Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Begriff/
Autor/Ismus
Autor Vs Autor
Eintrag
Literatur
zentrierte Welt Quine Stalnaker Vs Kaplan, David I 206
Def Charakter/character/Kaplan: (= Satzbedeutung): eine Funktion von Kontext auf Inhalt. Kontext/Stalnaker: kann als zentrierte Welt (zentrierte MöWe) repräsentiert werden.
zentrierte Welt/Zentrierte mögliche Welt/ MöWe/Stalnaker: soll hier den Kontext repräsentieren.
I 207
Inhalt: wird hier durch Propositionen repräsentiert Proposition: Funktion von MöWe auf Wahrheitswerte.
Charakter/Kaplan/Stalnaker: ist dann eine zwei-dimensionale Intension. (Kaplan 1989b)
StalnakerVsKaplan: dieses Paradigma beantwortet noch nicht die Fragen der grundlegenden Semantik nach den Tatsachen, die die semantischen Werte festlegen. Es gehört zur deskriptiven Semantik. D.h. es ist keine Theorie über die Interpretation von Gedanken.
Gedanken/Interpretation/Stalnaker: ist eine Frage der grundlegenden Semantik, d.h. nach den Tatsachen.
Charakter/Inhalt/Kaplan/Stalnaker: die ursprüngliche Motivation für die Trennung war, dass Satzbedeutungen nicht die ausgedrückten Gedanken repräsentieren.
Inhalt/Stalnaker: = sekundäre Intension.
Inhalt/Kaplan: das, was gesagt wird. Der Gedanke, die Information, die der Sprecher zu übermitteln intendiert.
I 208
Lösung/StalnakerVsKaplan: Kaplans Ansatz muss um eine Theorie der Gedanken und eine Sprachtheorie erweitert werden. Damit können wir einen größeren Bereich von Ausdrücken als kontext-abhängig behandeln als normalerweise.
II 5
Doppelte Indizierung/double index/Kaplan/Stalnaker: (Kaplan Demonstratives, 1968): These: 1. a) die Bedeutung eines Satzes bestimmt den Inhalt, relativ zum Kontext aber
b) der Inhalt bestimmt einen Wahrheitswert nur relativ zu einer MöWe.
Stalnaker: damit war Kaplans Theorie zweidimensional oder doppelt indiziert.
Kontext/Kaplan/Stalnaker: wurde durch einen Index wie den von Montague repräsentiert und Sätze wurde relativ zu diesem Index interpretiert
Inhalt/Kaplan/Stalnaker: die eigentliche Werte der Interpretationsfunktion waren dann aber die Inhalte und nicht die Wahrheitswerte, wobei
Def Inhalt/Kaplan: eine Funktion von MöWe auf Wahrheitswerte.
2. Kaplan zweie Modifikation:
Index/Kaplan/Stalnaker: wurde beschränkt:
Index/Montague/Stalnaker: nur eine Liste von Zeit, Sprecher, Ort, evtl. MöWe)
Index/Kaplan: nur: auch die Relationen zwischen diesen müssen berücksichtigt werden. D.h. ein Index kann den Inhalt nur repräsentieren, wenn der Agent tatsächlich an dem Ort in der MöWe ist.
II 6
Kontextabhängigkeit/Stalnaker: ist jedoch durchdringend: Adjektive wie Bsp "groß" werden interpretiert relativ zu kontextuell bestimmten Vergleichsklassen. Ebenso Bsp "ich" "hier", "jetzt" (Indexwörter). StalnakerVsKaplan: darüber sagt Kaplan (1968) nichts.

II 10
Charakter/Kaplan/Stalnaker: bei Kaplan ging es um Satztypen. propositionaler Begriff/pB/StalnakerVsKaplan: sind dagegen assoziiert mit bestimmten Äußerungs-Tokens.
Dieser pB ist abhängig von den semantischen Eigenschaften die diese Tokens in den MöWe haben, in denen sie vorkommen.
Das ist kein Widerspruch zwischen Kaplans Theorie und meiner. Es geht einfach um verschiedene Fragestellungen.

