Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
System/ Wissenschaft Stroud Vs Carnap, R. I 182
Extern/intern/Carnap/Quine/Stroud: Quine scheint Carnap so zu interpretieren. Dass der Unterscheidung die zwischen "Kategorien-Fragen" und "Teilmengen-Fragen" entspricht. Extern/QuineVsCarnap: das ist nichts anderes als zwei Weisen der Formalisierung der Sprache. Wenn wir nur eine Art gebundene Variable für alle Dinge haben, wird es eine externe Frage sein: "gibt es so und so?" wenn die Variable über den ganzen Bereich geht. (Kategorien-Frage).
Intern: wenn es für jede Art Ding eine Variable gibt, wird es eine Teilmengen-Frage sein. Dann bezieht sich die Frage nicht auf alle Dinge, die es geben kann.
I 183
Philosophie/QuineVsCarnap: unterscheidet sich von den Wissenschaften nur in der Breite ihrer Kategorien. (Quine, Wort und Gegenstand, S. 275). Extern/intern/QuineVsCarnap: Kategorien-Fragen unterscheiden sich von internen Fragen nur in ihrer Allgemeinheit von Teilmengen-Fragen. Wir können zur Allgemeinheit kommen, indem wir eine Art Variable über alle Dinge gehen lassen.
I 191
StroudVsCarnap: das führt ein "wir" ein, und etwas, das uns zustößt, das "Erfahrung" genannt wird. Dass wir existieren und Erfahrungen haben, kann nicht einfach als eine "interne" Wahrheit der Dingsprache angesehen werden.
Man kann die Sinngebung der Erfahrung dann auch nicht als gemeinsames Ziel aller "echten Alternativen" ansehen, weil dann vorausgesetzt wird, dass es äußere Dinge gibt.
Problem: die Frage des gemeinsamen Ziels aller echten Alternativen kann auch nicht als externe Frage aller Bezugssysteme angesehen werden, weil sie dann sinnlos wird.
Wenn sie aber "intern" wäre, was wäre dann der Unterschied, wenn man von einem Bezugssystem in ein anderes wechselt, das dieses Ziel gar nicht enthält?
Das beantwortet Carnap nicht.
I 192
Das macht es schwer, seinen positiven Ansatz zu erfassen. CarnapVsSkeptizismus: missversteht die Relation zwischen linguistischem Rahmen der Ausdrucksweise über äußere Gegenstände und den Wahrheiten, die innerhalb dieses Bezugssystems ausgedrückt werden.
StroudVsCarnap: aber was ist genau sein eigener nicht-skeptischer Zugang zu dieser Relation?
1. zu welchem System gehört Carnaps These, dass Existenzbehauptungen in der Dingsprache weder wahr noch falsch sind?
2. was drückt die These dann überhaupt aus?
Wissen/intern/Carnap: Bsp der Geometer in Afrika kommt wirklich zu Wissen über den Berg.
StroudVsCarnap: aber was bedeutet es zusätzlich dazu, dass dies keine Wahrheit ist, die unabhängig von einem Bezugssystem gilt?
Angenommen, wir hätten aus irgendeinem Grund nicht die Dingsprache und könnten eine andere Sprache frei wählen. Folgt daraus, dass Bsp der Satz über den Berg in Afrika nicht mehr wahr wäre?
Sicher würden wir in einer völlig anderen Sprache ohne Ding-Ausdrücke etwas ganz anderes ausdrücken. Aber wäre der Satz, den wir jetzt bilden können, in dieser anderen Sprache nicht mehr wahr?
I 193
Und könnte er niemals wahr sein, wenn wir zufällig die Dingsprache niemals angenommen hätten. Existenz/Sprache/Skeptizismus/StroudVsCarnap: das kann nicht richtig sein und es führt zu einem extremen Idealismus, den Carnap gerade ablehnt. Es ist deswegen absurd, weil wir schon genug über Berge wissen, um zu sehen, dass sie nicht durch eine gewählte Sprache beeinflusst werden.
