Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
Nagel | Nagel : pro Descartes und Frege. - NagelVsHume, NagelVsKant, NagelVsWittgenstein: Vs Begrenzung der Reichweite der Vernunft (Neuerdings solche Begrenzung auch bei Quine, Putnam, Goodman, Rorty).Auch Begrenzung des Anspruchs der Vernunft. |
NagE I E. Nagel The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979 Nagel I Th. Nagel Das letzte Wort Stuttgart 1999 Nagel II Thomas Nagel Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990 Nagel III Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991 NagelEr I Ernest Nagel Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982 |
|
A priori | Mill | Höffe I 346 A priori//Mill/Höffe: MillVsKant: Nach Mills Empirismus gibt es im Gegensatz zu Kant und dem Deutschen Idealismus keinerlei vorempirische, sondern lediglich eine empirische, also aposteriorische Erkenntnis. Sogar die Mathematik und die Logik sollen auf Erfahrungen und deren induktiven Verallgemeinerungen beruhen. Wegen der außergewöhnlich vielen Belege für mathematische Aussagen entstehe aber der Anschein der Notwendigkeit. >Notwendigkeit, >Empirismus, >Belege, >Logik. Höffe I 347 Apriorisches Denken stützt auch falsche Doktrinen und schlechte Institutionen. Praxis/Theorie: Mit diesem Argument stellt Mill die gesamte theoretische Philosophie, einschließlich Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, in den Dienst der Praxis. Man kann hier von einem erkenntnistheoretischen Liberalismus sprechen. >Praxis, >Liberalismus. Politik: Jedenfalls erhält der kompromisslose Vorrang des empiristischen Standpunktes eine politische Bedeutung, die Ablehnung des Apriorischen einen therapeutischen, genauer: präventiven Zweck. |
Mill I John St. Mill Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Mill II J. St. Mill Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998 Mill Ja I James Mill Commerce Defended: An Answer to the Arguments by which Mr. Spence, Mr. Cobbett, and Others, Have Attempted to Prove that Commerce is Not a Source of National Wealth 1808 |
Absolutheit | Kant | I 14 WittgensteinVsKant: In Bezug auf das Absolute gibt es gar nichts zu erkennen. >Erfahrung/Kant, >Realität, >Wissen/Kant, >Welt, >Welt/Denken. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 |
Analogien | Kant | Strawson V 102 Analogien der Erfahrung/Kant: wir finden sie nicht in den Axiomen der Anschauung - "Erfahrungen sind nur durch die Vorstellung einer notwendigen Verknüpfung der Wahrnehmungen möglich" - transzendentale Ästhetik/Kant: Prinzipien der Sinnlichkeit a priori - transzendentale Analytik: enthält die Deduktion der Kategorien, den Schematismus und die Grundsätze. V 104 Analogie: soll zeigen, wie die Ordnung der Wahrnehmungen in den Begriffen repräsentiert sein muss - von Kant genial auf die Zeitrelationen reduziert - 1. zwischen den Gegenständen 2. zwischen den Erlebnissen. V 105 1. Analogie/Kant: Quantum der Substanz in der Natur kann weder vermindert noch vermehrt werden. V 106 Zeit/Kant: Alle Zeitbestimmung setzt etwas Beharrliches voraus - Allein der Raum ist beharrlich. V 107 StrawsonVsKant: Das ist kein Grund dafür, dass die objektive Ordnung räumlich sein muss. V 108 StrawsonVsKant: Man braucht gar kein Erhaltungsprinzip! - Nur ein Re-Identifikationsprinzip für Örter (Gegenstände). - Heute: wir sehen, dass etwas verbrennt, ohne dass Substanz erhalten bleibt. V 112 2./3. Analogie/Kant: Frage: hätten die Wahrnehmungen auch in umgekehrter Reihenfolge auftreten können? a) Ereignisse: keine Zeitindifferenz b) Gegenstand: Zeitindifferenz. V 115 2. Analogie: die Ordnung der Reihenfolge ist nicht nur notwendig, sondern auch eine bestimmte, an die unsere Apprehension gebunden ist. - Kausalität: wenn die Ordnung notwendig ist, ist die Veränderung selber notwendig. StrawsonvsKant: dieser arbeitet hier unbewusst mit zwei Begriffen von Notwendigkeit: begrifflich/kausal V 116/117 3. Analogie/Kant: der Wechselwirkung gleichzeitig existierender Gegenstände entspricht eine Zeit-Indifferenz der Wahrnehmungen. Strawson: ungleich Kausalität. >Kausalität/Kant, >Wahrnehmung/Kant, >Prinzipien/Kant, >Erfahrung/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Analytizität/Synthetizität | Quine | I 120 Bleibende Sätze: die Reizbedeutung ist spärlicher. Entsprechend: die Reizsynonymie ist weniger erforschlich > VsAnalytizität. I 339 Die Materiale Implikation "p impl q" ist nicht gleich "p > q". (> Erwähnung / > Gebrauch) - "impliziert" und "analytisch" sind am besten allgemeine Termini. V 114 QuineVsAnalytizität: universelle kategorische Sätze, wie Bsp "Ein Hund ist ein Tier" kann man später selbst bilden. Von diesen werden wir nicht sagen, dass sie analytisch oder auch nur wahr wären. Analytizität ist sozial wie die Sprache. Zufällige erste Beispiele sollten keine Sonderstellung haben. Def analytisch/Quine: Analytisch ist ein Satz, wenn jedermann dadurch, dass er die Wörter lernt, die Wahrheit des Satzes lernt. Das ist wegen des Beobachtungscharakters an soziale Gleichförmigkeit gebunden. Bei jedem Menschen gibt es eine verschiedene Menge von zuerst gelernten analytischen Sätzen. Daher >QuineVsAnalytizität. VI 79 Quine: HolismusVsAnalytizität. VII (b) 21 Analytisch/QuineVsKant: begrenzt sie auf Subjekt-Prädikat-Form - reformuliert: "wahr kraft Bedeutung, unabhängig von Tatsachen". - VsEssentialismus: Wesen ist willkürlich: ein Zweifüßer muss zweibeinig sein (wegen seiner Füße), aber er muss nicht rational sein! - Relativ! VII (b) 23 Analytizität/Quine: Analytizität ist a) logisch wahr: "kein unverheirateter Mann ist verheiratet" und ist b) übersetzbar in logische Wahrheit: Junggeselle/unverheirateter Mann. Problem: das stützt sich auf unklare Synonymie. Analytisch/Carnap: Analytisch heißt "wahr unter jeder Zustandsbeschreibung". QuineVsCarnap: das funktioniert nur, wenn die Atomsätze unabhängig voneinander sind. Dies ist nicht so bei Junggeselle/unverheirateter Mann. >Bedeutung/Quine. VII (b) 28ff Analytizität/Quine: wir brauchen ein Adverb "notwendig", das so konstruiert ist, dass es die Wahrheit liefert, wenn es auf eine analytische Wahrheit angewendet wird. Aber dann müssten wir schon wissen, was "analytisch" heißt. Problem: Die extensionale Übereinstimmung von Junggeselle/unverheirateter Mann beruht eher auf zufälligen Tatsachen als auf Bedeutung! Analytizität kann nicht bedeuten, dass die Tatsachenkomponente Null wäre: das wäre ein unempiristisches Dogma! >Wahrheit/Quine. VII (b) 37 Verifikationstheorie/Peirce: die Methode ist die Bedeutung. Dann ist "analytisch" ein Grenzfall: die Methode ist egal. Synonym: Methode der Widerlegung und der Bestätigung ist gleich. VII (b) 37 Analytisch/Quine: früh: eine Aussage ist analytisch, wenn sie mit einer logisch wahren Aussage synonym ist. VII (i) 161ff Analytizität/Quine: ist ungefähr Wahrheit aufgrund von Bedeutung. Das sagt gar nichts über Existenz. >Existenz/Quine. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |
Ästhetik | Kant | Gadamer I 47 Ästhetik/Urteilskraft/Kant/Gadamer: Was Kant seinerseits durch seine Kritik der ästhetischen Urteilskraft legitimierte und legitimieren wollte, war die subjektive Allgemeinheit des ästhetischen Geschmacks, in der keine Erkenntnis des Gegenstandes mehr liegt, und im Bereich der „schönen Künste“ die Überlegenheit des Genies über alle Regelästhetik. So findet die romantische Hermeneutik und die Historik für ihr Selbstverständnis lediglich in dem Geniebegriff, der durch die kantische Ästhetik zur Geltung gekommen ist, einen Anknüpfungspunkt. >Urteilskraft/Kant. Das eben war die andere Seite der kantischen Wirkung. Die transzendentale Rechtfertigung der ästhetischen Urteilskraft begründete die Autonomie des ästhetischen Bewusstseins, aus der auch das historische Bewusstsein seine Legitimation ableiten sollte. Die radikale Subjektivierung, die Kants Neubegründung der Ästhetik einschloss, hat so wahrhaft Epoche gemacht. Indem sie jede andere theoretische Erkenntnis als die der Naturwissenschaft diskreditierte, hat sie die Selbstbesinnung der Geisteswissenschaften in die Anlehnung an die Methodenlehre der Naturwissenschaften gedrängt. Sie hat ihr aber zugleich diese Anlehnung erleichtert, indem sie als subsidiäre Leistung das „künstlerische Moment“, das „Gefühl“ und die „Einstellung“ bereitstellte. Vgl. >Methode/Helmholtz, >Geisteswissenschaften/Gadamer. Wahrheit/Erkenntnis/Kunst/Kant/GadamerVsKant: Die transzendentale Funktion, die Kant der ästhetischen Urteilskraft zuweist, vermag der Abgrenzung gegen die begriffliche Erkenntnis und insofern der Bestimmung der Phänomene des Schönen und der Kunst zu genügen. Aber geht es an, den Begriff der Wahrheit der begrifflichen Erkenntnis vorzubehalten? Muss man nicht auch anerkennen, daß das Kunstwerk Wahrheit habe? Wir werden noch sehen, dass eine Anerkennung dieser Seite der Sache nicht nur das Phänomen der Kunst, sondern auch das der Geschichte in ein neues Licht rückt. >Wahrheit der Kunst/Gadamer. Gadamer I 48 Erkenntnis/Geschmack/Kant/Gadamer: man wird anerkennen können, dass Kants Begründung der Ästhetik auf das Geschmacksurteil Gadamer I 49 den beiden Seiten des Phänomens gerecht wird, seiner empirischen Nicht-Allgemeinheit und seinem apriorischen Anspruch auf Allgemeinheit. Aber der Preis, den er für diese Rechtfertigung der Kritik im Felde des Geschmacks zahlt, besteht darin, daß er dem Geschmack jede Erkenntnisbedeutung abspricht. Es ist ein subjektives Prinzip, auf das er den Gemeinsinn reduziert. In ihm wird nichts von den Gegenständen erkannt, die als schön beurteilt werden, sondern es wird nur behauptet, daß ihnen a priori ein Gefühl der Lust im Subjekt entspricht. Zweckmäßigkeit/Kant: Bekanntlich wird dieses Gefühl von Kant auf die Zweckmäßigkeit gegründet (...). Das ist das Prinzip, das Kant in der ästhetischen Urteilskraft entdeckt. Sie ist hier sich selbst Gesetz. Insofern handelt es sich um eine apriorische Wirkung des Schönen, die zwischen einer bloß sinnlich-empirischen Übereinstimmung in Geschmacksdingen und einer rationalistischen Regelallgemeinheit in der Mitte steht. Der Geschmack ist „Reflexionsgeschmack“. Inhalt/Geschmack/Kant/Gadamer: (...) die Kultur des moralischen Gefühls [wird] als der Weg bezeichnet, wie der echte Geschmack eine bestimmte unveränderliche Form annehmen kann(1). Die inhaltliche Bestimmtheit des Geschmacks fällt also aus dem Bereich seiner transzendentalen Funktion heraus. Nur soweit es ein eigenes Prinzip der ästhetischen Urteilskraft gibt, interessiert sich Kant, und deshalb kommt es ihm auf das reine Geschmacksurteil allein an. >Schönheit/Kant. 1.Kant, Kritik der Urteilskraft, S. 264. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Aufklärung | MacIntyre | Brocker I 659 Aufklärung/Moral/Ethik/MacIntyre: Die Aufklärung stellt für MacIntyre den gescheiterten Versuch dar, mit Hilfe einer universalen Moral auf der Grundlage der Vernunft den nachmittelalterlichen Pluralismus und Eklektizismus zu überwinden.(1) >Pluralismus, >Universalismus, >Moral. Die Aufklärung habe „unzusammenhängende Bruchstücke eines einst zusammenhängenden Denk- und Handlungssystems“(2) als Grundlage nehmen wollen. Problem: Es gibt Brüche zwischen einer Entteleologisierung des Moralsystems und einer gleichzeitigen Abhängigkeit von einem teleologischen Rahmen. >Teleologie. MacIntyreVsAufklärung: Die Suche nach einem moralischen Standpunkt, der von der gesellschaftlichen Ordnung unabhängig zu sein vorgibt, stellt eine Illusion dar. An die Stelle von Gütern, Traditionen und gesellschaftlichen Verhältnissen sind Pflichten, Regeln und Gesetze getreten. >Pflicht, >Gesetze, >Regeln. MacIntyreVsKant: In Kants moralischen Schriften ist der „Gedanke, dass Moral etwas anderes als das Befolgen von Regeln ist Brocker I 660 fast, wenn nicht sogar ganz aus dem Blickfeld verschwunden“.(3) >I. Kant, >Moral/Kant, >Kategorischer Imperativ, >Prinzipien. 1. Alasdair MacIntyre, After Virtue. A Study in Moral Theory, Notre Dame, Ind. 1981. Dt: Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend. Zur moralischen Krise der Gegenwart. Erweiterte Neuausgabe, Frankfurt/M. 2006 (zuerst 1987), S. 61. 2. Ebenda S. 80 3. Ebenda S. 313f. Jürgen Goldstein, „Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Außen/innen | Stroud | I 206 Allgemeines/Besonderes/Skeptizismus/Verifikationismus/Verallgemeinerung/innen/außen/Stroud: Descartes: bei Descartes ist das Besondere repräsentativ und kann daher verallgemeinert werden. >René Descartes. VerifikationismusVsVerallgemeinerung: Der Verifikationismus hält Verallgemeinerung für verdächtig: man sollte nicht Aussagen des Systems auf das Systems selbst anwenden. >Verifikationismus, >Selbstbezüglichkeit, >Zirkularität. StroudVsCarnap: Das Problem innen/außen ist nicht dasselbe wie das des Allgemeinen und Besonderen. StroudVsCarnap: Der Satz, dass Descartes nicht weiß, ob er am Kamin sitzt ist gar nicht sinnlos, nur in Verbindung mit der skeptischen Vermutung, dass er nicht verifizierbar ist. >Sinnloses, >Verifikation. Problem: Der Verifikationismus käme leicht in die Situation annehmen zu müssen, dass dann unsere ganze Alltagssprache sinnlos ist. >Alltagssprache. I 211 Naturalisierte Erkenntnistheorie/QuineVsCarnap/Stroud: Die Naturalisierte Erkenntnistheorie leugnet die Notwendigkeit eines externen Standpunkts - damit wird das innen/außen-Problem vermieden. I 214 QuineVsKant: Es gibt kein a priori-"Wissen". >a priori, >a priori/Quine, >Außen/innen/Carnap, >Intern/extern/Carnap. |
Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 |
Axiome | Genz | II 184 Axiome/Mathematik/Einstein/Genz: Die Axiome selbst sind nicht sicher, nur ihr Zusammenhang mit ihren Folgerungen und damit sind auch die Konsequenzen der Axiome nicht sicher. II 188 Axiome/Erkennen/Logik/Kant/GenzVsKant: Kant dachte noch, dass die inhaltlichen Axiome der Euklidischen Geometrie mit dem Parallelenaxiom genauso sicher wahr seien wie die durch die logischen Schlussweisen hergestellten Zusammenhänge der Geometrie. Also gab es für ihn sichere Erkenntnis. >Gewissheit, >Objektivität, >Physik, >Mathematik, >Wahrheit/Hilbert, >Erkenntnis, vgl. >Naturgesetze/Cartwright. |
Gz I H. Genz Gedankenexperimente Weinheim 1999 Gz II Henning Genz Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002 |
