Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Wissen Paradox Brendel Vs Allwissenheit I 159
Allwissenheit/semantisch/Brendel: ist der Begriff überhaupt sinnvoll in einer semantisch offenen Sprache? ((s) Hierarchie, Sprachstufen). VsAllWissenheit/Grim/Plantinga/Brendel: (Patrick Grim 1983, 1984, 1988, 1991, Gödel. Unvollständigkeitssatz, Cantor: Unmöglichkeit der Menge aller Mengen/Plantinga/Grim 1993): (analog zur Lügner-Paradoxie) These: es gibt kein allWissendes Subjekt. (PlantingaVsGrim).
BrendelVsGrim: Problem: das beruht auf einem Wissensbegriff, der von einer universellen semantisch geschlossenen Sprache ausgeht.
Lösung/Brendel: durch Annahme einer semantisch offenen Sprache (Hierarchie).
Paradoxien/BrendelVsGrim: die Paradoxien können daher nicht als Argumente gegen die Möglichkeit der AllWissenheit angeführt werden. Def AllWissenheit*/Variante/Grim/Brendel: s ist allWissend gdw. für jede Aussage A gilt: A ist genau dann wahr, wenn s glaubt, dass A und glaubt, dass A gdw. s weiß, dass A. (Grim 1983, 266ff).
I 160
Allwissenheit/GrimVsAllwissenheit/Grim/Brendel: (analog zum Lügner): eine selbstbezügliche Aussage: soll zeigen, dass es kein allwissendes Subjekt geben kann: (1) G glaubt, dass (1) falsch ist. („G“: sei ein allWissendes Subjekt)
Problem. dann kann G weder unter der Annahme, dass (1) wahr ist, noch, dass (1) falsch ist, im Sinne der Variante AllWissenheit* allWissend sein.
oWW/Grim: selbst wenn (1) als weder wahr noch falsch angenommen wird, ist es ein Argument VsAllWissenheit: denn dann muss G Wissen, dass (1) weder wahr noch falsch ist, also kann G nicht glauben, dass (1) falsch ist. (1) muss daher falsch sein. Wenn (1) jedoch falsch ist, dann glaubt G nicht, dass (1) falsch ist. Dann gibt es eine Wahrheit, die G nicht glaubt.
Wissen/metasprachlich/BrendelVsGrim: wenn wir „Wissen“ metasprachlich auffassen, spielt es zunächst eine Rolle, ob „Wissen“ als Operator oder als Prädikat aufgefaßt wird.
a) Operator: dann kann (1) nicht als echte selbstbezügliche Aussage formalisiert werden,
I 161
da der Operator die Aussage nicht mit einem Anführungsnamen erwähnen kann. Logische Form: (+) GlaubtG („A“ ist falsch) A
Erwähnung/Gebrauch/Pointe/Brendel: A wird zwar durch „ist falsch“ erwähnt und steht daher in AZ, die Aussage „A ist falsch“ wird jedoch als Argument des Glaubensoperators nicht erwähnt, sondern gebraucht.
I 162
Glaubensinstabilität/Glauben/Instabilität/Burge/Kroon/Brendel:: (Burge 1984, Sorensen 1987, Kroon 1993): epistemische Paradoxie der Glaubensinstabilität als Problem rationaler Entscheidung: VsAllWissenheit: diese Paradoxie soll die Existenz eines allWissenden Subjekts ad absurdum führen: es wird eine Aussage konstruiert, zu der kein epistemisches Subjekt eine rational vertretbare Position beziehen kann.
I 164
VsAllwissenheit/Brendel: die Unmöglichkeit eines allwissenden Subjekts lässt sich aber auch durch die Unabgeschlossenheit einer unendlichen Sprachstufenhierarchie beweisen.
I 165
Wissen/Brendel: alles was ein Subjekt wissen kann, ist Wissen auf einer bestimmten Sprachstufe.

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Wissen Paradox Barrow Vs Bohr, N. I 244
Messen: Größtes Problem mit Kopenhagener Deutung: Was ist eine Messung? Bohr: eine Messung wird gemacht, wenn die unendlich ausgebreitete Wellenfunktion an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten aber nicht vorhersagbaren Zustand "kollabiert". ( Bsp Doppelspalt). Frage: kollabiert die Wellenfunktion des Neutrons, wenn es auf die Photoplatte trifft, die die Rolle des unbelebten Beobachters spielt, oder kollabiert sie, weil ein Physiker das Gesamtsystem der Interaktion von Wellenfunktion des Neutrons mit dem Film beobachtet? Wo und wann kollabiert die Wellenfunktion eigentlich?
VsBohr: das Problem der Bohrschen Deutung ist, dass sie nicht wirklich vorgibt zu beschreiben was Quanten Zustände und Meßvorrichtungen sind, sondern nur, in welcher Beziehung sie zueinander stehen.
Klar ist nur, dass der Meßvorgang Eigenschaften hat, die genau entgegengesetzt sind denjenigen, die vorliegen, wenn keine Messung stattfindet.
I 245
Während die Wellenfunktion deterministisch, linear, stetig und lokal ist, und keine ausgezeichnete Zeitrichtung kennt, ist der Meßvorgang fast zufällig, nicht linear, unstetig, nicht lokal und nicht umkehrbar. Schrödinger akzeptierte niemals die Kopenhagener Deutung. Bsp Schrödingers Katze: eine Katze ist zusammen mit einem Geigerzähler und einer schwachen radioaktiven Quelle in eine Stahlkammer eingesperrt.
Wenn der Zeiger innerhalb von einer Stunde einen dieser Zerfallszufälle registriert, setzt er Giftgas frei, das die Katze rasch tötet. Wenn während dieser Stunde kein Atom zerfällt, überlebt die Katze.
Nach der Kopenhagener Deutung, so behauptet Schrödinger, hat die Katze bevor wir in die Stahlkammer blicken, einen Zustand aus einer Mischung von tot und lebendig. Wann und wo wandelt sich der Zustand von weder tot noch lebendig in den einen oder anderen?
(Variante des Bsp mit einer Raumkapsel, in dem die Katze von einem Augenblick zum anderen seit Jahren tot ist.)
I 246
Schrödinger wollte zeigen, dass die Quantentheorie die Wirklichkeit nicht vollständig beschreibt. Wir sollten unser Wissen von der Katze in einem verwirrten Zustand sehen, nicht die Katze selbst. BohrVsSchrödinger dagegen hätte behauptet, dass es so etwas wie "die Katze selbst" gar nicht gibt. Die einzige existierende Wirklichkeit ist unser Wissen über die Katze. Darüber hinaus verringert der makroskopische Maßstab die Bedeutung des Bsp.
Vs: Wir könnten einwenden, dass wir nicht Wissen, ob eine Katze in einem gemischten Zustand ist, wenn wir eine sehen. Wenn jetzt Laser dazu gebracht werden könnten, uns gemischte Zustände zu zeigen, wären diese doch nicht makroskopisch.
Eugene Wigner, John v. Neumann: These: nur bestimmte Meßgeräte können die Wellengleichung zusammenbrechen lassen, nämlich solche, die ein Bewusstsein haben, ähnlich wie Menschen.(Etwas überraschend für Logiker).
Das könnte als Argument gegen Quantencomputer aufgefasst werden. Barrow: bevor wir solche haben, können wir aber nichts darüber sagen...+..I 247.
Paradoxerweise kommt man, wenn man bewusste Beobachter in mikroskopisch kleine Teilchen zerlegt, an Ebenen der Quantenstruktur, denen erst ein Beobachter Bedeutung verleihen kann. (..+..>Bewusstsein)
>Bewusstsein heißt, dass wir nicht durch Versuch und Irrtum lernen müssen.
I 247
Wheeler: fast alle astronomischen Beobachtungen werden mit Strahlung gemacht, Quantenwellen, deren Wellenfunktion durch die Detektoren und Astronomen kollabiert sind. Bedeutet das, dass wir diese astronomischen Objekte und das Weltall selbst in gewissem Sinne zum Leben bringen, wenn wir sie heute beobachten? VsBohr: Hauptproblem, dass er der Messung eine Sonderrolle zuschreibt.

B I
John D. Barrow
Warum die Welt mathematisch ist Frankfurt/M. 1996

B II
John D. Barrow
Die Natur der Natur: Wissen an den Grenzen von Raum und Zeit Heidelberg 1993

B III
John D. Barrow
Die Entdeckung des Unmöglichen. Forschung an den Grenzen des Wissens Heidelberg 2001
Wissen Paradox Everett Vs Bohr, N. John D. Barrow Die Natur der Natur, Hamburg 1996
I 249
Viele-Welten-Deutung/Hugh Everett: Versuch einer logischen Lösung: was passiert wenn wir den Quantenmechanismus wörtlich nehmen? Nehmen wir an er beschriebe wirklich etwas, sogar den Meßprozess. Was wäre, wenn die Wellenfunktion niemals kollabierte? Damit diese realistische Position folgerichtig ist, müssen wir unser Bild der Wirklichkeit entscheidend verändern. Nach Everett spaltet sich der Zustand des Beobachters in jede der Optionen. Everett: "Jedes mögliche Ereignis tritt wirklich ein. Keines hat einen anderen Status als die anderen. (>Möwe). Alle sind gleich wirklich, aber die Wege durch die erlaubten Ereignisse sind voneinander getrennt.
I 250
"Viele Welten Deutung" der Quantenmechanik. Sie wird aus einem einzigen Grund ernst genommen: sie folgt unleugbar, wenn der mathematische Formalismus für alles in der Welt gelten soll. Wenn ihre Schlüsse vermieden werden sollen, müssen wir annehmen, dass die Quantenmechanik nicht den Meßprozess beschreibt. Die Viele Welten Deutung ist im Prinzip deterministisch. Paradoxerweise können wir die frühere Evolution unseres Zustands nicht bestimmen, weil wir nicht alle anderen Verzweigungen kennen.
Der logische Reiz der Deutung (der auch viele prominente Wissenschaftler anhängen) ist, dass sie jede Erwähnung von "Bewusstsein" oder "Beobachter" unterlässt.
Und auch keine spitzfindige Unterscheidung zwischen Systemen und Meßgeräten macht.
EverettVsBohr: vorkopernikanisch, weil der Beobachter Sonderrolle innehat.
Everetts Deutung des KatzenParadoxons ist einfach: zwei gleich wirkliche Zustände des Beobachters: einer sieht eine lebende, der andere eine tote Katze. Beide Situationen sind gleich wirklich. Wir erleben nur eine von ihnen. Die beiden Beobachter kommunizieren nicht miteinander (wo ist denn der andere eigentlich?)
Es gibt keine Meßvorgänge mehr, nur noch Beziehungen zwischen verschiedenen Zuständen.
I 251
Nach Everett sind wir dazu verurteilt, entlang einem einzelnen Zweig unserer immer gespaltenen "schizophrenen" Wirklichkeit zu irren. Die Vorstellung hat außerordentliche Folgen: alles passiert, was logischerweise passieren kann! Es gibt Welten, in denen wir nie sterben. So unwahrscheinlich die Entwicklung von Leben auch sein mag, sie muss sich im Weltall entwickeln.
Die VWD ist die einzige Deutung, die keine nicht lokalen Wechselwirkungen fordert. Der Bellsche Satz gilt nicht. Aber die Existenz von vielen Welten lässt sich schwer ein lokales Phänomen nennen.
I 252
Es scheint natürlicher, anzunehmen, dass Wellenfunktionen nie kollabieren. Zeit/Viele-Welten-Deutung/VWD/Everett/Barrow: weiteres Problem: die Zeit. Die stationäre Lösung der Schrödingergleichung für die Wellenfunktion des Weltalls enthält keine Größe, die wir "Zeit" nennen könnten. Es gibt dann keine Beschränkung für die Genauigkeit, mit der Zeit und Energie gleichzeitig gemessen werden könnten.
Wissen Paradox Simons Vs Bolzano, B. I 321
Kosmologischer Gottesbeweis/unbedingte Existenz/Bolzano/Simons: (umgeht das Problem des Gegründetseins, indem er sich auf Klassen bezieht): a) Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so ist.
b) Angenommen, es gibt irgendein Ding, A das unbedingt ist in seiner Existenz, dann haben wir es schon.
b) Angenommen, A ist bedingt. Dann bilde die Klasse aller bedingten realen Dinge A, B, C,... Das ist auch möglich, wenn diese Klasse unendlich ist.
d) Die Klasse aller bedingten realen Dinge ist selbst real. Ist sie bedingt oder unbedingt? Wenn sie unbedingt ist, haben wir es schon.
e) Angenommen, sie ist bedingt: Jedes Bedingte setzt die Existenz von etwas anderem voraus, dessen Existenz es bedingt. Also setzt sogar die Klasse aller bedingten Dinge, wenn bedingt, die Existenz für etwas voraus, das sie bedingt.
f) Dieses andere Ding muss unbedingt sein, denn wenn es bedingt wäre, würde es zu der Klasse aller bedingten Dinge gehören.
g) Daher gibt es etwas unbedingtes, z.B. einen Gott.
Simons: Das macht keinen Gebrauch von Gegründetheit: c) lässt die Möglichkeit einer unendlichen Kette offen.
RussellVsBolzano/Simons: Man könnte an der "Klasse aller unbedingten Dinge" Zweifel haben (> Paradoxien).
Lösung/Bolzano: Es geht eben um die realen Dinge, von denen können wir räumlich-zeitliche Lokalisierung annehmen.
2. SimonsVsBolzano: Schritt f)
I 322
Warum sollte die Klasse aller bedingten Dinge nicht von etwas innerhalb bedingt werden? Dieses wäre selbst bedingt, usw. aber jeder Versuch, den Regress zu stoppen würde wieder an Gegründetheit appellieren. ((s) Das Bedingende wäre innerhalb der Klasse der bedingten Dinge, es wäre bedingt und bedingend gleichzeitig).
Lösung/Simons: Wir brauchen zusätzlich ein Bedingungs-Prinzip.
Def Bedingungs-Prinzip (Conditioning Principle)/Simons: Wenn eine Klasse C so ist, dass jedes abhängige Element von ihr alle Objekte, von denen es abhängt, innerhalb von X hat, dann ist X nicht abhängig (Simons pro).
Simons: Das erlaubt unendliche Ketten von Abhängigkeiten. Eine Art unendlicher Abhängigkeit entsteht schon, Bsp wenn zwei Objekte sich gegenseitig bedingen.
Wenn das Bedingungs-Prinzip gilt, warum sollte die Klasse X dann noch von außen bedingt sein?
Ad Bolzano: Angenommen, wir akzeptieren sein Argument bis e). Dann kann es so weiter gehen:
h) Wenn die Klasse aller bedingten Dinge bedingt ist, dann gibt es ein Element von ihr, das von etwas abhängig ist, das nicht ein Element dieser Klasse ist (Kontraposition zum Bedingungs-Prinzip).
i) Dann ist ein solches (unbedingtes) Objekt nicht Element der Klasse aller bedingten Dinge und ist damit unbedingt.
j) Daher existiert auf jeden Fall etwas Unbedingtes.
SimonsVsAtomismus: Das ist besser als alles, was ein Atomismus zustande bringt.
Bedingungs-Prinzip/Simons: Das Bedingungs-Prinzip ist die beste Erweiterung der starken starren Abhängigkeit (7), d.h.
(N) (a 7 x ≡ (Ey)[x ε a u a 7 x] u ~ x ε a)
SimonsVsBlack: Mit der starken statt der schwachen Abhängigkeit können wir Black entgegentreten.
I 323
Gott/Mereologie/Ontologie/Simons: Jedenfalls beweist die starke starre Abhängigkeit nicht die Existenz von Gott. Sie beweist nur die Existenz eines Unbedingten, die Bolzano vorsichtigerweise "einen Gott" nennt. Unabhängigkeit/Simons: Unabhängigkeit beinhaltet keineswegs Göttlichkeit.

Simons I
P. Simons
Parts. A Study in Ontology Oxford New York 1987
Wissen Paradox Rorty Vs Brandom, R. VI 195
De re/objektiv/subjektiv/Brandom: (laut Rorty): mit de re Zuschreibungen will er die alte Unterscheidung subjektiv/objektiv wieder einführen. Bsp Mary glaubt von einer Kuh, dass sie ein Reh ist. >de re/>de dicto.
VI 196
RortyVsBrandom : statt dessen: Unterscheidung von besseren und schlechteren Werkzeugen. Nicht "wirkliche Beschaffenheit". Fortschritt/Brandom: immer mehr wahre Behauptungen über die Außenwelt.
Fortschritt/RortyVsBrandom: immer bessere Werkzeuge für immer bessere Zwecke. Brandom liebäugelt insgeheim doch mit der von ihm als unmöglich bezeichneten "Vogelperspektive".
Norm/RortyVsBrandom/RortyVsKant: ebenso wie Kant bemüht sich Brandom allzu sehr, einen Kompromiss zu schließen, wo keiner geduldet ist! Damit landet er zwischen zwei Stühlen. Wenn er sagt:
VI 197
"In unseren Normen ist von vornherein das Interesse angelegt, die Dinge richtig darzustellen" dann wird er von aggressiven Realisten wie Searle anders interpretiert als von wohlmeinenden Pragmatisten. Wahrheit/Brandom: das, was Nichtpersonen entspricht.
SearleVsBrandom: würde fragen, woher er denn wisse, was diese Nichtpersonen erwarten und verdienen.
VI 198
Def Tatsache/Brandom: "etwas Behauptbares" (Neologismus von Brandom:" claimable"). Es gibt den Akt des Behauptens, und es gibt "das Behauptete" Tatsachen sind nun nicht das "wahre Behauptete" sondern das Behauptbare. Tatsachen machen Behauptungen wahr. Allerdings inferentiell!
VI 198/199
RortyVsBrandom/RortyVsInferentialismus: das ist so, wie wenn ich Molières Bsp "einschläfernde Kraft" (vis dormitiva) als inferentiell bezeichne, um sie über jeden Verdacht erhaben scheinen zu lassen. Das teilt uns aber nichts weiter mit als die Verbindung von zwei Teilsätzen: Wenn etwas einschläfernde Kraft hat, wird es die Leute einschläfern. "Behauptbares" nützt uns nichts, auch nicht inferentiell!
Realität/Erkenntnis/Welt/BrandomVsRorty: es hat Paradoxe Konsequenzen, wenn man bestreitet, dass es vor dem Auftauchen des Wortes "Photon" Wahrheiten in Bezug auf Photonen gab. Bsp Schlusskette:
1. Vor fünf Mio Jahren gab es Photonen
2. Es war damals der Fall, dass es Photonen gab
3. Es ist wahr, dass es damals der Fall war, dass es Photonen gab
4. Es war damals wahr, dass es Photonen gab.
Rorty: daran gibt es natürlich nichts auszusetzen, aber dennoch gab es Philosophen, die das gemacht haben! Heidegger:
Wahrheit/Mensch/Realität/Welt/Erkenntnis/Existenz/Naturgesetze/NG/Heidegger/Rorty: "vor Newton sind Newtons Gesetze weder wahr noch falsch gewesen". (sic).
Rorty: Heidegger könnte gesagt haben: "Da Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und da Vokabulare von Menschen geschaffen werden, gilt das gleiche auch für Wahrheiten."
Wahrheit/Rorty: Eigenschaft von Sätzen!
RortyVsBrandom: Heidegger und ich leisten uns hier, wie Brandom meint, eine Paradoxie, aber vielleicht ist es genauso Paradox, wenn Brandom Hunden und Kleinkindern Überzeugungen abspricht (es sei denn im "abgeleiteten Sinn").

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Wissen Paradox Searle Vs Carnap, R. V 124/125
Axiom der Identität/SearleVsCarnap: Paradoxien beruhen auf einem Missverständnis der Funktion der Referenz: (Carnap: Austauschbarkeit salva veritate). Searle: in dieser Form ist es nicht tautologisch sondern falsch. Die Probleme sind aber trivial. (Hier nicht weiter behandelt).
Def Prinzip der Identifikation/Searle: (»drittes Axiom«) Verweisung identifiziert einen Gegenstand abgesondert von allen anderen, jederzeit. >Identifikation.
Bedingung: dem Zuhörer muss durch die Äußerung des betreffenden Ausdrucks eine Beschreibung (Kennzeichnung) mitgeteilt werden.
V 126
Entweder durch Prädikate, die nur diesem Gegenstand zukommen, oder ostensiv. Das entspricht dem Fregeschen Diktum, dass jeder hinweisende Ausdruck einen Sinn haben muss. >Fregescher Sinn >Sinn.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Wissen Paradox Hintikka Vs Chomsky, N. II XV
Logische Allwissenheit/Hintikka: These: sie ist nur ein angebliches Problem. ChomskyVsHintikka: dieser hat das angebliche Paradox als Grund für seine Ablehnung jeglicher modell-theoretischer Semantik für propositionale Einstellungen angeführt.
HintikkaVsChomsky: sein Problem ist schon vor langer Zeit gelöst worden. (Essay 5)

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Wissen Paradox Putnam Vs Derrida, J. III 96 ff
Die typischen Vertreter des >Relativismus glauben paradoxerweise, sie hätten so etwas wie eine metaphysische Entdeckung gemacht. Dekonstruktivismus/Derrida/Putnam: dieser vollzieht ihr den Schritt vom Relativismus zum Nihilismus. Der Wahrheitsbegriff sei inkohärent und gehöre einer " Metaphysik der Präsenz " an (Derrida). Derrida, angeblich: "der Begriff der Wahrheit ist inkonsistent, aber absolut unerlässlich!"
PutnamVsDerrida: was soll das heißen, jeder Gebrauch des Wortes " wahr " enthalte einen Widerspruch?
III 97
Das Scheitern einer Vielzahl einander ausschließender philosophischer Erklärungen des Wahrheitsbegriff ist etwas völlig anderes als das Scheitern des Wahrheitsbegriffs selbst! Wittgenstein: das Scheitern einer Vielzahl verschiedener philosophischer Analysen der Gewissheit ist etwas anderes als das Scheitern des normalen Begriffs der Gewissheit.

PutnamVsDerrida: aber der Zusammenbruch eines bestimmten Weltbildes ist noch lange kein Zusammenbruch der Begriffe von Repräsentation und Wahrheit. Denn wenn man diese metaphysische Tradition mit unserem Leben und unsere Sprache gleichsetzt, verleiht man der Metaphysik eine ganz und gar übertriebene Bedeutung.

DerridaVsSaussure: heißt das gut, er kritisiert Saussure nur, dass er nicht weitergegangen ist und den Begriff des Zeichens ganz hat fallen lassen.
III 163
PutnamVsDerrida: dabei übersieht Derrida, dass Saussures Denken ein utopisches Projekt zu Grunde lag. Man hatte gehofft, eine stringente wissenschaftliche Erklärung des Bedeutungsbegriffs geben zu können. Diese Hoffnung ist gescheitert, aber wir sind keineswegs zu der abwegigen Auffassung gezwungen, niemand könne eine Sprache außer dem eigenen Idiolekt verstehen. Auch Derrida selbst geht nicht so weit. Er erkennt die Unerlässlichkeit von Übersetzungen durchaus an.
III 164
Lösung/Putnam: die Alternative zu Saussures Anschauung besteht darin, dass man den Begriff "Bedeutungsgleichheit" beibehält und gleichzeitig einsieht, dass er nicht im Sinne der Selbstidentität von Gegenständen namens "Bedeutung" oder "Signifikat" interpretiert werden darf.
III 165
Kann es sein, dass Derrida den gleichen Fehler macht wie Jerry Fodor? Er zieht nicht einmal die Möglichkeit in Betracht, dass die beim Übersetzen angestrebte Art von "Bedeutungsgleichheit " eine interessenrelative (aber trotzdem durchaus reale) Beziehung sein könnte, die ein normatives Urteil voraussetzt, also ein Urteil über das, was im Einzelfall vernünftig ist.
III 168
Derrida/Putnam: seine Einstellung ist sehr viel schwieriger dingfest zu machen. (DerridaVsLogozentrismus.) Derrida selbst betont, die logozentrische Zwickmühle sei keine "Pathologie" für die er ein Heilmittel anzubieten habe. Wir müssen schicksalhaft in diese Zwickmühle geraten.
Von seinen linksgerichteten Anhängern ist Derrida oft so interpretiert worden, als rechtfertigte das sogar eine durchgängige Ablehnung des Gedankens der rationalen Begründung.
Fälschung/Bernstein: "Man kann ja nicht alles Beliebige verfälschen".
Richard BernsteinVsDerrida: was haben die Texte Derridas an sich, das diese doppelte Lesart gestattet, ja geradezu herausfordert? Es ist doch schließlich so, dass man "nicht alles Beliebige verfälschen kann".
III 171
PutnamVsDerrida: Derridas Zwickmühle ist eine in die jene geraten, die zwar nicht "verantwortungslos" sein wollen, aber zugleich die Begriffe der Vernunft und der Wahrheit "problematisieren ", indem sie lehren, dass diese Begriffe gescheitert sind. Seine Schritte laufen darauf hinaus, dass die Begriffe "Begründung", "kräftiger Grund", "Rechtfertigung" und dergleichen in erster Linie einem repressiven Gebaren entsprechen. Und diese Anschauung ist tatsächlich gefährlich, denn sie bietet allen möglichen linken wie rechten Extremisten Hilfe und Trost.

I (a) 22
PutnamVsDerrida: dessen Kritik am "Logozentrismus" ist nicht nur verfehlt, sondern gefährlich. >Logozentrismus.
I (k) 266
Dekonstruktivismus/PutnamVsDerrida: hat recht, dass eine bestimmte philosophische Tradition (z.B. zweiwertige Logik) einfach bankrott ist. Diese Tradition aber mit unserem Leben und unserer Sprache zu identifizieren heißt, der Metaphysik eine vollkommen übertriebene Bedeutung zu geben. Bedeutungsgleichheit/PutnamVsDerrida: ist in Wirklichkeit eine interessenrelative! Sie enthält ein Urteil darüber, was im jeweiligen Fall vernünftig ist.
I (k) 273
PutnamVsDerrida: Dekonstruktion ohne Rekonstruktion ist Unverantwortlichkeit. >Dekonstruktivismus.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Wissen Paradox Field Vs Dialethismus II 145
Deflationismus/Paradoxa/Kleene/Priest/Field: deflationistisch kann man Kleene und Priest so unterscheiden: 1. Kleene: kann von einem abweichenden Satz weder behaupten, daß er eine WW-Lücke hat oder nicht hat, noch, daß er eine WW-Ballung hat bzw. nicht hat.
2. Priest: hier kann man jeden einzelnen Fall behaupten.
Def „bloß wahr“/Priest/Field: („solely true“): wahr und nicht falsch. Das kann man bei Priest von jedem abweichenden Satz (Bsp Lügner-Satz) behaupten, und auch, daß er „bloß falsch“ ist, (falsch und nicht wahr).
Widerspruch/Wahrheit/FieldVsPriest/FieldVsDialethismus: dieser sagt oft, daß Widersprüche „wahr“ seien. Field: besser wäre es, zu sagen, daß Sätze der Form „p und nicht-p“ nicht immer echt widersprüchlich sind.
FieldVsPriest: außerdem übersieht er, daß nach seiner Theorie die „wahren Widersprüche“ auch nicht-wahr sind!
WW-Ballung/WW-Lücke/Kleene/Field: in beiden Logiken gibt es keine Unterscheidung zwischen Ballungen und Lücken! (?). ((s) Weil die Theorien beide jeweils nur von dem einen Phänomen sprechen und das andere ignorieren?).
Paradoxien/Kleene/Priest/Field: die beiden Theorien unterscheiden sich nur in der „Schwelle der Behauptbarkeit“. Abweichende Sätze sind immer behauptbar bei Priest, niemals bei Kleene.
abweichender Satz/Field: ein Satz, der einem abweichenden Satz Wahrheit oder Nicht-Wahrheit, Falschheit oder Nicht-Falschheit zuschreibt, ist selber abweichend. D.h. Kleen kann nie etwas über die WW von abweichenden Sätzen sagen, Priest kann sagen, was er möchte.
Zus:
Paradoxien/Deflationismus/Field: sie unterminieren den Deflationismus als Rekonstruktion unserer normalen W-theoretischen Begriffe nicht. Sicher nicht in der schwachen (Tarskischen) Version, aber auch nicht in geWissen stärkeren Formen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Paradox Partee Vs Diskursrepräsentation Klaus von Heusinger, Eselssätze und ihre Pferdefüsse
Uni Konstanz Fachgruppe SprachWissenschaft Arbeitspapier 64; 1994
I 21
Diskursrepräsentation/Diskursrepräsentationstheorien/DRT//file change semantics/FCS/Heim/Kamp/Heusinger: (Heim 1982, 1983, Kamp (1981, mit Reyle: 1993) : These die Analyse soll über den einzelnen Satz hinausgehen. Anapher/DRT/FCS/Heim/Kamp/Heusinger: soll über die Satzgrenzen hinausreichen können.
NP: sind nicht Quantorenausdrücke, sondern eben anaphorisch. Sie können auch auf „virtuelle“ Objekte referieren.
file/Terminologie/Heim/Heusinger: die möglicherweise virtuellen Objekte des Diskurses.
Diskursreferent/Terminologie/Karttunen: wie Heims files. I 22
Anapher: anaphorische Beziehungen finden zwischen files statt und bestimmte Operatoren können die files binden oder ihnen eine bestimmte „Lebensdauer“ verleihen. Diskursrepräsentation/Heusinger: wird erst in der modelltheoretischen Deutung auf ein Modell abgebildet.
Def Bedeutung/FCS/DRT/Heim/Kamp/Heusinger: ist hier ein dynamischer Begriff, sie ist nicht die WB von Sätzen, sondern das informationsverändernde Potential von Sätzen. (Daher Terminologie: File change) NP: neu: diese sind hier Diskursreferenten (mit möglicherweise wechselnden Entsprechungen) und eher referentiell als quantifizierend. referentiell/Heusinger: auf bestimmte Eigenschaften bezug nehmend. quantifizierend/Heusinger/(s): nicht auf Eigenschaften bezug nehmend.
I 23
Diskursrepräsentationstheorie/Heusinger: Lösung: es tritt kein Anaphora-Paradox auf (da NP wie Pronomen als Diskursreferenten gedeutet werden) und das Problem der weiten Reichweite des Existenzquantors ist aufgelöst. Problem/VsDiskursrepräsentationstheorien: das Problem der Kompositionalität bleibt. Problem: die Texte können dann nur in ihrer Gesamtheit einen WW erhalten. Chrysippsätze/Heusinger: neu: das Konditional wird nicht als materiale Implikation, sondern als unselektive Allquantifikation über Fälle im Sinn von Lewis (1975) Adverbien der Quantifikation dargestellt.
I 24
Proportionsparadox/Partee/ParteeVsHeim/ParteeVsDiskursrepräsentationstheorie/Eselssatz/Heusinger:(Partee 1984): Problem (40) kann nur als (40a) dargestellt werden, das wird aber falsch, wenn von 6 Bauern fünf Bauern, die je einen Esel haben, diesen schlagen, während der sechste Bauer 10 Esel hat, die er alle gut behandelt. Problem: die Quantifikation über Fälle betrachtet nur Bauern-Esel-Paare.
I 25
Dynamische Logik/Groenendijk/Stokhof/Dekker/Heusinger: (Groenendijkt & Stokhof 1991, Dekker 1993): VsDiskursrepräsentationstheorie: geht wie diese von einem dynamischen Bedeutungsbegriff aus, der jedoch nicht in die Repräsentation eingebaut ist, sondern in einer neuartigen Deutung des bekannten logischen Inventars kodiert ist. Satzbedeutung: nicht mehr WB, sondern Beitrag zur Veränderung des Kontexts oder der Information.
relevante Information: ist die über die Belegung der Variablen.
Satzbedeutung: ist dann die Relation zwischen zwei Variablenbelegungen.
Diskursreferenten: gibt es hier nicht.
Dynamische Logik/Heusinger: wurde durch Computersprachen inspiriert.
I 42
EpsilonanalyseVsDiskursrepräsentation/VsHeim/VsKamp/Heusinger: hier werden NP nicht als Diskursreferenten auf der zusätzlichen semantischen Ebene der Diskursrepräsentationsstruktur eingeführt, sondern beziehen sich nach dem Auswahlprinzip direkt auf ausgewählte Objekte des Modells.

