Begriff/ Autor/Ismus |
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Äquivalenz | Stalnaker | I 84 Def Äquivalenz/Lokalisierung/logischer Raum/Stalnaker: Zu sagen, dass i äquivalent zu j ist, heißt zu sagen, dass die Lokalisierungsfunktionen i und j dieselbe mögliche Welt repräsentieren. >Lokalisierung, >Äquivalenz, >Mögliche Welten, >Logischer Raum. Def intrinsische Eigenschaft: Eine intrinsische Eigenschaft ist eine Region im logischen Raum, die invariant ist in Bezug auf diese Äquivalenzrelation. Der Gegensatz dazu ist die konventionelle Eigenschaft. >Intrinsisch, >Konventionen. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Atome | Quine | IX 7f Atomare Schemata: Bsp "Fxy", "Gx" usw: können beliebig komplexe Aussagen darstellen. II 218 Atomare Tatsachen/Quine/Cresswell: "Quine hat nichts übrig für eine Theorie, durch die die atomaren Tatsachen zu einfachen, von allen anderen jeweils logisch unabhängigen Tatsachen über unsere Erfahrung würden". Quine: richtig. Siehe auch >Atomismus/Quine. XIII 12 Atom/Atome/Quine: Welten/Mögliche Welten/MöWe/beste Welt/Leibniz/Quine: nach Leibniz sind wir mit der „besten der Welten“ gesegnet. Aber „die Beste“ nach welchen Kriterien? Er gibt einen Hinweis: Def Perfektion/perfekt/Leibniz/Quine: Perfektion ist Reichtum an Zwecken und Ökonomie der Mittel. Die Zahl der Komponenten und Kräfte, mit der der beobachtete Reichtum der Welt erreichbar ist, muss so klein wie möglich sein. Wissenschaft: die Wissenschaft verfährt ähnlich. >Wissenschaft/Quine. Theorie/Quine: die Theorie ist immer komplizierter als man möchte, aber der Wissenschaftler ist seinen widerspenstigen Daten verpflichtet und tut was er kann. >Theorien/Quine. Leibniz/Quine: war selbst Wissenschaftler, so kam er darauf. Atomismus/Atom/Demokrit/Leukipp/Quine: auch ihr Atomismus war durch Streben nach Ökonomie motiviert. Sie beschränkten die mögliche Variabilität der Bausteine der Natur. Die Atome unterschieden sich nur in Form und Größe. XIII 13 Punktereignis/Vierdimensionalismus/RZ-Punkte/Quine: pro: 1. weil sich herausstellte, dass die Grundbausteine (Quarks usw.) nicht so einheitlich sind, wie man es sich von den Atomen erhofft hatte. 2. weil es Probleme dabei gibt, ein Teilchen von einem Augenblick zum anderen zu identifizieren (Identität in der Zeit, zeitliche Identität, Elementarteilchen). Individualität/Teilchenphysik/Quine: die statistische Austauschbarkeit von Teilchen bedroht ihre Individualität. Atom/Atomismus/Quine: aber welcher entscheidende Zug sollte eine Theorie dennoch atomistisch machen? XIII 14 Lösung/Quine: These lautet, es gibt zwar unbestimmt oder sogar unendlich viele Teilchen, aber nicht unendlich viele Arten von Teilchen. Identität/Elementarteilchen/Art/Quine: die Teilchen derselben Art spielen eine identische Rolle innerhalb der Gesetze der Theorie. Nur das erlaubt es der Theorie, sich zum Messen von Information zu eignen. Def Punktereignis/Quine: Punktereignisse sind Atome, deren Arten die verschiedenen Zustände sind, in denen ein Punkt sein kann, gemäß der herrschenden Physik. Bzw. die Atome sind die minimalen Raumzeitlichen Lokalisierungen und die Arten sind die wenigen Dinge, die an einem solchen Ort geschehen können. Punkt/Linguistik/Atom/Quine: für die Linguisten ist der Punkt das Phonem. Nicht die Phoneme selbst (ihr Klang ist individuell bei jedem Sprecher), sondern ihre Klassifizierbarkeit! Def Phonem/Quine: ein Phonem ist nicht ein einzelner Laut, sondern eine Lautart. Sie sind dann äquivalent für alle Zwecke in der bestimmten Sprache, selbst wenn sie phonetisch nicht identisch sind! Atome/Sprache/Quine: Atome fallen unter Phoneme. >Phoneme/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Atomismus | Sellars | I 33 Standardbedingungen: ihre Annahme führt aus dem logischen Atomismus heraus! >Umstände. Es genügt nicht, dass die Bedingungen angemessen sind, das Subjekt muss wissen, dass sie es sind! Umstände: um sie zu bestimmen, muss man etwas über die Gegenstände wissen: wie sie unter anderen Umständen sind. >Bedingungen, >Standardbedingungen, >Idealer Beobachter, >Beobachtung, >Idealisierung. I 34 Logischer Atomismus: VsSellars: er könnte erwidern, dass Sellars 1. die Tatsache übersieht, dass sich der logische Raum physikalischer Gegenstände im Raum und Zeit auf den logischen Raum von Sinnesinhalten stützt. >Logischer Raum. 2. Die Begriffe der Sinnesinhalte weisen diejenige logischer Unabhängigkeit voneinander auf, die für den traditionellen Empirismus kennzeichnend ist. >Unabhängigkeit, >Empirismus. 3. Begriffe für theoretische Entitäten wie z. B. Moleküle weisen diejenige gegenseitige Abhängigkeit auf, die Sellars möglicherweise zu recht den Begriffen für physikalische Tatsachen zugeschrieben hat, aber: die theoretischen Begriffe verfügen gerade deshalb über empirischen Inhalt, weil sie sich auf einen grundlegenderen logischen Raum stützen. >Theoretische Entitäten, >Theoretische Termini, >Unbeobachtbares. Sellars müsste zeigen, dass dieser Raum ebenfalls mit Kohärenz beladen ist, aber das kann er nicht, bevor er nicht die Idee eines grundlegenderen logischen Raumes als den der physikalischen Gegenstände im Raum und Zeit abgeschafft hat. >Räumliche Ordnung, >Zeitliche Ordnung, >Lokalisierung, >Gegenstände. Logischer Atomismus: Aussagen kommen nur wahrheitsfunktional in Aussagen vor. >Wahrheitsfunktionen. I 70 Atomismus/SellarsVsAtomismus/SellarsVsWittgenstein: Analyse steht nicht für Definition von Termini, sondern für die Erforschung der logischen Struktur des Diskurses - diese gehorcht keinem einfachen Muster. >Analyse/Sellars. Vgl. (Def wahrheitsfunktional/Tugendhat: von anderen Sätzen, nicht von Situation abhängig. Tugendhat I 285). (Def wahrheitsfunktional/Read: Konjunktion und Disjunktion heißen wahrheitsfunktional, weil ihre Wahrheit unmittelbar und direkt von der Wahrheit ihrer Bestandteile abhängt. Read III 85). II 314 SellarsVsWittgenstein/Paradoxie: um von einer bestimmten atomaren Tatsache zu sagen, sie würde von einer bestimmten elementaren Aussage abgebildet, müssen wir eine Aussage verwenden, in der die elementare Aussage zwar vorkommt, aber nicht wahrheitsfunktional! Wir müssen etwas sagen wie: (1) S (in L) bildet aRb ab. >Komplex, >Relation, >Atomismus/Wittgenstein, >Atomismus. Diese Abbildungsbeziehung kann nicht durch eine Aussage ausgedrückt werden. Wittgenstein dito. II 321 Wenn nur einfache nichtsprachliche Gegenstände abgebildet werden könnten, wenn komplexe Gegenstände Tatsachen wären, würde das zu der bekannten Antinomie führen, dass es atomare Tatsachen geben müsste, die Voraussetzung dafür wären, dass Sprache die Welt abbilden kann, für die sich aber kein Beispiel angeben lässt, wenn man einen Sprecher dazu auffordert. Beide Schwierigkeiten vermeidet man durch die Erkenntnis, dass komplexe Gegenstände keine Tatsachen sind. (VsTractatus). >Tatsachen, >Sachverhalte. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 |
de se | Lewis | Frank I 16ff Def de se/Lewis: Die Selbstzuschreibung individuierender Eigenschaften geschieht in einem Glauben de se (von sich selbst). Dieser lässt sich nicht als Glaube de dicto analysieren. Aber umgekehrt: Glaube de dicto und de re lässt sich als Glaube de se analysieren. Engerer Sinn: Der engere Sinne ist die Selbstzuschreibung von Eigenschaften, die das Individuum in Raum und Zeit lokalisieren. Castaneda: Indexikalische Bezugnahmen sind nicht aufeinander reduzierbar. VsLewis: Daher brauchen wir neben dem Glauben de se eigentlich noch einen "de te", "de nunc", "de ibi" usw. >de dicto, >de re, >Zuschreibung, >Selbstzuschreibung. --- Lewis IV 120ff Einstellungen de se/Lewis: Die Einstellungen die man irreduzibel über sich selbst hat sind nicht propositional, aber auch sie können durch Sätze ausgedrückt werden. Sie sind aber keine Propositionen. Bsp Man hält sich für einen Trottel, dann drückt man mehr eine Eigenschaft aus als eine Proposition. >Eigenschaft/Lewis, >Proposition/Lewis. IV 145 De se/Wunsch/Lewis: Objekte von Wünschen sind oft Eigenschaften und nicht Propositionen. Sie müssen nicht von allen Bewohnern derselben Welt geteilt werden. Proposition/Lewis/(s): Eine Proposition ist in möglichen Welten wahr oder nicht wahr. Dann gilt sie für alle, nicht personenbezogen für bestimmte Personen. IV 145/146 De se/Lewis: De se ist eine bestimmte Rolle (Lokalisierung auf bestimmte Weise) in möglichen Welten z.B. selbst der "Gewinner" sein (entspricht einer Eigenschaft). De dicto: ist bloß der Wunsch nach Welt mit Gewinnern und Verlierern (entspricht Proposition). Bsp Zwei allwissende Götter: Die beiden unterscheiden sich nicht in Bezug auf irgendeine Proposition. Wenn es darum geht auf dem höchsten Berg zu sitzen und Manna zu schleudern, können sie es tun oder lassen. >Zwei allwissende Götter. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Demonstrativa | Chisholm | I 75 Dies/Husserl: bezieht den Hörer zunächst in den Bereich des Sprechers ein. Dies/Chisholm: ist erklärbar ohne auf "ich " Bezug zu nehmen. I 76 Chisholm "Ich": ist ohne Demonstrativa, nur durch direkte Zuschreibung (Selbstzuschreibung) definiert. - "Ich" fehlt die "Sprecherbedeutung": hat normalerweise keine Bedeutung für einen selbst. >Sprecherbedeutung, >Ich, >Indexwörter. I 78 Analog: "Du" ist einziger Term ohne Hörerbedeutung (Adressatenbedeutung). I 76 Demonstrativa/dies/ich/Kaplan: "Ich" ist das einzige direkt referentielle Demostrativum, unabhängig von Gelegenheit. >David Kaplan. I 77 hier/Demonstrativa/Raum/Chisholm: beinhaltet keine Identifikation des Orts. - "Es ist kalt hier", bei gleichzeitiger Fehlmeinung darüber, wo man sei ist möglich. - Das ist keine Meinung darüber, wo man sei. Ort/Lokalisierung/Lokalisation/Chisholm: Dinge wie Planeten, Städte usw.: Teile von Eigenschaften und Räumen - keine absolute Theorie des Raums. >Raum, >Absolutheit. I 79 Jetzt/Demonstrativa/Chisholm: greift keine Zeit heraus (hat Russell auch nicht angenommen). - Das jetzt behält die Verbindung zur Gegenwart, das Präsens verliert sie. - Bsp Vor drei Tagen sagte er, dass es jetzt regnen werde. |
Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 |
Einzeldinge | Tugendhat | I 422 Einzeldinge/ED/TugendhatVsDonnellan: lokalisierende Kennzeichnungen sind grundlegend. Vgl. >Individuation/Strawson, >Individuation, >Identifikation, >Lokalisierung. Bei diesen gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen referentiellem und attributivem Gebrauch. >Attributiv/referentiell. Auch attributiv ist im weiten Sinn referentiell, weil sie den Gegenstand zwar nicht identifiziert, aber spezifiziert (vor einem Hintergrund unterscheidet). >Spezifikation. I 426 Einzelding/Identifikation/TugendhatVsStrawson: "hier", "Jetzt" genügen um Gegenstand und Raumzeit-Stellen existent zu machen. >Demonstrativa, >Logische Eigennamen. Raumzeit-Stellen sind die elementarsten Gegenstände. >Ontologie. Es muss dort aber auch etwas geben - wenigstens hypothetisch, dann liefert entsprechende Frage der Verifikation, für welchen Gegenstand der singuläre Term steht. >Singuläre Termini, >Leerer Raum, >Substantivalismus, >Relationismus. Top-down: Die Verwendung aller singulären Termini verweist auf demonstrative Ausdrücke. Bottom-up: Wenn durch die Demonstrativa die Verfikationssituation für das Zutreffen des Prädikats bezeichnet wird. >Zutreffen, >Prädikate, >Erfüllung, >Situation. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Ereignisse | Gärdenfors | I 65 Ereignis/Semantischer Bereich/Spracherwerb/Semantik/Gärdenfors: These: ich modelliere Ereignisse mit zwei Vektoren: einem Kraftvektor, der typischerweise eine Handlung repräsentiert und einen Resultatvektor, der eine Veränderung einer physischen Bewegung oder eines Objekts beschreibt. I 159 Ereignisse/Gärdenfors: hier gibt es grundsätzlich drei verschiedene Ansätze: (i) Metaphysische Analysen, die die Ontologie von Ereignissen beschreiben (ii) Kognitive Modelle, die zeigen wie Menschen (oder Tiere) Ereignisse mental repräsentieren. Siehe Langacker (1987, sec. 3.3)(1), Givón (2001)(2), Croft & Wood (2000)(3), Langacker,(2008, chap. 3)(4); Croft, (2012a, sec. 1.4)(5). I 160 (iii) Linguistische Studien, die die Ausdrücke beschreiben, mit denen Ereignisse konstruiert werden. Bsp [[ACT ‹Manner› ] CAUSE [BECOME (Y ‹BROKEN› ]]]. Vektoren/Ereignis/Gärdenfors: mit Vektoren können wir Veränderungen von Objekten darstellen und Ereignisse von ihren linguistischen Ausdrücken unterscheiden: Def Zustand/Gärdenfors: ist eine Menge von Punkten in einem Conceptual Space (BegriffsRaum). Def Veränderung/Gärdenfors: eine Veränderung eines Zustands wird durch einen Vektor repräsentiert. Def Pfad/Gärdenfors: ist eine kontinuierliche Abfolge von Veränderungen. (D.h. es gibt keine Sprünge). I 161 Vektoren: nicht alle gehören zum Handelnden: Bsp Gegenkräfte. Handelnder/Agent: ist nicht notwendigerweise Teil des Ereignisses. Gärdenfors: hier geht es um mentale Repräsentation, nicht um eine wissenschaftliche Darstellung dessen, was bei einem Ereignis z.B. physikalisch geschieht. I 162 Vektoren: ein Ereignisbeinhaltet wenigstens zwei Vektoren und ein Objekt. 1. Resultatvektor: repräsentiert die Veränderung, 2. Kraftvektor: verursacht die Veränderung. I 164 Ereignis/intransitiv/Gärdenfors: Problem: bei intransitiven Konstruktionen (Bsp „Susanna geht“) sind der Handelnde und das veränderte Objekt (patiens) identisch. Dann fallen der Begriffsraum des Handelnden und der des Objekts (patiens) zusammen. I 165 Teilereignisse/Dekomposition/Teile/Gärdenfors: bei der Aufteilung in Teilereignisse können zwei Wege gewählt werden: 1. Ereignisse können als gleichzeitig vorkommende oder parallele Teilereignisse in den Dimensionen des ObjektsRaums (patient space) aufgeteilt werden. 2. Sie können nacheinander durch Teile von Pfaden repräsentiert werden. Agent/Patiens/agent/patient/semantische Rollen/Gärdenfors: beide können als Punkte im KategorienRaum repräsentiert werden. Die Bereiche des Raums legen dann die Eigenschaften beider fest. I 166 Patiens/Linguistik/Gärdenfors: kann belebt oder unbelebt, konkret oder abstrakt sein. Es hat seinen eigenen Patiens-Raum (patient space) mit Bereichen für Eigenschaften. Die Eigenschaften beinhalten – anders als bei den Objektkategorien – meist die Lokalisierung. Handelnder: hat entsprechend seinen Agent-Raum, der wenigstens einen Kraftbereich hat. Dowty (1991): stellt prototypische Agenten und prototypische Patienten auf. Dabei geht es auch um volitionales Involviertsein in ein Ereignis.(6) I 171 Ereignis/Linguistik/Gärdenfors: es gibt drei Ansätze, Ereignisse in der Linguistik zu behandeln: 1. Lokalistischer Ansatz: (Jackendoff, 1976, 1983, 1990) (7)(8)(9): These: alle Verben können als Verben der Bewegung und Lokalisierung konstruiert werden. GärdenforsVsJackendoff: in seinem Ansatz können I 172 Kraftvektoren nicht angemessen dargestellt werden. 2. Ansatz über Aspekte: (z.B: Vendler, 1957)(10): unterscheidet zwischen Zuständen, Aktivitäten, Leistungen und Vollendungen. (Siehe auch Jackendoff, 1991, sec. 8.3; Levin & Rappaport Hovav, 2005, p. 90). (11)(12) I 174 3. Kausaler Ansatz: Bsp Croft (2012a, 2012b) (13)(14) dreidimensionale Repräsentation von kausalen und aspekthaften Strukturen von Ereignissen. Gärdenfors: das kommt meinem eigenen Ansatz am nächsten. Hier wird ein geometrisches Modell entworfen. I 175 Die Vektoren in solchen Modellen befinden sich nicht in einem Vakuum, sondern sind immer in Relation zu einem Bereich und seiner Information, z.B. Temperatur. GärdenforsVsCroft: sein Ansatz unterstützt keine Kraftvektoren. 1. Langacker, R. W. (1987). Foundations of cognitive grammar (Vol. 1). Stanford, CA: Stanford University Press. 2. Givón, T. (2001). Syntax (Vol. 1). Philadelphia, PA: John Benjamins. 3. Croft, W., & Wood, E. J. (2000). Construal operations in linguistics and artificial intelligence. In L. Albertazzi (Ed.), Meaning and cognition: A multidisciplinary approach (pp. 51–78). Amsterdam: John Benjamins. 4. Langacker, R. W. (2008). Cognitive grammar: A basic introduction. Oxford. 5. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press. 6. Dowty, D. (1991). Thematic proto-roles and argument selection. Language, 67, 547–619. 7. Jackendoff, R. (1976). Toward an explanatory semantic representation. Linguistic Inquiry, 7, 89–150. 8. Jackendoff, R. (1983). Semantics and cognition. Cambridge, MA: MIT Press. 9. Jackendoff, R. (1990). Semantic structures. Cambridge, MA: MIT Press. 10. Vendler, Z. (1957). Verbs and times. Philosophical Review, 56, 97 – 121. 11. Jackendoff, R. (1991). Parts and boundaries. Cognition, 41, 9–45. 12. Levin, B., & Rappaport Hovav, M. (2005). Argument realization. Cambridge: Cambridge University Press. 13. Croft, W. (2012a). Verbs: Aspect and argument structure. Oxford: Oxford University Press. 14. Croft, W. (2012b). Dimensional models of event structure and verbal semantics. Theoretical Linguistics, 38, 195–203. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Ereignisse | Montague | Lewis V 246 Def Ereignis/Richard Montague/Lewis: (Montague 1969)(1): Ereignisse sind bestimmte Eigenschaften von Zeit. Lewis: Das heißt das Ereignis wird mit der Eigenschaft identifiziert, eine Zeit zu sein, wann es passiert. >Eigenschaften, >Zeit, >Zeitpunkte, >Raumzeit, >Raumzeitpunkte, >Zeitliche Identität. LewisVsMontague: 1.In der Relativitätstheorie ist nicht immer klar, was Zeit überhaupt ist. >Relativitätstheorie. 2. Bei Montague müssen wir den Ort erst finden, bei D. Lewis ist die Region schon gegeben. >Lokalisierung, >Raumzeit-Region. Ereignis/Quine: (wie Lewis): Ein Ereignis kann einfach mit der Region identifiziert werden. - Dann können in einer Region keine zwei Ereignisse stattfinden. - Wenn zwei in derselben stattfinden, ist es ein einziges. >W.V.O. Quine. Falsch: zu sagen, Bsp Das eine Ereignis sei "qua Konferenz" das andere "qua Schlacht" (wenn es dasselbe ist). >Qua-Objekte. 1. Richard Montague. On the Nature of Certain Philosophical Entities. The Monist 53 (2):159-194 (1969) |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Ereignisse | Simons | I 129 Ereignis/Occurrents/Simons: Ereignisse, Prozesse, Vorkommnisse sind wie continuants in der Zeit, aber mit zeitlichen Teilen. Es können keine Identitätsbedingungen angegeben werden! Continuants sind nicht eliminierbar. Brutus-Ereignisse sind nicht ohne Referenz auf Brutus individuierbar. I 131 Ereignis/Teil/Mereologie/Simons: Räumlich und zeitlich ausgedehnte Ereignisse können Teile haben, die weder rein zeitlich noch rein räumlich sind, Bsp der Teil des Fußballspiels der einem einzelnen Spieler zuzuschreiben ist. Spanne/Span/spn(e): Die Spanne ist eine Raumzeitliche Lokalisierung. Insein: Insein geschieht innerhalb größerer Region. Abdecken: Man kann genau den Teil abdecken. Ausbreitung/spread/spr[e]: Die Ausbreitung ist ein genauer Raum. Spell/sp[e]: Der "spell" ist die genaue Zeit. Atomar: Wenn pan und spread = 0 ist dies atomar. Verbunden: Zwei Ereignisse sind verbunden, wenn ihre Spanne (bestehend aus span und spell) topologisch verbunden sind. Def zeitlicher Teil: Der zeitliche Teil enthält alle gleichzeitig vorkommenden Teile des Ereignisses (analog räumlicher Teil). Def Phase: Die Phase ist der zeitlich verbundene Teil. Def Scheibe: Eine Scheibe ist eine Phase mit Dauer 0. Def Segment: Ein Segment ist ein räumlich verbundener räumlicher Teil. Sektion/section: Eine Sektion ist ein Segment mit der Ausdehnung 0. I 134 Summe/Ereignis/Mereologie/Simons: Bei Summen von Ereignissen ist es anders als bei Summen von Objekten. Wenn Ereignisse kausal getrennt sind, können sie keine Summe bilden, dennoch können sie Teile eines umfassenderen Ganzen sein (sie können eine obere Schranke haben). Ereignisse erfüllen nicht die volle Mereologie, aber die schwächeren Axiome. I 182 Produkt/Ereignisse/Simons: Problem: Die Produkte könnten unterbrochen existieren. Bsp zwei Objekte könnten zwischen Überlappen und Getrenntheit alternieren, z.B. Lichtpunkte auf einem Schirm. Bsp zwei Gremien teilen zu einer Zeit bestimmte Mitglieder, zu anderen nicht. Problem: Im letzteren Fall kann dasselbe Produkt sich erneut ergeben, aber mit anderen Elementen (s.u. unterbrochene Existenz). >Unterbrochene Existenz. I 183 Die Veränderung von Produkten verlangt topologische Begriffe. I 182 Koinzidenz/Ereignisse: Das Fehlen der Extensionalität erlaubt nur einen Beweis von Koinzidenz statt von Einzigkeit. I 281 Ereignis/Reduktion/Reduktionismus/Forbes/Simons: Ereignisse sind offen für eine Reduktion in einer Weise, wie es Continuants nicht sind, daher ist es fraglich, ob es irreduzible Wahrheiten de re über Ereignisse gibt ((s) die eben nicht auf etwas anderes zurückgeführt werden könnten). Essentialismus: Da aber Ereignisse auch echte Objekte sind, sollte es auch wesentliche Wahrheit über sie geben. Problem: Sie werden durch Kennzeichnungen spezifiziert. Simons: These: pro Essentialismus für Ereignisse. Bsp Die Ermordung von Franz Ferdinand durch Gavrilo Princip enthält beide wesentlich. Bsp Bombe statt Schusswaffe: Dies ist ein anderer Mord, aber nicht bei vertauschten Kugeln. I 282 Es ist wesentlich für ein Ereignis, dass es Teil genau jener Ereignisse ist, von denen es aktual Teil ist. Anders: Der Vierdimensionalismus gehorcht nicht dem Essentialismus: I 305 Ereignis/continuants/Simons: "Ereignis": Hier ist eine Formel wie "a ‹ b" vollständig. Continuants: Hier brauchen wir zusätzlich einen zeitlichen Index: (mit Quantifikation) "(Et)[a ‹ t b]". >Continuants. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Farben | Sellars | I 41 Erkenntnistheorie/Farbe/Tradition/Sellars: These der Ausdruck "rot" wird von den Verbindungen mit der Kategorie der physikalischen Gegenstände gelöst - SellarsVs. Tradition: Bsp wir sehen nicht die Rückseite - Bsp eine zweidimensionale Fläche als Farbträger ist kein Gegenstand. >Aspekte, >Perspektive, >Objekte, >Sinnesdaten. Farben/Sellars: Die grundlegende Grammatik des Attributs Rot lautet: der physikalische Gegenstand x ist an der Stelle s und zur Zeit t rot. Die rote Farbe verdankt jedoch ihre Röte nicht selbst wieder einer Komponente, die rot ist! Man kann den Platz der Gegenstände nicht dadurch finden, dass man den Diskurs der Wahrnehmung analysiert, so wie wir Entitäten im vier-dimensionalen Raum nicht der Analyse dessen verdanken, was wir meinen. >Meinen, >Farbwörter, >Sprachgebrauch, >Sprachspiel. I 42/43 Rote Farbe ist nicht Extrakomponente eines Gegenstands - Farbe nicht aus der Analyse der Rede (als Komponente) zu gewinnen. Orte im Raum sind nicht durch Analyse dessen zu finden, was wir meinen. >Räumliche Ordnung, >Lokalisierung, >Realität, >Welt/Denken. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 |
Gegenstände | Quine | I 102 Goodman: "Kaninchenheit": ist ein diskontinuierliches Raum-Zeitsegment, das aus Kaninchen besteht. >Universalien/Quine. I 372f Gegenstände der propositionalen Einstellungen eliminiert: Thomas glaubt (Cicero hat...): nicht mehr Form "Fab" a = Thomas, b = ( ), sondern: "Fa" wobei "F" ein komplexer Ausdruck ist - "glaubt" ist nicht mehr Term, sondern Operator. I 402 Existenz: erwächst nicht aus Dichotomie von "Einzelding" und "Universale". Es kommt nicht darauf an, ob es sie gibt "Äquator", "Nordpol". Die Verknüpfung mit Reizen ist ein schwaches Argument für die Vorrangstellung physikalischer Gegenstände, macht die Termini aber allen Positionen zugänglich. I 412 Gegenstand: das, was singuläre Terme bezeichnen, benennen, als Werte annehmen. (Aber singuläre Termini eliminiert!). Bsp "Schimmer", nicht aber: "Schimmrigkeit". >Bezeichnen/Quine. >Universalien/Quine. I 438 Ideale Gegenstände werden nicht zugelassen, wohl aber geometrische Gegenstände!(Es besteht keine Identität ohne Lokalisierung.) I 435 Relativität: zusätzliche Dimension: Raum-Zeit: Punkt-Momente sind absolut verschieden, unabhängig von der relativen Bewegung des Gesichtspunkts. II 30 Gegenstand/Quine: das Raumzeit-Stück, kann auch verteilt oder verstreut sein. (Nominalismus, Goodman) >Nominalismus/Goodman. II 23 Physikalische Gegenstände sind trügerisch. Besser sind Raum-Zeit-Stücke, "Raum" und "Orte an sich": sind unhaltbar, sonst gäbe es absolute Ruhe und absolute Bewegung. Vierstellige Koordinaten reichen aus. Die Ontologie der reinen Mengenlehre - keine physikalischen Gegenstände mehr. II 156 ff Gegenstand (physikalisch)/Quine: beliebig verstreut und beliebig herausgegriffen. Bsp Tascheninhalt, einzelne Münze zu verschiedenen Zeitpunkten, Kombination mit Eiffelturm, R-Z-Punkte, alles mögliche - ist nicht so stark körperorientiert. Identifizierung wie von einer möglichen Welt zur anderen: ohne Inhalt, solange keine Anweisungen gegeben sind - Wert einer Variable. VI 32 Gegenstand/Ontologie/Quine: Körper konstituieren sich als ideelle Knoten in den Zentren einander überschneidender Beobachtungssätze. Problem: Beobachtungssätze sind nicht dauerhaft, daher ist die Vergegenständlichung (Reifizierung) immer schon eine Theorie. VI 34 Frage: was soll als echte Vergegenständlichung gelten und nicht bloß als theoretisch nützliche (wie Klassen) VI 35 Abstrakte Gegenstände: es ist sinnlos, von dauerhaften Reizphasen zu sprechen. Lösung: Pronomen und gebundene Variablen. VsSinguläre Termini: sind oft nicht referierend. Es muss unspezifizierbare irrationale Zahlen geben. Lösung: gebundene Variable statt singulärem Term. VI 38f Vergegenständlichung/Reifizierung/Quine: erstmals bei prädikativer Verbindung von Beobachtungssätzen, statt ihrer bloßen Konjunktion. "Das ist ein blauer Kiesel": verlangt eine Einbettung des Kiesels ins Blaue. VI 41 Abstrakte Gegenstände/Modallogik/Putnam/Parsons: Modaloperatoren können abstrakte Gegenstände einsparen. QuineVsModallogik: stattdessen Quantifikation (Postulieren von Gegenständen). Damit straffen wir die Wahrheitsfunktion. >Quantifikation/Quine; >Wahrheitsfunktionen/Quine. VII (d) 69 Gegenstand/Quine: ein Gegenstand kann unverbunden sein: Bsp USA mit Alaska. XII 36 Eigenschaften/Identität/Quine: Problem: (anders als bei Gegenständen) Eigenschaften sind letztlich auf Synonymie innerhalb einer Sprache gegründet. Es ist somit eine eher sprachabhängige Identität. V 39 Wir verzichten letztlich auf strenge Individuation von Eigenschaften und Propositionen. (Anderes Begriffsschema.) Frege dito: (Grundgesetze): Identität nicht auf Begriffe ausdehnen. XII 68 Gegenstand/Theorie/Quine: was ein Gegenstand letztlich ist, kann man nicht sagen. Es ist immer nur in Bezug auf eine Theorie (letztlich Gesamttheorie, d.h. Sprachgebrauch). Es ist aber falsch, zu sagen, dass Rede über Dinge immer nur innerhalb eines größeren Bereichs sinnvoll wäre. Das entspräche der falschen These, dass kein Prädikat auf alle Dinge zuträfe. Es gibt universelle Prädikate. >Prädikate/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Gesetze | Field | III 59 Gesetze/Physik/skalare Größen/Skalar/Temperatur/Field: Physikalische Gesetze für skalare Größen sind oft formuliert als Gesetze über eine Skalarfunktion T, die Quadrupel von reellen Zahlen (Raumzeit-Lokalisierung) auf reelle Zahlen (z.B. Temperatur) abbildet. Funktion T: (Skalarfunktion) hat dann die Form T = y ° φ-1. Mehrere Raum-Punkte auf einen Punkt der Skala abgebildet: φ -1: Umkehrung der Funktion: (Urbild statt Abbild): weil zweimal verarbeitet: 2. Mal rückwärts). φ (x): Koordinaten von x im Raum φ -1(x): Bilder der Koordinaten auf Linie R. >Naturgesetze, >Naturkonstanten, >Messungen, >Theorien, >Physik. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Gottesbeweise | Bolzano | Simons I 321 Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: Bolzano umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht. >Klassen. a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist. b) Angenommen, es gibt irgendein Ding A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon. c) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A,B,C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist. d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn unbedingt, haben wir es schon. e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz etwas voraus, das sie bedingt. f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott. Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen. >Gegründetheit/Fundierung, >Begründung, >Letztbegründung, >Bedingungen. 1. RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der „Klasse aller unbedingten Dinge“ Zweifel haben. >Russells Paradoxie, >Paradoxien, >Mengen, >Mengenlehre. Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen. >Lokalisierung. 2. SimonsVsBolzano: Schritt f) I 322 Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. >Regress. Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig. (Simons pro). Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen. >Abhängigkeit, >Kausale Abhängigkeit, >Ontologische Abhängigkeit. Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein? ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen: h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist. (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip). >Kontraposition. i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt. j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes. SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt. >Atomismus. Bedingungs-Prinzip/Simons: ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (//), d.h. (N) (a // x ↔ (Ey)[x ε a u a // x] u ~ x ε a) >Starrheit. SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten. >Stärker/schwächer, >Stärke von Theorien. I 323 Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise „einen Gott“ nennt. >Gott, >Existenz, >Ontologie. Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit. >Unabhängigkeit, >Existenzsatz. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Ich | Perry | Frank I 398ff Extra-Sinn/Ich/PerryVsCastaneda: Der Extra-Sinn kann von anderen genauso erfasst werden, er erklärt nicht Unterschied. >Extra-Sinn/Castaneda. I 399f Ich/er/Referenz/Bezug/Sinn/Bedeutung: Unterschied: Quasi-Indikator schreibt Bezugnahme zu, stellt sie aber nicht her. >Ich/Castaneda, >Quasi-Indikator. Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference, and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55 James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An International Series on Contemporary Philosophers and Logicians, Vol. 6), Dordrecht 1986 Frank I 402ff Ich/Castaneda/Perry: "Ich" ist nicht durch eine bestimmte Kennzeichnung ersetzbar, wenn Verhalten erklärt wird: Ich ist ein "wesentliches Indexwort". >Indexwörter, >Indexikalität, >Kennzeichnungen. Problem: gleicher Satz, anderer Sprecher: falscher Glaube "ich mache eine Schweinerei...". Falsche Lösung: "und ich bin derjenige": das ist wieder ein neues Indexwort. "Fehlender begrifflicher Bestandteil": hilft nicht: ich kann glauben, dass ich es bin, ohne bestimmten Begriff von mir. >Selbstidentifikation, >Selbstwissen. Falsch: Kennzeichnung: "derjenige, der die Schweinerei macht": hilft nicht, weil es keine Verbindung zu mir gibt. I 403 Glauben/Ich/Perry: Lösung: Unterscheidung Glaubens-Zustand/Glaubens-Gegenstand. - Bsp Die Veranstaltung beginnt um 12:00 - d.h. "jetzt!" oder "schon vorbei" oder "noch Zeit". Gegenstand: Die um 12:00 beginnende Veranstaltung. Zustand: "jetzt" - bestimmte Kennzeichnung ohne Index genügt nicht. >"Jetzt", >Zeitliche Lokalisierung. I 414 Ich/Individuation/Perry: Folgende Bedingungen reichen nicht: Propositionen de re, de dicto, zusätzliches begriffliches Merkmal, Lokalisierung in Raum und Zeit, Relativierung auf Personen und Orte, zwei verschiedene Beschreibungen ohne "Ich". >Propositionen, >de re, >de dicto, >Räumliche Lokalisierung, >Kennzeichnung. Perry wie Castaneda: "ich" ist nicht ersetzbar! >Ich/Castaneda, >H.-N. Castaneda. Zeit/Person-Proposition: Die Proposition unterscheidet mich nicht von den anderen: "J.P. gestern im Supermarkt" ist für andere genauso wahr. >Supermarkt-Beispiel. Bewertungskontext = Meinungskontext: "die Veranstaltung beginnt jetzt" ist um 12:00 wahr - hilft nicht! Wahr/falsch: Diese Unterscheidung hilft nicht: dass Berg A höher ist als B, mag wahr sein, führt aber nicht auf den richtigen Weg. - Es gibt nichts, was alle gemeinsam glauben. Lösung: Die zwei verirrten Wanderer sind im selben Meinungszustand (individuiert durch Indexwörter), aber nicht derselben Meinung. >Wanderer-Beispiel. |
Perr I J. R. Perry Identity, Personal Identity, and the Self 2002 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Identifikation | Peacocke | I 173 Demonstrativa/Identifikation/Evans/Peacocke: Liberale Theorie/Peacocke: Die Fähigkeit zur Identifikation ist eine allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation. Evans: plus aktuelle Lokalisation. >Identifikation/Evans, >Räumliche Lokalisierung. Peacocke: Dann sind überhaupt keine Gedanken eines Verirrten über gesehene Gegenstände möglich. >Gedanken, >Denken, >Wissen, >Selbstwissen, >Selbstidentifikation. Kognitive Landkarte/Erinnerungsbilder/Wiedererkennen/Peacocke: Erinnerungsbilder sind nicht kausal sondern echt demonstrativ. >Wiedererkennen, >Erinnerung. I 172 Bsp Ein Verirrter denkt: "hier steht ein Glas": Peacocke: das ist immer noch eine Aussage über einen Ort im öffentlichen Raum. >Raum, >Prädikation, >Zuschreibung. |
Peacocke I Chr. R. Peacocke Sense and Content Oxford 1983 Peacocke II Christopher Peacocke "Truth Definitions and Actual Languges" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 |