Begriffe | Brandom | I 152 Begriff: Man muss viele Begriffe haben, um überhaupt welche zu haben. I 948 Def Begriff/Frege: Der Begriff ist das semantische Korrelat von Prädikaten, und zwar ihre "Bedeutung" nicht ihr "Sinn". Also ist der Begriff durch den Bezug definiert. >Referenz, >Sinn, >Prädikate, >Bedeutung. I 599f Begriff: Bloßes unterscheidendes Reaktionsvermögen reicht nicht, um die Anwendung von Begriffen zu erkennen! I 601 Rationalistische Ergänzung: Die inferentielle Rolle der Reaktion ist entscheidend. I 852 Begriff/BrandomVsKant: sollte nicht dualistisch vom Nichtbegrifflichen getrennt werden. I 853 Begriff/Anschauung/Kant/Brandom: Begriffe verhalten sich zu Anschauung wie 1. Form zur Materie - 2. Allgemeines zum Besonderen - 3. Wie Spontaneität (Verstandestätigkeit) zur Rezeptivität - BrandomVsKant: Diese sind orthogonal und unabhängig - kein Kontrast zum Nichtbegrifflichen - Inhalt des Urteils auch begrifflich - Brandom: ad 1: Wenn der Verstand sein Material nicht verändert, ist er überflüssig (> Hegel, Phänomenologie). - ad 3. Kontrast begriffliche/kausale Ordnung: konnte Kant nicht als Kontrast zwischen Begriffen und Ursachen konstruieren. I 856 Def Begriff/Brandom: inferentielle Rolle - es geht um Relationen zwischen Begriffen (östlich/westlich) nicht um die Relation zwischen Begriff und Gegenstand. I 860 Begriffliche Gliederung/Brandom/(s): durch Wiederholung (Anapher) - notwendig für kognitive Zwecke - begrifflicher Gehalt: durch Substitution - ((s) oder genauer: Austausch von Rahmen) I 862 Inferentielle Gliederung: erlaubt im Idealfall Denken und Welt als identisch gegliedert dargestellt aufzufassen - begriffliche Gliederung von Behauptungen: handelt von Einzelgegenständen. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Begriffe | Heidegger | Begriffe aus M. Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen 1993 Heidegger III Abhängigkeit (der Realität von der Sorge) 212 Angst 182,186, 342 Antike Ontologie (logos bei Platon, Aristoteles, copula) 159,160 Augenblick 427 Auslegung (Vorhaben, Vorsicht, Vorgriff) 150 Ausrichtung 108 Aussage 154 ("als"):158 Aus-sein auf 261 Bedeuten 87 Bedeutsamkeit 364 Begegnen (Ganzheit) 85 Bewandtnis 84 Besorgen 56/57 Bestehen (nicht vorhanden, nicht zuhanden) 333 Bezirk 67,114,248 (Metaphysik),283,398 Charaktere 250 (Existenz: sich vorweg gericht in die Zukunft) (Faktizität: schon sein in Gewesenheit) (Verfallenheit: sein bei Gegenwart) Da 132,263 "Da" (Vereinzelung) 263 Dasein (ist seine Erschlossenheit) 133,134 ("Dass es ist"), 284, (Dasein selbst: Erstreckung) 374 Ego cogito (ich denke etwas) 321 "Einfühlung" 125(Vs) Ekstasen: Gewesenheit Zukunft Gegenwart 328 Entdecktheit (nicht Daseinsmäßiges) 85,218 (Wahrheit) Ent-Fernung 105 Entschlossenheit 296/97, 305 Entwurf 145, (=Existenz): 284 Erbe (und Überlieferung) 383 Erkennen 202 Erschlossenheit 75,220,260 Erwarten 262 Evidenz (Vorhandenes) 265 Existenz (=Entwurf) 284 Existenzialien statt Kategorien 44 Existenzialität Struktur der Existenz 16 Existieren 263,284 Faktizität 56,135,222,250,259,284,241,362,379 (F. contra Tatsächlichkeit): 276 Freigabe (Woraufhin; verweist auf Phänomen Welt) 85/86 Freiheit 188 Furcht 140 (Näherung der Nähe) Fürsorge 121 Gegend 103,368 (>Platz) Gegenwart (eigentliche: Augenblick) 338 Gerede 168 Gewärtigen 337(uneigentliche Zukunft) Gewissheit 256/57,265 Gewesenheit Gegenwart Zukunft 327 Gewissen 270ff Gewissenlosigkeit (Bedingung für existentiell "gutes" Handeln) 288 Gewaltsamkeit 311 Geworfenheit 135,179 Grund 284 Handeln (verantwortlich) 288,300 "Idee" (keine Deduktion) 182 Innerzeitigkeit 333 In-Sein, In der Welt sein 53 (wohnen bei, vertraut),188 Jemeinigkeit 240 Kant (VsKant: Zeit: unmittelbar physisch wahrnehmen) 419 Kants Dunkles Zimmer (Orientierung "rechts, links") 109 Lichtung (Erschlossenheit des Daseins): 170 (vor aller Zeitlichkeit): 350 Man 126 Man selbst 129 Mitdasein, Mitsein 118,120,121 (Mitsein als Umsicht) 123 Möglichkeit 187 Neugier (Zerstreuung) 172 Nichtigkeit 285,305 nicht 283,284 "Nichts" 279 Nietzsche (zur Historie) 396 ontisch-ontologisch 8,11,13,185 Platz 368 Raum 368 (109 113) Region 64,114 Ruf 269ff "Rufer" 274 Sagen 169 Sein zum Tode 266 Selbstheit (Weise) 267ff (Bezeugung, Ruf) Schicksal 384,386 Schuld (schuldig) 287 Sinn 151 Situation 299 Sorge 192 (sich vorweg schon sein in (der Welt) 198 (Sorge Gedicht, Herder,Vorrang der Sorge vor Leib und Geist) "Subjekt" (ontologisch) 320,366 Substanz des Menschen ist die Existenz 212 Substanzialität: Seinscharakter der Naturdinge 63 Theorie 358ff Tod 245,250,258 (Tod anderer, Vertretung): 237 transzendieren 363 (Schwere des Hammers setzt Objektivierung voraus, nicht zuhanden) Uhr 413 Umschlag Besorgen/Entdecken 360,361 Umsicht 56,69,123,172 Unbestimmtheit 308 Unwahrheit 308 Verfallen 176, (ontisch/ontologisch) 293 Vergessen (Wiederholbarkeit) 399,342,344 Verschlossenheit 348 Verstehen 87,144,145,363 Verstehen (des Anrufs) 288 Verweisung 74,77,78,82 (Zeigen Verweisung Beziehung) Volksgemeinschaft 384 Vorhandensein = "existentia" (trad.) 42 Vorlaufen 262 Wahl 268, 287 Wahrheit (Entdecktheit und Entdeckend sein) 218,316, (W. vorausgesetzt) 227,316 Welt, "Welt" 64/65, ("weltlich" = innerweltich Seiendes), Weltlichkeit, (die Welt ist nicht mehr) 380 Werden 243 Wiederholung 385 Wissenschaft 358ff Worum willen (In der Welt Sein des Daseins) 84 Zeichen 76ff Zeit ("wesentliche") 329, (Zeit Raum): 367, 408 (gewärtigen: Zukunft gegenwärtigen: jetzt, behalten: Gewesenheit) 408, ("Weltzeit" = innerweltliche Zeit, auch vorher) 424 zeitlicher Horizont 365 Zeitlichkeit des Seins, Seinsweise des Daseins temporal 19,23 Zeitlichkeit der Furcht (Angst) 342 (Zeitlichkeit: Seinssinn der Sorge) Zeitlichkeit der Seinsmodi Verstehen, Befindlichkeit, Verfallenheit 350 Zeitmessung 414 Zeug (im Besorgen begegnend) 68 Zirkel (nicht vitiosus) 152/53,314 (als "Entwurf" zulässig, Grundstruktur der Sorge) Zuhanden 69,71,324 Zukunft (Zeitlichkeit) 326, (Vorrang):329,330, (eigentliche Z.: Vorlaufen) 336,408 |
Hei III Martin Heidegger Sein und Zeit Tübingen 1993 |
Begriffe | Kant | Begriff/Kant: "Anschauungen ohne Begriffe sind blind." (KrV B 75) Strawson V 22 Begriffe/Kant: nicht jede beliebige Menge von Begriffen ist für uns ausreichend - es müssen Begriffe von beharrlichen und reidentifizierbaren Gegenständen im Raum darunter sein. V 23 Die Unterscheidungen müssen in den Begriffen selbst angelegt sein, weil es keine "reine Wahrnehmung eines Bezugssystems" gibt. Stra V 122 Begriffe/Kant/Strawson: Gegenstände dürfen sich nur im Rahmen einer Wiedererkennbarkeit verändern - die entsprechenden Einschränkungen müssen irgendwie in den Begriffen reflektiert sein - es geht aber nicht um eine bestimmte Verknüpfung sondern um die Existent irgendwelcher solcher Verknüpfungen. V 123 Begriffe für Gegenstände sind immer Zusammenfassungen von kausaler Gesetzmäßigkeit. Stra V 128 Begriffe/StrawsonVsKant: sind bei ihm noch nicht sozial charakterisiert Tugendhat I 191 Begriff/Kant: allgemeine Vorstellung, mittelbar - Anschauung/Kant: unmittelbar - Tugendhat: zweideutig: Vorgestelltes oder subjektives Vorgestelltes - Kant pro letzteres - objektive Bedeutung: "nota communis", gemeinsames Merkmal - > = Spezies/Husserl. Bubner I 105 Erkenntnis/Urteil/Kant: Erkenntnis formuliert sich in Urteilen, die stets Begriffe voraussetzen. Begriff/Kant: in Begriffen muss daher, transzendental gesehen, die Erkenntnisermöglichung durch Urteile bereits garantiert sein. >Urteil/Kant, >Wissen/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Begriffsschemata | Nietzsche | Danto III 54 Begriffsschema/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: anders als Kant behauptet Nietzsche nicht, dass ein definierter Bestand an Begriffen dem menschlichen Geist, ungeachtet aller Unterschiede zwischen den menschlichen Wesen, innewohne. Vielmehr variieren für Nietzsche die begrifflichen Schemata je nach Gesellschaft. Nach Nietzsche gibt es viele Wege, die Erfahrung zu organisieren, der unsere ist lediglich ein solcher, der sich für uns bewährt hat, an dem jedoch nichts unwandelbar, unantastbar oder notwendig ist. Nichts spricht dagegen, dass die (…) unkonventionellen Erfahrungen (unter einer anderen Struktur) einmal mustergültig werden, so dass die hier und jetzt unkonventionelle Sprache irgendwann und irgendwo einmal landläufige Rede wäre. >Begriffe, >Welt/Denken/Nietzsche, >Erfahrung/Nietzsche, >Relativismus. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Bewegung | Leibniz | Holz I 133 Bewegung/Leibniz: etwas tritt an den Platz von etwas anderem. ((s) Nicht an die Stelle eines vorher "leeren Raums"). I 134 Das, was alle diese Plätze umfasst, heißt "der Raum". Dafür braucht man auch keine "absolute Realität" von Raum anzunehmen. Raum/Zeit/LeibnizVsKant: Inbegriff möglicher Verhältnisse, aber nicht als Anschauungsformen, sondern real ontologisch als Strukturen des Verhältnisses der materiell Ansichseienden zueinander. >Raum/Leibniz, vgl. >Raum/Kant, vgl. >Relationismus, >Substantivalismus. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Bewusstsein | McDowell | I 113 ff Selbstbewusstsein/Kant: "Ich denke", das alle meine Vorstellungen muss begleiten können. Zeitliche Kontinuität. Aber nur formal, sonst cartesianisch. >Ich denke, >cogito, >Cartesianismus, >Dualismus, vgl. >Skeptizismus. I 113 ff Def Person/Locke: "Ein denkendes, verständiges Wesen, das Vernunft und Überlegung besitzt, und sich selbst als sich selbst betrachten kann. Auch an verschiedenen Orten und Zeiten. >Person. I 126/27 Bewusstsein/Apperzeption/Kriterium/KantVsLocke: der Witz bei ihm (Paralogismus-Kapitel): ist es gerade, dass das Selbstbewusstsein nichts mit einem Kriterium der Identität zu tun hat! Das Subjekt muss sich nicht anstrengen, um seine Aufmerksamkeit auf ein und dasselbe Ding zu richten! >Wahrnehmung/McDowell, >Aufmerksamkeit/Chalmers. I 127 Bewußtsein/McDowell: Um den Cartesianismus zu vermeiden, sollte wir nicht vom "Fluss des Bewusstseins" (Bewusstseinsstrom) sprechen, sondern von einer bleibenden Perspektive auf etwas, das selbst außerhalb des Bewusstseins liegt. >Gegebenes, >Realität, vgl. >Bewusstseinsstrom/Husserl. I 128 "Ich denke"/Kant/McDowell: ist auch eine dritte Person, deren Weg durch die objektive Welt eine substantielle Kontinuität ergibt. (Evans, Strawson, Paralogismen). I 129f McDowellVsKant: Es ist unbefriedigend, wenn das Selbstbewusstsein nur die Kontinuität eines Gesichtspunkts, einer Perspektive ohne Körper sein soll. Die Idee der Kontinuität kann nicht ohne die Idee des lebenden Dings gedacht werden. So wenig wie die Verdauung. Das soll aber nicht heißen, dass körperliche Präsenz immer mit einem Selbstbewusstsein zusammenhängt. Selbstbewusstsein/Kant: Nur Lebewesen mit begrifflichen Fähigkeiten haben Selbstbewusstsein. McDowell pro. |
McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell |
Bewusstsein | Rorty | Rorty I 60 Bewusstsein: Die Antike hatte dafür keinen Namen. III 37/38 RortyVsRyle/RortyVsDennett: Ryles und Dennetts Zweifel, ob es etwas wie »Geist« oder "Bewusstsein" gibt, hat mit der Vorstellung von einem Medium zwischen dem selbst unter Realität zu tun, einem Medium, dass Realisten für transparent und Skeptiker für opak gehalten. >Geist/Dennett, >Bewusstsein/Dennett, >Geist/Ryle, >Bewusstsein/Ryle. Rorty: da gibt es gar kein Medium. VI 176 Bewusstsein/Rorty: Welches Ergebnis wünschen wir uns denn als Resultat unserer Forschung? Warum sollten wir unsere intuitiven Anschauungen verändern wollen? Weder Intuition noch ambitioniertes Streben bieten einen archimedischen Punkt. Frank I 584 Bewusstsein/Rorty: gibt es im Sinne eines eigenständigen Bereichs von Mentalem in Wirklichkeit gar nicht. - Mentale Ereignisse sind Konventionen, ein kontingentes Sprachspiel. - These: Das kann ohne Verlust abgeschafft werden. Richard Rorty (I970b). Incorrigibility as th e Mark of the Mental, in: The Journal of Philosophy 67 (1970), 399-424 Dt.: Unkorrigierbarkeit als das Merkmal des Mentalen, in : Peter Bieri (Ed.) (1981): Analytische Philosophie des Geistes,Königstein 1981 (Philosophie, Analyse und Grundlegung; Bd. 6) Rorty I 132 Mentales/Ryle/Rorty: These: Mentale Zustände wie Meinungen, Wünsche usw. sind Eigenschaften nicht des Bewusstseins, sondern der Person. >Geist/Geistzustand. III 37 Bewusstsein/Geist/RortyVsRyle/RortyVsDennett: Geist bzw. Bewusstsein sind kein Medium zwischen einem selbst und der Realität. III 67 Bewusstsein/Kant/Rorty: zwei Teile: a) vernünftig: bei allen gleich b) empirisch, kontingent. - Dagegen: Freud: behandelt Rationalität als einen Mechanismus, der Kontingenzen anderen Kontingenzen anpasst. Schon Platon: (Staat) Gewissen = verinnerlichte Eltern und Gesellschaft. Vernunft/Kant: allgemeine Prinzipien. FreudVsKant: zum Besonderen zurückkehren. Kant: ehrliche Menschen seien paradigmatisch. Freud: nichts Menschliches ist paradigmatisch. VI 147 Bewusstsein/Verhalten/Wittgenstein/Rorty: falsche Frage: "Ist das Verhalten eine andere Tatsache als das Bewusstsein?" Wittgenstein: Wir sollten nicht versuchen, zwischen Sprache und Gegenstand zu treten. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Dasein | Hegel | Höffe I 332 Dasein/Hegel/Höffe: Die Freiheit, (...) begreift Hegel [HegelVsKant] nicht negativ als Tun-und-lassen-Dürfen, sondern positiv als «Bei-sich-selbst-Sein-im-anderen». Folgerichtig gibt er sich nicht mit einer allgemeinverträglichen Freiheit zufrieden, sondern Höffe I 333 zielt auf das «Dasein des freien Willens», wobei «Dasein» so viel wie «volle Wirklichkeit» bedeutet.(1) >Freiheit/Hegel, vgl. >Staat/Hegel, >Sittlichkeit/Hegel, >Freiheit/Kant. 1. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundriss, 1820 |
|
Dialektik | Platon | Bubner I 34 Dialektik/Platon/Bubner: mehr als Methode, der Dialektiker verfährt mit methodischer Korrektheit, weil er sein hiesiges Lebend wachend, nicht träumend führt. I 37 DialektikVsRhetorik/Platon/Bubner: die Kenntnis der Methode macht den Philosophen zu einem freien Menschen, während der wirkungsorientierte Redner in den Trug der Worte verstrickt ist. (VsSophisten). >Sophisten/Platon. I 38 Sophismus/AristotelesVsPlaton: bedient sich derselben Gründe, um auf Unvollständigkeit der Dialektik zu plädieren, gerade, weil sie es mit der intersubjektiven Redepraxis zu tun hat. Def "Topoi"/Aristoteles: vorwissenschaftliche Gemeinplätze. Die Topik macht das Einleuchtende und Erfolgversprechende am Reden namhaft. >Dialektik/Aristoteles. Dialektik/Kant: der negative Ruch haftet der Dialektik bis zu Kant an. Allerdings ist der anhaftende Schein bei Kant als notwendig erkannt. I 39 Dialektik/HegelVsKant: seine Scheu vor den Widersprüchen offenbare die Begrenztheit seines Verständnisses von Wissenschaft. Die Dialektik müsse eben zu Ende gedacht werden. Kant sei bei dem negativen Resultat stehengeblieben. >Kant, >Dialektik/Hegel. HegelVsAristoteles: "spekulativer Geist der Sprache": die Einsicht in die sprachlich logische Verwurzelung der Spekulation soll ihr wieder den Rang strenger Methode sichern, den ihr gerade Aristoteles wegen ihrer Bindung an das Sprachliche aberkannt hatte. I 111 Dialektik/Platon/Bubner: a) Wissenstheorie: die Ungeschiedenheit von wahrem Wissen und Reflexion führt zu einem ganzen Ensemble von Regeln und Strukturen. b) Dialektik bei Platon ist auch das logische Verhältnis zwischen Behauptung und Folgerung. c) Weise der Bestimmung von Begriffen auseinander. (Auf und Abstiegsverfahren. Der späte Platon entwickelt Ansätze einer Aussagenlogik. >Wissen/Platon, vgl. >Aussagenlogik. |
Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Ding an sich | Kant | I 17 An sich/Kant: Frage: was ist an sich, nämlich über mich hinaus oder ohne mich, aber doch so, dass ich mich selbst erblicke als an sich? - Also: was an mir ist an sich? Strawson V 33/34 Ding an sich/Kant/StrawsonVsKant: dass die Dinge an sich nicht in Raum und Zeit sein sollen, macht die ganze Lehre unverständlich. V 95 Ding an sich/Kant: muss selbst gar nicht die Bedingungen der Subjektivität erfüllen - nur die Erscheinung muss sie erfüllen. Dann könnte die Erkenntnis der Dinge höchstens einer prästabilierten Harmonie verdankt werden. - (>KantVsLeibniz). >Subjektivität/Kant, >Realität/Leibniz, >Objekt/Leibniz. V 168 Ding an sich/Idealismus/Kant: wenn wir annehmen, dass Dinge unabhängig von unseren Wahrnehmungen existieren, dann müssen sie auch unabhängig von uns existieren (>Realismus/Kant). - Aber das nimmt Kant nicht an! - Kant: sie existieren nur durch unseren Verstand und unsere Sinnlichkeit. Adorno XIII 40 Ding an sich/VsKant/Adorno: man hat gegen Kant eingewandt, dass wenn die Dinge an sich und damit die Ursachen der Erscheinungen gänzlich unbekannt sind, woher wir dann überhaupt von ihnen reden und von ihnen wissen können. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Ding an sich | Nietzsche | Danto III 135 Ding an sich/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: der Gegensatz „Ding an sich“ und „Erscheinung“ ist unhaltbar (…) wie auch die Begriffe „Subjekt“ und „Objekt“ und letztlich auch deren verschiedene Modifikationen z.B. „Materie“, „Geist“ und andere hypothetische Wesen, „Ewigkeit und Unveränderlichkeit des Stoffs“ usw. Wir sind die Stofflichkeit los.(1) >Dinge an sich/Kant, >Materie, >Geist, >Subjekt/Nietzsche, >Objekt, >Erscheinung/Nietzsche, >Schein/Nietzsche, >Subjekt/Objekt-Problem. 1. F. Nietzsche Nachlass, Berlin, 1999, S. 540f. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Ding an sich | Rorty | IV (d) 115 Ding an sich/RortyVsKant: Kant braucht das Noumenale (Ding an sich) nur, um Erscheinung einzuführen. - Keine Erscheinung ohne Erscheinendes. >Erscheinung, >Ding an sich/Kant, >Erfahrung/Kant. So wie Aristoteles eine Form des Formlosen benötigt - und Bsp Spinoza die distinkte Idee des Indistinkten. >Erkennen/Spinoza, >Erkenntnis/Spinoza, >Substanz/Spinoza. Ähnlich: Wittgensteins Schweigen angesichts der Unterscheidung sinnvoll/sinnlos. RortyVsWittgenstein: Man muss schon viel wissen, bevor man feststellen kann, dass der Metaphysiker etwas Sinnloses sagt. >Metaphysik, >Sinnloses. VI 129 Ist/sein/Schein/scheinen/Erscheinen/RortyVsKant/Rorty: falsche Unterscheidung zwischen Dingen "an sich" und "für uns". |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Ding an sich | Searle | III 184 Ding an sich/SearleVsKant: Daraus, dass wir das Ding an sich nicht erkennen können folgt nicht, dass es anders ist, als wir es wahrnehmen, oder dass eine Realität jenseits unserer Erkenntnis existiert. >Dinge an sich/Kant. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Ding an sich | Vaihinger | Vaihinger I 333 Ding an sich/F.A. LangeVsKant/Vaihinger: Wenn das Ding an sich fiktiv ist, dann auch seine Unterscheidung von den Erscheinungen. >Fiktion, >Unterschiede, >Erscheinungen. |
