Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 128 Kontroversen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
proposition Wissen Frege Vs Analytizität EMD II 133
Wie-Frage/Frege/Dummett: Die Wie-Frage gehört in die Epistemologie und nicht in die Bedeutungstheorie. Sinn/DummettVsFrege: Das scheint auf den ersten Blick klar. Aber wenn der Sinn nicht auf die Methode der Verifikation bezogen ist, warum erlaubt Frege dann nicht zwei analytisch äquivalenten Sätzen, denselben Sinn zu haben?
EMD II 134
Analytizität/FregeVsQuine/Dummett: Dieser hatte eine gut entwickelte Theorie der Analytizität. Wohingegen, wenn zwei analytisch äquivalente Sätze sich im Sinn unterscheiden dürfen, es kein Kritierium für Identität gibt.
FregeVs/Dummett: Natürlich, wenn die Konzession zugestanden wäre (welche?) könnte nicht aufrechterhalten werden, dass die Sinne der Sätze (die Gedanken) die Objekte von Glaubenseinstellungen sind, d.h. der Sinn ist der Referent der propositionalen Einstellung.
DummettVsFrege: Aber diese These braucht selbst wieder die Annahme, dass Sinn mit der Weise des Wissens wie bzw. mit den Glaubensgründen verbunden ist.
Frage: Kann man sagen, dass der Sinn nur das Objekt, also das "was" bestimmt, oder auch das "wie" oder "warum" es geglaubt wird?
Problem: Auf den ersten Blick sind die beiden zu stark miteinander verknüpft, um einzeln gesehen zu werden. Warum sollten zwei Dinge A und B nicht denselben Sinn haben? Die einzige Möglichkeit scheint zu sein, dass X das eine glauben (oder Wissen) kann, ohne das andere zu glauben (oder zu Wissen), (opaker Kontext).
Was das überhaupt ermöglicht, dass die Äußerungsgründe verschieden sein können.
Daraus folgt, dass ein Unterschied in den Äußerungsgründen einen Unterschied in den Glaubensobjekten beinhaltet.
II 135
DummettVsFrege: Sein Fehler ist, versäumt zu haben, darauf zu insistieren, dass die Theorie des Sinns erklären muss, worin sich das Erfassen des Sprechers manifestiert.
II 136
Bedeutungstheorie/BT/Verifikation/DummettVsFrege: Eine verifikationistische Bedeutungstheorie erklärt Bedeutungen in Begriffen aktualer Fähigkeiten, Wahrheit von Sätzen zu erkennen.

F I
G. Frege
Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987

F II
G. Frege
Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994

F IV
G. Frege
Logische Untersuchungen Göttingen 1993

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989
proposition Wissen Chisholm Vs Anscombe, E. I 40
Ich/Selbst/Identität/Proposition/andere Philosophen:
vier neuere Versuche:
1. Anscombe: "ich bin dieses Ding hier" ist eine echte Proposition, doch keine Proposition der Identität Sie bedeutet: Dieses Ding hier ist das Ding, die Person, von deren Handlung diese Vorstellung einer Handlung eine Vorstellung ist, von deren Bewegungen diese Vorstellung einer Bewegung Vorstellungen sind, usw.
I 42
ChisholmVsAnscombe:sie versucht also ihre Verwendung von "Ich" durch das Demonstrativum "dieses" zu erklären. Es ist klar, daß sie meine Verwendung von "ich" damit nicht erklären kann.
Sie hat also keine Theorie zum indirekten
I 73
Ich/Anscombe: "Ich bin dieses hier" ist eine reale Proposition, doch keine Proposition der Identität. Statt dessen bedeutet sie: dieses Ding hier ist das Ding, von deren Handlung diese Vorstellung einer Handlung eine Vorstellung ist. ChisholmVsAnscombe: sie versucht so, ihren Gebrauch von "Ich" durch den Gebrauch von "dieses" zu erklären,
I 74
es ist aber klar, daß sie damit meinen Gebrauch von "Ich" nicht erklären kann.
Peacocke I 150
garantierte Referenz/Peacocke: diese Vorstellung findet man im Zusammenhang mit demonstrativen Gedanken. Es scheint nun, dass weder der Bereich der identifikatorisch grundlegenden noch der konstitutiv identifikatorisch grundlegenden Typen genau mit der Klasse der garantiert referierenden Typen übereinstimmt.
Def garantierte Referenz/Peacocke: Bsp wann immer jemand von sich vermutet einen Gedanken mit einer bestimmten GW zu denken, dann gibt es in der Tat eine solche GW und sie referiert.
In diesem Sinn haben einige identifikatorisch grundlegenden Fälle keine garantierte Referenz.
Bsp nicht realisierte Halluzination
g.R. ist auch nicht hinreichend für identifikatorische Basalität (Identifikationsunabhängigkeit):
garantierte Referenz: Bsp "mein Großvater väterlicherseits" hat eine garantierte Referenz für einen normalen Menschen.
Bsp eine GW der Form "die älteste jetzt lebende Person und sonst ich".
In beiden Fällen ist die Referenz sogar apriori garantiert!
Aber aus Inferenz, nicht aus Identifikation.
Aber diese Beispiele sind nicht identifikatorisch grundlegend, noch ist es hinreichend für Identifikationsunabhängigkeit, dass eine GW des Typs m auf ein Objekt garantiert zutrifft, dass dann das Subjekt glaubt, dass es sich um eine GW des Typs m handelt!
Nicht hinreichend: weil Fähigkeit zum Wiedererkennen ebenfalls den Test besteht ((s) aber identifikationsabhängig ist).
Bsp Wenn man halluziniert, dass Dummett vor einem steht, ist das immer noch ein Gedanke über Dummett.
Welches Objekt der Gedanke herausgreift hängt nicht davon ab, dass das Objekt eine bestimmte Beschreibung erfüllt.
Vielmehr hängt es von bestimmten komplexen Relationen zu Denkenden ab.
demonstrative Gedanken/Peacocke: nicht alle diese Relationen nicht identifikationsunabhängig, und das muss die Theorie der d.G. erklären.
identifikatorisch grundlegend/Peacocke: impliziert nicht, dass irgend eine substantielle Identität im Fall einer i.g. GW garantiert wahr wäre.
I 151
es geht nur um eine Weise des Wissens, die nicht auf anderem Glauben beruht. ich/garantierte Referenz/Anscombe: (The First Person,S.57): "Ich" ist ein Ausdruck X, der in folgendem Sinn garantierte Referenz hat: nicht nur, dass es ein solches Ding X gibt, sondern auch, dass das, was ich als X nehme, X ist.
"...die Person, von deren Bewegungen diese Bewegungsvorstellungen (ideas) Vorstellungen sind ... ".
Selbstidentifikation/PeacockeVsAnscombe: man kann fälschlich jemand anderes mit diesen Bedingungen identifizieren!
Bsp Anscombe würde es sicher zulassen, dass der Bischof eine als Bischof verkleidete Frau im Spiegel sieht, und sie fälschlich als sich selbst ansieht.
(ChisholmVsAnscombe: sie zeigt, wie sie sich selbst identifiziert, aber nicht, wie ich mich identifiziere.)

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Castaneda Vs Attributionstheorie Frank I 322
Attributionstheorie/Terminologie/Castaneda: sein Ausdruck für die Theorie von Chisholm/Lewis, Selbstzuschreibung. Theorie/Terminologie/Castaneda: vertritt die von ihm so genannte Dia Philosophie: alternative Theorien können gemeinsam weiterentwickelt werden.
CastanedaVsChisholm: VsAttributionstheorie: erklärt nicht hinreichend das explizite Selbstbewusstsein (SB).
I 323
"Unhaltbarer Fichteanismus": Fichte: kein Bewusstsein ohne Selbstbewusstsein.
I 329
Proposition/Glauben/Selbstzuschreibung/CastanedaVsAttributionstheorie/CastanedaVsLewis: 1. definiert Lewis die Glaubensobjekte extensional (aus Mengen).
Das verletzt Castanedas zweite Intensionalitätsbedingung für die Objekte von intentionalen Eistellungen. (s.o.).
Mögliche Welten (MöWe) sind aufgrund ihrer unendlichen Extension (unendlich viele mögliche Aspekte) ungeeignet als primäre Objekte des Glaubens und
Eigenschaften lassen sich nicht durch Mengen von Objekten individuieren, weil die Mengenbildung die Prädikation von Eigenschaften bereits voraussetzt. (>Individuation).
2. Lewis’ These, dass Selbstzuschreibung nur durch ein nicht propositionales Wissen zu erklären sei, hängt von der Prämisse ab, dass es keine indexikalischen oder auf Privates bezogenen propositionen geben könnte.
CastanedaVsLewis: dafür fehlt aber eine überzeugende Begründung.


Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986

Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Searle Vs Austin, John L. V 207
SearleVstraditionelle Sprechaktanalyse. (SearleVsAustin,SearleVsHare) These: "Gut", "wahr" bedeutet in verschiedenen Akten dasselbe. Wird von der traditionellen Sprechakttheorie nicht berücksichtigt) gut/wahr/Sprechakttheorie/Tradition: Hare: Bsp "Gut" wird gebraucht, um etwas zu empfehlen.
Strawson: "Wahr" wird gebraucht, um Aussagen zu bekräftigen oder anzuerkennen
Austin: "Wissen" wird gebraucht, um Garantien zu geben. (SearleVs).
Im Prinzip: "das Wort W wird gebraucht, um den Sprechakt A zu vollziehen". >Sprechakttheorie.

IV 17
illokutionärer Akt/Austin: fünf Kategorien: Verdiktiv, Expositiv, Exerzitiv, Konduktiv, Kommissiv) Sprechakte/SearleVsAustin: Unterscheidung zwischen illokutionärer Rolle und Äußerung mit propositionalem Gehalt:
R(p).
Die verschiedenen Akte vollziehe sich in verschiedenen Kontinua! Es gibt mindestens 12 wichtige Dimensionen.
IV 18
1. Unterschiede in Witz (Zweck) des Akts. (Allerdings muss nicht zu jedem Akt ein Zweck gehören).
IV 19
Der illokutionäre Witz gehört zur Rolle, beide sind aber nicht dasselbe. Bsp Eine Bitte kann denselben Witz wie ein Befehl haben. 2. Unterschiede der Ausrichtung (Wort auf Welt oder umgekehrt).
Entweder, die Welt muss zu den Wörtern passen, oder umgekehrt.
IV 20
Bsp von Elisabeth Anscombe: Einkaufszettel mit Waren, dieselbe Liste wird vom Warenhausdetektiv erstellt.
IV 21
3. Unterschiede in den zum Ausdruck gebrachten psychischen Zuständen Bsp andeuten, bedauern, schwören, androhen. (Selbst wenn die Akte unaufrichtig sind).
Def Aufrichtigkeitsbedingung/Searle: Man kann nicht sagen, "Ich stelle fest, dass p. aber ich glaube nicht, dass p" "Ich verspreche, dass p, aber ich habe nicht die Absicht, dass p"
Der psychische Zustand ist die Aufrichtigkeitsbedingung des Akts.
IV 22
Diese drei Dimensionen: Witz, Ausrichtung, Aufrichtigkeitsbedingung sind die wichtigsten. 4. Unterschiede in der Stärke mit der der illokutionäre Witz vorgebracht wird.
Bsp "Ich schlage vor", "ich schwöre"
5. Unterschiede in der Stellung von Sprecher und Hörer
Bsp der Soldat wird den General nicht auf die unordentliche Stube aufmerksam machen.
IV 23
6. Unterschiede darin, in welcher Beziehung die Äußerung dazu steht, was im Interesse von Sprecher und Hörer ist. Bsp Jammern, Gratulieren
7. Unterschied im Bezug zum restlichen Diskurs
Bsp Widersprechen, Erwidern, Schließen.
8. Unterschiede im propositionalen Gehalt, die von den Indikatoren der illokutionären Rolle herrühren
Bsp Bericht oder Vorhersage
IV 24
9. Unterschiede zwischen solchen Akten, die immer Sprechakte sein müssen, und solchen die auch anders vollzogen werden können. Bsp man braucht nichts zu sagen, um etwas zu klassifizieren, oder zu diagnostizieren
10. Unterschiede zwischen solchen Akten, für die außersprachliche Einrichtungen nötig sind, und solchen für die sie nicht nötig sind
Bsp Trauung, Segen Exkommunikation
IV 25
11. Unterschiede zwischen Akten, wo das illokutionäre Verb eine performative Verwendung hat, und solchen, wo das nicht der Fall ist Bsp Performative Verwendung: feststellen, versprechen, befehlen keine performative: "Hiermit prahle ich", "hiermit drohe ich".
12. Unterschiede im Stil
Bsp Verkünden, Anvertrauen.
IV 27
SearleVsAustin: die Liste bezeichnet nicht Akte, sondern Verben. Man muss aber zwischen Verb und Akt unterscheiden!
Bsp Man kann Befehle, Versprechen, Berichte verkünden das ist aber etwas anderes, als zu befehlen, zu verkünden oder zu berichten.
Eine Verkündigung ist niemals bloß eine Verkündigung, sie muss ebenfalls eine Feststellung, ein Befehl oder dergleichen sein.
IV 30
Searle: Bsp Wenn ich dich zum Vorsitzenden mache, befürworte ich nicht, dass du Vorsitzender
IV 36
Def Deklaration/Searle: der erfolgreiche Vollzug garantiert, dass der propositionale Gehalt der Welt entspricht.(Spätere Terminologie: "institutionelle Tatsachen). Ausrichtung: durch Erfolg der Deklaration passen Wort und Welt zueinander. (). Kein Aufrichtigkeitsbedingung. Überschneidung mit Assertiven: Schiedsrichterentscheidungen. SearleVsAustin: Vs Unterscheidung Konstativ/Performativ.

VII 86
Cavell: "Must we mean what we say?" verteidigt Austin und fügt hinzu: Die Abweichung kann "wirklich oder angeblich" vorliegen.
Austin: es ist weder wahr noch falsch, dass ich diesen Artikel aus freiem Willen schreibe, denn wenn es keine Abweichung gibt, ist der Begriff des freien Willens gar nicht anwendbar.
SearleVsAustin: das ist verblüffend.
VII 88
SearleVsAustin: Fünf Thesen, um Austin in einem anderen Licht zu sehen: 1. Austin exemplifiziert ein heute geläufiges Analyse Muster, wie es auch bei Ryles Analyse von "freiwillig" gebraucht wird.
Ryle These "freiwillig" und "unfreiwillig" lassen sich nur auf Handlungen anwenden, "die man nicht hätte tun sollen". Auch hier ist es absurd, es bei einer gewöhnlichen Verwendung zu gebrauchen.
VII 89
Weder wahr noch falsch: Wittgenstein: Bsp dass ich "weiß dass ich Schmerzen habe" Bsp Dass Moore weiß, dass er zwei Hände hat. usw. (> Gewissheit).
Austin: Bsp es ist weder wahr noch falsch, dass ich aus freiem Willen in die Sitzung ging.
VII 90
Die Anwendung von "freiwillig" erforderte gewisse Bedingungen, die hier nicht erfüllt sind. Wörter, in denen sie nicht Erfüllt sind, können wir "A-Wörter" nennen, die Bedingungen
"A-Bedingungen". Wir können eine Liste erstellen.
2. die Bedingungen, die durch den Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" exemplifiziert sind, durchdringen die ganze Sprache und sind nicht auf bestimmte Wörter begrenzt.
Bsp Der Präsident ist heute nüchtern
Hans atmet. usw.
VII 91
3. Negation/Searle: die Negation eines A-Wortes ist nicht wiederum ein A-Wort! Bsp Ich kaufte mein Auto nicht freiwillig, ich wurde dazu gezwungen.
Ich kam nicht freiwillig, ich wurde hergeschleift.
Er weiß nicht, ob der Gegenstand vor ihm ein Baum ist.
Beträchtliche Asymmetrie zwischen A-Wörtern und deren Gegenteil bzw. Negation.
VII 92
SearleVsAustin: nach ihm ist in beiden Fällen eine Abweichung erforderlich. 4. Eine Abweichung ist im allgemeinen ein Grund für die Annahme, dass die Behauptung, die durch die Äußerung des Gegenteils gemacht wird, wahr ist, oder hätte sein können oder hätte zumindest von jemand für wahr gehalten worden sein können.
Eine A-Bedingung ist einfach ein Grund für die Annahme, dass die Bemerkung hätte falsch sein können.
SearleVsAustin: seine Darstellung ist irreführend, da sie nahelegt, dass jede beliebige Abweichung eine Modifikation rechtfertigt.
Bsp wenn ich ein Auto kaufe und dabei mit den nackten Zehen auf einer Gitarre klimpere, ist das zwar eine abweichende Weise, ein Auto zu kaufen, aber es rechtfertigt nicht die Bemerkung "Er kaufte sein Auto freiwillig."
VII 93
SearleVsAustin: wir können zu keiner Liste von A-Wörtern kommen, denn ob es Wort eine Abweichung erfordert, wird vom Rest des Satzes und vom Kontext abhängen. Dann ist Austins These keine über Wörter sondern über Sätze.
VII 94
Standardsituation/Umstände/SearleVsAustin: feststellen, dass es sich um eine Standardsituation handelt, heißt nahelegen, dass diese Tatsache bemerkenswert ist und dass es Grund für die Annahme gibt, dass es sich auch um eine Nichtstandardsituation hätte handeln können.
VII 95
SearleVsAustin: seine These geht sogar nicht einmal über Sätze: eine Behauptung machen heißt, sich darauf festlegen, dass etwas der Fall ist. Wenn die Möglichkeit, dass der Sachverhalt nicht besteht, ausgeschlossen ist, ist das sinnlos. Austins Slogan sollte reformuliert werden zu:
"Keine Bemerkung, die nicht bemerkenswert ist" oder
"Keine Behauptung, die nicht behauptenswert ist".
VII 96
SearleVsAustin: dieser hat das falsch gesehen. Das hängt mit dem Begriff der Intention zusammen: Intention/Searle: These: die Seltsamkeit oder Abweichung die eine Bedingung für die Äußerung
"X wurde absichtlich getan" ist, stellt gleichzeitig einen Grund für die Wahrheit der Äußerung von
"X wurde nicht absichtlich getan" dar.
Behauptbarkeitsbedingung/Äußerungsbedingung: sie ist die Äußerungsbedingung für die eine Behauptung gerade deshalb, weil sie ein Grund für die Wahrheit der anderen ist.
SearleVsAustin: die Daten müssen mit Hilfe der Anwendbarkeit bestimmter Begriffe erklärt werden. Daher ist meine Darstellung einfacher und plausibler.
(VII 98): Bei Austins Slogan "Keine Modifikation ohne Abweichung" geht es nicht um die Anwendbarkeit dieser Begriffe, sondern eher um Bedingungen für das Aufstellen von Behauptungen im allgemeinen.
Negation/SearleVsAustin: dann sind die Negationen der obigen Feststellungen nicht weder wahr noch falsch, sondern einfach falsch!
Bsp Ich ging nicht freiwillig in die Sitzung (Ich wurde mitgeschleift). usw.
VII 98
Bsp Die Fähigkeit, sich an seinen Namen zu erinnern gehört zu den Grundbedingungen...

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Fodor Vs Begriffliche Rolle IV 163
Begriffliche Rolle/CRT/Block/Fodor/Lepore: CTR steht für "conceptual role theory". Sie ist die Theorie der begrifflichen Rolle oder die Semantik der begrifflichen Rolle. These: Die Bedeutung eines Ausdrucks ist seine semantische Rolle (oder inferentielle Rolle). Block: Block glaubt, dass eine Version dieser Theorie wahr ist, will aber nicht entscheiden, welche.
Jedenfalls genügt sie nach Block als einzige den Bedingungen der KognitionsWissenschaften.
Fodor/LeporeVsBlock: Blocks Argumente für CRT sind nicht die entscheidenden. Aber sowieso führt diese nicht zum Semantischen Holismus. Sie müsste zusammen mit der Unterscheidung analytisch/synthetisch behauptet werden.
Fodor/LeporeVsBlock: Vielleicht braucht die Psychologie, die Block im Sinn hat, diese Bedingungen, aber wir glauben nicht, dass eine Version der CRT ihnen genügt.
IV 166
Fodor/Lepore/GriceVsBlock: ad 6. (autonome/ererbte Bedeutung): Jede Gricesche Semantik kann dieselbe Geschichte erzählen wie Block: Nämlich, dass Bedeutungen von Sätzen in einer natürlichen Sprache von Inhalten von propositionalen Einstellungen abhängen, die mit diesen Sätzen ausgedrückt werden (propositionale Einstellungen können hier z.B. die kommunikativen Absichten sein). Grice: These: Bedeutungen sind von den Inhalten von propositionalen Einstellungen (z.B. kommunikative Absichten) abgeleitet (>Position).
IV 169
Fodor/LeporeVsBlock: 1. Jetzt sieht man: Unterscheidungen zwischen inferentiellen Rollen lösen Freges Problem nur, wenn es ein adäquates Individuationsprinzip für sie gibt. Aber dafür gibt es kein Kriterium! Das nennt auch Block das Hauptproblem. So ist es nicht leichter, zwischen inferentiellen Rollen zu unterscheiden als zwischen Bedeutungen.
Zwillingserde/ZE/CRT/Block/Fodor/Lepore: Probleme mit der Zwillingserde zielen in die andere Richtung als Freges Probleme (Intention/Extension).
Frege: Frege braucht feinkörnigere Begriffe als Extensionen.
Putnam: Putnam braucht weniger feinkörnige als extensionale Äquivalenz. (Eng) Synonyme Ausdrücke müssen als extensional unterschieden behandelt werden (Wasser/Zwasser).
Daher wird ein gemeinsamer theoretischer Ansatz (CRT) kaum funktionieren.
Lösung/Block: "Zwei Faktoren" Version der CRT. Beide stehen orthogonal zueinander:
a) Die eigentliche CRT deckt den Bedeutungsaspekt von Frege ab.
IV 170
b) Unabhängige vielleicht kausale Theorie der Referenz: (ZE/Wasser/Zwasser). Fodor/LeporeVsBlock: Das hat fast gar nichts mit CRT zu tun. Aber außerdem ist weder a) (Bedeutung) noch b) (Kausalität) verfügbar. Aber nehmen wir es trotzdem an:
Bsp Angenommen, Unterscheidung Bedeutung/Referenz: mit "zwei Faktor" Theorie: Wir haben dann zwar genügend Unterscheidungsfähigkeit, zahlen aber einen hohen Preis.
Frage: Was hält die beiden Faktoren eigentlich zusammen?
IV 171
Fodor/LeporeVsBlock: Gerade im Fall der Zwillingserde kann die begriffliche Rolle die Referenz eben nicht bestimmen! Begriffliche Rolle/Block: Die begriffliche Rolle scheint zu sagen, dass es in der Tat nicht die begriffliche Rolle von Wasser ist, die bestimmt, worauf sie sich bezieht, sondern die begriffliche Rolle von Namen! Deren Referenz ist schließlich nach Kripke kausal bestimmt.
(s) Die Referenz von Namen: Wieso dann „die bR der Referenz von Namen? "bR" ist hier überflüssig.)
Begriffliche Rolle/(s): Unterschied: a) bR eines bestimmten Begriffs, Bsp Wasser,
b) einer Wortklasse, Bsp Namen.
Fodor/LeporeVsBlock: Das löst aber nicht das Problem! Wir brauchen etwas, das die Verwechslung von Extension und Intension ausschließt.
Was ist es, das einen Ausdruck wie (s.o.) "Primzahl/Nässe" ausschließt?
Block: T ist keine Art Begriff, wenn die Kausaltheorie von derart Begriffen nicht wahr von ihm ist.
Fodor/LeporeVsBlock: Das verhindert gerade nicht, dass "Wasser" die Extension eine Art Begriffs hat und gleichzeitig die Logik eines Zahlbegriffs.
Erwähnung/Gebrauch/Fodor/LeporeVsBlock: Block scheint sich hier dieser Verwechslung schuldig gemacht zu haben: Das Problem ist hier, wie der Sinn eines Ausdrucks auf die Denotation bezogen ist, wenn die Intension nicht die Extension bestimmt.
Block erzählt uns nur, dass der Ausdruck T unter die Extension von Ausdrücken wie "Name", "Artbegriff" usw. fällt, wenn eine bestimmte semantische Theorie wahr ist.
Das sagt uns, wie die inferentiellen Rollen von "Name", "Artbegriff" usw. zu ihren Extensionen in Beziehung stehen. Für diese schlägt es eine Art Beschreibungstheorie vor:
Bsp "Name" wird auf "Moses" angewendet, genau dann, wenn "Moses" die semantischen Eigenschaften hat, die die Kausaltheorie für Namen festlegt.
IV 172
Fodor/LeporeVsBlock: Aber es sagt uns nicht, wie der Sinn von "Moses" seine Extension festlegt! Und das ist genau das Problem, das die "Zwei Faktor"-Theorie aufwirft.
Enger Inhalt/Fodor/LeporeVsBlock: Die Idee, dass enge Bedeutungen begriffliche Rollen sind, wirft kein Licht auf die Unterscheidung Bedeutung/Referenz.
Eine semantische Theorie sollte nicht nur die Identität von Bedeutung feststellen können, sondern auch eine kanonische Form bereitstellen, die Fragen nach der Bedeutung von Ausdrücken beantworten kann.
Wenn letzteres gelingt, ist nicht ganz klar, ob auch das erste gelingen muss.
Enger Inhalt/Kategorien/Zwillingserde/Fodor/LeporeVsBlock: Problem: Wie enge Inhalte ausgedrückt werden können, stellt ein Problem dar.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
proposition Wissen Deflationismus Vs Beweistheorie Field I 100
VsDeflationismus: Problem: wie rechtfertigt man die Nützlichkeit des Schließens auf metalogischer Ebene statt auf der Objekt Ebene? Beweistheorie: hier insbesondere gibt es gar keine Objektebene!
Objektebene: hier machen die Aussagen keine Referenz auf Sätze oder Formeln. Oder abstrakte Analoga davon wie propositionen). Und damit auch nicht auf Axiome, Schlußregeln oder Ableitungen.
Problem: wie können wir dann die Anwendbarkeit (Nützlichkeit) von beweistheoretischem Schließen zeigen?
I 101
DeflationismusVsBeweistheorie: da diese mit mathematischen Entitäten arbeitet, kann der Deflationist nicht annehmen, daß wir überhaupt Wissen von ihr erhalten. Wie kann der Deflationist dennoch ihre Nützlichkeit zeigen? 1. wir müssen die normalen Definitionen beweistheoretischer Begriffe zurückweisen und welche ohne Referenz auf mathematische Entitäten (mE) finden.
a) wir brauchen eine hinreichend kraftvolle Theorie aktualer Inskriptionen, ohne Modalität: mit einer solchen Theorie könnten wir Begriffe wie "e ist eine wohlgeformte Inskription", "e und f sind typ identische Inskriptionen" , "d ist (eine Inskription, die) eine Ableitung (enthält in bezug auf System F)",
sowie verschiedene Prädikate von Inskriptionen, die diese strukturell beschreiben (z.B. von einem bestimmten Inskriptions Typ A zu sein). Das könnte in Logik 1. Stufe ausgeführt werden.
b) wir müssen eine modale Extension schaffen: in der wir z.B. "A ist ableitbar" verstehen als "es ist möglich, daß es eine Ableitung gibt, deren letzte Zeile eine A-Inskription ist".
VsPlatonismus: also nicht: "es existiert aktual ein bestimmter Typ abstrakter Sequenzen abstrakter Analoga der Symbole.
Field: damit soll kein neuer Typ von Möglichkeit neben logischer Möglichkeit eingeführt werden außer wenn wir sie aus strikter logischer Möglichkeit plus anderen akzeptablen Begriffen definieren können.
Problem: 1. logische Möglichkeit ist gänzlich anti essentialistisch. (?). ((s) Nimmt nichts als wesentliches Substrat an? Als Wesen, als Entität?)
Field: das bringt ein Problem für die Übersetzung von Sätzen, wo "ableitbar" im der Reichweite des Quantors liegt. (s) "Es gibt etwas, (eine Entität) das ableitbar ist".
Field: Bsp "er äußerte eine ableitbare Inskription" wäre immer falsch in einer naiven Übersetzung.
I 102
Lösung: substitutionale Quantifikation. (ungleich Kripke/Wallace). 2. Problem: die Konsistenz mit axiomatischer Beweistheorie ist nicht hinreichend für Beweisbarkeit im normalen Sinn: Unvollständigkeits Theoreme liefern Fälle von unbeweisbaren Formeln, wo die Behauptung, daß es einen Beweis gibt konsistent ist mit der Beweistheorie.
Lösung: für die Beweisbarkeit von A ...Existenz eines Beweises kompatibel sein mit einer (nominalistischen oder platonistischen) Beweistheorie die in einer kraftvollen Logik aufgestellt ist, die Ableitungen ausschließen kann, die nicht echt endlich sind. z.B. eine Logik mit einem Quantor "es gibt nur endlich viele" oder mit substitutionalem Quantor.
stärker/schwächer/(s): stärker: eine Logik, die unendliche Ableitungen ausschließt.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Schiffer Vs Block, Ned I 40
Psychofunktionalismus/Block: (Namensgebung durch Block 1980a): soll eine wissenschaftliche kognitiv psychologische Theorie sein (BlockVsVolkspsychologie). SchifferVsPsychofunktionalismus/SchifferVsBlock:
1.
Wenn es eine solche wissenschaftliche Theorie geben sollte, die jede Glaubenseigenschaft einer funktionalen Eigenschaft identifiziert, dann ist diese Theorie weder bekannt noch formuliert noch ersonnen. Also muss Block behaupten, dass es eine unerdachte Theorie Ts geben muss, so dass Bel = BelTs. Diese Theorie könnte Glauben nicht definieren, aber doch seine Referenz aufdecken. Die Idee wäre: Def Glauben dass p/Ts: ein Token des Z-Typs sein, der die Ts-korrelierte funktionale Rolle von BelTs.(p) hat. D.h. die Rolle, die von (der proposition) p in Ts indiziert wird.
Schiffer: dies wäre eine notwendige Wahrheit, aber eine, die nur a postieriori wissbar wäre, nachdem die Theorie Ts ausgegraben wäre.
SchifferVsBlock: warum um alles in der Welt muss die Referenz oder Extension eines Glaubens Bsp dass Wanzen sterblich sind, von einer Theorie aufgedeckt werden, die niemand kennt?
VsSchiffer: man könnte einwenden, auf dieselbe Weise, Bsp wie man irgendwann erst entdeckt hat, dass Hunde den und den Genotyp (Gesamtheit der Gene) haben. ((s) Also empirisch)
SchifferVsVs: 1. das können Wissenschaftler gar nicht entdecken!
Wissenschaft/Philosophie/Schiffer: These: Wissenschaftler können gar nicht entdecken, dass ein Hund sein = von einem bestimmten Genotyp (Gesamtheit der Gene) sein.
Wissenschaft: könnte nur vielleicht alle phänotypischen (erscheinungsmäßigen) und verhaltensmäßigen Merkmale der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft feststellen, mit denen wir Hunde identifizieren, aber um eine Eigenschafts-Identität mit dem Genotyp daraus abzuleiten, brauchen wir eine philosophische Theorie, die
a) eine Vervollständigung enthält von
ein Hund sein = von dem und dem Genotyp sein, wenn...
und
b) in Verbindung mit der Wissenschaftlichen Entdeckung beinhaltet, dass
I 41
ein Hund sein = von dem und dem Genotyp sein. ((s) ohne Zusatzbedingung). SchifferVsBlock/SchifferVsPsychofunktionalismus: wenn es eine philosophische Theorie dieser Stärke geben sollte, ist sie mir nicht bekannt. Sie könnte die Form einer Bedeutungstheorie für „Hund“ annehmen.
Problem: die Theorien die von Kripke/Putnam für natürliche-.Art-Begriffe entwickelt wurden, sind für Glaubensprädikate ungeeignet.
SchifferVsPsychofunktionalismus: hat nicht mehr Plausibilität als die Plausibilität dafür, dass es eine korrekte semantische Theorie von Glaubensprädikaten gibt, die zusammen mit einer Wissenschaftlichen psychologischen Theorie Ts Bel = BelTs enthält.
Problem: es gibt nicht den geringsten Grund anzunehmen, dass eine solche semantische Theorie für Glaubensprädikate existiert.
2.
VsBlock: damit eine psychologische Theorie die Extension für „glaubt“ bestimmen kann, muss sie das Wort gebrauchen können!
Problem: es ist unwahrscheinlich, dass die letztlich korrekte kognitive Theorie mit volkspsychologischen Begriffen arbeiten wird! ((s) Sie muss aber in Alltagssprache übersetzbar sein (>Universalismus der Alltagssprache). Die funktionale Architektur kann einfach zu reich und fein sein. (Churchland 1981, Stich 1983, Dennett 1986).
SchifferVsUniversalismus der Alltagssprache: die alltagssprachlichen Begriffe mögen zu stumpf sein.
Manche Autoren/Schiffer: könnten geneigt sein zu sagen: "dann gibt es eben gar nichts, was Glauben entspricht."
SchifferVs: das verfehlt das entscheidende bei unseren alltagssprachlichen psychologischen Begriffen. (s.u. 6.4).
I 42
3. SchifferVsPsychofunktionalismus: selbst wenn eine Wissenschaftliche funktionale Theorie über Glaubenszustände quantifizieren muss, müssen wir das wahrscheinlich nicht als Relation zu propositionen konstruieren.
Psychologie/Schiffer: eine Wissenschaftliche psychologische Theorie (kognitiv) wird über Funktionen von externen Indices für funktionale Rollen auf innere physikalische Zustände quantifizieren,
externe Indices: müssen keine propositionen sein, sondern können auch Sätze oder Formeln sein. Sogar uninterpretierte Formeln! (s.u.)
1. These: wenn propositionen gute Indices für eine funktionale Theorie sind, dann könnte Sätze oder interpretierte Formeln einer formalen Sprache das genauso gut. (Field, 1978, Loar 1981)
2.
Inhalt/kognitive Psychologie/Zuschreibung/Glauben/Schiffer: wahrscheinlich braucht die psychologische Theorie nichts weiter als uninterpretierte Formeln, noch nicht einmal Sätze (propositionen sowieso nicht). ((s) Glaubenszuschreibung oder Glauben könnte Wissenschaftlich ohne Zuhilfenahme von Inhalt erklärt werden).
Psychologie/Glauben/Field: (1978, 102): wenn Psychologie die Gesetze beschreibt, die von Input zu Glauben und von Glauben zu Handlungen führen, dann sind semantische Charakterisierungen von Glauben überflüssig. (Siehe auch Field 1986b, Fodor 1980, Loar 1981, Schiffer 1981a, Stich 1983).
I 44
4. SchifferVsBlock/SchifferVsPsychofunktionalismus: es ist absurd anzunehmen, dass es eine einzige Theorie über Glauben und Wünsche gibt, die schwach genug ist, damit auf alle möglichen Glaubenden anwendbar ist, und gleichzeitig stark genug, um eine funktionale Eigenschaft für jeden einzelnen Glauben festzulegen.
Die Theorie müsste die Glaubenseinstellungen von so unterschiedlichen Leuten wie normalen Erwachsenen, Kindern, Eingeborenen und Behinderten einheitlich erklären.
Problem: dafür würde eine notwendige Bedingung dafür, etwas zu glauben benötigt.
((s) stärker/schwächer/(s): starke Theorie: legt Details fest. Schwache: ist auf vieles anwendbar.)
5.
SchifferVsBlock/SchifferVsPsychofunktionalismus: Bsp Zwillingserde, Bsp Arthritis: um diese Fälle richtig zu erklären, brauchen wir eine hinreichende Bedingung dafür, etwas zu glauben.
Zwillingserde/ZE/Arthritis/Schiffer: damit die Ts-korrelierten funktionalen Rollen von Ralph aber nicht von Zwalph innegehabt werden und von Alfred in w, aber nicht in w’, wo sein Gebrauch von "Arthritis" korrekt ist, brauchen wir hinreichende Bedingungen für Glauben.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Hempel Vs Brückengesetze Cartwright I 131
Brücken-Prinzipien/Cartwright: Tradition (Hempel, Grünbaum, Ernest Nagel): die Propositionen einer Theorie bestehen aus zwei Arten:
I 132
a) internen Prinzipien: Inhalt der Theorie, Gesetze über das Verhalten der Objekte. b) Brücken-Prinzipien: verbinden die Theorie mit zugänglicheren Aspekten der Realität („präparierte Beschreibung“).
früh: Verbindung zu Beobachtungsberichten.
Vs: das geht nicht, wegen der Theoriebeladenheit der Beobachtung.
neu: Verbindung der Theorie mit schon verstandenem Vokabular.
Hempel/spät: (1979) diese Art von Erklärung ist nicht wirklich deduktiv.
HempelVsBrücken-Prinzipien: Problem: diese sind alles andere als ausnahmslos gültig.
Bsp ein großer Eisenstab zieht Eisenspäne an, auch wenn er nicht magnetisch ist. Ist er also magnetisch? Brücken-Prinzipien sind keine universalen Gesetze.
CartwrightVsHempel: die Situation ist zugleich weniger schlimm und schlimmer als Hempel sag: wenn die richtige Art Beschreibung gegeben ist,
I 133
wissen wir, welche Gleichungen wir anwenden müssen und die Prinzipien, die uns das sagen sind notwendig uns ausnahmslos gültig. Problem: eine solche „richtige Art Beschreibung“ ist äußerst selten! Und es gibt wenig formale Prinzipien dafür. Nur Daumenregeln.

Hempel I
Carl Hempel
"On the Logical Positivist’s Theory of Truth" in: Analysis 2, pp. 49-59
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Hempel II
Carl Hempel
Probleme und Modifikationen des empiristischen Sinnkriteriums
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Hempel II (b)
Carl Hempel
Der Begriff der kognitiven Signifikanz: eine erneute Betrachtung
In
Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich München 1982

Car I
N. Cartwright
How the laws of physics lie Oxford New York 1983

CartwrightR I
R. Cartwright
A Neglected Theory of Truth. Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

CartwrightR II
R. Cartwright
Ontology and the theory of meaning Chicago 1954
proposition Wissen Davidson Vs Burge, Tyler I (d) 74
Burge: zwei Arten Externalismus: a) Sozial: Bedeutungen sind abhängig von sozialer Praxis (Gemeinschaft) - b) Von der kausalen Geschichte der Person DavidsonVsBurge: a) Unsere Intuitionen sprechen nicht dafür, dass die Bedeutungen eines Sprechers durch andere Sprecher bestimmt sind. b) Welche Gruppe soll ausgezeichnet sein? c) Eine unbewusste Elite im Hintergrund ist problematisch. Vgl. >Externalismus, >Internalismus.
Burge: um einen Gedanken über Wasser zu haben, muss man einfach in Kontakt zu Wasser stehen, man muss da nichts beweisen!
DavidsonVsBurge: auch ein falscher Gedanke über Wasser ist einer über Wasser! - VsBurge: Die Gemeinschaft ist nicht kausal beteiligt.
Burge: Bestrahlungsmuster oder physikalisch beschriebene Reize machen alles unendlich kompliziert. DavidsonVs: Für wen kompliziert? Wir Menschen sind es doch, die all diese Klassifizierungen und Gruppierungen vornehmen!Wir gruppieren nach Ähnlichkeiten, die für uns selber nahe liegen. siehe auch Versus!: Externalismus!
I (e) 116
DavidsonVsPutnam, DavidsonVsBurge: Dass er mit der Triangulation die Alltagssituation so stark in den Vordergrund rückt, unterscheidet ihn von dem Externalismus Putnams und Burges.
Glüer II 53
DavidsonVs sozialen Charakter der Bedeutung: auch Idiolekt prinzipiell interpretierbar (via Kausalhypothesen)
Glüer II 167
Burge und Dummett meinen, was Sprecher mit ihren Worten meinen es hänge sehr stark davon ab, wie die Gemeinschaft diese Worte verwendet. DavidsonVsDummett,DavidsonVsBurge: Ziemlicher Unsinn, denn es hat mit erfolgreicher Kommunikation nichts zu tun! Wenn Sie anders reden als die Gemeinschaft, und jemand findet das heraus, dann können Sie den ganzen Tag lang kommunizieren. Und das passiert ständig.

Frank I 665
Inhalt/Gedanken/Externalismus/Burge/Davidson: der Inhalt wird nicht durch das fixiert, was in der Person vorgeht, oder durch das, was ihr einfach durch sorgfältige Reflexion zugänglich ist. (Bsp falsch gebrauchte Begriffe, Informationslücken). DavidsonVsBurge: ich bin mir nicht sicher, wie diese Behauptungen zu verstehen sind, denn ich bin mir nicht sicher, wie ernst die Rede von einer "direkten Bekanntschaft" mit einem Inhalt zu nehmen ist.
Aber die Autorität der ersten Person wird dadurch ernsthaft kompromittiert.
Daher muss ich eine der Prämissen von Burge zurückweisen.
1. Ich stimme zu, dass unsere Inhalte nicht allein durch das bestimmt oder "fixiert" wird, was in mir vorgeht.
2. VsBurge: Vs Darstellung der Art und Weise, in der soziale und andere externe Faktoren die Inhalte kontrollieren.
Fra I 665/666
DavidsonVsBurge: seine Merkmale sind nicht so relevant, wie er sie darstellt: Bsp Angenommen, ich glaube, dass "Arthritis" nur auf kalziumbedingte Gelenkentzündung angewendet wird. Mein Freund Arthur weiß es besser. Wir beide äußern Smith gegenüber aufrichtig: "Carl hat Arthritis".
Burge: dann bedeuten unsere Worte dasselbe, wir meinen dasselbe und bringen dieselbe Überzeugung zum Ausdruck. Mein Irrtum ist für das, was ich bei dieser Gelegenheit dachte, ohne Belang!
Grund: das ist das, was jeder (der nicht durch die Philosophie verdorben ist) über Arthur und mich sagen würde.
DavidsonVsBurge: ich bezweifle, dass er recht hat, aber selbst wenn er recht hätte, würde es seine These nicht beweisen:
Gewöhnliche Zuschreibungen von Bedeutungen und Einstellungen beruhen auf weitreichenden und vagen Annahmen darüber, was Sprecher und Hörer gemeinsam haben.
Wenn einige Annahmen sich nicht bestätigen, können wir die von uns benutzten Worte ändern oft drastisch.
Meist wählen wir den bequemen Weg: wir nehmen einen Sprecher beim Wort, selbst wenn dies einem Aspekt seines Gedankens nicht ganz Rechnung trägt.
Bsp wenn Smith einem Dritten mitteilt, was Arthur und ich beide über Arthritis glauben, dann mag er seinen Hörer irreführen!
Fra I 667
Wenn er aufmerksam ist, muss er hinzufügen, "aber Davidson glaubt, dass Arthritis nur kalziumbedingt ist". Die Tatsache, dass dieser Zusatz gemacht werden muss zeigt, dass die einfache Zuschreibung nicht richtig war.
BurgeVs: könnte entgegnen, dass der Bericht - wörtlich genommen - korrekt ist ((s) weil auch der falsch Glaubende aufrichtig glaubt, dass es sich um Arthritis handelt).
DavidsonVsBurge: das übersieht das Ausmaß, in dem die Inhalte einer Überzeugung von den Inhalten anderer Überzeugungen abhängen. Deshalb kann es auch keine einfache rigide Regel für die Zuschreibung eines einzelnen Gedankens geben.
Burge: soziale Bestimmung der Inhalte, führt aber auch dazu, dass wir meistens das meinen, was andere in der Gemeinschaft meinen. "bestimmte Verantwortung gegenüber der Gemeinschaftspraxis".
DavidsonVsBurge: das bestreite ich nicht, aber das zeigt nicht das, was es zeigen soll:
a) Es ist oft vernünftig, Leute dafür verantwortlich zu machen, dass sie die Bedeutungen ihrer Worte kennen. Das hat aber nichts damit zu tun, was sie sagen wollen!
b) Als gute Bürger wollen wir die Kommunikationschancen vergrößern, aber dass erklärt nur unser "legalistische" Zuschreibung von Bedeutungen und Überzeugen.
((s) nicht, dass die Bedeutungen so sind).
c) Ein Sprecher, der verstanden zu werden wünscht, muss die Intention haben, dass seine Worte in bestimmter Weise interpretiert werden und folglich so, wie andere das tun. Und umgekehrt möchte der Hörer die Worte so interpretieren, wie der Sprecher das tut. Das hat moralisches Gewicht, aber mit der Bestimmung dessen, was jemand meint, hat es keine notwendige Verbindung!
I 667/668
Externalismus/soziale Gemeinschaft/Meinen/Bedeutung/DavidsonVsBurge: wir sind nicht gezwungen, den Worten einer Person die Bedeutungen zu geben, die sie in ihrer Sprachgemeinschaft haben. Es ist auch nicht wahr, dass wir nicht umhin können, ihre propositionalen Einstellungen auf derselben Grundlage zu interpretieren.
Donald Davidson (1987) : Knowing One's Own Mind, in: Proceedings and
Adresses of the American Philosophical Association LX (1987),441 -4 58


Frank I 710
Selbst-Wissen/Burge: Irrtum ausgeschlossen "(immun) weil Reflexion im selben Akt. DavidsonVsBurge: das zeigt nur, dass man bei der Identifizierung des Inhalts keinen Fehler machen kann.
Es zeigt nicht, warum man sich hinsichtlich der Existenz der Einstellung nicht irren kann.
Schlimmer: Burge kann nicht zeigen, dass die beiden Arten von Wissen (1. und 2.Stufe) denselben Gegenstand haben!
Solange die Asymmetrie nicht durch Rückgriff auf die soziale Situation (Beziehungen zwischen den Sprechern) erklärt wird, bezweifle ich, dass eine nichtskeptische Lösung möglich ist.
Frank I 711
Repräsentation/Wahrnehmungswissen/Burge: kann nicht generell falsch sein, dass die Repräsentationen das repräsentieren, von dem sie normalerweise herrühren und auf das sie angewendet werden. DavidsonVsBurge: ich bin seit langem dieser Ansicht, verstehe aber nicht, warum Burge dieser Ansicht ist.
Wie entscheiden wir, wovon Repräsentationen normalerweise herrühren? Zirkulär: "von dem, was sie repräsentieren".
Doch welche von den vielen möglichen Ursachen ist die richtige? Ereignisse im Nervensystem, Stimulationsmuster der Nervenenden oder etwas weiter draußen? (proximal/distal).
Burge: wir sollten auf das Verhältnis verschiedener Beobachter acht geben: sie haben ähnliche Wahrnehmungen. Wahrnehmung ist "unpersönlich".
DavidsonVsBurge: aber das soll doch gerade bewiesen werden!
Wir brauchen nicht nur kausale Interaktion zwischen verschiedenen Beobachtern und denselben Objekten, sondern die richtige Art von kausaler Interaktion.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Hintikka Vs Chisholm, R.M. II 197
Intentionalität/Hintikka: dass sie verschiedene Dimensionen hat, kann ich am besten in meiner Kritik HintikkaVsChisholm zeigen: Verschiedene Kriterien von Chisholm für Intentionalität stellen sich als Kriterien für verschiedene Dimensionen von Intentionalität heraus.
Terminologie: „referentielle Opazität“: so nennt Chisholm das Fehlschlagen der Substitutivität der Identität (SI).
Nichtextensionalität/Chisholm: so nennt er das Fehlschlagen der Substitutivität von Sätzen auf der Basis von geteilten WW. Diese ist für ihn kein Kriterium der Intentionalität, weil der Begriff der Notwendigkeit ebenso die Nichtextensionalität verletzt.
Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: zunächst betrachten wir die von Chisholms Kriterien, bei denen es um die Reihenfolge von Quantoren und intentionalen Operatoren geht: Das wird durch das Fehlschlagen folgender Implikationen gezeigt:
(1) a glaubt dass jedes Individuum F-t > von jedem Individuum glaubt a, dass es F-t.
(2) umgekehrt
Eine Formalisierung von (1) wäre
(3) Ba (x)F(x) > (x)(Ey) (x = y & Ba F(y))
(4) Formalisierung von (2) entsprechend umgekehrt.
II 198
HintikkaVsChisholm: seine Erklärungen der eigenen Kriterien sind nicht völlig klar. Chisholm: es kann sein, dass man fälschlicherweise von einer nicht vollständigen Menge von Dingen denkt, sie umfasse jedes Individuum, und umgekehrt, kann man fälschlich glauben, dass eine vollständige Menge nicht alle Individuen umfaßt.
MöWe-Semantik/Hintikka: ist klarer: (i) kann es Individuen geben, die nicht in der Glaubenswelt von jemand existieren
(ii) kann es Individuen in der Glaubenswelt von jemand geben, die nicht in der wirklichen Welt (WiWe) existieren.
HintikkaVsChisholm: er erkennt nicht, dass das Fehlschlagen von (1) und (2) in einer viel tieferen Weise geschehen kann:
Bsp die Werte der gebundenen Variablen seien Politiker in Kalifornien und Ich glaube, dass sie alle Juristen sind. Angenommen außerdem, dass ich keine Überzeugungen darüber habe, welche Politiker es dort sonst noch gibt, außer denen, die ich kenne. Insbesondere gibt es keine Menge von Politikern, von der ich glaube, dass sie die Klasse der Politiker erschöpft.
Frage: folgt daraus, dass ich glaube, dass jeder Politiker in Kalifornien ein Jurist ist? Nein, das folgt nicht daraus. ((s) Aus dem Fehlen einer Überzeugung kann man nicht auf eine Überzeugung über ein Fehlen schließen).
HintikkaVsChisholm: nach seinen Kriterien müsste es aber daraus folgen!
Lösung/Hintikka: es gibt eine Menge von Politikern, über die ich gar keine Meinung habe, ich bezweifle aber nicht ihre Existenz oder ihr Jurist sein. Die Frage, was ich über sie glaube, stellt sich gar nicht.
MöWe-Semantik/Hintikka: hier heißt das, dass es Elemente der WiWe gibt, die nicht durch irgendwelche Weltlinien mit meinen Glaubenswelten verknüpft sind.
Pointe: es bedeutet nicht, dass sie nicht in den Glaubenswelten existieren, sondern nur, dass die Frage ihrer Existenz oder Nichtexistenz dort nicht aufkommt.
Weltlinien: lassen sich in dem Fall nicht ausdehnen. :
Chisholm: beschränkt sich auf Nichtexistenz in doxastischen MöWe (Mögliche Welten, Glaubenswelten).
HintikkaVsChisholm: mir geht es dagegen um die Möglichkeit, Weltlinien zu ziehen, Und zwar hier von alternativen MöWe zurück zur wirklichen Welt („nach Hause“).
II 199
Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: seine Kriterien sind eine Mischung meiner Kriterien (b) (i), (ii) und (d) (i),(ii). Sie erhalten ihre Plausibilität aber eher aus (d) als aus (b). Nichtexistenz/Weltlinien/Definierbarkeit/HintikkaVsChisholm: das Zusammenbrechen von Weltlinien stellt einen viel tieferen Graben zwischen Möwe dar als Nichtexistenz.
Nichtexistenz/Hintikka: wird von zeitgenössischen Philosophen als viel entscheidend angesehen.
Def Intentionalität/Kriterien/Chisholm/Hintikka: nach Chisholm ist ein
Operator p intentional gdw. p(S) kontingent ist für jeden Wert von "S".
HintikkaVsChisholm: das ist unangemessen: danach gibt es überhaupt keine intentionalen Begriffe!
Bsp p = John glaubt, dass S = (S1 & ~S1).
D.h. damit ein Glaubensbegriff intentional ist, muss nach es Chisholm möglich sein, einen expliziten Widerspruch zu glauben.
Widerspruch/Hintikka: man kann nicht explizit einen Widerspruch glauben, nur implizit. ((s) > Cresswell: wenn man nicht versteht, welche proposition von einem widersprüchlichen Satz ausgedrückt wird.)
Chisholm/Hintikka: meint sicher etwas anderes: selbst wenn John keine explizite Kontradiktion (S1 & ~ S1) glaubt, gibt es viele logisch äquivalente Sätze, die logisch falsch sind, die John aber glauben kann.
II 200
HintikkaVsChisholm: aber selbst dann wird sein Kriterium nicht erfüllt: denn dann ist es nicht mehr die Kontingenz von p(S), sondern das Fehlschlagen der logischen Äquivalenz, die die Substitutivität der Identität (SI) garantieren soll. SI/Hintikka: wenn sie aufgegeben wird, kann ich gleichzeitig die logische Falschheit von
(5) John glaubt, dass (S1 & ~S1)
behaupten und die Kontingenz von
(6) John glaubt dass S2
ebenfalls behaupten!
Intentionalität/HintikkaVsChisholm: wir brauchen dagegen einen Begriff von Intentionalität, der logische AllWissenheit ausschließt.
Def intentional/Hintikka: ist dann ein Begriff, gdw. logische Äquivalenz die SI nicht garantiert in einem Kontext, der von diesem Begriff regiert wird.
proposition/Satz/HintikkaVsChishom: daher können wir nicht annehmen, dass wir Chisholms Kriterium retten können , indem wir propositionen statt Sätze als Werte von „S“ annehmen, ((s) Denn propositionen sind per definitionem verstandene Sätze und daher müsste John explizit widersprüchliche Überzeugungen haben, wenn wir ihm propositionen zuschreiben.).
Lösung/Hintikka: logische Äquivalenz garantiert nicht mehr Substitutivität der Identität (SI).
Hintikka: diese korrigierte Variante von Chisholms Kriterium ((s) nur implizite Widersprüche glaubhaft, keine widersprüchlichen propositionen) können wir weiter analysieren:
Äquivalenz/Hintikka: wir können zwischen solchen logischen Äquivalenzen unterscheiden, die SI in epistemischen Kontexten erlauben, und solchen, die es nicht tun. (>Lit, Hintikka 1974 Logic and language games). …+…

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Skeptizismus Vs Chisholm, R.M. III 43
Selbstpräsentation/VsChisholm: Bsp Kopfweh-zu-haben-scheinen ist bei uns selbstpräsentierend. Skeptizismus/VsChisholm: könnte fragen: wie weißt Du, daß das Kopfweh-zu-haben-scheinen notwendigerweise so ist, daß , wenn Du es zu haben scheinst, auch evident ist, daß Du es zu haben scheinst?
mögliche Lösung/Chisholm: ein weiteres Merkmal F anführen, das alle solche Zustände gemeinsam haben. Das würde den Skeptiker freuen.
SkeptizismusVs: würde dann wiederum fragen: woher weißt Du, daß alle diese Fälle die Eigenschaft F haben?
Lösung/Chí: die Antwort ist eben: „Ich scheine,…“, „ich glaube…“, ich weiß,…daß Kopfweh-zu-haben-scheinen selbstpräsentierend ist“.
III 71
Axiom/SkeptizismusVsChisholm: woher weiß man, daß bestimmte Propositionen axiomatisch sind? Man kann nicht wissen, daß eine Proposition ein Axiom ist, ohne eine Erfahrung der Wahrheit dieser Proposition zu haben. ChisholmVsVs: diese Prämisse ist falsch.
III 72
Verallgemeinerungsthese/Skeptizismus/Chisholm:… . r. ist eine proposition, die bewirkt, daß p die Bedingungen erfüllt, die in q angegeben sind.
Problem: wenn das wahr ist, weiß niemand etwas!
Fehler/ChisholmVsSkeptizismus: die Verallgemeinerungstheorie müßte ja auch q und r wiederum angewendet werden. Regreß.
SkeptizismusVsVs: mit deinem Einwand gegen mein allgemeines Prinzip setzt Du doch voraus, daß wir doch etwas Wissen. (petitio principii).
ChisholmVs: aber indem Du Dein allgemeines Prinzip bejahst setzt Du voraus, daß wir gar nichts Wissen, petitio principii.
Lösung/Chisholm: (VsSekptizismus, der sich auf ein ganzes Gebiet bezieht): wir haben in der Tat das fragliche Wissen, daher ist jede Theorie, die das Gegenteil impliziert, falsch.
proposition Wissen Hintikka Vs Chomsky, N. II XV
Logische Allwissenheit/Hintikka: These: sie ist nur ein angebliches Problem. ChomskyVsHintikka: dieser hat das angebliche Paradox als Grund für seine Ablehnung jeglicher modell-theoretischer Semantik für propositionale Einstellungen angeführt.
HintikkaVsChomsky: sein Problem ist schon vor langer Zeit gelöst worden. (Essay 5)

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Quine Vs Church, A. I 368
QuineVsChurch:
Das Subjekt muss nicht die Sprache des Objektsatzes sprechen. Es gibt einen deutschen Satz, den die Maus, die vor der Katze Angst hat, wahr fürchtet. Sie bleiben in einer geWissen Weise aber sprachrelativ (Church). Bsp Es könnte ein Satz in einer bestimmten konkreten Übersetzung einen etwas anderen Sinn haben. Für Church sogar wahrscheinlich, denn er lässt auch alle möglichen künstlichen Sprachen gelten. Also verbessern wir:
(7) Thomas wahr-glaubt auf deutsch" Cicero..."
I 369
Nach Church müssten wir dann noch alle möglichen weiteren Übersetzungen anfertigen (8) Thomas believes true in German "Cicero hat Catilina denunziert".
Doch ein Engländer, der kein Deutsch kann, würde (8) andere Informationen entnehmen als einer vollständigen Übersetzung.
(9) Thomas glaubt, dass Cicero Catilina denunziert hat (auf englisch).
Da aber (8) die Bedeutung von (7) wiedergibt, muss (9) die Bedeutung von (7) verfehlen.
QuineVsChurch: nicht zwingend, weil ein bestimmter Bedeutungsbegriff vorausgesetzt ist.
Quine: (7) unbefriedigend wegen der Abhängigkeit von einer Sprache. Solche Beziehungen, von einem Satz, einem Menschen und einer Sprache können nicht mit den propositionalen Einstellungen in Zusammenhang gebracht werden
I 370
Sheffler + über Äußerungen und Grad
XI 55
Identität/Notwendigkeit/Church: man könnte die Werte der Variablen auf Intensionen reduzieren und dadurch alle wahren Identitätsaussagen notwendig machen. QuineVsChurch: es ist ein Irrtum, dass die quantifizierte Modallogik nur Intentionen, nicht aber Klassen oder Individuen dulden könne.
Beweis:
Spezifikation/Quine: jedes Ding x , sogar eine Intension, ist, wenn überhaupt spezifizierbar, in zufällig übereinstimmender Weise spezifizierbar . ((s) >Unbestimmtheit der Übersetzung, unbestimmte Referenz)).
XI 56
Angenommen, x sei durch die Bedingung „φx“ als einziges Ding bestimmt, so ist es auch durch die Konjunktion „ p u φx“ als einziges bestimmt. Nun wähle man für „p“ irgendeine, nicht durch „φx“ implizierte Wahrheit und beide Spezifikationen erweisen sich als kontingenterweise übereinstimmend.
Man gewinnt also nichts, wenn man Intensionen als Werte der Variablen nimmt.
Sollte man es mit notwendiger Identität versuchen?
Identität/notwendige Identität/Notwendigkeit/Quine/Lauener: betrachten wir folgendes Postulat
(1) ((w)(Fx ‹› w = x) u (w)(Gw ‹› w = x)) > N(w) (Fw ‹› Gw)
Das fordert, dass wenn immer zwei offene Sätze dasselbe Ding x als einziges bestimmen, sie notwendig äquivalent sein sollen.
Dadurch würde zwar die referentielle Undurchsichtigkeit der Modalitäten aufgehoben – zugleich aber auch die modalen Unterscheidungen selbst! (…+…)

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Dummett Vs Davidson, D. Dummett I 28ff
DavidsonVsTarski: ... braucht man ein vorheriges Verständnis des Wahrheitsbegriffs. - Nicht aber der Bedingungen! denn diese Kenntnis wird ja durch die Wahrheitstheorie festgelegt werden! Dummett: Was jedoch eingebracht werden muß, ist die Erkenntnis des begrifflichen Zusammenhangs zwischen Bedeutung und Wahrheit.
DummettVsDavidson: Bei Davidson bleibt vieles implizit, z.B. eben dieser Zusammenhang, der von jedem Sprecher benötigt wird. Ohne die genaue Beschaffenheit dieses Zusammenhangs ist mit der Beschreibung der W-Theorie noch keine zulängliche Erläuterung des Bedeutungsbegriffs gegeben. Korr-Th/Koh-Th: Bedeutung vor Wahrheit - Davidson: Wahrheit vor Bedeutung (WahrheitsBedingungen später durch Theorie festgelegt) - Dummett beide zusammen!
I 142
Da sich der Wortschatz ändert und verschieden eingesetzt werden kann, faßt Davidson nicht mehr die Sprache einer bestimmten Einzelperson als Ausgangseinheit auf, sondern die Disposition zum Sprachgebrauch. DummettVsQuine,VsDavidson: nicht Idiolekt, sondern gemeinsame Sprache vorrangig
I 146
Davidson def Idiolekt (verfeinert): Sprache, Zeitpunkt, Sprecher, bestimmter Hörer. Gäbe es eine Sprache, die nur von einem einzigen gesprochen würde, könnten wir sie alle dennoch lernen. DummettVsDavidson: Dabei bleibt aber ungeklärt: der Zusammenhang zwischen Wahrheit und Bedeutung, genauer: zwischen Wahrheitsbedingungen und Verwendung.
Dummett: jeder Gesprächsteilnehmer hat seine eigene Theorie, was die Wörter bedeuten. Und diese Theorien decken sich oder doch beinahe.
I 187
DummettVsDavidson,DummettVsQuine: Es ist unzulässig, davon auszugehen, daß Bedeutung und Verstehen von der privaten und nicht mitteilbaren Kenntnis einer Theorie abhängen. Es ist nicht natürlich, ausgerechnet den Idiolekt in erster Linie als Werkzeug der Verständigung aufzufassen. Man ist dann eher versucht, einen inneren Zustand der betreffenden Person als dasjenige anzusehen, das den Ausdrücken des Idiolekt ihre jeweiligen Bedeutungen verleiht.
I 149
Bsp Das, was ein Schachzug bedeutet, leitet sich nicht von der Kenntnis der Regeln durch die Spieler her, sondern von den Regeln selbst. DummettVsDavidson: Wenn man Sprachphilosophie als eigentlich Philosophie des Handelns beschreibt, ist nicht viel gewonnen, es ist im Handeln ja nichts für die Sprache spezifisches.

Avramides I 8
DummettVsDavidson: nicht WB, sondern Verifikationsbedingungen. Die Bedeutungstheorie muss erklären, was jemand weiß, der eine Sprache versteht. (Das ist eine praktische Fähigkeit).
I 9
Diese Fähigkeit muss sich manifestieren können, und zwar durch den Gebrauch von Ausdrücken der Sprache. DummettVsDavidson/Avramides: eine realistisch interpretierte Wahrheitstheorie kann keinen Bedeutungsbegriff
I 87
Dummett: spricht davon, eine Klasse von Sätzen zu übersetzen, die ein fragliches Wort enthalten. DavidsonVsDummett: diese Klasse weitet sich automatisch zur ganzen Sprache aus! (Holismus). (s) Es gibt also sozusagen diese "Klasse relevanter Sätze" nicht.
DavidsonVsDummett/Avramides: dennoch glaubt auch Davidson, dass man ein Korpus verbundener Sätze braucht, nur differiert er mit Dummett darüber, wie man es identifiziert. Es mag Sätze geben, die das untersuchte Wort nicht enthalten, aber dennoch Licht auf es werfen. Es mag auch wichtig sein zu Wissen, in welchen Situationen das Wort geäußert wird.
Lösung: "Übersetzung ohne Ende".

Dummett II 108
Wahrheitstheorie/WT/Dummett: Es gibt sicher einen großen Bereich der nicht klassischen Logik für den es möglich ist eine WT zu konstruieren, die triviale W Sätze liefert. DummettVsDavidson: wann immer das getan werden kann, ist die Situation exakt umgekehrt wie sie für eine Davidsonsche WT gefordert wird. Ein triviales Axiom für jeden Ausdruck zeigt nicht selbst das Verständnis, sondern schiebt die ganze Aufgabe des Erklärens in die Theorie des Sinns, die erklärt, was es bedeutet, die proposition zu erfassen, die von dem Axiom ausgedrückt wird.

Putnam I 148
Wahrheit/Dummett: weder Tarskis Wahrheitstheorie noch Davidsons Bedeutungstheorie hat (bei Annahme einer geist unabhängigen Welt) irgendeine Relevanz für die Wahrheit oder Falschheit dieser metaphysischen Ansichten. DummettVsDavidson: man muss fragen, worin diese "Kennen der Wahrheitstheorie" denn selbst bestehe.
Einige (naturalistische) PhilosophenVsDummett: der Geist denkt eben bewusst oder unbewusst die Aussagen.
VsVs: aber wie denkt er sie denn, in Worten? Oder in Gedankenzeichen? Oder soll der Geist ohne Repräsentationen direkt erfassen, was es bedeutet, dass Schnee weiß ist?

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000
proposition Wissen Schiffer Vs Davidson, D. Avramides I 115
Davidson: unsere psychologischen Begriffe können nicht ohne die semantischen instantiiert werden, weil wir die psychologischen einfach nicht ohne die semantischen erfassen können. SchifferVsDavidson: dito: sie können nicht instantiiert werden, aber sie können doch unabhängig voneinander erfaßt werden!
Denken ohne Sprache/DoS/Reduktion/Avramides: wenn all das richtig ist, dann wird die bloße Intuition, daß es kein Denken ohne Sprache geben kann, nicht hinreichend für einen Antireduktionismus sein.

Schiffer I 125
parataktische Analyse/Davidson/Schiffer: Problem: Quantifikation in dass-Sätze hinein. Dafür muss die Theorie verfeinert werden, denn sonst kann sie folgendes nicht darstellen: Bsp Galileo sagte von einer bestimmten Person, dass sie tolle Lasagne macht
Mehrdeutigkeit:
Bsp Galileo sagte, dass seine Mutter tolle Lasagne macht.
Problem: Sagen de re. (Das verfolgen wir hier nicht weiter).
Fremdsprache/parataktische Analyse/SchifferVsDavidson: folgendes geht nicht: (1’) Galilei a dit que la terre bouge. Galileo a dit que!.
falsche Lösung: „dass“ als orthographischen Teil des semantisch primitiven Verbs "sagen dass" auffassen: Vs: dann gibt es in (1) keinen Term, der die Referenz auf die Äußerung trägt.
I 126
A. Erstes Problem parataktische Analyse/Sagen/Glauben/propositionale Einstellung/SchifferVsDavidson: seine Analyse kann nur auf "Sagen" angewendet werden und nicht auf Glauben ausgeweitet werden.
(3) Galileo glaubte, dass die Erde sich bewegt
Zunächst gibt es Ähnlichkeiten:
1. Die logische Form der Darstellung kann zunächst dieselbe sein.
Galileo glaubte das. Die Erde bewegt sich.
2. "das" ist auch hier Demonstrativum
3. "Glauben" ist auch eine zwei-stellige Relation.
Problem: es kann keine Relation zu aktualen Äußerungen sein. Und dann kann es auch keine richtige zwei-stellige Relation sein.
B(x,u)
Mit einer aktualen Äußerung. Bsp
Galileo sagte etwas
Wenn das wahr ist, dann
(Eu) S(Galileo,u)
I 127
Aber das geht nicht mit Galileo glaubte etwas
(Eu) B(Galileo, u)
LoarVsDavidson/LoarVsparataktische Analyse/Glauben: es könnte eine andere als diese bestimmte Äußerung gewesen sein, die dem Glauben ihren Inhalt gibt. Daher kann sie kein Relatum in dieser Relation sein.

Schiffer I 131
3. Glauben/Schiffer: leider kann man nicht einfach sagen, dass Glauben eine Relation zu einer Äußerungs-Art ist: man muss sagen, zu welcher Sorte von Art!
Vs(4): die Äußerung „die Erde bewegt sich“ hat viele Arten.
eventuelle Lösung:
Die Erde bewegt sich
Galileo glaubte eine Äußerungs-Art zu der die Äußerung gehört, wenn sie denselben Inhalt hat, wie meine letzte Äußerung.
SchifferVs: das geht auch noch nicht, denn „Inhalt“ ist hier ein künstlicher Term, denn wir Wissen noch gar nicht, worauf in (3)(Galileo glaubte, dass die Erde sich bewegt) als Relatum referiert wird, wenn wir noch keine Darstellung der inhaltsbestimmenden Eigenschaften haben.
Pointe: hier geht es nicht um den alten (schlechten!) Einwand VsDavidson, dass er sich auf einen unerklärten Begriff von Inhaltsgleichheit stützt. Denn er stützt sich auf gar keinen solchen Begriff!
Inhalt/SchifferVsDavidson: Problem: die Rolle von „Inhalt“ in Davidsons Theorie kann nicht wie von uns gewünscht trivialisiert werden, wenn wir seine Theorie so revidieren, wie wir es wollen. Denn hier kann "das" immer noch auf eine aktuale Äußerung referieren, aber nicht mehr auf ein primäres Vorkommnis, sondern als sekundäres innerhalb des sing Term "die Art Äußerung, die denselben Inhalt hat wie das".
Problem: wir werden die Referenz gar nicht kennen, wenn wir nicht Wissen, welcher Begriff von Inhalt hier intendiert ist.
B. zweites Problem
parataktische Analyse/SagenLoarVsDavidson/SchifferVsDavidson: (Loar mündlich): seine Analyse von "Sagen" ist im Konflikt mit einem bestimmten korrekten Prinzip:
I 132
Def primäres Vorkommnis/sing Term/Loar/Schiffer: ein sing Term kommt primär vor, gdw. es nicht echt enthalten ist in einem Vorkommnis eines anderen sing Term. Bsp primär: "Georges Auto" in "Georges Auto ist blau" – Bsp sekundär: hier : „George“.
singulärer Term/Inhaltssatz/ Prinzip /Loar:
(P) Wenn das Vorkommnis eines sing Term t in [Sprecher S sagte dass ..t... ] primär ist, und auf x referiert, dann ist dieser Satz nur dann wahr, wenn S auf x referiert hat.
Bsp Angenommen, ich sage:
Ralph sagte, dass sie das Auto fuhr.
Wobei ich auf ein bestimmtes Auto und eine bestimmte Frau referiere. Dann ist meine Äußerung nur wahr, wenn Ralph auf dieselben Dinge referierte.
Variante:
Ralph sagte, dass sie Georges Auto fuhr Hier muss Ralph irgendwie auf Georges Auto referiert haben, aber nicht auf George!
SchifferVsDavidson: jetzt gibt es für Davidson ein Problem:
(5) Laplace sagte, dass Galileo sagte, dass die Erde sich bewegt
Aus Davidsons Theorie folgt, dass das zweite Vorkommnis von „dass“ das primäre ist. Daraus folgt
SchifferVsDavidson:
1. Prinzip (P)
2. wenn Davidsons Theorie korrekt ist, dann ist das zweite Vorkommnis von „dass“ in (5) ein primäres, mit dem Referenten „die Erde bewegt sich“.
I 133
3. Problem: aber (5) kann korrekt sein, selbst wenn Laplace gar nicht auf diese Äußerung referierte! 4. Ergo ist Davidsons Theorie nicht korrekt.
C. Drittes Problem
parataktische Analyse/Glauben/propositionale Einstellung/SchifferVsDavidson: (dies ist das wirklich dringende Problem): Davidsons Darstellung von
(a) Sam PE, dass Flundern schnarchen ("PE": irgendeine prop Einst)
als
(b) Sam PE das. Flundern schnarchen
kann nicht richtig sein, denn
(1) wir können die gemachte Behauptung und ihre Wahrheit nicht durch (a) kennen, ohne den Inhalt der prop Einst von Sam kennen!
(2) aber man kann die gemachte Äußerung durch (b) kennen, ohne den Inhalt der prop Einst. zu kennen.
Schiffer: (1) scheint korrekt.
Problem: wenn Davidson (2) anerkennt, ist er gezwungen zu behaupten, dass entweder möglich ist, die Wahrheit zu kennen, ohne überhaupt zu Wissen, was Sam gesagt hat. Oder dass das Wissen ((s) des Wahrheitswerts) kein Wissen über den Inhalt mit sich bringt.
I 134
Schiffer: Ad (2): ist sicher auch korrekt! Bsp Pierre: La neige est blanche
Donald: Tarski sagte das.
Schiffer: nach Davidson kann man Wissen, was Donald behauptete ohne den Inhalt von Pierres Äußerung zu kennen! Und damit ohne den Inhalt von Tarskis Äußerung zu kennen! (…+…)

Schiffer I 135
SchifferVsDavidson: Problem: nach Davidson müsste man eine inhaltsbestimmende Eigenschaft φ kennen, die aber niemand kennt!
I 136
(9) Sam sagte die Art Äußerungen, die φ sind, wie das. Flundern schnarchen.
Fazit/SchifferVsDavidson: um den Einwänden zu entgehen, müsste er das Merkmal φ finden und einbauen, um die Äußerungen zu individuieren.
Aber ein solches Merkmal müsste alle normalen Leuten bekannt sein!
Selbst wenn es das Merkmal gäbe, geht es nicht in das propositionale Wissen ein.
I 137
Wenn es überhaupt eine extensionale Bedeutungstheorie für eine Sprache gibt, die explizit etwas feststellt, dessen Kenntnis für die Interpretation von ‚Äußerungen hinreichend ist, dann weiß kein Mensch, was es ist, das diese Theorie feststellt.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Loar Vs Davidson, D. I 20
Anomaler Monismus/Davidson/Loar: These: es gibt keine psychophysischen Gesetze. Loar: das betrifft mich nicht, aber das Argument dafür schon: denn dann kann es auch keine funktionalistische Reduktion geben. (Was eine stärkere These ist).
Davidson/Loar: seine wichtigste Prämisse ist: die „konstitutive Kraft der Rationalität“ in der Zuschreibung von Glauben und Wünschen. Ohne gewisse logische Konsistenz können wir gar keine Einstellungen zuschreiben.
Davidson: These es wäre immer möglich, eine Person zu finden, deren Glauben einen anderen Inhalt hat, bei gleichem physischem Zustand. Daher kann eine psychophysische Verallgemeinerung G kein Gesetz sein.
Begründung: mentale und physische Schemata haben verschiedene Festlegungen (commitments).
I 21
mentale Zustände: sind auf Rationalität festgelegt physische Zustände: auf nichts vergleichbares. D.h. ein physischer Zustand ist nie so mit anderen physischen Zustände korreliert, wie ein mentaler Zustand mit anderen mentalen Zuständen.
Kohärenz/Davidson: betrifft mentale Zustände und hat kein Echo im Physischen.
Funktionalismus/LoarVsDavidson: zeigt, dass Davidsons Argument falsch ist.
funktionale Zustände; sind physische Zustände 2. Stufe
strukturelle physische Zustände: 1. Stufe.
LoarVsDavidson: es gibt einen viel einfacheren Grund gegen die Annahme psychophysischer Gesetze:
1. dass es keine 1:1-Korrelation zwischen prop Einst und strukturellen physischen Zuständen gibt.
funktionale Rolle/Loar: kann bei jeder Person anders aussehen, je nachdem, wie sie etwas gelernt hat. Dennoch kann es sein, dass Leute mit derselben Einstellung auch etwas Physisches gemeinsam haben. Aber nach dem Funktionalismus ist das eine Eigenschaft 2 Stufe!
I 22
2. Rationalität/Loar: es wäre überraschend, wenn unsere Theorie der Rationalität strukturelle Parallelen hätte zur Struktur eines physikalischen Systems. Aber das ist nicht Davidsons Argument und es überzeugt auch nicht. Es wäre überhaupt kein Wunder, wenn es bei einer Person eine Korrespondenz zwischen Physischem und Mentalem gibt.
Funktionalismus/Loar: Hauptfrage: kann er die konstitutive Kraft der Rationalität anerkennen? Natürlich! Und er muss es! (s.u. Kap. 4)
These: jedes Prädikat der Form „z glaubt, dass p“ schreibt einen bestimmten funktionalen Zustand zu, der die Rolle des Prädikats in der Theorie festlegt, einschließlich Beschränkungen über die Rationalität.
Problem: das muss in physikalischem Vokabular gesagt werden und wie können wir das mit propositionen?
I 23
Funktionalismus/LoarVsDavidson: dem Funktionalismus geht es nicht um eine Reduktion von Gesetzen auf Gesetze. Es kann auf beiden Seiten Kontingenzen geben.
I 24
Rationalität: ihre Ingredienzien sind nicht kontingent, aber dass bestimmte physische Zustände sie erfüllen, ist es. Psychologie/Unrevidierbarkeit/Rationalität/Davidson/Loar: andere Autoren lesen Davidsons Argument so: Rationalität ist konstitutiv für rationale Psychologie, die daher unrevidierbar ist.
Und Revidierbarkeit ist ein zentrales Merkmal Wissenschaftlicher Gesetze!
Loar: das ist nicht mein Argument.
I 25
Rationalität/physische Zustände/LoarVsDavidson/Loar: These: die Idee ist nicht inkohärent, dass gewisse physische Zustände die Bedingungen der Rationalität ((s) Kohärenz, Konsistenz usw.) erfüllen!

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Kim Vs Davidson, D. Pauen I 125/126
KimVsDavidson/Pauen: 1. letztlich eine epiphänomenalistische Auffassung: damit kann er selbst dem Prinzip 1. (kausale Interaktion zwischen mentalen und physischen Ereignissen) nicht gerecht werden. Und zwar wegen seiner Unterscheidung zwischen mentalen und neuronale Eigenschaften, wobei nur die physischen kausal wirksam seien. DavidsonVsKim/Pauen: "Eigenschaften" sind für ihn hier nichts weiter als Prädikate einer bestimmten Beschreibungssprache. Bei der Supervenienz kommen nicht etwa "zusätzliche" Eigenschaften ins Spiel, sondern lediglich eine zusätzliche Beschreibungsmöglichkeit.
VsDavidson/Pauen: 2. schwerwiegenderer Einwand: fraglich ist die Reichweite von Davidsons Argumenten für den Holismus des Mentalen: der seiner seit die Basis für seine Anomalie These ist.
I 127
Es gibt nämlich eine große Gruppe von mentalen Zuständen, die über propositionale Einstellungen hinausgehen: die Prozesse des phänomenalen Bewusstseins. Bsp Schmerzerfahrungen können doch weitgehend unabhängig von den übrigen Erfahrungen und Überzeugungen einer Person auftreten. Auch über Rationalität.
VsVs: das Argument verliert an Gewicht, wenn Davidson selbst einräumt, dass strikte Gesetze nur in der Physik vorkommen.
Patrick Suppes/Pauen: These: bezweifelt sogar, dass strikte Gesetze auch nur in der Physik diese strikte Rolle spielen.
I 128
VsDavidson/Pauen: 3. Erklärungslücke: Problem: wäre die Psychologie tatsächlich im strengen Sinn irreduzibel, dann könnten Erkenntnisse der Wissenschaften auch grundsätzlich nicht für die Beantwortung psychologischer Fragen benutzt werden. Damit könnte die Beziehung von mentalen und neuronalen Prozessen nicht mehr verständlich gemacht werden. Die Identität wäre in Frage gestellt.
Allerdings wäre der Monismus damit nicht widerlegt. Die Identität könnte gegeben sein, auch wenn eine Kluft zwischen den Beschreibungen bleibt.
Aber es fragt sich, ob von den gleichen Entitäten die Rede ist.

Kim I
J. Kim
Philosophy of Mind 2010

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
proposition Wissen Friedman Vs Davidson, D. Horwich I 498
Korrespondenztheorie/Kausaltheorie der Referenz/Michael Friedman/M.Williams: (wie Boyd mit der Verläßlichkeit unserer Methoden befaßt): wenn Wissenschaft als rationales Handeln gerechtfertigt werden muss, muss es möglich sein zu zeigen, dass es eine enge Verbindung von Bestätigung und Wahrheit gibt. ((s) Lager: Friedman: „substantieller W Begriff, VsDeflationismus),. Lösung/Friedman: ein statistisches Gesetz für die Verbindung von Bestätigung und Wahrheit. Dies leiten wir von unseren psychologischen und physikalischen Theorien und den Theorien darüber, wie der Geist durch Interaktion mit der Umgebung zu Überzeugungen kommt, ab.
Friedman/M. Williams: weil er Wahrheit innerhalb von Gesetzen verlangt, scheint das einen substantiellen W Begriff zu verlangen.
DeflationismusVsFriedman/M. Williams: aber das stimmt nicht. Und das könnte auch gar nicht sein: Das Zitattilgungsschema liefert die Mittel für semantischen Aufstieg und auch semantischen Abstieg: d.h. Wahrheit kann immer wegparaphrasiert werden. So kann man Friedman paraphrasieren. Bsp
Für jedes p, wenn p durch unsere Methoden bestätigt wird, dann wahrscheinlich p.
((s) ohne Wahrheit).
M. Williams: das involviert Quantifikation über propositionen oder Sätze (statements). Verwandt mit „Alles was er sagte“, und dafür gibt es ähnliche konventionelle Lösungen.
Wahrheit/FriedmanVs: kann damit aber nicht ad acta gelegt werden: das Zitattilgungsschema allein zeigt nicht den Sprachgebrauch (s.o.).
Kompositionalität/W Theorie/Friedman: These WT verlangt eine kompositionale WT.
Wahrheit/Deflationismus/M. Williams: das heißt aber nicht, dass ein reicherer (substantieller) W Begriff benötigt wird! Das zeigt der Fall von Davidson (s.o.).
Selbst Validierung/Selbst Bestätigung/Überzeugung//Wissenschaft/FriedmanVsDavidson/M. Williams: Friedman These: Selbst Validierung ist möglich. Aber dazu darf nicht angenommen werden, dass unsere Erklärung, wie Referenz bestimmt ist, von vornherein garantiert, dass unsere Überzeugungen wahr sind.
Pointe: d.h. dass Friedman keinen substantiellen W Begriff aus der Tatsache herleitet, dass Wahrheit in Gesetzen vorkommt. (?).
Statt dessen argumentiert er für einen „realistischen“ Ansatz .für Referenz.
I 499
substantieller W Begriff/Friedman: ist dann ein Abfallprodukt davon! Selbst Validierung/Friedman/Zirkel/M. Williams: erscheint zirkulär, weil wir die Methoden gebrauchen, die bestätigt werden sollen.
Ähnlich;:
VsPutnam: Kausaltheorie der Referenz: setzt die Verläßlichkeit voraus, die sie erklären will.
Lösung/PutnamVsVs: es ist nur eine Art „Check der Konsistenz“.
Lösung/Friedman/M. Williams: es ist kein Zirkel, weil nicht von vornherein garantiert ist, dass es unsere besten Theorien sind, die die Verläßlichkeit garantieren.
Wissenschaft/Friedman: eine wichtige Aufgabe ist es zu zeigen, wie Wissenschaft nicht ihre eigene Belegbasis unterminieren kann. Wie Quine sagt:
Wissenschaft/Quine: verteidigt sich von innen, gegen ihre Selbstzweifel.
Friedman/M. Williams: das sieht so aus, als ob Friedman Raum für einen allgemeinen Skeptizismus schafft. Das wird klar wenn er unterscheidet:
a) Kausaltheorien der Referenz
b) Theorien die auf dem Prinzip der Nachsicht basieren, (Davidson).
Referenz/Davidson/M. Williams: nach Davidson ist die Zuschreibung von Referenten eine Sache der Methode unserer Interpretation.
Verläßlichkeit: d.h. dass wir auf Dinge referieren, über die wir verläßlich berichten können ist keine empirische Tatsache, die wir aus „unseren besten Theorien“ ableiten.
Kausaltheorie/Referenz/Friedman: dagegen: spezifiziert Referenz durch Überlegungen, die unabhängig von Wahrheit oder Falschheit der Sätze die wir zufällig akzeptieren, sind.
Überzeugung/FriedmanVsDavidson: das läßt die Möglichkeit offen, dass die meisten (oder alle) unserer Überzeugungen falsch sein könnten.
I 500
Wahrheit/Friedman: dann haben wir etwas signifikantes (substantielles?) gezeigt, wenn wir zeigen, dass unsere Methoden meist wahre Überzeugungen liefern. Aber das geht nur mit der Kausaltheorie, denn sie erlaubt diese selbst kritische Kraft, die am Ende die Selbst Rechtfertigung liefert. Skeptizismus/Friedman/M. Williams: diese Selbstkorrektur ermöglicht Friedman dadurch, dass er allgemeinen Skeptizismus zuläßt.
M. WilliamsVsFriedman: das ist pervers, so wie man eine Krankheit erwirbt aus Freude daran, sie zu kurieren. Außerdem setzt er eine Menge voraus, z.B. die Existenz „unserer induktiven Methoden“, oder die kausale Definition von Referenz.