Korrektheit | Tugendhat | I 441 Korrektheit/Sprache/Tugendhat: Bsp Signalsprache bei Tieren oder Mensch: hier sind die Regeln kausal oder konventionell, dann wird der Gebrauch als "richtig" bezeichnet. - Dann sind Klassifikationsausdrücke = Quasi-Prädikate (nur in Anwesenheit des Gegenstands). >Signalsprache, >Klassifikation, vgl. >Tiersprache. I 442 Situationsunabhängig: wenn die Wahrnehmungssituation durch raumzeitliche Lokalisierung spezifiziert wird und so vergegenständlicht wird. >Situationen, vgl. >Zeitloses. I 444 Wenn der Beobachter eine situationsunabhängige Sprache spricht, kann er er auf eine situationsabhängige Sprache (Bsp von Messinstrumenten) mit Zuschreibung von Wahrheit/Falschheit reagieren. >Messen, >Wahrheitswerte. I 445 Wahrheit: Wenn der Sprecher nur Quasi-Prädikate hat, müsste er zwischen Regelkonformität und Situationskonformität unterscheiden können - dann Korrektur von Irrtum über Verifikationsregeln. >Quasi-Prädikat, >Terminologie/Tugendhat. I 446 Aber per definitionem nicht, wenn nur Quasi-Prädikate vorhanden sind. Lösung: singuläre Termini, dann gibt es Konstanz eines Identifizierbaren. >Singuläre Termini. I 519 "richtig"/Tugendhat: ist Grundbegriff. I 448 Wahrheit/Korrektheit/Tugendhat: dass ein Ausdruck unwahr verwendet wird (Lüge) setzt voraus, dass er regelkonform (!) gebraucht wird. - Deshalb muss man Korrektheit und Wahrheit trennen. - Man muss mit singulären Termini und Quantoren auf andere Situationen Bezug nehmen können. >Quantoren, >Situationen. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Logischer Raum | Stalnaker | I 81 Glau/Glauheit/Stalnaker: Glau bildet keine Region im logischen Raum. >Glau. Logischer Raum: Prinzip: Alle Relationen müssen in intrinsischen Eigenschaften fundiert sein. >Intrinsisch, >Relationen, >Fundierung. I 83/84 Def Äquivalenz/Lokalisierung/logischer Raum/Stalnaker: Zu sagen, dass i äquivalent zu j ist, heißt zu sagen, dass die Lokalisierungsfunktionen i und j dieselbe mögliche Welt (MöWe) repräsentieren. >Äquivalenz. Def intrinsische Eigenschaft: Eine intrinsische Eigenschaft ist eine Region im logischen Raum, die invariant ist in Bezug auf diese Äquivalenzrelation. Der Gegensatz ist die konventionelle Eigenschaft. >Konventionen, >Eigenschaften. I 85 Logischer Raum/Stalnaker: Der logische Raum ist nicht unabhängig von den Individuen gegeben, die ihn bewohnen, aber er ist abstrahiert von der Welt wie wir sie vorfinden. >Abstraktion. I 127 Räumlich/logisch/Stalnaker: Lösung/Stalnaker: Die Lösung liegt in unseren Intuitionen: Die meisten von uns haben eine aktualistische Konzeption von möglichen Welten und möglichen Individuen, aber sie vertreten einen Possibilismus in Bezug auf räumliche Lokalisation. Orte nördlich und südlich von uns sind genauso real. Wir brauchen keine Surrogate für abwesende Gegenstände. Selbst wenn es keine Welt-unabhängige Identität gibt, gibt es doch eine lokalisationsunabhängige Identität. >Identität, >Lokalisation. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Ontologie | Chalmers | I 286 Ontologie/Aspekte/Information/psychisch/physisch/Chalmers: Wenn wir von phänomenaler und physikalischer (physikalisch realisierter) Information sprechen, wie ernst müssen wir die ontologischen Implikationen nehmen? In welchem Maß wird Information hier reifiziert? Heißt es, dass das physikalische, das Phänomenale oder beides ontologisch abhängig vom Informationalen sind? >Aspekte. I 301 Ontologie/Chalmers: Wenn wir Information als etwas mit zwei Aspekten auffassen, welcher ist dann primär? Sind Informationsräume und Informationszustände nur nützliche Konstrukte oder sind sie ontologisch fundamental, Ist Information primär oder das Physische und das Phänomenale? I 302 Eigenschaftsdualismus/Chalmers: Ich möchte über ihn hinausgehen, dann bei ihm sind die zwei Aspekte bloß getrennt. Ich möchte die Rolle, die die >Information spielt, ernster nehmen. Wir werden spekulative Metaphysik betreiben. >Eigenschaftsdualismus/Chalmers. In physikalischen Theorien werden fundamentale Zustände als Informationszustände individuiert. Während die Physik uns nicht sagt, was Masse oder Ladung ist, hat sie es mit Differenzen und Lokalisierungen in den entsprechenden Informationsräumen zu tun. Die Physik macht auch keinerlei Aussagen darüber, wie die Informationszustände realisiert sind, solange die kausale oder dynamische Struktur korrekt erfasst ist. I 303 So könnte das Universum ein gigantischer Computer sein. Fredkin: (1990)(1) These: Das Universum könnte ein riesiger zellulärer Automat sein. Leckey: (1993)(2) These: Die Raumzeit könnte in einem Computerprozess fundiert sein mit unterschiedlichen Schichten (registers) mit geeigneten Kausalrelationen zwischen ihnen für jede Grundeigenschaft der Welt. Ontologie/Chalmers: dann hätte man ein Bild der Welt als einer Welt reiner Information. Nach dieser Sichtweise ist es ein Fehler, mehr über die Welt sagen zu wollen. I 304 VsWheeler/VsFredkin: 1. Phänomenale Eigenschaften haben eine intrinsische Natur, die durch die Lokalisierung im Informationsraum erschöpft ist. >Intrinsisches, >Extrinsisches. 2. Der Begriff eines reinen Informationsflusses ist nicht kohärent. Könnte es nicht Unterschiede geben, die nicht ihrerseits wieder in Unterschieden irgendeiner zugrunde liegenden Eigenschaft fußen? Unterschiede müssen immer Unterschiede in etwas sein. Lösung/VsVs/Chalmers: Wir könnten direktes Wissen über eine intrinsische Natur in der Welt haben und diese könnte dafür gebraucht werden, Informationszustände zu begründen. I 305 Chalmers: So können wir den Vorschlag von Russell(3) aufgreifen und sagen, die unbekannten intrinsischen Eigenschaften der Welt sind phänomenale (oder protophänomenale) Eigenschaften. Russell brauchte sie als den Kausaleigenschaften der Physik zugrunde liegend, wir brauchen sie für die Fundierung der Informationszustände. Wir können damit zwei Probleme gleichzeitig lösen. >Fundierung. Chalmers These: Die Informationsräume, die die Physik verlangt sind ihrerseits gegründet in phänomenalen oder protophänomenalen Eigenschaften. Jedes Mal wenn eine Masse oder eine Ladung realisiert ist, steckt eine mikrophänomenale Eigenschaft dahinter. Die letztlichen Unterschiede sind mikrophänomenale Unterschiede. Damit haben wir auch zwei Aspekte. >Phänomenologie/Chalmers, >Protophänomen. 1. E. Fredikin, Digital Mechanics. Physica D45, 1990,: pp. 254-70 2. M. Leckey, The universe as a computer. A model for prespace metaphysics. Ms Philosophy Department, Monash University, 1993. 3. B. Russell, The Analysis of Matter, London 1927 |
Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |
Ontologie | Hintikka | II 40 Ontologie/Existenz/Nichtexistenz/Hintikka: Wenn wir zulassen, dass der Bereich unserer Quantoren auch für nicht-existente Objekte erweitert wird, ist die dringendste Frage: Wo sind diese nicht-existenten Objekte? Bsp: „jedermanns Liebhaber", Bsp „niemandes Geliebter". Beide sind offensichtlich möglich. Aber anders als Meinongs rundes Quadrat. Bsp: „der Neider von allen“, Bsp „der von jedem beneidet wird“. Pointe: Beide sind unvereinbar. Ersterer muss den Letzteren lieben, aber der letztere kann nicht vom Ersten geliebt werden. Jeder/alle/niemand/Hintikka: Es ist hier keine Lösung zu behaupten, dass „jeder“ bzw. „niemand“ nur über existente Objekte ginge. ((s) D.h. wir müssen hier nicht-existente, oder mögliche Objekte (Possibilia) zulassen. Meinong/Hintikka: Meinong schöpfte die Kraft seiner Argumente aus der Tatsache, dass wir hier nicht-existente Objekte zulassen müssen. (Siehe auch >Nichtexistenz/Terence Parsons). Nichtexistenz/nicht-existente Objekte/Lokalisierung/Mögliche Welten/Hintikka: These: Jedes nicht-existente Objekt ist in seiner eigenen Welt. II 88 Ontologie/Ding/Gegenstand/Objekt/Hintikka: Die Ontologie der meisten Philosophen steht auf dem Kopf. Und zwar deshalb, weil sie unabhängige Gegenstände als Bausteine suchen. II 89 HintikkaVsTradition: Feste Gegenstände sind aber nicht die Bausteine unserer Welt. Statt dessen geht es um Massepunkte, die die Gegenstände als Lösungen von Differentialgleichungen ergeben. Geometrie/Hintikka: Aus demselben Grund ist Geometrie fundamentaler als Mengenlehre. Raum/Zeit/Kant/Hintikka: Kant hat daher aus noch einem weiteren Grund recht, wie unsere Analyse zeigt: Raum und Zeit sind grundlegend, weil die Gegenstände sich in ihnen erst bilden. ((s) Das liegt daran, dass wegen der manchmal nicht geschlossenen Kurven etwas in einer möglichen Welt (hier = Zeitschnitt) kein Objekt ist, wohl aber in einer anderen). Raum/Zeit/Hintikka: Ihr begrifflicher Vorrang hat noch andere Konsequenzen: Er zeigt, dass der Ausdruck „mögliche Welt“ unangemessen ist. II 90 Mögliche Welten/Hintikka: Der Ausdruck setzt voraus, dass eine Raumzeit geteilt wird. II 90 Gegenstand/Objekt/Ding/Identifikation/Identität/Individuation/Raumzeit/Hintikka: Raumzeit (RZ) ist immer noch bloß ein Mittel der Identifizierung. Was das Ergebnis der Identifikation bestimmt, ist das Tripel der Funktionen f, g, h, Diese Funktion spezifiziert in unserem Modell die Gesamtheit der Bewegungen der Massepunkte. Sie sind der harte Kern der Identifikation und Individuation. Materie/Hintikka: Identifikation und Individuation beruhen auf materieller Realität. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Perspektive | Perspektive: Die Anordnung von Gegenständen, wie sie sich in Bezug auf die Wahrnehmung aus einer geometrischen Lokalisierung des Wahrnehmenden innerhalb eines GegenstandsRaums ergibt. Im weiteren Sinn bedeutet das Einnehmen einer fremden Perspektive auch das Einnehmen des Standpunkts einer anderen Person oder Gruppe im Rahmen einer Diskussion. Siehe auch Fledermaus-Beispiel, Fremdpsychisches. |
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Perspektive | Hintikka | II 115 Wissen-wer/sehen/visuelle Wahrnehmung/perspektivische Identifikation/Hintikka: Def Sehen/Hintikka: ein Objekt sehen: Personen und Körper, die dieselbe Lücke im Wahrnehmungsfeld von John einnehmen, kann dieser identifizieren. Dabei weiß er auch, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Objekte an der stelle sein können. Pointe: Dabei muss John nicht wissen, wer diese Person ist! Wissen-wer/Sehen-wer/Hintikka: Hierzu brauchen wir zusätzlich eine Identifikation, die auf öffentlichen (objekt-zentrierten) Kriterien basiert. Öffentlich/perspektivisch/Sprache/logische Form/Hintikka: Der Unterschied zwischen perspektivischer und öffentlicher Identifikation zeigt sich auch sprachlich: Bsp öffentlich: Ist eine Identifikation erfolgreich, wenn es wahr ist, dass: (1) John sieht, wer b ist. (2) John erinnert sich, wer b ist. (3) John weiß, wer b ist. II 116 Dagegen: perspektivisch: (4) John sieht b. (5) John erinnert sich an b. (6) John kennt b. Hintikka/(s): Das perspektivische kann ein bloßes Betrachten sein, die Augen auf etwas ruhen lassen, ohne zu wissen, wer oder was das ist. Querwelteinidentität/Starrheit/HintikkaVsKripke: Es geht eher um die Weise der Identifikation (öffentlich/perspektivisch) als um Starrheit oder Nichtstarrheit. >Starrheit, >Mögliche Welten. Die Weise der Identifikation entscheidet darüber, was als ein und dasselbe Individuum zählt. II 120 Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/perspektivisch/privat/Hintikka: b im perspektivischen Sinn identifizieren hießt, eine Lücke für b unter den visuellen Objekten finden, d.h. b visuell lokalisieren. Logische Form: Visuelle Identifikation entspricht der Beantwortung einer Wo-Frage. ((s) Lokalisierung im GesichtsRaum). Perspektivisch/Hintikka/(s): Perspektivisch entspricht nicht streng, aber als Gegensatz zum öffentlichen, dem privaten Blickpunkt. Def Identifikation/visuelle Wahrnehmung/öffentlich/t/Hintikka: Identifikation ist die Fähigkeit, b auf der Landkarte abstrakten überpersönlichen Wissens zu lokalisieren. D.h. die Fähigkeit zu interpretieren, was man sieht. Logische Form: Die logische Form ist visuelle Identifikation. Öffentlich: Öffentlich heißt eine Was-Frage oder Wer-Frage zu beantworten. Interpretation/sehen/Wahrnehmung/Hintikka: Die Interpretation besteht hier darin, unseren Empfindungen eine Bedeutung zuzuschreiben. Analog: Abstrakte Zeichen als Buchstaben zu interpretieren ist analog (sehen-als). ((s) Stärker/schwächer: Eine Druckseite zu betrachten und festzustellen, dass es Gedrucktes ist, ist schwächer. Die stärkere Variante wäre, es zu lesen. Öffentlich/Identifikation/Hintikka: Es ist gefährlich, unsere Methoden der öffentlichen Identifikation so zu interpretieren. >Identifikation, >Individuation, Perspektivisch/privat/Hintikka: Die perspektivische Identifikation liefert ein eigenständiges Begriffsschema (Begriffssystem). Symmetrie/Asymmetrie/Identifikation/logische Form/Alltagssprache/Identifikation/perspektivisch/öffentlich/Hintikka: Symmetrie: In der Logik (logischen Form) gibt es eine Symmetrie zwischen den Ausdrücken für öffentliche bzw. perspektivische Identifikation. Asymmetrie/Alltagssprache: In der normalen Sprache gibt es diese Symmetrie nicht. Grund: Für die öffentliche Identifikation haben wir versteckte Quantoren. Perspektivisch: Hier brauchen wir eine direkte Objekt-Konstruktion. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Phänomene | Stalnaker | I 269 Def Phänomenale Information/Terminologie/Lewis/Stalnaker: Phänomenale Information sei - jenseits physikalischer Information - eine irreduzible andersartige Information. Die beiden sind voneinander unabhängig. Stalnaker: Es ist die Art Information, die Jacksons Farbenforscherin Mary erwirbt. Sie ist mit der bescheidenen Sicht kompatibel. >Farbenforscherin Mary, >Farben/Jackson, >Wissen/Jackson, >Wissen wie. Lewis: These: Phänomenale Information ist nicht, was Mary fehlt. I 271ff Phänomenale Information/Selbst/Subjektivität/Stalnaker: Bsp Mary weiß in ihrem Zimmer, dass der Schatz auf einem riesigen Soldatenfriedhof in der 143. Reihe in südlicher Richtung und in der 57. Reihe in westlicher Richtung liegt. Problem: Dann weiß sie immer noch nicht, dass der Schatz "hier" ist. Problem: Auch wenn sie davor steht, kann sie sich verzählt haben. ((s) Dann weiß sie nicht, welche Proposition der Satz ausdrückt.) Im Zimmer: Im Zimmer kann sie sich auch nicht täuschen. Objektiver Inhalt: Der objektive Inhalt ist schon im Zimmer möglich zu lernen. Subjektiver Inhalt: Der subjektive Inhalt kann nicht als zeitlose Proposition mit "hier" ausgedrückt werden. >Lokalisierung, >Indexwörter, >Indexikalität. I 274 Phänomenale Ununterscheidbarkeit: Phänomenale Ununterscheidbarkeit ist im Zusammenhang mit Farben möglich, aber nicht bei möglichen Welten. >Ununterscheidbarkeit, >Mögliche Welten. I 274 Phänomenale Information/Selbstidentifikation/Stalnaker: Bsp Person mit Gedächtnisverlust: Rudolf Lingens weiß nicht mehr, ob er Lingens ist oder Gustav Lauben. >Selbstidentifikation. Fehler: Es ist ein Fehler anzunehmen, dass es dann eine mögliche Welt geben müsste, die genau so wäre wie die wirkliche Welt, nur dass die Erfahrungen von Rudolf Lingens mit denen von Gustav Lauben vertauscht wären. Selbst wenn ein solcher interpersoneller Vergleich zwischen möglichen Welten verständlich wäre, ist das nicht damit vereinbar, dass Selbst-Lokalisierung eine irreduzible Information ist. >Zentrierte Welten. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Prädikate | Davidson | Glüer II 94f Toastbrot Bsp/Davidson/Glüer: Bsp "Strange goings on! Jones did it slowly, deliberately, in the bathroom, with a knife, at midnight. What he did was butter a piece of toast. (1967) (7) Jones buttert im Bad um Mitternacht mit einem Messer und bedächtig einen Toast. (8) Jones buttert um Mitternacht einen Toast (9) Jones buttert einen Toast. Toast-Bsp/Davidson: kürzere Formulierungen mit weniger Relationen führen nicht zu bedeutungsverschiedenen Prädikaten. Toastbrot Bsp/Davidson/Glüer: es ist nicht einzusehen, warum nicht ein Prädikat ad infinitum modifiziert werden könnte: wenn wir jedesmal von einer Bedeutungsveränderung ausgehen müssten, stünden wir von einem unendlichen >Lexikon. II 95 Davidson schlägt vor, Sätze wie (9) als Existenzquantifikation zu deuten, und Prädikate wie "buttert" als dreistellig, das heißt, mit einem zusätzlichen, an der Satzoberfläche nicht reflektierten Ereignisplatz. Damit ist (9) wahr genau dann, wenn (9') (Ex)(buttert(Jones,ein Toast, x)) wenn es mindestens ein Ereignis x gibt, so dass x ein Buttern eines Toastes durch Jones ist. Für Davidson haben Handlungssätze die Form existenzquantifizierender Prädikationen, sind also keine Handlungsbeschreibungen in dem Sinne, dass sie als ganze auf ein bestimmtes Ereignis referieren. Aus solchen Prädikationen können jedoch singuläre Termini gebildet werden, z.B. "das Buttern des Toastes durch Jones".