafaktischen Situation zwar wahr-in-L, aber nicht „wahr“ ist? Es muss dann auch gesagt werden, in welcher Sprache der Satz „nicht wahr“ ist.
Brendel I 73
Außerdem muss erklärt werden, warum eine derartige „kontrafaktische Situation“ zeigt, dass „Wahrheit“ überhaupt nicht begrifflich analysiert wurde. Bsp
I1: hier bedeutet „Schnee ist weiß“, dass Schnee weiß ist (L1)
I2: hier, dass Wasser flüssig ist.
I2: in einem trivialen Sinn ist auch hier „Schnee ist weiß“ L1-wahr! Das ist sogar dann der Fall, wenn in einer Möwe „Schnee“ und „weiß“ so interpretiert werden, dass sie in dieser Möwe einen falschen Satz ausdrücken.
Bsp „„Die Erde ruht“ ist im geozentrischen Weltbild wahr“ ist auch im heliozentrischen Weltbild wahr.
kontrafaktische Situation/Putnam/Brendel: hier sollen die Ausdrücke eine abweichende Bedeutung haben, und außerdem aber weiterhin der SV gelten, dass Schnee weiß ist.
Brendel I 73
kontrafaktische Situation/Putnam/Brendel: Ausrücke haben eine abweichende Bedeutung, die SBV sind aber gleich.
Putnam I (a) 16
PutnamVsTarski: es muss ein bestimmtes substantielles Verständnis der Referenz und Wahrheit hinzukommen, in dem beide nicht von der menschlichen Erkenntnismöglichkeit abhängig gemacht werden. (Das wäre beim Instrumentalismus der Fall, der meint, ein Satz muss wahr sein, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, z.B. "die und die Sinneseindrücke sind vorhanden".). Wahrheit muss nach dem Realismus über prinzipielle Erkennbarkeit hinausgehen.

I (b) 66
PutnamVsTarski: viele denken, dass er Referenz vollkommen präzisiert hat, ich nicht. Wahrheit/Referenz/Field: (1972) hat gezeigt, dass die "WahrheitsDefinitionen" und "ReferenzDefinitionen" der Logik ihre Aufgabe überhaupt nicht erfüllen.
PutnamVsTarski: seine "Konvention W" klärt nicht die Begriffe der Wahrheit und der Referenz, weil sie die Begriffe der Benennung eines Satzes und "aus etwas folgen" verwendet. Diese Begriffe sind mit Wahrheit und Referenz eng verwandt, bedürfen aber der Klärung.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Kriteri Definition Verschiedene Vs Tarski, A. Eigen VII 303
v. WeizsäckerVsTarski: zur Beschreibung der Metasprache brauchte man wieder eine Metametasprache. Regress.
Sainsbury V 180
Tarski: der gewöhnliche alltägliche Wahrheitsbegriff ist inkohärent: er muss durch eine hierarchische Reihe von Wahrheitsprädikaten ersetzt werden. Die Objektsprache darf kein Prädikat enthalten, das genau auf ihre wahren Sätze zutrifft.
SainsburyVsTarski: einige Autoren meinen, dass unsere Alltagssprache nicht wirklich mangelhaft sei, sondern die geforderte Hierarchie bereits enthalte. z.B. bei Wendungen wie
"Was Sie soeben gesagt haben, ist nicht wahr".
Es scheint zu radikal, unseren gewöhnlichen Wahrheitsbegriff zu verwerfen. Andererseits ist es wohl nicht korrekt anzunehmen, unser alltäglicher Begriff enthalte schon die ganze Trennung.
Verstärkter LügnerVsTarski : (L2: L2 ist nicht wahr"). Trotz Tarski könnten wir formulieren:
LN: LN ist nicht wahrN
Version 1: Wenn das mangelhaft ist, weil es die Trennung der Ebenen nicht respektiert, dann ist es nicht wahrN. aber das es das ist, was es sagt, muss es doch wahrN sein!
Version 2: Ein Satz, der die Ebenen durchbricht, ist semantisch mangelhaft und also nicht wahr. Man kann also immer einen Verstärkten-Lügner-Satz konstruieren, um einen Ansatz über Ebenen zu widerlegen!

Horwich I 122
W-Definition/VsTarski: Einwände wegen angeblicher fehlender Korrektheit richten sich gegen den semantischen W-Begriff im allgemeinen. VsTarski: die W-Def sei zirkulär, weil in der Form "p gdw. q" Wahrheit implizit vorkommen: nämlich, weil die Äquivalenz gilt, wenn entweder beide Seiten wahr oder beide Seiten falsch sind.
TarskiVsVs: wenn dieser Einwand gültig wäre, gäbe es überhaupt keine formal korrekte W Def. Denn wir können keinen zusammengesetzten Satz bilden ohne die Hilfe von Verknüpfungen und anderen logischen Termen, die mit ihrer Hilfe definiert werden,.
I 123
Lösung/Tarski: eine strenge deduktive Entwicklung der Logik wird oft eingeleitet durch eine Erklärung der Bedingungen, unter denen Sätze der Form "wenn p dann q" usw. als wahr betrachtet werden. (WW-Tabellen).
Horwich I 127
VsTarski: wegen seines Schemas, das ihn auf Tatsachen verpflichte, sei er auf einen Realismus festgelegt. (GonsethVsTarski). TarskiVsVs: dass der Ausdruck ... Schnee... "tatsächlich" weiß ist...wurde von meinen Kritikern fälschlich eingefügt.
Wahrheitsbedingungen//W-Def/Tarski: der Bezug auf Tatsachen fehlt ganz bewusst im T-Schema! Es geht nämlich nicht um Wahrheitsbedingungen!
T-Schema/Tarski: impliziert nur, dass wenn wir den Satz
(1) Schnee ist weiß
behaupten oder negieren, dass wir dann auch den korrelierten Satz (2) Der Satz „Schnee ist weiß“ ist wahr
behaupten oder negieren müssen.
I 128
Pointe: damit können wir unsere jeweilige epistemologische Einstellung behalten: wir können Realisten, Idealisten, usw. bleiben, wenn wir es vorher schon waren. Realismus/Tarski: der semantische W-Begriff verpflichtet uns keineswegs auf einen naiven Realismus.
((s) Wenn Wahrheit Zitattilgung ist, dann müssen sich die "Disziplinen" unterscheiden lassen eben durch Sätze, die disquotational wahr sind, anstatt "immanent wahr").
TarskiVsVs: reductio ad absurdum: wenn es einen anderen W-Begriff gäbe (nach dem Willen dieser Kritiker, dann müsste er sich irgendwie unterscheiden und dann müsste letztlich herauskommen, dass "Schnee ist weiß" wahr ist, gdw. Schnee nicht weiß ist ! Denn sonst wäre es ja kein anderer W-Begriff sondern derselbe W-Begriff!.
Dennoch wäre ein solcher "neuer" W-Begriff nicht unbedingt absurd. Jedenfalls hätte aber jeder W-Begriff, der mit der semantischen W-Def inkompatibel ist, solche Konsequenzen.

