Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 8 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Nachfolger Zahl Simons Vs Chisholm, R.M. Chisholm II 166
SimonsVsChisholm/SimonsVsBrentano: These: Chisholm hat von Brentano einen mereologischen Essentialismus geerbt, mit dem ich nicht übereinstimme. Ich werde aber diese Ideen benutzen, um eine leicht abweichende Interpretation von Wittgensteins Tractatus zu geben. Wittgenstein selbst war nicht so klar in Bezug auf Tatsachen wie es scheint. Selbstkritik: Es gibt ein Durcheinander von Tatsachen und Komplexen.
Zwischen dem späteren Wittgenstein und Brentano liegen Welten, aber es gibt Berührungen zwischen Brentano und dem Tractatus.
---
Simons I 1
Extensionale Mereologie/Simons: Extensionale Mereologie ist die klassische Theorie. Schreibweise: CEM.
Individuenkalkül/Leonard/Goodman: (40er Jahre): Das "Individuenkalkül" ist ein anderer Name für die CEM. Das soll zum Ausdruck bringen, dass die Gegenstände der Teil-Ganzes-Relation zum niedrigsten logischen Typ gehören (und alles Individuen sind - sowohl ein Ganzes als auch ein Teil sind Individuen).
VsCEM:
1. CEM Behauptet die Existenz von Summen als Individuen, für deren Existenz wir außerhalb der Theorie keinerlei Hinweise haben. 2. Die ganze Theorie ist für die meisten Dinge in unserem Leben gar nicht anwendbar.
3. Die Logik der CEM hat nicht die Ressourcen, mit temporalen und modalen Begriffen umzugehen: Bsp zeitlicher Teil, wesentlicher Teil usw.
Simons: Das sind alles externe Kritiken, es gibt aber eine interne Kritik, welche aus der
extensionalen Mereologie erwächst. These: Objekte mit denselben Teilen sind identisch (analog zur Mengenlehre).
Problem:
1. Flux: Bsp Menschen haben verschiedene Teile zu verschiedenen Zeiten.
I 2
2. Modalität/extensionale Mereologie: Problem: Bsp Ein Mensch könnte andere Teile haben, als er aktual hat und dennoch derselbe Mensch sein. (s) Die Extensionalität würde dann zusammen mit der Leibniz‘schen Identität verlangen, dass alle Teile wesentlich sind. Das führt zum mereologischen Essentialismus.
Chisholm/Mereologischer Essentialismus/Simons: Chisholm vertritt den mereologischen Essentialismus: These: Kein Objekt kann andere Teile haben, als es aktual hat.
Vs: Problem: Es ist problematisch zu erklären, wieso normale Gegenstände nicht modal starr (alle Teile wesentlich) sind.
Lösung/Chisholm: These: (erscheinende) Dinge (Engl. "appearances", alltägliche Dinge) sind logische Konstruktionen aus Objekten, für die der mereologische Essentialismus gilt.
Flux/Mereologie/Simons: Problem/(s): Sich verändernde Objekte dürfen nach der CEM nicht als mit sich identisch angesehen werden.
1.
Lösung/Chisholm: These: Die tatsächlichen Objekte sind mereologisch konstant und die Erscheinungen wieder logische Konstruktionen aus unveränderlichen Objekten. SimonsVsChisholm: Der Preis ist zu hoch.
2.
Verbreitete Lösung: Eine Lösung besteht in der Ersetzung der normalen Dinge (continuants) durch Prozesse, die ihrerseits zeitliche Teile haben.
SimonsVs: Damit kann die Extensionalität nicht aufrechterhalten werden. Solche vierdimensionalen Objekte scheitern am modalen Argument.
CEM/Ereignis/Simons: Im Fall von Ereignissen ist die extensionale Mereologie angebracht. Auch bei:
Klassen/Massen/Simons: Das sind nicht-singuläre Objekte, für die die Extensionalität gilt.
Teil/Simons: Ein Teil ist mehrdeutig, je nachdem ob im Zusammenhang mit Individuen, Klassen oder Massen gebraucht.
Extensionalität/Mereologie/Simons: Wenn Extensionalität zurückgewiesen wird, haben wir es mit continuants zu tun.
I 3
Continuants/Simons: Continuants können im Flux sein. Extensionalität/Simons: Wenn wir Extensionalität zurückweisen, kann mehr als ein Objekt exakt dieselben Teile haben und daher auch mehrere verschiedene Objekte zur selben Zeit am selben Ort sein.
I 175
Zeitlicher Teil/continuants/Mereologie/SimonsVsAlle/SimonsVsChisholm: These: Auch continuants können zeitliche Teile haben! D.h. sie sind nicht mereologisch konstant, sondern mereologisch variabel. Continuants/Simons: These: Continuants müssen auch nicht ununterbrochen existieren. Das liefert uns eine überraschende Lösung für das Problem des Schiffs des Theseus.
I 187
SimonsVsChisholm: Wenn Chisholm Recht hat, sind die meisten alltäglichen Dinge, einschließlich unseres Organismus, nur logische Konstruktionen.
I 188
Strikte Verbindung/Getrenntheit/SimonsVsChisholm: Das Kriterium für strikte Verbindung ist unglücklicherweise so, dass es impliziert, dass wenn x und y strikt verbunden sind, aber nicht in Kontakt stehen, sie dadurch getrennt werden können, dass ein drittes Objekt zwischen ihnen vorbeigeht, was nicht per se ein Wandel ist, auch nicht in ihren direkten Relationen zu einander. Problem: Wenn dieses Vorbeigehen nur sehr kurz ist, ist die Frage, ob die getrennte Summe der beiden, die durch das dritte Objekt ausgelöscht wurde, dieselbe ist, die wieder in die Existenz tritt, wenn das dritte Objekt verschwunden ist. Wenn es dieselbe ist, haben wir eine unterbrochen existierende Summe.
Chisholm: Er selbst stellt sich diese Frage an dem Bsp: eine Burg aus Spielzeugsteinen wird abgerissen und aus denselben Steinen wieder aufgebaut.
I 189
Chisholm: These: Es ist ein Grund, mit der normalen Ontologie unzufrieden zu sein, weil sie gerade solche Beispiele ermöglich. SimonsVsChisholm: Aber Chisholms eigene Begriffe haben uns gerade das vorige Beispiel ermöglicht.
Topologie/Simons: Dennoch gibt es keinen Zweifel, dass es sinnvoll ist, topologische Begriffe wie Berühren oder im Innern von etwas sein, zur Mereologie hinzuzufügen.
I 192
Def Sukzession/Chisholm:
1.
x ist ein direkter a-Nachfolger von y zu t’ = Def (i) t beginnt nicht vor t’
(ii) x ist ein a zu t und y ist ein y zu t’
(iii) es gibt ein z sodass z ein Teil von x zu t ist und ein Teil von y zu t’ und in jedem Moment zwischen t’ und t einschließlich, ist z selbst ein a.
Simons: Dabei wird es im Allgemeinen mehrere solche Teile geben. Wir wählen immer den größten.
w: w sei dabei der gemeinsame Teil, Bsp bei der Veränderung eines Tisches.
SimonsVsChisholm: Problem: w ist nicht immer ein Tisch!
ChisholmVsVs: Chisholm behauptet, dass w sehr wohl ein Tisch sei: Wenn wir einen kleinen Teil des Tischs wegschneiden bleibt immer noch ein Tisch über.
Problem: Aber wenn das Ding, das übrigbleibt, ein Tisch ist, weil es schon vorher dort war, dann war es ein Tisch, der ein echter Teil eines Tisches war!
I 193
SimonsVsChisholm: Das Argument ist nicht gültig! Bsp Shakespeare, Heinrich IV., Akt IV Szene V: Prinz Hal überlegt: Wenn der König stirbt, werden wir immer noch einen König haben, (nämlich mich selbst, den Erben). Aber wenn diese Person ein König ist, dann, weil er früher schon da war, dann war er ein König, der der älteste Sohn eines Königs war ((s) Widerspruch, weil dann zwei Könige gleichzeitig hätten da sein müssen).
Simons: Dieser Punkt ist nicht neu und wurde schon von Wiggins und Quine (nicht VsChisholm) hervorgehoben.
I 194
Veränderung/Wandel/Teil/Sukzession/SimonsVsChisholm: Es scheint, dass sie aber nicht kompatibel sind mit dem einfachen Fall, wo a gleichzeitig Teile gewinnt und verliert. Bsp Dann sollte a+b ein A-Vorgänger von a+c und a+c ein A-Nachfolger von a+b sein. Aber das wird durch die Definitionen nicht erlaubt, außer wenn wir wissen, dass a die ganze Zeit ein A ist, sodass es a+b und a+c in einer Kette verbindet. Aber das wird meist nicht der Fall sein.
Und wenn es nicht der Fall ist, wird a überhaupt nie ein A sein!
SimonsVsChisholm: Chisholms Definitionen funktionieren also nur, wenn er ein falsches Prinzip annimmt!
Sukzession/entia sukzessiva/SimonsVsChisholm: Problem: Dass jedes der Dinge die “einstehen” sollen (für ein konstantes ens per se, um den Wandel zu erklären) selbst ein a im ursprünglichen Sinn sein soll (Bsp Tisch, Katze usw.) ist kontraintuitiv.
Lösung/Simons: Das "ist" ist hier ein "ist" der Prädikation und nicht der Konstitution (>Wiggins 1980, 30ff).
Mereologische Konstanz/Simons: These: Die meisten Dinge, von den wir Sachen prädizieren wie Bsp "ist ein Mensch" oder "ist ein Tisch" sind mereologisch konstant. Der Rest ist einfach lockere Redeweise und ein Spielen mit Identität.
Bsp Wenn wir sagen, dass der Mann vor uns im letzten Jahr eine Menge Haare verloren hat, gebrauchen wir "Mann" sehr locker.
Chisholm: Wir sollten strenggenommen sagen, dass der Mann, der heute für (stehen für) denselben sukzessiven Mann einsteht, weniger Haare hat als der Mann, der letztes Jahr für ihn einstand.
SimonsVsChisholm/WigginsVsChisholm: Damit ist er gefährlich nahe am Vierdimensionalismus. Und zwar besonders wegen folgender These:
I 195
Einstehen für/stehen für/entia sukzessiva/Chisholm: These: Das ist keine Relation eines Aggregats zu seinen Teilen. Sortalbegriff/Simons: Die Frage ist, ob Sortalbegriffe, die an die Bedingungen geknüpft sind, die festlegen, was zu einer Zeit oder über die Zeit als ein Ding oder als mehrere Dinge einer Art zählen soll, eher auf mereologisch konstante Objekte (Chisholm) oder auf variable Objekte (Simons, Wiggins) anwendbar sind.
SimonsVsChisholm: Seine These hat zur Folge dass die meisten Menschen meist ihre meisten Begriffe falsch gebrauchen, wenn das dann nicht überhaupt immer der Fall ist.
I 208
Person/Körper/unterbrochene Existenz/Identität/Mereologie/Chisholm/Simons: Unsere Theorie ist am Ende gar nicht so verschieden von der von Chisholm, außer dass wir nicht Materie-Konstanz als „streng und philosophisch“ annehmen und diese einem alltagssprachlichen Gebrauch von Konstanz gegenüberstellen. SimonsVsChisholm: Vorteil: Wir können zeigen, wie der aktuale Gebrauch von „Schiff“ mit versteckten Tendenzen zusammenhängt, ihn im Sinne von „materie-konstantes Schiff“ zu gebrauchen.
Schiff des Theseus/SimonsVsChisholm: Wir sind nicht zu mereologischem Essentialismus verpflichtet.
Ein materie-konstantes Schiff ist letztlich ein Schiff! D.h. es ist gebrauchsfähig!
Unterbrochene Existenz/Substrat/Simons: Es muss ein Substrat geben, das die Identifikation über die Lücke hinweg erlaubt.
I 274
SimonsVsChisholm: Nach Chisholms Prinzip gibt es gar kein echtes Objekt, das ein Tisch ist, denn dieser kann ständig seine Mikrostruktur ändern ((s) Atome gewinnen oder verlieren). Chisholm/Simons: Damit ist Chisholm aber nicht der geringste Widerspruch nachgewiesen.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Nachfolger Zahl Frege Vs Formalismus Brandom I 606
FregeVsFormalisten: Wie kann der Nachweis geführt werden, daß etwas unter einen Begriff fällt? Frege gebraucht den Begriff der Notwendigkeit, die Existenz eines Gegenstands zu beweisen.
Brandom I 609
Freie Logik: "Pegasus ist ein geflügeltes Pferd" gilt als wahr, obwohl der Gegenstand physisch nicht existiert. Er kann als Substituend dienen. FregeVs. (>Read).
Brandom I 620
Frege: Pegasus hat "Sinn" aber keine "Bedeutung". FregeVsFormalismus: Pointe: es reicht nicht aus, bloß die Peano-Axiome vorzulegen, Identitäten wie "1 = Nachfolger der Zahl 0"" sind trivial. (> VsHofstadter II).