Vaihinger I H. Vaihinger Die Philosophie des Als Ob Leipzig 1924 |
Einheit | Kant | Strawson V 82 Einheit/Bewusstsein/Denken/Subjekt/StrawsonVsKant: die These von der Einheit fußt selber auf einer tieferen Unterscheidung: der zwischen Anschauung und Begriff. >Begriff/Kant, >Anschauung/Kant. V 83 Strawson: Gegenstände könnten Akkusative sein und eine Folge bilden, sodass keine Unterscheidung zwischen ihr und der Folge der entsprechenden Ereignisse getroffen werden kann. - Solche Gegenstände könnten Sinnesdaten sein und die Begriffe nur von diesen handeln. V 84 Diese könnte gar nicht zum Begriff eines "Gegenstands" vereinigt werden - Problem: das esse der Erfahrungsobjekte ist ihr percipi und umgekehrt. - Das ist kein Grund für die Unterscheidung von esse und percipi. Adorno XIII 103 Einheit/Kant/Adorno: nach Kant ist das Einheitsmoment all der subjektiven Fähigkeiten, die den verschiedenen Kritiken zugrunde liegen, eigentlich die Vernunft selber oder der Verstand. >Verstand/Kant, >Selbst/Kant. Adorno XIII 122 Einheit/Subjekt/Objekt/Material/Inhalt/Fundierung/Idealismus/Kant/Adorno: man hat aus der Identität der Vernunft einen weiteren Identitätsbegriff abgeleitet, nämlich den der partikularen Identität von Subjekt und Objekt. Das Ich und die gegenständliche Welt sollen miteinander identisch sein, weil jedes gegenständliche Einheitsbewusstsein ein Einheitsbewusstsein von Vernunft sei. Da aber diese gegenständliche Identität bei Kant möglich ist immer nur dadurch, dass sie sich auf ein Gegebenes, auf Material der Sinne bezieht, ist sie nicht rein durchgängig. Material/Kant/Adorno: das, was dem Gegenständlichen jeweils zugrunde liegt, soll nicht selber ein Produkt der Vernunfttätigkeit sein können. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Erfahrung | Dewey | Suhr I 37 Erfahrung/Dewey: Erfahrung schließt von ihrem Wesen her Vollständigkeit und Endgültigkeit aus. >Vollständigkeit. Suhr I 71 Erfahrung/Dewey: Erfahrungen zu machen heißt, einen Versuch mit der Welt machen. Es ist keine Erfahrung, wenn das Kind in die Flamme greift. Es ist erst eine Erfahrung, wenn die Bewegung mit dem Schmerz in Verbindung gebracht wird. Suhr I 72 DeweyVsKant: Im Gegensatz zu Kants Vorstellung von der synthetischen Tätigkeit des Geistes haben wir es nie mit einer chaotischen Mannigfaltigkeit zu tun. Unsere Sinne liefern immer schon interpretiertes Material. >Realität, >Wahrnehmung. Suhr I 102 Erfahrung/Antike: Der Begriff der Erfahrung bildete sich, als die Künste vor allem Routine waren. Erfahrung: Sammlung vernunftloser Gebräuche. Fertigkeit, nicht Einblick. Erfahrung/Neuzeit: der Begriff bildete sich, als die Künste experimenteller wurden! Suhr I 141 Erfahrung/Dewey: Dinge, die auf bestimmte Weise miteinander interagieren, sind Erfahrung! ("Doppelläufigkeit" des Erfahrungsbegriffs, >Erfahrung/James). Suhr I 150 Erfahrung/Dewey: Kognitive Erfahrung ist immer in nichtkognitive Erfahrung eingebettet. Pro Empirismus. >Empirismus. Eco I 194 Def Erfahrung/Dewey: Eine Erfahrung liegt dann vor, wenn das erfahrene Material in einem Abschluss und einer Vollendung zustrebt. Dann und nur dann integriert es sich. Ein Fließen von etwas zu etwas. |
Dew II J. Dewey Essays in Experimental Logic Minneola 2004 Suhr I Martin Suhr John Dewey zur Einführung Hamburg 1994 Eco I U. Eco Das offene Kunstwerk Frankfurt/M. 1977 Eco II U, Eco Einführung in die Semiotik München 1972 |
Erfahrung | Nietzsche | Danto III 53 Erfahrung/Nietzsche/Danto: (vgl. Wahrheit/Nietzsche (F. Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, KGW1/III, 2, S. 374f)). >Wahrheit/Nietzsche. Hier ist von Metaphern die Rede. Metapher/Nietzsche/Danto: Man beachte, dass hier mit Metaphern sprachliche Ausdrucksmittel für Erfahrungen und nicht für Dinge gemeint sind. Dies macht es fast unabwendbar, dass der Ausdruck einer unkonventionellen Erfahrung so gut wie unverständlich sein wird. >Metapher/Nietzsche. Intuition/Erfahrung/Nietzsche/Danto: Nietzsche nennt Erfahrungen hier Intuitionen: (Von) Intuitionen aus führt kein regelmäßiger Weg in das Land der gespenstischen Schemata, der Abstraktionen: für sie ist das Wort nicht gemacht, der Mensch verstimmt, wenn er sie sieh, oder redet in lauter verbotenen Metaphern und unerhörten Begriffsfügungen, um wenigstens durch das Zertrümmern und Verhöhnen der alten Begriffsschranken dem Eindrucke der mächtigen gegenwärtigen Intuition schöpferisch zu entsprechen.(1) Danto III 54 Erfahrung/Kant/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: Nietzsche nähert sich damit keineswegs Kant an, der es für selbstverständlich hielt, dass Erfahrungen den Formen entsprechen müssten, die ihnen durch eine festgelegte Reihe von Begriffen und Kategorien, also den Bedingungen jeder verständlichen Erfahrung auferlegt werden. Nach Kant erkennen wir die Dinge nicht so, wie sie an sich sind, sondern wie sie uns durch die Logik der Erfahrung dargeboten und wie sie durch ihren apriorischen Apparat vorgeformt werden. >Erfahrung/Kant. Begriffe/Sprache/NietzscheVsKant/Danto: Anders als Kant behauptet Nietzsche nicht, dass ein definierter Bestand an Begriffen dem menschlichen Geist, ungeachtet aller Unterschiede zwischen den menschlichen Wesen, innewohne. Vielmehr variieren für Nietzsche die begrifflichen Schemata (>Begriffsschema) je nach Gesellschaft. Nach Nietzsche gibt es viele Wege, die Erfahrung zu organisieren, der unsere ist lediglich ein solcher, der sich für uns bewährt hat, an dem jedoch nichts unwandelbar, unantastbar oder notwendig ist. Nichts spricht dagegen, dass die (…) unkonventionellen Erfahrungen (unter einer anderen Struktur) einmal mustergültig werden, so dass die hier und jetzt unkonventionelle Sprache irgendwann und irgendwo einmal landläufige Rede wäre. >Sprache/Nietzsche, >Konvention, >Begriffsschema. 1. F. Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, KGW1/III, 2, S. 382f. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Erkenntnistheorie | Rorty | I 17 Rorty These: Erkenntnis hat keine Fundamente. >Letztbegründung, >Fundierung. I 163 Def Erkennen/Aristoteles: Eintreten von etwas Gegenständlichem in die Seele. I 167 Erkenntnisproblem: Die nächsten beiden Jahrhunderte philosophischen Denkens hätten vielleicht ganz anders ausgesehen, wäre das "Erkenntnisproblem" in der Begrifflichkeit von Relationen zwischen Propositionen und ihrem Gewissheitsgrad formuliert worden, statt in der Begrifflichkeit vermeintlicher Komponenten von Propositionen. Kant: Kant vollzog die pragmatische Wende nicht. Er handelte nicht von Sätzen sondern von inneren Vorstellungen. >Kant, >Einbildungskraft/Kant, >Erfahrung/Kant, >Erkenntnistheorie/Kant. I 167 Erkenntnis/Erkenntnisproblem/Rorty: Relationen zwischen Propositionen - nicht zwischen Komponenten von Propositionen - VsKant: dann braucht man keine Synthesis. - Kant/Rorty: auch er handelte nicht von Sätzen, sondern von inneren Vorstellungen. I 175 Fundament/Erkenntnis/Rorty: Argumente statt Fundamente! - Vor Locke hätte niemand ein Fundament der Erkenntnis gesucht. >Erkenntnis/Locke, >Erfahrung/Locke. I 191 Def Erkennen/Rorty: Die soziale Rechtfertigung von Meinungen. Das Gegenüberstellen von Personen und Sachverhalten. Damit können wir uns des Spiegels der Natur entledigen. I 210 Erkenntnistheorie/SellarsVsErkenntnistheorie//Rorty: sie verwechselt eine Theorie über innere Episoden mit einer Theorie über die Berechtigung, bestimmte Behauptungen zu machen. I 248 Erkenntnistheorie/Quine/Rorty: die Erkenntnistheorie hat immer zwischen zwei Kriterien geschwankt: a) kausale Nähe zum physischen Reiz, - b) dem Brennpunkt des Bewusstseins. I 249 Lösung: das Dilemma löst sich auf, wenn wir bloß von Farbflecken sprechen. - ((s) > Sinnesdaten). I 271 Rorty: es führt kein Weg von der Psychologie zur Erkenntnistheorie. Kein Weg von der Entdeckung der Vermittlungsinstanzen zu einer Kritik der Meinungen über die Welt.(RortyVsErkenntnistheorie). I 273 Erkenntnistheoretische Tradition: verwechselte Kausalerklärungen des Erwerbs von Meinungen mit Rechtfertigungen von Meinungen. I 278 Erkenntnistheorie: kann man im Lehnstuhl betreiben, Psychologie nicht. V 20f Erkenntnis/Foucault/Rorty: These: Erkenntnis und Macht sind nie von einander trennbar. RortyVsFoucault: das sind aber keine "Regeln der Sprache". >Foucault, >Erkennen/Foucault. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Erkenntnistheorie | Searle | III 184 Ding an sich/SearleVsKant: Daraus, dass wir es nicht erkennen können, folgt nicht, dass es anders ist, als wir es wahrnehmen und nicht, dass eine andersartige Realität existiert. Insbesondere folgt aus der Verortung aller Erkenntnis innerhalb unseres kognitiven Systems nicht, dass diese Erkenntnis niemals eine von der Erkenntnis unabhängigen Wirklichkeit sein könnte. >Dinge an sich/Kant, >Wahrnehmung/Searle, >Erfüllungsbedingungen/Searle, >Wahrheitsbedingungen/Searle. III 194 Hintergrund: Moores Hände gehören zum Hintergrund. Sie sind nicht in einem Bankschließfach. Der Hintergrund hilft uns, die Wahrheitsbedingungen für unsere Äußerungen festzulegen. >Terminologie/Searle, >Moores Hände, vgl. >Skeptizismus, >Gewissheit. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Erkenntnistheorie | Vollmer | I XX Evolutionäre Erkenntnistheorie/EE/Vollmer: Konrad Lorenz ist der Vater der Evolutionären Erkenntnistheorie. Vorläufer: Donald Campbell, Karl Popper. Zwei Bedeutungen: Popper: wissenschaftstheoretisch: Evolution der Erkenntnis (Interaktionistisch, VsIdentitätstheorie) >K. Popper. Lorenz: Evolution der Erkenntnisfähigkeit. (Identitätstheorie). >K. Lorenz. I 16 Erkenntnis/Geschichte/Qualität/primäre/sekundäre/Vollmer: mit wachsendem Fortschritt wurden mehr und mehr Eigenschaften als subjektiv erkannt. - So galt Locke noch Undurchdringlichkeit als primäre Qualität - heute wird nicht einmal mehr Ausdehnung als primäre Qualität angesehen. >Qualitäten, >Primäre Qualitäten, >Sekundäre Qualitäten, >Eigenschaften, >J. Locke. I 59 Erkenntnis: Erkenntnis ist keine "Spiegelung" der äußeren Welt - aber auch nicht rein algorithmisch - dagegen verkörperte Information für Lorenz: Bsp Pferdehuf: ein "Abbild" des Steppenbodens; - Bsp Flosse "Abbild" des Wassers. VollmerVsLorenz: Das ist eine irreführende Terminologie. >Vergleiche, >Vergleichbarkeit, >Analogien. Lösung: Beschaffenheit des Hufs weist auf Beschaffenheit des Bodens hin. >Evolution, vgl. >Koevolution. I 73 Erkenntnis/Vollmer: ihre dritte Ebene, die wissenschaftliche Erkenntnis ist nicht genetisch bestimmt. - Es gibt keine "biologischen Wurzeln" der Relativitätstheorie. - Wir sind lediglich der Widerspruchsfreiheit verpflichtet. - Ansonsten sind wir beim Bilden von Hypothesen frei. I 173 Erkenntnistheorie/Tradition/VollmerVsKant: Warum haben wir gerade diese Anschauungsformen und Kategorien? - Wie entstehen sie? - Warum sind wir gerade an diese apriorischen Urteile gebunden und nicht an andere? >Objektivität, >Kategorisierung, >Klassifikation, >a priori, >Urteile, >Widerspruchsfreiheit. I 294 Def Erkenntnis: (1983(1),30): Eine adäquate Rekonstruktion und Identifikation äußerer Strukturen im Subjekt a) ein internes Abbild konstruieren, b) das Modell mit gespeicherten Engrammen vergleichen, c) feststellen, wieweit der Gegenstand mit bereits Bekanntem übereinstimmt. Dafür ist Gedächtnis erforderlich. - >Gedächtnis. Rekonstruktion ist also nicht Widerspiegelung - unser Erkenntnisbegriff ist enger als jeder Informationsbegriff. Erkenntnis/Stegmüller: dreistellige Relation: S erkennt O als A. I 296 Erkennen/Kutschera: Der Schritt vom Nichtwissen zum Wissen. Wissen/Kutschera: Wissen ist nur als wahre Überzeugung zu explizieren - weder Wahrheit noch Subjektivität ist dabei steigerbar. >Wahrheit, >Subjektivität, >Wissen. I 310 Erkenntnistheorie/Vollmer: Aufgaben: - Explikation von Begriffen - Untersuchung unserer kognitiven Fähigkeiten - Vergleich verschiedener kognitiver Systeme - Unterscheidung subjektiver und objektiver Strukturen, deskriptiver und normativer Aussagen, faktischer und konventioneller Elemente. - Erhellung der Bedingungen für Erkenntnis - Aufweis von Erkenntnisgrenzen. 1.Gerhard Vollmer: Mesokosmos und objektive Erkenntnis. In: Konrad Lorenz, Franz M. Wuketis (Hrsg.): Die Evolution des Denkens. München 1983, S. 29–91. |
Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 |
Erscheinung | Leibniz | Holz I 128 Ansich/Erscheinung/Leibniz/Josef König: ihr Verhältnis ist bei Leibniz ein dialektisches. Es entspricht wiederum genau dem Schema des "Übergreifenden Allgemeinen": Das Ansich ist Gattung seiner selbst (!), des Ansich und seines Gegenteils, der Erscheinung. >Siehe >"Das übergreifende Allgemeine". I 129 Damit ist nicht die Tatsache gemeint, dass die Erscheinung immer die Erscheinung eines Ansich ist, (was ja der Sinn des Wortes ist). >Dinge an sich/Kant. KantVsLeibniz: denn dann könnte die Erscheinung ja immer noch verschieden von dem sein, dessen Erscheinung sie ist, und von daher wäre keine Kenntnis des Gegenstands möglich. (So sieht Kant das Verhältnis). LeibnizVsKant: besteht darauf, dass die Erscheinung dasselbe ist wie das Ansich, das sich in der Erscheinung zeigt. >Phänomen/Leibniz. Die Welt tut das in der Perzeption. Dadurch vervielfältigt sie sich in zweifacher Hinsicht. 1. Als Ganzes aber jeweils unter anderer Perspektive 2. Sie erscheint räumlich als das Auseinandersein der verschiedenen Substanzen, 3. Sie erscheint zeitlich als Abfolge verschiedener Perzeptionen. Das System der Perzeptionen ist "wohl begründet", weil es nichts anderes ist als die sich selbst beschränkende Aktivität der ursprünglichen Kraft des Ansich. Der Unterschied zwischen Ansich und Erscheinung ist der Unterschied des Ansich selber! Das ist die Totalität und das Prinzip seines Unterschieds. >Ganzes/Leibniz. I 130 Daher ist die Erscheinung nicht gegen das Ansich abgehoben, sondern eine Art desselben und als solche etwas durchaus Reales. Erscheinung/Welt/Leibniz: die Welt erscheint nun immer nur insofern sie sich als Sosein einer einzelnen Monade ausdrückt. Phänomenalität/Leibniz: Die Weise, in der das Auszudrückende im Ausgedrückten enthalten ist. Jedes Ausgedrückte ist ein Phänomen. Es ist wohl begründet, weil das Ansich, indem es sich ausdrückt, das Phänomen ist, mit ihm identisch ist und es als erscheinendes Ansichseiendes begründet. Das Phänomen ist der Realität nicht entgegengesetzt (VsKant) sondern gerade ihre spezifische Seinsweise im Vorgang der universellen Repräsentation. Daher müssen auch alle Perzeptionen in allen einzelnen Substanzen einander entsprechen. >Wahrnehmung/Leibniz. I 131 Einheit/Leibniz: Nur so kann es sein, dass alle verschiedenen Monaden ein und dieselbe Erscheinung perzipieren. Das ist die "harmonie universelle" (univerelle Harmonie, s.o.) in Prozessform, in der alle Erscheinungen verknüpft sind, weil sie Erscheinungen desselben Ansich sind. Phänomen/Repräsentation/Leibniz: Das bedeutet nun aber, dass alles Seiende phänomenal ist. (Ebenso wie es zugleich Ansichseiendes ist). Da Repräsentation bei Leibniz ein universaler und allseitiger Vorgang ist, muss jedes Seiende für jedes andere Seiende Phänomen sein. >Einheit/Leibniz. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Erscheinung | Nietzsche | Ries II 29 Erscheinung/NietzscheVsSchopenhauer: Vs Unterscheidung von »Erscheinung« und »Ding an sich« (bei Schopenhauer der Wille). Diese Unterscheidung gibt es nicht mehr, sie war an Platon orientiert. >Dinge an sich/Nietzsche. Danto III 135 Ding an sich/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: der Gegensatz „Ding an sich“ und „Erscheinung“ ist unhaltbar (…) wie auch die Begriffe „Subjekt“ und „Objekt“ und letztlich auch deren verschiedene Modifikationen z.B. „Materie“, „Geist“ und andere hypothetische Wesen, „Ewigkeit und Unveränderlichkeit des Stoffs“ usw. Wir sind die Stofflichkeit los.(1) >Dinge an sich/Kant, >Materie, >Geist, >Subjekt/Nietzsche, >Objekt, >Schein/Nietzsche, >Subjekt/Objekt-Problem. 1. F. Nietzsche Nachlass, Berlin, 1999, S. 540f. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Ethik | Husserl | I 115 ff HusserlVsHume: Ethik ist keine Gefühlsethik. HusserlVsKant: VsKategorischer Imperativ. HusserlVsKant: Formale Verallgemeinerbarkeit genügt nicht, um ethische Richtigkeit zu charakterisieren. Husserl: Ein fiktiver Beobachter muss meine Beurteilung nachvollziehen können. Mensch: a) passiv, zufällig in Umständen oder b) zweckhandelnd, vernünftig. >Kategorischer Imperativ, >Umstände, >Emotivismus, >Nonkognitivismus, >Intersubjektivität. |