Tarski I 160
VsTarski: Frage: Ist die semantische Konzeption der Wahrheit die einzig "richtige"? TarskiVsVs: ich muss gestehen, dass ich diese Frage nicht verstehe, denn das Problem ist so unbestimmt, dass keine klare Lösung möglich ist.
I 162
VsTarski: bei der Formulierung der Definition gebrauchen wir notwendigerweise Aussageverknüpfungen wie "wenn...., dann.....", "oder" usw.. Diese kommen in Definiens vor. Es ist jedoch wohlbekannt, dass der Sinn von Aussageverknüpfungen in der Logik mit Hilfe der Wörter "wahr" und "falsch" erklärt wird. Zirkel. TarskiVsVs: es ist zweifellos der Fall, dass einer streng deduktiven Entwicklung der Logik häufig bestimmte Feststellungen vorangehen, die die Bedingungen erklären, unter denen Aussagen der Form "wenn, dann..." wahr oder falsch sind.
Diese Feststellungen liegen jedoch außerhalb des Systems der Logik und sollten nicht als Definition der betreffenden Terme angesehen werden!
I 163
Diese Feststellungen beeinflussen die deduktiven Entwicklung der Logik in keiner Weise. Denn hier erörtern wir nicht die Frage, ob eine Aussage wahr ist, sondern ob sie beweisbar ist! (Wahrheit/Beweisbarkeit).
I 163
logische Verknüpfung/Aussagenverknüpfung/Tarski: in dem Moment, wo wir uns im deduktiven System der Logik (oder der Semantik, die auf der Logik basiert) befinden, behandeln wir die Aussagenverknüpfungen entweder als undefinierte Terme, oder wir definieren sie mit Hilfe anderer Aussagenverknüpfungen. Wir definieren die Verknüpfungen jedoch nicht mit Hilfe von Termen wie "wahr" oder "falsch".
(p oder q) genau dann, wenn (wenn nicht p, dann q).
Diese Definition enthält offensichtlich keine semantischen Terme.
Fehler: das Schema
(T) X ist wahr genau dann, wenn p.
für eine Definition der Wahrheit zu halten!
VsTarski: ein Kritiker, der diesen Fehler begeht, hielt diese angebliche Definition für "unzulässig kurz, d. h.: unvollständig".
I 164
Es sei nicht zu entscheiden „ob mit "Äquivalenz" eine logische formale oder eine nicht logische Beziehung gemeint sei. Er schlägt vor zu ergänzen: (T’) X ist wahr genau dann, wenn p wahr ist. ((s) Vs: hier kommt zweimal "wahr" vor ).
(T’’) X ist wahr genau dann, wenn p der Fall ist.
TarskiVsVs: das ist ein Missverständnis hinsichtlich der Natur der Aussagenverknüpfungen. (Verwechslung von Name und Gegenstand/Verwechslung von Aussagen und ihren Namen, Erwähnung/Gebrauch). ((s) p (rechts) ist die Aussage selbst, nicht die Behauptung über ihre Wahrheit. Das hat mit der Richtigkeit Redundanztheorie nichts zu tun).
I 168
VsTarski: die formale Definition der Wahrheit hat aber nichts mit dem "philosophischen Problem der Wahrheit" zu tun. Sie gibt wohl notwendige und hinreichende Bedingungen, aber nicht das "Wesen" dieses Begriffs. TarskiVs: ich bin nicht imstande zu verstehen, was das "Wesen" eines Begriffs sein soll.
((s) FregeVsTarski: Begriffe haben notwendige Merkmale.)
I 172
Kriterium/Wahrheitskriterium/VsTarski: einige argumentieren, Definitionen statten uns nicht mit allgemeinen Kriterien für die Entscheidung aus, ob ein Gegenstand unter den definierten Begriffen fällt. Und der Term "wahr" sei von dieser Art, da aus der Definition unmittelbar kein universelles Kriterium der Wahrheit hervorgeht. (> Wahrheitskriterium). ((s) RescherVsTarski). Tarski: das ist völlig korrekt, aber das unterscheidet den Begriff nicht von vielen Begriffen der Wissenschaften wie z. B. der theoretischen Physik. (> Begriff).
I 174
Semantik/Tarski: semantische Begriffe sind tatsächlich in vielen Bereichen der Wissenschaften und insbesondere der empirischen Wissenschaften enthalten.