Frege I 130
Sie verbinden nicht zwei verschiedene Weisen, einen Gegenstand herauszugreifen. Lösung: Abstraktion: man muß den Gebrauch der Nachfolger-Zahlausdrücke mit dem bereits gebräuchlicher Ausdrücke verbinden.
Gleichung/Frege: man darf nicht auf einer Seite einer Definitionsgleichung den bestimmten und auf der andern den unbestimmten Artikel setzen.
FregeVsFormalismus: eine rein formale Theorie ist zureichend.
Man gibt nur Anleitungen für die Definitionen, nicht diese selbst.
I 131
Zahlensystem/Erweiterung/Frege: bei der Erweiterung kann die Bedeutung nicht beliebig festgesetzt werden. Bsp die Bedeutung der Quadratwurzel steht aber nicht schon vor den Festsetzungen unveränderlich fest, sondern sie wird durch diese bestimmt. ((s) Widerspruch? Jedenfalls will Frege auf Bedeutung als Gebrauch hinaus.).
Zahl i/Frege: es ist gleichgültig, ob dabei eine Sekunde, ein Millimeter oder etwas anderes eine Rolle spielen soll.
I 132
Es ist nur wichtig, dass die Additions- und Multiplikationssätze gelten. Übrigens fällt i aus der Rechnung wieder heraus.
Aber man muss Bsp bei "a ´bi" erklären, was "Summe" in diesem Fall für eine Bedeutung hat. Es reicht nicht, einen Sinn zu fordern. Das wäre nur Druckerschwärze auf Papier. (FregeVsHilbert).