Part I
B. Partee
Mathematical Methods in Linguistics (Studies in Linguistics and Philosophy) New York 1990
Wissen Paradox Kanitscheider Vs Empirismus I 392
Teilchenhorizont/TH: generiert in den Urknall Modellen auch das Kausalitätsparadox: zwei Galaxien waren in der Vergangenheit so lange unverbunden, bis sich ihre TH berührten. Wenn sie dennoch innerlich völlig gleich beschaffen sind, müsste dies als ein Zufall angesehen werden.
I 394
Horizont/Kanitscheider: Frage, ob die Horizonte echte Erkenntnisgrenzen darstellen. Sie betreffen sicher nicht die theoretische Erkenntnis. Empirismus/Kanitscheider: die Beschränkung durch den Horizont ist keine ontologische.
VsEmpirismus: besitzt ein Modell einen Ereignishorizont, driften nach und nach alle Galaxien über die Grenze, die vorher einmal sichtbar waren, andererseits bleibt ein andres Objekt ewig sichtbar, weil dessen Geschichte bei Annäherung an den EH unendlich verzögert wird. Optisch eingefroren mit unendlicher Rotverschiebung. Für den Beobachter auf dem Objekt existiert dieses Phänomen jedoch nicht.
Umgekehrt gelangen beim Teilchenhorizont immer mehr Objekte in den Bereich des sichtbaren.
Das zeigt, dass beide Horizonte keine physikalischen Barrieren, sondern optische Grenzen sind.
I 395
Kanitscheider: eine Galaxie, die über den Horizont driftet, ändert nicht ihren ontologischen Status, nur ihren epistemischen. (>epistemisch/ontologisch). Damit wird auch der Begriff eines "Gesamtuniversums" sinnvoll, da die Grenzen der sichtbaren Welt nicht die Grenzen der Welt darstellen. Konstituiert wird der Ausdruck durch die Existenz eines kontinuierlichen gesetzesartigen Zusammenhangs.
Objekte außerhalb dieses Zusammenhangs müssen als unerforschbar aufgefasst werden. Für ihre Postulierung gibt es aber auch keinen Grund. Sie sind kein Wissenschaftliches Problem.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Wissen Paradox Stalnaker Vs Externalismus II 170
Externalismus/Stalnaker: dieser hatte erstaunlich paradoxale Konsequenzen: 1. Wenn das wir meinen, nicht im Kopf ist, können wir nicht Wissen, was wir meinen oder denken. Oder jedenfalls nicht die Autorität der ersten Person haben.
Anmerkung: nicht unbedingt: was folgt ist, dass der intrinsische Zustand nicht autoritativ ist, d.h. es folgt nicht, dass wenn der Kopf von jemand in einem intrinsischen Zustand ist, dass er dann eine bestimmte Überzeugung hat. D.h. aber nicht, dass er nicht die Autorität der ersten Person hat.
2. Der Externalismus bedroht die erklärende Rolle mentaler Zustände. Wir erklären das Verhalten von Leute damit, dass sie etwas glauben und wünschen.
Problem: wie können mentale Zustände kausal relevant sein, wenn sie selbst von etwas außerhalb abhängen?
VsExternalismus/Stalnaker: manche gestehen ihm Wahrheit zu, leugnen aber seine Signifikanz. Er würde nur zeigen, dass unsere normalen Begriffe ungeeignet zur Verhaltenserklärung seien. Das suggeriert, dass wir nur geringe Revisionen vornehmen müssten.
Lösung/manche: der Def "organismische Beitrag": das ist jene Komponente, die abhängig oder supervenient ist auf den internen Zuständen.
VsExternalismus/Revisionismus/Terminologie/Stalnaker: der revisionistische Einwand gegen den Externalismus macht eine positive und eine negative Behauptung.
a) negative Behauptung: Es kann keine Verhaltenserklärung geben, die nicht individualistisch (nicht-externalistisch) ist.
b) positive Behauptung: Obwohl die normalen psychologischen Begriffe nicht individualistisch sind, können sie so uminterpretiert werden, dass sie die Struktur der intentionalen Erklärung bewahren.
enger Inhalt/Stalnaker: ich untersuche zunächst ein ganz simples kausales Analogon zum engen Inhalt: einen "engen Fußabdruck".
Bsp normaler Fußabdruck: ist ein kausal-relationaler Begriff. Etwas ist ein Fußabdruck kraft der Weise, wie er verursacht wurde. Er ist nicht dem Sand intrinsisch.
Dagegen:
"Enger Fußabdruck"/Zwillingserde/ZE/Stalnaker: Bsp hier wurde ein Fußabdruck, der dem von Jones gleicht, zufällig durch eine Welle verursacht.
Pointe: damit ist etwas auf der ZE, das intrinsisch ununterscheidbar von einem Fußabdruck ist, kein Fußabdruck. Dann könnte ein Philosoph mit Sinn für griffige Formulierungen sagen:
"Externalismus": „Teile den Kuchen auf wie Du willst, Fußabdrücke sind nicht im Sand!“.
VsExternalismus: der Revisionismus könnte antworten, dass dies nur von alltagssprachlichen Begriffen gälte und diese für die Wissenschaft uninteressant seien. Wissenschaftlich zählten nur Zustände, die dem Sand intrinsisch seien.
Lösung/Revisionismus/VsExternalismus: der Begriff des engen Inhalts (hier: Bsp "enger Fußabdruck").
enger Begriff: hier ist der relevante Zustand unabhängig von der Kausalgeschichte.
Bsp enger Fußabdruck: ist ein fußförmiger Abdruck, wie auch immer verursacht. Dann könnten wir diejenige Komponenten isolieren, die dem Medium (hier: dem Sand) intrinsisch ist.
II 172
ExternalismusVsVs: Pointe: der neue Begriff ist immer noch ein relationaler! Bsp Enge Fußabdrücke hängen zwar jetzt nicht mehr von einer speziellen Ursache ab, sind aber immer noch abhängig von allgemeinen Ursachen, die dem Sand extrinsisch sind. Bsp Angenommen, normale Füße auf der ZE haben eine andere Form. Dann ist der Fußabdruck, der durch eine Welle verursacht wurde, nicht nur kein normaler Fußabdruck, sondern auch kein enger Fußabdruck. Dann ist der Abdruck im Sand eben gar nicht fußförmig. ((s) Nur wenn man die Form aus der aktualen Welt (WiWe) auf die ZE übertrüge).
Stalnaker: für diese Strategie gibt es noch viel alltäglicher Beispiele:
Dispositionsbegriff/Stalnaker: wir beginnen mit einer kausalen Interaktion, Bsp Wasserlöslichkeit, dann gebrauchen wir kontrafaktische Konditionale (KoKo), um eine stabile Eigenschaft zu erhalten, die das Ding hat unabhängig davon, ob es zur Interaktion kommt.
intrinsisch/Stalnaker: Wasserlöslichkeit mag eine rein intrinsische Eigenschaft sein, andere wieder nicht: Bsp Beobachtbarkeit hängt auch von den Fähigkeiten der Beobachter ab.
Enger Begriff/Stalnaker: Bsp Glauben mag eine enge Fassung des Begriffs von Wissen sein, in dem Sinn, dass die Abhängigkeit von speziellen Ursachen zwischen Tatsachen und Wissendem durch einen allgemeineren von Mustern von Kausalrelationen zwischen Tatsachen und internen Zuständen ersetzt wurde.
Variante:
Def enger Fußabdruck: "fußförmiger Abdruck" wird jetzt Referenz-festlegend definiert: er soll jetzt heißen, so geformt, wie Füße in der aktualen Welt (WiWe) geformt sind. Pointe: dann ist der von der Welle auf der ZE geformte Abdruck immer noch ein enger Fußabdruck.
intrinsisch: so, scheint es, haben wir einen rein intrinsischen Zustand des Sands isoliert.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Wissen Paradox Habermas Vs Foucault I 317
Wille zum Wissen/Foucault: greift in die Konstitution der wissenschaftlichen Diskurse ein. Er bestimmt das Ausnahme der Regeln, nach denen das Wahre von Falschen geschieden wird. (Macht). HabermasVsFoucault: die derart kaschierte Herkunft des Machtbegriffs aus dem metaphysik-kritischen Begriff des Willens zur Wahrheit und zum Wissen erklärt auch die systematisch zweideutige Verwendung der Kategorie »Macht«. Einerseits die Unschuld eines deskriptiv verwendbaren Begriffs, andererseits konstitutionstheoretischer Grundbegriff., denn der Analyse erst ihre Vernunft kritische Bedeutung verleiht.
I 318
HabermasVsFoucault: paradoxe Verbindung von positivistischen Einstellung und kritischen Anspruch.
I 320
Foucault These Macht- und Wissensformationen bilden eine unauflösliche Einheit.
I 321
HabermasVsFoucault: diese starke These lässt sich freilich nicht allein mit funktionalistischen Argumenten begründen. DF Beweis: HabermasVsFoucault: er müsste nachweisen, dass sich spezifische Machtstrategien in entsprechende Wissenschaftliche Strategien der Vergegenständlichung von alltagssprachlichen Erfahrungen umsetzen und damit den Sinn der Verwendung theoretischer Aussagen über derart konstituierte Gegenstandsbereiche präjudizieren.
HabermasVsFoucault: er hat diesen Ansatz später nicht mehr aufgenommen, sonst wäre ihm nicht verborgen geblieben, dass in den HumanWissenschaften objektivistische Ansätze in den siebziger Jahren längst nicht mehr das Feld beherrschen. Sie konkurrieren vielmehr mit hermeneutischen und kritischen Ansätzen.
I 322
HabermasVsFoucault: seine Genealogie tritt in einer verwirrenden Doppelrolle auf: einerseits empiristische Rolle einer Analyse von Machttechnologien, einerseits transzendentale Rolle der selben Analyse von Machttechnologien, die erklären sollen, wie wissenschaftlicher Diskurse überhaupt möglich sind. Das Zusammenzwingen des idealistischen Gedankens der transzendentalen Synthesis mit empiristischer Ontologie ist kein Ausweg aus der Subjektphilosophie: der Machtbegriff ist der Bewusstseinsphilosophie selber entnommen!
I 323
HabermasVsFoucault: er kehrt die Wahrheitsabhängigkeit von Macht kurzerhand in die Machtabhängigkeit von Wahrheit um! Die Macht wird subjektlos. HabermasVsFoucault: niemand entkommt jedoch den begrifflichen Zwängen der Subjektphilosophie schon dadurch, daß er an den Grundbegriffen Umkehrungsoperationen durchführt.
I 324
HabermasVsFoucault: seine Genealogie entpuppt sich genau als jene präsentistische, relativistische und kryptonormative Scheinwissenschaft, die sie nicht sein will! Sie endet in heillosem Subjektivismus.
I 325
HabermasVsFoucault: 1. unfreiwilliger Präsentismus 2. unvermeidlicher Relativismus einer Gegenwartsbezogenen Analyse, die sich selbst nur noch als kontextabhängiges praktisches Unternehmen verstehen kann. 3. willkürliche Parteilichkeit einer Kritik, die ihre normativen Grundlagen nicht ausweisen kann. (Foucault ist umständlich genug, das einzugestehen.
I 326
HabermasVsFoucault: auch der radikale Historist kann Machttechnologien und Herrschaftspraktiken nur im Vergleich miteinander und keineswegs jede einzelne als eine Totalität jeweils aus sich selber erklären.
I 327
HabermasVsFoucault: verfängt sich in genau der Selbstbezüglichkeit, die er bekämpft: die Wahrheitsansprüche werden nicht nur auf die Diskurse, innerhalb deren sie jeweils auftreten, eingeschränkt.
I 328
Auch die Grundannahme seiner Machttheorie ist selbst bzgl., sie muß die Geltung Grundlage auch der von ihr inspirierten Forschungen zerstören.
I 330
HabermasVsFoucault: Foucaults Konzept der Macht erlaubt einen solchen privilegierten Begriff der Gegenmacht (z. B. der Arbeiter) nicht. Jede Gegenmacht erweckt sich schon im Horizonte der Macht.
I 336
Er wehrt sich gegen eine naturalistische Metaphysik, die eine Gegenmacht verdinglicht. HabermasVsFoucault: aber deshalb muss er sich eben auch auf die Frage nach den normativen Grundlagen seiner Kritik ebenfalls der Antwort enthalten.
HabermasVsFoucault: undialektisch! Einebnung zweideutiger Phänomene - (Foucault gibt Schwächen früherer Werke zu).
Rorty II 27
HabermasVsDerrida, HabermasVsHeidegger/Rorty: »Subjektphilosophie«: verfehlter metaphysischer Versuch, das Öffentliche und das Private zu kombinieren. Fehler: zu denken, dass Reflexion und Introspektion das leisten könnten, was in Wirklichkeit erst durch die Ausweitung des Diskussionsrahmens und der Teilnehmer bewirkt werden kann.
II 30
Rede/Schrift/RortyVsDerrida: seine komplexe Argumentation läuft letztlich doch auf eine Stärkung der Schrift auf Kosten der Rede hinaus.
II 32
Sprache/Kommunikation/HabermasVsDerrida: Derrida verleugnet sowohl die Existenz eines »eigensinnig strukturierten Bereichs der kommunikativen Alltagspraxis« als auch eines »autonomen Bereichs der Fiktion«. Weil er beides verleugnet, kann er beliebige Diskurse nach dem Muster der poetischen Sprache analysieren. So braucht er Sprache nicht zu determinieren.
II 33
RortyVsHabermas: Derrida ist weder genötigt noch gewillt, »Sprache überhaupt« durch irgend etwas »determiniert« sein zu lassen. Derrida könnte mit Habermas uneingeschränkt darin übereinkommen, dass sich »die welterschließende Kraft der interpretierenden Sprache ihrerseits bewähren muss«, bevor sich Metaphern literarisch einbürgern und zu sozial nützlichen Werkzeugen werden. RortyVsHabermas: er scheint vorauszusetzen, man müsse zunächst X als Sonderfall von Y nachweisen, um X als Y zu behandeln. Als ob man nicht einfach X als Y behandeln könnte, um zu sehen, was passiert!
Dekonstruktion/Rorty: Sprache ist etwas, dass aus eigener Kraft wirksam werden, außer Kontrolle geraten, sich in den Rücken fallen kann, usw..
II 35
RortyVsDekonstruktion: nichts spricht dafür, dass die Sprache dies alles kann, außer dem Versuch, Derrida zu einem riesengroßen Mann mit einem riesengroßen Thema zu machen. Das Ergebnis einer solchen Lektüre ist nicht das Erfassen von Gehalten, sondern das Platzieren von Texten in Kontexten, das Ineinanderweben von Teilen verschiedener Bücher. Das Ergebnis ist ein Verschwimmen der Gattungsgrenzen. Das heißt aber nicht, dass Gattungen nicht »wirklich« seien. Das Verweben von Fäden ist etwas anderes, als die Annahme, die Philosophie habe »bewiesen« dass Farben wirklich »unbestimmt und ambivalent« seien.
Habermas/Rorty: fragt, weshalb Heidegger und Derrida noch jene »starken« Begriffe von Theorie, Wahrheit und System verfechten, die doch seit mehr als 150 Jahren der Vergangenheit angehören.
II 36
Gerechtigkeit/Rawls These: das »Rechte« hat Vorrang vor dem »Guten«. Rawls/Rorty: demokratische Gesellschaften müssen sich nicht mit der Frage nach der »menschlichen Natur« oder den »Subjekt« befassen. Solche Themen sind hier privatisiert.
Fundament/Rorty These: es gibt keinen archimedischen Punkt, von dem aus man alles übrige kritisieren kann. Keinen Ruhepunkt außerhalb.
RortyVsHabermas: braucht einen archimedischen Punkt, um Foucault für seinen »Relativismus« zu kritisieren.
Habermas: »die für Propositionen und Normen beanspruchte Geltung transzendentaler Räume und Zeiten »tilgt Raum und Zeit««.
HabermasVsDerrida: schließt Interaktion aus.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Wissen Paradox Lewis Vs Frege, G. Schwarz I 228
Prädikat/Eigenschaft/SchwarzVsLewis/VsFrege: Die Annahme, jedem Prädikat ließe sich eindeutig ein Name für eine entsprechende Eigenschaft zuordnen, ist aber nichts anderes als Freges unheilvolles Axiom V (Frege 1893/1903(1),§20). RussellVsFrege: Russells Paradoxie: Manchen Prädikaten wie Bsp „_ist eine Eigenschaft, die nicht auf sich selbst zutrifft“ entspricht keine Eigenschaft (>Heterologie). Prädikat/Eigenschaft/Lewis/Schwarz: In Lewis’ Metaphysik entspricht auch Prädikaten wie Bsp „_ ist eine Klasse“, Bsp „_ ist ein Teil von “ und Bsp „ist identisch mit_“ nichts, was mit einem singulären Term benannt werden kann.


1. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wissen Paradox Quine Vs Frege, G. Quine I 425
VsFrege: Tendenz zu Gegenstandsorientierung. Tendenz, Sätze Namen anzugleichen und dann Gegenstände zu setzen, die sie benennen sollen.
Quine I 209
Identität/Aristoteles/Quine. Aristoteles dagegen hat die Dinge richtig gesehen: "was immer von dem einen prädiziert wird, sollte auch von dem anderen prädiziert werden." QuineVsFrege: auch Frege in "Über Sinn und Bedeutung" falsch.
QuineVsKorzybski: nochmalige Verdoppelung: Korzybski "1=1" muss falsch sein, weil linke und rechte Seite der Gleichung räumlich verschieden! (Verwechslung von Zeichen und Gegenstand)
"a =b": Wenn man sagt, a=b ist nicht identisch, denn der erste Buchstabe des Alphabets kann nicht der zweite sein: Verwechslung von Zeichen und Gegenstand.
Gleichung/Quine: die meisten Mathematiker würden Gleichungen gerne so ansehen, als setzten sie Zahlen zueinander in Beziehung, die irgendwie gleich aber doch auch verschieden sind. Whitehead hat diese Ansicht einmal verteidigt: 2+3 und 3+2 seien nicht identisch, die unterschiedliche Reihenfolge führe zu unterschiedlichen Gedankenprozessen.(QuineVs) .
I 264
nach Russell "Propositionale Einstellungen": glaubt, sagt, bemüht sich, dass, macht geltend, ist überrascht, befürchtet, wünscht, usw...
I 265
Propositionale Einstellungen schaffen opake Kontexte, in die nicht hineinquantifiziert werden darf. (>) Man darf hier nicht einen sing Term durch einen gleichbezeichnenden Term ersetzen, ohne den Wahrheitswert in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch nicht einen allgemeiner Term durch einen gleichumfassenden. Auch Querverweise aus opaken Kontexten heraus sind verboten.
I 266
Frege: in einer Konstruktion mit einer propositionalen Einstellung darf ein Satz oder Terminus keine Wahrheitswerte, keine Klasse und kein Individuum bezeichnen, sondern funktioniert als "Name eines Gedankens" oder Name einer Eigenschaft oder eines "Individuenbegriffs". QuineVsFrege: ich lasse mich auf keinen dieser Schritte ein. Die Störung der Ersetzbarkeit verbiete ich nicht, sondern sehe darin nur einen Anhaltspunkt für eine nichtbezeichnende Funktion.

II 201
Frege betonte den "ungesättigten" Charakter der Prädikate und Funktionen: sie müssen durch Argumente ergänzt werden. (Bedenken gegen verfrühte Vergegenständlichung von Klassen oder Eigenschaften). QuineVsFrege: Frege hat nicht erkannt, dass man allg Term schematisieren kann, ohne dass man Klassen oder Eigenschaften reifiziert. Damals war die Unterscheidung zwischen Schemabuchstaben und quantifizierbaren Variablen noch unklar.
II 202
"so dass" ist ontologisch harmlos. Trotz der traurigen Geschichte der Verwechslung von allgemeinen Termini und Klassennamen, schlage ich vor, die Schreibweise für den harmlosen Relativsatz aus der Mengenlehre zu nehmen und zu schreiben:
"{x:Fx} und "ε" für die harmlose Kopula "ist ein". (Enthaltensein)
(Also die Umkehrung von "so dass").
Dann bestreiten wir einfach, damit auf Klassen Bezug zu nehmen!
Eigenschaften specken wir ab, sie werden wegen der wohlbekannten Vorteile der Extensionalität zu Klassen.
Die Quantifikation über Klassen begann mit einer Verwechslung des Allgemeinen mit dem Singulären.
II 203
Man erkannte später, dass nicht jedem allg Term seine Klasse zukommen könne, wegen der Paradoxien. Die Relativsätze (geschrieben als Terminusabstrakta "{x:Fx}") oder so dass Sätze konnten auch weiterhin in der Eigenschaft allgemeiner Termini ohne Einschränkung weiter fungieren, doch einigen von ihnen konnte man nicht gestatten, als Klassennamen eine Doppelfunktion auszuüben, während andere das konnten. Entscheidend ist, welche Mengenlehre man übernehmen will. Bei der Spezialisierung eines quantifizierten Ausdrucks darf eine Variable nicht durch ein Abstraktum wie "{x:Fx}" ersetzt werden. Ein solcher Schritt würde eine Prämisse der Form (1) voraussetzen, und das wäre eine höhere Form der Logik, nämlich Mengenlehre:
(1) (Ey)(y ={x:Fx})
Diese Prämisse sagt uns, dass es eine solche Klasse gibt. Und an diesem Punkt geht die Mathematik über die Logik hinaus!
III 98
Term/Terminologie/Quine: "Termini" hier als allgemeine absolute Termini, in Teil III einstellige Prädikate.
III 99
Termini sind niemals Sätze. Term: ist neu in Teil II, weil wir erst hier beginnen, Sätze zu zerlegen.

Zutreffen: Termini treffen zu.
Kentaur/Einhorn/Quine: "Kentaur" trifft auf jeden Kentauren zu und sonst gar nichts, also auf gar nichts, da es keine Kentauren gibt.
III 100
Zutreffen/Quine: Problem: "böse" trifft nicht auf die Qualität der Bosheit zu und auch nicht auf die Klasse der bösen Menschen, sondern nur auf jeden einzelnen bösen Menschen.
Term/Extension/Quine: Termini haben Extensionen, aber ein Term ist nicht die Bezeichnung seiner Extension.
QuineVsFrege: ein Satz ist nicht die Bezeichnung seines Wahrheitswertes (WW). ((s) Frege: "bedeutet" - nicht "bezeichnet").
Quine: Vorteil: dann müssen wir keine abstrakten Klassen annehmen.

VII (f) 108
Variablen/Quine: "F" usw.: nicht bindbar! Sie sind nur Scheinprädikate, Leerstellen im Satzdiagramm. "p", "q", usw.: stehen für ganze Aussagen, sie werden manchmal so angesehen, als brauchten sie Entitäten, deren Namen diese Aussagen sind.
Proposition: diese Entitäten werden manchmal Propositionen genannt. Das sind eher hypothetische abstrakte Entitäten.
VII (f) 109
Frege: alternativ: seine Aussagen benennen immer die eine oder die andere von genau zwei Entitäten: "das Wahre" oder "das Falsche". Die Wahrheitswerte. (Frege: Aussagen: Namen von WW.) Quine pro Frege: besser geeignet, um das Ununterscheidbare zu unterscheiden. (s.o.: Maxime, WW ununterscheidbar im propositionalen Kalkül (s.o. VII (d) 71).
Propositionen/Quine: wenn sie notwendig sind, sollten sie besser als Namen von Aussagen angesehene werden.
Alltagssprache/Quine: am besten kehren wir zur Alltagssprache zurück:
Namen sind eine Art von Ausdruck und Aussagen eine andere!
QuineVsFrege: Sätze (Aussagen) müssen nicht als Namen angesehen werden und
"p", "q" nicht als Variablen, die Entitäten als durch Aussagen benannte Entitäten als Werte annehmen.
Grund: "p", "q" usw. sind keine gebundenen Variablen! Bsp "[(p > q) . ~p] > ~p" ist kein Satz, sondern ein Schema.
"p", "q", usw.: überhaupt keine Variablen in dem Sinne, dass sie Werte annehmen könnten! (VII (f) 111)

VII (f) 115
Namen/QuineVsFrege: es gibt keinen Grund, Aussagen als Namen von Wahrheitswerten oder überhaupt als Namen zu behandeln.
IX 216
Induktion/Fregesche Zahlen: diese sind anders als die von Zermelo und von von Neumann gegen den Ärger mit der Induktion gefeit (zumindest in der TT), und mit ihnen müssen wir sowieso in NF arbeiten. New Foundations/NF: ist aber wesentlich eine Abschaffung der TT!
Problem: die Abschaffung der TT lädt einige unstratifizierte Formeln ein. Damit kann der Ärger mit der Induktion wieder auftreten.
NFVsFrege: ist andererseits befreit von dem Ärger mit der Endlichkeit, den die Fregesche Arithmetik in der TT berührte. Dort wurde ein UA gebraucht, um die Eindeutigkeit der Subtraktion zu gewährleisten. (Sonderzeichen)
Subtraktion/NF: hier gibt es kein Problem der Uneindeutigkeit, denn NF hat unendliche Klassen - vor allem ϑ - ohne ad hoc-Forderungen.

Ad 173 Anmerkung 18:
Sätze/QuineVsFrege/Lauener: benennen nicht! Daher können von ihnen keine Namen (durch Anführungszeichen) gebildet werden.
XI 55
QuineVsFrege/Existenzgeneralisierung/Modallogik/notwendig/Lauener: Lösung/FregeVsQuine: das ist ein Fehlschluss, weil in ungeraden Kontexten eine Verschiebung zwischen Bedeutung und Sinn stattfindet. Hier referieren Namen nicht auf ihren Gegenstand, sondern ihren normalen Sinn. Das Substitutionsprinzip bleibt nämlich gültig, wenn wir für „)“ einen synonymen Ausdruck einsetzen.
QuineVsFrege: 1. wir Wissen nicht, wann Namen gleichbedeutend sind. (Synonymie).
2. in Formeln wie Bsp „(9>7) u N(9>7)“ kommt „9“ sowohl innerhalb als auch außerhalb des MO vor. So dass durch existentielle Generalisierung
(Ex)((9>7) u N(9>7))
herauskommt und das ist unverständlich. Denn die Variable x kann in der Matrix nicht beide Male für das gleiche Ding stehen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Wissen Paradox Russell Vs Frege, G. Dummett I 59
RussellVs Unterscheidung Sinn/Bezug (Bedeutung/Referenz) (RussellVsFrege)
Stepanians I 44
Beweis/Frege/Stepanians: Frege stellte mit der Forderung nach Lückenlosigkeit und Strenge weitaus stärkere Anforderungen an Beweise, als seine mathematischen Zeitgenossen. Mathematik/VsFrege: die Mathematiker waren stärker an der Wahrheit interessiert als am erkenntnistheoretischen Status. Es reichten intuitiv einleuchtende Übergänge.
Stepanians I 87
Explizite Definition/Frege/Stepanians: muss zwei Bedingungen erfüllen 1. Freges Adäquatheitskriterium: Humes Prinzip muss aus ihr folgen. Die Rechtfertigung für dieses Prinzip ist, dass sich auf seiner Basis die Grundgesetze der Arithmetik(2) beweisen lassen müssen.
2. Die explizite Definition muss im Rekurs auf Begriffsumfänge das Problem meistern, an dem die Kontextdefinition scheitert: sie muss das Cäsar-Problem (s.o.) lösen.
I 88
VsFrege: Seine explizite Definition des Anzahlbegriffs löst das Cäsar-Problem nicht, sondern verschiebt es nur auf Begriffsumfänge. Lösung: wäre sie nur, wenn der Umfangsbegriff von vornherein ausschlösse, dass Cäsar ein solcher ist.
Lösung/Frege: setzt hier einfach voraus, dass die Kenntnis des Umfangsbegriff dies ausschließt.
Wertverlauf/Terminologie: = Begriffsumfang.
I 88
Begriffsumfang/Frege/StepaniansVsFrege/VsFrege/Stepanians: Freges eigene Auffassung von Begriffsumfängen wird sich als widersprüchlich erweisen! (s.u. Russellsche Paradoxie).
I 91
Begriffsumfang/Frege/Stepanians: war ein von Frege neu eingeführter logischer Gegenstand zur Lösung des Cäsar-Problems. Sie waren in der Begriffsschrift(1) noch nicht vorhanden. Frege muss sie begründen. Zusätzliches Axiom: "Grundgesetz V":
Der Umfang von F = der Umfang von G
bik
Alle Fs sind G und umgekehrt.
Russellsche Paradoxie/Antinomie/RussellVsFrege/Stepanians: Grundgesetz V erlaubt den Übergang von einer allgemeinen Aussage über Begriffe zu einer Aussage über Gegenstände, die unter F fallen - den Umfang von F.
Dabei wird vorausgesetzt, dass jeder Begriff einen Umfang hat, selbst wenn dieser leer sein sollte.
I 92
RussellVsFrege/Stepanians: zeigt, dass nicht alle in Freges Theorie definierbaren Begriffe einen Umfang: Begriffsumfang/BU/Frege/RussellVsFrege: da BU Gegenstände sind, muss die Frage erlaubt sein, ob ein Begriffsumfang unter den Begriff fällt, dessen Umfang er ist.
Wenn ja, enthält er sich selbst, sonst nicht.
Bsp der Umfang des Begriffs Katze ist selbst keine Katze.
Dagegen:
Bsp der Umfang des Begriffs Nicht-Katze enthält sich sehr wohl selbst, da er keine Katze ist.
Widerspruch: ein Begriffsumfang, der alle Begriffsumfänge umfasst, die sich nicht selbst enthalten. Enthielte er sich, dürfte er sich per definitionem nicht selbst enthalten, enthielte er sich nicht, müßte er sich per definitionem enthalten.
I 96
Gegenstand/Begriff/Frege/Stepanians: wir entdecken (auf rein logischem Wege) Gegenstände an Begriffen als deren Umfänge.
I 97
VsFrege/VsBegriffsumfang/Stepanians: die Idee des Begriffsumfangs beruht auf einer sprachlichen Täuschung (s.u.. Kap. 6 § 2). Das war Freges eigene Diagnose.
I 114
Satz/Behauptungssatz/Aussage/Bezeichnen/VsFrege/Stepanians: man hat Frege oft vorgeworfen, dass ein Behauptungssatz nichts bezeichnen will (einen WW als Gegenstand) sondern etwas behaupten will. FregeVsVs/Stepanians: bei Sätzen als Namen für Wahrheitswerte geht es eigentlich um Teilsätze, wobei diese Teilsätze einen Betrag zum WW des Satzgefüges (Gesamtsatz) leisten.
Satz/Behauptung/Behauptungssatz/Frege: (später, Funktion und Begriff(3), 22, Fn): der Gesamtsatz bedeutetF nichts.
Grundgesetze/Terminologie/Frege: (später): in den Grundgesetzen unterscheidet er terminologisch und grafisch zwischen satzartigen "Wahrheitswertnamen", die zur Findung des Wahrheitswert beitragen und "Begriffsschriftsätzen", die nichts bedeutenF, sondern etwas behaupten.


1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964
2. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle
Gottlob Frege Funktion und Begriff in: ders. Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen (Vandenhoeck) 1994.


Horwich I 57
RussellVsFrege/Cartwright: Russells Analyse unterscheidet sich von Frege, indem sie nicht Ungesättigtheit gebraucht. (1)
1. R. Cartwright, „A Neglected Theory of Truth“ , Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93 in: Paul Horwich (Ed.) Theories of Truth, Aldershot 1994

Newen I 61
Bedeutungsfestlegung/Bedeutung/Russell/Newen: zwei Arten sind möglich: a) synkategorematisch: gemäß dem Vorkommen in einem Satz.
b) kategorematisch; unabhängig vom Vorkommen in einem Satz.
Relationales Prinzip der Bedeutung: gilt für kategorematische Ausdrücke: die Bedeutung ist der Gegenstand (bzw. die Eigenschaft). Sie werden durch Bekanntschaft festgelegt.
I 62
RussellVsFrege: These: einfache Ausdrücke bedeuten das, was sie bezeichnen. synkategorematisch/Bedeutung/Russell. Bsp "und", "oder": ihre Bedeutung anzugeben heißt, de Bedeutung der Sätze anzugeben, in denen sie vorkommen. ((s) >Kontext, kontextuell).
kontextuell/Russell/Newen: synkategorematische Ausdrücke: ihre Bedeutung wird durch ihre Bedeutung in Schemata (Satzschema) angegeben.

Quine II 103
Russell: Klassen, sofern es welche gibt, müssen existieren, Eigenschaften bestenfalls bestehen (schwächer). Quine: das halt ich für willkürlich. In Russells Auseinandersetzung mit dem Begriff der Bedeutung kommt seine relative Gleichgültigkeit gegenüber dem Bestehens-Begriff (>Subsistenz) wieder zum Vorschein: Frege: dreifache Unterscheidung
a) Ausdruck,
b) was er bedeutet,
c) das, worauf er sich wenn überhaupt bezieht.
Das ist für Russell keineswegs natürlich.
RussellVsFrege: ~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?"
QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Step I
Markus Stepanians
Gottlob Frege zur Einführung Hamburg 2001

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Wissen Paradox Neale Vs Geach, P. Klaus von Heusinger, Eselssätze und ihre Pferdefüsse
Uni Konstanz Fachgruppe SprachWissenschaft Arbeitspapier 64; 1994
Heusinger I 17
Pronomen/Neale/Heusinger: (Neale 1990): das Pronomen wird durch eine bestimmte Kennzeichnung ersetzt, deren deskriptives Material nach syntaktischen Regeln gewonnen wird. (29) Ein Mann1 kommt. Er1 pfeift.
(29a) Ein Mann kommt. Der Mann der kommt, pfeift.
(29b) (Ex) [Mann (x) & Kommt (x)] & Pfeift(ix [Mann (x) & Kommt (x) ]).
Schreibweise: ix: Iotaoperator, drückt die Kennzeichnung aus. „dieses x“.
I 18
E-Typ-Analyse/Anapher/Pronomen/Heusinger: geht von der klassischen Nominalphrasensemantik (NP) aus, die die unbestimmte NP mit dem Existenzquantor und die bestimmte NP mit dem Iotaoperator deutet. Problem: die Einzigkeitsbedingung führt zu unerwünschten Lesarten (s.u.). Anaphora-Paradox/NealeVsGeach/Heusinger: wie (29) zeigt, hat der Existenzquantor in (29b) jetzt keine zu weite Reichweite mehr.
Lösung: sowohl das Antezedens als auch das anaphorische Pronomen werden nicht als referierende Terme sondern als (komplexe) Quantorenausdrücke gedeutet.

Neal I
St. Neale
Descriptions Cambridge 1993
Wissen Paradox Schiffer Vs Grice, P.H. Avramides I 56
Täuschung/SchifferVsGrice: das Erkennen der Sprecher-Intention durch den Hörer muss zumindest teilweise der Grund für die Reaktion sein – Problem: Unterscheidung primäre Intention: "mit" der etwas geäußert wird – sekundäre: "in" der etwas geäußert wird – primäre Intention, die Reaktion hervorzurufen ist wichtig – sekundär: Bsp "indem er a äußert, meint er b" – primär/(s): "mit a meint er x".
Avramides I 60
VsGrice: Gegen-Beispiel: Bsp Prüfung, Lernen, Erinnerung, Inferenz, Unbedachte Rede, Indifferenz in Bezug auf die Hörer-Reaktion, Anschuldigung – Lösung/Grice: "aktiver Glaube", bzw. Glauben, dass der Sprecher glaubt..“ (= aktivierter Glaube, nicht Abfragen von Lernstoff) - SchifferVs: Problem: Sprecher intendieren oft gar keinen Glauben beim Hörer – Problem: dann ist die Analyse nicht länger hinreichend – Lösung: für echte Kommunikation ist notwendig, daß Glaube nicht verursacht sondern begründet wird.
Schiffer I XIX
Ausdrucks-Bedeutung/intention based semantics/intentionsgestützt/SchifferVsIBS/intention based semantics/intentionsgestützt: setzt nicht nur Kompositionalität und Relationstheorie voraus, sondern setzt auch voraus, dass Verstehen/IBS: These: ist ein inferentieller Prozess (Schlussfolgerungen)
SchifferVs: das ist dubios. Das braucht wiederum propositionales Wissen, das man klarerweise nicht hat! ((s) In Bezug auf oder als „Glaubensobjekte“).
SchifferVsGrice: damit wird das ganze Unternehmen in Verruf gebracht.
Schiffer I 248
Sprecher-Bedeutung/SchifferVsGrice: hängt auch davon ab, dass der Sprecher selbst gewillt ist, sich entsprechend zu beschreiben. Und die komplexen Bedingungen aus (S) sind einfach nicht realistisch. Sie machen jede Äußerung zu einer Falschheit, wenn man im Schema „meinen“ durch "sagen" ersetzt. Paradox der Analyse/Schiffer: rächt sich hier: IBS kann vielleicht sagen was Bedeutung ist, aber damit deckt er niemandes Begriff von Bedeutung auf. Die IBS-Analyse kann ihr Analysandum nicht durch einen dass-Satz über eine propositionale Einstellung ersetzen.
IBS/Schiffer: natürlich geht es um eine Analyse von „S meint dass p“ und nicht um "x glaubt dass S meint, dass p". Dennoch kann das als Hindernis für eine reduktive Analyse gesehen werden.
Bsp "es schneit": ist irreduzibel semantisch.
Pointe: wir können hier letztlich alle Sprecher-Intentionen weglassen! Es ist nicht von Interesse, wenn es nicht hilft, die Basis zu liefern
I 249
Für die semantischen Merkmale der Ausdrücke der natürlichen Sprache. Ausdrucks-Bedeutung/SchifferVsIBS/SchifferVsGrice: die IBS hat viel zu sagen über Sprecher-Bedeutung, aber viel zu wenig (überraschend wenig) über Ausdrucks-Bedeutung. Und das hat seinen Grund, wie wir sehen werden.