Sprache/Gegenstand/Stroud: die Dinge waren schon lange da, bevor Sprache in der Welt entstand. Und das ist wiederum etwas, was wir "intern" in der Dingsprache wissen.
StroudVsCarnap: dann ist seine These, verstanden als der Sprache "intern", falsch. Sie widerspricht dem, was wir schon als Wissen über uns und die äußeren Dinge annehmen.
Empirisch genommen, führt sie zum Idealismus, der den gewussten Tatsachen widerspricht.
CarnapVsVs: würde sagen, dass man seine These natürlich nicht "empirisch" und nicht der Dingsprache "intern" auffassen darf.
StroudVsCarnap: aber innerhalb irgendeines Bezugssystems muss sie intern sein, sonst ist sie sinnlos.
Problem: das ist aber eine Aussage über die Relation zwischen einem gewählten Rahmen und den internen Aussagen innerhalb dieses Rahmens. Und wenn das impliziert, dass diese internen Aussagen weder wahr noch falsch gewesen wären, wenn ein anderes Bezugssystem gewählt worden wäre, ist das immer noch Idealismus, ob empirischer oder nichtempirischer Idealismus.
Wahrheitswert/WW/Konvention/StroudVsCarnap: die WW der internen Sätzen wären abhängig von der Wahl der Sprache (des Bezugssystems).
I 194
StroudVsCarnap: es ist wichtig zu sehen, dass wenn das nicht folgen würde, Carnaps These nicht vom traditionellen Skeptizismus unterschieden wäre! Es wäre dann Raum für die Möglichkeit, dass Aussagen über Dinge wahr blieben, selbst wenn wir die Dingsprache aufgeben und Wahrheit wiederum sprachunabhängig wäre. Problem: das würde wieder dazu führen, dass unsere Wahl eines linguistischen Rahmens nur deshalb notwendig wäre, um etwas zu formulieren oder zu erkennen, das unabhängig von diesem Rahmen sowieso wahr wäre ((s) > metaphysischer Realismus).
theoretisch: das wäre nach Carnap dann eine "theoretische" Frage über die Akzeptabilität der Dingsprache als Ganzes. Aber in Bezug auf eine Objektivität, die wir dann voraussetzen.
CarnapVsTradition: es ist gerade die Unverständlichkeit solcher theoretischer Fragen, die wichtig bei Carnap ist. Denn
Problem: dann könnte es sein, dass selbst wenn wir unsere besten Prozeduren (> Beste Erklärung) sorgfältig anwenden, die Dinge immer noch anders sein könnten als wir denken, sie wären". Das entspricht dem Skeptizismus.
"Konditionale Korrektheit"/Skeptizismus/Carnap/Stroud: Carnap akzeptiert, was ich die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus genannt haben: wenn der Skeptiker eine bedeutungsvolle Frage stellen könnte, würde er sich durchsetzen.
StroudVsCarnap: wenn er nun nicht leugnen würde, dass die „internen“ Sätze wahr oder falsch bleiben, beim Wechsel des Bezugssystems, würde sein Ansatz genauso tolerant gegenüber dem Skeptizismus wie die Tradition. ((s) Sowohl das Leugnen als auch das Nichtleugnen würde also zum Problem.)
Kant/Stroud: auch er akzeptiert die "konditionale Korrektheit" des Skeptizismus. Wenn Descartes Beschreibung der Erfahrung und ihrer Relation zu den äußeren Dingen richtig wäre, könnten wir nie etwas über diese Dinge wissen.
Carnap/Stroud: seine These ist eine Version der „Kopernikanischen Wende“ von Kant. Und er erlangt sie aus denselben Gründen wie Kant: ohne sie hätten wir keine Erklärung, wie ist’s möglich, dass wir überhaupt etwas wissen.
BezugsSystem/Rahmen/StroudVsCarnap: es öffnet sich eine Lücke zwischen dem Rahmen und dem, was unabhängig von ihm wahr ist. ((s) Wenn eine Wahl zwischen verschiedenen Rahmen möglich sein soll).
StroudVsCarnap: in dieser Hinsicht ist Carnaps Ansatz ganz Kantianisch.