Bigelow I 182
Widerspruchsfreiheit/WSF/FregeVsFormalismus/FregeVsHilbert/Bigelow/Pargetter: Existenz geht der WSF voraus. Denn WSF setzt die Existenz eines wsf beschriebenen Dings voraus. Wenn es existiert, ist die entsprechende Beschreibung wsf. Wenn es nicht existiert, wie sollen wir die WSF garantieren?
Frege I 125
Begriff/Frege: wie kann man beweisen, dass er keinen Widerspruch enthält? Durch die Bestimmtheit der Definition nicht.
I 126
Bsp Hilfslinien beim Dreieck: es genügt nicht für den Beweis ihrer Existenz, dass man an ihrem Begriff keinen Widerspruch entdeckt. Der Beweis der Widerspruchslosigkeit eines Begriffs kann streng nur dadurch geführt werden, dass etwas unter ihn falle. Das Umgekehrte wäre ein Fehler.
Bsp Hankel: Gleichung x + b = c: wenn b > c ist, gibt es keine natürliche Zahl x, die die Aufgabe löst.
I 127
Hankel: nichts hindert uns aber daran, die Differenz (c b) als ein Zeichen anzusehen, welches die Aufgabe löst! Zeichen/FregeVsHankel/FregeVsFormalismus: uns hindert allerdings etwas: z.B. (2 3) ohne weiteres als Zeichen anzusehen, das die Aufgabe löst: ein leeres Zeichen aber löst die Aufgabe nicht, sondern ist nur Tinte auf Papier. Sein Gebrauch als solches wäre dann ein logischer Fehler.
Auch in Fällen, wo die Lösung möglich ist, ist nicht das Zeichen die Lösung, sondern der Inhalt.

Wittgenstein I 27
Frege/früher Wittgenstein/Hintikka: (FregeVsFormalismus)) in der Philosophie der Logik und Mathematik). Frege verzichtet auf jeden Versuch, seinen logischen Axiomen und Beweisregeln einen semantischen Inhalt zuzuschreiben. Ebenso Wittgenstein: "In der logischen Syntax darf nie die Bedeutung eines Zeichens eine Rolle spielen, sie darf nur die Beschreibung der Ausdrücke voraussetzen".
Daher ist es unrichtig zu behaupten, der Tractatus vertrete die Auffassung der Unausdrückbarkeit der Sprache schlechthin. Die Unausdrückbarkeit der Semantik ist eben auf die Semantik beschränkt,
I 28
die Syntax lässt sich durchaus sprachlich zum Ausdruck bringen! Wittgenstein erhebt in einem Brief an Schlick (8.8.32) den Vorwurf, Carnap habe seine Ideen übernommen, ohne darauf hinzuweisen!

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Nachfolger Zahl Wittgenstein Vs Frege, G. Brandom I 919
TractatusVsFrege: nichts kann als ein Behaupten gelten, wenn nicht zuvor bereits logisches Vokabular zur Verfügung steht, bereits das einfachste Behaupten setzt die gesamte Logik voraus.
Dummett I 32
Frege Erfassen des Gedankens: psychischer Akt - Gedanke nicht Bewusstseinsinhalt - Bewusstsein subjektiv - Gedanke objektiv - WittgensteinVs
I 35
WIttgensteinVsFrege: keine privaten Gegenstände(Empfindungen), sonst Privatsprache, für das Subjekt selbst unerkennbar WittgensteinVsFrege: Verstehen kein psychischer Vorgang, - echter seelischer Vorgang: Schmerz, Melodie (wie Frege)
Dummett I 62
Wittgensteins Kritik des Gedankens einer privaten hinweisenden Definition besagt implizit, dass Farbwörter keinen der Fregeschen Annahme entsprechenden subjektiven, nicht mitteilbaren Sinn haben können. (WittgensteinVsFrege, Farbwörter). Aber Frege tritt ja ohnehin für einen objektiven Sinn der Farbwörter ein, sofern es um Verständigung geht.
Dummett I 158
WittgensteinVsDummett/WittgensteinVsFrege:lehnt die Auffassung ab, die Bedeutung einer Aussage sei durch die Kennzeichnung ihrer Wahrheitsbedingungen anzugeben. Wittgenstein: Verstehen nicht schlagartig, kein inneres Erlebnis, nicht die gleichen Konsequenzen.
Wolf II 344
Namen/Bedeutung/Existenz/WittgensteinVsFrege: Bsp "Nothung hat eine scharfe Schneide" hat auch dann Sinn, wenn Nothung zerschlagen ist.
II 345
Name nicht Träger: wenn Herr N.N. stirbt, ist nicht der Name gestorben. Sonst hätte es keinen Sinn zu sagen "Herr N.N. ist gestorben".
Simons I 342
Satz/Zusammenhang/Kopula/Tradition/Simons: den Zusammenhalt des Satzes lieferte nach Ansicht der Tradition die Kopula. : Kopula/VsTradition: kommt im Satz nur als normales Wort wie die anderen vor, kann also den Zusammenhalt nicht erklären.
Lösung/Frege: ungesättigte Satzteile.
Satz/WittgensteinVsFrege/Simons: Zusammenhang nur einfach gemeinsames Nebeneinaderstehen von Wörtern (Namen). D.h. es gibt nicht einen Teil des Satzes, der den Zusammenhang herstellt.
Ungesättigtheit/Simons: das entspricht genau der ontologischen Abhängigkeit (oA): ein Satzteil kann nicht ohne gewisse andere existieren.

Wittgenstein I 16
Semantik/Wittgenstein/Frege/Hintikka: 1. Hauptthese dieses Kapitels: Wittgenstein Einstellung zur Unausdrückbarkeit der Semantik ist derjenigen Freges sehr ähnlich. Wittgenstein vertritt im frühen wie im späten Werk eine klare und pauschale Auffassung von der Art der Beziehungen zwischen Sprache und Welt. Wie Frege ist er der Meinung, sie können sprachlich nicht zum Ausdruck gebracht werden. Früher WittgensteinVsFrege: durch indirekten Gebrauch könne diese Auffassung aber doch mitgeteilt werden.
Nach der These der Sprache als universellem Medium (SUM) lässt sich insbesondere nicht ausdrücken, was der Fall wäre, wenn die semantischen Beziehungen zwischen Sprache und Welt von den gegebenen verschieden wären.
Wittgenstein I 45
Begriff/Frege/WittgensteinVsFrege/Hintikka: dass ein Begriff wesentlich prädikativ ist, kann Frege sprachlich nicht zum Ausdruck bringen, denn er behauptet, der Ausdruck ’Der Begriff X’ beziehe sich nicht auf einen Begriff, sondern auf einen Gegenstand.
I 46
Begriff/Frege/RussellVsFrege/Hintikka: das genügt, um zu zeigen, dass die Fregesche Theorie nicht wahr sein kann: Die Theorie besteht aus Sätzen, die zufolge der eigenen Theorie gar keine Sätze sein können, und wenn sie keine Sätze sein können, können sie auch nicht wahr sein". (RussellVsFrege) WittgensteinVsFrege/spät: Rückkehr zu den strikteren Maßstäben Russells im Gegensatz zu Frege und dem frühen Wittgenstein selbst.
Wittgenstein spät: betont das rein Deskriptive sehr. Im Tractatus hatte er keineswegs gezögert, über die Umgangssprache hinauszugehen.
Wittgenstein I 65 ff
gesättigt/ungesättigt/Frege/Tractatus/WittgensteinVsFrege: in Freges Unterscheidung lauere ein verborgener Widerspruch. Beide anerkennen das Kontextprinzip. (immer ganzer Satz für Bedeutung entscheidend).
I 66
Frege: ungesättigte Entitäten (Funktionen) brauchen Ergänzung. Das Kontextprinzip besagt jedoch, dass weder gesättigte noch ungesättigte Symbole außerhalb von Sätzen unabhängige Bedeutung haben! Beide bedürfen also der Ergänzung, also ist der Unterschied müßig! Die übliche Gleichsetzung von der Gegenständen des Tractatus mit Individuen (also gesättigten Entitäten) nicht nur verfehlt, sondern diametral falsch. Es ist weniger irreführend, sie allesamt als Funktionen aufzufassen.
Wittgenstein I 222
Bsp Zahl/Zahlzuschreibung/WittgensteinVsFrege/Hintikka: Zahlen setzen nicht voraus, dass die gezählten Entitäten einem allgemeinen Bereich sämtlicher Quantoren angehören. "Nicht einmal eine gewisse Allgemeinheit ist der Zahlangabe wesentlich. Bsp ’drei gleich große Kreise in gleichen Abständen’ Es wird gewiss nicht heißen: (Ex,y,z)xe kreisförmig und rot, ye kreisförmig und rot, etc..." Die Gegenstände die Wittgenstein hier betrachtet, sind offenbar phänomenologische Gegenstände. Seine Argumente zeigen hier tendenziell, dass sie nicht nur außerstande sind, in der logischen Notation wiedergegeben zu werden, sondern auch, dass sie in Wirklichkeit keine echten Gegenstände der Erkenntnis sind! ((s) Das ist hier nicht VsFrege).
Wittgenstein: "Freilich könnte man so schreiben: Es gibt drei Kreise, die die Eigenschaft haben, rot zu sein.
I 223
Aber hier tritt der Unterschied zu Tage zwischen uneigentlichen Gegenständen: Farbflecken im Gesichtsfeld, Tönen etc. und den
eigentlichen Gegenständen: Elementen der Erkenntnis.
(>uneigentlich/eigentlich, >Sinnesdaten, >Phänomenologie).