Schiffer I 264
Schiffer: These: letztendlich ist es die Weise, wie wir Zeichen und Klänge gebrauchen - nicht-semantisch und nicht-psychologisch beschrieben - die unser semantisches Wissen erklärt (gegeben die begrifflichen Rollen unserer neuronale Begriffe). SchifferVsGrice: Problem: es bleibt dabei, dass wir dieses semantische Wissen nicht in nicht-semantischen Begriffen formulieren können.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
Wissen Paradox Chisholm Vs Harman, G. III 152
Wissen/Harman/Chisholm: These: wenn ich weiß, daß h wahr ist, weiß ich auch, daß jede Evidenz gegen h eine Evidenz gegen etwas Wahres ist. So weiß ich, daß sie irreführend ist. Dann sollte ich sie nicht beachten. Und sobald ich weiß, daß h wahr ist, bin ich in der Lage dazu. ChisholmVsHarman/Chisholm: das ist Paradox, weil ich nie in der Lage bin, jede künftige Evidenz außer Acht zu lassen.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Wissen Paradox Bubner Vs Hegel, G.W.F. I 44
BubnerVsHegel: verkürzt die konkrete Lebendigkeit der Platonischen Dialoge zur äußeren Reflexion, wegen seines eigenen starken Methodenverständnisses. Platons Dialoge lassen keine saubere Scheidung der philosophischen Aussage vom bildhaften Dekor zu.
Ihre Rätselhaftigkeit stehen zu lassen fordert die tätige Mitarbeit des bewussten Teilnehmers.
I 47
Die genaue Kenntnis der Methode fällt an keinem Punkt mit ihrer Ausübung derart in eins, dass kein Rest bliebe. Methode stellt bei Platon nie das Ziel dar, sondern dient der besseren Erkenntnis.
I 49
Andersheit/Hegel: das Andere ist zu nehmen als isoliert, in Beziehung auf sich selbst, abstrakt als das Andere. nicht von Etwas, sondern als das Andere an ihm selbst. d.h. das Andere seiner selbst. BubnerVsHegel: die Faszination des Wiedererkennens einer Grundform der eigenen Wissenschaft der Logik trägt Hegels Deutung weit über Platon hinaus.
Er liest in Platon eine Identität der Identität und Differenz hinein, die erst der deutsche Idealismus voll artikuliert hat.
I 72
Paradoxien/Bewegung/Zenon/Hegel: Hegel übernimmt Aristoteles’ Lösung: die eingeführte Distinktion zweier Aspekte bei Raum und Zeit, nämlich Kontinuität und Diskretion. Bubner: das ist aber unhistorisch, weil es Zenon noch nicht bewusst sein konnte.
Lösung: das von Aristoteles eingeführte Kontinuum lässt die unendliche Teilbarkeit von Raum und Zeit mit der Einheit derselben verträglich werden.
Hegel: "die Sichselbstgleichheit, Kontinuität ist absoluter Zusammenhang, Vertilgtheit alles Unterschieds, alles Negativen, des Fürsichseins.
Der Punkt ist hingegen das reine Fürsichsein, das absolute Sichunterscheiden und aufheben aller Gleichheit und Zusammenhangs mit anderem.
Diese beiden aber sind in Raum und Zeit in eines gesetzt, Raum und Zeit also der Widerspruch (!). Es liegt am nächsten, ihn an der Bewegung aufzuzeigen: Denn in der Bewegung ist auch für die Vorstellung Entgegengesetztes gesetzt.
BubnerVsHegel: hier entdeckt Hegel mehr, als die Übersetzung hergibt. Es ist anachronistisch, Zenon zum Dialektiker zu erheben.
Anachronismen sind aber der Preis für Strukturvergleiche, die philosophisch erhellend sind.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992
Wissen Paradox Wessel Vs Hegel, G.W.F. I 221
Identität/Hegel: verwarf den Satz "a = a". "Kein Gegenstand bleibt sich selbst gleich". WesselVsHegel: Fehler: Verwechslung von Wort und Gegenstand.
I 222 ...+... Z.
Zahlen/Wessel: in der Mathematik sind Zahlen Objekte, die durch Definition eingeführt werden. Sie existieren erst, wenn man Zeichen für sie einführt. Man unterscheidet zwar zwischen Ziffer und Zahl, aber ohne Bezeichnungen (Ziffern) existieren auch die Zahlen als abstrakte Objekte nicht.
Das führte dazu, dass man Zahlen und Zahlentermini häufig nicht unterscheidet.
Identität/Hegel: Bsp "Der Baum ist der Baum" drücke "nicht das Ansich desselben" aus, weil es ihn "nicht als ein in sich selbst Reflektiertes darstellt". (WesselVs).
Identität/WesselVsHegel: 3. Fehler Hegels: Identität und Verschiedenheit nicht als zweistellige Prädikate (Relation) sondern zum einen als Subjektterminus und zum anderen als einstelliges Prädikat anzusehen. Verschiedenheit ist einfach die Negation der Identität!
WesselVsHegel: hat auch Unrecht darin, dass er sich bei seiner Erörterung auf die triviale Identität a = a beschränkt. Diese Identität wäre als einzige wirklich überflüssig. Wir können aus ihr keine Schlüsse ziehen und keine Veränderung beschreiben.

I 365
Sein/Nichts/Hegel: versucht, den Begriff des "Werdens" durch die Wörter "Sein" und "Nichts" zu bestimmen,. WesselVsHegel: das ist zum Scheitern verurteilt: ohne jede Rückgriff auf das empirisch Gegebene lassen sich Veränderungstermini nicht einführen. (>Veränderung).
I 365/366
Ähnlich wie das Existenzprädikat lassen sich Veränderungstermini nicht rein logisch einführen. Empirische Vorstellung von Veränderung wird in der Logik bereits als bekannt vorausgesetzt. Z.B. werden Zeitbegriffe über Veränderung definiert.

I 366
Veränderung/Wessel: kann auf zweierlei Weise eingeführt werden, 1. mit Verwendung von Zeittermini - 2. ohne Verwendung von Zeittermini.
I 367
Problem: zwei Möglichkeiten: Merkmale an einem Gegenstand können sich modifizieren, oder ganz verschwinden bzw. neu entstehen. Dementsprechend kann man auch zwischen Übergangszuständen oder statischen Zuständen unterscheiden.
s(s~E(a) => sE(a)) ein Entstehen von a
s(sE(a) => s~E(a)) ein Vergehen von a
s(S~A => sA) ein Entstehen von sA
s(sP(a) => s -i P(a) ein Verlust des Merkmals P.
Paradox der Veränderung/Wessel: "ein sich verändernder Körper besitzt eine Eigenschaft p und besitzt sie gleichzeitig nicht".
dialektische Identität/Hegel/Wessel: logische Form:
es gibt eine Eigenschaft P derart, dass P(a1) u P(a2) gilt, und es gibt eine Eigenschaft Q derart, dass Q(a1) u -i Q(a2) oder -i Q(a1) u Q(a2) gilt. ((s) Etwas bleibt und etwas ändert sich).
Veränderung/Prädikat/Wessel: bisher haben wir das zweistellige Prädikat => betrachtet: etwas wird zu etwas anderem.
Es gibt aber auch das einstellige Prädikat llv (Pfeil nach unten) "etwas verändert sich" , "etwas wird wahr" oder unwahr.
Bsp "Das Wasser ist bewegt".
WesselVsHegel: daran wird klar, wie unbegründet die Entgegensetzung von Seins und Werdenstermini ist.
Veränderung/Ereignis/Prädikat/Wessel: mit dem Veränderungsprädikat sA => sB lassen sich nun Subjekttermini bilden: s(SA => sB). so nennt man Ereignisse!
((s) Ereignis: singulärer Term, der aus einem Prädikat für Veränderung gebildet ist).
Wessel: für solche Prädikate muss aber jeweils nachgewiesen werden, ob sie mit Subjekttermini dieses Typs verknüpfen darf.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Wissen Paradox Verschiedene Vs Hintikka, J. Cresswell II 40
W-Prädikat/Cresswell: These: wir sollten das semantische W-Prädikat mit dem W-Prädikat für indirekte Rede identifizieren: und zwar wegen der Existenz von Sätzen der folgenden Art: (18) Jeremy glaubte, daß der Satz den Miriam äußerte und der, den Mary andeutete, äquivalent wahr waren.
Problem: hier haben wir es auf jeden Fall mit Paradoxien zu tun und müssen damit umgehen.
Lösung/Hintikka: hat eine epistemische Logik entwickelt, die damit umgeht. Sie gilt aber nur in einer Gemeinschaft logisch allWissender Leute.
Richmond ThomasonVsHIntikka: eine solche Gemeinschaft kann nicht existieren, wenn Wissen so aufgefaßt wird.
Logische AllWissenheit/Cresswell: dann wird auf jeden Fall nur „daß0“ gebraucht.

Prior I 84
Vorwortparadox/Prior: (ähnlich wie Moore’s Paradox). Varianten: a) Vorwort b) einfach Buch als ganzes
Der Autor sagt im Buch dass p und er sagt in dem Buch, dass q und dass r usw.. und im Vorwort. dass entweder nicht p, oder nicht q oder nicht r usw... und das ist inkonsistent. Die gesamte Menge kann nicht zusammen wahr sein.
Das kann auch als GlaubensParadox formuliert werden.
Rationalität/Glauben/Hintikka: "Rationalität des Glaubens" soll Vorwort Paradox vermeiden.
MakinsonVsHintikka: es kann sehr rational sein, gleichzeitig widersprechende Glaubenseinstellungen zu vertreten.
I 85
Dabei kann es um Wahrscheinlichkeit gehen: es kann rational sein, zu glauben, dass zwei Dinge eher wahrscheinlich sind als ihre Nichtexistenz, aber ihr Zusammenvorkommen weniger wahrscheinlich als das Nichtvorkommen. VsHintikka: man sollte Rationalität nicht mit Konsistenz gleichsetzen!





Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Wissen Paradox Cartwright Vs Hume, D. I 10
Verursachung/Kausalerklärung/CartwrightVsHume: die Gesetze der Assoziation sind nicht hinreichend, um den Unterschied von effektiven Strategien (Bsp Malariabekämpfung) und ineffektiven zu erklären. Kausalgesetze: werden ebenso gebraucht.
Simpsons Paradox/Wahrscheinlichkeit//Statistik/Kausalerklärung/Cartwright: wurde von vielen Autoren als Gegen-Bsp zu probabilistischen Modellen der Verursachung gebraucht.
I 42
Humesche Welt/Cartwright: diese Art Beispiel (Figur 1) bringt dem Vertreter der Humeschen Welt Trost. ((s) D.h. Kausalgesetze wären hier überflüssig.). HumeVsKausalgesetze: die Vertreter lehnen sie ab, weil sie keinen unabhängigen Zugang zu ihnen haben. Sie halten sich für fähig, Assoziationsgesetze zu bestimmen, aber sie denken, dass sie nie die kausale Anfangsinformation haben werden, um Bedingung C ((s) ?) anzuwenden. Wenn sie Glück haben, brauchen sie dieses AnfangsWissen nicht: vielleicht leben sie in einer Welt, die keine Humesche Welt ist. ((s) denn dann wäre dieses Wissen irrelevant).
CartwrightVsHume: aber eine Humesche Welt könnte immer noch eine sein, in der Kausalgesetze aus den Gesetzen der Assoziation erschlossen werden könnten.
I 61
Kraft//Hume: es ist falsch zwischen einer Kraft und ihrer Ausübung zu unterscheiden. (Treatise of Human Nature, , Oxford 1978, S 311). CartwrightVsHume: genau diese scheinbare Unterscheidung brauchen wir hier!
Kausalkraft/Gravitationsgesetz/Cartwright: besagt dann, dass zwei Körper die Fähigkeit (power) haben, eine Kraft der Größe G m m’/r² (Sonderzeichen) zu produzieren, aber sie schaffen es nicht, sie auszuüben. (Weil andere Kräfte im Spiel sind).
Also sprechen die Gesetze nicht vom Verhalten der Körper, sondern von den Fähigkeiten, die sie haben.
Problem: so leicht lässt sich die Tatsachen-Sicht nicht aufgeben.

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954
Wissen Paradox Wessel Vs Intuitionismus I 239
WesselVsIntuitionismus: die Begrenzung der Negation auf eine spezifischen Bereich zerstört die Logik als selbständige Wissenschaft. Das kann man aber in einem universellen Regelsystem lösen. (s.u.).
I 269
WesselVsIntuitionismus: Hauptmangel: dass der universale Charakter der Logik bestritten wird. Unterschiedliche Logiken für endliche und unendlich de Bereiche. Auch die Vertreter der Mikrophysik (Quantenmechanik) propagieren unterschiedlichen Bereichslogiken.
I 270
Wessel: das hängt mit einer falschen Auffassung des Gegenstands der Logik zusammen: Logik/Wessel: eine spezielle Wissenschaft, die die Eigenschaften der Sprachregeln untersucht.
Wissenschaft: versteht unter dem Gegenstand der Logik (fälschlicherweise) irgendeinen außersprachlichen Gegenstand (z.B. Quanten, Elementarteilchen usw.)
WesselVs: Dilemma: das dieser betrachtete Gegenstand nicht unmittelbar der Anschauung gegeben ist, muss er sprachlich konstruiert werden. Dazu braucht man aber die Logik, zirkulär.
Negation/Intuitionismus/Wessel: die Intuitionisten verwerfen die Negation des klassischen Kalküls, sie sollten aber (unsere) nichttraditionelle Prädikationstheorie anwenden, die das Problem der Unentscheidbarkeit bereits berücksichtigt.
Bsp Frage, ob in der Entwicklung der Zahl π irgendwann eine bestimmte Zahlenfolge auftritt: hier gibt es drei Möglichkeiten:
1. Sie kann auftreten (A)
2. Sie kann nicht auftreten (B)
3. Es ist unmöglich festzustellen (C)
Angenommen, jemand behauptet A, dann sind zwei verschiedene Negationen möglich:
1. Die Behauptung von B
2. Die Erklärung, dass sie nicht richtig ist.
Negation/WesselVsIntuitionismus: verwechselt zwei verschiedene Arten von Negation: die aussagenlogische (äußere) und die Negation beim Operator des Zusprechens von Prädikaten (‹/--).
I 271
Intuitionisten/Logik/Wessel: akzeptiert, wie die meisten klassischen Logiker, die Bisubjunktion ~(s< P) ↔ (s ‹/--). Diese ist aber kein logisches Gesetz. Die Unterschiede zwischen der klassischen und der intuitionistischen Logik bestehen im Wesentlichen bei Negationen, die unmittelbar vor den Aussagenvariablen stehen.
Wir stellen jetzt einige Formeln gegenüber, wobei wir die Zeichenkombinationen verwenden, die eigentlich sinnlos sind:
-i p, ?p usw.
-i p: soll heißen ~(s ‹--) u ~(‹/--P).
I 272
in der klass. Logik gelten die de Morganschen Gesetze, die IntuitionistenVsDe Morgan: Vs 3. und 4. Gesetz . 3. ~(p u q) > ~p v ~q
4 ~(~p v ~q) > p u q.
Intuitionismus/Wessel: ist eine versteckt epistemische Logik: "Es ist beweisbar, dass p beweisbar oder dass ~p beweisbar ist".
WesselVs: dazu muss man aber erst über logische Basissysteme verfügen, die nicht von Empirie abhängig sind!
Epistemische Prädikate ("beweisbar") dürfen nicht mit logischen Operatoren verwechselt werden!
Die klass. Paradoxien treten zum Großteil auch in der intuitionistischen Logik auf.
I 273
Es gibt Beweise, die zeigen, dass es eine Zahl geben muss, aber die Zahl selbst nicht liefern! Bsp + Man muss kein Anhänger des Intuitionismus sein, um Beweis vorzuziehen, die konstruktiv die Zahl liefern.
I 274
MT5. es gibt eine Gruppe von im IAK beweisbaren Formeln, für die gilt: einige ihrer P-R sind in PT beweisbar und andere nicht Bsp p > ~p > ~p
p > ~q > (q > _p) ++
I 275
MT6. Es gibt eine Gruppe von im IAK beweisbaren Formeln, für die gilt; alle ihre P-R sind in PT nicht beweisbar. Bsp ~(p v q) > ~p u ~q,
~~(p u ~p)
WesselVsIntuitionismus: MT5 und MT6 zeigen, dass die Intuitionisten inkonsequent sind: wenn sie s ‹/--P und _(s ‹--P) identifizieren, müssten sie noch viel mehr von der klassischen Logik verwerfen.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Wissen Paradox Leibniz Vs Kant Frege III 31
Zahlen/LeibnizVsKant: hat denn auch die Beweisbarkeit der Zahlformeln behauptet. "Es ist keine unmittelbare Wahrheit, daß 2 und 2 4 sind. Vorausgesetzt, daß 4 bezeichnet 3 und 1. Man kann sie beweisen, und zwar so:
Definitionen: 1. 2 ist 1 und 1,
2. 3 ist 2 und 1
3. 4 ist 3 und 1.

Axiom: Wenn man gleiches an die Stelle setzt, bleibt die Gleichung bestehen.
Beweis: 2 + 2 = 2 + 1 + 1 = 3 + 1 = 4.
Also: nach Axiom: 2 + 2 = 4.


Leibniz I 83
Letztbegründung/LeibnizVsKant: macht den subjektphilosophischen Radikalismus nicht mit. Wie vor ihm Spinoza und nach ihm Hegel hat er von der seit Descartes unverzichtbaren Subjektreflexion aus einen nicht subjektiven Seinsgrund finden wollen, der sich in den Vernunftwahrheiten ausdrückt. Dafür reichen zwei Prinzipien aus:
1. Prinzip des Widerspruchs
2. das Prinzip des zureichenden Grundes. (Kann auf das Widerspruchsprinzip zurückgeführt werden).
Da außerdem das Identitätsprinzip aus der Sinneswahrnehmung eingesehen wird, dürfen wir den Prinzipien der Sachen selbst (also ihrer ontischen Realität) die in unserem Denken vorausgesetzte Vernunft (ihre Logizität) zuschreiben.
das ebenso panlogisch wie das System Hegels.
I 84
Im Universum und seinen Teilen ist so Logik niedergeschlagen und verkörpert. Metaphysik/Logik/Leibniz: daher lassen sich alle Beziehungen zwischen Wirklichkeiten phänomenalen wie metaphysischen in logischer Form ausdrücken.
Letztbegründung/LeibnizVsKant: nicht erscheint die Welt logisch, weil das Subjekt sie in der Logikform seines Denkens auffasst, sondern die Logikform des Denkens ist zwingend, weil die Welt sich als logisch verfasste zeigt.
Leibniz: dem Subjekt zeigt sich die Welt nun aber gerade nicht als Welt sondern als additive Reihe, als Aggregat.

I 128
Phänomen/LeibnizVsKant: darf nicht kantisch als vom Wesen getrennt aufgefasst werden! Vielmehr bildet der "mundus intelligibilis" die Grundlage für den "mundus sensibilis". Dieser ist auch keine Verdoppelung, sondern eine "Übersetzung".
Das Phänomenale ist das Substanzielle selbst, aber unter Bedingungen der Imagination, für die Räumlichkeit und Zeitlichkeit maßgeblich sind.
Ansich/Erscheinung/Leibniz/Josef König: ihr Verhältnis ist bei Leibniz ein dialektisches. Es entspricht wiederum genau dem Schema des "Übergreifenden Allgemeinen":
Das Ansich ist Gattung seiner selbst (!), des Ansich und seines Gegenteils, der Erscheinung. ((s) > „Das übergreifende Allgemeine“, >Paradoxien).
I 129
Damit ist nicht die Tatsache gemeint, dass die Erscheinung immer die Erscheinung eines Ansich ist, (was ja der Sinn des Wortes ist). KantVsLeibniz: denn dann könnte die Erscheinung ja immer noch verschieden von dem sein, dessen Erscheinung sie ist, und von daher wäre keine Kenntnis des Gegenstands möglich. (So sieht Kant das Verhältnis).
LeibnizVsKant: besteht darauf, dass die Erscheinung dasselbe ist wie das Ansich, das sich in der Erscheinung zeigt.
Die Welt tut das in der Perzeption. Dadurch vervielfältigt sie sich in zweifacher Hinsicht.
1. als Ganzes aber jeweils unter anderer Perspektive
2. sie erscheint räumlich als das Auseinandersein der verschiedenen Substanzen,
3. sie erscheint zeitlich als Abfolge verschiedener Perzeptionen.
Das System der Perzeptionen ist "wohl begründet", weil es nichts anderes ist als die sich selbst beschränkende Aktivität der ursprünglichen Kraft des Ansich.
Der Unterschied zwischen Ansich und Erscheinung ist der Unterschied des Ansich selber! Das ist die Totalität und das Prinzip seines Unterschieds.
I 130
Daher ist die Erscheinung nicht gegen das Ansich abgehoben, sondern eine Art desselben und als solche etwas durchaus Reales. Phänomenalität/Leibniz: die Weise, in der das Auszudrückende im Ausgedrückten enthalten ist. Jedes Ausgedrückte ist ein Phänomen. Es ist wohl begründet, weil das Ansich, indem es sich ausdrückt, das Phänomen ist, mit ihm identisch ist und es als erscheinendes Ansichseiendes begründet.
Das Phänomen ist der Realität nicht entgegengesetzt (VsKant) sondern gerade ihre spezifische Seinsweise im Vorgang der universellen Repräsentation.
Daher müssen auch alle Perzeptionen in allen einzelnen Substanzen einander entsprechen.

I 133
Bewegung/Leibniz: etwas tritt an den Platz von etwas anderem.
I 134
Das, was alle diese Plätze umfasst, heißt "der Raum". Dafür braucht man auch keine "absolute Realität" von Raum anzunehmen. Raum/Zeit/LeibnizVsKant: Inbegriff möglicher Verhältnisse, aber nicht als Anschauungsformen, sondern real ontologisch als Strukturen des Verhältnisses der materiell Ansichseienden zueinander.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993
Wissen Paradox Rorty Vs Kant I 166
Synthese/Synthesis/Kant/Rorty: Kant These: ein Objekt, etwas, auf das mehrere Prädikate zutreffen, ist immer das Ergebnis von Synthesis. RortyVsKant: Kants Konzeption des Erkennens hatte nicht die Wahrnehmung zum Modell. Unglücklicherweise verblieb er immer noch in einem cartesianischen Bezugsrahmen: er formulierte sie immer noch als Antwort auf die Frage, wie wir von inneren zum äußeren Raum gelangen können. Seine paradoxe Antwort lautete, dass der äußere Raum aus dem Material der Vorstellungen konstruiert werde. >Cartesianismus, >Dualismus.
I 169
Naturalismus/Rorty: das Nachdenken der Psychologen über Stimuli und Reaktionen. (Das ist nicht philosophisch, weil es nicht nach Ursachen sucht.) (RortyVsKant: verwechselt hier Grund und Ursache).
I 171
Kant/Rorty: sah ein, dass man das einzelne Urteil nicht mit der »Einzelheit eines sinnlich Gegebenen« gleichsetzen darf. RortyVsKant: er hätte dazu fortschreiten müssen, Erkenntnis als eine Relation zwischen Personen und >Propositionen aufzufassen. Dann hätte er den Synthesisbegriff gar nicht benötigt. Er hätte die Person als black box betrachten können.
I 173
Begriff/Rorty: wir möchten wissen, ob Begriffe Verbinder sind. VsKant: die Auskunft, sie könnten es nicht sein, wenn es nicht eine Vielzahl auf Synthesis wartender Anschauungen gäbe, hilft uns nicht weiter.
RortyVsKant: entweder Maschinerie (Synthesis) und Rohmaterial (Anschauungen) sind noumenal oder sie sind phänomenal.
a) sind die beiden phänomenal, so können wir uns ihrer bewusst sein (entgegen der Voraussetzungen der Deduktion). Sind sie
b) noumenal, so können wir nichts über sie Wissen, auch nicht die Aussagen der Deduktion!
I 174
Kopernikanische Wende/RortyVsKant: sie ist für uns nicht mehr attraktiv. Denn die Aussage, Erkenntnis notwendiger Wahrheiten sei verständlicher über gemachte als über vorgefundene Gegenstände, ist von der cartesianischen Annahme abhängig, dass wir zu unserer Aktivität des Machens privilegierten Zugang haben.
IV (d) 117
Verständlichkeit/Noumenon/Ding an sich/Kant/RortyVsKant/Rorty: bei ihm wird der Begriff des Noumenon unverständlich, dadurch, dass er sagt, ein Ausdruck sei dann sinnvoll, wenn er für einen geistigen Inhalt stehe, der die Synthese sinnlicher Anschauungen durch einen Begriff bildet. ((s) Durch die Synthese von Sinnlichen zum Geistigen).
VI 256
Ethik/Moral/RortyVsKant: es wird nie gelingen, seinen guten Vorschlag zur Verweltlichung der christlichen Lehre von der Brüderlichkeit der Menschen durch neutrale Kriterien zu begründen.
VI 257
Das liegt nicht daran, dass sie nicht vernünftig genug sind, sondern dass wir in einer Welt leben, in der es schlicht zu riskant, ja häufig irrsinnig gefährlich wäre, den Sinn für die moralische Gemeinschaft so weit zu fassen, dass er über die eigene Familie oder den eigenen Stamm hinausgeht . Es nutzt nichts, im Anschluss an Kant zu sagen "erkennt den Bruder im anderen": die Leute, die wir zu überreden versuchen, werden gar nicht verstehen.
Sie würden sich gekränkt fühlen, wenn wir verlangten, jemand, mit dem sie nicht verwandt sind, wie einen Bruder zu behandeln, oder einen Ungläubigen wie einen Gläubigen zu behandeln.
VI 263
Def "Supernaturalismus"/Santayana: die Verwechslung von Idealen und Macht. RortyVsKant: das ist der einzige Grund hinter Kants These, es sei nicht nur freundlicher, sondern auch vernünftiger, Fremde nicht auszuschließen.
RortyVsKant: Nietzsche hat ganz recht, wenn er Kants Beharren mit Ressentiment in Verbindung bringt.
VI 264
RortyVsNietzsche: völlig Unrecht hat er, wenn er das Christentum und Demokratie als Verfallserscheinung ansieht. Ihm ist mit Kant eine Vorstellung von "Reinheit" gemeinsam, die Derrida als "Phallogozentrismus" bezeichnet. Das gilt auch für Sartre:
Sartre: die vollkommene Synthese von An sich und Für sich gelingt nur, wenn man sich von dem Schleimigen, Klebrigen, Feuchten, Empfindsamen, Weibischen befreit.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
Wissen Paradox Mackie Vs Kierkegaard, S. Stegmüller IV 485
Religion/Glauben/Kierkegaard: zwei Möglichkeiten: 1. Jemand glaubt und ist daher auch nicht unendlich interessiert an allen anderen Fragen
2. Jemand steht in objektiver Betrachtung zum Glauben und ist dann nicht unendlich interessiert an der Entscheidung der Frage, ob Gott existiert.
Das Problem tritt so gar nicht zutage, da das wirkliche Problem eben in der Entscheidung liegt. (>Existentialismus mit seiner Betonung der Entscheidung geht auf Kierkegaard zurück).
Religion/Glauben/Kierkegaard/Stegmüller: die Frage nach der Wahrheit des Christentums (der Existenz Gottes) ist so, dass es einen Teil der Frage bildet, ob der Fragende tatsächlich unendlich interessiert ist an der Klärung.
IV 486
Stegmüller: Paradox: wer an der Wahrheit des Christentums interessiert ist, muss bereits von dieser Wahrheit überzeugt sein. MackieVsKierkegaard/Stegmüller: warum sollte das aber für z.B. den Islam oder den Buddhismus nicht gelten?
Wenn die Frage möglich sein soll, muss es auch möglich sein, sie negativ zu beantworten!
IV 487
Die Frage stellt sich jedem unabhängig vom Grad seines Interesses a) an der Frage, b) seines Engagements für eins der beiden möglichen Resultate. Wenn man das bestreitet, bestreitet man, dass es sich um eine Wahrheitsfrage handelt.
objektiv/Objektivität/Kierkegaard: blendet das Verhältnis des Fragenden zum Gegenstand aus.
subjektiv/Subjektivität/Kierkegaard: wer subjektiv fragt, reflektiert auf das Verhältnis des Subjekts zum Gegenstand.
Pointe: wenn nur das Wie dieses Verhältnisses in Wahrheit sei, dann sei auch das Individuum in Wahrheit, selbst dann, wenn es sich zur Unwahrheit verhielte.
Bsp der eine betet zu Gott obgleich er einen Götzen anbetet, der andere betet in Unwahrheit zu dem wahren Gott und betet daher in Wahrheit einen Götzen an.
Es geht nicht um Wahrheit oder Falschheit dessen, was man glaubt, sondern um die Art der gläubigen Beziehung.
IV 488
Das ist das "in der Wahrheit sein". Nur personales Interesse und Engagement. Intentionalität/MackieVsKierkegaard/Stegmüller: ist nur relationsähnlich!
IV 490
Kierkegaard/Stegmüller: argumentiert nicht zugunsten einer Position, sondern aus einer Position heraus.
IV 491
C. L. Stevenson: "Überredungsdefinition". Glaube/AnselmVsKierkegaard: sucht nach Begründung und Erkenntnis.
IV 492
MackieVsKierkegaard: dass man ein besonders starkes Engagement braucht, gerade um das Paradoxe zu glauben, ist eine irrige psychologische Ansicht, die von seinem eigenen Sokrates Bsp widerlegt wird. Es wäre ein erbärmlicher Gott (ähnlich wie der Pascals) der von uns ein so starkes Engagement forderte, etwas Paradoxes zu glauben.
IV 493
MackieVsExistenzialismus/Stegmüller: Plädoyer für nicht weiter begründete dramatische Entscheidungen. (Rührt von Kierkegaard her). HumeVsKierkegaard: hätte vermutlich gesagt, die Neigung, etwas absurdes zu glauben rühre daher, dass Verwunderung und Erstaunen so angenehme Gefühle sind.
Es ist falsch anzunehmen, dass irrationale Positionen sich nicht rational diskutieren ließen.

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
Wissen Paradox Priest Vs Kleene, St. C. Field II 145
Dialethismus/Priest/Paradoxa/Field: (Priest 1998): These der Satz des Lügners sowie seine Negation sind beide behauptbar (und auch ihre Konjunktion). Die Regeln der Logik sind abgeschwächt (>stärker/schwächer; >Stärke von Theorien), so dass dadurch nicht jede Behauptung behauptbar wird. Attraktivste Variante: baut auf Kleenes dreiwertiger Logik auf.
Dreiwertige Logik/Kleene/Priest/Field: Priest nimmt hier an, dass die gültigen Inferenzen die sind, die „korrekte Behauptung“ garantieren. Aber eine Behauptung ist nur korrekt, wenn sie einen der beiden höchsten Wahrheite in der Wahrheit-Tabelle hat.
Curry-Paradox: ist damit ausgeschlossen, denn das einzige Konditional in dieser Sprache ist das materiale Konditional.
materiales Konditional/Field: ist durch ~ und v definiert. Es unterstützt in der Logik von Kleene/Priest nicht völlig den modus ponens.
Lügner/KleeneVsPriest: (und andere „abweichende“ Sätze): haben Wahrheit-Lücken. Es gibt aber keine Wahrheit-Ballungen.
Abweichender Satz: Bsp Lügner-Satz, hat keine Wahrheit-Ballungen aber Wahrheit-Lücken.
Lügner/PriestVsKleene: (und andere abweichende Sätze): haben umgekehrt Wahrheit-Ballungen und keine Lücken.
Problem/Kleene: hier kann man keine Äquivalenz zwischen „p“ und „“p“ ist wahr“ aufstellen! Denn eine Wahrheit-Lücke in einem Satz „A“ zu behaupten, hieße zu behaupten: „~[wahr („A“) v wahr („~A“)]“ und das sollte äquivalent sein zu „~(A v ~A)“ aber ein Satz dieser Form kann bei Kleene niemals legitim sein.
WW-Lücke/logische Form/Field: eine Wahrheit-Lücke in einem Satz „A“ zu behaupten, hieße zu behaupten: „~[wahr („A“) v wahr („~A“)]“ und das sollte äquivalent sein zu „~(A v ~A)“.
Lösung/Priest: wenn „A“ ein abweichender Satz ist, ist das bei Priest eine korrekte Behauptung. Auch die Behauptung des Fehlens einer Wahrheit-Ballung in einem Satz „A“ wäre die Behauptung „~[(wahr („A „) u wahr(„~A)“]“ was äquivalent sein sollte zu „~(a u ~A)“. Kleene kann dieses Fehlen für abweichende Sätze nicht behaupten, Priest wohl.

Pries I
G. Priest
Beyond the Limits of Thought Oxford 2001

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Paradox Rorty Vs Kontrafakt. Konditional Putnam III 92
PutnamVsRorty: Bsp wenn ich meine, meine Küche habe einen Anstrich nötig, und mit niemandem darüber spreche, dann widerspricht mir auch niemand. Ist meiner Aussage dann nach Rorty wahr? Nach Auffassung der meisten Leser von Rorty würden meine Kulturgenossen mir in Bezug auf die Küche zustimmen, falls sie anwesend wären. >Kontrafaktisches Konditional. Doch die Berufung auf kontrafaktische Konditionalsätze ist von Rorty selbst abgelehnt worden. Man solle sich nicht auf "beobachtende Gespenster " berufen.
RortyVsKontrafaktisches Konditional.
III 93
Relativismus/Kontrafaktisches Konditional/KoKo/Putnam: da Rorty zu schwer zu interpretieren ist, wollen wir uns einen typischen Relativisten vorstellen, der kontrafaktische Konditionalsätze unbefangen benutzt, und meint, was in einer Kultur wahr ist, werde bestimmt von dem, was die Angehörigen der Kultur sagen würden. Meinungsverschiedenheiten gehörten dann nicht zum " normalen " Diskurs. Oder ein Satz habe einfach keinen Wahrheitswert. Gerade in der Unbefangenheit liegt das Problem. Wenn die Wahrheit über meinen Küchenanstrich davon abhängt, was meine Kulturgenossen sagen, fragt sich, was für diese Äußerungen maßgeblich ist.
Kontrafaktische Konditionalsätze/Putnam: neuere Analysen: zwei Faktoren sind bestimmend:
1. welche möglichen Situationen sind relevant,
2. was würde in diesen möglichen Situationen geschehen.
III 94
Dann ginge es also wieder darum, was von den Genossen als relevante Gesetze angesehen würde. Freilich dürften die Relativisten bestreiten, dass wir überhaupt eine Semantik der kontrafaktische Konditionalsätze benötigen.
III 94/95
Relativismus/Kontrafaktisches Konditional/Putnam: für die metaphysische Unschuld gilt das Gleiche wie für alle anderen Arten von Unschuld, ist sie erst einmal verloren, fällt es schwer, sie wiederzufinden. Hat man erst einmal erkannt, wie schwierig es ist, die Wahrheit eines kontrafaktischen Konditionalsatzes zu erklären, dann würde kaum jemand, der bei normalen Aussagen die Wahrheit für einen problematischen Begriff hält, der preisgegeben werden sollte, die kontrafaktische Wahrheit als unproblematisch hinstellen. PutnamVsRelativismus: nun wollen wir annehmen, unser typischer Relativist halte die kontrafaktische Wahrheit tatsächlich für unproblematisch. Das führt zur folgender Paradoxie: es ist ein Faktum unserer heutigen Kultur, dass in ihr keine philosophische Einigkeit herrscht, denn es gibt keine philosophische Einzeltheorie, die wir alle akzeptieren, und mit Sicherheit sind wir nicht allesamt Relativisten. Wenn die Mehrzahl meiner Genossen nicht zustimmen würde, dass der Relativismus zutrifft, dann trifft der Relativismus laut seiner eigenen Definition nicht zu!
Das wäre kein logischer, sondern ein empirischer Widerspruch.
Rorty selbst würde sagen, dass sein Wahrheitsbegriff gar nicht für den hermeneutischen Diskurs, sondern nur für den normalen gelten soll. Die Behauptungen des Relativismus wie des Antirelativismus seien daher weder falsch noch wahr (wie in einem normalen Diskurs).