E. Husserl I Peter Prechtl Husserl zur Einführung, Hamburg 1991 (Junius) II "Husserl" in: Eva Picardi et al., Interpretationen - Hauptwerke der Philosophie: 20. Jahrhundert, Stuttgart 1992 |
Ethik | Kant | Stegmüller IV 169 Def Hypothetischer Imperativ/Kant: wenn du X willst, tue Y". - Das stützt sich auf ein Kausalwissen - Bsp Imperativ der Geschicklichkeit, Imperativ der Klugheit. - Ohne Wunsch: > Kategorischer Imperativ. MackieVsKant: der kategorische Imperativ ist nicht objektiv gültig. - Zusätzlich braucht man eine Prämisse, in der eine Tatsache über eine Entscheidung vorkommt. >Moral/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 |
Ethik | MacIntyre | Brocker I 657 Ethik/Allgemeinheit/Allgemeingültigkeit/Moderne/MacIntyre: MacIntyre These: das Streben der Ethik der Moderne nach einer Allgemeingültigkeit, die von jeder Besonderheit befreit ist, beruht auf einer Illusion. (MacIntyreVsKant, MacIntyreVsKategorischer Imperativ). >Kategorischer Imperativ, >Tugenden. Tugenden/MacIntyre: These: Tugenden kann man nur als Teil einer Tradition besitzen, in der wir sie und unser Verständnis von ihnen von den Vorfahren übernehmen, an deren Anfang die heroischen Gesellschaften stehen (1). Siehe Antike Philosophie/MacIntyre. 1. Alasdair MacIntyre, After Virtue. A Study in Moral Theory, Notre Dame, Ind. 1981. Dt: Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend. Zur moralischen Krise der Gegenwart. Erweiterte Neuausgabe, Frankfurt/M. 2006 (zuerst 1987) S. 170. Jürgen Goldstein, „Alasdair MacIntyre, Der Verlust der Tugend“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Ethik | Nagel | III 109f Ethik/Nagel: Konsequentialismus: These: Die Folgen der Handlung sind wichtig - nicht, wie die Handlung für den Handelnden ist. >Konsequentialismus, >Handlung. NagelVs: Es geht um die Erlaubnis das eigene Leben zu führen. III 111 Interne Perspektive: Problem: Dass Mord verboten ist gebietet noch nicht, andere daran zu hindern. Utilitarismus: hier geht es um die Unterscheidung gut/schlecht. Interne Perspektive/Nagel: hier geht es um die Unterscheidung recht/unrecht. >Subjektivität/Nagel. III 112 Ethik/Nagel: Kernfrage: Wie weit darf der interne Standpunkt einbezogen werden? - Das Leben ist immer das individuelle Leben. - Es kann nicht sub specie aeternitatis gelebt werden. - Grenzen sind immer die individuellen Möglichkeiten. >Grenzen. III ~87 Ethik/Nagel: Das Handeln aus der Eigenperspektive hat so starken Wert, dass deontologische Paradoxe nicht auszuschließen sind. - Sie wären nur vermeidbar um den Preis der unpersönlichen Welt. >Deontologie. III 86 Parallele Objektivität/Bewusstsein/Ethik/Nagel: Die objektive Welt muss die subjektiven Perspektiven beinhalten. >Objektivität, >Objektivität/Nagel. Ethik: Die neutralen Gründe die Handlungen des Subjekts mit all ihren scheinbar abergläubischen Gründen berücksichtigen. >Anerkennung, >Intersubjektivität. II 49 Determinismus/Ethik/Nagel: Verantwortlichkeit gibt es auch bei determinierten Handlungen, wenn die Bestimmung im Innern liegt - durch nichts determinierte Handlungen sind unverständlich. >Determinismus. II 54 Ethik/Recht/Moral/Gott/Theologie/Nagel: Eine Tat wird nicht dadurch unrecht, dass Gott existiert. >Moral, >Gott, >Rechtfertigung, >Theologie. II 54 Kategorischer Imperativ/NagelVsKant: Als Grundlage der Ethik kommt nichts anderes in Frage als ein direktes Interesse am anderen. >Kategorischer Imperativ. II 55 Aber: Der Grund, jemand anderem nichts böses zu tun, kann nicht in der speziellen Person verankert sein. II 61 Problem: Moral sollte nicht von der Stärke des Interesses an anderen abhängen. |
NagE I E. Nagel The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979 Nagel I Th. Nagel Das letzte Wort Stuttgart 1999 Nagel II Thomas Nagel Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990 Nagel III Thomas Nagel Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991 NagelEr I Ernest Nagel Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982 |
Ethik | Rorty | III 310 Ethik/Rorty: Es geht nicht darum, dass wir moralisch verpflichtet wären, Solidarität zu empfinden. Literatur hilft nicht mit Apellen, sondern mit genauer Beschreibung. III 314 Solidarität wird gemacht, nicht vorgefunden (RortyVsKant; ((s) Kant stützt sich auf Prinzipien, diese sind nicht konventionell. Vgl. >Kategorischer Imperativ). II (d) 79ff Walzer, Michael: Walzer ist skeptisch gegenüber Begriffen wie »Vernunft« und »universelle moralische Verpflichtung«. VsKant: Es gibt keine allen gemeinsame Idee oder ein gemeinsames Prinzip. Def Dünne Moral: Kants Bild vom Anfang: Grundlage, die ausgebaut wird. WalzerVs. Def Dichte Moral/Walzer: Jede Moral ist von Anfang an »dicht«: sie ist kulturell integriert. Der Weg geht von anfänglich »dichter« zu später »dünner«, mehr abstrakter Moral. II (d) 83f RortyVsKant: Wir können widerstreitende Loyalitäten nicht dadurch auflösen, dass wir uns von ihnen vollständig abwenden hin zu etwas, das sich kategorial von Loyalität unterscheidet - der universellen moralischen Verpflichtung, gerecht zu handeln. Wir gehen mit Hegel und Marx: Das sogenannte moralische Gesetz ist bestenfalls eine handliche Abkürzung für ein konkretes Gewebe moralischer Praktiken. >Hegel >Marx, >Kant. VI 256 Kategorischer Imperativ/Moral/Ethik/RortyVsKant: Brüderlichkeit aller Menschen ist nicht durch neutrale Kriterien zu begründen. Inhaltliche Bestimmung: >Utilitarismus. Formale Bestimmung: >Prinzipien. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Ewigkeit | Nietzsche | Ries II 12 Ewigkeit/Nietzsche: Überwindung der Zeitlichkeit der Zeit zur Ewigkeit der in sich kreisenden Zeit. Das ewige Sein der sich selber wollenden Welt. >Zeit, >Wiederkehr/Nietzsche. Danto III 135 Ding an sich/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: Der Gegensatz „Ding an sich“ und „Erscheinung“ ist unhaltbar (…) wie auch die Begriffe „Subjekt“ und „Objekt“ und letztlich auch deren verschiedene Modifikationen z.B. „Materie“, „Geist“ und andere hypothetische Wesen, „Ewigkeit und Unveränderlichkeit des Stoffs“ usw. Wir sind die Stofflichkeit los.(1) >Dinge an sich/Kant, >Materie, >Geist, >Subjekt/Nietzsche, >Objekt, >Erscheinung/Nietzsche, >Schein/Nietzsche, >Subjekt/Objekt-Problem. 1. F. Nietzsche Nachlass, Berlin, 1999, S. 540f. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Existenz | Jonas | Brocker I 612 Existenz/Jonas: Jonas‘ Ökologischer Imperativ (siehe Ökologischer Imperativ/Jonas) besagt, dass wir »nicht das Recht haben, das Nichtsein künftiger Generationen wegen des Seins der jetzigen zu wählen oder auch nur zu wagen. Warum wir dieses Recht nicht haben, warum wir im Gegenteil eine Verpflichtung gegenüber dem haben, was noch gar nicht ist und ›an sich‹ auch nicht zu sein braucht, jedenfalls als nicht existent keinen Anspruch auf Existenz hat, ist theoretisch gar nicht leicht und« – so ergänzt er bezeichnenderweise – »vielleicht ohne Religion überhaupt nicht zu begründen« (1). Philosophie/Jonas/Brocker: Damit bekundet Jonas deutlich, dass er eine philosophische Argumentation in der vorliegenden Frage Brocker I 613 nicht für ausreichend oder zwingend genug hält, um Überzeugungen und Verhaltensweisen nachhaltig zu verändern. BrockerVsJonas: das ist ein performativer Widerspruch gegenüber Jonas‘ eigenem Tun. Außerdem ist fraglich, wie religiöse Grundlagen, von denen Jonas annimmt, dass sie weitgehend verschwunden sind (2), dies sollen leisten können. (3) Existenz/Jonas: allein, weil die Menschheit sei, sei sie es wert, erhalten zu werden. (4) Die Existenz der Menschheit dürfe nicht als kontingentes biologisches Faktum, als zufälliges Resultat evolutionärer Entwicklungsprozesse angesehen werden, sondern sei eine Wertsetzung der Natur. Siehe auch Generationengerechtigkeit/Jonas. Problem/JonasVsKant zur Begründung müsse man, trotz Kant, die Möglichkeit einer rationalen Metaphysik einräumen. Lösung/Jonas: die Frage, warum überhaupt etwas ist und nicht nichts, müsse man dahingehend umformulieren, was es wert sei, zu existieren. Brocker I 614 Teleologie/Lösung/JonasVsAristoteles: wir müssen Zwecke in der Natur annehmen, statt sie im Handeln des Subjekts zu verorten. (5) Dies sei begründbar durch den in der Natur auffindbaren Selbsterhaltungstrieb allen Lebens. (6) 1. Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1979, S. 36. 2. Hans Jonas, »Warum wir heute eine Ethik der Selbstbeschränkung brauchen«, in: Elisabeth Ströker (Hg.), Ethik der Wissenschaften? Philosophische Fragen, München/Paderborn u. a. 1984, S. 76, 80. 3. Vgl. Oelmüller, Willi, »Hans Jonas. Mythos – Gnosis – Prinzip Verantwortung«, in: Stimmen der Zeit 206, 1988, 349-350. 4. Jonas 1979, S. 92-100. 5. Ebenda S. 138 6. Ebenda S. 142f. Manfred Brocker, „Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Jonas I Hans Jonas Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation Frankfurt 1979 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Form | Hegel | Adorno XIII 70 Form/Inhalt/Hegel/Erkenntnistheorie/Form/Inhalt/endlich/unendlich/HegelVsKant/Adorno: In der Erkenntnistheorie lehnt Hegel die Kantische Trennung von Form und Inhalt ebenso wie die von Erkenntnis des Endlichen und des Unendlichen mit außerordentlicher Konsequenz ab. >Form/Inhalt, >Endlichkeit, >Unendlichkeit, >Erkenntnis, >I. Kant. Material/Hegel/Adorno: Das Material ist bei Hegel nichts Äußerliches und Zufälliges, sondern selber auch Geist. >Geist/Hegel, >Erkenntnis/Hegel. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Freiheit | Hegel | Höffe I 332 Freiheit/Hegel/Höffe: Das rechts- und staatstheoretische Leitprinzip bildet der freie Wille. >Staat/Hegel, vgl. >Willensfreiheit. Freier Wille: Von ihm will Hegel zeigen, wie er unter der Bedingung der Moderne, einer Epoche der Entfremdung, nach und nach seine volle, die Entfremdung aufhebende Wirklichkeit erreicht. HegelVsKant: Hegel weicht von (...) Kant sowohl im Verständnis der Freiheit und des Rechts als auch in der Argumentationsweise deutlich ab. Er teilt jedoch die grundlegende Wertschätzung des Rechts und des Staates. Kant nennt das Recht im Ewigen Frieden den «Augapfel Gottes»(1) nach Hegels Grundlinien ist es «etwas Heiliges überhaupt» (§ 30)(2). Die Freiheit, damit beginnen die Unterschiede, begreift er aber nicht negativ als Tun-und-lassen-Dürfen, sondern positiv als «Bei-sich-selbst-Sein-im-anderen». Folgerichtig gibt er sich nicht mit einer allgemeinverträglichen Freiheit zufrieden, sondern Höffe I 333 zielt auf das «Dasein des freien Willens», wobei «Dasein» so viel wie «volle Wirklichkeit» bedeutet. Vgl. >Dasein, >Recht/Hegel, >Recht/Kant. 1. Kant, Zum ewigen Frieden, 1795, (Fn. zum Ersten Definitivartikel), 2. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundriss, 1820 |
|
Frieden | Hegel | Höffe I 338 Frieden/Hegel/Höffe: Dass die Rechtsphilosophie(1) in einer Weltgeschichte als «Schlachtbank» und nicht wie bei Kant im höchsten politischen Gut, dem ewigen Frieden, gipfelt, trägt Hegel kaum Sympathien ein. Von heute aus gesehen, von der Dominanz einer universalistischen Rechtsethik mit dem Gedanken von Menschenrechten und einer zunehmenden Verrechtlichung der zwischenstaatlichen Verhältnisse erscheint Kant als überlegen. >Weltgeschichte/Hegel, >Geschichte/Hegel, >Frieden/Kant. HegelVsKant: Überdies verwirft Hegel (...) die Idee eines ewigen Friedens, sieht Kriege als für die «sittliche Gesundheit» der Völker unverzichtbar an und begnügt sich für die zwischenstaatlichen Beziehungen mit einem Völkerrecht, das auf eine Weltrechtsordnung, selbst auf dessen bescheidene Vorstufe, einen Staatenbund, verzichtet. 1. Hegel, Vorlesungen zur Philosophie der Geschichte 1821-32 hrsg. v. E. Gans 1837 |
|
Frieden | Marsilius von Padua | Höffe I 178 Frieden/Marsilius/Höffe: Der Friede, dessen Segnungen [Marsilius] verteidigt, ist ähnlich wie bei Dante ein zwar gewaltfreies, aber kein konfliktreiches Zusammenleben. Der Gedanke einer an das Recht gebundenen, von ihm gehegten, ansonsten aber freien Konkurrenz ist auch Marsilius fremd. Ein Wesenselement des Politischen, der Kampf von Interessen und der um Macht, verliert dabei an Bedeutung. Ziel: Marsilius' (und Dantes) Friede besteht in einem Ruhezustand; Marsilius spricht gleich zu Beginn von: Friede oder (Wind-)Stille bzw. Ruhe (pax sive tranquillitas). Frieden/ HegelVsKant/Höffe: In der Behauptung, ein dauernder oder gar ein ewiger Friede würde die sittliche Gesundheit der Völker bedrohen, wird Hegel in seiner Ablehnung von Kants Friedensprojekt dieses Motiv aufnehmen. Höffe: In Hegels autorenreichen Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie kommt Marsilius jedoch nicht vor.) Ruhe/Marsilius: Nur in einem als Ruhe konzi- Höffe I 179 piertem Frieden kann nach Marsilius ein Gemeinwesen seinen Bürgern ein Überleben und ein gutes Leben, nämlich eine umfassende Bedürfnisbefriedigung und ein tugendhaftes Leben, ermöglichen(1). >Gemeinschaft/Marsilius. MarsiliusVsPapsttum: Laut Marsilius ist der Statthalter Gottes auf Erden, der römische Bischof, kein Friedensfürst, sondern die Hauptursache für Unfrieden. >Papsttum/Marsilius. 1. Marsilius, Defensor pacis, I, 4, § 1 |
|
