Lexikon der Argumente


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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
Wunder Lewis Lewis Vs Armstrong, D. V 353
"New Work for a Theory of Universals" (Armstrong 1983)(1) Universalien/Armstrong: Seine Theorie der Universalien soll eine Lösung des Problems des Einen und des Vielen sein. >Universalien/Armstrong, >Universalien/Lewis.
LewisVsArmstrong: Aber das gestattet entweder nominalistische Lösungen, oder es gestattet überhaupt keine Lösung irgendwelcher Art.
---
Schwarz I 71
Kombinatorialismus/Armstrong: Kombinatorialismus besteht lediglich aus einigen fundamentalen Eigenschaften, bei denen - anders als bei Farben – jede Kombination möglich sein soll (1986,§7)(2). LewisVs: (1986a(3), 86, HellerVs (1998)(4)): Es ist nicht klar, ob das überhaupt geht. LewisVsArmstrong: Damit verschiebt sich das Problem aber nur auf die Interpretation der Beschreibungen: Wann repräsentiert so eine Satzmenge, in der von Eseln nicht die Rede ist, dass es Esel gibt? Nur, wenn die Sätze die Existenz von Eseln notwendig implizieren (1986e(5), 150 157).
Problem: Das setzt wieder Modalität voraus.
VsVs: Man könnte sagen, da die Beziehung zwischen der Verteilung fundamentaler Eigenschaften und allen anderen Wahrheiten analytisch ist, und damit auch ohne primitiv modales Vokabular charakterisierbar ist. (2002b(6), Heller 1996(7), s.u. Kapitel 11. (LewisVs: 1992a(8), 209).
Schwarz I 118
Naturgesetze/NG/DretskeVsLewis/TooleyVsLewis/ArmstrongVsLewis: Lewis’ Natugesetzen fehlt etwas: Bei Lewis sind Naturgesetze bloße Regularitäten, sie müssten aber mehr sein. Dretske-Tooley-Armstrong-Theorie: These: Natugesetze beruhen auf fundamentalen Beziehungen zwischen Universalien, also Eigenschaften. Weil Regularitäten logisch unabhängig von lokalen Ereignissen sind, können sich mögliche Welten (MöWe) mit denselben lokalen Ereignissen gut in ihren Naturgesetzen unterscheiden: Was hier eine bloße Regularität ist, mag dort eine Universalien-Beziehung sein.
Universalien-Beziehung: Diese Beziehung ist grundlegend und unanalysierbar. Es genügt nicht zu sagen, es bestehe eine Beziehung zwischen Fs und Gs, weil alle Fs Gs sind. Das wäre die Regularitätstheorie.
SchwarzVs: Das gibt Probleme mit uninstantiierten Universalien (Mellor 1980(9), §6).
Naturgesetze/LewisVsArmstrong/LewisVsTooley/LewisVsDretske: Wenn Naturgesetze fundamentale Beziehungen zwischen Universalien ausdrücken, die logisch unabhängig sind von beobachtbaren Regularitäten, wieso nehmen wir dann an, dass die Physik uns etwas über Naturgesetze verrät?
Schwarz I 119
Welchen Nutzen bringen Universalien? Physiker wollen bloß Regularitäten beobachten. Und was hat die Universalien-Beziehung dann mit noch mit den Regularitäten zu tun? Das muss man dann noch zusätzlich erklären! Wie könnte ein angenommener Gesetzgeber ausschließen, dass N(F,G) gilt und dennoch einige Fs keine Gs sind? Es genügt nicht, dem „Gesetzgeber“ einen Namen zu geben wie Armstrong das tut mit „necessitation“ („Notwendigmachung“). Naturgesetze/LewisVsArmstrong: vielleicht besser: Regularitäten, die zusätzlich durch eine primitive Beziehung zwischen Universalien abgesegnet sind, eine Beziehung, die auch in Welten besteht, in denen das Naturgesetz nicht gilt. Das ist zwar noch obskurer, aber dann ist es wenigstens kein Wunder mehr, dass alle Fs Gs sind, wenn ein Naturgesetz das verlangt.
Schwarz I 124
Wahrscheinlichkeit/LewisVsArmstrong: VsFundamentale Wahrscheinlichkeit-Eigenschaft: Fundamentale Eigenschaften können die Rolle nicht erfüllen, die wir Wahrscheinlichkeiten zuschreiben.
Schwarz I 139
Ursache/Verursachung/Armstrong: Abwesenheit ist keine echte Ursache. LewisVsArmstrong: Doch, das ist sie. Sie ist bloß so alltäglich, das es folgendes ignoriert: Problem: Im Vakuum gibt es dann unzählige Abwesenheiten.
Schwarz I 140
Lösung/Lewis: Abwesenheiten sind überhaupt nichts, da gibt es nichts. Problem: Wenn Abwesenheit bloß eine leere Raumzeit-Region ist, warum gäbe es dann ohne sie gerade Sauerstoff und nicht Stickstoff? > Lösung/Lewis: „Einfluss“: Wir erhöhen die Wahrscheinlichkeit leicht. Dann gibt es eine kontrafaktische Abhängigkeit auch zwischen dem Wie, Wann und Wo des Geschehens.
Schwarz I 231
Def Wahrmacher-Prinzip/Wahrmachen/Armstrong/Martin/Schwarz: Alle Wahrheiten müssen in der Ontologie verankert sein. Starke Form: Für jede Wahrheit existiert etwas, das sie wahr macht, dessen Existenz die Wahrheit notwendig impliziert. LewisVsArmstrong: das ist zu stark: Bsp Dass „Es gibt keine Einhörner“ wahr ist, liegt nicht daran, dass es etwas bestimmtes gibt, sondern daran, dass es Einhörner gerade nicht gibt. (1992a(8), 204, 2001b(10), 611f).
Wahrmacher: Ein Wahrmacher wäre hier ein Gegenstand, der nur in Welten existiert, in denen es keine Einhörner gibt. Problem: Warum kann dieser Gegenstand nicht auch in Welten mit Einhörnern existieren?. Antwort: Weil ein solcher Gegenstand dem Rekombinationsprinzip widerspräche.
SchwarzVsLewis: Das stimmt aber nicht. Der Wahrmacher für „es gibt keine Einhörner“ könnte ein Ding sein, das essentiell in einer Welt ohne Einhörner lebt, aber durchaus Duplikate in möglichen Welten mit Einhörnern hat. Die Gegenstückrelation ist keine Beziehung intrinsischer Ähnlichkeit.
Wahrmachen/Prädikat/Armstrong/Schwarz: (Armstrong 1997a(11), 205f): Wenn ein Ding A eine Eigenschaft F hat, muss es einen Gegenstand geben, dessen Existenz diese Tatsache impliziert.
LewisVsArmstrong: Warum kann dieser Gegenstand nicht existieren, obwohl A nicht F ist? (1998b)(12). Warum muss immer, wenn in einer Welt A F ist und in einer anderen nicht, in der einen auch etwas existieren, das in der anderen Welt fehlt? Zwei Welten können sich auch nur darin unterscheiden, was für Eigenschaften die Dinge in ihnen haben ((s) Also bei konstant gehaltenem Gegenstandsbereich andere Eigenschaften).
Eigenschaft/Wahrmacher/Lewis: Dass etwas eine (grundlegende) Eigenschaft hat, benötigt also keine Wahrmacher. Der Satz, dass A F ist, ist wahr, weil A die Eigenschaft F hat. Das ist alles. (1998b(12), 219).
Def Wahrmacher-Prinzip/LewisVsArmstrong/Schwarz: Es bleibt dann nur übrig: Wahrheit superveniert darauf, welche Dinge es gibt und welche perfekt natürlichen Eigenschaften und Relationen sie instantiieren. (1992a(8), 207, 1994a(13), 225, Bigelow 1988(14), §25).
Wann immer sich zwei Möglichkeiten unterscheiden, gibt es in ihnen entweder verschiedene Gegenstände oder diese Gegenstände haben verschiedene fundamentale Eigenschaften (1992a(8), 206, 2001b(10), §4).
Schwarz I 232
Anmerkung: Wenn es qualitativ ununterscheidbare, aber numerisch verschiedene Möglichkeiten gibt, (was Lewis weder behauptet noch bestreitet, 1986e(5), 224) muss das Prinzip auf qualitative Wahrheiten bzw. Eigenschaften beschränkt werden (1992a(8), 206f). Wenn es keine gibt, lässt es sich vereinfachen: keine zwei Möglichkeiten stimmen exakt darin überein, was für Dinge es gibt und welche fundamentalen Eigenschaften sie instantiieren. ((s) Wenn die Verteilung fundamentaler Eigenschaften alles festlegt, sind die Dinge damit gegeben, und die möglichen Welten könnten sich nur in Eigenschaften unterscheiden, aber die sind ja gerade festgelegt). Schwarz: Das kann noch etwas verstärkt werden.


