Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 4 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Principia Mathematica Identität Stalnaker Vs Kripke, Saul A. Stalnaker I 125
VsKontingente Identität/Stalnaker: wenn es möglich ist, dass ein Ding zwei Dinge wären, dann gibt es ein a, das dieses Ding in der möglichen Welt (MöWe) w1 ist und b und c in w2. Dann sollte die Querwelteinidentität b = a und a = c beide wahr sein, aber die innerweltliche Identität b = c ist falsch! (In w2). Das verletzt eben die Transitivität der Identität.
Lösung/Stalnaker: wir müssen fragen, in welcher MöWe diese Aussage gemacht wird.
In w1 ist auch b = c wahr D.h. es ist wahr in w1, dass das Individuum, das in w2 b ist, identisch ist mit dem, das in w2 c ist. Das ist keine Verletzung der Transitivität.
Dagegen:
Aus Sicht von w2: hier ist b = c falsch (s.o.). was ist mit b= a und c = a? Diese identifizieren zwei Individuen, die in w1 identisch sind, mit einem Individuum aus w1.
Problem: aus Sicht von w2 ist die Beschreibung „das Individuum, das in w1 identisch mit a ist“ eine ungeeignete Beschreibung. Daher:
w2: aus Sicht von w2 sind Identitätsaussagen entweder falsch, ohne Wahrheitswert oder mehrdeutig. Analog zu
Bsp Russell ist der Autor von Principia Mathematica – der Autor von PM ist Whitehead - also ist Russell Whitehead. (s.o. die GR muss flexibel sein, sie darf keine Transitivität verlangen).

I 184
Metaphysik/Kripke/Stalnaker: nicht alle seine metaphysischen Behauptungen sind gleichermaßen überzeugend. Einerseits a) ist schwer zu bestreiten, dass wir Potentialitäten und Möglichkeiten für bestimmte Individuen sinnvoll annehmen können, unabhängig von der Weise, in der das Individuum spezifiziert wird andererseits:
b) ist weniger überzeugend, dass Kripke einige Möglichkeiten, die Individuen haben könnten, bestreitet.
StalnakerVsKripke: es ist nicht überzeugend, dass Kripke auf der einen Seite nicht zulässt, dass Shakespeare hätte andere Eltern haben können,
auf der anderen Seite aber in einem anderen Jahrhundert hätte leben können.
Wie sollte das denn gehen?
KripkeVsVs/Stalnaker: würde sagen, dass wir wenn wir solche Dinge überhaupt annehmen, verwirrt sind. Diese kontrafaktischen Möglichkeiten sind nicht kohärent.
Mögliche Welt /MöWe/Stalnaker: sind nicht dazu da, metaphysische Fragen zu klären.
Metaphysik/Kripke/Stalnaker: Kripkes metaphysische Thesen setzen seine Thesen über Referenz und Intentionalität nicht voraus.
Ist es umgekehrt, dass seine Kausaltheorie sein metaphysisches Bild voraussetzt?
Stalnaker: die metaphysische These über die Identifikation von Individuen über MöWe ist leicht zu trennen von der These, dass Namen starre Designatoren sind, deren Referenz über kausale Interaktion festgestellt werden kann.

Stalnaker I 181
Gegenstand/Eigenschaften/Ding/Objekt/SearleVsWittgenstein/SearleVsTractatus/Stalnaker: (Searle richtete sich damals nicht gegen Kripke, dessen Buch erst später publiziert wurde). Kripke/Stalnaker: aber auch er macht die metaphysische Unterscheidung zwischen Objekt und Eigenschaften, die Searle zurückweist.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Principia Mathematica Identität Hintikka Vs Montague, R. II 97
Quantor/Quantoren/natürliche Sprache/HintikkaVsMontague: seine Theorie ist nicht angemessen wegen seiner Behandlung der Quantoren. Terminologie: „PTQ“: Montague: „The Proper Treatment of Quantification in Ordinary English“.
Montague: Thesen:
(i). Bedeutungen (meaning entities) sind Funktionen von MöWe auf Extensionen.
(ii). semantische Objekte ((s) Wörter) sind mit bedeutungsvollen Ausdrücken durch Regeln verbunden, die eins-zu-eins den syntaktischen Regeln entsprechen, durch die die Ausdrücke zusammengesetzt werden. D.h. die semantischen Regeln funktionieren von innen nach außen.
(iii) Quantoren: Bsp „ein Mädchen“, Bsp „jeder Mann“
II 98
verhalten sich semantisch wie sing Term. D.h. Bsp „John ist glücklich“ und „Jeder Mann ist glücklich“ sind auf ein und derselben Stufe. Hintikka: ad (i) liegt der MöWe-Semantik zugrunde. (Es ist eine Verallgemeinerung von Carnaps Ansatz).
ad (ii) ist eine Form des Frege-Prinzips (Kompositionalitätsprinzip).
ad (iii) ist von Russell in Principia Mathematica vorweggenommen worden.
Individuenbereich/MöWe/Montague/Hintikka: These Montague nimmt einen konstanten Individuenbereich an.
HintikkaVsMontague: gerade das führt zu Problemen. Insbesondere in Glaubenskontexten.
Individuum/Montague: Individuen sind der Bereich der Funktionen, die als Sinn eines sing Terms funktionieren.