I 196
Und er erbt auch die ganze Obskurität und den Idealismus von Kant. Es gibt überall Parallelen: für beide kann es eine Art Distanzierung von unserem Glauben geben. Wir können eine philosophische Untersuchung des Alltagslebens durchführen, (was die Bedingungen des Wissens betrifft).
I 197
Bezugssystem/Rahmen/StroudVsCarnap: zu welchem Rahmen gehört Carnaps These, dass keine Sätze über äußere Gegenstände wahr oder falsch unabhängig von der Wahl eines Bezugssystems (Sprache) sind? Und ist diese These - analytisch oder nicht – selbst „intern“ in irgendeinem Rahmen? Und ob sie es ist oder nicht, ist sie nicht bloß ein Ausdruck des Kantianischen Transzendentalen Idealismus? Skeptizismus/StroudVsCarnap: der Grundfehler ist, überhaupt eine konkurrierende Theorie zur Tradition zu entwickeln.
I 198
Ein rein negativer Ansatz oder deflationärer Gebrauch des Verifikationsprinzips würde den Skeptizismus einfach als sinnlos eliminieren. Wenn das ginge, brauchte man den Skeptizismus gar nicht mehr zu unterminieren. Aber: Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: Problem: der Status des Verifikationsprinzips selbst, bzw. seine Akzeptabilität. Wir können es nur dann gebrauchen um Descartes zu widerlegen, wenn wir einen guten Grund haben, es als notwendig anzunehmen. Aber das hängt davon ab, wie es eingeführt wird.
Es sollte dazu dienen, die Auswüchse sinnloser philosophischer Spekulation zu verhindern.
StroudVsCarnap: 1. Dann können wir nur noch zuschauen und sehen, wie weit das Prinzip zu einer Unterscheidung taugt, die wir vorher schon getroffen haben! Der einzige Test wären Sätze, die wir schon vorher als sinnlos erkannt hätten!
2. Aber selbst angenommen, das Prinzip wäre als extensional und deskriptiv adäquat erwiesen, d.h. es würde so zwischen sinnvoll und sinnlos unterscheiden, wie wir das tun,
I 199
es würde uns nicht ermöglichen, etwas als sinnlos auszuscheiden, das wir nicht auf anderem Wege schon als sinnlos erkannt hätten. Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: wurde falsch eingeführt ((s) mit dem Hintergedanken, ein Resultat zu liefern, das vorher schon in Gänze bekannt war). Frühe Skizzen Carnaps zeigen, dass zunächst auch fälschlicherweise allgemeine Naturgesetze ausgeschlossen worden wären.
Verifikationsprinzip/StroudVsCarnap: eine richtige Einführung würde ein starkes destruktives Instrument liefern, das schon Kant suchte: sie müsste erklären, warum das VP korrekt ist. Das wäre wahrscheinlich identisch mit einer Erklärung, wie Wissen von äußeren Dingen möglich ist.
Verifikationsprinzip/Hempel/Carnap/Stroud: die frühen Vertreter hatten im Sinn, dass
1. Ein Satz nur dann bedeutungsvoll ist, wenn er einen „tatsächlichen Inhalt“ ausdrückt,
2. Dass Verstehen eines Satzes bedeutet zu wissen, was der Fall wäre, wenn der Satz wahr wäre.
Verifikationismus/Stroud: an diesem Ansatz ist zunächst nichts besonders originelles. Was ihm den verifikationistischen Dreh gibt ist die Idee, dass wir nichts auch nur verstehen können, das nicht als wahr oder falsch gewusst werden kann oder
schwächer: zumindest als rationaler zu glauben als sein Gegenteil.
StroudVsCarnap: das schlug fehl, sogar als Versuch, die empirisch überprüfbaren Sätze herauszugreifen.
I 205
SkeptizismusVsVerifikationismus/StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap: selbst wenn der Verifikationismus wahr ist, brauchen wir immer noch eine Erklärung, wie und warum die traditionelle philosophische ((s) nicht-empirische) Untersuchung scheitert. ((s) soll hier dem Skeptizismus entsprechen). (>Warum-Frage).