Fundierung | Rorty | VI 246f Fundament/Dawkins/RortyVsDawkins: (Es geht um Dawkins These, die Menschen seien nur Vehikel für Gene) - Dies ist ein unangemessener Fundierungsgedanke. RortyVsKant: Man sollte auch nicht an einer ahistorischen "Natur des Menschen" festhalten. >Letztbegründung, >Fundierung, >Absolutes, >Natur. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Geist | Hegel | Adorno XIII 62 Subjektivität/Idealismus/Geist/Hegel/Adorno: …man ist (...) gezwungen, die Subjektivität zu erweitern über das individuelle Bewusstsein hinaus. Bei Hegel heißt das gar die Idee, (…) das ist nun gar nichts anderes als jenes Prinzip des Geistes, das von den einzelnen Menschen und ihrem Inbegriff unabhängig sein soll und das selber, und zwar motivierterweise, das Absolute sein soll, das alles Bedinge erst konstituiert. >Absolutes/Hegel. Adorno XIII 63 Dabei ist stillschweigend die Voraussetzung eingegangen, dass dieses Bewusstsein in den verschiedenen Individuen gleicher Art und gleicher Logizität sei. Wir/Idealismus/Adorno: Dieses Wir ist eigentlich selber nur der Inbegriff der empirischen Subjekte, es kann nicht ein konstitutives, transzendentales Subjekt sein. >Subjekt/Hegel, >Transzendentales, vgl. >Idealismus. Adorno XIII 128 Geist/Hegel/Adorno: Wenn bei Hegel die Wahrheit das Ganze sein soll, so als Prozess, dass die Wahrheit sich verwirklicht. Adorno XIII 129 Das ist der neue Begriff des Geistes im prägnanten Sinn, das heißt, Geist ist der Inbegriff der Welt oder der Inbegriff der Realität, soweit sie durch die spezifische geistige Erfahrung des Einzelmenschen hindurchgegangen sind. >Erfahrung/Hegel, >Subjekt-Objekt-Probolem, >Intersubjektivität. HegelVsKant/Adorno: Diese Erkenntnis bestimmt die Gegenstände als Dinge an sich und nicht als bloße Phänomena. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Generationengerechtigkeit | Kant | Rawls I 291 Generationengerechtigkeit/Kant: Dieser sah es als befremdlich an, dass frühere Generationen ihre Last lediglich zugunsten der späteren tragen und das diese als einzige das Glück haben werden, in einem vollendeten Gebäude wohnen zu dürfen.(1) RawlsVsKant: Diese Gefühle sind fehl am Platze: Die Relation ist asymmetrisch, aber das ist zu beheben. Zunächst stellt sich die Frage der Gerechtigkeit wegen der zeitlichen Erstreckung in nur einer Richtung gar nicht. Was gerecht oder ungerecht sein kann ist die Weise, wie Institutionen mit dieser Situation und mit historischen Möglichkeiten umgehen. Wenn nun alle Generationen mit Ausnahme der ersten profitieren, und jeder von seinen Vorfahren erbt, muss nur ein gerechtes Spar-Prinzip gewählt werden, das sicherstellt, dass Spätere auch von ihren Leistungen profitieren. Die einzige Reziprozität zwischen Generationen ist virtuell. Die Einzelheiten kann jede Generation jedoch für sich selbst regeln. >Reziprozität, >Gerechtigkeit, >Asymmetrie. 1. I. Kant „Idea for a Universal History with a Cosmopolitan Purpose“, Zitiert aus Hans Reiss (ed.) Kant, Political Writings, Cambridge, 1970, p. 44. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Geschmack | Kant | Gadamer I 40 Geschmack/Kant/Gadamer: Die lange Vorgeschichte, die dieser Begriff hat, bis er von Kant zum Fundament seiner Kritik der Urteilskraft gemacht wird, lässt erkennen, daß der Begriff des Geschmacks ursprünglich eher ein moralischer als ein ästhetischer Begriff ist. Er beschreibt ein Ideal echter Humanität und verdankt seine Prägung dem Bestreben, sich gegen den Dogmatismus der Schule« kritisch abzuheben. Auf das „Schöngeistige“ wird der Gebrauch des Begriffs erst später eingeengt. >Geschmack/Gracian. Gadamer I 41 Es gibt in Geschmackssachen bekanntlich keine Möglichkeit zu argumentieren (Kant sagt richtig, es gebe Streit, aber nicht Disputation in Geschmacksdingen(1)), aber nicht nur, weil sich keine begrifflich allgemeinen Maßstäbe Gadamer I 42 finden lassen, die alle anerkennen müssen, sondern weil man solche nicht einmal sucht, ja, es nicht einmal richtig fände, wenn es solche gäbe. Gadamer I 43 Der Geschmack ist (...) nicht in dem Sinne ein gemeinschaftlicher Sinn, daß er sich von einer empirischen Allgemeinheit, der durchgängigen Einhelligkeit der Urteile Anderer, abhängig macht. Er sagt nicht, daß jedermann mit unserem Urteil übereinstimmen werde, sondern damit zusammenstimmen solle (wie Kant feststellt(2)). Mode: Gegenüber der Tyrannei, die die Mode darstellt, bewahrt der sichere Geschmack daher eine spezifische Freiheit und Überlegenheit. Darin liegt seine eigentliche und ganz ihm eigene Normkraft, sich der Zustimmung einer idealen Gemeinschaft sicher zu wissen. >Mode/Gadamer. Gadamer I 48 Kant selbst hat es als eine Art geistiger Überraschung empfunden, daß ihm im Zusammenhang dessen, was dem Geschmack unterliegt, ein über die empirische Allgemeinheit hinausgehendes apriorisches Moment aufging(3). Die „Kritik der Urteilskraft“ ist aus dieser Einsicht entstanden. >Urteilskraft/Kant). Sie ist nicht mehr bloße Kritik des Geschmacks in dem Sinne, in dem der Geschmack Gegenstand der kritischen Beurteilung durch den anderen ist. Sie ist Kritik der Kritik, d. h. sie fragt nach dem Rechte solchen kritischen Verhaltens in Geschmacksdingen. Nachahmung/Kant: Im Bereich des ästhetischen Geschmacks hat das Vorbild und Muster zwar seine bevorzugte Funktion, aber, wie Kant richtig sagt, nicht in der Weise der Nachahmung, sondern der Nachfolge(4). Das Vorbild und Beispiel gibt dem Geschmack eine Spur, seinen eigenen Gang zu nehmen, nimmt ihm aber die eigentliche Aufgabe nicht ab. »Denn der Geschmack muss ein selbsteigenes Vermögen sein«(5). Erkenntnis/Geschmack/Kant/Gadamer: man wird anerkennen können, dass Kants Begründung der Ästhetik auf das Geschmacksurteil Gadamer I 49 den beiden Seiten des Phänomens gerecht wird, seiner empirischen Nicht-Allgemeinheit und seinem apriorischen Anspruch auf Allgemeinheit. Aber der Preis, den er für diese Rechtfertigung der Kritik im Felde des Geschmacks zahlt, besteht darin, daß er dem Geschmack jede Erkenntnisbedeutung abspricht. Es ist ein subjektives Prinzip, auf das er den Gemeinsinn reduziert. In ihm wird nichts von den Gegenständen erkannt, die als schön beurteilt werden, sondern es wird nur behauptet, daß ihnen a priori ein Gefühl der Lust im Subjekt entspricht. Gadamer I 51 Kunst/Schönheit/Kant/Gadamer: Die Anerkennung der Kunst scheint von der Grundlegung der Ästhetik im „reinen Geschmacksurteil“ aus unmöglich - es sei denn, daß der Maßstab des Geschmacks zu einer bloßen Vorbedingung herabgesetzt wird. >Ästhetik/Kant, >Schönheit/Kant. Gadamer I 63 Geschmack/Kant/GadamerVsKant: Man tut dem Begriff des Geschmacks Gewalt an, wenn man die Wandelbarkeit des Geschmacks nicht in ihn aufnimmt. Wenn etwas, so ist der Geschmack ein Zeugnis für die Wandelbarkeit aller menschlichen Dinge und die Relativität aller menschlichen Werte. Kants Begründung der Ästhetik auf den Geschmacksbegriff kann von da aus nicht recht befriedigen. Es liegt weit näher, den Geniebegriff, den Kant als transzendentales Prinzip für das Kunstschöne entwickelt, als universales ästhetisches Prinzip zu verwenden. Er erfüllt weit besser als der Begriff des Geschmacks die Forderung, gegen den Wandel der Zeit invariant zu sein. >Genie/Kant. 1. Kant, Kritik der Urteilskraft, 1799, S. 233. 2. Ebenda S. 67 3. Vgl. Paul Menzer, Kants Ästhetik in ihrer Entwicklung, 1952. 4. Kant, Kritik der Urteilskraft, 1799, S. 139, vgl. 200. 5. Kritik der Urteilskraft, § 17 (S. 54). |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Gesellschaft | Kant | Rawls I 257 Gesellschaft/Wahl/Selbst/Kant/RawlsVsKant/Rawls: in zwei Punkten weiche ich besonders von Kants Konzeption ((s) wie sie im kategorischen Imperativ angelegt ist) ab: 1. Die Wahl (der Prinzipien) als noumenales Selbst nehme ich als die Wahl eines kollektiven (Selbst) an. Diese Wahl muss von anderen Selbsten akzeptiert werden können. 2. Ich nehme an, dass die Parteien wissen, dass sie den Bedingungen des menschlichen Lebens unterliegen. Im Licht dieser natürlichen Beschränkungen werden die Prinzipien gewählt. Bei Kant sieht es so aus, als schlösse er auch die Freiheit Gottes oder die Freiheit reiner Intelligenzen mit ein, diese unterliegen aber nicht den Beschränkungen, die verlangen, Andere als gleichermaßen rationale und freie Wesen anzuerkennen. >Prinzipien/Kant, >Kategorischer Imperativ. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Gesellschaftsvertrag | Hegel | Höffe I 333 Gesellschaftsvertrag/Hegel/Höffe: Innerhalb der Überlegungen zum Vertrag verwirft Hegel die neuzeitlichen Muster der Staatslegitimation, die etwa von Hobbes, Spinoza, Locke und Rousseau, auch noch von Kant vertretene Theorie des Gesellschaftsvertrags. >Gesellschaftsvertrag/Hobbes, >Gesellschaftsvertrag/Locke, >Gesellschaftsvertrag/Rousseau. HegelVsSpinoza/HegelVsHobbes/HegelVsLocke/HegelVsRousseau/HegelVsKant: Denn ob man einen Vertrag aller mit allen oder einen Vertrag «dieser aller mit dem Fürsten oder der Regierung» annehme - der Staat werde der Willkür der Einzelnen unterworfen(1). In Wahrheit lebe jedermann immer schon im Staat, der den Rang eines Zweckes an und für Höffe I 334 sich habe. >Staat/Hegel, >Gesellschaft/Hegel. VsHegel/Höffe: Vertragstheoretiker wie Kant würden dem Selbstzweckcharakter aber nicht widersprechen, wohl die legitimatorische und kriteriologische Aufgabe des Gesellschaftsvertrages hervorheben. Gesellschaftsvertrag/Kant: Als ein «ursprünglicher Contract» und als eine «bloße Idee der Vernunft» gebe er den «Probierstein der Rechtmäßigkeit eines jeden öffentlichen Gesetzes» ab: Der Gesetzgeber darf (...) seine Gesetze nur so geben, «als sie aus dem vereinigten Willen eines ganzen Volks haben entspringen können».(2) 1. G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundriss, 1820, § 75 2. I. Kant, Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis. 1793, II. Folgerung |
|
Gleichberechtigung | Kant | Höffe I 312 Gleichberechtigung/Kant/Höffe: Obwohl Kant dem vereinigten Volkswillen die Souveränität zuspricht, erhalten nicht alle Bürger das Stimmrecht und mit ihm die aktive Staatsbürgerschaft. Zwar unterscheidet er zu Recht eine aktive von einer passiven Staatsbürgerschaft und billigt den Unmündigen nur die letztere zu. Doch überzeugt es nicht, wenn er aus einer wirtschaftlichen Stellung («Geselle, Dienstbote») oder dem Geschlecht («Frauenzimmer»), also aus privatrechtlichen oder gar biologischen Gegebenheiten, eine öffentlich-rechtliche Diskriminierung, die bloß passive Staatsbürgerschaft, ableitet. HöffeVsKant: Hier sitzt Kant Vorurteilen seiner Zeit auf. Richtig wäre es, die aktive Staatsbürgerschaft an die Rechtsfähigkeit, also Zurechnungsfähigkeit, zu binden (...). >Staatsbürgerschaft, >Politische Wahlen, >Demokratie, >Wahlsysteme, >Gesellschaft. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 |
Gottesbeweise | Kant | Strawson V 194 Kosmologischer Gottesbeweis/StrawsonVsKant: Kant: wenn ein unbeschränktes Wesen existiert, existiert es notwending. Strawson: Das können wir nicht umkehren: wenn es notwendig existiert, ist es unbeschränkt. Ontologischer Beweis/Kant: Aus widerspruchsfreier Existenz soll notwendige Existenz folgen. KantVs: Einen Begriff bilden ist eine Sache, zu erklären, dass er eine Anwendung hat, eine andere. Danto I 195 Existenz/Prädikat/Kant/Danto: Bsp 100 mögliche Taler: der Begriff "100 Taler" bleibt der gleiche, ob er in der realen Welt belegt ist oder nicht. - Wer sagt "Ich habe 100 Taler, aber sie existieren nicht" der missbraucht keineswegs den Begriff 100 Taler, sondern den des Habens. - ((s) Also folgt Existenz nicht aus dem Begriff). >Ideen/Kant, >Begriffe/Kant, >Existenz/Kant, >Gott/Kant, >Religiöser Glaube/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Gut/Das Gute | Hegel | Bubner I 182 Gut/Gute/Hegel/Bubner: Der ganze Gedankengang (z.B. der Enzyklopädie) läuft darauf hinaus, dass am Ende die "sich selbst wissende Vernunft" steht, die den Namen des Absoluten verdient, als sie die Totalvermittlung von Wirklichkeit und Wissen darstellt, der nichts äußerlich bleibt. Identität von Ziel und Prozess. >Wissen/Hegel, >Absolutes/Hegel. Umdeutung der klassischen Idee des Guten unter dem Rubrum der Idee des "Erkennens", die einerseits zwischen dem "Leben" und der "absoluten Idee" andererseits untergebracht ist. >Erkennen/Hegel. I 184 Def Leben/Hegel: meint die Wirklichkeit von Individuum, Lebensprozess und Gattung so kann "der Logik ihr Gebiet überschritten werden scheinen". Erkennen/Hegel: in der Mitte zwischen realitätsgesättigtem Leben und transparenter Methode liegt die "Idee des Erkennens", die ihrerseits in die Idee des Wahren" und die "Idee des Guten" zerfällt. Hier gibt es statt des üblichen Dreischritts der Hegelschen Dialektik jedoch nur den Zweischritt: wegen des elementaren Subjekt/Objekt Verhältnisses. >Dialektik/Hegel. Dem subjektiven, theoretischen Begriff des Guten, im Wissen, tritt die "Idee des Guten" im praktischen Handeln entgegen. >Begriffe/Hegel. Subjekt/Objekt/Hegel/Bubner: Unter dem Titel des Erkennens bestimmt Hegel das S/O Verhältnis nach zwei Seiten: Theorie und Praxis. (Nach dem Vorbild AristotelesVsPlatons: Trennung des Empirischen und Ideellen). Auch HegelVsKant: "radikale Trennung der Vernunft von der Erfahrung". >Erfahrung/Kant, >I. Kant. >Vernunft, >Erfahrung/Hegel, >Praxis. I 185 Subjekt/Objekt/Antike/Bubner: Davon hat die ganze Antike, und mit ihr Aristoteles gar nichts gewusst! I 186 Gut/Hegel: die Wahrheit einer in die Wirklichkeit eingepflanzten Zwecksetzung muss über die Handlungsperspektive hinaus als "das Gute" bestimmt werden: Objektivität, "Vernünftigkeit der Welt." Die Endlichkeit unserer Alltagsziele deren Pluralität und mögliche Kollision, sowie ihr postulatorischer Status im Sollen sind bloß als Ausdruck der "Unausgeführtheit" des Guten zu werten. Das ausgeführte Gute wäre die Aufhebung des Andersseins. Damit verschwindet auch das inadäquate Subjekt/Objekt Verhältnis, in dessen Zeichen der Metaphysische Gehalt erörtert wurde. metaphysischer Gehalt/Hegel: dieser muss nun "freie, allgemeine Identität mit sich selbst" genannt werden. Damit ist die dialektische Genese über die Idee des Wahren und die Idee des Guten als abgelegt. Damit ist das, was "in seinem Anderen seine eigene Objektivität zum Gegenstand hat" die Einheit in der Entzweiung als Aufbauprinzip aller Wirklichkeit. Nach gelungener Vermittlung haftet ihr nichts mehr von hin und herlaufender Reflexionsarbeit an. I 187 Parallele zu Aristoteles: Göttliches ewiges Leben aufgrund rein vernünftiger Selbstbetätigung. Gut/Hegel/Bubner: Für Hegel ist das Gute ein Hilfsausdruck! |
Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Ich | Kant | Horwich I 404ff Ich/Wissen/Kant: Repräsentationen (laut Putnam): "Empirisches Ich"/Kant/Putnam: ist der Autor "im Spiel", nicht der richtige Autor - dieser ist das transzendentale Ich (außerhalb des Spiels). Interner Realismus/PutnamVsKant: 1. Es gibt hier Autoren im Plural (sozial) 2. Die in der Geschichte sind die realen! PutnamVsSkeptizismus: Pointe: Es wäre "verrückt" wenn das nur Fiktionen wären, denn ein fiktiver Charakter kann kein realer Autor sein. - Aber dies sind wahre Geschichten. >Wissen/Kant, >Skeptizismus. Stegmüller IV 322 Ich/Kant: "Empirisches Ich": als Ursache wie als Wirkung tätig. "Noumenales Ich": (metaphysisch): überflüssiger, passiver Betrachter Metaphysisches Ich: Adressat des moralischen Sollens. Strawson V 146 Ich/Subjekt/Hume/Strawson: ist verpflichtet, eine Erklärung der Vorstellung was "Ich" bezeichnet, zu geben. - Als Antirationalist muss er unsere Fiktion erklären. KantVsHume/Stegmüller: Kant braucht das nicht, er braucht dafür empirische Kriterien für die Subjekt-Identität. >Subjekt/Kant. Bubner I 108 Ich/Kant/Bubner: Es gibt nicht das Ich, dem Vorstellungen anhaften, sondern die verschiedenen Vorstellungen untereinander als die meinigen anzusprechen heißt allererst ein Selbstbewusstsein zu schaffen. >Selbstbewusstsein/Kant. Adorno XIII 64 Ich/transzendentales Subjekt/KantVsHume/Adorno: Eben jenes Ich, das von Hume schlechterdings bestritten wird, muss in Wirklichkeit vorausgesetzt sein, um so etwas wie Erfahrung zu konstituieren. >Ich/Hume, >Subjekt/Hume. Kant hat aber gesehen, dass dieses dem Erfahrungsinhalt gegenüber doch außerordenlich verselbständigte transzendentale Subjekt in sich selber (…) eine Dynamik, die über die Erfahrung hinausgeht. Das hat er darin zum Ausdruck gebracht, dass die Vernunft, indem sie über ihren erfahrungsgemäßen Gebrauch hinausgehe, sich notwendig in Widersprüche verwickele, weil dem Denken, wenn es einmal ins Spiel gekommen ist, nicht willkürlich Einhalt geboten werden kann. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Horwich I P. Horwich (Ed.) Theories of Truth Aldershot 1994 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Idealismus | James | Diaz-Bone I 50 Idealismus: JamesVsIdealismus: VsErkenntniskritik als Kritik an den Bedingungen der Möglichkeit des Erkennens("apriorische Metaphysik"; JamesVsKant). Die apriorische Metaphysik sei nicht wirklichkeitsbezogen. I 75 VsIdealismus: auch "Das Absolute", "Gott", "Materie" sind "rätsellösenden" Namen. Zusammenhang: Bsp Salomo kannte die Namen aller Geister, und da er ihre Namen kannte, konnte er sie seinem Willen unterwerfen. >Magisches Denken; >Absolutheit. |
