Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 2 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Mikrostruktur Simons Simons Vs Chisholm, R.M. Chisholm II 166
SimonsVsChisholm/SimonsVsBrentano: These: Chisholm hat von Brentano einen mereologischen Essentialismus geerbt, mit dem ich nicht übereinstimme. Ich werde aber diese Ideen benutzen, um eine leicht abweichende Interpretation von Wittgensteins Tractatus zu geben. Wittgenstein selbst war nicht so klar in Bezug auf Tatsachen wie es scheint. Selbstkritik: Es gibt ein Durcheinander von Tatsachen und Komplexen.
Zwischen dem späteren Wittgenstein und Brentano liegen Welten, aber es gibt Berührungen zwischen Brentano und dem Tractatus.
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Simons I 1
Extensionale Mereologie/Simons: Extensionale Mereologie ist die klassische Theorie. Schreibweise: CEM.
Individuenkalkül/Leonard/Goodman: (40er Jahre): Das "Individuenkalkül" ist ein anderer Name für die CEM. Das soll zum Ausdruck bringen, dass die Gegenstände der Teil-Ganzes-Relation zum niedrigsten logischen Typ gehören (und alles Individuen sind - sowohl ein Ganzes als auch ein Teil sind Individuen).
VsCEM:
1. CEM Behauptet die Existenz von Summen als Individuen, für deren Existenz wir außerhalb der Theorie keinerlei Hinweise haben. 2. Die ganze Theorie ist für die meisten Dinge in unserem Leben gar nicht anwendbar.
3. Die Logik der CEM hat nicht die Ressourcen, mit temporalen und modalen Begriffen umzugehen: Bsp zeitlicher Teil, wesentlicher Teil usw.
Simons: Das sind alles externe Kritiken, es gibt aber eine interne Kritik, welche aus der
extensionalen Mereologie erwächst. These: Objekte mit denselben Teilen sind identisch (analog zur Mengenlehre).
Problem:
1. Flux: Bsp Menschen haben verschiedene Teile zu verschiedenen Zeiten.
I 2
2. Modalität/extensionale Mereologie: Problem: Bsp Ein Mensch könnte andere Teile haben, als er aktual hat und dennoch derselbe Mensch sein. (s) Die Extensionalität würde dann zusammen mit der Leibniz‘schen Identität verlangen, dass alle Teile wesentlich sind. Das führt zum mereologischen Essentialismus.
Chisholm/Mereologischer Essentialismus/Simons: Chisholm vertritt den mereologischen Essentialismus: These: Kein Objekt kann andere Teile haben, als es aktual hat.
Vs: Problem: Es ist problematisch zu erklären, wieso normale Gegenstände nicht modal starr (alle Teile wesentlich) sind.
Lösung/Chisholm: These: (erscheinende) Dinge (Engl. "appearances", alltägliche Dinge) sind logische Konstruktionen aus Objekten, für die der mereologische Essentialismus gilt.
Flux/Mereologie/Simons: Problem/(s): Sich verändernde Objekte dürfen nach der CEM nicht als mit sich identisch angesehen werden.
1.
Lösung/Chisholm: These: Die tatsächlichen Objekte sind mereologisch konstant und die Erscheinungen wieder logische Konstruktionen aus unveränderlichen Objekten. SimonsVsChisholm: Der Preis ist zu hoch.
2.
Verbreitete Lösung: Eine Lösung besteht in der Ersetzung der normalen Dinge (continuants) durch Prozesse, die ihrerseits zeitliche Teile haben.
SimonsVs: Damit kann die Extensionalität nicht aufrechterhalten werden. Solche vierdimensionalen Objekte scheitern am modalen Argument.
CEM/Ereignis/Simons: Im Fall von Ereignissen ist die extensionale Mereologie angebracht. Auch bei:
Klassen/Massen/Simons: Das sind nicht-singuläre Objekte, für die die Extensionalität gilt.
Teil/Simons: Ein Teil ist mehrdeutig, je nachdem ob im Zusammenhang mit Individuen, Klassen oder Massen gebraucht.
Extensionalität/Mereologie/Simons: Wenn Extensionalität zurückgewiesen wird, haben wir es mit continuants zu tun.
I 3
Continuants/Simons: Continuants können im Flux sein. Extensionalität/Simons: Wenn wir Extensionalität zurückweisen, kann mehr als ein Objekt exakt dieselben Teile haben und daher auch mehrere verschiedene Objekte zur selben Zeit am selben Ort sein.
I 175
Zeitlicher Teil/continuants/Mereologie/SimonsVsAlle/SimonsVsChisholm: These: Auch continuants können zeitliche Teile haben! D.h. sie sind nicht mereologisch konstant, sondern mereologisch variabel. Continuants/Simons: These: Continuants müssen auch nicht ununterbrochen existieren. Das liefert uns eine überraschende Lösung für das Problem des Schiffs des Theseus.
I 187
SimonsVsChisholm: Wenn Chisholm Recht hat, sind die meisten alltäglichen Dinge, einschließlich unseres Organismus, nur logische Konstruktionen.