Econ Fried I
Milton Friedman
The role of monetary policy 1968

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Stalnaker Vs Dennett, D. II 180
DennettVsSententialismus/Dennett/Stalnaker: Vs Sätze als Glaubensobjekte. (Relationstheorie). Lösung/Dennett: "organismischer Beitrag" des Glaubenden. Neutral in Bezug auf die Weise, wie er repräsentiert wird.
Def notionale Einstellung-Psychologie/not. Einst/Dennett: (statt propositionale Einstellung) neutral in Bezug auf die Weise der Repräsentation. Definiert in Begriffen von möglichen Welten (MöWe), "notionalen Welten".
Def prop Einst-Psychologie/Dennett: beschreibt Einstellungen in Begriffen von weitem Inhalt.
Def sententiale Einstellungen/sent.Einst/Dennett: syntaktisch, nimmt Mentalesisch an.
Def notionale Welt/Dennett: eine fiktionale Welt, die von einem Theoretiker als externem Beobachter konstruiert wird,
II 181
um die engen Einstellungen eines Subjekts zu charakterisieren. D.h. Mein Zwilling auf der Zwillingserde und ich haben die dieselbe notionale Welt. Def enger Inhalt/Dennett: ist durch eine Menge von notionalen Welten definiert, die die Weise ist, wie eine Person, die aktuale Welt (WiWe) sei.
notionale Welt/Stalnaker: scheinen genau die MöWe zu sein, die in der Psychologie der propositionalen Einstellungen den weiten Inhalt charakterisieren.
StalnakerVsDennett: alle MöWe außer einer sind fiktiv – wie können notionale Einstellungen von propositionalen Einstellungen verschiedenen sein. Warum sollen not Einst eng und prop Einst weit sein?
enger Inhalt/StalnakerVsDennett: sind dann nach Dennett einfach propositionen. Der Unterschied findet sich weder in den Welten selbst, noch in der Natur der Inhalte, wenn es beiden einfach Mengen von MöWe sind. Der Unterschied liegt in den verschiedenen Antworten der beiden Theorien auf die Frage, kraft welcher Tatsache jemand eine Überzeugung mit diesem Inhalt.
prop Einst-Psychologie/Dennett/Stalnaker: nach ihr sind Inhalte ein Funktion der Relation zur aktualen Umwelt, wobei die Zwillingserden-Bsp zeigen, dass sie nicht rein intern sein können.
notionale Einstellungen/not. Einst-Psychologie/Dennett/Stalnaker: soll erklären, wie rein interne (intrinsische) Eigenschaften eine Menge von MöWe herausgreifen können, die verschieden ist von der Menge, die durch propositionale Einstellungen herausgegriffen wird.
weiter Inhalt: Bsp O’Leary denkt, (korrekterweise) dass Wasser im Erdgeschoß ist. In der Zwillingserde (ZE) ist das falsch, weil es kein Wasser, sondern XYZ ist.
enger Inhalt/Lösung: "wasser-ähnliches Zeug".
Dennett/Fodor/Stalnaker: wir können beide Ansätze vergleichen:
II 182
Enger Inhalt/Fodor/Stalnaker: er verändert die Art des Glaubensobjekt, enge Inhalte sind nicht mehr Propositionen, sondern Funktionen von Kontext auf Propositionen. Enger Inhalt/Dennett/Stalnaker: ist für Dennett von derselben Art wie weiter Inhalt: beides sind propositionen – Funktion von MöWe (= notionale Welten) auf Wahrheitswerte (WW). Was sich im Vergleich zum weiten Inhalt ändert ist die Relation zwischen einem Glaubenden in einer proposition kraft derer die proposition die Überzeugung korrekt beschreibt.
StalnakerVsDennett: dazu muss er uns aber noch erklären, wie die rein internen (intrinsischen) Eigenschaften des Subjekts den engen Inhalt festlegen.
Lösung/Dennett: Bsp Angenommen, wir Wissen alles über die Dispositionen und Fähigkeiten eines Subjekts, aber nichts über seine Kausalgeschichte. Dann ist das so ähnlich, wie wenn wir einen antiken Gegenstand finden und uns fragen, wozu er gut sei ((s) >Valéry, Fundstück am Strand, objet ambigu).
Dennett: dann stellen wir uns vor, wozu er idealerweise geschaffen wurde. Bei der notionalen Welt eines Organismus stellen wir uns vor, wie die Umwelt aussieht, der er am besten angepasst ist.
Lösung: Sätze, die in solchen möglichen Umwelten (MöWe) wahr sind, werden die engen Inhalte der Überzeugungen dieser Subjekte sein.
StalnakerVsDennett: das ist nun gar nicht, was wir wollen: solche MöWe sehen eher so dass, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Organismen in ihnen erfüllt werden, und nicht, dass ihre propositionen in ihnen wahr sind.
Bsp Es ist nicht klar, dass die Antilope mit ihren Eigenschaften auf Löwen zu reagieren besser dran in einer Welt mit Löwen, als in einer ohne. Sie könnte dann einen besser Job machen in Bezug auf Überleben und sie zu reproduzieren.
ideal/ideale Umwelt/Dennett: könnte auch eine sehr häßliche MöWe sein, in der die Organismen aber dafür präpariert sind, in ihr zu überleben.
II 183
StalnakerVsDennett: das ist besser, sicher versuchen wir mit der Welt klarzukommen, in der wir zu leben glauben. Aber etwas fehlt: a) viele Eigenschaften, die Organismen das Überleben ermöglichen, haben gar nichts mit ihren Überzeugungen zu tun,
b) die Tatsache, dass einige kontrafaktische Fähigkeiten uns helfen würden, in einer kontrafaktischen MöWe zu überleben, ist nicht hinreichend dafür zu sagen, dass eine solche kontrafaktische Möglichkeit kompatibel ist mit der MöWe, die wir für die aktuale Welt (WiWe) halten.
Bsp Angenommen, es gibt in der WiWe keine wirklichen Fressfeinde der Stachelschweine, diese tragen ihre Stacheln einfach noch so. Dann wäre es unrealistisch, ihre notionale Welt künstlich mit Freßfeinden zu bevölkern.
Bsp Angenommen, eine MöWe mit Wesen, die gerne uns Menschen fressen würden, aufgrund unseres speziellen Geruchs. Dann sollten wir solche MöWe aber nicht gebrauchen, um unsere Überzeugungen zu charakterisieren.
Lösung/Stalnaker: eine Glaubenszustand muss in irgendeiner Weise dazu dienen, empfänglich für Information aus der Umwelt zu sein, und die Information muss eine Rolle für die Bestimmung des Verhaltens haben.
StalnakerVsDennett: wenn wir ihn so verstehen, haben wir es immer noch mit weitem Inhalt zu tun.
II 184
Repräsentationssystem/Stalnaker: ist dann fähig, in einer Menge alternativer interner Zustände zu sein, die systematisch von der Umwelt abhängig sind. S1, S2,.. seien interne Zustände
Ei: ein Zustand der Umwelt.
Dann ist ein Individuum normalerweise in einem Zustand Si wenn die Umwelt in Zustand Si ist. Repräsentation: dann könnten wir sagen, dass der Organismus die Umwelt als in Zustand Ei seiend repräsentiert.
Inhalt: wir können auch sagen, dass die Zustände Information über die Umwelt enthalten.
Angenommen, die Zustände determinieren ein bestimmtes Verhalten, sich angemessen in der Umwelt Ei zu verhalten.
Glaubenszustand/GZ: dann können wir sagen, dass diese Repräsentationen geeignet sind, als allgemeine Art von GZ angesehen zu werden.
Das ist so, wie Dennett engen Inhalt auffasst.
Problem/StalnakerVsDennett:
1. die Beschreibung der Umwelt wird dem Organismus nicht zugeschrieben.
2. Information wird nicht von Falschinformation (Irrtum, Täuschung) unterschieden.
D.h. wenn er in Zustand Si ist, repräsentiert er die Umwelt als in Ei seiend, egal ob sie es ist.
Problem: der Begriff, der aus einer Kausalrelation herrührt, ist wieder weiter Inhalt.
Pointe: wenn die Umwelt radikal anders wäre, wäre das Subjekt vielleicht in anderer Weise sensitiv auf sie, oder sensitiv auf andere Merkmale ((s) würde alles umkehren) oder er wäre gar nicht sensitiv auf die Umwelt!
enger Inhalt/StalnakerVsDennett: Problem: wenn die Fähigkeiten und Dispositionen des Organismus in die Beschreibungen des Inhalts einbezogen werden, ist zunächst die aktuale Welt (WiWe) maßgeblich.
((s) Problem/Stalnaker/(s): wie sollten wir ihre Fähigkeiten in kontrafaktischen MöWe charakterisieren?)
II 185
Dennett: wenn Organismen raffiniert genug sind, könnten wir auch hier einen engen ((s) kontrafaktischen) Inhalt zuschreiben. StalnakerVsDennett: ich sehe keinen Grund für einen solchen Optimismus. Man kann keine Information über virtuelle MöWe erwarten, wenn man überhaupt keine Annahmen über die aktuale Welt (WiWe) (aktuale Umwelt) macht.
Zuschreibung/Inhalt/Überzeugung/Glauben/Stalnaker: in normalen Glaubenszuschreibungen ignorieren wir nicht nur märchenhafte Welten, sondern überhaupt alle Möglichkeiten außer den völlig alltäglichen!
Bsp O’Leary: unterscheidet nur MöWe, in denen das Erdgeschoß trocken oder naß ist,
II 186
nicht auch noch solche, in denen XYZ rumschwimmt. Frage: würde er sich dann anders verhalten? Bei Olivenöl sicher, aber nicht bei XYZ. Zwillingserde/ZE/Zuschreibung: auch wenn sich das Verhalten in ZE-Fällen nicht ändern würde, ist es immer noch vernünftig, keine ZE-Fälle zuzuschreiben.
Kontext-Abhängigkeit/Revisionismus/Stalnaker: könnte argumentieren, dass es nicht ZE, sondern normale KA ist, die sie ungeeignet macht für Wissenschaftlichen Zuschreibungen.
Dennett: macht sich für seinen neutralen Ansatz (notionale Welt) stark.
StalnakerVsDennett: dennoch ist kausal-informationelle Repräsentation wesentlich relativ auf eine Menge alternativer Möglichkeiten (MöWe).
intern/intrinsisch/Kausalität/Problem: das System kausaler Relationen kann nicht selbst dem Repräsentierenden intrinsisch sein.
Theorie: hat zwar einen Spielraum, zwischen verschiedenen Möglichkeiten der Definition von Inhalt zu wählen
II 187
StalnakerVsDennett: aber es gibt hier keinen absolut neutralen Kontext ohne Präsuppositionen über die Umwelt. Enger Inhalt/Dennett/Stalnaker: bindet sich selbst eine Hand auf den Rücken, indem er sich die Information, die für weiten Inhalt zugänglich ist, verbietet.
StalnakerVsDennett: ich glaube, dass aus dieser Beschränkung kein vernünftiger Begriff von Inhalt resultiert.

II 238
Sprachabhängigkeit/Zuschreibung/Glauben/Stalnaker: diese dritte Art der Sprachabhängigkeit ist von den drei anderen verschieden.
II 239
Leute müssen nicht dazu disponiert sein, Glauben dieser Art von Sprachabhängigkeit überhaupt auszudrücken. Es können unbewusste oder stillschweigende Annahmen sein. Der Inhalt muss auch gar keine Sprache involvieren. Dennett: Bsp Berdichev: wir sollten einfache sprachabhängige Fälle - deren Objekte informationale Zustände sind – von denen unterscheiden, so Sätze gespeichert werden – Bsp Zustimmung oder Meinungen.
StalnakerVsDennett: wir sollten solche Fälle lieber als Spezialfälle allgemeineren Glaubens verstehen, den auch nichtsprachliche wesen wie Tiere haben können.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Burge Vs Descartes, R. Frank I 699
VerläßlichkeitstheorieVsSkeptizismus/Burge: einige wollen den Skeptizismus dadurch blockieren, dass sie Abgeschlossenheitsprinzipien verneinen. BurgeVsDescartes: ich glaube, wir können sicher sein, dass uns kein deus malignus täuscht. Wir leiten dies Wissen aus unserem WahrnehmungsWissen ab. Das ist nicht transzendental, wie einige Autoren glauben.
BurgeVsDescartes: das Urteil zweiter Stufe (reflektiv) erbt einfach den Gehalt des Gedankens erster Stufe.
Bsp "Wasser ist eine Flüssigkeit": 1. braucht man die Fähigkeit, den empirischen Gedanken erster Stufe zu denken, und
2. ihn sich selbst gleichzeitig zuzuschreiben.
Das Wissen der Inhalte der Gedanken verlangt genausowenig eine vorgeschaltete und separate Untersuchung der Bedingungen wie das Wissen der Inhalte der Wahrnehmung.
Fra I 700
Man weiß den Gedanken einfach dadurch, dass man ihn denkt. Wir haben kein Kriterium, kein Phänomen und keine Empirie.
I 705
BurgeVsDescartes: es ist falsch, die eigenen Gedanken als Objekte zu konzipieren und sich selbst dann ein besonderes Vermögen der Unfehlbarkeit zuzuschreiben. Entweder führt man die neue Entität einer Fähigkeit oder besondere Objekte als neue Entitäten ein. OckhamVs. Bsp propositionen, die nur gedacht werden können, wenn sie vollständig verstanden worden sind, oder
Vorstellungen, deren esse ihr percipi ist.
Das wären Objekte, über die man keine Fehler machen könnte, wie Gegenstände, die man zugleich von allen Seiten sehen könnte.
I 708
BurgeVsDescartes: Hauptfehler: den Unterschied zwischen apriorischem Wissen und autoritativem Selbst Wissen der ersten Person zu verwischen. Man hat ganz klar keine Autorität darüber zu Wissen, ob einer der eigenen Gedanken auf die und die Weise zu individuieren oder zu explizieren ist. Aber das braucht man auch nicht, um zu Wissen, dass man sie denkt.
Bsp ich kann Wissen, dass ich Arthritis habe und Wissen, dass ich das denke, ohne klare Kriterien für Arthritis zu haben.
Es ist eine Binsenweisheit, dass man das, was man denkt gut genug verstehen muss, um es zu denken. Aber daraus folgt weder dass ein solches Verstehen eine Fähigkeit zur Explikation oder Substitution mit sich bringt, noch, dass solches Verstehen immun gegen Irrtümer ist.
Man kann also Wissen, welches die eigenen Gedanken sind, selbst wenn man sie nur teilweise versteht.
DavidsonVs: das untergräbt die Autorität der ersten Person.
BurgeVsDavidson: das muss nicht sein, wenn man zwischen Verstehen und Explizierenkönnen unterscheidet.
I 709
Explikation: verlangt ein höheres Maß an Objektivierung: eine begriffliche Beherrschung der Bedingungen, die den eigenen Gedanken zugrunde liegen und eine begriffliche Beherrschung der Regeln, denen man folgt.

Tyler Burge (1988a): Individualism and Self-Knowledge, in: The Journal of
Philosophy 85 (1988), 649-663

Burge I
T. Burge
Origins of Objectivity Oxford 2010

Burge II
Tyler Burge
"Two Kinds of Consciousness"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Chisholm Vs Descartes, R. I 112
Bewußtsein/BW/Chisholm: alle meine Meinungen sind direkte Zuschreibungen ich bin der Gegenstand dieser Zuschreibungen, aber nicht ihr Inhalt. ich/ChisholmVsDescartes: keine geWissen propositionen über sich selbst Existenz auch nicht Eigenschaft, der ich mir gewiß bin BW durch selbstpräsentierende Eigenschaft definiert kein direkter Zugang!

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Putnam Vs Disquotation VII 431
Wahrheit/Putnam: der einzige Grund den man haben kann um zu leugnen, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist, wäre, dass man Physikalist oder Phänomenalist ist. Oder vielleicht ein Kulturrelativist. Wahrheit/Eigenschaft/Putnam.: nur reduktionistische Theorien leugnen, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. (PutnamVsDisquotationalismus, > Disquotationalismus).
Wahrheit/Putnam: ist eine Eigenschaft – PutnamVsDeflationismus – Rorty: (Spiegel der Natur): Wahrheit ist keine Eigenschaft.

Horwich I 455
göttliche Perspektive//außen/PutnamVsGottesstandpunkt/Rorty: Putnam amüsiert sich wie James und Dewey über solche Versuche. Rorty: er hat aber ein Problem, wenn es um PutnamVsDisquotationalismus geht: dieser riecht ihm zu reduktionistisch, zu positivistisch, zu „behavioristisch“ (transzendentaler Skinnerismus“).
Wahrheit/Putnam: wenn ein Philosoph sagt, Wahrheit sei etwas anderes als Elektrizität weil es wohl Raum für eine Theorie der Elektrizität aber keinen für eine WT gebe,
Horwich I 456
und dass die Kenntnis der Wahrheitsbedingungen (WB) alles sei, was man über Wahrheit wissen könnte, dann leugnet er, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. Damit gibt es dann auch keine Eigenschaft der Korrektheit oder Richtigkeit ((s) >Deflationismus, PutnamVsDeflationismus, PutnamVsGrover. PutnamVs: das heißt zu leugnen, dass unsere Gedanken Gedanken sind und unsere Behauptungen Behauptungen.
Theorie/Existenz/Reduktion/Putnam/Rorty: Putnam nimmt hier an, dass der einzige Grund dafür zu leugnen, dass man eine Theorie für ein X braucht, ist, zu sagen, dass das X „nichts als Y“ sei ((s) eliminativer Reduktionismus).
PutnamVsDavidson: Davidson muss zeigen, dass Behauptungen auf Geräusche reduziert werden können. Dann müsste der Feldlinguist Handlungen auf Bewegungen reduzieren.
Davidson/Rorty: aber dieser sagt nicht, dass Behauptungen nichts als Geräusche seien.
Statt dessen:
Wahrheit/Erklärung/Davidson: anders als Elektrizität ist Wahrheit keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet, wahr ist).

Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Horwich I XIV
VsDeflationismus/Horwich: liefert keine explizite W Definition, sondern beruht nur auf einem Schema (DS).
Horwich I XVI
Wahrheit/einfach/unanalysierbar/Russell/Moore/Cartwright/Horwich: wenn Wahrheit unanalysierbarer Grundbegriff ist (VsDeflationismus), dann ist sie völlig bewusstseinsunabhängig. D.h. Wahrheit bekommt etwas Metaphysisches. Problem: dann können wir nicht annehmen, dass die propositionen die wir glauben, diese Eigenschaft haben. Dann folgt der Skeptizismus.

Horwich I 457
Korrektheit/PutnamVsDavidson: obwohl er dessen Abneigung für intentionalistische Begriffe teilt, (und daher Wahrheit nicht als Erklärung ansieht) wünscht er dennoch eine Darstellung dessen, was es für eine Behauptung ist, korrekt zu sein. Putnam/Rorty: das will er, weil er Angst hat, dass die „Innensicht“ des Sprachspiels wo „wahr“ ein wertschätzender Begriff ist – geschwächt wird, wenn sie nicht philosophisch unterstützt wird. Denn:
Wenn Sprache nur Hervorbringung von Geräuschen ist – ohne normatives Element – dann sind die Geräusche die wir hervorbringen nichts als „Ausdruck unserer Subjektivität“.
Normativität/Norm/Sprache/Putnam: warum sollte es keine normativen Elemente im Sprachspiel geben? Das wäre die Innensicht des Sprachspiels.
RortyVsPutnam: hängt damit immer noch einer synoptischen Gottesperspektive an, in der Innensicht und Außensicht des Sprachspiels zusammengebracht werden.
Norm/JamesVsPutnam/DeweyVsPutnam: einen solchen Gottesstandpunkt können wir nicht einnehmen. D.h. wir können unsere Normen nicht dadurch festigen, dass wir sie metaphysisch oder Wissenschaftlich abstützen.
Wahrheit/Wertschätzung/PragmatismusVsPlaton/DeweyVsPlatonRortyVsPutnam: wir sollten nicht Platons Fehler wiederholen, und Ausdrücke der Wertschätzung als Namen esoterischer Entitäten auffassen.

Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Williams II 497
Überzeugung/PutnamVsDavidson: dass die meisten wahr sind, wird nicht durch die Methodologie der Interpretation garantiert, weil der Vorrat an Überzeugungen ständig wechselt. Daher können wir (ii) nur dann einen Sinn geben, wenn wir die Verläßlichkeit des Lernens erklären und das kann nur der Realismus. Kausaltheorie/Korrespondenz/Putnam: der Verläßlichkeit des Lernens: würde uns als verläßliche Signalgeber darstellen. Was würde die WT beitragen? Sie teilt mit, dass der Satz wahr ist gdw. der Zustand besteht. Das ist die Korrespondenz, die in der Kausaltheorie involviert ist, sie ist genau die Korrespondenz die durch die W Def aufgestellt wird.
Deflationismus/Korrespondenz/M. Williams: ihm ist diese minimale Korrespondenz auch verfügbar. D.h. Putnams Argument garantiert keine physikalische Korrespondenz oder eine andere substantielle Theorie.
Williams II 502
Wahrheit/Putnam: muss substantiell sein ((s) erklärende Rolle, Wahrheit als Eigenschaft, PutnamVsDeflationismus). Sonst führt sie zum Kulturrelativismus. PutnamVsKulturrelativismus: ein extremer Kulturrelativist kann sich selbst noch nicht einmal als Denker oder Sprecher betrachten, im Gegensatz zu einem bloßen Geräuschemacher. ((s) Sprechen nicht von Geräusch unterscheidbar). Das ist geistiger Selbstmord.
PutnamVsDisquotationalismus: hat keine erklärende Kraft, wenn nicht etwas über den Begriff der Behauptung gesagt wird.
M. WilliamsVsPutnam: brauchen wir das?
Putnam: um uns selbst als Denker ansehen zu können, muss Sprechen mehr als Geräuschmachen sein und dann müssen wir uns selbst erklären können was es heißt, einen Satz zu verstehen.
PutnamVsmetaphysischer Realismus/M. Williams: obwohl Putnam dieses Bild sympathisch findet, bevorzugt er, Bedeutung in Begriffen von situationsangemessenem Gebrauch zu erklären.
Problem: dass wir nicht dabei stehen bleiben, dass es verschiedene linguistische Praktiken ((s) verschiedene Gemeinschaften) gibt, und daher verschiedene Weisen der Rechtfertigung.
Lösung: ideale Rechtfertigung. Und das ist, wie Putnam Wahrheit versteht.
Wahrheit/PutnamVsDisquotationalismus: wenn wir nichts über Wahrheit in Begriffen der Behauptbarkeits Bedingungen (BB) sagen, erhalten wir keinen Begriff der objektiven Richtigkeit, der dem Kulturrelativismus zu entgehen erlaubt. Dann haben wir Wahrheit implizit mit Behauptbarkeit relativ zu den Normen einer bestimmten Gemeinschaft identifiziert.

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Schiffer Vs Dummett, Michael I 221
Verifikationistische Semantik/Dummett/Schiffer: (nicht wahrheits-theoretisch): Verifikations-Bedingungen (VB) statt Wahrheitsbedingungen (WB). Dummett: (wie Davidson): wir müssen fragen, welche Form eine Bedeutungstheorie (BT) annehmen müsste, um zu erfahren, was Bedeutung ist. Dies BT sollte die Bedeutung aller Wörter und Sätze spezifizieren können. (Dummett 1975, S. 97)
Dummett: pro Kompositionalität (mit Wittgenstein): keine systematische BT ist möglich ohne das Verstehen unendlich viele Sätze zu erklären. Dazu muss man wie Chomsky und Wittgenstein selbst annehmen, dass wir ein implizites Erfassen einiger allgemeiner Prinzipien haben. (Dummett 1978, S. 451).
DummettVsDavidson: die BT muss keine Wahrheitstheorie (WT) enthalten.
Verifikations-Bedingung/VB/Dummett: (für Sätze) die VB werden auch rekursiv spezifiziert. Schiffer: daraus folgt aber noch nicht, dass nicht auch eine kompositionale wahrheitstheoretische Semantik vorliegen könnte.
I 222
Dummett: mit der Spezifikation der VB könnte die BT auch gleichzeitig die WB spezifizieren (Dummett 1978, Vorwort). VB/SchifferVsDummett: es ist gar nicht klar, wie die VB aussehen sollten.
Relationstheorie/BT/Schiffer: als ich VsRelationstheorie argumentierte, hatte ich eine Standard-BT im Sinn. Die Relationstheorie für Glauben ist falsch, wenn Sprachen keine kompositionale wahrheits-theoretische Semantik (kompwtSem) haben. Sonst wäre sie wahr!
Verifikationistische BT//verifBT/Relationstheorie/Dummett/Schiffer: bei einer verifikationistischen BT (verifBT) könnte die Relationstheorie vielleicht auch wahr sein?

I 225
Gebrauchstheorie/Dummett/Schiffer: für Dummett ist der Sinn der GT: „der Sinn eines Worts ist eindeutig bestimmt durch die beobachtbaren Merkmale seiner sprachlichen Verwendung. (Dummett 1976, 135). SchifferVsDummett: aber was zählt als "beobachtbares Merkmal" und was als "offen gezeigt"?. Denkt Dummett, dass eine Beschreibung des Gebrauchs in rein behavioristischen, nicht-semantischen und nicht-psychologischen Begriffen hinreichend dafür wäre, dass ein Wort eine bestimmte Bedeutung hat? Das wäre zu unplausibel, als dass Dummett das annehmen würde. Dennoch stellt er fest, dass die Beschreibung keine psychologischen oder semantischen Begriffe gebrauchen soll.
Bedeutung/Dummett/Schiffer: soll damit auch für Wesen verständlich werden, die selbst keine semantischen oder psychologischen Begriffe haben! Also sogar für Marsianer. (So versteht ihn auch McDowell, 1981, 237).
McDowellVsDummett: es muss nach Dummett möglich sein, eine Beschreibung unseres Sprachverhaltens zu geben, dass für Außerirdische verständlich ist. Das geht aber nicht, weil das Intentionale“ (inhalts-bestimmende) nicht auf das Nicht-Intentionale reduzierbar ist.
Inhalt/McDowellVsDummett/SchifferVsDummett: ist nicht für außerirdische Wesen erfassbar. ((s) Nicht „sprachlose“, sondern nur solche, die nicht unser intentionales Vokabular teilen).
I 226
Ad. 4: ("wissen, welche erkennbaren Umstände eine Satz als wahr oder falsch bestimmen"). Schiffer: d.h. wie kommen wir vom Behaviorismus zum Anti-Realismus?
Manifestation/SchifferVsDummett: dieser behilft sich hier selbst mit ausgesprochen psychologischen Begriffen!
1. Erkennen (dass die Bedingungen erfüllt sind) ist selbst eine Form von Wissen, die ihrerseits Glauben enthält. Das kann man nicht nicht-psychologisch beschreiben.
2. wie soll man dann die weitere Konklusion erreichen, dass eine gereinigte Zuschreibung eine Fähigkeit zuschreiben sollte, die nur „offen gezeigt“ werden kann? (Das Zeigen behavioristisch verstanden).
Behaviorismus/Dummett/Schiffer: ich schreibe Dummett allerdings keinen Behaviorismus zu, Ich schreibe ihm gar nichts zu, ich wundere mich nur, was seine Position ist.
BT/Dummett: denkt, dass natürliche Sprachen eine BT haben! Ihr Kern werden rekursiv bestimmbare Verifikations-Bedingungen sein.
Anti-Realismus/Schiffer: hier ist Dummett unsicher, ob die BT Falsifikations-Bedingungen haben sollte, aber das wird meine spätere Kritik nicht berühren.
1. Ob das Wissen, dass ein Zustand besteht, als Verifikation eines Satzes zählt,
I 227
könnte von außersprachlichem Wissen abhängen und nicht vom Verstehen des Satzes! Wir brauchen meist Hintergrundinformationen. Verstehen/SchifferVsDummett: dann sollte es nicht um Verifikations-Bedingungen gehen!
direkte Verifikations-Bedingungen/Dummett: muss es für jeden einzelnen Satz geben.
QuineVsDummett/Schiffer: (Quine 1953b): direkte Verifikations-Bedingungen kann es nicht für jeden Satz geben. ((s) ~Theorien sind nicht Satz für Satz verifizierbar).
2. Sicher gibt es bedeutungsvolle Sätze, die keine erkennbaren Bedingungen haben, die den Satz als wahr oder falsch herausstellen würden.
Dummett/Schiffer: besteht dennoch darauf, dass ein Satz als wahr oder falsch gezeigt werden muss und zwar „schlüssig“ (conclusive verifiability). (1978, 379). Das führt zum Anti-Realismus.
((s) Def Anti-Realismus/Dummett/(s): besteht gerade darin zu fordern, dass die Verifikation durchgeführt werden muss, um einen Satz zu verstehen. Der Realismus würde auf die Verifikation verzichten.)
Anti-Realismus/Dummett: man sollte sich dennoch nicht zu stark auf den Anti-Realismus stützen! Denn oft ist eine „schlüssige Verifikation“ nicht zu haben!
Schiffer: also hält Dummett die VB selbst für anfechtbar!
I 228
Schmerz/Verifikation/Wittgenstein/Dummett/Schiffer: Dummett zitiert Wittgenstein mit Zustimmung: dass Schmerzverhalten widerlegt werden kann. (Dummett 1978, S. XXXV) SchifferVsDummett: dann braucht die BT sowohl anfechtbare Kriterien, als auch anfechtbare Bedingungen!
Problem: das trifft auf die meisten empirischen Urteile zu Bsp "Das ist ein Hund".
3. Wir Wissen, welche Art von semantischen Werten wir den nicht-logischen Konstanten (Prädikaten und sing Term) in den Bedingungssätzen einer wahrheits-theoretischen Semantik zuschreiben müssen. Aber wie soll das in der Variante mit VB statt WB aussehen?
Lösung/Dummett: die verifikationistische Semantik wird jedem Prädikat ein effektives Mittel zur Verfügung stellen, so dass für jeden Gegenstand festgestellt werden kann, ob das Prädikat auf das Objekt zutrifft, bzw. der sing Term auf den Gegenstand referiert. (…+…)
I 230
Relationstheorie/SchifferVsDummett: die von mir abgelehnte Relationstheorie für propositionale Einstellungen (Glauben als Relation zu Glaubensobjekten) scheint bei Dummett unvermeidlich. ((s) Wegen der Relation von Prädikaten zu Gegenständen, auf die sie verifizierbar zutreffen müssen.). Problem: das kann nur in einer endlichen Theorie geschehen, und für prop Einst müsste sie unendlich sein, weil für jede prop Einst einzeln die VB festgestellt werden müssten.
Relationstheorie/Schiffer: muss prop Einst wie Bsp "glaubt dass Australier zu viel trinken" als semantisch primitiv annehmen – nämlich 2-stelliges Prädikat zwischen Glaubendem und Inhalt).

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Stalnaker Vs Dummett, Michael II 1
"Linguistisches Bild"/Terminologie/Stalnaker: Dummetts These, dass Sprache vor Denken geht.
StalnakerVsDummett.
II 2
Das linguistische Bild hat sogar unser Verständnis der Sprache gestört. StalnakerVsDummett: ich kehre Dummetts Axiom um: die Sprachphilosophie kann nur durch eine Philosophie des Denkens erreicht werden.

Def Sprache/Grice/Stalnaker: ist ein Instrument, um gewisse Ziele zu erreichen. (Stalnaker dito)
Stalnaker: dabei sollten wir Mittel und Zwecke unterscheiden.
Def Reden/Stalnaker: ist wesentlich ein Unterscheiden von Möglichkeiten. Das sagt Dummett auch, denn zu Wissen, unter welchen Wahrheitsbedingungen (WB) ein Satz wahr ist, heißt zu Wissen, welche Möglichkeiten er ausschließt.
II 74
Fatalismus/Dummett: (Dummett "Die Herbeiführung der Vergangenheit"): Entweder werde ich getötet bei diesem Angriff oder ich werden nicht getötet. Angenommen, ich werde. Dann werde ich getötet, selbst wenn ich Vorkehrungen treffe. Daher werden die Vorkehrungen vergebens sein. Aber angenommen, ich werde nicht getötet, selbst wenn ich keine Vorkehrungen treffe, dann werden Vorkehrungen gar nicht notwendig. logische Form/Stalnaker:
K: ich werde getötet
P: ich treffe Vorkehrungen
Q Vorkehrungen sind nutzlos
R: Vorkehrungen sind unnötig.
1. K v ~K - 2. K - 3.P >K - 4. Q - 5. ~K - 6.~P >~K - 7. R 8. Q v R
Stalnaker: es ist nicht hinreichend zu sagen, dass ein bestimmter Schritt ungültig ist und es dabei zu belassen.
Fatalismus/DummettVsFatalismus/Dummett: jeder Sinn von Konditional, der den Schritt von 2 zu 3 und von 5 zu 6) gültig macht, muss zu schwach sein, um den Schluss von 3 zu 4 gültig zu machen.
Daher kann das ganze Argument nicht gültig sein, egal wie das Konditional analysiert wird.
Stalnaker: das ist überzeugend, aber es wäre nur dann eine vollständige Lösung, wenn er außerdem zeigte, dass es in unserer Sprache überhaupt verschiedene Sinne (senses) des Konditionals gibt, die jeden dieser Schritte rechtfertigen.
StalnakerVsDummett: das wird nicht gehen, denn die Stärke seines Arguments beruht auf einer Verwechslung zweier Sinne (senses) des Konditionals. (Semantischer Sinn und pragmatischer Sinn des Konditionals).
a) nach der semantischen und pragmatischen Analyse (s.o.) gibt es einen Sinn des Konditionales, nach dem die Inferenz von
II 75
2 zu 3 vernünftig ist und der auch stark genug ist, den Schluss von 3 zu 4 zu rechtfertigen. Fatalismus/StalnakerVsDummett: der Fehlschluss besteht nicht in dem was Dummett glaubt, sondern beide Unterargumente sind gute Argumente. Und zwar in dem Sinn, dass jeder, der in einer Position ist, die Prämisse zu akzeptieren, während es offenbleibt ob das Antezedens des Konditional wahr ist, in einer Position wäre, die Konklusion zu akzeptieren.
D.h. wenn ich in einer Position wäre zu akzeptieren, dass ich getötet werde, selbst wenn ich noch nicht entschieden hätte, ob ich Vorkehrungen treffe, es vernünftig wäre zu schließen, dass Vorkehrungen nutzlos sind. ((s) Bevor ich entschieden habe: d.h. wenn die Prämisse ohne Wahrheitswerte (WW) wäre).
Entsprechend wenn ich in der Position wäre zu Wissen, dass ich nicht getötet werde.
Fatalismus/Stalnaker: das Problem ist der letzte Schritt: ein Schluss, der von gültiger Form zu sein scheint.: das
Konstruktive Dilemma: hat nichts wesentliches mit Konditionalen zu tun. Schritt 8 wird dann so gerechtfertigt:
A v B; C folgt aus A, D folgt aus B
Daher: C v D.
Problem: das ist keine vernünftige Inferenz, selbst wenn man voraussetzt, dass die Subargumente vernünftig sind.
Fatalismus/Stalnaker: die Subargumente sind vernünftig aber nicht gültig. Daher schlägt das Gesamtargument fehl.

I 174
Referenz/Sinn/Searle/Stalnaker: wenn eine Äußerung keinen beschreibenden Inhalt hat, kann es keine Verbindung zu einem Objekt geben. Referenz/Dummett/Stalnaker: .. das Objekt muss irgendwie herausgegriffen werden.
Stalnaker: in beiden Fällen geht es also um Fähigkeiten, Gebrauch, Gewohnheiten, Praktiken oder mentale Zustände.
Searle/Dummett/Stalnaker: beide scheinen also die Ansicht zu vertreten, dass eine grundlegende Semantik (s.o. welche Tatsache macht, dass ein Ausdruck seinen semantischen Wert hat) nicht befriedigend gegeben werden kann.
StalnakerVsSearle/StalnakerVsDummett: aber das sagen die beiden nicht, weil sie die beiden Fragen gar nicht trennen.
a) was ist die Semantik z.B. für Namen
b) welche Tatsachen führen dazu, dass dies unsere Semantik ist.
Stalnaker: wenn wir sie trennen, können wir die Möglichkeit gar nicht mehr ausschließen, dass jede Sprache eine von uns gesprochene Sprache sein könnte. Dann kann die Gemeinschaft auch eine Millsche Sprache sprechen.
((s) „direkte Referenz“: ohne zwischengeschalteten Sinn, VsFrege). ((s) "direkte Referenz": ist ein Ausdruck von Kaplan, er wird hier nicht von Stalnaker gebraucht).

I 179
Propositionales Wissen/StalnakerVsEvans/StalnakerVsSearle/StalnakerVsDummett: selbst wenn das korrekt ist – was ich nicht glaube – gibt es keinen Grund zu glauben, dass es unmöglich wäre, singuläre Propositionen zu wissen. Bsp Angenommen, wir gestehen zu, dass man nicht von einem bestimmten Individuum x Wissen kann, dass es F ist wenn man nicht für ein G ((s) eine zweite Eigenschaft) x identifizieren kann als das G, das F ist.
Ferner angenommen, die Tatsache, dass x weiß von y, das es F ist beruhe auf und wird beinhaltet von der Behauptung, dass y weiß, dass das G F ist. ((s) Identifikation durch bestimmte Kennzeichnung).
D.h. gewisse Bedingungen sind notwendig und andere hinreichend um Wissen einer bestimmten Art zu haben.
I 180
Inhalt/Wissen/Stalnaker: aber über den Inhalt des Wissens folgt aus diesen Bedingungen für Wissen nichts. Bloßes Wissen/bloße Referenz/bloßes Kennen/Dummett/Stalnaker: wenn damit isoliertes Wissen gemeint ist, können wir zugestehen, dass es unmöglich ist aber das impliziert nicht, dass Wissen von x, dass a auf x referiert, nicht Wissen einer bestimmten proposition ist.
singuläre proposition/StalnakerVsDummett: Bsp "a referiert auf x". Dummett hat nicht gezeigt, dass es nicht möglich ist, eine solche singuläre proposition zu kennen (Wissen von ihr zu haben).
StalnakerVsDummett: es ist schwierig zu sagen, welche Bedingungen hier erfüllt werden müssen, aber die Spezifizierung des Inhalts einer Zuschreibung ist nicht dasselbe wie zu sagen, was es ist, dass diese Wissenszuschreibung wahr ist.
Lösung/Stalnaker: sowohl für das Problem auf der Ebene der Philosophie des Geistes als auch des semantischen Problems. Eine Kausaltheorie.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Quine Vs Eigenschaften I 215
Wir haben gesehen, dass das Auftreten von abstrakten sing Term nicht von dem abstrakter allg Term zu trennen ist ("Tugend ist selten"). Bereits ein Massenterminus hat so etwas wie das hybride Aussehen des abstrakten singulären Terminus. Bsp "Wasser" benennt eher
1. eine gemeinsame Eigenschaft der verschiedenen Pfützen und Glasfüllungen als
2. einen verstreuten Bestandteil der Welt, der aus jenen Pfützen besteht.
I 216
Massentermini sind archaische Überbleibsel aus der ersten Phase des Spracherwerbs, Vorformen der abstrakten singulären Termini. Der Unterschied des "rot" das von Äpfeln ausgesagt wird und dem "rot" das von ihrer Außenseite ausgesagt wird, hat noch keine Bedeutung. "Rot" wird zum Namen für eine Eigenschaft, die nicht nur Klumpen und Tropfen homogenen Stoffs, sondern auch Äpfeln gemeinsam ist.
Dieser abstrakte Gegenstand lässt sich nun nicht mehr so leicht beiseite schieben, wie die Wasser Eigenschaft beiseite geschoben wurde, indem man 2. (Gemeinsamkeit) den Vorzug vor 1. (Verstreutheit) gab.
I 217
Denn selbst, wenn wir Wasser als einen verteilten konkreten Gegenstand aufzufassen gelernt haben, neigen wir dazu, zusätzlich einen abstrakten Gegenstand wie "die Röte" zuzulassen. Diese Analogie breitet sich dann über die Massentermini hinaus aus, bis hin zu Termini mit strengstens geteiltem Bezug. Daher Rundheit und Kugelförmigkeit. Jeder allgemeine Terminus liefert einen abstrakten singulären Terminus.
Die Nützlichkeit abstrakter Termini liegt größtenteils in der Abkürzung von Querverweisen: Bsp "Dasselbe gilt für Churchill", "Beide Pflanzen habe folgende Eigenschaft gemeinsam". Nur bezieht sich der Querverweis in solchen Fällen bloß auf Wortgebilde. Wir tendieren aber hartnäckig dazu, das Gesagte noch einmal zu vergegenständlichen indem wir eine Eigenschaft setzen, anstatt nur von Wörtern zu reden.
QuineVsEigenschaften: Viele gedankenlose Menschen bestehen aus keinem anderen Grund auf der Realität von Eigenschaften als dem, dass beide Pflanzen (bzw. Eisenhower und Churchill) "zugegebenermaßen etwas gemeinsam haben müssen"!
I 218
Eigenschaften: Insofern die Rede von Eigenschaften ihren Ursprung in solchen abgekürzten Querverweisen hat, entsprechen die vermeintlichen Eigenschaften wahrscheinlich nicht einfachen abstrakten Termini, sondern längeren Ausdrücken. Bsp "mit Stacheln in Büscheln zu je fünf versehen sein". Eigenschaften: Cassirer: "Eigenschaften sind Überbleibsel der Nebengottheiten eines ausgedienten Glaubens".

X 94
Eigenschaften/Prädikate/Propositionen/Individuation/QuineVsFrege: auch die Auffassung des ersten Logikers ist nicht haltbar: Eigenschaften verhalten sich genauso wie Propositionen.
X 95
Eigenschaften/Quine: verhalten sich zu Prädikaten oder offenen Sätzen wie Propositionen zu Sätzen. Man kann nicht, ebenso wenig wie bei den Propositionen, einzelne Eigenschaften unterscheiden. Mengen: kann man unterscheiden aufgrund des Extensionalitätsprinzips.
Extensionalitätsprinzip: zwei Mengen sind identisch, wenn sie dieselben Elemente haben.
Offene Sätze, die auf dieselben Gegenstände zutreffen, bestimmen niemals zwei verschiedene Mengen, aber es können ihnen zwei verschiedene Eigenschaften zugrunde liegen.
Eigenschaften/Identität: damit zwei Eigenschaften identisch sind, müssen die entsprechenden offenen Sätze synonym sein,. Und das ist wegen Unklarheit nicht möglich.
Lösung/einige Autoren: Mengen als Werte von „F“.
Quine: dennoch sollte man Prädikat Schemabuchstaben nicht als quantifizierbare Variablen auffassen.
Prädikat/Quine: Prädikate haben Eigenschaften als ihre „Intensionen“ oder Bedeutungen (oder hätten sie, wenn es Eigenschaften gäbe) und sie haben Mengen als ihre Extensionen. Aber sie sind weder Namen des einen noch des anderen.
Intension: eines Prädikats: Eigenschaft
Extension: eines Prädikats: Menge.
Name: ein Prädikat ist niemals Name, weder seiner Intension (Eigenschaft) noch seiner Extension (Menge).
Variable/Quine: quantifizierbare Variablen gehören daher nicht an Prädikat-Stellen, sondern an Namen-Stellen.

V 189
Theorie/Ontologie/Quine: wie sollte eine wissenschaftliche Theorie am besten aussehen? Wir möchten möglichst viele und gute Voraussagen. Leitgrundsätze: Einfachheit und Konservativität.
V 190
Beide stehen in einem dialektischen Verhältnis! (Um einen Ausdruck meiner Studenten zu verwenden). Eine starke Vereinfachung kann eine relativ große Abweichung rechtfertigen. Zwischen beidem brauchen wir einen Kompromiss.
Konservativismus/Quine: unter anderem durch unseren Mangel an Phantasie. Aber auch kluge Vorsicht gegenüber Hypothesen.
Einfachheit/Konservativität: beide sind schon beim Sprachlernen am Werke.
Sprachlernen/Quine: geht in Sprünge vor sich,. Ist immer an Ähnlichkeiten und Analogien orientiert.
V 191
Kurze Schritte sind konservativ. Sie sind vom relativen Empirismus geleitet. Def relativer Empirismus/Quine: wage dich nicht weiter von den Sinnesdaten weg als nötig. Quine pro: das hält die Theorieänderungen gering.
QuineVs radikaler Empirismus: ihn haben wir aufgegeben, als wir die Hoffnung aufgaben, die Rede von Körper auf die Rede von Sinnesdaten zu reduzieren.
Pointe: das verlangt, bei der substitutionalen Quantifikation über abstrakte Gegenstände zu bleiben. Das spricht das nominalistische Gemüt an. Es äußert sich im relativen Empirismus, denn beide sind dasselbe.
Nominalismus: darf aber die ontologische Harmlosigkeit der Variablen der sQ nicht überschätzen. Im allgemeinen kann man sagen, die Werte der Variablen machen die ganze Ontologie aus, wenn wir nur Gegenstands Variablen, Wahrheitsfunktionen und Prädikate haben.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Lewis Vs Endurantismus Schwarz I 32
Def Endurantismus/Schwarz: (VsPerdurantismus): These: Dinge sind zu jeder Zeit, zu der sie existieren, ganz (nicht nur zum Teil) anwesend (wie aristotelische Universalien). LewisVsEnduantismus (stattdessen: Mosaik-Theorie).
Mosaik/Lewis: These: Alle Wahrheiten über unsere Welt auch über die zeitliche Ausdehnung von Dingen, beruhen auf den Eigenschaften und Beziehungen zwischen raumzeitlich ausgedehnten Punkten.
EndurantismusVsLewis: Da er mit Mosaik nichts am Hut hat, ist das für ihn gar kein Argument.
LewisVsEndurantismus: besseres Argument: intrinsische Veränderung: Wenn normale Dinge keine zeitlichen Teile haben, sondern zu verschiedenen Zeiten existieren, können sie weder rund noch groß sein, sondern nur rund zu t. Und das sei absurd.
Eigenschaften/einige Autoren: Sicher sind nicht alle Eigenschaften relational wie „Entferntsein“, aber könnten sie nicht immerhin zeit-relational sein, wobei wir diese ständig vorhandene Abhängigkeit ignorieren (Haslanger 1989(1):123f, Jackson 1994b(2), 142f, van Inwagen 1990a(3), 116).
Eigenschaften/Lewis: (2004(4), 4) Wenigstens abstrakte geometrische Objekte können einfach nur rund sein, daher ist „rund“ nicht generell eine Relation zu Zeiten.
Eigenschaften/Endurantismus/Johnston: These: Man sollte nicht die Eigenschaften, sondern ihre Instantiationen zeitlich relativieren (Johnston, 1987(5),§5). Bsp Ich bin jetzt sitzend und war letzte Nacht schlafend.
Andere: (Haslanger, 1989)(1): These: Zeitangaben (>Zeit/Lewis) sind adverbiale Modifikationen von Propositionen: Bsp Ich bin auf jetzige Weise sitzend und bin auf letzte Nacht Weise schlafend.
LewisVsJohnston/LewisVsHaslanger: Das macht keinen großen Unterschied. Auch diese Vertreter bestreiten, dass Formeigenschaften den Dingen direkt, einfach und selbst zukommen.
Perdurantismus/Endurantismus/Schwarz: Die Debatte ist festgefahren, beide werfen sich vor, Veränderung wegzuanalysieren.
Endurantismus: Instantiierung unvereinbarer Eigenschaften hat mit Veränderung nichts zu tun.
Perdurantismus: Zeitlose Instantiierung vereinbarer Eigenschaften: Bsp gerade zu t1, gekrümmt zu t0, sei keine Veränderung.
Schwarz: Beides entspricht nicht unseren Intuitionen. Der Veränderung wird zu viel Gewicht beigemessen.
Schw I 33
Perdurantismus/Schwarz: pro: Für den Präsentismus ist intrinsische Veränderung kein Problem, weil die Vergangenheit nur noch Fiktion ist, aber das Folgende dürfte zeitliche Teile auch für den Präsentisten attraktiv machen. Der Surrogat Vierdimensionalist muss nur seine Ersatz Zeiten anders konstruieren: Statt primitiver Wesenheiten, die strikt identisch in verschiedenen Ersatzzeiten vorkommen, könnte man zeitliche Ersatzteile einführen, die sich zu den Wesenheiten zusammensetzen, und von deren assoziierten Eigenschaften es abhängt, ob es sich um Bsp Ersatz-Sokrates handelt oder nicht. Teil/LewisVsEndurantismus: Ein Teil kann auch in der Alltagssprache zeitlich sein: Bsp Der Teil eines Films oder eines Fußballspiels, Bsp Teil eines Plans, Teile der Mathematik: sind nicht räumlich. Letztlich ist es sogar nicht wichtig, ob die Sprache solche Benennungen erlaubt, zeitliche Teile würden auch existieren, wenn wir sie nicht bezeichnen könnten.


1. Sally Haslanger [1989]: “Endurance and Temporary Intrinsics”. Analysis, 49: 119–125.
2. Frank Jackson [1994a]: “Armchair Metaphysics”. In John O’Leary Hawthorne und Michaelis Michael
(ed.), Philosophy in Mind, Dordrecht: Kluwer, 23–42.
3. Peter van Inwagen [1990a]: “Four-Dimensional Objects”. Noˆus, 24: 245–256. In [van Inwagen 2001].
4. D. Lewis [2004a]: “Causation as Influence”. In [Collins et al. 2004], 75–107.
5. Mark Johnston [1987]: “Is There a Problem About Persistence?”, Proceedings of the Aristotelian
Society, Suppl. Vol., 61: 107–135.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
proposition Wissen Verschiedene Vs Epiphänomenalismus Münch III 270
Phänomenologie/Kosslyn: wer ein Phänomen als epiphänomenal bezeichnet, bringt es damit noch nicht zum Verschwinden.
Stephen M. Kosslyn/James R. Pomerantz, Imagery, propositions and the Form of Internal Representations”, Cognitive Psychology 9 (1977), 52-76.

Frank I 31
Physisch/psychisch/FrankVsEpiphänomenalismus: 1. die Zuordnung von kausalen Rollen, (die den Schmerz nur als Nebeneffekt einer C Faser Reizung erklären will) durchläuft ein Feld nicht evidenten Wissens (es könnte sein, dass es nicht stimmt),
I 32
2. die Annahme lässt sich nicht beweisen, dass die Ebene physischer Phänomene kausal geschlossen ist. Der Determinismus macht im Gegenteil die kontrafaktische Annahme, (Peirce: nicht weiter begründbar, "necessitarism") dass die Wirklichkeit überhaupt nomologisch charakterisierbar sei.
FrankVsKant: oder sie rechtfertigt sich selbst aprioristisch, wie bei Kant, damit wechselt sie vom physikalistischen ins mentalistische Vokabular.
Kategorienfehler: ich begründe den nomologischen Charakter der physischen Welt aus einer "notwendigen" Eigenschaft der Gedanken!
Sage ich nun, diese oder jene Erscheinung sei Ursache dieses oder jenen psychischen Zustands, dann erkläre ich das Wahrscheinliche (aber Fallible) zur Ursache des GeWissen das ist nicht triftig.





Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Lewis Vs Ersatz World Schwarz I 69
Sprachlicher Ersatzismus/Schwarz: LewisVs: Wenn mögliche Welten (MöWe) Satzmengen sind, warum ist dann die wirkliche Welt keine Satzmenge (1973b(1), 16, 90)?
Schwarz I 70
VsVs: Ersatzismus bestreitet ja gerade, dass Dinge derselben Art sind wie die wirkliche Welt (WiWe). Lewis: Lewis zieht den Einwand zurück (>ersatz worlds/Lewis).
LewisVsErsatzismus: Natürlichen Sprachen stehen zu wenig Sätze zur Verfügung, um für jede Weise, wie eine Welt sein könnte, eine mögliche Welt zu konstruieren.
Sprache/unendlich/Lewis: Wenn Sätze endliche Zeichenketten aus einem endlichen Alphabet sind, gibt es höchstens Aleph1 viele Satzmengen, so viele wie reelle Zahlen. Es gibt aber viel mehr Weisen, wie eine Welt hätte sein können (s.o. Abschnitt 3.2) - mindestens Aleph2 (1973b(1),90,1986e(2), 143).
Schwarz I 71
Possibilia/LewisVsErsatzismus/Schwarz: 4. (Bewohner von mögliche Welten): hartnäckigeres Problem: Einzelne Aussagen über sie sind im sprachlichen Ersatzismus so etwas wie Kennzeichnungen (Beschreibungen) oder offene Sätze. Problem: Damit können Dinge nicht auseinander gehalten werden, auf die genau dieselbe Beschreibung zutrifft. ((s) Bsp A Teilchen, anders als oben: Dort ging es um identische Eigenschaften, nicht um identische Dinge). Bsp In einer symmetrischen Welt können zwei Drachen vorkommen, die dieselbe Beschreibung erfüllen (sofern es dort keine haecceitistischen Wesenheiten gibt). Dann sind die Beschreibungen identisch, aber nicht die Drachen (1986e(2), 157f).
VsErsatzismus/sprachlicher/Lewis/Schwarz: 5. Nicht jeder Satzmenge entspricht eine Möglichkeit. Bsp Wenn Kripke notwendig ein Mensch ist und nicht zur selben Zeit ganz rot und ganz grün sein kann, müssen Satzmengen, in denen Gegenteiliges behauptet wird, ebenso ausgeschlossen werden wie Satzmengen, deren Elemente miteinander unvereinbar sind. Bsp Bestimmte Sätze über die Verteilung mikrophysikalischer Strukturen (MiSt) sind unvereinbar damit, dass hier ein Esel steht. Problem: Wie soll das ohne Rückgriff auf modale Begriffe, z.B. rein syntaktisch bestimmt werden?


1. D. Lewis [1973b]: Counterfactuals. Oxford: Blackwell
2. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell
---
Stalnaker I 28
Ersatz World/LewisVsErsatzismus/LewisVsmoderater modaler Realismus: Deswegen bringt sich jede moderate Theorie zu Fall: Eine Auffassung von möglichen Welten (MöWe) als „Weisen“ repräsentiert die aktualisierte ersatz world als eine spezielle. Sie sei speziell weil sie allein die konkrete repräsentiert. Und dann sei sie nicht nur vom eigenen sondern von jedem Standpunkt aus speziell. Also sei sie nicht-kontingent speziell (ausgezeichnet).
((s) Ersatz world/((s): Eine ersatz world ist eine Menge von Sätzen.) ((s) Dann ist es notwendig, dass sie als Menge genau diese Elemente hat, die sie hat, denn sonst wäre es eine andere Menge. Es ist nicht kontingent, dass Bsp die Menge {0,1} die Elemente hat, die sie hat. Es ist aber kontingent, dass die mögliche Welt einige ihrer Gegenstände hat.)
StalnakerVsLewis: Der kursive Satz ("von jedem Standpunkt aus speziell") ist falsch. Es ist sehr wohl eine spezielle Tatsache über die aktuale Welt (WiWe), dass sie allein der einzigen konkreten Welt entspricht. Aber das ist eine kontingente Tatsache, d.h. vom Standpunkt anderer Welten aus ist es gar keine Tatsache.
Problem: Heißt das nicht, dass von einem objektiven Standpunkt aus bloß mögliche Personen und ihre Umgebungen genauso real sind wie wir? Nur wenn man den objektiven oder absoluten Standpunkt mit einem neutralen Standpunkt außerhalb aller möglichen Welten identifiziert. Einen solchen Standpunkt gibt es nicht.
I 29
Objektivität/absolut/Stalnaker: Der absolute, objektive Standpunkt ist die Sicht von unserer aktualen Welt (WiWe) aus. Fiktion: Wir gestehen zu, dass fiktionale Charaktere von ihrem Standpunkt aus, dasselbe Recht haben, ihre Realität zu behaupten, wie wir unsere. Aber ihr Standpunkt ist fiktional.
Semantische These: ist die These, dass die indexikalische Analyse von „aktual“ die korrekte ist.
Metaphysische These: ist die These, dass die Aktualität der wirklichen Welt nicht mehr ist, als die Relation zwischen ihr und den Dingen, die in ihr existieren.
Dabei kann man die semantische These akzeptieren und irgendwelche Universen aus der Ontologie ausschließen.
I 63
...natürlich gibt es inkonsistente Mengen von Propositionen. Metaphysik: Man erhält aber keine Metaphysik, in dem man solche Mengen von Propositionen mögliche Welten nennt ((s) > LewisVsErsatz Worlds).
Mögliche Welt/MöWe/Louis: Unser Hauptstreitpunkt betrifft die Rolle von möglichen Welten in Erklärungen von Möglichkeit und allgemeiner in der Erklärung von propositionen und Relationen zwischen diesen.
Frage: Sollten wir mögliche Welten in Begriffen von propositionen analysieren oder umgekehrt?
VsErsatz Worlds/Lewis/Louis: Wir sollten mögliche Welten nicht mit Mengen von propositionen identifizieren, weil ich denke, dass propositionen Mengen von möglichen Welten sind.
I 64
Inhalt: Dabei geht es um einen Begriff von Inhalt, der gar nicht an den modalen Realismus gebunden ist. Ausgangspunkt ist der vertraute Gedanke, dass der intentionale Gehalt eines Satzes oder Gedankens die Wahrheitsbedingungen (WB) sind. Wahrheitsbedingungen sind dann die Weise wie die Welt sein müsste, damit der Satz wahr ist. Man weiß, was der Satz bedeutet, wenn man weiß, welche Art mögliche Welt ihn wahr macht und welche nicht.
Möglich/Möglichkeit/Louis: Wenn man einen Begriff von einer möglichen Welt hat, die, wenn realisiert, den Satz wahr machen würde, hat man gezeigt, dass der Satz möglich ist.
Dann wird folgendes wahr sein, egal welcher Metaphysik man anhängt:
Modaloperator/Quantifikation/Louis: Wenn es einen Bereich aller möglichen Welten gibt, kann man die Modaloperatoren in Begriffen von unbeschränkter Quantifikation über diesen Bereich interpretieren. Notwendigkeit ist Wahrheit in allen möglichen Welten, Möglichkeit in mindestens einer.
Metaphysisch notwendig/metaphysische Möglichkeit/Lewis/Louis/Stalnaker: Das ist es, was ich mit "metaphysisch möglich" meine (Quantifikation über der Menge aller möglichen Welten).
Das geht übrigens auch mit beschränkter Quantifikation, ohne die Begriffe "möglich", „könnte“ usw. zu ruinieren.
Beschränkung: Hier muss man nur Wissen, was die Basis für die Beschränkung sein soll.
Unmögliche Welt/UnMöWe/LouisVsUnMöWe: Auf jeden Fall entkommt man aber nicht der Konklusion, dass wenigstens einige unmögliche Aussagen dadurch zu ihrem Unmöglichsein kommen, dass sie in keiner möglichen Welt wahr sind. Und zwar wegen der Kompositionalität, der Du sicher auch zustimmst. Daher gibt es Sätze die in keiner möglichen Welt, aber auch in keiner unmöglichen Welt wahr sind.
Möglichkeit/Irrtum/UnWissen/Louis: Natürlich kann man sich darüber irren, was in diesem unbeschränkten Sinn möglich ist. Man kann sich darüber irren, ob man sich eine Möglichkeit richtig vorgestellt hat (Engl. "conceived of").
Lösung: Aussagen repräsentieren Möglichkeiten in komplexer Weise.
I 65
So kann man entdecken, dass ein Satz unmöglich ist. Falsch: Es wäre falsch zu meinen, dass man einen Begriff einer Art Situation bildet die eine Aussage wahr macht, und dann anschließend urteilt, dass diese Art Situation eine metaphysische Bedingung nicht erfüllt.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Davidson Vs Evans, G. I (b) 20 ff
Gareth Evans: Demonstrative Identifikation ist die einzig mögliche psychologische Beziehung, die die "Fundamentalidentifikation" liefert.((s) > hinweisende Definition). Wenn jemand glaubt, es schwebe ihm ein Gedanke mit singulärem Bezug vor, während er in Wirklichkeit einen Namen ohne Bezug (Einhorn?) verwendet, ist gar keine Proposition gegeben über die er nachdenken könnte, und folglich gibt es auch gar keinen Gedanken, der ihm zukäme. Verwendet er einen Satz, der einen Name ohne Bezug enthält, bringt er keinen Gedanken zum Ausdruck. ((s) >Nicht-Existenz).
DavidsonVsEvans: Cartesianisches Sicherheitsstreben nach Erkenntnis, die mit Sicherheit gegen Fehlschläge gefeit ist. Wenn vorausgesetzt wird, dass jegliche Erkenntnis durch eine psychische Verbindung mit dem Gegenstand gegeben ist, müssen Gegenstände gefunden werden, bezüglich derer Irrtümer unmöglich sind. Als Gegenstände, die notwendig das sind, was sie zu sein scheinen.
I (b) 24
DavidsonVsDescartes: Solche Gegenstände gibt es einfach nicht. Nicht einmal Erscheinungen sind alles das, wofür sie gehalten werden! Auch die Aspekte der Sinnesdaten lassen sich nicht, sofern sie wirklich Gegenstände sind, gegen Fehlidentifikation schützen.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Peacocke Vs Evans, G. I 169/170
Demonstrativa/Evans: wahrnehmungsmäßig demonstrative Gegebenheitsweisen sind möglich weil diese Bedingungen erfüllt sind: in einer normalen Wahrnehmungssituation gibt es eine Informationsverbindung zwischen Subjekt und Objekt, außerdem weiß das Subjekt oder ist der Lage herauszufinden, wo das Objekt ist.
Wenn das Subjekt die allgemeine Fähigkeit hat zu Wissen, was propositionen der Form
"π = p" wahr macht für beliebiges π (wobei π eine Identifikation eines öffentlichen Orts ohne Indexwörter (in einem nichtindexikalischen Referenzrahmen) ist) wenn p die Vorstellung eines Orts in seinem egozentrischen Raum ist. Wenn er außerdem fähig ist, das Objekt in seinem egozentrischen Raum zu lokalisieren, kann man sagen, dass er eine Vorstellung (Idea) von dem Objekt hat.
Vorstellung/Idee/Idea/Evans/Terminologie/Intension/Weise des Gegebenseins/Peacocke: Evans "Idea" (Vorstellung) entspricht meiner Gegebenheitsweise "mode of presentation".
Vorstellung/Evans: These: wir können die Vorstellung von einem Objekt, a auffassen als bestehend in seinem Wissen, was es für einen beliebigen Satz der Form "δ = a" ist, wahr zu sein.
Peacocke: dabei ist "δ" der Bereich der grundlegenden Vorstellungen eines Objekts.
fundamentale Vorstellung/Evans: hat man, wenn man von einem Objekt als Inhaber der fundamentalen Unterscheidungen (possessor of the fundamental ground of difference) denkt, die es tatsächlich hat.
Peacocke: also was ein Objekt von allen anderen unterscheidet.
Also für materielle Gegenstände Art und Ort.
PeacockeVsEvans: wir haben schon Fälle gesehen, wo der Denkende das Objekt nicht im egozentrischen Raum lokalisieren kann: Bsp der Krater auf dem Mond.
I 171
Bsp der Apfel im Spiegelkabinett. Aber es scheint doch, dass man dennoch daran denken kann, z.B. sich darüber wundern, wo es wohl ist!
Es ist wahr, dass man wenigstens eine grobe Richtung im egozentrischen Raum angeben kann, aber das ist kaum hinreichend für die Wissensbedingung von Evans.
Im Fall des Erinnerungsbildes ist es klarer, dass man keine Lokalisation im gegenwärtigen egozentrischen Raum braucht.
pro Evans: es muss zusätzliche vorstellbare Evidenz z.B. Erfahrungen oder Instrumente zur Lokalisation (wenn notwendig, sogar Raumfahrt!).
Wenn das nicht vorstellbar wäre, müsste man annehmen, dass das Subjekt gar nicht in der Lage ist, an das betreffende Objekt im öffentlichen Raum zu denken!
pro Evans: eine Informations-Verbindung ist nicht hinreichend, um demonstrativ über den Gegenstand zu denken.
VsEvans: aber das ist weniger, als zu verlangen, dass der Denkende das Objekt gegenwärtig lokalisieren kann.
schwächere Forderung: statt dessen genügt eine allgemeine Fähigkeit, dass das Subjekt das Objekt gegebenenfalls lokalisieren kann.
Evans: wenn man ein Objekt nicht lokalisieren kann, kann man dennoch in der gemischt demonstrativ deskriptiven Gegebenheitsweise an es denken: "dasjenige, das meine Erfahrung verursacht".
Aber: in normalen Fällen ist das eine falsche Beschreibung!
Peacocke: es scheint auch in den Bsp Mondkrater, Apfel im Spiegelkabinett falsch zu sein.
PeacockeVsEvans: komische Asymmetrie:
Vorstellung/Evans: eine Idee a eines Orts im egozentrischen Raum ist eine adäquate Idee eines Orts im öffentlichen Raum.
holistisch/Evans: wenn eine beliebig fundamentale Identifikation eines Orts möglich ist, ist sie holistischen. (Varieties of reference S. 162).
Peacocke: dieses Wissen gründet in einer allgemeinen Fähigkeit, eine kognitive Karte (cognitive map) der objektiven räumlichen Welt über seinen egozentrischen Raum zu legen.
I 172
Bsp ein einigen Fällen wird das nicht möglich sein, z.B. wenn man gekidnappt ist, oder in eine unbekannte Gegend verschlagen wurde usw. Pointe: auch in solchen Fällen kann man immer noch das Demonstrativum "hier" (in Bezug auf Objekte) benutzen. D.h. die Gedanken sind immer noch Gedanken über den öffentlichen Raum! ((s) Und den egozentrischen).
Vorstellung/demonstrative Gegebenheitsweise/PeacockeVsEvans: also verlangt seine Theorie gar keine Fähigkeit, eine öffentliche, nicht egozentrische Individuation seiner Gedanken zu geben um überhaupt Gedanken über einen Ort im öffentlichen Raum zu haben.
Analogie/Peacocke: exakt analoge ¬¬Einwände kann man im Fall demonstrativer Gegebenheitsweise machen: Bsp Angenommen, ein Subjekt nimmt einen Gegenstand der Art F in der Weise H wahr.
Dann ist F die Token-Gegebenheitsweise.
Dann können wir einführen: [W,Fs] für das wahrnehmungsmäßige "dieses F".
Dann gibt es genau eine proposition der Form "p = die Lokalisation von [W,Fs] jetzt", die wahr ist, und das Subjekt weiß, was es für es ist, dass sie für es wahr ist.
PeacockeVsEvans: warum soll man hier, aber nicht im früheren Beispiel verlangen, dass das Subjekt auch weiß, welches p (oder welches  im früheren Fall) in dieser einzigen wahren proposition erwähnt ist?
Besonders absurd ist das im Fall es verirrten Subjekts.
PeacockeVsEvans: seine Theorie erlaubt, dass [W,Fs] hier eine adäquate Idee ist, obwohl das Subjekt keine fundamentale Vorstellung (fundamental Idea) von dem Objekt hat.
Peacocke: wenn wir aber insistieren, dass es eine f.V. haben könnte, wenn er über mehr Evidenz verfügte, warum ist eine analoge Möglichkeit nicht auch hinreichend für Adäquatheit in Bezug auf egozentrischen Raum?
I 173
Hier scheint es nur zwei einheitliche Positionen zu geben: 1. Identifikation/Lokalisation/Vorstellung/Demonstrativa/liberale Position: hinreichend für echte Gegebenheitsweisen oder adäquate Vorstellungen sind allgemeine Fähigkeit zur Lokalisation plus Einzigartigkeit der aktuellen Lokalisation im relevanten Raum.
2. Strikte Position: das ist weder hinreichend für echte Gegebenheitsweise noch für adäquate Vorstellungen.
PeacockeVs: das kann man als einheitliche These kaum vertreten: es beinhaltet, dass man , wenn man verirrt ist, überhaupt nicht über die Objekte nachdenken kann, die man um sich herum sieht. Das hieße auch, a priori auszuschließen, dass man sich als Gekidnappter die Frage stellen kann "Welche Stadt ist dies wohl?".
Demonstrativa/Peacocke: These: ich vertrete die einheitlich liberale Position
Demonstrativa/Evans: These: Evans ist liberal in Bezug auf öffentlichen Raum und strikt in Bezug auf egozentrischen Raum.
ad 1.: leugnet nicht die Wichtigkeit grundlegender Vorstellungen. Wenn ein Subjekt weder fähig ist, einen Gegenstand im öffentlichen noch im egozentrischen Raum zu lokalisieren ((s) Bsp er wacht aus Narkose auf und hört monaural einen Ton), dann muss es immer noch glauben, dass dieses Objekt eine fundamentale Identifikation besitzt. Sonst müsste es annehmen, dass da kein Objekt ist.
Anscombe: Bsp ein Subjekt sieht durch zwei Löcher auf zwei Streichholzschachteln, die so angeordnet (manipuliert sind) dass es nur eine Schachtel sieht, Dann weiß das Subjekt nicht, was es für den Satz "diese Streichholzschachtel ist F" bedeutet, wahr zu sein.
Die einheitlich liberale Sicht erlaubt es dem Subjekt Demonstrativa anzuwenden, die von Erinnerungsbildern abhängig sind, selbst wenn es keine Vorstellung hat, wo im öffentlichen Raum und wann es dem Objekt begegnet ist.
EvansVs: Vertreter dieser Position werden sagen, dass das Wissen des Subjekts wenigstens teilweise ist,
I 174
weil diese Vorstellung kausal von einer Begegnung mit dem Objekt herrührt. Aber das macht ihre Position schlechter statt besser: denn es verdreht völlig die Grammatik und Logik des Begriffs des Wissens, was es für das Subjekt ist, dass p wahr ist. Fähigkeit/PeacockeVsEvans: aber eine Fähigkeit kann auch darin bestehen, dass ein Erlebnis in einer gegebenen Umgebung richtige Kausalketten herauszufinden: das gilt auch für die Lokalisation eines im Spiegel gesehenen Objekts im egozentrischen Raum.
PeacockeVsEvans: seine Unterscheidung scheint unecht: es kann gleichzeitig wahr sein, dass jemand eine Relation R zum Objekt hat aufgrund kausaler Beziehungen, und gleichzeitig wahr sein, dass die Möglichkeit in dieser Relation R zu stehen, eine Frage der Fähigkeiten des Subjekts ist.
Bsp (Evans) den Ball wiederzuerkennen:
Peacocke: das ist keine senso-motorische Fähigkeit, sondern eher die Fähigkeit, gewisse Schlussfolgerungen zu ziehen, die allerdings eine frühere Begegnung voraussetzen.
Das gilt auch für Bsp die kognitive Landkarte, die über den egozentrischen Raum gelegt wird:
PeacockeVsEvans: in beiden Fällen folgt nicht, dass das präsentierte Objekt, erinnert oder wahrgenommen, in explizit kausalen Begriffen gedacht wird: die Gegebenheitsweise ist echt demonstrativ.

erste Person/PeacockeVsEvans: der zweite große Einwand betrifft Gedanken der ersten Person: die verschiedenen Beispiele für Immunität gegen Fehlidentifikation, die die erste Person enthalten, zerfallen grob in zwei Gruppen:
a) hier scheint die Immunität absolut: Bsp "Ich habe Schmerzen".
I 175
b) hier scheint die Immunität von Präsuppositionen über die Welt abzuhängen: wenn diese Vorannahmen falsch sind, öffnen sie die Möglichkeit, etwas falsches herauszugreifen, ohne dass man aufhört, das Wort "ich" weiterhin zu gebrauchen. Dazu zählen: Bsp "ich war auf dem Ozeandampfer": Erinnerungsbild.
Bsp "ich sitze am Schreibtisch": visuelle, kinästhetische, taktile Wahrnehmungen.
Die Unterscheidung zwischen a) und b) kann durch die konstitutive Rolle getroffen werden:
"die Person mit diesen bewussten Zuständen.
Unfehlbarkeit/Tradition/Evans: (absolut immune Urteile): das Urteil, ein Urteil mit einem bestimmten Inhalt zu sein, kann dadurch konstituiert werden, dass dieses Urteil auf diesen Zustand antwortet.
Peacocke pro.
PeacockeVsEvans: Problem: kann diese Unfehlbarkeit mit dem Rest von Evans’ Theorie verbunden werden? Denn:
Ich/Evans: These: die Referenz von "Ich" kann fehlschlagen!
Peacocke: wie ist das mit der absoluten Immunität von "ich habe Schmerzen" verträglich?
Konditionalisierung: hilft nicht: Bsp "wenn ich existiere, habe ich Schmerzen" das kann den Zweck nicht erfüllen: die Existenz des Gedankens braucht immer noch die Referenz von "Ich".
Genauso: Bsp "Wenn mein Gebrauch von "Ich" referiert, habe ich Schmerzen":
denn "mein Gebrauch" muss in Begriffen der ersten Person erklärt werden.
Frage: können wir Erinnerungs-Demonstrativa anwenden, die sich auf früheren Gebrauch von Gegebenheitsweisen der ersten Person beziehen?
Bsp "Wenn jene früheren Verwendungen von "Ich" referieren, habe ich Schmerzen". (Pointe: nicht "meine Verwendungen").
PeacockeVs: das hilft auch nicht: Descartes’ böser Dämon könnte Ihnen die Erinnerungen von jemand anderem eingegeben haben. (> q-Erinnerungen/Shoemaker.)
I 176
Konstitutive Rolle/Gehirne im Tank/GIT/EvansVsPeacocke: die k.R. von [selbst] würde nicht erklären, warum Gehirne im Tank in der Lage wären, in demonstrativer Weise über ihre eigenen Erlebnisse zu sprechen: mentale Zustände/Evans: sind von allen anderen Zuständen und Gegenständen darin unterschieden, dass sie demonstrativ auf ihre Besitzer referieren.
Schmerz wird als Element der objektiven Ordnung identifiziert.
Dann kann jemand auch keine adäquate Vorstellung von diesen mentalen Zuständen haben, wenn er nicht weiß, welcher Person sie zustoßen. (GIT).
Peacocke: selbst dem Gehirn im Tank kann man Gedanken über seine Schmerzen zugestehen, vorausgesetzt, dass er eine fundamentale Identifikation der Person geben kann, die sie hat.
Peacocke: nein, die Nerven müssen richtig verdrahtet sein. Also gilt das nicht für die GIT. So können wir an der liberalen Sicht und an der k.R. und der Vorstellung einer Person festhalten.
Auch daran, dass die mentalen Zustände über die Person individuiert werden, die sie hat.
Individuation/mentale Zustände/PeacockeVsEvans: nicht über die Lokalisation (wie bei materiellen Objekten), sondern über die Person.
I 177
Bsp Split Brain Patienten/Peacocke: hier kann man von verschiedenen aber qualitativ gleichwertigen Erlebnissen sprechen. Daraus könnten zwei Bewusstseinszentren in einem einzigen Gehirn folgen. Aber: man sollte nach einer Operation nicht sagen, dass das eine der beiden als ursprüngliche und das andere ein neuhinzugekommenes wäre.
Bsp Geruchsempfindung von linken und rechtem Nasenloch getrennt. Dann gibt es für beide Erlebnisse tatsächlich getrennte Verursachung. ((s) Aber dieselbe Quelle.)
Peacocke: daraus folgt nicht, dass in normalen Gehirnen etwa zwei Bewusstseine in Harmonie arbeiteten. Hier wird die Geruchsempfindung durch gleichzeitigen Eingang durch beide Nasenlöcher verursacht und ist damit überdeterminiert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Prior Vs Extensionalität I 48
Extensionalismus/Fehlschluss des/Extensionalität/Extension/extensional/Prior: Ontologie/PriorVsQuine: Existenz als "Wert einer gebundenen Variable zu sein" ist nur ein unbewiesenes Dogma.
Quantoren: es gibt noch ein unbewiesenes Dogma: dass man gemischte Konstruktionen wie "__ ist grün und __" auch " glaubt dass__" nicht in die gleiche Kategorie zählen kann wie die einfachen.
Insbesondere meint man, dass "X glaubt, dass __" nicht in die gleiche Kategorie soll wie "Es ist nicht der Fall, dass__".
D.h. sie sollen angeblich nicht beide einstellige Verbindungen sind.
Der Widerstand kommt von den formalen Logikern, die ihre Systeme dadurch vereinfachen wollen, dass sie sagen, dass wenn die Sätze S1 und S2 denselben Wahrheitswert (WW) haben, dann hat jeder zusammengesetzte Satz, der nur darin differiert, dass er S1 als Teilsatz hat, wo der andere S 2 als Teilsatz hat, auch denselben WW.
Das ist das "Gesetz der Extensionalität".
PriorVsExtensionalität: wenn das Gesetz wahr wäre, dann müssten die beiden folgenden Sätze dasselbe bedeuten:
a) "X denkt, dass Gras pink ist"
b) X denkt, dass Gras purpur ist".
Aber jeder weiß, dass man das eine denken kann, ohne das andere zu denken.
Pointe: "X denkt, dass Gras pink ist" ist kein echter zusammengesetzter Satz mit "Gras ist pink" als Komponente.
Technisch ausgedrückt:
Es ist keine echte Funktion mit "Gras ist pink" als Argument.
Extensionalität/Prior: aber ich kann, abgesehen von einer geWissen Engstirnigkeit daraus nicht ableiten, dass das Gesetz der Extensionalität falsch ist.
Man muss zugeben, dass es eine lange und interessante Geschichte der Logik gibt, in der es zutrifft, so wie die klassische Mechanik in der Physik.
I 49
Andererseits, wenn seine Verteidiger von intuitiver und sofortiger Erkenntnis seiner Wahrheit sprechen, dann kann ich nur sagen, ich habe gegenteilige Intuitionen. Extensionalität/Extension/Lesniewski/Lukasiewicz/Prior: die beiden Schulen sagen uns, dass wenn man die E. fallen lässt, zugeben muss, dass einige propositionen dann weder wahr noch falsch sind.
Das wird mit der klassisch so begründet, dass es nur vier Fälle gibt,
a) "wahr p": ist immer wahr, ob "p" wahr oder falsch ist,
b) falsch p": umgekehrt
c) Nicht p: dreht den WW um
d) "Behauptet p": wahr, wenn p wahr, sonst falsch.
Außerdem: wenn "p" und "q" denselben WW haben, dann hat Funktion von "p" den gleichen WW wie die Funktion von "q".
Wenn nun eine Funktion dem Gesetz der Extensionalität nicht gehorcht, kann es keine von diesen vieren sein und wenn es andere neben diesen gibt, muss es mehr als zwei Wahrheitswerte geben. (PriorVs).
Vs: der erste Schritt dieses Arguments setzt schon voraus, was es beweisen soll: nämlich, dass die einzige Eigenschaft von "p" , von dem sein WW abhängt, sein WW ist.
Bsp "Wenn X denkt, dass p" eine Funktion von "p" wäre.
Es gibt aber keine Funktionen, die falsch mit wahren Argumenten sind.
I 50
Warum sollte aber nicht der WW von einer Funktion von "p" von anderen Eigenschaften von "p" abhängen als von seinem WW? Zu sagen, das sei unmöglich, wäre dasselbe, wie zu sagen, dass es für jede Funktion fx einer Zahl x, die Frage, ob x > 0 davon abhängt, ob x > 0 ist, was einfach falsch ist.
Bsp fx = x 1: denn in einigen Fälle, wo x > 0 , z.B. x = 2, ist x 1 >0, während in anderen Fällen z.B: x = 1, ist x 1 nicht > o.
Ob also diese Funktion von x selbst > 0 ist, hängt nicht davon ab, ob x selbst > 0 ist, sondern ob x > 1.
Genauso, ob X glaubt, dass p, hängt nicht davon ab ob es der Fall ist oder nicht, dass p.
Prior: warum um alles in der Welt nicht? ((s) Beides stimmt, aber die Analogie muss nicht stimmen.)

I 101
Protothetik/protothetisch/Lesniewski/Prior: unser System ist ein Fragment von Lesniewskis "Protothetik". (20er Jahre). 1. normaler Aussagenkalkül, ((s) p,q..u,v,>,...)
2. Quantorenlogik
3. normale Identitätsgesetze.
Zur vollständigen Protothetik gehört noch das Gesetz der Extensionalität. (Tarski scheint es zu stützen, weil er seine Unabhängigkeit bewiesen hat.
PriorVsExtensionalität.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Stalnaker Vs Field, H. Field II 28
Gleichheit der inferentiellen Rolle/Field: muss hier nur in Bezug auf einen Idiolekt definiert werden. Das löst das Problem, dass wir sonst vielleicht die Bedeutung der Tokens in das einbauen, worauf referiert wird. ((s) zirkulär). VsField: (Wallace 1977, Davidson 1977, 1979, McDowell 1978 Stalnaker 1984): die Reduktion der WB auf die Semantik der Grundbegriffe sei zu atomistisch. Es berücksichtigt zu wenig, dass der Satz selbst eine Bedeutungseinheit ist.
FieldVsVs: ich sollte Reduktion etwas „weiter“ verstehen.

Field II 94
StalnakerVsField: würde einwenden, 1. dass Kausaltheorien der Referenz in der öffentlichen Sprache intentionale Begriffe erfordern: was ein Wort bedeutet, hängt von der Einstellung der Sprachbenutzer ab. ((s) Problem: >Humpty-Dumpty-Theorie, VsVs: hier geht es um die Sprachgemeinschaft, >Einstellungssemantik). Field: dann wäre eine nicht-.intentionale Kausaltheorie erfolgreicher für die „Morpheme“ der Gedankensprache als für Wörter der öffentlichen Sprache.
Eine nicht.-intentionale Theorie für die öffentliche Sprache scheint irrelevant.
StalnakerVsField. 2. (tiefer): Fields Zugang sei zu atomistisch: er meint, die grundlegende Repräsentation besteht zwischen Wörtern statt zwischen Sätzen oder „Morphemen“ der Gedankensprache statt ganzen Zuständen.
Field: damit könnte er Recht haben. Zwei Punkte dazu:
FieldVsStalnaker: 1. er meint, bei mir kommen die „Name-Objekt-„ bzw. Prädikat-Eigenschaft“-Relationen zuerst. Die Satz-proposition-Relation ist dann abgeleitet. Soll das heißen, daß Menschen zuerst Namen und Prädikate erfanden, und sie dann genial zusammensetzten? Das habe ich nie behauptet.
Vielmehr werden WB durch „Name-Objekt“- bzw. „Prädikat-Eigenschaft“-Relationen charakterisiert.
2. eine atomistische Theorie kann sehr viel von der Interaktion zwischen den Atomen erklären.
Stalnakers Theorie ist nicht atomistisch genug.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Soames Vs Field, H. I 467
Wahrheits-Theorie/Wahrheitstheorie/WT/Tarski/Soames: zwei Status: a) als mathematische Theorie mit vielen reichen Resultaten
b) philosophisch signifikant für den Begriff der Wahrheit.
WT/Soames: es gibt Streit drüber, was eine WT sein sollte, allgemein sollte sie eins der folgenden drei Dinge tun:
(i) die Bedeutung des W-Prädikats für natürliche Sprachen geben.
(ii) diese W Prädikate reduktionistisch ersetzen
(iii) einen schon vorher verstandenen W Begriff zur Erklärung von Bedeutung oder für andere metaphysische Zwecke gebrauchen.
proposition/Soames: für folgende Zwecke braucht man eher propositionen als Sätze oder Äußerungen: Bsp
(1) a. die proposition, dass die Erde sich bewegt, ist wahr.
b. Churchs Theorem ist wahr
c. Alles was er sagte, ist wahr.
I 468
SoamesVsPropositionen. W Prädikat/Verallgemeinerung/Quine/Soames: Bsp zur Charakterisierung des Realismus:
(5) Es gibt einen Doppelgänger der Sonne in einer entfernten Raumregion, aber wir werden niemals hinreichende Belege dafür finden, dass es ihn gibt.
Soames: natürlich kann man Realist sein, ohne (5) zu glauben. ((s) (5) ist zu speziell, es ist nur ein Beispiel).
Anti Realismus/Soames: was unterschiedet ihn dann vom Realismus? Man ist versucht zu sagen:
(6) Entweder gibt es einen Doppelgänger unserer Sonne.... oder keinen.... und wir werden jeweils keine Belege....
I 470
SoamesVs: das führt zu einer unendlichen Liste, die wir vermeiden sollten. Lösung: semantischer Aufstieg:
(7) Es gibt wenigstens einen Satz S, so dass S wahr ist (auf Deutsch) aber wir werden niemals (hinreichende) Belege für S finden.
I 472
W Def/Field: besteht aus zwei Teilen: 1. „primitive Denotation“: Bsp (s) „Cäsar“ bezieht sich auf Cäsar.
2. die W Def in Begriffen primitiver Denotation.
Das Resultat ist ein Satz der Metasprache:
(8) Für alle Sätze S von L, S ist wahr gdw. T(S).
FieldVsTarski/Soames: (Field: „Tarskis W Theorie“ (diese Zeitschrift, I XIX, 1972): diese Annahme (dass Wahrheit, Zutreffen und Referenz bei Tarski physikalistisch akzeptabel seien) ist falsch!
Field: die vorgeschlagenen Ersetzungen für die Begriffe der primitiven Denotation sind nicht physikalistisch akzeptable Reduktionen
I 474
unserer vortheoretischen Begriffe der Referenz und des Zutreffens. Soames: das gilt nur unter der Voraussetzung, dass Field annimmt, dass Tarski Wahrheit auf primitive Denotation reduziert hat.
W Def/Korrektheit/Tarski/Field/Soames: Field bestreitet nicht, dass die W-Def extensional korrekt ist.
FieldVsTarski: aber extensionale Korrektheit ist nicht hinreichend.
„Cb“ sei ein Satz und die semantische n Tatsachen über ihn sind in (9) gegeben:
(9) a. „b“ referiert (in L) auf Boston
b. „C“ trifft (in L) auf Städte (und nur Städte) zu
c. „Cb“ ist wahr (in L) gdw. Boston eine Stadt ist. (Sprecher abhängig)
Problem: man kann jetzt nicht einfach die Tatsachen aus (10) mit den Tatsachen aus (9) identifizieren.
semantische Eigenschaft/Field: haben Ausdrücke einer Sprache nur Kraft der Weise, wie sie durch Sprecher gebraucht werden (Sprachgebrauch).
Problem: die Tatsachen aus (9) hätten gar nicht bestanden, wenn das Sprachverhalten (im weitesten Sinn) anders gewesen wäre!
Pointe: die Tatsachen aus (10) sind nicht sprecher abhängig. Daher sind sie keine semantischen Tatsachen. Daher kann Tarski sie nicht auf physikalistische Tatsachen reduzieren.
W Prädikat/FieldVsTarski: es ist sowohl physikalistisch als auch koextensiv mit „wahr in L“, aber es ist dennoch kein physikalistischer W Begriff.
Problem: die Inadäquatheit erbt die Charakterisierung der Wahrheit aus den Pseudo Reduktionen die die „base clauses“ (s) rekursiven Definitionen?) ((s) u.a. für und, oder usw. (base clauses) konstituieren.
I 475
Lösung/Field: wir müssen echte Reduktionen für die Begriffe der primitiven Denotation finden oder etwas wie ein Modell der Kausaltheorie der Referenz. Field/Soames: das sind wieder zwei Stadien:
1. Tarskis Reduktion von Wahrheit auf primitive Denotation ((s) wie oben)
2. eine vorgestellte, Kausaltheorie artige Reduktion der Begriffe der Referenz von Namen und des Zutreffens von Prädikaten.
Sprachunabhängigkeit/Field/Soames: wenn die physikalischen Tatsachen die die Denotation in einer Sprache bestimmen, dies für alle Sprachen tun, dann gilt die Denotation für alle Sprachen. Wenn logische Konstanten und Syntax konstant gehalten werden, erhalten wir einen W-Begriff der sprachunabhängig
Problem: 1. Referenz auf abstrakte Objekte ((s) für diese gibt es keine semantischen Tatsachen).
2. ontologische Relativität und Unterbestimmtheit der Referenz.
SoamesVsField: dieser hat seine Kritik an Tarski (FieldVsTarski) sogar noch untertrieben!
Tarski/Soames: denn wenn Tarski primitive Denotation nicht auf physikalische Tatsachen reduziert hat, dann hat er auch Wahrheit gar nicht auf primitive Denotation reduziert ((s) also Punkt 1 verfehlt).
Bsp zwei Sprachen L1 und L2 die identisch sind außer:
L1: hier trifft „R“ auf runde Dinge zu
L2: hier auf rote Dinge.
WB: sind dann für einige Sätze in beiden Sprachen verschieden:
(11) a. „Re“ ist wahr in L1 gdw. die Erde rund ist
b. „Re“ ist wahr in L2 gdw. die Erde rot ist.
Tarski/Soames: in seiner W Def wird dieser Unterschied in die Instanzen (base clauses) der beiden W Def für die einzelnen Sprachen zurückverfolgbar sein. denn hier werden die Anwendungen der Prädikate in einer Liste dargestellt.
FieldVsTarski: seine W Def teilt korrekt mit (reports), dass „R“ auf verschiedene Dinge zutrifft in den zwei Sprachen, aber sie erklärt nicht, wie der Unterschied aus dem Sprachgebrauch durch Sprecher zustanden kommt.
SoamesVsField/SoamesVsTarski: Field sagt aber nicht, dass derselbe Vorwurf VsTarski gemacht werden kann
I 476
in Bezug auf logisches Vokabular und Syntax im rekursiven Teil seiner Definition. Bsp L1: könnte [(A v B)] als wahr behandeln, wenn A oder wenn B wahr ist,
L2: ...wenn A und B wahr sind.
FieldVsTarski: dann ist es nicht hinreichend für die Charakterisierung von Wahrheit, bloß „mitzuteilen“ dass die Wahrheitsbedingungen verschieden sind. Sie müsste durch das Sprachverhalten in den zwei verschiedenen Sprachen ((s) > Sprecherbedeutung) erklärt werden.
FieldVsTarski: weil dieser nichts über Sprachverhalten (Sprecherbedeutung in einer Gemeinschaft) sagt, erfüllt er nicht die Forderungen des Physikalismus ((s) physikalische Tatsachen des Verhaltens) zu erklären.
Soames: das bedeutet, dass Fields Strategie, eine echte Reduktion von Wahrheit zu erhalten, indem man Tarski mit nichttrivialen Definitionen primitiver Denotation ergänzt, nicht funktionieren kann. Denn Tarski hat nach Field Wahrheit nicht auf primitive Denotation reduziert. Er hat sie bestenfalls auf Listen reduziert von semantischen Grundbegriffen:
(13) der Begriff eines Namens, der auf ein Objekt referiert
der Begriff eines Prädikats, das auf ein Objekt zutrifft
der Begriff einer Formel, die die Anwendung eines n stelligen Prädikats auf ein n Tupel von Terme ist
...
I 477
Soames: das erfordert aber eine Reformulierung jeder Bedingung (clause) in Tarskis rekursiver Definition. Bsp alt: 14 a, neu: 14.b: (14) a. wenn A = [~B] , dann ist A wahr in L (im Hinblich auf eine Sequenz s) gdw. B nicht wahr ist in L (im Hinblick auf s).
b. Wenn A eine Negation einer Formel B ist, dann ist A ....
Soames: die resultierende Abstraktion dehnt die Allgemeinheit der W Def auf Klassen von Sprachen 1. Stufe aus. Diese Sprachen unterscheiden sich willkürlich in Syntax, plus logischem und nichtlogischem Vokabular.
SoamesVsField: Problem: diese Allgemeinheit hat ihren Preis.
Alt: die Originaldefinition stipulierte einfach, dass [~A) eine Negation ist ((s) >Symbol, Festlegung).
Neu: die neue Definition gibt keinen Hinweis darauf, welche Formeln in diese Kategorien fallen.
SoamesVsField: sein Physikalist muss nun jeden einzelnen der semantischen Begriffe reduzieren.
Logische Verknüpfung/Konstanten/logische Begriffe/Soames: wir können sie entweder
a) über Wahrheit definieren, oder
b) festlegen, dass bestimmte Symbole Instanzen dieser logischen Begriffe sein sollen.
SoamesVsField: ihm steht nun keiner dieser beiden Wege offen!
a) er kann nicht Negation als Symbol charakterisieren, dass einer Formel angehängt wird, um eine neue Formel zu bilden, die wahr ist, wenn die ursprüngliche Formel falsch wahr, weil das zirkulär wäre.
b) er kann nicht einfach Negation als Grundbegriff (primitiv) nehmen und festlegen, dass [~s] die Negation von s sei. Denn dann würde es keine Tatsachen über Sprecher geben, ((s) Sprachverhalten, physikalistisch), die die semantischen Eigenschaften von [~s] erklären.
Soames: es gibt Alternativen, aber keine ist überzeugend.
wafu Operatoren/wahrheitsfunktional/Quine: (Wurzeln d. Referenz) werden charakterisiert als Dispositionen in einer Gemeinschaft für semantischen Aufstieg und Abstieg.
Problem/Quine: Unbestimmtheit zwischen klassischen und intuitionistischen Konstruktionen der Verknüpfungen sind unvermeidlich.
SoamesVsField: Reduktion von primitiver Denotation auf physikalische Tatsachen ist schwierig genug.
I 478
sie wird noch viel schwieriger für logische Begriffe. SoamesVsField: das liegt daran, dass semantische Tatsachen auf physikalischen Tatsachen über Sprecher supervenieren müssen. ((s) >Sprecherbedeutung, Sprachverhalten).
Problem: das beschränkt adäquate Definitionen auf solche, die das Einsetzen für semantische Begriffe in Kontexten wie (15) und (16) legitimieren. ((s) (15) und (16) sind in Ordnung, die späteren nicht mehr).
(15) Wenn L Sprecher sich anders verhalten hätten hätte „b“ (in L) nicht auf Boston und „C“ nicht Städte refereiert und .....((s) Kontrafaktische Konditionale).
(16) Die Tatsache, dass L Sprecher sich so verhalten, wie sie sich verhalten, erklärt, warum „b“ (in L) auf Boston referiert usw.
((s) Beide Male Referenz)
Soames: FieldVsTarski ist überzeugt, dass es eine Möglichkeit gibt, (15) und (16) so zu
entziffern, dass sie wahr werden, wenn die semantischen Terme durch physikalistische ersetzt werden und die Anfangs Teilsätze (initial clauses) so konstruiert werden, dass sie kontingente
physikalische Möglichkeiten ausdrücken. Das ist nicht der Charakter von Tarskis W Def.
I 481
primitive Referenz/sprachunabhängig/SoamesVsField: Bsp ein Name n referiert auf ein Objekt o in einer Sprache L gdw FL(n) = o. FL: ist dabei ein rein mathematisches Objekt: eine Menge von Paaren vielleicht. D.h. sie beinhaltet keine undefinierten semantischen Begriffe.
W Prädikat/Wahrheit/Theorie/Soames: das resultierende W Prädikat ist genau das, was wir brauchen, um die Natur, Struktur und Reichweite einer vielfältigen Zahl von Theorien metatheoretisch zu untersuchen.
W Def/Sprache/Soames: was die W Def uns nicht sagt, ist etwas über die Sprecher der Sprachen, auf die sie angewendet wird. Nach dieser Auffassung sind Sprachen abstrakte Objekte.
((s) Die ganze Zeit muss man hier zwischen Sprachunabhängigkeit und Sprecherunabhängigkeit unterscheiden).
Sprache/primitive Denotation/sprachunabhängig/Wahrheit/SoamesVsField: nach dieser Auffassung sind Sprachen abstrakte Objekte, d.h. sie können so aufgefasst werden, dass sie ihre semantischen Eigenschaften wesentlich haben ((s) nicht abhängig von Sprachverhalten oder Sprechern, (Sprecher Bedeutung), nicht physikalistisch. D.h. mit anderen Eigenschaften wäre es eine andere Sprache).
D.h. es hätte sich nicht herausstellen können, dass Ausdrücke einer Sprache etwas anderes denotiert haben könnten, als das was sie tatsächlich denotieren. Oder dass Sätze einer Sprache andere WB hätten haben können.
I 483
SoamesVsField: auch dieser wird diese Aufteilung kaum vermeiden können. Indexwörter/Mehrdeutigkeit/Field: (:S. 351ff) Lösung: Äußerungen werden durch den Kontext eindeutig gemacht (contextually disambiguated). Semantische Begriffe: sollten auf eindeutige Entitäten angewendet werden.
D.h. alle Bedingungen (clauses) in einer W Def müssen so formuliert werden, dass sie auf Tokens angewendet werden. Bsp
Negation/Field
(21) Ein Token von [~e] ist wahr (im Hinblick auf eine Sequenz) gdw. das Token von e das es beinhaltet, nicht wahr ist (im Hinblick auf diese Sequenz).
SoamesVsField: das funktioniert nicht. Denn Field kann keine W Def akzeptieren, in der irgendeine syntaktische Form einfach nur als Negation festgelegt ist . ((s) Symbol, stipuliert, dann unabhängig von physikalischen Tatsachen).
Soames: denn dies würde keine Tatsachen über Sprecher erklären, kraft derer negative Konstruktionen die semantischen Eigenschaften haben, die sie haben.
semantische Eigenschaft/(s): nicht etwa Negation selbst, sondern, dass die Negation eines bestimmten Ausdruckes, in einer Situation wahr ist oder zutrifft. Bsp „Cäsar“ referiert auf Cäsar: wäre völlig unabhängig von Umständen, Sprechern, wenn auch nicht von der Sprache, letzteres betrifft aber eigentlich nur die Metasprache.
Lösung/Soames:
(22) Ein Token einer Formel A, die eine Negation einer Formel B ist, ist wahr (im Hinblick auf eine Sequenz) gdw. ein bezeichnetes (designated) Token von B nicht wahr ist (im Hinblick auf diese Sequenz).
„bezeichnet“/(s) : heißt hier: explizit mit einem WW versehen.