1. D. M. Armstrong [1983]: What is a Law of Nature?. Cambridge: Cambridge University Press.
2. D. M. Armstrong [1986]: “The Nature of Possibility”. Canadian Journal of Philosophy, 16: 575–594.
3. D. Lewis [1986a]: “Against Structural Universals”. Australasian Journal of Philosophy, 64: 25–46.
4. Mark Heller [1998]: “Property Counterparts in Ersatz Worlds”. Journal of Philosophy, 95: 293–316.
5. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
6. D. Lewis [2002b]: “Tharp’s Third Theorem”. Analysis, 62: 95–97.
7. Mark Heller [1996]: “Ersatz Worlds and Ontological Disagreement”. Acta Analytica, 40: 35–44.
8. D. Lewis [1992a]: “Critical Notice of Armstrong, A Combinatorial Theory of Possibility”, Australasian Journal of Philosophy, 70: 211–224, in: [Lewis 1999a]: “Armstrong on Combinatorial Possibility”.
9. David H. Mellor [1980]: “Necessities and universals in natural laws”. In David H. Mellor (Hg.) Science, belief and behaviour, Cambridge: Cambridge University Press.
10. D. Lewis [2001b]: “Truthmaking and Difference-Making”. Noˆus, 35: 602–615.
11. D. M. Armstrong [1997]: A World of States of Affairs. Cambridge: Cambridge University Press.
12. D. Lewis [1998b]: “A World of Truthmakers?” Times Literary Supplement , 4950: 30.
13. D. Lewis [1994a]: “Humean Supervenience Debugged”. Mind, 103: 473–490.
14. John Bigelow [1988]: The Reality of Numbers: A Physicalist’s Philosophy of Mathematics. Oxford: Clarendon Press.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wunder Lewis Lewis Vs Austin, John L. IV 222
Performativa/Lewis: Es ist nicht klar, ob wir Performativa als Behauptungssätze (Deklarativa) auffassen sollen! Wenn nicht, können wir Satzbedeutungen in behauptende und nicht-behauptende (Satzbedeutungen) aufeilen, wobei die letzteren von Befehlen und Fragen repräsentiert werden.
LewisVsAustin: Aber ich würde vorziehen, performative Sätze als Behauptungssätze zu klassifizieren, und dann ist diese Unterscheidung rein syntaktisch, die Oberflächenstruktur betreffend.
IV 224
Performativa/Austin: Performativa haben keinen Wahrheitswert (WW). Sie sind weder wahr noch falsch, weil Äußerungen in normalen Umständen wie Wetten sind. Performativa/LewisVsAustin: Performativa können sie doch haben. Bsp "Ich wette sixpence, dass es morgen regnet" ist wahr bei der Gelegenheit, weil er gewettet hat.
Performativa/Austin: Performativa haben keinen WW. Sie sind weder wahr noch falsch, weil Äußerungen in normalen Umständen wie Wetten sind.
Lewis: Zugestanden, aber warum soll die Äußerung dann nicht wahr sein?
Pro Austin: könnte man sagen, dass performative Äußerungen einfach kaum etwas anderes tun können, als wahr sein! Bsp "Ich behaupte": Es ist dann einfach wahr, dass ich etwas behaupte.
Bsp "Ich spreche" ist immer wahr, wenn ich spreche!
Und dennoch ist es möglich!
Es ist kein Wunder, dass die Wahrheitswerte von Behauptungsperformanzen verdunkelt sind:
Bsp "Ich behaupte, dass die Erde flach ist" hier hat natürlich jemand etwas behauptet, so ist der ((s) Gesamtsatz) wahr.
Man könnte aber versucht sein zu sagen, dass er etwas falsches gesagt hat, weil der eingebettete Satz falsch ist.
LewisVsRoss: Daher schlage ich nicht vor, normale Behauptungen als paraphrasierte Performativsätze zu verstehen wie Ross. Das würde die Wahrheitsbedingungen falsch machen.
Wenn es syntaktische Gründe für Ross’ Vorschlag gibt, würde ich das semantisch als eine Version der Methode der Satzradikale ansehen.
IV 225
Wahrheitswert: Ich schlage nur einen einzigen Wahrheitswert für Sätze wie Bsp "Ich befehle dir, spät zu sein" vor. Vs: Man könnte sagen, dass ermöglicht eine Zweideutigkeit, weil der Satz auf zwei Weisen gebraucht werden kann:
a) Paraphrase von "sei spät!": Das ist wahr, einfach weil es geäußert wurde.
b) Als Beschreibung meiner eigenen Tätigkeit, ist es dann kein paraphrasierter Imperativ, denn es ist schwer einen Befehl zu geben und gleichzeitig zu sagen, was ich mache!
Aber daraus folgt noch nicht, dass es hier zwei Bedeutungen gäbe!
Bsp "I am talking in trochaic hexameter."
"In hexameter trochaic am I talking."
Nur das letztere kann gebraucht werden um in trochäischen Hexametern zu sprechen und ist wahr bei jeder Gelegenheit.
Das erstere ist falsch bei der Gelegenheit, wo es richtig betont wird.
Dennoch sind beides offensichtlich Paraphrasen.
Ob ein Satz gebraucht werden kann, um in Hexametern zu sprechen, ist keine Sache seiner Bedeutung. Die Unterscheidung zwischen Hexameter-Gebrauch und Nicht-Hexameter-Gebrauch ist eine Sache.
Eine andere Sache ist die Unterscheidung zwischen performativem und selbst beschreibendem Gebrauch. Jedoch ist folgende Parallele interessant:
Eine Unterscheidung des Gebrauchs braucht keine Unterscheidung der Bedeutung nach sich zu führen. (>Gebrauchstheorie).