II 73
Negation/WittgensteinVsFrege: seine Erklärung funktioniert nur, wenn sich seine Symbole durch Wörter ersetzen lassen. Die Verneinung ist komplizierter als das Verneinungs Zeichen.

Wittgenstein VI 119
WittgensteinVsFrege/Schulte: dieser habe nicht gesehen, was am Formalismus berechtigt ist, dass die Symbole der Mathematik nicht die Zeichen sind, aber doch keine Bedeutung haben. Frege: Alternative: entweder bloße Tintenstriche oder Zeichen von etwas. Dann ist das, was sie vertreten, ihre Bedeutung.
WittgensteinVsFrege: dass diese Alternative nicht richtig ist, zeigt das Schachspiel: hier haben wir es nicht mit den Holzfiguren zu tun, und dennoch vertreten die Figuren nichts, sie haben keine Fregesche Bedeutung (Referenz).
Es gibt eben noch ein Drittes : die Zeichen können verwendet werden wie im Spiel.
Wittgenstein VI 172
Namen/Wittgenstein/Schulte: Bedeutung ist nicht der Träger! (VsFrege).
Satz/Zeichen/Tractatus: 3.14 .. das Satzzeichen ist eine Tatsache,.
3.141 Der Satz ist kein Wörtergemisch.
3.143 ...dass das Satzzeichen eine Tatsache ist, wird durch die gewöhnliche Ausdrucksform der Schrift verschleiert.
(WittgensteinVsFrege: so war es möglich, dass Frege den Satz einen zusammengesetzten Namen nannte).
3.1432 Nicht: "Das komplexe Zeichen ’aRb’ sagt, dass a in der Beziehung R zu b steht, sondern: dass "a" in einer gewissen Beziehung zu "b" steht, sagt, dass aRb. ((s) Also umgekehrt: Wirklichkeit führt zum Zeichengebrauch). (Anführungszeichen sic).

IV 28
Erwähnung/Gebrauch/Zeichen/Symbol/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell/Tractatus: ihre Begriffsschrift(1) schließt solche Fehler noch nicht aus. 3.326 Um das Symbol am Zeichen zu erkennen, muss man auf den sinnvollen Gebrauch achten.


1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964

Wittgenstein IV 40
Satz/Sinn/WittgensteinVsFrege/Tractatus: das Verb des Satzes ist nicht "ist wahr" oder "ist falsch", sondern das, was wahr ist, muss das Verb schon enthalten. 4.064 Der Satz muss schon einen Sinn haben. Die Bejahung gibt dem Satz nicht erst seinen Sinn.
IV 47
formale Begriffe/Tractatus: (4.1272) Bsp "Komplex", "Tatsache", "Funktion", "Zahl". WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell: sie werden in der Begriffsschrift durch Variable, nicht durch Funktionen oder Klassen dargestellt.
Bsp Ausdrücke wie "1 ist eine Zahl" oder "es gibt nur eine Null" oder Bsp "2 + 2 = 4 um drei Uhr" sind unsinnig.
4.12721 der formale Begriff ist mit einem Gegenstand, der unter ihn fällt, bereits gegeben.
IV 47/48
Man kann also nicht Gegenstände eines formalen Begriffs und den formalen Begriff selbst als Grundbegriffe einführen. WittgensteinVsRussell: man kann nicht den Begriff der Funktion und spezielle Funktionen als Grundbegriffe einführen, oder Bsp den Begriff der Zahl und bestimmte Zahlen.
Nachfolger/Begriffsschrift/Wittgenstein/Tractatus: 4.1273 Bsp b ist Nachfolger von a: aRb, (Ex):aRx.xRb, (Ex,y): aRx.xRy.yRb...
allgemein/Allgemeines/Allgemeinheit/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell: das allgemeine Glied einer Formenreihe kann nur durch eine Variable ausgedrückt werden, denn der Begriff: "Glied dieser Formenreihe" ist ein formaler Begriff. Die beiden haben das übersehen: die Art, wie sie allgemeine Sätze ausdrücken wollen, ist zirkulär.
IV 49
Elementarsatz/Atomismus/Tractatus: 4.211 ein Zeichen des Elementarsatzes ist es, dass kein Elementarsatz mit ihm im Widerspruch stehen kann. Der Elementarsatz besteht aus Namen, er ist eine Verkettung von Namen.
WittgensteinVsFrege: er ist nicht selbst ein Name!
IV 53
Wahrheitsbedingungen/Wahrheit/Satz/Ausdruck/Tractatus: 4.431 der Satz ist Ausdruck seiner Wahrheitsbedingungen. (pro Frege). WittgensteinVsFrege: falsche Erklärung des Wahrheitsbegriffs: wären "das Wahre" und "das Falsche" wirklich Gegenstände und die Argumente in ~p etc., dann wäre nach Freges Bestimmung der Sinn von "~p" keineswegs bestimmt!
Satzzeichen/Tractatus: 4.44 das Zeichen, das durch die Zuordnung jeder Abzeichen "W" und der Wahrheitsmöglichkeiten entsteht.
Gegenstand/Satz/Tractatus: 4.441 es ist klar, dass dem Komplex der Zeichen
IV 54
"F" und "W" kein Gegenstand entspricht. Es gibt keine "logischen Gegenstände". Urteilsstrich/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 4.442 der Urteilsstrich ist logisch ganz bedeutungslos. Er zeigt nur an, dass die betreffenden Autoren den Satz für wahr halten.
Wittgenstein pro Redundanztheorie/Tractatus: (4.442) ein Satz kann unmöglich von sich selbst sagen, dass er wahr ist. (VsFrege: Vs Urteilsstrich).
IV 59
Bedeutung/WittgensteinVsFrege/Tractatus: (5.02) die Verwechslung von Argument und Index liegt Freges Theorie der Bedeutung
IV 60
der Sätze und Funktionen zugrunde. Für Frege waren Sätze der Logik Namen, deren Argumente die Indices dieser Namen.
IV 62
Schließen/Schlussfolgerung/Folgebeziehung/WittgensteinVsRussell/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 5.132 die "Schlussgesetze", die bei den beiden die Schlüsse rechtfertigen sollen, sind sinnlos und wären überflüssig. 5.133 Alles Folgern geschieht a priori.
5.134 aus einem Elementarsatz lässt sich kein anderer folgern.
((s) Schließen: aus Sätzen, nicht aus Sachlagen.)
5.135 Auf keine Weise kann aus dem Bestehen irgendeiner Sachlage auf das Bestehen einer,
IV 63
von ihr gänzlich verschiedenen Sachlage geschlossen werden. Kausalität: 5.136 einen Kausalnexus, der einen solchen Schluss rechtfertigt, gibt es nicht.
5.1361 Die Ereignisse der Zukunft können wir nicht aus den gegenwärtigen erschließen.
IV 70
Urzeichen/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.42 die Möglichkeit der kreuzweisen Definition der logischen "Urzeichen" Freges und Russells (Bsp >, v) zeigt schon, dass dies keine Urzeichen sind und erst recht, dass sie keine Relationen bezeichnen.
Wittgenstein IV 101
Evidenz/Kriterium/Logik/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 6.1271 merkwürdig, dass ein so exakter Denker wie Frege sich auf das Einleuchten als Kriterium des logischen Satzes berufen hat.
IV 102
Identität/Bedeutung/Sinn/WittgensteinVsFrege/Tractatus: 6.232 das Wesentliche an der Gleichung ist nicht, dass die Seiten verschiedenen Sinn aber gleiche Bedeutung haben, sondern das Wesentliche ist, dass die Gleichung nicht notwendig ist, um zu zeigen, dass die beiden Ausdrücke, die das Gleichheitszeichen verbindet, dieselbe Bedeutung haben, da sich dies aus den beiden Ausdrücken selbst ersehen lässt.

