Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Manifestation Dummett Schiffer Vs Dummett, Michael I 221
Verifikationistische Semantik/Dummett/Schiffer: (nicht wahrheits-theoretisch): Verifikations-Bedingungen (VB) statt Wahrheitsbedingungen (WB). Dummett: (wie Davidson): wir müssen fragen, welche Form eine Bedeutungstheorie (BT) annehmen müsste, um zu erfahren, was Bedeutung ist. Dies BT sollte die Bedeutung aller Wörter und Sätze spezifizieren können. (Dummett 1975, S. 97)
Dummett: pro Kompositionalität (mit Wittgenstein): keine systematische BT ist möglich ohne das Verstehen unendlich viele Sätze zu erklären. Dazu muss man wie Chomsky und Wittgenstein selbst annehmen, dass wir ein implizites Erfassen einiger allgemeiner Prinzipien haben. (Dummett 1978, S. 451).
DummettVsDavidson: die BT muss keine Wahrheitstheorie (WT) enthalten.
Verifikations-Bedingung/VB/Dummett: (für Sätze) die VB werden auch rekursiv spezifiziert. Schiffer: daraus folgt aber noch nicht, dass nicht auch eine kompositionale wahrheitstheoretische Semantik vorliegen könnte.
I 222
Dummett: mit der Spezifikation der VB könnte die BT auch gleichzeitig die WB spezifizieren (Dummett 1978, Vorwort). VB/SchifferVsDummett: es ist gar nicht klar, wie die VB aussehen sollten.
Relationstheorie/BT/Schiffer: als ich VsRelationstheorie argumentierte, hatte ich eine Standard-BT im Sinn. Die Relationstheorie für Glauben ist falsch, wenn Sprachen keine kompositionale wahrheits-theoretische Semantik (kompwtSem) haben. Sonst wäre sie wahr!
Verifikationistische BT//verifBT/Relationstheorie/Dummett/Schiffer: bei einer verifikationistischen BT (verifBT) könnte die Relationstheorie vielleicht auch wahr sein?

I 225
Gebrauchstheorie/Dummett/Schiffer: für Dummett ist der Sinn der GT: „der Sinn eines Worts ist eindeutig bestimmt durch die beobachtbaren Merkmale seiner sprachlichen Verwendung. (Dummett 1976, 135). SchifferVsDummett: aber was zählt als "beobachtbares Merkmal" und was als "offen gezeigt"?. Denkt Dummett, dass eine Beschreibung des Gebrauchs in rein behavioristischen, nicht-semantischen und nicht-psychologischen Begriffen hinreichend dafür wäre, dass ein Wort eine bestimmte Bedeutung hat? Das wäre zu unplausibel, als dass Dummett das annehmen würde. Dennoch stellt er fest, dass die Beschreibung keine psychologischen oder semantischen Begriffe gebrauchen soll.
Bedeutung/Dummett/Schiffer: soll damit auch für Wesen verständlich werden, die selbst keine semantischen oder psychologischen Begriffe haben! Also sogar für Marsianer. (So versteht ihn auch McDowell, 1981, 237).
McDowellVsDummett: es muss nach Dummett möglich sein, eine Beschreibung unseres Sprachverhaltens zu geben, dass für Außerirdische verständlich ist. Das geht aber nicht, weil das Intentionale“ (inhalts-bestimmende) nicht auf das Nicht-Intentionale reduzierbar ist.
Inhalt/McDowellVsDummett/SchifferVsDummett: ist nicht für außerirdische Wesen erfassbar. ((s) Nicht „sprachlose“, sondern nur solche, die nicht unser intentionales Vokabular teilen).
I 226
Ad. 4: ("wissen, welche erkennbaren Umstände eine Satz als wahr oder falsch bestimmen"). Schiffer: d.h. wie kommen wir vom Behaviorismus zum Anti-Realismus?
