Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 3 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
inegalitär Nozick Nozick Vs Harré, H.R. II 121
Inegalitäre Theorien/igT/Inegalitarismus/Existenz/Erklärung/Nozick: igT: nehmen an, dass eine Situation oder eine kleine Anzahl Zustände privilegiert sind oder natürliche, und daher keine Erklärung brauchen, während andere Zustände oder Situationen als Abweichungen davon erklärt werden müssen. Bsp für Newton war Ruhe oder Gleichförmigkeit der Bewegung der natürliche Zustand, und alles andere musste durch die Annahme von Kräften erklärt werden.
Aristoteles: Ruhe.
Nozick: aber das ist nicht beschränkt auf Theorien der Bewegung. (Fußnote).
igT: teilen Zustände oder Situationen in zwei Klassen auf:
1. die, die Erklärung brauchen
2. die, die keine Erklärung brauchen, aber auch keine zulassen!
igT: sind besonders geeignet für Fragen wie : "warum gibt es X und nicht vielmehr Y?"
D.h. auch, dass es eher einen nicht N Zustand (nicht nichts) gibt als einen N Zustand.
igT: lassen zwei Fragen unbeantwortet:
1. Warum soll N der natürliche Zustand sein, und nicht vielleicht eine andere Art, eine Art N’?
2. Gegeben, N sei der natürliche Zustand, warum gibt es dann Kräfte, die als F angenommen werden, die für Abweichungen sorgen sollen, und nicht andere Kräfte, vielleicht F’?
Natürlicher Zustand/Nozick: etwas als nZ anzunehmen, heißt auch, ihm einen bestimmten Inhalt zuzuschreiben! Aber da sollte man vorsichtig sein mit a priori Argumenten zugunsten eines bestimmten Inhalts.
II 122
Erklärung/R.Harré: These: dass etwas gleich bleibt, braucht nicht erklärt zu werden: das ist das fundamentalste Prinzip. (1970,S 248) NozickVsHarré: aber brauchen wir nicht eine Erklärung, warum ein Ding als dasselbe zählt für die Zwecke dieses Prinzips, ein anderes aber nicht? Das Prinzip wird trivialisiert, wenn man sagt, dass was immer sich als keine Erklärung brauchend angenommen wird, als konstant in Bezug auf eine Menge von Begriffen gedacht wird, die dafür passen ((s) zirkulär).
igT: die Frage "Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts?" wird gegen den Hintergrund einer angenommenen igT gestellt. Wenn es nichts gäbt, müsste die Frage genauso gestellt werden (wenn es auch niemand gäbe, der sie stellt). "Warum gibt es nichts, und nicht vielmehr etwas?"
Problem: dann ist jeder kausale Faktor, der für das Nichts in Frage kommt, selbst eine Abweichung vom Nichts! Es kann dann keine Erklärung geben, warum es diese Kräfte F gibt, die diese Fs nicht selbst als erklärende Faktoren einführt (zirkulär).
II 123
Nichts/Nozick: man könnte nun annehmen, dass es eine besondere Kraft gibt, die das Nichts erst herstellt, eine "nichtende Kraft". In dem Film "Yellow Submarine" gibt es einen Staubsauger, der alles aufsaugt und am Ende auch noch sich selbst aufsaugt. Danach gibt es ein "Plopp" und es entsteht eine vielfarbige Szenerie. Nach dieser Sicht hat das Nichts etwas hervorgebracht, in dem es sich selbst vernichtet hat.
Nozick: vielleicht vernichtet das Nichts sich nur ein bisschen und lässt noch Platz für eine Kraft für richtiges Nichts.
Stellen wir uns eine nichtende Kraft vor, die mit 45° arbeitet, und alternative stärkere und schwächere Kräfte...+...
II 124
Die nichtende Kraft wird dann irgendwann auch sich selbst erfassen, und sich bremsen, oder das wird irgendwie verhindert... Problem: selbst wenn es eine ursprüngliche nichtende Kraft gab, ist immer noch die Frage, an welchem Punkt sie eingesetzt hat, und in welchem Winkel sie verlaufen ist! Irgendwie scheint eine 45° Kurve weniger willkürlich, aber das liegt nur an unserem Darstellungssystem: auf Logarithmenpapier sieht das völlig willkürlich aus!