1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964

Wittgenstein II 343
Intension/Klassen/Mengen/Frege/Russell/WittgensteinVsRussell/WittgensteinVsFrege: die beiden glaubten, sie könnten die Klassen intensional abhandeln, weil sie dachten, sie könnten eine Liste in eine Eigenschaft, eine Funktion verwandeln. (WittgensteinVs). Weshalb lag den beiden so sehr daran, die Zahl zu definieren?

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Nachfolger Zahl Quine Vs Modallogik Chisholm II 185
QuineVsModallogik: statt dessen R-Z-Punkte als Quadrupel. Grund: dauerhafte Gegenstände (continuants) scheinen die Extensionalität zu bedrohen. SimonsVsQuine: die Achillesferse ist, daß wir Zweifel haben müssen, ob irgend jemand eine Sprache lernen könnte, die nicht auf dauerhafte Gegenstände (continuants) referiert.

Lewis IV 32
QuineVsModallogik: welche Eigenschaften notwendig bzw. akzidentiell sind, ist dann beschreibungsabhängig. Def Essentialismus/Aristoteles: wesentliche Eigenschaften sind nicht beschreibungsabhängig.
QuineVs: das ist genauso kongenial wie die ganze Modallogik.
LewisVsQuine: das ist wirklich kongenial!

Quine I 338
Logische Modalität hat damit jedoch gar nichts zu tun. Hier völlig unpersönlich. Die Modallogik wie wir sie kennen, beginnt mit Clarence Lewis "A survey of Symbolic Logic" 1918. Seine Interpretation der Notwendigkeit, die Carnap später noch schärfer formuliert lautet: Def Notwendigkeit/Carnap: Ein Satz der mit "es ist notwendig, dass" anfängt, ist dann und nur dann wahr, wenn der restliche Satz analytisch ist.
Quine vorläufig brauchbar, trotz unserer Vorbehalte gegen Analytizität.
I 339
(1) Es ist notwendig, dass 9 > 4 wird dann folgendermaßen erklärt:
(2) "9 >4" ist analytisch.
Es ist zweifelhalt, ob Lewis sich jemals auf diese Sache eingelassen hätte, wenn nicht Russell und Whitehead (Frege folgend) nicht den Fehler gemacht hätten, die Philonische Konstruktion:
"Wenn p so q" als "~(p und ~q)"
wenn sie also diese Konstruktion als materiale Implikation statt als materiales Konditional zu bezeichnen.
C.I.Lewis: legte Protest ein und meinte, eine so definierte materiale Implikation dürfe nicht lediglich wahr sein, sondern müsse zugleich analytisch sein, wenn man sie zu Recht als "Implikation" bezeichnen wolle. So kam es zu seiner Konzeption der "strikten Implikation".
Quine: Am besten betrachtet man "impliziert" und "ist analytisch" als allg Termini, die von Sätzen prädiziert werden, indem man sie prädikativ an Namen (d.h. Zitate) von Sätzen anfügt. Im Gegensatz zu "und", "nicht" ,"wenn so" die nicht Termini sondern Operatoren sind.
Whitehead und Russell, die die Unterscheidung zw. Gebrauch und Erwähnung auf die leichte Schulter nahmen, schrieben "p impliziert q" (im materialen Sinn) als sei es mit "Wenn p, so q" (im materialen Sinn) austauschbar.
I 339
Materiale Implikation "p impl q" nicht gleich "p > q" (Erwähnung/Gebrauch) "impliziert" und "analytisch" am besten allgemeine Termini statt Operator. Lewis tat das gleiche, schrieb also "p impliziert strikt q" und erklärte das als "Es ist notwendig dass nicht (p und nicht q)" Daher kommt es, dass er eine Modallogik entwickelte, bei der "notwendig" satzbezogener Operator ist.
Wenn wir (1) in der Form von (2) erklären, dann fragt es sich, warum wir überhaupt Modallogik brauchen.
I 340
Ein scheinbarer Vorteil ist die Möglichkeit, in modale Positionen zu quantifizieren. Denn wir wissen, dass wir nicht in Zitate hineinquantifizieren können, und in (2) wird ein Zitat verwendet. Das lag auch sicherlich in Lewis Absicht. Aber ist es legitim?
I 341
sicher ist (1) bei jeder plausiblen Deutung wahr und folgendes falsch: (3) Es ist notwendig, dass die AnZahl der Planeten > 4
Da 9 = die AnZahl der Planeten können wir schließen, dass die Position von "9" in (1) nicht rein bezeichnend und der Notwendigkeitsoperator folglich undurchsichtig ist.
Die Widerspenstigkeit der 9 beruht darauf, dass sie sich auf verschiedene Weisen spezifizieren lässt, denen die notwendige Äquivalenz abgeht.(z.B. als AnZahl der Planeten, und als Nachfolger der 8) so dass bei der einen Spezifizierung verschiedene Merkmale notwendig folgen (etwas "größer als 4" ) und bei der anderen nicht.
Postulat: Immer wenn jeder von zwei Sätzen den Gegenstand x eindeutig bestimmt, sind die betreffenden Sätze notwendig äquivalent.
(4) Wenn Fx und ausschließlich x und Gx und ausschließlich x, so ist notwendig, dass (w)(Fw dann und nur dann, wenn Gw)
I 342
(Das macht jeden beliebigen Satz p zu einem notwendigen Satz!) Dieses Postulat macht jedoch modale Unterscheidungen zunichte: denn wir können die Gültigkeit von "Es ist notwendig, dass p" daraus ableiten, ohne dass es eine Rolle spielt, welchen wahren Satz wir für "p" einsetzen!
Argument: "p" stehe für einen beliebigen wahren Satz, y sei irgendein Gegenstand und x = y . Dann gilt offenkundig:
(5) (p und x =y) und ausschließlich x
sowie
(6) x = y und ausschließlich x
dann können wir aufgrund von (4) aus (5) und (6) schließen:
(7) Es ist notwendig, dass (w)(p und w = y) dann und nur dann, wenn w = y)
Die Quantifikation in (7) impliziert aber insbesondere "(p und y = y) dann und nur dann, wenn y = y" was wiederum "p" impliziert; und so schließen wie aus (7), dass es notwendig ist, dass p.
I 343
Die Modallogischen Systeme von Barcan und Fitch lassen uneingeschränktes Quantifizieren in modale Kontexte zu. Wie eine solche Theorie interpretiert werden kann, ohne die katastrophale Annahme (4) zu machen, ist alles andere als klar.
I 343
Modallogik: Church/Frege: modaler Satz = Proposition Churchs System ist anders aufgebaut: Er schränkt die Quantifikation indirekt ein, indem er Variablen und andere Symbole in modalen Positionen uminterpretiert. Für ihn (wie für Frege) bezeichnet ein Satz, dem ein modaler Operator übergeordnet ist, dann eine Proposition. Der Operator ist ein Prädikat, das auf die Proposition angewandt wird. Wenn wir die Modalitäten ebenso behandeln, wie zuvor die propositionalen Einstellung, dann könnten wir (1) zunächst als
(8) [9 > 4] ist notwendig
(eckige Klammern für Klasse)
uminterprtieren, und die Undurchsichtigkeit der intensionalen Abstraktion anhängen.
Man würde also Propositionen als das auffassen, was notwendig und möglich ist.
I 344
Dann könnten wir das Modell aus § 35 weiterverfolgen und die Modalität versuchen, selektiv durchsichtig wiederzugeben, indem wir selektiv von Propositionen zu Eigenschaften übergehen: (9) x(x > 4) ist notwendig in Bezug auf 9.
Dies steht insofern im Gegensatz zu (8) als "9" hier eine rein bezeichnende Position erhält, in die man quantifizieren und in der man "9" durch "die AnZahl der Planeten" ersetzen kann.
Das schien sich im Fall der en durchaus zu lohnen, als wir z.B. sagen können wollten
(§ 31) es gäbe jemand, von dem man glaubt, er sei ein Spion (> II).
Im Fall der Modalausdrücke kommt aber etwas sehr verblüffendes heraus. Die Redeweise von einem Unterschied von notwendigen und kontingenten Eigenschaften eines Gegenstands.
Bsp Man könnte sagen, Mathematiker seien notwendigerweise rational und nicht notwendigerweise zweibeinig, während Radfahrer notwendigerweise zweibeinig aber nicht notwendigerweise rational. Wie verhält es sich aber mit einem radfahrenden Mathematiker?
Insoweit wir rein bezeichnend von dem Gegenstand sprechen, ist es nicht einmal andeutungsweise sinnvoll, von einigen seiner Eigenschaften als kontingent und anderen als notwendig zu sprechen.
I 344
Eigenschaften/Quine: keine notwendigen oder kontingenten E.(VsModallogik) - nur wichtige und weniger wichtige Eigenschaften Freilich gelten einige seiner Eigenschaften als wichtig und andere als unwichtig, einige als dauerhaft und andere als vorübergehend, aber es gibt keine, die notwendig oder kontingent sind. (> Eigenschaften).
Kurioserweise hat gerade diese Unterscheidung philosophische Tradition. Sie lebt fort in den Ausdrücken "Wesen" und "Akzidenz". Man schreibt die Unterscheidung Aristoteles zu. (Wahrscheinlich werden einige Gelehrte protestieren, aber das ist eben die Strafe dafür, dass man Aristoteles irgendetwas zuschreibt.)
I 345
Aber wie ehrwürdig diese Unterscheidung auch immer sein mag, sie lässt sich sicher nicht rechtfertigen. Und damit muss die Konstruktion (9) die diese Unterscheidung so elegant vollzieht ebenfalls scheitern. Wir können die Schuld an den diversen Gebrechen der Modalität nicht der Analytizität in die Schuhe schieben.
Es gibt zu (1) und (2) noch eine Alternative, die uns zumindest ein Stück weit auf so etwas wie Modallogik festlegt. Wir können
"P ist notwendig" als "P = ((x)(x = x))" definieren.
Ob (8) dadurch wahr wird, oder ob sie überhaupt mit der Gleichsetzung von (1) und (2) in Einklang steht, wird davon abhängen, wie eng wir die Propositionen hinsichtlich ihrer Identität konstruieren. Sie dürfen in der Tat nicht so eng konstruiert werden, dass sie den propositionalen Einstellungen angemessen sind.
Aber wie sonderlich die Definition auch sein mag, es kommt etwas dabei heraus, das einer Modallogik ohne Quantoren isomorph ist.