I 207
StroudVsVerifikationismus/StroudVsCarnap/StroudVsHempel: es ist plausibler, das Verifikationsprinzip ((s) > empiristisches Sinnkriterium) zurückzuweisen, als zu behaupten, dass Descartes niemals etwas sinnvolles gesagt hätte. StroudVsVerifikationsprinzip: es wird solange unplausibel bleiben, wie nicht verstanden ist, warum die traditionelle Unterscheidung innen/außen nicht korrekt sein soll.

I 214
formalen Redeweise: ""Wombat" trifft zu (ist wahr-von) einigen Lebewesen in Tasmanien". QuineVsCarnap: missversteht den semantischen Aufstieg, wenn er von externen Fragen spricht. Damit wird aber nicht Carnaps pragmatischer Ansatz zurückgewiesen, der sich auf Einfachheit und Fruchtbarkeit von Theorien bezieht.

Stroud I
B. Stroud
The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984
System/ Wissenschaft Newen Vs Carnap, R. New I 115
Wissenschaft/Carnap/Newen: These: hat es nur mit Relationen zu tun ((s) extrinsische Eigenschaften, keine intrinsischen). Wissenschaftliche Aussagen sind reine Strukturaussagen. Bsp Eisenbahnnetz (U-Bahnplan, U-Bahn-Netz):
Strukturbeschreibung/Carnap/Newen: verwendet keine Namen für Orte.
Lösung: Identifikation der Orte durch Anzahl der Verbindungen, bei gleicher Anzahl die Verbindungen der nächsten Nachbarorte usw. Wahrscheinlich lässt sich so schon ein sehr komplexes Netz durch Betrachtung der unmittelbaren Nachbarstationen eindeutig beschreiben.
I 116
Sollten wider Erwarten zwei Knoten sich nicht durch die Anzahl der Verbindungen unterscheiden lassen, so sind sie auch wissenschaftlich ununterscheidbar! VsCarnap/Newen: es werden immer nur Relationen in Bezug auf ein Gegenstandsgebiet ((s) Parameter) berücksichtigt.
Problem: dann sind alle strukturgleichen Netze Wissenschaftlich eins zu eins aufeinander abbildbar. Bsp ein Eisenbahnnetz könnte zufällig die Blutbahnen in einem Organismus abbilden.
Relevanz/CarnapVsVs: Wissenschaftliche Unterschiede würden sich in Unterschieden der relevanten Relationen manifestieren.
VsCarnap: es gibt keinen absoluten Begriff relevanter Relationen.
I 117
VCarnap: es ist umstritten, ob man die Welt ohne nichtreduzierbare intrinsische Eigenschaften beschreiben kann. KonstitutionsSystem/Carnap/Newen: Bsp
1. Aussagen über das eigene Bewusstsein
2. Aussagen über de Welt physikalischer Objekte
3. über das Bewusstsein anderer Personen
4.über geistig-kulturelle Gegenstände.
Elementarerlebnis/Carnap/Newen: ist der Gesamtinhalt dessen, was einem Bewusstsein in einem Augenblick gegeben ist.
I 118
Die Eindrücke sämtlicher Sinne nebst Erinnerungen, Gefühlen usw. Grundbeziehung der Erlebnisse: die Ähnlichkeitserinnerung.
Empirische Aussagen/Carnap: sind letztlich sehr komplexe Aussagen über Ähnlichkeitserinnerungen.
Def Quasianalyse/Carnap/Newen: ist der Weg zu geeigneten Definitionen. Aus Elementarerlebnissen werden Quasigegenstände konstituiert. Alle Alltagsgegenstände werden als Quasigegenstände aufgefasst.
Elementarerlebnisse (= Knoten im Netz). Relation: Ähnlichkeitserinnerung. Bsp Farben: hier werden z.B. 5 Gegenstände aufgrund von Farbähnlichkeit in Beziehung gesetzt.