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
inegalitär Nozick Mackie Vs Pascal, B. Stegmüller IV 481
Pascalsche Wette/Pascal/Stegmüller: wir wissen, dass Gott existiert oder nicht existiert. Aber unsere theoretische Vernunft kann nicht entscheiden. Sich einfach des Urteils enthalten kann man auch nicht, man muss sich festlegen. Möglicher Gewinn: Seligkeit und Erkenntnis der Wahrheit. Was wir riskieren sind Irrtum und Elend. Der Wetteinsatz sind Vernunft und Wille. Welche Wahl wir auch treffen, wir werden in keinem Fall der Vernunft Gewalt antun.
IV 482
Anders verhält es sich mit der Seligkeit: man verliert im Falle von Gottes Nichtexistenz nichts, hat allerdings auch nichts gewonnen. Daher spricht die praktische Vernunft für Gott. Pascal fügt hinzu: allerdings könnte man sein irdisches Glück verlieren (wenn es in Prasserei besteht) aber der Vergleich zur ewigen Glückseligkeit spricht für letztere.
Man braucht nicht davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit für Existenz oder Nichtexistenz gleich groß sind! Selbst wenn die Ungleichheit gegen unendlich geht spricht alles für den Einsatz zugunsten der Existenz. ((s) >egalitäre/inegalitäre Theorien/Nozick).
Mackie gibt in seinem Buch eine Tabelle der Wahrscheinlichkeitsverteilung an.
IV 483
VsPascal: was soll es eigentlich heißen, auf einer solchen Grundlage etwas zu glauben? Vielleicht ist jemand einfach unfähig, an Gott zu glauben? Glauben/Stegmüller: man kann nicht willentlich an etwas glauben.
Pascal: aber vielleicht steckt der Hinderungsgrund irgendwo im Gemüt, darauf kann man einwirken. Man kann sich entschließen, den Glauben zu praktizieren! Indirekt willentlich.
MackieVsPascal: 1. Widerspruch gegen seine eigene Behauptung, dass die Wette der Vernunft keine Gewalt antue: wer sich so zum Glauben bringt, tut allerdings seiner Vernunft und seinem Einsichtsvermögen Gewalt an.
2. Wer sich gegen unendliche Unwahrscheinlichkeit entscheidet, verwirft allerdings sehr wohl seine Vernunftprinzipien!
IV 484
3. Pascals weitere Voraussetzungen kommen ins Spiel: die Prädestinationslehre könnte ja richtig sein, in dem Fall sollte jeder danach trachten, sein irdisches Leben so glücklich wie möglich zu gestalten. Außerdem steckt hinter der Wette ein äußerst primitives Gottesbild: ein dummer und eitler Gott.
4. Selbst wenn es einen solchen Gott geben sollte, wäre dieser vielleicht gar nicht mit dem Glauben an ihn zufrieden sondern forderte eine Kirche usw.

Macki I
J. L. Mackie
Ethics: Inventing Right and Wrong 1977
inegalitär Nozick Millikan Vs Quine, W.V.O. I 215
beschreibend/referentiell/Kennzeichnung/Klassifikation/Millikan: man kann erzwingen, dass eine beschreibende Kennzeichnung referentiell funktioniert, Bsp „Er sagte, dass der Gewinner der Verlierer war“. Bsp (Russell): „Ich dachte, deine Yacht wäre größer als sie ist“.
I 216
Lösung: „der Gewinner“, und „größer als deine Yacht“ müssen als nach dem angepassten (adaptierten) Sinn klassifiziert angesehen werden. Dagegen:
„Der Verlierer“: hat wahrscheinlich nur beschreibenden Sinn-
„Deine Yacht“: wird durch beides klassifiziert: durch angepassten und durch relationalen Sinn, nur „dein“ ist rein referentiell.
Quine: (klassisches Beispiel) Bsp „Phillip glaubt, dass die Hauptstadt von Honduras in Nicaragua liegt“.