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Wissen Paradox Millikan Vs Korrespondenztheorie I 6
Zeichen/Millikan: ich werde eine allgemeine Zeichentheorie auf Basis von Fregeschen Sinnen aber im Sinn von Peirce aufstellen, damit sollen konventionelle Zeichen, aber auch Gedanken abgedeckt werden.
Das hat eine wichtige Konsequenz:
Sinn/Sense/Millikan: ist das grundlegende intentionale oder semantische Merkmal, aber es ist nicht Referenz und auch nicht Intension. Es ist nicht einmal durch Intension festgelegt! Daher gibt es ein erkenntnistheoretisches Problem der Intentionalität:
Intentionalität/Millikan: These: wir können nicht a priori Wissen, was wir denken! Weil der Sinn nicht durch Referenz festgelegt ist! Das liefert eine Unterstützung des Realismus.
Gegebenes/Millikan: MillikanVsMythos des Gegebenen. Für zu einem falschen „Foundationalism“ der Erkenntnistheorie.
VsKorrespondenztheorie: damit wird auch die Korrespondenztheorie zurückgewiesen
I 7
und zwar nicht nur als „Test für Wahrheit“ sondern auch als „Natur der Wahrheit“. Jedenfalls nach einer populären Sichtweise. Das ist aber nicht ohne Paradoxien.
Wissen/Naturalismus/Millikan: die Fähigkeiten eines Wissenden sind ein Produkt Natur, wie der Wissende selbst. Wissen muss etwas sein, was man in der Welt tut. Es ist eine natürliche Relation zur Welt.
I 8
Kohärenz/Millikan: man wird erklären müssen wozu sie gut ist, wie sie uns hilft, nicht nur, was sie ist. Letztendlich geht das nur in einer Gesamttheorie über die Welt. „Neuer Empirismus“/Millikan: hat bisher nur die Hälfte seiner Aufgabe geschafft, er hat nicht geschafft, den Mythos des Gegebenen, der in der Bedeutungstheorie (BT) eingebettet ist, zu überwinden.
Realismus/Millikan: die Argumente VsRealismus sind sehr einfach:
VsRealismus: „um die Bedeutung eines Worts zu finden, muss man sehen, was seine Anwendung rechtfertigen würde, oder was eine Anwendung verursachen würde. Aber die Anwendung wird durch frühere Anwendungen gerechtfertigt! Und sie wurde verursacht durch frühere Überzeugungen! ((s) auch VsKausaltheorie, VsKorrespondenztheorie).
Korrespondenz: spielt also keine Rolle bei der Rechtfertigung oder der Kausalerklärung einer Äußerung. Also hat Korrespondenz nichts mit der Bedeutung von „wahr“ zu tun.
MillikanVsVs: das kann man genausogut auch umdrehen:
Korrespondenztheorie: pro: Korrespondenz ist in der Natur von Wahrheit involviert, weil für einen Satz wahr zu sein bedeutet, in bestimmter Weise einem Teil der Welt zu korrespondieren. Dass Korrespondenz keine Rolle in der Rechtfertigung einer Äußerung spielt, kann man genausogut so wenden: dass die Bedeutung nichts mit Rechtfertigung zu tun hat (!). (Millikan pro!).
Satzbedeutung/Bedeutung/Millikan: sind die spezielle Abbildungsfunktionen des Satzes Aber da wir Korrespondenz als Test für Wahrheit ablehnen, kann die Abbildungsfunktion nicht in Regeln im Kopf bestehen.
I 10
Es kann nicht der „Benutzer“ sein, der „annimmt“, dass seine Sätze die Welt so und so abbilden. Außerdem muss das „angenommen“ („sollte“) das die Bedeutung festlegt ein anderes „angenommen“ („sollte“) sein als das, wie man von einer Person „annimmt“ dass sie in Übereinstimmung mit der Erwartung anderer nach Regeln verhält. („verhalten sollte“). Abbildungsfunktion/Abbildung/Bedeutung/Millikan: die Fragen werden dann immer schwieriger: Welche Art Dinge sind das, die Sätze abbilden?, Welche Art von Abbildungsfunktionen sind involviert? Was ist das für ein „sollte“?
Wissen/Selbst/Bedeutung/Millikan: wenn etwas anderes als die Weise, wie ich selbst meine Äußerungen rechtfertige, meine Bedeutungen festlegt, wie kann ich dann erfassen, was ich selber denke?
These: Wir werden aufgeben müssen, dass wir das a priori Wissen! Wir Wissen auch nicht a priori, was wir meinen.
Subjekt/Prädikat/Kohärenz/Sprache/Welt/Millikan: Subjekt-Prädikat-Struktur: ich versuche zu zeigen, wie das Gesetz des Nichtwiderspruchs (SvW?) (das Wesen der Kohärenz) in die Natur passt. Dazu brauche ich Fregeschen Sinn als Hauptbegriff.
Wie man sich beim Wissen irren kann, so auch in der Bedeutung.

I 86
Intentionalität/Millikan: ist kein scharf abgegrenztes Phänomen. Sie ist nicht aus einem Stück. Sie hat allgemein damit zu tun, was Normal ist oder was eine Eigenfunktion ist. Nicht so sehr damit, was aktual ist. Intentionalität/Millikan. hat allgemein mit Abbildungsregeln zwischen Zeichen und Dingen zu tun.
>Korrespondenz: daher ist eine reine Korrespondenztheorie leer.
Def reine Korrespondenz/Korrespondenztheorie/Millikan: wäre eine, die behaupten würde, eine Korrespondenz wäre wahr allein weil es eine Abbildungsrelation gibt.
Das funktioniert nicht, weil es mathematisch unendlich viele verschiedene Abbildungsrelationen geben kann.
Dagegen:
Repräsentationen: sind nicht so ubiquitär und vielfältig.
I 87
Korrespondenztheorie/Millikan: damit sie nicht leer ist, muss sie erklären, was so speziell ist an den Abbildungsrelationen, die Repräsentationen auf das Repräsentierte abbilden. Abbildungsrelation/Millikan: muss mit realer Kausalität in realen Situationen zu tun haben, nicht mit logischer Ordnung.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Wissen Paradox Lewis Vs Kripke, Saul A. V 251/252
Ereignis/Kennzeichnung/Beschreiben/Benennen/Lewis: Ein Ereignis wird meist durch akzidentelle Eigenschaften spezifiziert. Auch wenn es sogar klar ist, was es bedeutete, es durch sein Wesen zu spezifizieren. Ein Ereignis trifft z.B. auf eine Kennzeichnung zu, hätte sich aber auch ereignen können, ohne auf die Beschreibung zuzutreffen.
Def Ereignis/Lewis: Ein Ereignis ist eine Klasse, die aus einer Region dieser Welt zusammen mit verschiedenen Regionen von anderen möglichen Welten (MöWe) besteht, in denen sich das Ereignis hätte ereignen können (weil Ereignisse immer kontingent sind).
Was der Beschreibung in einer Region entspricht, entspricht ihr nicht in einer anderen Region (einer anderen Welt).
Man kann nie ein vollständiges Inventar der möglichen Beschreibungen (Kennzeichnungen) eines Ereignisses erreichen.
1. Künstliche Beschreibung: Bsp "das Ereignis, das im Urknall besteht wenn Essendon das Endspiel gewinnt, aber die Geburt von Calvin Coolidge, wenn nicht", "p > q, sonst r".
2. Teils durch Ursache oder Wirkungen.
3. Durch Referenz auf den Ort in einem System von Konventionen Bsp Unterschreiben des Schecks.
4. Vermischung von wesentlichen und akzidentellen Elementen: Singen, während Rom brennt. Bsp Tripel Eigenschaft, Zeit, Individuum, (s.o.).
5. Spezifikation durch einen Zeitpunkt, obwohl das Ereignis auch früher oder später hätte vorkommen können.
6. Obwohl Individuen wesentlich involviert sein können, können akzidentell zugehörige Individuen herausgehoben werden.
7. Es kann sein, dass ein reiches Wesen eines Ereignisses darin besteht, zu schlendern, aber ein weniger fragiles (beschreibungsabhängiges) Ereignis könnte lediglich akzidentell ein Schlendern sein. ((s) Und es kann unklar bleiben, ob das Ereignis nun wesentlich durch Schlendern charakterisiert ist.)
8. Ein Ereignis, das ein Individuum wesentlich involviert, mag gleichzeitig akzidentell ein anderes Involvieren: Bsp ein bestimmter Soldat, der zufällig zu einer bestimmten Armee gehört. Das entsprechende Ereignis kann nicht in Regionen vorkommen, wo es kein Gegenstück zu diesem Soldat gibt, wohl aber, wenn es ein Gegenstück von dem Soldaten gibt, dieses aber zu einer anderen Armee gehört.
V 253
Dann wird die Armee akzidentell involviert, über die Weise ihres Soldaten. 9. Wärme: nicht-starrer Designator (nonrigid): (LewisVsKripke):
Nicht starr: Was immer diese Rolle hat oder was immer die und die Manifestation hervorbringt ist nicht starr.
Bsp Wärme hätte auch etwas anderes als Molekülbewegung sein können.
Lewis: In einer Welt, wo Wärmefluss die entsprechenden Manifestationen hervorbringt, sind heiße Dinge solche, die eine Menge Wärmefluss haben.
---
Schwarz I 55
Wesen/Kontextabhängigkeit/LewisVsKripke/SchwarzVsKripke: In bestimmen Kontexten können wir durchaus fragen, Bsp wie es wäre, wenn wir andere Eltern gehabt hätten oder einer anderen Art angehörten. Bsp Statue/Ton: Angenommen, Statue und Ton existieren beide genau gleich lang. Sollen wir dann sagen, dass sie es trotz ihrer materiellen Natur schaffen, stets zur selben Zeit am selben Ort zu sein? Sollen wir sagen, dass beide gleich viel wiegen, aber zusammen nicht doppelt?
Problem: Wenn man sagt, dass die beiden identisch sind, bekommt man Ärger mit den modalen Eigenschaften: Bsp Das Stück Lehm hätte auch ganz anders geformt sein können, die Statue aber nicht.
Umgekehrt:
I 56
Bsp Die Statue hätte aus Gold bestehen können, aber der Ton hätte nicht aus Gold bestehen können. Gegenstück Theorie/GT/Identität: Lösung: Die relevante Ähnlichkeitsrelation hängt davon ab, wie wir auf das Ding Bezug nehmen, als Statue oder als Lehm.
Gegenstück Relation: Kann (anders als Identität) nicht nur vage und variabel, sondern auch asymmetrisch und intransitiv sein. (1968(1),28f): Das ist die Lösung für
Def Chisholms Paradox/Schwarz: (Chisholm, 1967(2)): Bsp Angenommen, Kripke könnte unmöglich ein Rührei sein. Aber sicher könnte er ein wenig rühreiartiger sein, wenn er ein wenige kleiner und gelber wäre! Und wäre er ein bisschen mehr so, dann könnte er auch noch mehr so sein. Und es wäre seltsam, wenn er in jener Welt nicht wenigstens ein kleines bisschen kleiner und gelber sein könnte.
GT/Lösung: Weil die Gegenstückrelation intransitiv ist, folgt aber keineswegs, dass am Ende Kripke ein Rührei ist. Ein Gegenstück eines Gegenstücks von Kripke muss nicht ein Gegenstück von Kripke sein (1986e(3), 246).
I 57
KripkeVsGegenstück-Theorie/KripkeVsLewis: Bsp Wenn wir sagen „Humphrey hätte die Wahl gewinnen können“ reden wir nach Lewis eben nicht von Humphrey, sondern von jemand anderem. Und nichts könnte ihm gleichgültiger sein („he couldn’t care less“). (Kripke 1980(4), 44f). Gegenstück/Gegenstücktheorie/SchwarzVsKripke/SchwarzVsPlantinga: Die beiden Einwände missverstehen Lewis. Lewis behauptet nicht, dass Humphrey die Wahl nicht hätte gewinnen können, im Gegenteil: „er hätte die Wahl gewinnen können“ steht genau für die Eigenschaft, die jemand hat, wenn eins seiner Gegenstücke die Wahl gewinnt. Diese Eigenschaft hat Humphrey, kraft seines Charakters (1983d(5),42).
Eigentliches Problem: Wie macht Humphrey das, dass er in der und der möglichen Welt die Wahl gewinnt?
Plantinga: Humphrey hätte gewonnen, wenn der entsprechenden Welt (dem Sachverhalt) die Eigenschaft des Bestehens zukäme.
Lewis/Schwarz: Diese Frage hat mit den Intuitionen auf die sich Kripke und Plantinga berufen, nichts zu tun.
---
Schwarz I 223
Namen/Kennzeichnung/Referenz/Kripke/Putnam/Schwarz: (Kripke 1980(4), Putnam 1975(6)): These: Für Namen und Artausdrücke gibt es keine allgemeinbekannte Beschreibung (Kennzeichnung), die festlegt, worauf der Ausdruck sich bezieht. These: Kennzeichnungen sind für die Referenz völlig irrelevant. Beschreibungstheorie/LewisVsKripke/LewisVsPutnam/Schwarz: Das widerlegt nur die naive Kennzeichnungstheorie, nach der biographische Taten aufgelistet werden, die dem Referenten notwendig zukommen sollen.
Lösung/Lewis: Seine Beschreibungstheorie der Namen erlaubt, dass Bsp „Gödel“ nur eine zentrale Komponente hat: nämlich dass Gödel am Anfang der Kausalkette steht. Damit steht die Theorie nicht mehr im Widerspruch zur Kausaltheorie der Referenz (1984b(7), 59, 1994b(8), 313, 1997c(9), 353f, Fn22).
((s)Vs: Aber nicht die Kennzeichnung „steht am Anfang der Kausalkette“, denn das unterscheidet einen Namen nicht von irgendeinem anderen. Andererseits: „Am Anfang der Gödel Kausalkette“ wäre nichtssagend.)
Referenz/LewisVsMagische Theorie der Referenz: Nach dieser Theorie ist Referenz eine primitive, irreduzible Beziehung (vgl. Kripke 1980(4), 88 Fn 38), sodass wir, selbst wenn wir alle nicht semantischen Tatsachen über uns und die Welt wüssten, immer noch nicht wüssten, worauf unsere Wörter sich beziehen, nach der wir dazu spezielle Referenz-o-Meter bräuchten, die fundamentale semantische Tatsachen ans Licht bringen.
Wenn die magische Theorie der Referenz falsch ist, dann genügt nicht semantische Information im Prinzip, um uns zu sagen, worauf wir uns mit Bsp „Gödel“ beziehen: "Wenn die Dinge so und so sind, bezieht sich „Gödel“ auf den und den". Daraus können wir dann eine Kennzeichnung konstruieren, von der wir a priori Wissen, dass sie Gödel herausgreift.
Diese Kennzeichnung wird oft indexikalische oder demonstrative Elemente enthalten, Verweise auf die wirkliche Welt.
I 224
Referenz/Theorie/Namen/Kennzeichnung/Beschreibungstheorie/LewisVsPutnam/LewisVsKripke/Schwarz: Bsp unsere Bananen-Theorie sagt nicht, dass Bananen zu allen Zeiten und in allen möglichen Welten im Supermarkt verkauft werden. Bsp unsere Gödel-Theorie sagt nicht, dass Gödel in allen möglichen Welten Gödel heißt. ((s) >Deskriptivismus). (KripkeVsLewis: doch: Namen sind starre Designatoren). LewisVsKripke: Bei der Auswertung von Namen im Bereich von Temporal- und Modaloperatoren muss man berücksichtigen, was in der Äußerungssituation die Kennzeichnung erfüllt, nicht in der Welt oder in der Zeit, von der gerade die Rede ist (1970c(12), 87, 1984b(8), 59, 1997c(9), 356f).
I 225
A posteriori Notwendigkeit/Kripke/Schwarz: Könnte es nicht sein, dass Wahrheiten über Schmerzen zwar auf physikalisch biologischen Tatsachen supervenieren und damit notwendig aus diesen folgen, dass uns diese Beziehung aber nicht a priori oder durch Begriffsanalyse zugänglich ist? Die Reduktion von Wasser auf H2O ist schließlich nicht philosophisch, sondern wissenschaftlich. Schwarz: Wenn das stimmt, macht sich Lewis die Arbeit unnötig schwer. Als Physikalist müsste er nur behaupten, dass phänomenale Begriffe in nicht phänomenalem Vokabular analysierbar sind. Man könnte auch die Analyse von Naturgesetzen und Kausalität sparen. Er könnte einfach behaupten, diese Phänomene folgten notwendig a posteriori aus der Verteilung lokaler physikalischer Eigenschaften.
A posteriori notwendig/LewisVsKripke: Das ist inkohärent, dass ein Satz a posteriori ist, heißt, dass man Information über die aktuelle Situation braucht, um herauszufinden, ob er wahr ist. Bsp Dass Blair der tatsächliche Premierminister ist (tatsächlich eine a posteriori Notwendigkeit) muss man Wissen, dass er in der aktuellen Situation Premierminister ist,..
I 226
...was wiederum eine kontingente Tatsache ist. Wenn wir genügend Information über die ganze Welt haben, könnten wir im Prinzip a priori entnehmen, dass Blair der tatsächliche Premierminister ist. A posteriori Notwendigkeiten folgen a priori aus kontingenten Wahrheiten über die aktuelle Situation. (1994b(8), 296f, 2002b(10), Jackson 1998a(11): 56-86), s.o. 8.2)


1. David Lewis [1968]: “Counterpart Theory and Quantified Modal Logic”. Journal of Philosophy, 65:113–126.
2. Roderick Chisholm [1967]: “Identity through Possible Worlds: Some Questions”. Noˆus, 1:1–8.
3. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
4. Saul A. Kripke [1980]: Naming and Necessity. Oxford: Blackwell.
5. David Lewis [1983d]: Philosophical Papers I . New York, Oxford: Oxford University Press.
6. Hilary Putnam [1975]: “The Meaning of ‘Meaning’ ”. In [Gunderson 1975], 131–193.
7. David Lewis [1984b]: “Putnam’s Paradox”. Australasian Journal of Philosophy, 61: 343–377.
8. David Lewis [1994b]: “Reduction of Mind”. In Samuel Guttenplan (Hg.), A Companion to the Philosophy of Mind, Oxford: Blackwell, 412–431.
9. David Lewis [1997c]: “Naming the Colours”. Australasian Journal of Philosophy, 75: 325–342.
10. David Lewis [2002b]: “Tharp’s Third Theorem”. Analysis, 62: 95–97.
11. Frank Jackson [1998a]: From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis. Oxford: Clarendon Press.
12. David Lewis [1970c]: “How to Define Theoretical Terms”. Journal of Philosophy, 67: 427–446.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wissen Paradox McDowell Vs Kripke, Saul A. I 119
Bedeutung/McDowell: wir dürfen sie nicht "sozialpragmatisch" oder "kommunitaristisch" konstruieren. (hat Wittgenstein auch nicht). Sonst ist sie nicht mehr autonom. Ungezügelter Platonismus wäre hier ein Hang zum Okkulten.
Wittgenstein: hat nicht behauptet, dass Bedeutung nichts anderes wäre als Zustimmung oder Ablehnung durch die Gemeinschaft.
I 120
Kripkes Wittgenstein/McDowellVsKripke: kommt zu dem Ergebnis, dass es nichts gibt, was die Empfänglichkeit für die Forderung konstituiert, die die Bedeutung an uns stellt, statt dessen müssen wir die Rolle des Gedankens in unserem Leben mittels unserer Partizipation in der Gemeinschaft verstehen. Quietismus/Wittgenstein/McDowellVsKripke: dieser nimmt Wittgensteins Quietismus nicht wahr: seine Haltung, Probleme als unlösbar zu akzeptieren. Ablehnung einer konstruktiven oder doktrinären Ambition.

Wright I 264
McDowells Wittgenstein: möchte Fluchtweg aus der Debatte erschließen. Regelfolgen/Kripke: bei Wittgenstein: "Skeptisches Paradox": macht jede Möglichkeit zunichte, dass Regeln und Bedeutungen reale Einschränkungen umfassen.
Wright: Am Ende bleibt der Versuch, sich mit der Charybdis über Wasser zu halten.
McDowellVsKripke: Irrtum, die Zerstörung der Skylla (Platonismus, göttlicher Standpunkt) als Kern der logischen Auseinandersetzung über Regeln zu verstehen. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Zerstörung bloß um einen logischen Satz.
McDowell: Wittgensteins Anliegen war, zu zeigen, dass beide Hörner auf einer überhöhten Konzeption von Tatsache und Objektivität beruht.
Kripkes Wittgenstein/Wright: McDowell wird Kripke nicht in allen Punkten gerecht.
I 265
Es ist nicht klar, ob die skeptische Argumentation auf die Zerstörung der Skylla (göttlicher Standpunkt, Überbewertung der Regeln) beschränkt werden kann. "Skeptisches Paradox": 1. Schritt: Debatte über irgendeine Scheinbehauptung. Bsp dass ich in der Vergangenheit mit "+" formal Addition gemeint habe. Dann muss ich das gegen einen Skeptiker verteidigen.Nun sollte man folgern, dass auch dann, wenn ich diesen Streit verlöre, keinerlei Schlussfolgerung über die Realität von Bedeutungen, Regeln usw. absehbar wäre. Also wäre die Epistemologie von Behauptungen über Bedeutung unter dem Druck der Skepsis um nichts verständlicher als die Epistemologie der Vergangenheit oder der materiellen Welt oder des Fremdpsychischen es immer noch ist.
Das wäre jedoch ein Irrtum!
Tradition: beharrt auf der grundsätzlichen Unzugänglichkeit des Fremdpsychischen.
Daher muss die Auseinandersetzung mit Kripkes Skeptiker unter den Bedingungen kognitiver Idealisierung vor sich gehen.
Bsp Bei dem Versuch zu rechtfertigen, dass ich in der Vergangenheit mit "+" Addition meinte, wird mir die vollkommene Wiedergabe aller Aspekte meines mentalen Lebens zugestanden. Alle relevanten Tatsachen müssten sich ja in meinem Verhalten und mentalen Leben zeigen, und daher für mich greifbar sein.
Wenn ich nun trotzdem verliere, zeigt sich damit, dass es keine solchen Tatsachen gibt.
Daraus wird dann gefolgert, dass es auch keine Tatsachen mit Bezug darauf gibt, was ich in der Gegenwart meine! Und was irgend jemand in der Gegenwart meint! Und daher auch keine Tatsachen mit Bezug darauf, was irgend ein Ausdruck bedeutet! (> Bedeutung/McDowell).
I 266
Wright: In der Argumentation tritt keinerlei Überobjektivierung des Wesens der Regeln als Prämisse auf! Einzige Annahme: dass Tatsachen über meine früheren Bedeutungen in meinem Verhalten aufgetreten sein müssen.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Wissen Paradox Wright Vs Kripke, Saul A. Esfeld I 122
Inferentialismus/Ich Du Beziehungen/Brandom/Esfeld: Problem: auch eine Gemeinschaft könnte willkürlich sein. Die Tatsache der Zustimmung könnten mit dem Recht der Zustimmung verwechselt werden. Das wird manchmal VsKripke erhoben.
WrightVsKripke: früher: die Gemeinschaft ist selbst keine Autorität. (Heute nicht mehr vertreten).
McDowellVsWright: was immer uns richtig erscheint, ist richtig!. Das bedeutet aber nur, dass wir hier nicht über "richtig" sprechen können!
Lösung/Esfeld: Ich Du Beziehungen: sind symmetrisch:
I 123
das lässt Raum für die Möglichkeit, dass die Gemeinschaft als ganze irren kann. sozialer Holismus/Pettit: der Mensch ist in Bezug auf Denken und Regelfolgen davon abhängig, dass es andere Menschen gibt. (Und zwar geht es dann immer um Beziehungen einzelner Menschen zueinander).
VsKollektivismus: der annimmt, dass die Gemeinschaft als ganze einen Einfluss auf ihre Mitglieder ausübt. (>Methode/Wright).
I 124
Pettit: s.Holismus ist eine kontingente These über die tatsächlichen Praktiken von uns Menschen. Esfeld: unsere Rekonstruktion soll hingegen auf alle MöWe zutreffen.
privates Regelfolgen/Pettit: ist von ihm offengelassen worden! Man kann auch in Isolation weiterhin Mitglied einer Gemeinschaft sein.
sozialer Holismus/Esfeld: impliziert nicht, daß eine Person, die in Isolation gerät, keine Überzeugungen mehr hat!
I 125
Dennoch ist der Begriff des "richtigen" Folgens dann nicht mehr anwendbar. Pointe: wenn die Gepflogenheiten der Gemeinschaft erst einmal internalisiert sind, könne man argumentieren, daß wirkliche Rückmeldung nicht mehr unerläßlich ist!
D.h. es gibt eine metaphysische Möglichkeit, daß die Konstituenten eines S (holistischen Systems) nicht länger von anderen Individuen ontologisch abhängig sind!
Bsp radikaler Robinson, der das ganze Leben in Isolation verbringt:
Kripke: ist liberal in Bezug auf einen solchen Fall. Wir könnten ihn in unsere Gemeinschaft aufnehmen und unsere Kriterien auch auf ihn anwenden. (s) Aber auch umgekehrt?
I 126
EsfeldVsKripke: wir können hier nicht so liberal sein. Es ist auch fraglich, ob die Behauptbarkeitsbedingungen für Regelfolgen wirklich erfüllt sind. Man kann vertreten, daß aich Kripkes Position direkte oder indirekte Interaktion einschließt. Privates Regelfolgen/Esfeld: weder die Wahrheitsbedingungen noch die Behauptbarkeitsbedingungen sind erfüllt.

Wright I 264
Kripkes Wittgenstein/Kripkenstein/Regelfolgen/Kripke: bei Wittgenstein: "Skeptisches Paradox": macht jede Möglichkeit zunichte, dass Regeln und Bedeutungen reale Einschränkungen umfassen. Wright: Am Ende bleibt der Versuch, sich mit der Charybdis über Wasser zu halten. (Def "regelskeptische Charybdis ": Auffassung, nach der es überhaupt keine objektiven Erfordernisse gibt, die durch Regeln erzeugt werden, sondern ausschließlich natürliche uneingeschränkte menschliche Fähigkeiten . Also keine "allgemeine wirkliche Objektivität".)
I 265
Quietismus/Kripkes Wittgenstein/Wright: ist auf jeden Fall dem Quietismus verpflichtet: denn der Irrealismus (dass es keine Tatsachen bezüglich irgendwelcher Regeln gibt) muss sich zu einem umfassenden Irrealismus aufblasen.
I 266
Dann gibt es nirgendwo einschlägige Tatsachen in der Sache. Wenn es keine gehaltvollen Tatsachen gibt über das, was Sätze sagen, dann gibt es auch keine Tatsachen darüber, ob sie wahr sind, oder nicht. Ein Irrealismus der Bedeutung muss also einen Irrealismus der Wahrheit nach sich ziehen.
WrightVsKripke: das ist allerdings angreifbar: Es ist jedoch kein Irrtum der Sublimierung (auf eine höhere Ebene heben) der Regeln. Wenn irgendetwas ungeschützt ist gegen das skeptische Paradox, dann ist es ein humanisierter Platonismus nicht weniger als die überobjektivierte Version.
McDowells Skylla gehört gar nicht zur Szene der Kripkeschen Dialektik. Sie könnte höchstens auftauchen wenn dem Gegner ein Standpunkt verweigert wird. Damit würden dann aber die Behauptungen in der ersten Person als inferentiell dargestellt , Aber es ist ja doch so, dass das Wissen um frühere Bedeutungen zum größten Teil nicht inferentiell ist und keinerlei klar erkennbare Epistemologie besitzt.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
Wissen Paradox Schiffer Vs Kripke, Saul A. I 175
Kripkes Wittgenstein/Kripkenstein/SchifferVsKripke: Paradox/Schiffer: Lösung: normalerweise, indem man zeigt, dass einer der Sätze zurückgewiesen werden muss.
Kripkes Wittgenstein/Schiffer: stellen wir so kanonisch dar:
(P1)
(1) Gestern meinte Clem Addition statt Quaddition mit „plus“. (2) Aber es gibt nichts in Clems Vergangenheit, das feststellen könnte, dass er das eine anstelle des anderen meinte, es gibt einfach keine Tatsache.
(3). Aber (1) und (2) sind inkompatibel: wenn es keine Tatsache gab, die es festlegte, dann ist es nicht so, dass er in der Vergangenheit Addition statt Quaddition meinte.
(P2) Dasselbe für die Gegenwart.
I 176
Schiffer: wenn (P1) und (P2) paradox sind, dann auch (P3):
(1) Clem glaubt, dass es Löwen in Afrika gibt
(2) Aber es gibt nichts in Clems Vergangenheit, das festlegt, dass er das glaubt. Es gibt keine Tatsache des Glaubens über Clem, die das festlegt.
(3) Weil (1) und (2) inkompatibel sind, ist es nicht der Fall, dass er glaubt, dass es Löwen in Afrika gibt.
((s) Unterschied zu Kripkes Wittgenstein: dort heißt es in (3), dass er entweder Addition oder Quaddition glaubt (wobei Quaddition eine beliebige Abweichung sein kann). Aber in (P3) heißt es, dass er nicht glauben kann, dass es Löwen in Afrika gibt, und das müsste Clem selbst auffallen.). Also dass es nicht möglich ist, überhaupt eine Einstellung zu haben ist etwas anderes als die Unmöglichkeit den genauen Inhalt der Einstellung zu ermitteln).
Schiffer: auch hier kann man sagen, dass es weder eine „reduzierbare“ noch eine „irreduzible“ Tatsache gibt.
Pointe: wenn es für (P3) eine Lösung gibt, könnte sie auch für Kripkes Wittgenstein genutzt werden. Wie sähe die Lösung aus?
„direkte Lösung“/Kripkes Wittgenstein: wäre letztlich doch eine physikalistische Reduktion. Die viele wollen. Aber die ist unmöglich. Wir können Meinen nicht reduzieren.
Tatsache/Schiffer: wenn wir hier von Tatsache reden, dann von der nicht-pleonastischen, ontologisch ernstzunehmenden Tatsache, die es aber für Kripkes Wittgenstein nicht gibt.
Kripkes Wittgenstein/Lösung/Schiffer: sowohl (2) als auch (3) sind zweideutig im Hinblick auf „Tatsache“, sie kann hier pleonastisch oder nicht-pleonastisch gelesen werden.
pleonastisch: hier ist (3) wahr und (2) falsch: Clem meinte Addition und glaubt dass es Löwen in Afrika gibt, also ist es eine Tatsache, dass er das tut. ((s) im „überflüssigen“ , nicht-ontologischen Sinn von „Tatsache“.)
nicht-pleonastisch: hier ist (2) wahr und (3) falsch: es gibt in der Tat keine objektive sprach-unabhängige Tatsache, die festlegt, dass Clem das und das meint oder glaubt.
Nonfaktualismus/Lösung: es gibt keine Eigenschaft die ontologisch oder begrifflich von dem Prädikat getrennt und durch es ausgedrückt wird.
I 177
Glaubens-Prädikat/propositionale Einstellung: Bsp „meint mit „plus“ die Addition“ Bsp „glaubt, dass Löwen in Afrika sind“. SchifferVsKripke/Kripkes Wittgenstein: daraus, dass es keine nicht-pleonastische Tatsache in Bezug auf Glauben und Meinen gibt, folgt nicht, dass man nichts meinen kann.
Fazit/Schiffer:
(a) Clem meint Addition und glaubt, dass Löwen in Afrika sind.
(b) die Sätze über Clems Meinen und Glauben sind nicht reduzierbar auf Sätze ohne semantisches, Intentionales oder mentalistisches Vokabular. (Sie sind irreduzibel intentionalistisch).
(c ) es gibt keine nicht-pleonastische, ontologisch ernstzunehmende Tatsache oder Eigenschaft in Bezug auf Meinen oder Glauben, die zu dem Prädikat „meint Addition“ oder „glaubt, dass Löwen...“ in der Beziehung steht, wie der Name „Greta Garbo“ zu Greta Garbo.
Schiffer: das macht den Weg frei für den ontologischen Physikalismus.
VsSchiffer: man könnte einwenden: Bsp Clem starb gestern nachdem er 50 Jahre lang „plus“ gebraucht hat. Nun haben wir eine kompletten Tonfilm seines Lebens zusammen mit vollständigen Aufzeichnungen über sein neurophysiologisches Leben und seinen Bewusstseinsstrom.
I 178
Dann können wir zwei empirisch adäquate Hypothesen formulieren, die sich gegenseitig ausschließen: 1. Clem meinte Addition, 2. Clem meinte Quaddition. Das ist doch ein Rätsel oder? SchifferVsVs: das ist allerdings ein Rätsel. Hier habe ich noch eins: es gibt auch zwei empirisch adäquate Hypothesen über mich selbst, eine dass meine Sinneserfahrungen von physischen Objekten stammen 2. dass sie von Descartes bösem Dämon verursacht werden ((s) > Gehirne im Tank). Dennoch glaube ich an physische Gegenstände.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Wissen Paradox Schulte Vs Kripke, Saul A. Wittgenstein VI 160
Kripkes Wittgenstein/Kripkenstein/Schulte: Kripke ist der Ansicht, Wittgenstein selbst benutze das Paradox , dass man den Wegweiser auch in jeder beliebigen Umkehrung deuten könne zur Fundierung seiner "skeptischen Einstellung". (>Rorty, >Wright, >McDowell). In letzter Konsequenz würde dann das Reden von Übereinstimmung und Widerspruch sinnlos, da keine Möglichkeit ausgeschlossen werden kann.
SchulteVsKripke/Kripkes Wittgenstein/Schulte: das "Paradox" ist jedoch Ausdruck eines Missverständnisses der Beziehung zwischen Regel und Handlung: es ist falsch, die Handlung als Interpretation einer Regel aufzufassen.
Interpretation: freilich lässt sich jede Regel in beliebiger Weise interpretieren.
Handlung: nach Regeln ist dagegen ein Handeln im Rahmen einer bestimmten Praxis. Hier gibt es Abrichtung und Kontrolle, daher auch richtig und falsch.
Wäre das Handeln ein Interpretieren, brauchte es keine Spiele als Institution zu geben! Dann könnte man jedesmal von neuem mit einer Deutung beginnen.
Das hieße jedoch, die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen, denn nur im Spiel hat die Regel einen Witz.

Schulte I
J. Schulte
Wittgenstein Stuttgart 2001

Schulte II
J. Schulte
U. J. Wenzel
Was ist ein philosophisches Problem? Frankfurt 2001

Schulte III
Joachim Schulte
"Peter Frederick Strawson"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
Wissen Paradox Wessel Vs Lewis, C.I. System SI/CL.Lewis/Wessel: hier sind alle Axiome Tautologien und die Schlussregeln vererben den tautologischen Charakter.
Aber: p -> (q -> p) nimmt bei p = 3 und q = 3 den nichtausgezeichneten Wert 4 an, ist also nicht herleitbar und damit kein Theorem von SI:
Ebenfalls kein Theorem: ~p -> (p -> q).
Die "klassischen" Paradoxien sind vermieden, aber:
~p u p -> q und
q > ~(~p u p) ist beweisbar! ((s) andere Darstellung von Widerspruch bzw. unmöglicher Aussage)
Also:
1. Aus einem Widerspruch folgt eine beliebige Aussage
2. Eine logisch wahre Aussage folgt aus einer beliebigen. ((s) durch SI ausgeschlossen)
da in der ursprünglichen Variante von SI ein Widerspruch ~p u p als eine unmögliche Aussage definiert wurde und dessen Negation als notwendige, kann man umformulieren:
I 131
modal: 1. aus einer Unmöglichen folgt jede beliebige,
2. eine notwendige Aussage folgt aus jeder beliebigen. ((s) durch SI ausgeschlossen)
(>"Paradoxien der strikten Implikation").
Implikation/WesselVsLewis(Cl.): hat die Paradoxien nicht befriedigend gelöst.
Er sah zwar die Notwendigkeit eines inhaltlichen Zusammenhangs, präzisierte diesen aber nicht. (s.u.: gleiche Variablen müssen zweimal auftauchen!).
Lewis: neu: bei A > B ↔ ~(A u ~B) dürfe "A u ~B" nicht nur nicht gelten, sondern müsse unmöglich sein.
I 131
WesselVsLewis,CL.: dieser versucht, die Folgebeziehung durch modale Termini zu definieren. A -> A = def ~M(A u ~B).
1. Das ist zirkulär: eine Definition der Folgebeziehung ist nötig, um modale Termini überhaupt erst einführen zu können.
2. Die Paradoxien aus Principia Mathematica sind zwar ausgeschlossen, nicht aber die "klassischen". (Ajdukiewicz/(s) EFG bzw. wahre aus beliebiger).
3. Die strikte Implikation wird als Operator verstanden. So kann sie aber in beweisbaren Formeln der Aussagenlogik niemals vorkommen!.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Wissen Paradox Schwarz Vs Lewis, David Schwarz I 31
Personale Identität/SchwarzVsLewis: sein Kriterium ist nicht präzise und liefert in interessanten Fällen keine Antwort. Bsp Kontinuität nach Gehirnoperation usw. Aber das will Lewis auch nicht. Unser (vager) Alltagsbegriff soll nur explizit gemacht werden. Beamen/Teleportation/Verdopplung/Lewis: das alles wird von seiner Theorie erlaubt.