James I R. Diaz-Bone/K. Schubert William James zur Einführung Hamburg 1996 |
Idealismus | Kant | Strawson V 211 Transzendentaler Idealismus/StrawsonVsKant: nicht-empirisches Wissen/Kant: geometrisches Wissen - aber erst, wenn die Analytik abgeschlossen ist. >Wissen/Kant. StrawsonVsKant: Diese Prämisse leistet nicht mehr als die Definition der zu erforschenden Bedingungen - d.h. diese hängen dann gar nicht vom transzendentalen Idealismus ab. Und wenn die Prämisse nicht von ihm abhängt, dann der Beweis auch nicht - und damit auch das ganze nicht-empirische Wissen nicht. Pointe: Dann ist es nicht notwendig, sich auf die Lehre zu berufen, dass das, was wir als Gegenstände wahrnehmen, in Wirklichkeit gar keine derartigen Gegenstände seien. V 213 Def Phänomenalistischer Idealismus: Die Behauptung, der zufolge physikalische Dinge nichts sind unabhängig von unseren Wahrnehmungen. Def Problematischer Idealismus: behauptet, dass die Annahme äußerer Gegenstände nur eine Schlussfolgerung aus innerer Wahrnehmung sei. KantVs: das setzt voraus was falsch ist, nämlich dass Körper unabhängig von unserer Wahrnehmung existieren - was falsch ist, ist der transzendentale Idealismus. (KantVsTranszendentaler Idealismus). V 222 Transzendentaler Idealismus/Kant: behauptet, er sei ein empirischer Realismus. Selbstbewusstsein muss ein Bewusstsein von bestimmten bewusstseins-unabhängigen Gegenständen einschließen. StrawsonVsKant: das ist sicherlich ein dualistischer Realismus - dieser Dualismus stellt das "unser" in Frage. Stroud I 129f Def Dogmatischer Idealismus/Kant/Stroud: die These dass es außer mir keine Welt gibt. KantVs: das wäre eine Aussage über die Welt, die wir untersuchen wollen: das ist absurd. I 130 Def Problematischer Idealismus: These: dass die von uns unabhängige Welt unwissbar sei. KantVs: das missdeutet unsere aktuale Situation in der Welt. Vgl. >Dinge an sich/Kant. Adorno XIII 58 Transzendentaler Idealismus/Kant/Adorno: Kant ist transzendentaler Idealist in dem Sinn, dass er glaubt, dass die Urteile, die wir als gültige Urteile über die empirische Welt fällen können, konstituiert seien durch ursprüngliche Formen unseres Bewusstseins, dass aber dann die so einmal konstituierte Welt als eine je schon konstituierte, in der wir leben, eben die Welt ist, die den Gegenstand unserer Erfahrungen bildet; von deren empirischer Realität dürfen wir deshalb überzeugt sein, weil die Organisationsformen, durch die wir sie transzendental (…) stiften, ihrerseits sich immer auf ein Material beziehen müssen, das selber aus der Erfahrung stammt. KantVsPlaton/Adorno: Darin steckt eine Kritik der (Platonischen) Ideen. In diesem Sinn ist er einer der großen Vollstrecker der gesamtnominalistischen Tradition der neueren Aufklärung. >Nominalismus, >Aufklärung. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Individuen | Bradley | Rawls I 110 Individuum/Bradley: Bradley These: Das Individuum ist eine reine Abstraktion. (1) Rawls: Hier kann Bradley ohne größere Verzerrungen so interpretiert werden, dass die Pflichten und Aufgaben einen moralischen Begriff von Institutionen voraussetzen, und dass daher der Inhalt gerechter Institutionen bestimmt werden muss, bevor Forderungen an Individuen gestellt werden können. >Institutionen, >Abstraktion, >Gesellschaft, >Pflichten. 1. F. H. Bradley, Ethical Studies, 2nd. Edition, Oxford, 1927, pp. 163-189.)- Gaus I 415 Individuen/Bradley/Weinstein: (...) Englische Idealisten wie F. H. Bradley und Bernard Bosanquet waren Hegel für ihre soziale Ontologie und ihre moralische und politische Theorie ebenso zu Dank verpflichtet wie für ihre Geschichtsauffassung (...). >G.W.F. Hegel. Bradley argumentiert, dass Individuen sozial konstituiert sind, wodurch Moral grundlegend sozial wird in dem Sinne, dass moralisches Handeln voraussetzt, für andere zu handeln, anstatt sie einfach in Ruhe zu lassen. Insofern als das Gute die Selbstverwirklichung ist, bedeutet moralisches Handeln also, die Selbstverwirklichung aller zu fördern, nicht nur die eigene. >Sozialisation, >Moral, >Handlungen. Da wir so voneinander abhängig sind, fördern wir unsere eigene Selbstverwirklichung am besten, indem wir gleichzeitig die unserer Mitbürger fördern, und sie fördern ihre am besten, indem sie unsere fördern (Bradley, 1988(1): 116). BradleyVsUtilitarismus/BradleyVsKantianismus: Weil unsere Identitäten sozial belastet sind, sind rationalistische Moraltheorien wie Utilitarismus und Kantianismus zudem falsch verstanden und selbstzerstörerisch. >Utilitarismus. Sozialisierung/Bradley: Beide Theorien teilen die irregeleitete vorhegelianische Wahnvorstellung, dass wir uns irgendwie von unserem sozialen Milieu lösen können, wenn wir bestimmen, wie wir handeln sollen. Moralisch zu handeln bedeutet in erster Linie, die eigene gesellschaftlich konstituierte Identität anzunehmen und "seinen Platz und seine Pflichten" zu erfüllen. Dennoch ist die Erfüllung der Standespflichten nicht die Gesamtheit der Moral, denn es kommt auch auf die Art der Gesellschaft an, in der man lebt. Die herkömmliche Moral darf nicht unkritisch betrachtet werden. >Freiheit/Bosanquet. 1. Bradley, F. H. (1988 [1927]) Ethical Studies (1876). Oxford: Oxford University Press. Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications |
Brad I F. H. Bradley Essays on Truth and Reality (1914) Ithaca 2009 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |
Intern/extern | Putnam | I (f) 167ff Wahrheit/Wissen/Kant/Putnam: Bei Kant gibt es erstmals eine Trennung von interner und externer Auffassung. Putnam: Was wir über Qualitäten der Gegenstände sagen, trifft genauso auf unsere Empfindung ("Gegenstände des inneren Sinns") zu. >Wirklichkeit, >Wahrnehmung, >Qualität, >Qualia. PutnamVsKant/Vs"noumenale Welt": Die Frage, ob meine Empfindungen zu verschiedenen Zeiten "wirklich" ähnlich sind ("dieselbe noumenale Eigenschaft" haben), ist sinnlos. Meine Empfindung "rot" kann nicht direkt mit noumenalen Gegenständen verglichen werden. >Noumenale Welt. Wahrheit/Kant: Wahrheit ist "Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstande". Putnam: Das ist aber keine Korrespondenztheorie, sondern jedes Urteil sagt, die noumenale Welt sei als ganzes derart, dass dies die Beschreibung ist, die ein Vernunftwesen konstruieren würde, wenn es die Informationen besitzt, die ein Wesen mit unseren Sinnesorganen erwirbt. Putnam pro: Das ist Wahrheit als ideales Passen. Vgl. >Korrespondenztheorie. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Interner Realismus | Putnam | VI 389 Interner Realismus/iR/Putnam: Der interne Realismus ist eine empirische Theorie, ein kollektives Sprecher-Verhalten. Metaphysischer Realismus: Dagegen ist metaphysischer Realismus nicht empirisch, sondern ein Modell (wie z.B. Billardkugeln). VI 400 Interner Realismus/Putnam: Wie eine Theorie "verstanden wird" kann gar nicht innerhalb der Theorie selbst diskutiert werden. Ob die Theorie eine eindeutig intendierte Interpretation hat, hat keinen absoluten Sinn. Metaphysischer Realismus: Metaphysischer Realismus fragt nach einer Theorie-unabhängigen Tatsache, in Bezug darauf, worauf ein Term innerhalb einer Theorie referiert. Interner Realismus: Unser Gebrauch von "Kuh" setzt voraus, dass "Kuh" verstanden ist. Das geht alles aber nur mit einem verifikationistischen Ansatz von Verstehen - nicht mit einem wahrheits-konditionalen, daher ist der Gebrauch schon erklärt! >Wahrheitskonditional, >Verifikationismus, >Gebrauch. --- I (a) 18 Interner Realismus/Putnam: (Wahrheit relativ auf eine Theorie): Beim internen Realismus sind Gebrauch und Referenz verknüpft. I (f) 151 Interner Realismus/PutnamVsDummett: Interner Realismus ist mit seinem Anti-Realismus verwandt, aber Wahrheit wird nicht mit Rechtfertigung sondern mit einer Idealisierung der Rechtfertigung identifiziert. >Antirealismus, >Rechtfertigung, >Idealisierung. Quine: Die Rechtfertigungsbedingungen ändern sich mit unserem Wissenskorpus. I (f) 156ff Interner Realismus/Putnam: Die Ontologie ist theorieabhängig. Wahrheit: Wahrheit ist rationalisierte Akzeptierbarkeit. Gehirne im Tank sind keine mögliche Welt, weil sie nur aus der Gottesperspektive beurteilbar sind. >Gehirne im Tank. Beobachtung durch eine "andere Welt" ist per definitionem ausgeschlossen. Der interne Realismus erkennt ein "internes Begriffsschema" an, innerhalb dessen die Gegenstände existieren. Internalismus: "Kaninchen" referiert eben auf Kaninchen. >Begriffsschema, >Gavagai. I (f) 159 ExternalismusVs: Das sagt uns nicht, was Referenz ist. Internalismus: Tautologien sind hinreichend für Referenz (>Bedeutungspostulate). Kausalität ist für Referenz irrelevant. "Außerirdischer" referiert auf Außerirdische. ExternalismusVs: Die Bedeutung entsteht für uns durch Assoziation mit "nicht von dieser Erde" und das ist letztlich kausal vermittelt. Bsp Natürliche Art: ist ein Basisbegriff für zukünftige Pferde. I (f) 160 InternalismusVs: Der Ausdruck "von derselben Art" macht keinen Sinn außerhalb eines Kategoriensystems. Alles ist irgendwie von derselben Art. Es gibt keine Extra-Tatsachen, die wahr machen, dass Pferde Pferde sind, es gibt einfach Pferde. >Natürliche Art. VsInternalismus: Damit werden aber selbstidentifizierende Gegenstände angenommen (und die Welt ordne sich selbst). Putnam: Letztlich gibt es selbstidentifizierende Gegenstände, aber nicht im externalistischen Sinn. Lösung: Gegenstände sind ebenso gemacht wie entdeckt, dann haben sie intrinsische Etiketten (sie sind aber nicht geist-unabhängig). VI 402ff Wissen/Ich/Kant/Putnam: Kants Bild von Wissen fasste dieses als „Repräsentation“ auf, eine Art von Spiel. Der Autor dieses Spiels bin ich. Ich: Aber der Autor des Spiels kommt auch in dem Spiel selbst vor. „Empirisches Ich“/Kant/Putnam: Der Autor im Spiel ist nicht der „richtige Autor“, er ist das „empirische Ich“. Transzendentales Ich/Kant/Putnam: Das „transzendentales Ich“ ist der „reale“ Autor des Spiels (außerhalb des Spiels). Ich/interner Realismus/PutnamVsKant: Ich würde sein Bild in zwei Hinsichten modifizieren: 1. Die Autoren (im Plural, mein Bild ist sozial!) schreiben nicht eine, sondern mehrere Versionen. 2. Die Autoren in den Geschichten sind die realen! |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Interpretation | Ricoeur | I 24 Interpretation/Zeichen/Ricoeur: (...) ich werde nicht behaupten, dass ich das sinnliche Zeichen interpretiere, wenn ich verstehe, was es sagt. Die Interpretation bezieht sich auf eine intentionale Struktur zweiten Grades, die voraussetzt, dass ein erster Sinn bereits konstituiert ist, wo etwas in erster Linie gemeint ist, dieses Etwas jedoch auf Anderes verweist, das nur durch es gemeint ist. >Zeichen/Ricoeur. Ricoeur I 33 Interpretation/Tradition/Ricoeur: die Tradition [empfiehlt uns] zwei verschiedene Anwendungen [des Interpretationsbegriffs]; die eine schlägt uns einen zu »kurzen«, die andere einen zu »langen« Interpretationsbegriff vor; diese beiden Variationen in der Ausdehnung des Interpretationsbegriffs spiegeln in etwa jene wieder, die wir bei der Definition des Symbols ins Auge gefasst haben. >Symbol/Ricoeur. A. Peri hermenias/Interpretation/Aristoteles: liefert einen „zu langen“ Interpretationsbegriff: I 34 Interpretation ist jeder durch die Stimme hervorgebrachte und Bedeutung tragende Laut - jede phoné semantiké, jede phoné semantiké. In diesem Sinn ist das Nomen schon an sich Interpretation, desgleichen das Verbum, weil wir damit etwas sagen; doch das einfache Sagen (phásis) ist dem totalen Sinn des Logos entnommen; der volle Sinn der hermeneia erscheint also erst mit dem komplexen Sagen, dem Satz, den Aristoteles logos nennt und der sowohl den Befehl, den Wunsch, die Bitte als auch die aussagende Rede umfasst. Die hermeneia, im vollen Sinn, ist die Bedeutung des Satzes. I 35 Der Bruch zwischen der Bezeichnung und dem Ding hat bereits mit dem Nomen vollzogen, und dieser Abstand markiert den Ort der Deutung. Nicht jede Rede bewegt sich notwendig im Wahren; sie haftet dem Sein nicht an; (...). (...) der Weg für eine Hermeneutik der doppelsinnigen Bedeutungen [scheint] versperrt zu sein; der Begriff der Bedeutung erheischt die Eindeutigkeit des Sinns: die Definition des Identitätsprinzips im logischen und ontologischen Sinn verlangt diese Eindeutigkeit des Sinns; (...). I 37 Def Interpretation/Aristoteles: „etwas von etwas aussagen“. Ricoeur: seine Erörterung der vielfachen Bedeutungen des Seienden schlägt eine Bresche in die rein logische und ontologische Theorie der Eindeutigkeit. B. Biblische Exegese/Interpretation/Tradition/Ricoeur: „kurzer“ Interpretationsbegriff: Hermeneutik/Tradition/Ricoeur: die Hermeneutik ist in diesem Sinne die Wissenschaft der Regeln der Exegese, wobei diese verstanden wird als die besondere Auslegung eines Textes. (...) was man herkömmlicherweise die »Vier Bedeutungen der Schrift« genannt hat, bildet den Kern dieser Hermeneutik; (...) Insbesondere wurden hier die Begriffe Analogie, Allegorie, symbolischer Sinn erarbeitet; (...). Diese zweite Tradition verbindet also die Hermeneutik mit der Definition des Symbols durch die Analogie, ohne sie jedoch ausschließlich darauf zu reduzieren. Was dieser Definition der Hermeneutik durch die Exegese Grenzen setzt, ist zunächst, dass sie sich auf eine sei es monarchische, kollegiale oder klerikale Autorität beruft, z. B. bei der biblischen Hermeneutik, wie sie innerhalb der christlichen Gemeinschaften betrieben wird; (...). I 38 Mittelalter: Die Tradition der Exegese bietet indes eine gute Ausgangsbasis für unser Unternehmen: der Textbegriff selbst lässt sich in der Tat in analogischem Sinn fassen; das Mittelalter konnte von einer interpretatio naturae sprechen, dank der Metapher vom Buch der Natur; (...). Dieser Begriff des „Textes“ befreit von dem der Schrift. >Traumdeutung/Freud/Ricoeur. Nietzsche: mit ihm wird die gesamte Philosophie Interpretation. Ricoeur: Dieser Weg ist mit der neuen Problematik der Vorstellung verbunden. NietzscheVsKant/Ricoeur: Es geht nicht mehr um die Kantische Frage, ob eine subjektive Vorstellung objektive Gültigkeit besitzen kann. I 39 Freud: (mittlere Definition) für ihn bietet sich nicht allein eine »Schrift« der Deutung dar, sondern jede Gesamtheit von Zeichen, die Sich als ein zu entziffernder Text betrachten lässt, also ebensowohl ein Traum oder ein neurotisches Symptom wie ein Ritus, ein Mythos, ein Kunstwerk, ein Glaubensinhalt. Muss man somit nicht zu unserem Begriff des Symbols als Doppelsinn zurückkehren, ohne dass man schon wüsste, ob der Doppelsinn Verschleierung oder Offenbarung, Lebenslüge oder Zugang zum Heiligen ist? >Sinn/Ricoeur, >Hermeneutik/Ricoeur. I 46 Interpretation als Übung des Zweifels: [die Schule des Zweifels wird beherrscht von Marx, Nietzsche und Freud]. Es lässt sich relativ leicht feststellen, dass diese drei Unternehmen miteinander gemeinsam haben, das Primat des »Objekts« in unserer Vorstellung des Heiligen sowie die »Erfüllung« des Ziels des Heiligen durch eine Art analogia entis in Frage zu stellen, die uns kraft einer assimilatorischen Intention mit dem Sein verknüpfen soll. Blickt man auf ihre gemeinsame Intention zurück, so findet man darin den Entschluss, das Bewusstsein im ganzen als »falsches« Bewusstsein zu betrachten. Von hier aus nehmen sie, jeder in einem anderen Bereich, das Problem des Cartesischen Zweifels wieder auf, um ihn ins Zentrum der Cartesischen Festung selbst zu tragen. Nach dem Zweifel an der Sache sind wir nun in den Zweifel am Bewusstsein eingetreten. >Hermeneutik/Ricoeur. |
Ricoeur I Paul Ricoeur Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999 Ricoeur II Paul Ricoeur Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976 |