VI 41
Abstrakte Gegenstände/Modallogik/Putnam/Parsons: Modaloperatoren können abstrakte Gegenstände einsparen QuineVsModallogik: statt dessen Quantifikation (Postulieren von Gegenständen) damit straffen wir die Wahrheitsfunktionen. Modallogik/Putnam/Parsons/Quine: Putnam und Charles Parsons haben gezeigt, wie im Rückgriff auf Möglichkeitsoperatoren abstrakte Objekte eingespart werden können.
Quine: ohne Modaloperatoren:
Bsp "Alles ist derart, dass es, sofern es eine Katze ist und verdorbenen Fisch ist, und ihm schlecht wird, in Zukunft Fisch vermeiden wird."
((s) logische Form/(s): (x) ((Fx u Gx u Hx) > Vx).
So kann das Postulieren von Gegenständen unsere nur locker bindenden Wahrheitsfunktionen straffen, ohne dass wir zu Modaloperatoren greifen müssen.

VI 102
Notwendigkeit/Möglichkeit/Quine: sind insofern intensional, als sie sich der Substitutivität der Identität nicht fügen. Erneut Schwanken zwischen de re und de dicto.
VI 103
Kontrafaktische Bedingungssätze, irreale Bedingungssätze/KoKo/Quine: sind wahr, wenn ihr Konsequens logisch aus dem Antezedens in Konjunktion mit Hintergrundprämissen folgt. Notwendigkeit/Quine: durch Satzkonstellationen, die von Gruppen akzeptiert werden. (Geht über den einzelnen Satz hinaus).
VI 104
QuineVsModallogik: ihre Freunde wollen der Notwendigkeit einen objektiven Sinn geben.
XI 52
QuineVsModallogik/Lauener: es ist gar nicht klar, auf welche Gegenstände wir uns hier beziehen.
XI 53
Notwendig/Quine/Lauener: („Three Grades of Modal Involvement“): 3 progressive Verwendungsweisen: 1. als Prädikat für Namen von Sätzen: Bsp „N „p““ : „p ist notwendig wahr“. (N: = Quadrat, Box). Das ist harmlos, einfach mit Analytizität gleichzusetzen.
2. als Operator, der sich auf geschlossene Sätze erstreckt: Bsp „N p“: „es ist notwendig wahr, dass p“
3. als Operator auch für offene Sätze: Bsp „N Fx“: daraus durch Existenzgeneralisierung: „(Ex) N Fx“.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Nachfolger Zahl Putnam Vs Platonismus I (d) 112
Platonismus/Mathematik/Putnam: der Platoniker behauptet eine mysteriöse "Fähigkeit zur Erfassung mathematischer Gegenstände". PutnamVsPlatonismus: welcher neurale Prozess könnte schließlich als die Wahrnehmung eines mathematischen Gegenstands beschrieben werden? Wieso von einem mathematischen Gegenstand und nicht von dem anderen? Warum sollte wir den richtigen Gegenstand neural erfassen können und den falschen Gegenstand neuronal (neural) nicht erfassen?
Ich bezweifle nicht, dass einige Axiome in unseren Begriff der Rationalität eingebaut sind: z.B. "Jede Zahl hat einen Nachfolger".
Wenn nun aber z.B. das Auswahlaxiom in der Schwebe ist, gibt Skolem uns Anlaß, den entsprechenden Wahrheitswert nur im Rahmen einer vorher angenommenen Theorie zuzuweisen.
Konvention/Mathematik/Poincaré: Konvention ja, Willkür nein! >Konventionen, >Ontologie.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Nachfolger Zahl Stalnaker Vs Quine, W.V.O. I 71
Essentialismus/heute/VsQuine: die meisten Modallogiker heute widersprechen Quine und akzeptieren die Verbindung zwischen Modallogik und Essentialismus und akzeptieren auch den Essentialismus. Statt wie damals Quine zu sagen: "um so schlimmer für quantifizierte ML" sagen sie: "um so besser für den Essentialismus".
I 72
Wesen/Essentialismus/wesentliche Eigenschaft/LeibnizVsQuine/Stalnaker: widersprach Quine auf die erste Weise: These: jede Eigenschaft jedes Individuums konstituiert sein Wesen und nur die Existenz des Dings als ganze ist kontingent. heute: David Lewis mit seiner Gegenstück-Theorie ist ein moderner Nachfolger von Leibniz.
Gegenstück/Lewis: Dinge der aktualen Welt (WiWe) haben Gegenstücke in anderen möglichen Welten (MöWe). Dinge, die ihnen mehr ähneln als jedes andere Ding. Daher kann kein Individuum akzidentelle Eigenschafen haben, Eigenschaften, die ihm in anderen MöWe abgehen.