Eigen I
M. Eigen
Ruth Winkler
Das Spiel München 1975

Sai I
R.M. Sainsbury
Paradoxien Stuttgart 1993

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

Tarski I
A. Tarski
Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983
Kriteri Definition Ryle Vs Tradition Lanz I 275
Ryle: psychologische Aussagen sind hypothetische Aussagen. Sie sind auch aus der Perspektive der dritten Person überprüfbar. Es geht nicht um Ursachen, sondern um Kriterien und Standards für Fähigkeiten und Leistungen.
I 276
Sie bezeichnen Verhaltendispositionen und nicht innere Ereignisse, die Ursachen von Verhalten wären. Intelligenz/Tradition: intelligentes Handeln: Regel oder Methodenwissen, also eine Menge von Positionen zu kennen. Das heißt, intelligentes Handeln wäre Handeln mit einer intelligenten Ursache. (RyleVs).
Intelligenz/Ryle: es gibt viele Beispiele für intelligentes Handeln ohne Überlegung: Bsp schlagfertige Erwiderung, spontan richtiges entscheiden (Blitzschach) praktisch kluges Verhalten in Spielen, im Sport und vieles andere.
I 277
RyleVsTradition: Regress: wenn intelligentes Handeln Anwendung von Intelligenz wäre, dann wäre diese Anwendung wieder eine Handlung, für die Intelligenz nötig wäre, als infinitum. Def Intelligenz/Ryle: Handlung mit einem gewissen Niveau, mit einer bestimmten Qualität. Der Handelnde besitzt entsprechende Fähigkeit und Macht von ihnen Gebrauch.

Ryle I 373
Erinnerung/Vorstellung/RyleVsSpurentheorie: ihre Anhänger sollten versuchen, sich den Fall vorzustellen, in dem jemand immer wieder eine Melodie durch den Kopf geht. Ist das eine reaktivierte Spur einer auditiven Empfindung, oder eine Reihe reaktivierter Spuren einer Reihe auditiver Empfindungen?
Ryle I 66
geistiger Zustand/Geist/RyleVsTradition/Ryle: auch wenn es die von manchen angenommenen mythischen inneren Zustände und Tätigkeiten gäbe, könnte man keine Wahrscheinlichkeitsschlüsse auf ihr Vorkommen bei anderen ziehen.
Ryle I 84
VsWillensakte/Ryle: sowohl freiwillige wie unfreiwillige Willensakte sind absurd. Wenn mein Willensakt im Sinne der Theorie freiwillig ist, muss ihm ein anderer Willensakt vorausgegangen sein, ad infinitum (Regress) Es ist zur Vermeidung vorgeschlagen worden, Willensakte dürften weder als freiwillig noch als unfreiwillig bezeichnet werden. "Willensakt" ist ein Terminus, der Prädikate wie "tugendhaft", "lasterhaft" "gut" oder "frevelhaft" nicht annehmen kann, was jene Moralisten in Verlegenheit setzen mag, die Willensakte als den Notanker ihrer Systeme benützen.
I 85
Kurz: die Theorie der Willensakte ist eine Kausalhypothese, die Frage nach der Freiwilligkeit sei eine Frage nach der Ursache.
I 86
RyleVsTradition: manche wohlbekannte und wirklich vorkommende Vorgänge werden oft mit Willensakten verwechselt: Leute sind oft im Zweifel, was sie tun sollen. Die schließliche Wahl wird manchmal als ein Willensakt bezeichnet. Aber die Gleichstellung ist unhaltbar, denn die meisten freiwilligen Handlungen gehen nicht aus einem Zustand der Unentschiedenheit hervor! Willensschwäche/Ryle: es ist auch bekannt, dass sich jemand entscheiden kann, die Handlung aber aus Willensschwäche unterlässt. Oder er unterlässt es wegen neuer Umstände.
RyleVsTradition: Problem: der Theorie der Willensakte zufolge wäre es aber unmöglich, dass diese manchmal nicht zu Resultaten führen, denn sonst müssten ja neue Vollzugsoperationen postuliert werden, die erklären, dass freiwillige Handlungen manchmal tatsächlich ausgeführt werden. Wenn eine Wahl als freiwillig bezeichnet würde, müsste ihr wieder eine Wahl vorhergehen, ad infinitum.
I 87
Wenn die Handlung nicht vollbracht wird, ist der Theorie (Tradition) zufolge auch kein Willensakt vorgefallen.
I 182
Introspektion/Aufmerksamkeit/RyleVsTradition: Bei Inspektion müsste man wieder fragen, ob sie aufmerksam oder unaufmerksam ist.(Regress) Vs: Das tut außerdem so, als gäbe es einen Unterschied im Haben eines Hustenreizes und dem Bemerken, dass man ihn hat. Nicht nur ist Aufmerksamkeit weit davon entfernt, eine Art Inspektion oder Abhorchen zu sein, sondern sind Inspizieren und Abhorchen selbst spezifische Arten der Ausübung von Aufmerksamkeit.
Gleichgültig ob metaphorisch oder buchstäblich, ein Zuschauer kann immer aufmerksam oder unaufmerksam sein. Etwas mit Aufmerksamkeit tun, besteht nicht in der Koppelung einer Tätigkeit mit einem Stückchen Theoretisieren, Erforschen, Untersuchen oder Erkennen. Denn sonst würde jede mit Aufmerksamkeit ausgeführte Handlung unendlich viele Tätigkeiten einschließen.
Vs Intellektualistische Tradition: als wäre die die Ausübung von Theorie die wesentliche Funktion des Geistes und Kontemplation das Wesen dieser Tätigkeit.