II 162
de re/Glauben/Zuschreibung/Kaplan/Stalnaker: ("Quantifying in", 1969) Kaplan hat eine Zwischenposition (zwischen Quine und Stalnaker): Zuschreibung/Kaplan: (wie Quine) es wird keine bestimmte Überzeugung zugeschrieben.
de re/logische Form/Quine/Kaplan: de re-Zuschreibung: Existenzquantifikation.
Wahrheitsbedingungen/WB/de re/KaplanVsQuine/Stalnaker: hier folgt Kaplan dem semantischen Ansatz: Zuschreibungen de re sind nur dann wahr, wenn der Glaubende in einer Relation der Bekanntschaft stehen muss.
Verstärkung: der Name muss das Individuum denotieren. Bsp „a ist ein Spion“: hier muss a nicht nur Ortcutt denotieren, sondern es gibt zusätzliche Bedingungen
1. für den Inhalt
2. für die Kausalrelation zwischen dem Namen, dem Individuum und dem Glaubenden. Pointe/Stalnaker: immer noch ist es möglich, dass alle Bedingungen von zwei verschiedenen Namen erfüllt werden. Damit können die Beispiele beschrieben werden, ohne widersprüchlichen Glauben zuschreiben zu müssen.
KaplanVsQuine/Stalnaker: sein Ansatz deckt auch Fälle ab, wo Quines Analyse zu liberal war.
StalnakerVsKaplan: sein Ansatz ist ein ad hoc-Kompromiss.
Bekanntschaft/Zuschreibung/Stalnaker: in der semantischen Analyse ist Bekanntschaft selbstverständlich, ohne sie kann man nichts glauben. Man kann nicht eine Proposition glauben, ohne dass man die vorkommenden Ausdrücke in den Begriffen erfasst, in denen sie definiert sind.
StalnakerVsKaplan: 1. das Erfordernis der Bekanntschaft verliert aber seine Motivation, wenn es dem Quineschen Ansatz aufgepfropft wird.
2. Kaplan behält die künstliche Annahme, dass de re-Zuschreibungen keinen bestimmten Glauben zuschreiben und er ist an den Sententialismus (Sätze als Glaubensobjekte) gebunden.
II 163
Wenigstens müssen es satz-ähnliche Objekte mit Namen-ähnlichen Konstituenten sein. de re/Zuschreibung/Glauben de re/StalnakerVsQuine/StalnakerVsKaplan/Stalnaker: These: wir nehmen stattdessen Propositionen als Mengen von MöWe an.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
zentrierte Welt Quine Stalnaker Vs Mögliche Welten I 49
Mögliche Welt /MöWe/Wissen/Mathematik/StalnakerVsLewis/Stalnaker: ich bin geneigt zu sagen, dass die MöWe-Theorie Annahmen über die Natur ihrer Objekte macht, die - anders als die entsprechenden Annahmen des mathematischen Platonismus – unverträglich sind mit der Darstellung der Verbindung zwischen den Wissenssubjekten und ihren Objekten im Fall der MöWe. MöWe/MR/Vsmodaler Realismus/Wissen/Verifikationismus/StalnakerVsLewis: der modale Realist kann keine verifikationistischen Prinzipien für das, was er sein Wissen nennt, anführen.
Fazit: Problem: der MR kann nicht auf der einen Seite sagen, dass MöWe Dinge von der selben Art sind wie die aktuale Welt (kontingente physikalische Objekte) und auf der anderen Seite sagen, MöWe seien Dinge, von denen wir auf dieselbe Art wissen, wie von Zahlen, Mengen Funktionen. ((s) Nämlich keine real existierenden Dinge).
I 53
StalnakerVsLewis: er widerspricht sich selbst, weil seine andere These über MöWe über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt (s.o.) widerspricht.
I 58
Widerspruch/Lewis: es gibt keinen Gegenstand, wie phantastisch auch immer, über den man die Wahrheit sagen könnte, indem man sich selbst widerspricht. Fußnote:
Takashi YagisawaVsLewis: warum nicht? Was sollte man denn sonst erwarten? Unmögliche Dinge sind unmöglich.

II 20
Glaubenszuschreibung/Lösung/Stalnaker: ich frage immer, wie die MöWe wäre, entsprechend dem, was der Glaubende glaubt. Bsp Pierre: für ihn gibt es zwei Städte (Londres und London)
Bsp Lingens in der Bibliothek: für ihn gibt es zwei Männer, eine namens „Lingens“, über den der andere etwas liest.