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Wunder Lewis Lewis Vs Fine, Kit V 41
Analyse 2: Ein kontrafaktisches Konditional "Wenn es der Fall wäre, dass A, dann wäre es der Fall, daß C" ist wahr, dann und nur dann, wenn eine (zugängliche) Welt, wo A und C wahr sind, überall ähnlicher unserer aktualen Welt ist, als eine Welt wo A wahr und C falsch ist.
V 43
Kit FineVsLewis/VsAnalyse 2: Bsp Das Kontrafaktische Konditional (KoKo) "Wenn Nixon den Knopf gedrückt hätte, hätte es einen nuklearen Holocaust gegeben", ist wahr oder kann als wahr vorgestellt werden. Nach Lewis' Analyse ist das KoKo dann wahrscheinlich falsch. Denn wir müssen uns nur einen kleinen Wechsel in der Realität vorstellen, der die Folgen außer Kraft setzt. >Kontrafaktisches Konditional. LewisVsFine: Sicher trägt das Vorliegen oder Nichtvorliegen eines atomaren Holocausts stark zu einer Ähnlichkeits- oder Unähnlichkeitsrelation bei.
Aber die Ähnlichkeitsrelation (ÄR) die das kontrafaktische Konditional regiert, ist keine von diesen! Sie kann dennoch eine Relation für Ähnlichkeit überall sein, aber nicht, weil sie explizite Urteile regiert, sondern eher weil es nach gewissen Prioritäten der Gewichtung ein Resultat vieler einzelner ÄR ist.
V 44
w0: Bsp Nixon hat den Knopf gedrückt zur Zeit t. w0 kann, muss aber nicht unsere wirkliche Welt (WiWe) sein. Sie habe deterministische Gesetze und sie genügt unseren finstersten Visionen über gedrückte Knöpfe. Ein nuklearer Holocaust tritt ein, weil die Verbindungen des Knopfes alle funktionieren. Nun gibt es alle möglichen Welten (MöWe), wo Nixon den Knopf drückt, und die sich aber von unserer wirklichen Welt unterscheiden. Welche am wenigsten? Manche sind einfach Rohrkrepierer. Oder die Rakete hat irgendwie Konfetti geladen.
Bsp w1: bis kurz vor t ist w1 exakt wie w0. Dann, im letzten Moment divergieren die beiden Welten: in w1 sind die deterministischen Gesetze von w0 verletzt.
Lewis: Angenommen, ein winziges kleines Wunder findet statt: vielleicht ein paar extra Neuronen in Nixons Hirn. Nixon drückt als Resultat dieser extra Neuronen. Der Holocaust findet statt. Damit unterscheiden sich die beiden Welten, zumindest was die Oberfläche des Planeten betrifft äußerst stark. ((s) In w0 war es nur kontrafaktisch: wenn er drückt, wäre der Holocaust da.)
Lewis: Damit genügt w1 der Analyse 1 (Asymmetrie durch Postulat). (Wir nehmen an, dass wir selbst in w0 sind). Es sollte sich herausstellen, dass Welten, wie w1 unter der gesuchten ÄR ähnlicher sind als alle anderen Welten, in denen Nixon den Knopf gedrückt hätte.
Wunder/Lewis: Damit meine ich einfach eine Verletzung der Naturgesetze. Aber die verletzten Gesetze sind nicht in derselben Welt! Das wäre unmöglich!
V 45
Wunder: Relation zwischen möglichen Welten, weil die Gesetze einer einzelnen Welt nicht verletzt werden! w2: Eine zweite Klasse von Kandidaten ähnlichster Welten zu w0: ist völlig ohne Wunder, die deterministischen Gesetze aus w0 werden völlig befolgt.
Unterschied zu w0: Nixon drückt den Knopf.
Determinismus: Danach sind beide Welten entweder immer gleich oder nie gleich. Daher sind die beiden in keinem Zeitabschnitt ganz gleich. Sie differieren sogar in der entfernten Vergangenheit.
Problem: Man kann nicht sagen, was man tun sollte, um die Unterschiede in der frühen Vergangenheit verschwinden zu lassen. Man kann sich einfach schwer vorstellen, wie zwei deterministische Welten sich überhaupt über längere Zeit nur wenig unterscheiden sollten. Es gibt zu viel Wahrscheinlichkeit für kleine Differenzen, die sich zu großen summieren.
Natürlich sind Welten wie w2 nicht ähnlichste Welten zu einer Welt w0, wo Nixon drückt. Das würde zu Rückwärts-Argumenten ohne Ende führen.
Bennett: Es würde auch das kontrafaktische Konditional nutzlos machen: Wir wissen zu wenig, um zu wissen, welche von ihnen wahr würden.
Fazit: Die Lektion die wir lernen im Vergleich von w1 und w2: Unter der gesuchten Ähnlichkeitsrelation braucht man für perfekte Übereinstimmung einzelner Fakten ein kleines Wunder.
w3: beginnt wie w1: bis kurz vor t, ist w3 exakt wie w0. Dann gibt es ein winziges Wunder, Nixon drückt, aber kein Holocaust!
Denn ein zweites kleines Wunder ereignet sich unmittelbar nach dem Drücken, genauso gut lokalisiert wie das erste. Das fatale Signal wird ausgelöscht. Dennoch hat Nixons Tat Spuren hinterlassen: Seine Fingerabdrücke auf dem Knopf, eine geleerte extra Ginflasche usw.
V 46
Es gibt haufenweise Unterschiede zwischen w3 und w0, aber kein einzelner hat besonders viel Gewicht. w3: Es bleibt nicht bei den kleinen Unterschieden, z.B. Nixons Memoiren haben Einfluss auf spätere Generationen usw.
Aber selbst wenn es nicht sicher ist, dass sich die Unterschiede sehr stark auswirken, macht das nichts.
---
Schwarz I 51
Kontrafaktisches Konditional/KoKo/FineVsLewis: Seine Analyse liefert selbst mit unseren vagen, intuitiven Ähnlichkeitsstandards eindeutig falsche Ergebnisse. Bsp „Hätte Nixon den Knopf gedrückt, wäre es zu einem Atomkrieg gekommen“. Problem: Dann muss eine mögliche Welt (MöWe), in der Nixon den Knopf drückte und ein Atomkrieg ausbrach, unserer wirklichen Welt ähnlicher sein als eine, in der er zwar den Knopf drückte, aber der Mechanismus versagte und nichts passierte. Aber eine unzerstörte Welt sollte unserer doch ähnlicher sein? LewisVsFine: Hier wurden falsche Ähnlichkeitskriterien gebraucht. Die richtigen Kriterien sind nämlich die, unter denen seine Analyse sich als korrekt erweist („Umkehrung“): „Wir müssen sehen, was wir über die Wahrheit und Falschheit der kontrafaktischen Konditionale wissen, um herauszufinden, ob wir eine Art Ähnlichkeitsrelation finden können. (1979b(1), 43, 1986f(2), 211).
Lewis/Schwarz: Daher ist seine Theorie der kontrafaktischen Konditionale eher ein Rahmen für solche Theorien. Die Analyse sagt uns, welche Art von Tatsachen kontrafaktische Konditionale wahr machen, aber nicht, welche Tatsachen das für bestimmte Konditionale in bestimmten Kontexten genau sind.


1. D. Lewis [1979b]: “Counterfactual Dependence and Time’s Arrow”. Nous, 13: 455–476.
2. D. Lewis [1986f]: Philosophical Papers II. New York, Oxford: Oxford University Press.

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Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

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Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
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David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
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Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
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Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
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Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

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Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wunder Lewis Lewis Vs Fodor, J. Block I 215
Schmerz/Lewis (VsFodor): Schmerz kann analytisch als Zustand mit der und der >kausalen Rolle verstanden werden. (>Funktionalismus). Ein funktional charakterisierter Zustand ist nicht ein funktionaler Zustand: Bsp ein funktional charakterisierter Gehirnzustand. "Schmerz" kann dann einen neurophysiologischen Zustand herausgreifen. So ist er auf die Behauptung festgelegt, dass Schmerzen haben korrespondiert mit: den Zustand mit der und der kausalen Rolle zu haben.
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Schwarz I 171
„Naturalisierung des Gehalts“/Repräsentation/Schwarz: These: "Naturalisierung des Gehalts" bedeutet, dass mentale Repräsentationen soweit satzartig sind, dass man ihren Inhalt kompositional erklären kann (vgl. Fodor 1990(1)). LewisVsFodor: grundsätzlich verfehlt: Nur die kausale Rolle im Alltagsleben (Verhalten) ist relevant. Selbst wenn Bsp der Wunsch nach Pilzsuppe sich Wunderschön aus Wunsch nach Suppe und Wunsch nach Pilz zusammensetzt. Denn umgekehrt ist es ein Pilzsuppenwunsch, wenn er genau die kausale Rolle spielt, egal, woraus er sich zusammensetzt (1994b(2), 320f).
Man kann sich genauso gut Wesen vorstellen, die nicht satzartig repräsentieren (vgl. Armstrong 1973(3),Kap 1, Braddon Mitchell/Jackson 1996(4), Kap. 10f). Lewis’ Theorie soll auch für diese mögliche Welt gelten, soll auch hier erklären, was den Gehalt bestimmt.


1. Jerry A. Fodor [1990]: “A Theory of Content I & II”. In: A Theory of Content and Other Essays,
Cambridge (Mass.): MIT Press, 51–136.
2. D. Lewis [1994b]: “Reduction of Mind”. In: Samuel Guttenplan (ed.), A Companion to the Philosophy
of Mind, Oxford: Blackwell, 412–431.
3. D. M. Armstrong [1973]: Belief, Truth, and Knowledge. Cambridge: Cambridge University Press.
4. David Braddon-Mitchell und Frank Jackson [1996]: Philosophy of Mind and Cognition. Oxford: Blackwell.