((s)Das ist eine Kennzeichnung) Davidson: "dated particulars" nicht wiederholbare Entitäten mit definiter Raum zeitlicher Lokalisierung. Komplexere sind als Konjunktionen zu deuten. (8') (Ex)(buttert (Jones, ein Toast,x) und um Mitternacht(x)) ((s) Vgl. heutzutage: >Frame-Theorien.) |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Propositionen | Lewis | Frank I 17 Proposition/Lewis: Wir brauchen die Menge von möglichen Welten (MöWe), in denen diese Proposition gilt. >Mögliche Welt/Lewis. Def Eigenschaft/Lewis: Wir brauchen auch die Menge der (aktuellen oder nicht-aktuellen) Wesen, denen diese Eigenschaft zukommt. >Eigenschaft/Lewis. Proposition/Lewis/Frank: Nun lässt sich zwischen jeder Proposition und der Eigenschaft, eine Welt zu bewohnen, in der die Proposition gilt, eine Eins-zu-Eins-Entsprechung herstellen. Sie erlaubt es, auf Propositionen als die Gegenstände der Einstellungen zu verzichten. Es gibt nun aber Einstellungen, die sich nicht als E zu Propositionen analysieren lassen: in denen wir uns selbst in Raum und Zeit lokalisieren. Bsp Gedächtnisverlust: Jemand stößt auf seine eigene Biographie und kann sich selbst dennoch nicht zuordnen ((s) weil eine Proposition mit einer Menge von möglichen Welten korrespondiert, dann ist Bsp "ich bin hier" in jeder möglichen Welt wahr und daher kein Wissen.) Frank I 329 Proposition: Eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind ist extensional. Vorteil: Ein Vorteil ist der nicht-perspektivische Zugang ((s) nicht jeder in seiner eigenen möglichen Welt.) Frank I 355 Propositionen: haben nichts Intersubjektives an sich. Daher ist die Subjektivität der Bezugnahme der ersten Person problematisch. >Erste Person, >Subjektivität, >Zentrierte Welt. --- Lewis IV 137 Proposition/Lewis: Eine Proposition teilt die Bevölkerung in Bewohner von Welten, in denen sie gilt, und solche, in denen sie nicht gilt. Durch Glauben rechnet man sich dann selbst einer zu und lokalisiert sich in einer Region des logischen Raums. Wenn Quantifikation über mehrere mögliche Welten hinweg (querweltein) möglich ist, gibt es eine große Population über Welten und Zeiten hinweg. IV 142 Bsp Heimson glaubt ich bin Hume. Perry/Lewis: Die Selbstzuschreibung einer Eigenschaft ist keine leere Proposition. Heimson ist Hume. Alle Propositionen, die für Hume wahr sind, sind auch wahr für Heimson, weil beide in derselben Welt wohnen. Lewis: Also glaubt Heimson dasselbe wie Hume, indem er eine wahre Proposition glaubt. Das Prädikat "glaubt, Hume zu sein" trifft auf beide zu. IV 142 Heimson-BspVsPropositionen als Glaubensobjekte: Sonst wäre "ich bin Hume" entweder beide Male wahr oder beide Male falsch ((s) Unterschied Proposition/Aussage). IV 145 Proposition: In einer geteilten Welt ist jede Propositionen entweder wahr oder falsch. Daher sind individuelle Wunschobjekte eher Eigenschaften (die selbst zugeschrieben werden können) als Propositionen. IV 146 Proposition: keine Proposition: Bsp "Es gibt etwas, was ich jetzt wünsche und ich werde es auch noch wünschen wenn ich es habe, nur werde ich dann zufriedener sein". Vorheriges ist keine Proposition, weil sie auf Zeitabschnitte vorher und nachher zutrifft. Ein Zeitabschnitt von mir wird nicht glücklich sein in einer Welt zu leben, in der es irgendwann so weit ist. Lösung: Der Wunsch nach der Eigenschaft, zeitlich später lokalisiert zu sein. Wir machen die Lokalisierung im logischen Raum statt den Propositionen: Bsp Der Kreuzfahrer will eine Region im logischen Raum ohne vermeidbares Unglück - das sind Eigenschaften. --- V 160 Proposition: Eine Proposition ist keine linguistische Entität. Keine Sprache hat genug Sätze, um alle Propositionen auszudrücken. Wahrheitsfunktionale Operationen mit Propositionen sind Boolesche Operationen über Mengen von möglichen Welten (Inklusion, Überlappung usw.). --- ad Stechow I 42 ((s) > Sprache/unendlich/Lewis/(s): Die Menge der Propositionen ist größer als die Menge der Sätze, weil sie der Potenzmenge der möglichen Welten entspricht.) Siehe: "Gibt es unendlich viele mögliche Sätze in einer natürlichen Sprache?" --- Frank I 329ff Proposition/Lewis: Eine Proposition ist eine Menge von möglichen Welten, in denen sie wahr sind (extensional). Vorteil: nicht-perspektivischer Zugang. ((s) Nicht jeder hat seine eigene mögliche Welt.) Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference, and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55. James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri Castaneda, Profiles: An International Series on Contemporary Philosophers and Logicians, Vol. 6, Dordrecht: 1986. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Propositionen | Sellars | I XXXII Proposition/Gedanken/Tradition: klassischen empirisches Modell der Gedanken: sie haben die Funktion, Wörtern und Sätzen Bedeutung zu geben. >Wortbedeutung, >Satzbedeutung. Ihre Aufgabe: in Form von Überzeugungen Handlungen zu erzeugen. RyleVs: Kategorienverwechslung: Gedanken sind nicht lokalisierbar. ((s)Terminologie/(s): hier werden nur Gedanken erwähnt, nicht Propositionen). >Gedanken, >Kategorien/Ryle, >Lokalisierung, >Räumliche Ordnung, >Zeitliche Ordnung, >Logischer Raum. |
Sellars I Wilfrid Sellars Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999 Sellars II Wilfred Sellars Science, Perception, and Reality, London 1963 In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 |
Prototypen | Gärdenfors | I 26 Prototypen/Eigenschaften/Gärdenfors: (vgl. Rosch, 1975(1), 1978(2), Mervis & Rosch, 1981(3), Lakoff, 1987(4)): wir können Prototypen von Eigenschaften als zentrale Punkte in einer Region innerhalb von Bereichen auffassen. I 27 Prototypen/Eigenschaften/Gärdenfors: Eigenschaften wie Bsp warm oder Bsp groß haben keine Prototypen. Sie entsprechen offenen Regionen in einem Bereich, in denen kein Punkt als der typischste identifiziert werden kann. Den Bereich können wir dann durch eine Voronoi-Tesselierung aufteilen. Ähnlichkeit: eine Voronoi-Tesselierung kann ein Ähnlichkeitsmaß in einem Bereich liefern, das zusammen mit einer Menge von Prototypen eine Menge von Kategorien liefert. Diese Aufteilung in diskrete Räume macht es möglich, dass nur eine endliche Anzahl von Wörtern gebraucht wird, um auf die Regionen zu referieren. Das erklärt eine kognitive Ökonomie beim Lernen von Begriffen. I 28 Die Tesselierung des Bereichs in Regionen kann feiner und gröber sein. I 42 Prototyp/Begriffe/Lernen/Gärdenfors: wenn wir Prototypen beim Lernen von Begriffen annehmen, können wir davon ausgehen, dass diese im Begriffsraum geometrisch zwischen den Lokalisierungen von Lernbeispielen für den entsprechenden Begriff liegen. Lernen: Beim Lernen, d.h. dem Hinzutreten neuer Beispiele, verschiebt sich die geometrische Lokalisierung des Prototyps, also des Zentrums des Bereichs, der durch die Beispiele gebildet wird. I 43 Damit werden die Begriffe dynamisch. Es verschieben sich auch die Grenzlinien der Voronoi-Tesselierung, d.h. es ergibt sich eine neue Tesselierung. Kategorien: im Zuge der Verschiebung der Grenzlinien der Tesselierung (beim Lernen neuer Beispiele für Begriffe) ergeben sich auch neue Kategorien, aber nur solche Kategorien, die an die geänderten Prototypen angrenzen. Lernen: dieser Lernmechanismus ermöglicht extrem schnelles Lernen. I 44 Fehler: auch Fehler beim Lernen werden erklärt: das Kind hat zunächst nur Namen für wenige Tiere, die für es alle in derselben Kategorie lokalisiert sind. Durch das Hinzutreten neuer Beispiele wird der Begriffsraum Tier feiner und neue Prototypen werden etabliert. >Vagheit/Sprache/Gärdenfors). 1. Rosch, E. (1975). Cognitive representations of semantic categories. Journal of Experimental Psychology: General, 104, 192-233. 2. Rosch, E. (1978). Prototype classification and logical classification. The two systems. In E. Scholnik (Ed.), New trends in cognitive representation: Challenges to Piaget's theory (pp. 73-86). Hillsdale, NJ: Erlbaum. 3. Mervis, C. & Rosch, E. (1981) Categorization of natural objects. Annual Review of Psychology, 32, 89-115. 4. Lakoff, G. (1987). Women, fire, and dangerous things. Chicago: University of Chicago Press. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Proximale Theorie | Proust | I 227 Proximal/Proust: Primitive Lebewesen wie der Seehase (eine Meeresnacktschnecke) reagieren auf einen proximalen Zustand der Rezeptoren. I 227 Proximal/Proust: z.B. Schnecke: kann eine Information nur dann verarbeiten, wenn Kontakt zu ihren Rezeptoren besteht. Distal: Vögel und Säugetiere brauchen keinen Kontakt zu ihren Rezeptoren. Daher können sie ganz andere räumliche Begriffe entwickeln! >Proximale Theorie/Quine, >Sehen, >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke, >Realität, >Welt/Denken. I 228 Raum/Tier/Denken/Proust: Intuitiv ist der Raum eine Art von leerem Rahmen für mögliche Wahrnehmungsgehalte. >Inhalt, >Gehalt. Die Relation, die für uns von Interesse ist, ist das Vorkommen am gleichen Ort, d.h. die Äquivalenzklasse für alle Wahrnehmungserfahrungen, die die gleiche Lokalisierung in der Umgebung betreffen. Proust: Diese Relation ist interessant, weil sie weder den Begriff von Raum noch den Begriff von einem Begriff voraussetzt. Sie ist rein logisch. >Begriffe, >Begriffe/Proust. Proust: Das Vorkommen am gleichen Ort ist auch wesentlich als Grundlage für Wiedererkennen von Objekten. >Wiedererkennen. I 229 Def Kalibrierung/Proust: Anpassung eines auditiven Musters an ein visuelles. ((s) Koordinierung von Sinneseindrücken.) Proust: Dieser Mechanismus ist unerlässlich, um die sinnlichen Inputs zu korrigieren. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Qualia | Shoemaker | Stalnaker I 220 Qualia/common sense/Shoemaker: These: Qualia sind intern, intrinsisch, lokal aber auch vergleichbar. >Intrinsisches, >Internalismus, >Lokalisierung, >Vergleichbarkeit. Dagegen: Frege/Schlick-Sicht. >Qualia/Stalnaker. These: Qualia sind nicht vergleichbar, weil es sinnlos ist anzunehmen, dass Bsp vertauschte Spektren überhaupt etwas Kommunizierbares darstellen. StalnakerVsShoemaker: Pro "altmodische" Frege/Schlick-Sicht. >Vertauschte Spektren. |
Shoemaker I S. Shoemaker Identity, Cause, and Mind: Philosophical Essays Expanded Edition 2003 Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Querweltein- Identität | Quine | II 158f Identifikation zwischen möglichen Welten: hängt ab von den Prädikaten - für Körper auch von Raumverdrängung, Zusammensetzung usw, daher nicht "querweltein" (von Welt zu Welt). - "Derselbe Gegenstand" ist nichtssagend. II 149 Mögliche Welt/Quine: anschauliche Weise, essentialistische Philosophie geltend zu machen - um einen Gegenstand in einer möglichen Welt zu identifizieren, sind wesentliche Eigenschaften notwendig. (QuineVsEssentialismus). >Mögliche Welten/Quine. Hintikka I 137 QuineVsModallogik: Problem der Querwelteinidentifikation. Querwelteinidentifikation/cross-identification/Quine/(s): Problem der Identitätsbedingungen. Wenn keine Identitätsbedingungen gegeben sind, ist die Frage sinnlos, ob ein Individuum „dasselbe wie“ eins in einer anderen möglichen Welt ist. HintikkaVsQuine: mein modifizierter Ansatz geht über die Reichweite von Quines Kritik hinaus. Weltlinien/Hintikka: werden von uns fixiert, nicht von Gott. Dennoch sind sie nicht willkürlich. Ihre Begrenzungen sind durch Kontinuität von Raum und Zeit, Erinnerung, Lokalisierung usw. gegeben. HIntikka I 138 Es kann sogar sein, dass unsere Präsuppositionen sich als falsch herausstellen. Daher kann es keine Menge von Weltlinien geben, die alle möglichen Welten umfassen, die wir in der alethischen Modallogik brauchen. Modallogik/Quantifikation/Quine/Hintikka: eine realistische Interpretation der quantifizierten alethischen Modallogik ist unmöglich. Aber aus Gründen, die tiefer gehen als Quine angenommen hat. Querwelteinidentifikation/HintikkaVsQuine: ist nicht intrinsisch unmöglich. Quine/Hintikka: hat das in letzter Zeit sogar mit Einschränkungen anerkannt. Lösung/Hintikka: Querwelteinidentifikation als Re-Identifikation. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 |
Raum | Geach | I 315 Raum/Zeit/Geach: sind radikal verschieden: dass "zwischen" bei beiden gebraucht wird, ist irreführend. Räumliche Ordnung: betrifft individuelle Objekte. Zeitliche Ordnung: was hier geordnet wird, wird durch komplexe Sätze repräsentiert. - ((s) Tatsachen). Geach: im Zeitlichen können immer komplexere Gebilde aufgebaut werden, im Räumlichen nicht. - Bsp "x ist zwischen (y ist über w) und z" ergibt keinen Sinn. >Zeit, >Raum, >Dimensionen, >Lokalisierung, >Zeitliche Ordnung, >Räumliche Ordnung. |
Gea I P.T. Geach Logic Matters Oxford 1972 |
Raum | Proust | I 228 Raum/Tier/Denken/Proust: Intuitiv ist der Raum eine Art von leerem Rahmen für mögliche Wahrnehmungsgehalte. >Denken/Tier, >Tiere. Die Relation, die für uns von Interesse ist, ist das Vorkommen am gleichen Ort, d.h. die Äquivalenzklasse für alle Wahrnehmungserfahrungen, die die gleiche Lokalisierung in der Umgebung betreffen. Proust: Diese Relation ist interessant, weil sie weder den Begriff von Raum noch den Begriff von einem Begriff voraussetzt. Sie ist rein logisch. >Regularität, >Logik, >Begriffe. Proust: Das Vorkommen am gleichen Ort ist auch wesentlich als Grundlage für Wiedererkennen von Objekten. >Wiedererkennen. Joelle Proust Das intentionale Tier in D. Perler/M. Wild (Hg) Der Geist der Tiere Frankfurt/M. 2005 |
Proust I Joelle Proust "L’animal intentionnel", in: Terrain 34, Les animaux, pensent-ils?, Paris: Ministère de la Culture/Editions de la maison des Sciences de l’Homme 2000, pp. 23-36 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Raum | Searle | I 149 Raum/Zeit/Bewusstsein: Asymmetrie: Bewusstsein ist zeitlich, aber nicht räumlich (Kant, Searle). I 81 Der gesunde Menschenverstand liegt, was die Lokalisierung von Schmerzen im physikalischen Raum angeht, sehr weit daneben. Doch selbst ein derart krasser Irrtum zeigt nicht, dass es keine Schmerzen gibt. >Schmerz. --- II 335 Sicher fehlt bei unserer Rede über geistige Zustände eine gefestigte raum-zeitliche Lokalisierung, die bei Körperbewegungen möglich ist. Vgl. >Raumzeit. Aber angenommen, wir hätten eine perfekte Wissenschaft des Gehirns, so dass wir Erlebnisse wie Durst auf eine lokalisierte physische Struktur zurückführen könnten. Dann wäre der geistige Zustand aber immer noch ein globaler Zustand, weil die Ecke des Gehirns nicht für sich durstig ist. Vgl. >Lokalisation. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Raum | Wittgenstein | Hintikka I 90/91 Sprache/Gegenstand/phänomenologisch/Wittgenstein/früh/Hintikka: Beim frühen Wittgenstein geht die Sprache von visuellen Raum aus und handelt von unmittelbar gegebenen Phänomenen. Den Schriften der mittleren Phase können wir das entnehmen. I 179 Raum/Gesichtsfeld/absolut/Lokalisierung/Individuation/Wittgenstein/Hintikka: Es muss absolute Punkte im Gesichtsraum geben, sonst könnte man nicht feststellen, ob ein Fleck am gleichen Ort bleibt oder nicht - d.h. Punkte im Gesichtsraum haben eine logische Form - (1931) - Hintikka: Daher können sie Tractatus-Gegenstände sein. >Geometrie. I 99 Subjektiv/Subjektivität/Wittgenstein: "..ein anderer sieht die Gegenstände nicht auf die gleiche Weise wie ich. Heißt das nicht, dass der Gesichtsraum, von dem ich rede, mir gehört? Dass er also subjektiv ist? >Subjektivität, >Objektivität. Nein: Er ist hier nur subjektiv aufgefasst worden, und ihm ist ein objektiver Raum entgegengestellt, der aber nur eine Konstruktion ist, mit dem GesichtsRaum als Basis." (VII 71, 100). I 110 ff Gegenstand/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Frage: Wenn die Gegenstände des Tractatus wirklich Gegenstände der Bekanntschaft (unmittelbaren Erfahrung) sind, warum hat Wittgenstein dies nie ausgesprochen? >Gegenstände/Wittgenstein. I 111 Tractatus 2.0131 "Der räumliche Gegenstand muss im unendlichen Raum liegen. (Der Raumpunkt ist eine Argumentstelle). Der Fleck im Gesichtsfeld muss zwar nicht rot sein, aber eine Farbe muss er haben, er hat sozusagen den Farbenraum um sich. >Farben. I 167 ff Raum/Raumbegriffe/Logik/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: die gleiche Inkompatibilität (Inkompatibilität wie von den Farbbegriffen) wird auch von den Raumbegriffen aufgeworfen). Derselbe Farbfleck kann sich nicht an verschiedenen Stellen des Raums befinden. Wittgenstein: das ist jedoch kein Problem! Der Raum ist für ihn eine Form der räumlichen Gegenstände. (Tractatus 2.0251: "Raum und Zeit sind Formen der Gegenstände".) I 179 Raum/Gesichtsfeld/absolut/Lokalisierung/Individuation/Wittgenstein/Hintikka: Es muss absolute Punkte im Gesichtsraum geben, sonst könnte man nicht feststellen, ob ein Fleck am gleichen Ort bleibt oder nicht – d.h. Punkte im Gesichtsraum haben eine logische Form – (1931) - Hintikka: Daher können sie Tractatus-Gegenstände sein. >Absolutes. I 215 Gesichtsraum/Sehen/Wittgenstein/Hintikka: Der Gesichtsraum hat seine selbständige Realität - er selbst enthält kein Subjekt - er ist autonom. II 36 Unendliche Teilbarkeit und Raum/Wittgenstein: Man hat behauptet, der Raum sei nicht unendlich teilbar. Im Hinblick auf Möglichkeit kann das Experiment jedoch nichts beweisen. >Unendlichkeit. II 39 Suchen/Entdecken/Erfinden/Wittgenstein: Ein Raum wird nicht gesucht - gesucht werden Dinge im Raum. - Der Raum ist alles, dessen man sich gewiss sein muss, um eine Frage stellen zu können. - Was man sucht, muss vollständig beschreibbar sein. - Dagegen: logische Entdeckung: Ist anders als etwas im Raum zu finden. - Wenn wir dies beschreiben könnten, hätten wir es schon gefunden. II 89 Raum/Gesichtsraum/Wittgenstein: a) Visueller Raum: Hier ist es sinnlos zu sagen, etwas sähe so aus, als wäre es weiter entfernt als der Mond. b) Physikalischer Raum: hier ist es sinnvoll. - Wenn wir sähen, wie der Mond kleiner wird, könnten wir nicht sagen, dass er sich im visuellen Raum entfernt, wohl aber im physikalischen - das ist eine Unterscheidung zwischen Sinnesdaten und physikalischem Gegenstand - aber sinnvoll in beiden Räumen: dass A von B gleich weit von C entfernt sind. >Sinn, >Sinnloses, >Sinnesdaten. Wir brauchen keine Theorie, um unser Wissen von Sinnesdaten mit Überzeugungen über Gegenstände in Einklang zu bringen. - Zu dem was wir meinen wenn wir sagen "der Groschen ist rund" gehört auch, dass er unter Umständen elliptisch aussieht. - GesichtsRaum: hier kann ein Kreisstück nicht gerade aussehen. - Physikalischer Raum: hier kann es gerade aussehen. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Relationismus | Stalnaker | I 82f Relationismus/Relationalismus/Stalnaker: Um den Relationismus in Bezug auf den logischen Raum darzustellen, muss man annehmen, dass der logische Raum selbst zum Teil konventionell ist. >Logischer Raum. I 84 Das heißt wir müssen annehmen, dass die Lokalisierungsfunktion manchmal nur konventionell differiert und daher eigentlich dieselbe mögliche Welt darstellt. >Lokalisation. Konventionell ist aber nicht, dass der Ursprung des Koordinatensystems frei gewählt werden kann - das gilt für jedes Koordinatensystem - es würde auch gelten, wenn eine absolute Theorie des Raums wahr wäre. >Koordinatensystem, >Absolutheit, >Absoluter Raum, >Raum, vgl. >Substantivalismus. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Selbstbewusstsein | Selbstbewusstsein, Philosophie: Eine Form des Bewusstseins, die eine Lokalisierung des denkenden Subjekts im logischen Raum ermöglicht. Voraussetzung für das Selbstbewusstsein ist Bewusstsein von äußeren und inneren Vorgängen sowie die Fähigkeit zur Unterscheidung dieser beiden Quellen von Einflüssen. Siehe auch Identifikation, Selbstidentifikation, Selbst, Ich, Bewusstsein, Individuation, Identität, Person. |