Relationstheorie/RelTh/Stalnaker: das kann man mit der Annahme versöhnen, dass Propositionen die Glaubensobjekte sind. (Lager: Stalnaker pro Relationstheorie? (1999))
Index/Glauben/Stalnaker: dennoch glaube ich, dass Überzeugungen in irreduzibles indexikalisches Element haben.
Lösung/Lewis: Mengen von zentrierten MöWe als Glaubensobjekte.
StalnakerVsLewis: ich habe zwar zugestanden, dass solche MöWe dann eine Repräsentation des mentalen Zustands des Glaubenden enthalten.
Aber darum geht es nicht! Es ist nicht hinreichend, dass MöWe, die kompatibel sind mit jemandes Überzeugungen dann eine Person enthalten, die diese Überzeugungen hat (> Bsp Lingens: ein Mensch mit Gedächtnisverlust sitzt in der Bibliothek und liest seine eigene Biographie), der Glaubende muss sich selbst mit der Person identifizieren, die diesen Gedanken hat!
Proposition/Identifikation/Selbstidentifikation/Stalnaker: ich behaupte nicht, dass diese Identifizierung durch den Glauben an eine Proposition erfüllt wird.
Ich denke jetzt, dass es dabei überhaupt nicht um irgendeine Art kognitiver Leistung geht.
Indexikalische Überzeugung/Stalnaker: (Bsp Perry: >Gedächtnisverlust, Bibliothek, Bsp Lewis: 2 Götter (Zwei allwissende Götter, Bsp Castaneda: Gedächtnisverlust): indexikalisches Nichtwissen.
Stalnaker: These: die Leute unterscheiden sich nicht darin, was sie glauben.
II 21
Bsp O Leary weiß, dass er im Keller ist und dass Daniels in der Küche ist. Und Daniels weiß dasselbe: dass er in der Küche ist und O’Leary im Keller. Jeder weil wer und wo er selbst ist und wer und wo der andere ist. Die MöWe, die mit den Überzeugungen der beiden kompatibel sind, sind dieselben. Sie streiten sich über nichts.
Dennoch gibt es einen offensichtlichen Unterschied ihrer doxastischen Situation: O’Leary identifiziert sich selbst mit dem im Keller und Daniels identifiziert sich selbst als denjenigen, der in der Küche ist.
MöWe-Semantik/StalnakerVsMöWe-Semantik/Stalnaker: dieser Unterschied in den Glaubenszuständen der beiden wird durch eine Menge von MöWe als Glaubenszustand nicht reflektiert.
Lösung/Lewis: Selbstzuschreibung von Eigenschaften, oder - äquivalent dazu – Mengen zentrierter MöWe.
StalnakerVsLewis: das möchte ich nicht.
StalnakerVsLewis: Problem: es ist falsch, den Unterschied in der Perspektive als einen Streit (disagreement) zu behandeln. Die beiden streiten sich über nichts.
Problem: es ist nicht sicher, ob man ihre Übereinstimmung damit ausdrücken kann, dass die Menge ihrer unzentrierten MöWe dieselbe ist. Denn
Bsp Heimson/Perry/Stalnaker: (Heimson glaubt, „ich bin David Hume“) alle seine unpersönlichen Überzeugungen über Hume sind korrekt. Nehmen wir an, sie sind dieselben Überzeugungen wie die Überzeugungen von Hume über Hume.
Stalnaker: dennoch wäre es falsch zu sagen, dass sie sich über nichts streiten. ((s) Anders als O’Leary und Daniels).

II 134
Lokalisation/Raum/Zeit/Selbstlokalisation/logischer Raum,/Lewis/Stalnaker: logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Menge von MöWe, aus denen man einen auswählt.
Selbstlokalisation/physisch: in Raum und Zeit. Wir wissen meist, so wir sind. ((s) Aber wir kennen nie alle möglichen Welten, in denen wir lokalisiert sein könnten, wir können diese MöWe nicht alle unterscheiden, weil wir nicht alles wissen).
Götter-Bsp/Stalnaker: die beiden wissen genau, wo im logischen Raum sie sind.
II 135
Aber sie wissen nicht, wo sie innerhalb dieser MöWe sind. LewisVsTradition: die Doktrin der Proposition ist nur auf eine der beiden Arten des lokalisierenden Glaubens konzentriert.