I 119
Def Farbe/Carnap/Newen: die größte Menge von Elementarerlebnissen, die miteinander farbgleich sind. Quasieigenschaft/Carnap/Newen: das, was aus einer Quasianalyse hervorgeht, z.B. die Quasieigenschaft, eine bestimmte Farbe zu haben, z.B. rot zu sein.
Rationale Rekonstruktion/Carnap/Newen: diese systematische Ableitung aller Erkenntnisse aus Basiselementen ist nicht unbedingt psychologisch adäquat. Es geht nicht um Synthesen und Formungen, wie sie im wirklichen Erkenntnisprozess vorliegen, sondern eben um rationale Rekonstruktion.
VsCarnap/Newen: Problem: es kann mehrere gleichberechtigte Quasianalysen bei einer Verteilung geben:
I 120
(aus Mormann Rudolf Carnap S. 100): T: 1. A 2. ABC 3. C 4.ABD 5.BCE 6.D 7.DE 8.E
T* 1. A 2. BC 3. C 4.AB*D 5.B*CE 6.D 7.DB*E 8.E

Beide Reihen liefern dieselben strukturellen Farbverwandtschaften, weil B und B* symmetrische Rollen spielen. Außerdem sind A und D sowie C und E strukturell austauschbar. D.h. tauscht man sie aus, ist das Elementarerlebnis 2 in T* Strukturgleich mit dem Nr. 7 in T usw.
Pointe: trotz Strukturgleichheit sind T und T* wesentlich verschieden, weil die Elementarerlebnisse unterschiedliche Eigenschaften haben: nach Theorie T hat 2 die Farben A, B und C, nach T* nur A und C.
Problem: Carnap vernachlässigt das
GoodmanVsCarnap: damit scheitert die Quasianalyse grundsätzlich.
NewenVsGoodman: das ist umstritten.
I 121
Carnap/Newen: seine Theorie ist solipsistisch; sie geht von einem Subjekt und seinen Erlebnissen (mentalen Zuständen) aus. Bewusstsein/NewenVsCarnap: Bewusstsein können wir so nur ohne Interaktion und radikale Verschiedenheit darstellen. Die Welt des anderen kann nur als Teil meiner Welt berücksichtigt werden.
NewenVsCarnap: seine Theorie kann nur gelingen, wenn ein nichtsolipsistischer Ansatz gewählt wird.

NS I 30
CarnapVsFrege/CarnapVsPlatonismus: kein platonisches Reich von Gedanken. VsCarnap/VsMöWe-Semantik/Vs Semantik möglicher Welten: zwei Probleme:
1. Problem der leeren Namen.
a) wie können sie sinnvoll in einem Satz gebraucht werden
b) wie können verschiedene leere Namen unterschieden werden?
2. Problem:
Def Hyperintensionalität/Newen/Schrenk: notwendig wahre Sätze sind in genau denselben Mengen von möglichen Welten (MöWe) wahr (nämlich in allen). Daher können sie durch die MöWe-Semantik nicht unterschieden werden. Ihr unterschiedlicher Gehalt kann nicht durch die Intension erfasst werden, wenn die Intension mit Mengen von MöWe gleichgesetzt wird, in denen der Satz wahr ist.

NS I 101
Sinn/Namen/Frege: These: der Sinn eines Namens wird durch die Kennzeichnung ausgedrückt. Das ist die sogenannte Kennzeichnungstheorie, eine einfache Variante der Beschreibungstheorie.
NS I 102
Referenz/Namen/Frege: ebenfalls durch Hinweise auf Kennzeichnung: die Kennzeichnung, deren Sinn der Beitrag eines Namens zum ausgedrückten Gedanken ist, legt auch das Objekt fest. Namen/Carnap/Newen/Schrenk: wie Frege.
VsFrege/VsCarnap: beide haben das Problem, dass nicht klar ist, welcher Individualbegriff mit einem Namen assoziiert wird. Verschiedene Sprecher könnten verschiedene Kennzeichnungen mit einem Namen verbinden, so dass Kommunikation rätselhaft bleibt.
Lösung: Searle: Bündeltheorie.