MillikanVsQuine: das ist nicht, wie Quine glaubt, offensichtlich falsch. Es kann als wahr gelesen werden, wenn „Hauptstadt von Honduras“ relationalen Sinn in diesem Kontext hat.
referentiell/beschreibend/Glaubenszuschreibung/intentional/Millikan: es gibt Ausnahmen, wo die Ausdrücke nicht beschreibend, aber auch nicht rein referentiell funktionieren, sondern auch durch relationalen Sinn oder Intension.
Bsp „der Mann der uns nach Hause fuhr“ sei jemand, der Sprecher und Hörer sehr gut bekannt ist. Dann muss der Hörer annehmen, dass hier jemand anderes gemeint ist, weil der Name nicht gebraucht wird.
Regel: hier wird die zweite Hälfte der Regel für intentionale Kontexte verletzt, „setzte welchen Ausdruck auch immer ein, der die Referenz erhält“. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die erste Hälfte verletzt ist: „ein Zeichen hat nicht nur Referenz, sondern auch Sinn oder Intension, die erhalten werden müssen. Warum sollte man sonst eine so umständliche Kennzeichnung („der Mann der uns nach Hause fuhr“) gebrauchen, statt des Namens?
Ortcutt/Ralph/Spion/Quine/Millikan: Bsp es gibt einen Mann mit braunem Hut, den Ralph flüchtig gesehen hat. Ralph nimmt an, er ist ein Spion.
a) Ralph glaubt, dass der Mann den er flüchtig gesehen hat, ein Spion ist.
I 217
b) Ralph glaubt, der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist Millikan: die unterstrichenen Teile werden relational aufgefasst, b) ist fraglicher als a) weil nicht klar ist, ob Ralph in explizit als einen braunen Hut tragend wahrgenommen hat.
Quine:
Außerdem ist da ein grauhaariger Mann, den Ralph vage als Säule der Gesellschaft kennt und von dem ihm nicht bewusst ist ihn gesehen zu haben, außer einmal am Strand.
c) Ralph glaubt, dass der Mann, den er am Strand gesehen hat, ein Spion ist.
Millikan: das ist sicher relational. Als solches wird es nicht aus a) oder b) folgen.
Quine: führt jetzt erst an, dass Ralph es nicht weiß, aber die zwei Männer sind ein und derselbe.
d) Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut kein Spion ist.
Das ist jetzt einfach falsch.
Frage: was ist aber mit
e) Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist
f) Ralph glaubt, dass Ortcutt kein Spion ist.
Quine: jetzt erst teilt uns Quine nämlich den Namen des Mannes mit (der Ralph unbekannt ist).
Millikan: Bsp Jennifer, eine bekannte von Samuel Clemens, weiß nicht, dass dieser Mark Twain ist.
I 218
Sie sagt: „Ich würde sehr gern Mark Twain treffen“ und nicht „ich würde sehr gern Samuel Clemens treffen“. sprach-abhängig: hier wird „Mark Twain“ sprach-abhängig klassifiziert. Also sind auch sprachgebundene Intensionen nicht immer irrelevant für intentionale Kontexte. Sprach-gebunden musste das hier sein, um deutlich zu machen, dass der Name selbst wesentlich ist und gleichzeitig, dass es sinnlos ist zu unterstellen, dass sie gesagt hätte, sie wolle Samuel Clemens treffen.
Ralph/Quine/Millikan: Quine geht davon aus, dass Ralph nicht nur zwei innere Namen für Ortcutt hat, aber nur einer von beiden ist an den äußeren Nehmen Ortcutt geknüpft.
Millikan: Variante: Bsp’ ‚ Sie und ich beobachten Ralph, der misstrauisch Ortcutt beobachtet, der mit einer Kamera hinter dem Busch steht (sicher will er nur Spinnweben fotografieren). Ralph hat Ortcutt nicht als diesen erkannt und Sie denken: Gute Güte, Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist“.
Pointe: in diesem Kontext ist der Satz wahr! ((s) Weil der Name „Ortcutt“ von uns verliehen wurde, nicht von Ralph).
referentiell/Millikan: Lösung: „Ortcutt“ wird hier als referentiell klassifiziert.
referentiell/Millikan. Bsp „Letzten Halloween dachte Susi tatsächlich, Robert (ihr Bruder) wäre ein Geist“. ((s) sie dachte nicht von Robert und auch nicht von ihrem Bruder, dass er ein Geist wäre, sondern dass sie einen Geist vor sich hätte).