Soames I
Scott Soames
"What is a Theory of Truth?", The Journal of Philosophy 81 (1984), pp. 411-29
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Soames II
S. Soames
Understanding Truth Oxford 1999
proposition Wissen Davidson Vs Fodor, J. I (b) 36
DavidsonVsFodor/Dennett/Kaplan/Stich: ich für mein Teil bin der Meinung, daß die Begriffe des Glaubens des Wünschens, der Absicht usw. nicht geeignet sind für eine Wissenschaft vom Typ der Physik. Einer der Gründe hierfür liegt darin, daß geistige Zustände zum Teil auf der Grundlage ihrer Ursachen und Wirkungen identifiziert werden. Das gleiche gilt jedoch für das menschliche Verhalten. Daher sehe ich im Hinblick auf es keine Chance, wissenschaftliche Erklärungen dafür zu liefern. Verhalten nicht als Gesetzmäßigkeit in Analogie zur Physik zu beschreiben. Auch Jerry Fodor mein (wie Searle, der Holismus bzw. die Unbestimmtheit der Übersetzung stelle eine Bedrohung dar für den Realismus bezüglich der propositionalen Einstellungen.
DavidsonVsFodor: derselbe Fehler: Unbestimmtheit der Übersetzung heißt nicht, daß die Gedanken selbst irgendwie vag oder unwirklich seien.

Glüer II 139
Ein entsprechendes Gesetz wäre das für eine Reduktion erforderliche sogenannte "Brückengesetz". Ob es solche Brückengesetze geben kann, ist laut Davidson keine empirische Frage, sondern kann a priori entschieden werden.
Glüer II 135
Die Individuationsverfahren des intentionalistischen und des physikalistischen Diskurses weisen eine prinzipielle Inkommensurabilität auf. Den intentionalistischen Prädikaten wohnt essentiell Normativität inne. Daher keine Brückengesetze möglich. (>anomaler Monismus, > Haben von Gründen Ereignis, nicht verursacht).
anomaler Monismus: (AM) mentale Ereignistokens sind als einzelne je identisch mit physischen Ereignistokens, ohne daß jedoch mentale Ereignistypen nomologisch identisch wären mit Typen physikalischer Ereignisse.
Glüer II 147
Fodor: mentale bzw. physikalalische Ereignisse fallen unter verschiedene Gesetze, d.h. sie haben unterschiedliche Effekte. Intentionalistische Beschreibungen markieren also einen kausal wichtigen Unterschied. DavidsonVsFodor: Zu sagen, dieser Unterschied verdanke sich letztlich der physischen Natur ist unsinnig, da die kausalen Relationen beschreibungsunabhängig sind.

Rorty VI 162
Geist/Davidson/Rorty: falscher Begriff des Geistes: mit privaten Zuständen und Gegenständen. Quelle der schädlichen Dualismen Schema/Inhalt, objektiv/subjektiv
VI 163
DavidsonVsFodor/Rorty: die Verwissenschaftlichung der Psychologie schlägt um in eine Suche nach inneren propositionalen Zuständen, die unabhängig von der übrigen Welt sein sollen.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Dennett Vs Fodor, J. I 533
Kognitionssperre/DennettVsMcGinn: die Situation für den Affen ist anders als für uns: er kann nicht einmal die Frage verstehen. Er ist noch nicht einmal verblüfft! Weder Fodor noch Chomsky können Fälle von Tieren anführen, denen gewisse Fragen ein Rätsel sind.
I 534
In Wirklichkeit nicht wie von ihnen dargestellt, ein biologisches, sondern ein pseudobiologisches Problem. Es ignoriert sogar eine biologische Gegebenheit: wir können durchaus eine Intelligenzskala unter den Lebewesen feststellen. >Intelligenz. Bewußtsein/DennettVsMcGinn: abgesehen von Problemen, die in der Lebenszeit des Universums nicht lösbar sind, wird sich unser Bewusstsein noch so entwickeln, wie wir es uns heute noch nicht vorstellen können.
Dennett I 570
Warum möchten Chomsky und Fodor diese Schlußfolgerung nicht? Sie halten die Mittel für unbefriedigend. Sollte unser Geist nicht auf Himmelshaken sondern auf Kränen beruhen, würden sie das gerne geheim halten. Bedeutung/Evolution/FodorVsDennett: Bsp Auge des Froschs: Berichte über Bedeutung zu unbestimmt, wenn sie nicht zwischen Schatten und wirklicher Fliege unterscheiden.
I 571
Bedeutung/Evolution/DennettVsFodor: wo man schlicht nicht unterscheiden kann, was die selektionierende Umwelt war, gibt es in der Frage, was das Auge wirklich sagt, keine Wahrheit. Material/Evolution/DennettVsFodor: die Unbestimmtheit, die Fodor bemängelt sind in Wirklichkeit das Material, mit dem die Evolution arbeitet, ihre Voraussetzung. (die "Zweifelsfälle").
I 571
Meinen/Bedeutung/Material/Evolution/DennettVsFodor: die Ansicht, es müsse etwas bestimmtes geben, das das Auge des Frosches "meint", ist schlichter Essentialismus.
Lanz I 299
DennettVsFodor: bestreitet Fodors Voraussetzung, daß intentionale Ausdrücke tatsächlich existierende Personenzustände bezeichnen. Dennett bestreitet damit ihr Merkmal: kausale Effizienz intentionaler Zustände.(damit auch DennettVsLewis).
Rorty I 279
DennettVsFodor/Rorty: zwei Subjekte können durchaus dasselbe glauben, obgleich ihre jeweiligen Prozessoren noch nicht einmal die gleiche Sprache sprechen. Demnach bedarf es keiner Schlüsse von den Propositionen der Prozessoren auf die Propositionen, die das Subjekt glaubt. Anders als bei den »Ideen« der Empiristen braucht dem Kausalvorgang keine Schlusskette zu entsprechen, die die Meinungen der Person rechtfertigt.
Mögen Erklärungen ihren privaten Charakter haben, Rechtfertigung jedenfalls ist insofern öffentlich, als Meinungsverschiedenheiten unterschiedlicher Personen auf die Funktionsweise ihrer trickreichen Köpfe weder Bezug nehmen noch Bezug nehmen sollten.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Peacocke Vs Fodor, J. I 208
Wahrnehmung/Mentalesisch/MT/Fodor: was in der Wahrnehmung passiert, ist eine Beschreibung der Umgebung, die nicht in einem Vokabular ausdrückbar ist, das Werte physikalischer Variablen bezeichnet. Bsp "Ein Schmetterling ist auf der Wiese" Statt dessen wird in Mentalesisch die Rede davon sein, dass "Licht der Magnitude in der und der Netzhautregion L" ist.
PeacockeVsFodor/PeacockeVsMentalese: was ist denn eigentlich das Token von MT, das auf diese Lokalisation L bezug nimmt? Es scheint da nichts zu geben.
Bsp eine andere Netzhautstelle könnte Information über eine andere Lokalisation liefern, genauso wie die ursprüngliche Zelle.
I 209
Das führt aber zu keiner Differenz innerhalb von MT! Es gibt nur eine Differenz der Relata: eins bezieht sich kausal auf eine Netzhautstelle, das andere auf eine andere. VsPeacocke: man könnte einwenden, dass den einzelnen Stellen so etwas wie "neblig" entspricht ("es ist neblig hier"). "Neblig" hat dann keine relevante syntaktische Struktur, aber wenn es in einer Äußerung vorkommt wird es sich auf einen bestimmten Ort und Zeit beziehen.
Tatsächlich müssen mehrere zentrale Einheiten des Nervensystems irgendwie nichtindexikalische Information aus der Peripherie empfangen: Bsp jemand der hundert Telegramme empfängt: "es ist hell hier", "es regnet hier" usw. ist nicht in der Position, eine Karte zu zeichnen, wenn er nicht weiß, woher sie kommen.
Peacocke: aber eine indexikalische Strategie kann nicht für komplexere Inhalte funktionieren. Eine gegebene Nervenzellen mag neurophysiologisch ununterscheidbar von einer anderen Zelle sein, mit völlig verschiedenen inhaltlichen Bedingungen für das Feuern.
Trivialisierung/Mentalesisch: wenn diese Relationen nun aber als Teil der syntaktischen Struktur eines (psychischen) Zustands zählen sollen, dann ist die Sprache des Geistes trivialisiert. Es gäbe keine echten Satz Analoga.
Mentalesisch/Wahrnehmung/Fodor/Peacocke: ein ähnliches Argument handelt von
Bsp angenommenen Detektoren für Linien, tiefer innerhalb des Wahrnehmungssystem: diese legen kausale Relationen für Wahrnehmungen nahe.
Aber Besitz eines strukturierten Inhalts erfordert nicht eine korrespondierende physikalische Struktur in dem Zustand, kann sich aber in dem Muster von Relationen befinden, in denen der Zustand steht.
Peacocke: ein Modell, das diesem relationalen Paradigma genügt, aber ohne MT auskommt, muss einigen Bedingungen genügen:
1. Wie kann man propositionalen Inhalt zuschreiben, ohne auf syntaktische Strukturen Bezug zu nehmen? D.h. relativ komplexe Inhalte müssen syntaktisch unstrukturierten (psychischen) Zuständen zugeschrieben werden.
2. Es muss gezeigt werden, wie diese Zustände mit Wahrnehmung und Verhalten interagieren.

I 215
Computation/Sprache/Mentalesisch/PeacockeVsFodor: auch Computation (Berechnung von Verhalten und Wahrnehmung) scheint keine Sprache zu verlangen: Bsp Frage, ob der Handelnde φ sollte.
Fodor: Bsp der Handelnde wird beschrieben als den erwarteten Nutzen von φ-en unter der Bedingung C berechnend (compute).
Peacocke: das Ausmaß, in dem das Subjekt den entsprechenden Glauben "C gegeben dass ich φ" hat, kann im Vorliegen eines entsprechenden physikalischen Zustands in einem geWissen Ausmaß bestehen. (Sonderzeichen)
Das wäre dann wiederum nur eine Sache der reinen Relationen!
Das gleiche gilt für das erreichen des Zustands "C und ich φ".
Die Zustände können interagieren, ohne dass syntaktische Strukturen dafür erforderlich wären.
Def Computation/Peacocke: (Berechnung) ist eine Frage von Zuständen mit Inhalt, die aus einander systematisch hervorgehen. Das erfordert gewisse Muster der Ordnung und der Kausalrelationen, aber keine syntaktische Struktur.
PeacockeVsFodor: es gilt nicht notwendig: "Keine Repräsentation, keine Computation".
I 215/216
Mentalesisch/Fodor: (Language of Thought, S.199) These: man kann keine Konstruktion von Psychologie geben, ohne anzunehmen, dass Organismen eine sachgemäße Beschreibung als Instantiation (Verkörperung) eines anderen formalen Systems besitzen: "Sachgemäß" erfordert: a) es muss eine allgemeine Prozedur für die Zuschreibung von Zeichenformeln (assigning formulae) zu Zuständen des Organismus geben
b) für jede propositionale Einstellung muss es einen kausalen Zustand des Organismus geben, so dass
c1) der Zustand als Relation zu einer Formel interpretierbar ist und
c2) es nomologisch notwendig und hinreichend ist, (oder kontingent identisch) dafür, diese prop Einst zu haben.
d) Mentale Repräsentationen haben ihre kausalen Rolle kraft ihrer formalen Eigenschaften.
VsMentalesisch/PeacockeVsFodor: das kann man alles auch ohne MT haben! Entweder:
1. es gibt tatsächlich Satzanaloga im Gehirn oder:
2. Fodors Bedingung könnte anders erfüllt sein: es könnte eine Semantik geben, die mit Fregeschen Gedanken korreliert ist.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Stalnaker Vs Fodor, J. II 176
Def Enger Inhalt/Fodor/Stalnaker: ist eine Verallgemeinerung von Kaplans Charakter in dem Sinn, dass der Kontext jede für den Sprecher externe Tatsache berücksichtig, die relevant für die Bestimmung des weiten Inhalts ist. Extensionales Identitätskriterium/enger Inhalt/Fodor: (1987, 30 – 48)(1):
C: sei die Bedingung die durch Zwillings-Ich auf der Zwillingserde erfüllt wird,
C’: durch mich selbst in der aktualen Welt.
Da es kein Wunder gibt, muss es wahr sein, dass wenn ein Organismus die neurophysiologische Konstitution meines Zwillings teilt und C erfüllt, folgt, dass seine Gedanken und die meines Zwillings auch die Wahrheitsbedingungen (WB) teilen.
Also ist das extensionale Identitätskriterium, dass zwei Gedankeninhalte (mentaler Inhalt) identisch sind gdw. sie dieselbe Abbildung von Gedanken und Kontext auf WB bewirken.
StalnakerVsFodor: Problem: das sagt uns weniger als es scheint über die Abbildung, die hier gebraucht wird. Und auch nicht, die die relevante Funktion durch das bestimmt wird, was im Kopf des Glaubenden vor sich geht.
II 177
StalnakerVsFodor: betrachten wir folgende Parodie auf sein Argument: Bsp ich habe die Eigenschaft, genau drei Meilen von einem brennenden Stall entfernt zu sein – mein Zwilling ist in der (ZE) an genau derselben Stelle lokalisiert, hat aber dagegen die Eigenschaft, genau drei Meilen von einem schneebedeckten Hühnerstall entfernt zu sein. C: Dann gibt es für meinen Zwilling sicher eine Eigenschaft, aufgrund er drei Meilen von dem Hühnerstall entfernt ist, während es diese Eigenschaft für mich nicht gibt. Dies nennen wir Bedingung C.
C’: ist dann die Eigenschaft, die für mich ausmacht, dass ich drei Meilen vom brennenden Stall entfernt bin, die s für meinen Zwilling nicht gibt.
Da es kein Wunder gibt, Wissen wir zumindest so viel: wir beide, mein Zwilling und ich, wären in unserer jeweiligen Welt drei Meilen von einem schneebedeckten Hühnerstall, wenn Bedingung C herrscht, und beide drei Meilen von einem brennenden Stall, wenn C’ erfüllt wäre.
StalnakerVsFodor: Problem: das bestimmt überhaupt keine Funktion, die Bedingung C’ zu der Eigenschaft mach, drei Meilen von einem schneebedeckten Hühnerstall zu sein, und gleichzeitig Bedingung C in die Eigenschaft drei Meilen von einem brennenden Stall zu sein – eine Funktion, die angeblich den Beitrag der Lokalisierung des Subjekts zu einer speziellen relationalen Eigenschaft macht.
StalnakerVsFodor: es gibt solcher Funktionen und es gibt keine Notwendigkeit, eine von ihnen mit dem Beitrag meiner intrinsischen Lokalisation mit der speziellen relationalen Eigenschaft zu identifizieren.
Mein Zwilling kann nicht sinnvollerweise sagen: „Ich tat meinen Teil, indem ich – wenn Bedingung C geherrscht hätte,....
Jede Lokalisierung ist so, dass für irgendwelche externen Bedingungen, wenn diese Bedingungen herrschen, irgendetwas in dieser Lokalisierung drei Meilen von einem brennenden Stall entfernt ist.
enger Inhalt/Stalnaker: Frage hat meine Cousine denselben engen Inhalt wie meine Überzeugung, dass Salz in Wasser löslich ist, aber nicht in dem anderen Zeug?
StalnakerVsFodor: seine Theorie gibt gar keinen Hinweis darauf, wie eine Antwort auf diese Frage gefunden werden sollte!
Anmerkung: dabei geht es mit gar nicht um eine Unbestimmtheit, das gilt auch von weitem Inhalt, sondern dass wir gar nicht Wissen, wie wir engen Inhalt identifizieren sollen.

II 180
Glauben/Mentalesisch/Fodor/Stalnaker: sein Bild von Glauben ist maßgeblich von seinem Ansatz motiviert, dass es eine innere Sprache (Mentalesisch) gibt, die im inneren gespeichert ist Glauben/Fodor: sind gespeicherte innere Sätze. ((s) nicht propositionen). Sie sind Überzeugungen kraft ihrer internen funktionale Rolle. Sie sind auch unabhängig von der Umgebung des Subjekts identifizierbar.
Semantische Eigenschaften/Fodor: hängen allerdings teilweise von dem ab, was in der Umgebung vor sich geht, aber die Weise, wie sie davon abhängig sind, wird durch rein interne Zustände des Subjekts bestimmt!
StalnakerVsFodor: dabei sind starke empirische Präsuppositionen im Spiel.
Def Enger Inhalt/Mentalesisch/Fodor/Stalnaker: Funktion von Kontext ( in einem sehr breiten Sinn) auf wahrheitskonditionalen Inhalt.
StalnakerVsFodor: das ist attraktiv für seine Absichten, aber es erklärt nicht, wie er überhaupt dazu kommt. Und wie man überhaupt enge Inhalte identifizieren soll.
Enger Inhalt/Stalnaker: gibt es überhaupt eine Weise engen Inhalt zu identifizieren, der nicht auf Mentalesisch beruht? Ja, von Dennett (…+…)

II 188
Def Individualismus/Fodor: ist die These, dass psychologische Zustände im Hinblick auf ihre Kausalkräfte individuiert werden. Wissenschaft/Fodor: es ist ein Wissenschaftliches Prinzip, dass in einer Taxonomie die Individuen aufgrund ihrer Kausalkräfte individuiert werden. Das kann metaphysisch a priori gerechtfertigt werden.
Pointe: damit ist dann nicht ausgeschlossen, dass mentale Zustände aufgrund relationaler Eigenschaften individuiert werden.
Relationale Eigenschaften/Fodor: sind taxonomisch, wenn sie Kausalkräfte berücksichtigen. Bsp „ein Planet sein“ ist relational par excellence
StalnakerVsFodor:
a) stärker: ein Ding durch Kausalkräfte individuieren b) schwächer: das Ding durch etwas individuieren, dass Kausalkräfte berücksichtigt.
Die Tatsachen der Umwelt konstituieren aber nicht die Kausalkräfte. Daher vertritt Fodor nur die schwächere These.
Burge/Stalnaker: vertritt die stärkere.
StalnakerVsFodor: seine Verteidigung des negativen Ansatzes des Revisionismus (FodorVsExternalismus) baut auf eine Vermischung der starken mit der schwachen These.
Stalnaker: um auszuschließen, dass psychologische Zustände durch normalen weiten Inhalt individuiert werden, braucht man die stärkere These. Aber die Verteidigung des Individualismus geht oft nur gegen die schwächere These. Bsp Fodor:
Individualismus/Fodor/Stalnaker: Fodor verteidigt seine Version des Individualismus mit dem Beispiel einer kausal irrelevanten relationalen Eigenschaft: Bsp
h-Partikel: nennen wir ein Partikel, wenn eine Münze mit Kopf oben landet,
II 189
t-Partikel: so werde dasselbe Teilchen genannt, wenn die Münze Zahl zeigt. Fodor: keine vernünftige Theorie wird diese Unterscheidung gebrauchen, um das Verhalten des Teilchens zu erklären.
StalnakerVsFodor: aber daraus folgt nicht, dass psychologische Zustände rein intern (intrinsisch) sein müssen.


(1) Fodor, J. A. (1987): Explorations in cognitive science, No. 2.Psychosemantics: The problem of meaning in the philosophy of mind. British Psychological Society; The MIT Press.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Newen Vs Fodor, J. NS I 131
Sprache/Denken/Newen/Schrenk: zwei Hauptströmungen: 1. These vom Primat der Sprache: nur sprachbegabte Wesen können Denken. Die Weise des Denkens ist auch von der Beschaffenheit der Sprache beEinflusst: >Sapir-Whorf-These
2. These vom Primat des Denkens vor der Sprache: Fodor, Descartes, Chisholm.
Mentalesisch /Sprache der Gedanken/Gedankensprache/Fodor/Newen/Schrenk: (Literatur 9-8): These: das Medium des Denkens ist eine Sprache des Geistes („language of thought“). Viele empirische Phänomene sind nur mit Annahme von mentalen Repräsentationen erklärbar, Bsp wahrnehmungsbasierte Überzeugungen.
NS I 132
Sprache/Fodor: zu ihr gehören Kompositionalität und Produktivität. Denken/Fodor: These: das Denken ist so angelebt, dass es alle Kerneigenschaften der natürlichen Sprache (von Intentionalität bis Systematizität) auch schon hat. Denken findet mit mentalen Repräsentationen statt. Bsp Benzinuhr, Tankanzeige, kausale Verbindung. Mentale Repräsentationen werden durch Hirnzustände realisiert.
Sprache des Geistes/Mentalesisch/Fodor: ist genauso reich wie eine natürliche Sprache, aber sie ist eine rein interne, symbolische Repräsentation, die allein mit syntaktischer Symbolmanipulation modifiziert wird. Sie ist durch ihre Zeichenverknüpfungsmöglichkeiten (Syntax) vollständig charakterisierbar.
Sie wird nur angenommen, um den Umgang mit propositionalen Einstellungen zu erklären, für grundlegendere mentale Phänomene wie Empfindungen, mentale Bilder, sensorische Erinnerungen, spielt sie keine Rolle.
VsFodor: a) Regress: droht, wenn man die Merkmale der natürlichen Sprache dadurch erklären will, dass man eine andere Sprache annimmt.
NS I 133
b) die Anhänger der These vom Primat des Denkens können die Normativität des Denkens nicht mit Hilfe von sozialen Institutionen wie der Sprache erklären. c) es kann auch Überzeugungen ohne eine zuzuordnende mentale Repräsentation geben. Bsp Schachcomputer. Diese sind heute auch mit statistischen Methoden programmiert, so dass es keine fixierbare Repräsentation zu der Überzeugung gibt, Bsp „ich sollte die Dame früh aus dem Spiel bringen“.
Repräsentation/Fodor/Newen/Schrenk: Fodor geht noch von lokalisierbaren, spezifizierbaren Repräsentationen aus.
VsFodor: heute nimmt man eher neuronale Netze an.
Repräsentation/heute/Newen/Schrenk: vorbegrifflich: Bsp Raumorientierung, grundlegende kognitive Fähigkeiten.
- -
NS I 160
Begrifflicher Atomismus/Fodor: Bsp „pet fish“: typisches Haustier: Hund, typischer Fisch: Forelle, typischer Haustierfisch: Goldfisch. Also keine Kompositionalität. These: das Verfügen über einen Begriff hängt nicht davon ab, dass wir über andere Begriffe verfügen. Anders ausgedrückt. These: Begriffe haben keinerlei Struktur. ((s) Widerspruch zu oben: Fodor hat Begriffe kompositional genannt.
Extension/Prädikat/Fodor. These: die Extension wird dadurch festgelegt, welche Objekte das Äußern eines Prädikats verursachen.
VsFodor: Problem: bei schlechter Sicht kann man einer Kuh mit einem Pferd verwechseln, so dass die Prädikate disjunktiv würden: „Pferd oder Kuh“.
NS I 161
Lösung/Fodor: als primärer Fall wird der korrekte Fall vorausgesetzt.
VsFodor:
1. das Problem koextensionaler Begriffe. Bsp „mit Herz“/“mit Nieren“ – Bsp „gleichseitig“/ „gleichwinklig“ (bei Dreiecken). 2. Das Problem analytischer Intuitionen: auch wenn es keine absolute Grenze zwischen analytischen und nicht-analytischen Sätzen gibt, haben wir darüber verlässliche Intuitionen. Bsp die Intuition, dass Junggesellen unverheiratet sind.
FodorVsVs: leugnet das nicht. Aber er behauptet, dass die Kenntnis solcher definitorischer Zusammenhänge irrelevant sei für das Verfügen über einen Begriff!
Begriffe/Bedeutung/Prädikat/Literatur/Newen/Schrenk: neuere Ansätze: Margolis/Laurence. KognitionsWissenschaft.

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
proposition Wissen Habermas Vs Foucault I 317
Wille zum Wissen/Foucault: greift in die Konstitution der wissenschaftlichen Diskurse ein. Er bestimmt das Ausnahme der Regeln, nach denen das Wahre von Falschen geschieden wird. (Macht). HabermasVsFoucault: die derart kaschierte Herkunft des Machtbegriffs aus dem metaphysik-kritischen Begriff des Willens zur Wahrheit und zum Wissen erklärt auch die systematisch zweideutige Verwendung der Kategorie »Macht«. Einerseits die Unschuld eines deskriptiv verwendbaren Begriffs, andererseits konstitutionstheoretischer Grundbegriff., denn der Analyse erst ihre Vernunft kritische Bedeutung verleiht.
I 318
HabermasVsFoucault: paradoxe Verbindung von positivistischen Einstellung und kritischen Anspruch.
I 320
Foucault These Macht- und Wissensformationen bilden eine unauflösliche Einheit.
I 321
HabermasVsFoucault: diese starke These lässt sich freilich nicht allein mit funktionalistischen Argumenten begründen. DF Beweis: HabermasVsFoucault: er müsste nachweisen, dass sich spezifische Machtstrategien in entsprechende Wissenschaftliche Strategien der Vergegenständlichung von alltagssprachlichen Erfahrungen umsetzen und damit den Sinn der Verwendung theoretischer Aussagen über derart konstituierte Gegenstandsbereiche präjudizieren.
HabermasVsFoucault: er hat diesen Ansatz später nicht mehr aufgenommen, sonst wäre ihm nicht verborgen geblieben, dass in den HumanWissenschaften objektivistische Ansätze in den siebziger Jahren längst nicht mehr das Feld beherrschen. Sie konkurrieren vielmehr mit hermeneutischen und kritischen Ansätzen.
I 322
HabermasVsFoucault: seine Genealogie tritt in einer verwirrenden Doppelrolle auf: einerseits empiristische Rolle einer Analyse von Machttechnologien, einerseits transzendentale Rolle der selben Analyse von Machttechnologien, die erklären sollen, wie wissenschaftlicher Diskurse überhaupt möglich sind. Das Zusammenzwingen des idealistischen Gedankens der transzendentalen Synthesis mit empiristischer Ontologie ist kein Ausweg aus der Subjektphilosophie: der Machtbegriff ist der Bewusstseinsphilosophie selber entnommen!
I 323
HabermasVsFoucault: er kehrt die Wahrheitsabhängigkeit von Macht kurzerhand in die Machtabhängigkeit von Wahrheit um! Die Macht wird subjektlos. HabermasVsFoucault: niemand entkommt jedoch den begrifflichen Zwängen der Subjektphilosophie schon dadurch, daß er an den Grundbegriffen Umkehrungsoperationen durchführt.
I 324
HabermasVsFoucault: seine Genealogie entpuppt sich genau als jene präsentistische, relativistische und kryptonormative Scheinwissenschaft, die sie nicht sein will! Sie endet in heillosem Subjektivismus.
I 325
HabermasVsFoucault: 1. unfreiwilliger Präsentismus 2. unvermeidlicher Relativismus einer Gegenwartsbezogenen Analyse, die sich selbst nur noch als kontextabhängiges praktisches Unternehmen verstehen kann. 3. willkürliche Parteilichkeit einer Kritik, die ihre normativen Grundlagen nicht ausweisen kann. (Foucault ist umständlich genug, das einzugestehen.
I 326
HabermasVsFoucault: auch der radikale Historist kann Machttechnologien und Herrschaftspraktiken nur im Vergleich miteinander und keineswegs jede einzelne als eine Totalität jeweils aus sich selber erklären.
I 327
HabermasVsFoucault: verfängt sich in genau der Selbstbezüglichkeit, die er bekämpft: die Wahrheitsansprüche werden nicht nur auf die Diskurse, innerhalb deren sie jeweils auftreten, eingeschränkt.
I 328
Auch die Grundannahme seiner Machttheorie ist selbst bzgl., sie muß die Geltung Grundlage auch der von ihr inspirierten Forschungen zerstören.
I 330
HabermasVsFoucault: Foucaults Konzept der Macht erlaubt einen solchen privilegierten Begriff der Gegenmacht (z. B. der Arbeiter) nicht. Jede Gegenmacht erweckt sich schon im Horizonte der Macht.
I 336
Er wehrt sich gegen eine naturalistische Metaphysik, die eine Gegenmacht verdinglicht. HabermasVsFoucault: aber deshalb muss er sich eben auch auf die Frage nach den normativen Grundlagen seiner Kritik ebenfalls der Antwort enthalten.
HabermasVsFoucault: undialektisch! Einebnung zweideutiger Phänomene - (Foucault gibt Schwächen früherer Werke zu).
Rorty II 27
HabermasVsDerrida, HabermasVsHeidegger/Rorty: »Subjektphilosophie«: verfehlter metaphysischer Versuch, das Öffentliche und das Private zu kombinieren. Fehler: zu denken, dass Reflexion und Introspektion das leisten könnten, was in Wirklichkeit erst durch die Ausweitung des Diskussionsrahmens und der Teilnehmer bewirkt werden kann.
II 30
Rede/Schrift/RortyVsDerrida: seine komplexe Argumentation läuft letztlich doch auf eine Stärkung der Schrift auf Kosten der Rede hinaus.
II 32
Sprache/Kommunikation/HabermasVsDerrida: Derrida verleugnet sowohl die Existenz eines »eigensinnig strukturierten Bereichs der kommunikativen Alltagspraxis« als auch eines »autonomen Bereichs der Fiktion«. Weil er beides verleugnet, kann er beliebige Diskurse nach dem Muster der poetischen Sprache analysieren. So braucht er Sprache nicht zu determinieren.
II 33
RortyVsHabermas: Derrida ist weder genötigt noch gewillt, »Sprache überhaupt« durch irgend etwas »determiniert« sein zu lassen. Derrida könnte mit Habermas uneingeschränkt darin übereinkommen, dass sich »die welterschließende Kraft der interpretierenden Sprache ihrerseits bewähren muss«, bevor sich Metaphern literarisch einbürgern und zu sozial nützlichen Werkzeugen werden. RortyVsHabermas: er scheint vorauszusetzen, man müsse zunächst X als Sonderfall von Y nachweisen, um X als Y zu behandeln. Als ob man nicht einfach X als Y behandeln könnte, um zu sehen, was passiert!
Dekonstruktion/Rorty: Sprache ist etwas, dass aus eigener Kraft wirksam werden, außer Kontrolle geraten, sich in den Rücken fallen kann, usw..
II 35
RortyVsDekonstruktion: nichts spricht dafür, dass die Sprache dies alles kann, außer dem Versuch, Derrida zu einem riesengroßen Mann mit einem riesengroßen Thema zu machen. Das Ergebnis einer solchen Lektüre ist nicht das Erfassen von Gehalten, sondern das Platzieren von Texten in Kontexten, das Ineinanderweben von Teilen verschiedener Bücher. Das Ergebnis ist ein Verschwimmen der Gattungsgrenzen. Das heißt aber nicht, dass Gattungen nicht »wirklich« seien. Das Verweben von Fäden ist etwas anderes, als die Annahme, die Philosophie habe »bewiesen« dass Farben wirklich »unbestimmt und ambivalent« seien.
Habermas/Rorty: fragt, weshalb Heidegger und Derrida noch jene »starken« Begriffe von Theorie, Wahrheit und System verfechten, die doch seit mehr als 150 Jahren der Vergangenheit angehören.
II 36
Gerechtigkeit/Rawls These: das »Rechte« hat Vorrang vor dem »Guten«. Rawls/Rorty: demokratische Gesellschaften müssen sich nicht mit der Frage nach der »menschlichen Natur« oder den »Subjekt« befassen. Solche Themen sind hier privatisiert.
Fundament/Rorty These: es gibt keinen archimedischen Punkt, von dem aus man alles übrige kritisieren kann. Keinen Ruhepunkt außerhalb.
RortyVsHabermas: braucht einen archimedischen Punkt, um Foucault für seinen »Relativismus« zu kritisieren.
Habermas: »die für propositionen und Normen beanspruchte Geltung transzendentaler Räume und Zeiten »tilgt Raum und Zeit««.
HabermasVsDerrida: schließt Interaktion aus.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Prior Vs Frege, G. I 50
Wahrheitswert/PriorVsFrege: Problem: der Begriff "Wahrheitswert" (WW): ist von ihm erfunden worden, aber ursprünglich für mathematische Zusammenhänge. Wert: "größer als 0" zu sein, ist strikt gesprochen nicht der "Wert" einer Funktion für ein gegebenes Argument.
Der Wert für dieses Argument ist nicht eine Eigenschaft einer Zahl (z.B. > 0 zu sein).
Sondern eine Zahl!.
Der Wert einer Funktion ist verschieden für verschiedene Argumente und ist nicht die ganze Kollektion (Frege: Wertverlauf!) von Werten.
Frege: Sätze bezeichnen Gegenstände, die Wahrheit und Falschheit genannt werden. Und zwar in der gleichen Weise wir Zahlennamen (numerals, Zahlwort) und Formeln die Zahlennamen enthalten, Zahlen bezeichnen.
Welche Zahl von einem gegebenen Funktionsausdruck bezeichnet wird, hängt davon ab, welche Zahl von dem Argumentausdruck bezeichnet wird, und von nichts anderem.
Prior: wenn die Analogie halten soll, muss, ob Wahrheit oder Falschheit bezeichnet wird, davon abhängen, was von dem Argumentsatz ((s) dem zitierten Glauben) bezeichnet wird, und von nichts sonst. ((s) Also müsste immer geglaubt werden, dass Gras grün ist, einfach, weil es wahr ist - absurd.)
Prior: Bsp dass es nicht der Fall ist, dass Gras pink ist, so wie 2 - 1 > 0 ist, (und auch andere Dinge, wie z.B. sein eigenes Quadrat ist!) das soll nach Frege nicht bloß "wahr" sein, sondern "das Wahre".
Das soll der Tatsache entsprechen, dass 2 - 1 nicht nur "> 0" ist sondern die Zahl 1!
I 51
Und das es nicht der Fall ist dass Gras pink ist ist "das Wahre" (Wahrheit) genau deshalb, weil dass Gras pink ist "das Falsche" ist. Analogie: "das Falsche" wie: (1+1) 1 ist die Zahl 1 genau weil 1+1 die Zahl 2 ist weil dass Gras pink ist ist das Falsche genau wie (3-1) 1 die Zahl 1 ist, weil 3-1 die Zahl 2 ist.
Es gibt nicht verschiedene Wahrheiten. .
PriorVsFrege: alles das folgt, wenn Freges Analogie stimmt. Aber natürlich ist sie falsch.
Wahrheit und Falschheit sind mehr wie Eigenschaften von dem, was Sätze bezeichnen. Das wollte Frege vermeiden.
Aber wir haben oben gesagt, dass Sätze nichts bezeichnen.
propositionen/Prior: haben nur Pickwicksche Bedeutung! (WittgensteinVsBroad: (Wittgenstein II 94): Es gibt nicht eine "besondere" Bedeutung neben der "gewöhnlichen" Bedeutung.)
Prior: aber wir Wissen genug, um zu sehen, dass das harmlos ist.
Wir Wissen, was es heißt, dass 1 > 0 ist, nämlich, da für jedes φund jedes ψ, wenn genau ein Ding φt und kein Ding ψt, dann φ-en mehr Dinge als ψ-en. Das ist eine Definition von "mehr als".
I 51/52
Funktion/Satz/Prior: es ist eine Funktion des Sinnes von "Gras ist pink", durch den Satz "X glaubt, dass Gras pink ist" ausgedrückt zu werden.
Unterscheidung ohne Unterschied/Prior: aber das macht keinen Unterschied!
Dass das nicht der Fall ist, ist genau das, was den Glauben falsch macht. Es gibt kein Ding , das mit "Gras ist pink" bezeichnet wird. (VsFrege: also auch nicht "das Falsche", das hat Frege aber auch nicht so gemeint).
Wahrheitsfunktionen und Glaubensfunktionen sind Funktionen desselben Arguments!
Def proposition/(Gedanken?)/Church: haben die Eigenschaft, "der Begriff von Wahrheit oder Falschheit zu sein".
Gedanken/PriorVsFrege: unter den Funktionen seiner Gedanken haben wir solche, die aufeinander bezogen sind, genau wie die Funktionen des Wahren und des Falschen aufeinander bezogen sind und letzteres können wir als überflüssig weglassen.
Aber den Stein, den wir über Bord geworfen haben, haben die Extensionalisten zu einer Wegmarke gemacht!
PriorVsFrege: Fazit: Sätze bezeichnen überhaupt nichts, und auch nicht "das Wahre" oder "das Falsche".
Extensionalismus/Prior: These: Sätze hätten Wahrheitswerte als ihre "Extension".
I 53
PriorVs: das haben sie genauso wenig, wie Prädikate Klassen als Extension haben. Denn Wahrheitswerte und Klassen sind beides logische Konstruktionen und zwar sehr ähnliche! Und keine "Gegenstände". (PriorVsPlatonismus, Vs Existenz von Klassen und Warheitswerten als Gegenständen).

Namen/Variablen/Prior: es gibt eine Doktrin unter amerikanischen Logikern dass jede gebundene Variable für einen Namen steht. PriorVs: das ist ein zu exzentrisches Kriterium für Namen.
Ontologie/Individuum/Prior: kombiniert in Wirklichkeit die Maxime, dass nur Individuen real sind, mit der Sichtweise, dass der einzige Weg, wie wir Individuen linguistisch zu fassen kriegen ist, sie als Anwendungen von Substantiven zu behandeln.
Und dass ihre Anwendung einzigartig ist, ist etwas, das innerhalb des Systems ausgedrückt werden kann, und zwar nicht mit Russellschen logischen Eigennamen (dies, oder Kennzeichnungen),
I 166
sondern mit Lesniewskis Funktor "e" oder "Das __ ist ein __". Kennzeichnung/Frege: bei ihm ist der Ausdruck " das soundso" selbst ein Individualname (individueller Name, singulärer).
PriorVsFrege: es gibt überhaupt keine individuellen Namen! Stattdessen kommt der Ausdruck als Teil eines längeren Funktors vor, der die Individuation vornimmt.
"Dies"/Oxford/Prior: viele dort sind nicht glücklich über Russellsche logische Eigennamen.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Quine Vs Frege, G. Quine I 425
VsFrege: Tendenz zu Gegenstandsorientierung. Tendenz, Sätze Namen anzugleichen und dann Gegenstände zu setzen, die sie benennen sollen.
Quine I 209
Identität/Aristoteles/Quine. Aristoteles dagegen hat die Dinge richtig gesehen: "was immer von dem einen prädiziert wird, sollte auch von dem anderen prädiziert werden." QuineVsFrege: auch Frege in "Über Sinn und Bedeutung" falsch.
QuineVsKorzybski: nochmalige Verdoppelung: Korzybski "1=1" muss falsch sein, weil linke und rechte Seite der Gleichung räumlich verschieden! (Verwechslung von Zeichen und Gegenstand)
"a =b": Wenn man sagt, a=b ist nicht identisch, denn der erste Buchstabe des Alphabets kann nicht der zweite sein: Verwechslung von Zeichen und Gegenstand.
Gleichung/Quine: die meisten Mathematiker würden Gleichungen gerne so ansehen, als setzten sie Zahlen zueinander in Beziehung, die irgendwie gleich aber doch auch verschieden sind. Whitehead hat diese Ansicht einmal verteidigt: 2+3 und 3+2 seien nicht identisch, die unterschiedliche Reihenfolge führe zu unterschiedlichen Gedankenprozessen.(QuineVs) .
I 264
nach Russell "propositionale Einstellungen": glaubt, sagt, bemüht sich, dass, macht geltend, ist überrascht, befürchtet, wünscht, usw...
I 265
Propositionale Einstellungen schaffen opake Kontexte, in die nicht hineinquantifiziert werden darf. (>) Man darf hier nicht einen sing Term durch einen gleichbezeichnenden Term ersetzen, ohne den Wahrheitswert in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch nicht einen allgemeiner Term durch einen gleichumfassenden. Auch Querverweise aus opaken Kontexten heraus sind verboten.
I 266
Frege: in einer Konstruktion mit einer propositionalen Einstellung darf ein Satz oder Terminus keine Wahrheitswerte, keine Klasse und kein Individuum bezeichnen, sondern funktioniert als "Name eines Gedankens" oder Name einer Eigenschaft oder eines "Individuenbegriffs". QuineVsFrege: ich lasse mich auf keinen dieser Schritte ein. Die Störung der Ersetzbarkeit verbiete ich nicht, sondern sehe darin nur einen Anhaltspunkt für eine nichtbezeichnende Funktion.

II 201
Frege betonte den "ungesättigten" Charakter der Prädikate und Funktionen: sie müssen durch Argumente ergänzt werden. (Bedenken gegen verfrühte Vergegenständlichung von Klassen oder Eigenschaften). QuineVsFrege: Frege hat nicht erkannt, dass man allg Term schematisieren kann, ohne dass man Klassen oder Eigenschaften reifiziert. Damals war die Unterscheidung zwischen Schemabuchstaben und quantifizierbaren Variablen noch unklar.
II 202
"so dass" ist ontologisch harmlos. Trotz der traurigen Geschichte der Verwechslung von allgemeinen Termini und Klassennamen, schlage ich vor, die Schreibweise für den harmlosen Relativsatz aus der Mengenlehre zu nehmen und zu schreiben:
"{x:Fx} und "ε" für die harmlose Kopula "ist ein". (Enthaltensein)
(Also die Umkehrung von "so dass").
Dann bestreiten wir einfach, damit auf Klassen Bezug zu nehmen!
Eigenschaften specken wir ab, sie werden wegen der wohlbekannten Vorteile der Extensionalität zu Klassen.
Die Quantifikation über Klassen begann mit einer Verwechslung des Allgemeinen mit dem Singulären.
II 203
Man erkannte später, dass nicht jedem allg Term seine Klasse zukommen könne, wegen der Paradoxien. Die Relativsätze (geschrieben als Terminusabstrakta "{x:Fx}") oder so dass Sätze konnten auch weiterhin in der Eigenschaft allgemeiner Termini ohne Einschränkung weiter fungieren, doch einigen von ihnen konnte man nicht gestatten, als Klassennamen eine Doppelfunktion auszuüben, während andere das konnten. Entscheidend ist, welche Mengenlehre man übernehmen will. Bei der Spezialisierung eines quantifizierten Ausdrucks darf eine Variable nicht durch ein Abstraktum wie "{x:Fx}" ersetzt werden. Ein solcher Schritt würde eine Prämisse der Form (1) voraussetzen, und das wäre eine höhere Form der Logik, nämlich Mengenlehre:
(1) (Ey)(y ={x:Fx})
Diese Prämisse sagt uns, dass es eine solche Klasse gibt. Und an diesem Punkt geht die Mathematik über die Logik hinaus!
III 98
Term/Terminologie/Quine: "Termini" hier als allgemeine absolute Termini, in Teil III einstellige Prädikate.
III 99
Termini sind niemals Sätze. Term: ist neu in Teil II, weil wir erst hier beginnen, Sätze zu zerlegen.

Zutreffen: Termini treffen zu.
Kentaur/Einhorn/Quine: "Kentaur" trifft auf jeden Kentauren zu und sonst gar nichts, also auf gar nichts, da es keine Kentauren gibt.
III 100
Zutreffen/Quine: Problem: "böse" trifft nicht auf die Qualität der Bosheit zu und auch nicht auf die Klasse der bösen Menschen, sondern nur auf jeden einzelnen bösen Menschen.
Term/Extension/Quine: Termini haben Extensionen, aber ein Term ist nicht die Bezeichnung seiner Extension.
QuineVsFrege: ein Satz ist nicht die Bezeichnung seines Wahrheitswertes (WW). ((s) Frege: "bedeutet" - nicht "bezeichnet").
Quine: Vorteil: dann müssen wir keine abstrakten Klassen annehmen.

VII (f) 108
Variablen/Quine: "F" usw.: nicht bindbar! Sie sind nur Scheinprädikate, Leerstellen im Satzdiagramm. "p", "q", usw.: stehen für ganze Aussagen, sie werden manchmal so angesehen, als brauchten sie Entitäten, deren Namen diese Aussagen sind.
proposition: diese Entitäten werden manchmal propositionen genannt. Das sind eher hypothetische abstrakte Entitäten.
VII (f) 109
Frege: alternativ: seine Aussagen benennen immer die eine oder die andere von genau zwei Entitäten: "das Wahre" oder "das Falsche". Die Wahrheitswerte. (Frege: Aussagen: Namen von WW.) Quine pro Frege: besser geeignet, um das Ununterscheidbare zu unterscheiden. (s.o.: Maxime, WW ununterscheidbar im propositionalen Kalkül (s.o. VII (d) 71).
propositionen/Quine: wenn sie notwendig sind, sollten sie besser als Namen von Aussagen angesehene werden.
Alltagssprache/Quine: am besten kehren wir zur Alltagssprache zurück:
Namen sind eine Art von Ausdruck und Aussagen eine andere!
QuineVsFrege: Sätze (Aussagen) müssen nicht als Namen angesehen werden und
"p", "q" nicht als Variablen, die Entitäten als durch Aussagen benannte Entitäten als Werte annehmen.
Grund: "p", "q" usw. sind keine gebundenen Variablen! Bsp "[(p > q) . ~p] > ~p" ist kein Satz, sondern ein Schema.
"p", "q", usw.: überhaupt keine Variablen in dem Sinne, dass sie Werte annehmen könnten! (VII (f) 111)

VII (f) 115
Namen/QuineVsFrege: es gibt keinen Grund, Aussagen als Namen von Wahrheitswerten oder überhaupt als Namen zu behandeln.
IX 216
Induktion/Fregesche Zahlen: diese sind anders als die von Zermelo und von von Neumann gegen den Ärger mit der Induktion gefeit (zumindest in der TT), und mit ihnen müssen wir sowieso in NF arbeiten. New Foundations/NF: ist aber wesentlich eine Abschaffung der TT!
Problem: die Abschaffung der TT lädt einige unstratifizierte Formeln ein. Damit kann der Ärger mit der Induktion wieder auftreten.
NFVsFrege: ist andererseits befreit von dem Ärger mit der Endlichkeit, den die Fregesche Arithmetik in der TT berührte. Dort wurde ein UA gebraucht, um die Eindeutigkeit der Subtraktion zu gewährleisten. (Sonderzeichen)
Subtraktion/NF: hier gibt es kein Problem der Uneindeutigkeit, denn NF hat unendliche Klassen - vor allem ϑ - ohne ad hoc-Forderungen.

Ad 173 Anmerkung 18:
Sätze/QuineVsFrege/Lauener: benennen nicht! Daher können von ihnen keine Namen (durch Anführungszeichen) gebildet werden.
XI 55
QuineVsFrege/Existenzgeneralisierung/Modallogik/notwendig/Lauener: Lösung/FregeVsQuine: das ist ein Fehlschluss, weil in ungeraden Kontexten eine Verschiebung zwischen Bedeutung und Sinn stattfindet. Hier referieren Namen nicht auf ihren Gegenstand, sondern ihren normalen Sinn. Das Substitutionsprinzip bleibt nämlich gültig, wenn wir für „)“ einen synonymen Ausdruck einsetzen.
QuineVsFrege: 1. wir Wissen nicht, wann Namen gleichbedeutend sind. (Synonymie).
2. in Formeln wie Bsp „(9>7) u N(9>7)“ kommt „9“ sowohl innerhalb als auch außerhalb des MO vor. So dass durch existentielle Generalisierung
(Ex)((9>7) u N(9>7))
herauskommt und das ist unverständlich. Denn die Variable x kann in der Matrix nicht beide Male für das gleiche Ding stehen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Searle Vs Frege, G. II 285
Indexwörter/ich/SearleVsFrege: das wenige, was Frege über Indexikalität sagt, ist falsch und mit seiner Theorie unverträglich. Über »ich« sagt er, dieses fordert einen öffentlichen und einem privaten Sinn. »Gestern« und »heute«: wenn wir heute dieselbe Proposition ausdrücken wollen, dann müssen wir das Wort »gestern« verwenden. Er akzeptiert also anscheinend eine de re-Theorie indexikalischer Propositionen.
II 286
Frege bemerkt nicht die Selbstbezüglichkeit dieser Ausdrücke. ( Anders als >Morgenstern/Abendstern). Der Gedanke, dass Ausdrücke einen Sinn haben, der sich nicht mitteilen lässt, ist zutiefst anti-Fregesch!
Sinn ist öffentlich zugänglich. Dafür wurde der Begriff eingeführt.

II 301
Die deskriptivistische Theorie war gegen die drei traditionellen Auffassungen gerichtet: VsMill, VsFrege, VsTraditionelle Logik. 1. Mill: Namen gar keine Konnotation, sondern nur Denotation.
2. Frege: Bedeutung eines Namens wird durch einzelne, mit ihm verbundene Kennzeichnung erfasst.
3. Logiklehrbücher: die Bedeutung des Namens »N« ist einfach »heißt N«.(Regress).
Searle: Nr 1 verweigert die Antwort, Nr. 3 bringt unendlichen Regress.
II 303
Namen/Frege/Searle: seine Theorie ist die verheißungsvollste, ich habe sie weiterentwickelt. Bei einem Eigennamen muss es immer irgend einen intentionalen Gehalt geben. SearleVsFrege. Schwachpunkt: der semantischer Gehalt muss immer in Worte gefasst sein.

II 228
Identität/Tatsache/Aussage/Searle: die Identität der Tatsache hängt davon ab, dass die spezifischen Eigenschaften der Tatsache dieselben sind, wie die, die von der korrespondierenden Aussage genannt werden.
III 229
Tatsachen/Searle: sind nicht dasselbe wie wahre Aussagen. (SearleVsFrege). 1. Tatsachen haben eine kausale Funktion, wahre Aussagen nicht.
2. die Relation einer Tatsache zur Aussage ist ein mehrdeutig, dieselbe Tatsache kann durch verschiedene Aussagen formuliert werden.
Zitattilgung/Searle: die Analyse einer Tatsache, wie der, dass Bsp dieses Objekt rot ist, erfordert mehr als Zitattilgung.

V 116
SearleVsFrege: falsch: dass die Wendung „dass“ etwas einleitet, das als „Name eines Satzes“ zu gelten habe (praktisch alle Nebensätze). (Auch SearleVsTarski).
V 117
Regress/Anführungszeichen/Searle: wenn „Sokrates“ der Name von Sokrates ist, dann kann ich nur darüber reden, d. h. den erwähnten, wenn ich ihn wiederum in Anführungszeichen setze: „“Sokrates““. Hierüber kann ich wiederum nur in Anführungszeichen reden: „““Sokrates“““. – „xxx“ ist nicht Name eines Wortes! Es ist kein Verweis! Das Wort verweist weder auf etwas anderes noch auf sich selbst.
Bsp ein Ornithologe: "der Laut, den der kalifornische Eichelhäher aus stößt ist....“. Was den Satz vervollständigte, wäre ein Laut, nicht der Eigenname des Lautes!

V 144
SearleVsFrege: versäumte die Unterscheidung zwischen dem Sinn eines hinweisenden Ausdrucks und der durch seine Äußerung vermittelten Proposition!
V 152
Prädikat/SearleVsFrege: er versuchte zwei philosophische Standpunkte zu vereinigen, die grundsätzlich unvereinbar sind. Er möchte a) die Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung auf Prädikate ausdehnen (dass Prädikate eine Bedeutung, einen Gegenstand haben) und gleichzeitig
b) den funktionellen Unterschied zwischen hinweisenden und prädikativen Ausdrücken erklären.
Warum vertritt Frege den Standpunkt a) - d.h. warum sagt er, Prädikate hätten eine Bedeutung? Grund: seine Theorie der Arithmetik: die Notwendigkeit der Quantifikation von Eigenschaften. (>Logik 2. Stufe).

V 155
Begriff/Frege: mittels Gebrauch eines grammatischen Prädikats eine Eigenschaft zuschreiben. SearleVsFrege: Widerspruch: einmal Begriff = Eigenschaft (a) einmal Funktion der Zuschreibung einer Eigenschaft (b).
Eigenschaften/SearleVsFrege: Eigenschaften sind nicht wesentlich prädikativ: man kann genauso gut durch singuläre Nominalausdrücke auf sie hinweisen.
V 156
Lösung/Searle: wenn man nicht mehr darauf besteht, Prädikatausdrücke müssten hinweisend sein, löst sich alles auf. Prädikatausdrücke bedeuten nicht Eigenschaften! Sie schreiben eine Eigenschaft zu!
V 172
Zusammenfassung: 1. Frege: hat recht: es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der Funktion eines hinweisenden Ausdrucks und eines Prädikatausdrucks.
V 173
2. VsFrege: seine Darstellung ist widersprüchlich, wenn er versucht zu zeigen, dass ein Prädikatausdruck auch hinweisend ist. 3. Durch die Aufgabe dieser Behauptung ist Freges Darstellung der Arithmetik (hier braucht er Quantifikation von Eigenschaften) nicht in Frage gestellt. Die Aufgabe der Behauptung ist nicht ein Abstreiten von Universalien.
4. Es gibt zumindest eine Interpretation, der gemäß Universalien existieren.
5. Es gibt keine Klasse von irreduziblen Existenzvoraussetzungen.

V 256
Namen/Deskriptive Stützen/Searle: Bsp Everest = Tschomolungma: die deskriptiven Stützen beider Namen betreffen denselben Gegenstand. Namen/SearleVsFrege: Fehler: dass Eigennamen genauso fest und eindeutig wie bestimmte Kennzeichnungen seien.
Schuld ist sein berühmtes Bsp Morgenstern/Abendstern.
Sie sind keine Paradigmen für Eigennamen, sie liegen vielmehr auf der Grenze zwischen bestimmten Kennzeichnungen und Namen.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Hintikka Vs Frege, G. Cresswell I 148
Kompositionalität/Cresswell: es ist seit langem bekannt, daß sie auf der Oberflächenstruktur fehlschlägt. (Cresswell 1973, S 77). HintikkaVsKompositionalität/HintikkaVsFrege: H. sagt, daß sie einfach falsch ist. Damit ignoriert er die Tiefenstruktur. Und tatsächlich kann man den Unterschied der zwei Lesarten von (39) (Jeder liebt jemand) spieltheoretisch als Wechsel der Reihenfolge in der Wahl von Individuen auffassen. Dann könnte man sagen, daß das einzige sprachliche Objekt die Oberflächenstruktur ist.
CresswellVsHintikka: aber wenn es darum geht, sind seine Beobachtungen nicht neu. Kompositionalität/Cresswell: schlägt fehl, wenn wir sagen, daß die zwei Lesarten von der Reihenfolge abhängt, in der wir zuerst "und" und dann "oder" bearbeiten oder umgekehrt.
Dennoch wird das Frege-Prinzip (= Kompositionalität) dann wiederum auf (44) bzw. (45) anwendbar. So wird es bei Montague behandelt. (s.u. Anhang IV: Spieltheoretische Semantik).
I 149
HintikkaVsKompositionalität/HintikkaVsFrege: schlägt auch bei Quantifikation höherer Stufe fehl. CresswellVsHintikka: das ist ein Irrtum: zunächst ist gar keine Kompositionalität wirksam in der Übersetzung 1. Stufe von Sätzen wie (29).
Aber Autoren,die Entitäten höherer Ordnung gebrauchen (Montague und Cresswell) sehen sich nicht als Leugner des Frege-Prinzips. Das scheint Hintikka (1982, S 231 anzuerkennen).
I 161.
"ist"/Frege/Russell: mehrdeutig in der Alltagssprache. HintikkaVsFrege/KulasVsFrege: (1983): stimmt nicht!
Cresswell: dito, bloß ist die "normale Semantik" sowieso nicht auf Frege-Russell verpflichtet.

Hintikka II 45
(A) Wissen/Wissensobjekte/Frege/Hintikka: ihm ging es darum, welche Objekte wir annehmen müssen, um das logische Verhalten der Sprache zu verstehen, wenn es um Wissen geht.
Lösung/Frege/Hintikka: (s.u.: Freges Wissensobjekte sind die Fregeschen Sinne, reifiziert, >intensionale Objekte).
Hintikka: mir geht es zunächst um die Individuen von denen wir in epistemischen Kontexten reden, erst in zweiter Linie geht es mir darum, ob wir sie „Wissensobjekte“ nennen können.
MöWe-Semantik/HintikkaVsFrege: seinem Ansatz können wir die MöWe-Semantik gegenüberstellen. (Hintikka pro MöWe-Semantik).
II 46
Idee: Anwendung von Wissen führt zur Elimination von MöWe (Alternativen). MöWe/Hintikka: der Ausdruck ist irreführen, weil zu global.
Def Szenario/Hintikka: alles, was mit dem Wissen eines Wissenden kompatibel ist. Wir können sie auch bs Wissenswelten nennen.
Menge aller Möwe/Hintikka: können wir als illegitim bezeichnen. (FN 5).
Wissensobjekt/Hintikka: das können Gegenstände, Personen, Artefakte usw. sein.
Referenz/Frege/Hintikka: Frege geht von einer vollständig referentiellen Sprache aus. d.h. alle unsere Ausdrücke stehen für irgendwelche Entitäten. Diese können als Freges Wissensobjekte genommen werden.
Identität/Substituierbarkeit/SI/Terminologie/Frege/Hintikka: SI sei die These von der Substituierbarkeit der Identität ((s) gilt nur eingeschränkt in intensionalen (opaken) Kontexten).
II 47
(…) Bsp (1) …Ramses wusste dass der Morgenstern = der Morgenstern
Daraus kann man nicht schließen, dass Ramses wusste, dass der Morgenstern = der Abendstern (obwohl MS = AS).
II 48
Kontext/Frege/Hintikka: Frege unterscheiden zwei Arten von Kontext: direkter Kontext/Frege/Hintikka: extensional, transparent
indirekter Kontext/Frege/Hintikka: intensional, opak. Bsp Kontexte mit "glaubt" (Glaubenskontexte). ((s) Terminologie: "ext", "opak" usw. nicht von Frege).
Frege/Hintikka: nach seinem Bild:
(4) Ausdruck > Sinn > Referenz.
((s) D.h. nach Frege bestimmt die Intension die Extension.)
Intensionale Kontexte/Frege/Hintikka: hier ist das Bild modifiziert:
(5) Ausdruck ( > ) Sinn ( > Referenz)
Def systematische Mehrdeutigkeit/Frege/Hintikka: alle unsere Ausdrücke sind systematisch mehrdeutig, d.h. sie referieren auf verschiedene Dinge, je nachdem, ob es sich um direkte (transparente, extensionale) Kontexte handelt oder um indirekte (intensionale, opake).
Fregescher Sinn/Hintikka: Fregesche Sinne sind bei Frege besondere Entitäten, um überhaupt als Referenten in intensionalen Kontexten funktionieren zu können.
Bsp um die Inferenz im obigen Beispiel (MS/AS) wiederherstellen zu können, brauchen wir nicht die
Identität von Morgenstern und Abendstern, sondern die
Identität des Fregeschen Sinns von "Morgenstern" und "Abendstern".
II 49
Pointe: aber Frege reinterpretiert die Identität im Ausdruck MS = AS selbst nicht in dieser Weise. Er kann dies nämlich nicht ausdrücken, denn dort kommt die Identität in einem extensionalen Kontext vor, und später in einem intensionalen Kontext. Identität/Frege/Hintikka: daher kann man nicht sagen, dass Frege unseren normalen Begriff der Identität uminterpretiert.
Problem: es ist nicht einmal klar, ob frege die Identität der Sinne durch einen expliziten Satz ausdrücken kann. Denn in seiner eigenen formalen Sprache (in "Begriffsschrift"(1) und "Grundgesetze2(2)) gibt es keinen Satz, der dies könnte. Das sagt er selbst in "Über Sinn und Bedeutung": auf die Sinne unserer Ausdrücke können wir nur referieren, indem wir das Präfix „der Sinn von“ voranstellen. Aber dies gebraucht er niemals selbst.
(B)
Wissensobjekte/MöWe-Ansatz/HintikkaVsFrege:
Idee: Wissen führt dazu, dass wir einen intentionalen Kontext schaffen der uns zwingt, gewisse Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Diese Nennen wir MöWe.
neu: wir betrachten nicht neue Entitäten (intensionale Entitäten) neben den Referenten, sondern wir betrachten dieselben Referenten in verschiedenen MöWe.
MS/AS/MöWe-Semantik/Hintikka: Lösung: "Morgenstern" und "Abendstern" greifen nun dasselbe Objekt heraus, nämlich den Planeten in der wirklichen Welt.
II 50
(C) MöWe-Semantik/HintikkaVsFrege: hier gibt es keine systematische Mehrdeutigkeit, d.h. die Ausdrücke bedeuten intensional dasselbe wie extensional.
Bsp Zu Wissen, was John weiß heißt, die MöWe zu kennen, die mit seinem Glauben kompatibel sind, und zu Wissen, welche es nicht sind.
II 51
Extraprämisse: dazu muss sicher sein, dass ein Ausdruck in verschiedenen MöWe dasselbe Individuum herausgreift. Kontext: was die relevanten Möwe sind, hängt vom Kontext ab.
Bsp Ramses: hier ist der Fall klar,
Dagegen:
Bsp Herzl wusste, dass Loris ein großer Dichter ist
Zusätzliche Prämisse: Loris = Hofmannsthal.
II 53
Bedeutungsfunktion/MöWe-Semantik/Hintikka: der Unterschied meines Ansatzes zu dem von Frege ist der, dass ich die Probleme lokal betrachte, während Frege sie global betrachtet. Fregescher Sinn/(=Weise des Gegebenseins)Hintikka: muss als definiert für alle möglichen Welten (MöWe) angesehen werden.
Dagegen:
Hintikka: wenn Fregescher Sinn als Bedeutungsfunktion konstruiert wird, muss er in meinem Ansatz nur als für die relevanten Alternativen definiert angesehen werden.
Frege: gebraucht eben implizit den Begriff der Identität der Sinne. Und als Bedeutungsfunktion ist die Identität nur gegeben, wenn die mathematische Funktion für alle relevanten Argumente gilt.
Totalität/Hintikka: dieser Begriff der Gesamtheit aller logisch möglichen MöWe ist nun höchst zweifelhaft.
Lösung/Hintikka: gerade die MöWe-Semantik hilft, auf die Gesamtheit aller Möwe zu verzichten. ((s) Und nur die relevanten Alternativen, festgelegt durch den Kontext, zu betrachten).
Fregescher Sinn/Hintikka: wurde quasi als ein Objekt konstruiert (Einstellungsobjekt, propositionales Objekt Gedankenobjekt, Glaubensobjekt) Und zwar, weil sie als Entitäten in der wirklichen Welt (WiWe) angenommen wurden, wie abstrakt auch immer.
II 54
Bedeutungsfunktion/BF/HintikkaVsFrege/Hintikka: anders als die Fregeschen Sinne sind BF weder hier noch sonstwo. Problem/Hintikka: Frege war in Versuchung, seine „Sinne“ zu reifizieren.
Wissensobjekt/Gedankenobjekt/Frege/Hintikka: Frege hat das Problem, anders als z.B. Quine nie berücksichtigt.
Existentielle Generalisierung/EG/Hintikka: berechtigt uns, von einem Satz S(b) mit einem sing Term "b" zur Existenzaussage (Ex) S(x) überzugehen.
Dies schlägt fehl in intensionalen (epistemischen) Kontexten.
Übergang von "any" zu "some".
Bsp epistemischer Kontext:
(10) (Prämisse) George IV wußte, dass (w = w)
(11) (versuchsweise Konklusion) (Ex) George IV wußte dass (w = x)
II 55
Problem: der Übergang von (10) zu (11) schlägt fehl, weil (11) die Stärke von (12) hat (12) George IV wußte, wer w ist.
EG/Fehlschlagen/Lösung/Frege/Hintikka: nahm an, dass wir es in intensionalen (opaken) Kontexten mit Ideen von Referenten zu tun haben.
HintikkaVsFrege: Problem: dann würde (11) auf jeden Fall aus (10) folgen ((s) Und das ist gerade nicht gewünscht). Denn man müsste annehmen, dass es auf jeden Fall irgendeinen Sinn gibt, unter dem George IV sich ein Individuum w vorstellt.
Problem: "w" greift in verschiedenen MöWe verschiedene Individuen heraus.
II 56
MöWe-Semantik/Lösung/Hintikka: Bsp Angenommen, (13) George weiß, dass S(w)
zu
(14) (Ex) George weiß, dass S(x)
wobei S(w) keine Ausdrücke enthält, die opake Kontexte schaffen.
Dann brauchen wir eine zusätzliche Bedingung
(15) (Ex) in allen relevanten MöWe (w = x)
Das ist aber kein wohlgeformter Ausdruck in unserer Notation. Wir müssen sagen, was die relevanten MöWe sind.
Def relevante Möwe/Hintikka: sind alle die, die kompatibel sind mit dem Wissen von George.
Damit ist (15) gleichbedeutend mit
(16) (Ex) George weiß, dass (w = x).
Dies ist die zusätzliche Prämisse. D.h. George weiß, wer w ist. (Wissen-dass, Wissen-wer, Wissen-was).
Wissen-was/logische Form/Hintikka/(s): entspricht "weiß, dass (x = y)" ((s) >Einerklasse, Einermenge).
Bsp Wissen, dass „soundso es getan hat“ hilft nicht zu Wissen, wer es war, außer man weiß, wer soundso ist. ((s) d.h. aber, dass man y kennt!
Lösung/Hintikka/(s): die Menge der mit dem Wissen kompatiblen MöWe)
II 57
Bedeutungsfunktion/MöWe-Semantik/Hintikka: um hier eine Lösung zu sein, muss die Bedeutungsfunktion (s.o.) eine konstante Funktion sein, d.h. sie muss in alle Möwe dieselben Individuen herausgreifen. Frege/Identität/opaker Kontext/Hintikka: Frege hatte es mit dem Fehlschlagen der SI (Substituierbarkeit bei Identität) ((s) d.h. dass die Individuen vielleicht einen anderen Namen haben) zu tun, nicht mit dem Fehlschlagen der EG (existentielle Generalisierung). ((s) D.h. dass die Individuen vielleicht nicht existieren).
Hintikka: daher brauchen wir verschiedene zusätzliche Prämissen.
MöWe-Semantik:
SI: hier brauchen wir für SI nur die Annahme, dass wir die Referenten zweier verschiedener Terme in jeder MöWe vergleichen können.
EG: hier müssen wir die Referenz ein und desselben Terms in alle MöWe vergleichen.
Frege/Hintikka: nun scheint es, da man Frege noch auf eine andere Weise verteidigen könnte: nämlich, dass wir nun über Weltlinien (als Entitäten) quantifizieren. ((s) Das würde Freges Platonismus entgegenkommen.)
II 58
Weltlinien/Hintikka: sind also irgendwie "real"! Sind sie also nicht irgendwie wie die "Fregeschen Sinne"? HintikkaVs: es geht gar nicht um einen Kontrast zwischen weltgebunden Individuen und Weltlinien als Individuen.
Weltlinien/Hintikka: wir sollten aber gar nicht sagen, dass Weltlinien etwas sind, was "weder hier noch dort" ist. Weltlinien zu gebrauchen heißt nicht, die zu reifizieren.
Lösung/Hintikka: wir brauchen Weltlinien, weil es ohne sie nicht einmal Sinn machen würde überhaupt zu fragen, ob ein Bewohner einer Möwe derselbe ist, wie der einer anderen Möwe ((s) >Querwelteinidentität).
II 59
Weltlinie/Hintikka: gebrauchen wir anstelle von Freges "Weise der Gegebenheit". HintikkaVsFrege: sein Fehler war es, die "Gegebenheitsweisen" zu reifizieren als "Sinn". Sie sind nicht etwas, das in der aktualen Welt (WiWe) existiert.
Quantifikation/Hintikka: daher müssen wir in diesem Zusammenhang auch gar nicht fragen "worüber wir quantifizieren".
II 109
Frege-Prinzip/FP/Kompositionalität/Hintikka: wenn wir von außen nach innen vorgehen, können wir uns erlauben, dass das FP verletzt wird. (D.h. dass die semantische Rolle der Konstituenten im Innern kontextabhängig sind).
II 110
HintikkaVsFrege/HintikkaVsKompositionalität: These: Bedeutungen (meaning entities) sollten nicht Schritt für Schritt aus einfacheren im Tandem mit syntaktischen Regeln hergestellt werden. Sie sollten stattdessen, zumindest in einigen Fällen, als Regeln der semantischen Analyse verstanden werden.

1. G. Frege, Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens, Halle 1879, Neudruck in: Ders. Begriffsschrift und andere Aufsätze, hrsg. v. J. Agnelli, Hildesheim 1964
2. Gottlob Frege [1893–1903]: Grundgesetze der Arithmetik. Jena: Hermann Pohle

Wittgenstein I 71
Def Existenz/Wittgenstein: Prädikat höherer Ordnung und wird nur durch den Existenzquantor artikuliert. (Frege dito).
I 72
Hintikka: viele Philosophen meinen, dass das nur eine technische Umsetzung der älteren Idee sei, dass die Existenz kein Prädikat sei. HintikkaVsFrege: die Unausdrückbarkeit der Einzelexistenz bei Frege ist aber einer der schwächsten Punkte. Man kann auf einer rein logische Ebene auch ohne die Fregesche Voraussetzung auskommen.
HintikkaVsFrege: Widerspruch bei Frege: verstößt gegen den Grundsatz, die Existenz ausschließlich durch den Quantor auszudrücken, denn die These der Unausdrückbarkeit bedeutet, dass durch jede zugelassene Individuenkonstante Existenz-Annahmen in die logische Sprache eingeschleust werden.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960
proposition Wissen Stechow Vs Frege, G. I 29
Einstellung/propositionale Einst/Bedeutungsregel/Stechow: Bsp Caroline weiß, dass Fritz Alla kennt: dafür müssen wir nur annehmen, dass Propositionen Objekte von bestimmten Verben, den Einstellungsverben sind. [[ [VP weiß]]] = die Funktion f, so dass für eine beliebige proposition p gilt: f(p) die
Funktion g ist, so dass für ein beliebiges Individuum x gilt:
g(x) = f(p)(x) = {s | x weiß p in s}
Dabei brauchen wir nicht zu fragen, was es bedeutet, dass jemand eine proposition weiß. Wichtig ist, dass propositionen Gegenstände sind, die gewusst werden können.
VsFrege: eine Semantik, die für Satzbedeutungen nur Wahrheitswerte anwendet, kann diese Verbbedeutung (> Einstellung, >propositionale Einstellung) nicht ausdrücken.

Stechow I 123
Bedeutung/Semantik/Linguistik/Stechow: damit haben wir vier Facetten der sprachlichen Bedeutung: Bedeutung* Intension – Extension – Präsupposition.
Als 5. wird noch der Charakter hinzukommen.
Präsupposition/Frege/Stechow: Ursprungsstelle, Originalstelle, 1892a): Bsp "Kepler starb im Elend" setzt voraus, dass der Name etwas bezeichnet. Aber diese Voraussetzung ist nicht Bestandteil des Gedankens, den der Satz ausdrückt.
bestimmter Artikel/Stechow: Standardwerk dazu: Russell 1905.
Präsupposition/Artikel/RussellVsFrege: Russell schlägt die Existenz und Einzigkeitspräsupposition mit zum Inhalt von "der". D.h. zum Beitrag, den das Wort zu den Wahrheitsbedingungen leistet.
Strawson: pro Russell.
Stechow: pro Frege.
A. von Stechow
I Arnim von Stechow Schritte zur Satzsemantik
www.sfs.uniï·"tuebingen.de/~astechow/Aufsaetze/Schritte.pdf (26.06.2006)
proposition Wissen Field Vs Funktionalismus II 43
Glauben/Funktionalismus/Stalnaker/Lewis/Field: These, daß Glauben ein funktionaler Zustand ist. (Unabhängig von der jeweiligen physischen Realisierung). Pointe: das involviert keine Relation zu einem Satz oder Satz-Analogon in einem System innerer Repräsentationen.
II 44
Stalnaker: Bsp Wesen von anderen Planeten: ... hier betrachten wir sensorische Inputs, und nehmen an, daß sie mit ihrem Überleben korreliert sind. ... Dann manipulieren wir die Umwelt. Glauben/Marsmenschen/Stalnaker: dann würden wir nicht nur Analoga von Glauben und Wünschen zuschreiben, sondern diese selbst. Aber wir müssen keine Sprache annehmen, auch nicht Mentalesisch. (1976,S. 82).
Repräsentation/FieldVsStalnaker: das ermöglicht uns nicht zu entscheiden, ob eine solche funktionale Theorie des Glaubens ein System innerer Repräsentationen erfordert.
1. Wir haben nicht das ganze Verhalten beobachtet.
2. selbst wenn: eine Behauptung über Verhalten ist nicht einfach eine Behauptung über Verhalten, es ist eine Behauptung darüber, wie das Verhalten verursacht wird.
FieldVsStalnaker: wir brauchen Wissen (oder vernünftigen Glauben) darüber, wie Verhalten produziert wird, um zu Wissen (oder zu glauben) daß ein Wesen Glauben hat.
Funktionalismus/innerer Zustand/Field: eine Behauptung über innere Zustände eines Organismus ist eine Behauptung über diese und nicht reduzierbar auf Verhalten.
II 49
funktionale Relation/Field: die funktionale Relation psi ist nicht selbst eine physikalische Relation. FieldVsFunktionalismus: Problem: selbst wenn wir Glauben als funktionale Relation auffassen, löst das nicht Brentanos Problem, denn hier müßten wir zeigen, daß es physikalische Relationen zwischen Personen und propositionen geben könnte.
Das einzige was der Funktionalismus sagt ,ist trivial: daß meine Relation zu propositionen sich von der von Hunden oder von meiner vor 20 Jahren unterscheiden kann.
II 50
Def orthographischer Zufall/orthografischer/Prädikat/einfach/mehrstellig/Glauben/Field: These: man sollte alle verschiedenen Zuschreibungen Bsp „X glaubt Russell war kahl“, Bsp „X glaubt, Russell war kahl oder Schnee ist weiß“ usw. als primitive einstellige Prädikate auffassen. Dann könnten wir alle zwei-stelligen Prädikate wie Bsp „X glaubt dass p“ gänzlich fallenlassen!
orthographischer Zufall: dann wäre die Tatsache, dass der Ausdruck „glaubt dass“ in beiden (angeblich) einstelligen Prädikaten vorkommt, ohne Bedeutung, ein bloßer orthographischer Zufall.
Ebenso die Tatsache, dass beide „Russell war kahl“ enthalten!
FieldVs: das kann man nicht ernst nehmen. Aber angenommen, es wäre ernst, was würde daraus folgen?
FieldVsorthograohischer Zufall: es würde daraus folgen, dass es keine physikalische Relation zwischen Leuten und propositionen geben muß. Denn da wir nicht von einer psychologischen Relation gesprochen haben, ist klar, dass es gar keine Realisation gibt, in der eine physikalische Relation gebraucht würde.
(s) Dann muß es unendlich viele einfache Prädikate geben, die höchst komplizierte Einstellungen wiedergeben.
Field: obwohl der Fehler so krude ist, ist er mir selbst unterlaufen (im ersten Paragraph dieses Abschnitts) als ich versuchte zu begründen, dass der Funktionalismus Repräsentationen überflüssig macht: ich sagte:
„Ein Zustand eines Organismus ist ein Glaubenszustand, dass p, wenn dieser Zustand die richtige (angemessene) Rolle in der Psychologie des Organismus spielt“.
II 51
Vs: damit das Sinn hat, muß der Buchstabe „p“ hier als Abkürzung für einen bestimmten Satz verstanden werden, Bsp „Entweder war Russell kahl oder Schnee ist weiß“. Field: ich sage nicht, dass das sinnlos ist. Aber „angemessene Rolle“ suggeriert, dass wir diesen bestimmten Zustand direkt funktional definieren könnten. Und das suggeriert wiederum, dass die Prozedur, die wir für „Schmerz“ brauchen, auch genauso auf „Russell war kahl oder Schnee ist weiß“ angewendet werden könnte. ((s) Und dass es nur ein orthographischer Zufall ist, dass wir es nicht tun).
Und dass der entsprechende einfache Ausdruck für eine Eigenschaft steht.
Lösung: um den „orthographischen Zufall“ zu vermeiden, sollte man „X glaubt dass p0“ für bestimmte Sätze p0 nicht als funktional definierbar betrachten, in der Weise, wie das für „X hat Schmerzen“ richtig ist. ((s) Als Funktion sollte man nicht einen (allzu) bestimmten Satz annehmen, sondern etwas allgemeineres).
Lösung: es sollte nicht-funktional definiert werden, aus einem relationalen Prädikat „X glaubt dass p“., das funktional definiert wird durch (3).
Pointe: dann brauchen wir physikalische Eigenschaften und Mengen von möglichen Welten.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Searle Vs Gebrauchstheorie III 64
Gebrauchstheorie der Bedeutung/SearleVsGebrauchstheorie: Bsp Es heißt, dass in muslimischen Ländern sich ein Mann von seiner Frau scheiden lassen kann, indem er einfach dreimal sagt "Ich scheide mich von dir" und dabei drei weiße Kieselsteine wirft. Das ist offensichtlich ein abweichender Gebrauch des Wortes im Vergleich zu dem Gebrauch des Wortes in unseren Gesellschaften.
Wer glaubt, dass Bedeutung Gebrauch ist, müsste schließen, dass das Wort "Scheidung" für Muslime eine andere Bedeutung hat als für andere. Aber das ist nicht der Fall!
III 64/65
Lösung/Searle: einer bestehenden Satzform ist eine neue Statusfunktion zugewiesen worden. Die Satzform »ich scheide mich von dir« ändert nicht ihre Bedeutung, wenn eine neue Statusfunktion hinzugefügt wird. Vielmehr wird sie jetzt einfach bei der Schaffung einer neuen institutionellen Tatsache verwendet. (Deklaration). Bsp das gilt nicht für jede institutionelle Tatsache: man kann keinen touchdown (Baseball) machen, einfach indem man sagt, dass man ihn macht.

III 79
Kausalität/Statusfunktion/Searle: Statusfunktionen unterscheiden sich von kausalen Verwendungsfunktionen im Hinblick auf ihre Sprachabhängigkeit: Bsp man kann ohne alle Wörter denken, dass dies ein Schraubenzieher ist, weil man einfach denken kann, dass dies Ding dazu benutzt wird, diese anderen Dinge einzuschrauben, weil man es vielleicht schon oft gesehen hat.
Um ein Objekt als Schraubenzieher zu behandeln und zu gebrauchen, sind keinerlei Wörter logisch notwendig! (>Gebrauch.
Es sind strukturelle Eigenschaften vorhanden, die wahrgenommen werden können ohne das Wörter eingesetzt werden müssen.
Status: hier sind keine physischen Merkmale vorhanden.
V 221
Searle: der Begriff des Gebrauchs ist zu vage. SearleVsGebrauchstheorie:
1. kein Hinweis auf die Unterscheidung zwischen dem Gebrauch eines Wortes und dem Gebrauch eines Satzes!
2. falsche Überzeugung: weil wir unter bestimmten Bedingungen das und das nicht sagen könnten, könnte es unter diesen Bedingungen auch nicht der Fall sein!
V 221/222
Bsp "Unter welchen Bedingungen würden wir sagen, dass er sich an das und das erinnern kann oder die Handlung freiwillig ausgeführt wurde?" Falsch:
1. Was bedeutet W?
2. Wie wird W gebraucht? 3. Wie wird W in einfachen im Präsens indikativ stehenden Aussagesätzen der Form "X ist W" verwendet? (Viel zu speziell!).
4. wie werden solche Sätze verwendet?
V 223
5. Welcher illokutionäre Akt wird so vollzogen? 6. Wann würden wir solche Sätzen sagen?
Die Annahme, dass Antworten auf die fünfte Frage notwendig ebenfalls Antworten auf die erste darstellen, führt zum Sprechakt Fehlschluss. ((s) wie Tugendhat: Bedeutung nicht aus Umständen.)
Zusammenhang mit dem Fehlschluss der Kritik des naturalistischen Fehlschlusses:
V 224
SearleVsGebrauchstheorie: „Gebrauch“ ist zu vage um zwischen den Wahrheitsbedingungen der ausgedrückten Proposition und den Wahrheitsbedingungen der illokutionären Rolle der Äußerung zu unterscheiden.
V 229
SearleVsGebrauchstheorie: es besteht ein Unterschied zwischen den Fragen "Was bedeutet es, etwas gut zu nennen?" und "Was ist die Bedeutung von "gut"?"
V 234
SearleVsGebrauchstheorie: Bsp Obszönitäten: der Gebrauch von Obszönitäten unterscheidet sich wesentlich von der der entsprechenden höflichen Synonyme. Bsp "Er ist kein Nigger" ist genauso abwertend wie "Er ist ein Nigger".

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Chisholm Vs Goldman, A. III 194
Wissen/Kausaltheorie/Goldman: (1967, S.357ff) These: wenn S eine kontingente Proposition h weiß, dann hat S eine gerechtfertigte wahre Überzeugung in dem Sinne, daß h mit der Akzeptierung von h kausal verknüpft ist. Das soll aber keine Analyse oder Definition von Wissen sein. ChisholmVsGoldman: es könnte auch keine Definition sein, denn wir Wissen auch nicht- kontingente propositionen, und es kann sein, daß wir nichts über die kausale Verbindung Wissen.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Schiffer Vs Grice, P.H. Avramides I 56
Täuschung/SchifferVsGrice: das Erkennen der Sprecher-Intention durch den Hörer muss zumindest teilweise der Grund für die Reaktion sein – Problem: Unterscheidung primäre Intention: "mit" der etwas geäußert wird – sekundäre: "in" der etwas geäußert wird – primäre Intention, die Reaktion hervorzurufen ist wichtig – sekundär: Bsp "indem er a äußert, meint er b" – primär/(s): "mit a meint er x".
Avramides I 60
VsGrice: Gegen-Beispiel: Bsp Prüfung, Lernen, Erinnerung, Inferenz, Unbedachte Rede, Indifferenz in Bezug auf die Hörer-Reaktion, Anschuldigung – Lösung/Grice: "aktiver Glaube", bzw. Glauben, dass der Sprecher glaubt..“ (= aktivierter Glaube, nicht Abfragen von Lernstoff) - SchifferVs: Problem: Sprecher intendieren oft gar keinen Glauben beim Hörer – Problem: dann ist die Analyse nicht länger hinreichend – Lösung: für echte Kommunikation ist notwendig, daß Glaube nicht verursacht sondern begründet wird.
Schiffer I XIX
Ausdrucks-Bedeutung/intention based semantics/intentionsgestützt/SchifferVsIBS/intention based semantics/intentionsgestützt: setzt nicht nur Kompositionalität und Relationstheorie voraus, sondern setzt auch voraus, dass Verstehen/IBS: These: ist ein inferentieller Prozess (Schlussfolgerungen)
SchifferVs: das ist dubios. Das braucht wiederum propositionales Wissen, das man klarerweise nicht hat! ((s) In Bezug auf oder als „Glaubensobjekte“).
SchifferVsGrice: damit wird das ganze Unternehmen in Verruf gebracht.
Schiffer I 248
Sprecher-Bedeutung/SchifferVsGrice: hängt auch davon ab, dass der Sprecher selbst gewillt ist, sich entsprechend zu beschreiben. Und die komplexen Bedingungen aus (S) sind einfach nicht realistisch. Sie machen jede Äußerung zu einer Falschheit, wenn man im Schema „meinen“ durch "sagen" ersetzt. Paradox der Analyse/Schiffer: rächt sich hier: IBS kann vielleicht sagen was Bedeutung ist, aber damit deckt er niemandes Begriff von Bedeutung auf. Die IBS-Analyse kann ihr Analysandum nicht durch einen dass-Satz über eine propositionale Einstellung ersetzen.
IBS/Schiffer: natürlich geht es um eine Analyse von „S meint dass p“ und nicht um "x glaubt dass S meint, dass p". Dennoch kann das als Hindernis für eine reduktive Analyse gesehen werden.
Bsp "es schneit": ist irreduzibel semantisch.
Pointe: wir können hier letztlich alle Sprecher-Intentionen weglassen! Es ist nicht von Interesse, wenn es nicht hilft, die Basis zu liefern
I 249
Für die semantischen Merkmale der Ausdrücke der natürlichen Sprache. Ausdrucks-Bedeutung/SchifferVsIBS/SchifferVsGrice: die IBS hat viel zu sagen über Sprecher-Bedeutung, aber viel zu wenig (überraschend wenig) über Ausdrucks-Bedeutung. Und das hat seinen Grund, wie wir sehen werden.