Intersubjektivität | Mead | Habermas IV 146 Intersubjektivität/MeadVsKant/Mead/Habermas: Wenn Motive und Handlungsziele nur unter traditionsabhängigen Deutungen zugänglich sind, kann der einzelne Handelnde für die Fortbildung und die Revision seiner Bedürfnisinterpretationen nicht selbst letzte Instanz sein. Seine Interpretationen wandeln sich vielmehr im Kontext der Lebenswelt der sozialen Gruppen, denen er angehört. Das monologische Prinzip der Kantischen Ethik versagt, wie jedes monologische Verfahren, vor dieser Aufgabe. MeadVsKant: vom Kantischen Standpunkt nimmt man an, Habermas IV 147 dass (jeweils) der Standard gegeben ist. Wenn man aber über keinen Standard verfügt, wird einem bei der Entscheidung nicht geholfen. Die einfache Verallgemeinerung des eigenen Handlungsprinzips hilft dabei nicht.(1) >Ethik/Kant. 1. G. H. Mead, Mind, Self and Society (Ed) Ch. W. Morris (German) Frankfurt 1969, S.432. |
Mead I George Herbert Mead Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Kant | Nietzsche | Ries II 81 Kant/NietzscheVsKant/Zur Genealogie der Moral(1)/Nietzsche: Auch Kant ist Pessimist: »Der Mensch ist ein Tier«. >Kant. 1. F. Nietzsche Zur Genealogie der Moral, KGW VI. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 |
Kant | Parsons | Habermas IV 379 Kant/Parsons/Habermas: Parsons nimmt kursorisch auf die drei Kantischen Kritiken Bezug und begreift sie als Versuche, die transzendentalen Bedingungen für die Objektivation der äußeren Natur (unter kognitiv-instrumentellen Gesichtspunkten), für die Konstitution der Handlungszusammenhänge (unter moralisch-praktischen Gesichtspunkten) und für den nicht-objektivierenden Umgang mit der eigenen inneren Natur (unter ästhetischen Gesichtspunkten) zu rekonstruieren.(1) >I. Kant, >Handeln/Parsons, >Handlungstheorie, >Kommunikatives Handeln. Religion/ParsonsVsKant: Religion lässt sich dann auch innerhalb der Grenzen der Vernunft interpretieren, wenn sie das hybride Ergebnis einer Vergegenständlichung transzendentaler Ordnungsleistungen ist. Das genügt Parsons aber nicht.(2) >Religion, >Vernunft. 1. T. Parsons, Action Theory and Human Condition, NY 1978, S. 370f. 2. Ebenda S. 371. |
ParCh I Ch. Parsons Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014 ParTa I T. Parsons The Structure of Social Action, Vol. 1 1967 ParTe I Ter. Parsons Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Kant | Putnam | VI 402ff Wissen/Ich/Kant/Putnam: Kants Bild von Wissen fasste dieses als „Repräsentation“ auf, eine Art von Spiel. Der Autor dieses Spiels bin ich. Ich: Aber der Autor des Spiels kommt auch in dem Spiel selbst vor. „Empirisches Ich“/Kant/Putnam: Der Autor im Spiel ist nicht der „richtige Autor“, er ist das „empirische Ich“. Transzendentales Ich/Kant/Putnam: Das „transzendentales Ich“ ist der „reale“ Autor des Spiels (außerhalb des Spiels). Ich/interner Realismus/PutnamVsKant: Ich würde sein Bild in zwei Hinsichten modifizieren: 1. Die Autoren (im Plural, mein Bild ist sozial!) schreiben nicht eine, sondern mehrere Versionen. 2. Die Autoren in den Geschichten sind die realen! PutnamVsSkeptizismus: Pointe: Das wäre „verrückt“, wenn das nur Fiktionen wären. Denn ein fiktiver Charakter kann kein realer Autor sein. Aber dies sind wahre Geschichten. --- Putnam V 52 Determinismus/Kant: Der Determinismus meinte, dass eine solche Verteidigung Bestandteil der Rationalität selbst ist. Das Prinzip des Determinismus entdecken wir nicht, sondern wir schreiben es der Welt vor. >Determinismus. PutnamVsKant: Das geht zu weit. Der Preis wäre eine zu große Komplizierung unseres Wissenssystems. V 88 Putnam: Man könnte Kant so lesen, als habe er als erster die Position des Internalismus bezogen - natürlich nicht explizit. >Internalismus/Putnam. V 89 Ich schlage vor, ihn so zu lesen, als sagte er, dass Lockes These über die sekundären Qualitäten auf alle Qualitäten zutrifft, nämlich auf die einfachen, die primären und die sekundären. >Qualitäten/Locke. V 90 Falls alle Eigenschaften sekundäre sind, dann hat alles was wir über einen Gegenstand sagen die Form: Er ist so beschaffen, dass er uns auf diese und jene Weise affiziert. Unsere Vorstellungen der Gegenstände sind keine Abbilder geistesunabhängiger Dinge. PutnamVsKant: Heute gilt der Begriff der noumenalen Welt als unnötiges metaphysisches Element in seinem Denken. >Noumenale Welt. V 118 Rationalität/Putnam: Rationalität ist nicht durch unveränderliche Regelverzeichnisse festgelegt, noch, wie Kant glaubte, unserer transzendentalen Natur eingeschrieben. PutnamVsKant: Die ganze Idee einer transzendentalen Natur (noumenal) ist unsinnig. >Rationalität, >Transzendentales. --- I (c) 93 Referenz/Theorie/Putnam: Man kann es auch ganz kurz sagen: "Elektron" referiert auf Elektronen wie sonst sollten wir innerhalb eines begrifflichen Systems mit "Elektron" als primitivem Terminus sagen, worauf "Elektron" referiert? Das löst auch gewissermaßen das "Dilemma von Quine" und Kant: "Quinesches Dilemma"/Putnam: (auch bei Kant): Es gibt eine wirkliche Welt, aber wir können sie nur mit unserem Begriffssystem beschreiben! >Begriffsschema, >Bezugssystem. PutnamVsQuine/PutnamVsKant: na und? Wie sollten wir sie denn sonst beschreiben? sollten wir das Begriffssystem von jemand anderes verwenden? I (f) 169 Noumenon/nomenale Welt/PutnamVsKant: Ein Noumenon wird heute als unnötiges metaphysischen Element angesehen. Eigenschaften/Kant/Putnam: Pointe: Der subtile Punkt ist, dass Kant meint, all dies treffe ebenso auf Empfindung ("Gegenstände des inneren Sinns") wie auf äußere Gegenstände zu. Bsp "E ist so wie dies hier" (wobei man sich auf E konzentriert) heißt: "E ist so wie E". Kant: In Wirklichkeit ist gar kein Urteil zustande gekommen. Puntam: Es ist bloß ein unartikulierter Laut, ein Geräusch. I (f) 169/170 Putnam: Wenn "rot" andererseits ein echter Klassifikationsausdruck ist, wenn ich behaupte, dass diese Empfindung E zur selben Klasse gehört, wie Empfindungen, die ich zu anderen Gelegenheiten "rot" nenne, dann geht mein Urteil über das hinaus, was unmittelbar gegeben ist. Empfindung/Ähnlichkeit/Noumenon/PutnamVsKant: Ob die Empfindungen, die ich zu verschiedenen Zeiten habe, "wirklich" (noumenal) alle ähnlich sind, diese Frage macht gar keinen Sinn! Das ignoriert Kant völlig! Die Empfindungen, die ich "rot" nenne, können ebenso wenig direkt mit noumenalen Gegenständen verglichen werden, um zu sehen, ob sie dieselbe noumenale Eigenschaft haben, wie die Gegenstände, die ich "Gold" nenne, direkt mit noumenalen Gegenständen verglichen werden können, um zu sehen, ob sie dieselbe noumenale Eigenschaft haben. Die Gegenstände sind für mich ähnlich, sie sind für mich rot. Das ist meine Empfindung. Eigenschaften/PutnamVsKant: Wenn Kant sagt, alle Eigenschaften sind sekundäre (d.h. sie sind Vermögen), dann wäre das wohl das Vermögen eines noumenalen Gegenstands, in uns den Eindruck von z.B. Kiefernholz hervorzurufen. I (f) 170/171 An diesem Punkt ist er nahe daran zu sagen, dass er die Korrespondenztheorie aufgibt. Def Wahrheit/Kant: Wahrheit ist "die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstande". PeirceVsKant: Das ist eine Nominaldefinition der Wahrheit. Vermögen/Kant: Vermögen wird der ganzen noumenalen Welt zugeschrieben. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Kant | Rawls | I 251 Kant/Gerechtigkeit/Prinzipien/Kategorischer Imperativ/Rawls: Meine Interpretation von Kant konzentriert sich auf den Begriff der Autonomie. >Kategorischer Imperativ, >I. Kant als Autor, >Über Kant. RawlsVsHare: Wir sollten Kant nicht in erster Linie in Bezug auf Universalität und Allgemeinheit verstehen. Das wäre eine zu schmale Basis, um eine Moraltheorie zu konstruieren(1). Für ein vollständiges Verständnis muss man Kants spätere Schriften berücksichtigen. Moral/Kant/Rawls: Kant beginnt damit, dass moralische Prinzipien rational gewählt werden und rational beurteilt werden. I 252 Als Gesetzgebung für ein Reich der Zwecke müssen moralische Prinzipien nicht nur für alle zustimmungsfähig sein, sondern auch öffentlich bekannt. Sie müssen von freien und gleichermaßen rationalen Individuen akzeptiert werden können. Autonomie/Kant/Rawls. Kategorischer Imperativ/Kant/Rawls: Der Schleier des Nichtwissens (in meiner Theorie) beraubt die Personen in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft sowieso aller Informationen über ihre zukünftige Position, was zugleich garantiert, dass sie als freie und gleichermaßen rationale Personen entscheiden. >Schleier des Nichtwissens. Rawls: Damit wird Kants Begriff mehreres hinzugefügt: z.B. dass die gewählten Prinzipien nicht nur auf Individuen, sondern auf die Gesellschaft angewendet werden. Dennoch glaube ich, dass wir nahe bei Kant bleiben. I 255 RawlsVsKant: Kant hat nicht gezeigt, dass unser Handeln aus dem moralischen Gesetz heraus unsere Natur auf eine erkennbare Weise zeigt, wie es ein Handeln nach gegenteiligen Prinzipien es nicht tun würde. Lösung/Rawls: unsere Annahme der Anfangssituation mit dem Schleier des Nichtwissens behebt diesen Mangel: wir müssen nur zeigen, dass unsere zu wählenden Prinzipien anwendbar sind. Wir nehmen die Anfangssituation als eine an, die vom noumenalen Selbst in Kants Sinn betrachtet wird. Qua noumenale haben sie die freie Wahl zwischen Prinzipien. Gleichzeitig wollen sie aber ihre Rationalität in der Lebenswelt zum Ausdruck bringen, d.h. ihre Unabhängigkeit von kontingenten Besonderheiten der Natur und der Gesellschaft. Wenn das Argument aus der Vertragstheorie richtig ist, definieren gerade jene Prinzipien das moralische Gesetz. >Vertragstheorie/Rawls, >Rationalität. I 256 Unser Verlangen, uns gerecht zu verhalten, entspringt dann zum Teil dem Wunsch, uns als freie und gleichermaßen rationale Wesen auszudrücken. Ich glaube, deswegen spricht Kant davon, dass es ein Grund für Scham ist, wenn wir uns fehlverhalten und nicht ein Grund für Schuldgefühle. >Gefühle/Rawls. I 257 Gesellschaft/Wahl/Selbst/Kant/RawlsVsKant/Rawls: In zwei Punkten weiche ich besonders von Kants Konzeption ((s) wie sie im kategorischen Imperativ angelegt ist) ab: 1. Die Wahl (der Prinzipien) als noumenales Selbst nehme ich als die Wahl eines kollektiven (Selbst) an. Diese Wahl muss von anderen Selbsten akzeptiert werden können. 2. Ich nehme an, dass die Parteien wissen, dass sie den Bedingungen des menschlichen Lebens unterliegen. Im Licht dieser natürlichen Beschränkungen werden die Prinzipien gewählt. Bei Kant sieht es so aus, als schlösse er auch die Freiheit Gottes oder die Freiheit reiner Intelligenzen mit ein, diese unterliegen aber nicht den Beschränkungen, die verlangen, Andere als gleichermaßen rationale und freie Wesen anzuerkennen. >Intersubjektivität, >Freiheit, >Gemeinschaft, >Gesellschaft. 1. Vgl. R. M. Hare, Freedom and Reason, Oxford, 1963, S. 123f. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Kant | Sandel | Gaus I 111 Kant/Sandel/Gaus: Benn und Gewirth suchen beide einen direkten Weg von der Handlungsfähigkeit zu liberalen Rechten: Wenn wir verstehen, was für Handelnde wir sind, sehen wir, dass wir bestimmte liberale Rechte einfordern und anderen gewähren müssen. >Person/Benn, >Rechte/Gewirth. KantVsGewirth/KantVs/Benn: Im Gegensatz dazu versucht das, was oft als "kantischer Liberalismus" bezeichnet wird, liberale Rechte durch einen hypothetischen Vertrag zu etablieren, der dann Grundrechte erzeugt. SandelVsKant: Nach den Worten Sandels, seines berühmtesten Kritikers, ist nach dem "deontologischen" oder "kantischen Liberalismus" "eine Gesellschaft, die sich aus einer Vielzahl von Personen zusammensetzt, von denen jede ihre eigenen Ziele, Interessen und Vorstellungen vom Guten hat, am besten geordnet, wenn sie von Prinzipien geleitet wird, die selbst keine bestimmte Vorstellung vom Guten voraussetzen" (1982(1): 1-7). Respekt/Anerkennung: Da nach dieser Sichtweise jede Person ihre eigenen Ziele im Leben wählt, verlangt der Respekt vor der Person des anderen, dass wir es unterlassen, ihr unsere Sicht des guten Lebens aufzuzwingen. Nur Prinzipien, die für alle gerechtfertigt werden können, respektieren die Persönlichkeit eines jeden. Respekt erfordert also eine bestimmte Art der Rechtfertigung, nach der moralische Prinzipien für alle freien moralischen Personen in einer Situation der fairen Wahl akzeptabel sind. Über diesen Rechtfertigungsmodus werden dann liberale Prinzipien erzeugt. Vgl. >Vernunft/Scanlon. 1. Sandel, Michael (1982) Liberalism and the Limits of Justice. Cambridge: Cambridge University Press. Gaus, Gerald F. 2004. „The Diversity of Comprehensive Liberalisms.“ In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications. Brocker I 670 Kant/SandelVsRawls/SandelVsKant/SandelVsLiberalismus/Sandel: Kant hat Ethik und Recht vielleicht am konsequentesten vom Fluchtpunkt des guten Lebens abgekoppelt und sich stattdessen vollständig auf eine Theorie des Rechten, verstanden im Sinn der vernünftigen Verallgemeinerbarkeit von Handlungsmaximen, gestützt. Darauf baut Rawls mit seiner Theorie der Gerechtigkeit (1975) auf. Siehe Prinzipien/Rawls. SandelVsRawls, SandelVsKant: propagiert die Priorität einer Vorstellung des guten und gelingenden Lebens (Aristoteles‘ eudaimonia) als Ausgangspunkt. Siehe Liberalismus/Sandel, Recht/Kant, SandelVsRawls. Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Sand I Michael Sandel The Procedural Republic and the Unencumbered Self 1984 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Kant | Sidgwick | Rawls I 254 Kant/SidgwickVsKant/Sidgwick/Rawls: Sidgwick schreibt, dass nichts in Kants Ethik auffallender ist, als die Idee, dass der Mensch sein wahre Selbst dadurch zum Ausdruck bringt, dass er nach dem moralischen Gesetz handelt. Wenn er dagegen bestimmten Bedürfnissen nachgibt, handelt er nach dem Gesetz der Natur.(1) >Moral, >Gesetze, >Prinzipien. SidgwickVsKant/Rawls: diese Idee fällt aber nach Sidgwick in sich zusammen: es scheint für ihn Kants Ansicht zu sein, dass Heiliger und Schurke aufgrund einer freien Wahl zu dem geworden sind, was sie sind (als noumenales Selbst) und gleichzeitig den Kausalgesetzen unterworfen sind (als phänomenales Selbst). >Willensfreiheit, >Kausalgesetze, >Noumenales Selbst. I 255 Kant versäumt es nun nach Sidgwick, zu erklären, warum der Schurke in seinem schlechten Leben nicht genauso sein Selbstsein zum Ausdruck bringt wie der Heilige dies in seinem Leben tut. >Erklärung, >Rechtfertigung. KantVsSidgwick/KantVsVs/Rawls: Kant sollte erwidern, dass jedes konsistente Handeln nach Prinzipien das Ergebnis einer Entscheidung des noumenalen Selbst sein könnte, dass aber nicht jedes Handeln des phänomenalen Selbst dieses als freies und gleiches rationales Wesen offenbart. >Rationalität. >Ding an sich. RawlsVsKant: Kant hat nicht gezeigt, dass unser Handeln aus dem moralischen Gesetz heraus unsere Natur auf eine erkennbare Weise zeigt, wie es ein Handeln nach gegenteiligen Prinzipien es nicht tun würde. >Manifestation. 1. H. Sidgwick, „The Kantian Conception of Free Will“, Mind, vol.13, 1888, pp. 511-516. |
Sidgwick I Henry Sidgwick Methods of Ethics 2017 Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Kategorien | Kant | I 91 Kategorien/Kant: "Begriffe von Begriffen" - Diese Prinzipien sind die Grundsätze der vorauszusetzenden allgemeinen Beschaffenheit eines möglichen Gegenstandes sinnlicher Anschauung - in einem Urteil wird ein Subjekt in vierfacher Hinsicht bestimmt: Qualität, Quantität, Relation, Modalität. >Qualität/Kant, >Quantität, >Relation, >Modalität. Strawson V 71 Kategorien/StrawsonVsKant: können nicht aus dem Begriff des objektiven Urteils abgeleitet werden. V 98 Kategorien/StrawsonVsKant: dieser leitet sie als Liste aus den Formen des Urteils ab - sie sollen nicht-sinnliche Bedeutung haben. StrawsonVs: Dem können wir nicht trauen, wie wir auch der Synthesis nicht trauen. >Synthesis/Kant. Vollmer I 25 Kategorien/Kant/Vollmer: heute glaubt man nicht mehr, dass seine Kategorien notwendig sind. Bubner I 106 Kategorien/Urteile/Kant: Kategorien machen Erkenntnisse überhaupt erst möglich, während wirkliche Erkenntnis von der Zufälligkeit der Erfahrung abhängt. Adorno XIII 67 Kategorien/Kant/Adorno: Kant bezeichnet seine Kategorien sämtlich als Funktionen. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Kategorischer Imperativ | Cavell | II 196 Kategorischer Imperativ/CavellVsKant: sollte besser ein Kategorischer Deklarativ sein: eine Beschreibung dessen, was es heißt, moralisch zu sein. II 197 Kategorischer Deklarativ: sagt, was man tatsächlich tut, wenn man moralisch ist. Er kann nicht gewährleisten, dass man nicht unmoralisch handeln wird. ((s) Was man tatsächlich tut wäre eine inhaltliche Beschreibung und würde sich damit von Kants Ansatz entfernen, der keine Inhalte vorschreibt, sondern ein Prinzip aufstellt.) Prinzipien/(s): Normen, die keine Inhalte angeben. Inhalte/(s): werden z.B: vom Utilitarismus angegeben. VsUtilitarismus/)(S): z.B. Deontologie. >Prinzipien, >Utilitarismus, >Deontologie, >Inhalt, >Normen, >Ethik, >Moral, >Handeln, >Gemeinschaft. |