MillikanVsQuine: so lange wie noch niemand explizit gefragt oder verneint hat, dass Tom weiß, dass Cicero Tullius ist, sind die zwei Glaubenszuschreibungen „Tom glaubt, dass Cicero Catilina denunziert hat“ und „…Tullius…“ äquivalent!
sprach-gebundene Intension/Millikan: wird nur erhalten, wenn der Kontext klarmacht, welche Worte gebraucht wurden, oder welche öffentlichen Wörter der Glaubende als implizite Intensionen hat.
voll-entwickelte (sprach-unabhängige) Intension/Millikan: für sie gilt das gleiche, wenn sie absichtlich bewahrt werden:
I 219
Bsp „Die Eingeborenen glauben, dass Hesperus ein Gott und Phosphorus ein Teufel ist“. Aber:
Pointe: es geht darum, dass die Eigenfunktion eines Satzes erhalten bleiben muss, wenn man in intentionale Kontexte übergeht. Das ist der Grund dafür, dass man bei der Glaubenszuschreibung nicht einfach „Cicero ist Tullius“ durch „Cicero ist Cicero“ ersetzen kann. ((s) triviale/nicht-triviale Identität).
Stabilisierungsfunktion/SF/Identitätsaussage/Millikan: die SF ist es, dass der Hörer „A“ und „B“ in denselben inneren Term übersetzt. Deswegen ist die Eigenfunktion (EF) von „Cicero ist Cicero“ eine andere als die von „Cicero ist Tullius“. Weil die EF verschieden ist, kann das eine nicht für das andere eingesetzt werden, in intentionalen Kontexten.
Eigenfunktion: Bsp „Ortcutt ist ein Spion und kein Spion“: hat die EF, in einen inneren Satz übersetzt zu werden, der ein Subjekt und zwei Prädikate hat. Kein Satz dieser Form ist in Ralphs Kopf zu finden. Deshalb kann man nicht sagen, dass Ralph glaubt, dass Ortcutt ein Spion und kein Spion ist.

I 299
Nichtwiderspruch/Millikan: der Test auf sie ist gleichzeitig ein Test auf unsere Fähigkeit, etwas zu identifizieren, wie auch darauf, dass unsere Begriffe das abbilden, was sie abbilden sollen. MillikanVsQuine: dabei geht es aber nicht „Bedingungen für Identität“ aufzustellen. Und auch nicht um „geteilten Bezug“ („derselbe Apfel wieder“). Das gehört zum Problem der Einheitlichkeit, nicht der Identität. Das ist nicht das Problem zu entscheiden, wie eine Ausschließlichkeitsklasse aufgeteilt wird.
I 300
Bsp zu entscheiden, wann rot aufhört und orange anfängt. Statt dessen geht es darum zu lernen, Bsp rot unter anderen Umständen wiederzuerkennen.
Wahrheit/Richtigkeit/Kriterium/Quine/Millikan. für Quine scheint ein Kriterium für richtiges Denken zu sein, dass die Relation auf einen Reiz vorhergesagt werden kann.
MillikanVsQuine: aber wie soll das lernen, unisono zu sprechen, die Vorhersage erleichtern?
Übereinstimmung/MillikanVsQuine/MillikanVsWittgenstein: beide berücksichtigen nicht, was Übereinstimmung in Urteilen eigentlich ist: es ist nicht unisono zu reden., Wenn man nicht dasselbe sagt, heißt das nicht, dass man nicht übereinstimmt.
Lösung/Millikan: Übereinstimmung heißt, dasselbe über dasselbe zu sagen.
Nichtübereinstimmung: kann nur entstehen, wenn Sätze Subjekt-Prädikat-Struktur haben und Negation zugelassen ist.
Ein-Wort-Satz/QuineVsFrege/Millikan: Quine geht sogar soweit, „Autsch!“ als Satz zuzulassen. Er meint, der Unterschied zwischen Wort und Satz betrifft am Ende nur den Drucker.