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
System/ Wissenschaft Stalnaker Vs Dennett, D. II 180
DennettVsSententialismus/Dennett/Stalnaker: Vs Sätze als Glaubensobjekte. (Relationstheorie). Lösung/Dennett: "organismischer Beitrag" des Glaubenden. Neutral in Bezug auf die Weise, wie er repräsentiert wird.
Def notionale Einstellung-Psychologie/not. Einst/Dennett: (statt propositionale Einstellung) neutral in Bezug auf die Weise der Repräsentation. Definiert in Begriffen von möglichen Welten (MöWe), "notionalen Welten".
Def prop Einst-Psychologie/Dennett: beschreibt Einstellungen in Begriffen von weitem Inhalt.
Def sententiale Einstellungen/sent.Einst/Dennett: syntaktisch, nimmt Mentalesisch an.
Def notionale Welt/Dennett: eine fiktionale Welt, die von einem Theoretiker als externem Beobachter konstruiert wird,
II 181
um die engen Einstellungen eines Subjekts zu charakterisieren. D.h. Mein Zwilling auf der Zwillingserde und ich haben die dieselbe notionale Welt. Def enger Inhalt/Dennett: ist durch eine Menge von notionalen Welten definiert, die die Weise ist, wie eine Person, die aktuale Welt (WiWe) sei.
notionale Welt/Stalnaker: scheinen genau die MöWe zu sein, die in der Psychologie der propositionalen Einstellungen den weiten Inhalt charakterisieren.
StalnakerVsDennett: alle MöWe außer einer sind fiktiv – wie können notionale Einstellungen von propositionalen Einstellungen verschiedenen sein. Warum sollen not Einst eng und prop Einst weit sein?
enger Inhalt/StalnakerVsDennett: sind dann nach Dennett einfach Propositionen. Der Unterschied findet sich weder in den Welten selbst, noch in der Natur der Inhalte, wenn es beiden einfach Mengen von MöWe sind. Der Unterschied liegt in den verschiedenen Antworten der beiden Theorien auf die Frage, kraft welcher Tatsache jemand eine Überzeugung mit diesem Inhalt.
prop Einst-Psychologie/Dennett/Stalnaker: nach ihr sind Inhalte ein Funktion der Relation zur aktualen Umwelt, wobei die Zwillingserden-Bsp zeigen, dass sie nicht rein intern sein können.
notionale Einstellungen/not. Einst-Psychologie/Dennett/Stalnaker: soll erklären, wie rein interne (intrinsische) Eigenschaften eine Menge von MöWe herausgreifen können, die verschieden ist von der Menge, die durch propositionale Einstellungen herausgegriffen wird.
weiter Inhalt: Bsp O’Leary denkt, (korrekterweise) dass Wasser im Erdgeschoß ist. In der Zwillingserde (ZE) ist das falsch, weil es kein Wasser, sondern XYZ ist.
enger Inhalt/Lösung: "wasser-ähnliches Zeug".
Dennett/Fodor/Stalnaker: wir können beide Ansätze vergleichen:
II 182
Enger Inhalt/Fodor/Stalnaker: er verändert die Art des Glaubensobjekt, enge Inhalte sind nicht mehr Propositionen, sondern Funktionen von Kontext auf Propositionen. Enger Inhalt/Dennett/Stalnaker: ist für Dennett von derselben Art wie weiter Inhalt: beides sind Propositionen – Funktion von MöWe (= notionale Welten) auf Wahrheitswerte (WW). Was sich im Vergleich zum weiten Inhalt ändert ist die Relation zwischen einem Glaubenden in einer Proposition kraft derer die Proposition die Überzeugung korrekt beschreibt.
StalnakerVsDennett: dazu muss er uns aber noch erklären, wie die rein internen (intrinsischen) Eigenschaften des Subjekts den engen Inhalt festlegen.
Lösung/Dennett: Bsp Angenommen, wir wissen alles über die Dispositionen und Fähigkeiten eines Subjekts, aber nichts über seine Kausalgeschichte. Dann ist das so ähnlich, wie wenn wir einen antiken Gegenstand finden und uns fragen, wozu er gut sei ((s) >Valéry, Fundstück am Strand, objet ambigu).