Glaubenskontext/opaker Kontext/Glauben/propositionale Einstellungen/HintikkaVsMontague: Problem: Montague widmet Kontexten mit prop Einst (Einstellungskontexten) keine gesonderte Behandlung. Bsp „wissen wer“, Bsp „sich erinnern wo“, Bsp „sehen was“. Das ist ein Mangel, weil Montague sein Interesse an prop Einst zugestanden hatte.
W-Fragen/wer/was/wo/Hintikka: sind nichts anderes als quantifizierte Phrasen.
II 99
logische Form: (1) John weiß, wer der Premierminister von Norwegen ist
als dass-Konstruktion analysiert:
(2) (Ex) John weiß, dass (der Premierminister von Norwegen = x) (= de dicto)
Problem: man muss den Individuenbereich festlegen, über den die Variable „x“ geht ((s) Anführungszeichen von Hintikka).
de re: (de re Lesart von (1)):
(3) (Ex)(x = Premierminister von Norwegen &
(Ey) John weiß, dass (x = y))
de re/de dicto/Hintikka: de re impliziert nicht de dicto (entails) d.h. (3) impliziert (entails) nicht (2).
((s) Weil sonst wieder Allwissenheit folgte).
Wissen/Hintikka: müssen wir hier nicht analysieren als die Relation zu den Alternativen, die in jeder mit dem Wissen kompatible Möwe ein und dasselbe Individuum herausgreift.
HintikkaVsMontague: Problem: dies alles funktioniert nicht in dem Rahmen von Montague. Problem: in der natürlichen Erweiterung der Montague-Semantik, die wir hier betrachten, sind die folgenden Sätze alle gültig:
(4) (x)(Ey)(x = y) > (Ey)(y = x & (Ez) John weiß, dass y = z)))
II 100
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: John weiß von jedem aktual existierenden Individuum, wer es ist (de re). (5) (x)(Ey)(John weiß, dass (x = y)) > (Ey)(y = x & (Ez) Bill weiß dass (y = z)))
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: Bill weiß von jedem Individuum, dessen Identität John bekannt ist, wer dieses Individuum ist (wiederum de re).
Problem: beide sind kraß falsch.
Nichtexistenz/Hintikka: allerdings ist das unproblematisch, solange wir nicht die mögliche Nichtexistenz von Individuen in epistemisch möglichen MöWe berücksichtigen müssen.
Hintikka: Problem. das ändert dennoch nichts am Problem.
mögliche Nichtexistenz/Hintikka: lassen wir hier nicht zu D.h. jedes Individuum ist mit dem einen oder anderen Individuum in jeder MöWe irgendwie verknüpft.
Terminologie/Kaplan/Hintikka: "TWA" "Trans World Heir Line" ((s) gleiche Aussprache) Weltlinie, die Individuen zwischen Möwe verknüpft.
Individuum: daraus folgt, dass jedes Individuum in allen MöWe wohldefiniert ist.
Das führt dazu, dass die Sätze (4) und (5) in unserer Erweiterung der Montague-Semantik gültig sind.
TWA/Weltlinie//Hintikka: daher müssen wir erlauben, dass die Weltlinien auch irgendwo abbrechen und nicht ad libitum fortgesetzt werden.
Nichtexistenz/intensionale Logik/Montague: nach Montague: wir brauchen uns keine Sorgen um mögliche Nichtexistenz zu machen. Denn ein und dasselbe Individuum kommt in jeder Möwe als mögliche Denotation desselben Namens (name phrase) in Frage. ((s) Weil der Individuenbereich konstant bleibt).
HintikkaVsMontague: gerade deshalb trifft unsere Kritik auf Montague zu.
Nichtexistenz/Montague-Semantik/Hintikka: wie kann seine Semantik modifiziert werden, um mögliche Nichtexistenz in einige MöWe zuzulassen?
II 101
Pointe: Wissen-wer/Wissen/Hintikka: damit es möglich ist, dass John weiß, wer Homer war ist es nicht notwendig, dass sein Wissen alle MöWe ausschließt, in denen Homer nicht existiert.
Quantifikation/opaker Kontext/Glaubenskontext/Hintikka: daher müssen wir bei der Quantifikation in intensionale Kontexte nicht annehmen, dass eine Weltlinie existiert, die ein existierendes Individuum in allen John zugänglichen Wissens-Welten verbindet.
Lösung: alles was wir brauchen ist, dass wir für jede dieser MöWe sagen können, ob das Individuum dort existiert oder nicht. ((s) D.h. wir erlauben keine MöWe, in denen die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos ist.)
Bsp das heißt in diesem Beispiel, dass wir für John nur die Welten ausschließen müssen, in denen man gar nicht sagen kann, ob Homer existiert oder nicht.
Weltlinie/Hintikka: das zeigt, dass Weltlinien von der Frage der möglichen Nichtexistenz unabhängig sind.
Quantifikation/intensionale Kontexte/epistemisch/Hintikka: d.h. ein Existenzsatz mit Quantifikation in einen epistemischen (opaken) Kontext Bsp
(6) (Ex) John weiß, dass F(x)
kann wahr sein, selbst wenn es keine Weltlinie gibt, die ein existierendes Individuum x in jeder Wissens-Welt von John herausgreift.