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Selbstidentifikation | Evans | Frank I 504ff Unkorrigierbarkeit/Evans: Eine Auffassung ist idealistisch, wenn sie von der Selbstkonstruktion der Welt durch uns ausgeht. Andererseits ist die Möglichkeit, uns selbst als objektive Personen zu identifizieren, nicht verifikationistisch auszuschlachten. >Unkorrigierbarkeit. I 515 Immunität/Evans: Immunität gegen Fehlidentifikation ist eine direkte Folge der demonstrativen Identifizierung - aber es geht nicht um "Identifizierung". - Fehler: zu glauben, die Immunität erstrecke sich nicht auf körperliche Merkmale. I 518 Selbstidentifikation/Evans: logische Form/Struktur: wenn wir [Ich bin F] so betrachten, als beruhe es auf [b ist F] und [ich bin b], dann geraten wir in Schwierigkeiten. I 545 Identifikation/Selbstidentifikation/Ich/Evans: beruht auf Lokalisierung im Raum. I 557ff Selbstidentifikation/SI/Evans: Man kann sich nicht selbst als "Träger des Schmerzes" identifizieren (zirkulär). - Zuerst muss Schmerz durch eigenes Erleben gelernt werden. - ((s) Entsprechend mit anderen körperlichen Erfahrungen: Körper identifiziert nicht das Selbst/ich.) Evans: Die Vorstellung, die ich mit meinem Namen verbinde, erlaubt mir keine Selbstidentifikation. - Selbstidentifikationen: sind gemischt und nicht zerlegbar (in körperlich/geistige Komponenten) - sonst zirkulär. - Es ist nicht widersinnig, dass man sich nicht selbst identifizieren kann. >Selbstwissen, >Selbstzuschreibung. Gareth Evans(1982): Self-Identification, in: G.Evans The Varieties of Reference, ed. by John McDowell,Oxford/NewYork 1982, 204-266 |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Teil-von-Relation | Gärdenfors | I 34 Teil-Ganzes-Relation/meronomische Relationen/Gärdenfors: solche Relationen finden sich nicht nur im Begriffsbereich Form – sie können auch in anderen Bereichen auftreten: Bsp Akkord, Familie, Limerick, usw. Semantische Rollen: für meronomische Strukturen: sind oft Substantive. Die entsprechenden Gegenstände haben oft vielfältige Eigenschaften. Dagegen: Dimensionaler Begriffsbereich: Bsp Farbe/FarbRaum: hier stehen die einzelnen Lokalisierungen für eine einzige Eigenschaft. |
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Terminologien | Lacan | Pagel I 52 Def »a«, »Klein a«/Lacan: das »andere« der imaginären Spiegelidentifikation. Def »A«, »groß A«/Lacan: der Signifikant fordert einen anderen Ort: den Ort des Anderen, den anderen als Zeugen. Dieser Andere befindet sich am Ort der Sprache, der »symbolischen Ordnung«. I 125 Spalt/Lacan: "Ontisch an der Funktion des Unbewussten ist der Spalt, durch den dies Etwas, dessen Abenteuer in unserem Feld offenbar von so kurzer Dauer ist, für einen Augenblick an den Tag gebracht wird...was hier passiert, bleibt dem Widerspruch der raum zeitlichen Lokalisierung und auch der Funktion der Zeit unzugänglich."(?) Das Begehren, obwohl unzerstörbar, entwischt in der Zeit. Wir müssen einen zweiten Modus von Zeit unterscheiden: logische Zeit! Diskontinuität, Augenblick des "Aufklaffens". |
Lacan I Gerda Pagel Jacques Lacan zur Einführung Hamburg 1989 |
Urteile | Chalmers | I 173 Phänomenale Urteile/Chalmers: Phänomenale Urteile sind der Kern der Beziehungen zwischen Kognition und Bewusstsein. Das sind verbale Ausdrücke von Behauptungen über das Bewusstsein. >Phänomene, >Kognition, >Bewusstsein. I 174 Urteil/Chalmers: Ein Urteil kann als das genommen werden, was ich und mein Zombie-Zwilling gemein haben. >Zombies. Semantischer Gehalt/Chalmers: Semantischer Gehalt wird dagegen teilweise durch bewusste Erfahrungen selbst (Bsp Überzeugungen über Empfindungen von Rot) gebildet. Die Urteile des Zombies haben nur dieselbe Form wie meine Berichte, sie haben keinen Gehalt. >Erfahrung, >Erleben. I 175 Ich kann mich nur auf eine deflationistische Weise ((s) rein zitierend) auf die Urteile des Zombies beziehen. >Deflationismus. Gehalt/Chalmers: Inhalt kann nur durch phänomenale Überzeugungen beigesteuert werden, es ist aber unklar, welche Rolle das Bewusstsein dabei spielt. >Inhalt, >Gehalt, >Semantischer Gehalt. Phänomenale Urteile/Chalmers: 1. Stufe: Urteile betreffen hier die Gegenstände der Erfahrung. Hier geht es um Wachheit (awareness). >Aufmerksamkeit/awareness/Chalmers. I 176 2. Stufe: Urteile über bewusste Erlebnisse. Bsp Ich vermerke, dass ich ein Erlebnis von etwas Rotem habe. Solche Urteile können auch über Arten von Erlebnissen sein. 3. Stufe: Urteile über bewusste Erlebnisse als einen Typ von Erlebnis (bzw. Erfahrung). Bsp Darüber, dass wir überhaupt bewusste Erfahrungen haben und wie das erklärt werden kann. I 177 Problem: Bewusstsein kann nicht reduktiv erklärt werden, Urteile müssen aber so erklärt werden können, weil sie im Bereich der Psychologie liegen. Paradox: Dann ist Bewusstsein letztlich wiederum irrelevant für die Erklärung phänomenaler Urteile. (Avshalom Elitzur (1989)(1), Roger Shepard (Psychologe), (1993)(2). I 288 Urteil/phänomenale Urteile/Qualia/Chalmers: Eine vollständige Theorie des Geistes muss a) eine nichtreduktive Erklärung des Bewusstseins und b) eine reduktive Erklärung liefern, I 289 warum wir urteilen, dass wir bewusst sind. >Bewusstsein/Chalmers, >Reduktion/Chalmers. Selbst wenn das Bewusstsein selbst nicht Teil der Erklärung phänomenaler Urteile ist, werden die Wurzeln des Bewusstseins es sein. I 290 Bewusstseinssystem: Das Bewusstseinssystem hat selbst weder Zugang zu einer Information wie „Dieses Muster hat eine Wellenlänge von 500 Nanometer“ noch “Es erfolgt jetzt eine 50-Hertz-Schwingung im Gehirn.“ Das System hat nur Zugang zu der Lokalisierung im Informationsraum. So findet sich das System selbst an einer Stelle dieses Raums wieder. Später kann es Namen wie „rot“, „grün“ usw. dafür finden. Auch die Unterschiede können nur mit solchen Namen von Qualia ausgedrückt werden. >Qualia, >Farbwörter. I 292 Ein bewusstes Erlebnis ist eine Realisation eines Informationszustandes, ein phänomenales Urteil wird erklärt durch eine andere Realisation desselben Informationszustands. Wenn wir dann einen phänomenalen Aspekt von Information postulieren, haben wir alles war wir brauchen um sicherzustellen, dass unsere Urteile korrekt sind. 1. A. Elitzur, Consciousness and the incompleteness of the physical explanation of behavior. Journal of Mind and Behavior 10, 1989,: pp. 1-20. 2. R. N. Shepard, On the physical baisis, ölinguistic representation and conscious experiences of colors. In: G. Harman (Ed) Conceptions of the human Mind: Essays in Honor of George A. Miller, Hillsdale NJ 1993. |
Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |
Vagheit | Gärdenfors | I 44 Vagheit/Sprache/Gärdenfors: Sprache ist voller Vagheiten. Seit Leibniz träumen Philosophen von einer präzisen Sprache. I 45 Gärdenfors These: vage Begriffe sind in einer Sprache nötig aus Gründen der kognitiven Ökonomie. Die Vagheit resultiert zum größten Teil aus der Tatsache, dass wir Begriffe durch einzelne Beispiele und Gegenbeispiele lernen. I 46 Erklärung der Vagheit: 1. Bei sich ändernden Grenzlinien der Bereiche ergibt sich eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit für die Lokalisierung eines Prototyps. 2. Vagheit rührt von der sich ändernden Gewichtung der Dimensionen in einem Bereich her. Die verschiedenen Gewichtungen ergeben sich in wechselnden Kontexten. >Wahrnehmung, >Prototypen, Kategorien/Gärdenfors. I 47 Allgemein: kognitive Begrenzungen Bezug auf die Lokalisierung der Prototypen und relative Gewichtung der Dimensionen erklären, warum Begriffe generell vage sind und warum kategoriale Wahrnehmung allgegenwärtig ist. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Veränderung | KI-Forschung | Norvig I 566 Veränderung/Wahrscheinlichkeit/Zeit/Inferenz/KI-Forschung/Norvig/Russell: Agenten in teilweise beobachtbaren Umgebungen müssen in der Lage sein, den aktuellen Zustand zu verfolgen, soweit es ihre Sensoren zulassen. (...) ein Agent erhält einen belief state, der darstellt, welche Zustände der Welt derzeit möglich sind, aufrecht. >Belief states/Norvig. Basierend auf dem belief state and transition model kann der Agent vorhersagen, wie sich die Welt im nächsten Zeitschritt entwickeln könnte. Ausgehend von den beobachteten Wahrnehmungen und einem Sensormodell kann der Agent den belief state aktualisieren. [Es gibt zwei Möglichkeiten, belief states darzustellen] (...) a) durch explizit aufgezählte Sets von Zuständen (states), b) durch logische Formeln. Diese Ansätze definierten belief states danach, welche world states möglich waren, konnten aber nichts darüber sagen, welche Zustände wahrscheinlich oder unwahrscheinlich waren. Problem: Eine sich verändernde Welt wird durch Nutzung einer Variablen für jeden Aspekt des world state zu jedem Zeitpunkt modelliert. Die Übergangs- und Sensormodelle können unsicher sein: Das Übergangsmodell (transition model) beschreibt die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Variablen zum Zeitpunkt t, angesichts des Zustands der Welt in der Vergangenheit, während das Sensormodell (sensor model) die Wahrscheinlichkeit jeder Empfindung zum Zeitpunkt t, angesichts des aktuellen Zustands der Welt, beschreibt. Lösung: drei spezifische Arten von Modellen: Hidden-Markov-Modelle, Kalman-Filter und dynamische Bayessche Netzwerke (die Hidden-Markov-Modelle und Kalman-Filter als Sonderfälle beinhalten). Norvig I 567 Um den aktuellen Zustand aus der Geschichte der Evidenz zu beurteilen und die Ergebnisse von Behandlungsmaßnahmen vorherzusagen, müssen wir diese Veränderungen modellieren. Wir betrachten die Welt als eine Reihe von Schnappschüssen oder Zeitscheiben, von denen jede eine Reihe von zufälligen Variablen enthält, einige beobachtbar und andere nicht. ((s) Vgl. >Vierdimensionalismus/Philosophische Theorien). Norvig I 568 (...) Der nächste Schritt besteht darin, festzulegen, wie sich die Welt entwickelt (das Übergangsmodell) und wie die Evidenzvariablen ihre Werte erhalten (das Sensormodell). Norvig I 570 Ordnung: Die Erhöhung der Ordnung kann immer als eine Erhöhung des Sets von Zustandsvariablen formuliert werden, wobei die Ordnung fixiert bleibt. Beachten Sie, dass das Hinzufügen von Zustandsvariablen zwar die Vorhersagekraft des Systems verbessern, aber auch die Anforderungen an die Vorhersagen erhöhen könnte (...). Norvig I 603 Problem: Datenassoziation: Beim Versuch, viele Objekte im Auge zu behalten, entsteht Unsicherheit darüber, welche Beobachtungen zu welchen Objekten gehören - das Problem der Datenassoziation. Die Anzahl der Assoziationshypothesen ist typischerweise unlösbar groß, aber MCMC- und partikelfilternde Algorithmen für die Datenassoziation funktionieren in der Praxis gut. Norvig I 602 MCMC: Ein MCMC-Algorithmus untersucht den Raum der Zuordnungshistorie. Norvig I 603 Veränderung: Der sich ändernde Zustand der Welt wird durch die Verwendung einer Reihe von Zufallsvariablen behandelt, die den Zustand zu jedem Zeitpunkt darstellen. Repräsentationen: können so gestaltet werden, dass sie die Markov-Eigenschaft befriedigen, sodass die Zukunft, vor dem Hintergrund der Gegenwart, unabhängig von der Vergangenheit ist. Kombiniert mit der Annahme, dass der Prozess stationär ist, d.h. sich die Dynamik im Laufe der Zeit nicht ändert, vereinfacht dies die Darstellung erheblich. Wahrscheinlichkeit: Ein temporäres Wahrscheinlichkeitsmodell kann so gesehen werden, dass es ein Übergangsmodell, welches die Zustandsentwicklung beschreibt, und ein Sensormodell, das den Beobachtungsprozess beschreibt, enthält. >Inferenz/KI-Forschung. Historische Entwicklung: Viele der Grundideen für die Schätzung des Zustands dynamischer Systeme stammen vom Mathematiker C. F. Gauß (1809)(1), der einen deterministischen Algorithmus der kleinsten Quadrate (least-squares) für das Problem der Schätzung von Umlaufbahnen aus astronomischen Beobachtungen formulierte. A. A. Markov (1913)(2) entwickelte in seiner Analyse stochastischer Prozesse die spätere Markov-Annahme; Norvig I 604 (…). Die allgemeine Theorie der Markov-Ketten (Markov chains) und ihrer mxing time wird von Levin et al. (2008)(3) behandelt. Bedeutende klassifizierte Forschungsarbeit zur Filterung wurden während des Zweiten Weltkriegs von Wiener (1942)(4) für kontinuierliche Zeitprozesse und von Kolmogorov (1941)(5) für diskrete Zeitprozesse durchgeführt. Obwohl diese Arbeiten in den nächsten 20 Jahren zu wichtigen technologischen Entwicklungen führten, machte die Verwendung einer Darstellung im Frequenzbereich viele Berechnungen recht umständlich. Die direkte Zustands-Raum-Modellierung des stochastischen Prozesses erwies sich als einfacher, wie Peter Swerling (1959)(6) und Rudolf Kalman (1960)(7) zeigen. Das Hidden-Markov-Modell (HMM) und die zugehörigen Algorithmen für Inferenz und Lernen, einschließlich des Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus, wurden von Baum und Petrie (1966)(8) entwickelt. Der Viterbi-Algorithmus erschien erstmals in (Viterbi, 1967)(9). Ähnliche Ideen tauchten auch unabhängig voneinander in der Kalman-Filter-Community auf (Rauch et al., 1965)(10). Der Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus war einer der wichtigsten Vorläufer der allgemeinen Formulierung des EM-Algorithmus (Dempster et al., 1977)(11) (...). Dynamische Bayessche Netzwerke (DBNs) können als eine spärliche Kodierung eines Markov-Prozesses angesehen werden und wurden in der KI erstmals von Dean und Kanazawa (1989b)(12), Nicholson und Brady (1992)(13) und Kjaerulff (1992)(14) verwendet. Die letzte Arbeit erweitert das HUGIN Bayes-Netzsystem um dynamische Bayessche Netzwerke. Das Buch von Dean and Wellman (1991)(15) trug dazu bei, DBNs und den probabilistischen Ansatz für Planung und Kontrolle innerhalb der KI zu popularisieren. Murphy (2002)(16) bietet eine gründliche Analyse der DBNs. Dynamische Bayessche Netzwerke haben sich bei der Modellierung einer Vielzahl komplexer Bewegungsprozesse im Bereich der Computervision durchgesetzt (Huang et al., 1994(17); Intille und Bobick, 1999)(18). Wie HMMs haben sie Anwendungen in der Spracherkennung (Zweig und Russell, 1998(19)); Richardson et al., 2000(20); Stephenson et al., 2000(21); Nefian et al., 2002(22); Livescu et al., 2003(23)), Norvig I 605 Genomik (Murphy und Mian, 1999(24); Perrin et al., 2003(25); Husmeier, 2003(26)) und Roboterlokalisierung (Theocharous et al., 2004)(27) gefunden. Die Verbindung zwischen HMMs und DBNs sowie zwischen dem Vorwärts-Rückwärts-Algorithmus und der Bayesschen Netzausbreitung wurde explizit von Smyth et al. (1997)(28) hergestellt. Eine weitere Vereinheitlichung mit Kalman-Filtern (und anderen statistischen Modellen) findet sich in Roweis und Ghahramani (1999)(29). Es gibt Verfahren zum Erlernen der Parameter (Binder et al., 1997a(30); Ghahramani, 1998)(31) und Strukturen (Friedman et al., 1998)(32) von DBNs. Norvig I 606 Datenassoziation: Die Datenassoziation für das Multi Target Tracking wurde erstmals in einem probabilistischen Setting von Sittler (1964)(33) beschrieben. Der erste praktische Algorithmus für umfangreiche Probleme war der "Multiple Hypothesis Tracker" oder MHT-Algorithmus (Reid, 1979)(34). Viele wichtige Arbeiten werden bei Bar-Shalom und Fortmann (1988)(35) und Bar-Shalom (1992)(36) gesammelt. Die Entwicklung eines MCMC-Algorithmus für die Datenassoziation ist auf Pasula et al. (1999)(37) zurückzuführen, die ihn auf Probleme der Verkehrsüberwachung anwandten. Oh et al. (2009)(38) bieten eine formale Analyse und umfangreiche experimentelle Vergleiche mit anderen Methoden. Schulz et al. (2003)(39) beschreiben ein Datenassoziationsverfahren auf Basis der Partikelfilterung. Ingemar Cox analysierte die Komplexität der Datenassoziation (Cox, 1993(40); Cox und Hingorani, 1994(41)) und brachte das Thema in die Aufmerksamkeit der Vision Community. Er bemerkte auch die Anwendbarkeit des polynomialzeitlichen Ungarischen Algorithmus auf das Problem der Suche nach den wahrscheinlichsten Zuweisungen, die lange Zeit als ein hartnäckiges Problem in der Tracking-Community galten. Der Algorithmus selbst wurde von Kuhn (1955)(42) veröffentlicht, basierend auf Übersetzungen von Arbeiten, die 1931 von zwei ungarischen Mathematikern, Dénes König und Jenö Egerváry, veröffentlicht wurden. Das Grundtheorem war jedoch zuvor in einem unveröffentlichten lateinischen Manuskript des berühmten preußischen Mathematikers Carl Gustav Jacobi (1804-1851) abgeleitet worden. 