Schwarz I 60
Identität/Lewis/zentrierte Welt/MöWe/Schwarz: mein Wunsch, jemand anderer zu sein, bezieht sich vielleicht nicht auf die ganze Welt, sondern nur auf meine Lage in der Welt. Bsp Zwillingserde/Schwarz: einer von beiden Planeten wird morgen gesprengt, den beiden Möglichkeiten (dass wir auf dem einen oder dem anderen sind) entsprechen aber nicht zwei Welten! Detailkenntnis würde nicht helfen herauszufinden, wo wir sind, da beide gleich sind. ((s) also keine „zentrierte Welt“). Eigentlich wollen wir Wissen, wo wir selbst uns in dieser Welt befinden. (1979a(1),1983b(2),1986e(3):231 233).
SchwarzVsLewis: sagt zu wenig über diese perspektivischen Möglichkeiten. Es reicht hier nicht, mehrere Gegenstücke (GS) in einer Welt zuzulassen. Es sollte nicht nur möglich sein, dass Humphrey genauso ist wie der tatsächliche Nixon, er sollte auch abweichen dürfen. Humphrey darf also kein GS von sich selbst sein. (>irreflexive GR, >S.u. Abschnitt 9.2. „doxastische GS“.
Ähnlichkeitsrelation. Egal welche Aspekte man beton: Nixon wird Humphrey nie ähnlicher sein als er sich selbst.

Schwarz I 100
fundamentale Eigenschaften/SchwarzVsLewis: dieser scheint zu schwanken, ob er die fE zur begrifflichen Basis für die Reduktion aller Prädikate und letztlich aller Wahrheiten bilden sollen, oder nur eine metaphysische Basis, auf der alle Wahrheiten supervenieren. (>Supervenienz, >Reduktion).
Schwarz I 102
Natürlichkeit/natürlich/Eigenschaft/Inhalt/Lewis: der tatsächliche Gehalt ist dann der natürlichste Kandidat, der zum Verhalten passt. „giftig“ ist keine perfekt natürliche Eigenschaft (PnE), aber natürlicher als „weiter als 3,78 Lichtjahre entfernt“ und gesund und weniger entfernt und giftig“. Natürlichkeit/Maß/Lewis: (1986e(3), 61,63,67 1984b(4), 66): die Natürlichkeit einer Eigenschaft ist durch die Komplexität oder Länge ihrer Definition durch perfekt natürliche Eigenschaften bestimmt.
PnE: sind immer intrinsisch und alle ihre Booleschen Kombinationen bleiben es.
Problem: extrinsische Eigenschafen drohen, unnatürlich zu wirken. Außerdem wäre Bsp „Rot oder Frühstück“ viel komplizierter zu erklären, als Bsp „Hat Ladung –1 oder eine Masse, dessen Wert in kg eine Primzahl ist. (Obwohl sie nach der Definition unnatürlicher zu sein scheint).
Natürlichkeit/Eigenschaft/Lewis: (1983c(5),49): eine Eigenschaft ist um so natürlicher, je mehr sie wohlumgrenzten Dingen zukommt. Vs: dann ist Bsp „Wolke“ weniger natürlich als Bsp „Tisch in der Umgebung eines Kernkraftwerks oder Uhr, die 7:23 anzeigt“.
Schw I 103
Natürlichkeit/Eigenschaften/Lewis: (1983c(5),13f): Natürlichkeit könnte auf Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften zurückgeführt werden: Bsp eine Klasse ist umso natürlicher, je mehr die Eigenschaften ihrer Elemente sich ähneln. Ähnlichkeit: Lewis verweist auf Armstrong: Ähnlichkeit zwischen Universalien 1978b(6),§16.2,§21, 1989b(7): §5.111997 §4.1). Letztlich LewisVs.
Natürlichkeit/Lewis/Schwarz: (2001a(8),§4,§6): schlägt Test für Natürlichkeit vor, der auf Ähnlichkeit zwischen Einzeldingen beruht.: Koordinatensystem: „intrinsische“ und „extrinsische“ Achse. Eine Eigenschaft ist dann um so natürlicher, je dichter und kompakter die entsprechende Region ist.
Problem: 1. das setzt graduelle Ähnlichkeit voraus und kann daher auch nicht gut zur Definition gradueller Natürlichkeit verwendet werden.
2. die pnE kommen ziemlich unnatürlich heraus, denn die Instanzen gleichen einander oft nicht stark. Bsp wenn eine bestimmte Masse Eigenschaft perfekt natürlich ist, dann bilden alle Dinge mit dieser Masse eine perfekt natürliche Klasse, egal wie unähnlich sie einander sind.
SchwarzVsLewis: er zeigt Unterscheidungen zwischen natürlichen und weniger natürlichen Eigenschaften in verschiedenen Bereichen, zeigt aber nicht, dass die Unterscheidung immer dieselbe ist.
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: könnte auch von Interessen und biologischer Ausprägung abhängen. Und dennoch können die verschiedenen Arten von Natürlichkeit auf verschiedene Weise – durch perfekte Natürlichkeit bestimmt sein. Das heißt aber nicht viel, weil bei Lewis alles per definitionem durch die Verteilung der pnE bestimmt ist. ((s) >Mosaik).
Schwarz I 122
Natürlichkeit/SchwarzVsLewis: nicht sinnvoll anzunehmen, sie sei objektiv, unabhängig davon, wie natürlich sie uns erscheint. Lewis hat objektive Natürlichkeit als metaphysische Grundlage für qualitative, intrinsische Ähnlichkeit und Verschiedenheit eingeführt, dafür dass manche Dinge sich gleichen wie Eier und andere nicht. (s.o. 5.2). Intrinsische Ähnlichkeit: sowie qualitativer Charakter und Duplikation: diese Begriffe sollen nach Lewis unsere vertrauten Begriffe sein.
SchwarzVsLewis: wenn objektive Natürlichkeit aber zur Unterscheidung unserer Meinungen über Ähnlichkeit zu erklären, kann man nicht mehr sinnvoll in Frage stellen, ob die Unterscheidung eben dies leistet.
Also: zwar gibt es mögliche Wesen (oder Welten) deren Prädikate relativ unnatürliche Eigenschaften ausdrücken und sich deshalb über Naturgesetze irren, ohne dass sie den Irrtum entdecken können. Doch wir können a priori sicher sein, dass wir nicht zu ihnen gehören.
Problem: die anderen Wesen können ihrerseits glauben, a priori sicher zu sein, dass ihre physikalischen Prädikate relativ natürlich sind.
Lösung: aber sie (und nicht wir) unterlägen dabei einem Irrtum, vorausgesetzt, „natürlich“ bedeutet in ihrem Mund dasselbe wie bei uns. ((s) aber genauso könnten wir bloß glauben, keinem Irrtum zu unterliegen. Bzw. wir Wissen gar nicht ob wir „wir“ oder „die“ sind.).
Schwarz: hier zeigt sich eine Spannung in unserem Begriff der Naturgesetze (NG):
a) einerseits ist klar, dass wir sie empirisch erkennen können,
b) andererseits sollen sie in einem starken Sinn objektiv sein, unabhängig von unseren Standards und Begriffen.
Problem: Wesen mit anderen Standards können mit denselben empirischen Daten zu ganz anderen Urteilen über NG kommen.
Schwarz I 134
Ereignis/SchwarzVsLewis: vielleicht besser: Ereignisse doch als die Regionen selbst oder die Dinge in den Regionen: dann kann man Bsp den Flug von der Rotation des Balls unterscheiden. Dem scheint Lewis später auch zugeneigt gewesen zu sein. (2004d)(9). Lewis: Bsp der Tod eines Menschen der in einen völlig leeren Raum geworfen wird, wird nicht durch etwas verursacht, das in diesem Raum geschieht, weil da ja nichts ist. Wenn aber Ereignisse Klassen von Raumzeiten Regionen sind, könnte ein Ereignis auch eine leere Region enthalten.
Def Qua Ding/Lewis/Schwarz: spätere Theorie: “Qua-Dinge” (2003)(10): Bsp „Russell qua Philosoph“: (1986d(9a.),247): Klassen von Gegenstücken – dagegen:
LewisVsLewis: (2003)(10) Russell qua Philosoph und Russell qua Politiker und Russell sind identisch. Dann liegt der Unterschied in kontrafaktischen Kontexten an der durch die jeweilige Beschreibung bestimmte Gegenstück Relation. Das sind dann intensionale Kontexte. (ähnlich 1971(11)). kontrafaktische Asymmetrie/Lewis/Schwarz: Lewis’ Analyse setzt Ähnlichkeit zwischen MöWe voraus.
HorwichVsLewis: (1987(12),172) sollte erklären, warum er an dieser barocken Abhängigkeit interessiert ist.
Problem/SchwarzVsLewis: bisher liefert die Analyse immer noch falsche Ergebnisse Bsp Verursachung späterer durch frühere Ereignisse.

Schwarz I 139
Konjunktive Ereignisse/SchwarzVsLewis: er sieht nicht, dass dasselbe auch für konjunktive Ereignisse gilt. Bsp seien A,B,C,D beliebige Ereignisse, so dass A B verursacht und C D. Wenn es ein Ereignis B & C gibt, das genau dann eintritt, wenn sowohl B als auch C geschehen, dann ist A die Ursache von D: ohne A wäre B nicht geschehen, also auch nicht B & C. Ebenso wäre D nicht geschehen, ohne B & C. Da Verursachung transitiv ist, verursacht folglich jede beliebige Ursache jede beliebige Wirkung. Anmerkung: nach Voraussetzung wäre D ohne C nicht geschehen, aber vielleicht ist die nächste mögliche Welt (MöWe), in der B & C fehlt, eine, in der C trotzdem stattfindet? Nach Lewis soll die nächste MöWe aber eine sein, wo die fehlende Ursache völlig ausgelöscht ist.
Schwarz: man kann sicher nicht alle konjunktiven Ereignisse ausschließen. Bsp ein Gespräch oder Bsp ein Krieg setzt sich aus vielen Ereignissen zusammen und kann dennoch als Ganzes Ursache oder Wirkung sein. Lewis (2000a(13),193) gebraucht sogar ziemlich unnatürliche Konjunktionen von Ereignissen, um Einwänden zu entgehen: Bsp Konjunktion aus dem Gehirnzustand einer Person und einer Entscheidung einer anderen Person.
Abwesenheit/Lewis/Schwarz: weil Lewis keine harmlosen Entitäten findet, die als Abwesenheiten in Frage kommen, leugnet er ihre Existenz: sie sind keine Ereignisse, sie sind überhaupt nichts, da gibt es nichts relevantes. (2000a(13), 195).
SchwarzVsLewis: aber wie passt das mit den Mooreschen Tatsachen zusammen? Wie kann eine Relation instantiiert sein, deren Relata nicht existieren?
Mooresche Tatsachen/Schwarz: Bsp dass Abwesenheiten oft Ursachen und Wirkungen sind. Etwas, das zu bestreiten nur Philosophen in den Sinn kommt.
I 142
Einfluss/SchwarzVsLewis: Problem: Beeinflussung vergangener Ereignisse durch zukünftige. Bsp Hätte ich schon vor einer halben Minute aus der Tasse getrunken, dann wäre jetzt ein bisschen weniger Tee in der Tasse, und je nachdem, wie viel Tee ich vor einer halben Minute getrunken hätte, wie warm der Tee damals war, wohin ich die Tasse dann stellte, je nachdem wäre auch die jetzige Situation ein wenig anders. Nach Lewis’ Analyse ist mein zukünftiges Teetrinken daher eine Ursache dafür, wie der Tee jetzt vor mir steht. Da die Vorkommnisse des Trinkens einander wahrscheinlich sehr ähnlich sind, ist der Einfluss um so größer. Er ist aber im Gegensatz zum Mond nicht kausal.
Schwarz I 160
Wissen wie/SchwarzVsLewis: es ist nicht ganz korrekt, dass der phänomenale Charakter kausal wirkungslos sein muss, wenn die Mary und Zombie Argumente durchgehen. Für kausale Wirksamkeit reicht es aus, wenn Mary auf ein phänomenal anderes Erlebnis anders reagiert hätte ((s) >Kontrafaktisches Konditional, >kontrafaktisch). Dualismus/Schwarz: das kann man als Dualist akzeptieren. Dann kann man phänomenal Eigenschaften wie fundamentale physikalische Eigenschaften verstehen. Dass es dann (wie oben Bsp Ladung 1 und Ladung 1 tauschen ihre Rollen in möglichen Welten (MöWe)): möglich ist, dass in verschiedenen MöWe die phänomenalen Eigenschaften ihre Rollen getauscht haben, bedeutet nicht, dass sie kausal irrelevant sind! Im Gegenteil: ein Teilchen mit getauschter Ladung würde sich anders verhalten.
Lösung: denn eine mögliche Welt (MöWe), in der das Teilchen eine andere Ladung hat und diese Ladung eine andere Rolle spielt, ist unserer wirklichen Welt sehr unähnlich! Weil dort andere Naturgesetze herrschen. ((s) Ist hier wesentlich, dass außer der geänderten Ladung auch noch zusätzlich die Rollen getauscht wurden? s.o.: >Quidditismus)
SchwarzVsLewis: dieser muss nur akzeptieren, dass Unterschiede in fundamentalen Eigenschaften sich nicht immer in kausalen Unterschieden wiederfinden. Mehr muss man auch nicht akzeptieren, um Mary den Erwerb neuer Information zuzugestehen.

Schwarz I 178
Gehalt/Individuation/Lösung/LewisVsStalnaker: (1983b(2),375,Fn 2, 1986e(3),34f) eine Person kann manchmal mehrere verschiedene Meinungssysteme haben! Bsp Split Brain Patienten: Zur Erklärung von Handbewegungen auf einen Gegenstand zu, den der Patient zu sehen leugnet. Dann kann man Rechnen und logische Folgerung als Zusammenführen getrennter Überzeugungsfragmente auffassen.
Wissen/Glauben/notwendige Wahrheit/AllWissenheit/SchwarzVsLewis/SchwarzVsFragmentierung: Problem: auch innerhalb von Lewis’ Theorie ist Fragmentierung nicht so leicht zu bekommen, weil die Alltagspsychologie sie nicht bevorzugt.
Schwarz I 179
Bsp bei inkonsequentem Verhalten oder bei Lüge nehmen wir nicht ein fragmentiertes Überzeugungssystem an. Wir nehmen eher an, dass jemand seine Überzeugungen ändert oder jemand absichtlich in die Irre führen will. Bsp wenn jemand nicht den besten Schachzug vollzieht, muss das nicht an Fragmentierung liegen. Man sollte echte Unkenntnis kontingenter Wahrheiten statt scheinbare Unkenntnis notwendiger Wahrheiten annehmen. Fragmentierung hilft auch nicht bei mathematischen Wahrheiten, die in jedem Fragment wahr sein müssen: Frieda lernt nichts neues, wenn sie endlich herausfindet, dass 34 die Wurzel aus 1156 ist. Dass sie den entsprechenden Satz vorher bestritt, lag an einer Beschränkung ihrer kognitiven Architektur.
Wissen/Schwarz: wie auch immer unser Gehirn funktioniert, ob in Form von Karten, Sätzen oder neuronalen Netzen – es bedarf gelegentlich einigen Aufwands, die gespeicherte Information abzurufen.
AllWissenheit/VsMöWe/Gehalt/VsLewis/Schwarz: der Einwand der logischen AllWissenheit ist der häufigste Einwand gegen die Modellierung mentalen und sprachlichen Gehalts durch MöWe bzw. mögliche Situationen.
SchwarzVsVs: hier tritt bloß ein Problem besonders hervor, das alle anderen Ansätze genauso betrifft.

Schwarz I 186
Wert/Moral/Ethik/VsLewis/Schwarz: größter Nachteil seiner Theorie: ihr latenter Relativismus. Was Leute unter Umständen wünschen, ist kontingent. Es gibt mögliche Wesen, die nicht Glück wünschen. Viele Autoren haben die Intuition, dass Werturteile objektiver sein sollten. Lösung/Lewis: nicht nur wir, sondern alle möglichen Personen sollten unter idealen Bedingungen dasselbe wertschätzen. Bsp wenn dann jemand Sklaverei gutheißt, sollte es daran liegen, dass ihm die Sache nicht wirklich klar vor Augen ist. Moralische Meinungsverschiedenheiten wären dann prinzipiell immer lösbar. ((s) >Kognitive Defizienz/Wright).
LewisVsLewis: das trifft unsere Intuitionen zwar besser, aber es gibt leider keine so definierten Werte,. Leute mit anderen Dispositionen sind möglich.
Analogie zur Situation bei objektiver Wschk (s.o. 6.5): es gibt nichts, was all unsere Annahmen über echte Werte erfüllt, aber es gibt etwas, was dem nahe kommt, und das ist gut genug. (1989b(14),90 94).
Wert/wirkliche Welt/WiWe/Lewis: es ist auch völlig offen, ob es in der WiWe Leute mit völlig anderen Wert Dispositionen gibt. D.h. aber nicht, dass wir sie nicht überzeugen könnten.
Relativismus/Werte/Moral/Ethik/Lewis/Schwarz: Lewis heißt eine andere Art Relativismus allerdings willkommen: Wunsch Inhalte können perspektivisch sein. Das Schicksal meiner Nächsten kann mir mehr am Herzen liegen als das von Fremden. (1989b(14), 73f).

Schwarz I 232
Wahrmacher Prinzip/ SchwarzVsLewis: hier ist etwas faul, das WP ist von Anfang an falsch formuliert: wir wollen nicht „die Welt wie sie ist“ als Wahrmacher, weil das keine Erklärung ist, wir wollen erklären, wie die Welt die Wahrheit macht, wie etwa die Gegenwart Sätze über die Vergangenheit wahr macht.
Schwarz I 233
Erklärung/Schwarz: sollte notwendige Implikation und Analyse auseinander halten. Für reduktive Metaphysik ist notwendige Implikation nur bedingt interessant. SchwarzVsLewis: das übersieht er, wenn er schreibt: „Eine Supervenienz-These ist im weiteren Sinne reduktionistisch“. (1983,29).
Anderswo sieht er den Unterschied: Bsp LewisVsArmstrong: dieser hat einen ungewöhnlichen Begriff von Analyse: für ihn ist sie nicht Suche nach Definitionen, sondern nach Wahrmachern“.


1. David Lewis [1979a]: “Attitudes De Dicto and De Se”. Philosophical Review, 88: 513–543.
2. David Lewis [1983b]: “Individuation by Acquaintance and by Stipulation”. Philosophical Review, 92:
3–32.
3. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell
4. David Lewis [1984b]: “Putnam’s Paradox”. Australasian Journal of Philosophy, 61: 343–377
5. David Lewis [1983c]: “New Work for a Theory of Universals”. Australasian Journal of Philosophy,
61: 343–377.
6. David M. Armstrong [1978b]: Universals and Scientific Realism II: A Theory of Universals. Cambridge: Cambridge University Press 7. David M. Armstrong [1989b]: Universals: An Opinionated Introduction. Boulder: Westview Press
8. David Lewis [2001a]: “Redefining ‘Intrinsic’ ”. Philosophy and Phenomenological Research, 63: 381-398
9. David Lewis [2004d]: “Void and Object”. In [Collins et al. 2004], 277–291
9a. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269
10. David Lewis [2003]: “Things qua Truthmakers”. Mit einem Postscript von David Lewis und Gideon
Rosen. In Hallvard Lillehammer und Gonzalo Rodriguez-Pereyra (Hg.), Real Metaphysics:
Essays in Honour of D.H. Mellor, London: Routledge, 25–38.
11. David Lewis [1971]: “Counterparts of Persons and Their Bodies”. Journal of Philosophy, 68: 203–211.
12. David Lewis [1987]: “The Punishment that Leaves Something to Chance”. Proceedings of the Russellian Society, 12: 81–97.
13. David Lewis [2000a]: “Causation as Influence”. Journal of Philosophy, 97: 182–197. Gekürzte Fassung von [Lewis 2004a]
14. David Lewis [1989b]: “Dispositional Theories of Value”. Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 63: 113-137.
15. Paul Horwich [1987]: Asymmetries in Time. Cambridge (Mass.): MIT Press

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wissen Paradox Wessel Vs Lewis, David I 304/305
Irreale Bedingungssätze/Kontrafaktische Konditionale/Wessel: der Anspruch, eine allgemeine Konditionaltheorie zu sein, wird im allgemeinen nicht erfüllt. Bsp
(1) Wenn Peter nicht gekommen wäre, wären Paul und Peter nicht gekommen.
(2) Wenn jetzt durch die Spule ein Strom fließen würde...
(3) Selbst wenn der Schamane den Regentanz tanzen würde, würde es nicht regnen.
(4) Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hat, hat es ein anderer getan.
(5) Wenn .....nicht erschossen hätte, hätte..
(6) Wenn Bizet und Verdi Landleute wären, wäre Bizet Italiener
(7) ...wäre Verdi Franzose.

(1) ist vom System der logischen Folgebeziehung (hier FK) abhängig.
(2) hypothetischer Sachverhalt: Solche Aussagen werden zur Explikation des Begriffs "empirisches Gesetz" genutzt.
Def Naturgesetz/Wessel: hier wird behauptet, dass eine wahre allgemeine konditionale Aussage dann ein Gesetz ausdrückt, wenn ihr wahre irreale Konditionalaussagen entsprechen. (>Kontrafaktisches Konditional/Lewis, >Naturgesetze/Lewis, >Kontrafaktisches Konditional/Armstrong, >Naturgesetze/Armstrong).
Im Gegensatz dazu trifft eine bloß gesetzesartige Aussage nicht auf alle möglichen Gegenstände zu.
Gesetze wie das von der Spule gelten auch für während der Steinzeit von außerirdischen auf die Erde gebrachte Exemplare.
I 306
Es wird vorausgesetzt, dass die Wahrheit der irrealen Bedingungssätze unabhängig von der Gesetzesaussage festgestellt werden kann. Das ist für irreale Bedingungssätze aber in der Regel schwer. WesselVsArmstrong/WesselVsLewis: These:: der irreale Bedingungs Satz ist von der realen Aussage abhängig.
Gesetzesaussagen stützen und garantieren die Gültigkeit entsprechender irrealer Konditionale und nicht umgekehrt!
ad (3) "selbst wenn": solche Aussagen gelten als wahr, weil das Konsequens "sowieso wahr" ist.
alltagssprachliche Übersetzung:
Bsp "Es ist nicht so, dass es regnet, wenn der Schamane tanzt und er tanzt nicht und es regnet nicht".
I 307
Irreale Bedingungssätze/Wessel: Bsp Oswald/Kennedy (4) ist zweifellos wahr und (5) zweifellos falsch. Wie ist das zu erklären? Mögliche Welten/MöWe/viele Autoren: man muss sich in einen Kontext versetzen, der dem aktuellen Gang der Geschichte möglichst nahe ist. Der ähnliche Kontext (nächste MöWe) ist der, in dem ein anderer Kennedy erschossen hat.
ad (5): hier ist die ähnlichste Welt die, in der, wenn Oswald nicht geschossen hat, dass niemand geschossen hat und Kennedy noch lebt. Daher sei (5) falsch.
WesselVsMöWe/WesselVsLewis: Nachteil: die Auswahl der ähnlichsten Welt muss begründet werden!
I 307
Irreale Bedingungssätze/Kontrafaktisches Konditional/KoKo/Ähnlichkeitsmetrik/Wessel: (5) ist eine versteckte "selbst wenn" Aussage: "Selbst wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hätte, wäre Kennedy erschossen worden".
Die Wahrheit solcher aussagen, die in politischen und historischen Kontexten häufig sind, ist schwer festzustellen.
(6)/(7): Bizet/Verdi Bsp/Wessel: Lösung: der Grund für die Entstehung des Paradoxes liegt in der unkontrollierten Verwendung des Prädikats "Landsleute"., und nicht in der Konditionallogik.
Wenn beide Landsleute wären, folgte daraus noch nichts über die konkrete Nationalität beider., ausgenommen: es ist dieselbe. Mit demselben Recht könnte dann beide auch Japaner sein!
Anstelle des zweistelligen Prädikats "Landsleute" sollte man die einstelligen Prädikate "Landsmann von Verdi" und "Landsmann von Bizet" verwenden. ((s) Dann eindeutig: Bizet als Landmann von Verdi müsste Italiener sein.)
I 308
"Immer, wenn jemand Landsmann von Bizet ist, ist er Franzose". Das ist dann gar kein Problem mehr.
Irreale Bedingungssätze/Konditional/Konjunktion/Wessel: jedes Vorkommen eines irr. Bedingungs Satzes kann durch Konjunktionen ersetzt werden, in denen reale Konditionale vorkommen.

Wessel I
H. Wessel
Logik Berlin 1999
Wissen Paradox Verschiedene Vs Luhmann, Niklas II 48
System/geschlossen/offen: in der Systemtheorie gilt allgemein die Gegenüberstellung geschlossener und offener Systeme - mit einer gewissen Vorliebe für Offenheit. Selbstorganisation/Autopoiesis/Offenheit: »Geschlossenheit der selbstreferentiellen Operationsweise ist vielmehr eine Form der Erweiterung möglichen Umweltkontaktes.
VsLuhmann: hier könnte man von zwei Beschreibungsebenen sprechen. Kritiker werfen Luhmann hier Verschwommenheit vor.
II 119
SchäferVsLuhmann: Moral hat mehr mit Beachtung von Normen als mit Achtung zu tun, unabhängig von religiösen, oder anderen Werten.
II 142
HabermasVsLuhmann: VsFunktionalisierung des Wahrheitsbegriffs. Auch die Systemtheorie selbst kann keinen besonderen Geltungsanspruch für ihre Aussagen erheben. Sie ist nur einer Art des Handelns unter anderen. Theorie ist Handeln. Dies kann man aber wiederum nur sagen, wenn man letztlich doch einen theoretischen Standpunkt außerhalb der Praxis annimmt.
SchäferVsLuhmann: dieses Problem wird später der logisch nicht ganz saubere »re-entry« lösen.
Kass.8: VsLuhmann: man hört immer, das sei fürchterlich abstrakt. ich wollte auch die Abstraktheit nicht verleugnen. VsLuhmann: seine ganze Theorie sei nie empirisch belegbar! VsLuhmann: es sei logisch unzulässig, so mit Paradoxien zu hantieren. LuhmannVsVs: bringt den Begriff des "supervacuus": "Überflüssig".(Eigentlich "überleer"). Frage: ob man nicht dennoch mit den Begriffen zeigen kann, wie da anderes angeschlossen wird, und wie nicht. Wenn Du so anfängst, dann kannst du nicht mehr beliebiges anschließen.
Die Leistung einer solchen Theorie liegt darin, Sonden in eine etablierte Theorie einzufügen um zu sehen, ob Bereiche besser abgedeckt werden können. VsLuhmann: wenn man das Ganze ernst nimmt, müßte das System eigentlich auch seine eigene Negation enthalten. Sonst ist es nicht perfekt autonom.
LuhmannVsVs: hier muß ich auf meinen Zettelkasten (mit Zigtausenden von Zetteln zurückgreifen): auf einem Zettel steht, daß alle anderen Zettel falsch sind!
AU Kass.11
Renate MeinsVsLuhmann: ST ohne Handlung ist wie eine Dame ohne Unterleib. LuhmannVsMeins: in Wirklichkeit ist es noch viel schlimmer, sie hat gar keinen Leib, der ist nicht Teil des sozialen Systems. Meins: worüber redest du dann eigentlich? Luhmann: man will nur den Begriff der Handlung aus dieser Verleimungsfunktion zwischen Individuum und Gesellschaft herausschießen. AU Kass 5
Def Strukturen/Luhmann: sind also Erwartungen in Bezug auf die Anschlussfähigkeit von Operationen, sei es des bloßen Erlebens, sei es des Handelns und zwar nicht in einem Sinn, der subjektiv gemeint sein muss.
VsLuhmann: eine Kritik an diesem Erwartungsbegriff läuft auf eine Subjektivierung hinaus.
Subjekt/Objekt/Luhmann: für eine Theorie, die den Strukturbegriff über Erwartungen definiert, ist die Subjekt/Objekt Unterscheidung überhaupt unbedeutend.
Johannes BergerVsLuhmann: Erwartung subjektiv, und daher für die eher objektive Soziologie unbrauchbar.
Luhmann: Sie werden sicher auch die Erfahrung gemacht haben, dass man Strukturen als objektive Sachverhalte statistisch untersuchen kann. Ohne auf die Gedanken einzelner Personen zu berücksichtigen.
Luhmann: ich versuche aber aus dieser S/O Unterscheidung auszusteigen und sie zu ersetzen durch den Begriff der Operation, die ein System tatsächlich vollzieht, wenn es sie vollzieht bzw. der Beobachtung dieser Operation durch das System oder einen externen Beobachter.
Dann ist Erwartung nicht mehr subjektiv, sondern es ist nur noch die Frage: wie leisten Strukturen die Reduktion von Komplexität.




Wissen Paradox Quine Vs Maxwell, G. II 212ff
Maxwell These: dass unsere Kenntnis der Außenwelt in einer Gemeinsamkeit der Struktur besteht. Quine: Das ist eine wichtige Wahrheit.
Def Struktur ist das, was wir beibehalten, wenn wir Informationen kodieren.
II 213
Die Rede über materielle Gegenstände hat keine qualitativen Ähnlichkeiten zwischen den Gegenständen und dem inneren Zustand des Sprechers, sondern nur eine Art der Kodierung und freilich kausale Beziehungen. Maxwell hat eine Theorie der relativen Zugänglichkeit des Fremdpsychischen, mit der ich in seltsamer Weise übereinstimme.
Quine: Unterschied: ich vermute, dass zwischen den Kenntnissen zweier Personen bezüglich derselben Dinge eine substantiellere Ähnlichkeit besteht, als zwischen der Kenntnis und den Dingen.
Doch das, worauf sich unsere gesichertsten Kenntnisse beziehen, sind nicht die Kenntnisse anderer Personen, sondern öffentlich wahrnehmbare Körper.
II 213
Wissen/Quine: zwischen Kenntnissen zweier Personen substantiellere Ähnlichkeit, als zwischen Person und Ding (Sprache, Beobachtungsterm haben Konsensneigung).
II 213
Eigenschaften/Quine: können emergent sein: (Bsp Wasser: Eis, Flüssigkeit, Dampf) Tisch: glatt, braun - aber nicht Atome ((s) diese sind nicht auf den Tisch bezogen). - Ähnlich wie "Schwärmen" und "Kriegführen": nur für Massen möglich - dadurch jedoch nicht unwirklich oder subjektiv. Beobachtungstermini haben Konsensneigung, da sie durch Ostension gelernt werden.
II 214
Daher teile ich keineswegs Maxwells theoretische Überzeugung, wonach "Die Außenwelt nicht beobachtbar ist". Quine: im Gegenteil als Beobachtungsschauplatz hat die Außenwelt bisher kaum Konkurrenz. Maxwell spricht den Körpern ihre Farben ab, da sie Ansammlungen submikroskopischer Teilchen seien.
QuineVsMaxwell: Wasser bleibt Liter für Liter Wasser, auch wenn submikroskopische Teilchen vielmehr Sauerstoff und Wasserstoff sind. Und das hat gar nichts paradoxes. Ebenso wenig paradox, wie dass ein Tisch Quadratzoll für Quadratzoll glatt und braun bleibt, obwohl seine submikroskopischen Teilchen diskret, schwingend und farblos sind,. (>Emergenz)
Qualitäten/Quine: die Qualitäten der Wässrigkeit, der Glätte und des Braunseins gleichen den Eigenschaften des Schwärmens und des Kriegführens. Sie kommen ausschließlich Massen als Eigenschaften zu. Dadurch werden sie nicht unwirklich oder subjektiv. Es ist nicht nötig, dass ein Prädikat für jeden Teil der Dinge, auf die es zutrifft, gilt. Schließlich würde nicht einmal ein Gestaltprädikat die Probe bestehen. Dass speziell Wässrigkeit Glätte und Braunsein in dieser Hinsicht dem Quadratischsein (eine Ecke allein ist nicht quadratisch), und dem Schwärmen gleicht ist eine moderne Erkenntnis, eine Kontradiktion ist es nicht.
QuineVsMaxwell: er reifiziert ohne zu hinterfragen Sinnesdaten, Humesche Sinneseindrücke, freischwebende Farbflecke. Wenn man die Farbe an einen subjektiven "Vorhang" heftet, bleibt einem freilich nichts anderes übrig, als die Körper farblos zu belassen.
Quine pro Maxwell: wir stimmen überein, dass Körper und unser Wissen von ihnen nicht durch gemeinsame Eigenschaften miteinander verbunden, sondern nur strukturell und kausal.
II 214
Wissen: strukturell und kausal mit Gegenstand verbunden, nicht durch Ähnlichkeit! Der Vorhang stammt aus der Zeit, da die Philosophie näher an den Gegenständen sein wollte, als die NaturWissenschaft, und den Anspruch erhob, eben jenen Vorhang beiseite zu ziehen.
II 215
Quine: Dies - und nicht der Behaviorismus - ist der übertriebenen Empirismus, der ausgetrieben werden muss. Neurath: Philosophie und Wissenschaft sitzen in einem Boot.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Wissen Paradox Field Vs McGee, V. II 351
Zahlentheorie 2. Stufe/Logik 2 Stufe/Theorie 2. Stufe/ZT/Field: These (i). volle ZT 2. Stufe ist – anders als ZT 1. Stufe – kategorisch. d.h. hat nur eine Interpretation bis zum Isomorphismus (one interpretation up to isomorphism),
II 352
In der die ZT als wahr herauskommt. Def kategorische Theorie/Field: hat nur eine Interpretation bis zum Isomorphismus, in der sie als wahr herauskommt. Bsp Zahlentheorie 2. Stufe.
(ii). These dass dies zeigt, dass es keine Unbestimmtheit für sie geben kann.
Mengenlehre/ML: hier ist es etwas komplizierter: volle ML 2. Stufe ist nicht ganz kategorisch (wenn es unerreichbare Kardinalzahlen gibt) sondern nur quasi-kategorisch. D.h. für alle Interpretationen, in der sie wahr ist, sind diese entweder isomorph oder isomorph zu einem Fragment der anderen, die durch Beschränkung auf eine weniger unerreichbare Kardinalzahl erhalten wurde.
Pointe: selbst die quasi-kategorische Theorie 2. Stufe ist noch hinreichend, den meisten Fragen über die Mächtigkeit des Kontinuums (MdK) denselben Wahrheitswert (WW) in allen Interpretationen zu geben, so dass die Annahmen einer Unbestimmtheit in ML fast beseitigt ist.
McGee: (1997) zeigt, dass wir volle ML 2. Stufe durch Hinzufügung eines Axioms erhalten können. Dieses Axiom beschränkt sie auf Interpretationen, in denen Quantoren 1. Stufe über absolut alles gehen. Dann erhalten wir volle Kategorizität.
Problem: das geht nicht, wenn die Quantoren 2. Stufe über alle Teilmengen des Bereichs der Quantoren 1. Stufe gehen. (Paradoxien) Aber bei McGee (wie bei Boolos 1984) gehen die Quantoren 2. Stufe nicht buchstäblich über Klassen als spezielle Entitäten, sondern als „plurale Quantoren“. (>plurale Quantifikation).
Unbestimmtheit/Logik 2. Stufe/FieldVsMcGee: (s.io- Kapitel I): Vs den Versuch, der Unbestimmtheit durch Logik 2. Stufe zu entrinnen: es ist fraglich, ob das Unbestimmtheits-Argument auf die Bestimmtheit der Logik 2. Stufe überhaupt anwendbar ist, wie er auf den Begriff der Menge anwendbar ist. Wenn man sagt, dass Sätze über die MdK keinen bestimmten WW haben, führt das zu einem Argument, dass der Begriff „alle Teilmengen“ unbestimmt ist, und daher, dass es unbestimmt ist, was als „volle“ Interpretation zählt.
plurale Quantifikation: auch sie kann unbestimmt sein: Frage: über welche Vielheiten sollen plurale Quantoren gehen?
„Volle“ Interpretation: ist dennoch (obwohl sie relativ auf einen Begriff der „Fülle“ ist) quasi-eindeutig. Aber das mindert nicht die Unbestimmtheit.
McGeeVsField: (1997): dieser behauptet, dass diese Kritik darauf beruht, dass Logik 2. Stufe nicht als richtiger Teil der Logik, sondern als Mengenlehre in Verkleidung angesehen werde.
FieldVsMcGee: das ist falsch: ob Logik 2. Stufe Teil der Logik ist, ist eine terminologische Frage. Selbst wenn sie ein Teil der Logik ist, könnten die Quantoren 2. Stufe unbestimmt sein, und das unterminiert, dass Kategorizität 2. Stufe Bestimmtheit impliziert.
„absolut alles“/Quantifikation/FieldVsMcGee: dass man sich nur für solche Modelle interessiere, in denen die Quantoren 1. Stufe über absolut alles gehen, schafft es nur dann, die Unbestimmtheit der Quantifikation 1. Stufe zu beseitigen, wenn der Gebrauch von „absolut alles“ determiniert (bestimmt) ist!
Pointe: diese Forderung funktioniert nur, wenn sie überflüssig ist: d.h. nur, wenn Quantifikation über absolut alles ohne diese Forderung möglich ist!
Allquantifikation/(s): „über alles“: unbestimmt, weil kein Prädikat angegeben, (wie sonst Bsp (x)Fx). „Alles“ ist kein Prädikat.
Inflationismus/Field: der Vertreter inflationistischer Semantik muß erklären wie es kommt, dass Merkmale unserer Praxis (Gebrauch) bestimmen, dass unsere Quantoren über absolut alles gehen.
II 353
McGee: (2000) versucht eben dies: (*) wir müssen die Hypothese ausschließen, dass die anscheinend unbeschränkten Quantoren einer Person nur über Entitäten vom Typ F gehen, wenn die Person einen Begriff von F hat.
(s) d.h. man sollte auch über etwas Unbestimmtes oder Unbekanntes quantifizieren können.
Field: McGee sagt, dass dies die normalen Versuche ausschließt, die Unbestimmtheit der Allquantifikation zu zeigen.
FieldVsMcGee: das gelingt nicht. Bsp angenommen, wir gehen davon aus, dass unsere eigenen Quantoren bestimmt über alles laufen. Dann scheint es natürlich anzunehmen, dass die Quantoren einer anderen Person von denselben Regeln regiert werden und also auch bestimmt über alles laufen. Dann könnten sie nur dann einen beschränkteren Bereich haben, wenn die Person einen eingeschränkteren Begriff hat.
FieldVs: die eigentliche Frage ist, ob die Quantoren überhaupt einen bestimmten Bereich haben, auch unsere eigenen! Und wenn ja, wie kommt es, dass unser Gebrauch (Praktiken) diesen Bereich festlegen?. Es ist nicht einmal klar in diesem Kontext, was es heißt, den Begriff eines eingeschränkten Bereichs zu haben! Denn wenn Allquantifikation unbestimmt ist, dann sicher auch die Begriffe, die für eine Einschränkung des Bereichs gebraucht werden.
Bereich/Quantifikation/Field: für jeden Kandidaten X für den Bereich unbeschränkter Quantoren, haben wir automatisch einen Begriff der wenigstens ein Kandidat für das Herausgreifen der Objekte in X ist: nämlich den Begriff der Selbstidentität! ((s) Also Allquantifikation. Alles ist mit sich selbst identisch).
FieldVMcGee: wenn auch (*) sogar akzeptabel ist in dem Fall wo unsere eigenen Quantoren unbestimmt sein können, hat es hier keine Zähne.