Manifestation/SchifferVsDummett: dieser behilft sich hier selbst mit ausgesprochen psychologischen Begriffen!
1. Erkennen (dass die Bedingungen erfüllt sind) ist selbst eine Form von Wissen, die ihrerseits Glauben enthält. Das kann man nicht nicht-psychologisch beschreiben.
2. wie soll man dann die weitere Konklusion erreichen, dass eine gereinigte Zuschreibung eine Fähigkeit zuschreiben sollte, die nur „offen gezeigt“ werden kann? (Das Zeigen behavioristisch verstanden).
Behaviorismus/Dummett/Schiffer: ich schreibe Dummett allerdings keinen Behaviorismus zu, Ich schreibe ihm gar nichts zu, ich wundere mich nur, was seine Position ist.
BT/Dummett: denkt, dass natürliche Sprachen eine BT haben! Ihr Kern werden rekursiv bestimmbare Verifikations-Bedingungen sein.
Anti-Realismus/Schiffer: hier ist Dummett unsicher, ob die BT Falsifikations-Bedingungen haben sollte, aber das wird meine spätere Kritik nicht berühren.
1. Ob das Wissen, dass ein Zustand besteht, als Verifikation eines Satzes zählt,
I 227
könnte von außersprachlichem Wissen abhängen und nicht vom Verstehen des Satzes! Wir brauchen meist Hintergrundinformationen. Verstehen/SchifferVsDummett: dann sollte es nicht um Verifikations-Bedingungen gehen!
direkte Verifikations-Bedingungen/Dummett: muss es für jeden einzelnen Satz geben.
QuineVsDummett/Schiffer: (Quine 1953b): direkte Verifikations-Bedingungen kann es nicht für jeden Satz geben. ((s) ~Theorien sind nicht Satz für Satz verifizierbar).
2. Sicher gibt es bedeutungsvolle Sätze, die keine erkennbaren Bedingungen haben, die den Satz als wahr oder falsch herausstellen würden.
Dummett/Schiffer: besteht dennoch darauf, dass ein Satz als wahr oder falsch gezeigt werden muss und zwar „schlüssig“ (conclusive verifiability). (1978, 379). Das führt zum Anti-Realismus.
((s) Def Anti-Realismus/Dummett/(s): besteht gerade darin zu fordern, dass die Verifikation durchgeführt werden muss, um einen Satz zu verstehen. Der Realismus würde auf die Verifikation verzichten.)
Anti-Realismus/Dummett: man sollte sich dennoch nicht zu stark auf den Anti-Realismus stützen! Denn oft ist eine „schlüssige Verifikation“ nicht zu haben!
Schiffer: also hält Dummett die VB selbst für anfechtbar!
I 228
Schmerz/Verifikation/Wittgenstein/Dummett/Schiffer: Dummett zitiert Wittgenstein mit Zustimmung: dass Schmerzverhalten widerlegt werden kann. (Dummett 1978, S. XXXV) SchifferVsDummett: dann braucht die BT sowohl anfechtbare Kriterien, als auch anfechtbare Bedingungen!
Problem: das trifft auf die meisten empirischen Urteile zu Bsp "Das ist ein Hund".
3. Wir wissen, welche Art von semantischen Werten wir den nicht-logischen Konstanten (Prädikaten und sing Term) in den Bedingungssätzen einer wahrheits-theoretischen Semantik zuschreiben müssen. Aber wie soll das in der Variante mit VB statt WB aussehen?
Lösung/Dummett: die verifikationistische Semantik wird jedem Prädikat ein effektives Mittel zur Verfügung stellen, so dass für jeden Gegenstand festgestellt werden kann, ob das Prädikat auf das Objekt zutrifft, bzw. der sing Term auf den Gegenstand referiert. (…+…)
I 230
Relationstheorie/SchifferVsDummett: die von mir abgelehnte Relationstheorie für propositionale Einstellungen (Glauben als Relation zu Glaubensobjekten) scheint bei Dummett unvermeidlich. ((s) Wegen der Relation von Prädikaten zu Gegenständen, auf die sie verifizierbar zutreffen müssen.). Problem: das kann nur in einer endlichen Theorie geschehen, und für prop Einst müsste sie unendlich sein, weil für jede prop Einst einzeln die VB festgestellt werden müssten.
