Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Schmidt Kripke Kripke Vs Beschreibungstheorie Evans I 310/311
Referenz/Beschreibung/Bekanntschaft/Kripke: zwar ist die Referenz durch den Urmeter in Paris festgelegt, aber nicht jeder Sprecher muß ihn kennen oder überhaupt davon wissen. (Laut Evans). Strawson: "Mittelwert verschiedener Meinungen".
KripkeVsBeschreibungstheorie/Evans: seine Angriffe richten sich nur gegen die erste Variante (Sprecher Bezeichnung). Sie ignorieren den sozialen Charakter der Namensgebung.

Field II 117
Referenz/Deflationismus/Field: der Deflationismus scheint die viele Arbeit, die in den letzten Jahren in die Erforschung der Referenz gesteckt wurde, unwichtig zu machen. Denn wenn WB keine zentrale Rolle spielen, kann die Referenz es auch nicht. Bsp: KripkeVsBeschreibungstheorie/Namen/Field: (Kripke 1972): diese ist unkorrekt.
Field: jedenfalls, wenn diese keine MS gebraucht!.
Referenz/Deflationismus/Field: Problem: wenn die Wahrheitsbedingungen keine Rolle spielen, dann gilt das auch für Referenz, denn das relevante Schema ist:
(R) Wenn b existiert, dann referiert "b" auf b und nichts sonst; wenn b nicht existiert, dann referiert "b" auf gar nichts.
Problem: wenn das alles ist, was es über Referenz zu sagen gibt, was soll uns Kripkes Kritik der Beschreibungstheorie dann sagen?
Beschreibungstheorie/Gödel-Schmidt-Fall/Kripke: Bsp Gödel = "der Beweiser des Unvollständigkeitssatzes".
Dann Bsp Schmidt war der eigentliche Beweiser, wurde aber ermordet. Jeder würde sagen, daß "Gödel" dennoch auf Gödel referiert und nicht auf Schmidt.
Deflationismus/Field: Problem: wenn der Deflationismus das nicht erklären kann, dann ist etwas falsch mit ihm! Aber er kann es:
Referenz/Deflationismus/Field: die Referenz ist nicht die eigentliche Grundlage, sondern Beobachtungen über unsere Praxis des Schließens. Das ist es was Kripke eigentlich zeigt.

Stalnaker I 15
KripkeVsBeschreibungstheorie/Stalnaker: erwächst aus einer Verwechslung von Semantik und Metasemantik. Anti-Essentialismus/Kripke/Stalnaker: erwächst aus einer Verwechslung von Semantik und Metaphysik.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Schmidt Kripke Newen Vs Beschreibungstheorie New I 233
Def Referenz/Newen: Relation zwischen dem Vorkommnis eines sing Term und dem dadurch bezeichneten Objekt. ((s) also referieren allg Term nicht?).
Namen/Eigennamen/Newen: zwei Probleme_
1. Referenzfestlegung: wie wird die Referenz festgelegt
2. Bedeutung: was ist die Bedeutung eines Namens.
Namen/Kennzeichnungstheorie/Beschreibungstheorie/Newen: Bsp "Aristoteles": die Bedkeutung wäre dann "Schüler Platons".
Vs: Problem: es könnte sein, dass jemand nicht weiß, dass Aristoteles Schüler Platons war, den Namen dennoch sonst nrichtig gebraucht.
Bündeltheorie/Lösung/Searle/Newen/(s): es sollte nicht passieren, dass ein einzelner Fehlschlag die ganze Theorie widerlegt, daher sollte ein Bündel von Kennzeichnungen ausschlaggebend sein, nicht eine einzelne Kennzeichnung.
I 234
Bündeltheorie/Referenzfestlegung/Searle/Newen: Searles Bündeltheorie versteht sich gleichzeitig als Theorie der Referenzfestlegung. Namen/Eigennamen/KripkeVsBündeltheorie/KripkeVsBeschreibungstheorie/KripkeVsSearle/Kripke/
Newen: (modales Argument): es gibt eine notwendige Bedingung für Def Bedeutungsgleichheit/Kripke:

(BG) wenn zwei Ausdrücke a1 und a2 bedeutungsgleich sind, dann sind sie in Sätzen, die mit dem Modaloperator "Es ist notwendig, dass" eingeleitet werden, wechselseitig ersetzbar, ohne dass der Wahrheitswert sich ändert.