I 188
Strikte Verbindung/Getrenntheit/SimonsVsChisholm: Das Kriterium für strikte Verbindung ist unglücklicherweise so, dass es impliziert, dass wenn x und y strikt verbunden sind, aber nicht in Kontakt stehen, sie dadurch getrennt werden können, dass ein drittes Objekt zwischen ihnen vorbeigeht, was nicht per se ein Wandel ist, auch nicht in ihren direkten Relationen zu einander. Problem: Wenn dieses Vorbeigehen nur sehr kurz ist, ist die Frage, ob die getrennte Summe der beiden, die durch das dritte Objekt ausgelöscht wurde, dieselbe ist, die wieder in die Existenz tritt, wenn das dritte Objekt verschwunden ist. Wenn es dieselbe ist, haben wir eine unterbrochen existierende Summe.
Chisholm: Er selbst stellt sich diese Frage an dem Bsp: eine Burg aus Spielzeugsteinen wird abgerissen und aus denselben Steinen wieder aufgebaut.
I 189
Chisholm: These: Es ist ein Grund, mit der normalen Ontologie unzufrieden zu sein, weil sie gerade solche Beispiele ermöglich. SimonsVsChisholm: Aber Chisholms eigene Begriffe haben uns gerade das vorige Beispiel ermöglicht.
Topologie/Simons: Dennoch gibt es keinen Zweifel, dass es sinnvoll ist, topologische Begriffe wie Berühren oder im Innern von etwas sein, zur Mereologie hinzuzufügen.
I 192
Def Sukzession/Chisholm:
1.
x ist ein direkter a-Nachfolger von y zu t’ = Def (i) t beginnt nicht vor t’
(ii) x ist ein a zu t und y ist ein y zu t’
(iii) es gibt ein z sodass z ein Teil von x zu t ist und ein Teil von y zu t’ und in jedem Moment zwischen t’ und t einschließlich, ist z selbst ein a.
Simons: Dabei wird es im Allgemeinen mehrere solche Teile geben. Wir wählen immer den größten.
w: w sei dabei der gemeinsame Teil, Bsp bei der Veränderung eines Tisches.
SimonsVsChisholm: Problem: w ist nicht immer ein Tisch!
ChisholmVsVs: Chisholm behauptet, dass w sehr wohl ein Tisch sei: Wenn wir einen kleinen Teil des Tischs wegschneiden bleibt immer noch ein Tisch über.
Problem: Aber wenn das Ding, das übrigbleibt, ein Tisch ist, weil es schon vorher dort war, dann war es ein Tisch, der ein echter Teil eines Tisches war!
I 193
SimonsVsChisholm: Das Argument ist nicht gültig! Bsp Shakespeare, Heinrich IV., Akt IV Szene V: Prinz Hal überlegt: Wenn der König stirbt, werden wir immer noch einen König haben, (nämlich mich selbst, den Erben). Aber wenn diese Person ein König ist, dann, weil er früher schon da war, dann war er ein König, der der älteste Sohn eines Königs war ((s) Widerspruch, weil dann zwei Könige gleichzeitig hätten da sein müssen).
Simons: Dieser Punkt ist nicht neu und wurde schon von Wiggins und Quine (nicht VsChisholm) hervorgehoben.
I 194
Veränderung/Wandel/Teil/Sukzession/SimonsVsChisholm: Es scheint, dass sie aber nicht kompatibel sind mit dem einfachen Fall, wo a gleichzeitig Teile gewinnt und verliert. Bsp Dann sollte a+b ein A-Vorgänger von a+c und a+c ein A-Nachfolger von a+b sein. Aber das wird durch die Definitionen nicht erlaubt, außer wenn wir wissen, dass a die ganze Zeit ein A ist, sodass es a+b und a+c in einer Kette verbindet. Aber das wird meist nicht der Fall sein.
Und wenn es nicht der Fall ist, wird a überhaupt nie ein A sein!
SimonsVsChisholm: Chisholms Definitionen funktionieren also nur, wenn er ein falsches Prinzip annimmt!
Sukzession/entia sukzessiva/SimonsVsChisholm: Problem: Dass jedes der Dinge die “einstehen” sollen (für ein konstantes ens per se, um den Wandel zu erklären) selbst ein a im ursprünglichen Sinn sein soll (Bsp Tisch, Katze usw.) ist kontraintuitiv.
Lösung/Simons: Das "ist" ist hier ein "ist" der Prädikation und nicht der Konstitution (>Wiggins 1980, 30ff).
Mereologische Konstanz/Simons: These: Die meisten Dinge, von den wir Sachen prädizieren wie Bsp "ist ein Mensch" oder "ist ein Tisch" sind mereologisch konstant. Der Rest ist einfach lockere Redeweise und ein Spielen mit Identität.
Bsp Wenn wir sagen, dass der Mann vor uns im letzten Jahr eine Menge Haare verloren hat, gebrauchen wir "Mann" sehr locker.