Pointe: es muss aber immer sinnvoll sein, zu fragen, ob das Individuum in einer Möwe existiert oder nicht.
Nichtexistenz/Hintikka: es gibt also zwei mögliche Arten des Fehlschlagens der Existenz:
a) Nichtexistenz
b) Nicht-Wohldefiniertheit (d.h. es ist gar nicht mehr sinnvoll zu fragen, ob ein Individuum existiert).
Weltlinie: bricht in beiden Fällen ab, aber es gibt einen Unterschied.
TWA: können nur gezogen werden, wenn es eine Vergleichbarkeit zwischen Möwe gibt, und das ist im Fall b) nicht mehr gegeben.
II 102
Vergleichbarkeit/Hintikka: braucht immer Regularität (Regelmäßigkeit). Bsp raumzeitliche Kontinuität. HintikkaVsMontague: mit dieser Unterscheidung bewegen wir uns von seiner übervereinfachten Semantik mit konstanten Individuenbereich weg.
W-Fragen/Nichtexistenz/Hintikka: Variante: Problem:
(7) John weiß, dass Homer nicht existierte.
D.h. in jeder epistemisch möglichen MöWe von John existiert Homer nicht. Das impliziert, dass es Sinn hat, nach der Existenz zu fragen.
Eindeutigkeit/Existenz/Hintikka: d.h. wir müssen unterscheiden zwischen Existenz und Eindeutigkeit (Bestimmtheit) eines Individuums.
Nichtexistenz/Hintikka: Nichtexistenz macht die Identität des Individuums nicht unbekannt. ((s) Sonst wäre die Frage nicht sinnvoll).
II 103
Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/HintikkaVsMontague: die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer MöWe nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich ja als konstant angenommen wird). Individuenbereich/Lösung/Hintikka: wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist. Aber Problem:
Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann:
(11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) dasselbe Einhorn).
((s) Numerierung sic, danach mit (8) weiter)
Reichweite/Quantor/Hintikka: in der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“.
((s) d.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: wie kann man wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben bzw. es im Kopf haben?)
((s) > Peter Geach Bsp Hob, Cob, Nob, Hob/Cob/Nob (P. Geach 1967, 628)) - ((s) Cresswell II 142 (braucht Quantor, der gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Reichweite des Einstellungs-Verbs liegt).
Hob/Conb/Nob-Bsp/Geach/(s): ~ Hob glaubt, dass eine Hexe seine Sau getötet hat und Nob glaubt, dass es dieselbe Hexe ist, die Cobs Pferd verhext hat;: Problem: der Satz muss wahr sein, damit die alltagssprachliche Bedeutung von „glaubt“ erhalten bleibt. Andererseits muss er falsch sein, weil es keine Hexen gibt, Verschärfung: durch „dieselbe Hexe“ ist eine zusätzliche Bedingung an die Wahrheit des Satzes gestellt Durch die verlangte Identität wird es schwerer, einfach zusagen, dass die drei etwas falsches glauben).
II 103
Existenz/W-Frage/Einhorn/Hintikka: dennoch zeigt das Beispiel (11), dass die Lesart uns nicht dazu verpflichten sollte, die Existenz von Einhörnern anzunehmen. Nichtexistenz/eistemischer Kontext/intensional/Glauben/Hintikka: es ist offensichtlich möglich, dass zwei Leute dasselbe Ding suchen können, auch wenn es nicht existiert.
Lösung: wir erlauben, dass wohldefinierte Individuen in einigen Möwe nicht existieren. Dazu ist nur eine leichte Modifikation notwendig.
Problem: bei etwas komplexeren Sätzen kommen alle Probleme wider:
I 104
Bsp John weiß nicht, ob Einhörner existieren, dennoch sucht er ein Einhorn, weil Mary es sucht.
Problem: hier muss John in der Lage sein, ein spezielles Einhorn wiederzuerkennen. (denn sonst wäre der Satz, der „es“ gebraucht, nicht wahr) obwohl er die mögliche Nichtexistenz erwägt.
Weltlinie/Hintikka: um die Montague-Semantik zu erweitern, müssen wir also mehr oder weniger unnatürliche Weltlinien zulassen.
HintikkaVsMontague: nach seiner Semantik wären alle Sätze der folgenden Form gültig:
(8) John weiß, dass (Ex) (x = a) > (Ex) John weiß, dass0 (x = a)
((s) Also der Schluß von de dicto auf de re.)
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: John kennt den Referenten eines Namens sofort, wenn er weiß, dass der Name nicht leer ist. Das ist natürlich oft falsch.
Weltlinie/Hintikka: daher können Weltlinien nicht identisch sein mit Linien, die Namen mit ihren Referenten verbinden.. ((s) Sonst folgte wieder eine Art Allwissenheit Außerdem ist darin impliziert, dass Namen nicht-starr sind.).
Art/common noun/Hintikka: dasselbe gilt für allgemeine Namen (Gattungsnamen): sie können nicht dieselben Individuen in allen Möwe herausgreifen, sonst könnte man Sätze wie den folgenden nicht in der MöWe-Semantik analysieren: Bsp
(9) John hält diesen Busch für einen Bären.