I 235
Bsp Es ist notwendig, dass Aristoteles K ist. Hier ist nicht "Schüler Platons" einsetzbar. Daher kann der Name "Aristoteles" (Anführungszeichen von Newen) nicht dieselbe Bedeutung haben wie "Schüler Platons".
Beschreibungstheorie/metasprachlich/Namen/Newen: Sonderfall der Beschreibungstheorie (Kennzeichnungstheorie) der Eigennamen: die sogenannte metasprachliche Beschreibungstheorie:
Bsp die Bedeutung des Namens Aristoteles kann mit der Kennzeichnung "Der Träger des Namens "Aristoteles"" angegeben werden.
Pointe: diese Kennzeichnung erfasst das kontextunabhängige Wissen eines Sprechers in Bezug auf den Namen.
KripkeVs/Newen: wenn das modale Argument auch für die metasprachliche Theorie richtig ist, kann sie nicht richtig sein: es ist zwar notwendig, dass Aristoteles Aristoteles ist, aber nicht notwendig, dass Aristoteles
I 236
der Träger des Namens "Aristoteles" ist. er hätte einen anderen Namen bekommen können. Objekttheorie/Bedeutung/Namen/Eigennamen/Newen: These: die Bedeutung eines Namens ist das bezeichnete Objekt.
Eine Variante dieser Theorie ist Russells Theorie der Bedeutung von logischen Eigennamen. ("dis" usw.)
Erkenntnistheorie/VsRussell/Newen: Russells Erkenntnistheorie erwies sich als unhaltnbar.
Lösung/Newen: Referenzfestlegung durch eine Kennzeichnung: "Das einzige Objekt, das die Kennzeichnung erfüllt, die mit dem Ausdruck "E" (Anführungszeichen von Newen) assoziiert ist.
Frege: hat das zuerst konkretisiert (in seiner Theorie von Sinn und Bedeutung)
Namen/Frege/Newen: die Fregesche Bedeutung eines Namens ist das bezeichnete Objekt.
Referenzfestlegung/Frege/Newen: durch Kennzeichnung. Das ist Freges Theorie des Sinns.
Sinn/Frege/Newen: durch Kennzeichnung (= Referenzfestlegung für Eigennamen).
Namen/Frege/Newen: Frege verbindet eine Objekttheorie der Bedeutung mit einer Beschreibungstheorie der Referenzfestlegung.
I 237
((s) KripkeVsFrege/KripkeVsBeschreibungstheorie/Newen/(s): Kripke hat auch die Beschreibungstheorie der Referenzfestlegung kritisiert: Bsp Schmidt war der Entdecker des Unvollständigkeitssatzes, nicht Gödel. Dennoch referieren wir mit "Gödel" auf Gödel und nicht auf ein Objekt, das mit einer Kennzeichnung herausgegriffen wird, die zutreffen kann oder nicht.) Lösung/Kripke: kausale Theorie der Eigennamen.

NS I 105
KripkeVsBeschreibungstheorie/(s): Bsp Gödel-Schmidt-Fall: wir referieren immer auf Gödel, wenn wir den Namen gebrauchen, auch wenn sich herausstellen würde, dass Gödel nicht den Unvollständigkeitssatz gefunden hat. Newen/Schrenk: der Name bezeichnet stets die Person, unabhängig davon, welche Kennzeichnungen auf sie in anderen hypothetischen Situationen zutreffen mögen.
Das zeigt, dass charakteristische Kennzeichnungen bei Namen nicht für die Referenzfestlegung verantwortlich sind.

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
Schmidt Kripke Kripke Vs Davidson, D. III 335
Sprache/Davidson: "Davidsons Kriterium": eine Sprache darf nicht unendlich viele Grundbegriffe haben Kripke: sonst kann sie nicht "erste Sprache" sein
II 338
KripkeVsDavidson: wir müssen nur verlangen, daß nur endlich viele Axiome "neues" Vokabular enthalten (schwächer).
Horwich I 450
Referenz/Radikale interpretation/RI/Feldlinguist//Davidson/Rorty. versöhnt diese zwei Ansätze, indem er sagt, dass Strawson recht hat, wenn sein Ansatz holistisch aufgefaßt wird. D.h. wenn man Aristoteles Formulierung vom „Ganzen und für den größten Teil“ voranstellt. RortyVsStrawson: dennoch kann man sein Kriterium nicht auf individuelle Fälle (Einzelfälle) anwenden und dabei sicher sein, dass man recht hat.