Verallgemeinerung: ist es, was wir brauchen, und dazu dient der Übergang von Propositionen zu Eigenschaften (als Glaubensobjekten).

II 144
Götter-Bsp/Stalnaker: auch dies ist ein Fall von Unwissenheit, welche von zwei ununterscheidbaren MöWe aktual ist. Eine ist tatsächlich die aktuale Welt (WiWe), während die andere genauso ist, mit der Ausnahme, dass der Gott, der in der WiWe auf dem höchsten Berg sitzt, diesmal auf dem kältesten Berg sitzt und zwar mit allen Eigenschaften, die der Gott auf dem höchsten Berg tatsächlich hat.
((s) zwei Individuen tauschen die Plätze, nehmen aber alle Eigenschaften mit. Das geht nur, wenn Lokalisierung keine Eigenschaft ist)
Allwissenheit/Stalnaker: dann muss man sagen, die beiden Götter sind nicht wirklich allwissend in Bezug auf Propositionen, wohl aber allwissend in Bezug auf rein qualitative Merkmale.
LewisVsStalnaker: dieser Erklärung weist Lewis aus zwei Gründen zurück:
1. weil er die Gegenstücktheorie (GT) vertritt, die Querwelteinidentität überflüssig bzw. sinnlos macht.
2. selbst ohne GT würde es nicht funktionieren, weil
Angenommen, die beiden Götter aus Welt W haben in Welt V die Plätze getauscht, angenommen, der Gott auf dem höchsten weiß, dass seine Welt W ist, nicht V. Angenommen, er ist allwissend in Bezug auf alle Propositionen, nicht nur die qualitativen Propositionen.
II 145
V: die Welt V kann keine Rolle spielen, denn er weiß, dass er nicht dort lebt. Problem: es gibt immer noch zwei Berge in der einen Welt W, wo er, nach allem was er weiß, leben kann.
StalnakerVsLewis: das beantwortet die Frage nicht: man kann nicht einfach stipulieren, dass der Gott in W etwas weiß und nicht V nicht. Denn nach der von uns vorgeschlagenen Erklärung führt das doch dazu, dass er weiß, auf welchem Berg er lebt.
Lewis/Stalnaker: seine Erklärung ist plausibel, wenn man sie als Metapher für eine Lokalisation im logischen Raum auffasst:
logischer Raum/Lewis/Stalnaker: Angenommen, eine Karte des logischen Raums, aufgeteilt in große Regionen, die MöWe entsprechen und darin kleinere Unterteilungen, die Lokalisierungen innerhalb von MöWe repräsentieren.
Pointe: dann können wir jemand mitteilen, in welcher großen Region er ist, ohne ihm zu sagen, wo genau darin er lokalisiert ist.
modaler Realismus/logischer Raum/Stalnaker: für ihn mag dieses Bild angemessen sein.
Aktualismus/logischer Raum/Lokalisierung/Stalnaker: für den Aktualismus ist dieses Bild irreführend: zu wissen, in welchem Land man ist, ist verschieden davon zu wissen, wo in dem Land man ist, aber es ist nicht so klar, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, dass man etwas darüber weiß, in welcher MöWe man ist und dem Wissen, welche MöWe die aktuale ist.
Das gesteht auch Lewis zu.
Stalnaker: mein Ansatz scheint eigentlich nahe an dem von Lewis zu sein, aber nein.
Zentrierte MöWe: man sollte vielleicht statt von ununterscheidbaren MöWe von zentrierten Welten (nach Quine) sprechen. Diese sind dann unterscheidbar.
Ununterscheidbarkeit/MöWe/Stalnaker: distinkte aber ununterscheidbare MöWe wären dann dieselben Welten, aber mit unterschiedlichen Zentren.
Einstellung/Eigenschaften/Propositionen/zentrierte Welt/Lewis: Objekte von Einstellungen als Mengen zentrierter MöWe zu behandeln macht sie zu Eigenschaften statt Propositionen.
zentrierte MöWe/Stalnaker: ich stimme zu, dass mögliche Situationen normalerweise, vielleicht sogar wesentlich, zentriert sind im Sinne einer Repräsentation eines bestimmten geistigen Zustands.