Ryle I 215
Bewusstsein/Tradition/Ryle: der traditionellen Theorie zufolge sind Seelenvorgänge nicht in dem Sinn bewusst, dass wir nachher über sie berichten können, sondern, dass die Eröffnungen ihres eigenen Vorfallens Merkmale dieser Vorfälle sind und so nicht nach ihnen kommen können.
I 216
Tradition/Ryle: diese angeblichen Offenbarungen würde man, wenn sie sich überhaupt in Worte kleiden lassen, in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit ausdrücken. Gleichzeitig zum Stehenbleiben meiner Uhr entdecke ich auch, dass ich es entdecke. RyleVsTradition: das ist ein Mythos!
1. Wissen wir meistens, was wir tun. Es ist gar keine "Phosphoreszenz" Theorie nötig.
2. Dass wir es wissen, impliziert nicht, dass wir fortwähren daran denken.
3. Es impliziert nicht, dass wir wenn wir etwas über uns wissen, irgendwelchen geisterhaften Erscheinungen begegnen.
RyleVsTradition: der grundlegende Einwand gegen die traditionelle Theorie, die behauptet, dass der Geist wissen muss was er tut, weil seelische Ereignisse Definitionsgemäß bewusst oder metaphorisch "selbsterleuchtend" sind, ist der, dass es gar keine solchen Ereignisse gibt!
I 217
Es gibt keine Ereignisse die in einer Welt irgendeiner zweiten Art stattfinden. Folglich gibt es auch keine Bedarf für irgendwelche solche Methoden, die Bekanntschaft von Einwohnern einer solchen Welt zu machen. Wissen/Selbstwissen/RyleVsTradition/Ryle: niemand würde überhaupt sagen wollen, er habe irgend eine Erkenntnis "aus seinem Bewusstsein heraus" erlangt. Es ist ein grammatischer und logischer Missbrauch des Wortes "wissen", dass das Bewusstsein meiner psychischen Zustände darin besteht, dass ich sie weiß.
Es ist Unsinn zu sagen, dass jemand diesen Donnerschlag wisse, dies farbige Oberfläche oder diesen Akt des Schließens wisse. Das ist einfach der falsche Akkusativ zum Verb wissen. Gerade hier hilft die Metapher vom Licht nicht!

I 388
Intellekt/Verstand/Symbolgebrauch/Ryle: In der Praxis betrachten wir nicht jeden Ausdrucksgebrauch als intellektuell, sondern nur den als Arbeit verstandenen. Grenzfälle stellen für uns kein Problem dar. Manches Problemlösen ist intellektuell, Fingerhut suchen nicht, Bridge liegt in der Mitte. Denken/Verstand/Intellekt/RyleVsTradition//Ryle: für uns ist das wichtig: es bedeutet, dass beide Theorien falsch sind,
die alten mit dem besonderen, okkulten Organ, und die
neueren, die von besonderen intellektuellen Vorgängen wie Urteilen, begrifflich Auffassen, Annehmen, Durchdenken usw. reden. Sie geben vor, Identifikationszeichen für Dinge zu besitzen, die sie in Wirklichkeit nicht immer identifizieren können.

I 391
Theorie/Theorien/Ryle: es wäre nichts mit der Behauptung gewonnen, Einstein, Thukydides, Newton, und Kolumbus seien mit derselben Tätigkeit befasst gewesen. Sherlock Holmes’ Theorien sind nicht mit denselben Mitteln gebaut worden wie die von Karl Marx. Beide stimmten aber darin überein, dass sie Theorien in didaktischer Prosa abfassten. Theorie/Tradition: Eine Theorie haben heißt, eine erlernt haben und nicht vergessen. am Bestimmungsort sein. Es heißt nicht, selbst etwas zu tun.
Theorie/RyleVsTradition: eine Feder haben heißt, in der Lage sein, mit ihr zu schreiben. Eine Theorie oder einen Plan haben heißt, bereit sein, sie mitzuteilen oder anzuwenden, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
Unterschied: der intelligente Hörer erwirbt dann eine Theorie, wenn er klug ist, sie begriffen hat, er muss sie auch gar nicht annehmen. Aber wir stellen Theorie nicht hauptsächlich darum auf, um imstande zu sein, sie in Worte zufassen. Kolumbus ging nicht auf Reisen um Stoff für Geographiestunden zu vermehren.
Def Eine Theorie haben/Ryle: ist die Fähigkeit, Zusatzaufgaben zu lösen. Ein Newton Anhänger zu sein hieße nicht nur, dasselbe sagen was Newton gesagt hatte, sondern auch dasselbe tun und sagen, was er gesagt hätte.

Flor I 263
Können/RyleVsTradition: „Legende“: dass eine Handlung nur dann intelligent ausgeführt werden kann, wenn ihnen eine theoretische, intellektuelle Leistung zugrunde liegt bzw. sie begleitet. (Dualistisch). Aufteilung in privaten, theoretischen Teil der Tätigkeit und einen praktischen, öffentlichen. Können: (Wissen-wie): kann nicht von theoretischer Einsicht bestimmt sein! (Wissen, dass dies oder jenes gilt).
Theoretische Einsicht ist selbst eine Form von Praxis und kann nicht selbst intelligent oder nicht intelligent sein!
Es ist nicht plausibel, dass jede beliebige Handlung, bei der Intelligenz oder Ihr Mangel demonstriert werden kann, die Betrachtung von theoretischen Aussagen, Normen oder Regeln mit einschließen soll.
Es gibt auch viele Handlungen, für die es keine formulierten Regeln oder Kriterien für eine intelligente Ausführung gibt.
Flor I 264
Regress/Ryle: gemäß der dualistischen Vorstellung setzt eine intelligente Handlung voraus, dass es zunächst eine theoretische Betrachtung von Aussagen, Normen oder Regeln gegeben hat aufgrund deren dann die Aktivität ausgeführt wird. Diese Betrachtung aber ist selbst eine Handlung, die mehr oder weniger intelligent sein kann. Das führt zum Regress.

Ryle I
G. Ryle
Der Begriff des Geistes Stuttgart 1969

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Flor I
Jan Riis Flor
"Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Flor II
Jan Riis Flor
"Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993