Field VS Bedeutungswandel od. Vs Induktion!!!
II 355 schematische Arithmetik 1. Stufe/McGee: (1997, S. 57): scheint zu behaupten, dass sie viel stärker ist, als normale Arithmetik 1. Stufe.
G. sei ein Gödel-Satz
PA: „primitive Arithmetik“. Basierend auf den normalen Grundbegriffen.
McGee: scheint zu behaupten, dass G in schematischer PA beweisbar ist ((s) also nicht wahr ist). Wir müßten nur das W-Prädikat hinzufügen und Induktionen darüber anwenden.
FieldVsMcGee: das ist falsch. Wir erhalten stärkere Ergebnisse, wenn wir außerdem eine bestimmte kompositionale W-Theorie hinzufügen (Das sagt McGee auch am Schluß).
Problem: das geht über schematische Arithmetik hinaus.
McGee: sein Ansatz ist aber mehr modelltheoretisch: d.h. schematische ZT 1. Stufe fixiert die Extensionen der zahlentheoretischen Begriffe eindeutig.
Def Unbestimmtheit: „Nicht-Standard-Modelle habend“.
McGee: Angenommen, unsere arithmetische Sprache ist unbestimmt, d.h. sie läßt unintendierte Modelle zu. Aber es gibt eine mögliche Erweiterung (Ausdehnung) der Sprache mit einem neuen Prädikat „Standard-natürliche Zahl“.
Lösung: Induktion über diesem neuen Prädikat wird die Nicht-Standard-Modelle ausschließen.
FieldVsMcGee: ich glaube, dass das eine Mogelei ist (obwohl einige anerkannte Logiker es vertreten). Angenommen, wir haben hier nur Peano-Arithmetik, mit
Schema/Field: hier: verstanden als nur in der aktualen (current) Sprache Instanzen habend.
Angenommen, wir haben es nicht geschafft, eine einheitliche Struktur („up to“) bis zu einem Isomorphismus herauszugreifen. (Field: diese Annahme ist falsch).
FieldVsMcGee: wenn das der Fall ist, dann wird das bloße Hinzufügen von neuem Vokabular nicht helfen, und zusätzlich neue Axiome für das neue Vokabular würden nicht besser helfen, als wenn man die neuen Axiome einfach ohne das neue Vokabular einführt! Insbesondere für Bsp „Standard-natürliche Zahl“.
Schema/FieldVsMcGee: wie kann seine reiche Sichtweise von Schemata helfen, Bestimmtheit zu sichern? Sie erlaubt nur, eine neue Instanz der Induktion hinzuzufügen, wenn ich neues Vokabular einführe. Für McGee scheint der benötigte relevante Begriff gar nicht „Standard-natürliche-Zahl“ zu sein, und wir haben schon gesehen, dass dieser nicht hilft.
Prädikat/Bestimmtheit/Unbestimmtheit/Field: sicher, wenn ich ein neues Prädikat mit einer geWissen „magischen“ Fähigkeit, seine Extension zu bestimmen, hätte,
II 356
dann hätten wir echte natürliche Zahlen herausgegriffen. Das ist aber ein Tautologie und hat nichts zu tun damit, ob ich das Induktionsschema auf dieses magische Prädikat ausdehne. FieldVsMystik/VsMystizismus/Magie: Problem: wenn man denkt, dass man in der Zukunft vielleicht ein magisches Hilfsmittel zur Verfügung hat, dann könnte man auch denken, dass man es schon jetzt hat und dieses würde wiederum nicht von der schematischer Induktion abhängen. Dann ist die einzige mögliche Relevanz der Induktion nach dem Schema, zu erlauben, die postulierten zukünftigen magischen Fähigkeiten auf die Gegenwart zu übertragen. Und zukünftige Magie ist nicht weniger mysteriös als gegenwärtige.
FieldVsMcGee: es ist Mogelei, die Erweiterung der Sprache in Begriffen ihrer Extensionen zu beschreiben. Die Mogelei besteht darin anzunehmen, dass die neuen Prädikate in der Erweiterung bestimmte Extensionen haben. Und die haben sie nicht, wenn der Indeterminist Recht hat in Bezug auf die ZT (Field: ich glaube zwar nicht, dass der Indeterminismus recht hat in Bezug auf die ZT; aber wir nehmen das hier an).
Erweiterung/Ausdehnung/Sprache/Theorie/FieldVsMcGee: 2.Vs: dieser denkt, dass die benötigten neuen Prädikate solche sein könnten, für die es psychologische unmöglich ist, sie überhaupt hinzuzufügen, wegen ihrer Komplexität. Dennoch würden unsere Sprachregeln ihr Hinzufügen nicht verbieten.
FieldVsMcGee: kann es in dem Fall wirklich bestimmt sein, dass die Sprachregeln uns etwas erlauben, was psychologisch unmöglich ist? Das scheint eher ein besonders gutes Beispiel für Unbestimmtheit zu sein.
FieldVsMcGee: das wichtigste ist aber, dass wir nicht einfach neue Prädikate mit bestimmten Extensionen hinzufügen.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Paradox Cartwright Vs Mill, J. St. I 38
Objektive Wahrscheinlichkeit/VsCartwright: man könnte einwenden, die Partitionierung über irrelevante Faktoren würde keinen Schaden anrichten, wenn erst einmal alle Faktoren fixiert sind. „wahre Wschk“/Cartwright: = objektive Wschk?
relative Häufigkeit/relHäuf/Cartwright: ist nicht dasselbe wie objektive Wschk.
Simpsons Paradox/Lösung/VsCartwright: sicher können wir immer einen dritten Faktor finden, aber normalerweise haben wir es nicht mit endlichen Häufigkeiten zu tun, sondern mit objektiven Wschk.
objektive Wschk/VsCarwright: wenn man sie nicht aus endlichen Daten abliest, stellen sich keine scheinbaren Korrelationen ein.
I 60
Vektoraddition/Cartwright: nach dieser Auffassung werden zwei Kräfte ( Gravitations-Kraft, bzw. der elektromagnetische) produziert, aber keine von ihnen existiert. Komposition von Kräften/Ursachen/MillVsCartwright: dieser würde leugnen, daß die beiden nicht existieren: Nach ihm existieren beide als Teil der resultierenden Wirkung. Bsp zwei Kräfte in verschiedene Richtungen. „Teilkräfte“.
CartwrightVsMIll: es gibt keine „Teilkräfte“. Ereignisse mögen zeitliche Teile haben, aber es gibt keine Teile der Art, wie Mill sie beschreibt, Bsp eine Richtung Norden, eine Richtung Osten, wobei der Körper sich dann eben nicht nach Norden und auch nicht nach Osten sondern nach Nordosten bewegt.
I 59
CartwrightVsMill: Problem: dann ist es entscheidend, daß die Gesetze dieselbe Form haben, egal ob sie innerhalb oder außerhalb der Komposition sind. Und das ist nicht möglich! Es ist nicht möglich, wenn die Gesetze das aktuale Verhalten konkreter Körper beschreiben sollen.
I 70
Def Super-Gesetz/Erklärung/Gesetz/Umstände/Terminologie/Mill/Cartwright: im Fall von Bsp Coulombs Gesetz und dem Gravitationsgesetz, können wir einfach ein immer komplexeres Antezedens davorsetzen, um die Situation zu erfassen und damit zu erklären, was passiert. Mill: das geht für Mechanik, aber nicht für die Chemie. Das erklärt, warum die Chemie keine deduktive bzw. demonstrative Wissenschaft ist. Das legt den covering-law-Ansatz zugrunde.
CartwrightVsSupergesetz/CartwrightVsMill: 1. Supergesetze sind nicht immer verfügbar, wenn wir nicht alles genau beschreiben, verlieren wir unser Verständnis dessen, was passiert. Und wir erklären, ohne Supergesetze zu kennen. Wir brauchen eine philosophische Erklärung warum diese Erklärungen gut sind.
2. Supergesetze sind vielleicht oft gar keine gute Erklärung. Das ist ein alter Einwand Vs covering laws. Bsp warum wackelt die Wachtel in meinem Garten mit dem Kopf? Weil das alle tun.
I 71
Genauso Bsp „Alle Karbonatome haben fünf Energielevels“ erklärt gar nichts. 3. Sicher sind covering laws für komplexe Fälle erklärend. Insbesondere, wenn das Antezedens des Gesetzes nicht genau die Komponenten der Einzelsituation erfaßt, sondern eine mehr abstrakte Beschreibung liefert.

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954
Wissen Paradox Verschiedene Vs Moore, G.E. Grice I 266ff
Induktion/Hungerland These Vs "induktive Auffassung" des Paradigmas der Kontext-Implikation: p behaupten, impliziere, zu glauben, daß p.
Hungerland: Stattdessen: These: Erklärungs-Modell, wenn eine Behauptung normal ist, ist alles impliziert, was man daraus folgern darf.
Hängt von drei unterschiedlichen Dingen ab:
1.Kontext des Behauptens
2.Vorannahmen über das, was als normal gilt
3.Regeln für den richtigen Gebrauch von Ausdrücken
Bsp (Moore) "Er ist ausgegangen, aber ich glaube es nicht."
Hungerland: das ist kein Widerspruch! Kein logische Absonderheit in der Gemeinschaft.

Brendel I 14
Begriffsanalyse/Moore/Brendel: notwendige Bedingung: Synonymie der Begriffe. epistemologisches Kriterium/Synonymie/Moore: „Niemand kann Wissen,
I 15
dass das Analysandum auf einen Gegenstand zutrifft ohne zu wissen, dass das Analysans auf ihn zutrifft. (Moore 1942, 663). Synonymie/Cooper LangfordVsMoore/Brendel: wenn die Begriffe dann synonym sind, (die Analyse also als korrekt angesehen wird) ist sie trivial. („Paradox der Analyse“).
Synonymie/KünneVsMoore: ist gar keine notwendige Bedingung für eine korrekte Begriffsanalyse.
I 16
Def Ko-Implikation/Künne/Brendel: Lösung: „Ko-Implikation“ = notwendige extensionale Gleichheit. (Künne 1990. 37). logische Form: „x ist A“ und „x ist BC“ implizieren sich wechselseitig in allen möglichen Welten (MöWe).
Problem. das ist selbst für kompetente Sprecher nicht immer ersichtlich.
Intensionsgleichheit/Brendel: Bedingung für sie ist notwendige Extensionsgleichheit: haben zwei Ausdrücke dieselbe Intension, dann haben sie in allen MöWe dieselbe Extension.
Intension/Extension/einige Autoren: das gilt aber nicht umgekehrt. Bsp Kirkham: „2+2=4“ und „36+7=29“ und Bsp „Dies Objekt hat eine Form“ und „Dies Objekt hat eine Größe“ sind zwar extensional äquivalent, indem sie in allen MöWe denselben WW haben, aber sie sind nicht intensional äquivalent (nicht synonym).
I 17
Begriffsanalyse/Kirkham/Brendel: manchmal geht es nur um Extensionsgleichheit in der WiWe. Extensionsgleichheit/Umfangsgleichheit/stärker/schwächer/Brendel: auch in allen MöWe ist sie immer noch etwas schwächeres als Synonymie.

Putnam I 195
BurnyeatVsMoore: "er philosophiert, als ob Kant nie existiert hätte". (a propos "Moore’s Hände").





Grice I
H. Paul Grice
"Meaning", in: The Philosophical Review 66, 1957, pp. 377-388
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Megle Frankfurt/M. 1993

Grice II
H. Paul Grice
"Utterer’s Meaning and Intentions", in: The Philosophical Review, 78, 1969 pp. 147-177
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle

Grice III
H. Paul Grice
"Utterer’s Meaning, Sentence-Meaning, and Word-Meaning", in: Foundations of Language, 4, 1968, pp. 1-18
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Grice IV
H. Paul Grice
"Logic and Conversation", in: P. Cple/J. Morgan (eds) Syntax and Semantics, Vol 3, New York/San Francisco/London 1975 pp.41-58
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
Wissen Paradox Verschiedene Vs Neale, St. Klaus von Heusinger, Eselssätze und ihre Pferdefüsse
Uni Konstanz Fachgruppe SprachWissenschaft Arbeitspapier 64; 1994
Heusinger I 19
E-Typ-Analyse/Neale/Kennzeichnungen/Einzigkeitsbedingung/Heusinger: in letzter Zeit hat die ETA durch Neale (1990) wieder Auftrieb erhalten, indem man die Verletzung der Einzigkeitsbedingung erlaubt. Lösung/Neale:
Def „numberless pronouns“/numerusloses Pronomen“/Neale: (1990, 235, (*8))= Pronomen als bestimmte Kennzeichnung ohne Einzigkeitsbedingung. "wer auch immer".
Schreibweise: "whe" (whoever)
Hier: als generalisierter Quantor in (31)
als termbildender Operator in (32)
(31) ‚[whe x: Fx] (Gx)’ is true iff I F-GI = 0 and I F I > 1.
(32) G whe (x) Fx ⇔ (Ex)Fx & (x)(Fx > Gx)
Chrysippsatz/Neale/Heusinger: so erhält das Pronomen in (30) universelle Kraft. Und zwar nicht durch die unbestimmte NP, die klassische als EQu gedeutet wird, sondern durch das numeruslose Pronomen, das alle Objekte bezeichnet, die den Satz mit dem Antezedens erfüllen.
(30e) Wenn ein Mann in Athen ist, ist wer auch immer ein Mann ist und in Athen ist, nicht in Rhodos.
(30f) (Ex) [Mann (x) & Athen (x)] > ~ Rhodos (whe (x) [Mann (x) & Athen (x)] )
(30g) (x) [Mann (x) & Athen (x)] > ~Rhodos (x)].
Problem: das geht nur zum Preis einer Mehrdeutigkeit der Pronomen (mehrdeutig, ob als Iota-Ausdruck oder "wer auch immer"-Ausdruck). Dies ist dem Satz nicht anzusehen.
VsNeale/Heusinger: damit bleiben die Fragen nach einer Systematik der starken oder schwachen Lesart, die Lösung des ProportionsParadoxes und eine Gegenüberstellung von symmetrischen und asymmetrischen Lesarten offen.
I 20
E-Typ-Analyse/pragmatisch/Anapher/Pronomen/Cooper/Heim/Heusinger: These: hier werden die Kennzeichnungen durch eine im Kontext hervorstechende Eigenschaft gebildet. …Bsp …
Vorteil: (VsNeale/CoopervsNeale): hier muss nicht das gesamte Material des Satzes genommen werden, in dem das Antezedens steht.




Wissen Paradox Lewis Vs Nominalismus Schwarz I 94
Heterologie/Eigenschaften/Mengenlehre/Lewis/Schwarz: Vorteil: Der Ansatz der Mengenlehre bringt eine Lösung für Eigenschaften, die auf genau diejenigen Eigenschaften zutrifft, die nicht auf sich selbst zutreffen. Lösung/Mengenlehre: Die Mengenlehre umgeht diese Paradoxien (der >Heterologie), indem sie bestimmte Klassen verbietet. Bsp Es gibt keine Klasse aller Nicht-Katzen, Bsp keine Klasse, die für jedes Ding A das Paar (A,A) enthält und Bsp keine Klasse, die für alle A,B mit A ε B das Paar (A,B) enthält.
Wenn Eigenschaften Klassen sind, gibt es also keine Eigenschaft Nicht-Katze sein, keine Identität und keine Elementschaft ((s) als Eigenschaft! (1990(1),163,Fn 15,2002a(2),8)
Eigenschaften/Mengenlehre/Lewis/Schwarz: Wie ist es dann zu verstehen, dass Identität transitiv ist, Elementschaft aber nicht? Das muss Lewis uminterpretieren:
Identität/Lewis: Dass sie transitiv ist, heißt nur, dass immer wenn A = B und B = C, dann auch A = C.
SchwarzVsLewis: Damit fällt LewisVsNominalismus: Der Ansatz „alle Sätze über Eigenschaften irgendwie umzuinterpretieren“ fällt damit auf Lewis selbst zurück.
Schwarz: Aber vor diesem Problem steht jeder, der eine konsistente Theorie von Eigenschaften vertreten möchte. Es hilft z.B. nicht, Eigenschaften als irreduzible abstrakte Entitäten aufzufassen: auch dann kann es die Russell-Eigenschaft ((s) nicht auf sich selbst zuzutreffen) nicht geben. Vgl. >Transitivität, >Identität.


1. David Lewis [1990]: “Noneism or Allism?” Mind, 99: 23–31. In [Lewis 1999a].
2. David Lewis [2002a]: “Tensing the Copula”. Mind, 111: 1–13.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wissen Paradox Schiffer Vs Physikalismus I XVIII
VsPhysikalismus: (der 8. Hypothese) kann nicht korrekt sein: Bsp wenn es eine Tatsache ist, dass ich glaube, dass Würmer keine Nasen haben, dann ist das nicht in nicht-mentalistischem und nicht-intentionalistischem Vokabular darstellbar. Problem: was soll man dann tun? Akzeptieren wir
Eliminativismus: These: wir haben keinen Glauben mit Inhalt oder Wörter mit Bedeutung.
Oder
Mentalismus: These: Glaubensobjekte als innere Entitäten. (QuineVsMentalismus: Z „Sargasso-See, über die jemand ahnungslos gleitet). (> Dualismus).
Nominalismus/Lösung/Schiffer: wir brauchen keins von beiden zu akzeptieren: sondern wir leugnen, dass die Existenz von sprachunabhängigen, objektiven Eigenschaften von Glauben. D.h.
Glauben/Nominalismus/Schiffer: leugnet, dass es die Eigenschaften von Glauben darin bestehen, "das und das" zu glauben oder ein Glaube zu sein, dass das und das der Fall ist, und er leugnet auch Tatsachen.
Nominalismus/Schiffer: erlaubt dann, beides einzuschließen:
ontologischen Physikalismus: es gibt keine extralinguistischen irreduziblen psychologischen Entitäten und den
Def sententialen Dualismus: dass es wahre aber irreduzibel Glauben-zuschreibende Sätze gibt.
Schiffer: pro. Dabei wird der Token-Token-Physikalismus (6. Hypothese) versuchsweise akzeptiert. >Kripke: Paradox des Regelfolgens, >Kripkes Wittgenstein (1982).

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
Wissen Paradox Aristoteles Vs Platon Bubner I 23
AristotelesVsPlaton: Unterscheidung Theorie/Praxis: Vs Verknüpfung der Ideenlehre mit der Ethik. Die Erhebung des Guten zu einer Idee muss ebenso verworfen werden, wie die Führerrolle des höchsten Wissens in Gestalt des Philosophenkönigs.
Aristoteles: Das praktische Gute, das allen Menschen zugänglich ist, unterscheidet sich von den ewigen Gegenständen.
Ontologie: deswegen kann man in ihr mit dem Guten als Prinzip nichts anfangen.
I 119
Wissen/Menon/Platon: Aporie: entweder kann man gar nichts lernen, oder nur das. was man schon weiß. Platon antwortet darauf mit dem Mythos von der Anamnesis. (Erinnerung aus früherem Leben der Seele).
Wissen/AristotelesVsPlaton (Menon): kein Wissen entsteht aus nichts.
Bei Syllogismus und Epagogé (heute umstritten, ob als Induktion aufzufassen) gibt es VorWissen.
I 120
Allgemeinheit/Wissen/AristotelesVsPlaton: VsAnamnesis: auch Wissen über das Allgemeine stammt aus sinnlicher Erfahrung und eben Epagoge.
I 164
Metaphysik/Aristoteles/Bubner: zwei Hauptkomplexe: 1. allgemeine Seinslehre, modern: Ontologie,
2. Lehre vom höchsten Seienden, von Aristoteles selber als Theologie bezeichnet.
Problematisch ist der Zusammenhang beider.
AristotelesVsPlaton: nicht Ideen als Welterklärung sondern geschichtliche Entwicklung.
I 165
Gut/Gutes/AristotelesVsPlaton: VsIdee des Guten als Höchstes: man müsse auch Freunden gegenüber die Wahrheit wie etwas "Heiliges" höher schätzen. Mit der Idealisierung des Guten sei kein praktischer Nutzen zu erreichen.
Nikomachische Ethik: Anfangssatz: Das Gute ist nur im Horizont von Tätigkeiten aller Art präsent.
"Gut" heißt die Qualifikation von Handlungszielen, das Worumwillen.
I 184
Subjekt/Objekt/Hegel/Bubner: unter dem Titel des Erkennens bestimmt Hegel das S/O Verhältnis nach zwei Seiten: Theorie und Praxis. (Nach dem Vorbild AristotelesVsPlatons Trennung des Empirischen und Ideellen). Auch HegelVsKant: "radikale Trennung der Vernunft von der Erfahrung".
Kanitscheider II 35
Zeit/Zenon: (490 430) (Schüler des Parmenides) die Annahme der Realität eines zeitlichen Ablaufs führt zu Paradoxien. Zeit/Eleaten: das Seiende ist die in sich ruhende Kugel des Alls.
Zeit/Raum/Aristoteles: relationale Ontologie von Raum und Zeit. (Am häufigsten vertretener Standpunkt).
"Nicht die Bewegung selbst ist also die Zeit, sondern das Zahlmoment an der Bewegung. Der Unterschied von Mehr und Weniger erhält seine Bestimmung durch die Zahl quantitativer Unterschied in der Bewegung" (Zeitangabe)." Folglich ist die Zeit vom Typus der Zahl".
II 36
Zeit/Platon: Ursprung in der kosmischen Bewegung. (Gleichsetzung mit Bewegung). Zeit/AristotelesVsPlaton: es gibt viele verschiedene Bewegungen am Himmel, aber nur eine Zeit. Dennoch Abhängigkeit von Zeit und Bewegung.
Zuerst muss die Metrisierbarkeit der Größe geklärt sein.
Welt/Platon: Himmel gehört zum Bereich der erzeugten Dinge. Also Ursache, also muss die Welt einen Anfang in der Zeit haben.
AristotelesVsPlaton: da es keine absoluten Entstehungs- und Vernichtungsvorgänge gibt (nach dem Kausalprinzip) kann es auch keinen absoluten Nullpunkt der Entstehung der Welt gegeben haben. > Lukrez:
Genetisches Prinzip/Lukrez: "Kein Ding ist aus Nichts entstanden, nicht einmal mit göttlicher Hilfe".
Raum/Zeit/LeibnizVsNewton: (Vs "absoluten Raum" und "absolute Zeit" : statt dessen relationale Statur von Raum als ordo coexistendi rerum und Zeit als ordo succedendi rerum.
II 37
der Raum enthüllt sich als Lagerungsmöglichkeit der Dinge, wenn man die Objekte nicht einzeln, sondern in der Gesamtheit ins Auge fasst.
Thiel I 23 ff
Aristoteles, Kant und Platon nehmen einen Gegenstand, einen Bereich der Mathematik an. Wichtiger erscheint ihnen die Frage, wie sich der Mensch dazu verhält. Unterscheidung Erfinden/Endecken. Platon:Euthydemos: Geometer, RechenKÜ und Astronomen sind wie Jäger, sie erforschen, was schon da ist.
I 24
AristotelesVsPlaton: dieser habe sich dem Kratylos und dem Heraklit insofern angeschlossen, als es auch nach ihm keine Wissenschaft vom Sinnlichen geben könne, da alles im Fluß sei. So sei von Gegenständen nicht mal eine Definition möglich. Platon: von den mathematischen Ggst. gibt es stets viele der gleichen Art, während die Idee jeweils immer nur eine ist.
Thiel: man wird an das viermalige Auftreten des gleichschenkligen Dreiecks im Quadrat denken dürfen.
I 25
AristotelesVsPlaton: leugnet eine von den Körperdingen unabhängige Existenz der math. Ggst. Sie existieren an oder in Gegenständen und sind durch Abstraktion isolierbar. Math. Ggst.. nicht selbst konkrete, wirkliche Ggst. Sie haben aber auch kein "abgetrenntes Sein". Jede Zahl immer nur Zahl von etwas.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Wissen Paradox Grover Vs Ramsey, F. P. Horwich I 319
VsRedundanztheorie/VsRamsey/Camp, Grover, Belnap/CGB/Grover: die ersten zwei Einwände gehen davon aus, dass die Datenbasis zu schmal ist, d.h. dass es Fälle gibt, die die Theorie nicht abdeckt. (Siehe Redundanztheorie).
I 320
1.
Index-Wörter: (Hier: Wiederholung von Indizes): (14) John: ich bin habgierig – Mary: das ist wahr
Problem: hier keine bloße Wiederholung, sonst würde sie sagen „ich bin,...“
Problem: für solche Fälle gibt es kein allgemeines Schema.
2.
Modifikation: hier ist eine Übersetzung gar nicht möglich: (hier mit indirekter Referenz und Quantifikation):
(15) Jedes Ding, das Mark sagte, könnte wahr sein
Problem: hier gibt es kein Verb für „könnte“. Ähnlich:
(16) Etwas das Charlie gesagt hat, ist entweder wahr oder nicht wahr.
(17) Alles was Judith gesagt hat, war damals wahr, aber nichts davon ist heute noch wahr.
Natürlich kann man versuchen:
(15’) (p) Mark sagte dass p > es könnte der Fall sein, dass p)
oder
(15’) (p)(Mark sagte, dass p > dass p könnte bestehen)
Vs: „der Fall sein“ und „bestehen“ sind Varianten von „wahr sein“. Damit würde die Redundanztheorie zu einer Trivialität. In diesem Fall wäre Ramseys „direkte“ Theorie falsch.
CGBVsRamsey: wir verbessern die Redundanztheorie, indem wir für die Zielsprache nicht nur propositionale Quantifikation zulassen, sondern auch ein unbestimmtes Feld von Verknüpfungen, wie M (für „might“), „P“ (für past tense) „~“ für Negation usw.
I 321
Wobei der Leser angenommen haben dürfte, dass wir die Negation schon längst eingeführt haben. Aber das stimmt nicht. Dann: (16’) (p) (Mark sagte, dass p > Mp)
(17’) (Ep)(Charlie sagte dass p & (p v ~p))
(17’) (p)(Judith sagte, dass p > (Pp & ~p))
Redundanztheorie/Ramsey/CGB: es ist diese, durch die obigen Verknüpfungen und propositionale Quantifikation angereicherte Variante der Theorie von Ramsey, die wir ab jetzt Redundanztheorie nennen (>Terminologie/Grover) . Die These ist, dass „wahr“ damit überflüssig wird. These damit können Übersetzungen im Ramseyschen Sinn immer gefunden werden.
VsRedundanztheorie/VsRamsey:
3.
„über“/aboutness/ Akkuratheit der Übersetzung/CGB: manche Autoren: wenden ein, dass „Schnee ist weiß“ über Schnee und „Dass Schnee weiß ist, ist wahr“ über die Proposition ist. Und dass daher die Übersetzung überhaupt fehlschlägt.
CGB: das involviert das Paradox der Analyse. Wir gehen nicht direkt darauf ein. ((s) Paradox der Analyse, hier: man müsste sich schon dümmer anstellen als man ist, würde man nicht erkennen, dass beide Sätze über Schnee sind, um das Problem überhaupt benennen zu können (wie es die Gegner tun) muss man es schon gelöst haben.)
4.
PragmatismusVsRedundanztheorie: selbst wenn die Übersetzung den behaupteten Inhalt bewahrt, vernachlässigt sie andere Merkmale, die erhalten bleiben sollten. Wiederholungsfall: Bsp
(3) Mary: Schnee ist weiß. John: das ist wahr.
(3’) Mary: Schnee ist weiß. John: Schnee ist weiß.
Soll das eine gute Übersetzung sein?
I 322
Strawson: „wahr“ und „nicht wahr“ haben ihre eigenen Jobs zu tun! Prosatz/Pronomen/Anapher/“wahr“/CGB: „das ist wahr“ setzt voraus, dass es ein Antezedens gibt. Aber das ist bei Ramseys Übersetzung (3’) noch nicht berücksichtigt. Also schlägt Ramseys Übersetzung in pragmatischer Hinsicht fehl.
VsPropositionale Quantifikation/VsRedundanztheorie/VsRamsey/CGB:
4.
Redundanz: um welchen Preis? Die pQ ist mysteriös: sie stimmt nicht mit der Alltagssprache überein. Es wird nicht gezeigt, dass „ist wahr“ im Deutschen überflüssig ist, sondern nur in einer kuriosen ad hoc Erweiterung.
5.
Grammatik: (von Ramsey schon vorweggenommen): Variablen brauchen Prädikate, die mit ihnen verbunden sind, selbst wenn diese Variablen Satz Position einnehmen.
CGBVsRamsey: leider ist Ramseys Antwort nicht überzeugend.
Ramsey: (s.o.) „p“ enthält schon ein (variables) Verb. Die allgemeine Satzform können wir hier als aRb annehmen, dann
I 232
(a)(R)(b): wenn er aRb sagt, dann aRb). Hier wäre „ist wahr“ eine überflüssige Hinzufügung.
CGBVsRamsey: wir müssen von einer unendlichen Anzahl verschiedener Satzformen ausgehen ((s) >Gibt es unendlich viele mögliche Sätze?).
Redundanztheorie/CGB: das muss uns aber nicht beunruhigen.
1. propositionale Quantifikation kann formal und informell ordentlich aufgestellt werden.
2. Variablen, die Sätze als Substituenden nehmen, brauchen kein Verb, das mit ihnen verbunden ist. Dass es so wäre, ist ein natürlicher Irrtum, der ungefähr folgendermaßen geht:
Bsp (4’) (p)(John sagt p > p).
Wenn wir Pronomen gebrauchen, die die gebundene Variable einfachen:
Für jeden Satz, wenn John es sagte, dann es.
Heidelberger: (1968): solche Sätze haben kein wesentliches Prädikat!
Lösung/Ramsey:
(4’) Für jeden Satz, wenn John sagte, dass er wahr ist, dann ist er wahr.
W-Prädikat/CGB: „T“: gelesen: „ist wahr“.
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp)
Problem: weil „T“ ein Prädikat ist, und „Tp“ ein Satz, muss „p“ ein Term der Sprache sein, d.h. es muss eine Nominal Position einnehmen. D.h. dass die Quantoren Individuenvariablen binden (einer bestimmten Art), und nicht Variablen über Sätze.
I 335
Verschwindens Fälle/Prosatz: einige von ihnen können als Übersetzung in Ramsey Sprache aufgefasst werden. Def Ramsey-Sprache/CGB/(s): Sprache, in der “wahr” gänzlich überflüssig ist.
Englisch*/CGBVsRamsey: dient der besseren Erklärung. Bsp
(26) Es ist wahr, dass Schnee weiß ist, aber in Pittsburgh sieht er selten weiß aus.
(27) Es ist wahr, dass es ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA gab, aber es ist nicht wahr, dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
W-Prädikat/CGB: dient in (25) und (26) dazu, einen Punkt zuzugestehen, um danach durch ein „aber“ festzustellen, dass nicht zu viel Gewicht darauf gelegt werden sollte.
I 336
Englisch*: Bsp (26’) Es gab ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA ,das ist wahr, aber es ist nicht wahr dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
Das sind alles Verschwindens-Fälle.
I 342
VsProssatz-Theorie/unechte Einwände/CGB:
I 343
Index Wörter: Faulheits Prosätze beziehen sich auf ihr Antezedens. Daher muss die Theorie noch verfeinert werden, wenn es um indexikalische Äußerungen geht. Sonst Bsp John: „Ich bin faul“: Mary: „das ist wahr“ - soll nicht heißen, dass Mary meint „Ich (Mary) bin faul“. CGB: aber das ist ein allgemeines Problem. das nicht nur bei Rede über Wahrheit auftritt: Bsp
John: mein Sohn hat eine Warze auf der Nase. Bill: er ist das Abbild seines Vaters.
Bsp
Lucille: Du tanzt gut. Fred: das ist mir neu.
Pragmatik/CGBVsRamsey: unser Ansatz stellt sie richtig dar, insbesondere, weil wir „Plagiate“ ausschließen. Ramseys Theorie tut das nicht.
I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then...
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrere mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, eine Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namenbildenden Funktoren.
I 353
propositionale Variable/Ramsey: belegt Satzposition. (Quantifikation über Propositionen). CGBVsRamsey: solche Variablen haben prosententialen Charakter. Daher sollten sie nicht mit einem W Pädikat verbunden werden. ((s) Sonst kommt „wahr“ doppelt vor).
W-Prädikat/Ramsey/Redundanztheorie/CGB: damit wird die alte Frage beantwortet, ob eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat enthalten muss: s.u.
Unsere Strategie ist zu zeigen, wie Formeln in Englisch* gelesen werden können, wo es kein separierbares W-Prädikat gibt. Bsp
(4’) Für jede Proposition, wenn John sagt, dass sie wahr ist, dann ist sie wahr.
CGB: in diesem Fall leisten propositionale Variablen und quantifikatorische Prosätze dieselbe Arbeit. Beide belegen Satz-Position und haben die Quer-Referenz, die von ihnen verlangt wird.
Pointe: (4’) ist genau der Kandidat für eine normale englische Übersetzung von (4’).
Problem: das könnte dazu verleiten zu glauben, dass eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat braucht, wie in
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp). ((s) Dann kommt implizit „wahr“ zweimal vor).
I 354
Aber da (4’) perfektes Englisch ist, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das W-Prädikat damit wieder eingeführt wird. Oder dass es ein separates gebundenes „es“ (sie) enthält.