Wahrnehmungsbegriffe/Wahrnehmung/MöWe-Semantik/HintikkaVsMontague: hier gibt es weitere Probleme: Bsp werden alle Sätze der folgenden Form widersprüchlich nach der Montague-Semantik:
(10) (Ex)(Ey)(x = y & es erscheint John visuell, dass x rechts von y ist).
II 105
Lösung: es kann durchaus sein dass John ein Objekt als zwei sieht. Weltlinie: können sich aufspalten oder fusionieren. Nach der Montague-Semantik dürfen sie es aber nicht!
Weltlinien/MöWe/Semantik/Hintikka: ein typsicher Fall wäre, wenn es zwei Mengen von Weltlinien für eine Menge von MöWe gibt, diese auch jedes Individuum mit einem Individuum in einer anderen MöWe verbinden, die beiden Mengen sich aber darin unterscheiden, welches Individuum mit welchem verbunden wird.
Wahrnehmung: für Wahrnehmungsverben brauchen wir eine solche Möglichkeit ((s) Weil es sein kann, dass man ein Objekt für ein anderes hält.
Eleganz/Theorie/Cantor/Hintikka: Eleganz ist etwas für Schneider, nicht für Mathematiker.
II 106
Quantifikation/Quantoren/Mehrdeutigkeit/any/HintikkaVsMontague: im großen und ganzen zeigt die Montague-Semantik, wie Mehrdeutigkeit entsteht durch das Zusammenspiel von Quantoren und intensionalen Ausdrücken. Bsp (12) Eine Frau liebt jeden Mann
(13) John sucht einen Hund.
HintikkaVsMontague: erklärt nur, warum gewissen Ausdrücke mehrdeutig sein können, aber nicht, welche es tatsächlich sind. Er sagt im allgemeinen zu viele Mehrdeutigkeiten voraus. Denn er geht nicht auf die grammatischen Prinzipien ein, die oft Mehrdeutigkeiten mit Quantoren auflösen.
Reichweite/Hintikka: bestimmt die logische Reihenfolge.
Quantor/Quantifikation/jeder/er/Montague/Hintikka: Bsp
(14) wenn er sich anstrengt, wird er glücklich sein
(15) wenn jeder sich anstrengt, wird er glücklich sein.
Problem: im Englischen hat "wenn" Vorfahrt in Bezug auf "jeder" so dass "jeder" in (15) dem "er" nicht als Pronomen vorausgehen kann ("pronominalize").
II 107
HintikkaVsMontague: wir brauchen also zusätzliche Regeln für die Reihenfolge der Anwendung der Regeln.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Principia Mathematica Identität Wittgenstein Vs Principia Mathematica II 338
Identität/Relation/Notation/WittgensteinVsRussell: Russells Schreibweise löst Verwirrung aus, weil sie den Eindruck erweckt, die Identität sei eine Beziehungen zwischen zwei Dingen. Diese Verwendung des Gleichheitszeichens müssen wir von seiner Verwendung in der Arithmetik unterscheiden, wo wir es als Teil einer Ersetzungsregel auffassen können. WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise erweckt fälschlich den Eindruck, es gebe einen Satz wie x = y oder x = x. Man kann das Identitätszeichen aber abschaffen.
II 352
Def Zahl/Russell/Wittgenstein: Russells Definition der Zahl als Eigenschaft einer Klasse ist keineswegs unnötig, denn es nennt ein Verfahren, wie man herausbekommen kann, ob eine Menge von Gegenständen dieselbe Anzahl hatte wie das Paradigma. Nun hat Russell allerdings gesagt, dass sie dem Paradigma zugeordnet sind, nicht, dass sie sich zuordnen lassen.
II 353
Die Feststellung, dass zwei Klassen einander zugeordnet sind, bedeutet, dass es Sinn hat, dies zu behaupten. WittgensteinVsRussell: aber woher weiß man, dass sie einander zugeordnet sind? Dies kann man gar nicht wissen und demnach auch nicht, ob ihnen dieselbe Anzahl zukommt, es sei denn, man führt die Zuordnung durch, das heißt, man schreibt sie hin.
II 402
Bekanntschaft/Beschreibung/WittgensteinVsRussell: irreführende Behauptung, dass wir zwar keine direkte Bekanntschaft mit einer unendlichen Reihe haben, wohl aber Kenntnis durch Beschreibung.
II 415
Zahl/Definition/WittgensteinVsRussell: die Definition der Zahl als Prädikat eines Prädikats: es gibt alle möglichen Prädikate, und zwei ist kein Attribut eines physischen Komplexes, sondern eines Prädikats. Was Russell über die Zahl gesagt hat, ist unzulänglich, weil in Principia keine Kriterien der Identität genannt werden und weil die Schreibweise der Allgemeinheit verwirrend ist.
Das "x" in "(Ex)fx" steht für ein Ding, ein Substrat.
Zahl/Russell/Wittgenstein: hat behauptet, 3 sei die Eigenschaft, die allen Triaden gemeinsam ist.
WittgensteinVsRussell: was ist mit der Behauptung gemeint, die Zahl sei eine Eigenschaft einer Klasse?
II 416
Es hat keinen Sinn zu sagen, ABC sei drei; dies ist eine Tautologie und besagt gar nichts, wenn die Klasse extensional gegeben ist. Dagegen hat es Sinn zu behaupten, dass sich in diesem Zimmer drei Personen befinden. Def Zahl/WittgensteinVsRussell: die Zahl ist ein Attribut einer Funktion, die eine Klasse definiert, nicht eine Eigenschaft der Extension.