Flor III
J.R. Flor
"Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Flor IV
Jan Riis Flor
"Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
Kriteri Definition Searle Vs Urmson, J.O. V 201
Gültigkeit/Logik/Urmson: Bsp "gültig" ist selbstverständlich ein Wertausdruck. Einen Schluss "gültig" zu nennen, bedeutet, ihn zu akzeptieren und für gut zu erklären.
V 202
1. Es ist unmöglich, "gültig mit Hilfe rein deskriptiver Ausdrücke zu definieren, da "gültig" ein Wertausdruck ist. 2. aus der Beschreibung eines deduktiven Schlusses kann niemals die Aussage abgeleitet werden, dass es sich um einen gültigen deduktiven Schluss handele.
SearleVsUrmson: das ist falsch. Man kann definieren:
X ist ein gültiger deduktiver Schluss = df. X ist ein deduktiver Schluss, und aus den Prämissen von X folgt die Schlussfolgerung von X.
Außerdem sei gegeben die Beschreibung eines Schlusses, aus der folgt, dass es sich um einen gültigen deduktiven Schluss handelt:
X ist ein deduktiver Schluss, bei dem aus den Prämissen die Schlussfolgerung folgt.
Weitere Beschreibung: "Es stellt einen Widerspruch dar, die Prämissen zu bejahen und die Schlussfolgerung zu verneinen", usw.
V 203
Damit haben wir die Ansicht widerlegt, es sei unmöglich, aus einer deskriptiven Aussagen einer Wertaussage abzuleiten. SearleVsUrmson: dieser Fehlschluss basiert auf jener Grundannahme der Sprachtheorie, nach der eine logische Kluft besteht zwischen der Bedeutung eines Wertausdrucks und den Kriterien seiner Anwendung.
Diese Unterscheidung trifft aber auf das vorliegende Beispiel nicht zu, denn damit, dass man sagt, ein Schluss sei deduktiv, sind bereits die Kriterien für seine Gültigkeit festgelegt.
Zusammenfassung: es wird widerlegt, dass aus einer Beschreibung keine Wertung folgen könne: indem ein logische Gültigkeit beschrieben wird und daraus eine Bewertung gefolgert wird.
V 205
Kriterium/Bedeutung/Gebrauch/Urmson: Bsp das britische Ministerium für Agrikultur legte fest: "extra feine Sorte" (wertend) und darüber hinaus die Klassen A,B, und C. (Beschreibend). Urmson: dazwischen kann keine Ableitungsbeziehung bestehen! (s) sonst Zirkel).
SearleVsUrmson: das Ministerium hat eine Definition gegeben. "Jeder Apfel, der A,B, oder C ist, ist eine extra feine Sorte". Das ist genauso analytisch wie jede andere analytische Aussage.
Natürlich ist die charakteristische illokutionäre Rolle der Äußerung »dieser Apfel ist extra fein« ganz anders als
V 206
"Dieser Apfel hat die Eigenschaften A, B und C". Aber dieser Unterschied genügt nicht, um zu behaupten, dass die in der zweiten Äußerung ausgedrückte Proposition nicht ableitbar sei aus der ersten.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Kriteri Definition Luhmann Vs Verschiedene Habermas I 436
VsParsons: bildet das klassische Modell einfach durch Systeme nach. (Soziales System = Handlungssystem). - Luhmann stattdessen: Mensch als Teil der Umwelt der Gesellschaft. Das ändert die Prämissen aller Fragestellungen. - Methodischer Antihumanismus.
Habermas I 440
LuhmannVsHumanismus: "Kardinalfehler" Verquickung von Sozial und Sachdimension.
Reese-Schäfer II 28
LuhmannVsDualismus: von Beobachter und Gegenstand. Universalität/Vs: die Gesamtsicht, die Universalität musste aufgegeben werden und wurde durch »Kritik« ersetzt, mit der der Standpunkt des Subjekts sich zur Universalität wieder aufrundet«. - Fundament/Luhmann: es gibt keinen letzten Halt. (Wie Quine, Sellars, Rorty). II 42 - VsMarx: lehnt die Rede von »gesellschaftlichen Widersprüchen« ab: es geht einfach um einen Interessengegensatz. Auch Konkurrenz ist kein Widerspruch: zwei Personen können durchaus dasselbe Gut anstreben.
Widersprüche/Luhmann: entstehen nur aus der Selbstbezüglichkeit von Sinn. Nicht wie bei Marx. - Widersprüche/Rechtssystem: dient nicht zur Vermeidung, sondern zur Regelung von Konflikten. II 78 - Wertfreiheit: (Max Weber): der Verzicht auf Wertungen ist sozusagen der blinde Fleck einer Beobachtung zweiter Ordnung. II 89 - Vs Rechte Politik: hier gibt es überhaupt keine Theorie, die in der Lage wäre, andere Theorien zu lesen. Es gibt nur Apercus oder gewisse literarische Leitideen. II 90/91 - VsGehlen: wir haben uns nicht den Institutionen unterzuordnen. II 102 - VsHandlungstheorie: ganz unscharfer, nur durch Zeigen auf Menschen bestimmbarer Begriff von Individuen. So werden Sprachgewohnheiten als Sachkenntnisse ausgegeben: denn die Sprache verlangt von uns, Subjekte einzusetzen. >Sprache/Luhmann.
Reese-Schäfer II 103
Vernunft/VsAdorno: man sollte nicht resignieren (Dialektik der Aufklärung) sondern fragen, ob es nicht ohne Vernunft besser geht! II 112 - Reizüberflutung/LuhmannVsTradition: kann gar nicht stattfinden. Denn schon der neurophysiologische Apparat schirmt das Bewusstsein drastisch ab. Das operative Medium Sinn tut ein übriges. II 125 - Mensch/Gehlen: versuchte, den Menschen aus seinem Unterschied zum Tier zu bestimmen. (LuhmannVs). II 138 - VsParsons: Begrifflichkeit beschränkt durch Strukturfunktionalismus: man konnte nicht nach der Funktion von Strukturen fragen, oder Begriffe wie Bestand oder Bestandsvoraussetzung, Variable oder den ganzen methodologischen Bereich zu untersuchen. Beschränktheit dadurch, daß ein bestimmter Gegenstand als vorgegeben angenommen wurde. - keine Kriterien für den Bestand des Gegenstands - statt dessen muss die Theorie alle Devianz (Abweichung) und Disfunktion mitenthalten können. (bei Parsons nicht möglich). - Frage: in welchem Zeitraum und welchen Bandbreiten ist ein System identifizierbar? (Bsp Revolution: ist die Gesellschaft hinterher noch die selbe Gesellschaft?) Bestandskriterien Biologie: Definition durch Tod. Das Lebende reproduziert sich aus eigenen Mitteln. Selbstreferenz (wichtig in der modernen Systemtheorie) ist im Rahmen des Parsonschen Modells nicht möglich. Daher brauchen wir interdisziplinäre Lösungen. (Kass 3.) - VsHandlungstheorie: der Begriff der Handlung eignet sich nicht, weil ein Akteur vorausgesetzt wird! Es gibt sie aber auch ohne Zuschauer! Im Prinzip kann eine Handlung als solitäre, sozial resonanzlose Sache vorgestellt werden! - Paradoxie/Luhmann: das Verfahren der Auflösung der Paradoxie ist logisch anrüchig, wird aber von den Logikern selbst ständig angewendet: sie benutzen einen Ebenenwechsel. Einzig folgende Frage darf nicht gestellt werden: was denn die Einheit der Differenz der Ebenen sei. (Kass.4) - VsGleichgewichtstheorien: Heute fragwürdig; 1. von der Naturwissenschaft her: es sind gerade Ungleichgewichte stabil, GG eher Metapher (Kass.6). Tradition: "Übertragung von Patterns von Generation zu Generation" Gespeicherte Wertmuster, die immer wieder angeboten werden und vom Nachwuchs übernommen. Diese Muster sind dann dennoch dieselben.
VsTradition: Frage: woher kommt überhaupt die Identität. Wie könnte man von Selbigkeit reden, ohne externen Beobachter? Das wird auch nicht viel anders durch die Annahmen eines reziproken Verhältnisses mit Lernen. Luhmann: statt dessen: (Autopoiesis): Sozialisation ist immer Selbstsozialisation.