I 201
Quine/Stalnaker: lehrte uns skeptisch zu sein in Bezug auf die Idee von Notwendigkeit, Analytizität und Wissen a priori. Er stellte allerdings nicht die empiristische Annahmen in Frage, dass diese Begriffe miteinander stehen und fallen. KripkeVsQuine/Stalnaker: erst Kripke zog diese Begriffe auseinander, indem er Beispiele fand für Wahrheiten, die notwendig sind, obwohl sie erst a posteriori wissbar sind und solche, die kontingent, aber dennoch a priori wissbar sind.

II 24
Glauben/Mentalesisch/Field/Stalnaker: seine These war, die intentional-psychologische Relation in eine psychologische, aber nicht-intentionale und eine semantische aber nicht-psychologische Relation - zwischen einem Satz und der ausgedrückten Proposition – umzudeuten.
Glaubenszuschreibung/Quine/Stalnaker: sein Ziel war es, die Zuschreibung zu verallgemeinern. Damit sollte eine Verpflichtung auf singuläre Propositionen vermieden werden.
StalnakerVsQuine: das Projekt ändert aber seinen Charakter, wenn es um den allgemeinen Fall geht.
De re-Zuschreibung/Stalnaker: sollte besser nicht als indirekt und unbestimmt angesehen werden,
II 25
sondern einfach als Beispiele, die wesentliche Merkmale des Intentionalen zeigen: Zuschreibung: wenn wir intentionale Zustände zuschreiben, die Arten, Eigenschaften und Relationen, auf die wir dabei referieren finden wir in der Welt und mit ihnen charakterisieren wir die Welt, wie jemand sie sieht.
Pointe: das ist eben keine indirekte, sondern ein direkte Weise, zum Inhalt zu gelangen.

II 160
Def Singuläre Proposition/Stalnaker: hier Bsp eine singuläre Proposition schreibt Ortcutt Spionsein zu. strukturierte singuläre Proposition/Stalnaker: (für jene, für die Propositionen strukturierte Entitäten sind): dann sind singuläre Propositionen solche, die ein Individuum als Konstituente haben. (StalnakerVsStrukturierte Propositionen).
Singuläre Proposition/MöWe-Semantik/Semantik möglicher Welten/Stalnaker: für jene, für die Propositionen Mengen von MöWe sind, (Stalnaker pro)): dann ist eine singuläre Proposition eine Proposition, deren Wahrheit von den Eigenschaften eines bestimmten Individuums abhängt.
Singuläre Proposition/Stalnaker: die Identität einer singulären Proposition ist eine Funktion eines Individuums statt eines Begriffs oder der Gegebenheitsweise eines Individuums.
StalnakerVsQuine: dieser semantische Ansatz ist einfacher und weniger ad hoc als der von Quine.
II 161
De re/Zuschreibung/Glauben de re/singuläre Proposition/sing Prop/StalnakerVsQuine/Stalnaker : der semantische Ansatz fasst die Zuschreibung eines Glaubens de re dann als Zuschreibung eines ganz bestimmten Glaubens auf (anders als Quine). Was heißt es, eine singuläre Proposition zu glauben? Wie ist es zu glauben, dass Ortcutt selbst ein Spion ist? Und nicht bloß, dass die Person eine Kennzeichnung erfült, oder einem Glaubenssubjekt in einer gewissen Weise gegeben ist?
Problem: Angenommen, Ralph kennt Ortcutt auf zwei verschiedenen Weisen (Strand, brauner Hut). Welche singuläre Proposition über Ortcutt glaubt er?
schlechte Lösung: viele Autoren denken, es müsste hier eine spezielle Relation der Bekanntschaft geben.
Bekanntschaft/Stalnaker: Problem: eine semantische Relation für sie anzugeben.
1. die erste Strategie macht Glauben de re dann zu einfach: Bsp Poirot glaubt, dass es der Butler war einfach aufgrund der beiden Tatsache, dass 1. der Butler es war und 2. Poirot glaubt, dass es die Person war, die’s war.
2. die zweite Strategie macht Glauben de re zu schwierig: dann hat Ralph, der mit Ortcutt bekannt ist, zwei widersprüchliche Überzeugungen.
Lösung: a) die Relation der Bekanntschaft stärken, so da Fehlidentifikationen unmöglich sind.
Vs: solche Fehler sind fast immer möglich! Dann könnte man nur noch de re-Überzeugungen über sich selbst haben.
b) das "Teile-und-herrsche"-Argument: wir erzählen die Geschichte von Ralph in zwei Teilen.
1. Ralph sieht Ortcutt mit braunem Hut
2. Ralph sieht Ortcutt am Strand.
II 162
Dann ist es ganz natürlich, dass Ralph in der einen Geschichte glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist, und in der anderen Geschichte nicht. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Ralph irgendwann zwischendurch seine Meinung geändert haben müsste.
II 163
De re/Zuschreibung/Glauben de re/StalnakerVsQuine/StalnakerVsKaplan/Stalnaker: These: wir nehmen statt dessen Propositionen als Mengen von MöWe an. pragmatische Analyse/Pragmatik/Stalnaker: hat mit der semantischen gemein, dass bestimmte Überzeugungen zugeschrieben werden, aber – anders als die semantische – nimmt sie nicht eine bestimmte Art von Propositionen an, und verlangt auch keine verstärkte Bekanntschaftsrelation.
D.h. die Individuen von denen etwas geglaubt wird, sind nicht Konstituenten der Proposition.
Proposition: ihr Zweck ist es, eine Teilmenge der relevanten Kontextmenge herauszugreifen.
Zuschreibung/de re/Stalnaker: (alle Autoren): die Weise, wie der Zuschreibende seine Zuschreibung formuliert ist unabhängig von der Weise, wie der Glaubende seine Überzeugung formulieren würde, bzw. die Weise, wie er über das Individuum denkt
Pragmatischer Ansatz/Stalnaker: (…+…)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Nachfolger Zahl Field Vs Shapiro, St. II 357
Zwischenposition/IC (intermediate claim)/Parsons/Shapiro/Field: beide erkennen das an. Sie Formulierung eine Zwischenposition zwischen der starken und der schwachen Behauptung, wobei sie sagen, dass danach Skepsis über die Bestimmtheit uninteressant wird. (IC) irgend zwei Personen, die schematische Arithmetik akzeptieren, müssen die Theorie des anderen ihrer eigenen als äquivalent betrachten.
II 358
FieldVsShapiro/FieldVsParsons: 1. ich bezweifle, dass man die Zwischenposition akzeptieren muß (VsIC), 2. selbst wenn wir sie akzeptieren, wird Skepsis in Bezug auf Bestimmtheit nicht uninteressant.
FieldVsIC: Bsp X (männlich) betrachtet seine eigene schematische Arithmetik als unbestimmt, erkennt aber die schwache Konklusion an, dass jede „Kopie“ von ihr in seiner eigenen Sprache als äquivalent zu seiner eigenen Arithmetik ist.
Frage: muß X ein Y (weiblich), die schematische Arithmetik akzeptiert, als jemand betrachten, der etwas äquivalentes zu dem akzeptiert, das X akzeptiert?
Aangenommen, beide, X und Y gebrauchen dasselbe Vokabular: „Zahl“, „Nachfolger“ usw.
Frage: muß X Y’s Zahlentheoretisches Vokabular
a) homophon übersetzen, oder eher
b) annehmen, dass, wenn er einen neuen speziellen Term als Übersetzung von Y’s Term „Zahl“ (Bsp „Zahl* “) usw. einführt, er dann ein Argument für eine Äquivalenz zwischen seinem eigenen Vokabular hat und der Übersetzung von Y’s Vokabular. ((s) Äquivalenz statt Homophonie).
Frage: können wir nicht einfach die Konklusion aus dem einsprachigen Fall dafür anwenden? Nein, denn auch wenn X annimmt, dass Y das volle Schema (korrekterweise) akzeptiert, bedeutet das nur, dass er X als auf die Akzeptanz aller neuen Instanzen in Y’s eigener Sprache festgelegt ist! (Und dass X auf ihre Übersetzungen verpflichtet sein sollte).
Wenn X nicht argumentieren kann, dass für jedes Prädikat P in seiner Sprache (d.h. „Zahl“ usw.) Y ihre Sprache erweitern kann, so dass sie einen Term enthält, den X als P übersetzen kann, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass X Y’s Schemata als voll ansehen sollte in Bezug auf X’s Sprache.
Problem: es gibt keine Weise dafür zu argumentieren, ohne die Frage offen zu lassen. Bsp X kann nicht argumentieren, dass , weil Y volle Arithmetik akzeptiert, sie Induktion über ein Prädikat akzeptieren muß, das „dasselbe bedeutet“ wie X’s Prädikat „natürliche Zahl“. ((s) Er weiß nicht, ob das Prädikat dasselbe bedeutet > Übersetzungsunbestimmtheit)).
Field: das ist nur eine Variante von McGees Mogelei, dass Y Induktion über ein Prädikat akzeptieren muß, dessen Extension die natürlichen Zahlen sind. ((s) Er weiß nicht, ob das die Extension ist > Unbestimmtheit der Referenz).
Frage/(s): muß man den fremden Begriff immer als weiter annehmen, als mehr umfassend als der eigene? Kann man nicht auch fragen, ob dies oder das aus dem Umfang des eigenen Begriffs im fremden enthalten ist?
(s)Vs(s): Ja, eben! Das kann man empirisch überprüfen, für den angenommenen größeren Umfang gibt es wohl empirischen Fragen, aber man weiß nicht, wann das Ende erreicht ist.
II 360
FieldVsShapiro/VsZwischenposition/Vs(IC): der Grund warum wir die (zwei-Sprachen-) Zwischenposition nicht akzeptieren können, ist, dass wir (im Ein-Sprachen-Fall) gezwungen sind, zwei Kopien (von Theorien) in unserer eigenen Sprache als äquivalent zu betrachten. FieldVs(IC): selbst wenn die Zwischenposition gälte, wäre sie unbestimmt! Sie würde garantieren, dass in jeder akzeptablen semantischen Interpretation von X’s Sprache die Extension von „natürliche Zahl“ identisch mit der Extension des Begriffs „die Extension von Y’s Begriff „natürliche Zahl““ wäre. Aber selbst das würde nicht zeigen, dass es in jeder akzeptablen Interpretation dieser gemeinsamen Extension keine Nicht-Standard-Elemente gäbe! (Übergeordnete Sicht der Asymmetrie).