WittgensteinVsRussell: er war darauf aus, neben der Liste noch eine weitere "Entität" zu erhalten, also lieferte er eine Funktion, die die Identität verwendet, um diese Entität zu definieren.
II 418
Def Zahl/WittgensteinVsRussell: eine Schwierigkeit in Russells Definition liegt im Begriff der eineindeutigen Zuordnung. Gleichheitszeichen/Russell/Wittgenstein: in Principia Mathematica gibt es zwei Bedeutungen der Identität. 1. durch Definition wie 1 + 1 = 2 Df. ("Primäre Gleichungen")
2. die Formel "a = a" verwendet das = in spezieller Weise, denn man würde ja nicht sagen, dass a durch a ersetzt werden kann.
Die Verwendung von "=" ist auf Fälle beschränkt, in denen eine gebundene Variable vorkommt.
WittgensteinVsRussell : anstelle von (Ex):fx . (y).fy > (x=y) schreibe man (Ex)fx:~(Ex,y).fx.fy, (sic) was besagt, dass es keine zwei Dinge gibt, sondern nur eins.

IV 47/48
Man kann also nicht Gegenstände eines formalen Begriffs und den formalen Begriff selbst als Grundbegriffe einführen. WittgensteinVsRussell: man kann nicht den Begriff der Funktion und spezielle Funktionen als Grundbegriffe einführen, oder Bsp den Begriff der Zahl und bestimmte Zahlen.
IV 73
WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.452 in Principia Mathematica (PM) kommen Definitionen und Grundgesetze in Worten vor! Warum hier plötzlich Worte. Es fehlt eine Rechtfertigung und es ist auch unerlaubt.
Logik/Tractatus: 5.453 Alle Zahlen der Logik müssen sich rechtfertigen lassen. Oder vielmehr: es muss sich herausstellen, dass es in der Logik keine Zahlen gibt.
5.454 In der Logik gibt es kein Nebeneinander und es kann keine Klassifikation geben. Es kann hier nichts Allgemeineres und Spezielleres geben.
5.4541 Die Lösungen der logischen Probleme müssen einfach sein, denn sie setzen den Standard der Einfachheit.
Die Menschen haben immer geahnt, dass es ein Gebiet von Fragen geben müsse, deren Antworten - a priori - symmetrisch, und zu
IV 74
einem abgeschlossenen, regelmäßigen Gebilde vereint liegen. Ein Gebiet, in dem gilt: simplex sigillum veri. ((s) Die Einfachheit ist das Zeichen (Siegel) der Wahrheit).
Urzeichen/Tractatus: 5.46 die eigentlichen Urzeichen sind nicht "pvq" oder "(Ex).fx" usw. sondern die allgemeinste Form ihrer Kombinationen.
IV 84
Unendlichkeitsaxiom/Russell/Wittgenstein/Tractatus: 5.534 würde sich in der Sprache dadurch ausdrücken, dass es unendlich viele Namen mit verschiedener Bedeutung gäbe.
Scheinsätze/Tractatus: 5.5351 es gibt gewisse Fälle, wo man in Versuchung gerät, Ausdrücke der Form
"a = a" oder "p > p" zu benutzen: das geschieht, wenn man von Urbild,. Satz, oder Ding reden möchte.
WittgensteinVsRussell: (Principia Mathematica, PM) Unsinn, "p ist ein Satz" in Symbolen durch "p > p"
wiederzugeben und als Hypothese vor gewisse Sätze zu stellen, damit deren Argumentstellen nur von Sätzen besetzt werden könnten.
Das ist deshalb schon Unsinn, weil es für einen Nicht Satz als Argument nicht falsch, sondern unsinnig wird.
5.5352 Identität/WittgensteinVsRussell: ebenso, wollte man "es gibt keine Dinge" ausdrücken durch "~(Ex).x = x" Aber selbst wenn dies ein Satz wäre, wäre er nicht auch wahr, wenn es zwar
IV 85
"Dinge gäbe, aber diese nicht mit sich selbst identisch wären?
IV 85/86
Urteil/Sinn/Tractatus: 5.5422 die richtige Erklärung des Satzes "A urteilt p" muss zeigen, dass es unmöglich ist, einen Unsinn zu urteilen. (WittgensteinVsRussell: seine Theorie schließt das nicht aus).
IV 87
Relationen/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 5.553 dieser sagte, es gäbe einfache Relationen zwischen verschiedenen Anzahlen von Einzeldingen (ED, individuals). Aber zwischen welchen Anzahlen? Wie soll sich das entscheiden? Durch die Erfahrung? Es gibt keine ausgezeichnete Zahl.
IV 98
Typentheorie/Satz vom Widerspruch/WittgensteinVsRussell/Tractatus: 6.123 es gibt nicht für jede "Type" ein eigenes Gesetz des Widerspruchs, sondern eines genügt, da es auf sich selbst nicht angewendet wird.