II 146
StalnakerVsLewis: das macht den Ansatz (Götter-Bsp) aber komplizierter, wenn es um die Relationen zwischen verschiedenen mentalen Zuständen geht. Bsp vergangene mit gegenwärtigen Zuständen zu vergleichen ist dann schwieriger, oder Relationen zwischen den Überzeugungen verschiedener Personen.
Information/Kommunikation/Stalnaker: wir brauchen dann zusätzliche Erklärungen darüber, wie Informationen ausgetauscht werden. Zwei Beispiele:
Bsp O’Leary ist aus seinem Kofferraum befreit und fragt sich gegen neun:
a) „Wie spät war es, als ich mich frage, wie spät es sei?“
Stalnaker: das ist dieselbe Frage wie die, dieser damals stellt.
Wenn er erfährt, dass es drei Uhr war, ist sein Zweifel beseitigt.
Lösung: der Zweifel ist beseitigt, weil alle möglichen Situationen (MöWe) in denen ein Gedanke zu zwei verschiedenen Zeiten vorkommt, involviert sind. De Zentren dieser Situationen haben sich bewegt in dem Sinn, dass es jetzt neun Uhr ist, und O’Leary nicht mehr im Kofferraum, aber dennoch kann es sein, dass das erste Vorkommnis des damaligen Gedankens ist, an das O’Leary jetzt denkt.
Pointe: diese Verschiebung des Zentrums erfordert nicht, dass die MöWe, die die Propositionen charakterisieren, verändert werden.
b) „Wie spät war es, als ich mit fragte, ob es drei oder vier sei?“. (Wenn er sich zweimal fragte)
Ununterscheidbarkeit: selbst wenn die beiden Vorkommnisse für O’Leary ununterscheidbar waren, kann es immer noch sein, dass es das erste Mal war, an das sich O’Leary gegen neun Uhr erinnert.
StalnakerVsLewis: sein Ansatz ist komplizierter. Nach seinem Ansatz müssen wir um drei Uhr sagen, O’Leary wundert sich über seine gegenwärtige zeitliche Lokalisierung in der aktualen Welt (WiWe), statt sich zu fragen, in welcher MöWe er ist.
Dagegen: um neun sieht die Sache ganz anders aus: jetzt fragt er sich, ob er in einer MöWe lebt, vo ein bestimmter Gedanke um drei vorkam oder um vier. Das ist unnötig kompliziert.
Bsp Lingens, immer noch in der Bibliothek, trifft Ortcutt und fragt ihn, „Weiß Du, wer ich bin?“ – „Du bist mein Cousin, Rudolf Lingens!“.
Stalnaker: das scheint eine einfache und erfolgreiche Kommunikation zu sein. es wurde Information verlangt und gegeben. Die Frage wurde beantwortet.
II 147
Proposition/Stalnaker: (Propositionen als Glaubensobjekte) Ortcutts Antwort drückt eine Proposition aus, die zwischen möglichen Situationen unterscheidet, und Lingens Zweifel beseitigt. StalnakerVsLewis: nach seinem Ansatz (Selbstzuschreibung von Eigenschaften) ist es wiederum komplizierter:
Lingens: fragt, ob er sich selbst eine gewisse Menge von Eigenschaften korrekterweise i zuschreibt.
Ortcutt: antwortet, indem er sich selbst eine ganz andere Menge von Eigenschaften zuschreibt.
Lingens: muss die Antwort dann danach erst selbst erschließen. So sind alle Antworten in Kommunikation immer indirekt. ((s) Auch StalnakerVsChisholm, implizit).
Kommunikation /Lewis/Chisholm/StalnakerVsLewis/StalnakerVsChsholm: alle Leute reden dann immer nur von sich selbst.
Lösung/Stalnaker: Lewis müsste sonst zwischen Einstellungen und Sprechakten unterscheiden und sagen, dass Sprechakte Propositionen als Objekt haben und Einstellungen Eigenschaften als Objekt.
Problem/StalnakerVsLewis: Lewis kann nicht intuitionsgemäß sagen, dass der Inhalt von Ortcutts Antwort die Information ist, die Lingens’ Zweifel behebt.