Grover I
D. L. Grover
Joseph L. Camp
Nuel D. Belnap,
"A Prosentential Theory of Truth", Philosophical Studies, 27 (1975) pp. 73-125
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Wissen Paradox Cresswell Vs Redundanztheorie II 37
Redundanztheorie/Referenz/W-Prädikat/Cresswell: nach der Redundanztheorie hat „es ist wahr daß a“ denselben Referenten wie „a“. CresswellVsRedundanztheorie: ist hier falsch! (wegen der prop Einst). Die Redundanztheorie kann nicht auf Sätze angewendet werden, die prop Einst zuschreiben.
daß: wird unabhängig gebrauch, wegen anderer Prädikate, die neben „ist wahr“ noch im Satz enthalten sind.
W-Prädikat: „ist wahr“ wird gebraucht, weil auch andere Komplementsätze auftreten können.
Bsp
(9) Was Helen sagte, ist wahr. ((s) „Alles was er sagte“).
Redundanz/Cresswell: ergibt sich nur, wenn man die beiden Prädikate verbindet. ((s) In jedem speziellen Fall für sich genommen, Redundanz ist kein kontext-unabhängiges Phänomen).
W-Prädikat/Cresswell: ist dann selbst mehrdeutig: Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) als Paradoxien-bildend: als Prädikat von Sätzen.
b) harmloses Prädikat von Propositionen.
ad (9) wir nehmen hier an - wie die meisten Autoren - daß die Bedeutung von (9) unklar ist, so lange wir nicht Wissen, welches W-Prädikat hier vorliegt.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Wissen Paradox Wittgenstein Vs Russell, B. Carnap VI 58
intensionale Logik/Russell: ist nicht an bestimmte Aussagenformen gebunden. Ihre Aussagen sind nicht alle in Aussagen über Extensionen übersetzbar. WittgensteinVsRussell. Später Russell, Carnap pro Wittgenstein.
(Russell, PM 72ff, Bsp für scheinbar intensionale Aussagen).
Bsp (Carnap) "x ist Mensch" und "x sterblich":
beides kann in eine extensionale Aussage (Klassenaussage) umgeformt werden.
"Die Klasse der Menschen ist in der Klasse der Sterblichen enthalten".

Tugendhat I 453
Def Sortal: etwas abgegrenztes, dass keine beliebige Verteilung gestattet. Bsp Katze. Gegensatz: Massenterminus. Bsp Wasser.
I 470
Sortal: in gewisser Weise eine Wiederentdeckung des aristotelischen Begriffs des Substanzprädikats. Aristoteles: Hierarchie: niedrige: Materialprädikate: Wasser, höhere: Zählbarkeit.
Locke: hatte die aristotelische Einsicht vergessen und führte daher einen Begriff des Substrats ein, dass selbst nicht wahrnehmbar, einem Bündel von wahrnehmbaren Qualitäten zugrunde liegen sollte.
Hume: das ermöglichte es Hume, das Ganze zu verwerfen.
Russell und andere: Bündel von Eigenschaften. (KripkeVsRussell, WittgensteinVsRussell, führte zur Wiederentdeckung des Sortals).
Bsp Sortal: schon Aristoteles: wir nennen etwas einen Stuhl oder eine Katze nicht deshalb, weil es eine bestimmte Gestalt hat, sondern weil es eine bestimmte Funktion erfüllt!

Wittgenstein I 80
Bekanntschaft/WittgensteinVsRussell/Hintikka: eliminiert Russells zweite Klasse (logische Formen) insbesondere Russells freischwebenden Formen, die durch völlig allgemeine Sätze ausgedrückt werden. So kann Wittgenstein jetzt sagen, dass wir in der Logik keine Erfahrung brauchen.
Das bedeutet, dass die Aufgabe die früher von Russells zweiter Klasse übernommen worden war, jetzt von den regulären Gegenständen der ersten Klasse wahrgenommen werden müssen.
Das ist eine Erklärung der fundamentalsten und seltsamsten Thesen des Tractatus: die logischen Formen werden nicht nur anerkannt, sondern ihnen wird beträchtliches Gewicht beigemessen. Ferner sind die Gegenstände nicht nur Substanz der Welt sondern auch konstitutiv für die Form der Welt.
I 81
1. die komplexen logischen Sätze werden alle durch die logischen Formen der atomaren Sätze bestimmt, und 2. die Formen der Atomsätze durch die Formen der Gegenstände.
Pointe: Wittgenstein weigert sich im Tractatus, die komplexen logischen Formen als unabhängige Gegenstände anzuerkennen. Ihre Aufgabe muss durch etwas anderes erfüllt werden:
I 82
Die Formen der einfachen Gegenstände (vom Typ 1): sie bestimmen die Weise, wie die Gegenstände miteinander verbunden werden können. Die Form des Gegenstands ist das, was a priori von ihm gilt!. Der Standpunkt, auf den Wittgenstein sich zubewegt, hat eine feste Basis in Freges berühmten Prinzip der Zusammengesetztheit (dem Prinzip der Funktionalität, von Davidson als Frege Prinzip bezeichnet. ((s) >Kompositionalität).
I 86
Logische Form/Russell/Hintikka: meint, wir müssten mit der logischen Form jedes zu verstehenden Satzes bekannt sein. WittgensteinVsRussell: bestreitet das. Um alle logischen Formen zu erfassen ist nichts weiter nötig, als die Gegenstände zu erfassen. Mit diesen allerdings müssen wir dennoch bekannt sein. Diese Erfahrung wird aber dadurch uneigentlich, dass sie sich auf die Existenz der Gegenstände bezieht.
I 94 ff
dies/logischer Eigenname/Russell: "Dies" ist ein (logischer) Eigenname. WittgensteinVsRussell/PU: Das hinweisende "Dieses" kann nie trägerlos werden, aber das macht es nicht zu einem Namen." (§ 45)
I 95
Nach Russells früher Theorie gibt es in unserer Sprache nur zwei logische Eigennamen für partikulare Gegenstände außer dem Ich, und zwar "dies" und "jenes". Man führt sie ein, indem man auf sie zeigt. Hintikka: von diesen konkreten Russellschen Gegenständen gilt im wahren Sinne des Wortes, dass sie nicht ausgesprochen, sondern nur genannt werden können. (>Erwähnung/>Gebrauch).
Wittgenstein I 107
Sinnesdaten/Russell: (Mysticism and Logic): Sinnesdaten seien etwas "Physikalisches". Daher sei "die Existenz des Sinnesdatums nicht logisch abhängig von der Existenz des Subjekts." WittgensteinVsRussell: das kann natürlich von Wittgenstein nicht akzeptiert werden. Nicht weil er ernste Zweifel hätte, sondern weil er die Gegenstände zu semantischen Zwecken benötigt, die weit hinausgehen über Russells Bausteine unserer wirklichen Welt.
Sie müssen Bausteine aller logischen Formen sowie die Substanz aller möglichen Sachverhalte sein. Daher kann er nicht zufrieden sein mit Russells Konstruktion unserer eigenen und einzigen Außenwelt aus Sinnesdaten.
I 108
Aus dem gleichen Grund verweigert er auch die Festlegung auf eine bestimmte Ansicht über den metaphysischen Status seiner Gegenstände. Außerdem:
Subjekt/WittgensteinVsRussell: "Das Subjekt gehört nicht zu den Gegenständen der Welt".
I 114
Sprache/Sinnesdaten/Wittgenstein/Zeitgenossen/Waismann: "Der Zweck der Sprache Wittgensteins ist - im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen Sprache - die logische Struktur der Phänomene wiederzugeben."
I 115
Erfahrung/Existenz/Wittgenstein/Ramsey: "Wittgenstein sagt, es sei Unsinn, etwas zu glauben, was nicht der Erfahrung gegeben ist, denn mir anzugehören, in der Erfahrung gegeben zu sein, ist die formale Eigenschaften der echten Entität." Sinnesdaten/WittgensteinVsRussell/Ramsey: sind logische Konstruktionen. Denn nichts von alldem was wir Wissen, beinhaltet sie. Sie vereinfachen zwar die allgemeinen Gesetze, sind für diese jedoch genauso wenig nötig wie materielle Gegenstände."
Später Wittgenstein: (Zettel § 498) setzt Sinnesdatum mit "privatem Objekt, das vor meiner Seele steht" gleich.
I 143
logische Form/Russell/Hintikka: sowohl Formen der Atomsätze als auch komplexer Sätze. Sprachlich dort durch Zeichen (Junktoren, Quantoren usw.) definiert. WittgensteinVsRussell: nur einfache Formen. "Wenn ich den Gegenstand kenne, kenne ich auch sämtliche Möglichkeiten seines Vorkommens in Sachverhalten. Jede solche Möglichkeit muss in der Natur des Gegenstands liegen."
I 144
logische Konstanten/Wittgenstein: verschwinden aus der letzten und abschließenden logischen Darstellung jedes sinnvollen Satzes.
I 286
Vergleich/WittgensteinVsRussell/Hintikka: das Vergleichen ist es, was in der Russellschen Theorie nicht vorkommt.
I 287
Und das Vergleichen besteht nicht darin, bei der Konfrontierung ein Phänomen zu erleben. Hier sieht man: ab einem bestimmten Zeitpunkt sieht Wittgenstein Sätze nicht mehr als fertige Bilder an, sondern als Vorschriften zur Herstellung von Bildern.

Wittgenstein II 35
Anwendung/Gebrauch/WittgensteinVsRussell: er hat übersehen, dass logische Typen nichts über die Anwendung der Sprache aussagen. Bsp Johnson sagt, Rot unterscheide sich in einer Weise von Grün, in der Rot sich nicht von Kreide unterscheidet. Aber woher weiß man das? Johnson: Es wird formal, nicht experimentell verifiziert.
WittgensteinVsJohnson: das ist aber Unsinn: es ist so, als würde man nur das Portrait betrachten, um zu beurteilen, ob es dem Original entspricht.

Wittgenstein II 74
Implikation/WittgensteinVsRussell: Paradox aus zwei Gründen: 1. wir verwechseln die Implikation mit dem Schlüsseziehen.
2. im Alltag gebrauchen wir nie " wenn... dann " in diesem Sinn. Es sind immer Hypothesen, in denen wir jenen Ausdruck verwenden. Die meisten Dinge, von denen im Alltag die Rede ist, sind in Wirklichkeit stets Hypothesen. Z. B.: "alle Menschen sind sterblich."
So wie Russell es verwendet, bleibt es sogar dann wahr, wenn es nichts gibt, was der Beschreibung f(x) entspricht.
II 75
Wir meinen aber nicht, dass alle Menschen auch dann sterblich sind, wenn es keine Menschen gibt.
II 79
Logik/Notation/WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise macht die internen Beziehungen nicht deutlich. Aus seiner Notation geht nicht hervor, dass pvq aus p.q folgt, während der Sheffer-Strich die interne Beziehung klarmacht.
II 80
WittgensteinVsRussell: "Behauptungszeichen": es ist irreführend, und deutet auf einer Art geistigen Vorgang hin. Wir meinen aber bloß einen Satz. ((s) Auch WittgensteinVsFrege). > Behauptungsstrich.
II 100
Skeptizismus/Russell: Bsp wir könnten erst seit fünf Minuten existieren, einschließlich unserer Erinnerungen. WittgensteinVsRussell: dann benutzt er die Wörter in neuer Bedeutung.
II 123
Kalkül/WittgensteinVsRussell: Eifersucht als Beispiel für einen Kalkül mit dreistelligen Relationen fügt der Sache keine zusätzliche Substanz hinzu. Er hat einen Kalkül auf die Eifersucht angewandt.
II 137
Implikation/Paradoxie/material/Existenz/WittgensteinVsRussell: II 137 + in Russells Notation gilt sowohl: "Alle S sind P" als auch "Kein S ist P", als wahr, wenn es gar keine S gibt. Weil die Implikationen auch durch ~fx verifiziert sind. In Wirklichkeit ist dieses fx beide Male unabhängig!
Alle S sind P: (x) gx >.fx
Kein S ist P : (x) gx > ~fx
Dieses unabhängige fx ist irrelevant, es ist ein leerlaufendes Rad!
Bsp Wenn es Einhörner gibt, dann beißen sie, aber es gibt keine Einhörner = es gibt keine Einhörner.
II 152
WittgensteinVsRussell: seine Schreibweise setzt voraus, dass es für jeden allgemeinen Satz Namen gibt, die man zur Beantwortung der Frage "welche?" (Im Gegensatz zu "welche Art?") nennen kann. Bsp "welche Menschen leben auf dieser Insel?" kann man fragen, aber nicht: "welcher Kreis ist im Quadrat?". Wir haben keine Namen "a", "b", usw. für Kreise.
WittgensteinVsRussell: in seiner Schreibweise heißt es "es gibt ein Ding, welches ein Kreis im Quadrat ist".
Wittgenstein: was ist dieses Ding? Der Fleck, auf den ich zeige? Aber wie sollen wir dann "da sind drei Flecken " schreiben?
II 157
Einzelding/ED/Atom/Atome/Wittgenstein: Russell und ich, wir haben beide damit gerechnet, durch die logische Analyse auf die Grundelemente (" individuals") zu stoßen. Russell glaubte, am Schluss würden sich Subjekt Prädikat Sätze und zweistellige Relationen ergeben. WittgensteinVsRussell: das ist eine verfehlte Vorstellung von logischer Analyse: wie eine chemische Analyse. WittgensteinVsAtomismus.

Wittgenstein II 306
Logik/WittgensteinVsRussell: Russell notiert: "ich traf einen Mann": es gibt ein x, so dass ich x getroffen habe. x ist ein Mann. Wer sagt denn schon: "Sokrates ist ein Mann"? Ich kritisiere dies nicht deshalb, weil es im praktischen Leben keine Rolle spielt, sondern ich kritisiere, dass die Logiker diese Beispiele nicht lebendig machen.
Russell verwendet "Mann" als Prädikat, obwohl wir es praktisch nie als solches gebrauchen.
II 307
Wir könnten "Mann" als Prädikat verwenden, wenn es uns um den Unterschied ginge, ob jemand, der als Frau gekleidet ist, ein Mann oder eine Frau ist. Damit haben wir für dieses Wort einer Umgebung erfunden, ein Spiel, indem sein Gebrauch einen Zug darstellt. Wenn "Mann" als Prädikat verwendet wird, ist das Subjekt ein Eigenname, der Eigenname eines Mannes.
Eigenschaften/Prädikat/Wittgenstein: wenn der Ausdruck "Mann" als Prädikat verwendet wird, kann er bestimmten Dingen sinnvoll zugesprochen oder abgesprochen werden.
Dies ist eine "externe" Eigenschaft, und in dieser Hinsicht verhält sich das Prädikat "rot" genauso. Man beachte jedoch die Unterscheidung zwischen rot und Mann als Eigenschaften.
Ein Tisch könnte Träger der Eigenschaft rot sein, doch im Falle von "Mann" liegt die Sache anders. (Ein Mann könnte diese Eigenschaft nicht ablegen). .
II 308
WittgensteinVsRussell: Bsp "in diesem Zimmer ist kein Mann". Russells Schreibweise: "~(Ex)x ist ein Mann in diesem Zimmer." Diese Schreibweise suggeriert, dass man die Dinge in diesem Zimmer durchgegangen ist, und festgestellt hat, dass keine Männer darunter waren.
Das heißt, die Schreibweise ist nach dem Vorbild konstruiert, indem x ein Wort wie "Schachtel" oder sonst ein Gemeinname ist. Das Wort "Ding" jedoch ist kein Gemeinname.
II 309
Was hieße es denn, dass es ein x gibt, welches nicht ein Fleck im Quadrat ist?
II 311
Arithmetik/Mathematik/WittgensteinVsRussell: die Arithmetik wird nicht in der Russellschen Weise gelehrt, und dies ist keineswegs eine Ungenauigkeit. Wir machen uns nicht an die Arithmetik, indem wir etwas über Sätze und Funktionen erfahren, noch beginnen wir mit der Definition der Zahl.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Wissen Paradox Stalnaker Vs Shoemaker, S. I 19
Qualia/vertauschte Spektren/Shoemaker/Stalnaker: versucht, die Erkennbarkeit vertauschter Spektren mit einer funktionalistischen und materialistischen Theorie des Geistes zu versöhnen. Dabei geht es um die Relation zwischen Bewusstsein und Repräsentation - zwischen dem intentionalen und dem qualitativen Inhalt einer Erfahrung.
StalnakerVsShoemaker: ich verteidige die altmodische Sicht, dass Vergleiche des qualitativen Charakters der Erfahrung zwischen Personen bedeutungslos (meaningless) sind ((s) >Wittgenstein, Käfer-Beispiel).
Qualia/Stalnaker: es geht nicht darum, sie zu eliminieren (zu “quinieren"), sondern These sie als plausiblen und verständlichen Teil einer rein relationalen Struktur anzunehmen.
These: Die Vergleichbarkeit ist deswegen möglich, weil unser Begriff des qualitativen Charakters begrifflich mit dem repräsentationalen Inhalt verknüpft ist.

I 235
Shoemakers Paradox/Stalnaker: ist die ganze Geschichte kohärent? Könnten α und β so "verschieden kombiniert" werden? Lösung/Stalnaker: der Widerspruch könnte auf zwei Weisen vermieden werden: man könnte
a) die Identitätsaussage 5 zurückweisen
b) die Identitätsaussagen 1-4.
Ad a): führt weg vom Funktionalismus zu einem rein physikalistischen Ansatz für Qualia, Subjektive Unterscheidbarkeit ist dann kein Kriterium mehr. Phänomenale Erfahrungen können systematisch gleich aussehen, während sie es überhaupt nicht sind. Diese Sichtweise würde eine Entscheidung darüber nötig machen, auf welcher Allgemeinheitsebene man physikalische Typen definieren will. Und es ist nicht klar, auf welcher Basis man das entscheiden sollte.
I 236
Problem: dafür müsste man Qualia wahrscheinlich mit sehr feinkörnig unterschiedenen physikalischen Eigenschaften identifizieren. Diese könnten sich in Details unterscheiden, die für uns überhaupt nicht wahrnehmbar sind. Bsp die physiologische Entwicklung im Gehirn während des Alterns in einer Person würde zu anderen Wahrnehmungen führen, die für die Person subjektiv aber die gleichen Wahrnehmungen blieben! ((s) Unterscheidung ohne Unterschied).
Ad b): (Identitätsaussagen 1-4 zurückweisen): das ist Shoemakers Position.
Shoemaker: These: die Hinzufügung des Backup-Systems beeinflusst den qualitativen Charakter, denn es ändert die Gedächtnismechanismen, die konstitutiv sind für die Identitätsbedingungen für Qualia. Dann unterscheiden sich Bsp (s.o.) Alices und Berthas qualitative Erfahrungen.
Stalnaker: entspricht das der common sense-Sicht?
StalnakerVsShoemaker: Problem: spätere Veränderungen im Wahrnehmungs- aber auch im Gedächtnis-System einer Person, aber auch kontrafaktische unrealisierte Möglichkeiten würden den qualitativen Charakter der Erfahrungen einer Person verändern.
Bsp Angenommen, Bertha hat ein flexibles Gehirn, wenn ein Teil beschädigt ist, übernimmt ein anderer Teil die Arbeit.
Alice: ihr Gehirn ist weniger flexibel, bei einer Beschädigung ändert sich der qualitative Charakter ihrer Wahrnehmungen.
StalnakerVsShoemaker: Problem: selbst wenn die zentralen Realisierungen dieselben sind und selbst wenn die Beschädigungen niemals auftreten, würde es scheinen, dass Shoemakers Antwort impliziert, dass die Qualia anders wären, wegen der verschiedenen Verbindungen mit potentiellen alternativen Realisierungen der Erfahrungen.
Diese Unterschieden mögen rein intrapersonell sein: Angenommen Alice hatte früher ein ebenso flexibles Gehirn wie Bertha, aber mit zunehmendem Alter verlor sie ihre Flexibilität: Shoemaker scheint zu implizieren, dass der qualitative Charakter von Alice’ Farberlebnissen sich mit den Veränderungen der Potentialität ihres Gehirns verändert, selbst wenn es der Introspektion unzugänglich ist.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Wissen Paradox Cohen Vs Strawson, P. F. Horwich I 214
Paradoxien/wahr/Strawson/Cohen: treten auf, unter der Annahme, dass die Wörter „wahr“ und „falsch“ gebraucht werden können, um Behauptungen 1 Stufe zu machen. Lösung: (formal). Die Paradoxien werden formal dadurch gelöst, dass man erklärt, dass „wahr“ und „falsch“ nur in Behauptungen 2. Stufe gebraucht werden dürfen.
Paradoxien/Strawson: verschwinden unter der viel radikaleren These, dass „wahr“ und „falsch“ überhaupt nicht gebraucht werden, um Behauptungen aufzustellen.
wahr/Redundanztheorie/CohenVsStrawson: das ist unbefriedigend. Es ist auch nicht nur ein „beschreibender Gebrauch“ der durch „wahr“ und „falsch“ erfolgt. ((s) Um Redundanztheorie geht hier eigentlich nicht).
Bsp ein Richter könnte die Bemerkung eines Anwalts „Was der Polizist sagte, ist wahr“ als Behauptung über den Charakter des Polizisten auffassen. Und dann könnte es empirische Belege über den Charakter geben.
CohenVsStrawson: damit wird aber viel mehr behauptet als die Präsupposition, dass der Polizist überhaupt eine Aussage gemacht hat. Der Richter würde eine Formel ((s) Schema) aufstellen, um indirekt eine Anzahl weiterer Aussagen zu verifizieren. Aber die Verifikation bestünde nicht in der Bestätigung der Präsupposition „Der Polizist machte eine Aussage“.
Cohen: man muss hier nicht annehmen, dass „wahr“ hier als logisches Prädikat funktioniert, um die Aussagen des Polizisten zu beschreiben.
CohenVsStrawson: aber der Satz kann nicht paraphrasiert werden durch „Der Polizist machte eine Aussage, ich bestätige es“, wie Strawson annimmt.
I 215
Denn das ist eben keine Aussage über den Charakter des Polizisten. VsCohen: man könnte einwenden, dass es nur um eine gedrängte Zusammenfassung einiger Aussagen geht wie Bsp „der Angeklagte fuhr mit 50 auf der falschen Seite“, „der Kläger fuhr mit seinem Fahrrad auf der richtigen Seite“ usw.
Dann könnte man sagen, dass es diese Aussagen sind, die indirekt verifiziert werden durch empirische Belege über den Charakter des Polizisten
Strawson/Cohen: könnte dann sagen, dass der Anwalt meinte: Bsp „Ich bestätige, was der Polizist gesagt hat, der Angeklagte fuhr...“.
CohenVsStrawson: das geht nicht,
1. wenn der Inhalt unbekannt ist
2. wenn die Anzahl der gemachten Aussagen unbestimmt ((s) oder unendlich) ist. ((s) >“alles was er sagte“.)
Denn dann kann „was er sagte, ist wahr“ nicht durch eine Menge von Hilfsaussagen ersetzt werden, die der Berichtende bestätigt. Dieser scheint eine einzige vollständige Behauptung zu machen: Bsp „Smith’ Beobachtungsberichte sind immer wahr“ und das kann er auch, ohne alle seine Berichte gelesen zu haben.
Cohen: ich hatte vorgeschlagen, dass das verifizierbar ist durch Belege über den Charakter des Betreffenden. Dann könnte mach auch sagen, dass daraus Schlüsse gezogen werden können. Und dadurch entstehen dann Paradoxien. Das kommt oft vor im Journalismus, in historischer und Wissenschaftlicher Forschung und in der Rechtsprechung.
I 216
Redundanztheorie/Paradoxien/alles was er sagte/Ramsey/Cohen: Ramseys Lösung der Elimination von „wahr“ und „falsch“ aus solchen Kontexten hat den Preis, logischen Jargon einzuführen. RamseyVsStrawson/Cohen: aber er setzt immer noch voraus, dass der Satz als Aussage (Behauptung) gebraucht wird.
Bsp „Für alle p, wenn der Polizist behauptet, dass p, dann p“.
Problem/Cohen: hier können wir wieder Paradoxien, erhalten, analog zur Wahrheits Paradoxie.
Bsp „Jede Aussage die ich behaupte, ist falsch“.
logische Form: (p): (x).phi(p . x) >. ~p.
logische Form/alltagssprachliche Übersetzung: phi(p, x): „Die Aussage dass ... wird gemacht von ...“ ((s) in der Klammer einmal Punkt, einmal Komma.).
„ist wahr“/Wahrheit//logische Form/Frage/(s): nicht „wx“ oder „wp“ (für P ist wahr“) sondern besser „x ist eine Aussage und x“ bzw. p ist eine Aussage und p“: (Ex)(Ae . x) bzw. (Ep) (Ap . p). D.h. aber “es gibt eine wahre Aussage” und nicht: „die Aussage p ist wahr”?).
Paradoxie/logische Form/Cohen: kann auftreten, wenn in (p): (x). phi (p . x) >. ~p. dieser Ausdruck als Ganzes als Wert von p auftreten kann.
Lösung/Cohen: man kann sogar „alle meine Aussagen sind falsch“ als Aussage über den Charakter auffassen. Dann erhält man keine Paradoxie.
CohenVsStrawson: aber wenn das auf „der Polizist ist ein verläßlicher Zeuge“ hinausläuft, dann ist das mehr eine Empfehlung als eine Beschreibung!
Lösung: ich sollte den Typ von Aussage spezifizieren, den ich als unzuverlässig einstufe.
I 217
Strawson/Cohen: hat vielleicht immer noch recht, dass „wahr“ nicht als logisches Prädikat gebraucht wird: logisches Prädikat/Cohen: Bsp
Analyse als Beschreibung: hier ist es „wahre Aussagen Macher“.
Analyse als Empfehlung: hier ist „wahr“ kein logisches Prädikat.
Analyse als Verifikation: hier ist „wahr“ eliminierbar. (Allerdings nicht in der Alltagssprache).

Cohen I
Laurence Jonathan Cohen
"Some Remarks on Grice’s Views about the Logical Particals of Natural Languages", in: Y. Bar-Hillel (Ed), Pragmatics of Natural Languages, Dordrecht 1971, pp. 50-68
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Cohen II
Laurence Jonathan Cohen
"Mr. Strawson’s Analysis of Truth", Analysis 10 (1950) pp. 136-140
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Wissen Paradox Lewis Vs Supervaluation Schwarz I 204
Supervaluation/Vagheit/Lewis/Schwarz: Eine Äußerung eines vagen Satzes ist wahr gdw. annähernd alle seine Präzisierungen wahr sind, wenn die Äußerung also wahr ist, fast egal welchen der präzisen semantischen Werte man genau betrachtet. (Erstmals Lewis 1970b(1), 228f, 1993c(2), 172f, heute bekannt als supervaluationistische Theorie der Vagheit > Supervaluation). SchwarzVsSupervaluation: Konsequenz: Vage Sätze folgen jetzt nicht mehr den üblichen logischen Regeln. Bsp „es regnet nicht“ ist dann nur wahr, wenn es eindeutig nicht regnet. In Grenzfällen sind dann beide Sätze nicht wahr.
Paradoxien/Supervaluation: Gerade das ist was, was Paradoxien vermeidet.


1. David Lewis [1970b]: “General Semantics”. Synthese, 22: 18–67. In [Lewis 1983d].
2. David Lewis [1993c]: “Many, But Almost One”. In [Bacon et al. 1993]: 23–38, und in [Lewis 1999a].

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wissen Paradox Kripke Vs Tarski, A. III 337
Erweiterung/Sprache/Kripke: hier brauchen wir Mengenlehre, jedenfalls der Mengen der Ausdrücke von L. (Wie Tarski, der allerdings mit referentieller Sprache zu tun hat). DavidsonVsTarski/Kripke: dieser braucht weniger Ontologie und weniger Reichhaltigkeit der Metasprache.
III 367
Substitutionale Quantifikation/sQ/KripkeVsTarski: sQ zusammen mit der Formel Q(p,a) löst Tarskis Problem, "wahrer Satz" zu definieren.
III 410
Sprache/Kripke: wenn eine Sprache eingeführt wird, ist eine explizite W-Definition eine notwendige und hinreichende Bedingung dafür, dass die Sprache eine mathematisch definierte (extensionale) Semantik hat. Andernfalls kann die Sprache in informellem Englisch erklärt werden. Die Semantik ist dann intuitiv. Vor Tarski wurde Semantik generell so behandelt.
Konvention W/DavidsonVsTarski/Kripke: bei Davidson müssen die Axiome endlich an der Zahl sein. Kripke: seine Arbeit ist viel kontroverser als die von Tarski.

Field I 245
Def disquotationale Wahrheit/dW/Field: kann dann mit Hilfe des sQ (∏/(s): für alle Sätze, nicht Gegenstände, gilt") definiert werden. S ist wahr gdw ∏p(wenn S = "p", dann p)
wobei "p" Sätze als Substituenden hat. Aber welche Sätze?
Konjunktion/Verstehen/Paradoxien/Field: Konjunktion von Sätzen: hat nur Sinn, wenn die Sätze vorher verstanden sind! D.h. daß die Konjunktion selbst (und aus ihr konstruierte Sätze) nicht als Konjunkt erlaubt sind. (>Semantische Paradoxien, (s) >Alles was er sagte ist wahr).
Lösung: Tarski ähnliche Hierarchie von W-Prädikaten: dann ist die Definition der disquotationalen Wahrheit durch subsitutionale Quantifikation (sQ) typischerweise mehrdeutig: jedes Element der Hierarchie wird aus dem entsprechenden sQ geliefert.
KripkeVsTarski: (Kripke 1975): dieser sei zu restriktiv für unsere Zwecke: so erhalten wir nicht alle unendlichen Konjunktionen die wir brauchen.
Lösung/Kripke: weitere, quasi-imprädikative Interpretation von disquotationaler Wahrheit Analog für
Field I 246
Substitutionale Quantifikation/sQ/Kripke: erlaubt Sätzen, sich selbst zu enthalten und Dinge, die aus ihnen gebaut sind, als Konjunkte, aber der Wahrheitswert solcher quasi-imprädikativen Konjunktionen soll objektiv unbestimmt sein, bis er einer bestimmten Stufe zugewiesen ist. sQ/Field: erlaubt dann unendliche Konjunktionen ohne semantischen Aufstieg. Wenn wir über die nicht linguistische Welt sprechen wollen, warum sollten wir Sätze ins Spiel bringen, wenn wir es nicht brauchen?
sQ: können wir dann als Grundbegriff nehmen.
Grundbegriff/Field: bedeutet: a) er wird nicht aus grundlegenderen Termini definiert
b) er versucht keine theoretische Erklärung in grundlegenderen Begriffen. (Field pro a) und b)).
Wenn wir a) akzeptieren, müssen wir aber erklären, wie der Begriff seine Bedeutung erhält. Vielleicht aus den logischen Gesetzen, die seinen Gebrauch regeln. Wenn wir a) akzeptieren ist es kein Problem, auch b) zu akzeptieren.
Erklärung/Field: z.B. bei mentalistischen Begriffen geht es nicht darum, die Bedeutung zu geben, sondern zu zeigen, dass der Begriff nicht primitiv (basal) ist. Bei logischen Begriffen muss man die Ideologie nicht so reduzieren.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Paradox Mackie Vs Theismus Stegmüller IV 466
Theodizee/populäre Fassung: (i) logische Notwendigkeit: Gott kann z.B. keine viereckigen Kreise schaffen. Da das Übel logischerweise eine Teil des Guten sei, könne das eine nicht ohne das andere existieren.
Vs: zunächst: das ist gar keine Folgerung aus der Prämisse! Weiter:
a) das Prinzip ist nicht zwingend.
1. wenn es eine allgemeine Eigenschaft gäbe, die automatisch allen Dingen zukäme, brauchte es in keiner Sprache ein Prädikat dafür zu geben.
2. es könnte sein, dass diese Eigenschaft von niemandem bemerkt würde!
Nun könnte man allerdings nicht behaupten: wenn alles diese Eigenschaft besäße, existierte diese Eigenschaft überhaupt nicht.
b) das Argument würde höchstens das Vorkommen eines äußerst geringen Maßes an Übeln erklären. (Als Nebeneffekt, nicht als z.B. geplanten Völkermord).
IV 467
Theodizee/populäre Fassung: (ii) häufiger wird das Argument des "notwendigen Mittels" vertreten: Das Übel als Mittel zum Guten.
Bsp Kinder müssen aus Fehlern lernen.
StegmüllerVs: allerdings lernen viele Kinder nicht aus den Fehlern der Welt sondern gehen daran zugrunde!
Bsp Schmerzen als Warnfunktion
Stegmüller: alle diese Binsenwahrheiten sind für das Problem irrelevant. Sie sind nur für begrenzte Wesen relevant, aber Gott wird ja Allmacht zugeschrieben.
IV 468
(iii) Prinzip des organischen Ganzen: wie ein ästhetisches Prinzip: das Übel gehört zum "Organischen Ganzen". Diese Welt sei sogar besser als eine rein gute Welt. Sie sei nicht statisch, sondern dynamisch. Allmähliche Überwindung des Schlechten durch das Gute. Def Übel 1. Ordnung: Leid, Schmerz, Krankheit
Def Werte 1. Ordnung: Freude, Glück
Def Werte 2. Ordnung: moralische Werte, Reaktionen auf Übel 1. Ordnung: Mitleid, Hilfeleistung, Güte, Heroismus.
Der Theismus muss dann die These vertreten, dass Übel 1. Ordnung befriedigend durch Werte 2. Ordnung erklärt und gerechtfertigt werden.
Stegmüller IV 469
Theismus/Mackie: Frage: kann der Theist mit Recht behaupten, dass es in dieser Welt ausschließlich absorbierte Übel gibt? Nur so kann er sein Position verteidigen, sonst gibt es überflüssige Übel, die Gott in seiner Allmacht hätte vermeiden können. VsTheismus: 1. es gibt viel mehr nichtabsorbierte Übel 1. Ordnung (Leid, Schmerz usw.) als in einem wertvollen Ganzen eingehen.
2. das Spiel würde sich auf der nächsten Stufe wiederholen!
Den Werten 2. Ordnung stehen Übel 2. Stufe gegenüber: Bsp Bosheit, Gefühllosigkeit, Schadenfreude, Grausamkeit, Feigheit usw.
IV 470
Einzige Möglichkeit: Werte 3. Ordnung: einziger Kandidat: Willensfreiheit. Sie muss nicht selbst ein solcher Wert sein, aber doch logisch notwendig für die Verwirklichung.
IV 471
Theismus/Theodizee/R. Gruner: der Theist sollte die Übel nicht nur einräumen, sondern sogar als besonders wichtig hervorkehren. Die gläubigsten Menschen waren immer die, die am stärksten von der Realität des Bösen überzeugt waren.
Paradox: dass der Glaube ausgerechnet von jener Tatsache abhängt, von der man behauptet, sie widerlege ihn.
Diese Position wird in den Dialogen von Hume von der Demea vertreten.
IV 479
Theodizee/Willensfreiheit: zur Verteidigung des Theismus könnte noch der Begriff der Willensfreiheit modifiziert werden: Freiheit als hoher Wert, so dass Gott bei der Erschaffung nicht wußte, wie die Menschen von ihr Gebrauch machen würden. Also ist Gott hier nicht mehr allwissend. Vs: 1. wenn er nicht mehr allWissend ist, ist er auch nicht mehr allmächtig, weil eine Beschränkung der Information eine Beschränkung der Macht ist.
Vs: 2. Gott müsste zeitlich gedacht werden. Das gibt ein wesentliches Element monotheistischer Religion auf.
Vs 3. Wenn Gott auch nicht wußte, was die Menschen tun würden, so musste er doch Wissen, was sie tun könnten!
IV 481
MackieVsTheismus: wird sich nicht widerspruchsfrei darlegen lassen, ohne dass wesentliche Punkte geändert werden. Hume: würde sagen: unsere grenzenlose UnWissenheit verhindert es, dass wir behaupten könnten, dass wir den Theismus schlüssig widerlegt haben.
IV 516
MackieVsTheismus: der konkurrierende Naturalismus hat stets die besseren Argumente und die geringere Unwahrscheinlichkeit auf seiner Seite.
IV 517
Religion/Theismus/R. Robinson: These: der Hauptwiderspruch zwischen Religion und Vernunft liegt darin, dass die Religion den Trost der Wahrheit vorziehe. Gott/Spinoza/Stegmüller: (relativ starke Modifikation der traditionellen Gotteskonzeption): kein Schöpfergott, aber unendlich. Die metaphysische Notwendigkeit kommt ihm und damit dem Universum selbst zu.
Theodizee/Spinoza: These: Gott kennt keine Barmherzigkeit! Es ist keine Person, auch keine unendliche, sondern ein Wesen, das sich nicht um menschliche Belange kümmert.
IV 518
Religion/Theologie/Mackie: die monotheistischen Religionen berufen sich auf eine für sie unverzichtbare Existenzannahme, die vermutlich falsch ist.