IV 99
Reduzibilitätsaxiom/WittgensteinVsRussell/Tractatus: (61232) kein logischer Satz, wenn wahr, dann doch nur zufällig wahr. 6.1233 Es lässt sich eine mögliche Welt denken, in der es nicht gilt. Damit hat die Logik aber nichts zu tun. (Es ist eine Beschaffenheit der Welt).

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Principia Mathematica Identität Strawson Vs Russell, B. Wolf II 17
StrawsonVsRussell: Vs Russells Auflösung singulärer Sätze wie "Das F, welches G ist, ist H" ind generelle Sätze wie "Es gibt genau ein F, welches G ist, und dieses F ist H": Das ist unangemessen! Damit wird nicht erfasst, dass wir mit sing Term auf Einzelnes referieren.

Newen/Schrenk I 92
Referenz/StrawsonVsRussell: ("On Referring") 1950 , 45 Jahre nach Russells "On Denoting" (1905)). Strawson: 5 Thesen
(i) Man muss unterscheiden zwischen a) dem Satz, b) dem Gebrauch, c) der Äußerung (bei einer Gelegenheit)
(ii) Es besteht ein Unterschied zwischen (logischem) Implizieren und Präsupposition
(iii) Wahrheitswert-Lücken sind erlaubt
(iv) Die Bedeutung eines Ausdrucks ist nicht sein Referent, sondern die Konventionen und Regeln. Bei verschiedenen Verwendungen kann sich der Ausdruck daher auf verschiedene Gegenstände beziehen.
(v) Ausdrücke können referentiell und prädikativ (Eigenschaften zuschreibend) gebraucht werden.
Satz/Wahrheitswert/WW/Strawson: These: Sätze selbst können daher nicht wahr oder falsch sein, nur ihr Gebrauch.
Präsupposition/Implikation/Strawson: Unterschied:
Def Implikation/Strawson: A impliziert B gdw. es nicht sein kann, dass A wahr ist, aber B falsch. Dagegen:
Def Präsupposition/Strawson: A präsupponiert B gdw. B wahr sein muss, damit A einen WW annehmen kann.
Existenzbehauptung/Eindeutigkeitsbehauptung/Strawson: werden von einem Satz mit Kennzeichnung lediglich präsupponiert, aber nicht impliziert.
Bsp König von Frankreich/Präsupposition/Strawson: der Satz präsupponiert die Existenz, impliziert sie jedoch nicht. Und behauptet auch nicht die Existenz und nicht die Eindeutigkeit.
Newen/Schrenk VsStrawson: Strawson liefert keine philosophisch-logischen Argumente für seine These.
NS I 94
Er beruft sich vielmehr auf unsere Alltagspraxis. Wahrheitswert-Lücken/StrawsonVsRussell: sind bei ihm erlaubt.
negative Existenzsätze/Existenz/Existenzsatz/Strawson/VsStrawson/Newen/Schrenk: sein Ansatz lässt das Problem der leeren Existenzsätze noch verzwickter aussehen.
referentiell/prädikativ/sing Term/Kennzeichnung/Name/Strawson/Newen/Schrenk: These:
Eigennamen/Demonstrativa: werden weitgehend referentiell gebraucht.
Kennzeichnungen: haben maximal prädikative, also beschreibende Bedeutung (können aber auch gleichzeitig referieren).
Identität/informative Identitätssätze/referentiell/prädikativ/Strawson/Newen/Schrenk: hier hat die Kennzeichnung (oder zwei vorkommende Kennzeichnungen) einen so extremen prädikativen Gebrauch, dass Bsp "Napoleon ist identisch mit dem Mann, der die Hinrichtung des Herzogs befahl" so gut wie synonym ist mit dem Satz "Napoleon befahl die...".
Prinzipiell werden beide Sätze zu einer Prädikation gebraucht. So ist der erste Satz informativ, wenn er prädikativ und nicht rein referentiell gelesen wird.

Quine I 447
StrawsonVsRussell: hat Russells Theorie der Kennzeichnungen falsch genannt aufgrund ihrer Behandlung der Wahrheitswertlücken.
Schulte III 433
StrawsonVsRussell/Theorie der Kennzeichnungen: Strawson bringt eine Reihe von grundlegenden Unterscheidungen zwischen Arten und Verwendungsebenen sprachlicher Ausdrücke ins Spiel. Fundamentaler Unterschied zwischen logischem Subjekt und logischem Prädikat. Plädiert für stärkere Hinwendung zur Alltagssprache.
»Die normale Sprache kennt keine exakte Logik«.
Schulte III 434
König-Bsp: »Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl«. Russell: hier darf die Kennzeichnung nicht als logisches Subjekt gewertet werden! Russell: derartige Sätze sind im Fall der Nichtexistenz einfach falsch. Dann müssen wir auch keine dubiosen ontologischen Voraussetzungen machen. Wir analysieren (nach Russell) den Satz wie folgt: es ist in Wirklichkeit eine Konjunktion dreier Sätze:
1. Es gibt einen König von Frankreich.
2. Es gibt nicht mehr als einen König von Frankreich.
3. Es gibt nichts, was König von Frankreich ist und nicht kahl ist.
Da wenigstens ein Glied in der Konjunktion falsch ist, ist sie insgesamt falsch.
StrawsonVsRussell: 1. dieser spricht zu sorglos von Sätzen und ihren Bedeutungen. Man muss aber den Gebrauch sprachlicher Ausdrücke betrachten, der zeigt, dass hier viel feiner differenziert werden muss.