Quine/Rorty: vertritt die mittlere Position zwischen Kripke und Strawson: Wissen von beidem, von der Verursachung und von der Referenz ist (gleichermaßen) eine Frage der Kohärenz der Überzeugungen des Eingeborenen und des Feld Linguisten.
Referenz/Kripke/Rorty: sein Ansatz ist ein „Baustein“ Ansatz: hier verfolgen wir kausale Pfade von Objekten zu individuellen Sprechakten.
Überzeugung/wahr/Wahrheit/KripkeVsDavidson/Rorty: dieser Ansatz läßt die Möglichkeit offen, dass alle unsere Überzeugungen falsch sein könnten. Bzw. dass man grundsätzlich nicht weiß, worauf man referiert (weil man die kausalen Pfade alle falsch versteht).
KripkeVsDavidson/Rorty: das eröffnet die Möglichkeit einer völligen Trennung von Referenten und intentionalen Objekten.
DavidsonVsKripke/Rorty: das ist genau, wovor Davidson uns warnt: die Lücke zwischen Schema und Inhalt.
Lösung/Davidson: umgekehrte Reihenfolge: wir müssen zuerst Kohärenz und Wahrheit maximieren und dann kann die Referenz als Nebenprodukt so sein, wie sie will!.
Pointe: das stellt sicher, dass die intentionalen Objekte vieler Überzeugungen (der „direktesten Fälle“ (lainest cases) ihre Ursachen sind.
((s)Vs: dann wäre es nach Löwenheim immer noch möglich, dass das, was uns als direkt vorkommt, nicht das direkteste ist.)
DavidsonVsKripke: der Kripkesche Ausrutscher Bsp der Gödel Schmidt Fall muss die Ausnahme bleiben.
I 451
Denn wenn die Kluft zwischen Referenten und intentionalen Objekten (worauf man sich bezieht, und dem wovon man glaubt sich zu beziehen) die Regel wäre, dann hätte der Begriff der „Referenz“ gar keinen Inhalt! Er wäre für den Feld Linguisten so nutzlos wie der Begriff „analytisch“. Gavagai/RI/Kommunikation/DavidsonVsKripke/Rorty: der Feld Linguist kann mit den Eingeborenen kommunizieren, wenn er die meisten seiner intentionalen Objekte kennt.
Daraus folgt:
DavidsonVsSkeptizismus/Rorty: die radikale Interpretation (RI) beginnt zu hause. Dann können wir für uns selbst wie für die Eingeborenen annehmen, dass die meisten unserer Überzeugungen wahr sind.
Rorty: ist das eine Antwort auf den Skeptiker oder nur dasselbe was JamesVsSkeptizismus sagt: dass die Frage eine schlechte Frage sei?
Sprache/Repräsentation/Zwischeninstanz/Medium/Davidson/Rorty: Davidson lehnt „Zwischeninstanzen“ (Zwischenglieder) zwischen dem Organismus und seiner Umgebung ab (um die RI durchführen zu können).
Zwischenglieder zwischen Organismus und Objekt: Bsp „bestimmte Bedeutung“, Bsp „intendierte Interpretation“, Bsp „was vor dem Geist des Sprechers steht“ Ohne sie können wir sagen RI beginnt zu Hause“.

Horwich I 453
Lösung/Davidson: Erfüllung/DavidsonVsSkeptizismus/DavidsonVsKorrespondenz Theorie/Rorty: für seine Widerlegung brauchen wir Tarskis Erfüllungs Relation (Wort Welt) statt der „Korrespondenz“ (der die Wahrheit von Sätzen entsprechen würde) der Relation Satz Welt). ((s) Weil nur ganz Sätze wahr sein können).
RI/Gavagai/Feld Linguist/Davidson/Rorty: der Feld Linguist wird am Ende einzelne Wörter der Eingeborenen mit Gegenständen (Stücken der Welt) in Beziehung setzen.
Übersetzung/Erfüllung/Davidson/Rorty: Problem: die Erfüllungs Relation ist keine Basis für Übersetzungen. Eher ist die Erfüllung ein Nebenprodukt von Übersetzungen.