Dennett: dann stellen wir uns vor, wozu er idealerweise geschaffen wurde. Bei der notionalen Welt eines Organismus stellen wir uns vor, wie die Umwelt aussieht, der er am besten angepasst ist.
Lösung: Sätze, die in solchen möglichen Umwelten (MöWe) wahr sind, werden die engen Inhalte der Überzeugungen dieser Subjekte sein.
StalnakerVsDennett: das ist nun gar nicht, was wir wollen: solche MöWe sehen eher so dass, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Organismen in ihnen erfüllt werden, und nicht, dass ihre Propositionen in ihnen wahr sind.
Bsp Es ist nicht klar, dass die Antilope mit ihren Eigenschaften auf Löwen zu reagieren besser dran in einer Welt mit Löwen, als in einer ohne. Sie könnte dann einen besser Job machen in Bezug auf Überleben und sie zu reproduzieren.
ideal/ideale Umwelt/Dennett: könnte auch eine sehr häßliche MöWe sein, in der die Organismen aber dafür präpariert sind, in ihr zu überleben.
II 183
StalnakerVsDennett: das ist besser, sicher versuchen wir mit der Welt klarzukommen, in der wir zu leben glauben. Aber etwas fehlt: a) viele Eigenschaften, die Organismen das Überleben ermöglichen, haben gar nichts mit ihren Überzeugungen zu tun,
b) die Tatsache, dass einige kontrafaktische Fähigkeiten uns helfen würden, in einer kontrafaktischen MöWe zu überleben, ist nicht hinreichend dafür zu sagen, dass eine solche kontrafaktische Möglichkeit kompatibel ist mit der MöWe, die wir für die aktuale Welt (WiWe) halten.
Bsp Angenommen, es gibt in der WiWe keine wirklichen Fressfeinde der Stachelschweine, diese tragen ihre Stacheln einfach noch so. Dann wäre es unrealistisch, ihre notionale Welt künstlich mit Freßfeinden zu bevölkern.
Bsp Angenommen, eine MöWe mit Wesen, die gerne uns Menschen fressen würden, aufgrund unseres speziellen Geruchs. Dann sollten wir solche MöWe aber nicht gebrauchen, um unsere Überzeugungen zu charakterisieren.
Lösung/Stalnaker: eine Glaubenszustand muss in irgendeiner Weise dazu dienen, empfänglich für Information aus der Umwelt zu sein, und die Information muss eine Rolle für die Bestimmung des Verhaltens haben.
StalnakerVsDennett: wenn wir ihn so verstehen, haben wir es immer noch mit weitem Inhalt zu tun.
II 184
Repräsentationssystem/Stalnaker: ist dann fähig, in einer Menge alternativer interner Zustände zu sein, die systematisch von der Umwelt abhängig sind. S1, S2,.. seien interne Zustände
Ei: ein Zustand der Umwelt.
Dann ist ein Individuum normalerweise in einem Zustand Si wenn die Umwelt in Zustand Si ist. Repräsentation: dann könnten wir sagen, dass der Organismus die Umwelt als in Zustand Ei seiend repräsentiert.
Inhalt: wir können auch sagen, dass die Zustände Information über die Umwelt enthalten.
Angenommen, die Zustände determinieren ein bestimmtes Verhalten, sich angemessen in der Umwelt Ei zu verhalten.
Glaubenszustand/GZ: dann können wir sagen, dass diese Repräsentationen geeignet sind, als allgemeine Art von GZ angesehen zu werden.
Das ist so, wie Dennett engen Inhalt auffasst.
Problem/StalnakerVsDennett:
1. die Beschreibung der Umwelt wird dem Organismus nicht zugeschrieben.
2. Information wird nicht von Falschinformation (Irrtum, Täuschung) unterschieden.
D.h. wenn er in Zustand Si ist, repräsentiert er die Umwelt als in Ei seiend, egal ob sie es ist.