Relationstheorie/Schiffer: muss prop Einst wie Bsp "glaubt dass Australier zu viel trinken" als semantisch primitiv annehmen – nämlich 2-stelliges Prädikat zwischen Glaubendem und Inhalt).

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Manifestation Dummett Antirealismus Vs Realismus Read III 273
Antirealist: Begreifen muß gezeigt werden, Verstehen muß sich manifestieren - Wahrheit nicht beweis-transzentdent -VsTrad: Verstehen von kontrafaktischen Situationen kann nicht manifestiert, nicht mittgeteilt, folglich nicht erworben werden.
Read III 274
"Manifestationsherausforderung": welches Recht haben wir, Sprechern ein Verständnis von Ausdrücken zuzusprechen, das über das hinausgeht, was sie in ihrem sprachlichen Verhalten zeigen können? Das ist das dritte Argument des KonstruktivismusVsRealismus. Frage: was als Manifestation zählen darf .Aus einer endlichen Menge von Postulaten kann man rekursiv eine potenziell unendliche Ausgabe erzeugen. Problem: wie kann das lernende Kind die Sprache verstehen, wenn es nicht auf diese tatsächliche Menge festgelegt ist, sondern nur auf Manifestationen?
Chomskys Antwort: es gibt vorprogrammierte Strukturen.
III 275
Lücke zwischen Beweismaterial und Theorie: braucht freilich nicht auf diese Weise geschlossen zu werden. Der Anti-Realist schließt sie dadurch, dass er bestreitet, dass die Theorie derartig über die Daten hinausgeht! Bedeutung kann nichts anderes sein, als Sprecher in ihrem Gebrauch manifestieren. Damit wird bestritten, 1. daß Bedeutung ein privates Element haben kann.
es wird bestritten, daß Wahrheit, als beweis-transzendenter Begriff verstanden, der zentrale Begriff in der Bedeutungstheorie sein kann. Ein solcher Wahrheitsbegriff (der Realisten, also unabhängig von der Erkenntnis) könnte im Begriff der Bedeutung keine Rolle spielen. Wir müssen im Stande sein ihn mit unserem Gebrauch zu manifestieren.(> Dummett, Anti-Realismus)
Konstruktivismus: Die Bedeutung muss in einem Begreifen dessen bestehen, was als ihre Verifikation zählen würde. Das heißt, die Bedeutung kann nicht in dem Vorliegen einer Situation bestehen, ohne dass wir im Stande sind diese Situation zu erkennen.
III 276
Klassische Erklärung: versucht die Bedeutung auf möglicherweise beweistranszendente Tatsachen zu gründen.
III 278
Die Herausforderung liegt darin, dass eine derartige Identifikation von Bedeutung mit Wahrheitsbedingungen, die von Verifikation getrennt ist, solche Aussagen bedeutungsleer lassen wird. Der Skeptiker fordert uns zu Recht auf, zu sagen, wie solche Aussagen als wahr erwiesen werden können. (Jones). Er lehnt es zu Unrecht ab, auf eine Antwort zu warten.
Cartwright I 87
Anti-Realismus/Wissenschaft/Cartwright: Operationalismus, Instrumentalismus, Positivismus und konstruktiver Empirismus (Van Fraassen). Der Schluß auf die Beste Erklärung ist niemals gerechtfertigt. Anti-RealismusVsRealismus: das ist eine falsche Sicht dessen, was wir tun, wenn wir etwas erklären: Erklärungen sind Organisation von Wissen. Und organisierende Kraft hat nichts mit Wissen zu tun.

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954