Lewis I
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Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

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An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
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Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
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Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
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Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
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Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Block I
N. Block
Consciousness, Function, and Representation: Collected Papers, Volume 1 (Bradford Books) Cambridge 2007

Block II
Ned Block
"On a confusion about a function of consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wunder Lewis Lewis Vs Inwagen, P. van V 195
Individuation/redundante Verursachung/Peter van Inwagen: These: Ein Ereignis, das aktual passiert als Produkt mehrerer Ursachen, könnte nicht passiert sein, ohne das Produkt dieser Ursachen zu sein. Die Ursachen hätten auch kein anderes Ereignis zur Folge haben können. Dies ist eine Analogie zur Individuation von Gegenständen und Menschen durch ihre kausalen Ursprünge.
LewisVsInwagen:
1. Das würde meine Analyse ruinieren, Verursachung in Begriffen von kontrafaktischer Abhängigkeit zu analysieren. ((s) Jede Abweichung wäre ein anderes Ereignis, nicht vergleichbar, keine kontrafaktischen Konditionale anwendbar). 2. Es ist prima facie unplausibel: Ich kann durchaus legitimerweise alternative Hypothesen aufstellen, wie ein Ereignis (oder auch ein Gegenstand oder ein Mensch) verursacht worden ist.
Aber damit setze ich voraus, dass es ein und dasselbe Ereignis gewesen wäre! Oder dass ein und dasselbe Ereignis verschiedene Effekte hätte haben können >Ereignisse/Lewis.
(Das setzt sogar Inwagen selbst voraus).
Plan/LewisVsInwagen: Ein Plan impliziert noch mehr Unmögliches: Entweder sind meine ganzen Pläne oder Hypothesen versteckte Unmöglichkeiten, oder sie handeln gar nicht von einem bestimmten Ereignis. >Planung.
---
V 296
Vs weicher Determinismus/VsKompatibilismus/van InwagenVsLewis: (gegen den weichen Determinismus, den ich vorgebe, zu vertreten): Bsp Angenommen zur reductio, dass ich hätte meine Hand heben können, obwohl der Determinismus wahr wäre.
Dann folgt aus vier Prämissen, die ich nicht leugnen kann, dass ich eine falsche Konjunktion HL hätte hervorbringen können, aus einer Proposition H über einen Zeitpunkt vor meiner Geburt und eine gewisse Proposition über ein Gesetz L.
Prämisse 5: Wenn ja, dann hätte ich L falsch machen können.
Prämisse 6: Aber ich hätte L nicht falsch machen können (Widerspruch).
LewisVsInwagen: 5 und 6 sind nicht beide wahr. Welche wahr ist, hängt davon ab, was Inwagen mit "hätte falsch machen können "meint - allerdings nicht in der Alltagssprache, sondern in Inwagens künstlicher Sprache. Aber auch da kommt es nicht darauf an, was Inwagen selbst damit meint!
Worauf es ankommt ist, ob wir dem überhaupt einen Sinn geben können, der alle Prämissen ohne Zirkularität gültig macht.
Inwagen: (mündlich) dritte Bedeutung für "hätte falsch machen können": nämlich dann und nur dann, wenn der Handelnde die Dinge so hätte arrangieren können, dass sein Tun plus die ganze Wahrheit über die Vorgeschichte zusammen die Falschheit der Proposition implizieren.
Dann sagt Prämisse 6, dass ich die Dinge nicht hätte so arrangieren können, sodass ich prädeterminiert war, sie nicht so zu arrangieren.
Lewis: Es ist aber gar nicht instruktiv zu sehen, dass der weiche Determinismus die so interpretierte Prämisse 6 ablehnen muss.
V 297
Falsifikation/Handlung/Willensfreiheit/Lewis: provisorische Definition: Ein Ereignis falsifiziert eine Proposition, nur dann, wenn es notwendig ist, dass wenn das Ereignis geschieht, dann die Proposition falsch ist. Aber mein Akt des Steinewerfens würde nicht selbst die Proposition falsifizieren, dass das Fenster in der Wurflinie intakt bleibt. Alles was wahr ist, ist, dass mein Akt ein anderes Ereignis hervorruft, das die Proposition falsifizieren würde.
Der Akt selbst falsifiziert kein Gesetz. Er würde nur eine Konjunktion von Vorgeschichte und Gesetz falsifizieren.
Alles was wahr ist, ist, dass meinem Akt ein anderer Akt vorausgeht: das Wunder und dieser falsifiziert das Gesetz.
Schwach: Sagen wir, ich wäre in der Lage eine Proposition im schwachen Sinne falsch zu machen gdw. ich etwas tue, die Proposition falsifiziert wäre (aber nicht notwendig durch meinen Akt und nicht notwendig durch irgendein Ereignis, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde). (Lewis pro "schwache These" (weicher Determinismus)).
Stark: Wenn die Proposition entweder durch meinen Akt selber oder durch ein Ereignis falsifiziert wird, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde.
Inwagen/Lewis: Der erste Teil seiner These steht, egal ob wir die starke oder die schwache These vertreten:
Wenn ich meine Hand hätte heben können, obwohl der Determinismus wahr ist und ich sie nicht gehoben habe, dann ist es im schwachen und im starken Sinn wahr, dass ich die Konjunktion HL (Propositionen über die Vorgeschichte und die Naturgesetze) hätte falsch machen können.
Aber ich hätte die Proposition L falsch machen können im schwachen Sinn, obwohl ich sie nicht im starken Sinn hätte falsch machen können.
Lewis: Wenn wir den schwachen Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 6.
Wenn wir den starken Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 5.
Inwagen: vertritt beide Prämissen, indem er analoge Fälle erwägt.
LewisVsInwagen: Ich glaube, dass die Fälle nicht analog sind: Sie sind Fälle, in denen der starke und der schwache Fall gar nicht divergieren:
Prämisse 6/Inwagen: Inwagen fordert uns auf, die Vorstellung zurückzuweisen, dass ein Physiker ein Teilchen schneller als das Licht beschleunigen könnte.
LewisVsInwagen: Aber das trägt nichts dazu bei, die Prämisse 6 im schwachen Sinn zu stützen,...
V 298
... denn die zurückgewiesene Vermutung ist, dass der Physiker ein Naturgesetz im starken Sinn falsifizieren könnte. Prämisse 5/Inwagen: Hier sollen wir die Vermutung zurückweisen, dass ein Reisender eine Konjunktion von Propositionen über die Vorgeschichte und einer über seine zukünftige Reise anders falsifizieren könnte, als durch Falsifikation des nicht-historischen Teils.
LewisVsInwagen: Weisen Sie die Vermutung ruhig ganz zurück, das trägt nichts dazu bei, Prämisse 5 im starken Sinn zu stützen. Was würde folgen, wenn man Konjunktion derart im starken Sinn falsifizieren könnte? Dass man den nicht-historischen Teil im starken Sinn falsifizieren könnte? Das ist es, was Prämisse 5 im starken Sinn stützen würde.
Oder würde bloß folgen, (was ich denke), dass man den nicht-historischen Teil im schwachen Sinn zurückweisen könnte? Das Bsp des Reisenden hilft hier nicht, weil eine Proposition über zukünftige Reisen sowohl im schwachen als auch im starken Sinn falsifiziert werde könnte.
---
Schwarz I 28
Gegenstand/Lewis/Schwarz: Die materiellen Dinge sind Ansammlungen oder Aggregate solcher Punkte. Aber nicht jede Ansammlung solcher Punkte ist ein materielles Ding. Bsp Alle Punktteile aller Katzen: Manche liegen in Neuseeland, andere in Berlin, einige in der Gegenwart, andere im alten Ägypten. Zusammen bilden sie weder eine Katze noch sonst einen Gegenstand im üblichen Sinn.
Bsp Dasselbe gilt für das Aggregat der Teile, aus denen ich jetzt bestehe, zusammen mit den Teilen, die Hubert Humphrey zu Anfang des Jahres 1968 zusammensetzten.
Ding: Was unterscheidet dann ein Ding im normalen Sinn, von solchen Aggregaten? Hinreichende Bedingungen sind schwer zu finden. Paradigmatische Gegenstände haben keine Lücken und Löcher sind von anderen abgegrenzt, und erfüllen eine Funktion. Aber nicht alle Dinge sind von solcher Art. Fahrräder haben z.B. Löcher, Bikinis und der Saturn haben unzusammenhängende Teile. Was wir als Ding akzeptieren hängt im Alltag von unseren Interessen ab. Kontextabhängig: Ob wir die Bsp Rückwand eines Hause oder die Stelen des Holocaust Mahnmals oder Bildschirm und Tastatur als einzelnes zählen ist kontextabhängig. Aber diese Dinge verschwinden auch nicht, wenn wir sie nicht als selbständig zählen!
Gegenstand/Ding/van Inwagen: (1990b)(1) These: Teile setzen sich nur dann zu einem Gegenstand zusammen, wenn dieser ein Lebewesen ist. Danach gibt es Menschen Fische, Katzen, aber nicht Computer, Wände und Bikinis.
Gegenstand/Ding/Lewis: bessere Antwort: zwei Fragen:
1. Unter welchen Bedingungen setzen Teile ein Ganzes zusammen? Unter allen! Für beliebige Dinge gibt es immer ein Ding, das sie zusammensetzen. (Das ist die Definition des mereologischen Universalismus).
2. Welche dieser Aggregate zählen wir im Alltag als eigenständiges Ding? Dass wir einige Aggregate nicht als Alltagsdinge betrachten, heißt nicht, dass diese Aggregate nicht existieren. (Allerdings überschreiten sie die normalen Bereiche unserer normalen Quantoren). Aber diese Beschränkungen variieren von Kultur zu Kultur. Nicht die Realität ist damit kulturabhängig, sondern der jeweils beachtete Teil der Realität (1986e(2), 211-213, 1991(3):79-81).
LewisVsVan Inwagen/Schwarz: Wenn nur Lebewesen echte Gegenstände bilden können, konnte die Evolution nicht beginnen. ((s) Aber wenn es kein Problem ist zu sagen, "Lebewesen sind durch Emergenz entstanden", könnte es auch kein Problem sein, stattdessen „Gegenstände…“ zu sagen.)
LewisVsVan Inwagen: Kein Kriterium für „Lebewesen“ ist so präzise, dass es einen scharfen Schnitt ziehen könnte.
Schwarz I 30
Lewis: Für ihn ist das kein Problem: Die Konventionen des Deutschen bestimmen eben nicht mit atomarer Genauigkeit, auf welche Aggregate „Lebewesen“ zutrifft (1986e(2), 212). LewisVsVan Inwagen: Für van Inwagen steht diese Erklärung nicht zur Verfügung. Für ihn ist die Grenze zwischen Lebewesen und Nicht-Lebewesen die Grenze zwischen Existenz und Nichtexistenz. Wenn vage ist, was ein Lebewesen ist, dann ist auch Existenz vage.
Existenz/Van Inwagen: (1990b(1). Kap. 19) These: Manche Dinge sind Grenzfälle von Existenz.
LewisVsVan Inwagen: (1991(3), 80f, 1986e(2), 212f): Wenn man schon „es gibt“ gesagt hat, dann ist das Spiel schon verloren. Wenn man sagt, „etwas existiert in geringerem Grade“.
Def Existenz/Lewis: Existenz heißt einfach, eins von den Dingen zu sein, die es gibt.
Schwarz I 34
Zeitliche Teile/van Inwagen: (1981)(4): Van Inwagen lehnt zeitliche Teile grundsätzlich ab. SchwarzVsVan Inwagen: Dann muss er den mereologischen Universalismus radikal beschränken oder Präsentist sein.
Schwarz I 227
Modalität/LewisVsVan Inwagen: Es gibt keine substantiellen modalen Tatsachen: Was für Möglichkeiten es gibt, ist nicht kontingent. Darüber kann man gar keine Information erwerben.