AU Kass 6
Information/Luhmann: der Begriff muss nun darauf abgestimmt werden! Man sprach in den 70ern von "genetischer Information", behandelte Strukturen als informativ, der genetische Code enthalte Information.
Luhmann: das ist falsch, weil Gene nur Strukturen enthalten und keine Ereignisse!
Die semantische Seite des Begriffs blieb lange ungeklärt, d.h. die Frage, aus was eine Information auswählen kann.

Reese-Schäfer II 76
LuhmannVsMarx/Reese-Schäfer: lehnt die Rede von »gesellschaftlichen Widersprüchen« ab: es geht einfach um einen Interessengegensatz. Auch Konkurrenz ist kein Widerspruch: zwei Personen können durchaus dasselbe Gut anstreben.
AU Kass 11
Emergenz/Reduktionismus/Systemtheorie/Luhmann: das stellt die eigentliche Frage noch gar nicht: wodurch zeichnet sich eigentlich ein emergentes System aus? Was ist das Charakteristikum für die Unterscheidung von dem basalen Zustand? Was ist das Kriterium, das Emergenz ermöglicht? Will Martens: (Heft 4, Kölner Zeitschrift f. Sozialforschung): Autopiesis sozialer Systeme.
Behandelt die Frage im Anschluss an das Konzept der Autopoiesis und der Kommunikation.
Kommunikation/Luhmann: Dreigliederung:
Information,
Mitteilung, Verstehen (nicht Handlungsfolgen). (Kommt aus der Linguistik, aber auch schon Antike!).
Martens: diese Dreiteilung ist die psychologische Fundierung der Kommunikation. Die Kommunikation muss zunächst im individuellen Kopf ausgehandelt werden, ich muss sehen, was ich als unbekannt unterstelle und was ich auswählen möchte, außerdem muss mein Körper in Schuss sein.
Martens These: die Sozialität kommt nur in der Synthese dieser drei Komponenten zustande.
Soziales entsteht, wenn Information, Mitteilung und Verstehen als Einheit erzeugt werden mit Rückwirkung auf die teilnehmenden psychischen Systeme, die sich entsprechend verhalten müssen.
Die Einheit ist nur die Synthese selbst, während die Elemente nach wie vor psychologisch bzw biologisch usw. beschrieben werden müssen. Ohne dieses Fundament geht es nicht.
LuhmannVsMartens: ich hoffe, Sie fallen darauf rein! Das klingt zunächst sehr einleuchtend. Aber jetzt kommt die Frage:
Was wird denn in dem Text von Martens kommuniziert? Sicher nicht der Blutkreislauf! In dem Text ist auch kein Blut! Das würde die Redaktion schon abwehren, auch kein Bewusstseinszustand ist im Text! Ich kann mir also gar nicht vorstellen, was der Verfasser sich gedacht hat! Ich kann mir wohl vorstellen, dass er durchblutet war und vor dem Computer gesessen hat. Und dass er gerne an der Diskussion teilnehmen wollte.
Luhmann: das sind alles Konstruktionen, die in der Kommunikation nahegelegt werden, die aber eigentlich in der Kommunikation nicht vorhanden sind. (>Interpenetration/Parsons).
Kommunikation/LuhmannVsMartens: Frage: was wird eigentlich in dem Text behauptet, und widerlegt er es nicht eigentlich selbst?
Paradoxie: der Text der von Blut und Gedanken erzählt, behauptet, er bringe Blut und Gedanken, aber er bringt nur Buchstaben und das, was man als geübter Leser aus dem Text machen kann. Das ist Kommunikation. Mehr sehe ich eigentlich nicht!
Kommunikation/Luhmann: wenn man realistisch und operativ denkt, ist nicht mehr in dem Text zu sehen. Die Worte müssen wir schon selbst aus den Buchstaben zusammensetzen.
Wenn psychische System auf Kommunikation eingehen, ändern sie ihre internen Zustände entsprechend.
Kommunikation/Luhmann: wenn man diese Botschaft (von Martens) bekommen hat, kann man sagen: alles ist eigentlich richtig, man könnte eine Kommunikation völlig auf der Basis körperlicher oder psychologischer Tatsachen beschreiben. Es würde nichts fehlen, mit Ausnahme der Autopoiesis selbst.
Frage: wir müssen erklären, wie Kommunikation sich selbst erhält, ohne psychische und körperliche Operationen einzubauen!
Luhmann: diese Reproduktion von Kommunikation durch Kommunikation geht nur durch völligen Ausschluss von körperlichen, psychischen usw. Operationen.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Kriteri Definition Vollmer Vs Verschiedene II 169
Methode/Physik/Vollmer: es gibt überhaupt nicht die Methode der Experimentalphysik. Worin bestünde dann die "Einheit der Wissenschaft"?
II 170
Bondi: Methode ist das Wichtigste an der Wissenschaft. VollmerVsBondi: Ergebnisse sind wichtiger als die Methode, Einheit der Wissenschaft bedeutet mehr als Einheit der Methode.

