Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Lokalisierung räumlich Simons Vs Bolzano, B. I 321
Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: (umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht): a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist.
b) Angenommen, es gibt irgendein Ding, A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon.
b) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A, B, C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist.
d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn sie unbedingt ist, haben wir es schon.
e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz für etwas voraus, das sie bedingt.
f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören.
g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott.
Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen.
RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der "Klasse aller unbedingten Dinge" Zweifel haben (> Paradoxien).
Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen.
2. SimonsVsBolzano: Schritt f)
I 322
Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. ((s) Das Bedingende wäre innerhalb der Klasse der bedingten Dinge, es wäre bedingt und bedingend gleichzeitig).
Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein Bedingungs-Prinzip.
Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig (Simons pro).
Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon, Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen.
Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein?
Ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen:
h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip).
i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt.
j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes.
SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt.
Bedingungs-Prinzip/Simons: Das Bedingungs-Prinzip ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (7), d.h.
(N) (a 7 x ≡ (Ey)[x ε a u a 7 x] u ~ x ε a)
SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten.
I 323
Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Sie beweist nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise "einen Gott" nennt. Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Lokalisierung räumlich Stalnaker Vs Modaler Realismus Stalnaker I 36
Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind. Und dies ist natürlich wieder eine Proposition.
(W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von Propositionen G gibt es eine Proposition A so dass G A impliziert und A impliziert jedes Element von G.
Stalnaker: d.h. ist, dass für jede Menge von Propositionen es eine Proposition gibt die sagt, dass jede Proposition in der Menge wahr ist.
Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will.
(W6) Äquivalente Propositionen sind identisch.
Problem: die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) > Hyperintensionalismus/ Hyperintensionalität): Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, VsMöWe-Semantik, Vs Semantik möglicher Welten).
I 40
Modaler Realismus/MR/Lewis/Stalnaker: nach Lewis ist die aktuale Welt (WiWe) nur ein echter Teil einer Realität, die aus vielen Paralleluniversen besteht, die räumlich und zeitlich voneinander getrennt sind. Aktuale Welt/WiWe/Lewis/Stalnaker: ist dann indexikalisch definiert als der Teil, der mit uns in Verbindung steht.
unverwirklichte Möglichkeiten/Possibilia/Lewis/Stalnaker: existiert dann tatsächlich, aber in einem anderen Teil der Realität. Ihre Nicht-Aktualität besteht nur in ihrer Lokalisierung woanders.
((s) das ist nur eine polemische Darstellung: Lokalisierung muss mehr sein als „woanders“. Lokalisierung kann von uns gar nicht vorgenommen werden für Gegenden, die überhaupt nicht mit uns in Verbindung stehen, weil wir dann kein Wissen haben.)
modaler Realismus/Stalnaker: teilt sich in
1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität
2. metaphysische These:: über die Existenz von möglichen Welten (MöWe).
Semantischer MR/Stalnaker: Problem: VsMR man könnte einwenden, dass es gar nicht möglich ist die metaphysischen Tatsachen über ihn zu wissen, selbst wenn der semantische Teil wahr wäre.
I 41
Lewis: hier gibt es eine Parallele zu Benacerrafs Dilemma über mathematische Wahrheit und Wissen. (>Mathematik/Benacerraf, Referenz/Benacerraf, Mathematische Entitäten/Benacerraf.)
I 42
EpistemologieVsMR/Stalnaker: die Vertreter des epistemologischen Arguments gegen den MR weisen die Parallele zwischen mathematischen Objekten und realistisch aufgefasst Possibilia zurück. Sie bestehen darauf, dass Referenz und Wissen von konkreten Dingen kausale Verbindung erfordert, selbst wenn das nicht für abstrakte Dinge (Zahlen usw.) gilt. Wissen/LewisVs: warum sollte die Grenze zwischen dem, was für Wissen und Referenz eine kausale Verbindung benötigt getroffen werden in Begriffen der Unterscheidung abstrakt/konkret?