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
Wissen Paradox Luhmann Vs Verschiedene Habermas I 436
VsParsons: bildet das klassische Modell einfach durch Systeme nach. (Soziales System = Handlungssystem). - Luhmann stattdessen: Mensch als Teil der Umwelt der Gesellschaft. Das ändert die Prämissen aller Fragestellungen. - Methodischer Antihumanismus.
Habermas I 440
LuhmannVsHumanismus: "Kardinalfehler" Verquickung von Sozial und Sachdimension.
Reese-Schäfer II 28
LuhmannVsDualismus: von Beobachter und Gegenstand. Universalität/Vs: die Gesamtsicht, die Universalität musste aufgegeben werden und wurde durch »Kritik« ersetzt, mit der der Standpunkt des Subjekts sich zur Universalität wieder aufrundet«. - Fundament/Luhmann: es gibt keinen letzten Halt. (Wie Quine, Sellars, Rorty). II 42 - VsMarx: lehnt die Rede von »gesellschaftlichen Widersprüchen« ab: es geht einfach um einen Interessengegensatz. Auch Konkurrenz ist kein Widerspruch: zwei Personen können durchaus dasselbe Gut anstreben.
Widersprüche/Luhmann: entstehen nur aus der Selbstbezüglichkeit von Sinn. Nicht wie bei Marx. - Widersprüche/Rechtssystem: dient nicht zur Vermeidung, sondern zur Regelung von Konflikten. II 78 - Wertfreiheit: (Max Weber): der Verzicht auf Wertungen ist sozusagen der blinde Fleck einer Beobachtung zweiter Ordnung. II 89 - Vs Rechte Politik: hier gibt es überhaupt keine Theorie, die in der Lage wäre, andere Theorien zu lesen. Es gibt nur Apercus oder gewisse literarische Leitideen. II 90/91 - VsGehlen: wir haben uns nicht den Institutionen unterzuordnen. II 102 - VsHandlungstheorie: ganz unscharfer, nur durch Zeigen auf Menschen bestimmbarer Begriff von Individuen. So werden Sprachgewohnheiten als Sachkenntnisse ausgegeben: denn die Sprache verlangt von uns, Subjekte einzusetzen. >Sprache/Luhmann.
Reese-Schäfer II 103
Vernunft/VsAdorno: man sollte nicht resignieren (Dialektik der Aufklärung) sondern fragen, ob es nicht ohne Vernunft besser geht! II 112 - Reizüberflutung/LuhmannVsTradition: kann gar nicht stattfinden. Denn schon der neurophysiologische Apparat schirmt das Bewusstsein drastisch ab. Das operative Medium Sinn tut ein übriges. II 125 - Mensch/Gehlen: versuchte, den Menschen aus seinem Unterschied zum Tier zu bestimmen. (LuhmannVs). II 138 - VsParsons: Begrifflichkeit beschränkt durch Strukturfunktionalismus: man konnte nicht nach der Funktion von Strukturen fragen, oder Begriffe wie Bestand oder Bestandsvoraussetzung, Variable oder den ganzen methodologischen Bereich zu untersuchen. Beschränktheit dadurch, daß ein bestimmter Gegenstand als vorgegeben angenommen wurde. - keine Kriterien für den Bestand des Gegenstands - statt dessen muss die Theorie alle Devianz (Abweichung) und Disfunktion mitenthalten können. (bei Parsons nicht möglich). - Frage: in welchem Zeitraum und welchen Bandbreiten ist ein System identifizierbar? (Bsp Revolution: ist die Gesellschaft hinterher noch die selbe Gesellschaft?) Bestandskriterien Biologie: Definition durch Tod. Das Lebende reproduziert sich aus eigenen Mitteln. Selbstreferenz (wichtig in der modernen Systemtheorie) ist im Rahmen des Parsonschen Modells nicht möglich. Daher brauchen wir interdisziplinäre Lösungen. (Kass 3.) - VsHandlungstheorie: der Begriff der Handlung eignet sich nicht, weil ein Akteur vorausgesetzt wird! Es gibt sie aber auch ohne Zuschauer! Im Prinzip kann eine Handlung als solitäre, sozial resonanzlose Sache vorgestellt werden! - Paradoxie/Luhmann: das Verfahren der Auflösung der Paradoxie ist logisch anrüchig, wird aber von den Logikern selbst ständig angewendet: sie benutzen einen Ebenenwechsel. Einzig folgende Frage darf nicht gestellt werden: was denn die Einheit der Differenz der Ebenen sei. (Kass.4) - VsGleichgewichtstheorien: Heute fragwürdig; 1. von der Naturwissenschaft her: es sind gerade Ungleichgewichte stabil, GG eher Metapher (Kass.6). Tradition: "Übertragung von Patterns von Generation zu Generation" Gespeicherte Wertmuster, die immer wieder angeboten werden und vom Nachwuchs übernommen. Diese Muster sind dann dennoch dieselben.
VsTradition: Frage: woher kommt überhaupt die Identität. Wie könnte man von Selbigkeit reden, ohne externen Beobachter? Das wird auch nicht viel anders durch die Annahmen eines reziproken Verhältnisses mit Lernen. Luhmann: statt dessen: (Autopoiesis): Sozialisation ist immer Selbstsozialisation.

AU Kass 6
Information/Luhmann: der Begriff muss nun darauf abgestimmt werden! Man sprach in den 70ern von "genetischer Information", behandelte Strukturen als informativ, der genetische Code enthalte Information.
Luhmann: das ist falsch, weil Gene nur Strukturen enthalten und keine Ereignisse!
Die semantische Seite des Begriffs blieb lange ungeklärt, d.h. die Frage, aus was eine Information auswählen kann.

Reese-Schäfer II 76
LuhmannVsMarx/Reese-Schäfer: lehnt die Rede von »gesellschaftlichen Widersprüchen« ab: es geht einfach um einen Interessengegensatz. Auch Konkurrenz ist kein Widerspruch: zwei Personen können durchaus dasselbe Gut anstreben.
AU Kass 11
Emergenz/Reduktionismus/Systemtheorie/Luhmann: das stellt die eigentliche Frage noch gar nicht: wodurch zeichnet sich eigentlich ein emergentes System aus? Was ist das Charakteristikum für die Unterscheidung von dem basalen Zustand? Was ist das Kriterium, das Emergenz ermöglicht? Will Martens: (Heft 4, Kölner Zeitschrift f. Sozialforschung): Autopiesis sozialer Systeme.
Behandelt die Frage im Anschluss an das Konzept der Autopoiesis und der Kommunikation.
Kommunikation/Luhmann: Dreigliederung:
Information,
Mitteilung, Verstehen (nicht Handlungsfolgen). (Kommt aus der Linguistik, aber auch schon Antike!).
Martens: diese Dreiteilung ist die psychologische Fundierung der Kommunikation. Die Kommunikation muss zunächst im individuellen Kopf ausgehandelt werden, ich muss sehen, was ich als unbekannt unterstelle und was ich auswählen möchte, außerdem muss mein Körper in Schuss sein.
Martens These: die Sozialität kommt nur in der Synthese dieser drei Komponenten zustande.
Soziales entsteht, wenn Information, Mitteilung und Verstehen als Einheit erzeugt werden mit Rückwirkung auf die teilnehmenden psychischen Systeme, die sich entsprechend verhalten müssen.
Die Einheit ist nur die Synthese selbst, während die Elemente nach wie vor psychologisch bzw biologisch usw. beschrieben werden müssen. Ohne dieses Fundament geht es nicht.
LuhmannVsMartens: ich hoffe, Sie fallen darauf rein! Das klingt zunächst sehr einleuchtend. Aber jetzt kommt die Frage:
Was wird denn in dem Text von Martens kommuniziert? Sicher nicht der Blutkreislauf! In dem Text ist auch kein Blut! Das würde die Redaktion schon abwehren, auch kein Bewusstseinszustand ist im Text! Ich kann mir also gar nicht vorstellen, was der Verfasser sich gedacht hat! Ich kann mir wohl vorstellen, dass er durchblutet war und vor dem Computer gesessen hat. Und dass er gerne an der Diskussion teilnehmen wollte.
Luhmann: das sind alles Konstruktionen, die in der Kommunikation nahegelegt werden, die aber eigentlich in der Kommunikation nicht vorhanden sind. (>Interpenetration/Parsons).
Kommunikation/LuhmannVsMartens: Frage: was wird eigentlich in dem Text behauptet, und widerlegt er es nicht eigentlich selbst?
Paradoxie: der Text der von Blut und Gedanken erzählt, behauptet, er bringe Blut und Gedanken, aber er bringt nur Buchstaben und das, was man als geübter Leser aus dem Text machen kann. Das ist Kommunikation. Mehr sehe ich eigentlich nicht!
Kommunikation/Luhmann: wenn man realistisch und operativ denkt, ist nicht mehr in dem Text zu sehen. Die Worte müssen wir schon selbst aus den Buchstaben zusammensetzen.
Wenn psychische System auf Kommunikation eingehen, ändern sie ihre internen Zustände entsprechend.
Kommunikation/Luhmann: wenn man diese Botschaft (von Martens) bekommen hat, kann man sagen: alles ist eigentlich richtig, man könnte eine Kommunikation völlig auf der Basis körperlicher oder psychologischer Tatsachen beschreiben. Es würde nichts fehlen, mit Ausnahme der Autopoiesis selbst.
Frage: wir müssen erklären, wie Kommunikation sich selbst erhält, ohne psychische und körperliche Operationen einzubauen!
Luhmann: diese Reproduktion von Kommunikation durch Kommunikation geht nur durch völligen Ausschluss von körperlichen, psychischen usw. Operationen.

AU I
N. Luhmann
Einführung in die Systemtheorie Heidelberg 1992

Lu I
N. Luhmann
Die Kunst der Gesellschaft Frankfurt 1997

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Wissen Paradox Mackie Vs Verschiedene Stegmüller IV 399
"Kalam" Argument: (verbreitet unter islamischen Gelehrten): arbeitet mit Paradoxien der Unendlichkeit um zu zeigen, dass es keine aktuale Unendlichkeit geben kann. (>Al Ghassali). Unendlichkeit/MackieVsKalam Argument: die Möglichkeit einer unbegrenzten Vergangenheit kann nicht aus rein logischen Gründen ausgeschlossen werden!
MackieVsKant: dieses Vorurteil findet sich auch in der These zur ersten Antinomie.
IV 400
Kalam Argument/Al Ghassali: nichts, was in der Zeit entsteht, entsteht aus sich selbst heraus. ("Vernunftnotwendigkeit"). Daher bedarf es eines Schöpfers. MackieVsAl Ghassali: 1. Wissen wir das wirklich aus Vernunftnotwendigkeit?
2. Es ist nicht einzusehen, weshalb einerseits ein unverursachtes Ding unmöglich sein soll, andererseits aber die Existenz eines Gottes mit der Macht, aus nichts etwas zu schaffen, akzeptabel sein soll!
Gott/Mackie/Islam: dieser Gottesbegriff wirft selber schwierige Probleme auf:
1. Ist Gott innerhalb der Zeit einfach entstanden?
2. Hat er immer schon in einer unendlichen Zeit existiert? Damit wäre die abgelehnte aktuale Unendlichkeit wieder eingeführt!
3. Hat Gott eine nicht zeitliche Existenz: das wäre wieder ein unfaßbares Mysterium.
Mackie: außerdem muss man zusätzlich annehmen,
a) dass Gottes Existenz und Schöpfermacht sich selbst erklärt und
b) dass die unerklärte Existenz einer materiellen Welt unverständlich und damit unannehmbar wäre.
IV 401
Existenz/MackieVsLeibniz: wir können keinen Grund a priori dafür angeben, dass Dinge nicht ohne Verursachung einfach entstehen! Kosmologie/Gottesbeweis/Existenz/Mackie: Problem: entweder der Begriff der "causa sui" ist sinnvoll oder nicht.
a) er ist nicht sinnvoll: dann fällt die kosmologische Annahme, dass für den Beginn der materiellen Existenz eine göttliche Ursache angenommen werden muss.
b) er ist sinnvoll, dann kann er auch der Materie selbst als Eigenschaft zugesprochen werden!

Stegmüller IV 447
Def Gott/Feuerbach: "Gott ist das von aller Widerlichkeit befreite Selbstgefühl des Menschen". Religion/Feuerbach: Utopie einer besseren Religion: diejenige Freiheit von allen Begrenzungen der Individuen, die die traditionellen Religionen Gott andichteten, finde man in der Menschheit als ganzer wieder.
MackieVsFeuerbach: die Menschheit als ganze ist zweifellos nicht von allen Begrenzungen der Individuen frei, sie ist nicht allmächtig, nicht allWissend, nicht vollkommen gut. (s.o.: Gesamtheit als falsches Subjekt, kann gar nicht handeln.

IV 472
Theodizee/Glaube/Stegmüller: Argument: Gott habe die Erde zu einem Jammertal gemacht, damit die Menschen ein religiöses Bedürfnis entwickeln. MackieVs: nur eine allzumenschliche Gottheit könnte Menschen so unterwürfig wollen.
Theodizee/Gruner: unterstellt dem Skeptiker die Forderung nach einer von allen Übeln befreiten Welt. Diese Forderung weist er als widersprüchlich zurück.
MackieVsGruner: er verschiebt die Beweislast. Der Skeptiker fordert gar nichts.

IV 271
Ethik/Erziehung/Rousseau: Eltern und Lehrer sollten sich jeder vorrationalen Unterweisung der Kinder enthalten. MackieVsRousseau: verständlich, aber unrealistisch.

Stegmüller IV 502
Religion/Glaube/Wittgenstein: Bsp wenn einer eine Wahl trifft, taucht in seinem Geist stets das Bild der Vergeltung auf. Bedeutung/Mackie/Stegmüller: eine Möglichkeit: der Glaubende will seine Äußerungen wörtlich verstanden Wissen, Er hält an einer Tatsachenbehauptung fest. Ungeachtet dessen dienen solche Äußerungen aber nach außen dazu, sein Verantwortungsgefühl zu stützen und zu rechtfertigen. Dann wäre sein Glaube nach Wittgenstein Aberglaube!
Wenn er nach Beweisen gefragt wird, hält er seine Äußerungen nicht für wahrheitsfähig. Doch dann wechselt er wieder den Standpunkt und glaubt ganz wörtlich das, was er glauben muss.
Andere Möglichkeit: Glauben hat wörtliche Bedeutung, aber vergleichbar mit Romanhandlung, Fiktion. Man kann akzeptieren, dass die entsprechenden Werte eine Bedeutung für das Leben haben.
IV 503
Danach könnten wir nur in unserem praktischen moralischen Denken annehmen, dass es einen Gott gibt. T. Z. Phillips: wenn man die Fragen nach Gott und Unsterblichkeit wörtlich, d.h. als Tatsachenfragen versteht,. dann ist die von Hume gegebene skeptische Antwort korrekt.
These: man kann und muss religiöse Überzeugungen und Aussagen so deuten, dass die Kritik von Hume irrelevant wird! Es ist wahr, .dass ontologischer und teleologischer Gottesbeweis nicht zu halten sind.
Die Realität Gottes darf aber nicht als die Wirklichkeit eines Gegenstands gedeutet werden, "Gott" ist nicht der Name eines einzelnen Wesens, es bezieht sich auf nichts.
IV 504
Nach Phillips missversteht der Metaphysiker die alltäglichen Bedeutungen der Wörter. MackieVs: man löst die echten Probleme des Skeptizismus nicht dadurch, dass man ihn auf den normalen Sprachgebrauch verweist. So wenig, wie die ordinary language Philosophen etwas VsHume ausgerichtet haben.

Glauben/Religion/Phillips: magische und religiöse Sprache sollte man im Sinn von Ausdruckshandlungen deuten.
Mackie pro, aber: es ist falsch zu sagen, dass eine expressive Sprache nicht zugleich im wörtlichen Sinn beschreibend sein könne.
IV 504/505
Glaubenshandlungen sind beides: sowohl Weisen, Glück und Unglück in der Welt zu begegnen, als auch, sie zu erklären. Religion/Glauben/R. B. Braithwaite: These: der Kern des christlichen Glaubens besteht in der Entschlossenheit, nach den Prinzipien der Moral zu leben. Damit gehen die "christlichen Erzählungen" einher, die der Christ aber nicht wörtlich zu glauben braucht! Es sind religiöse Einstellungen!
PhillipsVsBraithwaite: die Grammatik von "glauben" und "wahr" sei in religiösen Überzeugungen nicht dieselbe wie in empirischen Aussagen.
MackieVs: damit verlieren wir jeden festen Grund unter den Füßen! Mit Recht gebraucht Braithwaite die üblichen Begriffe von Wahrheit und Falschheit!
IV 506
MackieVsPhillips: es gibt gar keine Alternative zu derjenigen, die Phillips verwirft, nämlich entweder im Aberglauben zu verharren, oder die Religion zu reduzieren, so dass die "Grundmerkmale des Glaubens verloren gehen". MackieVsBraithwaite: sicher lassen sich zahlreiche religiöse Aussagen als moralische Einstellungen deuten, doch dies gilt nicht für die zentralen Aussagen des Theismus.
Glaube/Mackie: braucht einen Bezugsgegenstand!

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
Wissen Paradox Brendel Vs Verschiedene I 88
EFQ/ex falso quodlibet/VsEFQ/Brendel: es wird oft eingewendet, dass diesem Prinzip nichts in unserem alltäglichen oder wissenschaftlichen Umgang mit Widersprüchen entspricht. EFQ/parakonsistente Logik: These: das EFQ-Prinzip kann nicht allgemeingültig sein, da es nicht-triviale parakonsistente Theorien gibt.
starke parakonsistente Logik/Brendel: darüber hinaus: These: es gibt wahre Widersprüche.
wahre Widersprüche/Priest: Bsp „naive Semantik“: eine semantisch geschlossene Alltagssprache ist ein „wahres widersprüchliches System“.
Inkonsistenz/Widerspruch/parakonsistente Logik/Priest/Brendel: diese wahren Widersprüche („sowohl wahr als auch falsch“) bleiben in seinem System isoliert, sie infizieren nicht das gesamte System.

163
Glaubensinstabilität/BrendelVsGrim/Brendel: ihr Eintreten hängt jedoch davon ab, ob man wirklich gute Gründe hat. Das Schema kommt ebensowenig durch Diagonalisierung zustande. Daher sind die „guten Gründe“ nicht wirklich gute Gründe. Daher sollte man nicht an die Wahrheit von [Ap] glauben. Dann entsteht keine Glaubensinstabilität mehr. Insbesondere sollte ein allwissendes Subjekt [Ap] nicht akzeptieren. Lösung/Brendel: die vermeintliche Paradoxie kann hier gelöst werden, indem man die anfängliche Aussage negiert.

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
Wissen Paradox Pinker Vs Wallace, A.R. I 374
PinkerVsWallace, Alfred Russell: er schätzte die Anforderungen der Wilden ganz falsch ein: es war damals viel schwieriger zu überleben als heute, und schwieriger als Differentialrechnung oder Schach. Alle Menschen denken von klein auf Wissenschaftlich! Wir sind alle intuitive Physiker, Biologen, Mathematiker und Psychologen.
Bsp Niemand von uns glaubt wie Lucy aus Peanuts, dass Spatzen sich zu Adlern auswachsen, die wir zu Erntedank essen.
Aber um unser Denkvermögen mit analytischer Technik zu untersuchen , müssen wir mit Wallace’ Paradox beginnen.

Pi I
St. Pinker
Wie das Denken im Kopf entsteht München 1998
Wissen Paradox Carnap Vs Wittgenstein II 203
CarnapVsWittgenstein: es ist durchaus möglich, die Syntax einer Sprache in eben dieser Sprache auszudrücken, ohne daß dabei Widersprüchlichkeiten (paradoxe) oder Unsinnigkeit hervorgebracht werden! LL. (> Wittgenstein: Abbildtheorie).
Hempel I 99/100
Sprache/Carnap: konstruiert zwei symbolische Sprachen. Darin kann er eine exakte Definition von »analytisch« und »die logische Konsequenz aus« usw. geben. Danach konstruiert er die logische Syntax für eine Gruppe von Sprachsystemen, die lediglich gewisse Bedingungen erfüllen müssen. Die wichtigste: die logische Wesensart der Elemente dieses Sprachsystems darf nicht von einem nicht-sprachlichen Faktor abhängig sein!
Das bedeutet, daß Zusammenhänge in natürlichen Sprachen, in denen Pronomina wie »ich« oder »dieser« vorkommen, nicht ohne weiteres bestimmbar sind!
(> BrandomVsCarnap: Anapher).
CarnapVsWittgenstein: dessen Bedeutungskriterium sei zu eng. Carnap charakterisierte empirische Gesetze als allgemeine folgerungsreiche Aussagen, die sich durch ihre Form von den sogenannten singulären Aussagen wie »hier herrscht im Moment eine Temperatur von zwanzig Grad« unterscheiden.
Eine allgemeine Aussage wird überprüft, indem man ihre singulären Konsequenzen untersucht. Weil aber jede allgemeine Aussage eine unendliche Klasse singulären Konsequenzen festlegt, kann sie durch sie nicht endgültig und vollständig verifiziert, sondern nur mehr oder weniger geschützt werden. Eine allgemeine Aussage ist keine Wahrheitsfunktion singulärer Aussagen, sondern hat im Verhältnis zu ihnen den Charakter einer Hypothese.
Naturgesetze: Anders gesagt: ein allgemeines Gesetz kann nicht formal aus einer endlichen Menge singulärer Aussagen abgeleitet werden. Jede endliche Menge von Aussagen ist unendlich viele Hypothesen zu. Außerdem haben die singulären Aussagen selbst im Vergleich zu den Protokollsätzen den Charakter von Hypothesen. Welche singulären Aussagen wir akzeptieren, hängt davon ab, welches der formal möglichen Systeme wir wählen.
CarnapVsWittgenstein: Wahrheit: auch ein zweites fundamentales Prinzip des Tractatus ist abzulehnen: Wahrheit oder Falschheit aller Aussagen kann nicht mehr unter Bezug auf die Wahrheit bestimmter Basisaussagen definiert werden, seien dies nun atomare Aussagen, Protokollsätze oder andere singulärer Aussagen. (Denn die singulären Aussagen sind ja im Vergleich zu Basisaussagen Hypothesen). Es folgt eine Lockerung des Wahrheitsbegriffs: in der Wissenschaft wird eine Aussage als wahr akzeptiert, wenn sie durch Protokollsätze ausreichend untermauert wird.
Carnap II 203
CarnapVsWittgenstein: es ist durchaus möglich, die Syntax einer Sprache in eben dieser Sprache auszudrücken, ohne daß dabei Widersprüchlichkeiten (paradoxe) oder Unsinnigkeit hervorgebracht werden. (> Wittgenstein: Abbildtheorie). Sprache/Carnap: konstruiert zwei symbolische Sprachen. Darin kann er eine exakte Definition von »analytisch« und »die logische Konsequenz aus« usw. geben.
Danach konstruiert er die logische Syntax für eine Gruppe von Sprachsystemen, die lediglich gewisse Bedingungen erfüllen müssen. Die wichtigste: die logische Wesensart der Elemente dieses Sprachsystems darf nicht von einem nicht sprachlichen Faktor abhängig sein!
Das bedeutet, daß Zusammenhänge in natürlichen Sprachen, in denen Pronomina wie »ich« oder »dieser« vorkommen, nicht ohne weiteres bestimmbar sind. - (BrandomVsCarnap: Anapher …)

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982
Wissen Paradox Searle Vs Wittgenstein Bennett I 192
SearleVsWittgenstein: Zumindest manchmal ist das, was wir meinen können, eine Funktion dessen, was wir sagen. Die Bedeutung übersteigt die Intention, sie ist zumindest manchmal auch eine Sache der Konvention.
Searle Searle I 24
Traditionelle Auffassung des Materialismus/Searle: … 5. Intelligentes Verhalten und die Kausalbeziehungen, in denen es steht, sind in gewisser Weise Wesen des Geistigen. Wesentliche Verknüpfung zw Geist und Verhalten gibt es in verschiedenen Versionen: von extrem behavioristischer Auffassung bis hin zu Wittgensteins. rätselhafter Behauptung "Ein innerer Vorgang bedarf äußerer Kriterien".
SearleVsWittgenstein: ein innerer Vorgang wie z.B. Schmerzen bedarf gar nichts! Warum auch?
I 156
SearleVsWittgenstein: Wittgenstein fragt, ob ich, wenn ich in mein Zimmer komme, einen "Vorgang des Wiedererkennens" erlebe. Er erinnert uns daran, dass es einem solchen Vorgang in Wirklichkeit nicht gibt. Searle: er hat recht. Das trifft auch mehr oder weniger auf mein ganzes Welt Erleben zu.

I 169
Wittgenstein in dem Philosophischen Untersuchungen (PU, 1953): kühner Versuch, gegen die Idee anzugehen, meine in der 1. Person abgefasste Äußerung über Geistiges seien überhaupt Berichte oder Beschreibungen. Er legte nahe, solche Ausführungen in einem expressiven Sinne zu verstehen, so dass sie gar keine Berichte oder Beschreibungen wären und sich die Frage nach irgend einer Autorität gar nicht stellte. Wenn ich vor Schmerz aufschreie, dann stellt sich keine Frage nach meiner Autorität.
I 170
SearleVsWittgenstein: das ist gescheitert. Zwar gibt es solche Fälle, aber es gibt immer noch viele Fälle, in denen man versucht, den eigenen Geisteszustand möglichst sorgfältig zu beschreiben und ihm nicht einfach bloß Ausdruck zu verleihen. Frage: weshalb wir in dieselbe besonderer Autorität nicht im Hinblick auf andere Gegenstände und Sachverhalte in der Welt zu haben meinen? Grund: wir unterscheiden zwischen dem, wie die Dinge uns zu sein scheinen, und stehen, wie sie wirklich sind.
Zwei Fragen: erstens, wie ist es möglich, dass wir uns über unsere eigenen Geisteszustand irren können? Was für eine "Form" hat der Fehler, wenn es ja keiner von den Fehlern in Bezug auf Erscheinung oder Wirklichkeit ist, die wir im Hinblick auf die Welt im allgemeinen machen?
I 171
Typische Fälle: Selbsttäuschung, Fehldeutung und Unaufmerksamkeit. Selbsttäuschung ist ein derart weitverbreitetes Phänomen, das mit den Beweis seiner Unmöglichkeit etwas nicht stimmen kann. Der Beweis geht so: damit xy täuschen kann, muss x irgendeine Überzeugung (p) haben und den erfolgreichen Versuch unternehmen in y die Überzeugung, dass nicht p, hervorzurufen. In dem Fall jedoch, in dem x mit y identisch ist, müsste es also eine selbstwidersprüchliche Überzeugung hervorrufen. Und das scheint unmöglich zu sein.
Dennoch Wissen wir, dass Selbsttäuschung möglich ist. In solchen Fällen versucht der Handelnde, an bestimmte eigene psychische Zustände nicht zu denken.
I 172
Sowie man einen Text falsch deuten mag, indem man die Textbestandteile zueinander falsch zusammensetzt, so kann man auch die eigenen intentionalen Zustände falsch deuten, weil man ihre Beziehungen untereinander nicht erkennt.
II 76
Hase Enten Kopf : (H E Kopf) hier würden wir gerne sagen, dass der intentionale Gegenstand derselbe ist. Wir haben zwei visuelle Erlebnisse mit zwei verschiedenen präsentationalen Gehalten, aber nur ein einziges Bild. Wittgenstein : zieht sich aus der Affäre, indem er sagt, dies seien verschiedene Anwendungen des Wortes „sehen“.
SearleVsWittgenstein: wahrscheinlich sehen wir nicht nur Gegenstände (natürlich immer unter einem Aspekt) sondern auch Aspekte von Gegenständen.
Bill liebt Sally als Person, aber nichts hindert ihn daran, auch Aspekte von Sally zu lieben.

II 192/193
Hintergrund/Searle: befindet sich nicht an der Peripherie der Intentionalität, sondern durchdringt das ganze Netzwerk intentionaler Zustände. Semantik/Wissen : das Wissen, wie Wörter zu verwenden sind, ist nicht semantisch! (Sonst Regress) (Vs Gebrauchstheorie der Bedeutung, SearleVsWittgenstein).
Bsp Gehen: „Bewege erstmal den linken Fuß nach vorne, dann den Rechten, und danach immer so weiter“ hier besteht das Wissen nicht in den semantischen Gehalten.
II 193/194
Denn jeder semantische Gehalt hat gerade die Eigenschaft, auf mannigfache Weise interpretierbar zu sein. Die Kenntnis der richtigen Interpretation kann nun nicht als ein weiterer semantischer Gehalt repräsentiert sein. Sonst brauchten wir eine weitere Regel für die richtige Interpretation der Regel zur Interpretation der Regel für das Gehen. (Regress). Lösung: wir brauchen ohnehin schon keine Regel für das Gehen, wir gehen einfach.
Regel/Searle: beim Vollzug von Sprechakten handeln wir tatsächlich nach einer Regel, wir brauchen keine weiteren Regeln zur Deutung der Regel.

III 112
Spiel/ Wittgenstein: keine gemeinsame Eigenschaften aller Spiele. (>Familienähnlichkeit).
III 113
SearleVsWittgenstein: einige gibt es schon: Def Spiel/anderswo: der Versuch, Hindernisse zu überwinden, die zu dem Zweck geschaffen worden sind, dass man versucht, sie zu überwinden. (Searle: das stammt nicht von mir!).
III 150
Grund/Handlung/Wittgenstein: es gibt einfach eine Art zu handeln, die keiner Gründe bedarf. SearleVsWittgenstein: das ist unbefriedigend, weil es uns nicht sagt, welche Rolle die Regelstruktur spielt.

V 35
Prinzip der Ausdrückbarkeit/Searle: Selbst in den Fällen, in denen es tatsächlich unmöglich ist, genau zu sagen, was ich meine, ist es grundsätzlich möglich, dahin zu gelangen, dass ich genau sagen kann was ich meine.
V 36
Verstehen/Searle: nicht alles, was gesagt werden kann, kann auch verstanden werden. Das würde nämlich die Möglichkeit einer Privatsprache ausschließen. (SearleVsWittgenstein). Das Prinzip der Ausdrückbarkeit hat weitreichende Konsequenzen. Wir werden damit wichtige Eigenschaften der Fregeschen Theorie über Sinn und Bedeutung erklären.

V 145
Tatsachen/Sachverhalte/Searle: irreführend: Tatsachen über einen Gegenstand. Es kann keine Tatsachen über einen unabhängig von Sachverhalten identifizierten Gegenstand geben! Sonst näherte man sich der traditionellen Substanz.
SearleVsWittgenstein: im Tractatus ist dies der Fall.
Wittgenstein: Gegenstände könnten unabhängig von Sachverhalten benannt werden.
SearleVsWittgenstein: eine solche Sprache könnte es gar nicht geben! Gegenstände können nicht unabhängig von den Tatsachen benannt werden.
V 190/191
Tautologie/SearleVsWittgenstein: Tautologien sind alles andere als leer! Bsp "Entweder er ist ein Faschist oder ist keiner." – ist ganz anders als "Entweder er ist Kommunist, oder ist keiner." - -.-
V 245
SearleVsTractatus/SearleVsWittgenstein: eine solche falsche Unterscheidung zwischen Eigennamen und bestimmten Kennzeichnungen findet sich im Tractatus: "Der Name bedeutet den Gegenstand. Der Gegenstand ist seine Bedeutung". (3.203). Aber daraus ergeben sich Paradoxien: Die Bedeutung der Wörter, so scheint es, kann nicht von irgendwelchen kontingenten Tatsachen in der Welt abhängen, denn wir können die Welt auch dann noch beschreiben, wenn die Tatsachen sich ändern.
Tradition:: Aber die Existenz der gewöhnlichen Gegenstände. Menschen, Städte usw. ist zufällig, und folglich auch die Existenz der Bedeutung ihrer Namen! Ihre Namen sind also gar nicht die wirklichen Namen!
Platon: Es muss eine Klasse von Gegenständen geben, deren Existenz nicht kontingent ist. Ihre Namen sind die wirklichen Namen (auch Platon, Theaithet).

IV 50
SearleVsWittgenstein: es gibt nicht unendlich viele oder unbestimmt viele Sprachspiele.
IV 89
Lüge/SearleVsWittgenstein: kein Sprachspiel, das gelernt sein will, wie jedes andere. Jede Regel beinhaltet schon den Begriff des Verstoßes, daher ist es nicht notwendig, erst zu lernen, der Regel zu folgen und dann gesondert die Verletzung zu lernen. Im Hinblick darauf ist die Fiktion also viel raffinierter als die Lüge.

Fiktion/Searle: Vorgeben, einen illokutionären Akt zu vollziehen ist das gleiche, wie
Bsp so tun, als ob man jemand schlüge (die Bewegung vollziehen).
IV 90
Bsp Kind auf dem Fahrersitz des Autos gibt vor zu steuern (macht die Bewegungen).

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Bennett I
Jonathan Bennett
"The Meaning-Nominalist Strategy" in: Foundations of Language, 10, 1973, pp. 141-168
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Paradox Strawson, P.F. Horwich I 214
Paradoxien/Strawson: verschwinden unter der viel radikaleren These, daß "wahr" und "falsch" überhaupt nicht gebraucht werden, um Behauptungen aufzustellen.
I 215
Cohen: ...ich hatte vorgeschlagen, daß das verifizierbar ist durch Belege über den Charakter des Betreffenden. Dann könnte mach auch sagen, daß daraus Schlüsse gezogen werden können. Und dadurch entstehen dann Paradoxien. Das kommt oft vor im Journalismus, in historischer und wissenschaftlicher Forschung und in der Rechtsprechung.

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994