II 97
DitfuthVsIdentitätstheorie/Vollmer: (VsEvolutionistische Identitätstheorie): Leben sei zwar als Systemeigenschaft durchaus verstehbar. Ein materielles System sei jedoch entweder belebt oder nicht belebt. Es gibt nichts dazwischen. Lebendigkeit ist eine Alles oder Nichts Eigenschaft. Dagegen gebe es unterschiedliche, ja sogar unbegrenzt viele Grade von "Beseeltheit": Das Psychische sei nicht sprunghaft, sondern ganz allmählich entstanden!
Daher sei es unzulässig, der Materie das "Seelische" einfach als weitere, analoge Stufe anzuhängen.
Ditfurth These: die Evolution hat allein deshalb zur Entstehung unseres Gehirns und damit des Bewusstseins führen können, weil das Geistige in dieser Entwicklung von allem Anfang an präsent und wirksam gewesen ist! ((s) >Evolution/McGinn).
II 98
VollmerVsDitfurth: dieser konstruiert hier einen Gegensatz, der in dieser Schärfe gar nicht besteht. 1. Auch Leben ist in vielen kleinen Schritten entstanden. Allerdings sind die Zwischenstufen längst eliminiert.
2. Auch vom Bewusstsein kann man sagen, etwas sei entweder "beseelt oder nicht "beseelt".
Bewusstsein/Geist/Seele/Vollmer: man wird in Zukunft stärker zwischen den einzelnen Funktionen: Gedächtnis, Abstraktion, Sprachfähigkeit, Selbstbewusstsein unterscheiden müssen.

I 40
VollmerVsKopernikus/VollmerVsKant: erst die EE nimmt den Menschen wieder aus seiner zentralen Stellung als "Gesetzgeber der Natur" und macht ihn zum Beobachter kosmischen Geschehens, das ihn einschließt.
I 293
VollmerVsVs: kein Kritiker definiert "Erkenntnis", allein Löw: dazu gehöre Subjektivität (die er aber auch nicht definiert). Information/Löw: Information gibt es immer nur für ein Subjekt". Vollmer pro, aber vielleicht zu dogmatisch.
Ähnlichkeit/Löw: Ähnlichkeit gibt es nur für ein Subjekt.
VollmerVsLöw: das ist sicher falsch.

VollmerVsProjektionstheorie
II 90
VsIdentitätstheorie/Vollmer: psychische und physische Prozesse erscheinen gänzlich unvergleichbar. Neuronale Vorgänge sind lokalisiert, das Bewusstsein nicht. Vollmer:(pro Identitätstheorie): Manche Identitätstheoretiker nehmen das gar nicht ernst, aber das Argument ist auch gar keine Bedrohung: wir können die Verschiedenheit projektiv deuten: als subjektive und objektive Aspekte ein und derselben Sache. Abb. Zylinder erscheint von verschiedenen Seiten als Kreis oder Quader. (s)Vs: Bsp nicht zwingend.
VollmerVsVs: Identität: nicht alle Eigenschaften müssen übereinstimmen: der optische und der haptische Eindruck eines Apfels sind auch nicht identisch. ((s) Das sind extrinsische Eigenschaften).
II 92
Projektion/Vollmer: so erklärt das projektive Modell die scheinbare Unvereinbarkeit unterschiedlicher Eigenschaften wie Geist und Physis als verschiedene Aspekte derselben Sache.
II 93
VsProjektion/Vollmer: könnte als Rückfall in die Postulierung einer unbekannten Substanz gedeutet werden. VollmerVsVs: Lösung: Systembegriff der Systemtheorie:
Systemtheorie/Vollmer: Bsp Diamant/Graphit: bestehen aus den gleichen Kohlenstoffatomen, sind aber in anderer Struktur aufgebaut.
Bsp Diamant/Silizium: gleiche Struktur, andere Bausteine: (hier Silizium).
II 94
Keine der Komponenten ist der anderen logisch oder ontologisch vorgeordnet! Kenntnis der einen ersetzt nicht die Kenntnis der anderen. Beide sind konstitutiv. Das zeigt, wie wenig mit der Kenntnis der Bausteine gewonnen ist.

I 282
VsEvolutionstheorie: kann Erfolg Wahrheit garantieren? Wahrheit/Simmel: geht tatsächlich den Weg, Erfolg mit Bewährung und Bewährung mit Wahrheit gleichzusetzen. >Pragmatismus.
EEVsSimmel: sie übernimmt diesen pragmatischen Ansatz nicht. Sie unterscheidet streng zwischen WahrheitsDefinition und WahrheitsKriterium.