Hermeneutischer Zirkel/Gavagai/RI//Davidson/RortyVsKripke: im HZ hin und her zu gehen, ist keine Baustein Theorie. Es entspricht eher dem „Reflexiven Gleichgewicht“ von Rawls.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Schmidt Kripke Newen Vs Donnellan, K. NS I 96
referentiell/Kennzeichnung/KripkeVsDonnellan: der referentielle Gebrauch von Kennzeichnungen hat mit der Semantik von Kennzeichnungen überhaupt nichts zu tun! Er ist zwar möglich und mit ihm kann Kommunikation gelingen, aber er gehört in die Pragmatik (und ist damit kontextabhängig). Sie ist aber nur parasitär zur attributiven Lesart, die die eigentliche Bedeutung von Kennzeichnungen ausschließlich korrekt angibt.
NS I 97
Sprecher-Referenz/KripkeVsDonnellan/Kripke/Newen/Schrenk: statt referentiellem Gebrauch von Kennzeichnungen. Das was der Sprecher bei einer Gelegenheit meint. Damit benötigen wir zusätzlich den Begriff des intendierten Objekts. Dies kann sogar vom tatsächlich referierten Objekt abweichen! ((s) Anders als Bsp beim Gödel-Schmidt-Fall).
Dagegen:
semantische Bedeutung/Kripke/Newen/Schrenk: wird nur durch die Russellschen Wahrheitsbedingungen (WB) korrekt angegeben:
Bsp Der Mörder von Schmidt ist wahrsinnig, gdw. Der Mörder von Schmidt wahnsinnig ist.
Russell-Sprache/Kripke/Newen/Schrenk: enthält nur die attributive Lesart.
Dagegen:
D-Sprache/Kripke: enthält referentielle und attributive Lesart.
Russell-Sprache: Russellsche WB: „der so und so hat die Eigenschaft E gdw. der so und so die Eigenschaft E hat.
NS I 98
referentiell/Täuschung/Russell-Sprache: es gibt hier auch eine referentielle Verwendung, aber nur, wenn jemand irrtümlich denkt, dass er auf jemand bestimmtes referiert. Er täuscht sich, dass die Russellschen WB erfüllt seien. Der Sprecher sagt nur pragmatisch und nicht semantisch, dass das Prädikat erfüllt sei. D-Sprache/Kripke: Bsp im Café: „Ihr Ehemann ist nett zu ihr“.
Unterschied:
a) „Nein, er ist nicht nett, aber dieser ist nicht ihr Ehemann“
b) „Er (dieser!) ist nett zu ihr, aber er ist nicht ihr Ehemann“. ((s) zweimal „er“).
D-Sprache/Kripke: die D-Sprache kann zwar mit b) umgehen, (sie würde sagen, dass hier referentielle Lesart vorliegt), aber a) ist schwer erklärlich, denn hier müsste die Kennzeichnung gleichzeitig referentiell und attributiv gebraucht werden.
NS I 99
KripkeVsDonnellan: wenn beide Lesarten in die Semantik eingebaut sind müssen wir also annehmen, dass Bsp „ihr Ehemann“ hier gleichzeitig zwei Bedeutungen hätte. Newen/Schrenk: es gibt aber neuere Ansätze, die beides zulassen.
Pragmatik/Semantik/Newen/Schrenk: ihr Grenzverlauf wird kontrovers diskutiert.
VsKripke: der referentielle Gebrauch ist doch häufig anzutreffen. Damit rückt die Pragmatik wieder in die Nähe der Semantik.
Neale, Stephen/Newen/Schrenk: (”Descriptions”) pro Russell-Semantik ((s) Bedeutung durch homophone Wahrheitsbedingungen).

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
Schmidt Kripke Donnellan Vs Russell, B. I 18/19
DonnellanVsRussell: hat die referentielle Verwendung nicht erfasst, sondern in ein merkwürdiges Konstrukt der "logischen Eigennamen" verlegt. DonnellanVsStrawson: sieht den Unterschied referentiell/attributiv nicht richtig und vermengt die beiden.
referentiell/attributiv/Donnellan: schwankt selbst, was den Stellenwert der Unterscheidung betrifft:
1. Text: nur pragmatische Unterscheidung,
2. später: "semantische Signifikanz".