1. Peter van Inwagen [1990b]: Material Beings. Ithaca, London: Cornell University Press.
2. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
3. D. Lewis [1991]: Parts of Classes. Oxford: Blackwell.
4. P. van Inwagen [1981]: “The Doctrine of Arbitrary Undetached Parts”. Pacific Philosophical Quarterly, 62: 123–137.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wunder Lewis Lewis Vs Lehrer, K. V 293
Schwacher Determinismus/schwache These/Lewis: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, ein Naturgesetz gebrochen würde. Starke These: Ich bin in der Lage, Naturgesetze zu brechen.
Für Anfänger: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, ein Fenster gebrochen würde.
Aber es gibt noch mehr zu sagen: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, mein Akt ein Ereignis des Brechens des Fensters erzeugte.
Für Anfänger: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, ein Versprechen gebrochen würde.
Aber es gibt noch mehr zu sagen: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, mein Akt ein Ereignis des Brechens des Versprechens erzeugte.
Für Anfänger: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, ein Gesetz gebrochen würde, Bsp einen Stein schneller als Licht zu werfen.
Aber es gibt noch mehr zu sagen: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, mein Akt ein Ereignis des Brechens des Naturgesetzes erzeugte.
Für Anfänger: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, ein Gesetz gebrochen würde, Bsp meine Hand schneller als Licht zu bewegen, egal was die Handlung bewirkt.
Aber es gibt noch mehr zu sagen: Ich bin in der Lage, etwas zu tun, so dass, wenn ich es täte, mein Akt selbst ein Ereignis des Brechens des Naturgesetzes wäre.
Pointe: Wenn kein Akt von mir ein Fenster Versprechen oder Naturgesetze brechendes Ereignis wäre oder eins erzeugte, dann könnte es nicht wahr sein, dass ich ein Fenster, ein Versprechen oder ein Naturgesetz gebrochen hätte.
Daher bin ich nur in der Lage, ein Fenster, ein Versprechen oder ein Naturgesetz zu brechen, wenn ich etwas tun könnte, so dass, wenn ich es täte, mein Akt...
V 294
...entweder ein Fenster oder ein Versprechen oder ein Naturgesetze brechendes Ereignis gewesen wäre oder erzeugt hätte. Keith Lehrer vertritt eine schwache These (ähnlich meiner, aber, LewisVsLehrer: Seine Begründung kann ich nicht akzeptieren.) sein Grund:
Lehrer: Es ist falsch, dass, wenn der Handelnde bevorzugt hätte, dass es eine Differenz in Naturgesetzen oder Geschichte hätte geben sollen, es dann eine solche Differenz gegeben hätte.
LewisVsLehrer: 1. Dieses Konditional kann gar nicht falsch sein. Angenommen, der Handelnde ist vorbestimmt, zu wünschen, dass es keine solche Differenz geben sollte, wenn er dann etwas anderes gewünscht hätte, hätte es eine Differenz gegeben.
2. Wenn dieses Konditional nicht falsch ist, ist das nicht hinreichend, die stärkere These wahr zu machen. Es muss einen weiteren Grund geben, warum sie falsch ist.
Bsp Ich bin in der Lage, meine Hand zu heben, obwohl es vorbestimmt ist ((s) nach dem hier angenommenen weichen Determinismus), dass ich es nicht werde. Ich gestehe hier sogar zu, dass ein Gesetz brechendes Ereignis stattfindet. (Neutrales Präsens: Ich impliziere nichts über einen Zeitpunkt, wann so etwas stattfinden sollte.)
Frage: Aber ist es so, dass mein Handheben ein Gesetz brechendes Ereignis hervorruft? Wenn nicht, gibt es keine besondere Fähigkeit meinerseits.
Hätte ich meine Hand gehoben, wäre im Voraus ein Gesetz gebrochen worden. Dann wäre der Lauf der Dinge vom tatsächlichen Verlauf abgewichen. Und zwar eine Weile, bevor ich die Hand gehoben hätte. Und dieser Divergenzpunkt wäre das Gesetz brechende Ereignis.
Pointe: Dieser Divergenzpunkt (vorher) wäre nicht durch mein Handheben verursacht! Wenn überhaupt, müsste die Verursachung umgekehrt verlaufen.
Terminologie: Den Divergenzpunkt haben wir oben "Wunder" genannt.
Mein Akt selbst wäre auch nicht das Wunder gewesen! Er war ja noch nicht da, als das Wunder geschah. Es gibt auch keinen anderen Akt von mir vorher.
Es gibt auch keinen Grund, warum mein Akt noch weitere gesetzebrechende Ereignisse verursachen sollte. Das wäre grundlos.
V 295
Lewis: These: Ich war in der Lage, meine Hand zu heben (statt des aktualen Senkens). Ich erkenne an, dass dafür ein Naturgesetz gebrochen werden musste, aber ich leugne, dass ich deswegen in der Lage wäre, Naturgesetze zu brechen. Für den weichen Determinismus braucht man keine übernatürlichen Kräfte. Kompatibilismus/Lewis: Um den Kompatibilismus aufrechtzuerhalten muss man nicht einmal annehmen, dass übernatürliche Kräfte überhaupt möglich wären.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Wunder Lewis Bigelow Vs Lewis, David I 91
perfekt natürliche Eigenschaft/BigelowVsLewis: auch das ist schwarze Magie, wenn solche Klassen heterogenen Klassen gegenübergestellt werden, unsere Theorie der Universalien vermeidet sie.
I 192
Mögliche Welten/MöWe/Lewis/BigelowVsLewis: Problem: es ist verwunderlich, daß solche Teile dann zumindest einen zeitlichen Teil gemeinsam haben müßten. (s.o.) Bsp angenommen, wir treffen Jane aus einem anderen Teil derselben MöWe. Betrachten wir das
Kontrafaktisches Konditional/KoKo: wenn wir Jane nicht getroffen hätten, hätte sie nicht existiert.
BigelowVsLewis: nach ihm muß das wahr sein
Bigelow/Pargetter: nach uns ist es klarerweise falsch. Es muß daher mindestens eine MöWe geben, in der Jane existiert und wir sie nicht treffen. Und diese Möwe muß uns dann alle Jane und uns enthalten, obwohl es keine Verbindung zwischen uns gibt.
I 197
Repräsentation/Bigelow VsLewis: Bsp AG es gibt Zwillinge in der wirklichen Welt (WiWe), Dum und Dee , die absolut identisch sind, aber hätten anders sein können. D.h. daß es in anderen Möwe Zwillinge Tee Dum und Tee Dee gibt, die sich stärker voneinander unterscheiden, aber mit unseren hinreichend ähnlich sind, um als GS durchzugehen. Dann ist es möglich, daß ein GS, z.B. Tee Dum Dum ähnlicher ist, als Tee Dee Dee ähnlich ist.
Lewis: seine Theorie impliziert, daß von den nichtaktualen Zwillingen Tee Dee ähnlicher ist, und also Dees GS ist, was wir auch hoffen.
Problem: Tee Dee ist ebenfalls näher an Dum als jeder seiner Weltgefährten, so daß auch er ein GS von Dum ist. Tee Dee ist GS von beiden, Dee und Dum, und Tee Dum ist Gs von keinem von beiden! Und daßTee Dum kein Gs sein kann, liegt an Eigenschaften seines Bruders und hat nichts mit seinen eigenen intrinsischen Eigenschaften zu tun.
BigelowVsLewis: dennoch ist es nicht plausibel das zu sagen, denn das ist äquivalent mit der modalen Aussage, daß einer der Zwillinge nicht hätte anders sein können, wenn nicht auch der andere anders gewesen wäre. Das ist inakzeptabel.
I 199
Rivalentheorie/VsLewis/Bigelow/Pargetter: die Rivalentheorie behauptet, These: daß die Gegenstücke doch numerisch identisch mit dem entsprechenden Individuum in der WiWe sind. Die Rivalentheorie gebraucht die Relation der numerischen Identität.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990
Wunder Lewis Stalnaker Vs Mögliche Welten I 49
Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen.
Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge).
I 53
StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht.
I 58
Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote:
Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich.