Vollmer I
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988

Vollmer II
G. Vollmer
Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988
Kriteri Definition Russell Vs Wahrheitskriterium Horwich I 3
Wahrheits Kriterium/Kriterium/Wahrheit/Russell: wenn wir fragen, was die Wahrheit oder Falschheit eines Glaubens eigentlich ausmacht (konstituiert), frage ich nicht nach einem Kriterium. Kriterium: ist eine Qualität (Eigenschaft), die von der Wahrheit selbst verschieden ist, die zu allem gehört, was auch immer wahr ist, und zu nichts anderem, aber gleichzeitig nicht mit Wahrheit identisch ist. Es ist ein Echtheitsstempel (trademark, Kennzeichen), eine relativ offensichtliche Charakteristik, die die Echtheit garantiert.
((s) Kriterium: immer dabei, niemals fehlend, nie bei etwas anderem, aber dennoch unidentisch: > Carnap „Begleiter“. Viele Autoren: ungleich Definition. ((s) Bsp Def Gradzahligkeit: Teilbarkeit durch 2 (Definition dagegen: Kriterium: Endziffer 0,2,4,6 oder 8). Wenn es heißt „alle und nur... haben...“: dann ist noch nicht klar, ob vom Kriterium oder vom Eigentlichen die Rede ist).
Wahrheit/Wahrheits Kriterium/Russell: wenn wir aber sagen, dass die und die Firma den Artikel hergestellt hat, meinen wir damit noch nicht, dass der Artikel den richtigen Stempel hat! („to mean“, bedeuten):
I 4
Daher besteht ein Unterschied zwischen Wahrheit und Wahrheitskriterium, und gerade dieser Unterschied ist hilfreich. RussellVsWahrheitsKriterium: ich glaube nicht, dass Wahrheit einen solchen Echtheitsstempel hat! Aber darum geht es mir nicht: ich will nicht wissen, welche äußeren Kennzeichen Wahrheit hat, an denen wir sie erkennen können, sondern was Wahrheit selbst ist.
Wahrheit/Geist/Urteil/Russell: welche Relation hat Wahrheit zum Geist? Immer über Urteile. Damit ist Wahrheit geistabhängig. ((s) Also hier nicht Wahrheit als Grundbegriff).
Dennoch hängt sie nicht von der Weise ab, wie ein einzelner Mensch urteilt.
Also hat Wahrheit und Falschheit von Urteilen einen objektiven Grund. Und es ist ganz natürlich zu fragen, ob es nicht objektive Wahrheiten und Falschheiten als Objekte der Urteile (Urteilsobjekt) gibt.
Russell: das ist plausibel im Fall von Wahrheit, nicht aber bei Falschheit.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Kriteri Definition Carnap Vs Wittgenstein II 203
CarnapVsWittgenstein: es ist durchaus möglich, die Syntax einer Sprache in eben dieser Sprache auszudrücken, ohne daß dabei Widersprüchlichkeiten (paradoxe) oder Unsinnigkeit hervorgebracht werden! LL. (> Wittgenstein: Abbildtheorie).
Hempel I 99/100
Sprache/Carnap: konstruiert zwei symbolische Sprachen. Darin kann er eine exakte Definition von »analytisch« und »die logische Konsequenz aus« usw. geben. Danach konstruiert er die logische Syntax für eine Gruppe von Sprachsystemen, die lediglich gewisse Bedingungen erfüllen müssen. Die wichtigste: die logische Wesensart der Elemente dieses Sprachsystems darf nicht von einem nicht-sprachlichen Faktor abhängig sein!
Das bedeutet, daß Zusammenhänge in natürlichen Sprachen, in denen Pronomina wie »ich« oder »dieser« vorkommen, nicht ohne weiteres bestimmbar sind!
(> BrandomVsCarnap: Anapher).
CarnapVsWittgenstein: dessen BedeutungsKriterium sei zu eng. Carnap charakterisierte empirische Gesetze als allgemeine folgerungsreiche Aussagen, die sich durch ihre Form von den sogenannten singulären Aussagen wie »hier herrscht im Moment eine Temperatur von zwanzig Grad« unterscheiden.
Eine allgemeine Aussage wird überprüft, indem man ihre singulären Konsequenzen untersucht. Weil aber jede allgemeine Aussage eine unendliche Klasse singulären Konsequenzen festlegt, kann sie durch sie nicht endgültig und vollständig verifiziert, sondern nur mehr oder weniger geschützt werden. Eine allgemeine Aussage ist keine Wahrheitsfunktion singulärer Aussagen, sondern hat im Verhältnis zu ihnen den Charakter einer Hypothese.
Naturgesetze: Anders gesagt: ein allgemeines Gesetz kann nicht formal aus einer endlichen Menge singulärer Aussagen abgeleitet werden. Jede endliche Menge von Aussagen ist unendlich viele Hypothesen zu. Außerdem haben die singulären Aussagen selbst im Vergleich zu den Protokollsätzen den Charakter von Hypothesen. Welche singulären Aussagen wir akzeptieren, hängt davon ab, welches der formal möglichen Systeme wir wählen.
CarnapVsWittgenstein: Wahrheit: auch ein zweites fundamentales Prinzip des Tractatus ist abzulehnen: Wahrheit oder Falschheit aller Aussagen kann nicht mehr unter Bezug auf die Wahrheit bestimmter Basisaussagen definiert werden, seien dies nun atomare Aussagen, Protokollsätze oder andere singulärer Aussagen. (Denn die singulären Aussagen sind ja im Vergleich zu Basisaussagen Hypothesen). Es folgt eine Lockerung des Wahrheitsbegriffs: in der Wissenschaft wird eine Aussage als wahr akzeptiert, wenn sie durch Protokollsätze ausreichend untermauert wird.
Carnap II 203
CarnapVsWittgenstein: es ist durchaus möglich, die Syntax einer Sprache in eben dieser Sprache auszudrücken, ohne daß dabei Widersprüchlichkeiten (paradoxe) oder Unsinnigkeit hervorgebracht werden. (> Wittgenstein: Abbildtheorie). Sprache/Carnap: konstruiert zwei symbolische Sprachen. Darin kann er eine exakte Definition von »analytisch« und »die logische Konsequenz aus« usw. geben.
Danach konstruiert er die logische Syntax für eine Gruppe von Sprachsystemen, die lediglich gewisse Bedingungen erfüllen müssen. Die wichtigste: die logische Wesensart der Elemente dieses Sprachsystems darf nicht von einem nicht sprachlichen Faktor abhängig sein!
Das bedeutet, daß Zusammenhänge in natürlichen Sprachen, in denen Pronomina wie »ich« oder »dieser« vorkommen, nicht ohne weiteres bestimmbar sind. - (BrandomVsCarnap: Anapher …)

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982