Negation/Millikan: die Negation eines Satzes wird nicht durch die Abwesenheit von Belegen bewiesen, sondern durch positive Tatsachen (s.o.).
Widerspruch/Millikan: dass wir nicht einem Satz und seiner Negation gleichzeitig zustimmen, liegt in der Natur (Naturnotwendigkeit).

I 309
These: Mangel an Widerspruch basiert wesentlich auf der ontologischen Struktur der Welt. Übereinstimmung/MillikanVsWittgenstein/MillikanVsQuine/Millikan: beide sehen nicht die Wichtigkeit der Subjekt-Prädikat-Struktur mit Negation. Daher verkennen sie die Wichtigkeit der Übereinstimmung im Urteil.
Übereinstimmung: dabei geht es nicht darum, dass zwei Leute zusammenkommen, sondern dass sie mit der Welt zusammenkommen.
Übereinstimmung/Nichtübereinstimmung/Millikan: sind nicht zwei gleichwahrscheinliche Möglichkeiten ((s) Vgl. >Inegalitäre Theorie/Nozick). Es gibt viel mehr Möglichkeiten für einen Satz falsch zu sein, als für denselben Satz, wahr zu sein.
Wenn nun ein ganzes Muster (System) übereinstimmender Urteile auftaucht, die denselben Bereich abbilden (z.B. Farbe) ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Teilnehmer einen Bereich draußen in der Welt abbildet, überwältigend. ((s) ja - aber noch nicht, dass sie dasselbe meinen).
Bsp nur weil meine Urteile über den Zeitablauf fast immer mit denen anderer übereinstimmen, habe ich Grund zu glauben, dass ich die Fähigkeit habe, meine Erinnerungen richtig in den Zeitablauf einzuordnen.
Objektivität/Zeit/Perspektive/Medium/Kommunikation/Millikan: These: das Medium, das andere Personen mit ihren Äußerungen bilden, ist für mich die am besten zugängliche Perspektive, die ich im Hinblick auf die Zeit haben kann.

I 312
Begriff/Gesetz/Theorie/Test/Überprüfung/Millikan: wenn ein Begriff in einem Gesetz vorkommt ist es notwendig,
I 313
ihn zusammen mit anderen Begriffen zu testen. Verknüpft sind diese Begriffe nach gewissen Schlussregeln. Begriff/Millikan: dass Begriffe aus Intensionen bestehen, sind es die Intensionen, die getestet werden müssen.
Test: heißt aber nicht, dass das Vorkommen von Sinnesdaten vorausgesagt würde. (MillikanVsQuine).
Sinnesdatentheorie/heute/Millikan. die vorherrschende Sicht scheint zu sein, These: dass weder eine innere noch eine äußere Sprache tatsächlich Sinnesdaten beschreibt, außer, dass die Sprache von vorausgehenden Begriffen äußerer Dinge abhängt, die Normalerweise Sinnesdaten verursachen.
I 314
Vorhersage/Voraussage/voraussagen/Prognose/MillikanVsQuine/Millikan: wir bilden die Welt ab, um sie zu bewohnen, nicht um sie vorherzusagen. Wenn Voraussagen nützlich sind, so doch nicht von Erlebnissen an unseren Nervenenden. Bestätigung/Voraussage/Millikan: ein Wahrnehmungsurteil impliziert vor allem sich selbst. Bsp wenn ich verifizieren möchte, dass dieser Behälter einen Liter fasst, muss ich nicht voraussagen können, dass die einzelnen Kanten eine bestimmte Länge haben.
D.h. ich muss keine bestimmten Sinnesdaten vorhersagen können.
I 317
Theorie/Überprüfung/Test/MillikanVsQuine/Millikan: ist es wirklich wahr, dass alle Begriffe zusammen getestet werden müssen? Tradition: sagt, dass nicht nur einige, sondern die meisten unserer Begriffe nicht von Dingen sind, die wir direkt beobachten sondern von anderen Dingen.
Test/logische Form/Millikan: wenn es ein Ding A gibt, ds identifiziert wird, indem Effekte auf B und C beobachtet werden, wird dann nicht die Gültigkeit der Begriffe von B und C zusammen mit der Theorie, die die beobachteten Effekte auf den Einfluss von A zurückführt, zusammen mit dem Begriff von A getestet?