II 20
Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London)
Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest.
Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass Propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999))
Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben.
Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte.
StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten.
Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat!
Proposition/Identifikation/Selbstidentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine Proposition erfüllt wird.
Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht.
Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen.
Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben.
II 21
Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts.
Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist.
MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert.
Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe.
StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht.
StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts.
Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn
Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume.
Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels).

II 134
Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt.
Selbstlokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles wissen).
Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden wissen genau, wo im logischen Raum sie sind.
II 135
Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der Proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert.
Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von Propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten).

II 144
Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat.
((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist)
Allwissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allwissend in Bezug auf Propositionen, wohl aber allwissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale.
LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück:
1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht.
2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil
Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allwissend in Bezug auf alle Propositionen, nicht nur die qualitativen Propositionen.
II 145
V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann.
StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt.
Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst:
logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren.
Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist.
modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein.
Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist.
Das gesteht auch Lewis zu.
Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein.
Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar.
Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren.
Einstellung/Eigenschaften/Propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt Propositionen.
zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands.
II 146
StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen.
Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele:
Bsp O’Leary ist aus seinem Kofferraum befreit und fragt sich gegen neun:
a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“
Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt.
Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt.
Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im Kofferraum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt.
Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die Propositionen charakterisieren, verändert werden.
b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte)
Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert.
StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary Wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist.
Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert.
Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“.
Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet.
II 147
Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter:
Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt.
Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt.
Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit).
Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst.
Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte Propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt.
Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt.
Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Wunder Lewis Stalnaker Vs Nagel, Th. I 20
Objektives Selbst/Nagel/Stalnaker: Nagel beginnt mit dem Ausdruck eines allgemeinen Gefühls der Verwirrung über den eigenen Platz in einer unpersönlichen Welt. Ich: wenn jemand sagt "Ich bin RS" scheint es, dass die Person eine Tatsache darstellt.
I 21
Pointe: es ist eine objektive Tatsache, ob eine solche Feststellung wahr oder falsch ist, unabhängig davon, was der Sprecher denkt. Problem: unser Begriff der objektiven Welt scheint gar keinen Platz für eine solche Tatsache zu lassen! Eine vollständige Darstellung der Welt wie sie in sich selbst ist, wird keine bestimmte Person als mich herausgreifen. Sie wird mir nicht sagen, wer ich bin.
Semantische Diagnose: versucht eine Darstellung von Index-Wörtern oder Selbst-Lokalisierung als Lösung.
NagelVsSemantische Diagnose: das trifft nicht den Kern der Sache.
StalnakerVsNagel: eine bestimmte Variante kann unser spezielles Problem hier lösen, aber es bleiben viele andere in Bezug auf die Relation zwischen einer Person und der Welt die sie bewohnt, und zwar darüber, was genau die subjektiven Tatsachen über die Erfahrung uns sagen, wie die Welt in sich selbst ist.
Selbst-Identifikation/Selbst-Lokalisation/Glauben/Stalnaker: nichts könnte einfacher sein: Wenn EA am 5. Juni 1953 sagt "Ich bin ein Philosoph" dann ist das wahr, gdw. EA am 5 Juni 1953 ein Philosoph ist.
Problem: was ist der Inhalt der Aussage?
Inhalt/Wahrheitsbedingungen/WB/Selbst-Identifikation/Ich/Stalnaker: der Inhalt, die Information wird nicht durch die WB erfasst, wenn die WB zeitlos und unpersönlich gemacht werden.
((s) Die Wahrheitsbedingungen bei Selbstidentifikation oder Selbst-Lokalisation sind nicht homophon! D.h. sie sind ich die Wiederholung von „Ich bin krank“, sondern sie müssen um Ort, Datum und Angaben über die Person ergänzt werden damit werden sie zeitlos und wahrheitsfähig.
Problem/Stalnaker: der Sprecher könnte geglaubt haben was er sagt, ohne das Datum und den Ort selbst überhaupt zu kennen oder seine Zuhörer könnten die Äußerung verstanden haben, ohne das Datum usw. zu kennen.
Lösung: die semantische Diagnose braucht eine Darstellung des subjektiven oder kontextuellen Inhalts.
Nagel: ist sich jedenfalls sicher, dass er die umgekehrte Lösung ablehnt: eine ontologische Sicht die die Selbst-.Eigenschaften objektiviert.
Stalnaker: das wäre so etwas wie die Behauptung, dass jeder von uns eine bestimmte irreduzible Selbst-Eigenschaft hat, mit der er bekannt ist. ((s) >Käfer-Beispiel, Wittgenstein dito), versuchsweise nehme ich an, dass das in der Objektivierung des phänomenalen Charakters der Erfahrung exemplifiziert werden könnte.