Schiffer I 264
Schiffer: These: letztendlich ist es die Weise, wie wir Zeichen und Klänge gebrauchen - nicht-semantisch und nicht-psychologisch beschrieben - die unser semantisches Wissen erklärt (gegeben die begrifflichen Rollen unserer neuronale Begriffe). SchifferVsGrice: Problem: es bleibt dabei, dass wir dieses semantische Wissen nicht in nicht-semantischen Begriffen formulieren können.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989
proposition Wissen Lewis Vs Haecceitismus IV 140
LewisVsHaecceitismus:
Haecceitismus/mögliche Welt/MöWe/VsLewis: Die Haecceitisten finden das Bsp von den zwei Göttern nicht überzeugend: Variante: Bsp 2 Götter bewohnen beide die Welt W, zwei andere Götter bewohnen die Welt V die sie von W darin unterscheidet, dass die beiden die Plätze getauscht haben.
Nun sind der Gott auf dem höchsten Berg in W und der auf dem kältesten Berg in V durch ein einfaches Band vereint, das sie irgendwie zu einem macht (und ebenso für das andere Paar).
Wenn der auf dem Höchsten in W nicht weiß, ob er auf dem Höchsten oder auf dem Kältesten sitzt, dann kann er nicht wirklich Wissen, welches seine Welt ist.
Er kann alles Qualitative Wissen, was es über seine Welt zu Wissen gibt, aber nicht, ob seine Welt W oder V ist!
Wenn er es wüsste, wüsste er jede proposition, die in dieser Welt gültig ist. Aber es scheint, dass er eine proposition nicht weiß: die, die dem Satz entspräche: "Ich sitze auf dem höchsten Berg".
Ich/Haecceitismus: Wenn sein Pronomen "ich" auf beides, ihn und seinen Bruder in haecceitas auf dem Kältesten in V zutrifft, dann ist es in der Tat eine proposition, die in W gültig ist, aber nicht in V!
IV 141
Wenn er also nun doch diese Proposition wüsste, wüsste er dann nicht, dass er auf dem Höchsten sitzt? 2 Götter/LewisVsHaeccetismus: Ich würde ja gerne entdecken, was ich da über die Objekte des Glaubens Wissen sollte und die Haecceitisten sich selbst überlassen. Aber ich kann nicht widerstehen, mich einzumischen: Wenn Sie Haecceitist wären, würde ich ihnen raten, die obige Analyse schnell auszuspucken!
Haecceitismus oder nicht, es gibt eine Art UnWissenheit, die nicht mit irgendeiner Selbstlokalisation im logischen Raum geheilt werden kann!
Bsp Angenommen, die beiden Götter haben die Plätze getauscht und es sei zugestanden, dass der auf dem Höchsten weiß, dass seine Welt W ist und nicht V!
Er sei allWissend in Bezug auf alle propositionen, nicht nur die qualitativen. Hilft das?
Kümmern Sie sich nicht um V, von der er weiß, dass er nicht dort lebt!
Weiß er nun die proposition "Ich bin auf dem höchsten Berg"? Sicher weiß er die! Er weiß alle propositionen, und diese ist eine davon! Weiß er daher, dass er auf dem Höchsten sitzt?
Nein! Denn das folgt daraus nicht! Weil er der auf dem Höchsten ist, drückt sein Satz eine bestimmte proposition aus, die wahr ist in W aber nicht in V, eine, von der er weiß, dass sie wahr ist.
Wäre er der auf dem Kältesten gewesen (was er nach allem, was er weiß, sein könnte), hätte der gleiche Satz eine andere proposition ausgedrückt, eine, die wahr ist in V und falsch in W, eine, von der er wüsste, dass sie falsch ist.
Er wüsste die proposition, die tatsächlich ausgedrückt würde durch "Ich bin auf dem Höchsten" aber das heißt nicht, dass er weiß, ob er auf dem Höchsten ist!

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
proposition Wissen Prior Vs Harrah, D. I 72
Fragen/Logik/Prior: wir unterscheiden: a) Fragen
b) das Fragen
c) Interrogativsatz
d) die Dinge, über die sie sind. Interrogabilia/Mittelalter/Prior: das "Fragliche", "Fraglichkeit", "Gefragtes" usw.? Irgendeine Objektivität? (s.u.). "Objektive Fragen?
Müsste sich wahrscheinlich auf eine Theorie der propositionen stützen.
Fragen/Prior: es ist durchaus sinnvoll zu sagen, dass es Fragen gibt, die niemals gestellt wurden.
Adam von Balsham/Mittelalter/Fragen/Interrogabilia/Logik/Prior: 1. Interrogabilia, und dann 2. enuntiabilia (Äußerungen) untersuchen.
Aristoteles: (de interpretatione): zuerst affirmative und negative Antworten.
Balsham: hatte einen Beweis, dass Interrogabilia in eine Eins zu eins Beziehung zu einem Teil ihrer selbst gesetzt werde konnten.
Fragen/Ontologie/Prior: wir brauchen keine Platoniker in Bezug auf Interrogabilia zu sein und können vermeiden, das, was gefragt wird, als "Satzteil" anzusehen, als ob es Namen wären.
Inhalt/Befehl/Fragen/Prior: wie beim Befehl gibt es auch bei Fragen keine besonderen Merkmale oder etwas "hinter" den Indikativsätzen, was einen besonderen Inhalt ausmachte.
Def Fragen/Harrah,David: These: eine Frage ist einfach eine indikative Äußerung, die in der Disjunktion oder der Menge der möglichen Antworten besteht.
PriorVsHarrah: so weit braucht man nicht zu gehen. (aber pro: s.u.)
Fragen/Prior: wir können Regeln für Äquivalente für Aussagen der Form "Er stellte die Frage Q" und "Er weiß Q" für verschiedenen Typen von Q (Fragen).
Bsp "Er weiß ob 2+2=4"
Das ist äquivalent zu "Entweder er weiß, dass 2+2=4 oder er weiß, dass 2+2 ungleich 4".
Bsp "Er weiß, was 2+2 ist". wird zu:
"Für einige x, er weiß dass 2+2 ist x". (Er weiß bloß, dass sie eine Summe haben).
Fragen/Variablen/Prior: ungestellte Fragen:
Problem: "Für einige p, niemand hat je gefragt , ob p" ist nicht dasselbe wie
"Es gibt Fragen, die nie gestellt wurden".
Denn es gibt andere Arten von Fragen als die von der "Ob Sorte".
Es wäre willkürlich, diese Übersetzung herauszugreifen und nicht
I 74
Bsp "Für einige , es ist nie gefragt worden, für welches x es der Fall ist, dass x t" oder:
"Für einige x, es ist nie gefragt worden, für welches  es der Fall ist, dass x t"
Müssten wir dann Fragen, ob "Fragen der Art A jemals gestellt wurden?
Das ist alltagssprachlich Unsinn.
Die Alternative scheint zu sein, Variablen für Fragen einzuführen für fragende Teilsätze:
Bsp "ob 2+2=4" oder "was 2+2 ist" usw. und dann zu sagen: "Für einige p, es wurde nie gefragt, p". ((s) hier nicht mehr "ob p" oder "was ist p").
Fragenvariablen/Prior: könnte man dann vor jeden möglichen Indikativsatz setzen.
Bsp "Ist es der Fall dass.."(Variable) und damit eine verständliche Frage produzieren.
Befehl/Variable/Prior: bei Befehlen scheint nur eine nicht genau zu definierende Teilmenge dieser Behandlung zugänglich zu sein. Vor allem wegen der Fälle, die die Vergangenheit betreffen oder logische Wahrheiten.
Bsp "Führe herbei (Variable), dass 2+2=4" , Bsp "Führe herbei, dass gestern das Glas auf dem Tisch stand".
Fragen/Befehl/Variable/Prior: unsere Sprache kann auch ausdrücken, dass jemand eine Frage gestellt hat oder einen Befehl gegeben hat. Formalisiert kann man das so:
a) erst den Indikativsatz in eine Frage oder Befehl umwandeln, und dann einen Operator vorstellen.
b) einen Operator direkt an die Frage oder den Befehl koppeln. (Zitat).
In der Alltagssprache geht das nicht ganz so wie in der formalen Logik. Der Satzbau wird umgestellt.
I 75
Für Befehle fanden wir b) gut genug, Fragen: hier werden wir a) brauchen.
Die "Frage Teilsätze" sind natürlich keine Namen von Fragen oder Interrogabilia.

Fragen/Prior: sollen keine "Relation" zwischen einem Fragenden und irgendwelchen Interrogabilia sein.
Das Argument ist kein Name, sondern ein Interrogativsatz.
Wissen/Fragen/Bedeutung/Prior: Problem: 1. es sollte scheinen, dass wenn "ob p" und "was t" verschiedene Komponenten sind, wenn sie
"er fragt __" folgen, genauso wie sie verschieden sein sollten, wenn sie
"er weiß __" folgen.
Denn sie scheinen ja keinen anderen Sinn zu haben, wenn sie in diesem anderen Kontext erscheinen.
Vs: aber dann würde "weiß" für sich funktionieren als besonderer ((s) Operator?), der einen Satz aus einem Namen und einer Frage bildet.
Operator/Prior: (s.o.) wir hatten oben gesehen, dass wir Klammern setzen müssen: nicht
"__ weiß __" sondern
"__ weiß, dass __".
Wissen/Fragen/Prior: dennoch scheint "weiß" keinen unterschiedlichen Sinn zu haben in
a) "Er weiß dass 2+2=4" und
b) er weiß, was 2+2 ist".
Wissen dass/Wissen was/Prior: hat denselben Sinn, aber wenn es jeweils ein anderer Satzbildender Operator sein sollte (wie wir es hier für Fragen annehmen,) dann müsste sich ein unterschiedlicher Sinn ergeben! (PriorVs).
I 76
Lösung/Prior: in "Er weiß was t" und "Er weiß, ob p" ist als etwas verstanden, aber nicht explizit: was gemeint ist:
"Er weiß die Antwort auf die Frage..."
Dabei nehmen wir eine Form an, die aus einem Indikativsatz und eine Teilsatz der Frage besteht. Dann gibt es zwei Formen:
a) "Für einige p, er weiß, dass p"
b) "... dass p die Antwort auf die Frage q ist".
Eine "Logik der Frage" wird u.a. solche These ausarbeiten:
"Für einige y, dass y t ist die Antwort auf die Frage für welches x gilt, dass x t" bzw.
"Entweder, die Antwort auf die Frage ob p ist, dass p oder sie ist, dass nicht p".
Daraus können wir dann die obigen Formen deduzieren. ("Er weiß, was 2+2 ist" usw.)
Fragen/Variablen/Prior: das scheint immer noch nicht einfach und ökonomisch genug zu sein in Bezug auf die inneren Fragesätze und Variablen.
Sicher gibt s eine jetzt besser verstandene Relation zwischen den Formen: "Er fragte ob p" und "Es ist der Fall dass p": das letztere ist Teil des ersteren.
Das kann man auch mit Befehlen machen.
Aber die Relation, die wir wollen, ist keine syntaktische, sondern eine semantische und die kann am besten in einer Metasprache herausgebracht werden:
"Für alle x, wenn x äußert "p?" dann wird er unter normalen Umständen fragen, ob p" usw.
Was uns zunächst daran gehindert hat, das zu benutzen, war die Tatsache, dass
"Es gibt Fragen, die noch nie gestellt wurden" formal nicht dargestellt werden kann als
"Für einige p, niemand hat gefragt, ob p".
Denn das deckt nur den bestimmten Fragen Typ "ob" ab und nicht z.B. "welche sind?" oder "Wer hat meinen Bleistift gestohlen?"
I 77
Vielleicht ist
"Ist es der Fall dass p?" reduzierbar auf "Für welches ?" Wobei "d" irgendwie auf die Operatoren "Es ist der Fall, dass" und "Es ist nicht der Fall, dass" verteilt ist. Aber das ist ein bisschen merkwürdig.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Schlick Vs Hempel, C. I 91
Kontext: Schlick: Das Fundament der Erkenntnis“ (1934) HempelVsSchlick). HempelVsSchlick: dieser sei ein „Metaphysiker und Poet“.
proposition/Realität/HempelVsSchlick: man kann Aussagen nicht mit Tatsachen vergleichen!
SchlickVsHempel: das kann man wohl, ohne Metaphysiker zu sein.
I 92
Bsp ich vergleiche den Satz in meinem Baedeker „Diese Kathedrale hat zwei Türme“ mit der Realität: und zwar ganz einfach, indem ich mir die Kathedrale angucke. Wenn jemand etwas dagegen hat, kann es nur sein, dass er „proposition“ in einem anderen Sinn versteht.
Kohärenztheorie/HempelVsSchlick/HempelVsKorrespondenztheorie: man kann nur propositionen miteinander vergleichen. ((s) Nicht propositionen mit der Realität).
Schlick: wir können unterscheiden zwischen Fällen, wo ein geschriebener, gedruckter oder gesprochener Satz mit einem anderen geschriebenen, gedruckten oder gesprochenen Satz verglichen wird.
Schlick: und das nennen ich den Vergleich einer proposition mit einer Tatsache.
HempelVsSchlick: Aussagen können nur mit anderen Aussagen verglichen werden. ((s) >Kohärenz, >Kohärenztheorie).
SchlickVsHempel: warum? Ich nehme mir die bescheidene Freiheit heraus, alles mit allem vergleichen zu können. Sollten propositionen und Tatsachen zu weit von einander entfernt sein? Zu verschieden? Sollte es eine mysteriöse Eigenschaft von propositionen sein, dass sie mit gar nichts verglichen werden können?
Tatsache/Aussage/Hempel: die Kluft zwischen ihnen ist nur eine metaphysische.
SchlickVsHempel: das kann schon sein, aber wer glaubt denn an eine solche Kluft?
I 93
Def Proposition/Schlick: ist eine Zeichenkette zusammen mit den logischen Regeln für ihren Gebrauch. ((s) Also quasi ein Satz, zusammen mit den Bedeutungsregeln). Satzbedeutung/Schlick: diese Regeln kulminieren in „deiktischen“ Definitionen die die Bedeutung des Satzes ausmachen.
Verifikation/Übereinstimmung/Korrespondenz/SchlickVsHempel: um den Satz zu verifizieren, muss ich dann herausfinden, ob die (Bedeutungs )Regeln befolgt wurden. Warum sollte das unmöglich sein? Bsp ich betrachte die Kathedrale und dann den Satz und stelle fest, dass das Symbol „zwei“ in dem Satz in Zusammenhang mit dem Symbol „Türme“ gebraucht wird und dass ich zu dem gleichen Symbol gelange, wenn die die Regeln des Zählens auf die Türme der Kathedrale anwende.
Kohärenztheorie/Tatsache/proposition/Vergleich/Schlick: manchmal heißt es, dass „in einer logischen Hinsicht“ propositionen nur mit anderen propositionen verglichen werden können. Das kann schon sein, aber ich weiß nicht, was mit einem „Vergleich in einer logischen Hinsicht“ gemeint ist.
Vergleich/HempelVsSchlick: wir können nicht genau sagen, was ein Vergleich von Aussagen und Tatsachen ist,
I 94
weil wir die Struktur von Tatsachen nicht feststellen können. Tatsache/Struktur/SchlickVsHempel: dass man die „Struktur einer Tatsache“ nicht feststellen kann“ erinnert mich an die Metaphysik von „Dingen an sich“. Wenn man die Existenz von Tatsachen nicht leugnet, warum soll man dann die Möglichkeit leugnen, ihre Struktur festzustellen?
Struktur einer Tatsache: Bsp wenn ich die Türme einer Kathedrale zähle, werden ich mit der Struktur eine bestimmten Tatsache bekannt. Wenn man sagen wollte dass es überhaupt sinnlos sein, von „Strukturen von Tatsachen“ zu reden, wäre das bloß eine terminologische Frage. Ein Satz ist auch nicht einfach per se bedeutungsvoll, sondern nur im Zusammenhang mit den Regeln für seinen Gebrauch.
Tatsache/Sätze/Vergleich/VsKorrespondenztheorie/SchlickVsHempel: darum dreht sich der ganze Streit, wenn es unmöglich sein soll Sätze und Tatsachen zu vergleichen, gebraucht Hempel die Wörter einfach in einem anderen Sinn. Die einfachste Weise zu leugnen, dass man sie vergleichen kann wäre zu sagen, dass es einfach keine Tatsachen gibt! (in formaler Redeweise: die Regel für das Wort „Tatsache“ ist so, dass es nicht angewendet werden darf).
Oder vielleicht wird der Vergleich einfach niemals angewendet in den Wissenschaften? Ich denke, das trifft auf rein logische Wissenschaften wie Mathematik zu, aber nicht auf ExperimentalWissenschaften.
I 95
SchlickVsHempel: hier zeigt sich die psychologische Motivation seiner Kritik: es geht um eine Sichtweise, die sich völlig innerhalb der Wissenschaften ansiedelt. Wissenschaft als System von Sätzen (propositions). Diese sollen ein Ersatz für die Realität sein. Dann werden „Protokollsätze“ als Material verwendet, ohne sie einem empirischen Test zu unterwerfen. Wissenschaft/Schlick: aber Wissenschaft ist nicht die Welt! Das Diskursuniversum ist nicht das Universum.
Es ist eine Sache zu fragen, wie ihr ganzes System aufgebaut ist und warum es allgemein als wahr angesehen wird, und eine andere, warum ich selbst sie als wahr ansehe. Das ist eine psychologische Frage. Aber keine der „Kulturabhängigkeit“. Mein Vertrauen auf Wissenschaft und Kollegen besteht darin, dass ich sie vertrauensvoll fand, jedesmal wenn ich ihre Behauptungen überprüfte.
I 96
Def Konstatierung/Schlick: der letzte Schritt im Vergleich zwischen einer Aussage und einer Tatsache. Dem Begriff sollte man aber nicht zu viel Wichtigkeit beimessen.
I 97
Tatsache/Satz/Vergleich/Übereinstimmung/Korrespondenz/HempelVsSchlick: sein Beispiel für den Vergleich ist nicht ganz adäquat. (Bsp „Die Kathedrale hat zwei Türme“). Hempel: ich stimme zu, dass man propositionen als empirische Objekte betrachten kann, die mit jedem anderen empirischen Objekt verglichen werden können. Aber wenn wir das buchstäblich nehmen führt das zu so etwas wie:
I 98
Bsp „Die Proposition enthält mehr Teile, „Wörter“ genannt“ als die Kathedrale Türme hat“. Korrespondenz/SchlickVsHempel: es gibt noch eine andere Art des Vergleichs zwischen Satz und Tatsache: Vergleich der Symbole „zwei“ im Satz und beim Abzählen, indem man die Kathedrale anschaut.
HempelVsSchlick: damit vergleicht er eine proposition im Baedeker mit dem Ergebnis einer Handlung von sich.
Kohärenztheorie/Pointe: dieses Ergebnis der Handlung wird in einer zweiten proposition festgestellt. Und diese beiden werden verglichen! Das ist es, was ich mit „in logischer Hinsicht“ meinte.
Überprüfung/Verifikation/Kohärenztheorie/HempelVsSchlick: es geht darum, ob die Sätze sich widersprechen. Das geht sogar, ohne die Bedeutungen der Sätze zu kennen! (>Carnap: „Die logische Syntax der Sprache“, „Philosophie und logische Syntax“). Bsp die zwei obigen propositionen enthalten beide ein Symbol, das wie „zwei“ geformt ist.

Schlick I
Moritz Schlick
"Facts and Propositions" Analysis 2 (1935) pp. 65-70
In
Theories of Truth, Paul Horwich 1994

Schlick II
M. Schlick
General Theory of Knowledge 1985
proposition Wissen Quine Vs Hintikka, J. I 73
Possibilia/Hintikka: These: die Rede über menschliche Erfahrung macht die Annahme von Possibilia notwendig. (Unverwirklichte Möglichkeiten). HintikkaVsQuine. Intentionalität/Husserl/Hintikka: nach Husserl ist das Wesentliche des menschlichen Denkens in einer Beziehung zu unverwirklichten Möglichkeiten.
Possibilia/Hintikka: wir brauchen sie, um mit logisch inkompatiblen Entitäten gleichen logischen Typs umzugehen.
MöWe-Semantik/Hintikka: ist die entsprechende Modelltheorie.
I 137
QuineVsModallogik: Problem der Querwelteinidentifikation. Querwelteinidentifikation/cross-identification/Quine/(s): Problem der Identitätsbedingungen. Wenn keine Identitätsbedingungen (IB) gegeben sind, ist die Frage sinnlos, ob ein Individuum „dasselbe wie“ eins in einer anderen Möwe ist.
HintikkaVsQuine: mein modifizierter Ansatz geht über die Reichweite von Quines Kritik hinaus.
Weltlinien/Hintikka: werden von uns fixiert, nicht von Gott. Dennoch sind sie nicht willkürlich. Ihre Begrenzungen sind durch Kontinuität von Raum und Zeit, Erinnerung, Lokalisierung usw. gegeben.
I 138
Es kann sogar sein, dass unsere Präsuppositionen sich als falsch herausstellen. Daher kann es keine Menge von Weltlinien geben, die alle MöWe umfassen, die wir in der alethischen Modallogik brauchen. Modallogik/Quantifikation/Quine/Hintikka: eine realistische Interpretation der quantifizierten alethischen ML ist unmöglich. Aber aus Gründen die tiefer gehen als Quine angenommen hat.
Querwelteinidentifikation/HintikkaVsQuine: ist nicht intrinsisch unmöglich.
Quine/Hintikka: hat das in letzter Zeit sogar mit Einschränkungen anerkannt.
Lösung/Hintikka: Querwelteinidentifikation als Re-Identifikation.
I 139
prop Einst/epistemische Logik/Hintikka: wir werden uns hier auf das Problem der propositionalen Einstellungen konzentrieren.
I 140
Quantifikation in epistemische Kontexte/Glaubenskontexte/intensional/Hintikka: Bsp (1) Albert weiß, wer Coningsby geschrieben hat
(2) (Ex) K Albert (x schrieb Coningsby)
Schreibweise: (Ex) perspektivische (wahrnehmungsmäßige) Identifikation (Bekanntschaft) im Buch: nicht-gespiegeltes E).
Eindeutigkeitsbedingung/Hintikka: z.B. (2) kann nur dann gefolgert werden aus
(3) K Albert (Beaconsfield schrieb Coningsby)
d.h.
(3)* Albert weiß, dass Beaconsfield Coningsby schrieb.
…nur dann gefolgert werden, wenn wir eine Zusatzprämisse haben:
(4) (Ex) K Albert (Beaconsfield = x)
D.h.
(5) Albert weiß, wer Beaconsfield ist.
Quine pro Hintikka: diese Lösung ist besser als ein Kriterium für starre Designatoren (Starrheit, QuineVsKripke).
Alltagssprache: es ist einfach sehr natürlich so zu sprechen, dass man sagt man weiß, wer oder was etwas ist.
HintikkaVsQuine: er lobt mich aus falschen Gründen. Er stellt die Dinge auf den Kopf. Er begeht zwar nicht den Fehler, den ich kritisiere, aber er verzeiht ihn.
I 141
Formale Sprache/Logik/kanonische Notation/HintikkaVsQuine: wir sollten die logische Sprache als unsere Muttersprache ansehen, und nicht so viel Wert auf die Übersetzung in die Alltagssprache legen. Es geht sowieso nur um semantische Klarheit.
I 145
HintikkaVsQuine: erkennt nicht die Rolle, die meine Eindeutigkeitsbedingungen spielen: Quine: sagt, dass man diese Bedingungen aufch auf Glauben, Wissen usw. übertragen kann.
Quine: Hintikka verlangt, dass das Subjekt weiß wer oder was die Person oder das Ding ist. Wen oder was der Term designiert.
HintikkaVsQuine: dieser denkt, ich würde nur eine Art von Eindeutigkeitsbedingung gebrauchen.
Lösung: die semantische Situation zeigt den Unterschied: die Relation zwischen den Bedingungen für verschiedene propositionale Einstellungen (Glauben, sehen, Wissen) ist eine der Analogie, nicht der Identität.
Lösung: die Mengen kompatibler MöWe sind im Fall von Wissen, Sehen, Erinnerung, Glauben jeweils andere.
I 146
Identifikation/Glauben/Quine/QuineVsHintikka: jede Glaubenswelt (MöWe) wird unzählige Körper und Objekte enthalten, die gar nicht einzeln erkennbar sind, einfach weil der Glaubende glaubt, dass seine Welt unzählige solche Objekte enthält. Identität: Fragen nach der Identität dieser Objekte sind sinnlos.
Problem: wenn man in Glaubenskontexte quantifiziert, wie soll man sie ausschließen?
Lösung: man müsste den Bereich der Variablen auf solche Objekte einschränken, über die das Subjekt ausreichend klare Vorstellung hat.
Problem. wie soll man festlegen, wie klar diese Vorstellungen sein müssen?
HintikkaVsQuine: die Lösung ist ganz einfach, wenn wir über Individuen in doxastischen MöWe quantifizieren:
Bsp Operator: „in einer Welt w1, kompatibel mit allem, was Jack glaubt“:
Lösung/Hintikka: wir können über Bewohner solcher Welten quantifizieren, indem wir einfach einen Quantor innerhalb des Operators gebrauchen.
((s) d.h. dass Jack, aber nicht wir unterscheiden).
Problem: es könnte sein, dass wir die Bewohner als unsere Nachbarn aus der WiWe w0 betrachten möchten. („qua Nachbarn“).
Hintikka: das ist aber ein Problem für sich und hat nichts mit Eindeutigkeitsbedingungen zu tun.
Problem: liegt vielmehr an der Notation der konventionellen Modallogik, die nicht erlaubt, dass man den Bewertungsprozeß, der von außen nach innen verläuft, niemals umdrehen darf, so dass er von innen nach außen verläuft.
Lösung/Saarinen: „rückblickende“ Operatoren (s.o.)
Lösung/Hintikka: es kann dennoch sein, dass wir ein Individuum von w1 zurück zu w0 verfolgen können, selbst wenn es nicht die Eindeutigkeitsbedingungen wie (16)-(127) erfüllt. (Diese erfordern, dass ein Individuum in allen MöWe identifizierbar ist.
HintikkaVsQuine: dieser irrt sich, dass die Frage nach der Identität sinnlos ist, wenn die Eindeutigkeitsbedingungen nicht alle erfüllt sind.
Im Gegenteil: es muss sinnvoll sein, damit wir überhaupt in der Lage sind festzustellen, dass die Bedingungen nicht erfüllt sind!
Eindeutigkeitsbedingung/Hintikka: wenn sie nicht erfüllt ist, heißt das nur, dass wir ein Individuum ((s) oder sein Gegenstück) nicht in jeder MöWe auffinden können.
Eindeutigkeitsbedingung/QuineVsHintikka: Quines ernstester Einwand ist, dass diese Bedingungen immer indiziert sind, (indexikalisch) d.h. dass sie kontext-abhängig sind. D.h. dass es nur in einer bestimmten Situation darum geht, ob ein Individuum dasselbe ist.
I 147
Wissen-wer/Wissen-was/Kontext/Quine: Bsp „Wer ist er?“ hat nur Sinn in einer bestimmten Situation. HintikkaVsQuine: er hat natürlich recht, dass die WB mit der Situation variieren, aber das zerstört nicht die Eindeutigkeitsbedingungen für epistemische Logik.
HintikkaVsQuine: er mißversteht nur die Rolle, die diese Bedingungen spielen.
WW/Hintikka: die WW von Sätzen der Form
(18) (Ex) K(b = x)
und genauso von
(19) (Ex) K(b = x)
werden unabhängig von den WW anderer Typen einfachster Sätze! Frage/Antwort/W-Frage/Hintikka: wir erhalten eine neue Klasse von Atomsätzen!
Lösung: Unterscheidung zwischen Identifikation durch Bekanntschaft/durch Beschreibung.
I 148
Weltlinien/Identifikation/Querwelteinidentität/Hintikka: These die Weltlinien müssen gezogen werden, bevor die Bedingungen überhaupt angewendet werden. Das Ziehen der Weltlinien ist niemals ein teil der Anwendung der Eindeutigkeitsbedingungen-. ((s) sonst zirkulär). WB/atomar/Atomsatz/Hintikka: für meine Theorie ist das Zusammenspiel von WW von atomaren und nicht-atomaren Sätzen wesentlich: sie zeigt, wie Bsp die WW von Sätzen der Form
„weiß + -ein-W-Wort“-Sätzen vo den WW von Sätzen der Form (18) – (19) abhängt.
HintikkaVsQuine: seine Kritik ist analog zu einer, die traditionelle WW-Tabellen deswegen kritisieren würde, dass einige der Sätze, die sie zusammenzusetzen dienen, ihrerseits unscharf sind.,
epistemische Logik/Hintikka. wird aber von dieser Kritik nicht berührt. Alles was sie behauptet ist, dass, wenn die Weltlinien einmal gezogen sind, der Rest der Semantik bleibt wie er war.

I 160
Def Wissen/Hintikka: das, was in allen Wissens-MöWe (Wissenswelten) eines Subjekts wahr ist. Und umgekehrt: was in allen W-MöWe einer Person wahr ist, ist ihr Wissen. Pointe: die Weltlinien können aber dennoch anders gezogen werden, wobei die Bewertungen (der nicht-logischen Konstanten) gleich bleiben.
Die Variation der Weltlinien „sieht“ man dann an der Variation der semantischen Kraft von Phrase n der Form weiß + indirekte Frage.
I 161
Solche Variation hat Quine zur Ablehnung der MöWe-Semantik von Sätzen mit „Wissen-dass geführt. HintikkaVsQuine: ihm ging es eigentlich um das strukturelle (nicht das referentielle) System. Und dies bleibt unangetastet.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Rantala Vs Hintikka, J. Hintikka I 65
Oberflächen-Modell/surface model//Hintikka: (Lit, frühere Veröffentlichungen von Hintikka): zur Lösung des Problems der logischen Allwissenheit. Lösung/Veikko RantalaVsHintikka: hat einige Probleme dieses Ansatzes gelöst.
I 66
Nichtklassische Modelle: für Sätze 1. Stufe. Unmögliche Welt/UnMöWe/Rantala: sind bei ihm nicht „unmöglich“ sondern sie unterscheiden sich von den normalen möglichen Welten (Möwe), dass sie „sich verändernde MöWe“ sind (changing worlds) indem sie neue Individuen zulassen. Allerdings auf eine so subtile Weise, dass sie normalerweise nicht von invarianten MöWe (/mit immer denselben Individuen) nicht zu unterscheiden sind. Dabei geht es um:
Urnenmodell/Statistik/AllWissenheit/Hintikka: wobei die varianten MöWe solche sind, bei denen bei Zügen aus der Urne möglicherweise neue Individuen im Spiel sind. Aber so wenige, dass man es möglicherweise nicht merkt.
epistemisch möglich/Hintikka: entspricht dann einem Urnenmodell, mit neuen Individuen, d.h. sie ist oberflächlich möglich, aber in Wirklichkeit (nicht sofort erkennbar) logisch unmöglich.
Problem: das wirft die Frage auf, was an einer MöWe beobachtbar ist.
Lösung/Hintikka: die verschiedenen möglichen Komplexe von Erfahrung die man haben kann, wenn man höchstens d Individuen beobachtet, werden durch die verschiedenen Konstituenten der Tiefe d repräsentiert.
I 67
Das ist das intuitive Gegenstück zur deduktiven Rolle von Konstituenten: Konstituenten: ihre deduktive Rolle ist die der logisch stärksten propositionen der Tiefe d.
Tiefe/(s): bemisst sich nach der Zahl der vorkommenden unabhängigen Individuen.
Konstituente/Hintikka: C0(d) (der Tiefe d) ist eine endliche Menge endlicher Bäume.
Knoten: jeder Baum hat ein eindeutig bestimmtes kleinstes Elemente (Knoten) (der Länge d)
Baum: ihm entspricht jetzt eine Höhe d (statt der Länge der Konstituente).
Knoten: eine Folge von Knoten eine Folge von Individuen.
Individuum: die Folgen werden durch die Zweige de Baums beschrieben.
Baum: die Segmente oberhalb der Knoten repräsentieren die verschiedenen Entwicklungen, die aus dem Modell abgeleitet werden können.
Modell: kann hier ein variantes oder ein invariantes Modell sein. ((s) s.u. es geht hier bei dem Problem der logischen AllWissenheit immer um die invarianten Modelle).

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Mill Vs Hobbes, Th. II 43 ff
Def Name/Hobbes: "ein beliebig gewähltes Wort, das als Merkmal dient, um in unserem Geiste einen Gedanken wachzurufen, der einem Gedanken gleicht, den man vorher hatte, und das, Anderen gegenüber ausgesprochen, diesen als Zeichen eines Gedankens dient, den der Sprechende früher in seinem Geiste hatte." Namen/Mill: was ist angemessener: den Namen als etwas für einen Gegenstand oder für eine Vorstellung von dem Gegenstand aufzufassen?
MillVsHobbes: Vorstellung zu metaphysisch.
II 44
MillVsHobbes: das Wort Sonne nennt den Namen der Sonne und nicht unsere Idee der Sonne. ((s) Die Idee oder Vorstellung könnte wechseln).
Mill: denn die Namen teilen nicht nur unsere Vorstellungen mit, sondern belehren den Hörer auch über unseren Glauben und dies ist ein Glaube über die Sache selbst und nicht über die Idee!
Bsp "Die Sonne ist die Ursache des Tageslichts". Das soll nicht heißen, dass die Idee der Sonne die Idee des Tageslichts hervorbringt.
Namen/Mill: verschiedene Arten: einige Wörter sind nur Teile von Namen:
Bsp von, zu, oft, wahrhaft, außerdem Pronomina wie mich, ihm, "Johanns", sogar Adjektive.
Diese Worte drücken nichts aus, was bejaht oder verneint werden kann.
Ausnahme: Bsp " ’Schwer’ ist ein Adjektiv": hier ist "schwer" ein vollständiger Name. Name dieser Lautfolge. ((s) >Erwähnung / >Gebrauch.)

Prior I 119
Namen/Hobbes: sind Namen unserer Ideen (Vorstellungen) und nicht der gedachten Gegenstände. Namen/MillVsHobbes: (wie >Reid): Namen sind nicht nur dazu da zu bewirken, dass der Hörer denkt, was wir denken, sondern sollen ihn auch darüber informieren, was wir denken.
Daher: wenn ich einen Namen gebrauche, um einen Glauben auszudrücken, ist dies ein Glauben über das Ding selbst und nicht über meine >Vorstellung (>Idee) des Dings.
proposition/Mill: sind nicht Behauptungen von Ideen (Vorstellungen) sondern beziehen sich auf die Dinge selbst.
Bsp um zu glauben, dass Gold ein gelbes Metall ist, muss ich zwar die Begriffe von Gold und Gelb haben, aber mein Glauben bezieht sich auf die Dinge selbst. Genauso wie nicht mit dem Begriff des Spatens den Begriff des Bodens umgrabe.
I 120
Die Idee des Feuers bewirkt auch nicht die Idee der Hitze. Auch wenn ich meine Gedanken nicht ohne Begriffe oder Ideen (Vorstellungen) haben kann. Wie Reid: dennoch können wir in besonderen Situationen Begriffe und Vorstellungen zu Objekten des Gedankens machen.
Urteil/Johnson: (wie Mill): bezieht zwei Objekte der Gedanken aufeinander, aber nicht die Gedanken selbst.

Mill I
John St. Mill
Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Mill II
J. St. Mill
Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Dummett Vs Holismus Fodor/Lepore IV 8
analytisch/synthetisch(a/s)/Holismus/Fodor/Lepore: es gibt ein Argument dafür, dass anatomische Eigenschaften auch holistisch sind, das voraussetzt, dass die Unterscheidung anal/synth. (a/s) aufgehoben ist. Bsp DummettVsHolismus: zeigt weder, wie Kommunikation funktionieren soll, noch Spracherwerb oder Sprachbeherrschung. (Wenn man zugleich allle propositionen kennen muss, was unmöglich ist).
((s) Das setzt also voraus, dass auch anatomische Eigenschaften holistisch sind. (bzw. dass es keine anatomischen Eig gibt). Durch diese Extremposition wird Lernen erst unmöglich).
Dummett/(s)VsDummett: geht also von der extremen Annahme aus, dass anatomische Eigenschaften (die nur ein zweites gleichartiges Ding annehmen) zugleich holistisch sind, d.h. viele gleichgeartete Dinge annehmen. Also quasi ein Popanz.
Dummett: genausowenig zeigt der Holismus, wie eine gesamte Theorie überhaupt signifikant sein kann: wenn ihre interne Struktur nicht ihrerseits in signifikante Teile zerlegt werden kann, dann hat sie keine interne Struktur.
Fodor/Lepore: Dummett argumentiert aus folgender Analogie: Sätze sind interpersonell verstehbar, weil ihre Bedeutungen aus den Bedeutungen ihrer Komponenten gebildet werden und Sprecher und Hörer sind in diese Bedeutungen eingeweiht.
Dummett/Fodor/Lepore: diese Erklärung setzt voraus, dass Sprecher und Hörer dasselbe meinen.
IV 9
Und es setzt voraus, dass die Konstituenten überhaupt Bedeutung haben. Wenn der Holismus wahr wäre, wäre das falsch.
IV 10
Holismus/Fodor/Lepore: ist auch ein Revisionismus: er könnte HolismusVsDummett: antworten: "um so schlimmer für unser konventionelles Verstehen davon, wie Sprachen und Theorien gelernt und vermittelt werden". Quine, Dennett, Stich, die Churchlands und viele andere sind stark versucht von dieser revisionistischen Richtung.

Horwich I 459
Bedeutungstheorie/m.th./DummettVsDavidson: wir brauchen mehr, als er uns gibt: es könnte sein, dass jemand alle WB kennt ohne den Inhalt der (metasprachlichen) rechten Seite des T Satzes zu kennen. T-sentence/Dummett: erklärt gar nichts, wenn die Metasprache ((MS) die Objektsprache (OS) enthält. Und weil das so ist, gilt das gleiche auch, wenn MS und OS getrennt sind. (Terminologie/Dummett: „M Satz“ (M- sentence“.
T-sentence/Davidson: Z „neutrale, schneegebundene Trivialität“. Kein einzelner T Satz sagt, was es heißt, die Wörter auf der linken Seite zu verstehen, aber das ganze Korpus von Sätzen sagt dass dies alles ist, was man darüber Wissen kann. ((s) keine Theorie „jenseits“, „darüber“).
DummettVsDavidson: damit gesteht Davidson eine Niederlage ein: dann kann man nicht beantworten, wie der Sprecher zu seinem eigenen Verständnis der von ihm gebrauchten Wörter kommt. ((s) > DummettVsHolism).
DummettVsDavidson: man kann dann seine Fähigkeit zum Sprachgebrauch nicht in einzelne Teilfähigkeiten aufteilen.
Sprache/Gebrauch/Wittgenstein/Davidson/SellarsVsDummett/Rorty: solche Teilfähigkeiten gibt es gar nicht. Wenn „tertia“ wie „bestimmte Bedeutung“, „Reaktion auf Reize“ usw. abgeschafft sind, gibt es keine Komponenten mehr, in die man die Fähigkeit zum Sprachgebrauch (>Kompetenz?) aufteilen könnte. Bsp „Woher weißt du, dass das rot ist?“ Wittgenstein: „ich spreche deutsch“.
T-sentence/Davidson: verdoppelt nicht irgendwelche inneren Strukturen. Die gibt es auch gar nicht, sonst würde man die „tertia“ wieder einführen.
BT/DummettVsDavidson/Rorty: dieser macht aus der Not eine Tugend. Wir können aber von einer BT mehr erwarten. Und zwar wird sie die traditionellen Begriffe der empiristischen Erkenntnistheorie bewahren. Eine solche Theorie muss die Fähigkeit zum Sprachgebrauch durch Kenntnis der WB erklären .
Dummett: Kontrast: Bsp „das ist rot“ und Bsp „es gibt transfinite Kardinalzahlen“.
Holismus/Wittgenstein/VsDummett/DavidsonVsDummett: hier gibt es gar keinen Kontrast!
Verstehen/Erfassen/Wittgenstein/Davidson/Rorty: für Davidson und Wittgenstein ist das Erfassen in all diesen Fällen ein Erfassen der inferentiellen Relationen zwischen den Sätzen und anderen Sätzen der Sprache.
Bedeutung/Wittgenstein: das Akzeptieren irgendeines Schlussprinzips (inferential principle) trägt dazu bei, die Bedeutung der Wörter zu bestimmen. (Davidson dito).
DummettVsWittgenstein/DummettVsHolism: das führt uns zu der Einstellung, dass keine systematische BT überhaupt möglich ist.
RortyVsDummett: erzeigt aber nicht, wie sie möglich ist.(1)

1. Richard Rorty (1986), "Pragmatism, Davidson and Truth" in E. Lepore (Ed.) Truth and Interpretation. Perspectives on the philosophy of Donald Davidson, Oxford, pp. 333-55. Reprinted in:
Paul Horwich (Ed.) Theories of truth, Dartmouth, England USA 1994

Rorty I 289
Philosophie/Dummett/Rorty: (VsDavidson) (wie Putnam): einzige Aufgabe der Philosophie ist die Analyse von Bedeutung. (Sie ist das Fundament, und nicht Descartes Erkenntnistheorie). DummettVsDavidson/DummettVsHolismus/Rorty: man kann keine angemessene Sprachphilosophie ohne die beiden Kantischen Unterscheidungen (Gegebenheit/Interpretation und Notwendigkeit/Kontingenz) schreiben.

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Field Vs Horwich, P. I 175
Relationismus/Field: Vorteil: günstige technische Voraussetzung zur Formulierung von Feldtheorien und zur Vermeidung von Fernwirkung. außerdem: "Problem der Quantitäten": >Beschleunigung. (s.u.).
Def Monadizismus/Horwich/Field: (Horwich, 1978): These: leugnet, wie der Relationismus, daß es Raumzeit (RZ) gibt. ((s) leere, für sich bestehende RZ). RZ nur logische Konstruktion!
VsRelationalismus: keine Aggregate von Materie oder Relationen zwischen ihnen. Statt dessen: primitive monadische Eigenschaften von RZ Orten. ((s) Als Grundbegriff).
SubstantivalismusVsMonadizismus/Field: nach dem Substantivalismus sind solche monadischen Orts Eigenschaften nicht primitiv: sie werden aus der zwei stelligen Relation "besetzt" ("okkupiert") gewonnen, wobei ein Argument mit einem RZ Punkt instantiiert wird.
MonadizismusVs: leugnet RZ überhaupt. Stattdessen kann ein Stück Materie diese primitiven Eigenschaften entweder haben oder nicht haben.
FieldVsMonadizismus/FieldVsHorwich: das beruht vor allem auf einer Verwechslung zwischen der "Prädikatinterpretation" und der "Interpretation höherer Stufe":
Reduktion/Field: wenn wir sagen, daß man die Ontologie durch einen Vorrat von primitiven Eigenschaften reduzieren will,
I 176
meint man meist in Wirklichkeit, daß man seinen Vorrat an primitiven Prädikaten ausdehnt. Das kann oft sehr wichtig sein, um Einfachheit zu gewinnen.
Monadizismus/M/Horwich: Substantivalismus und M erkennen eine Menge von Eigenschaften an, die durch Prädikate der Form "erscheint zur Zeit t" ausgedrückt werden. Einziger Unterschied:
Substantivalismus/S: zweistellige Prädikate wie "Bruder von John" oder Ort, durch einen Namen ausgefüllt oder Beschreibung eines Moments.
Monadizismus: rein monadische Prädikate.
FieldVsMonadizismus/FieldVsHorwich: der "Prädikat Monadizismus" sieht gar nicht attraktiv aus: es ist unklar, was für Analoga er zu den RZ Punkten des S hat.
Man kann Rede über Regionen oder Punkte nicht einfach durch Rede über Eigenschaften ersetzen, denn:
Der M quantifiziert gar nicht über Orts Eigenschaften, sondern er gebraucht Prädikate. ((s) keine Existenzannahmen). Dann müssen wir einen Vorrat von überabzählbar vielen semantisch primitiven Prädikaten annehmen.

II 71
Def Fehlschluß der Konstitution/Horwich/Field: die (falsche) Annahme, daß das, was relationale Tatsachen konstituiert, selbst relational sein müßte Repräsentation/Horwich: stattdessen. müßten wir eine monadische physikalische Eigenschaft finden, die „Glauben, daß Schnee weiß ist“ konstituiert, usw. für jeden einzelnen Glauben. Bsp daß Pius X der Bruder von Malcolm X war!
Diese einzelnen Eigenschaften müßten gar nichts gemeinsam haben.
Pointe: vor allem brauchen sie keine physikalische Relation zu involvieren.
Deflationismus: Horwich pro, dafür braucht er seine These. Field pro Deflationismus.
FieldVsHorwich: seine Mittel taugen nicht für den Deflationismus: weil der „Fehlschluß der Konstitution“ gar kein Fehlschluß ist. Seine Forderungen an einen physikalistischen Zugang sind zu schwach.
Bsp eine physikalische Relation wie „hat dieselbe Temperatur wie“ . Sicher wird man nicht sagen, daß „dieselbe Temperatur wie b haben“ durch eine monadische Eigenschaft im Fall von b1, eine andere monadische Eigenschaft im Fall von Objekt b2 usw. konstituiert, wobei diese Eigenschaften nichts gemein haben.
II 72
Wenn für die physikalische Relation zwischen Personen und Propositionen andere Anforderungen gelten sollen als für andere physikalische Relationen, dann muß man sagen, warum. FieldVsHorwich: es würde ihm nicht helfen zu sagen, daß andere Reduktionsstandards gelten, wenn eine der Seiten abstrakt ist. Denn das haben wir im Fall der Zuordnung von Zahlen zu Objekten auch, und das bewahrt den relationalen Charakter. Aber das läßt sich eben nicht auf intentionale Relationen übertragen, wie wir gesehen haben. ((s) FieldVsDavidson?).
Aber solange wir keinen Grund für schwächere Standards angeben können, ist nicht gezeigt, daß wir keinen echt relationalen Zugang brauchen, nur, daß es hier schwieriger ist.
2. andererseits: einige von den mentalen Relationen, für die Horwich einen relationalen Zugang zu vermeiden versucht, bestehen zwischen physikalischen Entitäten: Bsp „x hat einen Glauben über die Person p“.

II 243
Nonfaktualismus/Wert/Wertung/Ethik/evaluativ/Horwich/Field: (Horwich 1990): der Deflationismus, der dem ZTS anhängt (Horwich pro) kann immer noch dem Emotivismus Sinn abgewinnen (!). Emotivismus/Horwich: ...kann sagen, daß die Bedeutung von „x ist gut“ manchmal durch die Regel gegeben ist, daß eine Person in der Position ist, ihn zu äußern, wenn er sich dessen bewußt ist, daß er X als gut bewertet... (S. 88).
FieldVsHorwich: das ist dasselbe Problem wie bei Horwichs Umgang mit Vagheit: es läuft darauf hinaus, daß er Vagheit leugnet!
Vagheit/Horwich/Field: er sagt, daß wir nicht Wissen können, ob Jones kahl ist, weil wir nur seine physikalische Beschreibung kennen können und Kahlheit ist daraus nicht bestimmbar.
Bewertung/Horwich/Field: hier sind seine Bemerkungen damit verträglich, daß „gut“ eine völlig faktuale (tatsachengestützte) Eigenschaft bezeichnet, aber eine mit dem besonderen Merkmal daß unsere eigene Bewertung uns den Beleg dafür gibt, daß ein Ding diese Eigenschaft instantiiert - ((s) zirkulär) - und/oder, daß unser Glauben daß etwas diese Eigenschaft hat, uns irgendwie dazu bringt, es zu bewerten ((s) genauso zirkulär Anders als > Euthyphron).
FieldVsHorwich: es ist völlig unklar, worin dann nun der Nonfaktualismus liegen soll.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Jackson Vs Identitätstheorie Lanz I 285
Frank JacksonVsIdentitätstheorie: Bsp Angenommen, ein perfekt informierter Neurophysiologe hat nur über Schwarzweißbildschirme Zugang zur Welt. Er weiß alles, was es in den Begriffen der Wissenschaft über das visuelle System der Menschen zu wissen gibt. Nehmen wir an, er erhalte nun einen Farbbildschirm. Ist es nicht offenkundig, dass er jetzt etwas Neues lernt, nämlich wie farbige Gegenstände aussehen? VsMaterialismus: Dieser läßt das aus. MaterialismusVs: ( VsNagel, VsJackson, VsKripke): es geht nicht um verschiedene Typen von Information (subjektive contra objektive), sondern um verschiedene Unterscheidungsfähigkeiten! Der eine erkennt ein Merkmal aufgrund propositionalen Wissens über es ein anderer erkennt ein Merkmal aufgrund sensorischer Zustände.
Also geht es nicht um verschiedene Typen von Objekten in der Welt, die sondern um verschiedene Typen von Repräsentation von Objekten in der Welt! (> Repräsentation).

Jackson I
Frank C. Jackson
From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis Oxford 2000

Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
proposition Wissen Schiffer Vs Intentionsgestütze Sem. I 258
SchifferVsIntentions-gestützte Semantik/SchifferVsIntention-based semantics/SchifferVsIBS: viel schlimmer: vom normalen Sprecher wird viel zu viel Wissen verlangt. Z.B. dass er die Funktion kennt, die Sätze auf Propositionen abbildet. Lösung/Lewis: (Lewis 1975):
Aktuale Sprach-Relation/Population/Lewis: (Lewis 1975): L ist eine Sprache in G nur, wenn es gemeinsames Wissen in G ist, dass Mitglieder von G "niemals versuchen, einen Satz von L zu äußern, der nicht wahr in L ist" (S. 167). Dann würde Lewis auf die obigen Einwände antworten:
I 259
Lewis: der normale Mensch braucht gar keinen Begriff von L um zu erwarten, dass seine Mitmenschen wahrhaftig sind. Er braucht nur geeignete Erwartungen darüber, wie sie sich verhalten dürften. Er erwartet, dass sie gemäß einer Regularität der Wahrhaftigkeit agieren. Aber das würden wir – und nicht er – als Regularität beschreiben. Er könnte eine intern repräsentierte Grammatik haben, und die potentiell unendlich vielen Erwartungen haben zu können, aber das ist nicht entscheidend. (S. 180f).
Schiffer: Problem: es ist nicht ganz klar, wie das den obigen Einwand abwenden soll: um zu Wissen, dass ein Mitmensch niemals einen unwahren Satz sagen wird, muss ein Mitglied der Population die Funktion kennen. Und dazu braucht er doch eine Weise des Gegebenseins (Gegebenheitsweise, "concept"). Und das ist zu viel für das Wissen, das normalen Leuten zugeschrieben werden kann.
Lewis: scheint folgendes Wissen zuschreiben zu wollen:
Für alle s, p, wenn L(s) = p, dann ist es gemeinsames Wissen, in G, dass Mitglieder von G s nicht äußern werden, wenn p nicht wahr ist.
Schiffer: ich weiß nicht, ob das für Lewis adäquat ist, der IBS hilft es nicht: die Idee ist, die IBS-Definitionen so umzuformulieren, dass alle Referenzen auf L außerhalb von dass-Sätze stehen. ((s) damit der Sprecher nicht die Sprache selbst beeinflusst.).
Pointe: dann muss der einzelne Sprecher nur noch einzelne Sätze kennen und einzelne propositionen.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Lewis Vs Inwagen, P. van V 195
Individuation/redundante Verursachung/Peter van Inwagen: These: Ein Ereignis, das aktual passiert als Produkt mehrerer Ursachen, könnte nicht passiert sein, ohne das Produkt dieser Ursachen zu sein. Die Ursachen hätten auch kein anderes Ereignis zur Folge haben können. Dies ist eine Analogie zur Individuation von Gegenständen und Menschen durch ihre kausalen Ursprünge.
LewisVsInwagen:
1. Das würde meine Analyse ruinieren, Verursachung in Begriffen von kontrafaktischer Abhängigkeit zu analysieren. ((s) Jede Abweichung wäre ein anderes Ereignis, nicht vergleichbar, keine kontrafaktischen Konditionale anwendbar). 2. Es ist prima facie unplausibel: Ich kann durchaus legitimerweise alternative Hypothesen aufstellen, wie ein Ereignis (oder auch ein Gegenstand oder ein Mensch) verursacht worden ist.
Aber damit setze ich voraus, dass es ein und dasselbe Ereignis gewesen wäre! Oder dass ein und dasselbe Ereignis verschiedene Effekte hätte haben können >Ereignisse/Lewis.
(Das setzt sogar Inwagen selbst voraus).
Plan/LewisVsInwagen: Ein Plan impliziert noch mehr Unmögliches: Entweder sind meine ganzen Pläne oder Hypothesen versteckte Unmöglichkeiten, oder sie handeln gar nicht von einem bestimmten Ereignis. >Planung.
---
V 296
Vs weicher Determinismus/VsKompatibilismus/van InwagenVsLewis: (gegen den weichen Determinismus, den ich vorgebe, zu vertreten): Bsp Angenommen zur reductio, dass ich hätte meine Hand heben können, obwohl der Determinismus wahr wäre.
Dann folgt aus vier Prämissen, die ich nicht leugnen kann, dass ich eine falsche Konjunktion HL hätte hervorbringen können, aus einer proposition H über einen Zeitpunkt vor meiner Geburt und eine gewisse proposition über ein Gesetz L.
Prämisse 5: Wenn ja, dann hätte ich L falsch machen können.
Prämisse 6: Aber ich hätte L nicht falsch machen können (Widerspruch).
LewisVsInwagen: 5 und 6 sind nicht beide wahr. Welche wahr ist, hängt davon ab, was Inwagen mit "hätte falsch machen können "meint - allerdings nicht in der Alltagssprache, sondern in Inwagens künstlicher Sprache. Aber auch da kommt es nicht darauf an, was Inwagen selbst damit meint!
Worauf es ankommt ist, ob wir dem überhaupt einen Sinn geben können, der alle Prämissen ohne Zirkularität gültig macht.
Inwagen: (mündlich) dritte Bedeutung für "hätte falsch machen können": nämlich dann und nur dann, wenn der Handelnde die Dinge so hätte arrangieren können, dass sein Tun plus die ganze Wahrheit über die Vorgeschichte zusammen die Falschheit der proposition implizieren.
Dann sagt Prämisse 6, dass ich die Dinge nicht hätte so arrangieren können, sodass ich prädeterminiert war, sie nicht so zu arrangieren.
Lewis: Es ist aber gar nicht instruktiv zu sehen, dass der weiche Determinismus die so interpretierte Prämisse 6 ablehnen muss.
V 297
Falsifikation/Handlung/Willensfreiheit/Lewis: provisorische Definition: Ein Ereignis falsifiziert eine Proposition, nur dann, wenn es notwendig ist, dass wenn das Ereignis geschieht, dann die Proposition falsch ist. Aber mein Akt des Steinewerfens würde nicht selbst die proposition falsifizieren, dass das Fenster in der Wurflinie intakt bleibt. Alles was wahr ist, ist, dass mein Akt ein anderes Ereignis hervorruft, das die proposition falsifizieren würde.
Der Akt selbst falsifiziert kein Gesetz. Er würde nur eine Konjunktion von Vorgeschichte und Gesetz falsifizieren.
Alles was wahr ist, ist, dass meinem Akt ein anderer Akt vorausgeht: das Wunder und dieser falsifiziert das Gesetz.
Schwach: Sagen wir, ich wäre in der Lage eine proposition im schwachen Sinne falsch zu machen gdw. ich etwas tue, die proposition falsifiziert wäre (aber nicht notwendig durch meinen Akt und nicht notwendig durch irgendein Ereignis, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde). (Lewis pro "schwache These" (weicher Determinismus)).
Stark: Wenn die proposition entweder durch meinen Akt selber oder durch ein Ereignis falsifiziert wird, das durch meinen Akt hervorgerufen wurde.
Inwagen/Lewis: Der erste Teil seiner These steht, egal ob wir die starke oder die schwache These vertreten:
Wenn ich meine Hand hätte heben können, obwohl der Determinismus wahr ist und ich sie nicht gehoben habe, dann ist es im schwachen und im starken Sinn wahr, dass ich die Konjunktion HL (propositionen über die Vorgeschichte und die Naturgesetze) hätte falsch machen können.
Aber ich hätte die proposition L falsch machen können im schwachen Sinn, obwohl ich sie nicht im starken Sinn hätte falsch machen können.
Lewis: Wenn wir den schwachen Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 6.
Wenn wir den starken Sinn vertreten, leugne ich Prämisse 5.
Inwagen: vertritt beide Prämissen, indem er analoge Fälle erwägt.
LewisVsInwagen: Ich glaube, dass die Fälle nicht analog sind: Sie sind Fälle, in denen der starke und der schwache Fall gar nicht divergieren:
Prämisse 6/Inwagen: Inwagen fordert uns auf, die Vorstellung zurückzuweisen, dass ein Physiker ein Teilchen schneller als das Licht beschleunigen könnte.
LewisVsInwagen: Aber das trägt nichts dazu bei, die Prämisse 6 im schwachen Sinn zu stützen,...
V 298
... denn die zurückgewiesene Vermutung ist, dass der Physiker ein Naturgesetz im starken Sinn falsifizieren könnte. Prämisse 5/Inwagen: Hier sollen wir die Vermutung zurückweisen, dass ein Reisender eine Konjunktion von propositionen über die Vorgeschichte und einer über seine zukünftige Reise anders falsifizieren könnte, als durch Falsifikation des nicht-historischen Teils.
LewisVsInwagen: Weisen Sie die Vermutung ruhig ganz zurück, das trägt nichts dazu bei, Prämisse 5 im starken Sinn zu stützen. Was würde folgen, wenn man Konjunktion derart im starken Sinn falsifizieren könnte? Dass man den nicht-historischen Teil im starken Sinn falsifizieren könnte? Das ist es, was Prämisse 5 im starken Sinn stützen würde.
Oder würde bloß folgen, (was ich denke), dass man den nicht-historischen Teil im schwachen Sinn zurückweisen könnte? Das Bsp des Reisenden hilft hier nicht, weil eine proposition über zukünftige Reisen sowohl im schwachen als auch im starken Sinn falsifiziert werde könnte.
---
Schwarz I 28
Gegenstand/Lewis/Schwarz: Die materiellen Dinge sind Ansammlungen oder Aggregate solcher Punkte. Aber nicht jede Ansammlung solcher Punkte ist ein materielles Ding. Bsp Alle Punktteile aller Katzen: Manche liegen in Neuseeland, andere in Berlin, einige in der Gegenwart, andere im alten Ägypten. Zusammen bilden sie weder eine Katze noch sonst einen Gegenstand im üblichen Sinn.
Bsp Dasselbe gilt für das Aggregat der Teile, aus denen ich jetzt bestehe, zusammen mit den Teilen, die Hubert Humphrey zu Anfang des Jahres 1968 zusammensetzten.
Ding: Was unterscheidet dann ein Ding im normalen Sinn, von solchen Aggregaten? Hinreichende Bedingungen sind schwer zu finden. Paradigmatische Gegenstände haben keine Lücken und Löcher sind von anderen abgegrenzt, und erfüllen eine Funktion. Aber nicht alle Dinge sind von solcher Art. Fahrräder haben z.B. Löcher, Bikinis und der Saturn haben unzusammenhängende Teile. Was wir als Ding akzeptieren hängt im Alltag von unseren Interessen ab. Kontextabhängig: Ob wir die Bsp Rückwand eines Hause oder die Stelen des Holocaust Mahnmals oder Bildschirm und Tastatur als einzelnes zählen ist kontextabhängig. Aber diese Dinge verschwinden auch nicht, wenn wir sie nicht als selbständig zählen!
Gegenstand/Ding/van Inwagen: (1990b)(1) These: Teile setzen sich nur dann zu einem Gegenstand zusammen, wenn dieser ein Lebewesen ist. Danach gibt es Menschen Fische, Katzen, aber nicht Computer, Wände und Bikinis.
Gegenstand/Ding/Lewis: bessere Antwort: zwei Fragen:
1. Unter welchen Bedingungen setzen Teile ein Ganzes zusammen? Unter allen! Für beliebige Dinge gibt es immer ein Ding, das sie zusammensetzen. (Das ist die Definition des mereologischen Universalismus).
2. Welche dieser Aggregate zählen wir im Alltag als eigenständiges Ding? Dass wir einige Aggregate nicht als Alltagsdinge betrachten, heißt nicht, dass diese Aggregate nicht existieren. (Allerdings überschreiten sie die normalen Bereiche unserer normalen Quantoren). Aber diese Beschränkungen variieren von Kultur zu Kultur. Nicht die Realität ist damit kulturabhängig, sondern der jeweils beachtete Teil der Realität (1986e(2), 211-213, 1991(3):79-81).
LewisVsVan Inwagen/Schwarz: Wenn nur Lebewesen echte Gegenstände bilden können, konnte die Evolution nicht beginnen. ((s) Aber wenn es kein Problem ist zu sagen, "Lebewesen sind durch Emergenz entstanden", könnte es auch kein Problem sein, stattdessen „Gegenstände…“ zu sagen.)
LewisVsVan Inwagen: Kein Kriterium für „Lebewesen“ ist so präzise, dass es einen scharfen Schnitt ziehen könnte.
Schwarz I 30
Lewis: Für ihn ist das kein Problem: Die Konventionen des Deutschen bestimmen eben nicht mit atomarer Genauigkeit, auf welche Aggregate „Lebewesen“ zutrifft (1986e(2), 212). LewisVsVan Inwagen: Für van Inwagen steht diese Erklärung nicht zur Verfügung. Für ihn ist die Grenze zwischen Lebewesen und Nicht-Lebewesen die Grenze zwischen Existenz und Nichtexistenz. Wenn vage ist, was ein Lebewesen ist, dann ist auch Existenz vage.
Existenz/Van Inwagen: (1990b(1). Kap. 19) These: Manche Dinge sind Grenzfälle von Existenz.
LewisVsVan Inwagen: (1991(3), 80f, 1986e(2), 212f): Wenn man schon „es gibt“ gesagt hat, dann ist das Spiel schon verloren. Wenn man sagt, „etwas existiert in geringerem Grade“.
Def Existenz/Lewis: Existenz heißt einfach, eins von den Dingen zu sein, die es gibt.
Schwarz I 34
Zeitliche Teile/van Inwagen: (1981)(4): Van Inwagen lehnt zeitliche Teile grundsätzlich ab. SchwarzVsVan Inwagen: Dann muss er den mereologischen Universalismus radikal beschränken oder Präsentist sein.
Schwarz I 227
Modalität/LewisVsVan Inwagen: Es gibt keine substantiellen modalen Tatsachen: Was für Möglichkeiten es gibt, ist nicht kontingent. Darüber kann man gar keine Information erwerben.

1. Peter van Inwagen [1990b]: Material Beings. Ithaca, London: Cornell University Press.
2. D. Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
3. D. Lewis [1991]: Parts of Classes. Oxford: Blackwell.
4. P. van Inwagen [1981]: “The Doctrine of Arbitrary Undetached Parts”. Pacific Philosophical Quarterly, 62: 123–137.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
proposition Wissen Rorty Vs Kant I 166
Synthese/Synthesis/Kant/Rorty: Kant These: ein Objekt, etwas, auf das mehrere Prädikate zutreffen, ist immer das Ergebnis von Synthesis. RortyVsKant: Kants Konzeption des Erkennens hatte nicht die Wahrnehmung zum Modell. Unglücklicherweise verblieb er immer noch in einem cartesianischen Bezugsrahmen: er formulierte sie immer noch als Antwort auf die Frage, wie wir von inneren zum äußeren Raum gelangen können. Seine paradoxe Antwort lautete, dass der äußere Raum aus dem Material der Vorstellungen konstruiert werde. >Cartesianismus, >Dualismus.
I 169
Naturalismus/Rorty: das Nachdenken der Psychologen über Stimuli und Reaktionen. (Das ist nicht philosophisch, weil es nicht nach Ursachen sucht.) (RortyVsKant: verwechselt hier Grund und Ursache).
I 171
Kant/Rorty: sah ein, dass man das einzelne Urteil nicht mit der »Einzelheit eines sinnlich Gegebenen« gleichsetzen darf. RortyVsKant: er hätte dazu fortschreiten müssen, Erkenntnis als eine Relation zwischen Personen und >Propositionen aufzufassen. Dann hätte er den Synthesisbegriff gar nicht benötigt. Er hätte die Person als black box betrachten können.
I 173
Begriff/Rorty: wir möchten wissen, ob Begriffe Verbinder sind. VsKant: die Auskunft, sie könnten es nicht sein, wenn es nicht eine Vielzahl auf Synthesis wartender Anschauungen gäbe, hilft uns nicht weiter.
RortyVsKant: entweder Maschinerie (Synthesis) und Rohmaterial (Anschauungen) sind noumenal oder sie sind phänomenal.
a) sind die beiden phänomenal, so können wir uns ihrer bewusst sein (entgegen der Voraussetzungen der Deduktion). Sind sie
b) noumenal, so können wir nichts über sie Wissen, auch nicht die Aussagen der Deduktion!
I 174
Kopernikanische Wende/RortyVsKant: sie ist für uns nicht mehr attraktiv. Denn die Aussage, Erkenntnis notwendiger Wahrheiten sei verständlicher über gemachte als über vorgefundene Gegenstände, ist von der cartesianischen Annahme abhängig, dass wir zu unserer Aktivität des Machens privilegierten Zugang haben.
IV (d) 117
Verständlichkeit/Noumenon/Ding an sich/Kant/RortyVsKant/Rorty: bei ihm wird der Begriff des Noumenon unverständlich, dadurch, dass er sagt, ein Ausdruck sei dann sinnvoll, wenn er für einen geistigen Inhalt stehe, der die Synthese sinnlicher Anschauungen durch einen Begriff bildet. ((s) Durch die Synthese von Sinnlichen zum Geistigen).
VI 256
Ethik/Moral/RortyVsKant: es wird nie gelingen, seinen guten Vorschlag zur Verweltlichung der christlichen Lehre von der Brüderlichkeit der Menschen durch neutrale Kriterien zu begründen.
VI 257
Das liegt nicht daran, dass sie nicht vernünftig genug sind, sondern dass wir in einer Welt leben, in der es schlicht zu riskant, ja häufig irrsinnig gefährlich wäre, den Sinn für die moralische Gemeinschaft so weit zu fassen, dass er über die eigene Familie oder den eigenen Stamm hinausgeht . Es nutzt nichts, im Anschluss an Kant zu sagen "erkennt den Bruder im anderen": die Leute, die wir zu überreden versuchen, werden gar nicht verstehen.
Sie würden sich gekränkt fühlen, wenn wir verlangten, jemand, mit dem sie nicht verwandt sind, wie einen Bruder zu behandeln, oder einen Ungläubigen wie einen Gläubigen zu behandeln.
VI 263
Def "Supernaturalismus"/Santayana: die Verwechslung von Idealen und Macht. RortyVsKant: das ist der einzige Grund hinter Kants These, es sei nicht nur freundlicher, sondern auch vernünftiger, Fremde nicht auszuschließen.
RortyVsKant: Nietzsche hat ganz recht, wenn er Kants Beharren mit Ressentiment in Verbindung bringt.
VI 264
RortyVsNietzsche: völlig Unrecht hat er, wenn er das Christentum und Demokratie als Verfallserscheinung ansieht. Ihm ist mit Kant eine Vorstellung von "Reinheit" gemeinsam, die Derrida als "Phallogozentrismus" bezeichnet. Das gilt auch für Sartre:
Sartre: die vollkommene Synthese von An sich und Für sich gelingt nur, wenn man sich von dem Schleimigen, Klebrigen, Feuchten, Empfindsamen, Weibischen befreit.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Stalnaker Vs Karttunen, L. II 56
Def Faktive Verben/Lauri Karttunen/Stalnaker: Bsp wissen, bedauern, entdecken, sehen. nicht-faktive Verben: Bsp behaupten, glauben, intendieren,
faktive Verben: wenn V ein faktives Verb ist, dann präsupponiert x’ V-en dass P (und ich würde sagen, auch beinhaltet (entails)) dass P.
faktive Verben/Karttunen: a)
Def voll faktive: hier ist es nicht nur die Behauptung oder Leugnung der proposition x V-t dass P die die Präsupposition erfordert, sondern auch die Annahme (supposition) dieser proposition in einem Antezedens, oder die Behauptung, dass die proposition wahr sein könnte.
Bsp bedauern, vergessen, übelnehmen.
b)
Def semi-faktiv/Karttunen: hier ist es nur die Behauptung oder die Leugnung der proposition, die die Präsupposition erfordert.
Bsp
Sam bedauert, dass er für Nixon gestimmt hat
Wenn Sam bedauert, dass er für Nixon gestimmt hat, ist er ein Idiot.
(voll faktiv).
Bsp etwas bedauern: hier wird stark präsupponiert.
Bsp semi-faktiv: entdecken, erkennen: hier ist die Präsupposition nicht so stark.
Def starke Präsupposition/Karttunen/Stalnaker: wenn P notwendig gemacht wird
II 57
Durch MQ und M~Q, dann präsupponiert Q stark P. Def schwache Präsupposition/Karttunen/Stalnaker: entspricht der normalen Präsupposition.
Starke/schwachePräsupposition/faktiv/semi-faktiv/StalnakerVsKarttunen: ich bestreite de n theoretischen Ansatz und die Klarheit der Beispiele. Bsp
Wenn Harry entdeckt, dass seine Frau rummacht, wird er sich aufregen.
Wenn Harry entdeckt hätte, dass seine Frau rummacht, hätte er sich aufgeregt
Wenn Harry begreifen würde....
Erklärung/StalnakerVsKarttunen: sicher ist hier imjmer eine Präsupposition im Spiel. Aber Unterschied:
a) wenn der Sprecher strikt etwas unterstellt ((s) explizit) dann präsupponiert er es nicht.
b) wenn etwas für den Sprecher fraglich ist, kann er nicht annehmen, dass er es schon weiß.
Bsp Karttunen:
Hast Du bedauert – begriffen – gemerkt - dass Du nicht die Wahrheit gesagt hast?
II 58
Pragmatische Präsupposition/Stalnaker: hier können die Beschränkungen für die Präsuppositionen wechseln, ohne dass die Wahrheitsbedingungen (WB) sich ändern, daher können wir Unterschiede zwischen Aussagen der ersten und der zweiten Person oder zwischen solchen der dritten Person und Fragen feststellen, ohne verschiedene semantische Arten von Propositionen zu postulieren. D.h. trotz der Unterschiede können wir sagen, dass die Aussagen denselben semantischen Inhalt haben.
StalnakerVsSemantischer Ansatz: hier können wir das nicht sagen.
II 59
Zusammengesetzte Sätze/Satzgefüge/Präsupposition/Stalnaker: wir verhalten sich die Präsuppositionen die von einem Konditional verlangt werden zu den Präsuppositionen, die von den Teilen des Konditionals verlangt werden? Konjunktion/Konditional/Präsupposition/Karttunen: These: S sei ein Satz der Form A und B oder der Form Wenn A dann B.
a) Konjunktion: S präsupponiert dass C gdw. entweder A präsupponiert dass C oder B präsupponiert dass C und A beinhaltet (entails) nicht semantisch dass C.
D.h. die Präsuppositionen einer Konjunktion sind die, de durch eins der Konjunkte verlangt werden, minus irgendeiner weiteren Präsupposition, die vom anderen Konjunkt semantisch beinhaltet werden (entailment). ((s) Entailment: ist wahrheits-funktional (wahrheits-konditional)).
b) Konditional: die Präsuppositionen eines Konditionals sind entweder die, die entweder vom Antezedens oder vom Konsequens verlangt werden, minus derjenigen, die vom Konsequens verlangt werden und gleichzeitig vom Antezedens semantisch beinhaltet (entails) werden.
Bsp „Harry ist verheiratet und Harrys Frau ist eine großartige Köchin“.
Konjunktion: hier ist die Umkehrung der Reihenfolge nicht akzeptabel. Außerdem kann das zweite Konjunkt auch alleine stehen.
Konjunktion/Karttunen/Stalnaker: wenn wir seine Analyse semantisch auffassen (wahrheitsfunktional, wafu) dann müssen wir sagen, dass diese Konjunktion nicht wafu ist, denn die Wahrheitswerte (WW) hängen von dem Entailment zwischen den Konjunktion ab. Das hat zur Folge, dass dieses „und“ nicht symmetrisch ist. A und B kann falsch sein, während B und A ohne WW ist.
StalnakerVsKarttunen: das hätte komplizierte Regeln zur Folge.
II 60
Lösung/Stalnaker: pragmatisch aufgefasst, brauchen wir weder ad hoc-Semantik noch pragmatische regeln. Erklärung: nachdem eine proposition behauptet wurde, kann der Sprecher sie vernünftigerweise für den Rest der Konversation annehmen. D.h. nachdem A ausgesprochen wurde, wurde es Teil des Hintergrunds, bevor B ausgesprochen wurde.
Selbst wenn A anfangs nicht präsupponiert wurde, kann man A und B behaupten, denn zu der Zeit, wo man zu B kommt, hat sich der Kontext verändert und damit wurde A präsupponiert.
Konditional/pragmatische Präsupposition/Stalnaker: hier müssen wir explizite Annahme (supposition) von Präsuppositionen unterscheiden. Wenn-Satz: ist explizit.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Brandom Vs Korrespondenztheorie I 472
VsKorrespondenztheorie: unbefriedigend, weil sie nichtssagend ist, nicht weil sie falsch wäre. Wahre Behauptungen entsprechen durchaus den Tatsachen, und um sie zu begreifen muß man durchaus wissen, wie die Tatsachen aussehen müssen, wenn die Behauptungen wahr sein sollen. Die Relation der "Korrespondenz" ist einfach die der Identität. Es gibt keine semantische Tatsache neben einer physikalischen Tatsache, kein "Wahrmachen"(I 469)
I 472
Doch die eigentliche Frage lautet, was man tun muß, um als jemand zu gelten, der einen behauptbaren (also def propositionalen ) Gehalt begreift.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
proposition Wissen Moore Vs Korrespondenztheorie Hacking I 179
MooreVsKorrespondenztheorie: eine wesentliche Bedingung der Theorie ist, daß ein wahrer Satz von der Wirklichkeit, im Verhältnis zu der seine Wahrheit bestehen soll, immer dann in spezifischer Weise abweicht, wenn die Realität nicht selbst wieder ein Satz ist. Es ist die Unmöglichkeit , einen solchen spezifischen Unterschied zwischen einer wahren Aussage und der vermeintlich mit ihr übereinstimmenden Wirklichkeit ausfindig zu machen, welche die Theorie widerlegt.

Horwich I 45
Korrespondenztheorie/CartwrightVsMoore: Problem: dann gibt es auch eine Eigenschaft des Übereinstimmens (Korrespondenz) die die falsche Proposition nicht hat. Und das scheint unleugbar von der Welt abzuhängen! Von einer Tatsache. Tatsache: die proposition ist wahr, wenn es eine Tatsache ist, dass es U Bahnen in Boston gibt, sonst falsch.
CartwrightVsMoore/CartwrightVsRussell: es ist genau dies, was die Theorie der Wahrheit als einfacher, unanalysierbarer Eigenschaft ignoriert.
Aber dessen waren sich die beiden bewusst. („Meinongs Theory“ , S 75).
Sie hielten daran fest wegen:
RussellVsKorrespondenztheorie, MooreVsKorrespondenztheorie.
I 46
Wahrheit/Moore: ( Baldwin Dictionary, früh)): manche glauben, sie bestehe in einer Relation einer Proposition zur Realität. („Korrespondenz“). MooreVsKorrespondenztheorie: setzt voraus, dass sich die Wahrheit von der Realität unterscheidet (um überhaupt eine Relation eingehen zu können). Aber eine solche Differenz ist überhaupt nicht zu finden!
Lösung/Moore:
Proposition/Moore/früh: These: Proposition ist nicht identisch mit dem Glauben, sondern das Glaubensobjekt. ((s) >Relationstheorie).
Wahrheit/Moore/früh: These: Wahrheit ist identisch mit der Realität. Sie unterscheidet sich nicht von ihr….+…

Hacking I
I. Hacking
Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Schiffer Vs Kripke, Saul A. I 175
Kripkes Wittgenstein/Kripkenstein/SchifferVsKripke: Paradox/Schiffer: Lösung: normalerweise, indem man zeigt, dass einer der Sätze zurückgewiesen werden muss.
Kripkes Wittgenstein/Schiffer: stellen wir so kanonisch dar:
(P1)
(1) Gestern meinte Clem Addition statt Quaddition mit „plus“. (2) Aber es gibt nichts in Clems Vergangenheit, das feststellen könnte, dass er das eine anstelle des anderen meinte, es gibt einfach keine Tatsache.
(3). Aber (1) und (2) sind inkompatibel: wenn es keine Tatsache gab, die es festlegte, dann ist es nicht so, dass er in der Vergangenheit Addition statt Quaddition meinte.
(P2) Dasselbe für die Gegenwart.
I 176
Schiffer: wenn (P1) und (P2) paradox sind, dann auch (P3):
(1) Clem glaubt, dass es Löwen in Afrika gibt
(2) Aber es gibt nichts in Clems Vergangenheit, das festlegt, dass er das glaubt. Es gibt keine Tatsache des Glaubens über Clem, die das festlegt.
(3) Weil (1) und (2) inkompatibel sind, ist es nicht der Fall, dass er glaubt, dass es Löwen in Afrika gibt.
((s) Unterschied zu Kripkes Wittgenstein: dort heißt es in (3), dass er entweder Addition oder Quaddition glaubt (wobei Quaddition eine beliebige Abweichung sein kann). Aber in (P3) heißt es, dass er nicht glauben kann, dass es Löwen in Afrika gibt, und das müsste Clem selbst auffallen.). Also dass es nicht möglich ist, überhaupt eine Einstellung zu haben ist etwas anderes als die Unmöglichkeit den genauen Inhalt der Einstellung zu ermitteln).
Schiffer: auch hier kann man sagen, dass es weder eine „reduzierbare“ noch eine „irreduzible“ Tatsache gibt.
Pointe: wenn es für (P3) eine Lösung gibt, könnte sie auch für Kripkes Wittgenstein genutzt werden. Wie sähe die Lösung aus?
„direkte Lösung“/Kripkes Wittgenstein: wäre letztlich doch eine physikalistische Reduktion. Die viele wollen. Aber die ist unmöglich. Wir können Meinen nicht reduzieren.
Tatsache/Schiffer: wenn wir hier von Tatsache reden, dann von der nicht-pleonastischen, ontologisch ernstzunehmenden Tatsache, die es aber für Kripkes Wittgenstein nicht gibt.
Kripkes Wittgenstein/Lösung/Schiffer: sowohl (2) als auch (3) sind zweideutig im Hinblick auf „Tatsache“, sie kann hier pleonastisch oder nicht-pleonastisch gelesen werden.
pleonastisch: hier ist (3) wahr und (2) falsch: Clem meinte Addition und glaubt dass es Löwen in Afrika gibt, also ist es eine Tatsache, dass er das tut. ((s) im „überflüssigen“ , nicht-ontologischen Sinn von „Tatsache“.)
nicht-pleonastisch: hier ist (2) wahr und (3) falsch: es gibt in der Tat keine objektive sprach-unabhängige Tatsache, die festlegt, dass Clem das und das meint oder glaubt.
Nonfaktualismus/Lösung: es gibt keine Eigenschaft die ontologisch oder begrifflich von dem Prädikat getrennt und durch es ausgedrückt wird.
I 177
Glaubens-Prädikat/propositionale Einstellung: Bsp „meint mit „plus“ die Addition“ Bsp „glaubt, dass Löwen in Afrika sind“. SchifferVsKripke/Kripkes Wittgenstein: daraus, dass es keine nicht-pleonastische Tatsache in Bezug auf Glauben und Meinen gibt, folgt nicht, dass man nichts meinen kann.
Fazit/Schiffer:
(a) Clem meint Addition und glaubt, dass Löwen in Afrika sind.
(b) die Sätze über Clems Meinen und Glauben sind nicht reduzierbar auf Sätze ohne semantisches, Intentionales oder mentalistisches Vokabular. (Sie sind irreduzibel intentionalistisch).
(c ) es gibt keine nicht-pleonastische, ontologisch ernstzunehmende Tatsache oder Eigenschaft in Bezug auf Meinen oder Glauben, die zu dem Prädikat „meint Addition“ oder „glaubt, dass Löwen...“ in der Beziehung steht, wie der Name „Greta Garbo“ zu Greta Garbo.
Schiffer: das macht den Weg frei für den ontologischen Physikalismus.
VsSchiffer: man könnte einwenden: Bsp Clem starb gestern nachdem er 50 Jahre lang „plus“ gebraucht hat. Nun haben wir eine kompletten Tonfilm seines Lebens zusammen mit vollständigen Aufzeichnungen über sein neurophysiologisches Leben und seinen Bewusstseinsstrom.
I 178
Dann können wir zwei empirisch adäquate Hypothesen formulieren, die sich gegenseitig ausschließen: 1. Clem meinte Addition, 2. Clem meinte Quaddition. Das ist doch ein Rätsel oder? SchifferVsVs: das ist allerdings ein Rätsel. Hier habe ich noch eins: es gibt auch zwei empirisch adäquate Hypothesen über mich selbst, eine dass meine Sinneserfahrungen von physischen Objekten stammen 2. dass sie von Descartes bösem Dämon verursacht werden ((s) > Gehirne im Tank). Dennoch glaube ich an physische Gegenstände.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Hintikka Vs Kripke, Saul A. II XIII
Mögliche Welten/MöWe/Semantik/Hintikka: der Ausdruck ist irreführend. (Begann Ende der 50er Jahre). Kripke-Semantik/HintikkaVsKripke: ist kein gangbares Modell für die Theorie logischer Modalitäten (logischer Notwendigkeit und logischer Möglichkeit). (Essay 1).
Problem: die richtige Logik kann nicht axiomatisiert werden.
Lösung: die Kripke-Semantik als Nichtstandard-Semantik interpretieren,
II XIV
Im Sinn von Henkins Nichtstandard-Interpretation der Logik höherer Stufen, während die richtige Semantik für logische Modalitäten analog wäre zu einer Standard-Interpretation. MöWe/HintikkaVsQuine: müssen wir nicht ganz aufgeben, aber eine vollständige Theorie wird es wohl nie geben. Meine Theorie hat Verwandtschaft mit Kant.
Ich nenne sie „Epistemologie der Logik“.
II XVI
Querwelteinidentität/Hintikka: Quine: hält sie für ein hoffnungsloses Problem
HintikkaVsKripke: dieser unterschätzt das Problem und hält sie für garantiert. Dabei mogelt er.
Weltlinie/Querwelteinidentität/Hintikka: 1. wir müssen erlauben, dass einige Objekte in geWissen MöWe nicht nur nicht existieren, sondern dass ihre Existenz dort undenkbar ist! D.h. Weltlinien können aufhören zu existieren – mehr noch: es kann sein, dass sie in geWissen Möwe nicht definiert sind.
Problem: in der gewöhnlichen Wissenslogik (Glaubenslogik) ist das nicht gestattet.
2. Weltlinien können auf zwei Arten gezogen werden:
a) Objekt-zentriert
b) Agent-zentriert. (Essay 8).
Analogie: das kann man mit Russells Unterscheidung zwischen Wissen durch Bekanntschaft und durch Beschreibung in Beziehung setzen. (Essay 11)
II 2
Kripke-Semantik/Modallogik/logische Möglichkeit/logische Notwendigkeit/HintikkaVsKripke/ HintikkaVsKripke-Semantik: Problem: wenn wir die Operatoren N, P so interpretieren, dass sie logische Modalitäten ausdrücken, sind sie inadäquat: wir brauchen für logische Möglichkeit und Notwendigkeit mehr als eine willkürliche Auswahl von MnöWe. Wir brauchen wahrheit in jeder logische möglichen Welt. Aber in der Kripke-Semantik ist es nicht erforderlich, dass alle solchen logisch möglichen MöWe in der Menge der Alternativen enthalten sind. ((s) D.h. es kann logisch mögliche Welten geben, die nicht berücksichtigt sind). (s.u. logische Möglichkeit bildet die weiteste Klasse von Möglichkeiten).
Problem: Kripke-Semantik ist daher inadäquat für logische Modalitäten.
Modallogik/Hintikka: der historisch frühste Zweck für den sie entwickelt wurde, war aber gerade der Umgang mit logischen Modalitäten. Das war der Zweck, für den die Lewis-Systeme entwickelt wurden.
HintikkaVsKripke: hat nicht nru ein Gerippe im Schrank, sondern dieses Gerippe gespenstert nun im ganzen Haus herum.
Äquivalenzrelation/Hintikka: wenn gefordert wird, dass R reflexiv, symmetrisch und transitiv ist, liefert das nicht die Lösung: es garantiert immer noch nicht, dass alle logisch möglichen Welten in der Menge enthalten sind. Es kann (evtl zusammen mit Verbundenheit) nur garantieren, dass w0 eine maximale Anzahl von Mengen als ihre Alternativen hat, die sozusagen schon in SF sind.
II 3
KripkeVsVs/Hintikka: man könnte einwenden, dass dies noch nicht zeigt, dass die Kripke-Semantik falsch ist. Man muss sie nur verstärken. Bsp Nino Cocchiarella: Cocchiarella: zusätzliche Bedingung: alle Modelle (im üblichen Sinn 1. Stufe) mit demselben Individuenbereich do(w0) müssen unter den Alternativen MöWe zu w0 auftreten. ((s) es dürfen keine neuen Individuen hinzukommen oder verschwinden, in Bezug auf die ursprüngliche MöWe w0).
Hintikka: technisch ist das natürlich möglich.
„alt“: (= Kripke-Semantik): Nicht-Standard-Semantik
neu: F muss alle Modelle einschließen, die denselben Individuenbereich do(w0) von wohl-definierten Individuen haben wie w0.
Individuum/Individuen/Modallogik/Hintikka: ein Individuum muss wohl-definiert sein, es muss aber nicht existieren! ((s) D.h. man kann dann ausdrücken, dass es fehlt, z.B. in einer MöWe hat der Held keine Schwester).
Individuenbereich: für jede MöWe ist dann eine Teilmenge des Bereichs D.
II 4
HintikkaVs: Problem: das ist unrealistisch interpretativ: dieser flexible Zugang erlaubt nämlich auch nicht-wohlgeformte Individuen. Dann hat es keinen Sinn zufragen, ob dieses Individuum existiert oder nicht. Fusion/Spaltung: eine flexible Semantik muss auch Spaltung und Fusion zulassen von einer Möwe zur anderen.
Def wohldefiniert/Individuum/Hintikka: ein Individuum ist wohldefiniert, wenn es durch einen Name an einem Knoten der Weltlinie herausgegriffen werden kann.
Weltlinie: kann nicht-existente Verkörperungen von Individuen verknüpfen, so lange sie wohldefiniert sind, für alle Möwe, in denen ein Knoten der Weltlinie lokalisierbar ist.
WB: sind dann einfach: (Ex) p(x) ist wahr in w gdw. es dort ein Individuum gibt., z.B. mit Namen z, so dass p(z) wahr ist in w.
Modale Semantik/Hintikka. Über eine so definierte (neue) Semantik kann man einiges sagen:
Kripke-Semantik/Hintikka: entspricht einer Nicht-Standard-Semantik, währen die
„neue“ Semantik (mit fixiertem Individuenbereich) einer Standard-Semantik entspricht. (für Logik höherer Stufe).
Standard-Semantik/höhere Stufe: erhalten wir wir indem wir fordern, dass die Quantoren höherer Stufe über alle extensional möglichen Entitäten des angemessenen logischen Typs gehen (höher als Individuen) so wie in der Standard-Semantik für Modallogik die Quantoren über alle extensional möglichen MöWe gehen sollen.
Dies ist sogar ein Parallelismus der stärker ist als eine Analogie:
Entscheidungsproblem: für Logik 2. Stufe reduziert sich auf das für Standard-Modallogik 1. Stufe.
Standardmäßigkeit: im letzteren Sinn macht denselben Job wie im ersteren Sinn.