Millikan. Nein!
Aus der Tatsache, dass meine Intension von A auf Intensionen von B und C zurückgeht folgt nicht, dass die Gültigkeit der Begriffe, die B und C regieren, getestet wird, wenn der Begriff, der A regiert, getestet wird und umgekehrt auch nicht.
Und zwar folgt es nicht, wenn A eine bestimmte Kennzeichnung ist Bsp „der erste Präsident der USA“ und es folgt auch nicht, wenn die explizite Intension von A etwas kausal Abhängiges repräsentiert Bsp „das Quecksilber in dem Thermometer hier stieg auf die Marke 70“ als Intension für „die Temperatur betrug 70 Grad“.
I 318
Begriff/Millikan; Begriffe sind Fähigkeiten – und zwar die Fähigkeit etwas als selbstidentisch zu erkennen. Test/Überprüfung: die Überprüfungen der Gültigkeit meiner Begriffe sind ganz unabhängig voneinander: Bsp meine Fähigkeit, einen guten Kuchen zu machen ist ganz unabhängig von meiner Fähigkeit Eier zu zerschlagen, auch wenn ich Eier zerschlagen muss, um den Kuchen zu machen.
Objektivität/objektive Realität/Welt/Methode/Wissen/Millikan: wir erhalten ein Wissen über die Außenwelt, indem wir verschiedene Methoden anwenden um ein Ergebnis zu erhalten. Bsp verschiedene Methoden der Temperaturmessung: So kommen wir zu der Auffassung, dass Temperatur etwas Reales ist.
I 321
Wissen/Zusammenhang/Holismus/Quine/MillikanVsQuine/Millikan: hängt nicht alles Wissen von „kollateraler Information“ ab, wie Quine sie nennt? Wenn alle Wahrnehmung mit allgemeinen Theorien verwoben ist, wie können wir dann einzelne Begriffe unabhängig vom Rest testen? Two Dogmas/Quine/Millikan. These: ~ „unsere Feststellungen über die äußere Welt stehen nicht einzeln vor dem Tribunal der Erfahrung, sondern nur als Korpus“.
Daraus folgt: keine einzelne Überzeugung ist immun gegen Korrektur.
Test/Überprüfung/MillikanVsHolismus/MillikanVsQuine/Millikan: die meisten unserer Überzeugungen stehen niemals vor dem Tribunal der Erfahrung.
I 322
Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine solche Überzeugung jemals durch andere Überzeugungen gestützt oder widerlegt wird. Bestätigung: einzige Bestätigung: durch meine Fähigkeit, die Gegenstände wiederzuerkennen, die in meinen Einstellungen vorkommen.
Daraus, dass Überzeugungen zusammenhängen folgt nicht, dass die Begriffe ebenso zusammenhängen müssen.
Identität/Identifikation/Millikan. die Erkenntnistheorie der Identität ist vorrangig vor der der Urteile.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
egalitäre Theorie Nozick, R. II 122
Theorie/Erklärung/R. Harré: die These, daß etwas gleich bleibt, braucht nicht erklärt zu werden. (1970,S 248) NozickVs: wir müssen aber erklären, warum ein Ding für die Zwecke dieses Prinzips als dasselbe zählt und in anderem Zusammenhang nicht.
II 128
Reichhaltigkeit/Prinzip/Existenz/Nozick: die These "Alle Möglichkeiten sind verwirklicht" folgt aus der Annahme, der egalitären Theorie, daß die Möglichkeiten etwas/nichts gleichberechtigt sind - das setzt unendlich viele getrennte mögliche Welten voraus, da Möglichkeiten sich widersprechen können - dann braucht man keine Erklärung, warum etwas ist oder nicht ist, da alles (irgendwo) verwirklicht ist - dann gibt es auch keine Tatsache "X statt Y" - II 130 Nichts: eine der realisierten Möglichkeiten ist auch, daß es nichts gibt- aber das ist jetzt eine unter vielen, nicht die inegalitäre Situation, daß es "ausschließlich nichts" gäbe.