I 253
Selbst/Thomas Nagel/Stalnaker: Nagel findet es verwunderlich, dass ausgerechnet er von allen Thomas Nagel sein muss. Selbst/subjektiv/objektiv/Stalnaker: allgemeines Problem: den Standpunkt einer Person in einer nichtzentrierten Vorstellung einer objektiven Welt unterzubringen. Es ist nicht klar, wie man diese Relation darstellen soll.
Selbst/Ich/Nagel/Stalnaker: Bsp "Ich bin TN".
Problem: es ist nicht klar, wieso unsere Welt Raum für solche Tatsachen hat.
Dilemma: a) solche Tatsachen müssen existieren, weil Dinge sonst unvollständig wären
b) sie können nicht existieren, denn so wie die Dinge sind, enthalten sie solche Tatsachen nicht. (Nagel 1986, 57).
Selbst/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: NagelVsSemantische Diagnose: unbefriedigend:
NagelVsOntologische Lösung: will die objektive, zentrumslose Welt auf falsche Weise anreichern.
Nagel: Mittelposition These: es gibt ein objektives Selbst.
StalnakerVsNagel: das ist schwer zu fassen und weder notwendig noch hilfreich.
I 254
Semantische Diagnose/StalnakerVsNagel: hat mehr Potential als Nagel annimmt. Mein Plan ist:
1. semantische Diagnose
2. Skizze einer metaphysischen Lösung
3. objektives Selbst ist ein Fehler
4. allgemeines Problem subjektiver Standpunkte
5. kontext-abhängige oder subjektive Information - einfache Lösung für qualitative Erlebnisse.
Selbst/subjektiv/objektiv/semantische Diagnose/Nagel/Stalnaker: (in Stalnakers Version):
Dazu gehört nicht, dass
"Ich bin TN" angeblich ohne Inhalt ist.
StalnakerVsNagel: die Identität der ersten Person ist nicht "automatisch und daher uninteressant".
semantische Diagnose: beginnt mit den Wahrheitsbedingungen (WB).
WB: "Ich bin F" geäußert von XY ist wahr, gdw. XY F ist.
Was für eine Information wird damit übermittelt?
I 255
Inhalt/Information/Selbst/Identität/Stalnaker: eine Lösung: wenn folgendes stimmt: Glaube/Überzeugung/Stalnaker: sind Mengen von nichtzentrierten MöWe
Inhalt/Selbstzuschreibung/Stalnaker: ist dann Menge von zentrierten MöWe.
Bsp Ich bin TN ist wahr gdw. es durch TN geäußert wird,
Inhalt: wird repräsentiert durch die Menge der zentrierten MöWe die TN als ihr ausgezeichnetes Objekt haben.
Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen. (Lewis 1979).

I 257
Semantische Diagnose/NagelVsSemantische Diagnose/Stalnaker: "Sie macht nicht, dass das Problem weggeht". Stalnaker: was ist denn nun das Problem?
Problem/Nagel: eine adäquate Lösung müsste die subjektiven und die objektiven Begriffe in Harmonie bringen.
I 258
StalnakerVsNagel: dazu muss man aber die Quellen des Problems besser artikulieren als Nagel es tut. Analogie. Bsp Angenommen, ein allzu einfach gestrickter Skeptiker sagt: "Wissen impliziert Wahrheit, also kann man nur notwendige Wahrheiten wissen".
Vs: das ist eine Verwechslung verschiedener Reichweiten der Modalität.
VsVs: der Skeptiker könnte dann antworten "Diese Diagnose ist unbefriedigend, weil sie nicht macht, dass das Problem weggeht".
Problem/Stalnaker: allgemein: ein Problem kann sich als raffinierter herausstellen, aber auch dann kann es bloß ein linguistischer Trick sein.
Illusion/Erklärung/Problem/Stalnaker: es reicht nicht zu erkennen, dass an der Wurzel des Problems eine Illusion besteht. Einige Illusionen sind hartnäckig, wir fühlen ihr Bestehen sogar noch nachdem sie erklärt sind. Aber das impliziert wiederum nicht, dass es ein Problem ist.
I 259
Warum-Fragen/Stalnaker: Bsp „Warum sollte es möglich sein, dass...“ (z.B. dass physikalische Gehirnzustände Qualia hervorrufen). Solche Fragen haben nur Sinn, wenn es eher wahrscheinlich ist, dass das Zugrundeliegende nicht möglich ist.
I 260
Selbsttäuschung/Gedächtnisverlust/Selbst/Irrtum/Stalnaker: Bsp Angenommen, TN täuscht sich darüber, wer er ist, dann weiß er nicht, dass TN selbst die Eigenschaft hat, TN zu sein, obwohl er weißt, dass TN die Selbst-Eigenschaft von TN hat! (Er weiß ja nicht, dass er selbst TN ist). Er weiß nicht, dass er die Eigenschaft hat, die er „ich sein“ nennt. ((s) „Ich sein“ ist hier nur auf TN zu beziehen, nicht auf jeden beliebigen Sprecher). objektiv/nichtzentrierte Welt/Selbst/Stalnaker: das ist eine Tatsache über die objektive, nichtzentrierte Welt, und wenn er sie kennt, weiß er, wer er ist. So sagt der Vertreter der ontologischen Sicht.
Ontologische Sicht/StalnakerVsNagel/StalnakerVsVs: die Strategie ist interessant: zuerst wird das Selbst objektiviert – indem selbst-lokalisierende Eigenschaften in Merkmale der nichtzentrierten Welt verwandelt werden.
Dann versucht man, den wesentlich subjektiven Charakter durch die subjektive Fähigkeit es Erfassens zu erhalten.
I 263
Nagel: These: weil die objektive Vorstellung ein Subjekt hat, gibt es auch seine mögliche Präsenz in der Welt und das erlaubt mir, subjektive und objektive Sicht zusammenzubringen. StalnakerVsNagel: ich sehe nicht, wie das daraus folgt. Warum soll daraus, dass ich mir eine mögliche Situation vorstellen kann folgen, dass ich darin sein könnte?.
Fiktion: hier gibt es sowohl den teilnehmenden Erzähler als auch den Erzähler von außerhalb, allwissend oder nicht.
I 264
Semantische Diagnose/Stalnaker: mag hinreichend sein für normale Selbst-Lokalisierung. Aber Nagel will mehr: einen philosophischen Gedanken. StalnakerVsNagel: ich glaube nicht, dass an einem philosophischen Gedanken hier mehr dran ist, als an dem normalen. Vielleicht ist es eine andere Einstellung (Haltung) aber das verlangt keinen Unterschied im Inhalt!
Subjektiver Inhalt/Stalnaker: (so wie er von der semantischen Diagnose identifiziert wird) scheint mir ein plausibler Kandidat zu sein.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Wunder Lewis Lewis Vs Präsentismus Schwarz I 19
Vergangenheit/Zukunft/LewisVsPräsentismus: Es gehört zum gesunden Menschenverstand, dass die letzte Mondlandung 1972 war und dass gewisse Arten längst ausgestorben sind. Präsentismus: beruft sich aber genauso auf den gesunden Menschenverstand und behauptet, dass diese Dinge nicht mehr real sind. Vergangen sein heißt, nicht mehr zu existieren. Auch zukünftige Arten wird es erst geben, wenn sie da sind. Es gibt nur, was jetzt existiert (geben/existieren/„es gibt“).
LewisVsPräsentismus: „es gibt“: Lewis behauptet nicht, dass „jetzt Dinosaurier existieren“. Aber es gibt sie (wenn auch nicht heute). Es gibt sie nur in der Vergangenheit. Das akzeptiert aber auch der Präsentist. Was ist dann der Streitpunkt?
Schwarz I 20
Lösung: Die Lösung liegt im Bereich der Quantifikation. Quantifikation/Bereich/Schwarz: Unbeschränkte Quantoren sind selten und gehören zur Metaphysik. Bsp „es gibt keinen Gott“ bezieht sich auf das ganze Universum. Bsp „Es gibt kein Bier“: bezieht sich auf den Kühlschrank.
Existenz/Lewis/Schwarz: Dann gibt es also verschiedene „Existenzweisen“. Zahlen existieren auf eine andere Weise als Tische.
Existenz/Präsentismus: Seine Aussagen darüber, was es gibt, sind absolut unbeschränkt.
Vierdimensionalismus/Existenz: Aussagen darüber, was es gibt, ignorieren aus seiner Sicht Vergangenheit und Zukunft. Wenn wir sagen, dass es keine Dinosaurier gibt, dehnen wir (fälschlicherweise) die Gegenwart in die Vergangenheit aus. Schwarz: Wir deuten durch die Gegenwartsform an, dass wir nicht von absolut allen, sondern nur von gegenwärtigen Dingen reden.
Quantifikation/Schwarz: Quantifikation kann aber auch im Präsens neutral sein. Aber auf die Grammatik kommt es nicht an.
Schwarz I 21
Lösung: wahr machen: Was macht die Sätze wahr, Bsp dass Sokrates den Schierlingsbecher trank? Vierdimensionalismus Wahrmacher: Die Wahrmacher des Vierdimensionalismus sind Ereignisse in einem vergangenen Teil der Realität.
Präsentismus: glaubt nicht an vergangene Teile der Realität. Dann muss der Wahrmacher aber ein Merkmal der Gegenwart sein!
VsPräsentismus: Problem: Die Gegenwart ist logisch nicht von der Vergangenheit abhängig. Es ist möglich, dass die Welt erst vor 5 Minuten erschaffen wurde.
Realität/Präsentismus: (einige Vertreter): Man erfasst die Realität nicht, indem man nur feststellt, was für Dinge es gegenwärtig gibt. Dass es Sokrates gab, ist nicht wahr, weil es jetzt gewisse Dinge gibt, sondern weil es sie damals gab. Aussagen darüber was es gab und geben wird, drücken grundlegende Tatsachen aus, die nicht auf Aussage darüber, was ist, reduzierbar sind. Dann sind die Satzoperatoren „es war der Fall dass“ und „es wird der Fall sein“ primitiv und unanalysierbar (Prior, 1969(1)).
Eigenschaften/LewisVsPrior/LewisVsPräsentismus: Vs diese primitiven Operatoren: Alle Wahrheiten müssen darauf beruhen, was für Dinge mit welchen Eigenschaften es gibt. Die beiden obigen Operatoren würden ja auch nicht ausreichen. Bsp „Sokrates wird heute noch beWundert“ ((s) Das unterscheidet die Gegenwart nicht so wie hier gewünscht, von der Vergangenheit.) Bsp „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“: Problem: Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem es mehrere gab. Dann muss man also unter anderem auch plurale Vergangenheits-Quantoren akzeptieren.
Vierdimensionalismus/Lewis: Lösung: Temporaloperatoren verschieben einfach den Bereich der Quantoren Bsp „...1642“ ist wie „...in Australien“. Dann: mit „Es gab mehrere englische Könige namens Charles“ quantifizieren wir über einen größeren Ausschnitt der Vergangenheit, vielleicht über alle vergangenen Dinge zusammen.
Präsentismus: Einige Vertreter versuchen sich das anzueignen, ohne die Metaphysik zu teilen: Die Bezugnahme auf „Sokrates“ oder „1642“ ist dann irgendwie abstrakt und von ganz anderer Art als die auf konkrete Dinge (Bigelow 1996). Vielleicht sind vergangene Zeiten sprachliche Fiktionen, Sätze und ihre Bewohner darin enthaltene Kennzeichnungen (Beschreibungen). Dann würde Bsp "...Schierlingsbecher" nicht verlangen, dass es jemand aus Fleisch und Blut gibt, der irgendetwas tut. Es reicht, wenn eine Fiktion davon erzählt ((s) >Fiktion/Field).
Schw I 22
Andere Lösung/Präsentismus: Sätze über vergangene Dinge als mengentheoretische Konstruktionen aus gegenwärtigen Dingen: Der Sokrates des Jahres 399 ist dann eine Menge jetzt existierender Eigenschaften, darunter auch die Eigenschaft, den Schierlingsbecher zu trinken. VsPräsentismus: Nicht alle Dinge, die es je gab, sind in unserer Sprache beschreibbar oder aus gegenwärtigen Ereignissen konstruierbar. Außerdem gibt es viele Fiktionen, denen nichts entspricht. Was unterscheidet die „echten“ von den „falschen“?
Vierdimensionalismus: „Surrogat V“ („Ersatz V“): fasst andere Zeiten und ihre Bewohner als metaphysisch grundlegende Entitäten auf. Bsp „Sokrates“ bezieht sich auf eine irreduzible Entität („Wesenheit“), die irgendwie mit den Eigenschaften die wir von Sokrates annehmen, verknüpft ist (LewisVs).
Problem: Die Verknüpfung darf nicht darin besteht, dass die Entität diese Eigenschaften hat! Denn das wäre dann der echte Vierdimensionalismus.
LewisVs„ersatz world“: Es lässt sich keine Theorie von Ersatz-Sokratessen entwickeln, wo diese wirklich „abstrakt“ sind.
PräsentismusVsVierdimensionalismus: Der Vierdimensionalismus kehrt wesentliche Aspekte der Realität unter den Teppich: Was wird aus dem Fluss der Zeit, dem Wandel der Dinge und der Besonderheit der Gegenwart? Das vierdimensionale Block-Universum ändert sich nie, seine Zeitdimension „fließt“ nicht. Bsp Dann kann ich mich nicht freuen, dass der Zahnarztbesuch vorbei ist, weil er immer noch genauso real ist.
VierdimensionalismusVsPräsentismus: Bsp Zahnarztbesuch: Ich bin froh, dass er jetzt nicht mehr ist, nicht, dass er aus der Realität getilgt wurde. Genauso, wie ich froh bin, dass der Anschlag nicht hier geschah, sondern woanders.