Chisholm: Wir sollten strenggenommen sagen, dass der Mann, der heute für (stehen für) denselben sukzessiven Mann einsteht, weniger Haare hat als der Mann, der letztes Jahr für ihn einstand.
SimonsVsChisholm/WigginsVsChisholm: Damit ist er gefährlich nahe am Vierdimensionalismus. Und zwar besonders wegen folgender These:
I 195
Einstehen für/stehen für/entia sukzessiva/Chisholm: These: Das ist keine Relation eines Aggregats zu seinen Teilen. Sortalbegriff/Simons: Die Frage ist, ob Sortalbegriffe, die an die Bedingungen geknüpft sind, die festlegen, was zu einer Zeit oder über die Zeit als ein Ding oder als mehrere Dinge einer Art zählen soll, eher auf mereologisch konstante Objekte (Chisholm) oder auf variable Objekte (Simons, Wiggins) anwendbar sind.
SimonsVsChisholm: Seine These hat zur Folge dass die meisten Menschen meist ihre meisten Begriffe falsch gebrauchen, wenn das dann nicht überhaupt immer der Fall ist.
I 208
Person/Körper/unterbrochene Existenz/Identität/Mereologie/Chisholm/Simons: Unsere Theorie ist am Ende gar nicht so verschieden von der von Chisholm, außer dass wir nicht Materie-Konstanz als „streng und philosophisch“ annehmen und diese einem alltagssprachlichen Gebrauch von Konstanz gegenüberstellen. SimonsVsChisholm: Vorteil: Wir können zeigen, wie der aktuale Gebrauch von „Schiff“ mit versteckten Tendenzen zusammenhängt, ihn im Sinne von „materie-konstantes Schiff“ zu gebrauchen.
Schiff des Theseus/SimonsVsChisholm: Wir sind nicht zu mereologischem Essentialismus verpflichtet.
Ein materie-konstantes Schiff ist letztlich ein Schiff! D.h. es ist gebrauchsfähig!
Unterbrochene Existenz/Substrat/Simons: Es muss ein Substrat geben, das die Identifikation über die Lücke hinweg erlaubt.
I 274
SimonsVsChisholm: Nach Chisholms Prinzip gibt es gar kein echtes Objekt, das ein Tisch ist, denn dieser kann ständig seine Mikrostruktur ändern ((s) Atome gewinnen oder verlieren). Chisholm/Simons: Damit ist Chisholm aber nicht der geringste Widerspruch nachgewiesen.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Mikrostruktur Simons Simons Vs Tradition I 291
Integrität/Verbundenheit/Individuum/Tradition/Simons: These: Integrität gehört zu raumzeitlich kontinuierlichen Objekten. SimonsVsTradition: Mikroskopisch sind alle Gegenstände verteilt und nicht mehr zusammenhängend (> Mikrostruktur, MiSt).
Quine: Das trifft auf alle Gegenstände zu, die nicht nur aus einem einzigen Elementarteilchen bestehen (1960,98).
Gegenstand/Ding/Objekt/Philosophie/Simons: Man nennt auch verteilte Gegenstände Gegenstände: Bsp Galaxien, Bsp Indonesien.
Individuum/Leibniz: Ein Individuum muss atomar sein (>Monade, Simons: praktisch alle Autoren VsLeibniz).
I 306
Relationale Akzidenz/SimonsVsTradition: Relationale Akzidenz gibt es sehr wohl, d.h. solche, die in mehr als einem Substrat fußen, Bsp der Zusammenstoß zwischen zwei Körpern. Der eine Körper hätte nicht mit anderen Körpern passieren können (modale Starrheit) und beide Körper müssen zu der Zeit existieren (zeitliche Starrheit), selbst wenn einer oder beide in dem Unfall zerstört werden. Ebenfalls: Bsp Hochzeiten, Scheidungen, Fußballspiele. Das ist nichts Mysteriöses.
I 342
Satz/Zusammenhang/Kopula/Tradition/Simons: Den Zusammenhalt des Satzes lieferte nach Ansicht der Tradition die Kopula: Kopula/VsTradition: Die Kopula kommt im Satz nur als normales Wort wie die anderen vor und kann somit den Zusammenhalt nicht erklären.
Lösung/Frege: Eine Lösung bieten ungesättigte Satzteile.
Satz/WittgensteinVsFrege: Der Zusammenhang ist nur einfach gemeinsames Nebeneinanderstehen von Wörtern (Namen). D.h. es gibt nicht einen Teil des Satzes, der den Zusammenhang herstellt.
Ungesättigtheit/Simons: Das entspricht genau der ontologischen Abhängigkeit (oA): Ein Satzteil kann nicht ohne gewisse andere existieren!

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Individuum Simons, P. I 291
Integrität/Verbundenheit/Individuum/Tradition/Simons: These Integrität gehört zu raumzeitlich kontinuierlichen Objekten. SimonsVsTradition: mikroskopisch sind alle Gegenstände verteilt und nicht mehr zusammenhängend (>Mikrostruktur, MiSt).