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Nachfolger Zahl Wittgenstein Vs Typentheorie II 439
Typentheorie/TT/WittgensteinVsRussell: f(a)= U’s Mantel ist rot
F(a)= U’s Mantel hat eine der Farben des Regenbogens
φ(f)= Rot ist eine Farbe des Regenbogens
Frage: nun, hat φ(F) eine Bedeutung? ((s) Das kommt oben in dieser Kombination nicht vor).
Russell: würde sagen, dass "eine Farbe des Regenbogens hat die Eigenschaft, eine Regenbogenfarbe zu sein" keine Bedeutung hat, ja dass "f(f)" im Allgemeinen keine Bedeutung hat.
Doch wenn wir nun eine Regel der Grammatik aufstellen, um eine Ersetzung Möglichkeit auszuschließen (und eben dies tut die Typentheorie, um Widersprüche zu vermeiden), dann müssen wir die Ersetzunsregel ausschließlich von den Eigenschaften der Symbole abhängig machen.
Ersetzungsregel: wenn wir "f(x)" einführen düren wir "f(f)" keine Bedeutung verleihen.
Bsp Betrachten wir ~f(f) = F(f) und den Ausdruck den man durch die Ersetzung von "f" durch "F" erhält: die Eigenschaft, sich selbst nicht als Eigenschaft zu haben, hat sich selbst wiederum als Eigenschaft. Die Wurzel des Widerspruchs liegt darin, dass man eine Funktion zur Funktion ihrer selbst erklärt. ((s) >Heterologie).
Aus ~f(f) = F(f) ergibt sich die Kontradiktion F(F) = ~F(F).
Problem: ergibt sich, wenn man eine Funktion zur Funktion ihrer selbst erklärt.
II 440
"f" in "f(x)" lässt sich selbst nicht als Argument verwenden. Aber weshalb sollte sich das nicht ergeben, da das, wovon man ausgeht, doch kein Satz ist? Es stimmt nicht, wenn man sagt, hier sei gegen den Satz des Widerspruchs verstoßen worden, denn das könnte nur dann der Fall sein, wenn von Sätzen die Rede wäre!
Hardy hat gesagt, es wäre unerträglich, reelle Zahlen verschiedener Ordnungen zu haben.
Siehe seine Erörterung, wonach eine Folge reeller Zahlen einer anderen Ordnung angehört, weil sie durch Bezugnahme auf eine Gesamtheit definiert wird, deren Schranke sie selbst ist.
Ein analoges Bsp ist das Maximum einer Kurve, das als der höchste aller Punkte auf dieser Kurve definiert wird.

IV 68
Operation/Formenreihe/Typentheorie/TT/Tractatus: 5.252 nur so ist das Fortschreiten von Glied zu Glied in einer Formenreihe (von Typ zu Typ bei Russell) möglich. WittgensteinVsRussell: in Principia Mathematica (PM) haben sie die Möglichkeit dieses Fortschreitens nicht zugegeben, aber immer wieder von ihr Gebrauch gemacht.
5.2521 Die fortgesetzte Anwendung einer Operation auf ihr eigenes Resultat ((s) >Rekursion) nenne ich ihre sukzessive Anwendung ("O’O’=’a" ist das Resultat einer dreimaligen Anwendung von "O’ ζ" auf "a").
5.2522 das allgemeine Glied einer Formenreiche a,O’ a,O’O’a,... schreibe ich:
IV 69
"[a,x,O’x]". Dieser Klammerausdruck ist eine Variable.
1. Glied: Anfang der Formenreiche
2. Glied: Die Form eines beliebigen Gliedes x der Reihe
3. Glied: Form des unmittelbaren Nachfolgers dieses x. (Nachfolger: O’).
IV 70
WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.4 "Logische Gegenstände" oder "logische Konstanten" im Sinne Russells gibt es nicht. Urzeichen/WittgensteinVsFrege/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.42 die Möglichkeit der kreuzweisen Definition der logischen "Urzeichen" Freges und Russells (Bsp >, v) zeigt schon, dass dies keine Urzeichen sind und erst recht, dass sie keine Relationen bezeichnen.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960