Problem: der Begriff, der aus einer Kausalrelation herrührt, ist wieder weiter Inhalt.
Pointe: wenn die Umwelt radikal anders wäre, wäre das Subjekt vielleicht in anderer Weise sensitiv auf sie, oder sensitiv auf andere Merkmale ((s) würde alles umkehren) oder er wäre gar nicht sensitiv auf die Umwelt!
enger Inhalt/StalnakerVsDennett: Problem: wenn die Fähigkeiten und Dispositionen des Organismus in die Beschreibungen des Inhalts einbezogen werden, ist zunächst die aktuale Welt (WiWe) maßgeblich.
((s) Problem/Stalnaker/(s): wie sollten wir ihre Fähigkeiten in kontrafaktischen MöWe charakterisieren?)
II 185
Dennett: wenn Organismen raffiniert genug sind, könnten wir auch hier einen engen ((s) kontrafaktischen) Inhalt zuschreiben. StalnakerVsDennett: ich sehe keinen Grund für einen solchen Optimismus. Man kann keine Information über virtuelle MöWe erwarten, wenn man überhaupt keine Annahmen über die aktuale Welt (WiWe) (aktuale Umwelt) macht.
Zuschreibung/Inhalt/Überzeugung/Glauben/Stalnaker: in normalen Glaubenszuschreibungen ignorieren wir nicht nur märchenhafte Welten, sondern überhaupt alle Möglichkeiten außer den völlig alltäglichen!
Bsp O’Leary: unterscheidet nur MöWe, in denen das Erdgeschoß trocken oder naß ist,
II 186
nicht auch noch solche, in denen XYZ rumschwimmt. Frage: würde er sich dann anders verhalten? Bei Olivenöl sicher, aber nicht bei XYZ. Zwillingserde/ZE/Zuschreibung: auch wenn sich das Verhalten in ZE-Fällen nicht ändern würde, ist es immer noch vernünftig, keine ZE-Fälle zuzuschreiben.
Kontext-Abhängigkeit/Revisionismus/Stalnaker: könnte argumentieren, dass es nicht ZE, sondern normale KA ist, die sie ungeeignet macht für Wissenschaftlichen Zuschreibungen.
Dennett: macht sich für seinen neutralen Ansatz (notionale Welt) stark.
StalnakerVsDennett: dennoch ist kausal-informationelle Repräsentation wesentlich relativ auf eine Menge alternativer Möglichkeiten (MöWe).
intern/intrinsisch/Kausalität/Problem: das System kausaler Relationen kann nicht selbst dem Repräsentierenden intrinsisch sein.
Theorie: hat zwar einen Spielraum, zwischen verschiedenen Möglichkeiten der Definition von Inhalt zu wählen
II 187
StalnakerVsDennett: aber es gibt hier keinen absolut neutralen Kontext ohne Präsuppositionen über die Umwelt. Enger Inhalt/Dennett/Stalnaker: bindet sich selbst eine Hand auf den Rücken, indem er sich die Information, die für weiten Inhalt zugänglich ist, verbietet.
StalnakerVsDennett: ich glaube, dass aus dieser Beschränkung kein vernünftiger Begriff von Inhalt resultiert.

II 238
Sprachabhängigkeit/Zuschreibung/Glauben/Stalnaker: diese dritte Art der Sprachabhängigkeit ist von den drei anderen verschieden.
II 239
Leute müssen nicht dazu disponiert sein, Glauben dieser Art von Sprachabhängigkeit überhaupt auszudrücken. Es können unbewusste oder stillschweigende Annahmen sein. Der Inhalt muss auch gar keine Sprache involvieren. Dennett: Bsp Berdichev: wir sollten einfache sprachabhängige Fälle - deren Objekte informationale Zustände sind – von denen unterscheiden, so Sätze gespeichert werden – Bsp Zustimmung oder Meinungen.
StalnakerVsDennett: wir sollten solche Fälle lieber als Spezialfälle allgemeineren Glaubens verstehen, den auch nichtsprachliche wesen wie Tiere haben können.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003