Das ist auch ein Problem für Perrys Ansatz. (> StalnakerVsPerry)

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
zentrierte Welt Quine Lewis Vs Quine, W.V.O. IV IX
LewisVsQuine: Realismus steht in Bezug auf unverwirklichte Möglichkeiten. ---
IV 27
Möglichkeit/Quine: VsUnverwirklichte Möglichkeiten: Die Identitätskriterien sind nicht klar. LewisVsQuine: Identität ist aber kein besonderes Problem für uns.
Individuation/mögliche Welt/MöWe: In jeder Welt werden die Dinge jeder Kategorie so individuiert wie in der aktualen Welt.
Identität/MöWe: Dinge in verschiedenen Welten sind niemals identisch. (Wegen P2: (x)(y)(z)(Ixy & Ixz. > y = z) (s) (Nichts ist in zwei Welten)).
Die Gegenstück-Relation ist die Entsprechung von Identität über Welten hinweg (>Querwelteinidentität).
Lewis: Während einige Autoren sagen, sie können in verschiedenen Welten verschiedene Dinge tun und andere Eigenschaften haben, bevorzuge ich zu sagen, dass Sie nur in der aktualen Welt sind und in keiner anderen aber dass sie Gegenstücke in anderen Welten haben.
IV 32
Essentialismus/LewisVsQuine: Wir haben tatsächlich die Möglichkeit, zu sagen, welche Eigenschaften beschreibungsunabhängig wesentlich sind. Und auch unabhängig davon, ob das Attribut analytisch aus irgendwelchen anderen Beschreibungen des Dings folgt. Bsp Der einstellige Satz φ und ein Objekt das von dem singulären Term ζ bezeichnet wird.
Zu sagen, dass dieses Attribut wesentlich ist, heißt, die Übersetzung von N φζ zu behaupten. (N = notwendig).
IV 147
Zentrierte mögliche Welten/MöWe/de re/de se/Quine/Lewis: (>Ontologische Relativität, "Propositional Objects"): Bsp Eine Katze, die von einem Hund gejagt wird, will aufs Dach in Sicherheit.
De dicto: Die Katze will einen Zustand (Sachverhalt, state of affairs), der die Klasse aller möglichen Welten ist in der sie auf dem Dach ist. Sie fürchtet die Klasse aller möglicher Welten, wo der Hund sie erwischt
Problem: Querwelteinidentität. Frage: Welche der vielen ähnlichen Katzen in den vielen möglichen Welten (mit vielen Hunden und Dächern) ist sie? Einige Katzen sind auf Dächern, einige in den Klauen des Hundes. Gehört die Katze nun zu beiden, den erwünschten und den gefürchteten Zuständen?
Lösung: zentrierte mögliche Welt: Paare, bestehend aus einer Welt und einem bezeichneten Raumzeitpunkt darin, der gewünschte Zustand ist dann eine Klasse zentrierter Welten. Tatsächlich ist das Gravitationszentrum die Zirbeldrüse der Katze.
Keine zentrierte Welt gehört zu zwei Klassen (gewünschten und gefürchteten). Problematisch wäre es, wenn der Wunsch unter einer Zentrierung erfüllt und unter einer anderen nicht erfüllt wäre.
Quine akzeptiert diese Lösung am Ende nicht. Er zieht die geteilte Theorie vor, nach der die Objekte von "einfachen Einstellungen" Klassen von Reizmustern sind, während die komplexeren Einstellungen linguistisch sind.
LewisVsQuine: Die Vorteile einheitlicher Objekte (nämlich nur Eigenschaften) sollten nicht verschenkt werden.
Eigenschaft/Lewis: Eine Eigenschaft entspricht einer Klasse zentrierter Welten, genauer gesagt einer Eigenschaft von Raumzeit Punkten, aber auch einer Eigenschaft von Katzen.
Sei X eine Klasse zentrierter Welten, Y sei eine Eigenschaft. Dann entspricht ihr die Klasse genau jener zentrierten Welten, die zentriert sind auf eine Katze mit der Eigenschaft Y.
Sie kann nicht auf zwei verschiedene Katzen zentriert sein. Um das auszuschließen, können wir zentrierte Welten redefinieren als Paare aus einer Welt und einem bezeichneten Einwohner darin.
Quine/Lewis: Quine hat durch die Zentrierung tatsächlich Propositionen durch Eigenschaften ersetzt.