2. Russell verwechselt das, was ein Satz sagt, mit den Bedingungen des sinnvollen Gebrauchs dieses Satzes.
3. die Alltagssprache und nicht die formale Logik entscheidet über die Bedeutung.
Schulte III 435
Bezug/Strawson: von selbst bezieht sich ein Ausdruck auf gar nichts! König-Bsp/StrawsonVsRussell: mit dem Satz "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl" ist überhaupt keine Existenzbehauptung ausgesprochen. Sie ist vielmehr "impliziert".
Deswegen braucht der Satz nicht wahr oder falsch zu sein. Der Ausdruck bezieht sich auf nichts.
Def "Wahrheitswertlücke" (Strawson): Bsp König-Bsp: bezieht sich auf gar nichts. Wittgenstein: ein misslungener Zug im Sprachspiel.

VII 95
Kennzeichnung/Strawson: sicher gebrauche ich in Bsp "Napoleon war der größte französische Soldat" das Wort "Napoleon", um die Person zu nennen, nicht das Prädikat. StrawsonVsRussell: aber ich kann die Kennzeichnung sehr wohl dazu benutzen, eine Person zu nennen!
Es können auch mehr als eine Kennzeichnung in einem Satz vorkommen!
VII 98
StrawsonVsRussell: scheint zu implizieren, dass es solche logischen Subjekt Prädikat Sätze gibt. Lösung Russell: nur logische Eigennamen - z.B. "dies" - sind wirkliche Subjekte in logischen Sätzen. Die Bedeutung ist dann genau das Einzelding.
Das führt ihn dazu, dass er Sätze mit Kennzeichnungen nicht mehr als logische Sätze ansehen kann.
Referenz/StrawsonVsRussell: Lösung: in "eindeutig referierender Verwendung" können auch Kennzeichnungen gebraucht werden! Sie sind aber nicht "Kennzeichnungen" in Russells Sinn!
VII 99
König-Bsp/StrawsonVsRussell: behauptet drei Aussagen, von denen eine auf jeden Fall falsch wäre. Die Konjunktion dreier Aussagen, von denen eine falsch und die anderen Wahr sind, ist falsch, aber sinnvoll.
VII 100
Referenz/Kennzeichnung/StrawsonVsRussell: Unterscheidung: Terminologie:
"eindeutige Referenz": Ausdruck. (eindeutig referierende Kennzeichnung).
Satz: beginnt mit eindeutig referierender Kennzeichnung.
Sätze, die mit einer Kennzeichnung beginnen können:
(A1) Satz
(A2) Gebrauch eines Satzes (A3) Äußerung eines Satzes
entsprechend:
(B1) Ausdruck
(B2) Gebrauch eines Ausdrucks (B3) Äußerung eines Ausdrucks.
König-Bsp/StrawsonVsRussell: die Äußerung (Behauptung (>utterance) "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein, der Satz ist aber derselbe!
VII 101
Verschiedener Gebrauch: je nachdem, ob zur Zeit Ludwig XIV .oder Ludwig XV. Satz/Aussage/Äußerung/Behauptung/Proposition/Strawson:
Behauptung (assertion): kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein.
Aussage (proposition): dito
Satz: ist immer derselbe. (Unterschied Satz/Proposition).
VII 102
StrawsonVsRussell: dieser übersieht den Unterschied von Gebrauch und Bedeutung.
VII 104
Sinn/StrawsonVsRussell: die Frage, ob ein Satz sinnvoll sei, hat nichts damit zu tun, ob er bei einer bestimmten Gelegenheit gebraucht wird, um etwas Wahres oder Falsches zu behaupten oder auf etwas Existentes oder Nichtexistentes zu referieren.
VII 105
Bedeutung/StrawsonVsRussell: Bsp "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt": Jeder versteht den Satz, es ist absurd zu fragen, von "welchem Gegenstand" (von vielen!) der Satz handelt. Es ist auch absurd zu fragen, ob es wahr oder falsch ist.
VII 106
Sinn/StrawsonVsRussell: dass der Satz Sinn hat, hat damit zu tun, dass er richtig gebraucht wird (oder werden kann), nicht dass er negierbar ist! Sinn darf nicht in Bezug auf einen bestimmten (einzelnen) Gebrauch festgestellt werden!
Es geht um Konventionen, Gewohnheiten und Regeln.
VII 106/107
König-Bsp/Russell/Strawson: Russell sagt zwei wahre Dinge darüber: 1. Der Satz Bsp "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" hat Sinn.
2. wer den Satz jetzt äußerte, würde eine wahre Aussage machen, wenn es jetzt einen gäbe,
StrawsonVsRussell: 1. falsch zu sagen, wer den Satz jetzt äußerte, würde überhaupt entweder eine wahre oder eine falsche Behauptung machen.
2. falsch, dass ein Teil dieser Behauptung besagte, dass der König existiert.
Strawson: die Frage w/f stellt sich wegen der Nichtexistenz gar nicht! Bsp Es ist nicht so wie das Greifen nach dem Regenmantel darauf hindeutet, dass man glaubt, dass es regnet. (>Präsupposition/Strawson).
Implikation/Implizieren/StrawsonVsRussell: die Prädikation behauptet keine Existenz des Gegenstands.