1. Arthur N. Prior [1969]: Past, Present and Future. Oxford: Oxford University Press.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Wunder Lewis Lewis Vs Tooley, M. Schwarz I 119
Naturgesetze/NG/Reduktionismus/LewisVsTooley: Das ist der Preis für anti-reduktionistische Intuitionen. Es klingt schön und gut, dass Naturgesetze nicht auf lokalen Ereignissen supervenieren, dass unsere Begriffe von Naturgesetzen, kontrafaktischen Wahrheiten und Kausalität nicht auf außerhalb liegendes reduziert werden können (Tooley 1987(1), 2003(2)). Problem: Die offensichtlichsten Merkmale von Naturgesetzen werden damit unbegreiflich! Lewis: (als Reduktionist) kann demgegenüber erklären, warum man die Naturgesetze empirisch entdecken kann, warum die Physik auf dem Weg dazu ist, warum es nützlich ist, die Naturgesetze zu kennen, und warum alle Fs überhaupt Gs sind, wenn „alle Fs sind Gs“ ein Naturgesetz ist. Als Anti-Reduktionist muss man all dies bloß mit Demut zur Kenntnis nehmen.
Lewis: Die Annahme einer primitiven modalen Tatsache, die sicherstellt, dass in jeder möglichen Welt (MöWe) in der N(F,G) besteht, auch alle Fs Gs sind, ist obskur und fast sinnlos: Wenn es keine Möwe gibt, in denen N(F,G) besteht, aber einige Fs nicht G sind, dann muss das eine Erklärung haben, dann muss an der Vorstellung solcher Welten etwas inkohärent sein (s.o. 3,2). Mögliche Welten können nicht einfach fehlen.
Naturgesetze/LewisVsArmstrong: vielleicht besser: Naturgesetze sind Regularitäten, die zusätzlich durch eine primitive Beziehung zwischen Universalien abgesegnet sind, eine Beziehung, die auch in möglichen Welten besteht, in denen das Naturgesetz nicht gilt. Das ist zwar noch obskurer, aber dann ist es wenigstens kein Wunder mehr, dass alle Fs Gs sind, wenn ein Naturgesetz das verlangt.


1. Michael Tooley [1987]: Causation: A Realist Approach. Oxford: Oxford University Press.
2. Michael Tooley [2003]: “Causation and Supervenience”. In [Loux und Zimmerman 2003].

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
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Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
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Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Wunder Lewis, D. V 49
Divergenz/Konvergenz/Asymmetrie/Lewis: These was Konvergenz mehr zu einem Wunder macht (unwahrscheinlicher) ist die Asymmetrie der Überdetermination:
V 50
was immer passiert, hinterläßt viele und stark verteilte Spuren in der Welt der Zukunft. Sie sind nachher kaum je wieder zusammenzubringen, aber das macht nichts, so lange sie existieren.