1. Gauss, C. F. (1829). Beiträge zur Theorie der algebraischen Gleichungen. Collected in Werke, Vol. 3, pages 71–102. K. Gesellschaft Wissenschaft, Göttingen, Germany, 1876. 2. Markov, A. A. (1913). An example of statistical investigation in the text of “Eugene Onegin” illustrating coupling of “tests” in chains. Proc. Academy of Sciences of St. Petersburg, 7. 3. Levin, D. A., Peres, Y., and Wilmer, E. L. (2008). Markov Chains and Mixing Times. American Mathematical Society. 4. Wiener, N. (1942). The extrapolation, interpolation, and smoothing of stationary time series. Osrd 370, Report to the Services 19, Research Project DIC-6037, MIT. 5. Kolmogorov, A. N. (1941). Interpolation und Extrapolation von stationären zufälligen Folgen. Bulletin of the Academy of Sciences of the USSR, Ser. Math. 5, 3–14. 6. Swerling, P. (1959). First order error propagation in a stagewise smoothing procedure for satellite observations. J. Astronautical Sciences, 6, 46–52. 7. Kalman, R. (1960). A new approach to linear filtering and prediction problems. J. Basic Engineering, 82, 35–46. 8. Baum, L. E. and Petrie, T. (1966). Statistical inference for probabilistic functions of finite state Markov chains. Annals of Mathematical Statistics, 41. 9. Viterbi, A. J. (1967). Error bounds for convolutional codes and an asymptotically optimum decoding algorithm. IEEE Transactions on Information Theory, 13(2), 260–269. 10. Rauch, H. E., Tung, F., and Striebel, C. T. (1965). Maximum likelihood estimates of linear dynamic systems. AIAA Journal, 3(8), 1445–1450. 11. Dempster, A. P., Laird, N., and Rubin, D. (1977). Maximum likelihood from incomplete data via the EM algorithm. J. Royal Statistical Society, 39 (Series B), 1–38. 12. Dean, T. and Kanazawa, K. (1989b). A model for reasoning about persistence and causation. Computational Intelligence, 5(3), 142–150. 13. Nicholson, A. and Brady, J. M. (1992). The data association problem when monitoring robot vehicles using dynamic belief networks. In ECAI-92, pp. 689–693. 14. Kjaerulff, U. (1992). A computational scheme for reasoning in dynamic probabilistic networks. In UAI-92, pp. 121–129. 15. Dean, T. and Wellman, M. P. (1991). Planning and Control. Morgan Kaufmann. 16. Murphy, K. (2002). Dynamic Bayesian Networks: Representation, Inference and Learning. Ph.D. thesis, UC Berkeley 17. Huang, T., Koller, D., Malik, J., Ogasawara, G., Rao, B., Russell, S. J., and Weber, J. (1994). Automatic symbolic traffic scene analysis using belief networks. In AAAI-94, pp. 966–972 18. Intille, S. and Bobick, A. (1999). A framework for recognizing multi-agent action from visual evidence. In AAAI-99, pp. 518-525. 19. Zweig, G. and Russell, S. J. (1998). Speech recognition with dynamic Bayesian networks. In AAAI-98, pp. 173–180. 20. Richardson, M., Bilmes, J., and Diorio, C. (2000). Hidden-articulator Markov models: Performance improvements and robustness to noise. In ICASSP-00. 21. Stephenson, T., Bourlard, H., Bengio, S., and Morris, A. (2000). Automatic speech recognition using dynamic bayesian networks with both acoustic and articulatory features. In ICSLP-00, pp. 951-954. 22. Nefian, A., Liang, L., Pi, X., Liu, X., and Murphy, K. (2002). Dynamic bayesian networks for audiovisual speech recognition. EURASIP, Journal of Applied Signal Processing, 11, 1–15. 23. Livescu, K., Glass, J., and Bilmes, J. (2003). Hidden feature modeling for speech recognition using dynamic Bayesian networks. In EUROSPEECH-2003, pp. 2529-2532 24. Murphy, K. and Mian, I. S. (1999). Modelling gene expression data using Bayesian networks. people.cs.ubc.ca/˜murphyk/Papers/ismb99.pdf. 25. Perrin, B. E., Ralaivola, L., and Mazurie, A. (2003). Gene networks inference using dynamic Bayesian networks. Bioinformatics, 19, II 138-II 148. 26. Husmeier, D. (2003). Sensitivity and specificity of inferring genetic regulatory interactions from microarray experiments with dynamic bayesian networks. Bioinformatics, 19(17), 2271-2282. 27. Theocharous, G., Murphy, K., and Kaelbling, L. P. (2004). Representing hierarchical POMDPs as DBNs for multi-scale robot localization. In ICRA-04. 28. Smyth, P., Heckerman, D., and Jordan, M. I. (1997). Probabilistic independence networks for hidden Markov probability models. Neural Computation, 9(2), 227-269. 29. Roweis, S. T. and Ghahramani, Z. (1999). A unifying review of Linear GaussianModels. Neural Computation, 11(2), 305-345. 30. Binder, J., Koller, D., Russell, S. J., and Kanazawa, K. (1997a). Adaptive probabilistic networks with hidden variables. Machine Learning, 29, 213-244. 31. Ghahramani, Z. (1998). Learning dynamic bayesian networks. In Adaptive Processing of Sequences and Data Structures, pp. 168–197. 32. Friedman, N., Murphy, K., and Russell, S. J. (1998). Learning the structure of dynamic probabilistic networks. In UAI-98. 33. Sittler, R. W. (1964). An optimal data association problem in surveillance theory. IEEE Transactions on Military Electronics, 8(2), 125-139. 34. Reid, D. B. (1979). An algorithm for tracking multiple targets. IEEE Trans. Automatic Control, 24(6), 843–854. 35. Bar-Shalom, Y. and Fortmann, T. E. (1988). Tracking and Data Association. Academic Press. 36. Bar-Shalom, Y. (Ed.). (1992). Multi target multi sensor tracking: Advanced applications. Artech House. 37. Pasula, H., Russell, S. J., Ostland, M., and Ritov, Y. (1999). Tracking many objects with many sensors. In IJCAI-99. 38. Oh, S., Russell, S. J., and Sastry, S. (2009). Markov chain Monte Carlo data association for multi-target tracking. IEEE Transactions on Automatic Control, 54(3), 481-497. 39. Schulz, D., Burgard, W., Fox, D., and Cremers, A. B. (2003). People tracking with mobile robots using sample-based joint probabilistic data association filters. Int. J. Robotics Research, 22(2), 99-116 40. Cox, I. (1993). A review of statistical data association techniques for motion correspondence. IJCV, 10, 53–66. 41 Cox, I. and Hingorani, S. L. (1994). An efficient implementation and evaluation of Reid’s multiple hypothesis tracking algorithm for visual tracking. In ICPR-94, Vol. 1, pp. 437-442. 42. Kuhn, H. W. (1955). The Hungarian method for the assignment problem. Naval Research Logistics Quarterly, 2, 83-97. |
Norvig I Peter Norvig Stuart J. Russell Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010 |
Zeigen | Gärdenfors | I 62 Zeigen/Ostension/Gärdenfors: (Hurford 2007(1), p. 224): Zeigen kommuniziert nur die Lokalisierung eines Objekts und sagt nichts über seine Eigenschaften. Gärdenfors: das heißt, dass Zeigen ohne eine etablierte und geteilte Objektkategorie funktionieren kann. Spracherwerb/Lernen/Kind/Gärdenfors: bevor Kinder Wörter alleine gebrauchen, kombinieren sie das Aussprechen und das Zeigen auf sie. (Goldin-Meadow, 2007(2)). Triangulation/Gärdenfors: die Kommunizierenden treffen sich in zwei Hinsichten: dem räumlich-visuellen Bereich und dem Raum der Objektkategorien. I 77 Zeigen/Ostension/Gärdenfors: These: die Verarbeitung von Bedeutung beim Zeigen ist im Wesentlichen dieselbe wie bei sprachlicher Kommunikation. Die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten kann als Übertragung vom räumlich-visuellen Bereich auf ein „Zeigen“ in anderen Bereichen verstanden werden. Das betrifft die Bereiche der Gefühle, den Gegenstandsraum, und den Zielbereich. Bedeutung/Zeigen/Gärdenfors These: ich verstehe Kommunikation als ein „Meeting of Minds“ wobei die Bedeutungen nicht allein in der Welt beheimatet sind, sondern ich in kommunikativer Interaktion entwickeln (vgl. Brinck 2001(3), 2004b(4)). I 78 Zeigen/Gärdenfors: a) als grundlegende Form wird im Anschluss an Bates et al. (Bates 1975(5), 1976(6), Brinck 2004a)(7)), das imperative Zeigen angesehen. Es ist nicht notwendigerweise intentional. Es kann rein verstärkend gebraucht werden. I 79 b) Deklaratives Zeigen: beinhaltet, dass die Aufmerksamkeit einer anderen Person auf ein Objekt gelenkt wird (Bates et al. 1975(5), Brinck 2004a(7), Tomasello et al. 2007(8)). I 80 Entscheidend: es geht nicht um ein Begehren des Objekts, sondern um gemeinsame Aufmerksamkeit. c) emotives deklaratives Zeigen: erfordert kein Verstehen der Intentionen oder Überzeugungen (Brinck, 2008(9)). I 81 d) Informations-erbittendes Zeigen: kombiniert den räumlich-visuellen Bereich mit dem Kategorien-Raum für Objekte. Bsp „Was ist das?“ I 81/82 Proto-Sprechakt/Searle: diese Art des Zeigens kann als Proto-Sprechakt verstanden werden. (Searle 1969(10)). e) zielgerichtetes Zeigen: Bsp ein Kind zeigt auf die verlegte Brille. (Liszkowski et al., 2007(11)). Dabei wird die Intention des anderen erfasst sowie eine Abweichung im Ziel. Das kann als proto-deklarativ verstanden werden. Dabei muss die Intersubjektivität nur das Verstehen der Ziele, nicht der Überzeugungen umfassen. (Brinck, 2001(3), 2004a(7)). 1. Hurford, J. R. ( 2007). The origins of meaning: Language in the light of evolution. Oxford: Oxford University Press. 2. Goldin-Meadow, S. (2007). Pointing sets the stage für learning language - and creating language, Child Development 78, 741-754. 3. Brinck, I. (2001) Attention and the evolution of intentional communication. Pragmatics and Cognition, 9, 255-272 4. Brinck, I. (2004b) Joint attention, triangulation and radical interpretation: A üroblemn and its solution. Dialectica, 58(2), 179-205 5. Bates, E., Camaioni, L., & Volterra, V. (1975). The acquisition of performatives prior to speech. Merrill-Palmer Quarterly, 21, 205-224. 6. Bates, E. /ed) (1976). Language and context: The acquisition of pragmatics. New York: Academic Press. 7. Brinck, I. (2004a). The pragmatics of imperative and declarative pointing. Cognitive Science Quarterly, 3, 429-446. 8. Tomasello, M. Carpenter, M., & Liszkowski, U. (2007). A new look at infant pointing. child Development, 78, 705-722. 9. Brinck, I. (2008) The role of intersubjectivity for the development of intentional communication. In J. Zlatev, T. Racine, C. Sinha, & E. Itkonen (Eds.) The shared mind: Perspectives on intersubjectivity (pp. 115-140). Amsterdam: John Benjamins. 10. Searle, J. (1969). Speech acts: An essay in the philosophy of language. Cambridge: Cambridge University Press. 11. Liszkowski, U., Carpenter, M. & Tomasello, M. (2007). Reference and attitude in infant pointing. Journal of Child Language, 34, 1-20. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
Ziele | Gärdenfors | I 63 Ziele/Intention/Absicht/Spracherwerb/Semantik/Gärdenfors: um Intentionen zu repräsentieren, muss das Ziel bereits repräsentiert sein. I 64 Begriffsraum/Semantischer Bereich: kann ein Produktraum des physischen Raums mit sich selbst sein. Das Ziel ist dann ein Vektor mit den Endpunkten Agent und angestrebtes Objekt, bzw. deren Lokalisierung. Vektoren: Zielvektoren können abstrakter sein als Bewegungsvektoren. Sie können in allen semantischen Bereichen definiert werden. Der klassische Fall ist Newell und Simons (1972)(1) General Problem Solver. Die Zielräume können als metaphorische Übertragungen des physikalischen Raums angesehen werden, wobei der Schlüsselbegriff immer noch der Abstand ist. Räumliche Metaphern: sind allgegenwärtig in unserer Alltagssprache. Siehe Lakoff & Johnson (1980)(2). 1. Newell, A., & Simon, H. (1972). Human problem solving. Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall. 2. Lakoff, G., & Johnson, M. (1980). Metaphors we live by. Chicago: University of Chicago Press. |
Gä I P. Gärdenfors The Geometry of Meaning Cambridge 2014 |
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Lokalisierung Raum | Esfeld Vs Bennett, J. | I 218 "Feldmetaphysik"/Bennett/Spinoza: so nennt Bennett die Position, die er Spinoza zuschreibt. Er meint, daß sie mit der heutigen Physik übereinstimmt. Esfeld: in dieser Position kann die gesamte Materie in der Tat als eine Feld angesehen werden. Ich ziehe aber die Formulierung "Holismus der Materie als Holismus des Raumes" vor. EsfeldVsBennett/Vs"Feldmetaphysik": wir sind nicht festgelegt, das Feld mit dem Raum zu identifizieren. Der entscheidende Punkt ist aber: die gesamte Materie ist ein Feld, das mit dem Raum identisch ist. I 220 Materie/Raum/Esfeld: Materie mit dem Raum zu identifizieren läuft nicht darauf hinaus, die Materie zu eliminieren. Sie ist nur nicht etwas "zusätzliches zum Raum". Auch Partikel und Felder sind nicht zusätzlich. EsfeldVsBennett: Körper werden nicht auf Eigenschaften des Raumes reduziert. Da Materie und Raum dasselbe sind, ist, physikalische Eigenschaften zu haben, die etwas zu einem Teil der Materie machen, dasselbe wie, die Eigenschaften zu haben, die etwas zu einem Teils des Raumes machen. I 223 Raum/Holismus/Esfeld: es ist jedoch nicht zwingend, den Holismus des Raums auf diese Weise zu konzipieren! >Bennett: Raum/Materie/Holismus/Spinoza/Bennett: (1988): in einem zweiten Schritt eliminiert Bennett die Zuschreibung von Eigenschaften zu den Gebieten des Raums. Der Raum selbst ist das einzige Subjekt der Prädikation. Alle Eigenschaften werden direkt von gesamten Raum prädiziert. Lokalisierung: um diese Eigenschaften zu lokalisieren muß man Indexwörter wie "hier" und "dort" hinzufügen. Bsp "Der Raum ist lokal schleimig* ". BennettVsQuantoren: nutzlos: es gibt nur ein Ding, von dem Eigenschaften ausgesagt werden können. ((s) Der Raum als Ganzes). Raum/Materie/Bennett/Esfeld: das zeigt, daß es zwei Formen von Holismus des Raums gibt: 1. Bennett: Typ B. (top down): wir beginnen mit den Eigenschaften des Ganzen. Als Eigenschaften des Ganzen sind es intrinsische Eigenschaften. Nichtsdestoweniger zeigen diese eine interne Struktur innerhalb des Ganzen an! Bsp es sind nicht Eigenschaften dergestalt, daß der Raum einfach F und G ist. I 224 Statt dessen ist ein Gebiet F und eine anderes G. Diese Eigenschaften sind es also, die etwas zu einem Teil machen! Wir können deshalb den 2. Typ: A (bottom up) des Holismus anwenden: diese Eigenschaften zeigen die Weise an, wie die Teile des Raums miteinander verbunden sind. Raum/Materie/EsfeldVsBennett: abgesehen von der Interpretation von Spinoza gibt es keinen Grund, warum wir den Holismus des Raumes so konzipieren sollten. Denn die betreffenden physikalischen Eigenschaften sind lokal instantiiert. Es ist angemessener den Holismus des Raums in Begriffen von Punkten oder Gebieten zu konzipieren. |
Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Lokalisierung Raum | Simons Vs Bolzano, B. | I 321 Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: (umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht): a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist. b) Angenommen, es gibt irgendein Ding, A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon. b) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A, B, C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist. d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn sie unbedingt ist, haben wir es schon. e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz für etwas voraus, das sie bedingt. f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören. g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott. Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen. RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der "Klasse aller unbedingten Dinge" Zweifel haben (> Paradoxien). Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen. 2. SimonsVsBolzano: Schritt f) I 322 Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. ((s) Das Bedingende wäre innerhalb der Klasse der bedingten Dinge, es wäre bedingt und bedingend gleichzeitig). Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein Bedingungs-Prinzip. Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig (Simons pro). Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon, Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen. Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein? Ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen: h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip). i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt. j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes. SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt. Bedingungs-Prinzip/Simons: Das Bedingungs-Prinzip ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (7), d.h. (N) (a 7 x ≡ (Ey)[x ε a u a 7 x] u ~ x ε a) SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten. I 323 Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Sie beweist nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise "einen Gott" nennt. Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit. |