VII 110
Existenz/StrawsonVsRussell: der Gebrauch von "der" ist nicht gleichbedeutend mit der Behauptung, dass der Gegenstand existiert. Principia Mathematica: (S.30) "Strikter Gebrauch" des bestimmten Artikels: "trifft nur zu bei Existenz des Gegenstands".
StrawsonVsRussell: der Satz "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt" trifft nicht nur dann zu, wenn es genau einen Tisch gibt...
VII 111
Das wird mit dem Satz nicht behauptet, sondern (alltäglich) impliziert, dass es genau ein Ding gibt, das der Art Tisch angehört und dass es auch eines ist, auf das der Sprecher referiert. Referenz/StrawsonVsRussell: referieren heißt nicht sagen, dass man referiert!
Sagen, dass es den einen oder anderen Tisch gibt, den man bezeichnet, ist nicht dasselbe wie einen bestimmten Tisch zu bezeichnen.
Referieren ist nicht dasselbe wie behaupten.
logische Eigennamen/StrawsonVsRussell: Bsp ich könnte meine leere Hand formen und sagen "Dies ist ein schöner roter!" Der andere stellt fest, dass das nichts ist.
Deshalb ist "dies" keine "getarnte Kennzeichnung" im Sinne Russells. Auch kein logischer Eigenname!
Man muss nämlich wissen, was der Satz bedeutet, um auf die Äußerung reagieren zu können.
VII 112
StrawsonVsRussell: dieser verwischt den Unterschied zwischen reinen Existenzsätzen und Sätzen, die einen Ausdruck enthalten, um auf einen Gegenstand hinzudeuten oder auf ihn zu referieren. Russells "Inquiry into meaning and truth" enthält eine logisch katastrophale Namentheorie. (logische Eigennamen).
Er nimmt den Kennzeichnungen den Status logischer Subjekte, bietet aber keinen Ersatz.
VII 113
Bezug/Name/Träger/StrawsonVsRussell: nicht einmal Namen genügen diesem hochgesteckten Standard. Strawson: Die Bedeutung des Namens ist nicht der Gegenstand! (Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch).
Es sind die Ausdrücke zusammen mit dem Kontext, die man braucht, um eindeutig zu referieren.
Wenn wir referieren erreichen wir sowieso nicht Vollständigkeit. Das ermöglich auch die Fiktion. (Fußnote: später: erscheint mir nicht mehr ganz haltbar wegen des implizit restriktiven Gebrauchs von "referieren".).
VII 122
StrawsonVsRussell: Gipfel des Zirkulären: Namen als getarnte Kennzeichnungen zu behandeln! Namen werden willkürlich oder konventionell gewählt. Sonst wären Namen deskriptiv!
VII 123
unbestimmte Referenz/"Jemand"/Implikation/Strawson: Bsp "Ein Mann erzählte mir..." Russell: Existenzbehauptung: "Es gibt einen Mann, der..."
StrawsonVsRussell: lächerlich, hier zu sagen, die "Klasse der Männer sei nicht leer..."
Hier wird ebenso Eindeutigkeit impliziert wie bei "der Tisch".
VII 124
Tautologie/StrawsonVsRussell: an die Trivialität braucht man nicht zu glauben. Das denken nur diejenigen, die glauben, dass die Bedeutung eines Ausdrucks der Gegenstand sei. (Bsp Scott ist Scott).
VII 126
Präsupposition/StrawsonVsRussell: Bsp "Meine Kinder schlafen" Hier wird jeder annehmen, dass der Sprecher Kinder hat. Alltagssprache hat keine exakte Logik. Das verkennen Aristoteles wie Russell.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Schulte I
J. Schulte
Wittgenstein Stuttgart 2001

Schulte II
J. Schulte
U. J. Wenzel
Was ist ein philosophisches Problem? Frankfurt 2001

Schulte III
Joachim Schulte
"Peter Frederick Strawson"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Proposition Russell, B. Horwich I 45
Proposition/Tatsache/VsRussell: (früh): Gegen die These, dass Wahrheit eine einfache Eigenschaft ist könnte man einwenden: wahre Propositionen drücken Tatsachen aus. ((s) Statt mit ihnen identisch zu sein.) Falsche Propositionen drücken keine Tatsachen aus.
I 46
RussellVsVs: dann wäre - wenn Tatsachen mit wahren Propositionen gleichgesetzt werden - jede bedeutsame Behauptung einfach eine Tautologie. (Meinongs These 75).
Horwich I 62
Proposition/Identität/Äquivalenz/Kennzeichnung/Name/Cartwright: Frage: wenn eine Kennzeichnung für einen Namen eingesetzt wird, sind die zwei Propositionen identisch oder nicht? - Das ist mehrdeutig! - Problem: gegeben ein Objekt x, welches ist die Proposition, dass x größer ist als Smith? - Wenn x Brown ist, dann wahrscheinlich nicht "Smith’ Angestellter..." (obwohl = Brown) - Wenn wir nicht wissen, welche Kennzeichnung die richtige ist, wissen wir auch nicht, welche Proposition. - Principia Mathematica/Russell: (früh) These: Sie Propositionen sind identisch, wenn Green ein Pseudonym für Brown ist.

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994