Wissen/Lewis: stattdessen sollten wir sagen, dass Referenz und Wissen von kontingenten Tatsachen kausale Verbindung erfordert, nicht aber das von modaler Realität (Wissen darüber was was möglich und notwendig ist).
Modaler Realismus/Wissen/Lewis: These: im Kontext des MR können wir sagen, dass indexikalisches Wissen kausale Verbindung benötigt, unpersönliches Wissen aber nicht.
I 43
Platonismus/Mathematik/Stalnaker: pro Lewis: hier muss Wissen nicht auf einer kausalen Verbindung beruhen. Dann kann Benacerrafs Dilemma gelöst werden. EpistemologieVsMR/Stalnaker: ich fühle aber immer noch die Kraft des epistemologischen Arguments VsMR.
Referenz/Wissen/Stalnaker: Problem: den Unterschied zwischen Wissen und Referenz auf Zahlen, Mengen usw. und auf Kohlköpfe usw. zu erklären.
I 49
Mögliche Welten/MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen. Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von derselben Art sind wie die wirkliche Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Letztere sind nicht „wirkliche“ Dinge).

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Lokalisierung räumlich Lewis Vs Reduktionismus IV 76
Def Personenzustand/Zustand/Lewis: Der Personenzustand ist ein physisches Objekt, genau wie die Person! (Wenn Personen geisterhafte Teile hätten, hätten ihre Zustände auch welche). Der Zustand tut viele der Dinge, die eine Person tut: er spaziert, redet, denkt, hat Glauben und Wünsche, Größe und räumliche Lokalisierung. Einziger Unterschied: Der Zustand beginnt und endet abrupt. Daher kann er nicht alles tun, was eine Person tut, nämlich Dinge, die mehr Zeit brauchen.
1. Es ist möglich, dass ein Personenzustand (PZ) existiert.
2. Es ist möglich, dass zwei PZ unmittelbar aufeinander folgen, aber sich nicht überlappen. Die Eigenschaften und Lokalisation des zweiten können genau mit denen des ersten übereinstimmen.
IV 77
Patchwork Prinzip der Möglichkeit: Wenn es möglich ist, dass X intrinsisch in einer Raumzeit-Region passiert, und gleicherweise Y, dann ist es auch möglich, dass X und Y in zwei getrennten, aber anschließenden Regionen passieren. Dabei gibt es keine notwendigen Ausschlüsse. Alles kann auf alles folgen. 3. Es kann eine mögliche Welt geben, die genau wie unsere ist in Bezug auf Verteilung intrinsischer lokaler Qualitäten in Zeit und Raum. ((s) > Humesche Supervenienz, > Humesche Welt).
4. Eine solche mögliche Welt könnte genau wie unsere sein in Bezug auf Kausalrelationen, denn Kausalität wird durch nichts bestimmt außer der Verteilung von lokalen Qualitäten (aber vielleicht ist das zu stark).
5. Eine solche Welt von Zuständen wäre genau wie unsere simpliciter. Es gibt keine Eigenschaften unserer wirklichen Welt, außer denen, die auf der Verteilung lokaler Qualitäten supervenieren.
6. Dann ist unsere wirkliche Welt eine Welt von Zuständen. Insbesondere existieren Personenzustände.
7. Aber Personen existieren auch und Personen sind (meist) nicht Personzustände. Sie dauern zu lang! Dennoch sind Personen und Person Zustände, wie Tische und Tischbeine, nicht doppelt in Regionen anwesend.
Das kann nur sein, weil sie nicht unterschieden sind! Sie sind teil-identisch.
Personzustände sind Teile von Personen.
LewisVsReduktionismus: Meine Definition von Person als maximal R-korrelierte Aggregate von Personenzuständen ist keine Reduktion! Das bewahrt mich auf vor Zirkularität, wenn ich sage, dass diese wiederum aus noch kürzeren bestehen.
Teil/Lewis: Damit meine ich einfach eine Unterteilung, keine wohldefinierte Einheit, die in einer Kausalerklärung vorkommen könnte.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991