Simons I P. Simons Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987 |
Lokalisierung Raum | Evans Vs Descartes, R. | Frank I 497 EvansVsDescartes/EvansVsHume/EvansVsLocke/EvansVsKant: das "ich" mentaler Selbstzuschreibung bezieht sich weder auf ein Cartesisches "Ego", noch auf eine Lockesche Person, noch auf ein Humesches Bündel von Perzeptionen, noch auf ein Kantisches Ich, sondern auf einen Gegenstand aus Fleisch und Blut! Konsequenz: das Hintergrund Element der Selbstidentifikation muss die Lokalisierung in Raum und Zeit sein. I 517 EvansVsDescartes: stärkstes Gegengift: die Tatsache, dass diese Weisen, Wissen über uns selbst zu erlangen, in die Informationskomponente einer funktionalen Charakterisierung unserer "ich" Vorstellungen eingehen müssen. I 522 Körperwahrnehmung/Descartes: keine Weise, Wissen über sich selbst zu erklangen, sondern nur über etwas , das man hat. EvansVsDescartes: Es ist schwer, sich darauf einen Reim zu machen. (s) Das ist aber kein Argument. Descartes: ich muss mich geschlagen geben, wenn Descartes sagt, dies sei zwar eine Weise, Wissen über sich selbst zu erlangen, aber eben eine, die deine Identifizierung benutzt! Evans: das muss ich zugeben. I 523 EvansVsDescartes: unsere "ich" Vorstellungen sind Vorstellungen von Trägern körperlicher nicht weniger als mentaler Eigenschaften. I 562 EvansVsDescartes: die Verwendung von "ich" überbrückt schlicht die Kluft zwischen Mentalem und Physischem und ist mit dem einen Aspekt nicht inniger verbunden, als mit dem anderen. Gareth Evans(1982b): Self-Identification, in: Evans (1982a) The Varieties of Reference, ed. by John McDowell, Oxford/NewYork 1982, 204-266 |
EMD II G. Evans/J. McDowell Truth and Meaning Oxford 1977 Evans I Gareth Evans "The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Evans II Gareth Evans "Semantic Structure and Logical Form" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Evans III G. Evans The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Lokalisierung Raum | Quine Vs Hintikka, J. | I 73 Possibilia/Hintikka: These: die Rede über menschliche Erfahrung macht die Annahme von Possibilia notwendig. (Unverwirklichte Möglichkeiten). HintikkaVsQuine. Intentionalität/Husserl/Hintikka: nach Husserl ist das Wesentliche des menschlichen Denkens in einer Beziehung zu unverwirklichten Möglichkeiten. Possibilia/Hintikka: wir brauchen sie, um mit logisch inkompatiblen Entitäten gleichen logischen Typs umzugehen. MöWe-Semantik/Hintikka: ist die entsprechende Modelltheorie. I 137 QuineVsModallogik: Problem der Querwelteinidentifikation. Querwelteinidentifikation/cross-identification/Quine/(s): Problem der Identitätsbedingungen. Wenn keine Identitätsbedingungen (IB) gegeben sind, ist die Frage sinnlos, ob ein Individuum „dasselbe wie“ eins in einer anderen Möwe ist. HintikkaVsQuine: mein modifizierter Ansatz geht über die Reichweite von Quines Kritik hinaus. Weltlinien/Hintikka: werden von uns fixiert, nicht von Gott. Dennoch sind sie nicht willkürlich. Ihre Begrenzungen sind durch Kontinuität von Raum und Zeit, Erinnerung, Lokalisierung usw. gegeben. I 138 Es kann sogar sein, dass unsere Präsuppositionen sich als falsch herausstellen. Daher kann es keine Menge von Weltlinien geben, die alle MöWe umfassen, die wir in der alethischen Modallogik brauchen. Modallogik/Quantifikation/Quine/Hintikka: eine realistische Interpretation der quantifizierten alethischen ML ist unmöglich. Aber aus Gründen die tiefer gehen als Quine angenommen hat. Querwelteinidentifikation/HintikkaVsQuine: ist nicht intrinsisch unmöglich. Quine/Hintikka: hat das in letzter Zeit sogar mit Einschränkungen anerkannt. Lösung/Hintikka: Querwelteinidentifikation als Re-Identifikation. I 139 prop Einst/epistemische Logik/Hintikka: wir werden uns hier auf das Problem der propositionalen Einstellungen konzentrieren. I 140 Quantifikation in epistemische Kontexte/Glaubenskontexte/intensional/Hintikka: Bsp (1) Albert weiß, wer Coningsby geschrieben hat (2) (Ex) K Albert (x schrieb Coningsby) Schreibweise: (Ex) perspektivische (wahrnehmungsmäßige) Identifikation (Bekanntschaft) im Buch: nicht-gespiegeltes E). Eindeutigkeitsbedingung/Hintikka: z.B. (2) kann nur dann gefolgert werden aus (3) K Albert (Beaconsfield schrieb Coningsby) d.h. (3)* Albert weiß, dass Beaconsfield Coningsby schrieb. …nur dann gefolgert werden, wenn wir eine Zusatzprämisse haben: (4) (Ex) K Albert (Beaconsfield = x) D.h. (5) Albert weiß, wer Beaconsfield ist. Quine pro Hintikka: diese Lösung ist besser als ein Kriterium für starre Designatoren (Starrheit, QuineVsKripke). Alltagssprache: es ist einfach sehr natürlich so zu sprechen, dass man sagt man weiß, wer oder was etwas ist. HintikkaVsQuine: er lobt mich aus falschen Gründen. Er stellt die Dinge auf den Kopf. Er begeht zwar nicht den Fehler, den ich kritisiere, aber er verzeiht ihn. I 141 Formale Sprache/Logik/kanonische Notation/HintikkaVsQuine: wir sollten die logische Sprache als unsere Muttersprache ansehen, und nicht so viel Wert auf die Übersetzung in die Alltagssprache legen. Es geht sowieso nur um semantische Klarheit. I 145 HintikkaVsQuine: erkennt nicht die Rolle, die meine Eindeutigkeitsbedingungen spielen: Quine: sagt, dass man diese Bedingungen aufch auf Glauben, Wissen usw. übertragen kann. Quine: Hintikka verlangt, dass das Subjekt weiß wer oder was die Person oder das Ding ist. Wen oder was der Term designiert. HintikkaVsQuine: dieser denkt, ich würde nur eine Art von Eindeutigkeitsbedingung gebrauchen. Lösung: die semantische Situation zeigt den Unterschied: die Relation zwischen den Bedingungen für verschiedene propositionale Einstellungen (Glauben, sehen, wissen) ist eine der Analogie, nicht der Identität. Lösung: die Mengen kompatibler MöWe sind im Fall von Wissen, Sehen, Erinnerung, Glauben jeweils andere. I 146 Identifikation/Glauben/Quine/QuineVsHintikka: jede Glaubenswelt (MöWe) wird unzählige Körper und Objekte enthalten, die gar nicht einzeln erkennbar sind, einfach weil der Glaubende glaubt, dass seine Welt unzählige solche Objekte enthält. Identität: Fragen nach der Identität dieser Objekte sind sinnlos. Problem: wenn man in Glaubenskontexte quantifiziert, wie soll man sie ausschließen? Lösung: man müsste den Bereich der Variablen auf solche Objekte einschränken, über die das Subjekt ausreichend klare Vorstellung hat. Problem. wie soll man festlegen, wie klar diese Vorstellungen sein müssen? HintikkaVsQuine: die Lösung ist ganz einfach, wenn wir über Individuen in doxastischen MöWe quantifizieren: Bsp Operator: „in einer Welt w1, kompatibel mit allem, was Jack glaubt“: Lösung/Hintikka: wir können über Bewohner solcher Welten quantifizieren, indem wir einfach einen Quantor innerhalb des Operators gebrauchen. ((s) d.h. dass Jack, aber nicht wir unterscheiden). Problem: es könnte sein, dass wir die Bewohner als unsere Nachbarn aus der WiWe w0 betrachten möchten. („qua Nachbarn“). Hintikka: das ist aber ein Problem für sich und hat nichts mit Eindeutigkeitsbedingungen zu tun. Problem: liegt vielmehr an der Notation der konventionellen Modallogik, die nicht erlaubt, dass man den Bewertungsprozeß, der von außen nach innen verläuft, niemals umdrehen darf, so dass er von innen nach außen verläuft. Lösung/Saarinen: „rückblickende“ Operatoren (s.o.) Lösung/Hintikka: es kann dennoch sein, dass wir ein Individuum von w1 zurück zu w0 verfolgen können, selbst wenn es nicht die Eindeutigkeitsbedingungen wie (16)-(127) erfüllt. (Diese erfordern, dass ein Individuum in allen MöWe identifizierbar ist. HintikkaVsQuine: dieser irrt sich, dass die Frage nach der Identität sinnlos ist, wenn die Eindeutigkeitsbedingungen nicht alle erfüllt sind. Im Gegenteil: es muss sinnvoll sein, damit wir überhaupt in der Lage sind festzustellen, dass die Bedingungen nicht erfüllt sind! Eindeutigkeitsbedingung/Hintikka: wenn sie nicht erfüllt ist, heißt das nur, dass wir ein Individuum ((s) oder sein Gegenstück) nicht in jeder MöWe auffinden können. Eindeutigkeitsbedingung/QuineVsHintikka: Quines ernstester Einwand ist, dass diese Bedingungen immer indiziert sind, (indexikalisch) d.h. dass sie kontext-abhängig sind. D.h. dass es nur in einer bestimmten Situation darum geht, ob ein Individuum dasselbe ist. I 147 Wissen-wer/Wissen-was/Kontext/Quine: Bsp „Wer ist er?“ hat nur Sinn in einer bestimmten Situation. HintikkaVsQuine: er hat natürlich recht, dass die WB mit der Situation variieren, aber das zerstört nicht die Eindeutigkeitsbedingungen für epistemische Logik. HintikkaVsQuine: er mißversteht nur die Rolle, die diese Bedingungen spielen. WW/Hintikka: die WW von Sätzen der Form (18) (Ex) K(b = x) und genauso von (19) (Ex) K(b = x) werden unabhängig von den WW anderer Typen einfachster Sätze! Frage/Antwort/W-Frage/Hintikka: wir erhalten eine neue Klasse von Atomsätzen! Lösung: Unterscheidung zwischen Identifikation durch Bekanntschaft/durch Beschreibung. I 148 Weltlinien/Identifikation/Querwelteinidentität/Hintikka: These die Weltlinien müssen gezogen werden, bevor die Bedingungen überhaupt angewendet werden. Das Ziehen der Weltlinien ist niemals ein teil der Anwendung der Eindeutigkeitsbedingungen-. ((s) sonst zirkulär). WB/atomar/Atomsatz/Hintikka: für meine Theorie ist das Zusammenspiel von WW von atomaren und nicht-atomaren Sätzen wesentlich: sie zeigt, wie Bsp die WW von Sätzen der Form „weiß + -ein-W-Wort“-Sätzen vo den WW von Sätzen der Form (18) – (19) abhängt. HintikkaVsQuine: seine Kritik ist analog zu einer, die traditionelle WW-Tabellen deswegen kritisieren würde, dass einige der Sätze, die sie zusammenzusetzen dienen, ihrerseits unscharf sind., epistemische Logik/Hintikka. wird aber von dieser Kritik nicht berührt. Alles was sie behauptet ist, dass, wenn die Weltlinien einmal gezogen sind, der Rest der Semantik bleibt wie er war. I 160 Def Wissen/Hintikka: das, was in allen Wissens-MöWe (Wissenswelten) eines Subjekts wahr ist. Und umgekehrt: was in allen W-MöWe einer Person wahr ist, ist ihr Wissen. Pointe: die Weltlinien können aber dennoch anders gezogen werden, wobei die Bewertungen (der nicht-logischen Konstanten) gleich bleiben. Die Variation der Weltlinien „sieht“ man dann an der Variation der semantischen Kraft von Phrase n der Form weiß + indirekte Frage. I 161 Solche Variation hat Quine zur Ablehnung der MöWe-Semantik von Sätzen mit „Wissen-dass geführt. HintikkaVsQuine: ihm ging es eigentlich um das strukturelle (nicht das referentielle) System. Und dies bleibt unangetastet. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Lokalisierung Raum | Stalnaker Vs Modaler Realismus | Stalnaker I 36 Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind. Und dies ist natürlich wieder eine Proposition. (W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von Propositionen G gibt es eine Proposition A so dass G A impliziert und A impliziert jedes Element von G. Stalnaker: d.h. ist, dass für jede Menge von Propositionen es eine Proposition gibt die sagt, dass jede Proposition in der Menge wahr ist. Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will. (W6) Äquivalente Propositionen sind identisch. Problem: die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) > Hyperintensionalismus/ Hyperintensionalität): Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, VsMöWe-Semantik, Vs Semantik möglicher Welten). I 40 Modaler Realismus/MR/Lewis/Stalnaker: nach Lewis ist die aktuale Welt (WiWe) nur ein echter Teil einer Realität, die aus vielen Paralleluniversen besteht, die räumlich und zeitlich voneinander getrennt sind. Aktuale Welt/WiWe/Lewis/Stalnaker: ist dann indexikalisch definiert als der Teil, der mit uns in Verbindung steht. unverwirklichte Möglichkeiten/Possibilia/Lewis/Stalnaker: existiert dann tatsächlich, aber in einem anderen Teil der Realität. Ihre Nicht-Aktualität besteht nur in ihrer Lokalisierung woanders. ((s) das ist nur eine polemische Darstellung: Lokalisierung muss mehr sein als „woanders“. Lokalisierung kann von uns gar nicht vorgenommen werden für Gegenden, die überhaupt nicht mit uns in Verbindung stehen, weil wir dann kein Wissen haben.) modaler Realismus/Stalnaker: teilt sich in 1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität 2. metaphysische These:: über die Existenz von möglichen Welten (MöWe). Semantischer MR/Stalnaker: Problem: VsMR man könnte einwenden, dass es gar nicht möglich ist die metaphysischen Tatsachen über ihn zu wissen, selbst wenn der semantische Teil wahr wäre. I 41 Lewis: hier gibt es eine Parallele zu Benacerrafs Dilemma über mathematische Wahrheit und Wissen. (>Mathematik/Benacerraf, Referenz/Benacerraf, Mathematische Entitäten/Benacerraf.) I 42 EpistemologieVsMR/Stalnaker: die Vertreter des epistemologischen Arguments gegen den MR weisen die Parallele zwischen mathematischen Objekten und realistisch aufgefasst Possibilia zurück. Sie bestehen darauf, dass Referenz und Wissen von konkreten Dingen kausale Verbindung erfordert, selbst wenn das nicht für abstrakte Dinge (Zahlen usw.) gilt. Wissen/LewisVs: warum sollte die Grenze zwischen dem, was für Wissen und Referenz eine kausale Verbindung benötigt getroffen werden in Begriffen der Unterscheidung abstrakt/konkret? Wissen/Lewis: stattdessen sollten wir sagen, dass Referenz und Wissen von kontingenten Tatsachen kausale Verbindung erfordert, nicht aber das von modaler Realität (Wissen darüber was was möglich und notwendig ist). Modaler Realismus/Wissen/Lewis: These: im Kontext des MR können wir sagen, dass indexikalisches Wissen kausale Verbindung benötigt, unpersönliches Wissen aber nicht. I 43 Platonismus/Mathematik/Stalnaker: pro Lewis: hier muss Wissen nicht auf einer kausalen Verbindung beruhen. Dann kann Benacerrafs Dilemma gelöst werden. EpistemologieVsMR/Stalnaker: ich fühle aber immer noch die Kraft des epistemologischen Arguments VsMR. Referenz/Wissen/Stalnaker: Problem: den Unterschied zwischen Wissen und Referenz auf Zahlen, Mengen usw. und auf Kohlköpfe usw. zu erklären. I 49 Mögliche Welten/MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen. Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von derselben Art sind wie die wirkliche Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Letztere sind nicht „wirkliche“ Dinge). |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Lokalisierung Raum | Stalnaker Vs Mögliche Welten | I 49 Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen. Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge). I 53 StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht. I 58 Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote: Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich. II 20 Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London) Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest. Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass Propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999)) Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben. Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte. StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten. Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat! Proposition/Identifikation/Selbstidentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine Proposition erfüllt wird. Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht. Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen. Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben. II 21 Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts. Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist. MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert. Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe. StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht. StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts. Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume. Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels). II 134 Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt. Selbstlokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles wissen). Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden wissen genau, wo im logischen Raum sie sind. II 135 Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der Proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert. Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von Propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten). II 144 Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat. ((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist) Allwissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allwissend in Bezug auf Propositionen, wohl aber allwissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale. LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück: 1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht. 2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allwissend in Bezug auf alle Propositionen, nicht nur die qualitativen Propositionen. II 145 V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann. StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt. Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren. Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist. modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein. Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist. Das gesteht auch Lewis zu. Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein. Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar. Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren. Einstellung/Eigenschaften/Propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt Propositionen. zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands. II 146 StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen. Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele: Bsp O’Leary ist aus seinem KofferRaum befreit und fragt sich gegen neun: a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“ Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt. Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt. Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im KofferRaum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt. Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die Propositionen charakterisieren, verändert werden. b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte) Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert. StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist. Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert. Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“. Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet. II 147 Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter: Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt. Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt. Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit). Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst. Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte Propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt. Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt. Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry) |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Lokalisierung Raum | Stalnaker Vs Nagel, Th. | I 20 Objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Nagel beginnt mit dem Ausdruck eines allgemeinen Gefühls der Verwirrung über den eigenen Platz in einer unpersönlichen Welt. Ich: wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt. I 21 Pointe: es ist eine objektive Tatsache, ob eine solche Feststellung wahr oder falsch ist, unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen! Eine vollständige Darstellung der Welt wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie wird mir nicht sagen, wer ich bin. Semantische Diagnose: versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbst-Lokalisierung als Lösung. NagelVsSemantische Diagnose: das trifft nicht den Kern der Sache. StalnakerVsNagel: eine bestimmte Variante kann unser spezielles Problem hier lösen, aber es bleiben viele andere in Bezug auf die Relation zwischen einer Person und der Welt die sie bewohnt, und zwar darüber, was genau die subjektiven Tatsachen über die Erfahrung uns sagen, wie die Welt in sich selbst ist. Selbst-Identifikation/Selbst-Lokalisation/Glauben/Stalnaker: nichts könnte einfacher sein: Wenn EA am 5. Juni 1953 sagt "Ich bin ein Philosoph" dann ist das wahr, gdw. EA am 5 Juni 1953 ein Philosoph ist. Problem: was ist der Inhalt der Aussage? Inhalt/Wahrheitsbedingungen/WB/Selbst-Identifikation/Ich/Stalnaker: der Inhalt, die Information wird nicht durch die WB erfasst, wenn die WB zeitlos und unpersönlich gemacht werden. ((s) Die Wahrheitsbedingungen bei Selbstidentifikation oder Selbst-Lokalisation sind nicht homophon! D.h. sie sind ich die Wiederholung von „Ich bin krank“, sondern sie müssen um Ort, Datum und Angaben über die Person ergänzt werden damit werden sie zeitlos und wahrheitsfähig. Problem/Stalnaker: der Sprecher könnte geglaubt haben was er sagt, ohne das Datum und den Ort selbst überhaupt zu kennen oder seine Zuhörer könnten die Äußerung verstanden haben, ohne das Datum usw. zu kennen. Lösung: die semantische Diagnose braucht eine Darstellung des subjektiven oder kontextuellen Inhalts. Nagel: ist sich jedenfalls sicher, dass er die umgekehrte Lösung ablehnt: eine ontologische Sicht die die Selbst-.Eigenschaften objektiviert. Stalnaker: das wäre so etwas wie die Behauptung, dass jeder von uns eine bestimmte irreduzible Selbst-Eigenschaft hat, mit der er bekannt ist. ((s) >Käfer-Beispiel, Wittgenstein dito), versuchsweise nehme ich an, dass das in der Objektivierung des phänomenalen Charakters der Erfahrung exemplifiziert werden könnte. I 253 Selbst/Thomas Nagel/Stalnaker: Nagel findet es verwunderlich, dass ausgerechnet er von allen Thomas Nagel sein muss. Selbst/subjektiv/objektiv/Stalnaker: allgemeines Problem: den Standpunkt einer Person in einer nichtzentrierten Vorstellung einer objektiven Welt unterzubringen. Es ist nicht klar, wie man diese Relation darstellen soll. Selbst/Ich/Nagel/Stalnaker: Bsp "Ich bin TN". Problem: es ist nicht klar, wieso unsere Welt Raum für solche Tatsachen hat. Dilemma: a) solche Tatsachen müssen existieren, weil Dinge sonst unvollständig wären b) sie können nicht existieren, denn so wie die Dinge sind, enthalten sie solche Tatsachen nicht. (Nagel 1986, 57). Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend: NagelVsOntologische Lösung: will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern. Nagel: Mittelposition These: es gibt ein objektives Selbst. StalnakerVsNagel: das ist schwer zu fassen und weder notwendig noch hilfreich. I 254 Semantische Diagnose/StalnakerVsNagel: hat mehr Potential als Nagel annimmt. Mein Plan ist: 1. semantische Diagnose 2. Skizze einer metaphysischen Lösung 3. objektives Selbst ist ein Fehler 4. allgemeines Problem subjektiver Standpunkte 5. kontext-abhängige oder subjektive Information - einfache Lösung für qualitative Erlebnisse. Selbst/subjektiv/objektiv/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: (in Stalnakers Version): Dazu gehört nicht, dass "Ich bin TN" angeblich ohne Inhalt ist. StalnakerVsNagel: die Identität der ersten Person ist nicht "automatisch und daher uninteressant". semantische Diagnose: beginnt mit den Wahrheitsbedingungen (WB). WB: "Ich bin F" geäußert von XY ist wahr, gdw. XY F ist. Was für eine Information wird damit übermittelt? I 255 Inhalt/Information/Selbst/Identität/Stalnaker: eine Lösung: wenn folgendes stimmt: Glaube/Überzeugung/Stalnaker: sind Mengen von nichtzentrierten MöWe Inhalt/Selbstzuschreibung/Stalnaker: ist dann Menge von zentrierten MöWe. Bsp Ich bin TN ist wahr gdw. es durch TN geäußert wird, Inhalt: wird repräsentiert durch die Menge der zentrierten MöWe die TN als ihr ausgezeichnetes Objekt haben. Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen. (Lewis 1979). I 257 Semantische Diagnose/NagelVsSemantische Diagnose/Stalnaker: "Sie macht nicht, dass das Problem weggeht". Stalnaker: was ist denn nun das Problem? Problem/Nagel: eine adäquate Lösung müsste die subjektiven und die objektiven Begriffe in Harmonie bringen. I 258 StalnakerVsNagel: dazu muss man aber die Quellen des Problems besser artikulieren als Nagel es tut. Analogie. Bsp Angenommen, ein allzu einfach gestrickter Skeptiker sagt: "Wissen impliziert Wahrheit, also kann man nur notwendige Wahrheiten wissen". Vs: das ist eine Verwechslung verschiedener Reichweiten der Modalität. VsVs: der Skeptiker könnte dann antworten "Diese Diagnose ist unbefriedigend, weil sie nicht macht, dass das Problem weggeht". Problem/Stalnaker: allgemein: ein Problem kann sich als raffinierter herausstellen, aber auch dann kann es bloß ein linguistischer Trick sein. Illusion/Erklärung/Problem/Stalnaker: es reicht nicht zu erkennen, dass an der Wurzel des Problems eine Illusion besteht. Einige Illusionen sind hartnäckig, wir fühlen ihr Bestehen sogar noch nachdem sie erklärt sind. Aber das impliziert wiederum nicht, dass es ein Problem ist. I 259 Warum-Fragen/Stalnaker: Bsp „Warum sollte es möglich sein, dass...“ (z.B. dass physikalische Gehirnzustände Qualia hervorrufen). Solche Fragen haben nur Sinn, wenn es eher wahrscheinlich ist, dass das Zugrundeliegende nicht möglich ist. I 260 Selbsttäuschung/Gedächtnisverlust/Selbst/Irrtum/Stalnaker: Bsp Angenommen, TN täuscht sich darüber, wer er ist, dann weiß er nicht, dass TN selbst die Eigenschaft hat, TN zu sein, obwohl er weißt, dass TN die Selbst-Eigenschaft von TN hat! (Er weiß ja nicht, dass er selbst TN ist). Er weiß nicht, dass er die Eigenschaft hat, die er „ich sein“ nennt. ((s) „Ich sein“ ist hier nur auf TN zu beziehen, nicht auf jeden beliebigen Sprecher). objektiv/nichtzentrierte Welt/Selbst/Stalnaker: das ist eine Tatsache über die objektive, nichtzentrierte Welt, und wenn er sie kennt, weiß er, wer er ist. So sagt der Vertreter der ontologischen Sicht. Ontologische Sicht/StalnakerVsNagel/StalnakerVsVs: die Strategie ist interessant: zuerst wird das Selbst objektiviert – indem selbst-lokalisierende Eigenschaften in Merkmale der nichtzentrierten Welt verwandelt werden. Dann versucht man, den wesentlich subjektiven Charakter durch die subjektive Fähigkeit es Erfassens zu erhalten. I 263 Nagel: These: weil die objektive Vorstellung ein Subjekt hat, gibt es auch seine mögliche Präsenz in der Welt und das erlaubt mir, subjektive und objektive Sicht zusammenzubringen. StalnakerVsNagel: ich sehe nicht, wie das daraus folgt. Warum soll daraus, dass ich mir eine mögliche Situation vorstellen kann folgen, dass ich darin sein könnte?. Fiktion: hier gibt es sowohl den teilnehmenden Erzähler als auch den Erzähler von außerhalb, allwissend oder nicht. I 264 Semantische Diagnose/Stalnaker: mag hinreichend sein für normale Selbst-Lokalisierung. Aber Nagel will mehr: einen philosophischen Gedanken. StalnakerVsNagel: ich glaube nicht, dass an einem philosophischen Gedanken hier mehr dran ist, als an dem normalen. Vielleicht ist es eine andere Einstellung (Haltung) aber das verlangt keinen Unterschied im Inhalt! Subjektiver Inhalt/Stalnaker: (so wie er von der semantischen Diagnose identifiziert wird) scheint mir ein plausibler Kandidat zu sein. |
Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |
Lokalisierung Raum | Lewis Vs Reduktionismus | IV 76 Def Personenzustand/Zustand/Lewis: Der Personenzustand ist ein physisches Objekt, genau wie die Person! (Wenn Personen geisterhafte Teile hätten, hätten ihre Zustände auch welche). Der Zustand tut viele der Dinge, die eine Person tut: er spaziert, redet, denkt, hat Glauben und Wünsche, Größe und räumliche Lokalisierung. Einziger Unterschied: Der Zustand beginnt und endet abrupt. Daher kann er nicht alles tun, was eine Person tut, nämlich Dinge, die mehr Zeit brauchen. 1. Es ist möglich, dass ein Personenzustand (PZ) existiert. 2. Es ist möglich, dass zwei PZ unmittelbar aufeinander folgen, aber sich nicht überlappen. Die Eigenschaften und Lokalisation des zweiten können genau mit denen des ersten übereinstimmen. IV 77 Patchwork Prinzip der Möglichkeit: Wenn es möglich ist, dass X intrinsisch in einer Raumzeit-Region passiert, und gleicherweise Y, dann ist es auch möglich, dass X und Y in zwei getrennten, aber anschließenden Regionen passieren. Dabei gibt es keine notwendigen Ausschlüsse. Alles kann auf alles folgen. 3. Es kann eine mögliche Welt geben, die genau wie unsere ist in Bezug auf Verteilung intrinsischer lokaler Qualitäten in Zeit und Raum. ((s) > Humesche Supervenienz, > Humesche Welt). 4. Eine solche mögliche Welt könnte genau wie unsere sein in Bezug auf Kausalrelationen, denn Kausalität wird durch nichts bestimmt außer der Verteilung von lokalen Qualitäten (aber vielleicht ist das zu stark). 5. Eine solche Welt von Zuständen wäre genau wie unsere simpliciter. Es gibt keine Eigenschaften unserer wirklichen Welt, außer denen, die auf der Verteilung lokaler Qualitäten supervenieren. 6. Dann ist unsere wirkliche Welt eine Welt von Zuständen. Insbesondere existieren Personenzustände. 7. Aber Personen existieren auch und Personen sind (meist) nicht Personzustände. Sie dauern zu lang! Dennoch sind Personen und Person Zustände, wie Tische und Tischbeine, nicht doppelt in Regionen anwesend. Das kann nur sein, weil sie nicht unterschieden sind! Sie sind teil-identisch. Personzustände sind Teile von Personen. LewisVsReduktionismus: Meine Definition von Person als maximal R-korrelierte Aggregate von Personenzuständen ist keine Reduktion! Das bewahrt mich auf vor Zirkularität, wenn ich sage, dass diese wiederum aus noch kürzeren bestehen. Teil/Lewis: Damit meine ich einfach eine Unterteilung, keine wohldefinierte Einheit, die in einer Kausalerklärung vorkommen könnte. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |
Lokalisierung Raum | Tugendhat Vs Russell, B. | Wolf II 22 Identifikation/Individuierung/Tugendhat: die subjektive und die objektive Lokalisierung sind gleich ursprünglich. TugendhatVsStrawson: Raumzeit nicht nur besonders wichtig, sondern die einzige Möglichkeit der Identifizierung. Wie Strawson: sortale Prädikate müssen hinzukommen. (Herausgreifen aus der Situation, Wiedererkennen, Zählbarkeit). Alle sing Term verweisen auf die unterste Ebene der Identifizierung. "Dies F ist G", verifizierbar. (KantVs). TugendhatVsRussell: Zwar ist hier noch die Existenzaussage "Es gibt hier und jetzt genau ein F" impliziert, aber nicht mehr als allgemeine (generelle) Aussage wie bei Russell: "Unter allen Gegenständen gibt es einen..." sondern Lokalisation. Erst bei lokalisierenden Ausdrücken haben wir sing Term, deren Referenz nicht mehr fehlschlagen kann. Daher implizieren sie keine Existenzaussagen mehr! Damit gleichen sie Russell’s logischen Eigennamen. Unterschied: sie stehen nicht mehr in einer isolierten Zuordnung zum Gegenstand, sondern in einer Raum-Zeit-Ordnung. I 378 Existenzaussagen/Tugendhat: entgegen dem Anschein nicht Aussagen über Einzelnes sondern stets generelle Aussagen. Die Rede von Existenz nimmt im Prinzip immer schon an, dass man von allen Gegenständen spricht, und daher könnte man (VsRussell) von einem einzelnen Gegenstand gar nicht sagen, dass er existiert. I 383 TugendhatVsRussell: aber hier geht es überhaupt nicht um eine Relation, Spezifikation findet statt vor dem Hintergrund aller Gegenstände. Das hat Russell in Bezug auf sing Term schon richtig gesehen, aber mit seinen logischen Eigennamen lag er trotzdem falsch, gerade weil er ihnen den Bezug auf jenen Hintergrund einer eigentümlichen Generalität absprach. III 214 TugendhatVsRussell: weder die Reaktion eines Lebewesens noch das auslösende Anzeichen kann wahr oder falsch sein, weil hier keine Annahme vorliegt, dass etwas so oder so sei, folglich ist auch kein Irrtum möglich. |
Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 K II siehe Wol I U. Wolf (Hg) Eigennamen Frankfurt 1993 |
Lokalisierung Raum | Armstrong Vs Swoyer, Chr. | Arm III 160 Eigenschaften/Swoyer: (1982)(1) These: Eigenschaften müssen "wesentliche Merkmale" haben. Aber die sind nicht phänomenal und bestehen auch nicht aus Eigenschaften von Eigenschaften. Sie sind die Relationen der "nomischen Implikationen" die sie zu anderen Eigenschaften haben. VsSwoyer: (anderswo: PutnamVsLewis: Eigenschaften können nicht einfach sein): warum sollten Eigenschaften überhaupt wesentliche Merkmale haben? Vielleicht ist ihre Identität einfach. Sonst muss man das Leibnizsche Prinzip der Ununterscheidbarkeit des Identischen aufgeben (in Bezug auf Eigenschaften.). Bsp Eigenschaften können verschieden sein, wie z.B.: die meisten von uns sagen würden, Einzeldinge (ED) verschieden sein können, obwohl sie alle Merkmale gemeinsam haben. ((s) Letztlich doch durch lokale Eigenschaften unterschieden?) (> Lit.: Armstrong, Universals, 1978(2), Kapitel 9,1). SwoyerVs: diese "einfache" Unterscheidung muss in irgendetwas gründen: ihre Raumzeitliche Lokalisierung. ArmstrongVsSwoyer: aber angenommen,, wie es denkbar scheint, dass es Einzeldingen gibt, die nicht Raumzeitlich sind. Pace Thomas von Aquin: Bsp könnten nicht zwei Engel verschieden sein, obwohl sie alle Merkmale gemeinsam haben. Armstrong: warum nicht einfach eine "einfache Eigenschaft" die kein wesentliches Merkmal hat, sondern einfach "sie selbst" ist? 1. C. Swoyer, The Nature of Natural Laws, Australasian Journal of Philosophy, 60 (1982). 2. D. M. Armstrong, Universals and Scientific Realism, 2 vols, Cambridge 1978 |
Armstrong I David M. Armstrong Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Armstrong II (a) David M. Armstrong Dispositions as Categorical States In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (b) David M. Armstrong Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (c) David M. Armstrong Reply to Martin In Dispositions, Tim Crane London New York 1996 Armstrong II (d) David M. Armstrong Second Reply to Martin London New York 1996 Armstrong III D. Armstrong What is a Law of Nature? Cambridge 1983 |
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