Quantifizierte Standard-Modallogik 1. Stufe/Hintikka: das alles führt dazu, dass diese Logik sehr stark ist, vergleichbar in der Stärke mit Logik 2. Stufe. Daraus folgt, dass sie nicht axiomatisierbar ist. (s.o. HintikkaVsKripke).
Je stärker eine Logik ist, desto weniger handhabbar ist sie.
II 12
Kripke/Hintikka: hat epistemische Logik und die Logik von propositionalen Einstellungen gemieden und sich auf reine Modalitäten konzentriert. Daher ist es merkwürdig, dass er Nicht-Standard-Logik gebraucht.
Aber irgendwie scheint ihm klar zu sein, dass das für logische Modalitäten nicht geht.
metaphysische Möglichkeit/Kripke/HintikkaVsKripke: hat nie erklärt, was diese mystischen Möglichkeiten eigentlich sind.
II 13
Schlimmer: er hat nicht gezeigt, dass sie so restriktiv sind, dass er seine extrem liberale Nicht-Standard-Semantik gebrauchen kann.
II 77
Objekt/Ding/Gegenstand/Kripke/Hintikka: Kripke These: die Existenz von permanenten (dauerhaften, enduranten) Objekten muss einfach als Grundbegriff vorausgesetzt werden. HintikkaVsKripke: diese Forderung ist nicht wohlfundiert. Vielleicht muss man aber die Kriterien der Identifikation und der Identität nur für traditionelle Logik und logische Semantik voraussetzen. Aber das heißt auch nicht, dass das Problem der Identifikation nicht ein bleibendes Problem für die Philosophen wäre.

II 84
KripkeVsHintikka: Problem: die Lösungen dieser Differentialgleichungen müssen keine analytischen Funktionen sein oder Funktionen, die eine explizite Definition der Gegenstände erlauben. Hintikka: dabei scheint Kripke aber vorauszusetzen, dass man immer die Relationen, die durch die Weltlinien verkörpert werden, definieren können muss.
HintikkaVsKripke: das ist zu streng.
Weltlinie: wir erlauben statt dessen umgekehrt, dass sie durch die Lösungen der Differentialgleichungen implizit definiert werden.
II 86
HintikkaVsKripke: unser Modell ermöglicht es, dass wir Objekte nicht als garantiert voraussetzen müssen wie Kripke. ((s) es kann sein, dass eine Kurve in einem Zeitschnitt nicht geschlossen ist).
II 116
Querwelteinidentität/Starrheit/HintikkaVsKripke: es geht eher um die weise der Identifikation (öffentlich/perspektivisch, s.o.) als um Starrheit oder Nichtstarrheit. Die Weise der Identifikation entscheidet darüber, was als ein und dasselbe Individuum zählt.
HitikkaVsKripke: seinem Begriff der Starrheit liegt unausgesprochen Russells Begriff des logischen Eigennamens zugrunde. Es gibt aber keine ausgezeichnete Klasse von starren Bezeichnungsausdrücken.
Eigenname/Namen/HintikkaVsKripke: sind keineswegs immer starr. Bsp es kann sein, dass ich nicht weiß, auf wen der Name N.N. referiert. Dann habe ich verschiedene epistemische Alternativen, mit verschiedenen Referenten. Deshalb macht es Sinn, zu fragen „Wer ist N.N.?“.
öffentlich/perspektivisch/Identifikation/Russell/Kripke/Hintikka: Russell: konzentriert sich auf die perspektivische
II 117
Kripke: auf die öffentliche Identifikation.
II 195
Identität/Individuen/Hintikka: es ist viel weniger klar, wie die Identität für bestimmte Individuen beim Übergang zu einer anderen Möwe fehlschlagen kann. D.h. dass Weltlinien sich verzweigen können (Spaltung). Spaltung/KripkeVsSpaltung/SI/Hintikka: Kripke schließt Spaltung aus, weil für ihn die (SI) gültig ist. Eine Spaltung würde nach ihm die Transitivität der Identität verletzen. Nach einer Spaltung wäre die Individuen keinesfalls identisch, selbst wenn sie es nach der Transitivität sein sollte. Daher ist für Kripke die (SI) unverletzlich.
HintikkaVsKripke: das ist zirkulär:
Transitivität der Identität/Hintikka: kann zweierlei bedeuten:
a) Transitivität innerhalb einer Möwe
b) zwischen MöWe.
Die Plausibilität der Transitivität gehört zur ersteren, nicht zur letzteren.
Transitivität der Identität zwischen Möwe zu fordern hieße einfach, Spaltung auszuschließen. Das ist das Zirkuläre an Kripkes Argument.
II 196
MöWe/Individuenbereich/HintikkaVsKripke: man sollte nicht fordern, dass die Individuen beim Wechsel von Möwe zu Möwe dieselben bleiben müssen. Rede von Möwe ist leer, wenn es keine möglichen Erfahrungen gibt, die sie unterscheiden könnten. ((s) geht das denn nicht, bei konstantem Bereich? Es könnten doch auch Eigenschaften teilweise (nicht gänzlich) vertauscht werden. Möwe/Hintikka: sollten am besten als durch die verbundenen möglichen Gesamtheiten der Erfahrung bestimmt werden.
Und dann kann Spaltung nicht ausgeschlossen werden.
II 209
Re-Identifikation/Hintikka: auch bei diesem Problem sitzen Situations-Semantik und MöWe-Semantik im selben Boot. Situations-Semantik: verschleiert das Problem aber eher. Bei überlappenden Situationen nimmt sie z.B. an, dass der überlappende Teil derselbe bleibt.
Re-Identifikation/Quine/Hintikka: hält sie für hoffnungslos, weil man nicht erklären kann, wie sie funktioniert. (?).
Re-Identifikation/Kripke/Hintikka: Kripke dito, aber deswegen sollten wir sie einfach postulieren, zumindest für physikalische Objekte.
HintikkaVsQuine/HintikkaVsKripke: das ist entweder zu pessimistisch oder zu optimistisch.
Aber das Problem zu verkennen hieße, eins der größten philosophischen Probleme zu vernachlässigen.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Searle Vs Lakoff, G. IV 199
Konversationspostulate/Meinen/Gordon/Lakoff: SearleVs: Lakoff stellt die erklärungsbedürftigen Phänomene so dar, als wären sie selbst schon die Erklärung. Problem: wie kann der Sprecher etwas sagen, und trotzdem etwas anderes meinen? (Meinen).
IV 201
Konversationspostulate: sollen zusätzlich zu den drei Regeln (der Einleitung, der Ernsthaftigkeit und des propositionalen Gehalts) noch zusätzliche Regeln bekannt sein: z.B. um aus einem Sprechakt auf einen anderen zu schließen. Searle: sie unterstellen, dass die Muster selbst die Lösung seien.
IV 202
Sie decken damit ein Muster auf, nach dem z.B. ein Sprecher um etwas bittet, indem er den Hörer fragt, ob er etwas tun kann. Bsp "Kannst du mir das Salz reichen?". Um das zu erklären, geben sie einfach eine neue Beschreibung, die dem sie sagen, der Sprecher kenne eine Regel.
Searle: wie bei Ross wird eine unnötige Annahme gemacht, um die Daten zu erklären. Es ist völlig ad hoc zu behaupten, zusätzlich zu all dem Wissen müssten noch Konversationspostulate existieren. In Wirklichkeit wären es dann solche Konversationspostulate, die zu erklären wären.
IV 203
Searle: was der Hörer braucht ist Sprechakttheorie, eine Theorie der Konversation, Hintergrundinformationen und Rationalität und Folgerungsvermögen. Jeder einzelne dieser Bestandteile ist unabhängig motiviert, d.h. ganz unabhängig von jedweder Theorie indirekter Sprechakte haben wir Belege dafür, dass der Sprecher/Hörer diese Merkmale besitzt.
IV 204
SearleVsGordon/SearleVsLakoff: ihre Regeln funktionieren so auch gar nicht! Sie nennen es "missglückt" dass gar keine Frage gemeint ist. (Bsp "Kannst du mir das Salz reichen?").
Sprechakttheorie/SearleVsChomsky: oft wird im Anschluss an Chomsky gesagt, die Sprache müsse endlich vielen Regeln gehorchen (für unendlich viele Formen).
IV 205
Das ist irreführend, und war nachteilig für die Forschung. Besser ist dieses Bild: Zweck der Sprache ist die Kommunikation. Deren Einheit ist der illokutionäre Sprechakt. Es geht darum, wie wir von Lauten zu den Akten gelangen.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Castaneda Vs Lewis, David Frank I 329
Proposition/Glauben/Selbstzuschreibung/CastanedaVsAttributionstheorie/CastanedaVsLewis: 1. definiert Lewis die Glaubensobjekte extensional (aus Mengen).
Das verletzt Castanedas zweite Intensionalitätsbedingung für die Objekte von intentionalen Eistellungen. (s.o.).
Mögliche Welten (MöWe) sind aufgrund ihrer unendlichen Extension (unendlich viele mögliche Aspekte) ungeeignet als primäre Objekte des Glaubens und
Eigenschaften lassen sich nicht durch Mengen von Objekten individuieren, weil die Mengenbildung die Prädikation von Eigenschaften bereits voraussetzt. (>Individuation).
2. Lewis’ These, dass Selbstzuschreibung nur durch ein nicht propositionales Wissen zu erklären sei, hängt von der Prämisse ab, dass es keine indexikalischen oder auf Privates bezogenen propositionen geben könnte.
CastanedaVsLewis: dafür fehlt aber eine überzeugende Begründung.
MöWe/CastanedaVsLewis: hält es für denkbar, dass eine mögliche Welt nicht nur aus öffentlichen physikalischen Objekten besteht, sondern auch subjektive Referenten wie Ich Gestaltungen und indexikalische Gestaltungen enthält.
Diese Welt könnte dann auch ihre jeweils subjektiv gefärbten weisen der Gegebenheit (Intension) mit umfassen. Dann wäre ein Subjekt, das alle propositionen kennt, auch in der Lage, seine eigenen Position zu erkennen. (propositionales Wissen).
I 356
propostionales Wissen/Lewis: Bsp "Zwei Götter": (leicht gekürzte Originalstelle): weil sie jede proposition kennen, sind sie allWissend.
Doch kann ich mir vorstellen, dass sie an einer UnWissenheit leiden: keiner von beiden weiß, welcher er ist.
..es gibt nicht mehr zu Wissen, sie würden sich bloß mehr von den Eigenschaften, die sie besitzen, selbst zuschreiben.
er hat diese Eigenschaft und sein Weltgenosse hat sie nicht, also ist das Selbstzuschreiben dieser Eigenschaft nicht davon abhängig, dass er weiß, welches seine Welt ist.
These: manchmal finden sich Eigenschaftsobjekte, während propositionale Objekte nicht zur Verfügung stehen,. Manches Glauben und manches Wissen kann nicht als propositional verstanden werden, aber kann als Selbstzuschreibung von Eigenschaften verstanden werden,.
CastanedaVsLewis: das hängt von dem relevanten Sinn ab, den man mit "Eigenschaft" und "proposition" verbindet.
Deshalb definiert er diese in seinem Sinne, und schafft damit kontraintuitive Prämissen…+…
I 358
6. CastandedaVsLewis: dass Wahrnehmungs Wissen nicht propositional sei, gilt auch nicht ohne weiteres. In dem Maße, wie demonstrative Bezugnahmen stattfinden, geht es um die Frage, ob MöWe flüchtige und private Einzeldinge enthalten. 7. die Idee, dass Iche, Jetzte und Dieses Gegenstände privaten Wissens sind, ist begründet.
CastanedaVsLewis: aber sie müssen nicht unausdrückbar sein!
Die Funktion von Quasi Indikatoren ist es gerade, mittels interpersoneller und nichtflüchtiger Bezugnahmen die indexikalischen Bezugnahmen anderer Personen einzufangen.


Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986

Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Place Vs Linguistizismus Arm II 105
Linguistizismus/Place: Martin und Armstrong kritisieren meinen L. als Annahme, Eigenschaften seien eine Frage, ob Prädikate wahr oder falsch seien. Aber das stellt meine Position falsch dar. Ich unterschreibe:
Realismus: das Universum existiert unabhängig von unsern Begriffen und unserem Wissen und Glauben.
Wahrmacher Prinzip: wenigstens im Fall der propositionen die kontingent wahr ist, ist diese proposition dann und nur dann wahr, wenn eine Situation existiert, die dem entspricht, was die proposition darstellt.
Linguistizismus: wie Martin ihn darstellt, würde geben beide Prinzipien verstoßen.
II 106
QuineVsLinguistizismus: "Sein heißt, Wert einer gebundenen Variablen sein" Place: das war nur halbernst von Quine gemeint. Aber von seinen Anhängern immer ernster genommen.
Linguistizismus:/Place: anderes Bsp die Doktrin, dass Wünschen eine propositionale Einstellung (prop Einst) sei. D.h. der Wünschende wünscht, dass ein Satz (proposition) wahr sei.
Aber die Tatsache, daß ein Zustand von einem Satz ausgedrückt werden kann, ist höchst irrelevant dafür, dass ich einen Apfel wünsche. Was ich wünsche ist, dass ein Zustand eintritt, nicht, dass ein beschreibender Satz wahr wird.

Place I
U. T. Place
Dispositions as Intentional States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place II
U. T. Place
A Conceptualist Ontology
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place III
U. T. Place
Structural Properties: Categorical, Dispositional, or both?
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place IV
U. T. Place
Conceptualism and the Ontological Independence of Cause and Effect
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place V
U. T. Place
Identifying the Mind: Selected Papers of U. T. Place Oxford 2004

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
proposition Wissen Verschiedene Vs Materialismus Lanz I 283
VsMaterialismus/VsIdentitätstheorie: drei Einwände: 1. im Gegensatz zu den üblichen theoretischen Entitäten (Gene, Elektronen) haben wir zu den eigenen mentalen Zuständen direkten, introspektiven Zugang. Die Annahme ihrer Existenz scheint nicht von ihrer explanatorischen Rolle abzuhängen.
Lanz I 285
2. Empfindungen besitzen qualitative Merkmale, die sich durch kausale Analyse nicht einfangen lassen. Bsp süßes/saures schmecken: klare qualitative Differenz, unabhängig davon, was ihre kausalen Rollen sein mögen. (> Qualia-Problem). 3. (VsMaterialismus / VsIdentitätstheorie): eine rein kausale Analyse kann das Merkmal der Intentionalität nicht erklären.(propositionale Eistellungen).
Materialismus benutzt Repräsentationstheorie (VsSprechakttheorie).

Stalnaker I 19
Zombie/Wahrnehmungsfähigkeit/Stalnaker: man kann nicht sagen, dass es mögliche Welten (MöWe) mit Zombies gibt, die denkbar aber metaphysisch unmöglich seien. Problem: alle Materialisten stimmen zu, dass es MöWe gibt, die der Dualist „Zombie-Welten“ nennt, und zwar sogar metaphysisch möglich!
Stalnaker: aber der Schluss von der Denkbarkeit zur metaphysischen Möglichkeit funktioniert nur, wenn man annimmt, dass der Materialismus falsch ist. Und daher liefert die Denkbarkeit von Zombies kein Argument VsMaterialismus. Das allgemeine Bild geht so:
„Bewusstsein“: referiert auf eine Eigenschaft, die wir in uns finden, und die wir möglicherweise kennen, weil wir sie haben. Aber die Tatsache, dass wir bewusst sind, liefert keinen speziellen Zugang zur Natur dieser Eigenschaft.

Stalnaker I 239
VsMaterialismus/Stalnaker: einfaches Argument gegen ihn: dass es vorstellbar oder begrifflich möglich ist, dass es Zombies gibt. Manche schließen daraus, dass Zombies metaphysisch möglich sind.
Problem: wenn es MöWe gibt, die physikalisch genau wie die aktuale Welt (WiWe) sind,
I 240
nur dass es kein Bewusstsein gibt, dann folgt daraus, dass Bewusstsein nicht auf dem Physikalischen superveniert! VsMaterialismus: wenn das Bewusstsein nicht auf der physikalischen Welt superveniert, ist der Materialismus falsch.
I 242
Zombie/Materialismus/Stalnaker: jeder Materialist, der glaubt, dass wir bewusste Wesen sind, muss glauben, dass die wirkliche Welt (WiWe) die z-Welt ist, aber leugnen, dass die z-Welt eine Zombie-Welt ist. Das ist der Grund für A- und für B-Materialisten zu behaupten, dass die Zombie-Welt metaphysisch unmöglich ist: dass die einige MöWe, die als Kandidat für eine Zombie-Welt in Betracht kommt (die z-Welt) keine Zombie-Welt ist.
Metaphysik/Vorstellbarkeit/Lücke/VsMaterialismus: wenn das richtig ist, kann sich der Materialismus nicht mehr verteidigen gegen das Zombie-Argument, das eine Lücke zwischen Vorstellbarkeit und Möglichkeit zu treiben versucht. Nämlich dass es MöWe gibt, die vorstellbar sind, aber nicht metaphysisch möglich.
I 243
MaterialismusVsVs: jeder Materialist wird mit allen drei Philosophen übereinstimmen, dass die z-Welt nicht nur vorstellbar, sondern auch metaphysisch möglich ist. Metaphysisch möglich/Stalnaker: die Frage ist nicht, ob eine Situation metaphysisch möglich ist, sondern ob sie, wenn sie es ist, korrekt beschrieben ist.
VsMaterialismus/Stalnaker: das Argument gegen ihn hängt entscheidend davon ab, ob die z-Welt eine Zombie-Welt ist. Das kann nicht von unschuldigem Gerede (Semantik) abhängen. Es geht darum in welcher Welt wir leben.
Lösung: wir brauchen mehr Details über die z-Welt.
z-Welt/Stalnaker: wir haben sie in Begriffen der WiWe definiert. Und da wir nicht allWissend sind, mögen wir uns darüber streiten, wie die WiWe physikalisch genau beschaffen ist (und ebenso die z-Welt). Aber das bleiben empirische Fragen.





Lanz I
Peter Lanz
Vom Begriff des Geistes zur Neurophilosophie
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Dodd Vs McDowell, John Esfeld I 187
Natur/McDowell: ist nicht mit dem identifiziert, was in der modernen Wissenschaft anerkannt wird. These McDowell tritt für eine partielle "Wiederverzauberung" (reenchantment) der Natur ein, um den Aspekt der physikalischen Welt zu erfassen, aufgrund dessen die physikalische Welt nicht außerhalb des begrifflichen Bereichs liegt. DF.
Die Wissenschaft selbst kann diesen Aspekt nicht erfassen. Sie ist vielmehr ein Hindernis dafür, daß wir sehen, daß die Welt aus Tatsachen besteht, die der Inhalt unserer wahren Überzeugungen sind.
Tatsache/DoddVsMcDowell: (1995): McDowell verwechselt eine Fregesche Sicht von Tatsachen als wahrer propositionen mit einer Sicht von Tatsachen, aus denen die Welt besteht!
I 188
Tatsache/EsfeldVsBrandom: dieser Vorwurf kann auch Brandom gemacht werden, wenn er Tatsachen mit dem Inhalt wahrer Behauptungen identifiziert und fortfährt: "Die Welt ist alles, was der Fall ist, eine Konstellation von Tatsachen". (I 476 477). Esfeld: ich vermeide den Begriff, um Konfusion zu vermeiden.

Dodd I
J. Dodd
An Identity Theory of Truth Basingstoke 2008

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
proposition Wissen Russell Vs Meinong, A. Horwich I 4/5
Glauben/Meinen/Zweifel/Wahrnehmung/prop Einst/Russell: überall hier hat der Geist etwas vor sich, was nicht mit ihm selbst identisch ist. Also ein Objekt. (> Relationstheorie; SchifferVs). Urteilsobjekt/Russell: hier gibt es nun aber zwei Theorien:
a) Glauben/Urteil als Relation zu einem einfachen Objekt: Bsp Dass Charles I auf dem Schafott starb.
Vs: das geht nicht, im Fall von falschen Urteilen: denn dann gibt es das Objekt gar nicht und also auch keine Relation. Bsp Der Glaube, dass Charles I im Bett starb.
b) Glauben/Urteil als Relation zu einem Komplex (bzw. komplexen Objekt). (Russell pro).
Ad a):
Def Objektiv/Meinong/Russell: nennt dieser Glaubensobjekte/Urteilsobjekte. Wobei falsche Urteile bzw. Glauben „falsche Objektive“„ haben.
Horwich I 6
Russell: dann müssen wir einen Weg finden, die Objektive in falsche und richtige zu unterteilen. Glaubensobjekt/RussellVsMeinong: zunächst gibt es keinen vollständigen Ausdruck „das so und so“ das irgendetwas denotieren würde wie es ein Name wie „Sokrates“ tut. Allerdings wird es vollständig, wenn ich sage „ich glaube, dass so und so“ oder ich bezweifle, dass so und so“. ((s) > Frege: ungesättigt).
Horwich I 7
RussellVsMeinong: schlimmer ist aber, dass wir falsche Objektive zulassen müssen! D.h. es gäbe dann Dinge im Universum, die nicht von der Existenz von Urteilen abhängen, die objektive Falschheiten wären. Problem: damit wird der Unterschied von Wahrheit und Falschheit unerklärlich! ((s) Bzw. eine Eigenschaft von Dingen, nicht von propositionen).
Unterschied/Falschheit/Name: die Entität die wir suchen ist nicht ein grammatisches Subjekt.
objektive Falschheit/Russell: wäre zwar logisch konstruierbar, aber unbefriedigend.
Horwich I 8
Objektiv/Falschheit/RussellVsMeinong: wenn wir nun sagen würden, das Objektiv existiert im Fall der Falschheit nicht, wäre das zwar eine Lösung, brächte aber das Problem, dass wir dann die Relationstheorie (von Glauben/Urteil zu Objekt) überhaupt aufgeben müssen. ((s) Denn man kann etwas Falsches genauso glauben wie etwas Wahres). Glauben/Urteil/Objekt/Wahrheit/Falschheit/Lösung/RussellVsMeinong: wir müssen die Ansicht aufgeben, das Glaubensobjekt wäre einfach. (Russell pro Relationstheorie).
Glauben/Russell: ist eine Relation zu einem Komplex von Objekten (komplexen Objekt). Die einzelnen Objekte selbst sind keine Fiktionen. Bsp Charles I, Sterben, Schafott.
Horwich I 9
Wahrheit: besteht dann, wenn die Objekten untereinander die Relation haben, die im Urteil behauptet wird. Glauben: besteht nicht in einer einzelnen Relation, die ich zu Charles I habe sondern es gibt Relationen zu jeder Komponente. Die Relation können wir „das Bewusstsein von“ ((s) einer Tatsache oder proposition) nennen. (1)


1. B. Russell, "On the Nature of Truth and Falsehood", in: Philosophical Essays, New York 1996, pp. 170-185 - reprinted in: Paul Horwich (Ed.) Theories of Truth, Aldershot 1994

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Dummett Vs Mill, J. St. Stalnaker I 179
Bloße Kenntnis/bloßes Wissen//Referenz/DummettVsKripke/DummettVsMill/Stalnaker: Dummett konstatiert die Unmöglichkeit einer „bloßen Kenntnis der Referenz“ (bare knowledge of reference). Def Bloße Referenz/bloße Kenntnis/Dummett: (M. Dummett, The Logical Basis of Metaphysiscs, Cambridge/MA 1991, 127) bloße Referenz des Namens a wäre das Wissen von einem Objekt, dass a auf es referiert, wobei das eine vollständige Charakterisierung des bestimmten Wissens wäre.
Stalnaker: das könnte man mit dem Kennen einer bestimmten proposition identifizieren – einer proposition die wahr ist gdw. wenn ein bestimmtes Individuum der Referent des Namens a ist.
Dummett/Stalnaker: sein Argument für die Unmöglichkeit der bloßen Referenz entspricht Searles Prinzip der Identifikation.
Prinzip der Identifikation/Searle/Stalnaker: wir haben kein Wissen von einem Ding, dass es eine bestimmte Eigenschaft F hat, wenn wir nicht die Fähigkeit haben, das Objekt zu beschreiben oder zu identifizieren.
propositionales Wissen/Searle/Dummett/Stalnaker: stärker: für jede wahre Wissen-was-Zuschreibung: es muss ein wahres propositionales Wissen geben, dessen Inhalt eine nicht-singuläre proposition ist, die die Methode der Identifikation explizit macht und die Wissen-was-Zuschreibung enthält: eine Zuschreibung propositionalen Wissens, auf dem die Wissen-was-Zuschreibung ruht. ((s) Der Gegenstand muss beschrieben werden durch eine zweite Angabe als nur die Zuschreibung durch den fraglichen Namen. Ein zweites Merkmal außer der fraglichen Bezeichnung. Daher braucht man nicht-singuläre proposition).

Dummett I
M. Dummett
Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992

Dummett II
Michael Dummett
"What ist a Theory of Meaning?" (ii)
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Dummett III
M. Dummett
Wahrheit Stuttgart 1982

Dummett III (a)
Michael Dummett
"Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (b)
Michael Dummett
"Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144
In
Wahrheit, Stuttgart 1982

Dummett III (c)
Michael Dummett
"What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (d)
Michael Dummett
"Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Dummett III (e)
Michael Dummett
"Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326
In
Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Stalnaker Vs Modaler Realismus Stalnaker I 36
Proposition/Abgeschlossenheit/Stalnaker: was auch immer Propositionen sind, wenn es welche gibt, gibt es auch Mengen von ihnen. Und für jede Menge von Propositionen ist es definitiv wahr oder falsch, dass alle ihre Elemente wahr sind. Und dies ist natürlich wieder eine proposition.
(W5) Abgeschlossenheits-Bedingung: Für jede Menge von propositionen G gibt es eine proposition A so dass G A impliziert und A impliziert jedes Element von G.
Stalnaker: d.h. ist, dass für jede Menge von propositionen es eine proposition gibt die sagt, dass jede proposition in der Menge wahr ist.
Also nehme ich an, dass der Welt-Geschichten-Theoretiker (W5) zu seiner Theorie hinzufügen will.
(W6) Äquivalente propositionen sind identisch.
Problem: die Probleme von (W6) sind bekannt. ((s) > Hyperintensionalismus/ Hyperintensionalität): Sätze, die in denselben Welten wahr sind, sind ununterscheidbar, VsMöWe-Semantik, Vs Semantik möglicher Welten).
I 40
Modaler Realismus/MR/Lewis/Stalnaker: nach Lewis ist die aktuale Welt (WiWe) nur ein echter Teil einer Realität, die aus vielen Paralleluniversen besteht, die räumlich und zeitlich voneinander getrennt sind. Aktuale Welt/WiWe/Lewis/Stalnaker: ist dann indexikalisch definiert als der Teil, der mit uns in Verbindung steht.
unverwirklichte Möglichkeiten/Possibilia/Lewis/Stalnaker: existiert dann tatsächlich, aber in einem anderen Teil der Realität. Ihre Nicht-Aktualität besteht nur in ihrer Lokalisierung woanders.
((s) das ist nur eine polemische Darstellung: Lokalisierung muss mehr sein als „woanders“. Lokalisierung kann von uns gar nicht vorgenommen werden für Gegenden, die überhaupt nicht mit uns in Verbindung stehen, weil wir dann kein Wissen haben.)
modaler Realismus/Stalnaker: teilt sich in
1. semantische These: Behauptungen über das was möglich und notwendig ist, sollten analysiert werden in Begriffen darüber was wahr ist in einigen oder allen Teilen der Realität
2. metaphysische These:: über die Existenz von möglichen Welten (MöWe).
Semantischer MR/Stalnaker: Problem: VsMR man könnte einwenden, dass es gar nicht möglich ist die metaphysischen Tatsachen über ihn zu Wissen, selbst wenn der semantische Teil wahr wäre.
I 41
Lewis: hier gibt es eine Parallele zu Benacerrafs Dilemma über mathematische Wahrheit und Wissen. (>Mathematik/Benacerraf, Referenz/Benacerraf, Mathematische Entitäten/Benacerraf.)
I 42
EpistemologieVsMR/Stalnaker: die Vertreter des epistemologischen Arguments gegen den MR weisen die Parallele zwischen mathematischen Objekten und realistisch aufgefasst Possibilia zurück. Sie bestehen darauf, dass Referenz und Wissen von konkreten Dingen kausale Verbindung erfordert, selbst wenn das nicht für abstrakte Dinge (Zahlen usw.) gilt. Wissen/LewisVs: warum sollte die Grenze zwischen dem, was für Wissen und Referenz eine kausale Verbindung benötigt getroffen werden in Begriffen der Unterscheidung abstrakt/konkret?
Wissen/Lewis: stattdessen sollten wir sagen, dass Referenz und Wissen von kontingenten Tatsachen kausale Verbindung erfordert, nicht aber das von modaler Realität (Wissen darüber was was möglich und notwendig ist).
Modaler Realismus/Wissen/Lewis: These: im Kontext des MR können wir sagen, dass indexikalisches Wissen kausale Verbindung benötigt, unpersönliches Wissen aber nicht.
I 43
Platonismus/Mathematik/Stalnaker: pro Lewis: hier muss Wissen nicht auf einer kausalen Verbindung beruhen. Dann kann Benacerrafs Dilemma gelöst werden. EpistemologieVsMR/Stalnaker: ich fühle aber immer noch die Kraft des epistemologischen Arguments VsMR.
Referenz/Wissen/Stalnaker: Problem: den Unterschied zwischen Wissen und Referenz auf Zahlen, Mengen usw. und auf Kohlköpfe usw. zu erklären.
I 49
Mögliche Welten/MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen. Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von derselben Art sind wie die wirkliche Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art Wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Letztere sind nicht „wirkliche“ Dinge).

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Quine Vs Modallogik Chisholm II 185
QuineVsModallogik: statt dessen R-Z-Punkte als Quadrupel. Grund: dauerhafte Gegenstände (continuants) scheinen die Extensionalität zu bedrohen. SimonsVsQuine: die Achillesferse ist, daß wir Zweifel haben müssen, ob irgend jemand eine Sprache lernen könnte, die nicht auf dauerhafte Gegenstände (continuants) referiert.

Lewis IV 32
QuineVsModallogik: welche Eigenschaften notwendig bzw. akzidentiell sind, ist dann beschreibungsabhängig. Def Essentialismus/Aristoteles: wesentliche Eigenschaften sind nicht beschreibungsabhängig.
QuineVs: das ist genauso kongenial wie die ganze Modallogik.
LewisVsQuine: das ist wirklich kongenial!

Quine I 338
Logische Modalität hat damit jedoch gar nichts zu tun. Hier völlig unpersönlich. Die Modallogik wie wir sie kennen, beginnt mit Clarence Lewis "A survey of Symbolic Logic" 1918. Seine Interpretation der Notwendigkeit, die Carnap später noch schärfer formuliert lautet: Def Notwendigkeit/Carnap: Ein Satz der mit "es ist notwendig, dass" anfängt, ist dann und nur dann wahr, wenn der restliche Satz analytisch ist.
Quine vorläufig brauchbar, trotz unserer Vorbehalte gegen Analytizität.
I 339
(1) Es ist notwendig, dass 9 > 4 wird dann folgendermaßen erklärt:
(2) "9 >4" ist analytisch.
Es ist zweifelhalt, ob Lewis sich jemals auf diese Sache eingelassen hätte, wenn nicht Russell und Whitehead (Frege folgend) nicht den Fehler gemacht hätten, die Philonische Konstruktion:
"Wenn p so q" als "~(p und ~q)"
wenn sie also diese Konstruktion als materiale Implikation statt als materiales Konditional zu bezeichnen.
C.I.Lewis: legte Protest ein und meinte, eine so definierte materiale Implikation dürfe nicht lediglich wahr sein, sondern müsse zugleich analytisch sein, wenn man sie zu Recht als "Implikation" bezeichnen wolle. So kam es zu seiner Konzeption der "strikten Implikation".
Quine: Am besten betrachtet man "impliziert" und "ist analytisch" als allg Termini, die von Sätzen prädiziert werden, indem man sie prädikativ an Namen (d.h. Zitate) von Sätzen anfügt. Im Gegensatz zu "und", "nicht" ,"wenn so" die nicht Termini sondern Operatoren sind.
Whitehead und Russell, die die Unterscheidung zw. Gebrauch und Erwähnung auf die leichte Schulter nahmen, schrieben "p impliziert q" (im materialen Sinn) als sei es mit "Wenn p, so q" (im materialen Sinn) austauschbar.
I 339
Materiale Implikation "p impl q" nicht gleich "p > q" (Erwähnung/Gebrauch) "impliziert" und "analytisch" am besten allgemeine Termini statt Operator. Lewis tat das gleiche, schrieb also "p impliziert strikt q" und erklärte das als "Es ist notwendig dass nicht (p und nicht q)" Daher kommt es, dass er eine Modallogik entwickelte, bei der "notwendig" satzbezogener Operator ist.
Wenn wir (1) in der Form von (2) erklären, dann fragt es sich, warum wir überhaupt Modallogik brauchen.
I 340
Ein scheinbarer Vorteil ist die Möglichkeit, in modale Positionen zu quantifizieren. Denn wir wissen, dass wir nicht in Zitate hineinquantifizieren können, und in (2) wird ein Zitat verwendet. Das lag auch sicherlich in Lewis Absicht. Aber ist es legitim?
I 341
sicher ist (1) bei jeder plausiblen Deutung wahr und folgendes falsch: (3) Es ist notwendig, dass die Anzahl der Planeten > 4
Da 9 = die Anzahl der Planeten können wir schließen, dass die Position von "9" in (1) nicht rein bezeichnend und der Notwendigkeitsoperator folglich undurchsichtig ist.
Die Widerspenstigkeit der 9 beruht darauf, dass sie sich auf verschiedene Weisen spezifizieren lässt, denen die notwendige Äquivalenz abgeht.(z.B. als Anzahl der Planeten, und als Nachfolger der 8) so dass bei der einen Spezifizierung verschiedene Merkmale notwendig folgen (etwas "größer als 4" ) und bei der anderen nicht.
Postulat: Immer wenn jeder von zwei Sätzen den Gegenstand x eindeutig bestimmt, sind die betreffenden Sätze notwendig äquivalent.
(4) Wenn Fx und ausschließlich x und Gx und ausschließlich x, so ist notwendig, dass (w)(Fw dann und nur dann, wenn Gw)
I 342
(Das macht jeden beliebigen Satz p zu einem notwendigen Satz!) Dieses Postulat macht jedoch modale Unterscheidungen zunichte: denn wir können die Gültigkeit von "Es ist notwendig, dass p" daraus ableiten, ohne dass es eine Rolle spielt, welchen wahren Satz wir für "p" einsetzen!
Argument: "p" stehe für einen beliebigen wahren Satz, y sei irgendein Gegenstand und x = y . Dann gilt offenkundig:
(5) (p und x =y) und ausschließlich x
sowie
(6) x = y und ausschließlich x
dann können wir aufgrund von (4) aus (5) und (6) schließen:
(7) Es ist notwendig, dass (w)(p und w = y) dann und nur dann, wenn w = y)
Die Quantifikation in (7) impliziert aber insbesondere "(p und y = y) dann und nur dann, wenn y = y" was wiederum "p" impliziert; und so schließen wie aus (7), dass es notwendig ist, dass p.
I 343
Die Modallogischen Systeme von Barcan und Fitch lassen uneingeschränktes Quantifizieren in modale Kontexte zu. Wie eine solche Theorie interpretiert werden kann, ohne die katastrophale Annahme (4) zu machen, ist alles andere als klar.
I 343
Modallogik: Church/Frege: modaler Satz = Proposition Churchs System ist anders aufgebaut: Er schränkt die Quantifikation indirekt ein, indem er Variablen und andere Symbole in modalen Positionen uminterpretiert. Für ihn (wie für Frege) bezeichnet ein Satz, dem ein modaler Operator übergeordnet ist, dann eine proposition. Der Operator ist ein Prädikat, das auf die proposition angewandt wird. Wenn wir die Modalitäten ebenso behandeln, wie zuvor die propositionalen Einstellung, dann könnten wir (1) zunächst als
(8) [9 > 4] ist notwendig
(eckige Klammern für Klasse)
uminterprtieren, und die Undurchsichtigkeit der intensionalen Abstraktion anhängen.
Man würde also propositionen als das auffassen, was notwendig und möglich ist.
I 344
Dann könnten wir das Modell aus § 35 weiterverfolgen und die Modalität versuchen, selektiv durchsichtig wiederzugeben, indem wir selektiv von Propositionen zu Eigenschaften übergehen: (9) x(x > 4) ist notwendig in Bezug auf 9.
Dies steht insofern im Gegensatz zu (8) als "9" hier eine rein bezeichnende Position erhält, in die man quantifizieren und in der man "9" durch "die Anzahl der Planeten" ersetzen kann.
Das schien sich im Fall der en durchaus zu lohnen, als wir z.B. sagen können wollten
(§ 31) es gäbe jemand, von dem man glaubt, er sei ein Spion (> II).
Im Fall der Modalausdrücke kommt aber etwas sehr verblüffendes heraus. Die Redeweise von einem Unterschied von notwendigen und kontingenten Eigenschaften eines Gegenstands.
Bsp Man könnte sagen, Mathematiker seien notwendigerweise rational und nicht notwendigerweise zweibeinig, während Radfahrer notwendigerweise zweibeinig aber nicht notwendigerweise rational. Wie verhält es sich aber mit einem radfahrenden Mathematiker?
Insoweit wir rein bezeichnend von dem Gegenstand sprechen, ist es nicht einmal andeutungsweise sinnvoll, von einigen seiner Eigenschaften als kontingent und anderen als notwendig zu sprechen.
I 344
Eigenschaften/Quine: keine notwendigen oder kontingenten E.(VsModallogik) - nur wichtige und weniger wichtige Eigenschaften Freilich gelten einige seiner Eigenschaften als wichtig und andere als unwichtig, einige als dauerhaft und andere als vorübergehend, aber es gibt keine, die notwendig oder kontingent sind. (> Eigenschaften).
Kurioserweise hat gerade diese Unterscheidung philosophische Tradition. Sie lebt fort in den Ausdrücken "Wesen" und "Akzidenz". Man schreibt die Unterscheidung Aristoteles zu. (Wahrscheinlich werden einige Gelehrte protestieren, aber das ist eben die Strafe dafür, dass man Aristoteles irgendetwas zuschreibt.)
I 345
Aber wie ehrwürdig diese Unterscheidung auch immer sein mag, sie lässt sich sicher nicht rechtfertigen. Und damit muss die Konstruktion (9) die diese Unterscheidung so elegant vollzieht ebenfalls scheitern. Wir können die Schuld an den diversen Gebrechen der Modalität nicht der Analytizität in die Schuhe schieben.
Es gibt zu (1) und (2) noch eine Alternative, die uns zumindest ein Stück weit auf so etwas wie Modallogik festlegt. Wir können
"P ist notwendig" als "P = ((x)(x = x))" definieren.
Ob (8) dadurch wahr wird, oder ob sie überhaupt mit der Gleichsetzung von (1) und (2) in Einklang steht, wird davon abhängen, wie eng wir die propositionen hinsichtlich ihrer Identität konstruieren. Sie dürfen in der Tat nicht so eng konstruiert werden, dass sie den propositionalen Einstellungen angemessen sind.
Aber wie sonderlich die Definition auch sein mag, es kommt etwas dabei heraus, das einer Modallogik ohne Quantoren isomorph ist.

VI 41
Abstrakte Gegenstände/Modallogik/Putnam/Parsons: Modaloperatoren können abstrakte Gegenstände einsparen QuineVsModallogik: statt dessen Quantifikation (Postulieren von Gegenständen) damit straffen wir die Wahrheitsfunktionen. Modallogik/Putnam/Parsons/Quine: Putnam und Charles Parsons haben gezeigt, wie im Rückgriff auf Möglichkeitsoperatoren abstrakte Objekte eingespart werden können.
Quine: ohne Modaloperatoren:
Bsp "Alles ist derart, dass es, sofern es eine Katze ist und verdorbenen Fisch ist, und ihm schlecht wird, in Zukunft Fisch vermeiden wird."
((s) logische Form/(s): (x) ((Fx u Gx u Hx) > Vx).
So kann das Postulieren von Gegenständen unsere nur locker bindenden Wahrheitsfunktionen straffen, ohne dass wir zu Modaloperatoren greifen müssen.

VI 102
Notwendigkeit/Möglichkeit/Quine: sind insofern intensional, als sie sich der Substitutivität der Identität nicht fügen. Erneut Schwanken zwischen de re und de dicto.
VI 103
Kontrafaktische Bedingungssätze, irreale Bedingungssätze/KoKo/Quine: sind wahr, wenn ihr Konsequens logisch aus dem Antezedens in Konjunktion mit Hintergrundprämissen folgt. Notwendigkeit/Quine: durch Satzkonstellationen, die von Gruppen akzeptiert werden. (Geht über den einzelnen Satz hinaus).
VI 104
QuineVsModallogik: ihre Freunde wollen der Notwendigkeit einen objektiven Sinn geben.
XI 52
QuineVsModallogik/Lauener: es ist gar nicht klar, auf welche Gegenstände wir uns hier beziehen.
XI 53
Notwendig/Quine/Lauener: („Three Grades of Modal Involvement“): 3 progressive Verwendungsweisen: 1. als Prädikat für Namen von Sätzen: Bsp „N „p““ : „p ist notwendig wahr“. (N: = Quadrat, Box). Das ist harmlos, einfach mit Analytizität gleichzusetzen.
2. als Operator, der sich auf geschlossene Sätze erstreckt: Bsp „N p“: „es ist notwendig wahr, dass p“
3. als Operator auch für offene Sätze: Bsp „N Fx“: daraus durch Existenzgeneralisierung: „(Ex) N Fx“.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
proposition Wissen Stalnaker Vs Mögliche Welten I 49
Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen.
Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art Wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge).
I 53
StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht.
I 58
Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote:
Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich.

II 20
Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London)
Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest.
Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999))
Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben.
Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte.
StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten.
Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat!
proposition/Identifikation/Selbstidentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine proposition erfüllt wird.
Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht.
Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen.
Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben.
II 21
Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts.
Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist.
MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert.
Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe.
StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht.
StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts.
Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn
Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume.
Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels).

II 134
Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt.
Selbstlokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir Wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles Wissen).
Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden Wissen genau, wo im logischen Raum sie sind.
II 135
Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert.
Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten).

II 144
Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat.
((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist)
AllWissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allWissend in Bezug auf propositionen, wohl aber allWissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale.
LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück:
1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht.
2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil
Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allWissend in Bezug auf alle propositionen, nicht nur die qualitativen propositionen.
II 145
V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann.
StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt.
Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst:
logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren.
Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist.
modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein.
Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu Wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu Wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist.
Das gesteht auch Lewis zu.
Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein.
Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar.
Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren.
Einstellung/Eigenschaften/propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt propositionen.
zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands.
II 146
StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen.
Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele:
Bsp O’Leary ist aus seinem Kofferraum befreit und fragt sich gegen neun:
a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“
Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt.
Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt.
Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im Kofferraum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt.
Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die propositionen charakterisieren, verändert werden.
b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte)
Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert.
StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist.
Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert.
Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“.
Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet.
II 147
Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter:
Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt.
Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt.
Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit).
Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst.
Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt.
Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt.
Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Hintikka Vs Montague, R. II 97
Quantor/Quantoren/natürliche Sprache/HintikkaVsMontague: seine Theorie ist nicht angemessen wegen seiner Behandlung der Quantoren. Terminologie: „PTQ“: Montague: „The Proper Treatment of Quantification in Ordinary English“.
Montague: Thesen:
(i). Bedeutungen (meaning entities) sind Funktionen von MöWe auf Extensionen.
(ii). semantische Objekte ((s) Wörter) sind mit bedeutungsvollen Ausdrücken durch Regeln verbunden, die eins-zu-eins den syntaktischen Regeln entsprechen, durch die die Ausdrücke zusammengesetzt werden. D.h. die semantischen Regeln funktionieren von innen nach außen.
(iii) Quantoren: Bsp „ein Mädchen“, Bsp „jeder Mann“
II 98
verhalten sich semantisch wie sing Term. D.h. Bsp „John ist glücklich“ und „Jeder Mann ist glücklich“ sind auf ein und derselben Stufe. Hintikka: ad (i) liegt der MöWe-Semantik zugrunde. (Es ist eine Verallgemeinerung von Carnaps Ansatz).
ad (ii) ist eine Form des Frege-Prinzips (Kompositionalitätsprinzip).
ad (iii) ist von Russell in Principia Mathematica vorweggenommen worden.
Individuenbereich/MöWe/Montague/Hintikka: These Montague nimmt einen konstanten Individuenbereich an.
HintikkaVsMontague: gerade das führt zu Problemen. Insbesondere in Glaubenskontexten.
Individuum/Montague: Individuen sind der Bereich der Funktionen, die als Sinn eines sing Terms funktionieren.
Glaubenskontext/opaker Kontext/Glauben/propositionale Einstellungen/HintikkaVsMontague: Problem: Montague widmet Kontexten mit prop Einst (Einstellungskontexten) keine gesonderte Behandlung. Bsp „Wissen wer“, Bsp „sich erinnern wo“, Bsp „sehen was“. Das ist ein Mangel, weil Montague sein Interesse an prop Einst zugestanden hatte.
W-Fragen/wer/was/wo/Hintikka: sind nichts anderes als quantifizierte Phrasen.
II 99
logische Form: (1) John weiß, wer der Premierminister von Norwegen ist
als dass-Konstruktion analysiert:
(2) (Ex) John weiß, dass (der Premierminister von Norwegen = x) (= de dicto)
Problem: man muss den Individuenbereich festlegen, über den die Variable „x“ geht ((s) Anführungszeichen von Hintikka).
de re: (de re Lesart von (1)):
(3) (Ex)(x = Premierminister von Norwegen &
(Ey) John weiß, dass (x = y))
de re/de dicto/Hintikka: de re impliziert nicht de dicto (entails) d.h. (3) impliziert (entails) nicht (2).
((s) Weil sonst wieder AllWissenheit folgte).
Wissen/Hintikka: müssen wir hier nicht analysieren als die Relation zu den Alternativen, die in jeder mit dem Wissen kompatible Möwe ein und dasselbe Individuum herausgreift.
HintikkaVsMontague: Problem: dies alles funktioniert nicht in dem Rahmen von Montague. Problem: in der natürlichen Erweiterung der Montague-Semantik, die wir hier betrachten, sind die folgenden Sätze alle gültig:
(4) (x)(Ey)(x = y) > (Ey)(y = x & (Ez) John weiß, dass y = z)))
II 100
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: John weiß von jedem aktual existierenden Individuum, wer es ist (de re). (5) (x)(Ey)(John weiß, dass (x = y)) > (Ey)(y = x & (Ez) Bill weiß dass (y = z)))
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: Bill weiß von jedem Individuum, dessen Identität John bekannt ist, wer dieses Individuum ist (wiederum de re).
Problem: beide sind kraß falsch.
Nichtexistenz/Hintikka: allerdings ist das unproblematisch, solange wir nicht die mögliche Nichtexistenz von Individuen in epistemisch möglichen MöWe berücksichtigen müssen.
Hintikka: Problem. das ändert dennoch nichts am Problem.
mögliche Nichtexistenz/Hintikka: lassen wir hier nicht zu D.h. jedes Individuum ist mit dem einen oder anderen Individuum in jeder MöWe irgendwie verknüpft.
Terminologie/Kaplan/Hintikka: "TWA" "Trans World Heir Line" ((s) gleiche Aussprache) Weltlinie, die Individuen zwischen Möwe verknüpft.
Individuum: daraus folgt, dass jedes Individuum in allen MöWe wohldefiniert ist.
Das führt dazu, dass die Sätze (4) und (5) in unserer Erweiterung der Montague-Semantik gültig sind.
TWA/Weltlinie//Hintikka: daher müssen wir erlauben, dass die Weltlinien auch irgendwo abbrechen und nicht ad libitum fortgesetzt werden.
Nichtexistenz/intensionale Logik/Montague: nach Montague: wir brauchen uns keine Sorgen um mögliche Nichtexistenz zu machen. Denn ein und dasselbe Individuum kommt in jeder Möwe als mögliche Denotation desselben Namens (name phrase) in Frage. ((s) Weil der Individuenbereich konstant bleibt).
HintikkaVsMontague: gerade deshalb trifft unsere Kritik auf Montague zu.
Nichtexistenz/Montague-Semantik/Hintikka: wie kann seine Semantik modifiziert werden, um mögliche Nichtexistenz in einige MöWe zuzulassen?
II 101
Pointe: Wissen-wer/Wissen/Hintikka: damit es möglich ist, dass John weiß, wer Homer war ist es nicht notwendig, dass sein Wissen alle MöWe ausschließt, in denen Homer nicht existiert.
Quantifikation/opaker Kontext/Glaubenskontext/Hintikka: daher müssen wir bei der Quantifikation in intensionale Kontexte nicht annehmen, dass eine Weltlinie existiert, die ein existierendes Individuum in allen John zugänglichen Wissens-Welten verbindet.
Lösung: alles was wir brauchen ist, dass wir für jede dieser MöWe sagen können, ob das Individuum dort existiert oder nicht. ((s) D.h. wir erlauben keine MöWe, in denen die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos ist.)
Bsp das heißt in diesem Beispiel, dass wir für John nur die Welten ausschließen müssen, in denen man gar nicht sagen kann, ob Homer existiert oder nicht.
Weltlinie/Hintikka: das zeigt, dass Weltlinien von der Frage der möglichen Nichtexistenz unabhängig sind.
Quantifikation/intensionale Kontexte/epistemisch/Hintikka: d.h. ein Existenzsatz mit Quantifikation in einen epistemischen (opaken) Kontext Bsp
(6) (Ex) John weiß, dass F(x)
kann wahr sein, selbst wenn es keine Weltlinie gibt, die ein existierendes Individuum x in jeder Wissens-Welt von John herausgreift.
Pointe: es muss aber immer sinnvoll sein, zu fragen, ob das Individuum in einer Möwe existiert oder nicht.
Nichtexistenz/Hintikka: es gibt also zwei mögliche Arten des Fehlschlagens der Existenz:
a) Nichtexistenz
b) Nicht-Wohldefiniertheit (d.h. es ist gar nicht mehr sinnvoll zu fragen, ob ein Individuum existiert).
Weltlinie: bricht in beiden Fällen ab, aber es gibt einen Unterschied.
TWA: können nur gezogen werden, wenn es eine Vergleichbarkeit zwischen Möwe gibt, und das ist im Fall b) nicht mehr gegeben.
II 102
Vergleichbarkeit/Hintikka: braucht immer Regularität (Regelmäßigkeit). Bsp raumzeitliche Kontinuität. HintikkaVsMontague: mit dieser Unterscheidung bewegen wir uns von seiner übervereinfachten Semantik mit konstanten Individuenbereich weg.
W-Fragen/Nichtexistenz/Hintikka: Variante: Problem:
(7) John weiß, dass Homer nicht existierte.
D.h. in jeder epistemisch möglichen MöWe von John existiert Homer nicht. Das impliziert, dass es Sinn hat, nach der Existenz zu fragen.
Eindeutigkeit/Existenz/Hintikka: d.h. wir müssen unterscheiden zwischen Existenz und Eindeutigkeit (Bestimmtheit) eines Individuums.
Nichtexistenz/Hintikka: Nichtexistenz macht die Identität des Individuums nicht unbekannt. ((s) Sonst wäre die Frage nicht sinnvoll).
II 103
Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/HintikkaVsMontague: die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer MöWe nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich ja als konstant angenommen wird). Individuenbereich/Lösung/Hintikka: wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist. Aber Problem:
Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann:
(11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) dasselbe Einhorn).
((s) Numerierung sic, danach mit (8) weiter)
Reichweite/Quantor/Hintikka: in der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“.
((s) d.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: wie kann man Wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben bzw. es im Kopf haben?)
((s) > Peter Geach Bsp Hob, Cob, Nob, Hob/Cob/Nob (P. Geach 1967, 628)) - ((s) Cresswell II 142 (braucht Quantor, der gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Reichweite des Einstellungs-Verbs liegt).
Hob/Conb/Nob-Bsp/Geach/(s): ~ Hob glaubt, dass eine Hexe seine Sau getötet hat und Nob glaubt, dass es dieselbe Hexe ist, die Cobs Pferd verhext hat;: Problem: der Satz muss wahr sein, damit die alltagssprachliche Bedeutung von „glaubt“ erhalten bleibt. Andererseits muss er falsch sein, weil es keine Hexen gibt, Verschärfung: durch „dieselbe Hexe“ ist eine zusätzliche Bedingung an die Wahrheit des Satzes gestellt Durch die verlangte Identität wird es schwerer, einfach zusagen, dass die drei etwas falsches glauben).
II 103
Existenz/W-Frage/Einhorn/Hintikka: dennoch zeigt das Beispiel (11), dass die Lesart uns nicht dazu verpflichten sollte, die Existenz von Einhörnern anzunehmen. Nichtexistenz/eistemischer Kontext/intensional/Glauben/Hintikka: es ist offensichtlich möglich, dass zwei Leute dasselbe Ding suchen können, auch wenn es nicht existiert.
Lösung: wir erlauben, dass wohldefinierte Individuen in einigen Möwe nicht existieren. Dazu ist nur eine leichte Modifikation notwendig.
Problem: bei etwas komplexeren Sätzen kommen alle Probleme wider:
I 104
Bsp John weiß nicht, ob Einhörner existieren, dennoch sucht er ein Einhorn, weil Mary es sucht.
Problem: hier muss John in der Lage sein, ein spezielles Einhorn wiederzuerkennen. (denn sonst wäre der Satz, der „es“ gebraucht, nicht wahr) obwohl er die mögliche Nichtexistenz erwägt.
Weltlinie/Hintikka: um die Montague-Semantik zu erweitern, müssen wir also mehr oder weniger unnatürliche Weltlinien zulassen.
HintikkaVsMontague: nach seiner Semantik wären alle Sätze der folgenden Form gültig:
(8) John weiß, dass (Ex) (x = a) > (Ex) John weiß, dass0 (x = a)
((s) Also der Schluß von de dicto auf de re.)
alltagssprachliche Übersetzung/Hintikka: John kennt den Referenten eines Namens sofort, wenn er weiß, dass der Name nicht leer ist. Das ist natürlich oft falsch.
Weltlinie/Hintikka: daher können Weltlinien nicht identisch sein mit Linien, die Namen mit ihren Referenten verbinden.. ((s) Sonst folgte wieder eine Art AllWissenheit Außerdem ist darin impliziert, dass Namen nicht-starr sind.).
Art/common noun/Hintikka: dasselbe gilt für allgemeine Namen (Gattungsnamen): sie können nicht dieselben Individuen in allen Möwe herausgreifen, sonst könnte man Sätze wie den folgenden nicht in der MöWe-Semantik analysieren: Bsp
(9) John hält diesen Busch für einen Bären.
Wahrnehmungsbegriffe/Wahrnehmung/MöWe-Semantik/HintikkaVsMontague: hier gibt es weitere Probleme: Bsp werden alle Sätze der folgenden Form widersprüchlich nach der Montague-Semantik:
(10) (Ex)(Ey)(x = y & es erscheint John visuell, dass x rechts von y ist).
II 105
Lösung: es kann durchaus sein dass John ein Objekt als zwei sieht. Weltlinie: können sich aufspalten oder fusionieren. Nach der Montague-Semantik dürfen sie es aber nicht!
Weltlinien/MöWe/Semantik/Hintikka: ein typsicher Fall wäre, wenn es zwei Mengen von Weltlinien für eine Menge von MöWe gibt, diese auch jedes Individuum mit einem Individuum in einer anderen MöWe verbinden, die beiden Mengen sich aber darin unterscheiden, welches Individuum mit welchem verbunden wird.
Wahrnehmung: für Wahrnehmungsverben brauchen wir eine solche Möglichkeit ((s) Weil es sein kann, dass man ein Objekt für ein anderes hält.
Eleganz/Theorie/Cantor/Hintikka: Eleganz ist etwas für Schneider, nicht für Mathematiker.
II 106
Quantifikation/Quantoren/Mehrdeutigkeit/any/HintikkaVsMontague: im großen und ganzen zeigt die Montague-Semantik, wie Mehrdeutigkeit entsteht durch das Zusammenspiel von Quantoren und intensionalen Ausdrücken. Bsp (12) Eine Frau liebt jeden Mann
(13) John sucht einen Hund.
HintikkaVsMontague: erklärt nur, warum geWissen Ausdrücke mehrdeutig sein können, aber nicht, welche es tatsächlich sind. Er sagt im allgemeinen zu viele Mehrdeutigkeiten voraus. Denn er geht nicht auf die grammatischen Prinzipien ein, die oft Mehrdeutigkeiten mit Quantoren auflösen.
Reichweite/Hintikka: bestimmt die logische Reihenfolge.
Quantor/Quantifikation/jeder/er/Montague/Hintikka: Bsp
(14) wenn er sich anstrengt, wird er glücklich sein
(15) wenn jeder sich anstrengt, wird er glücklich sein.
Problem: im Englischen hat "wenn" Vorfahrt in Bezug auf "jeder" so dass "jeder" in (15) dem "er" nicht als Pronomen vorausgehen kann ("pronominalize").
II 107
HintikkaVsMontague: wir brauchen also zusätzliche Regeln für die Reihenfolge der Anwendung der Regeln.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Ayer Vs Moore, G.E. Horwich I 52
RussellVsPropositionenRussellVsRussell: (später, Logic and Knowledge, 1956, S 223): ich dachte früher, es gäbe welche. Aber das wären nur schattenhafte zusätzliche Dinge zu Tatsachen. CartwrightVsRussell: wir Wissen immer noch nicht, was der Einwand gegen sie ist!“
Horwich I 53
Tatsache/AyerVsMoore: drückt sich unklar aus, wenn er sagt, „die Tatsache besteht nicht“ . Richtig muss es heißen. „Es gibt keine Tatsache“. ( „es gibt“ /existieren/“bestehen“). (Ayer, Russell and Moore, S 210). CartwrightVsMoore: es bleibt immer noch ein schlechtes Argument: man kann nicht schließen, dass, weil ein falscher Glaube keine Tatsache als Objekt hat, es deswegen überhaupt kein Objekt hat.
Was Moore meinte wird eher deutlich in „Some Main Problems..“: die proposition „dass Löwen existieren“ ist auf jeden Fall im Universum, wenn jemand das glaubt, egal ob es wahr oder falsch ist. Denn die Ausdrücke „dass Löwen existieren“ und „die Existenz von Löwen“ sind Namen für das, was geglaubt wird. (S.260).
Cartwright: das sieht zunächst wie ein Fehler aus, ist aber keiner: denn er scheint (mit Russell) angenommen zu haben, dass das, was geglaubt wird mit einem Zeitwort („verbal noun“) benannt werden kann.
Horwich I 54
Dann scheinen wir eine Demonstration zu haben, dass es kein solches Ding gibt wie die Proposition Bsp dass es keine U Bahnen in Boston gibt. Denn wenn es das gäbe, müsste es auch so ein Ding wie die Nichtexistenz von U Bahnen in Boston geben. Und das kann es nicht geben, weil es U Bahnen in Boston gibt. Cartwright: worauf gründet sich dieses Argument, die Annahme, dass das was geglaubt wird, durch ein Zeitwort (verbal noun) bezeichnet werden kann?
CartwrightVsMoore: das Argument ist nicht sehr überzeugend: Vielleicht ist ja der Satz Bsp „Brown glaubt, dass Gott existiert“ synonym mit „Brown glaubt an die Existenz Gottes“. Aber daraus folgt nicht, dass das, was Brown glaubt, die Existenz Gottes ist. Und das ist kein deutscher Satz. ((s) Der „Gegenstand“ (Glaubensobjekt) ist einmal ein dass Satz, das andere Mal die Existenz). (FN 19).
Der Grund dafür liegt in Russells Zugang zu propositionen:
(8) Brown ist größer als Smith
Horwich I 56
Tatsache/Proposition/CartwrightVsMoore/CartwrightVsRussell: Problem: jetzt wird es genauso schwer zu sehen, wie eine Proposition etwas anderes sein kann als wahr! (FN 23). Wenn in (8) Brown so mit Smith verknüpft ist, wie oben gesagt, wie kann Brown dann etwas anderes sein als größer als Smith? Russell: Bsp die proposition „A unterscheidet sich von B“. Die Komponenten scheinen nur A, Differenz und B zu sein. Dennoch konstituieren diese nicht die proposition, wenn sie so nebeneinander stehen. Die proposition verbindet die Teile noch mehr als eine bloße Liste. (FN 24).
Cartwright: dennoch, wenn die proposition die Teile so verbindet, dann kann sie nicht falsch sein!
Cartwright: wenn eine proposition wie (8) existiert, dann ist Brown größer als Smith.
Russell: auch in „Principles“ war er sich bewusst, dass hier eine Schwierigkeit ist, aber als Lösung konnte er bloß vorschlagen:
Russell: wenn eine proposition wahr ist, hat sie eine weitere Qualität, jenseits dessen, was sie mit anderen propositionen teilt. (S.49).
Cartwright: diese zusätzliche Qualität solle natürlich die einfache, unanalysierbare Wahrheit sein. Aber diese Anrufung kommt zu spät! Entweder sind die Komponenten richtig verbunden, dann ist die proposition unweigerlich wahr, oder sie sind es nicht, dann haben wir gar keine proposition. (1)


1. R. Cartwright, „A Neglected Theory of Truth“ , Philosophical Essays, Cambridge/MA pp. 71-93, In:
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Ayer I
Alfred J. Ayer
"Truth" in: The Concept of a Person and other Essays, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ayer II
Alfred Jules Ayer
Language, Truth and Logic, London 1936
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke

Ayer III
Alfred Jules Ayer
"The Criterion of Truth", Analysis 3 (1935), pp. 28-32
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Prior Vs Moore, G.E. I 21
Korrespondenztheorie/Prior: jetzt können wir damit umgehen, dass Wahrheit und Falschheit nicht nur auf Propositionen angewendet werden, sondern auch auf Glauben und Behauptungen. Wahrheit/Glauben/logische Form/Prior:
Bsp "X glaubt, dass es einen Atomkrieg geben wird und es wird einen geben."
(X glaubt dass) p und p. (Klammer!).
Falschheit:
Bsp "X glaubt, dass es einen Atomkrieg geben wird aber es wird keinen geben."
((s) aber = und.)
X glaubt dass p und ~p.
Korrespondenztheorie: Aquins "adaequatio intellectus et rei" geht auf den jüdischen Neoplatonisten Isaac Israeli aus dem 10. Jahrh. zurück.
locus classicus der Moderne:
Koorespondenztheorie/Moore: (Some main problems of philosophiy)
I 22
Bsp Angenommen, ein Freund glaub fälschlicherweise, dass er (Moore) in die Ferien gefahren ist und sagt: Moore: wir sollten natürlich sagen, dass wenn dieser Glaube wahr ist, dann muss ich in die Ferien gefahren sein
und umgekehrt (konvers):
wie sollten sagen, dass wenn ich gefahren bin, dieser Glaube natürlich wahr ist.
Prior: so weit ist das Aristotelisch.
Jetzt geht Moore aber weiter und sagt:
Obwohl sein Fernsein eine notwendige und hinreichende Bedingung dafür ist, dass der Glaube seines Freundes wahr ist, kann es nicht das sein, was damit gemeint ist, dass der Glaube wahr ist! Denn:
Moore: wenn wir behaupten, "der Glaube, dass ich weg bin, ist wahr" meinen wir, dass der Glaube eine bestimmte Eigenschaft hat, die er mit andern wahren Glaubenseinstellungen teilt.
Aber wenn wir äußern: "ich bin weg", schreiben wir überhaupt keiner proposition eine Eigenschaft zu!
Wir äußern nur eine Tatsache, und diese Tatsache könnte auch bestehen, wenn niemand das glaubt!
Pointe/Moore: wenn niemand das glaubt, existiert der Glaube nicht, und dann muss dieser Glaube falsch sein, auch wenn ich weggegangen bin!
((s) Dann muss er überhaupt nicht falsch sein, denn nichts, was nicht existiert muss irgendwas sein oder irgendwelche Eigenschaften an sich haben.)
PriorVsMoore: er wird dazu getrieben, das zu sagen, weil er davon ausgeht, dass Glauben in einer Beziehung zwischen diesem Glauben und einer Tatsache besteht. Einer Relation, die zwar nicht definierbar sei, aber "wohlvertraut".
((s) > „Übergreifendes Allgemeines“: wenn der Glaube selbst aus einer Relation zwischen (sich") dem Glauben und einer Tatsache besteht, kommt der Glaube zweimal vor. Problem, wenn er durch dies Relation definiert sein sollte. Aber das sagen hier weder Moore noch Prior. Stattdessen: Trennung der Ebene. Glaube/Name des Glaubens.)
Moore: der "Name des Glaubens" soll sein: "Der Glaube, dass ich weg bin".
Name der Tatsache: "dass ich weg bin".
Korrespondenz/Moore: die Beziehung zwischen "dem Namen des Glaubens und dem Namen der Tatsache" nennt er die Korrespondenz.
PriorVsMoore: (hat er wahrscheinlich sowieso später verworfen). das ist zweifelhaft in zweierlei Hinsicht:
1. Der Grund, den er angibt, dass sein Wegsein konstitutiv für die Wahrheit des Glaubens seines Freundes sein soll ist gleichzeitig der Grund dafür, zu sagen, dass "das erstere keine hinreichende und notwendige Bedingung für das letztere" wäre.
2. Wenn wir das nun aber mit einer wirklich hinreichenden Bedingung korrigierten, würde uns diese Korrektur eben auch eine Definition liefern.
D.h. der Glauben ist dann wahr, wenn
X glaubt dass p und es ist der Fall dass p.
Mehr wäre Korrespondenz dann nicht. (Eben Übereinstimmung mit den Tatsachen).

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Brendel Vs Moser, P. I 82
Wahrheit/Nichtexistenz/Fiktion/Mathematik/Logik/Paul Moser/Brendel: Problem: wie Wahrheit von Nichtbestehendem (Bsp Mathematisch-logisches, Bsp Fiktives, Bsp Normatives) aufzufassen ist. Problem: Korrespondenz kann dann nicht isomorphe Repräsentation sein. Lösung/Moser:
Def „minimale Wahrheit“/Moser: p ist wahr gdw. sich die Dinge tatsächlich so verhalten wie sie durch p beschrieben werden. Das impliziert die Konvention (W). Die Definition ist frei von epistemischen Ausdrücken.
I 83
Es wird nur das Bestehen von SV konstatiert. Der Begriff soll auch neutral sein in Bezug auf die anderen Bedingungen für Wissen. BrendelVsMoser: seine W-Def führt zur Lügner-Antinomie.
Adäquatheitsbedingung: Problem: sie kann nicht in folgender Form formuliert werden:
(T)* T(„A“) < > A.
VsDisquotationstheorie/VsDisquotationalismus/Disquotationalismus/Brendel : „Wahrheit“ ist keine Disquotationsfunktion in L, die auf den Anführungsnamen einer beliebigen Aussage A von L angewendet, A ergibt.
I 229
Wissen/internalistisch/externalistisch/Moser/Brendel: (Mischform von Internalismus und Externalismus) (Moser 1989) internalistisch: die Rechtfertigung muss dem Subjekt kognitiv zugänglich sein. P muss „evidentiell wahrscheinlicher“ sein für S als nicht-p.
externalistisch: „Wahrheitsresistenz“.
Def Wissen/Moser/Brendel: S weiß dass p gdw.
(i) S der Überzeugung ist, dass p (aufgrund der Evidenz E)
(ii) p wahr ist und
(iii) S rechtfertigende Belege für p besitzt, die wahrheitsresistent sind.
I 230
Def Wahrheitsresistenz/wahrheitsresistent/Moser/Brendel: (1989, 245): rechtfertigende Belege sind wahrheitsresistent gdw. es für jede wahre Proposition T die, wenn sie mit E konjugiert wird, S Rechtfertigung für p aufgrund von E zunichte macht, eine wahre Proposition T’ gibt, die, wenn sie mit E & T konjugiert wird, die Rechtfertigung von p für S so wiederherstellt, dass S tatsächlich in der Meinung, dass p, gerechtfertigt ist.
I 231
Bsp Gettier: die rechtfertigenden Belege von Smith dafür, dass Jones einen Ford hat und in Barcelona ist, sind nicht wahrheitsresistent. Die Rechtfertigung wird nicht dadurch wiederhergestellt, dass Brown sich in Barcelona aufhält, denn die Belege gelten nur für das erste Disjunktionsglied. Smith hat gar keine Anhaltspunkte dafür dass Brown in Barcelona ist. BrendelVsMoser: 1. (wie VsLehrer): Bsp aus Mosers Definition von Wahrheitsresistenz folgt, dass eine Person bereits weiß, dass p, wenn ihre rechtfertigenden Belege mindestens einen wahrheitsresistenten Grund liefern. Problem: das gilt auch, wenn die Person überwiegend absurde Überzeugungen hat.
I 232
BrendelVsMoser: 2. nach seiner Definition für Ignoranz und Bestehen von Wissensdefiziten eher zu Wissen als Neugier und Informiertheit. Bsp zwei Leute beobachten einen Teil eines Zwillingspaars, der eine ist eher bereit, ungerechtfertigte Verdächtigungen in Kauf zu nehmen als der andere und kennt nicht die (zwar falsche) entlastenden Aussage der Mutter, dann hat er zufällig das Wissen, dass der eine Zwilling das Buch gestohlen hat, …
I 233
Lösung/Brendel: wir brauchen Kriterien, welche Tatsachen berücksichtigt werden müssen. Wissen/Moser/Brendel: seine Definition geht von der „Totalität aller Wahrheiten“ aus. (Menge aller Wahrheiten).
BrendelVsMoser: diese gibt es nicht. (s.o.).

Bre I
E. Brendel
Wahrheit und Wissen Paderborn 1999
proposition Wissen Quine Vs Peirce, Ch.S. I 54
Methode/Quine: Die Frage nach dem, was es gibt ist die Frage nach den Belegen.Die letzte Schiedsstelle in dieser Sache ist die wissenschaftliche Methode, so amorph sie auch sein mag. Wie auch immer im einzelnen definiert, die wiss. Methode bringt Theorien hervor, deren Verbindung mit allen möglichen Oberflächenreizungen einzig und allein in der wiss. Methode besteht, ohne unabhängige Prüfinstanzen, durch die sie gestützt würden. In diesem Sinne ist sie der letzte Schiedsrichter der Wahrheit! Peirce war versucht, die Wahrheit geradewegs als Wissenschaftliche Methode zu definieren. Nämlich als ideale Theorie, der man sich als einem Grenzwert nähert, wenn man nicht davon ablässt, die (vermeintlich kanonischen) Vorschriften der Methode auf die sich ständig erneuernde Erfahrung anzuwenden.
Def Wahrheit/Pierce: Ideale Theorie
QuineVsPeirce: an dieser Analogie stimmt eine ganze Menge nicht: Berufung eines Organons für unendlichen Prozess, Grenzwert fehlerhafter Gebrauch der Analogie mit Zahlen, denn der Begriff des Grenzwerts ist vom Begriff des "näher als" abhängig. Und dieser ist zwar für Zahlen, aber nicht für Theorien definiert.
I 55
Vs: wir haben aber trotz allem keinen Grund zur Annahme, dass die Oberflächenreizungen der Menschen, selbst wenn man sie in die Ewigkeit hinein berücksichtig, eine bestimmte Systematisierung zulassen, die wissenschaftlich gesehen besser oder einfacher ist, als mögliche Alternativen. Die wiss. Methode ist zwar der Weg zur Wahrheit, aber sie ermögliche noch nicht einmal eine Definition der Wahrheit.
Ebenso ist jede sogenannte pragmatische Wahrheitsdefinition zum Scheitern verurteilt (QuineVsPragmatismus).

I 444
Def geordnetes Paar: stellt die Möglichkeit bereit, zwei Gegenstände als einen zu behandeln. Man kann damit Relationen Klassen angleichen, indem man sie als Klassen geordneter Paare auffasst. Fußnote: uns interessieren hier "Relationen-in-Extension". Sie verhalten sich zu den Relationen-in-Intension wie Klassen zu Eigenschaften (Unterschied Klasse/Eigenschaft.). Bsp Die Vater-Relation wird zur Klasse genau derjenigen geordneten Paare, deren - jeweiligen Elemente - etwa (Abraham, Isaak), ein Mann und eines seiner Kinder sind. Peirce: Def Geordnetes Paar: (furchtbar umständlich mit geistigen Diagrammen usw.)
QuineVsPeirce: einfach ein defektives Substantiv, das nicht in allen Fragen und Antworten zu Hause ist, in die wir völlig ausgewachsene allgemeine Termini einzubetten gewohnt sind. Mathematische
I 445
Def: (1) Wenn (x,y) = (z,w), so x = z und y = w.
Wenn Relationen Klassen geordneter Paare sind, dann müssen Paare auf der gleichen Ebene wie andere Gegenstände als Elemente von Klassen verfügbar sein. Das geordnete Paar spielt die Rolle eines Gegenstands, der die Aufgabe von zweien erfüllt.

X 23
Verifikationstheorie/Peirce/Quine: in etwa: „sag mir, welchen Unterschied die Wahrheit/Falschheit eines Satzes für die mögliche Erfahrung machen würde, und du hast alles über seine Bedeutung gesagt.“. QuineVsPeirce: auch das setzt den Begriff der proposition mit dem Begriff der objektiven Information gleich.
Grundordnung: ist hier die Gesamtheit der möglichen Unterscheidungen und Kombinationen von Sinneswahrnehmungen.
Introspektion: einige Erkenntnistheoretiker würden diese Alternativen durch Introspektion der Sinnesdaten katalogisieren, andere (Naturalisten) würde die Nervenreizung (an den Nervenenden) beobachten.
Problem: man kann die Sinnesbelege nicht eindeutig einzelnen Sätzen zuordnen. (Unterbestimmtheit der Empirie).

XII 94
Empirismus/QuineVsCarnap: der Empirismus hat 1. aufgegeben, die Wahrheit über die Natur aus der Sinneserfahrung zu deduzieren. Damit hat er ein wesentlichen Zugeständnis gemacht.
2. hat er die rationale Rekonstruktion aufgegeben, d.h. den Versuch, diese Wahrheiten in Beobachtungsbegriffe und logisch mathematische Hilfsmittel zu übersetzen.
QuineVsPeirce: Angenommen, wir meinten, dass die Bedeutung einer Aussage in dem Unterschied besteht, den ihre Wahrheit für die Erfahrung macht. Könnten wir dann nicht in einem seitenlangen Satz der Beobachtungssprache alle Unterschiede formulieren, die die Wahrheit ausmachen könnte, und könnten wir dies dann nicht als Übersetzung betrachten?
Problem: diese Beschreibung könnte unendlich lang sein, sie könnte dann aber auch in einer unendlichen Axiomatisierung eingefangen werden.
Pointe: damit gibt der Empirist die Hoffnung auf, dass sich die empirische Bedeutung typischer Aussagen über die Realität sich ausdrücken lässt.
Quine: das Problem ist nicht eine zu hohe Komplexität für eine endliche Axiomatisierung, sondern der Holismus:
XII 95
Bedeutung/QuineVsPeirce: was normalerweise Erfahrungsimplikationen hat („Unterschied für die Erfahrung“) betrifft nur Theorien als ganze, nicht einzelne Erfahrungssätze. QuineVsCarnap: auch der „Aufbau“ müsste einer sein, in dem die Texte, in die logisch mathematische Beobachtungsbegriffe übersetzt werden sollen, ganze Theorien und nicht bloß Terme oder kurze Sätze sind.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Stalnaker Vs Perry, J. II 21
Zuschreibung/Glaubenszuschreibung/propositionales Wissen/Indexwörter/Heimson/Stalnaker: grundsätzlich sind zwei Fragen zu unterscheiden: 1. Was ist der Inhalt des Glaubens?
2. Was ist die Natur der Relation zwischen dem Glauben den und dem Inhalt?
Das entscheidende indexikalische Element steckt in der Antwort auf die zweite Frage.
Lösung/Kalibrierung/Stalnaker: die möglichen Situationen müssen „kalibriert“ werden: d.h. Zeitpunkt und Ort müssen angegeben werden. ((s) Damit werden die Mengen von möglichen Welten (MöWe) eingeschränkt).
Lösung/Perry/Stalnaker: Perry unterscheidet Glaubenszustand und Glaubensinhalt.
Inhalt/StalnakerVsPerry: dieser hat aber einen anderen Begriff von Inhalt. Sein Begriff reflektiert nicht angemessen den informationalen Inhalt vn Überzeugungen.

II 147
StalnakerVsPerry/Perry/Stalnaker: Glaubenszustand/Perry/Stalnaker: unterscheidet dieser vom Glaubensinhalt (Inhalt)
Informationaler Gehalt/Inhalt/StalnakerVsPerry: mit dieser Unterscheidung ist der informationale Gehalt nicht richtig dargestellt.
Indexwörter/Perry/Stalnaker: sind Teil der Information, nicht Teil der Mittel der Repräsentation.
II 148
Glaubensobjekt/Information/StalnakerVsPerry: Problem: wenn die Indexwörter Teil der Information sind, können seine Glaubensobjekte nicht der informationale Gehalt (bzw. die Information) sein. Bsp Ortcut/Lingens: nach Perry ist zwar der Inhalt des Satzes "Du bist Rudolf Lingens" und des ausgedrückten Glaubens und der des Satzes "Ich bin Rudolf Lingens" derselbe, aber dieser gemeinsame Gehalt kann nicht mit der Information identifiziert werden!
Gemeinsamer Gehalt/Inhalt/Perry/Stalnaker: nach Perry ist der gemeinsame Inhalt nämlich "Lingens ist Lingens".
Problem: das hat Lingens schon vorher geglaubt ((s) auch ohne zu Wissen, dass er selbst Lingens ist).
Lösung/Perry/Stalnaker: er glaubt es jetzt auf eine neue Weise. D.h. er ist in einem neuen Glaubenszustand. ((s) Perry wie Frege: Gegebenheitsweise, GW, Weise des Gegebenseins).
Glaubenszustand/GZ/informationaler Gehalt/StalnakerVsPerry: Glaubenszustände sind zu subjektiv um informationalen Inhalt zu repräsentieren, denn der relevante GZ von Ortcutt ist verschieden von dem GZ von Lingens, in den er versetzt wird durch die Information von Ortcutt.
Inhalt/Perry: = Glaubensobjekt.
Glaubensobjekt/GO/Inhalt/StalnakerVsPerry: Perry Gedankenobjekte sind zu extensional um die Information zu erfassen, die bei der Kommunikation geliefert wird. Wir brauchen einen Zwischenbegriff:
II 149
Lösung/Stalnaker: Proposition als Zwischenbegriff zwischen Glaubenszustand und Glaubensobjekt: proposition/Stalnaker: teilt die Menge der möglichen Welten (MöWe) (hier: möglicher Situationen) in zwei Teilmengen, die in denen die proposition wahr ist und die, in denen sie falsch ist.
Glaubensobjekt/GO/Stalnaker: propositionen als GO können die traditionellen Doktrinen (s.o.) mit den Beispielen für wesentlich indexikalischen Glauben versöhnen. Das ist ein natürlicherer Zugang als der von Perry und Lewis.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Lewis Vs Plantinga, A. Bigelow I 181
Repräsentation/Proposition/Struktur/LewisVsPlantinga: Plantingas (strukturlose) Propositionen machen Repräsentation zu etwas Magischem. Lösung/PlantingaVsLewis: Repräsentation wird eben als Grundbegriff genommen und ist völlig verständlich und nicht magisch.
Bigelow I 228
Zugänglichkeit/Lewis: Die Grade der Zugänglichkeit sollten als Grade von Ähnlichkeit verstanden werden. Ähnlichkeit/Lewis: Hier müssen wir die relevante Ähnlichkeit erkennen. Wichtiger ist die in Bezug auf bestimmte Gesetze! Damit werden Gesetze bei der Erklärung schon vorausgesetzt (Lewis 1979, 1986a. JacksonVsLewis: Jackson 1977a(1): Kausalität statt Ähnlichkeit)
I 231
BigelowVsVs/BigelowVsLewis: Wir leugnen, dass Zugänglichkeit durch Ähnlichkeit erklärt werden muss. Die am leichtesten zugängliche Welt muss nicht die ähnlichste Welt sein. ---
Schwarz I 68
Def Mögliche Welt/MöWe/Plantinga: Wir nehmen die mögliche Welt als maximal mögliche Sachverhalte (SV) („magischer Ersatzismus“).
Schwarz I 69
Maximal mögliche Sachverhalte sind abstrakte Entitäten, über deren Struktur sich nicht viel sagen lässt. Jedenfalls sind sie keine realen Universen oder Konstruktionen aus realen Dingen. Existenz/“Bestehen“/Plantinga: (>“es gibt“): Existenz ist eine grundlegende Eigenschaft, die nicht weiter analysiert werden kann. Andere Sachverhalte bestehen nicht, könnten aber bestehen.
Def maximal/Sachverhalt/Plantinga: Ein Sachverhalt ist maximal, wenn sein Bestehen für jeden anderen Sachverhalt entweder dessen Bestehen oder Nicht Bestehen impliziert.
MöWe/Plantinga: Mögliche Welten sind maximal mögliche Sachverhalte. Bsp Dass "in" einer möglichen Welt Esel sprechen können, heißt, dass Esel sprechen könnten, wenn der Sachverhalt die Eigenschaft des Bestehens hätte.
VsPlantinga: Dieser Zusammenhang zwischen einer primitiven Eigenschaft abstrakter Entitäten und der Existenz sprechender Esel muss als unerklärbar akzeptiert werden. Insbesondere hat er nichts mit der internen Struktur oder Zusammensetzung der abstrakten Entität zu tun. Diese enthält weder einen sprechenden Esel noch ein Bild oder Modell eines Esels, noch einen Satz oder ein Zeichen, dass irgendwie sprechende Esel repräsentiert.
LewisVsPlantinga: 1. Warum kann diese abstrakte Entität nicht jene primitive Eigenschaft haben, obwohl es keine sprechenden Esel gibt? Woher diese notwendige Beziehung zwischen distinkten Entitäten?
2. Plantingas Sachverhalte machen eine Reduktion modaler Wahrheiten auf Wahrheit darüber, was für Dinge mit was für Eigenschaften es gibt, unmöglich. Plantinga setzt in der Charakterisierung von möglichen Welten damit schon Modalität voraus (1986e(2), §3,4).
3. Wir wollen auch nicht nur über mögliche Welten, sondern auch über deren Bewohner reden. Plantinga muss Sherlock Holmes als irreduzible abstrakte Wesenheit annehmen. (Plantinga 1976(3), 262 272). Dies ist eine nicht qualitative (haecceitistische) Eigenschaft, die notwendig genau dann von einen Gegenstand x instantiiert wird, wenn x Holmes ist. Wenn wir im modalen Realismus also unzählige bloß mögliche Dinge haben, dann haben wir bei Plantinga unzählige Wesenheiten bloß möglicher Dinge.


1. Frank Jackson [1977]: “Statements about Universals”. Mind, 86: 427–429.
2. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
3. Alvin Plantinga 1976]: “Actualism and Possible Worlds”. Theoria, 42: 139–160. In [Loux 1979].

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
proposition Wissen Chisholm Vs Platon III 59
Notwendigkeit/Platon/Chisholm: erkennt man erst, wenn man sich von Werden und Vergehen abwendet und dem Absoluten und Ewigen, Unwandelbaren zuwendet. AristotelesVsPlaton/Chisholm: man muß die Einzeldinge betrachten, um etwas über die Notwendigkeit zu erfahren. Daraus erfahren wir, was es heißt, z.B. blau zu sein. Ebenso für rot, und dann erfahren wir, daß rot und blau nicht gleichzeitig am selben Ort sein können.
Induktion/Aristoteles:
1. Wahrnehmung von Individuen
2. Abstraktion: was heißt es für ein Ding, blau zu sein, oder ein Mensch.
3. intuitives Erfassen von Relationen zwischen Eigenschaften.
III 60
4. mit dem intuitiven Wissen haben wir auch die Vernunftwahrheiten und schreiben Notwendigkeit zu. Intuitive Induktion/Terminologie/Chisholm: so nennen wir die Induktion bei Aristoteles besser, weil sie sich von dem späteren Begriff unterscheidet.
a priori/Chisholm: die proposition über Eigenschaften (daß ein Ding nicht blau ist, wenn es rot ist)und die universelle Generalisierung werden a priori gewußt. Sie unterscheiden sich also von der enumerativen Induktion.
dagegen:
enumerative Induktion/Chisholm: dort geht es darum, die Konklusion zu rechtfertigen.
III 61
intuitive Induktion: hier ist die Verbindung zwischen Einzelbeispielen und Konklusion viel weniger stark. Es mag reichen, sich ein einziges Ding vorzustellen. Wesen/Husserl: kann auch an Fantasiegegebenheiten exemplifiziert werden.
III 62
Notwendigkeit/Tradition/Chisholm: wenn wir einige Begriffe erworben haben,( d.h. wenn wir wissen, was es heißt, daß etwas z.B. diese Attribute hat) werden wir entsprechend dieser traditionellen Auffassung wissen können, was es für eine Proposition oder einen Sachverhalt bedeutet, notwendig zu sein. a priori/Tradition/Chisholm: das nannte die Tradition a priori.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Fodor Vs Positivismus II 107
AlltagsspracheVsPositivismus: Die Formalisierung ist nur brauchbar, wo ihre Struktur die natürliche Sprache spiegelt. Im übrigen kann man Sprachen so konstruieren, dass sie jede gewünschte Eigenschaft hat.
II 108
Wenn ein System willkürlich gewählt wird, kann man keine Lösungen erwarten. Formale Sprache/Fodor: Es kann so viele künstliche Sprachen geben, wie es Lösungen für ein Problem gibt.
II 109
Die meisten sind nach dem Modell von Principia Mathematica gebildet worden. Das ist ungünstig, die Alltagssprache ist viel komplexer. Der Positivist wendet hier ein, dass vieles außeracht gelassen wird, weil es unsystematisch ist.
II 110
FodorVsPositivismus: Dieser behauptet dann, seine Theorie treffe zu mit Ausnahme derjenigen Fälle, in denen sie nicht zutreffe.
II 112
Positivismus/Sprache: Positivismus unterscheidet zwei Zweige der Semantik: 1. Die Theorie der Bedeutung: Beziehungen zwischen linguistischen Einheiten: Analytizität, Synonymie, Bedeuten.
2. Die Theorie der Bezeichnung: Beziehungen zwischen linguistischen Einheiten und der Wirklichkeit: Benennen, Bezeichnen, Wahrheit, Begriffsumfang.
In Bezug auf natürliche Sprachen sind semantische Theorien in denen solche Begriffe unanalysierte Grundbegriffe sind, empirisch leer.
Lösungsversuch: Jene Grundbegriffe operational zu bestimmen.
II 113
Vs: Das lässt die Möglichkeit außer acht, eine systematische Theorie der semantischen Struktur einer natürlichen Sprache zu konstruieren. Außerdem ist nicht zu erwarten, dass die Suche nach operationalen Bestimmungen die semantischen Elementarbegriffe klärt, wenn nicht gleichzeitig der zweite Weg beschritten wird.
II 117
Bezeichnung/FodorVsTarski: Es ist offensichtlich, dass solche Systeme die Bezeichnungsprobleme in natürlichen Sprachen nicht erfassen können. Bsp "Ich möchte Papst sein" bezeichnet den Papst nicht.
Bsp "Ich möchte den Papst treffen" bezeichnet den Papst.
Bsp "Ich erschoss den Mann mit der Pistole" kann auf "den Mann" oder auf "den Mann mit der Pistole" hinweisen.
Bsp "Das schwarzblaue Kleid" kann das karierte oder das dunklere Kleid bezeichnen.
FodorVsPositivismus: Nach der Befragung der positivistischen Bezeichnungstheorien Wissen wir nicht mehr über die Beziehung zwischen der natürlichen Sprache und der Umwelt als zuvor.
---
Fodor/Lepore IV 49
Propositionen/Fodor/Lepore: Wenn Aussagen Propositionen sind, dann haben sie ihre Inhalte wesentlich (weil sie darüber individuiert werden):
IV 49/50
Wenn nun Inhalte durch ihre Verifikationsmethode bestimmt werden (Peirces These), dann haben Aussagen ihre Bestätigungsweisen wesentlich. QuineVsPeirce: Die Quine-Duhem-These sagt, dass Bestätigungsbedingungen kontingent sind! (Es kann sich immer als falsch herausstellen, aus der Bedeutung folgt nichts über Bestätigung).