KripkeVsDonnellan: bestreitet semantische Zweideutigkeit der Verwendung von Kennzeichnungen. Beide lassen sich mit der Russellschen Analyse erfassen: Sätze der Form "Das F, welches G ist, ist H" haben dieselben Wahrheitsbedingungen, sie sind wahr, wenn das F, das als einziges G erfüllt, tatsächlich H ist.
I 193
DonnellanVsRussell: seine strenge Implikation funktioniert höchstens bei attributiver Verwendung. (Aber er trifft die Unterscheidung nicht).
I 194
Def Kennzeichnung/Russell: betrifft eine Entität, die sie als einzige erfüllt. Donnellan: das ist sicher auf beide Verwendungen anwendbar (!).
referentiell/attributiv/Donnellan: wenn man beides nicht unterscheidet, ist die Gefahr, dass man annehmen muss, dass der Sprecher auf etwas referieren müsste, ohne es zu wissen.
Bsp "Präsidentschaftskandidat": man ahnte noch nicht, dass es Goldwater sein würde.
Dennoch würde "Präsidentschaftskandidat" absurderweise Goldwater bezeichnen.
Lösung: DonnellanVsRussell: attributive Verwendung.
I 205
logische Eigennamen/"dies"/Russell: referieren auf etwas, ohne Eigenschaften zuzuschreiben! (Donnellan pro.) Donnellan: man könnte sagen, sie referieren auf das Ding selbst, nicht auf das Ding unter der Bedingung, daß es irgendwelche besonderen Eigenschaften hat.
DonnellanVsRussell: er glaubte, dass das etwas ist, was eine Kennzeichnung nicht tun kann. Das geht aber sehr wohl bei der referentiellen Verwendung.
I 275
Theorie der Kennzeichnungen/Referenz/Existenz/Russell/Donnellan: rechnete es sich als Verdienst an, Referenz auf Nichtexistierendes zu erklären, ohne die Vorstellung von nichtexistierenden Referenten von singulären Termini ins Spiel bringen zu müssen. Seine vollständig entwickelte Theorie der singulären Termini dehnte das auf Eigennamen aus. Philosophie des logischen Atomismus: Namen als verdeckte Kennzeichnungen.
I 275/276
Hier wurde auch die Theorie der "Eigennamen im strengen logischen Sinn" eingeführt, die man selten in der alltäglichen Rede findet. ((s) logische Eigennamen: "dies" usw.) DonnellanVsRussell: wir wollen versuchen, mit der "historischen Erklärung" Russells Lösungsversuch (der nicht gescheitert ist) überflüssig zu machen. (>wie Zink).
I 281
logische Eigennamen/DonellanVsRussell: haben keinen Platz in einer korrekten Theorie der Referenz. Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: hinsichtlich gewöhnlicher sing Term ist Russells Auffassung nicht korrekt: es ist nicht so, daß gewöhnliche Eigennamen stets einen deskriptiven Gehalt haben.
Frage: bedeutet dies, daß gewöhnliche sing Term vielleicht die Funktion erfüllen können, die nach Russell nur logische Eigennamen haben können?
I 283
Kennzeichnungen/DonellanVsRussell: es mutet unsinnig an zu leugnen, daß in Bsp Waverley das von der Kennzeichnung Bezeichnete, also Scott, kein "Bestandteil" der ausgedrückten Proposition ist. Russell: war der Meinung, daß solche Aussagen nicht wirklich Aussagen über das Bezeichnete oder den Referenten des Namens sind, daß sie das Bezeichnete nicht wirklich erwähnen!
Nur logische Eigennamen könnten das Kunststück vollbringen, wirklich ein bestimmtes Einzelding zu erwähnen.
"über"/Referenz/DonnellanVsRussell: großes Gewicht auf solche Ausdrücke wie "über" zu legen, würde uns in sumpfiges Gelände führen. Wir sollten keine Definition von "über" verlangen!
Es wäre eine heikle Aufgabe zu zeigen, dass eine solche Aussage entweder in keinem Sinn von "über" eine Aussage über das Bezeichnete ist, oder dass es einen klaren Sinn von "über" gibt, indem sie es nicht ist.
I 285/286
DonnellanVsRussell: er hat für seine Theorie den Preis bezahlt, die natürliche Verwendung von sing Term aufzugeben. RussellVsVs: aber mit der "natürlichen Auffassung" landen wir bei der Meinongschen Bevölkerungsexplosion.
Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: nach meiner Theorie sind Namen keine verdeckten Kennzeichnungen. Bsp "Homer" ist keine Abkürzung für "Der Verfasser der Homerischen Dichtungen".

I 209
DonnellanVsRussell/Kripke: Frage: widerlegt er Russell? Nein, für sich genommen nicht! Russells Theorie ist aus methodischen Erwägungen besser, als viele gedacht haben. Dennoch wird sie wohl letztlich scheitern.
I 222
Aussage/Donnellan/VsRussell/Kripke: es ist gar nicht so klar, dass Donnellan Russell widerlegt. Bsp "Ihr Ehemann ist nett zu ihr": hätte Donnellan rundheraus behauptet, dass das genau dann wahr ist, wenn der Liebhaber nett ist, ohne Rücksicht auf die Nettigkeit des Ehemanns (der vielleicht auch nett ist) hätte er sich auf einen Streit mit Russell eingelassen. Aber das behauptet er nicht!
Wenn wir nun fragen, "Ist denn die Aussage wahr?", würde Donnellan ausweichen.
Denn wenn die Kennzeichnung referentiell verwendet wird, ist unklar, was mit "Aussage" gemeint ist.
Wenn die Aussage gewesen sein soll, dass der Gatte nett ist, ist das Problem: zu entscheiden, ob referentiell oder attributiv.
referentiell: dann geben wir die Sprechhandlung falsch wieder,
attributiv: dann referieren wir selbst auf jemand, und das können wir nur, wenn wir selbst glauben, dass es der Gatte ist.
I 232
DonnellanVsRussell/Kripke: konfligieren die beiden wirklich? Ich schlage einen Test vor: Test: wenn man erwägt, ob ein bestimmtes sprachliches Phänomen im Englischen ein Gegenbeispiel gegen eine Analyse ist, erwäge man eine hypothetische Sprache, die dem Englischen gleicht, außer dass hier die Analyse als richtig festgesetzt wird.
Wenn nun das fragliche Phänomen auch in der entsprechenden (hypothetischen) Gemeinschaft auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, nicht die Hypothese widerlegen, dass die Analyse für das Englische richtig ist!
DonnellanVsRussell/Kripke: Test: würde das Phänomen referentiell/attributiv in den verschiedenen Sprachen auftreten?
I 234
Sekt-Bsp: ("Der Mann mit Sekt im Glas ist böse" (der Gemeinte hat aber Mineralwasser im Glas)) die Sprecher der schwachen und mittleren Sprache denken (wenn auch irrtümlich), dass die Wahrheitsbedingungen erfüllt sind. Schwache: hier scheint der Apparat völlig adäquat. Der semantische Referent ist der einzige Gegenstand. Unsere Intuitionen werden völlig erklärt.
Starke: auch hier kann das Phänomen auftreten. Auch ironische Verwendung kann klar sein, wenn der betreffende Limo trinkt.
I 235
In der starken Sprache (die natürlich nicht Englisch ist) würden diese Verwendungen gebräuchlicher werden, weil der bestimmte Artikel verboten ist. Das führt zur Erweiterung der Sprecher Referenz: wenn der Sprecher einen Gegenstand als erfüllend denkt. (Ex)(φ x u ψx) ist es die Sprecher-Referenz, dann mag er tatsächlich erfüllend sein oder nicht.
mittlere: wenn Sprecher Referenz in der starken anwendbar ist, ist er ebenso gut auf die mittlere zu übertragen, weil der Sprecher Referent von "ψ(ixφ(x)" dann das Ding ist, das der Sprecher im Sinn hat, das als einziges φ(x) erfüllt und über das er mitteilen will, dass es ψ-t.
Fazit: da das Phänomen in allen Sprachen auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, kein Argument dafür sein, dass Englisch keine Russell Sprache ist.

Newen/Schrenk I 95
(...) Def attributiv/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts der Leiche von Schmidt ((s) In Abwesenheit der fraglichen Person, egal ob sie es ist oder nicht. "Wer auch immer...").
Def referentiell/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts eines wild randalierenden Manns vor Gericht – während Schmidt zur Tür herein kommt – ((s) angesichts des fraglichen Mannes, egal ob er es ist oder nicht. "Dieser da, was er auch getan hat...").

Donnellan I
Keith S. Donnellan
"Reference and Definite Descriptions", in: Philosophical Review 75 (1966), S. 281-304
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993