IV 148
Ich bin nicht sicher, was seine Gründe dafür sind. Sie sind nicht dieselben in Bezug auf Bsp Catilina und Bsp die Große Pyramide (>Ontologische Relativität) (hier will er die >Gegenstück-Relation vermeiden) aber sicher im Bsp Katze. Mögliche Welt/LewisVsQuine: große Differenz: Mit möglichen Welten meine ich einfach nur große Einzeldinge, von denen unsere aktuale Welt eine ist.
Mögliche Welten/Quine: Eine mögliche Welt meint gewisse abstrakte Entitäten. Gewisse Klassen von Klassen von Quadrupeln von reellen Zahlen ((s) Raumzeit-Punkte).
Quine/Lewis: Ich vermute, dass er unsere konkrete Welt immerhin unterscheidet von der abstrakten "ersatz world", die sie repräsentiert! Nennen wir sie "aktualisierte ersatz world", um sie von der Welt selbst zu unterscheiden.
Lewis: Das ist Vielheit von konkreter Welten.
Quine: Vielheit abstrakter Ersatzwelten, von denen eine einzige unsere spezielle repräsentiert.
Stalnaker: pro Quine: Dies entspricht besser der Alltagssprache und deren Möglichkeiten als "wie es hätte sein können".
Lewis: Die aktuale Ersatzwelt ist speziell nur, weil sie nun mal unsere konkrete Welt repräsentiert. Und sie ist speziell nicht nur von ihrem eigenen Standpunkt aus, sondern von jeder Welt aus gesehen.
Nun könnte man folgendes vermuten: Daher ist sie nicht kontingent speziell, denn Kontingenz ist Variation von einer möglichen Welt zur anderen.
LewisVs: So sieht es aus, als sei es eine nicht kontingente Tatsache, welche von den vielen möglichen Welten aktualisiert ist. Und das ist falsch!
((s) Dann wäre jede Tatsache in der aktualen Welt notwendig, also jede Bewegung. > Determinismus/Lewis.)
---
Schwarz I 46
Möglichkeit/LewisVsQuine: Es muss in einer Theorie Aussagen darüber, was unter den und den Bedingungen wahr wäre, geben können. Unter anderem aber nicht nur, weil man sie für die Analyse von Dispositionen und Kausalität benötigt.
Schwarz I 132
Def Ereignis/Quine/Schwarz: (1960b(1),171): Vorschlag: Wir können sie mit der Raumzeit-Region identifizieren, in der sie geschehen. Vs: Das ist zu grobkörnig für Wirkungen und Ursachen. Bsp Wenn ein Ball durch die Luft fliegt und rotiert, dann nehmen Flug und Rotation dieselbe Region ein, aber nur der Flug verursacht das Zerbrechen der Fensterscheibe.
Kontrafaktische Analyse/kontrafaktisches Konditional/KoKo/MöWe/Ähnlichkeit/Lewis: Die nächsten mögliche Welt, in denen die Rotation ausbleibt, sind nicht die nächsten möglichen Welten, in denen der Flug ausbleibt. Den beiden Ereignissen entspricht zwar in der aktualen Welt, nicht aber in allen möglichen Welten dieselbe Raumzeit-Region. ((s) „Nächste“ ist hier nicht entscheidend).
Ereignis/Identität/LewisVsQuine: Modifikation: Ereignisse sind identisch, wenn sie in allen möglichen Welten dieselbe Raumzeit-Region einnehmen.
Def Ereignis/Lewis: Ein Ereignis ist dann die Klasse aller Regionen (in allen möglichen Welten), in denen es geschieht (1986d(2)).
Schwarz I 220
Def analytische Wahrheit/LewisVsQuine/Schwarz: Ein Satz ist analytisch, wenn seine primären Wahrheitsbedingungen alle Situationen umfassen. Schwarz: Interessanter ist seine These, dass praktisch jeder Satz sich empirisch als falsch erweisen kann. Unsere Theorien können nicht in eine revidierbare empirische und eine nicht-revidierbare analytische Komponente zerlegt werden.


1. Willard Van Orman Quine [1960b]: Word and Object. Cambridge (Mass.): MIT Press.
2. David Lewis [1986d]: “Events”. In [Lewis 1986f]: 241–269.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005