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
proposition Wissen Putnam Vs Positivismus Fraassen I 83
Konjunktion/Theorie/Wissenschaft/Einheitswissenschaft/Fraassen. Problem. „Konjunktions-Einwand“ (zuerst wohl von Putnam): eine Konjunktion von Theorien muss Wahrheit erhalten, nicht aber empirische Adäquatheit.
Fraassen I 222 FN 5
Konjunktion/Theorien/Putnam: sein „Konjunktions-Einwand“ war ein Argument dafür, dass es keinen positivistischen Ersatz für den Wahrheitsbegriff gibt. (Reference and understanding, 1978). In anderem Zusammenhang: Putnam: dieses Argument besagt, dass ein Ansatz, der sagt, dass das, was wir suchen, eine Art Akzeptierbarkeit ist, ohne die Eigenschaft deduktiver Geschlossenheit (deductive closure) nicht die Normen der Wissenschaftlichen Praxis erfüllt.
Fraassen I 83
Zwei inkompatible Theorien können jede für sich empirisch adäquat sein. Putnam: das ist es, was der Anti-Realismus annehmen muss.
Fraassen: das hängt von einem logischen Punkt in Bezug auf Wahrheit und Adäquatheit ab, der präzisiert werden muss:
Problem: in der Wissenschaftlichen Praxis muss die Konjunktion zweier geglaubter (akzeptierter) Theorien nicht geglaubt (akzeptiert) werden. Bsp die Bohr-Sommerfeld-Theorie
Fraassen I 84
konnte nicht mit der Speziellen Relativitätstheorie (SR) in Einklang gebracht werden. Die eine ist eine Korrektur der anderen! Konjunktion/logisch: von Theorien. Eine Theorie ist ein Korpus von Sätzen Jede Behauptung (statement) A kann als kleine Theorie betrachtet werden, und es gibt eine Familie von Modellen F(A) in der A wahr ist.
F(T): die Familie von Modellen, in der die Theorie T wahr ist, besteht aus genau den Modellen, die zu F(A) für jede Aussage A bestehen, die Teil von T sind.
Def Logik/Fraassen: ist das Studium der Funktionen, die von Aussage (Prämissen) zu Aussagen (Konklusionen) führen und Wahrheit erhalten.
Wahrheit/Theorie/Fraassen. wegen der intimen Beziehung zwischen der Wahrheit einer Theorie und der Wahrheit ihrer Sätze, führt die Satzlogik die wir alle lieben, zu einer Logik von Theorien.
Wahrheit/Fraassen: ist (im Gegensatz zu empirischer Adäquatheit) keine globale Eigenschaft von Theorien ((s) nicht alle Sätze müssen wahr sein. Frage: muss aber die Theorie als ganzes empirisch adäquat sein?).
empirische Adäquatheit/Fraassen: ist dagegen (anders als Wahrheit) eine globale Eigenschaft von Theorien. D.h. es gibt keine allgemeine Charakteristik von Aussagen (statements) so dass, wenn alle Aussagen (propositionen) der Theorie jede für sich diese Charakteristik haben, dann die Theorie empirisch adäquat ist.
Das kann nur damit erklärt werden, dass Theorien Familien von Modellen sind, von denen jede eine bestimmte Familie von Substrukturen hat, die möglichen Phänomenen (empirischen Substrukturen) entsprechen.
Problem: weil empirische Bedeutung (empirical import) einer Theorie nicht syntaktisch isoliert werden kann, müssen wir empirische Adäquatheit direkt, ohne empirischen Umweg definieren.
empirische Adäquatheit/Fraassen. deshalb hat es keinen Sinn, nach der empirischen Adäquatheit einzelner Aussagen zu fragen, oder nach einer Logik syntaktischer Funktionen von Prämissen zu Konklusionen die empirische Adäquatheit erhält.
empirische Adäquatheit/Fraassen: von einer einzelnen Aussage: kann nur in Bezug auf eine Theorie festgestellt werden: enthält F(A) wenigstens eins der Modelle,
Fraassen I 85
die diesen privilegierten Status gegenüber der Welt hat? Problem: anders als bei der Wahrheit kann hier die Antwort „ja“ in Bezug auf eine Theorie und „nein“ in Bezug auf eine andere sein.

Putnam I (a) 46
PutnamVsPositivismus: man kann leicht eine positivistische Theorie konstruieren, die zu erfolgreichen Voraussagen führt, die kein Wissenschaftler im Traum akzeptieren würde.
I (c) 78
RealismusVsPositivismus: muss es unerklärt lassen, dass "Elektronen Kalküle", "Raumzeit Kalküle" und "DNS Kalsküle" beobachtbare Phänomene richtig vorhersagen, wenn es in Wirklichkeit keine Elektronen, gekrümmte Raumzeit und keine DNS Moleküle gibt.
I (c) 79
Der Positivist hat als Erwiderung reduktionistische Theorien und Theorien der Erklärung usw.
I (h) 215
Wahrheit/Positivismus: welche Definition von "Grad der Bestätigung" man akzeptiere, sei letztendlich konventionell, eine Frage des Zwecks!
I (h) 216
Letztlich also vollkommen subjektiv! ((s) Aber doch nicht, wenn Zwecke gesellschaftlich sind). PutnamVsPositivismus: so endet er als Relativismus. Er kann deduktive Inkonsistenz nur durch das Zugeständnis vermeiden, dass Urteile nicht rational sind!
Er hat keine Erwiederung auf den Philosophen der sagt:
VsPositivismus: "ich weiß was Sie meinen, aber Positivismus ist in meinem System nicht rational".

Putnam I
Hilary Putnam
Von einem Realistischen Standpunkt
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993

Putnam I (a)
Hilary Putnam
Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (b)
Hilary Putnam
Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (c)
Hilary Putnam
What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (d)
Hilary Putnam
Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482.
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (e)
Hilary Putnam
Reference and Truth
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (f)
Hilary Putnam
How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (g)
Hilary Putnam
Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982)
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (h)
Hilary Putnam
Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (i)
Hilary Putnam
Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam I (k)
Hilary Putnam
"Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133
In
Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993

Putnam II
Hilary Putnam
Repräsentation und Realität Frankfurt 1999

Putnam III
Hilary Putnam
Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997

Putnam IV
Hilary Putnam
"Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164
In
Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994

Putnam V
Hilary Putnam
Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990

Putnam VI
Hilary Putnam
"Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Putnam VII
Hilary Putnam
"A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

SocPut I
Robert D. Putnam
Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000

Fr I
B. van Fraassen
The Scientific Image Oxford 1980
proposition Wissen Fodor Vs Projektivismus IV 139
Fodor/LeporeVsProjektivismus/Fodor/LeporeVsDennett: 1. Der Projektivismus ist nicht in der Lage Existenzquantifikationen zu konstruieren, die über Inhalte von propositionalen Einstellungen gehen (Im Gegensatz zu Sätzen, die den Inhalt zitieren). Bsp Smith’ Dreijähriger hört seinen Vater etwas über die Unterscheidung analytisch/synthetisch erzählen. Er referiert später:
"blahblahblah, analytisch synthetisch, blahblahblah".
Für die Projektionstheorie ist das das Selbstwidersprüchlich, denn dieser Zustand, der vom (dreijährigen) Sprecher zugeschrieben wird, ist gar kein mentaler Zustand!
IV 140
Bsp Zwillingserde/ZE: Angenommen, die Leute auf der Zwillingserde haben bereits herausgefunden, dass das, was sie "Wasser" nennen, kein H2O ist. Daher ist der Glauben den sie mit
"Wasser ist nass" ausdrücken, nicht der Glauben, dass Wasser nass ist!
Denn sie stehen nicht in der richtigen kausalen Beziehung zu Wasser (sondern zu XYZ).
Vielleicht würden Sie gerne sagen, dass es immerhin den einen oder anderen Glauben gibt, der durch den Gebrauch dieses Ausdrucks (Formel) durch ihren Zwilling ausgedrückt wird.
Fodor/Lepore: Aber wie können sie das sagen, wenn Sie Wissen (wie Sie es tun), dass der Glauben, den er ausdrückt, keiner ist, den Sie überhaupt ausdrücken könnten?
((s) Um die projektivistische Sprecherzuschreibung vorzunehmen).
1. VsProjektivismus: Der Projektivismus muss behaupten, dass es auf der Zwillingserde keine Glaubenseinstellungen gibt!
Umgekehrt müsste Ihr Zwilling Ihnen jeden Glauben absprechen.
Das sind nicht nur technische Schwierigkeiten.
Wenn der Projektivismus recht hat, hängt das, was Sie glauben, vom Interpreten ab.
Vs: Aber wenn irgendetwas metaphysisch unabhängig von etwas anderen ist, dann ist es, dass das Repertoire des potentiellen Glaubens eines Menschen unabhängig von den potentiellen Sprechakten von irgendjemand anderem ist.
2. VsProjektivismus: Projektivismus kann das "Element der Interpretation" der intentionalen Zuschreibung gar nicht erklären!
Auf der anderen Seite zählt er doch als eine Spielart der Interpretationstheorie.
Warum sollte der Projektivist nicht überhaupt die Realität des Intentionalen annehmen,
IV 141
wenn auch einer, der üblichen Annahmen über mehrstellige Prädikate die propositionalen Einstellungen ablehnt? D.h. Projektivismus hat eine vierstellige Relation: 1. Kreatur, 2. mentaler Zustand, 3. propositionales Objekt, 4. Interpret.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
proposition Wissen Field Vs Propositionen II 52
FieldVsProposition: wenn wir nicht über sie quantifizieren, können wir folgendes nicht ausdrücken: Bsp (8) Es gibt viele Dinge, die sie von ihm glaubt, und nicht alle sind schmeichelhaft.
Oder
(9) Niemand kann ein Objekt wahrnehmen, ohne irgendetwas von ihm zu glauben.
Lösung/Field: glauben* ((s) s.o.: einen Satz glauben, d.h. ihn gleichzeitig verstehen).
Terminologie/Field: ab jetzt werden wir einfach „glauben“ schreiben auch wenn wir es im Sinn von glauben* verstehen.
Glauben/Satz/Field: man sollte Glauben nicht strikt auf einen englischen Satz bezogen denken. Wir sagen ja auch von Wesen, die kein Deutsch sprechen, dass sie glauben dass Schnee weiß ist.
II 53
Def glauben-dass/Field: eine Person glaubt dass p (wobei „p“ einen englischen Satz S abkürzt), wenn sie einen Satz in ihrem inneren Repräsentationssystem glaubt, dessen Übersetzung ins Englische S ist. Übersetzung/Field: der Begriff, den wir hier im Zusammenhang mit Repräsentationen gebrauchen ist ein ziemlich salopper. .
Wir dürfen nur ungefähre Synonymie voraussetzen. Es gibt hier komplizierte pragmatische Überlegungen.
propositionen/Field: werden besser vermieden. (s.u. Und damit auch mögliche Welten (MöWe)).
II 54
Wenn man Propositionen als Mengen von MöWe versteht, braucht man auch eine wahrheitstheoretische Semantik, Darin steckt aber auch schon alles an interessanter Semantik. Semantik/Field: hier geht es um eine, die Prädikaten Eigenschaften zuschreibt statt Mengen. (s.o. II 41)
D.h. statt zu sagen, dass jemand in Relation zu einer Menge von MöWe steht, in denen Russell kahl war,
besser: er steht in Relation zu einem Satz der aus einem Namen besteht, der für Russell steht, und einem Prädikat das für Kahlheit steht.
Eigenschaften/propositionen/ Putnam/Field: (Put 1969): zeigt, dass es doch einen ontologischen Gewinn gibt, wenn man über Eigenschaften statt über propositionen quantifiziert:
a) sie wird in der Wissenschaft gebraucht,
b) Eigenschaften sind eben etwas ganz anderes als Bedeutungen (propositionen).
Bsp zwei Prädikate wie „x hat eine Temperatur von 210°“ und „x hat eine mittlere Molekularenergie ...“ können für dieselbe Eigenschaft stehen, obwohl sie verschiedene Bedeutungen haben.
II 163
Proposition/Verhaltenserklärung/FieldVsPropositionen: wir brauchen hier Sätze, nicht angenommene innere Entitäten wie Propositionen (oder Mengen von MöWe). Wir wollen dem Handelnden ja einen Satz zuschreiben, den wir selber verstehen. Vs: aber nur, weil die Erklärung nicht zeigt, welche von den möglichen propositionen (Mengen von MöWe) die richtige ist.
VsVs: das kann sein, aber eben, weil unser Standard dafür zu Wissen, um welche proposition es sich handelt, darin besteht, einen Satz zu liefern, den wir verstehen und der die proposition ausdrückt.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Quine Vs Propositionen V 61
QuineVsPropositionen: sollen die alten „Ideen“ erhalten: die Idee, die ein Satz ausdrückt. Überflüssig.
VI 99
QuineVspropositionale Einstellungen de re: eigentümliche Intentionsbeziehung zwischen Gedanken und intendierten Dingen. Dafür gibt es keine tragfähigen Richtlinien. Nicht wissenschaftlich. Besser: Meinungen de dicto.

VI 142
Propositionen/QuineVsPropositionen: sind nicht Satzbedeutungen. Das zeigt die Unbestimmtheit der Übersetzung.
X 19
Proposition/QuineVsPropositionen: als Bedeutung von Sätzen als abstrakte Entität mit eigenem Recht. Einige Autoren: betrachten sie als das, was w/f ist, und zwischen denen die Implikationen bestehen.
Oxford/Terminologie: viele Autoren gebrauchen „proposition“ für Aussagen.
Quine: in meinen früheren Werken verwendete ich es für Behauptungssätze. Ich gab es auf, wegen folgender Tendenz:
proposition/Oxford: Handlungen, die wir vollziehen, wenn wir Behauptungssätze äußern.
X 20
Proposition/QuineVsPropositionen: ihr Vertreter glaubt, einen Schritt einzusparen und so Unmittelbarkeit zu erreichen: Wahrheit/Tarski/Quine: der Engländer sagt die Wahrheit,
1. Weil „Snow is white“ bedeutet, dass Schnee weiß ist und
2. Schnee weiß ist.
Quine: der propositionalist spart Schritt (1) ein.
Die Proposition, dass Schnee weiß ist, ist einfach wahr, weil Schnee weiß ist. ((s) > P. Horwich: versucht, dass T-Schema zu umgehen, indem er sagt, der Satz sei wahr, eben weil Schnee weiß ist. WrightVsHorwich.).
Er umgeht Unterschiede zwischen den Sprachen und Unterschiede zwischen Formulierungen innerhalb einer Sprache.
Quine: meine Missbilligung ergibt sich nicht aus Abneigung gegen abstrakte Dinge. Sondern:
QuineVspropositionen: wenn es sie gäbe, würden sie eine bestimmte Beziehung der Synonymie oder Äquivalenz zwischen Sätzen selbst herbeiführen:
falsche Äquivalenz/Quine: solche Sätze wären äquivalent, die dieselbe proposition ausdrücken.
QuineVsÄquivalenz von Sätzen/VsSatzäquivalenz: die Äquivalenzrelation hat auf der Ebene von Sätzen keinen objektiven Sinn.

X 32
Buchstabe/Quine: p kann Schemabuchstabe sein (nur für Sätze) oder Variable (dann nur für Gegenstände). Hier Problem: das geht nicht gleichzeitig! Lösung: semantischer Aufstieg: wir reden nur noch über Sätze.
Satz/Name/Quine: man könnte der anderen Formulierung Sinn verleihen, indem man festsetzt, dass Sätze Namen sind, z.B. von propositionen.
manche Autoren: haben das getan. Vorher ist allerdings der Buchstabe „p“ keine Variable über Gegenstände, sondern nur Schemabuchstabe, Leerstelle für Sätze in einer logischen Formel oder grammatischen Struktur.
QuineVspropositionen: Problem: sobald man Sätze als Namen von propositionen auffasst, ist der Buchstabe „p“ auch eine Variable, die über Gegenstände, nämlich propositionen läuft.
Dann allerdings können wir korrekt sagen: „ ‚p oder nicht p’ für alle propositionen p“
((s) Weil der Buchstabe p nicht mehr gleichzeitig Variable über Gegenstände und Schemabuchstabe für Sätze ist, sondern nur noch Variable über Gegenstände.)

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
proposition Wissen Schiffer Vs Propositionen I XVII
SchifferVsPropositionen: (aus Gründen, die nichts mit dem Leib-Seele-Problem zu tun haben): Glauben/Schiffer: (spät): kann keine Relation zu propositionen sein:
Bsp Tanyas Glauben, dass Gustav ein Hund ist:
proposition: wenn die propositionale Theorie korrekt ist, muss die proposition, um den vollständigen Inhalt widerzugeben, sozusagen Hundheit enthalten oder eine Weise der Repräsentation von Hundheit.

I 43
SchifferVsPropositionen: wenn eine funktionale Theorie auch mit Sätzen oder sogar uninterpretierten Formeln aufgestellt werden kann, sind Propositionen doch wohl gänzlich überflüssig.
I 44
Warum sollte eine willkürliche Formulierung, die Propositionen gebraucht, um funktionale Rollen zu indizieren, als Festlegung der Extension das alltagssprachlichen "glaubt" betrachtet werden?
I 51
Proposition/Schiffer: es gibt verschiedene Dinge, die als Propositionen angenommen werden: grobkörnig: propositionen als Funktionen von möglichen Welten auf Wahrheitswerte. Diese haben als Funktionen keine Struktur.
feinkörnig: Komplexe, die Individuen (als Komponenten) und Eigenschaften als Struktur enthalten. (Bsp Situations_Semantik, Barweise/Perry 1983, Bealer 1982, Adams 1974, Lewis 1970a, Loar 1981, Plantinga 1974).
SchifferVspropositionen: egal, ob man propositionen als feinkörnig oder grobkörnig annimmt, gibt es Probleme: Bsp Angenommen,
(a) Ralph glaubt dass Schnee weiß ist
und alle Theoretiker stimmen darin überein, dass man das so analysieren kann:
(b) B (Ralph, die proposition, dass Schnee weiß ist).
FN I 277
Sie sind aber alle nicht zu (b) verpflichtet).
I 51
Sie werden aber darin übereinstimmen, dass der Ausdruck „dass Schnee weiß ist“ in A als ein komplexer sing Term funktioniert, der auf diese Proposition referiert und dass die Referenz dieses sing Term durch die Referenzen seiner Komponenten festgelegt ist. ((s) >Kompositionalität für Referenz.)
I 52
Dann ist die Proposition notwendig wahr, wenn Schnee weiß ist. Schiffer: die zwei Theoretiker können darin differieren, ob die propositionen ihre Referenten als Komponenten enthält.
Funktion/Struktur/Schiffer: wenn propositionen Funktionen von möglichen Welten auf Wahrheitswertesind, enthalten sie ihre Referenten nicht als Komponenten. Sie enthalten nicht die Entitäten, die sie determinieren.

I 70
SchifferVsPropositionen/als Glaubensinhalt/SchifferVsPropositionalismus/Vspropositionale Theorie/Fazit: wenn die Theorie wahr wäre, würde die Proposition als Glaubensinhalt entweder Hundheit selbst oder eine GW von ihr enthalten Wenn es aber eine wirklich sprachunabhängige Eigenschaft von Hundheit gäbe, würde sie zur biologisch bestimmten natürlichen Art gehören und Bsp „shmog“ zeigt,
I 71
dass Hundheit selbst nicht die Komponente von Propositionen sein kann, die wir suchen. Dass der Inhalt von natürliche-Art-Begriffen GW beinhalten soll, ist nur dann glaubhaft, wenn es einen spezifischen Ansatz dafür gäbe, was solche GW überhaupt sein sollten. Und einen solchen Ansatz haben wir nicht gefunden.
Daher ist die propositionale Theorie (propositionalismus) falsch.
Weiterer Grund gegen propositionen als Glaubensinhalt:
Eigenschaft/Hundheit/Schiffer:
1. wenn es eine nicht-pleonatische, sprach-unabhängige Eigenschaft geben sollte, ein Hund zu sein, dass müsste sie eine einzige sein. Aber die gibt es nicht. Wenn es sie gäbe, dürfte sie nicht irreduzibel sein.
2. Wenn es eine reduzierbare solche Eigenschaft gäbe, würde es eine Eigenschaft geben, die in phänotyptischen und/oder genetischen usw. Begriffen spezifizierbar ist, die diese Eigenschaft des Hundseins wäre.
3. Aber eine solche Eigenschaft gibt es nicht: keine von Gustavs Eigenschaften, wie komplex auch immer. Aber das ist auch nicht so wichtig. Es spielt nur später eine Rolle für die Existenz sprach-unabhängiger Glaubens-Eigenschaften.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Verschiedene Vs Prosatztheorie Horwich I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/Camp, Grover, Belnap/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then…
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrer mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, einen Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namen bildenden Funktoren. ((s) bei CGB nicht).
Zitat/CGB: sollte im normalen Englisch vielleicht nicht als Referenz auf Ausdrücke betrachtet werden. Aber das wollen wir hier nicht weiterverfolgen.
I 346
VsCGB: man hat der Prosatz Theorie Tunnelblick vorgeworfen: Vielleicht haben wir bestimmte, grammatisch ähnliche Konstruktionen übersehen? Bsp (30) John: es gibt sieben beinige Hunde
Mary: das ist überraschend, aber wahr.
(31) John: das Sein von Wissen ist das Wissen von Sein
Mary: das ist tiefgründig und es ist wahr.
Ad (30): natürlich ist die erste Hälfte, „das ist überraschend“ in keiner Weise prosentential. Es ist eine Charakterisierung!
VsCGB: Ad (31) „ist tiefgründig“ drückt eine Eigenschaft aus, die Mary dem Satz zuschreibt. Warum sollte man „wahr“ nicht in der gleichen Weise auffassen?
CGB: es liegt nahe, „das“ hier als auf einen Satz referierend aufzufassen. Aber das würde die Sache komplizierter machen, weil wir dann „das“ und „es“ unterschiedlich behandeln müssten in „das ist wahr“ und „es ist wahr“.
CGBVsVs: 1. es ist einfach nicht wahr, dass das „das“ in „das ist überraschend“ auf eine Äußerung referiert (in dem Sinn dessen, was gesagt wurde, bzw. eine proposition).
Was ist hier überraschend? Tatsachen, Ereignisse oder Zustände (states of affairs).
Aussage/Überraschung/CGB: eine Aussage kann nur als Akt überraschend sein.
I 347
Das Überraschende an der Aussage ist die berichtete Tatsache. ((s) Aber dann doch der Inhalt eher als der Akt des Aussagens.)
CGBVs(s): es ist nicht die Tatsache, dass es sieben beinige Hunde gibt, die in (30) als wahr behauptet wird, denn diese Tatsache kann nicht wahr sein!
proposition/CGB: (ad (31) propositionen sind nicht tiefgründig. Tiefgründig können Akte sein. Bsp Einsichten oder Gedanken.
Wahrheit/Akt/Handlung/Aussage/CGB: aber Aussagen im Handlungssinn sind nicht das, was man wahr nennt. ((s) siehe auch StrawsonVsAustin, dito).
Referenz/Prosatz/CGB: selbst wenn wir Bsp „das ist überraschend, aber es ist wahr“ als referierend ansehen, referieren die beiden Teile nicht auf dieselbe Sache! Und dann ist die Theorie nicht mehr ökonomisch.
Referenz/Prosatz Theorie/CGB: gibt es vielleicht andere Fälle, wo es plausibel ist, dass ein Pronomen auf eine proposition referiert? Bsp
(32) John: Einige Hunde fressen Gras.
Mary: Das glaubst Du, aber es ist nicht wahr.
proposition: wird oft als Träger von Wahrheit aufgefaßt, und als Glaubensobjekt. (CGBVs).
I 348
Allerdings, wenn „das“ hier als referierendes Pronomen aufgefaßt wird, dann muss der Referent eine Proposition sein. CGBVs: wir können „das glaubst du“ auch anders auffassen: als prosententiale Anapher (wie oben bei Bsp „das ist falsch“, mit vorgeschaltetem Negations Präfix). Dann haben wir keine pronominale Referenz.
Pointe: es geht darum, dass keine Eigenschaft zugeschrieben wird. Wahrheit ist keine Eigenschaft.
VsCGB: anderer Einwand: es sei ebenso ein „Tunnelblick“, dass wir nur „das ist wahr“ aber nicht Bsp „das ist richtig“ im Blick haben. Oder das Bsp „übertrieben“ von Austin.
Bsp ein Kind sagt
Ich habe 15 Klötze
Das ist richtig.
I 349
Frage: sollte das (und Bsp „Das ist eine Übertreibung!“) prosentential aufgefaßt werden? CGBVsVs: „das ist richtig“ ist hier die Feststellung, dass das Kind richtig gezählt hat, dass es etwas richtig ausgeführt hat. Manchmal kann sich das überlappen mit der Feststellung, dass eine Äußerung wahr ist. Das Überlappen muss es geben, weil es keine klare Grenze zwischen Sprachlernen und Sprachgebrauch gibt.
I 349
Anapher/Prosatz Theorie/VsCGB: könnte man nicht den Prosatz doch aufsplitten und das einzelne „das“ als Anapher nehmen? CGBVsVs: dann müsste man auch „ist wahr“ abspalten und nicht mehr als referierend, sondern als charakterisierend auffassen ((s) Und damit als eigenschafts zuschreibend).
CGBVs: dann müssten wir unsere These aufgeben, dass Rede über Wahrheit vollkommen verständlich ist ohne „Träger von Wahrheit“ oder „Wahrheits Charakteristik“.
Außerdem:
Referenz/CGB: es ist bekannt, dass nicht jede Nominalisierung referierend sein muss ((s) Bsp Einhorn).
Prädikation/CGB: auch muss nicht jede Prädikation charakterisierend sein.

göttliche Perspektive//außen/PutnamVsGottesstandpunkt/Rorty: Putnam amüsiert sich wie James und Dewey, über solche Versuche.
Rorty: er hat aber ein Problem, wenn es um PutnamVsDisquotationalismus geht: dieser riecht ihm zu reduktionistisch, zu positivistisch, zu „behavioristisch“ (transzendentaler Skinnerismus“).
Wahrheit/Putnam: wenn ein Philosoph sagt, Wahrheit sei etwas anderes als Elektrizität weil es wohl Raum für eine Theorie der Elektrizität aber keinen für eine WT gebe,
I 456
und dass die Kenntnis der WB alles sei, was man über Wahrheit wissen könnte, dann leugnet er, dass Wahrheit eine Eigenschaft ist. Damit gibt es dann auch keine Eigenschaft der Korrektheit oder Richtigkeit ((s) >Deflationismus, PutnamVsDeflationismus, PutnamVsGrover.) PutnamVs: das heißt zu leugnen, dass unsere Gedanken Gedanken sind und unsere Behauptungen Behauptungen.
Theorie/Existenz/Reduktion/Putnam/Rorty: Putnam nimmt hier an, dass der einzige Grund dafür zu leugnen, dass man eine Theorie für ein X braucht, ist, zu sagen, dass das X „nichts als Y“ sei ((s) eliminativer Reduktionismus).
PutnamVsDavidson: Davidson muss zeigen, dass Behauptungen auf Geräusche reduziert werden können. Dann müsste der Feldlinguist Handlungen auf Bewegungen reduzieren.
Davidson/Rorty: aber dieser sagt nicht, dass Behauptungen nichts als Geräusche seien.
Statt dessen:
Wahrheit/Erklärung/Davidson: anders als Elektrizität ist Wahrheit keine Erklärung für etwas. ((s) Ein Phänomen wird nicht dadurch erklärt, dass ein Satz, der es behauptet, wahr ist).





Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Schiffer Vs Psychofunktionalismus I 40
Psychofunktionalismus/Block: (Namensgebung durch Block 1980a): soll eine wissenschaftliche kognitiv psychologische Theorie sein (BlockVsVolkspsychologie). SchifferVsPsychofunktionalismus/SchifferVsBlock:
1.
Wenn es eine solche wissenschaftliche Theorie geben sollte, die jede Glaubenseigenschaft einer funktionalen Eigenschaft identifiziert, dann ist diese Theorie weder bekannt noch formuliert noch ersonnen. Also muss Block behaupten, dass es eine unerdachte Theorie Ts geben muss, so dass Bel = BelTs. Diese Theorie könnte Glauben nicht definieren, aber doch seine Referenz aufdecken. Die Idee wäre: Def Glauben dass p/Ts: ein Token des Z-Typs sein, der die Ts-korrelierte funktionale Rolle von BelTs.(p) hat. D.h. die Rolle, die von (der proposition) p in Ts indiziert wird.
Schiffer: dies wäre eine notwendige Wahrheit, aber eine, die nur a posteriori wißbar wäre, nachdem die Theorie Ts ausgegraben wäre.
Wissenschaft: könnte nur vielleicht alle phänotypischen (erscheinungsmäßigen) und verhaltensmäßigen Merkmale der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft feststellen, mit denen wir Hunde identifizieren, aber um eine Eigenschafts-Identität mit dem Genotyp daraus abzuleiten, brauchen wir eine philosophische Theorie, die
a) Eine Vervollständigung enthält von
ein Hund sein = von dem und dem Genotyp sein, wenn...
und
b) in Verbindung mit der Wissenschaftlichen Entdeckung beinhaltet, dass
I 41
ein Hund sein = von dem und dem Genotyp sein. ((s) ohne Zusatzbedingung). SchifferVsBlock/SchifferVsPsychofunktionalismus: wenn es eine philosophische Theorie dieser Stärke geben sollte, ist sie mir nicht bekannt. Sie könnte die Form einer BT für „Hund“ annehmen.
Problem: die Theorien die von Kripke/Putnam für natürliche-.Art-Begriffe entwickelt wurden, sind für Glaubensprädikate ungeeignet. (…+…)

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Chisholm Vs Psychologismus III 73
Wissen/Chisholm: wir haben gesagt, daß sich die Propositionen auf gewissen abstrakte Entitäten oder unveränderliche Gegenstände beziehen wie Zahlen, Eigenschaften, Propositionen oder Sachverhalte. Ist es möglich, sie anders zu interpretieren?
III 74
Psychologismus/Theodor Lipps/Chisholm: (19.Jahrh.) These: Logik sei die Wahrheit über die Weisen in denen Menschen denken. Bsp jeder ist psychologisch so konstituiert, daß es für ihn unmöglich st zu denken, daß etwas gleichzeitig rot und blau ist. Entsprechend Bsp Implikation umformuliert.
ChisholmVsLipps/ChisholmVsPsychologismus: das drückt überhaupt nicht das aus, was gemeint ist. Die psychologischen Sätze sind empirische Verallgemeinerungen
III 75
PsychologismusVsVs/Chisholm: wird dann seine Position umformulieren: es ginge nicht um empirische Sätze über das Denken des Menschen, sondern um Denkregeln. ChisholmVsVs: dann müßte er auch behaupten, die Denkgesetze wären ethische Regeln, oder Imperative.
III 76
Dann müßte man Bsp Schachregeln als Imperative auffassen. Dabei sind diese Imperative vielleicht weder gültig noch ungültig. Das ginge aber nur, wenn sie von indikativischen Sätzen flankiert werden, die beschreiben, in wieviel Zügen eine bestimmte Position zum Matt führt. Psychologismus: Variante: die Gesetze der Logik sagen uns, welche Wege des Glaubens zur Wahrheit und welche zur Falschheit führen.
ChisholmVsVs: das entspräche der Aufforderung, im Falle der Frage, ob etwas rot und blau sein kann, sich des Glaubens in Bezug auf jedes einzelne Ding zu enthalten ((s) Weil dann nichts schiefgehen kann).

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Fodor Vs Quine, W.V.O. Esfeld I 62
FodorVsQuine: (und Lepore): Der Bestätigungsholismus und der Verifikationismus beziehen sich auf verschiedene Sachen: Der Verifikationismus bezieht sich auf Sprachliches.
Der Bestätigungsholismus bezieht sich auf sprachübergreifende Entitäten wie propositionen.
EsfeldVsFodor: Wenn wir jedoch von Überzeugungen ausgehen, können wir beides zusammenfassen.
---
Fodor II 114
Sprache/Verhalten/Bedeutung/Quine/Fodor: Aber selbst wenn es eine feststellbare Eigenschaft gäbe, wie sollten wir die Behauptung rechtfertigen, angenommen, wir hätten sie gefunden? Quine: (The Problem of Meaning in Linguistics): Es gibt einen Test für die Frage, ob S eine grammatische Phonemfolge sei, d.h. ob die Äußerung Verwunderung auslöse.
FodorVsQuine: Das schlägt in beiden Richtungen fehl:
1. Fast alle Äußerungen in der Alltagssprache sind ungrammatisch!
2. Fast jeder grammatische Satz kann in geWissen Situationen Verwunderung auslösen!
Unsere Intuitionen über die Grammatik sind oft nicht im Einklang mit der Grammatik selbst.
Auf der anderen Seite ist die Intuition in der Semantik weit unzuverlässiger als in der Grammatik.
---
Fodor/Lepore IV 54
Fodor/LeporeVsQuine: Quines Argument ist ein Fehlschluss der Äquivokation! ((s) Zwischen Aussage und Formel). (Nämlich:
IV 52
Quine/Fodor/Lepore: Def Immanenz der Bestätigung: Diese These besagt, dass weil Bestätigung über Arten von Entitäten definiert ist, deren Verbindung
IV 53
zu einer bestimmten Theorie wesentlich ist, es nicht möglich sein muss, solche Fragen so zu konstruieren, als ob es darum ginge, ob zwei Theorien in Bezug auf die Bestätigungsbedingungen übereinstimmen.)
IV 76/77
Kind/Spracherwerb/Sprachlernen/Quine: Hat das Kind vielleicht einen Hintergrund (vielleicht angeboren), z.B. über den Charakter seines Dialekts? Jedenfalls unterscheidet dieser sich dann von dem des Linguisten, dass er kein Bootstrapping ist. Fodor/LeporeVsQuine: Das ist überhaupt nicht gerechtfertigt. Seine Wahl einer Wahrheitstheorie rechtfertigt nicht wahren Glauben und liefert kein Wissen.
Aber dann kann man dem Kind auch kein Wissen über die Sprache zuschreiben!
Lösung: Kinder kennen die Sprache in dem Sinne, dass sie sprechen können, daher haben sie jeden möglichen wahren Glauben, den das Sprechen erfordern mag ((s) und der damit vereinbar ist, also darüber hinausgeht).
Auch Quine glaubt nicht, dass die epistemische Situation des Kindes vollständig dadurch charakterisiert ist, dass man die Beobachtungsdaten bestimmt. Irgendwie verallgemeinert auch das Kind.
Problem: Die Prinzipien der Verallgemeinerung können nicht ihrerseits gelernt sein. (Sonst kommt es zum Regress.) Sie müssen angeboren sein.
Lösung/Quine: Eine Lösung bietet der Ähnlichkeitsraum. Gleichfalls:
Skinner: Wir können einen "intakten Organismus" mit angeborenen Dispositionen, in die eine, aber nicht die andere Richtung verallgemeinern.
Hume: Assoziationsmechanismen sind "intrinsisch" in der menschlichen Natur usw.
---
Anmerkung
IV 237
13 > IV 157 o
Kausaltheorie: Viele Philosophen halten kausale Beziehungen für konstitutiv für semantische Eigenschaften, aber ihre Beispiel beziehen sich immer auf spezielle Intuitionen über spezielle Fälle, wie z.B. dass wir die mentalen Zustände von Zwillingen unterscheiden müssen. Quine: Dieser hat im Gegensatz dazu kein Problem zu erklären, warum das, was Zustimmung kausal veranlasst, dasselbe sein muss, das die Wahrheitsbedeutung festlegt. Denn Davidson schreibt zu recht, dass das für Quine die "sensorischen Kriterien" sind, die Quine als Evidenz behandelt.
Und als Verifikationist nimmt Quine die Evidenzrelation (Belege) als ipso facto konstitutiv für semantische Relationen ((s): Relation/Relation).
VsQuine: Der Preis den er dafür bezahlt ist, dass er kein Argument gegen den Skeptizismus hat!
IV 218
Intuitionismus/Logik/Quine/Fodor/Lepore: Quine favorisiert eine ökumenische Geschichte, der zufolge die logischen Verbindungen (Junktoren) Verschiedenes bedeuten, je nachdem ob in klassischer oder intuitionistischer Logik gebraucht. Fodor/LeporeVsQuine: Solange es keinen transtheoretischen Begriff von Satzidentität gibt, ist es unklar, wie das überhaupt festgestellt werden soll.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Es I
M. Esfeld
Holismus Frankfurt/M 2002
proposition Wissen Lewis Vs Quine, W.V.O. IV IX
LewisVsQuine: Realismus steht in Bezug auf unverwirklichte Möglichkeiten. ---
IV 27
Möglichkeit/Quine: VsUnverwirklichte Möglichkeiten: Die Identitätskriterien sind nicht klar. LewisVsQuine: Identität ist aber kein besonderes Problem für uns.
Individuation/mögliche Welt/MöWe: In jeder Welt werden die Dinge jeder Kategorie so individuiert wie in der aktualen Welt.
Identität/MöWe: Dinge in verschiedenen Welten sind niemals identisch. (Wegen P2: (x)(y)(z)(Ixy & Ixz. > y = z) (s) (Nichts ist in zwei Welten)).
Die Gegenstück-Relation ist die Entsprechung von Identität über Welten hinweg (>Querwelteinidentität).
Lewis: Während einige Autoren sagen, sie können in verschiedenen Welten verschiedene Dinge tun und andere Eigenschaften haben, bevorzuge ich zu sagen, dass Sie nur in der aktualen Welt sind und in keiner anderen aber dass sie Gegenstücke in anderen Welten haben.
IV 32
Essentialismus/LewisVsQuine: Wir haben tatsächlich die Möglichkeit, zu sagen, welche Eigenschaften beschreibungsunabhängig wesentlich sind. Und auch unabhängig davon, ob das Attribut analytisch aus irgendwelchen anderen Beschreibungen des Dings folgt. Bsp Der einstellige Satz φ und ein Objekt das von dem singulären Term ζ bezeichnet wird.
Zu sagen, dass dieses Attribut wesentlich ist, heißt, die Übersetzung von N φζ zu behaupten. (N = notwendig).
IV 147
Zentrierte mögliche Welten/MöWe/de re/de se/Quine/Lewis: (>Ontologische Relativität, "Propositional Objects"): Bsp Eine Katze, die von einem Hund gejagt wird, will aufs Dach in Sicherheit.
De dicto: Die Katze will einen Zustand (Sachverhalt, state of affairs), der die Klasse aller möglichen Welten ist in der sie auf dem Dach ist. Sie fürchtet die Klasse aller möglicher Welten, wo der Hund sie erwischt
Problem: Querwelteinidentität. Frage: Welche der vielen ähnlichen Katzen in den vielen möglichen Welten (mit vielen Hunden und Dächern) ist sie? Einige Katzen sind auf Dächern, einige in den Klauen des Hundes. Gehört die Katze nun zu beiden, den erwünschten und den gefürchteten Zuständen?
Lösung: zentrierte mögliche Welt: Paare, bestehend aus einer Welt und einem bezeichneten Raumzeitpunkt darin, der gewünschte Zustand ist dann eine Klasse zentrierter Welten. Tatsächlich ist das Gravitationszentrum die Zirbeldrüse der Katze.
Keine zentrierte Welt gehört zu zwei Klassen (gewünschten und gefürchteten). Problematisch wäre es, wenn der Wunsch unter einer Zentrierung erfüllt und unter einer anderen nicht erfüllt wäre.
Quine akzeptiert diese Lösung am Ende nicht. Er zieht die geteilte Theorie vor, nach der die Objekte von "einfachen Einstellungen" Klassen von Reizmustern sind, während die komplexeren Einstellungen linguistisch sind.
LewisVsQuine: Die Vorteile einheitlicher Objekte (nämlich nur Eigenschaften) sollten nicht verschenkt werden.
Eigenschaft/Lewis: Eine Eigenschaft entspricht einer Klasse zentrierter Welten, genauer gesagt einer Eigenschaft von Raumzeit Punkten, aber auch einer Eigenschaft von Katzen.
Sei X eine Klasse zentrierter Welten, Y sei eine Eigenschaft. Dann entspricht ihr die Klasse genau jener zentrierten Welten, die zentriert sind auf eine Katze mit der Eigenschaft Y.
Sie kann nicht auf zwei verschiedene Katzen zentriert sein. Um das auszuschließen, können wir zentrierte Welten redefinieren als Paare aus einer Welt und einem bezeichneten Einwohner darin.
Quine/Lewis: Quine hat durch die Zentrierung tatsächlich propositionen durch Eigenschaften ersetzt.
IV 148
Ich bin nicht sicher, was seine Gründe dafür sind. Sie sind nicht dieselben in Bezug auf Bsp Catilina und Bsp die Große Pyramide (>Ontologische Relativität) (hier will er die >Gegenstück-Relation vermeiden) aber sicher im Bsp Katze. Mögliche Welt/LewisVsQuine: große Differenz: Mit möglichen Welten meine ich einfach nur große Einzeldinge, von denen unsere aktuale Welt eine ist.
Mögliche Welten/Quine: Eine mögliche Welt meint gewisse abstrakte Entitäten. Gewisse Klassen von Klassen von Quadrupeln von reellen Zahlen ((s) Raumzeit-Punkte).
Quine/Lewis: Ich vermute, dass er unsere konkrete Welt immerhin unterscheidet von der abstrakten "ersatz world", die sie repräsentiert! Nennen wir sie "aktualisierte ersatz world", um sie von der Welt selbst zu unterscheiden.
Lewis: Das ist Vielheit von konkreter Welten.
Quine: Vielheit abstrakter Ersatzwelten, von denen eine einzige unsere spezielle repräsentiert.
Stalnaker: pro Quine: Dies entspricht besser der Alltagssprache und deren Möglichkeiten als "wie es hätte sein können".
Lewis: Die aktuale Ersatzwelt ist speziell nur, weil sie nun mal unsere konkrete Welt repräsentiert. Und sie ist speziell nicht nur von ihrem eigenen Standpunkt aus, sondern von jeder Welt aus gesehen.
Nun könnte man folgendes vermuten: Daher ist sie nicht kontingent speziell, denn Kontingenz ist Variation von einer möglichen Welt zur anderen.
LewisVs: So sieht es aus, als sei es eine nicht kontingente Tatsache, welche von den vielen möglichen Welten aktualisiert ist. Und das ist falsch!
((s) Dann wäre jede Tatsache in der aktualen Welt notwendig, also jede Bewegung. > Determinismus/Lewis.)
---
Schwarz I 46
Möglichkeit/LewisVsQuine: Es muss in einer Theorie Aussagen darüber, was unter den und den Bedingungen wahr wäre, geben können. Unter anderem aber nicht nur, weil man sie für die Analyse von Dispositionen und Kausalität benötigt.
Schwarz I 132
Def Ereignis/Quine/Schwarz: (1960b(1),171): Vorschlag: Wir können sie mit der Raumzeit-Region identifizieren, in der sie geschehen. Vs: Das ist zu grobkörnig für Wirkungen und Ursachen. Bsp Wenn ein Ball durch die Luft fliegt und rotiert, dann nehmen Flug und Rotation dieselbe Region ein, aber nur der Flug verursacht das Zerbrechen der Fensterscheibe.
Kontrafaktische Analyse/kontrafaktisches Konditional/KoKo/MöWe/Ähnlichkeit/Lewis: Die nächsten mögliche Welt, in denen die Rotation ausbleibt, sind nicht die nächsten möglichen Welten, in denen der Flug ausbleibt. Den beiden Ereignissen entspricht zwar in der aktualen Welt, nicht aber in allen möglichen Welten dieselbe Raumzeit-Region. ((s) „Nächste“ ist hier nicht entscheidend).
Ereignis/Identität/LewisVsQuine: Modifikation: Ereignisse sind identisch, wenn sie in allen möglichen Welten dieselbe Raumzeit-Region einnehmen.
Def Ereignis/Lewis: Ein Ereignis ist dann die Klasse aller Regionen (in allen möglichen Welten), in denen es geschieht (1986d(2)).
Schwarz I 220
Def analytische Wahrheit/LewisVsQuine/Schwarz: Ein Satz ist analytisch, wenn seine primären Wahrheitsbedingungen alle Situationen umfassen. Schwarz: Interessanter ist seine These, dass praktisch jeder Satz sich empirisch als falsch erweisen kann. Unsere Theorien können nicht in eine revidierbare empirische und eine nicht-revidierbare analytische Komponente zerlegt werden.


1. Willard Van Orman Quine [1960b]: Word and Object. Cambridge (Mass.): MIT Press.
2. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
proposition Wissen Rorty Vs Quine, W.V.O. I 191
Instrumentalismus/RortyVsQuine: Quines Wissenschaftsbegriff ist immer noch merkwürdig instrumentalistisch:
I 192
»Stimuli« und »Setzungen«. Gleichwohl transzendiert Quine beide Unterscheidungen, wenn er einräumt, dass Reizungen der Sinnesorgane in gleichem Maße »Setzungen« sind wie alles übrige. RortyVsQuine: Er ist aber noch nicht ganz im Stande, auf die Unterscheidung zwischen dem Gegebenen und dem Postulierten zu verzichten. >Instrumentalismus.
I 222
Referenz/Rorty: wenn wir ohne Referenz auskommen, dann können wir auch gut ohne eine Ontologie auskommen. Quine würde dem beipflichten. >Referenz, >Ontologie.
I 223
Klarheit/Quine: alle Unklarheiten (indirekte Rede, propositionale Einstellungen usw.) eliminieren. RortyVsQuine: die Sache hat einen Haken: woher Wissen wir, worin »Dunkelheit« und »Klarheit« bestehen?
I 225
RortyVsQuine: hängt die Konventionalität von einer speziellen Unbestimmtheit der Übersetzung ab, so können wir nicht - wie Quine vorhin - sagen, die physikalische Theorie sei eine »konventionelle Angelegenheit, die uns nicht von der Wirklichkeit aufdiktiert wird«. RortyVsQuine: Unstimmigkeiten:
1. es gibt so etwas wie eine Ontologie.
2. kein Satz hat einen besonderen, unabhängigen erkenntnistheoretischen Status.
3. es gibt nicht so etwas wie eine direkte Bekanntschaft mit Sinnesdaten oder Bedeutung.
4. demnach berühren sich Erkenntnistheorie und Ontologie an keiner Stelle.
5. dennoch lässt sich eine Unterscheidung treffen zwischen den Teilen unseres Meinungsnetzes, die Tatsachen ausdrücken, um solchen die dies nicht tun. Und die Ontologie stellt sicher, dass wir diesen Unterschied aufzudecken vermögen. >Holismus.
RortyVsQuine: wenn Quine zusammen mit (1) bis (4) auch noch (5) vertreten möchte, so muss er der Unterscheidung zwischen dem »Tatsächlichen« und dem »Konventionellen« einen Sinn geben.
I 226
Quine kann das nur, indem er die Elementarteilchen als das paradigmatisch »Tatsächliche « herausgreift und erklärt, verschiedene Meinungen änderten die Bewegungen der Teilchen nicht. RortyVsQuine: seine Entscheidung für die Physik und gegen die Psychologie ist rein ästhetisch. Darüber hinaus funktioniert es noch nicht einmal, denn verschiedene biochemische Theorien werden mit dem gleichen Bewegungsverlauf derselben Elementarteilchen kompatibel sein.
I 231
RortyVsQuine seine Überzeugung, die symbolische Logik müsse irgendwelche »ontologischen Implikationen« haben, bringt ihn immer wieder dazu, aus der »die Idee der Idee« mehr zu machen als nötig.
I 250
Def Beobachtungssatz/Quine: ein Satz, über den alle Sprecher in derselben Weise urteilen, wenn sie denselben begleitenden Reizen ausgesetzt sind. Ein Satz, der innerhalb einer Sprachgemeinschaft gegenüber Unterschieden in vergangenen Erfahrungen nicht empfindlich ist. RortyVsQuine: schließt Blinde, Geistesgestörte und gelegentliche Abweichler aus.

IV 24
RortyVsQuine: wenn wir mit Kuhn die platonische Unterscheidung zwischen episteme und doxa untergraben, wenden wir uns auch gegen den Holismus von Quine. Wir werden jetzt nicht mehr versuchen »das Ganze der Wissenschaft« gegen »das Ganze der Kultur« abzugrenzen. Vielmehr gehören alle unsere Überzeugungen und Wünsche zum selben Quineschen Netz.

VI 212
RortyVsQuine: die Probleme werden nicht von Dichotomien des Seins aufgeworfen, sondern von Kulturimperialisten, von Leuten wie Quine und Fichte, die an monotheistischem Größenwahn leiden.

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000
proposition Wissen Searle Vs Quine, W.V.O. I 20
SearleVsQuine: Gelegentlich ziehen Fehler in der Philosophie Fehler in der Sprachphilosophie nach sich. Auffassung, dass es - wenn es darum geht, was sprachliche Zeichen bedeuten - keinerlei Tatsachen gibt, die über Sprachmusterverhalten hinausgehen. (Quine 1960(1)): es ist überhaupt keine Tatsachenfrage, ob jemand, Sie oder ich, der "Hase" sagt, damit einen Hasen meint oder einen abgetrennten Teil oder einen Abschnitt aus der Hasengeschichte. (>Gavagai).
II 269
Allgemeinheit/de re/de dicto/Repräsentation/SearleVsQuine: er bringt die Unterscheidung zwischen partikulären und allgemeinen propositionalen Einstellungen mit einer Unterscheidung zwischen Einstellungen der re und solchen de dicto durcheinander. Niemand kann den Wunsch nach etwas unbestimmten haben, ohne den Gegenstand selbst irgendwie zu repräsentieren. (Bsp "Allgemeines Segelboot" als Objekt der Begierde.).
II 270/271
SearleVsQuine: (SearleVs Einstellungen, die angeblich irreduzibel de re sind). Der Glaube an solche Einstellungen rührt von einer Wittgensteinschen Diagnose her. Unsere Sprache stellt zwei Möglichkeiten bereit über propositionale Einst. zu berichten: mit de re-Berichten oder mit de dicto-Berichten. Bsp Ralph glaubt, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist. (de dicto)
Oder: von dem Mann mit dem braunen Hut glaubt Ralph, dass er ein Spion ist. (De re).
Da diese zwei Berichte sogar unterschiedliche Wahrheitswerte haben können, glauben wir dass es auch einen Unterschied in den Phänomenen geben müsse (fälschlich).
Folgender Dialog ist völlig absurd:
Quine: was den Mann mit dem braunen Hut angeht, Ralph, glaubst du, dass er ein Spion ist?
Ralph: nein, Quine. Du hast mich gefragt, ob ich eine der re-Überzeugung habe, aber es ist nicht der Fall, dass ich von dem Mann mit dem braunen Hut glaube, er sei ein Spion. Vielmehr habe ich die de dicto-Überzeugung: ich glaube, dass der Mann mit dem braunen Hut ein Spion ist.
SearleVsQuine: die Auffassung, intentionale Zustände seien irgendwie an sich intensional, beruht auf der Verwechslung von logischen Eigenschaften von Berichten über intentionale Zustände mit logischen Eigenschaften der Zustände selbst.
Searle: es gibt eine de re/de dicto-Unterscheidung, aber das ist eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten des Berichts.
V 14
Analytizität/SearleVsQuine: einige analytische Autoren: es gibt keine adäquate Analyse des Begriffs der Analytizität. Daher gibt es diesen Begriff angeblich gar nicht: wenn es keine Analyse und keine Kriterien gibt, können wir Ihn nicht verstehen. Er ist unerlaubt. (SearleVs). Die Definitionen der Analytizität und der Synonymie setzen den Begriff der Bedeutung angeblich voraus. Als Kriterium wird dann beobachtbares Verhalten verlangt.
V 15
SearleVsQuine: es genügt nicht, einfach zu sagen, dass uns die Kriterien fehlen.
V 16
SearleVsQuine: falsche Voraussetzungen hinsichtlich des Verhältnisses zwischen unserem Verständnis eines Begriffs und unserer Fähigkeit, Kriterien für seine Anwendung aufzustellen.
V 17
Kriterien/Searle: woher wissen wir, dass ein Kriterium inadäquat ist? Kriterien brauchen projektive Kraft. Sie müssen zu bestimmten Resultaten führen.
V 18
Analytizität/SearleVsQuine: umgekehrt: statt zu beweisen, dass wir den Begriff der Analytizität nicht verstehen, setzt unsere Unfähigkeit, Kriterien zu finden, vielmehr gerade voraus, dass wir verstehen, was Analytizität ist. Analytizität/Quine/Searle: Quine wählte das Bsp mit Bedacht! "Ich weiß nicht ab die Aussage "Alles Grüne ist ausgedehnt" analytisch ist oder nicht". Man kann nämlich die Ausdehnung von Sinnesdaten bestreiten!
V 19
Bsp jemand könnte unsicher sein, ob ein Glas Chartreuse grün ist. Das alles ist ein Zeichen dafür, dass wir den Begriff der Analytizität sehr gut verstehen.
V 163
Ontologie: Hauptfrage: gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen?
V 164
Existenz/Quine: "Etwas als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen betrachten." Existenz/SearleVsQuine: dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass die existieren. (Muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
V 166
Fiktiver Dialog Quine/Alston: Kriterien/Existenz/AlstonVsQuine: (laut Searle) Q: Statt zu sagen: "Es sind vier Meilen von Nauplion nach Tolon" sollte man sagen: "Entfernung in Meilen zwischen ...= vier."
A VsQuine: die erste Formulierung schließt keine Voraussetzung ein, die nicht auch in der zweiten enthalten wäre! Wie könnte das auch sein? Die zweite ist nur eine Paraphrase der ersten. Existenzannahmen hängen von Aussagen ab, nicht von Sätzen!
Q: Der Einwand verfehlt den springenden Punkt: durch die Übersetzung zeigen wir, dass die Voraussetzung nur scheinbar und nicht notwendig gemacht wird. Das Kriterium selbst ist ontologisch neutral! Außerdem ist mit der Paraphrase kein Anspruch auf Synonymie verbunden.
V 167
A VsQuine: das ist verworren: nach Quines Kriterium scheint es so, als ob jede Aussage in äquivalenten, aber der Schreibweise nach verschiedenen Aussagen wiedergegeben werden könnte, die gemäß Quines Kriterium zu verschiedenen Ergebnissen führen, obwohl die Voraussetzungen dieselben sind. Q: Die Voraussetzung abstrakter Wesenheiten in einem Satz wie
(2) "Für die Eigenschaft des Stuhlseins gibt es mindestens ein Beispiel"
ist völlig unnötig, da ein solcher Satz immer durch einen anderen Satz wiedergegeben werden kann. Paraphrase:
(1)(Ex)(x ist ein Stuhl). Diese Paraphrase zeigt, dass wir die unwillkommenen Voraussetzungen des Stuhlseins los sind.
V 171
Existenz/Ontologie/AlstonVsQuine: ~ was jemand sagt, ist wichtig für seine Annahmen, nicht wie er es sagt. (Searle pro). Ontologie/ontologische Voraussetzung/SearleVsQuine: so ergibt sich die Frage, ob der Begriff der ontologischen Voraussetzungen selbst so klar ist. Vielleicht gibt es keine Klasse irreduzibler ontologischer Voraussetzungen. Es gibt gar kein abstraktes Problem der ontologischen Voraussetzungen. Wohl aber das Problem, woher wir jene Tatsachen kennen, die wir in unseren Äußerungen voraussetzen.
V 172
SearleVsQuine: seine geschraubte Ausdrucksweise: "dulden", "meiden": es ist etwas ganz anderes ob ich Tabak dulden oder meide, als wenn ich Universalien dulde oder meide. Universalien/Searle: Missverständnis, dass wir überhaupt irgend etwas unterstellen: Bsp „Keiner von uns besitzt Heiligkeit“ ist nur eine andere Ausdrucksweise dafür, dass keiner von uns heilig ist. Das ist etwas ganz harmloses.


1. W. V. O. Quine, Word and Object, Cambridge 1960

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Stalnaker Vs Quine, W.V.O. I 71
Essentialismus/heute/VsQuine: die meisten Modallogiker heute widersprechen Quine und akzeptieren die Verbindung zwischen Modallogik und Essentialismus und akzeptieren auch den Essentialismus. Statt wie damals Quine zu sagen: "um so schlimmer für quantifizierte ML" sagen sie: "um so besser für den Essentialismus".
I 72
Wesen/Essentialismus/wesentliche Eigenschaft/LeibnizVsQuine/Stalnaker: widersprach Quine auf die erste Weise: These: jede Eigenschaft jedes Individuums konstituiert sein Wesen und nur die Existenz des Dings als ganze ist kontingent. heute: David Lewis mit seiner Gegenstück-Theorie ist ein moderner Nachfolger von Leibniz.
Gegenstück/Lewis: Dinge der aktualen Welt (WiWe) haben Gegenstücke in anderen möglichen Welten (MöWe). Dinge, die ihnen mehr ähneln als jedes andere Ding. Daher kann kein Individuum akzidentelle Eigenschafen haben, Eigenschaften, die ihm in anderen MöWe abgehen.

I 201
Quine/Stalnaker: lehrte uns skeptisch zu sein in Bezug auf die Idee von Notwendigkeit, Analytizität und Wissen a priori. Er stellte allerdings nicht die empiristische Annahmen in Frage, dass diese Begriffe miteinander stehen und fallen. KripkeVsQuine/Stalnaker: erst Kripke zog diese Begriffe auseinander, indem er Beispiele fand für Wahrheiten, die notwendig sind, obwohl sie erst a posteriori wissbar sind und solche, die kontingent, aber dennoch a priori wissbar sind.

II 24
Glauben/Mentalesisch/Field/Stalnaker: seine These war, die intentional-psychologische Relation in eine psychologische, aber nicht-intentionale und eine semantische aber nicht-psychologische Relation - zwischen einem Satz und der ausgedrückten Proposition – umzudeuten.
Glaubenszuschreibung/Quine/Stalnaker: sein Ziel war es, die Zuschreibung zu verallgemeinern. Damit sollte eine Verpflichtung auf singuläre propositionen vermieden werden.
StalnakerVsQuine: das Projekt ändert aber seinen Charakter, wenn es um den allgemeinen Fall geht.
De re-Zuschreibung/Stalnaker: sollte besser nicht als indirekt und unbestimmt angesehen werden,
II 25
sondern einfach als Beispiele, die wesentliche Merkmale des Intentionalen zeigen: Zuschreibung: wenn wir intentionale Zustände zuschreiben, die Arten, Eigenschaften und Relationen, auf die wir dabei referieren finden wir in der Welt und mit ihnen charakterisieren wir die Welt, wie jemand sie sieht.
Pointe: das ist eben keine indirekte, sondern ein direkte Weise, zum Inhalt zu gelangen.

II 160
Def Singuläre Proposition/Stalnaker: hier Bsp eine singuläre Proposition schreibt Ortcutt Spionsein zu. strukturierte singuläre proposition/Stalnaker: (für jene, für die propositionen strukturierte Entitäten sind): dann sind singuläre propositionen solche, die ein Individuum als Konstituente haben. (StalnakerVsStrukturierte propositionen).
Singuläre proposition/MöWe-Semantik/Semantik möglicher Welten/Stalnaker: für jene, für die propositionen Mengen von MöWe sind, (Stalnaker pro)): dann ist eine singuläre proposition eine proposition, deren Wahrheit von den Eigenschaften eines bestimmten Individuums abhängt.
Singuläre proposition/Stalnaker: die Identität einer singulären proposition ist eine Funktion eines Individuums statt eines Begriffs oder der Gegebenheitsweise eines Individuums.
StalnakerVsQuine: dieser semantische Ansatz ist einfacher und weniger ad hoc als der von Quine.
II 161
De re/Zuschreibung/Glauben de re/singuläre Proposition/sing Prop/StalnakerVsQuine/Stalnaker : der semantische Ansatz fasst die Zuschreibung eines Glaubens de re dann als Zuschreibung eines ganz bestimmten Glaubens auf (anders als Quine). Was heißt es, eine singuläre proposition zu glauben? Wie ist es zu glauben, dass Ortcutt selbst ein Spion ist? Und nicht bloß, dass die Person eine Kennzeichnung erfült, oder einem Glaubenssubjekt in einer geWissen Weise gegeben ist?
Problem: Angenommen, Ralph kennt Ortcutt auf zwei verschiedenen Weisen (Strand, brauner Hut). Welche singuläre proposition über Ortcutt glaubt er?
schlechte Lösung: viele Autoren denken, es müsste hier eine spezielle Relation der Bekanntschaft geben.
Bekanntschaft/Stalnaker: Problem: eine semantische Relation für sie anzugeben.
1. die erste Strategie macht Glauben de re dann zu einfach: Bsp Poirot glaubt, dass es der Butler war einfach aufgrund der beiden Tatsache, dass 1. der Butler es war und 2. Poirot glaubt, dass es die Person war, die’s war.
2. die zweite Strategie macht Glauben de re zu schwierig: dann hat Ralph, der mit Ortcutt bekannt ist, zwei widersprüchliche Überzeugungen.
Lösung: a) die Relation der Bekanntschaft stärken, so da Fehlidentifikationen unmöglich sind.
Vs: solche Fehler sind fast immer möglich! Dann könnte man nur noch de re-Überzeugungen über sich selbst haben.
b) das "Teile-und-herrsche"-Argument: wir erzählen die Geschichte von Ralph in zwei Teilen.
1. Ralph sieht Ortcutt mit braunem Hut
2. Ralph sieht Ortcutt am Strand.
II 162
Dann ist es ganz natürlich, dass Ralph in der einen Geschichte glaubt, dass Ortcutt ein Spion ist, und in der anderen Geschichte nicht. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Ralph irgendwann zwischendurch seine Meinung geändert haben müsste.
II 163
De re/Zuschreibung/Glauben de re/StalnakerVsQuine/StalnakerVsKaplan/Stalnaker: These: wir nehmen statt dessen Propositionen als Mengen von MöWe an. pragmatische Analyse/Pragmatik/Stalnaker: hat mit der semantischen gemein, dass bestimmte Überzeugungen zugeschrieben werden, aber – anders als die semantische – nimmt sie nicht eine bestimmte Art von propositionen an, und verlangt auch keine verstärkte Bekanntschaftsrelation.
D.h. die Individuen von denen etwas geglaubt wird, sind nicht Konstituenten der proposition.
proposition: ihr Zweck ist es, eine Teilmenge der relevanten Kontextmenge herauszugreifen.
Zuschreibung/de re/Stalnaker: (alle Autoren): die Weise, wie der Zuschreibende seine Zuschreibung formuliert ist unabhängig von der Weise, wie der Glaubende seine Überzeugung formulieren würde, bzw. die Weise, wie er über das Individuum denkt
Pragmatischer Ansatz/Stalnaker: (…+…)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
proposition Wissen Grover Vs Quine, W.V.O. Horwich I 356
W-Prädikat/Verallgemeinerung/semantischer Aufstieg/Quine: (1970): das W-Prädikat wird gebraucht, nicht um Bsp „Dick ist sterblich“, , „Tom ist...“ zu verallgemeinern, ((s) das geht mit „x“) sondern für die Verallgemeinerung von „Tom ist sterblich oder nicht sterblich“. ((s) Wenn „a oder b“ wahr ist, dann ist a wahr oder b wahr oder beide. Wobei jetzt „a“ für einen ganzen Satz steht und nicht die „x“ für ein Individuum). Camp, Grover, Belnap/CGB: pro.
GroverVsQuine/CGBVsQuine: dazu braucht man aber keine Quantifikation über Sätze oder propositionen, in dem Sinn, dass wir mit dem W-Prädikat eine Charakteristik zuschreiben.
Prosatz: wird hier quantifikatorisch gebraucht, daher ist W-Prädikat freies Englisch* hinreichend.
Lösung: für jede proposition, entweder sie ist wahr oder es ist nicht wahr, dass sie wahr ist.
Pointe: „ist wahr“ hat hier eine doppelte Rolle:
1. scheint es notwendig, um die Verknüpfung „es ist nicht wahr dass“ zu bilden.
2. funktioniert es als quantifikatorischer Prosatz. Damit wird der quantifizierende Ausdruck „für jede proposition“ anaphorisiert.
CGBVsQuine: das sollte man dann aber nicht semantischen Aufstieg nennen. Siehe auch W-Prädikat (Wahrheitsprädikat).

Grover I
D. L. Grover
Joseph L. Camp
Nuel D. Belnap,
"A Prosentential Theory of Truth", Philosophical Studies, 27 (1975) pp. 73-125
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Grover Vs Ramsey, F. P. Horwich I 319
VsRedundanztheorie/VsRamsey/Camp, Grover, Belnap/CGB/Grover: die ersten zwei Einwände gehen davon aus, dass die Datenbasis zu schmal ist, d.h. dass es Fälle gibt, die die Theorie nicht abdeckt. (Siehe Redundanztheorie).
I 320
1.
Index-Wörter: (Hier: Wiederholung von Indizes): (14) John: ich bin habgierig – Mary: das ist wahr
Problem: hier keine bloße Wiederholung, sonst würde sie sagen „ich bin,...“
Problem: für solche Fälle gibt es kein allgemeines Schema.
2.
Modifikation: hier ist eine Übersetzung gar nicht möglich: (hier mit indirekter Referenz und Quantifikation):
(15) Jedes Ding, das Mark sagte, könnte wahr sein
Problem: hier gibt es kein Verb für „könnte“. Ähnlich:
(16) Etwas das Charlie gesagt hat, ist entweder wahr oder nicht wahr.
(17) Alles was Judith gesagt hat, war damals wahr, aber nichts davon ist heute noch wahr.
Natürlich kann man versuchen:
(15’) (p) Mark sagte dass p > es könnte der Fall sein, dass p)
oder
(15’) (p)(Mark sagte, dass p > dass p könnte bestehen)
Vs: „der Fall sein“ und „bestehen“ sind Varianten von „wahr sein“. Damit würde die Redundanztheorie zu einer Trivialität. In diesem Fall wäre Ramseys „direkte“ Theorie falsch.
CGBVsRamsey: wir verbessern die Redundanztheorie, indem wir für die Zielsprache nicht nur propositionale Quantifikation zulassen, sondern auch ein unbestimmtes Feld von Verknüpfungen, wie M (für „might“), „P“ (für past tense) „~“ für Negation usw.
I 321
Wobei der Leser angenommen haben dürfte, dass wir die Negation schon längst eingeführt haben. Aber das stimmt nicht. Dann: (16’) (p) (Mark sagte, dass p > Mp)
(17’) (Ep)(Charlie sagte dass p & (p v ~p))
(17’) (p)(Judith sagte, dass p > (Pp & ~p))
Redundanztheorie/Ramsey/CGB: es ist diese, durch die obigen Verknüpfungen und propositionale Quantifikation angereicherte Variante der Theorie von Ramsey, die wir ab jetzt Redundanztheorie nennen (>Terminologie/Grover) . Die These ist, dass „wahr“ damit überflüssig wird. These damit können Übersetzungen im Ramseyschen Sinn immer gefunden werden.
VsRedundanztheorie/VsRamsey:
3.
„über“/aboutness/ Akkuratheit der Übersetzung/CGB: manche Autoren: wenden ein, dass „Schnee ist weiß“ über Schnee und „Dass Schnee weiß ist, ist wahr“ über die proposition ist. Und dass daher die Übersetzung überhaupt fehlschlägt.
CGB: das involviert das Paradox der Analyse. Wir gehen nicht direkt darauf ein. ((s) Paradox der Analyse, hier: man müsste sich schon dümmer anstellen als man ist, würde man nicht erkennen, dass beide Sätze über Schnee sind, um das Problem überhaupt benennen zu können (wie es die Gegner tun) muss man es schon gelöst haben.)
4.
PragmatismusVsRedundanztheorie: selbst wenn die Übersetzung den behaupteten Inhalt bewahrt, vernachlässigt sie andere Merkmale, die erhalten bleiben sollten. Wiederholungsfall: Bsp
(3) Mary: Schnee ist weiß. John: das ist wahr.
(3’) Mary: Schnee ist weiß. John: Schnee ist weiß.
Soll das eine gute Übersetzung sein?
I 322
Strawson: „wahr“ und „nicht wahr“ haben ihre eigenen Jobs zu tun! Prosatz/Pronomen/Anapher/“wahr“/CGB: „das ist wahr“ setzt voraus, dass es ein Antezedens gibt. Aber das ist bei Ramseys Übersetzung (3’) noch nicht berücksichtigt. Also schlägt Ramseys Übersetzung in pragmatischer Hinsicht fehl.
Vspropositionale Quantifikation/VsRedundanztheorie/VsRamsey/CGB:
4.
Redundanz: um welchen Preis? Die pQ ist mysteriös: sie stimmt nicht mit der Alltagssprache überein. Es wird nicht gezeigt, dass „ist wahr“ im Deutschen überflüssig ist, sondern nur in einer kuriosen ad hoc Erweiterung.
5.
Grammatik: (von Ramsey schon vorweggenommen): Variablen brauchen Prädikate, die mit ihnen verbunden sind, selbst wenn diese Variablen Satz Position einnehmen.
CGBVsRamsey: leider ist Ramseys Antwort nicht überzeugend.
Ramsey: (s.o.) „p“ enthält schon ein (variables) Verb. Die allgemeine Satzform können wir hier als aRb annehmen, dann
I 232
(a)(R)(b): wenn er aRb sagt, dann aRb). Hier wäre „ist wahr“ eine überflüssige Hinzufügung.
CGBVsRamsey: wir müssen von einer unendlichen Anzahl verschiedener Satzformen ausgehen ((s) >Gibt es unendlich viele mögliche Sätze?).
Redundanztheorie/CGB: das muss uns aber nicht beunruhigen.
1. propositionale Quantifikation kann formal und informell ordentlich aufgestellt werden.
2. Variablen, die Sätze als Substituenden nehmen, brauchen kein Verb, das mit ihnen verbunden ist. Dass es so wäre, ist ein natürlicher Irrtum, der ungefähr folgendermaßen geht:
Bsp (4’) (p)(John sagt p > p).
Wenn wir Pronomen gebrauchen, die die gebundene Variable einfachen:
Für jeden Satz, wenn John es sagte, dann es.
Heidelberger: (1968): solche Sätze haben kein wesentliches Prädikat!
Lösung/Ramsey:
(4’) Für jeden Satz, wenn John sagte, dass er wahr ist, dann ist er wahr.
W-Prädikat/CGB: „T“: gelesen: „ist wahr“.
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp)
Problem: weil „T“ ein Prädikat ist, und „Tp“ ein Satz, muss „p“ ein Term der Sprache sein, d.h. es muss eine Nominal Position einnehmen. D.h. dass die Quantoren Individuenvariablen binden (einer bestimmten Art), und nicht Variablen über Sätze.
I 335
Verschwindens Fälle/Prosatz: einige von ihnen können als Übersetzung in Ramsey Sprache aufgefasst werden. Def Ramsey-Sprache/CGB/(s): Sprache, in der “wahr” gänzlich überflüssig ist.
Englisch*/CGBVsRamsey: dient der besseren Erklärung. Bsp
(26) Es ist wahr, dass Schnee weiß ist, aber in Pittsburgh sieht er selten weiß aus.
(27) Es ist wahr, dass es ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA gab, aber es ist nicht wahr, dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
W-Prädikat/CGB: dient in (25) und (26) dazu, einen Punkt zuzugestehen, um danach durch ein „aber“ festzustellen, dass nicht zu viel Gewicht darauf gelegt werden sollte.
I 336
Englisch*: Bsp (26’) Es gab ungerechtfertigte Gewalt durch die IRA ,das ist wahr, aber es ist nicht wahr dass keine ihrer Aktionen gerechtfertigt wäre.
Das sind alles Verschwindens-Fälle.
I 342
VsProssatz-Theorie/unechte Einwände/CGB:
I 343
Index Wörter: Faulheits Prosätze beziehen sich auf ihr Antezedens. Daher muss die Theorie noch verfeinert werden, wenn es um indexikalische Äußerungen geht. Sonst Bsp John: „Ich bin faul“: Mary: „das ist wahr“ - soll nicht heißen, dass Mary meint „Ich (Mary) bin faul“. CGB: aber das ist ein allgemeines Problem. das nicht nur bei Rede über Wahrheit auftritt: Bsp
John: mein Sohn hat eine Warze auf der Nase. Bill: er ist das Abbild seines Vaters.
Bsp
Lucille: Du tanzt gut. Fred: das ist mir neu.
Pragmatik/CGBVsRamsey: unser Ansatz stellt sie richtig dar, insbesondere, weil wir „Plagiate“ ausschließen. Ramseys Theorie tut das nicht.
I 344
Zitat/VsProsatz Theorie/VsCGB: man wirft der Prosatz Theorie vor, Fälle zu ignorieren, wo Wahrheit von Zitaten, d.h. Namen von Sätzen ausgesagt wird. Bsp (27) „Schnee ist weiß“ ist wahr.
CGB: wir könnten hier mit Ramsey sagen, dass (27) einfach bedeutet, dass Schnee weiß ist.
CGBVsRamsey: das verschleiert wichtige pragmatische Merkmale des Beispiels. Sie werden deutlicher, wenn wir eine fremdsprachige Übersetzung heranziehen. Bsp
(28) If „Schnee ist weiß“ is true, then...
Warum (28) anstatt von
If it’s true that snow is white, then
Oder
If snow is white, then…
CGB: hier gibt es mehrere mögliche Gründe. Es kann sein, dass wir deutlich machen wollen, dass der Originalsatz auf Deutsch geäußert wurde. Oder es könnte sein, dass es keine elegante Übersetzung gibt, oder wir kennen die Grammatik des Deutschen nicht gut genug. Oder Bsp „Schnee ist weiß „muss wahr sein, weil Fritz es gesagt hat und alles was Fritz sagt, ist wahr.
I 345
Angenommen, Englisch* hat eine Möglichkeit, eine Satz formal zu präsentieren: Bsp „Betrachte __“ („consider).
(29) Betrachte: Schnee ist weiß. Das ist wahr.
CGB: warum soll das nicht genauso funktionieren wie „Schnee ist weiß ist wahr“ in normalem Englisch?
VsCGB: man könnte einwenden, dass damit eine Referenz auf Sätze oder Ausdrücke verlangt wird, weil Anführungszeichen namenbildende Funktoren sind.
Anführungszeichen/CGB: wir weichen von dieser Darstellung ab! Anführungszeichen sind keine namenbildenden Funktoren.
I 353
propositionale Variable/Ramsey: belegt Satzposition. (Quantifikation über Propositionen). CGBVsRamsey: solche Variablen haben prosententialen Charakter. Daher sollten sie nicht mit einem W Pädikat verbunden werden. ((s) Sonst kommt „wahr“ doppelt vor).
W-Prädikat/Ramsey/Redundanztheorie/CGB: damit wird die alte Frage beantwortet, ob eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat enthalten muss: s.u.
Unsere Strategie ist zu zeigen, wie Formeln in Englisch* gelesen werden können, wo es kein separierbares W-Prädikat gibt. Bsp
(4’) Für jede proposition, wenn John sagt, dass sie wahr ist, dann ist sie wahr.
CGB: in diesem Fall leisten propositionale Variablen und quantifikatorische Prosätze dieselbe Arbeit. Beide belegen Satz-Position und haben die Quer-Referenz, die von ihnen verlangt wird.
Pointe: (4’) ist genau der Kandidat für eine normale englische Übersetzung von (4’).
Problem: das könnte dazu verleiten zu glauben, dass eine Ramsey Sprache ein W-Prädikat braucht, wie in
(4’) (p)(John sagte dass Tp > Tp). ((s) Dann kommt implizit „wahr“ zweimal vor).
I 354
Aber da (4’) perfektes Englisch ist, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das W-Prädikat damit wieder eingeführt wird. Oder dass es ein separates gebundenes „es“ (sie) enthält.

Grover I
D. L. Grover
Joseph L. Camp
Nuel D. Belnap,
"A Prosentential Theory of Truth", Philosophical Studies, 27 (1975) pp. 73-125
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Millikan Vs Rationalismus I 325
Intension/Sinn/Wissen/Bedeutung/Wittgenstein/Quine/Millikan: die beiden kann man so verstehen, dass das Wissen, dass ein Ausdruck bzw. eine Proposition Sinn hat, Wissen a priori ist. Das nenne ich den
Def „Bedeutungsrationalismus“/Millikan: These: das Wissen, dass eine proposition Sinn hat, ist nicht empirisch, sondern a priori. Im Unterschied zu Wissen über Urteile, dies ist empirisch. ((s) Weil es ja um die Bedeutung unserer eigenen Ausdrücke und unseres eigenen Gebrauchs geht.).
MillikanVsBedeutungsrationalismus.
Hauptvertreter: Descartes, Hume, Husserl, Wittgenstein, Quine, Putnam.
I 326
Synonymie/Putnam: These: das Wissen über Synonymie ist ebenfalls a priori. Millikan: d. h. das sollte alles Lehnstuhlreflexion sein.
I 327
Kriterium/Millikan: Problem: wenn das alles so sicher sein soll, kann es auch immer nur ein Kriterium für einen Begriff geben, nicht mehrere. Und alle Terme dürfen nur eine Intension haben, niemals mehrere, außer, diese sind „logisch äquivalent“. „notwendige und hinreichende“ Bedingungen/Millikan: unterscheiden angeblich säuberlich nicht nur zwischen aktualen Dingen, die unter einen Begriff fallen und denen, die nicht darunter fallen sondern auch zwischen allen „logisch möglichen“ Dingen.
Bedeutungsrationalismus/Millikan: These: zwischen Sinnvollem und Sinnlosem muss a priori unterschieden werden können.
I 328
Irrtum/Millikan: kann es danach nur bei Urteilen geben. Bedeutungsrationalismus/Millikan: Bsp ich kann mich gar nicht sinnvoll fragen, ob meine Idee von Shakespeare vielleicht nicht von Shakespeare ist.
Urteil/Millikan: aber Urteile können nicht gemacht werden, ohne Begriffe anzuwenden.
Begriff/Millikan: also müssen wenigstens einige begriffe auf eigenen Füßen stehen.
Tradition/Millikan: nach ihr wären diese Begriffe die von Eigenschaften.
Bedeutungsrationalismus/Millikan: These: alle unsere echten Begriffen sind von Dingen mit einem besonderen ontologischen Status, nämlich Dingen, die existieren und gewußt werden können, und dennoch keine notwendige Beziehung zur wirklichen Welt (aktualen Welt) haben. Bsp Platonische Formen oder „reifizierte Bedeutungen“ oder „reifizierte Möglichkeiten“.
NominalismusVs: dem entspricht überhaupt nichts.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Grover Vs Realismus Horwich I 354
Propositionen/Camp, Grover, Belnap/CGBVsRealismus/GroverVsRealism: dass wir eine Konstruktion der Redeweise über Wahrheit gefunden haben, die niemals „wahr“ als referierend auf eine Proposition nötig macht, ist das genug, um dem Realisten zu antworten, dass wir auch keine Propositionen als Glaubensobjekte brauchen? (Siehe Propositionen). Wir sind nicht sicher, machen hier aber einige Vorschläge.
Glauben/Problem: auch wenn wir für die Rede über Wahrheit keine propositionen brauchen, könnten sie nötig sein im Fall von Sätzen über Glauben und psychologische Einstellungen.
I 355
Angenommen, es gibt eine gangbare adverbiale Theorie zur Lösung dieser Probleme. propositionale Einstellungen/Glauben/Verallgemeinerung/Prosatz-Theorie/CGB: Vorteil: die Prosatz-Theorie erlaubt Verallgemeinerungen über Glauben, ohne propositionen einzuführen! Jedenfalls nicht, wenn sie nicht bereits in einfacheren Sätzen angenommen werden. Bsp
(33) Alles ist so, dass wenn Charley glaubt dass es wahr ist, dann ist es wahr.
Wenn „es ist wahr“ hier als quantifikatorischer Prosatz gebraucht wird, statt einer Kombination aus quantifikatorischem Pronomen und W-Prädikat, dann braucht man (33) nicht als analog mit Quantifikation 1. Stufe mit Individuenvariablen über propositionen aufzufassen. Eher ist es der propositionalen Quantifikation bei Ramsey vergleichbar, mit Variablen über Sätze (sentences).
Problem: es könnte immer noch scheinen, dass (33) propositionen verlangt.
Lösung/CGB:
Substitutionale Quantifikation/sQ/CGB: dann nehmen wir an, dass die Wahrheit von (33) äquivalent ist mit der Wahrheit aller ihrer Substitutions-Instanzen.
Pointe: dann findet die Referenz auf propositionen nicht auf der Ebene einzelner Glaubenssätze statt, und dann erwächst aus der Verallgemeinerung auch keine Verpflichtung auf propositionen.

Grover I
D. L. Grover
Joseph L. Camp
Nuel D. Belnap,
"A Prosentential Theory of Truth", Philosophical Studies, 27 (1975) pp. 73-125
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
proposition Wissen Cresswell Vs Redundanztheorie II 37
Redundanztheorie/Referenz/W-Prädikat/Cresswell: nach der Redundanztheorie hat „es ist wahr daß a“ denselben Referenten wie „a“. CresswellVsRedundanztheorie: ist hier falsch! (wegen der prop Einst). Die Redundanztheorie kann nicht auf Sätze angewendet werden, die prop Einst zuschreiben.
daß: wird unabhängig gebrauch, wegen anderer Prädikate, die neben „ist wahr“ noch im Satz enthalten sind.
W-Prädikat: „ist wahr“ wird gebraucht, weil auch andere Komplementsätze auftreten können.
Bsp
(9) Was Helen sagte, ist wahr. ((s) „Alles was er sagte“).
Redundanz/Cresswell: ergibt sich nur, wenn man die beiden Prädikate verbindet. ((s) In jedem speziellen Fall für sich genommen, Redundanz ist kein kontext-unabhängiges Phänomen).
W-Prädikat/Cresswell: ist dann selbst mehrdeutig: Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) als Paradoxien-bildend: als Prädikat von Sätzen.
b) harmloses Prädikat von propositionen.
ad (9) wir nehmen hier an - wie die meisten Autoren - daß die Bedeutung von (9) unklar ist, so lange wir nicht Wissen, welches W-Prädikat hier vorliegt.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
proposition Wissen Prior Vs Russell, B. PriorVsRussell
I 7
Glauben/Theorie der multiplen Relation/Meinong/Russell/Prior: (ebenfalls realistisch): proposition/Meinong: nennt er "Objekte" und Tatsachen eine Teilklasse: die wahren propositionen. Damit bleiben nur noch zwei statt drei Typen abstrakter Gegenstände übrig. Aber manchen ist das noch zuviel.
Russell/Moore: sie warfen die "Falschheit" raus, behielten aber Tatsachen als abstrakte Gegenstände bei.
Russell: vertrat zwei Varianten:
a) Hauptunterschied: zwischen Glauben und Wissen. (Theorie der multiplen Relationen)
b) zwischen wahren und falschen Glaubenseinstellungen.
ad a): Wissen handelt immer von Tatsachen und ist eine zweistellige Relation zwischen zwei echten Gegenständen, dem Wissenden und der gewußten Tatsache.
Glauben: ist dagegen keine zweistellige Relation,
I 8
sondern eine mehrstellige zwischen dem Glaubenden, und verschiedenen Elementen, die (wenn es sie gäbe) die geglaubte Proposition wäre. Bsp Othello glaubt, dass Desdemona Cassio liebt, bzw. glaubt an Desdemonas Untreue. Problem. Es gibt keinen Gegenstand, der Desdemonas Untreue ist.
Lösung: Zuschreibung! Er schreibt Untreue zu!
D.h. die Geschichte ist über zwei reale Objekte, Desdemona und Untreue und Othello steht in der komplexen Relation der Zuschreibung.
I 9
Russell: in diesem Sinne sind Propositionen logische Konstruktionen. PriorVsRussell: propositionen sind logische Konstruktionen, aber nicht aus diesem Grund.
1. Obwohl Russells Theorie nicht von uns verlangt, zu glauben, dass es einen Gegenstand wie Desdemonas Untreue gibt, verlangt sie dennoch von uns zu glauben, dass es über Desdemona selbst so einen Gegenstand wie ihre Treue gibt!
2. Russells Konstruktion ist eine Vier Term Relation statt einer Drei Term Relation.
Russell: revidierte (1.) (Wittgenstein folgend) aber nicht (2.).
Glauben/Russell: (spät): Sätze, die Glaubenseinstellungen beschreiben haben zwei Verben und keins wird von einem abstrakten Substantiv verschluckt. (?).
Prior: dennoch braucht gerade bei der Zuschreibung von Untreue, dieses abstrakte Objekt Untreue eine Erklärung.
Und außerdem noch eine Art "universelle Untreue".

I 31
PriorVsRussell: multiple Relationen: Russell lädt sich mit seiner Lösung neue abstrakte Entitäten auf. Und ähnliches kann man vielleicht über Ramseys Lösung sagen.
abstrakte Entitäten/Verb/Prädikat/Prior: aber wir können sie sowieso nicht alle loswerden!
Verb: kann ich auflösen: statt "Jones raucht" kann ich sagen: "Ich prädiziere Rauchen von Jones".
Aber damit habe ich wieder ein Verb: "ich prädiziere"!.
Verben und Substantive werden immer gebraucht.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
proposition Wissen Quine Vs Russell, B. Chisholm II 75
Prädikate/Benennen/Russell: benennende Ausdrücke: Eigennamen stehen für Einzeldinge und Allgemeinausdrücke für Universalien. (Probleme d. Phil. S. 82f). In jedem Satz bezeichnet wenigstens ein Wort ein Universale. QuineVsRussell: Konfusion!
II 108
Theorie der Kennzeichnungen/VsRussell/Brandl: so gerät die ganze Theorie in Verdacht, die Tatsache zu unterschlagen, daß materielle Gegenstände niemals Teil von Propositionen sein können. QuineVsRussell: Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch.
Quine II 97
Pricipia mathematica, 1903: Hier ist Russells Ontologie zügellos: jedes Wort bezieht sich auf etwas. Ist ein Wort ein Eigenname, so ist sein Gegenstand ein Ding, andernfalls ein Begriff. Er beschränkt den Terminus "Existenz" auf Dinge, vertritt aber eine liberale Auffassung der Dinge, die sogar Zeitpunkte und Punkte des leeren Raums miteinschließt! Dann gibt es, jenseits des Existierenden die übrigen Entitäten: "Zahlen, die Götter Homers, Beziehungen, Hirngespinste, und vierdimensionale Räume" Das Wort "Begriff", von Russell in dieser Weise angewendet hat die Nebenbedeutung "bloß ein Begriff". Vorsicht: Götter und Hirgespinste sind für Russell ebenso real wie Zahlen!
QuineVsRussell: dies ist eine unerträglich wahllose Ontologie. Bsp Nehmen wir unmögliche Zahlen, etwa Primzahlen, die durch 6 teilbar sind. Es muss in gewissem Sinne falsch sein, dass es sie gibt, und zwar in einem Sinne, in dem es richtig ist, dass es Primzahlen gibt! Gibt es in diesem Sinne Hirngespinste?

II 101
Russell hat eine Vorliebe für den Ausdruck " Aussagenfunktion" gegenüber "Klassenbegriff". In P.M. kommen beide Ausdrücke vor. Hier: Def "Aussagenfunktion": vor allem auf Notationsformen bezogen z.B. offene Sätze, während Begriffe entschieden notationsunabhängig sind. Doch nach Meinong ist Russells Vertrauen in Begriffe geschwunden, und er bevorzugt den nominalistischerern Ton des Ausdrucks "Aussagenfunktion", der nun die doppelte Last trägt (später als Principia Mathematica.)
Gebrauch/Erwähnung/Quine: wenn wir nun versuchen, den Unterschied zwischen Gebrauch und Erwähnung ebenso nachlässig zu behandeln, wie Russell es vor sechzig Jahren fertiggebracht hat, können wir erkennen, wie er das Gefühl haben mochte, seine Theorie der Aussagenfunktionen sei notationsbezogen, während eine Theorie der Typen realer Klassen ontologisch wäre.
Quine: wir, die auf Gebrauch und Erwähnung achten, können angeben, wann Russells sogenannten Aussagenfunktionen als Begriffe (spezifischer als Eigenschaften und Beziehungen) aufgefasst werden müssen und wann sie als bloße offene Sätze oder Prädikate aufgefasst werden dürfen: a) dann, wenn er über sie quantifiziert, reifiziert er sie (auch unWissentlich) als Begriffe.
Aus diesem Grund kann für seine Elimination der Klassen nicht mehr in Anspruch genommen werden, als ich oben behauptet habe: eine Ableitung der Klassen aus Eigenschaften oder Begriffen mittels einer Kontextdefinition, die so formuliert ist, dass sie die fehlende Extensionalität liefert.
QuineVsRussell: meint fälschlich, seine Theorie habe die Klassen durchgreifender aus der Welt geschafft als im Sinne einer Reduktion auf Eigenschaften.
II 102
RussellVsFrege: "~die ganze Unterscheidung zwischen Bedeuten und Bezeichnen ist falsch. Die Beziehung zwischen "C" und C bleibt völlig mysteriös, und wo sollen wir den bezeichnenden Komplex finden, der angeblich C bezeichnet?" QuineVsRussell: Russells Standpunkt scheint manchmal von einer Verwechslung der Ausdrücke mit ihren Bedeutungen, manchmal Verwechslung des Ausdrucks mit seiner Erwähnung herzurühren.
II 103/104
In anderen Schriften verwendet Russel Bedeutung gewöhnlich im Sinne von "Bezug nehmen" (würde Frege entsprechen): "Napoleon" bestimmtes Individuum, "Mensch" ganze Klasse solcher Einzeldinge, welche Eigennamen haben."
Russell scheint selten unter irgendeiner Rubrik auf eine bestehende Entität zu achten, die dergestalt wäre, dass wir sie die über den existierenden Bezugsgegenstand hinausgehende Bedeutung nennen könnten.
Russell neigt dazu, diese Entität mit dem Ausdruck selbst verschwimmen zu lassen, wozu er im Hinblick auf bestehende Wesenheiten generell tendiert.
QuineVsRussell: für meinen Geschmack geht Russell mit bestehenden Entitäten allzu verschwenderisch um. Gerade, weil er nicht genügend unterscheidet, lässt er Bedeutungslosigkeit und verfehlte Bezugnahme tendenziell ineinander verschwimmen.
Theorie der Kennzeichnungen: Er wird den "König von Frankreich" nicht los, ohne zunächst die Kennzeichnungstheorie zu erfinden: Sinnvoll sein heiße: eine Bedeutung haben und die Bedeutung sei der Bezug. also "König von Frankreich" ohne Bedeutung und "Der König von Frankreich ist kahl" habe eine Bedeutung nur deshalb, weil es die Kurzform eines Satzes sei, der den Ausdruck "König von Frankreich" nicht enthält.
Quine: eigentlich unnötig, aber erhellend.
Russell neigt dazu, bestehende Entitäten und Ausdrücke ineinander verschwimmen zu lassen. Auch anlässlich seiner Bemerkungen über
propositionen: (P.M.): propositionen immer Ausdrücke, aber dann spricht er in einer zu dieser Lesart gar nicht passenden Weise von der "Einheit der propositionen" (S.50) und von der Unmöglichkeit unendlicher propositionen (S.145) später
II 105
Russell: Die Proposition ist nichts weiter als ein Symbol, noch später, stattdessen: Offensichtlich sind Propositionen gar nichts..." die Annahme, in der wirklichen, natürlichen Welt liefen ganze Mengen falscher Propositionen um, ist ungeheuerlich." Quine: diese Wiederrufung ist verblüffend. Was uns anstelle des Bestehens jetzt angeboten wird, ist das Nichts. Im Grunde hat Russell aufgehört, vom Bestehen zu reden.
Was einst als Bestehendes gegolten hatte, ist jetzt in einer von drei Weisen untergebracht
a) mit dem Ausdruck gleichgesetzt,
b) ganz und gar verworfen,
c) in den Stand der regelrechten Existenz erhoben.

II 107
Russell/später: "Alles was es in der Welt gibt, nenne ich eine Tatsache." QuineVsRussell: Russells Vorliebe für eine Ontologie der Tatsachen ist abhängig von seiner Verwechslung der Bedeutung mit Bezugnahme. andernfalls hätte er vermutlich kurzen Prozess gemacht mit den Tatsachen.
Was dem Leser von "Philosophy of logical atomism" auffällt, hätte ihn selbst abgeschreckt, nämlich wie sehr die Analyse der Tatsachen auf der Analyse der Sprache beruht.
Als fundamental erkennt Russell die Tatsachen ohnehin nicht an. Atomare Tatsachen sind so atomar, wie Tatsachen das sein können.
atomare Tatsachen/Quine: doch sie sind zusammengesetzte Gegenstände! Russels Atome sind keine atomaren Tatsachen, sondern Sinnesdaten!

II 183 ff
Russell: Die reine Mathematik ist die Klasse aller Sätze der Form "p impliziert q" wobei p und q Sätze mit einer oder mehreren Variablen sind, und zwar in beiden Sätzen dieselben. "Wir wissen nie, wovon die Rede ist, noch ob das was wir sagen wahr, ist".
II 184
Diese Disinterpretation der Mathematik war eine Reaktion auf die nichteuklidische Geometrie. Zahlen: Wie steht es mit der elementaren Arithmetik? Die reinen Zahlen usw dürfte man als uninterpretiert auffassen. Dann ist die Anwendung auf Äpfel eine Zusammenhäufung.
Zahlen/QuineVsRussell: Ich finde diese Einstellung grundverkehrt. Die Wörter "fünf " und "zwölf" sind nirgends uninterpretiert sie sind ebenso wesentliche Bestandteile unserer interpretierten Sprache wie Äpfel. >Zahlen. Sie benennen zwei ungreifbare Gegenstände, Zahlen, die Größen von Mengen von Äpfeln und dergl. sind. Das "plus" der Addition ist ebenfalls von Anfang bis Ende interpretiert, doch mit dem Zusammenhäufen von Dingen hat es nichts zu tun. Fünf plus zwölf ist: wie viele Äpfel es in zwei separaten Haufen gibt. Allerdings, ohne dass sie zusammengeschüttet werden. Die Zahlen "fünf" und "zwölf" unterscheiden sich von Äpfeln darin, dass sie keine Körper bezeichnen, dass das hat mit Disinterpretation nichts zu tun. Dasselbe ließe sich von "Nation" oder "Spezies" sagen. Die gewöhnliche interpretierte wissenschaftliche Rede ist auf abstrakte Gegenstände festgelegt, wie sie auf Äpfel und Körper auch festgelegt ist. Alle diese Dinge treten in unserem Weltsystem als Werte von Variablen auf.
II 185
Auch mit Reinheit (etwa der Mengenlehre) hat es nichts zu tun. Reinheit ist etwas anderes als Uninterpretiertheit.
XII 60
Ausdruck/Zahlen/Wissen/Explikation/Erklärung/Quine: unser Wissen über Ausdrücke besteht allein in ihren Gesetzen der Verkettung. Deshalb kommt jede Konstruktion, die diese Gesetze erfüllt, als Explikation in Frage.
XII 61
Wissen über Zahlen: besteht allein in den Gesetzen der Arithmetik. Dann ist jede gesetzmäßige Konstruktion eine Explikation der Zahlen. RussellVs: (früh): These: arithmetische Gesetze reichen für das Verständnis der Zahlen nicht aus. Wir müssen auch Anwendungen (Gebrauch) kennen bzw. die Einbettung in die Rede von anderen Dingen.
Anzahl/Russell: ist hier der Schlüsselbegriff: „es gibt n so und sos“.
Anzahl/Definition/QuineVsRussell: wir können definieren „es gibt n so und sos“ ohne jemals zu entscheiden, was Zahlen über ihre Erfüllung der Arithmetik hinaus sind.
Anwendung/Gebrauch/QuineVsRussell: wo immer Struktur ist, stellen sich die Anwendungen ein. Bsp Ausdrücke und Gödelzahlen: selbst der Hinweis auf eine Inschrift war kein endgültiger Beweis dafür, dass wir über Ausdrücke und nicht über Gödelzahlen reden. Wir können immer sagen, dass unsere Ostension verschoben war.

VII (e) 80
Principia Mathematica/PM/Russell/Whitehead/Quine: zeigt, dass die ganze Mathematik in Logik übersetzt werden kann., Dabei sind nur drei Begriffe zu klären: Mathematik, Übersetzung und Logik.
VII (e) 81
QuineVsRussell: der Begriff der Aussagenfunktion ist unklar und verunklart die ganzen Principia Mathematica.
VII (e) 93
QuineVsRussell: PM müssen durch das Unendlichkeitsaxiom ergänzt werden, wenn gewisse mathematische Prinzipien abgeleitet werden sollen.
VII (e) 93/94
Unendlichkeitsaxiom: sichert die Existenz einer Klasse mit unendlich vielen Elementen. Quine: New Foundations stattdessen kommt mit der Allklasse aus: ϑ oder x^ (x = x).

VII 122
Aussagenfunktionen/QuineVsRussell: zweideutig: a) offene Sätze
b) Eigenschaften.
Russells Keine Klassen Theorie nutzt Aussagenfunktionen als Eigenschaften als Werte gebundener Variablen.

IX 15
QuineVsRussell: unexakte Terminologie. Aussagenfunktion , "propositional function", diesen Ausdruck benutzte er sowohl wenn er sich auf Attribute (reale Eigenschaften) als auch wenn er sich auf Aussagen oder Prädikate bezog. In Wahrheit reduzierter er nur die Theorie der Klassen auf eine nichtreduzierte Theorie der Attribute.
IX 93
rationale Zahlen/QuineVsRussell: in einem Punkt weiche ich ab: für mich sind rationale Zahlen selbst reelle Zahlen, für Russell und Whitehead nicht. Russell: rationale Zahlen sind für sie paarweise elementfremd, wie die von Peano. (vgl. Kap 17), während ihre reellen Zahlen ineinander geschachtelt sind. ((s) paarweise elementfremd, Gegensatz: ineinander geschachtelt.)
natürliche Zahlen/Quine: für mich wie für die meisten Autoren: keine ganzen rationalen Zahlen.
rationale Zahlen/Russell: entsprechend keine rationalen reellen Zahlen. Sie werden von den rationalen reellen Zahlen nur "nachgemacht".
rationale Zahlen/QuineVsRussell: für mich dagegen sind die rationalen Zahlen reelle Zahlen. Und zwar, weil ich die reellen Zahlen nach Russells Version b) konstruiert habe, ohne dabei den Namen und die Bezeichnung für rationale Zahlen zu verwenden.
Daher konnte ich Name und Bezeichnung für die rationalen reellen Zahlen zurückhalten

IX 181
Typentheorie/TT/QuineVsRussell: in der vorliegenden Form ist unsere Theorie dann aber zu schwach, um einige Sätze der klassischen Mathematik zu beweisen. Bsp der Beweis, dass jede beschränkte Klasse reeller Zahlen eine kleinste obere Schranke (koS) hat.
IX 182
Nehmen wir an, die reellen Zahlen seien in der Russellschen Theorie ähnlich wie in Abschnitt VI entwickelt worden, allerdings sollten nun Attribute die Stelle von Klassen einnehmen und die Zuordnung zu Attributen ersetzt die Elementbeziehung zu Klassen. koS: (Kap 18,19) einer beschränkten Klasse zu von reellen Zahlen: die Klasse Uz oder {x:Ey(x ε y ε z)}.
Attribut: parallel dazu könnten wir also erwarten, dass die koS eines beschränkten Attributs φ von reellen Zahlen in Russells System gleich dem
Attribut Eψ(φψ u ψ^x) ist.
Problem: unter der Russellschen Ordnungsdoktrin ist diese koS von höherer Ordnung als die der reellen Zahlen ψ, die unter das Attribut φ, dessen koS gesucht ist, fallen.
Schranke/koS/QuineVsRussell: koS braucht man für die gesamte klassische Technik der Infinitesimalrechnung, der die Stetigkeit zu Grunde liegt. KoS haben aber für diese Zwecke keinen Wert, wenn sie nicht als Werte derselben Variablen erreichbar sind, zu derem Wertebereich bereits diejenige Zahlen gehören, deren obere Grenze gesucht sind.
Eine obere Grenze (d.h. koS) von höherer Ordnung kommt nicht als Wert solcher Variablen in Frage und verfehlt somit ihren Zweck.
Lösung/Russell: Reduzibilitätsaxiom:
Def Reduzibilitätsaxiom/RA/Russell/Quine: jede Aussagenfunktion hat dieselbe Extension wie eine gewisse prädikative. D.h.
Ey∀x(ψ!x φx), Eψ∀x∀y[ψ!(x,y) φ(x,y)], usw.
IX 184
VsKonstruktivismus/Konstruktion/QuineVsRussell: wir haben gesehen, wie Russells konstruktivistischer Zugang zu den reellen Zahlen scheiterte (kleiste obere Schranke, s.o.). Er gab den Konstruktivismus auf und nahm zum RA Zuflucht.
IX 184/185
Die Art wie er es aufgab, hatte aber etwas Perverses an sich: Reduzibilitätsaxiom/QuineVsRussell: das RA impliziert nämlich, dass all die Unterscheidungen, die zu seinem Entstehen Anlass gaben, überflüssig sind! (…+…)

IX 185
Aussagenfunktion/AF/Attribut/Prädikat/TT/QuineVsRussell: übersah folgenden Unterschied und seine Analoga: a) "propositional functions": als Attribute (oder intensionale Relationen) und
b) proposition functions": als Ausdrücke, d.h. Prädikate (und offene Aussagen: Bsp "x ist sterblich"). Entsprechend:
a) Attribute
b) offene Aussagen
Als Ausdrücke unterscheiden sie sich sichtbar in der Ordnung, wenn die Ordnung aufgrund der Indices an gebundenen Variablen innerhalb des Ausdrucks beurteilt werden soll. Bei Russell ist alles "AF".
Da Russell es versäumte, zwischen Formel und Objekt zu unterscheiden (Wort/Gegenstand, Erwähnung/Gebrauch), dachte er nicht an den Kunstgriff, zuzulassen, dass ein Ausdruck von höherer Ordnung sich geradewegs auf ein Attribut oder eine Relation von niedrigerer Ordnung bezieht.

X 95
Kontext Definition/Eigenschaften/Logik 2. Stufe/Quine: wenn man lieber Eigenschaften als Mengen haben möchte, kann man Quantifikation über Eigenschaften einführen und dann die Quantifikation über Mengen durch eine schematische Kontext Definition einführen. Russell: hat diesen Weg eingeschlagen.
Quine: die Definition muss aber dafür sorgen, dass das Extensionalitätsprinzip für Mengen gilt, aber nicht für Eigenschaften. Das. Ist ja gerade der Unterschied. .
Russell/QuineVsRussell: warum wollte er Eigenschaften?
X 96
Er merkte nicht, an welchem Punkt die unproblematische Darstellung von Prädikaten, in das Sprechen über Eigenschaften umschlug. ((s) >Objektsprache, >Metasprache, >Erwähnung, >Gebrauch). Aussagenfunktion/AF: (= propositional function): hat Russell von Frege übernommen.
QuineVsRussell: er gebrauchte AF manchmal, um sich auf Prädikate zu beziehen, manchmal auf Eigenschaften.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Searle Vs Russell, B. V 122
Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Searle: Russell ging so weit zu verneinen, dass eine bestimmte Beschreibung (Kennzeichnung) überhaupt zum Verweisen verwendet werden könnte! ((s) Hier geht es um Fiktionen) Kennzeichnung/Fiktion/SearleVsRussell: man kann natürlich auf literarische Figuren verweisen. Voraussetzung: sie müssen existieren (in der Literatur). Man kann nicht auf die Gattin von Sherlock Holmes verweisen, weil der unverheiratet war.
V 129
Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Problem: Bsp "Der Mann beleidigte mich" führt dazu, dass man annehmen könnte, dass nur ein einziger Mann im Universum existiert. SearleVsRussell: behauptete in der Theorie der Kennzeichnungen tatsächlich so etwas.

V 245
Namen/Kennzeichnungen/SearleVsRussell: aus der vermeintlichen Unterscheidung zwischen Eigennamen und bestimmten Kennzeichnungen wird die metaphysische Unterscheidung zwischen Gegenständen und Eigenschaften abgeleitet.
V 131
bestimmter Artikel/Referenz/SearleVsRussell: es gibt überhaupt keinen Gebrauch des bestimmten Artikels, der für sich impliziert, dass nur ein einziger Gegenstand gemeint sein kann.
V 132/133
bestimmter Artikel: seine Funktion besteht vielmehr darin, anzuzeigen, dass der Sprecher eine singuläre Referenz beabsichtigt.
V 144
Proposition/Searle: erst die Äußerung in einem bestimmten Zusammenhang (Umstände) gewährleistet die Vermittlung einer Proposition! SearleVsRussell: es kann überhaupt keine Klasse von logischen Eigennamen geben (dies, jetzt, dort). Wenn ihre Äußerungen keinen deskriptiven Gehalt vermittelte (Russell), gäbe es keine Möglichkeit, eine Beziehung zwischen dem Ausdruck und dem Gegenstand herzustellen. Wie wollte man erklären, dass dieser Ausdruck auf jenen Gegenstand verweist?

V 238
Searle: ein propositionaler Akt kann niemals identisch sein mit dem illokutionären Akt der Behauptung, da ein propositionalen Akt nur als Teil eines illokutionären Aktes, aber niemals selbständig vorkommen kann. SearleVsRussell: der Versuch musste scheitern, die bestimmte Referenz (propositionaler Akt) mit dem Aufstellen von Behauptungen (illokutionärer Akt) gleichzusetzen.
V 239
Weil Russell die formale Notation benutzt, muss für ihn eine vollständige Behauptungen aufgestellt werden, selbst wenn es keinen Gegenstand gibt.
V 240
Aber aus der Tatsache, dass eine bestimmte Art von Akten nur unter bestimmten Bedingungen vollzogen werden kann, folgt nicht einfach, dass der Vollzug eines solchen Aktes für sich genommen auch schon die Behauptung darstellt, diese Bedingungen seien erfüllt. Searle: Befehl "Bring dies dem König von Frankreich" ist weder eine Behauptung, noch enthält es eine solche. (> Bsp "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl.")

IV 113
Sinn/Russell: Bsp sinnlos: "Vierseitigkeit trinkt Aufschub": SearleVsRussell: wird von vielen Autoren als metaphorische Äußerung über das Viermächteabkommen nach dem 2. Weltkrieg gelesen. Aber keines der Wörter kommt hier wörtlich vor!

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Strawson Vs Russell, B. Wolf II 17
StrawsonVsRussell: Vs Russells Auflösung singulärer Sätze wie "Das F, welches G ist, ist H" ind generelle Sätze wie "Es gibt genau ein F, welches G ist, und dieses F ist H": Das ist unangemessen! Damit wird nicht erfasst, dass wir mit sing Term auf Einzelnes referieren.

Newen/Schrenk I 92
Referenz/StrawsonVsRussell: ("On Referring") 1950 , 45 Jahre nach Russells "On Denoting" (1905)). Strawson: 5 Thesen
(i) Man muss unterscheiden zwischen a) dem Satz, b) dem Gebrauch, c) der Äußerung (bei einer Gelegenheit)
(ii) Es besteht ein Unterschied zwischen (logischem) Implizieren und Präsupposition
(iii) Wahrheitswert-Lücken sind erlaubt
(iv) Die Bedeutung eines Ausdrucks ist nicht sein Referent, sondern die Konventionen und Regeln. Bei verschiedenen Verwendungen kann sich der Ausdruck daher auf verschiedene Gegenstände beziehen.
(v) Ausdrücke können referentiell und prädikativ (Eigenschaften zuschreibend) gebraucht werden.
Satz/Wahrheitswert/WW/Strawson: These: Sätze selbst können daher nicht wahr oder falsch sein, nur ihr Gebrauch.
Präsupposition/Implikation/Strawson: Unterschied:
Def Implikation/Strawson: A impliziert B gdw. es nicht sein kann, dass A wahr ist, aber B falsch. Dagegen:
Def Präsupposition/Strawson: A präsupponiert B gdw. B wahr sein muss, damit A einen WW annehmen kann.
Existenzbehauptung/Eindeutigkeitsbehauptung/Strawson: werden von einem Satz mit Kennzeichnung lediglich präsupponiert, aber nicht impliziert.
Bsp König von Frankreich/Präsupposition/Strawson: der Satz präsupponiert die Existenz, impliziert sie jedoch nicht. Und behauptet auch nicht die Existenz und nicht die Eindeutigkeit.
Newen/Schrenk VsStrawson: Strawson liefert keine philosophisch-logischen Argumente für seine These.
NS I 94
Er beruft sich vielmehr auf unsere Alltagspraxis. Wahrheitswert-Lücken/StrawsonVsRussell: sind bei ihm erlaubt.
negative Existenzsätze/Existenz/Existenzsatz/Strawson/VsStrawson/Newen/Schrenk: sein Ansatz lässt das Problem der leeren Existenzsätze noch verzwickter aussehen.
referentiell/prädikativ/sing Term/Kennzeichnung/Name/Strawson/Newen/Schrenk: These:
Eigennamen/Demonstrativa: werden weitgehend referentiell gebraucht.
Kennzeichnungen: haben maximal prädikative, also beschreibende Bedeutung (können aber auch gleichzeitig referieren).
Identität/informative Identitätssätze/referentiell/prädikativ/Strawson/Newen/Schrenk: hier hat die Kennzeichnung (oder zwei vorkommende Kennzeichnungen) einen so extremen prädikativen Gebrauch, dass Bsp "Napoleon ist identisch mit dem Mann, der die Hinrichtung des Herzogs befahl" so gut wie synonym ist mit dem Satz "Napoleon befahl die...".
Prinzipiell werden beide Sätze zu einer Prädikation gebraucht. So ist der erste Satz informativ, wenn er prädikativ und nicht rein referentiell gelesen wird.

Quine I 447
StrawsonVsRussell: hat Russells Theorie der Kennzeichnungen falsch genannt aufgrund ihrer Behandlung der Wahrheitswertlücken.
Schulte III 433
StrawsonVsRussell/Theorie der Kennzeichnungen: Strawson bringt eine Reihe von grundlegenden Unterscheidungen zwischen Arten und Verwendungsebenen sprachlicher Ausdrücke ins Spiel. Fundamentaler Unterschied zwischen logischem Subjekt und logischem Prädikat. Plädiert für stärkere Hinwendung zur Alltagssprache.
»Die normale Sprache kennt keine exakte Logik«.
Schulte III 434
König-Bsp: »Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl«. Russell: hier darf die Kennzeichnung nicht als logisches Subjekt gewertet werden! Russell: derartige Sätze sind im Fall der Nichtexistenz einfach falsch. Dann müssen wir auch keine dubiosen ontologischen Voraussetzungen machen. Wir analysieren (nach Russell) den Satz wie folgt: es ist in Wirklichkeit eine Konjunktion dreier Sätze:
1. Es gibt einen König von Frankreich.
2. Es gibt nicht mehr als einen König von Frankreich.
3. Es gibt nichts, was König von Frankreich ist und nicht kahl ist.
Da wenigstens ein Glied in der Konjunktion falsch ist, ist sie insgesamt falsch.
StrawsonVsRussell: 1. dieser spricht zu sorglos von Sätzen und ihren Bedeutungen. Man muss aber den Gebrauch sprachlicher Ausdrücke betrachten, der zeigt, dass hier viel feiner differenziert werden muss.
2. Russell verwechselt das, was ein Satz sagt, mit den Bedingungen des sinnvollen Gebrauchs dieses Satzes.
3. die Alltagssprache und nicht die formale Logik entscheidet über die Bedeutung.
Schulte III 435
Bezug/Strawson: von selbst bezieht sich ein Ausdruck auf gar nichts! König-Bsp/StrawsonVsRussell: mit dem Satz "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl" ist überhaupt keine Existenzbehauptung ausgesprochen. Sie ist vielmehr "impliziert".
Deswegen braucht der Satz nicht wahr oder falsch zu sein. Der Ausdruck bezieht sich auf nichts.
Def "Wahrheitswertlücke" (Strawson): Bsp König-Bsp: bezieht sich auf gar nichts. Wittgenstein: ein misslungener Zug im Sprachspiel.

VII 95
Kennzeichnung/Strawson: sicher gebrauche ich in Bsp "Napoleon war der größte französische Soldat" das Wort "Napoleon", um die Person zu nennen, nicht das Prädikat. StrawsonVsRussell: aber ich kann die Kennzeichnung sehr wohl dazu benutzen, eine Person zu nennen!
Es können auch mehr als eine Kennzeichnung in einem Satz vorkommen!
VII 98
StrawsonVsRussell: scheint zu implizieren, dass es solche logischen Subjekt Prädikat Sätze gibt. Lösung Russell: nur logische Eigennamen - z.B. "dies" - sind wirkliche Subjekte in logischen Sätzen. Die Bedeutung ist dann genau das Einzelding.
Das führt ihn dazu, dass er Sätze mit Kennzeichnungen nicht mehr als logische Sätze ansehen kann.
Referenz/StrawsonVsRussell: Lösung: in "eindeutig referierender Verwendung" können auch Kennzeichnungen gebraucht werden! Sie sind aber nicht "Kennzeichnungen" in Russells Sinn!
VII 99
König-Bsp/StrawsonVsRussell: behauptet drei Aussagen, von denen eine auf jeden Fall falsch wäre. Die Konjunktion dreier Aussagen, von denen eine falsch und die anderen Wahr sind, ist falsch, aber sinnvoll.
VII 100
Referenz/Kennzeichnung/StrawsonVsRussell: Unterscheidung: Terminologie:
"eindeutige Referenz": Ausdruck. (eindeutig referierende Kennzeichnung).
Satz: beginnt mit eindeutig referierender Kennzeichnung.
Sätze, die mit einer Kennzeichnung beginnen können:
(A1) Satz
(A2) Gebrauch eines Satzes (A3) Äußerung eines Satzes
entsprechend:
(B1) Ausdruck
(B2) Gebrauch eines Ausdrucks (B3) Äußerung eines Ausdrucks.
König-Bsp/StrawsonVsRussell: die Äußerung (Behauptung (>utterance) "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein, der Satz ist aber derselbe!
VII 101
Verschiedener Gebrauch: je nachdem, ob zur Zeit Ludwig XIV .oder Ludwig XV. Satz/Aussage/Äußerung/Behauptung/proposition/Strawson:
Behauptung (assertion): kann zu verschiedenen Zeiten wahr oder falsch sein.
Aussage (proposition): dito
Satz: ist immer derselbe. (Unterschied Satz/proposition).
VII 102
StrawsonVsRussell: dieser übersieht den Unterschied von Gebrauch und Bedeutung.
VII 104
Sinn/StrawsonVsRussell: die Frage, ob ein Satz sinnvoll sei, hat nichts damit zu tun, ob er bei einer bestimmten Gelegenheit gebraucht wird, um etwas Wahres oder Falsches zu behaupten oder auf etwas Existentes oder Nichtexistentes zu referieren.
VII 105
Bedeutung/StrawsonVsRussell: Bsp "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt": Jeder versteht den Satz, es ist absurd zu fragen, von "welchem Gegenstand" (von vielen!) der Satz handelt. Es ist auch absurd zu fragen, ob es wahr oder falsch ist.
VII 106
Sinn/StrawsonVsRussell: dass der Satz Sinn hat, hat damit zu tun, dass er richtig gebraucht wird (oder werden kann), nicht dass er negierbar ist! Sinn darf nicht in Bezug auf einen bestimmten (einzelnen) Gebrauch festgestellt werden!
Es geht um Konventionen, Gewohnheiten und Regeln.
VII 106/107
König-Bsp/Russell/Strawson: Russell sagt zwei wahre Dinge darüber: 1. Der Satz Bsp "Der gegenwärtige König von Frankreich ist weise" hat Sinn.
2. wer den Satz jetzt äußerte, würde eine wahre Aussage machen, wenn es jetzt einen gäbe,
StrawsonVsRussell: 1. falsch zu sagen, wer den Satz jetzt äußerte, würde überhaupt entweder eine wahre oder eine falsche Behauptung machen.
2. falsch, dass ein Teil dieser Behauptung besagte, dass der König existiert.
Strawson: die Frage w/f stellt sich wegen der Nichtexistenz gar nicht! Bsp Es ist nicht so wie das Greifen nach dem Regenmantel darauf hindeutet, dass man glaubt, dass es regnet. (>Präsupposition/Strawson).
Implikation/Implizieren/StrawsonVsRussell: die Prädikation behauptet keine Existenz des Gegenstands.
VII 110
Existenz/StrawsonVsRussell: der Gebrauch von "der" ist nicht gleichbedeutend mit der Behauptung, dass der Gegenstand existiert. Principia Mathematica: (S.30) "Strikter Gebrauch" des bestimmten Artikels: "trifft nur zu bei Existenz des Gegenstands".
StrawsonVsRussell: der Satz "Der Tisch ist mit Büchern bedeckt" trifft nicht nur dann zu, wenn es genau einen Tisch gibt...
VII 111
Das wird mit dem Satz nicht behauptet, sondern (alltäglich) impliziert, dass es genau ein Ding gibt, das der Art Tisch angehört und dass es auch eines ist, auf das der Sprecher referiert. Referenz/StrawsonVsRussell: referieren heißt nicht sagen, dass man referiert!
Sagen, dass es den einen oder anderen Tisch gibt, den man bezeichnet, ist nicht dasselbe wie einen bestimmten Tisch zu bezeichnen.
Referieren ist nicht dasselbe wie behaupten.
logische Eigennamen/StrawsonVsRussell: Bsp ich könnte meine leere Hand formen und sagen "Dies ist ein schöner roter!" Der andere stellt fest, dass das nichts ist.
Deshalb ist "dies" keine "getarnte Kennzeichnung" im Sinne Russells. Auch kein logischer Eigenname!
Man muss nämlich Wissen, was der Satz bedeutet, um auf die Äußerung reagieren zu können.
VII 112
StrawsonVsRussell: dieser verwischt den Unterschied zwischen reinen Existenzsätzen und Sätzen, die einen Ausdruck enthalten, um auf einen Gegenstand hinzudeuten oder auf ihn zu referieren. Russells "Inquiry into meaning and truth" enthält eine logisch katastrophale Namentheorie. (logische Eigennamen).
Er nimmt den Kennzeichnungen den Status logischer Subjekte, bietet aber keinen Ersatz.
VII 113
Bezug/Name/Träger/StrawsonVsRussell: nicht einmal Namen genügen diesem hochgesteckten Standard. Strawson: Die Bedeutung des Namens ist nicht der Gegenstand! (Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch).
Es sind die Ausdrücke zusammen mit dem Kontext, die man braucht, um eindeutig zu referieren.
Wenn wir referieren erreichen wir sowieso nicht Vollständigkeit. Das ermöglich auch die Fiktion. (Fußnote: später: erscheint mir nicht mehr ganz haltbar wegen des implizit restriktiven Gebrauchs von "referieren".).
VII 122
StrawsonVsRussell: Gipfel des Zirkulären: Namen als getarnte Kennzeichnungen zu behandeln! Namen werden willkürlich oder konventionell gewählt. Sonst wären Namen deskriptiv!
VII 123
unbestimmte Referenz/"Jemand"/Implikation/Strawson: Bsp "Ein Mann erzählte mir..." Russell: Existenzbehauptung: "Es gibt einen Mann, der..."
StrawsonVsRussell: lächerlich, hier zu sagen, die "Klasse der Männer sei nicht leer..."
Hier wird ebenso Eindeutigkeit impliziert wie bei "der Tisch".
VII 124
Tautologie/StrawsonVsRussell: an die Trivialität braucht man nicht zu glauben. Das denken nur diejenigen, die glauben, dass die Bedeutung eines Ausdrucks der Gegenstand sei. (Bsp Scott ist Scott).
VII 126
Präsupposition/StrawsonVsRussell: Bsp "Meine Kinder schlafen" Hier wird jeder annehmen, dass der Sprecher Kinder hat. Alltagssprache hat keine exakte Logik. Das verkennen Aristoteles wie Russell.

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

K II siehe Wol I
U. Wolf (Hg)
Eigennamen Frankfurt 1993

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

Schulte I
J. Schulte
Wittgenstein Stuttgart 2001

Schulte II
J. Schulte
U. J. Wenzel
Was ist ein philosophisches Problem? Frankfurt 2001

Schulte III
Joachim Schulte
"Peter Frederick Strawson"
In
Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993
proposition Wissen Peacocke Vs Russell, B. I 131
Bekanntschaft/Russell: Objekte der Bekanntschaft: Bsp Sinnesdaten. Sie sind dem Subjekt offensichtlich. Sinnesdaten/Russell: entsprechen den Positionen von sing Term im Satz.
Sie sind gleichzeitig reale Konstituenten des Satzes.
Und zwar ohne Gegebenheitsweise! (Ohne Intension). Rein extensionales Vorkommen von Objekten im Satz.
PeacockeVsRussell: 1. Das mag FregeVsRussell’s Kritik an seinem Begriff der proposition mildern.
Aber es rechtfertigt Russell nicht: denn er berief sich dabei nicht auf Offensichtlichkeit für den Denkenden.
2. Physikalische Objekte, die nach Russell "die Sinnesdaten verursachen" sind also gemischt demonstrativ deskiptiv.
PeacockeVs: unser Ansatz geht dagegen davon aus, dass demonstrative Gegebenheitsweise nicht deskriptiv sind.
Aber auch Russells gemischter Ansatz ist nicht gänzlich irrelevant: wenn wir "Sinnesdaten" durch "Erfahrung" ersetzen:
PeacockeVsRussell: er hat eine plausible Bestimmung der konstitutiven Rolle mit "Inhalt" verwechselt.

I 180
Bekanntschaft/Russell: (Problems of Philosophy, 1973,S 32) "Jeder verstehbare Satz muss aus Konstituenten zusammengesetzt sein, mit denen wir bekannt sind". PeacockeVs: das hatte keine gute Presse. Problem: zu starke Nähe zu Humeschem Empirismus.
SainsburyVs: man sollte Russells Ideen möglichst ohne das Prinzip der Bekanntschaft verteidigen.
Peacocke: wenn man das Prinzip aber von unwesentlichen erkenntnistheoretischen Anhängseln befreit, ist es eine korrekte und fundamentale Bedingung für die Zuschreibung von Inhalten.
Bekanntschaft/Russell: man ist mit Sinnesdaten, einigen Objekten der unmittelbaren Erinnerung und mit Universalien und Komplexen bekannt.
Früh: der Denkende ist auch mit sich selbst bekannt.
später: Vs.
Komplex/Russell: aRb. Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: er hatte eine korrekten Grundvorstellung von Bekanntschaft, aber ein falsche von ihrer Extension (von den Dingen, die unter sie fallen).
Das hervorstechende Merkmal ist der Gedanke der Relation. Man hat mit dem Gegenstand selbst zu tun und nicht mit einem Stellvertreter.
I 182
Def Prinzip der Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: These: Rekonstruktion, reformuliertes Prinzip der Bekanntschaft: Der Denkende ist bekannt mit einem Objekt wenn es eine Gegebenheitsweise (innerhalb seines Begriffsrepertoires) gibt, die vom Prinzip der Sensitivität beherrscht wird und er in einem geeigneten gegenwärtigen psychologischen Zustand ist, den er braucht, um an das Objekt unter dieser Gegebenheitsweise zu denken.
Dafür brauchen wir eine dreistellige Relation zwischen Subjekt, Objekt und Typ der Gegebenheitsweise.
Der Typ der Gegebenheitsweise (z.B. visuelle oder aurale Wahrnehmung) greift das Objekt heraus.
"Herausgreifen" ist hier neutral in Bezug darauf, ob das Objekt eine "Konstituente der Gedanken" sein soll oder nicht.
Das bewahrt zwei Merkmale von Russells Konzept:
1. Durch Bekanntschaft ist das Subjekt in der Lage, in einer bestimmten Weise über das Objekt zu denken und zwar wegen der Relation, die er zu ihm hat.
2. Das Konzept des psychologischen Zustands mag das erhalten, was Russell meinte, als er von Bekanntschaft als Relation der Präsentation sprach.
Konstituente/Gedanken/Russell: dieser meinte, Objekte kämen regelrecht als Bestandteile des Gedankens vor!
PeacockeVsRussell: wir werden das interpretieren als ein Objekt, das einen Typ einer Gegebenheitsweise angibt (indexing).
Wir erlauben einem Objekt nicht als Bestandteil eines Gedankens vorzukommen nur weil es die einzige Komponente des Gedankens ist, die einer sing Term Position in einem Satz entspricht, der einen Gedanken ausdrückt!
I 183
Das ist eine Neo Fregesche Theorie, weil ein Objekt nur durch die bestimmte Weise seines Gegebenseins als Bestandteil des Gedankens vorkommen kann. (Intension). (VsRussell: nicht buchstäblich Teil des Gedankens oder Satzes).

I 195
Farben/Erklärung/Peacocke: um Zirkularität zu vermeiden, dass die Farbe selbst nicht in die Erklärung einer Reaktionshandlung einbezogen werden, sondern nur ihre physikalischen Grundlagen. Anders: Bsp ’John’s Lieblingsfarbe’: welche Objekte sie haben, hängt davon ab, welche Begriffe φ so sind, dass φ das Subjekt urteilt, ’John’s Lieblingsfarbe ist φ’ zusammen mit Gedanken der Form ’t ist φ’. (Sonderzeichen)
Analog: bestimmte Kennzeichnung: Bsp ’der reichste Mann’ .Identifiziert wird er durch relationale Gegebenheitsweise im Zusammenhang mit Zusatzinformationen.
Komplex/Bekanntschaft/Russell/Peacocke: Bsp ein Subjekt hat ein Erfahrungstoken mit zwei Eigenschaften:
1. Es mag im Zusammenhang mit Sensitivität für eine bestimmte DEMGW (demonstrative Gegebenheitsweise) eines Objekts erwähnt worden sein (z.B. hörbarer Ton).
2. Zur gleichen Zeit mag es ein Erfahrungstoken eines bestimmten Typs sein. Dann müssen die beiden zum Wiedererkennen zusammenfallen im Zusammenhang
I 196
mit einer Sensitivität für einen bestimmten Begriff φ im Repertoire des Subjekts. VsBekanntschaft/VsRussell/Peacocke: man kann einwenden:
Bsp Cicero starb vor langer Zeit
Bsp Arthritis ist schmerzhaft.
Solche Glaubenseinstellungen können wir zuschreiben, wenn das Subjekt die Bedeutungen der Begriffe versteht.
Dennoch: die Bereitschaft zu urteilen, dass Cicero vor langer Zeit starb, von einem psychischen Zustand abhängig, im Hinblick auf den es eine Evidenz geben muss.
Was für ein psychischer Zustand sollte das sein?
Es muss sich nicht an die Gelegenheit zu erinnern, wann es den Namen ’Cicero’ zum ersten Mal gehört hat.
Aber auch nicht: ’F starb vor langer Zeit’ , wobei ’F’ eine bestimmte Kennzeichnung ist.
Namen/Peacocke: semantische Funktion: einfach ein bestimmtes Objekt herausgreifen.
Verstehen: wenn man den Referenten des Namens in einer oder der anderen Weise identifizieren kann.
Es gibt keine bestimmte Weise, in der man an den römischen Redner denken muss, um den Namen zu verstehen.
VsBekanntschaft/VsPeacocke: das kann sogar das reformulierte Prinzip gefährden: wenn der Name das Objekt nur herausgreift, dann muss das Subjekt eine Relation zu einem Gedanken haben, der das Objekt als Konstituente enthält.
PeacockeVs: ich bestreite das letzte Konditional.
Wir müssen scharf unterscheiden zwischen
a) Glaubenssätzen, in denen der dass Satz einen Namen enthält, und
b) der Gegenwart des Referenten eines Namens als Konstituenten eines Neo-Fregeschen Gedankens. Letzterem entspricht die Relation ’Bel’.
I 196/197
Def Relation ’Bel’/Terminologie/Glauben/propositionale Einstellungen/Peacocke: ein Glaube, der den Referenten eines Namens als Konstituenten eines Neo Fregeschen Gedankens enthält: Bsp nicht nur ’NN starb vor langer Zeit’ sondern propositionale Einstellung.
((s) also nicht nur Glauben von jemand oder etwas, sondern von einem bestimmten Objekt.)
Relation Bel/Glauben/Peacocke: drei Gründe zur Unterscheidung von Glaubenssätzen:
a) wir möchten ausschließen, dass jemand einen neuen Glauben erwerben kann, einfach dadurch, dass er einen neuen Namen einführt. (Das könnte nur eine Kennzeichnung).
Bsp wenn wir den Erfinder des Rades ’Helle’ nennen wollten:
Trivialisierung: 1. es wäre trivial, dass eine solche Stipulation in einer Gemeinschaft für die Referenz genügen sollte.
2. Es geht auch nicht darum, dass wir Außenstehende eine theoretische Beschreibung der Sprache der Gemeinschaft geben können.
Man kann nicht durch linguistische Stipulation eine Relation Bel herbeiführen.
I 198
b) Pierre Bsp/Kripke/Peacocke: diese Art Problem entsteht in Fällen, wo die Sprache zu arm ist für eine Theorie für Glaubenssätze in diesem Sinn: wenn jemand einen Satz versteht, ist damit nicht eindeutig, welchen Gedanken er damit ausdrückt! (>Proposition/Wissen, >Verstehen/Peacocke). Denn die Semantik greift nur das Objekt heraus, nicht die Weise des Denkens an den Gegenstand, (Intension). Das ist anders bei reinen Indexwörtern und bestimmte Kennzeichnungen.
Bsp eine Person die sagt ’Ich bin jetzt heiß’ drückt den Gedanken aus:
^[selbst x] ^[jetzt t].
Aber dabei gibt es nichts, was ’Denken an etwas unter einem Namen’ wäre!
Pierre Bsp/Kripke/Lösung: eine vollständige Beschreibung von Pierres Situation ist ( für uns außenstehende) möglich, ohne ’London’ in Glaubenskontexte einzubetten.
Peacocke: auf der Ebene von ’Bel’ (wo der Referent selbst Teil des Glaubens ist) kann man Glaubenssätze formulieren, so dass Eigennamen gebraucht werden: ’Er glaubt, dass NN so und so ist’.
c) Wahrnehmung/Demonstrativa/Gegebenheitsweise/Peacocke: hier scheint die Gegebenheitsweise einen Reichtum zu haben, der nicht gänzlich erfasst werden muss, wenn jemand Demonstrativa gebraucht.
Der Reichtum der Erfahrung wird aber von der Relation Bel erfasst.
Damit gehen wir aber nicht bestimmte Verpflichtungen ein: Bsp ’Cicero starb vor langer Zeit’ müssen wir nicht als metalinguistisch auffassen, sondern durchaus als buchstäblich gemeint.

I 201
logische Operatoren/Quantifikation/Logik/Bekanntschaft/PeacockeVsRussell: in unserem rekonstruierten Prinzips der Bekanntschaft ist implizit die Verpflichtung enthalten, Entitäten anzuerkennen, die nur inferentiell erhalten werden können: Bsp Einzigkeitsoperatoren, andere Quantoren, Verbindungen, auch abgeleitete.
Das kann sogar auch für logische Konstanten gelten und einige Wahrheitsfunktionen und nicht nur für die Gegebenheitsweise dieser Funktionen.
RussellVs: das Prinzip der Bekanntschaft ist nicht auf logische Konstituenten von Gedanken anwendbar.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Hintikka Vs Russell, B. II 165
On Denoting/Russell/Hintikka: (Russell 1905) Problem: mit Phrasen, die für echte Konstituenten von Propositionen stehen. Problem/Frege: Fehlschlagen der Substitutivität der Identität (SI) in intensionalen Kontexten.
informative Identität/Frege: dass Identität manchmal überhaupt informativ sein kann hängt damit zusammen.
EG/existentielle Generalisierung/Russell: auch sie kann fehlschlagen in intensionalen Kontexten, (Problem der leeren Termini).
HintikkaVsRussell: er erkennt nicht die Tiefe des Problems und umgeht eher die Probleme mit denotierenden Termen.
Nichtexistenz/Russell: Problem: wir können nicht durch existentielle Generalisierung beweisen, dass es einen gegenwärtigen König von Frankreich gibt.
HintikkaVsRussell: es gibt aber noch andere Probleme. (s.u. wegen Uneindeutigkeit der Querwelteinidentifikation).,
Kennzeichnungen/Russell/Hintikka:
Def primäre Kennzeichnung: für sie gilt die Substitutivität der Identität (SI)
Def sekundäre Kennzeichnung: für sie schlägt die Substitutivität der Identität (SI) fehl.
II 166
Bsp Russell: zwei Lesarten: (1) George IV wusste nicht, ob Scott der Autor von Waverley war.
Kennzeichnung/logische Form/Russell/Hintikka: „der Autor von Waverley“: (ix)A(x)
primär: hat die Kennzeichnung folgende Kraft:
(2) (Ex)[A(x) & (y) A(y) > y = x) & ~ George IV wusste, dass (Scott = x)].
((s) Schreibweise : Quantor hier immer normaler Existenzquantor, gespiegeltes E).
D.h. der Quantor hat in der primären Kennzeichnung maximale Reichweite (RW).
Wahrscheinlicher ist aber die zweite Lesart: sekundär:
(3) ~George IV wusste, dass (Ex)[A(x) & (y)(A(y) > y = x & (Scott = x)].
((s) enge Reichweite)
Reichweite/HintikkaVsRussell : dieser wusste nicht, dass es für die Reichweite eines Quantors auch eine dritte Möglichkeit gibt ((s) > „mittlere Reichweite“/Kripke).
(4) ~(Ex)[A(x) & (y)(A(y) > y = x ) & George IV wusste, dass (Scott = x)].
II 166
EG/HintikkaVsRussell: dieser sah nicht, dass es einen Grund für das Fehlschlagen der EG gibt, der nicht durch die Nichtexistenz des Gegenstands verursacht ist. Bsp
(5) George IV wusste, dass der Autor von Waverley der Autor von Waverley ist.
a) triviale Interpretation:
II 167
(6) George IV wußte, dass (Ex)(A(x) & (y)(A(y) > y = x)) alltagssprachliche Übersetzung: er wußte, dass eine und nur eine Person Waverley schrieb.
I 166
b) nichttriviale Interpretation: (7) (Ex)(A(x) & (y)(A(y) > y = x) & George IV wusste, dass (A(x) & (y)(A(y) > y = x))).
((s) kein Quantor nach „wusste, dass“
Alltagssprachliche Übersetzung: George wusste von der einzigen Person, die tatsächlich Waverley schrieb, dass sie dies tat.
Weil Wissen Wahrheit impliziert, ist (7) äquivalent mit
(8) (Ex) George IV wusste, dass (Ez)(A(z) & (y)(A(y) > y = z) & x = z).
das ist äquivalent mit
(9) (Ex) George IV wusste, dass (der Autor von Waverley = x)
hier hat die Kennzeichnung sekundäre (enge) Reichweite.
Alltagssprachliche Übersetzung: George wusste, wer der Autor von Waverley ist.
II 167
Wissen/wer/was/wo/HintikkaVsRussell: Russell kann nicht explizit Konstruktionen der Form weiß + W-Satz analysieren. Allgemein: (10) a weiß, wer (z.B. x) ist so, dass A(x)
wird zu
(11) (Ex) a weiß, dass A(x).
Hintikka: das geht aber nur, wenn wir Russells Ansatz modifizieren:
Problem: die EG bricht jetzt zusammen auf eine Weise, die nicht auf die Nichtexistenz zurückgeführt werden kann, und die nicht mit Russells Theorie der Kennzeichnungen (ThdK) analysiert werden kann.
Problem: für jede Person gibt es eine Menge Leute, deren Namen sie kennt und von deren Existenz sie weiß, aber von der sie nicht weiß, wer sie sind.
II 168
Bsp Charles Dodgson war für Queen Victoria jemand, von dem sie gehört hatte, den sie aber nicht kannte. Problem: wenn wir annehmen, dass (11) die richtige Analyse von (10) ist, gilt
(12) ~(Ex) Victoria wusste, dass Dodgson = x)
Aber das ist trivial falsch, auch nach Russell.
Denn folgendes ist sicher wahr:
(13) Victoria wusste, dass Dodgson = Dodgson)
existentielle Generalisierung/EG: ergibt dann
(14) (Ex) Victoria wusste, dass Dodgson = x)
Also genau die Negation von (12) Widerspruch.
II 168
Kennzeichnungen/Hintikka: sind hier gar nicht involviert. Daher kann Russells Theorie der Kennzeichnungen hier auch nicht helfen. Bsp wir können außerdem annehmen, dass Victoria von der Existenz von Dodgson wusste.
leere Termini/leere Namen: sind hier also auch nicht das Problem.
Ontologie/Hintikka: so bekommt unser Problem einen ontologischen Aspekt.
existentielle Generalisierung/EG/Sein/Quine/Ontologie/Hintikka: die Frage, ob man EG über einen sing Term "b" anwenden darf z.B. in einem Kontext "F(b)", ist dieselbe wie die, ob b Wert einer gebundenen Variablen sein darf.
EG/Hintikka: schlägt hier nicht wegen Nichtexistenz fehl.
I 169
Mi folgenden Problemen haben wir es hier zu tun: Manifestation gebraucht von

a) keine SI Frege, Russell
b) keine EG
(i) wegen Nichtexistenz Russell
(ii) wegen Uneindeutigkeit Hintikka
Uneindeutigkeit/Lösung/Hintikka: Semantik möglicher Welten.
Bsp (12)-(14) das Problem ist nicht, dass Dodgson nicht in der wirklichen Welt (WiWe) existierte oder nicht in einer von Victorias Wissenswelten, sondern dass der Name Dodgson in verschiedenen möglichen Welten (MöWe) verschiedene Individuen herausgreift.
Daher folgt (14) nicht aus (13).
II 170
existentielle Generalisierung/EG/Uneindeutigkeit/Eindeutigkeit/Russell/Hintikka. Welche Wege hätte Russell offen gestanden? Wissen-wer/Russell/Hintikka: Russell selbst spricht sehr oft von der Äquivalenz des Wissens, wer etwas tat mit der Existenz eines Individuums, von dem bekannt ist, dass es das tat. ..+…
II 173
Denotation/Russell/Hintikka: Pointe: ein geniales Merkmal von Russells Theorie der Denotation von 1905 ist, dass es die Quantoren sind, die denotieren! ThdK/Russell: (Ende von „On Denoting“) enthält die Reduktion von Kennzeichnungen auf Objekte der Bekanntschaft.
II 174
Hintikka: dieser Zusammenhang ist erstaunlich, Es scheint auch zirkulär zu sein, nur Objekte der Bekanntschaft zuzulassen. Lösung: wir müssen sehen, was erfolgreich denotierende Ausdrücke (phrases) tatsächlich denotieren: sie denotieren eben Objekte der Bekanntschaft.
Uneindeutigkeit/Eindeutigkeit/Hintikka: es ist eben Uneindeutigkeit, die zum Fehlschlagen der EG führt.
Bsp Waverley/Russell/Hintikka: dass nur Objekte der Bekanntschaft zugelassen sind, zeigt sein eigenes Beispiel: „der Autor von Waverley“ in (1) ist tatsächlich ein primäres Vorkommnis d.h. sein Beispiel (2) .
"ob"/Russell/Hintikka: einziger Unterschied: wollte Wissen, ob“ statt wusste nicht“. (sekundär?)
sekundäre Kennzeichnung/Russell: kann man auch so ausdrücken: dass George von dem Mann, der tatsächlich Waverley schrieb Wissen wollte, ob er Scott sei.
II 175
Das wäre der Fall, wenn Georg IV Scott gesehen hätte (in der Distanz) und gefragt hätte „Ist das Scott?“. HintikkaVsRussell: warum wählt Russell ein Beispiel mit einem wahrnehmungsmäßig bekannten Individuum? Haben wir nicht normalerweise mit Individuen aus Fleisch und Blut zu tun, deren Identität uns bekannt ist, statt nur mit Wahrnehmungsobjekten?
Wissen wer/Wissen was/Wahrnehmungsobjekt/Russell/Hintikka: gerade bei Wahrnehmungsobjekten scheint es, als sei die Art von Eindeutigkeit, die wir für ein Wissen-wer brauchen, gerade nicht gegeben ist.
Identifkation/MöWe-Semantik/HintikkaVsRussell/Hintikka: in meinem Ansatz ist Dodgson ein bona fide Individuum gdw. er ein und dasselbe Individuum n alle Wissenswelten von Victoria ist. D.h. identifizierbar gdw.
(15) (Ex) in alle relevanten MöWe, ist es wahr, dass (Dodgson = x).
Problem: was sind die relevanten MöWe?

II 178
Quantor/Quantifikation/HintikkaVsRussell: Russell verwechselt systematisch zwei Arten von Quantoren. (a) der Bekanntschaft, b) der Beschreibung). Problem: Russell hat nicht erkannt, dass der Unterschied nicht allein in Bezug auf die wirkliche Welt (WiWe) definiert werden kann!
Lösung/Hintikka: wir brauchen eine Relativierung auf Mengen von MöWe, die mit den verschiedenen propositionalen Einstellungen wechseln.
II 179
RussellVsHintikka: dieser würde meine Darstellung seiner Position so nicht akzeptiert haben. HintikkaVsRussell: aber der grund dafür liegt bloß in einem weiteren Fehler Russells: Ich habe ihm nicht zugeschrieben, was er glaubte, sondern was er hätte glauben sollen.
Quantifikation/Russell/Hintikka: hätte er auf Objekte der Bekanntschaft reduzieren sollen. Russell glaubte aber, es sei hinreichend, Ausdrücke zu eliminieren, die scheinbar Objekte denotieren, die nicht solche der Bekanntschaft sind.
Pointe: dabei gehen seine Quantoren keine ontologische Verpflichtung ein. Nur denotierende Ausdrücke tun das.
Variable/Russell/Hintikka: sind bei Russell nur notationale Muster.
Ontologische Verpflichtung/Quine/HintikkaVsRussell: Russell erkannt gar nicht die oV die Sprachen 1. Stufe mit sich bringen.
Sein/Ontologie/Quine: „Sein heißt, Wert, einer gebundenen Variablen zu sein“.
HintikkaVsRussell: das hat dieser nicht erkannt.
II 180
Elimination/Eliminierbarkeit/HintikkaVsRussell/Hintikka: um bloß scheinbar denotierende Kennzeichnungen zu eliminieren, muss man annehmen, dass die Quantoren und gebundenen Variablen über Individuen gehen, die beschreibungsmäßig identifiziert sind. ((s) Objekt der > Beschreibung). Sonst wäre der reale Bismarck kein zulässiger Wert der Variablen, mit denen wir ausdrücken, dass es ein Individuum einer bestimmten Art gibt.
Problem: dann dürfen diese Quantoren aber keine Konstituenten der propositionen sein, denn ihre Wertebereiche bestehen eben nicht bloß aus Objekten der Bekanntschaft. Daher war Russells Fehler ein zweifacher.
Quantor/Variable/Russell/Hintikka, 1905 hatte er schon aufgehört zu denken, dass Quantoren und gebundene Variablen echte Konstituenten von propositionen sind.
Def Scheinveränderliche/Russell/Hintikka: = gebundene Variable.
Bekanntschaft/Russell: Werte der Variablen sollten nur noch Objekte der Bekanntschaft sein. (HintikkaVsRussell).
Quantoren/HintikkaVsRussell: jetzt können wir sehen, warum Russell nicht zwischen verschiedenen Quantoren unterschied (Bekanntschaft/Beschreibung): Für ihn waren Quantoren nur notationale Muster, und für sie braucht man den Bereich der möglichen Interpretation nicht festzulegen, daher macht es auch keinen Unterschied, wenn sich der Bereich ändert!
Quantifikation/Russell: für ihn war sie implizit objektional (referentiell) jedenfalls nicht substitutional.

Peacocke I 190
Mögliche Welten/MöWe/Quantifikation/HintikkaVsRussell: R. ist nicht in der Lage, die Fälle zu erklären, wo wir in Glaubenskontexte quantifizieren (!) wo (nach Hintikka) der Quantor über "öffentlich deskriptiv identifizierte" Einzeldinge reicht. Hintikka: vergleicht das mit einem "Schlüsselroman".
Peacocke: es ist unklar, dass (ob) das nicht von Russell als Fälle allgemeiner Gedanken erklärt werden könnte, so dass die Person mit den und den Eigenschaften so und so ist.

Universalien/Bekanntschaft/Russell/Peacocke: wir sind mit Universalien bekannt und sie sind Konstituenten unserer Gedanken.
HintikkaVsRussell: das ist eine verzweifelte Medizin, um das Prinzip der Bekanntschaft zu retten.
PeacockeVsRussell: seine Argumente sind auch sehr schwach.
Russell: Bsp wir können die Transitivität von "vor" nicht verstehen, wenn wir nicht mit "vor" bekannt sind, und noch weniger, was es heißt, dass ein Ding vor einem anderen ist. wobei das Urteil von einem Bewusstsein eines Komplexes abhängt, dessen Analyse wir nicht verstehen, wenn wir nicht die verwendeten Begriffe verstehen.
I 191
PeacockeVsRussell: was für eine Relation soll den zwischen Subjekt und Universale bestehen? Lösung: das reformulierte PB: hier können wir feststellen, welchen Bedingungen ein Begriff unterworfen ist, analog zum Prinzip der Sensitivität bei relationalen Gegebenheitsweise.
I 192
HintikkaVsRussell: ("On denoting what?", 1981, S.167 ff): die Elimination von Gegenständen, mit denen das Subjekt nicht bekannt ist, aus der sing Term Position ist nicht hinreichend für die Irreduzibilität von Bekanntschaft, an die Russell dachte. Quantifikation/Hintikka: die Quantoren werden immer noch über Gegenstände reichen, mit denen das Subjekt nicht bekannt ist.
Solche Quantoren können aber nicht Konstituenten von propositionen sein, wenn das mit dem PB verträglich sein soll. Denn sie würde sicher durch ihre Wertverläufe (value range, Wertebereich?) eintreten und diese bestehen nicht aus Einzeldingen, mit denen man bekannt ist.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Donnellan Vs Russell, B. I 18/19
DonnellanVsRussell: hat die referentielle Verwendung nicht erfasst, sondern in ein merkwürdiges Konstrukt der "logischen Eigennamen" verlegt. DonnellanVsStrawson: sieht den Unterschied referentiell/attributiv nicht richtig und vermengt die beiden.
referentiell/attributiv/Donnellan: schwankt selbst, was den Stellenwert der Unterscheidung betrifft:
1. Text: nur pragmatische Unterscheidung,
2. später: "semantische Signifikanz".
KripkeVsDonnellan: bestreitet semantische Zweideutigkeit der Verwendung von Kennzeichnungen. Beide lassen sich mit der Russellschen Analyse erfassen: Sätze der Form "Das F, welches G ist, ist H" haben dieselben Wahrheitsbedingungen, sie sind wahr, wenn das F, das als einziges G erfüllt, tatsächlich H ist.
I 193
DonnellanVsRussell: seine strenge Implikation funktioniert höchstens bei attributiver Verwendung. (Aber er trifft die Unterscheidung nicht).
I 194
Def Kennzeichnung/Russell: betrifft eine Entität, die sie als einzige erfüllt. Donnellan: das ist sicher auf beide Verwendungen anwendbar (!).
referentiell/attributiv/Donnellan: wenn man beides nicht unterscheidet, ist die Gefahr, dass man annehmen muss, dass der Sprecher auf etwas referieren müsste, ohne es zu Wissen.
Bsp "Präsidentschaftskandidat": man ahnte noch nicht, dass es Goldwater sein würde.
Dennoch würde "Präsidentschaftskandidat" absurderweise Goldwater bezeichnen.
Lösung: DonnellanVsRussell: attributive Verwendung.
I 205
logische Eigennamen/"dies"/Russell: referieren auf etwas, ohne Eigenschaften zuzuschreiben! (Donnellan pro.) Donnellan: man könnte sagen, sie referieren auf das Ding selbst, nicht auf das Ding unter der Bedingung, daß es irgendwelche besonderen Eigenschaften hat.
DonnellanVsRussell: er glaubte, dass das etwas ist, was eine Kennzeichnung nicht tun kann. Das geht aber sehr wohl bei der referentiellen Verwendung.
I 275
Theorie der Kennzeichnungen/Referenz/Existenz/Russell/Donnellan: rechnete es sich als Verdienst an, Referenz auf Nichtexistierendes zu erklären, ohne die Vorstellung von nichtexistierenden Referenten von singulären Termini ins Spiel bringen zu müssen. Seine vollständig entwickelte Theorie der singulären Termini dehnte das auf Eigennamen aus. Philosophie des logischen Atomismus: Namen als verdeckte Kennzeichnungen.
I 275/276
Hier wurde auch die Theorie der "Eigennamen im strengen logischen Sinn" eingeführt, die man selten in der alltäglichen Rede findet. ((s) logische Eigennamen: "dies" usw.) DonnellanVsRussell: wir wollen versuchen, mit der "historischen Erklärung" Russells Lösungsversuch (der nicht gescheitert ist) überflüssig zu machen. (>wie Zink).
I 281
logische Eigennamen/DonellanVsRussell: haben keinen Platz in einer korrekten Theorie der Referenz. Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: hinsichtlich gewöhnlicher sing Term ist Russells Auffassung nicht korrekt: es ist nicht so, daß gewöhnliche Eigennamen stets einen deskriptiven Gehalt haben.
Frage: bedeutet dies, daß gewöhnliche sing Term vielleicht die Funktion erfüllen können, die nach Russell nur logische Eigennamen haben können?
I 283
Kennzeichnungen/DonellanVsRussell: es mutet unsinnig an zu leugnen, daß in Bsp Waverley das von der Kennzeichnung Bezeichnete, also Scott, kein "Bestandteil" der ausgedrückten Proposition ist. Russell: war der Meinung, daß solche Aussagen nicht wirklich Aussagen über das Bezeichnete oder den Referenten des Namens sind, daß sie das Bezeichnete nicht wirklich erwähnen!
Nur logische Eigennamen könnten das Kunststück vollbringen, wirklich ein bestimmtes Einzelding zu erwähnen.
"über"/Referenz/DonnellanVsRussell: großes Gewicht auf solche Ausdrücke wie "über" zu legen, würde uns in sumpfiges Gelände führen. Wir sollten keine Definition von "über" verlangen!
Es wäre eine heikle Aufgabe zu zeigen, dass eine solche Aussage entweder in keinem Sinn von "über" eine Aussage über das Bezeichnete ist, oder dass es einen klaren Sinn von "über" gibt, indem sie es nicht ist.
I 285/286
DonnellanVsRussell: er hat für seine Theorie den Preis bezahlt, die natürliche Verwendung von sing Term aufzugeben. RussellVsVs: aber mit der "natürlichen Auffassung" landen wir bei der Meinongschen Bevölkerungsexplosion.
Eigennamen/historische Erklärung/DonnellanVsRussell: nach meiner Theorie sind Namen keine verdeckten Kennzeichnungen. Bsp "Homer" ist keine Abkürzung für "Der Verfasser der Homerischen Dichtungen".

I 209
DonnellanVsRussell/Kripke: Frage: widerlegt er Russell? Nein, für sich genommen nicht! Russells Theorie ist aus methodischen Erwägungen besser, als viele gedacht haben. Dennoch wird sie wohl letztlich scheitern.
I 222
Aussage/Donnellan/VsRussell/Kripke: es ist gar nicht so klar, dass Donnellan Russell widerlegt. Bsp "Ihr Ehemann ist nett zu ihr": hätte Donnellan rundheraus behauptet, dass das genau dann wahr ist, wenn der Liebhaber nett ist, ohne Rücksicht auf die Nettigkeit des Ehemanns (der vielleicht auch nett ist) hätte er sich auf einen Streit mit Russell eingelassen. Aber das behauptet er nicht!
Wenn wir nun fragen, "Ist denn die Aussage wahr?", würde Donnellan ausweichen.
Denn wenn die Kennzeichnung referentiell verwendet wird, ist unklar, was mit "Aussage" gemeint ist.
Wenn die Aussage gewesen sein soll, dass der Gatte nett ist, ist das Problem: zu entscheiden, ob referentiell oder attributiv.
referentiell: dann geben wir die Sprechhandlung falsch wieder,
attributiv: dann referieren wir selbst auf jemand, und das können wir nur, wenn wir selbst glauben, dass es der Gatte ist.
I 232
DonnellanVsRussell/Kripke: konfligieren die beiden wirklich? Ich schlage einen Test vor: Test: wenn man erwägt, ob ein bestimmtes sprachliches Phänomen im Englischen ein Gegenbeispiel gegen eine Analyse ist, erwäge man eine hypothetische Sprache, die dem Englischen gleicht, außer dass hier die Analyse als richtig festgesetzt wird.
Wenn nun das fragliche Phänomen auch in der entsprechenden (hypothetischen) Gemeinschaft auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, nicht die Hypothese widerlegen, dass die Analyse für das Englische richtig ist!
DonnellanVsRussell/Kripke: Test: würde das Phänomen referentiell/attributiv in den verschiedenen Sprachen auftreten?
I 234
Sekt-Bsp: ("Der Mann mit Sekt im Glas ist böse" (der Gemeinte hat aber Mineralwasser im Glas)) die Sprecher der schwachen und mittleren Sprache denken (wenn auch irrtümlich), dass die Wahrheitsbedingungen erfüllt sind. Schwache: hier scheint der Apparat völlig adäquat. Der semantische Referent ist der einzige Gegenstand. Unsere Intuitionen werden völlig erklärt.
Starke: auch hier kann das Phänomen auftreten. Auch ironische Verwendung kann klar sein, wenn der betreffende Limo trinkt.
I 235
In der starken Sprache (die natürlich nicht Englisch ist) würden diese Verwendungen gebräuchlicher werden, weil der bestimmte Artikel verboten ist. Das führt zur Erweiterung der Sprecher Referenz: wenn der Sprecher einen Gegenstand als erfüllend denkt. (Ex)(φ x u ψx) ist es die Sprecher-Referenz, dann mag er tatsächlich erfüllend sein oder nicht.
mittlere: wenn Sprecher Referenz in der starken anwendbar ist, ist er ebenso gut auf die mittlere zu übertragen, weil der Sprecher Referent von "ψ(ixφ(x)" dann das Ding ist, das der Sprecher im Sinn hat, das als einziges φ(x) erfüllt und über das er mitteilen will, dass es ψ-t.
Fazit: da das Phänomen in allen Sprachen auftritt, kann die Tatsache, dass es im Englischen auftritt, kein Argument dafür sein, dass Englisch keine Russell Sprache ist.

Newen/Schrenk I 95
(...) Def attributiv/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts der Leiche von Schmidt ((s) In Abwesenheit der fraglichen Person, egal ob sie es ist oder nicht. "Wer auch immer...").
Def referentiell/Donnellan/Newen/Schrenk: Bsp "Der Mörder von Schmitt ist wahnsinnig" angesichts eines wild randalierenden Manns vor Gericht – während Schmidt zur Tür herein kommt – ((s) angesichts des fraglichen Mannes, egal ob er es ist oder nicht. "Dieser da, was er auch getan hat...").

Donnellan I
Keith S. Donnellan
"Reference and Definite Descriptions", in: Philosophical Review 75 (1966), S. 281-304
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993
proposition Wissen Meixner Vs Russell, B. I 162
Proposition/MeixnerVsRussell: Identifikation von Satzsinn mit Proposition falsch. Die P ist nicht eine Zusammensetzung aus einem gewissen Begriff und einer gewissen B-Singularisierung, sondern, das, worauf der Name "der Abendstern" referiert, als der AS geht ebenfalls in die Konstitution ein.

Mei I
U. Meixner
Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004
proposition Wissen Chisholm Vs Ryle, G. I 69
privilegierter Zugang/ChisholmVsRyle: jeder von uns hat ihn: jede Person ist so, daß sie sich selbst Eigenschaften direkt zuschreiben kann. (s)VsChisholm: benutzt hier selbst ständig den Ausdruck "selbst", obwohl er es für unmöglich erklärt, propositionen damit zu bilden. Es sind aber auch keine propositionen, die den "Standort mitführen" ((s)), sondern Sätze, die das Reflexivpronomen allgemein enthalten.
Chisholm: wir haben den privilegierten Zugang aber nicht wie viele Philosophen durch den Gebrauch von "Ich" erklärt, sondern umgekehrt
I 70
die Verwendung des Pronomens der ersten Person durch die direkte Zuschreibung.
II 118
Identifikation/Chisholm/Brandl: führt einen anspruchsvolleren Begriff der Fremdzuschreibung (hier kurz: de re Zuschreibung) ein:
II 119
1. ich muß in mindestens zwei Beziehungen R und R’ zu diesem und nur diesem Gegenstand stehen 2. ich muß für beide Beziehungen unabhängige Evidenz besitzen
3. Ich muß Wissen, daß ich in diesen Beziehungen zu dem Gegenstand stehe.
Identifikation/Chisholm: das geht weiter als Russell, der forderte, um über einen Gegenstand zu urteilen, müsse ich Wissen, um welchen es sich handelt.
Russell: wenn ich nicht weiß, welcher Gegenstand der so und so ist, kann nicht nichts von ihm Wissen oder glauben.
ChisholmVsRussell: kann ich den Gegenstand hingegen bloß nicht identifizieren, so ist nicht ausgeschlossen, daß ich ihn zum Gegenstand einer indirekten Zuschreibung mache. Ich kann mich dann sogar "auf" ihn beziehen.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Schiffer Vs Sententialismus I 120
Def klassischer Sententialismus/Schiffer: nach ihm bestimmt die Bedeutung oder der Inhalt, welchen Satz man glaubt.
I 120
Und das ist gleichzeitig das Problem: DavidsonVsklassischer Sententialismus, VsSententionalismus/VsSententialismus/Schiffer: Problem: Mehrdeutigkeit in einer Sprache und in mehreren Sprachen.
1. Bsp [Empedokles liept]: in Englisch: er sprang (leaped, (in den Ätna), in Deutsch: er liebt). (Davidson 1968, 98).
2. Bsp Field: "visiting relatives can be boring".
Problem: die Wahrheitsbedingungen (WB) des Glaubens sind nach dem unverfeinerten Sententialismus die gleichen wie die des geglaubten Satzes. Bei mehrdeutigen Sätzen müssten das dann mehrere Wahrheitsbedingungen sein!
Bsp wenn es eine Sprache gäbe, in der "Liebe ist grausam" bedeutet, dass Kängurus fliegen, dann muss Henri beides glauben!
I 123
DavidsonVsSententialismus: 1.a) Mit einem Satz als Referenzobjekt des dass-Satzes gäbe es eine Fixierung auf nur eine Sprache. b) Wegen der Mehrdeutigkeit könnte es dann mehrere Wahrheitsbedingungen in derselben Sprache geben. (1975, 165f).
2. (Auch VsFrege): Dem Satz wird eine ganz andere semantische Rolle zugeschrieben als normal: Frege und Sententionalismus konstruieren, "die Erde bewegt sich" als größeren Teil eines sing Term, nämlich "dass die Erde sich bewegt". Das machen beide wegen der fehlenden Substituierbarkeit in intensionalen Kontexten.
I 137
Bedeutung/propositionale Einstellung/Glauben//SchifferVsSententialismus: es kann also keine korrekte sententialistische Theorie von pro Einst geben. Denn kein Mensch kennt die inhalts-bestimmenden Eigenschaften. Deswegen kann es auch keinen korrekten extensionalistischen Zugang zur kompositionalen Semantik für natürliche Sprachen geben.
Früher hatten wir schon gesehen, dass auch als nicht-sententialistischen Theorie scheiterten.
I 157
Glauben/Glaubenssätze/Quine/Schiffer: für Quine sind Glaubenssätze nie wahr, auch wenn er zugesteht Quine pro Brentano: ~ man kann nicht aus dem intentionalen Vokabular ausbrechen. Aber: QuineVsBrentano: ~ ins kanonische Schema gehören keine propositionale Einstellungen, nur physikalische Konstitution und Verhalten von Organismen. (W+O 1960, S 221).
Vssententialistischer Dualismus/sD/Schiffer: 1. QuineVs:
Wenn wir den sD akzeptieren, müssen wir mit Brentano die „Wichtigkeit einer autonomen Wissenschaft der Intention“ anerkennen. Problem: diese common sense-Theorie wäre dann vom Rest der Wissenschaft abgeschnitten. Und:
Isolation/Wissenschaft/Wright: (Wright 1984): von der Wissenschaft isoliert zu sein, heißt diskreditiert zu sein.
Theorie/Quine: wenn sie diskreditiert ist, können ihre theoretischen Termini nicht wahr von etwas sein und Sätze wie "Ich glaube, manche Hunde haben Flöhe" können nicht wahr sein.
sententialistischer Dualismus/Field: pro: (1972, 357): Physikalismus ist eine erfolgreiche Hypothese, ...die nur eine große Zahl von Experimenten zwingen würde, aufzugeben.
I 158
Wir bringen Quine und Field wie folgt zusammen: (1) "glaubt", "wünscht", "bedeutet" usw. sind theoretische Termini (TT) einer common sense psychologischen Theorie.
(2) Die Rechtfertigung für methodologischen Physikalismus (was Field will) und die Natur der common sense Theorie erfordern, dass - sollten die Theoretischen Termini physikalistisch irreduzibel sein - die Volkspsychologie falsch sein muss. D.h. die Terme sind wahr von nichts (Quine).
(3) Daher muss der sD falsch sein: Glaubenssätze können nicht beides sein: wahr und irreduzibel.
SchifferVs: das ist nicht überzeugend. Ich bezweifle beide Prämissen. Ad (2): es gibt keine berechtigte empirische Hypothese die erfordert, dass theoretische Tatsachen auf physikalische Tatsachen reduzierbar sind. Das wäre nur plausibel, wenn die TT durch die Theorie selbst definiert wären, die sie einführt. (…+…)

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Davidson Vs Shoemaker, S. Frank I 644
DavidsonVsUnkorrigierbarkeit/DavidsonVsRorty/DavidsonVsShoemaker: ich werde die Unkorrigierbarkeit ignorieren und etwas weniger starkes an ihre Stelle setzen: etwas, das mit der Autorität der ersten Person zur Deckung kommt. Pointe: Shoemaker verbindet die Unkorrigierbarkeit nicht mit einer Art von Wissen, sondern mit einer Klasse von Äußerungen (statt propositionen als Bedeutungen).
Erklärung/Davidson: das könnte zu einer Erklärung der Autorität führen, wenn man die Klasse der entsprechenden Äußerungen rein syntaktisch spezifizieren könnte ((s) sonst Zirkel).
DavidsonVsShoemaker: leider geht das nicht! Der Sprecher muss Wissen, dass er die privilegierte Art von Satz benutzt! Wenn er das nicht tut, gebraucht er die Sprache nicht richtig.
Frank I 645
Was würde hier als ein solcher Missbrauch der Sprache zählen? Eben einen Satz zu behaupten, für den man keine solche Autorität besitzt. Vielleicht ist das richtig, aber das wiederholt nur die uninformative und unbegründete Behauptung, dass Zuschreibung mentaler Prädikate eine Sprachkonvention ist.
DavidsonVsShoemaker: vom Interpreten aus gesehen bedeutet dies, dass der Interpret Selbstzuschreibungen so interpretieren sollte, dass sie als wahr herauskommen. Nach Shoemaker ist der Standpunkt des Interpreten der einzige, den wir einnehmen können und das raubt dem Prinzip die unabhängige Anwendung: unser einzige Grund zu sagen, dass der Sprecher gelegentlich besondere Autorität genießt ist, der, dass wir bereit sind, seine Äußerungen als eine Selbstzuschreibung zu behandeln! Das war aber das Ausgangsproblem.


Donald Davidson (1984a): First Person Authority, in: Dialectica 38 (1984),
101-111

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Field Vs Stalnaker, R. II 35
Proposition/Mathematik/Stalnaker: (1976,S 88): es gibt nur zwei mathematische Propositionen, die notwendig wahre und die notwendig falsche. Und wir wissen, dass die erste wahr und die zweite falsch ist. Problem: die Funktionen, die bestimmen welche der zwei ((s) Bsp „dieser Satz ist wahr“, „dieser Satz ist falsch“?) durch einen mathematische Aussage ausgedrückt wird sind gerade hinreichend komplex um Zweifel zu bekommen, welche der beiden gerade ausgedrückt wird.
Lösung/Stalnaker: deshalb sollte man die Glaubensobjekte in der Mathematik als propositionen über die Relation zwischen Sätzen und dem was sie sagen, sein.
FieldVsStalnaker: das klappt nicht. Bsp „der Banach-Tarski-Konditional“ steht für den Konditional dessen Antezedens die Konjunktion der ML mit Auswahlaxiom (AA) ist und dessen Konsequens das Banach-Tarski-Theorem (BTT) ist.
Angenommen, eine Person bezweifelt das BTT, kennt aber die Sprachregelen, die Sätze der Sprache der ML auf propositionen bezieht.
Nach Stalnaker würde diese Person nicht wirklich die proposition bezweifeln, die vom BT –Konditional ausgedrückt wird, denn sie ist eine logische Wahrheit.
Field: was er in Wirklichkeit bezweifelt, ist die proposition, die durch folgendes ausgedrückt wird:
(i) die Sprachregeln verbinden den BT-Konditional mit notwendiger Wahrheit.
Problem: weil die Person die Sprachregeln für die Sprache der ML kennt, kann er (i) nur bezweifeln, wenn er auch die durch Folgendes ausgedrückte proposition bezweifelt:
(ii) die Sprachregeln __ beziehen den BT-Konditional auf die notwendige Wahrheit
wobei in die Leerstellen die Sprachregeln der jeweiligen Sprache gehören.
Pointe: FieldVsStalnaker: die durch (ii) ausgedrückte proposition ist selbst eine notwendige Wahrheit!
Und weil Stalnaker von grobkörnigen Mengen von MöWe ausgeht, kann er damit nicht unterscheiden, ob irgend jemand sie glaubt oder nicht glaubt. ((s) Weil es keinen Unterschied in den Mengen von MöWe macht, weil notwendige Wahrheit in jeder MöWe gilt).
FieldVsStalnaker: der Aufstieg von mathematischen propositionen zu metasprachlichen hat nichts gebracht.
proposition/FieldVsStalnaker: müssen feiner individuiert werden als Mengen von MöWe und Lewis zeigt uns wie: wenn wir akzeptieren, dass das Glauben einer proposition eine Einstellung gegenüber Sätzen involviert.
Bsp ML zu glauben ist grob gesagt dasselbe wie die Konjunktion ihrer Axiome zu glauben*.
Die geglaubten* Sätze haben verschiedene feinkörnige Bedeutungen. Daher schreibt (1) den beiden verschiedenen Personen verschiedene feinkörnige propositionen zu.
II 45
Repräsentation/Funktionalismus/Field: 1. Frage: muß eine adäquate Glaubens-Theorie Annahmen über Repräsentationen explizit eingebaut haben? Funktionalismus/Field: bietet hier keine Alternative zu Repräsentationen. Damit meine ich mehr, als dass Funktionalismus mit Repräsentationen kompatibel ist. Das würden Lewis und Stalnaker zugeben.
Repräsentation/Lewis/Stalnaker/Field: beide würden sicher zugeben, dass, angenommen wenn man den Kopf eines Wesens öffnete und dort eine beschriebene Tafel fände, auf die verschiedene englische Sätze geschrieben wären, und wenn man ferner sähe, dass das in der richtigen Weise in das Verhalten eingeht, dann hätte wir eine starke Annahme für Repräsentationen.
Damit ist gezeigt, dass der Funktionalismus mit Repräsentationen kompatibel ist.
Repräsentation/FieldVsStalnaker/FieldVsLewis: ich will auf etwas Stärkeres hinaus, das beide sicher ablehnen würden: ich denke, die beiden würden sagen, dass wir, ohne den Kopf zu öffnen, wenig Grund haben, an Repräsentationen zu glauben.
II 46
Es wäre unfundierte neurophysiologische Spekulation. S-proposition/Stalnaker: 2. Vorteile:
1. als grobkörniger paßt sie besser in den pragmatischen Ansatz für intentionale Zustände (wegen ihrer ((s) großzügigeren) Identitätsbedingungen für Inhalte)
2. nur so können wir Brentanos Problem der naturalistischen Erklärung von Geistzuständen lösen.
II 82
Glauben/Stalnaker: Relation zwischen kognitivem Zustand eines Handelnden und S-Propositionen.
II 83
FieldVsStalnaker. Vs 1. und 2. 1. Die ganze Idee von Bsp „das Objekt von“, „der Inhalt von“ ist mit Vorsicht zu genießen. In einem ganz allgemeinen Sinn sind sie nützlich, um Gleichheit von solchen Inhalten festzustellen. Aber das ist stark kontext-abhängig.
II 84
2. Stalnaker will nicht nur Entitäten zu Geistzuständen als ihren Inhalt zuschreiben, sondern sogar Def intrinsisch repräsentationale Entitäten/iR/Field: in ihnen ist es schon eingebaut, dass sie das reale Universum als in einer bestimmten Weise seiend abbilden.
3. selbst wenn wir solche intrinsisch repräsentationalen Entitäten als Inhalte zuschreiben, ist es nicht offensichtlich, dass es nur eine einzige Sorte von solchen iR geben sollte.
feinkörnig/grobkörnig/FieldVsStalnaker: für ihn scheint es hier eine klare Trennung zu geben, ich glaube, diese ist nicht so klar.
Daher ist es für mich auch nicht klar, ob seine S-propositionen der richtige Inhalt sind, ich möchte sie aber auch nicht den „falschen“ Inhalt nennen.
Field These wir werden noch andere Arten von „inhalts-ähnlichen“ Eigenschaften von Geistzuständen brauchen, sowohl für die Erklärung von Verhalten als auch für den naturalistischen Zugang zum Inhalt.
Intentionalität/Geistzustand/Stalnaker/Field: Stalnaker vertritt das von ihm so genannte pragmatische Bild und glaubt dass es zu folgendem führt:
1. die Glaubensobjekte sind grobkörnig,
Def grobkörnig/Stalnaker: sind Glaubensobjekte, die nicht verschieden und gleichzeitig logisch äquivalent sein können.
2. StalnakerVs Gedankensprache. (>Mentalesisch?).
Gedankensprache/Stalnaker/Field: anscheinend glaubt Stalnaker, dass eine Gedankensprache (die feinkörniger ist), zu einer Ablehnung des pragmatischen Bilds führen müßte.
FieldVsStalnaker: das ist irreführend.
Def pragmatisches Bild/Intentionalität/Stalnaker/Field: Stalnaker These: repräsentationale Geistzustände sollten vor allem in Begriffen der Rolle verstanden werden, die sie bei der Charakterisierung von Handlungen spielen.
II 85
StalnakerVslinguistisches Bild: These: Sprechen sei nur eine Art Handlung. Es hat keinen besonderen Status. …+…

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
proposition Wissen Lewis Vs Stalnaker, R. Read III 101/102
Stalnaker setzt die Wahrscheinlichkeit der Bedingungssätze mit der bedingten Wahrscheinlichkeit gleich. LewisVsStalnaker: Es gibt keine Aussage, deren Wahrscheinlichkeit durch die bedingte Wahrscheinlichkeit gemessen wird! (+ III 102)
Nach Lewis ergibt sich, dass auf Grund von Stalnakers Annahme die Wahrscheinlichkeiten beim Kartenziehen unabhängig sind. Das ist aber offensichtlich falsch (im Gegensatz zum Würfeln). Also kann die Wahrscheinlichkeit des Bedingungssatzes nicht durch die bedingte Wahrscheinlichkeit gemessen werden.
Read III 108
Bsp von Lewis: Wenn Bizet und Verdi Landsleute wären, wäre Bizet Italiener
und
Wenn Bizet und Verdi Landsleute wären, wäre Bizet nicht Italiener.
Stalnaker: Die eine oder die andere muss wahr sein.
Lewis: Beide sind falsch. (Weil nur konjunktivische Bedingungssätze nicht wahrheitsfunktional sind). Die indikativischen Stücke wären im Munde derjenigen, denen ihre Nationalität unbekannt ist, ganz akzeptabel.
---
IV 149
Handlung/Rationalität/Stalnaker: Propositionen sind hier die geeigneten Objekte von Einstellungen. LewisVsStalnaker: Es stellt sich heraus, dass er eigentlich eine Theorie der Einstellungen de se braucht.
Stalnaker: Der rational Handelnde ist jemand, der verschiedene mögliche rationale Zukünfte annimmt. Die Funktion des Wunschs ist einfach, diese verschiedenen Ereignisverläufe in die gewünschten und die abgelehnten zu unterteilen.
Oder eine Ordnung oder ein Maß für alternative Möglichkeiten zu liefern in Bezug auf Wünschbarkeit.
Glauben/Stalnaker: Seine Funktion ist es einfach, zu bestimmen, welchen die relevanten alternativen Situationen sein können, oder sie in Bezug auf ihre Wahrscheinlichkeit unter verschiedenen Bedingungen zu ordnen.
Einstellungsobjekte/Glaubensobjekte/Stalnaker: Einstellungsobjekte und Glaubensobjekte sind identisch dann und nur dann, wenn sie funktional äquivalent sind, und das sind sie nur dann, wenn sie sich in keiner alternativ möglichen Situation unterscheiden.
Lewis: Wenn diese alternativen Situationen immer alternative mögliche Welten (MöWe) sind, wie Stalnaker annimmt, dann ist das in der Tat ein Argument für propositionen. ((s) Unterscheidung Situation/MöWe).
Situation/MöWe/Möglichkeit/LewisVsStalnaker: Ich denke, es kann auch innerhalb einer einzelnen möglichen Welt Alternativen geben!
Bsp Lingens weiß mittlerweile fast genug, um sich selbst zu identifizieren. Er hat seine Möglichkeiten auf zwei reduziert: a) Er ist im 6. Stock der Stanford Bücherei, dann muss er treppab gehen. Oder:
b) Er ist im Untergeschoß der Bücherei des Widener College und muss treppauf gehen.
Die Bücher sagen ihm, dass es genau einen Menschen mit Gedächtnisverlust an jedem dieser Orte gibt. Und er hat herausgefunden, dass er einer der beiden sein muss. Seine Überlegung liefert 8 Möglichkeiten:
Die acht Fälle verteilen sich nur über vier Arten von Welten! Z.B. 1 und 3 gehören nicht zu verschiedenen Welten sondern sind 3000 Meilen entfernt in derselben Welt.
Um diese zu unterscheiden braucht man wieder Eigenschaften. ((s) Die propositionen gelten für beide Gedächtniskünstler gleichermaßen.)
---
V 145
Konditionale/Wahrscheinlichkeit/Stalnaker: (1968)(1) Schreibweise: ">" (spitz, nicht Hufeisen!) Def Stalnaker Konditional: Ein Konditional A > C ist wahr gdw. die geringstmögliche Änderung, die A wahr macht, auch C wahr macht (Revision).
Stalnaker: vermutet, dass damit P(A >C) und P(C I A) angeglichen werden, wenn A positiv ist.
Die Sätze, die wie auch immer unter Stalnaker Bedingungen wahr sind, sind dann genau die, die positive Wahrscheinlichkeit haben unter seiner Hypothese über Wahrscheinlichkeit von Konditionalen.
LewisVsStalnaker: Das gilt wohl meistens, aber nicht in geWissen modalen Kontexten, wo verschiedene Interpretationen einer Sprache die gleichen Sätze verschieden bewerten.
V 148
Konditional/Stalnaker: Um zu entscheiden, ob man ein Konditional glauben soll: 1. Füge das Antezedens zur Menge deiner Glaubenseinstellungen hinzu,
2. Mache die nötigen Korrekturen für die Konsistenz
3. Entscheide, ob das Konsequens wahr ist.
Lewis: Das ist richtig für ein Stalnaker-Konditional, wenn die vorgetäuschte Revision durch Abbildung erfolgt.
V 148/149
LewisVsStalnaker: Die Passage suggeriert, dass man die Art Revision vortäuschen soll, die stattfindet, wenn das Antezedens wirklich zu den Glaubenseinstellungen hinzugefügt würde. Aber das ist falsch: Dann brauchte man Konditionalisierung. ---
Schwarz I 60
Gegenstück/GS/Gegenstücktheorie/GT/Gegenstückrelation/GR/StalnakerVsLewis: Wenn man ohnehin fast beliebige Relationen als Gegenstückrelation zulässt, könnte man auch nicht qualitative Beziehungen verwenden. (Stalnaker 1987a)(2): Dann kann man Gegenstücke mit dem Haecceitismus versöhnen: Wenn man sich daran stößt, dass bei Lewis (x)(y)(x = y > N(x = y) falsch ist (Lewis pro kontingente Identität, s.o.), kann man auch festlegen, dass ein Ding stets nur ein Gegenstück pro Welt hat. Stalnaker/Schwarz: Das geht nicht mit qualitativen Gegenstückrelationen, da immer denkbar ist, dass mehrere Dinge – Bsp in einer völlig symmetrischen Welt – einem dritten Ding in einer anderen Welten genau gleich ähnlich sind.
LewisVsStalnaker: VsNicht-qualitative Gegenstückrelation: Alle Wahrheiten einschließlich modaler Wahrheiten sollen darauf beruhen, was für Dinge es gibt (in der wirklichen Welt und möglichen Welten) und welche (qualitativen) Eigenschaften sie haben (“Mosaik“: > Humesche Welt).
Schwarz I 62
Mathematik/Wahrmachen/Tatsache/Lewis/Schwarz: Wie bei möglichen Welten gibt es keine eigentliche Information: Bsp dass 34 die Wurzel von 1156 ist, sagt uns nichts über die Welt. ((s) Dass es in jeder Welt gilt. Regeln sind keine Wahrmacher). Schwarz: Bsp Dass es niemand gibt, der die rasiert, die sich nicht selbst rasieren, ist analog keine Information über die Welt.((s) Also nicht, dass die Welt qualitativ so aufgebaut ist).
Schwarz: Vielleicht lernen wir hier eher etwas über Sätze. Es ist aber eine kontingente Wahrheit (!), dass Sätze wie Bsp „Es gibt jemand, der die rasiert, die sich nicht selbst rasieren“ inkonsistent ist.
Lösung/Schwarz: Der Satz hätte etwas anderes bedeuten und damit konsistent sein können.
Schwarz I 63
Scheinbar analytische Wahrheit/Lewis/Schwarz: Bsp Was erfahren wir, wenn wir erfahren, dass Ophtalmologen Augenärzte sind? Dass Augenärzte Augenärzte sind, wussten wir schon vorher. Wir haben eine kontingente semantische Tatsache erfahren. Modallogik/Modalität/modales Wissen/Stalnaker/Schwarz: These: Modales Wissen könnte immer als semantisches Wissen verstanden werden. Bsp Wenn wir fragen, ob Katzen notwendig Tiere sind, fragen wir, wie die Ausdrücke „Katze“ und „Tier“ zu gebrauchen sind (Stalnaker 1991(3), 1996(4), Lewis 1986e(5):36).
Wissen/SchwarzVsStalnaker: Das reicht nicht, um kontingente Information zu erwerben, muss man immer die Welt untersuchen (kontingent/Schwarz: empirisches, nicht-semantisches Wissen).
Modale Wahrheit/Schwarz: Der Witz an logischen, mathematischen und modalen Wahrheiten ist gerade, dass sie ohne Kontakt mit der Welt gewusst werden können. Hier erwerben wir keine Information. ((s) >Wahr machen: Keine empirische Tatsache „in der Welt“ macht, dass 2+2 = 4 ist. Siehe auch Nonfaktualismus).
Schwarz I 207
„Sekundäre Wahrheitsbedingungen“/WB/semantischer Wert/Lewis/Schwarz: Zur Verwirrung trägt bei, dass die einfachen (s.o., kontextabhängige, ((s) „indexikalische) und variablen Funktionen von Welten auf Wahrheitswerte (WW) oft nicht nur als „semantische Werte“ sondern auch als Wahrheitsbedingungen bezeichnet werden. Wichtig: Diese Wahrheitsbedingungen (WB) müssen von den normalen Wahrheitsbedingungen unterschieden werden.
Lewis: verwendet Wahrheitsbedingungen mal so mal so (1986e(5), 42-48: für primäre, 1969(6), Kap V: für sekundäre).
Def primäre Wahrheitsbedingung/Schwarz: Primäre Wahrheitsbedingungen sind die Bedingungen, unter denen der Satz gemäß den Konventionen der jeweiligen Sprachgemeinschaft geäußert werden sollte.
Wahrheitsbedingungen/Lewis/Schwarz: Wahrheitsbedingungen sind das Bindeglied zwischen Sprachgebrauch und formaler Semantik ihre Bestimmung ist der Zweck der Grammatik.
Anmerkung:
Def Diagonalisierung/Stalnaker/Lewis/Schwarz: Die primären Wahrheitsbedingungen erhält man durch Diagonalisierung, d.h. indem man als Welt-Parameter die Welt der jeweiligen Situation einsetzt (entsprechend als Zeit-Parameter den Zeitpunkt der Situation usw.).
Def „diagonale proposition“/Terminologie/Lewis: (nach Stalnaker, 1978(7)): Diagonale propositionen sind primäre Wahrheitsbedingungen.
Def horizontale proposition/Lewis: Horizontale propositionen sind sekundäre Wahrheitsbedingungen (1980a(8),38, 1994b(9),296f).
Neuere Terminologie:
Def A Intension/primäre Intension/1 Intension/Terminologie/Schwarz: für primäre Wahrheitsbedingungen
Def C Intension/sekundäre Intension/2 Intension/Terminologie/Schwarz: für sekundäre Wahrheitsbedingungen.
Def A proposition/1-proposition/C proposition/2-Propsition/Terminologie/Schwarz: entsprechend (Jackson 1998a(10),2004(11), Lewis 2002b(12),Chalmers 1996b(13), 56, 65).
Def meaning1/Terminologie/Lewis/Schwarz: (1975(14),173): sekundäre Wahrheitsbedingungen.
Def meaning2/Lewis/Schwarz: ist eine komplexe Funktion von Situationen und Welten auf Wahrheitswerte, „zweidimensionale Intension“.
Schwarz: Problem: Damit sind ganz verschiedene Dinge gemeint:
Primäre Wahrheitsbedingungen/LewisVsStalnaker: Bei Lewis sind diese nicht über metasprachliche Diagonalisierung bestimmt wie Stalnakers diagonale propositionen. Auch nicht über A priori Implikation wie bei Chalmers' primären propositionen.
Schwarz I 227
a posteriori Notwendigkeit/Metaphysik/Lewis/Schwarz: Normale Fälle sind keine Fälle von starker Notwendigkeit. Man kann herausfinden Bsp dass Blair Premier ist oder Bsp Abendstern mit Morgenstern korrespondiert. LewisVsInwagen/LewisVsStalnaker: Andere Fälle (die sich empirisch nicht herausfinden lassen) gibt es nicht.
LewisVsStarke Notwendigkeit: Starke Notwendigkeit hat in seiner Modallogik keinen Platz. >LewisVsTeleskoptheorie: Welten sind nicht wie ferne Planeten, bei denen man herausfinden kann, welche es wohl gibt.


1. Robert C. Stalnaker [1968]: “A Theory of Conditionals”. In: Nicholas Rescher (Hg.), Studies in Logical Theory, Oxford: Blackwell, 98–112.
2.Robert C. Stalnaker [1987a]: “Counterparts and Identity”. Midwest Studies in Philosophy, 11: 121–140, In [Stalnaker 2003].
3. Robert C. Stalnaker [1991]: “The Problem of Logical Omniscience I”. Synthese, 89. In [Stalnaker 1999a].
4. Robert C. Stalnaker — [1996]: “On What Possible Worlds Could Not Be”. In: Adam Morton und Stephen P. Stich (Hg.), Benacerraf and his Critics, Cambridge (Mass.): Blackwell. In [Stalnaker 2003].
5. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
6. David Lewis[1969a]: Convention: A Philosophical Study. Cambridge (Mass.): Harvard University Press.
7. Robert C. Stalnaker [1978]: “Assertion”. In P. Cole (Hg.), Syntax and Semantics, Bd. 9, New York: Academic Press, 315–332, und in [Stalnaker 1999a].
8. David Lewis [1980a]: “Index, Context, and Content”. In S. Kanger und S. ¨Ohmann (Hg.), Philosophy and Grammar, Dordrecht: Reidel, und in [Lewis 1998a].
9. David Lewis [1994b]: “Reduction of Mind”. In Samuel Guttenplan (Hg.), A Companion to the Philosophy of Mind, Oxford: Blackwell, 412–431, und in [Lewis 1999a].
10. Frank Jackson [1998a]: From Metaphysics to Ethics: A Defence of Conceptual Analysis. Oxford: Clarendon Press.
11. Frank Jackson [2004]: “Why We Need A-Intensions”. Philosophical Studies, 118: 257–277.
12. David Lewis [2002b]: “Tharp’s Third Theorem”. Analysis, 62: 95–97.
13. David Chalmers [1996b]: The Conscious Mind. New York: Oxford University Press.
14. David Lewis [1975]: “Languages and Language”. In [Gunderson 1975], 3–35. Und in [Lewis 1983d].

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
proposition Wissen Schiffer Vs Stalnaker, R. I 46
Die zweite Position im logischen Raum für den "Propositionalisten": (Stalnaker) stellt eine größere Abweichung vom Funktionalismus dar: er gesteht zu, dass keine psychologischen Theorie selbst eine Definition von Glauben liefern wird, wie Bsp x glaubt, dass einige Hunde Flöhe haben. ((s) Mit Inhalt).
wohl aber von
x ist ein Glaube. ((s) Ohne Inhalt).
1. man muss eine psychologische Theorie finden, mit der man das monadische Prädikat "x ist eine Überzeugung" definieren kann.
2. eine funktionale Eigenschaft definieren, für jede zusammengesetzte Glaubens-Eigenschaft via nicht-funktionale, explizite Definition der Form
(R) x glaubt p gdw. (Es)(s ist ein Glauben; x ist in s; & R(s,p))
für eine gegebene spezifizierte Relation R.
Stalnaker: greift eine Idee von Dennis Stampe auf.
Stampe: (1977, unveröffentlicht) als Vervollständigung von (R )
(FG) x glaubt p gdw. x in einem Glaubenszustand ist, den x unter optimalen Bedingungen nicht haben würde, wenn es nicht der Fall wäre, dass p
FG/fuel gauge/Benzinuhr/Repräsentation/Dretske/Terminologie/Schiffer: (Dretske 1986): „Benzinuhr-Modell der Repräsentation: sie repräsentiert den Benzinstand, weil sie ein verlässlicher Indikator dafür ist. ((s) Durch Regelmäßigkeit zur Repräsentation. Zusatzannahme: Kontrafaktisches Konditional).
I 47
Repräsentation/Schiffer: ist nicht nur ein Merkmal mentaler Zustände! > Bsp Benzinuhr. SchifferVsStalnaker/Glauben/Theorie: das Benzinuhr-Modell ist nur ein erster Schritt. Es impliziert, dass man unter optimalen Bedingungen keine falschen Glauben hat. Das kann schon sein.
Problem: 1. was sollen diese optimalen Bedingungen dann sein, die niemals erfüllt werden? 2. wie sollten sie erfüllt werden, ohne dass das Benzinuhr-Modell zirkulär wird?
"optimal"/Bedingung/(s): als Bedingung ist an sich schon verdächtig zirkulär: sie werden erfüllt, wenn alles ok ist.
(R)/Glauben/Schiffer: FG ist auch nur ein Vorschlag für die Vervollständigung von (R ). Diese sollte am besten die Wahrheitsbedingungen (WB) in einem System mentaler Repräsentationen bestimmen.
Fazit: wenn Glauben eine Relation zu propositionen ist, und es eine nicht-mentalistische Spezifikation dieser Relation gibt, dann kann sie nicht funktionalistisch sein.

I 282
Glaubensinhalt/Stalnaker: (1984): sein Ansatz bezieht sich auf öffentliche Sprache, wäre aber, bezogen auf Mentalesisch, dem Ansatz von Fodors b) es gibt eine ("Optimums"-) Bedingung D – unerfüllt aber erfüllbar – und spezifizierbar in naturalistischem Vokabular so dass
Eine M-Funktion f die WB-Funktion für x* lingua mentis M ist gdw. für jeden Satz s von M: würde D bestehen, dann würde x glauben, wenn und nur wenn f(s) besteht. )
vergleichbar, mit "nur wenn" statt "wenn und nur wenn". Dann ist man bloß unfehlbar unter optimalen Bedingungen.
SchifferVsStalnaker: das ist auch nicht viel besser.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987
proposition Wissen Hintikka Vs substitut. Quantifik. II 171
substitutionale Quantifikation/sQ/HintikkaVssQ/HintikkaVssubstitutionale Quantifikation/Hintikka: ist ein Scheinparadies, höchstens von formalem Interesse, es hat noch nie eine befriedigende Erklärung für sie gegeben. Ad (i)/Russell/Hintikka: hat in der Periode von 1905 – 14) die Äquivalenz von (120) und (11) impliziert.
Beschreibung/Wissen/Russell. Wissen durch Beschreibung: Bsp wir kennen Bismarck nicht . Wir wünschen uns zwar, dass der Gegenstand selbst eine Konstituente unserer proposition wäre, aber das geht hier nicht. Wir Wissen aber, dass es ein Objekt namens Bismarck gibt (Existenz).
Russell: über diesen Bismarck Wissen wir auch, dass er ein geschickter Diplomat ist.
((s) Zuschreibung von Eigenschaften, Prädikation, zur Individuation, Eigenschaft, die über die bloße Namensgebung hinausgeht).
Lösung/Russell: dann können wir die proposition beschreiben, die wir behaupten möchten, nämlich: „B war ein geschickter Diplomat“ wobei B das Objekt ist, das Bismarck ist. (logische Form).
logische Form/Hintikka:
(15) (Eb)(b = Bismarck & wir urteilen, dass b ein geschickter Diplomat war)
„b“: diese Variable hat dann aktuale Objekte (Gegenstände aus der wirklichen Welt) als Werte.
Russell/Hintikka: das zeigt, dass er nicht die Lösung (i) gewählt hat.
Allerdings sagt Russell bei anderer Gelegenheit zugegebenermaßen:
II 172
Beschreibung/Wissen/Russell/Hintikka. Wissen durch Beschreibung: hier kennen wir Propositionen über den „so-und-so“ ohne zu wissen, wer oder was der so-und-so ist. Ad (ii): Bsp Kennzeichnung: statt Bismarck: „der erste Kanzler des Deutschen Reiches“.
HintikkaVs(ii): das kehrt das Problem unter den Teppich.
Problem: der Einsatz von Kennzeichnungen muss am Ende dazu führen, dass die Kennzeichnungen wieder in Namen zurückübersetzt werden, und das geht hier nicht!
Außerdem:
Reduktion/Kennzeichnung/Namen/Hintikka: nicht alle Individuen, von denen wir mit Kennzeichnungen reden, haben Identitäten, die jedem bekannt sind. Die Interpretation von Russell schließt gerade nicht aus, dass viele verschiedene Entitäten als legitime Werte der Variablen fungieren, die im Prinzip auch mit Namen benannt werden können.
Ad (iii) Russell/Hintikka: das war Russells implizite Lösung: er redefiniert den Bereich der Individuenvariablen so dass sie auf Individuen beschränkt sind, die wir durch Bekanntschaft kennen.
Existentielle Generalisierung/EG/Russell/Hintikka: gilt nur für Namen von Individuen, mit denen wir bekannt sind.
Verdeckte Kennzeichnung/Russell/Hintikka: für Individuen, deren Namen als verdeckte Kennzeichnungen aufgefasst werden müssen ((s) weil wir sie nur durch Beschreibung kennen) schlägt die EG fehl.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
proposition Wissen Verschiedene Vs Superassertibilität Wright I 68/69
Def Superassertibilität/wright: eine Aussage ist superassertibel, wenn sie berechtigt ist, oder berechtigt werden kann, und wenn ihre Berechtigung sowohl die beliebig genaue Prüfung ihrer Abstammung als auch beliebig umfangreiche Ergänzungen und Verbesserungen der Information überleben würde. Wright: für unsere Zwecke reicht es aus, dass der Begriff "relativ klar" ist.
Superassertibilität/Gehalt: die Gegner der SuperA müssten den schlichten Gedanken widerlegen, dass der Gehalt der Behauptung, dass P weder den Anspruch umfasst, dass P gerechtfertigt ist, noch dass P geglaubt wird.
Den Gedanken nämlich, dass weder das Prinzip
die proposition dass P gerechtfertigt ist dann und nur dann, wenn P,
noch das Prinzip
Es wird geglaubt dass P, dann und nur dann, wenn P ((s) Absurd)
a priori gilt.
Superassertibilität: ihre Vertreter müssen die Gültigkeit begründen von (ES)
(ES) Es ist superassertibel dass P, dann und nur dann, wenn P.
I 72
Negation: dieses Problem wird gelöst, wenn gilt: (DSS) "P" ist superassertibel dann und nur dann, wenn P.
Daraus folgt, wie wir gesehen haben, die Negationsäquivalenz:
"Es ist nicht der Fall, dass P" ist superassertibel dann und nur dann, wenn es nicht der Fall ist das "P" superassertibel ist.
Hier können wir zwischen propositionen und Satz unterscheiden, wenn es um Negation geht.
Dann hängt die Gültigkeit von DS S von ES ab. ("Es ist superassertibel, dass P...)
Vs ES/VsSuperassertibilität: man könnte einwenden, dass ES nicht gültig sein kann, da es die Geltung bestimmter hochrangiger Evidenz für P mit der Geltung der Tatsache vermischt.
Bsp die Goldbachsche Vermutung kann unentdeckbar wahr sein und folglich nicht superassertibel sein.
Bsp eine superassertible proposition (Gehirne im Tank) kann unentdeckbar falsch sein.
Da ES jederzeit Opfer von Gegenbeispielen sein kann, kann es nicht a priori wahr sein.
Daher hat Superassertibilität keinen Anspruch darauf, ein Wahrheitsprädikat (W-Prädikat) zu sein.
I 73
VsSuperassertibilität: die Kritiker behaupten, dass folgende Äquivalenz nicht aufgestellt werden könne: (wegen Gegenbeispielen): (F) Es ist wahr, dass es ∏ ist, dass P dann und nur dann, wenn es wahr ist, dass P
(F) Enthält jedoch zwei Vorkommen eines Wahrheitsprädikats, das als unterschieden von der Super A verstanden werden muss. ((s) "∏" soll durch "superassertibel" ersetzt werden können, garantiert aber dann angeblich keine Äquivalenz)."∏" ist neutraler als "wahr", was wahr oder assertibel heißen kann.
Bsp Es ist möglich, dass die Goldbachsche Vermutung wahr ist, ohne dass es wahr ist, dass sie superassertibel ist (beweisbar), es aber gewiss nicht evident ist, dass die Vermutung superassertibel sein könnte, ohne dass es superassertibel wäre, dass dies der Fall ist.
Pluralismus: wenn es, wie der Minimalismus meint, einen Pluralismus von Wahrheitsprädikaten geben kann, dann ist zu erwarten, dass die Illusion des Scheiterns erzeugt werden kann, wenn jedes Vorkommen von "wahr" unterschiedlich interpretiert wird.
Es ist so, als ob jemand beweisen wollte, dass physikalische Notwendigkeit sich nicht als echter Begriff von Notwendigkeit qualifizieren kann, weil der Begriff dem folgenden Prinzip nicht genügt: (Sonderzeichen)
Notwendig (AB) |= Notwendig(A) Notwendig (B) ((s) rechte Seite schwächer).
I 74
und daraufhin versuchen würde, seine These dadurch zu stützen, dass er das letzte Vorkommen von "Notwendig" im Sinne von logischer Notwendigkeit interpretiert. ((s) Es gibt keine "logische Notwendigkeit" von irgendeinem Gegenstand "B"! Wenn wir Wissen wollen, ob es Gegenbeispiele für (Es) gibt, ist die richtige Frage nicht, ob F erfüllt wird, sondern ob sie erfüllt, was sich ergibt, wenn die beiden tendenziösen Vorkommnisse von "wahr" durch solche von "∏" ersetzt werden.
(G) Es ist ∏ dass es ∏ ist, dass P, dann und nur dann, wenn es ∏ ist, dass P. (Wright pro).
G: Wahrheit ohne Einschränkung durch Evidenz.
F: Superassertibilität.
Also, ob es faktisch immer dann, wenn es superassertibel ist, dass P auch superassertibel ist, dass dies der Fall ist und umgekehrt.
Problem: wenn irgendein echtes Wahrheitsprädikat das Äquivalenzschema a priori erfüllen kann, müssen seine zwei möglichen Formen (wahr und assertibel, behauptbar) a priori koextensiv sein.
Kein Prädikat F kann also offensichtlich wie ein W-Prädikat fungieren, wenn es neben einem anderen Prädikat G fungieren muss, von dem bereits vorausgesetzt wird, dass es sowohl das Äquivalenzschema erfüllt, als auch extensional potentiell von F divergiert. (Bsp Goldbachsche Vermutung).
(Da nicht a priori gelten kann, dass (P dann und nur dann von P F ist) wenn a priori gilt, dass P dann und nur dann, wenn P G ist, aber nicht a priori gilt, dass (P ist G dann und nur dann, wenn P F ist). (s) Also Koextension braucht Äquivalenz (Übereinstimmung in beiden Richtungen), und nicht nur Übereinstimmung in einer Richtung.
Damit wird der ursprüngliche Einwand geschwächt. Er gilt nur noch in folgendem Umfang: wenn gezeigt wird, dass ein Diskurs von einem nicht durch Evidenz eingeschränkten Wahrheitsbegriff G beherrscht wird, so wird eben damit gezeigt, dass Superassertibilität - F - für diesen Diskurs kein Wahrheitsprädikat ist. (Denn trivialerweise gilt, dass dann, wenn P superassertibel ist, Evidenz für P vorhanden sein muss.)
Aber das rechtfertigt keine globale Schlussfolgerung.
I 75
Übersimplifizierung: (Gs) Es ist superassertibel, dass es superassertibel ist, dass P, dann und nur dann, wenn es superassertibel ist, dass P.
Richtig: angesichts des Äquivalenzschemas (s.o.) sind nur die Fälle Gegenbeispiele für (Es), in denen auch (Fs) versagt:
(Fs) Es ist wahr, dass es superassertibel ist, dass P dann und nur dann, wenn es wahr ist, dass P.
Wenn also (Gs) gilt, Wissen wir, dass es keine Gegenbeispiele zu (Es) gibt und folglich (Es) gilt. Aber nur vorausgesetzt, dass es keine konkurrierenden Wahrheitsprädikate neben der Superassertibilität gibt!
I 76
Frage: ist also (Gs) uneingeschränkt gültig? Es müsste gezeigt werden, dass das Vorliegen einer Berechtigung für P bedeutet, dass auch eine Berechtigung für die Behauptung vorliegt, dass P superassertibel (in der Zukunft zeigbar) ist. Bsp Angenommen, der Besitz einer Berechtigung für A bedeutet auch, eine Berechtigung für B zu besitzen, und umgekehrt, aber dass für eine reductio A superassertibel ist, B dagegen nicht!
Dann berechtigt ein totaler Informationsstand I zu A und auch alle seine Verbesserungen I’ und hypothetisch auch zu B.
Aber: da B nicht superassertibel ist, muss es irgend eine Verbesserung von I geben, die A, aber nicht B stützt.
Damit zeigt sich, dass (i) der Zusammenfall der Assertibilitätsbedingungen hinreichend ist damit (ii) beide Aussagen eines Paars superassertibel sind, wenn dies für jede von beiden gilt.
I 77
Superassertibilität: es ist weniger klar, dass der Besitz einer Berechtigung für die Behauptung auch den Besitz der Berechtigung bedeutet, die Aussage als superassertibel anzusehen. Frage: Kann die Berechtigung P zu behaupten, koexistieren mit dem Fehlen der Berechtigung, P als superassertibel anzusehen? ((s) Kann etwas assertibel sein ohne superassertibel zu sein?)
Behauptbarkeit/Strawson: die assertibilitätskonditionale Auffassung bietet "keine Erklärung für das, was ein Sprecher tatsächlich macht, wenn er den Satz äußert".





WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008
proposition Wissen Searle Vs Tradition II 28
Überzeugung/SearleVsTradition: sie ist eben nicht eine Art Bild! Sie ist einfach eine Repräsentation, d.h. sie hat einen propositionalen Gehalt, der die Erfüllungsbedingungen festlegt und einen psychischen Modus, der die Ausrichtung festlegt.
II 49
SearleVsTradition: Überzeugungen und Wünsche sind nicht die grundlegenden intentionalen Zustände. Man kann sich seines Wunsches oder seiner Überzeugungen auch schämen.
II 160
Tradition: man hat niemals ein Verursachungserlebnis. SearleVsTradition: man hat nicht nur häufig ein Verursachungserlebnis, sondern jedes Wahrnehmungs oder Handlungserlebnis ist in der Tat genau ein solches Verursachungserlebnis!
SearleVsHume: er hat eine falsche Stelle gesucht, er suchte eine Kraft.

II 190
Bsp Skifahren: traditionelle Auffassung: zunächst: Wort auf Welt Verursachungsrichtung. Man leistet der Anweisung Folge, das Gewicht auf den Talski zu legen.
II 191
Bei zunehmender Geschicklichkeit ändert sich das. Die Anweisungen wirken unbewusst, aber immer noch als Repräsentation. Bewusst machen wird in Zukunft hinderlich wie beim Tausendfüßler. SearleVsTradition: die Regeln werden nicht verinnerlicht, sondern sie werden immer unwichtiger! Sie werden nicht unbewusst "fest verdrahtet" sondern sie gehen in Fleisch und Blut über.
II 192
Vielleicht werden Sie als Nervenbahnen realisiert und machen die Regeln einfach überflüssig. Die Regeln können sich in den Hintergrund zurückziehen. Der Anfänger ist unflexibel, der Fortgeschrittene flexibel. Das macht die kausaler Rolle der Repräsentation hier überflüssig! Der Fortgeschrittene folgt nicht den Regeln besser, erfährt anders Ski!
Der Körper übernimmt das Kommando und die Intentionalität des Fahrers wird auf den Rennsieg konzentriert.
II 192/193
Hintergrund/Searle: befindet sich nicht an der Peripherie der Intentionalität, sondern durchdringt das ganze Netzwerk intentionaler Zustände.
II 228
Name/Gegenstand/direkte Rede/Zitat/Tradition/Searle: Bsp der Sheriff äußerte die Worte »Mr. Howard ist ein ehrlicher Mann«.
II 231
Nach der traditionellen Auffassung beinhaltet die wörtliche Rede hier überhaupt keine Wörter! (Sondern Namen.)
II 232
SearleVsTradition: natürlich können wir mit Wörtern über Wörter sprechen. Außerdem werden hier keine neuen Namen geschaffen, die syntaktische Position erlaubt häufig nicht einmal die Einsetzung eines Namens.
II 233
Bsp Gerald sagte, er werde Henry. (Ungrammatisch).
II 246
de dicto/intensional/SearleVsTradition: Bsp "Reagan ist derart, dass Bush ihn für den Präsidenten hält." Searle: der Fehler bestand darin, aus der Intensionalität von de dicto-Berichten auf die Intensionalität der berichteten Zustände selbst zu schließen. Doch aus dem Vorhandensein zweier verschiedener Berichttypen folgt einfach nicht, dass es zwei verschiedene Arten von Zuständen gibt.

III 165
Realismus/Tradition/Searle: die alte Streitfrage zwischen Realismus und Idealismus handelte von der Existenz der Materie oder von Objekten im Raum und Zeit. Der traditionelle Realismus beschäftigte sich mit der Frage, wie die Welt in Wirklichkeit ist. Realismus/SearleVsTradition: das ist ein tiefgreifendes Missverständnis! Der Realismus ist keine These darüber, wie die Welt tatsächlich ist. Wir könnten uns völlig im Irrtum darüber befinden, wie die Welt in allen ihren Einzelheiten ist, und der Realismus könnte immer noch wahr sein!
Def Realismus/Searle: der Realismus ist die Ansicht, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt, die von allen menschlichen Repräsentationen logisch unabhängig ist. Er sagt nicht, wie die Dinge sind, sondern nur, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt. (Dinge hier nicht nur materielle Gegenstände).

V 176
Prädikat/Bedeutung/Searle: aber ist die Bedeutung des Prädikatausdrucks eine sprachliche oder eine nichtsprachliche Entität? Searle: sie ist in einem ganz gewöhnlichen Sinne eine sprachliche Entität. Kann aus der Existenz einer sprachlichen Entität die Existenz einer nichtsprachlichen Entität folgen?
Existenz/Sprache/Universalien/SearleVsTradition: aber die Behauptung, dass irgendwelche nichtsprachlichen Entitäten existieren, kann niemals eine Tautologie darstellen.

IV 155
Hintergrund/Searle: was bedeutet "Anwendung" von Hintergrundannahmen? Der Bedeutungsbegriff soll für uns gewisse Aufgaben erledigen. Nun kann derselbe Gegenstand zu verschiedenen Zeiten relativ zu verschiedenen Koordinatensystem von Hintergrundannahmen verstanden werden, ohne mehrdeutig zu sein.
((s) Er ist in der jeweiligen Situation eindeutig).
IV 156
SearleVsTradition: hier geht es auch nicht um die Unterscheidung Performanz/Kompetenz.
IV 157
Es gibt keine scharfe Trennung zwischen der Kompetenz eines Sprechers und seinem Wissen über die Welt.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Peacocke Vs Tradition I 4
Wahrnehmung/Peacocke: These: Empfindungsbegriffe (Sinneswahrnehmung, Sinneseindrücke) sind unverzichtbar bei der Beschreibung jeder Wahrnehmung.
VsTradition: gegen die Auffassung, dass Empfindungen nicht im Hauptstrom zu finden sind, wenn das Subjekt sich auf seine eigene Wahrnehmung konzentrieren soll,
I 5
oder wenn Empfindungen als Nebenprodukt der Wahrnehmung auftreten. Wahrnehmung/Empfindung/Tradition/Peacocke: historisch wird unterschieden zwischen
Wahrnehmungen, (perceptual experience) die einen Inhalt haben, nämlich propositional (repräsentational) von Gegenständen der Umgebung zu handeln, die in einer bestimmten Weise erscheinen, und
Empfindungen: (sensations) die keinen solchen Inhalt haben, Bsp die Empfindung von Kleinheit (sensation of small), die nichtsdestoweniger bestimmt sein können.
Inhalt/Peacocke: gebrauche ich hier nur für den repräsentationalen Inhalt von Wahrnehmungen. Niemals für Empfindungen.
PeacockeVsTradition: früher machte man es umgekehrt und gebrauchten "Objekt" (Gegenstand) oder "Bedeutung" für repräsentationalen Inhalt.

I 10
extreme Wahrnehmungstheorie/WT/Peacocke: ist der Adäquatheitsthese (AT) verpflichtet. Denn wenn die AT falsch ist, gibt es intrinsische Eigenschaften der visuellen Wahrnehmung, die nicht durch den repräsentationalen Inhalt erfasst werden.
Vertreter: Hintikka.
Hintikka: die richtige Art, von unseren spontanen Wahrnehmungen zu sprechen ist, dasselbe Vokabular und dieselbe Syntax zu benutzen, die wir auf die Objekte der Wahrnehmung anwenden. Wir müssen nur die Information bestimmen!
Information/Hintikka: anders als hier: nicht informationelle Inhalt, sondern vom Wahrnehmungssystem gegebene Information.
I 11
extreme WT: Hauptmotivation. wenn die AT falsch ist, dann gibt es intrinsische Eigenschaften einer Erfahrung, die niemals von demjenigen gewußt werden können, der die Erfahrung macht! PeacockeVs: das mag durch folgendes oberflächlich richtig scheinende Argument gestärkt werden: wir können sagen, was für Erfahrungen jemand macht, wenn wir Wissen, das seine Wünsche oder Intentionen sind. Oder wenn er so und so disponiert ist. Oder sein Verhalten:
Bsp wenn er plötzlich ausweicht, mag er ein Hindernis wahrgenommen haben.
Pointe: das kann immer nur repräsentationale Inhalte aufdecken! Also nie die intrinsischen (vielleicht empfindungsmäßigen) Anteile der Erfahrung.
Peacocke: hier muss eine Lücke sein. Das sollen drei Gegen Bsp zeigen. (s.u.).
Wahrnehmung/Peacocke: ist immer differenzierter als die Wahrnehmungsbegriffe!
Qualia/Kriterium/Goodman: Identitätsbedingungen für Qualia: > N. Goodman, The Structure of Appearance, 1951 p. 290
extreme Wahrnehmungstheorie/Peacocke: behauptet, dass die intrinsischen Eigenschaften einer visuelle Erfahrung ausgeschöpft werden in der Bestimmung des repräsentationalen Inhalts zusammen mit einer weitergehenden Bestimmung der dort erwähnten Eigenschaften.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: drei Gegen Bsp:
1. Bsp Straße, die schnurgerade zum Horizont läuft, an der zwei Bäume stehen. Wir nehmen die Bäume als verschieden groß wahr, Wissen aber (oder nehmen an), dass sie gleich groß und verschieden weit entfernt sind.
Beide Versionen sind gleichermaßen Eigenschaft der Erfahrung selbst! Dazu braucht man auch keine Begriffe wie Wahrnehmungsfeld (Gesichtsfeld), das mehr oder weniger von dem Baum ausgeschnitten wird. Man hat einfach die Erfahrung.
VsAT: keine wahrmachende Erfahrung kann den einen Baum als größer und weiter entfernt oder den anderen als kleiner und näher repräsentieren.
Problem der zusätzlichen Charakterisierung. DF hinzugefügtes Zweites oder Drittes.
VsWT: die Herausforderung für den Wahrnehmungstheoretiker ist, dass er an der AT (sämtliche intrinsische Charakterisierung durch "erscheint dem Subjekt, dass.." gegeben) festhalten muss, auch wenn er diese Tatsachen über die Größe von Bäumen zugeben muss.
I 13
2. zusätzliche Charakterisierung: kann sogar variieren, wenn der repräsentationale Inhalt konstant bleibt: Bsp Sehen mit einem geschlossenen Auge oder mit beiden Augen geöffnet: der Unterschied in der Wahrnehmung ist unabhängig von den Doppelbildern der binokularen Wahrnehmung.
I 14
Tiefenwahrnehmung/Peacocke: a) es wäre unvereinbar mit unserer Auffassung zu sagen, dass es eine zusätzliche Weise gibt, in der die Tiefe repräsentiert wird, wobei diese zusätzliche Eigenschaft rein repräsentational wäre.
b) der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist sowohl repräsentational als auch empfindungsmäßig. (Peacocke pro).
Vs a): hier wäre es undenkbar dass es Fälle gibt, wo die angebliche empfindungsmäßige Eigenschaft vorhanden ist, aber die Repräsentation bestimmte Objekte hinter anderen in der Umgebung nicht vorhanden wäre.
pro b) : nach dieser Version ist das denkbar.
I 15
Peacocke: und es ist auch denkbar. Bsp TVSS: ein System, das Blinden Informationen aus einer TV Kamera auf den Rücken "schreibt": Vorstellung von Tiefe und räumliche Empfindung. Intrinsisch! "Tiefe"/Peacocke: gefährliche Zweideutigkeit: es ist wohl wahr, dass, wann immer die zusätzliche Eigenschaft präsent ist, die monokulares von binokularem Sehen unterscheidet, dass dann ein Eindruck der Tiefe vorliegt, aber Tiefe ist eine empfindungsmäßige Eigenschaft!
I 16
D.h. der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen ist eben gerade nicht rein repräsentational! (Peacocke pro: zusätzlich zu repräsentativem muss es empfindungsmäßigen Inhalt geben). Tiefe/Wahrnehmung/Begriffe/O’ ShaughnessyVsPeacocke: Tiefe ist niemals eine empfindungsmäßige Eigenschaft:
Begriffe spielen eine kausale Rolle beim Zustandekommen von Tiefe:
1. jede Tiefenwahrnehmung hängt davon ab, dass man seine visuellen Tiefenempfindung ansieht als Beitrag zur Farbe von physikalischen Objekten in irgendeiner Entfernung von einem.
2. monokulares Sehen: zwei Gesichtsfelder von Empfindungen könnten ununterscheidbar sein und dennoch dank unterschiedlicher Begriffe und unterschiedlichen Glaubens ihrer Besitzer verschiedene wahrmachende (veridical) visuelle "Tiefeneindrücke" hervorrufen.
Aber: binokulares Sehen: hier sind die dreidimensionalen Gesichtsfeldeigenschaften nicht mit verschiedenen Tiefenempfindungen zu vergleichen, zumindest nicht im Hinblick auf die dreidimensionale Verteilung der tatsächlich gesehenen Oberfläche
PeacockeVsO’Shaughnessy: das wird zwar von den optischen Fakten bestätigt, aber er berücksichtigt nur die Strahlenbündel, die in ein einzelnes Auge fallen!
Tatsächlich ist eben monokulares Sehen für die Tiefenwahrnehmung unzureichend. Binokulares Sehen erklärt nicht nur die Tiefenempfindung, sondern auch, warum diese Eigenschaft in großen Entfernungen abnimmt.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie:
3. Bsp umkippender Aspekt, Drahtwürfel, (Kippwürfel) zuerst mit einem Auge gesehen, dann, ohne irgendeine Änderung des Würfels mit vertauschter Vorder und Hinterseite:
Wittgenstein: "Ich sehe, dass es sich nicht geändert hat“!.
Peacocke: ein weiteres Beispiel nichtrepräsentationaler Gleichheiten zwischen Erfahrungen.
Das Problem für den extremen Wahrnehmungstheoretiker ist zu erklären, wie diese nichtrepräsentationalen Gleichheiten bestehen können, ohne die Adäquatheitsthese (AT) aufzugeben.
Er könnte einfach eine neue Klassifikation von Seherfahrung einführen,
I 17
die sich auf etwas vor dem Ereignis der Erfahrung bezieht, z.B., dass sich die Umgebung nicht verändert hat. PeacockeVs: aber das beruht doch auf dem Charakter aufeinanderfolgender Erfahrungen! Dann müssten wir immer noch sagen, von welchen Eigenschaften dieser Erfahrungen diese "neue Eigenschaft (Klassifikation)" beruht. Es funktionier auch nicht bei Gedächtnisverlust oder längerem Abstand zwischen zwei Erfahrungen: denn hier braucht es nicht die Empfindung, dass die Szene sich nicht geändert hat.
Es erklärt auch nicht die übereinstimmenden nichtrepräsentationalen Erfahrungen zweier verschiedener Subjekte, die beide die jeweils andere Seite des Würfels vorne sehen.
Hase Enten Kopf/H E Kopf/Peacocke: warum benutze ich nicht ihn als Beispiel? Weil es hier nichts gibt, was zuerst als Hase und dann als Ente gesehen wird, sondern eher als Repräsentation eines Hasen, dann als Repräsentation einer Ente, wobei sich am Liniengeflecht nichts ändert!
So kann dieses Beispiel nicht erklären, dass es nichtrepräsentationale Gleichheiten zwischen Erfahrungen geben kann. Denn jemand, der diese leugnet, kann einfach sagen, dass die Komponente des repräsentationalen Inhalts, die die Linien betrifft, konstant bleibt, und so die Gleichheit erklärt.
Bsp Drahtwürfel (Kippwürfel): hier ist diese Erklärung nicht möglich: denn das Liniengeflecht sieht nachher überhaupt nicht mehr so aus wie vorher!
I 17/18
Übersetzung/WahrnehmungstheorieVsPeacocke: natürliche Reaktion: die Aussagen die im Konflikt mit der AT zu stehen scheinen, könnten übersetzt werden in Aussagen, die keinerlei mit der AT unverträgliche Eigenschaften hinzufügen. Bsp "um den näheren Baum abzudecken, müsste eine größere Fläche zwischen Baum und Betrachter geschoben werden, als für den entfernteren Baum".
PeacockeVsWahrnehmungstheorie/PeacockeVsAdäquatheitsthese: es ist nicht klar, wie das gegen die zweite Art Beispiel wirken sollte. Aber wirkt es gegen das erste?
Was soll die Übersetzung erklären?
1. Es könnte erklären, warum wir dasselbe räumliche Vokabular benutzen sowohl für dreidimensionale Objekte als auch für das Gesichtsfeld. das genügt auch für "über" oder "daneben".
Aber die AT braucht mehr als das! Sie braucht eine Erklärung, warum etwas größer als etwas anderes im Gesichtsfeld ist. Also:
2. Problem: als Zugang, der Bedeutungen einführt, scheint der Zugang der AT unzulänglich. Bsp Störungen im Gesichtsfeld, gekrümmte Strahlen .. + ..
Kontrafaktisches: Problem: ob ein Objekt im Gesichtsfeld eines Subjekts größer ist, ist eine Eigenschaft seiner Erfahrung in der wirklichen Welt seien kontrafaktische Umstände, wie sie wollen. Ein Zugang sollte also nur die Eigenschaften der tatsächlichen Wahrnehmung berücksichtigen.
I 19
Übersetzung/Peacocke: eine Unterscheidung zwischen akzeptablen und unakzeptablen Komponenten kann mit Kripkes Unterscheidung zwischen Fixierung des Referenten und der Bedeutung eines Ausdrucks getroffen werden: Kripke: Bsp man könnte die Referenz des Namens "Bright" dadurch fixieren, dass man fordert, dass er sich auf den Mann, der das Rad erfunden hat, beziehen soll. ((s) Evans: Bsp Julius, der Erfinder des Reißverschlusses).
Pointe: dennoch ist der Satz wahr: "es ist möglich, dass Bright niemals das Rad erfunden hat".
Peacocke: analog: die Erfahrung des Typs, dass der nähere Baum im Gesichtsfeld größer ist, stimmt damit überein, dass ein größeres Stück abgedeckt werden muss, um ihn unsichtbar zu machen.
Diese Bedingung fixiert den Typ der Erfahrung. Aber es wäre möglich, dass der Erfahrungstyp nicht der Bedingung genügt! So wie Bright nicht der Erfinder des Rades hätte sein müssen.
PeacockeVsWahrnehmungstheorie: Übersetzung: liefert keinen Zugang, der die Möglichkeit offen lässt, dass der Erfahrungstyp, der tatsächlich den Bedingungen der Übersetzung genügt, auch fehlschlagen könnte.

I 22
empfindungsmäßige Inhalte/PeacockeVsWahrnehmungstheorie: diese Punkte betreffen das erste Gegen Bsp gegen die AT, aber sie treffen auch auf das zweite zu: dazu führen wir das gesternte Prädikat hinter* ein: es referiert in Begriffen der physikalischen Bedingungen, die normalerweise diese empfindungsmäßige Qualität hervorrufen binokulares Sehen von Objekten in verschiedener Tiefe.
ad 3.: nichtrepräsentationale Gleichheit von Erfahrungen, soll in Selbigkeit oder Gleichheit von empfindungsmäßigen Eigenschaften bestehen.
Kippfiguren: in allen Standard Fällen haben die aufeinanderfolgenden Erfahrungen dieselben gesternten Empfindungseigenschaften: nämlich solche, die durch die vorgestellte zwischengeschobene Abdeckfläche ausgedrückt werden können.
Bsp Angenommen, jemand wacht in fremder Umgebung auf: zunächst hat er einen minimalen repräsentationalen Inhalt: so nimmt er alle Gegenstände als Oberflächen mit verschiedenen Winkeln wahr.
I 23
Plötzlich rückt alles an seinen Platz und er hat einen reichen repräsentationalen Inhalt. Aber in der Szene hat sich nichts geändert in dem Sinn, in dem sich bei dem Kippwürfel etwas ändert.

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Externalismus Vs Tradition Frank I 676
Geist/Tradition/Descartes: eine Bühne auf der "Erscheinungen, Sinnesdaten und Qualia vorbeiziehen". Was da erscheint, sind nicht die gewöhnlichen Objekte, sondern ihre angeblichen Vertreter. Und das Herz soll diese Vertreter lieben.
DavidsonVs: Problem: 1. wie ist es dann möglich, sich einen Weg nach außen zu bahnen?
2. wie kann sich das Selbst in diesem Bild unterbringen? Denn es scheint auf der einen Seite alles zu umfassen, Theater, Bühne, Schauspieler und Publikum, auf der anderen Seite wird das, was gewusst und registriert wird, allein vom Publikum gewusst und registriert.
Problem der Lokalisierung: sind die Objekte im Geist, oder werden sie von ihm betrachtet?
Davidson: diese Objekte interessieren mich hier nicht, sondern ihre urteilsartigen Vettern: propositionen, partikulare Vorkommnisse von propositionen, Repräsentationen oder Fragmente des "Mentalesischen": der Geist "faßt" sie nicht, er ist auch nicht "mit ihnen bekannt" oder "hat sie vor Augen".
I 676/677
ExternalismusVsTradition/ExternalismusVsDescartes: korrigiert dieses Bild: wenn externe Faktoren beteiligt sind, dann muss all das, was bestimmen hilft, um was für ein Objekt es sich handelt, gleicherweise vom Geist erfasst werden, wenn der Geist wissen soll, in welchem Zustand er ist.

Donald Davidson (1987) : Knowing One's Own Mind, in: Proceedings and
Adresses of the American Philosophical Association LX (1987),441 -4 58

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Chisholm Vs Tradition III 144
Def Wissen//ChisholmVsTradition/Chisholm: neu:
h wird von S gewußt = Def h wird von S akzeptiert; ha ist wahr; und h ist für S fehlerlos evident.
ChisholmVsTradition: die traditionelle Definition verlangt, daß wir Smith im obigen Beispiel Wissen zuschreiben. Die neue hält diese Zuschreibung zurück. Ähnlich:
Meinong/Chisholm: Bsp halluzinierender Gärtner: hat kein Wissen,
III 145
da sie auch Basis für falsche Propositionen sein kann, wenn es zu dem Zeitpunkt ruhig ist. Russell/Chisholm: Bsp stehende Uhr: kann auch Basis für falsche propositionen sein.
Bsp Ein Schaf auf der Wiese: eine falsche proposition wäre: "Was ich für ein Schaf halte, ist ein Schaf".

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
proposition Wissen Castaneda Vs Tradition Frank I 342
Proposition/Tradition/Castaneda: ihre Stärke: dass all diese Einheiten, die die Theorie miteinander gleichsetzt, irgendwie konvergieren müssen. Wenn Sprache ein effizientes Mittel des Denkens sein soll, dann müssen Bedeutung und Gedankeninhalt zusammenfallen.
I 343
Glauben/Intention/Tradition: ihre Inhalte sollen zusammenfallen. Frege: das, was geglaubt werden kann, kann auch verlangt, befohlen, gefordert, erfragt usw. werden.
CastanedaVs: das scheint synchronisch erfolgreich zu sein, aber es fehlt ihr an Dynamik.
Die Diskrepanzen zwischen den verschiedenen an der proposition beteiligten Einheiten ((i) . (vii) treten zutage, wenn man den diachronischen Fluß betrachtet, in dem man sich wechselhaften Erfahrungen über eine sich beständig verändernde Welt unterzieht.
Insbesondere müssen wir direkten Kontakt mit der Welt haben, um uns selbst in ihr zu lokalisieren.
Genau das ist die Rolle der indexikalischen Referenz.
propositionen/CastanedaVsTradition: die klassische propositionalitätstheorie versagt bei indexikalischer Referenz, wenn sie also auf Erfahrungen mit "hier", "jetzt", "ich", "er" usw. stößt.
I 345
Denken/Sprache/Proposition/CastanedaVsTradition: wir scheinen angenommen zu haben, dass denken verkörpert wird durch symbolische Aktivität. Wenn man denkt, dass produziert man irgendwie ein darstellendes Token, da das sowohl beim lauten wie beim leisen Denken geschieht, muss es irgend ein Gehirnmuster sein.
I 346
Die Unterscheidung zwischen Episoden der Produktion von Sätzen und Episoden des Denkens, wird schon in der Theorie selbst vorgenommen: deshalb postuliert sie die Konvergenz von Satzbedetung und Denkgehalt. Die propositionalitätstheorie muss eine Denkepisode, dass p, nicht mit einem Ereignis im Gehirn oder im ganzen Körper identifizieren. Es geht hier nicht um das Leib Seele Problem.
Vs: die erforderliche Anwendung dieser Unterscheidung zerbricht das elegante Arrangement der zusammenfallenden Einheiten:
die Unterscheidung zwischen einem Symbolischen System und seiner Anwendung! Das ist Saussures Unterscheidung von langue/parole. Das trägt der Dynamik der Sprache Rechnung und ist selbst noch nicht gefährlich für die propositionalitätstheorie.
Aber: Problem: die Unterscheidung zwischen dem Kennen der Bedeutung und der richtigen Verwendung besteht! Das ist in den meisten Fällen unproblematisch, Aber:
I 347
Bsp "Ich habe 30 Gramm Stickstoffverbindungen in meiner Leber": wir verstehen den Satz vielleicht, aber wir wissen nicht, ob jemand damit eine Wahrheit oder eine Falschheit äußert.

Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986

Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
proposition Wissen Millikan Vs Tradition I 13
klassischer Realismus: für ihn ist Denken und Wissen getrennt und Intentionalität ist transparent. Intentionalität/über/aboutness/MillikanVsTradition: Intentionalität ist nicht transparent: viele Vorgänge, die „über“ etwas sind, sind für ihre Benutzer nicht bewusst.
Bsp von Frisch wußte worüber ein Bienentanz ist, die Bienen Wissen es nicht. Bienen reagieren bloß angemessen auf Bienentänze.
Gedanke: erfordert, dass der Referent identifiziert ist.
Inferenz: involviert Akte der Identifikation dessen, worüber die Gedanken sind. Deswegen sind sie Repräsentationen.
Ontologie/Millikan: uns interessiert, welche allgemeine Struktur die Welt haben muss, damit Subjekt-Prädikat-Sätze, Negation usw. auf die abgebildet werden können.
Realismus/Millikan: richtig verstanden verlangt der Realismus nicht, dass die Welt dafür „richtig aufgeteilt“ sein muss.

I 17
Eigenfunktion/Millikan: Bsp ein Herz hat sicher damit zu tun, dass es Blut pumpt. Aber welche Art von Verbindung zum Blutpumpen muss gegeben sein? Einige Herzen sind mißgebildet und können nicht pumpen, andere, Bsp Wasserpumpen könnte perfekt Blut pumpen, aber sie sind keine Herzen.
Bsp Kunstherzen: gehören nicht zur biologischen Kategorie. Also ist es nicht die aktuale Konstitution, aktuale Kräfte, Dispositionen usw. die etwas zu einem Element einer biologischen Kategorie machen.
Eigenfunktion/Millikan: führt dazu, etwas in eine biologische Kategorie einzuordnen. Sie hat nicht mit Kräften und Dispositionen zu tun, sondern mit Geschichte.
Eine Eigenfunktion zu haben heißt, “für etwas vorgesehen“ zu sein, etwas „zu sollen“ („supposed to“, designed to“).
Das müssen wir nun in einer naturalistischen, nichtnormativen Weise untersuchen.
Sprache/propositionale Einstellung/Millikan: wir müssen also fragen, „wozu sie gut sind“.
Satz/Millikan: so wie ein Herz manchmal missgebildet sein kann, so kann auch ein Satz nichtwohlgeformt sein. Andere Sätze sind einfach falsch.
Tradition/Falschheit/Millikan: die Tradition war verpflichtet anzunehmen, dass falsche Überzeugungen auch Überzeugungen sind. Dann müssen wie auch die Kräfte haben, unsere Dispositionen zu beeinflussen.
MillikanVsTradition: aber eine kaputte Niere hat nicht die Kräfte, ihre Funktion zu erfüllen.
I 18
Und falsche und verwirrte Gedanken haben solche Kräfte ebenfalls nicht. Tradition: hat hier mehr mit Input-Output-Relationen zu tun.
Millikan: These: wir dagegen beschäftigen uns mit den biologischen Funktionen, den Funktionen, „für die etwas gedacht“ ist.
Millikan: These: durch die Konzentration auf die Eigenfunktion (biologische Funktion) sind wir frei, die definierenden Merkmale zu finden, zwischen wahren Überzeugungen und der Welt draußen.
Eigenfunktion/EF/Millikan: 1. direkte Eigenfunktion: der erste Teil der Theorie bezieht sich nur auf die Funktionen von Dingen, die Elemente von Familien sind, sie einander ähnlich sind Bsp Herzen, oder einem Urbild ähnlich sind, Bsp Sätze, Wörter, Bsp Händeschütteln.
2. abgeleitete Eigenfunktion: hier müssen wir zeigen, dass auch neue Dinge Eigenfunktion haben können: Bsp neues Verhalten, neue Bienentänze, neue Überzeugungen.

I 133
Intension/Tradition/Millikan: hat immer mit Anwendungskriterien zu tun. 1. Menge von Eigenschaften oder Charakteren, die im Geist assoziiert sind.
2. Dieses Kriterium legt fest, worauf der Term angewendet wird – die Extension!
Extension/Intension/Tradition: die beiden sind im Geist verbunden.
Intension/MillikanVsTradition/Millikan: statt dessen ist es die Evolution, die die Verbindung zwischen Intention und Extension festlegt.
Sinn/Millikan: ergibt sich durch die Verbindung von Term und Referent: wie der Term „abbilden soll“. Dabei brauchen wir noch den Begriff des Tests.

I 157
Rationalismus/rationalistisch/Tradition/Millikan: (ähnliches Argument): was ein Term in einem Idiolekt bedeutet, muss für den Sprecher dieses Idiolekts a priori bekannt sein. Aber alles was man a priori wissen kann, ist ob zwei Ausdrücke in dem Idiolekt dieselbe Intension haben. Wenn nun aber ein Term mehr als eine Intension hat, kann man nicht a priori wissen, ob die Intensionen in der Anwendung konvergieren werden. Daher muss jeder eindeutige Term nur eine Intension haben. Bedeutung/Sinn/MillikanVsTradition: Bedeutung ist Fregescher Sinn, nicht Intension. Dann ist Leerheit die primäre Art von Bedeutungslosigkeit und weder Mehrdeutigkeit noch Synonymie werden durch rein a priori Überlegung festgelegt.
Intension/Millikan: ist nur die sekundäre Bedeutung.
I 158
Sie können nur Bedeutung sein, insofern diese Intensionen explizit sind und selber einen Sinn haben.
I 171
Irrtum/Täuschung/Zeigen/Indexwort/Millikan: Bsp es gibt zwei Gegenstände auf dem Tisch, einen Aschenbecher, den ich nicht für einen Aschenbecher halte und ein Ding, das kein Aschenbecher ist, das ich aber dafür halte und sage „Das ist ein schöner Aschenbecher“. Frage: habe ich damit gesagt, dass der Aschenbecher schön ist, obwohl ich den anderen Gegenstand gemeint habe?
Bsp ich halte ein Buch hoch und sage „Dies gehörte meinem Großvater“. Dabei täusche ich mich allerdings und halte das falsche buch hoch.
I 172
Was ich gesagt habe, ist natürlich falsch. Nicht so klar ist, ob ich das, was ich gemeint habe etwas anderes ist als das, was ich gesagt habe. Millikan: These: hier ist es nicht der Fall, dass Ich und mein Token von „dies“ verschiedene Dinge gemeint haben.
Lösung: „dies“ ist mehrdeutig in bezug auf Fregeschen Sinn.
MillikanVsTradition: Philosophen haben dies oft außer Acht gelassen.
Lösung/Millikan: Wahrnehmung kann bei uns zu vorübergehenden Begriffen führen.
vorübergehende Begriffe/Intensionen/Millikan: Intensionen sind dann an unsere Fähigkeiten geknüpft, Dinge zu verfolgen und zu reidentifizieren.
vorläufiger Begriff: Bsp diese Kaffeetasse ist für mich vollkommen ununterscheidbar von einem Dutzend anderen, aber im Moment ist es meine Tasse.
I 173
Frage: ob das überhaupt als Begriff zählt. Fähigkeit den Gegenstand zu verfolgen führt zu einem inneren Begriff. Das führt zur Unterscheidung von Wahrnehmung und Gedanken. Denken/Millikan: wenn Denken nicht durch Wahrnehmung vermittelt wird, sind die Gegenstände, an die man denkt, nicht mit einem Index versehen.
Wahrnehmung: hier sind die Gegenstände mit einem Index versehen.
I 174
Irrtum/Täuschung/Indexwort/Wahrnehmung/Fehlidentifikation/Millikan: Bsp Angenommen, ich irre mich, als ich einen wiederkehrenden Gegenstand identifiziere. Dann hat mein innerer Begriff zwei Sinne, er hat einen mehrdeutigen Fregeschen Sinn. 1. abgeleiteter Sinn aus der Fähigkeit, den Gegenstand zu verfolgen
2. innerer Begriff, den ich schon vorher hatte.
„dies“: ist also mehrdeutig.

I 270
Standardbedingungen/Inhalt/Millikan: 1. um ihnen einen Inhalt zu geben, muss „Standard-Beobachter“ mehr bedeuten als „Beobachter, für den rote Dinge rot aussehen, unter Standard-Bedingungen“. Und entsprechend für „Standard-Bedingungen“.
Lösung: Standard-Bedingungen für rot“ müssen ausbuchstabiert werden.
Problem: kein Mensch hat eine Ahnung, wie das gehen sollte.
Problem: wenn man allen Grund hätte zur Annahme, man sei ein Standard-Beobachter gibt es Umstände, in denen ein Gegenstand eine andere Farbe zu haben scheint, als er hat. Aber man würde dann nicht schließen, dass das Ding nicht rot wäre.
Problem: wenn Selbigkeit eines Dings durch seine gegenteiligen Eigenschaften definiert wird, muss ein Beobachter diese gegenteiligen Eigenschaften auch identifizieren können. Und es kann sein, dass diese niemals zutage treten!
Problem: wie kann meine Erfahrung die Gegenteiligkeit von rot und grün bezeugen?
Viele Autoren: denken, dass man niemals überhaupt behaupten könne, dass rot und grün zur selben Zeit am selben Ort sein könnten.
I 271
MillikanVsTradition: das stimmt aber nicht, in Wirklichkeit gibt es viele Möglichkeiten, Bsp Schielen. Komplementärfarben/Wahrnehmung/Sehen/Gewissheit/Millikan: unser Vertrauen darin, dass rot und grün Gegensätze sind, (vielleicht in die Natur eingebaut) ist eine empirische Gewissheit. Und dies ist Gewissheit für die objektive Gültigkeit dieser Begriffe, für die Tatsache, dass rot und grün Eigenschaften sind – und nicht nur Halluzinationen.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
proposition Wissen Peacocke Vs Verschiedene I 59
repräsentationaler Inhalt/Peacocke: die akustische Erfahrung selbst könnte einen repräsentationalen Inhalt haben, ((s) nämlich den dass Satz, dass ein Klang von links kommt.) schwächer: in Zusammenhang mit den anderen Einstellungen des Subjekts.
Aber dafür braucht das Subjekt räumliche Begriffe.
Bower: sein Problem ist, was es heißt, räumliche Begriffe zu besitzen.
Reiz Reaktions Schema/R R System/RR Psychologie/Peacocke: man unterscheidet zwischen psychologischen Zuständen mit Inhalt und solchen, die nur nach RR Schema erklärt werden können.
Aber RR Systeme haben komplexe interne Informationsverarbeitung.
Es geht auch nicht um die Unterscheidung bewusst/unbewusst.
Eine RR Psychologie kann Reaktionen nicht nur auf physikalische Stimuli zurückführen, sondern auch auf Empfindungen! Und diese können auch eine primitive Form von Bewusstsein besitzen.
Hier geht es um das Problem der Zuschreibung von propositionalem Inhalt. Nicht alle Empfindungen haben eben repräsentationalen Inhalt.
Bower: angemessene räumliche Reaktion bestätigt die Zuschreibung von räumlichem Inhalt.
Peacocke: ist das korrekt?
Kausalität/Psychologie: Problem: es gibt mehrere Ebenen eingehender Kausalketten und auch mehrere Ebenen ausgehender Kausalketten (Input/Output).
I 60
Einige dieser Ebenen haben, abgesehen von den externen Objekten die Eigenschaft, Objekte zu involvieren, die eine Rolle sowohl in eingehenden als auch in ausgehenden Kausalketten spielen können. Bsp die Netzhaut. proposition/propositionaler Inhalt/RR System/Peacocke: wir müssen zunächst propositionale Einstellungen annehmen über Objekte und Stellen in der Umgebung des Subjekts, die noch kein RR Schema konstituieren, und motorische Instruktionen, die tatsächlich in räumlichen, über eine Entfernung wirkenden Reaktionen bestehen, um räumliche Begriffe zuschreiben zu können.
PeacockeVsBower: natürlich ist es selbstverständlich, dass, wenn das Kind intentional die hand ausstreckt, dass es dann dort das Objekt sieht.
Das Problem ist, was konstituiert die Intention mit dem Inhalt: "die Hand nach dem Objekt ausstrecken"?.
Eine räumliche Reaktion, die durch die räumlichen Eigenschaften des Objekts verursacht sein soll, ist keine Erklärung für eine Intention.
Es ist auch keine Erklärung für die Intention, dass das Subjekt enttäuscht ist, wenn das Objekt sich nicht dort befindet. (!)
Ob es angeborene fest verdrahtete oder erworbene Verbindungen gibt man braucht einfach keine räumlichen Begriffe anzunehmen, um die Enttäuschung zu erklären.
I 61
Inhalt/Zuschreibung/PeacockeVsBower: wenn man Inhalt zuschreiben möchte, sollte man immer fragen: könnte ein RR System das auch? Wenn ja, brauchen wir keinen Inhalt. Bzw. die Bedingungen sind nicht hinreichend, um Inhalt zuzuschreiben. Def registrieren/Bennett/Peacocke: ("Linguistic Behavior", Cambridge, 1976):
Def "a registriert dass p": wenn a in einer Umgebung, die in relevanter Hinsicht ähnlich ist mit einer Umgebung, wo p deutlich sichtbar der Fall ist, dann registriert a, dass p.
Def relevant ähnlich: eine Umgebung, die nicht in irgendeiner Hinsicht differiert, in Bezug auf die a sensitiv ist (von einer Umgebung, in der p besteht).
Dabei gibt es auch Raum für Lernfähigkeit und Neugier:
lernfähig: ein solcher Organismus wird schnell reagieren.
neugierig: ein solcher Organismus wird viele verschiedene Reaktionen ausprobieren.
Perspektive/Peacocke: es gibt noch komplementäre Eigenschaften in der perspektivischen Sensitivität zu untersuchen:
Bsp wenn das Subjekt z.B. vertraut ist mit den Typen von Gegenständen in seiner Umgebung, braucht es weniger efferente Information.
Def efferent: von innen heraus, aus dem zentralen Nervensystem.
In unserem übervereinfachten Modell nehmen wir hier Subjekte mit perfekter Erinnerung und nur einem einzigen Ziel an.

I 70
Aber für Gedächtnisfehler und angenommene Hindernisse oder multiple Ziele gibt es unabhängige Evidenz.. Durch solche Annahmen wird die These der perspektivischen Sensitivität nicht leer.
perspektivische Sensitivität ist notwendig, um im grundlegenden Fall Einstellungen zuzuschreiben.
Aber das ist eine schwächere Notwendigkeit, als wir sie brauchen.
Bsp (s.o.) das Tier, das Früchte ißt: die Nahrung könnte abgedeckt sein und nach einer Zeit des Trainings schafft es das Tier, dieses Problem zu lösen. Und zwar auf dem kürzesten Weg, ohne Rücksicht auf den Winkel, indem es die Nahrung ursprünglich wahrgenommen hatte. Das wäre ein Fall von perspektivischer Sensitivität.
Dennoch ist es möglich, dass hier nur ein RR System vorliegt! Daher Wissen wir noch nicht vollständig, was das Erfordernis der perspektivischen Sensitivität ist.
Man kann diese Möglichkeit nicht damit ausschließen, dass man sich auf vergangene Erfahrungen oder auf Glauben des Subjekts beruft.
Vorschlag: dass das Verhalten des Tiers nicht kausal empfindlich ist gegenüber vergangenen räumlichen Erfahrungen, die momentan nicht wahrgenommen werden,
Vs: aber diese Bedingung würde auch erfüllt, wenn das Tier auf seinem Weg zur Nahrung seinen Kopf wendet, ohne seinen Weg zu unterbrechen.
Das kann also nicht die entscheidende Differenz für die Zuschreibung räumlicher Begriffe sein.
I 71
Wir würden gerne sagen, dass das Verhalten einer Person mit Einstellungen über Gegenstände davon abhängen, wie diese Gegenstände um ihn herum verteilt sind. PeacockeVsBower: aber wir haben oben schon gesehen, dass das zu nichts führt.

I 76
mentale Landkarte/Perspektive/Peacocke: zunächst ist es harmlos, räumliches Verhalten dem Vorliegen einer "inneren Landkarte" zuzuschreiben. Daraus folgen aber nicht zwei stärkere Annahmen, die daraus perspektivische Sensitivität ableiten wollen:
1. Ulrich Neisser: jedes Lebewesen, das eine Umgebung antizipieren kann, hat kognitive Landkarten.
PeacockeVsNeisser: es ist nicht plausibel, dass "kognitive Landkarten" eine besondere Art Bild sein sollten.
2. auch wenn jemand eine wirkliche, physikalische, externe Landkarte hat, kann das keine allgemeine Erklärung der perspektivischen Sensitivität seines Verhalten sein.
Um die Karte zu benutzen, muss man fähig sein, die Spur seiner eigenen Bewegungen zurückzuverfolgen. Aber dann hat man schon die perspektivische Sensitivität, die erst erklärt werden sollte. (zirkulär).

Peacocke I
Chr. R. Peacocke
Sense and Content Oxford 1983

Peacocke II
Christopher Peacocke
"Truth Definitions and Actual Languges"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976
proposition Wissen Lycan Vs Verschiedene Cresswell I 104
Def Inskriptionalismus/Terminologie/Cresswell: These: dass Sätze über propositionale Einstellungen analysiert werden können als Relation zwischen Personen und sprachlichen Einheiten ((s) Sätze oder Propositionen, > „Relationstheorie"/SchifferVs)). 1. BoerVsInskriptionalismus/LycanVsInskriptionalismus: (Boer und Lycan, 1986, Lycan 1986, Anhang):
indirekte Rede/Cresswell: die Theorie, die ich besprechen möchte, geht so: „sagen“ bezeichnet eine Relation zwischen einer Person und einer Klasse von Sätzen. Diese müssen nicht zu ein und derselben Sprache gehören.
I 113
Relationstheorie/Glauben/Cresswell: wenn das so ist, findet mein Argument natürlich keine Anwendung, denn ich habe nichts gegen die These, dass die Bedeutung von „glaubt“ eine Person mit einer Bedeutung in Beziehung setzt. CresswellVsInskriptionalismus: nur Vs propositionale Einstellungen als Relation zu sprachlichen Dingen, also Dinge, die Bedeutung haben. (> CresswellVsRelationstheorie).

Lyc I
W. G. Lycan
Modality and Meaning

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
proposition Wissen Sellars Vs Wittgenstein II 318
Abbildung/Abbild/Welt/Denken/Sprache/Sellars: Frage: gibt es keine Abbildungsbeziehung zwischen Sprache und Welt, die für Bedeutung und Wahrheit wesentlich ist? Def Abbildung/Tractatus: Relation zwischen Tatsachen über sprachliche Ausdrücke einerseits und Tatsachen über nicht sprachliche Gegenstände andererseits.
II 319
Sprache/Welt/Sellars: Vs Versuchung, uns Tatsachen über nicht sprachliche Gegenstände, als nicht-sprachliche Entitäten einer besonderen Art vorzustellen: nicht sprachliche Pseudoentitäten. Wir haben jedoch gesehen, dass "nichtsprachliche Tatsachen" in einem anderen Sinn selbst sprachliche Entitäten sind.
Ihre Verbindung mit der nichtsprachlichen Ordnung ist eher etwas, was man hergestellt hat, oder herstellen muss, als eine Relation. (aber nicht Redundanz).
Tatsache/Aussage/Sellars: man kann auf zwei verschiedene Weisen etwas "über eine Tatsache" aussagen:
a) Die Aussage enthält eine Aussage, die eine wahre proposition ausdrückt. In diesem Sinn ist jede Wahrheitsfunktion einer wahren Aussage eine Aussage "über eine Tatsache".
b) sie enthält einen Tatsachenausdruck, d.h. den Namen einer Tatsache, statt einer Aussage.
K bildet y ab.
Hier ist K ein komplexer natürlich sprachlicher Gegenstand. Das setzt den metasprachlichen Status von Tatsachen voraus. Hingegen die Form:
dass p bildet y ab:
II 321
Tatsache/Gegenstand/Aussage/Sellars: hier wären Aussagen über komplexe Gegenstände in dem Sinn Aussagen "über Tatsachen", dass sie Tatsachenausdrücke enthielten. "K" würde sich also dem Anschein nach auf einen komplexen natürlich sprachlichen Gegenstand beziehen, in Wirklichkeit jedoch auf die Aussage, die dessen Komplexität beschreibt! Aussage/Welt/SellarsVsWittgenstein: Aussagen, nach denen natürlich sprachliche Gegenstände Bilder anderer natürlicher Gegenstände seien, bezögen sich nur scheinbar auf natürlich sprachliche Gegenstände, in Wirklichkeit aber auf Aussagen, einschließlich der im Begriff der Aussage vorausgesetzten Konzeption von Normen und Standards.
Eine weitere Konsequenz wäre, dass nur einfache nichtsprachliche Gegenstände abgebildet werden könnten, wenn komplexe Gegenstände Tatsachen wären, was zu der bekannten Antinomie führen würde, dass es atomare Tatsachen geben müsste, die Voraussetzung dafür wären, dass Sprache die Welt abbilden kann, für die sich aber kein Beispiel angeben lässt, wenn man einen Sprecher dazu auffordert.
Lösung/Sellars: beide Schwierigkeiten vermeidet man durch die Erkenntnis, dass komplexe Gegenstände keine Tatsachen sind (VsTractatus).
SellarsVsWittgenstein: schwächte die Stosskraft der Idee, dass uns die Sprache zu einer Abbildung der Welt befähigt ab, indem er sie zu eng an das Modell
Tatsache bildet Tatsache ab
knüpfte. Es gibt jedenfalls n-stellige Konfigurationen von Referenzausdrücken..
Frage: was an ihnen führt dazu, dass sie von besonderen Bezugsgegenständen aussagen, dass sie in dieser besonderen n-stelligen Relation zueinander stehen? Man ist versucht zu sagen: Konvention.
II 322
Landkarte/Wittgenstein: Konfigurationen sind in der Landkarte aufzufinden, aber es ist nicht notwendig, dass z.B. räumliche Strukturen durch räumliche Konfigurationen widergegeben werden. ((s) Bsp Höhenlinien) Einziges wesentliches Merkmal: dass n-stellige atomare Tatsachen durch n-stellige Konfigurationen von Eigennamen gebildet werden.
SellarsVsWittgenstein : die Analogie kann sogar ausgedehnt werden. Landkarten sind nur in einem parasitären Sinn ein logisches Bild. Wittgenstein selbst betont, dass ein logisches Bild als solches nur im Bereich von Wahrheitsoperationen existieren kann.
Bsp Landkarte: die Tatsache, dass ein bestimmter Punkt dort liegt, ist an die Aussage, z.B. dass Chicago zwischen Los Angeles und New York liegt, gebunden.
Außerdem, selbst wenn wir eine Landkartensprache der räumlichen Beziehungen hätten, und Wahrheitsfunktionen direkt auf sie anwenden könnten, nur als kleiner Teil eines umfassenden Universe of discourse existieren.
Problem: hat die Funktion elementarer Aussagen im allgemeinen mit derjenigen kartographischen Konfigurationen etwas gemein, was in dem Slogan, dass n-stellige Konfigurationen von Eigennamen n-stellige Konfigurationen von Gegenständen abbilden, nicht ausgedrückt ist?

II 323
Natürlich sprachliche Gegenstände: (> Searles Hintergrund): Lösung: natürlich sprachliche Gegenstände sind als sprachliche Gegenstücke nichtsprachlicher Gegenstände (nicht Tatsachen!) anzusehen.
II 324
Man kann von ihnen als "Eigennamen" sprechen. Das nimmt Wittgensteins Einsicht auf, dass elementare Aussagen als in bestimmter Weise auftretende Eigennamen konstruiert werden müssen. SellarsVsWittgenstein: bei meiner Auffassung ist jedoch die Weise, wie die "Eigennamen" im "Bild" auftreten, kein konventionelles Symbol für die Weise, wie Gegenstände in der Welt vorkommen! Ich glaube statt dessen, dass die Stellung von Eigennamen in einem Bild eine Projektion der Stellung von Gegenständen in der Welt ist.

Sellars I
Wilfrid Sellars
Der Empirismus und die Philosophie des Geistes Paderborn 1999

Sellars II
Wilfred Sellars
Science, Perception, and Reality, London 1963
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977
proposition Wissen Millikan Vs Wittgenstein I 221
nicht/“nicht“/Tractatus/Wittgenstein/Millikan: These: „nicht“ ist ein Operator, der auf dem Rest des Satzes operiert, indem er den Sinn des gesamten Satzes ändert. (s)VsWittgenstein/(s)VsMIllikan: Problem: a) „nicht“ gehört nicht zum Satz, dann kann es auf den ganzen Satz „Die Sonne scheint“ angewendet werden“
Wittgenstein: „nicht“ ändert den Sinn des Satzes, zu dem es gehört.
b) es gehört zum Satz, dann müsste es zweimal angewendet werden, das zweite Mal auf sich selbst. Es ändert nur den Sinn, wenn es nicht zum Satz gehört.
Abbildtheorie/Bildtheorie/Tractatus/Wittgenstein/Millikan: dann steht der Satz für etwas, das nicht existiert.
Problem/Millikan: das führt zu einer Reifikation von Möglichkeiten.
negativer Satz/Verneinung/Negation/Existenz/Millikan: negative Sätze können nicht nicht-existente Tatsachen als real value haben.
Begründung: negative Tatsachen haben keine Kausalkräfte, die in einer Normalen Erklärung eine Rolle spielen könnten.
negativer Satz/Millikan: wir könnten annehmen, dass negative Sätze keine Repräsentationen sind. Bsp „nicht-p“ soll heißen „die Tatsache dass-p existiert nicht“ So hat Wittgenstein es auch
ungefähr aufgefasst.
Pointe: wir hatten oben gesagt, dass Existenzsätze keine Repräsentationen sind.
Abbildtheorie/Bildtheorie/Tractatus/Wittgenstein/Millikan: aber erfasste Sätze der Form „x
existiert nicht“ so auf, dass sie eine nichtexistente Tatsache abbilden. Dann geht die Variable
„x“ in „x existiert nicht“ nicht über Namen von Einzeldingen (Gegenständen, elementaren Objekten) sondern über Repräsentationen möglicher Zustände (möglicher Tatsachen).
Sinn/Nichtexistenz/Negation/Wittgenstein/Millikan: so war es ihm möglich aufrechtzuerhalten, dass Sätze der Form „x existiert nicht“ einen Sinn haben ((s) >Meinong).
Millikan: in unserer Terminologie heißt dass, dass sie Repräsentationen sind (MillikanVs).
I 222
Und gleichzeitig konnte er behaupten, dass die grundlegendsten Elemente aller Propositionen realen Gegenständen entsprechen. Pointe: das machte es möglich, dass er sagen konnte „x existiert nicht“ immer äquivalent ist zu einem Satz der Form „nicht-p“.
Millikan: könnten wir nicht wenigstens eine Hälfte dieser Äquivalenz aufrechterhalten? Die von „nicht-p“ nach „dass-p existiert nicht“?
MillikanVsWittgenstein:; nein, noch nicht einmal dies können wir.
Wenn Wittgenstein recht hätte und „nicht-p“ sagt „dass-p existiert nicht“, dann hieße das für meine Position, dass negative Sätze keine Weltzustände abbilden und keine Repräsentationen sind.
Millikan: statt dessen würden sie sprachliche Tatsachen abbilden, „nicht-p“ wäre dann ein Icon, aber es repräsentiert nicht, wobei ein Weltzustand den Satztyp „p“ als Variante hätte.
Protoreferent/Millikan. „p“ wäre nicht ein repräsentierter Referent von „nicht-p“ sondern ein Protoreferent.
Frage: wäre „nicht-p“ ein Icon von dem das „p ist falsch“?
Vs: dann wäre „nicht“ kein Operator mehr!
Nicht/Negation/Operator/Wittgenstein/Millikan: d.h. die Abbildungsregel für „nicht-p“ ist eine Funktion der Abbildungsregel für „p“.
1. Wenn „nicht“ kein Operator wäre, könnte es vorkommen, dass jemand nicht den Sinn von „p“ versteht, aber dennoch den Sinn von „nicht-p“. Absurd.
2. wenn „nicht-p“ sagt,“ dass-p existiert nicht“ müsste „nicht-p“ auch wahr sein müssen, wenn irgendeine Variante in „p“ nicht völlig bestimmt ist, also keinen angepassten Sinn hat. Bsp „Pegasus war kein geflügeltes Pferd“ Bsp „Der gegenwärtige König von Frankreich ist nicht kahl“ wären wahre Sätze!
3. sicher ist es so, dass „“p“ ist falsch“ wenigstens abbildet (icons) dass „p“ keinen real value hat. Entsprechend: „x existiert nicht“ bildet dann die Tatsache ab, dass „x“ keine Referenten hat.
Pointe. wenn nun „nicht-p“ sagt, „dass-p“ existiert nicht“ bildet es immer noch eine negative Tatsache ab.
negative Tatsache/Millikan: wir müssten zeigen können, dass eine negative Tatsche immer noch etwas anderes ist, als die Nichtexistenz einer positiven Tatsache. Und das können wir nicht. Wir haben uns bloß im Kreis bewegt.
nicht-existente Tatsache/Millikan: kann kein Gegenstand eines Icons sein und kein Gegenstand einer Repräsentation.
negative Tatsache/Millikan: müsste also etwas anderes sein als eine nicht-existente Tatsache.
Pointe: aber wenn wir das zeigen können, brauchen wir gar nicht mehr anzunehmen, dass „nicht-p“ sagt “dass-p existiert nicht“.
negativer Satz/Abbildung/Tatsache/Negation/Millikan: was ich dann behaupten muss ist, dass negative Sätze reale bzw. existierende Weltzustände (Tatsachen) abbilden.
Es ist wohlbekannt, wie man so etwas anstellt:
Negation/Verneinung/Lösung: man sagt einfach, dass die Negation nur auf das logische Prädikat des Satzes angewendet wird ((s) innere Negation). Dabei wird der Sinn des Prädikats geändert, so dass das Prädikat auf das Gegenteil zutrifft (abbildet) als es normalerweise tut.
I 223
Das kann dann auch auf komplexere Sätze mit externer Negation ausgedehnt werden: Bsp „Kein A ist “ wird zu „Jedes A ist nicht-“.
MilllikanVs: die Schwierigkeiten mit diesem Ansatz sind ebenfalls wohlbekannt:
1. Problem: wie soll man die Funktion von „nicht“ interpretieren in ganz einfachen Sätzen der Form „x ist nicht“ Bsp „Pegasus ist nicht (Pause)“ Hier kann „nicht“ als über Prädikate operierend interpretiert werden! Sätze der Form „x ist nicht“ sind natürlich äquivalent zu Sätzen der Form „x existiert nicht.“.
Problem: wir haben aber gesagt, dass „existiert“ keine Repräsentation ist. Also kann „nicht“ nicht interpretiert werden als immer auf einem Prädikat eines repräsentierenden Satzes operierend.
Bsp „Cicero ist nicht Brutus“ kann nicht auf einem logischen Prädikat des Satzes operieren, denn einfache Identitätssätze haben kein logisches Prädikat. Also muss „nicht“ noch andere Funktionen haben.
Problem: in welchen Relationen stehen dann diese verschiedenen Funktionen zueinander? Denn wir sollten davon ausgehen, dass „nicht“ nicht verschiedene Bedeutungen in verschiedenen Kontexten hat.
sinnlos/sinnlose Sätze/Negation/Abbildung/Millikan: hier gibt es dasselbe Problem:
Bsp „Gold ist nicht quadratisch“. Der Satz ist nicht deshalb wahr, weil Gold eine andere Form hätte als quadratisch zu sein.
Problem: die korrespondierenden affirmativen Sätze haben auch keinen Sinn!
Dennoch scheint Bsp „Gold ist nicht quadratisch“ irgendetwas wahres zu sagen.
Problem: wiederum: wenn „nicht“ eine andere Funktion hat als in repräsentierenden Sätzen, müssen wir diese Funktion immer noch erklären.
2. Problem: (wichtiger): die Abbildungsregeln zwischen einfachen Sätzen der Form „x ist nicht “ und seinem real value.
real value/Negation/Millikan: ist der real value eines negativen Satzes der Weltzustand? Bsp Die Tatsache von Johns nicht-groß-sein? Oder eine präzise Tatsache wie Johns genau-180-groß-sein?
I 224
Millikan: das letztere ist korrekt. Repräsentation/Negation/Millikan: These: negative Repräsentationen haben unbestimmten Sinn. ((s) Aber Millikan gibt zu, dass Negationen Repräsentationen sind, anders als Identitätssätze und Existenzsätze).
Millikan: wie bei unbestimmten Kennzeichnungen sind die real values bestimmt, wenn sie in wahren Sätzen vorkommen, aber sie müssen nicht vom Hörer identifiziert werden können, um ihre Eigenfunktion zu erfüllen.
Gegenteil/negativer Satz/Repräsentation/Millikan: These: negative Sätze, deren Gegenteile normale repräsentierende Sätze sind, müssen selbst positive Tatsachen abbilden.
I 229
“nicht“/Negation/negativer Satz/Repräsentation/SaD/Millikan: These: der Satz vom ausgeschlossenen dritten trifft auf einfache repräsentierende negative Sätze nicht zu. Bsp neben der Möglichkeit, dass ein Prädikat und der, dass sein Gegenteil zutrifft, gibt es die Möglichkeit, dass das Subjekt des Satzes nicht existiert. Und das ist gerade die Möglichkeit, dass der Satz keinen bestimmten Fregeschen Sinn hat. „p oder nicht-p“: hat nur Sinn, wenn „p“ Sinn hat.
Negation: ihre Funktion ist niemals (im Kontext repräsentationaler Sätze) zu sagen, dass der Satz keinen Sinn hätte.
Sinn/Millikan: ob ein Satz Sinn hat, kann man nicht a priori Wissen.
Negation/Repräsentation/Wittgenstein/MillikanVsWittgenstein: sein Irrtum (im Tractatus) war es zu glauben, dass wenn jedermann sieht, dass „x“ in „x existiert nicht“ einen Sinn hat, dass dann der negative Satz eine negative Repräsentation sei.
Rationalismus/Millikan. die rationalistische Überzeugung, dass man den Unterschied von Sinn und Nicht-Sinn a priori Wissen könnte.

I 303
Empfindungssprache/Empfindung/Privatsprache/Wittgenstein/MillikanVsWittgenstein/Millikan: das Problem ist nicht ganz das, was Wittgenstein gemeint hat. Es ist nicht unmöglich, eine Privatsprache zu entwickeln, sondern man kann keine Sprachen entwickeln, die nur von dem sprechen, was nur einmal und von einem einzigen Gesichtspunkt aus gesehen werden kann.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in Auseinandersetzungen folgender wissenschaftlicher Lager:
Begriff/
Autor/Ismus
Pro/Versus
Eintrag
Literatur
propositional. Wissen Versus Frank I 325
Proposition/Lewis/Chisholm: Vspropositionales Wissen: statt dessen: Selbstzuschreibung von (nichtpropositionalen) Eigenschaften - Castaneda: spät: "Guise" Gegenstände sind objektive Gestaltungen (des Ich) - diese auch in propositionaler Form.

Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
propositional. Wissen Versus Frank I 325
Proposition/Lewis/Chisholm: Vspropositionales Wissen: statt dessen: Selbstzuschreibung von (nichtpropositionalen) Eigenschaften.

Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 6 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Verstehen Danto, A. Dum III 64
Bedeutung/Wahrheit/Davidson: These Verstehen der Proposition vor Wissen, daß der Satz wahr ist
Erklärung Fraassen, B. van I 23
Erklärungskraft/Kriterium/Theorie/Fraassen: wie gut ist Erklärungskraft als Kriterium für die Wahl einer Theorie? Auf jeden Fall ist sie eins. Fraassen: These die unbeschränkte Forderung nach Erklärung führt zur unvermeidlichen Forderung nach verborgenen Variablen. (VsReichenbach/VsSmart/VsSalmon/VsSellars).
Wissenschaft/Erklärung/Sellars/Smart/(Salmon/Reichenbach: These sie ist unvollkommen, solange irgendeine Regularität unerklärt bleibt. (FraassenVs).
I 100
These Erklärung ist nicht eine zusätzliche Eigenschaft jenseits von empirischer Adäquatheit.
I 134
Def Erklärung/Fraassen. These eine Erklärung ist nicht dasselbe wie eine Proposition oder Liste von Propositionen, auch kein Argument, sondern eine Antwort auf eine Warum-Frage. Auch wenn Erklärungen natürlich Propositionen sind. Eine Theorie der Erklärung muß also eine Theorie der Warum-Fragen sein.
I 213
Erklärung/Regularität/Fraassen: These es sind nur Regularitäten der beobachtbaren Phänomene, die erklärt werden müssen!
Situations-Sem. Perry, J. Cresswell I 63
Situations-SemantikVsMöWe-Semantik/Semantik mögllicher Welten/Wissen/Bedeutung/Barwise/Perry/BarweiseVsCresswell/ PerryVsCresswell/Cresswell: die MöWe seien zu groß um das zu erklären, was der Sprecher weiß, wenn er einen bedeutungsvollen Satz äußert. MöWe: sind vollständige mögliche Situationen.
Situations-Semantik: wir brauchen eine mehr partielle Art von Entität. ((s) partial, nichts vollständiges).
CresswellVsSituations-Semantik: (Cresswell 1985a, 168 ff, 1985b, Kapitel 7)
Lösung/Cresswell: die Situationen müssen nur in dem Sinn partiell sein, daß sie kleine MöWe sind.
I 64
Einstellungs-Semantik/Cresswell: (Cresswell 1985b) ich verteidige den Zugang zu propositionalen Einstellungen über MöWe-Semantik.
I 73
Barwise/Perry: These: damit Joe sieht, daß Sally raucht oder nicht raucht müßte er entweder sehen wie sie raucht oder sehen, wie sie nicht raucht.

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Proposition Russell, B. Horwich I 45
Proposition/Tatsache/VsRussell: (früh): Gegen die These, dass Wahrheit eine einfache Eigenschaft ist könnte man einwenden: wahre Propositionen drücken Tatsachen aus. ((s) Statt mit ihnen identisch zu sein.) Falsche Propositionen drücken keine Tatsachen aus.
I 46
RussellVsVs: dann wäre - wenn Tatsachen mit wahren Propositionen gleichgesetzt werden - jede bedeutsame Behauptung einfach eine Tautologie. (Meinongs These 75).
Horwich I 62
Proposition/Identität/Äquivalenz/Kennzeichnung/Name/Cartwright: Frage: wenn eine Kennzeichnung für einen Namen eingesetzt wird, sind die zwei Propositionen identisch oder nicht? - Das ist mehrdeutig! - Problem: gegeben ein Objekt x, welches ist die Proposition, dass x größer ist als Smith? - Wenn x Brown ist, dann wahrscheinlich nicht "Smith’ Angestellter..." (obwohl = Brown) - Wenn wir nicht wissen, welche Kennzeichnung die richtige ist, wissen wir auch nicht, welche Proposition. - Principia Mathematica/Russell: (früh) These: Sie Propositionen sind identisch, wenn Green ein Pseudonym für Brown ist.

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
Ausdrucks-Bedeutung Schiffer, St. I XVIII
Ausdrucks-Bedeutung/SchifferVsIBS/intentionsbasierte Semantik: setzt nicht nur Kompositionalität und Relationstheorie voraus, sondern setzt auch voraus, daß Verstehen/IBS: These ist ein inferentieller Prozeß (Schlußfolgerungen)
SchifferVs: das ist dubios. Das braucht wiederum propositionales Wissen, das man klarerweise nicht hat!
NichtWissen Stalnaker, R. Sch I 179
Wissen/Glauben/LewisVsStalnaker/SchwarzVsStalnaker: solche Beispiele sprechen auch gegen Stalnakers These, daß die eigentliche Unkenntnis bei scheinbarer Unkenntnis notwendiger Wahrheiten betreffe stets sprachliche Sachverhalte, entsprechend der metasprachlichen "diagonalen" Proposition einer Meinungszuschreibung. (Stalnaker 1981,1987b).