Cavell I St. Cavell Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002 Cavell I (a) Stanley Cavell "Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (b) Stanley Cavell "Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (c) Stanley Cavell "The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002 Cavell II Stanley Cavell "Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958) In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |
Kategorischer Imperativ | Mead | Habermas IV 142 Kategorischer Imperativ/Kant/Mead/Habermas: Mead nimmt Kants Gedanken von der Allgemeinheit unserer Urteile auf. Er fügt aber hinzu: Wir sind, was wir sind, durch unser Verhältnis zu anderen. Unser Ziel muss daher unvermeidlich ein gesellschaftliches Ziel sein. (1) Habermas: das gibt dem Kantischen Argument eine charakteristische Wendung: die Frage, warum moralische Normen aufgrund ihrer Allgemeinheit soziale Geltung beanspruchen dürfen, wird damit gesellschaftstheoretisch beantwortet: Habermas IV 143 Mit der Wahrung des Allgemeininteresses steht die Einheit des Kollektivs auf dem Spiel. MeadVsKant: „Kant war der Auffassung, dass wir nur die Form verallgemeinern könnten. Wir verallgemeinern jedoch aus das Ziel.“ (2) Habermas IV 144 Problem: wie erkennen wir die anderen und umfassenderen Interessen an und bringe sie in eine rationale Beziehung? (3) Die unparteiische Berücksichtigung aller Interessen setzt bereits eine moralische Haltung voraus. Lösung/Mead: wir müssen den kategorischen Imperativ durch ein Verfahren diskursiver Willensbildung ersetzen. Habermas IV 145 Das Subjekt kann nicht je für sich allein, sondern nur in Gemeinschaft mit allen übrigen Betroffenen prüfen, ob eine bestehende oder empfohlene Norm in allgemeinen Interesse ist. Habermas: Der Prozess der Verinnerlichung stößt hier an eine Grenze. >Verinnerlichung/Mead, Verinnerlichung/Habermas. Der Handelnde kann eine Reaktion antizipieren, sie aber nicht voraussehen. 1. G. H. Mead, Mind, Self and Society (Ed) Ch. W. Morris (German) Frankfurt 1969, S.429f 2. Ebenda S. 430 3. Ebenda S. 439 |
Mead I George Herbert Mead Geist, Identität und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Kategorischer Imperativ | Mill | Höffe I 347 Kategorischer Imperativ/MillVsKant/Mill/Höffe: [Mills] Essay [Utilitarianism](1) beginnt mit allgemeinen Bemerkungen: dass jedes Handeln einen Zweck hat; dass die moralische Richtigkeit einer Handlung sich in der Anwendung eines allgemeinen Gesetzes auf den besonderen Fall erweist; dass in allen Morallehren die Glückseligkeit eine herausragende Rolle spielt; und dass von der Anwendung von Kants kategorischem Imperativ lieber jeder verschont bleiben will. >Kategorischer Imperativ, >Prinzipien, >Zwecke, >Handeln, >Moral, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung. 1. J.St. Mill, Utilitarianism 1861 |
Mill I John St. Mill Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Mill II J. St. Mill Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998 Mill Ja I James Mill Commerce Defended: An Answer to the Arguments by which Mr. Spence, Mr. Cobbett, and Others, Have Attempted to Prove that Commerce is Not a Source of National Wealth 1808 |
Kategorischer Imperativ | Rawls | I 251 Kategorischer Imperativ/Moral/Kant/Rawls: Kant beginnt damit, dass moralische Prinzipien rational gewählt werden und rational beurteilt werden. I 254 Kant/SidgwickVsKant/Sidgwick/Rawls: Sidgwick schreibt, dass nichts in Kants Ethik auffallender ist, als die Idee, dass der Mensch sein wahres Selbst dadurch zum Ausdruck bringt, dass er nach dem moralischen Gesetz handelt. Wenn er dagegen bestimmten Bedürfnissen nachgibt, handelt er nach dem Gesetz der Natur(1). >H. Sidgwick, >I. Kant, >Moral, >Ethik. I 255 Kant versäumt es nun nach Sidgwick, zu erklären, warum der Schurke in seinem schlechten Leben nicht genauso sein Selbstsein zum Ausdruck bringt wie der Heilige dies in seinem Leben tut. KantVsSidgwick/KantVsVs/Rawls: Kant sollte erwidern, dass jedes konsistente Handeln nach Prinzipien das Ergebnis einer Entscheidung des noumenalen Selbst sein könnte, dass aber nicht jedes Handeln des phänomenalen Selbst dieses als freies und gleiches rationales Wesen offenbart. RawlsVsKant: Kant hat nicht gezeigt, dass unser Handeln aus dem moralischen Gesetz heraus unsere Natur auf eine erkennbare Weise zeigt, wie es ein Handeln nach gegenteiligen Prinzipien es nicht tun würde. Lösung/Rawls: unsere Annahme der Anfangssituation mit dem Schleier des Nichtwissens behebt diesen Mangel: wir müssen nur zeigen, dass unsere zu wählenden Prinzipien anwendbar sind. Wir nehmen die Anfangssituation als eine an, die vom noumenalen Selbst in Kants Sinn betrachtet wird. Qua noumenale haben sie die freie Wahl zwischen Prinzipien. Gleichzeitig wollen sie aber ihre Rationalität in der Lebenswelt zum Ausdruck bringen, d.h. ihre Unabhängigkeit von kontingenten Besonderheiten der Natur und der Gesellschaft. Wenn das Argument aus der Vertragstheorie richtig ist, definieren gerade jene Prinzipien das moralische Gesetz. >Vertragstheorie/Rawls, >Prinzipien/Rawls, >Lebenswelt. I 256 Unser Verlangen, uns gerecht zu verhalten, entspringt dann zum Teil dem Wunsch, uns als freie und gleichermaßen rationale Wesen auszudrücken. Ich glaube, deswegen spricht Kant davon, dass es ein Grund für Scham ist, wenn wir uns fehlverhalten und nicht ein Grund für Schuldgefühle. >Gefühle/Rawls. 1. Sidgwick, „The Kantian Conception of Free Will“, Mind, Bd.13, 1888, S. 511-516. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Kausalität | Kant | Danto I 298 Kausalität/Kant/Danto: wird nicht aus der Erfahrung abgeleitet - dennoch Voraussetzung oder Form der Erfahrung - Vorstellung von Kausalität nicht Kausalität selbst. >Ideen/Kant. Kant I 26 Kausalität/Kant: die Dinge an sich unterliegen nicht der Zeitbedingung, also auch nicht der Kausalität. - (Lösung der dritten kosmologischen Antinomie: nämlich der Antinomie von Kausalität aus Freiheit (die zu den Dingen an sich gehört) und Kausalität nach der Natur (in der Erscheinungswelt)). KantVsHume: Kausalität gilt nicht für die Dinge an sich. VsKant: Dieser hält sich selbst nicht daran. Verstand: hat seine eigene Kausalität: die "Spontaneität der Begriffe". >Spontaneität/Kant. I 32 Subjektivität: ergibt sich nicht erst aus der Kausalität (aus Freiheit) sondern aus der Spontaneität der Begriffe - daher beginnt die Metaphysik schon in der Erfahrungswissenschaft. >Subjektivität/Kant, >Metaphysik/Kant. Vaihinger I 280 Kausalität/Idee/Gott/Kant/Vaihinger: ich lege nur die Idee eines solchen (höchsten) Wesens zum Grunde, um nach der Analogie einer Kausalbestimmung die Erscheinungen als systematisch untereinander verknüpft anzusehen. Vollmer I 25 Kausalität/Kant: außerhalb der Kausalität können wir gar keine Erfahrung machen. >Erfahrung/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 Vaihinger I H. Vaihinger Die Philosophie des Als Ob Leipzig 1924 Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 |
Kausalität | Nietzsche | Danto III 120 Kausalität/Nietzsche/Danto. Da es für Nietzsche keine Gegenstände gibt, ist auch der Kausalitätsbegriff ((s) für den getrennte Gegenstände angenommen werden müssen) eine Fiktion. Für Nietzsche steht in Wahrheit ein Kontinuum vor uns.(1) . Danto III 135 Kausalität/Nietzsche/Danto: Die kausale Notwendigkeit ist „kein Tatbestand, sondern eine Interpretation.“ (2) >Interpretation/Nietzsche. Es stellt sich heraus, dass es auf einer Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt beruht. Wenn wir den Begriff des „Dinges“ und damit des Subjekts und Objekts aufgeben, wird damit unweigerlich unser Kausalitätsbegriff hinfällig. Glauben wir nicht mehr an das wirkende Subjekt, so fällt auch der Glaube an wirkende Dinge, an Wechselwirkung, Ursache und Wirkung zwischen jenen Phänomenen, die wir Dinge nennen. Ding an sich/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: Der Gegensatz „Ding an sich“ und „Erscheinung“ ist unhaltbar (…) wie auch die Begriffe „Subjekt“ und „Objekt“ und letztlich auch deren verschiedene Modifikationen z.B. „Materie“, „Geist“ und andere hypothetische Wesen, „Ewigkeit und Unveränderlichkeit des Stoffs“ usw. Wir sind die Stofflichkeit los.(3) >Dinge an sich/Kant, >Materie, >Geist, >Subjekt/Nietzsche, >Objekt, >Erscheinung/Nietzsche, >Schein/Nietzsche, >Subjekt/Objekt-Problem. Danto III 262 Kausalität/Wille/Nietzsche/Danto: nehmen wir mit Nietzsche an, der Wille sei kausal wirksam. Diese Hypothese widerspricht nicht seiner Polemik gegen jene Vorstellung, der Begriff des Willes können zur Erklärung dienen. In einer nicht revidierten Analyse äußert Nietzsche den Gedanken, die Menschen würden die Kausalität auf frischer Tat ertappen, sobald sie hinsichtlich der Wirkungsweise ihres eigenen Willens Introspektion betreiben. Dann müsste der Methodische Monismus ((s) Ausdruck von Danto) den Willen als einzige Form der Kausalität ansehen. Doch Nietzsches Begriff des Willens ist nicht rein psychologisch. Vielmehr bestimmt er alle wirkende Kraft als Wille zur Macht.(4) Macht/Nietzsche, Prozess/Nietzsche, Wille/Nietzsche. 1. F. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, KGW V, 2. S. 151 2. F. Nietzsche Nachlass, Berlin, 1999, S. 540. 3. F. Nietzsche Nachlass, Berlin, 1999, S. 540f. 4. F. Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, KGW VI. 2, S. 51. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Kommunitarismus | Barber | Brocker I 690 Kommunitarismus/Barber: Barber wird nicht von allen Autoren zum Kommunitarismus gezählt, er vertritt jedoch durchaus die typischen Topoi kommunitaristischer Politik: -Ablehnung einer auf abstrakten Prinzipien basierenden politischen Philosophie ((s) KommunitarismusVsKant), -den Vorwurf der Herauslösung des Einzelnen aus sozialen Bindungen („Atomismus“) und -die Unzufriedenheit mit einer rein instrumentellen Sicht politischer Institutionen. BarberVsKommunitarismus: Im Gegensatz zu den Cheftheoretikern des Kommunitarismus hat Barber in der kommunitaristischen Reformbewegung um Amitai Etzioni mitgewirkt. Varianten des Kommunitarismus: a) substantialistisch: hier wird die Gemeinschaft als ein Gegebenes angesehen, dagegen: b) prozedural: hier geht es um die gemeinsame Praxis des Beratens und Entscheidens. Barber ist letzterer Variante zuzurechnen.(1)(2) BarberVsMacIntyre, BarberVsWalzer, BarberVsTaylor: Wenn man Theoretiker wie Michael Walzer, Alasdair MacIntyre und Charles Taylor als Skeptiker einer nationalen Politik der demokratischen Gesellschaft und als Anhänger einer zivilgesellschaftlichen Perspektive ansieht(3), so musste einem Barbers Programm der starken Demokratie als recht radikale und zumutungsreiche Position erscheinen, weil sie der nationalen politischen Gemeinschaft und der Partizipation an politischen Entscheidungen letztlich einen hohen Rang einräumte. (BarberVsTaylor, BarberVsWalzer, BarberVsMacIntyre). >A. MacIntyre, >M. Walzer, >Ch. Taylor. 1. Hartmut Rosa, „Fremde zu Nachbarn: die Vision einer demokratischen Bürgerschaft. Rezension zu Benjamin Barber, „Starke Demokratie“, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 43/6, 1995 S. 1066-169. 2. W. Jay Reedy, „The relevance of Rousseau to Contemporary Communitarism. The Example of Benjamin Barber”, in: Philosophy and Social Criticism 21/2, 1995 3. Michael Haus, Kommunitarismus. Einführung und Analyse, Wiesbaden 2003 Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
PolBarb I Benjamin Barber The Truth of Power. Intellectual Affairs in the Clinton White House New York 2001 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Krieg | Hegel | Höffe I 338 Krieg/Hegel/Höffe: Dass die Rechtsphilosophie(1) in einer Weltgeschichte als «Schlachtbank» und nicht wie bei Kant im höchsten politischen Gut, dem ewigen Frieden, gipfelt, trägt Hegel kaum Sympathien ein. Von heute aus gesehen, von der Dominanz einer universalistischen Rechtsethik mit dem Gedanken von Menschenrechten und einer zunehmenden Verrechtlichung der zwischenstaatlichen Verhältnisse erscheint Kant als überlegen. Vgl. >Frieden/Kant. HegelVsKant: Überdies verwirft Hegel (...) die Idee eines ewigen Friedens, sieht Kriege als für die «sittliche Gesundheit» der Völker unverzichtbar an und begnügt sich für die zwischenstaatlichen Beziehungen mit einem Völkerrecht, das auf eine Weltrechtsordnung, selbst auf dessen bescheidene Vorstufe, einen Staatenbund, verzichtet. Vgl. >Völkerrecht/Hegel. I 339 Statt dem Krieg jede Legitimität abzusprechen, hält [Hegel] den Krieg seit seiner Differenzschrift(2) als Wert für «die sittliche Gesundheit der Völker» für notwendig. Er vergleicht den Krieg mit der für Seen segensreichen Wirkung von Wind. Höffe I 340 Denn wie ohne ihn das Wasser in Fäulnis übergehe, so würde auf «die Völker ein dauernder oder gar ein ewiger Frieden» wirken. Dass es wie bei Seen durch Zufluss von Schmelzwasser, Bächen und Flüssen so bei Völkern gemäß Kants Gedanken der «ungeselligen Geselligkeit» in Form von Ehrsucht, Herrschsucht und Habsucht, generell durch vielfältigen Wettstreit auch innere, das Erstarren verhindernde Bewegungskräfte gibt, wird nicht erwogen. >Kosmopolitismus/Hegel. 1. G.W.F. Hegel, Vorlesungen zur Philosophie der Geschichte 1821-32 hrsg. v. E. Gans 1837 2. G.W.F. Hegel, Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie, 1801 |
|
Kunst | Gadamer | I 57 Kunst/GadamerVsKant/Gadamer: [Kants] Vorzug des Naturschönen vor dem Kunstschönen ist nur die Kehrseite des Mangels des Naturschönen an bestimmter Aussage. >Schönheit/Kant, >Natur/Kant. So kann man umgekehrt den Vorzug der Kunst vor dem Naturschönen darin sehen, dass die Sprache der Kunst anspruchsvolle Sprache ist, die sich nicht der stimmungshaften Ausdeutung frei und unbestimmt darbietet, sondern uns bedeutungshaft bestimmt anspricht. Und es ist das Wunderbare und Geheimnisvolle der Kunst, dass dieser bestimmte Anspruch dennoch keine Fessel für unser Gemüt ist, sondern den Spielraum der Freiheit im Spiele unserer Erkenntnisvermögen gerade recht öffnet. KantVsVs/Gadamer: Kant wird dem durchaus gerecht, wenn er sagt(1) die Kunst müsse „als Natur anzusehen“ sein, d. h. gefallen, ohne den Zwang von Regeln zu verraten. I 121 Kunst/Gadamer: Die These ist (...), dass das Sein der Kunst nicht als Gegenstand eines ästhetischen Bewusstseins bestimmt werden kann, weil umgekehrt das I 122 ästhetische Verhalten mehr ist, als es von sich weiß. Es ist ein Teil des Seinsvorganges der Darstellung und gehört dem Spiel als Spiel wesenhaft zu. >Darstellung/Gadamer, >Spiel/Gadamer, >Ästhetisches Bewusstsein/Gadamer. 1. I. Kant, Kritik der Urteilskraft, 1799, S. 179ff. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Kunst | Kant | Gadamer I 52 Kunst/Schönheit/Kant/Gadamer: Beurteilung nach einem Ideale der Schönheit ist (...) , wie Kant sagt, kein bloßes Urteil des Geschmacks. Gadamer I 53 (...) um als Kunstwerk zu gefallen, muss etwas zugleich mehr als nur geschmackvoll-gefällig sein. Anmerkung: GadamerVsAdorno/GadamerVsJauß: Leider wird noch immer, auch von T. W. Adornos "Ästhetischer Theorie" (Schriften Band 7, S. 22ff.) oder von H. R. Jauss (Ästhetische Erfahrung und literarische Hermeneutik. Frankfurt 1982, S. 29f.) die kantische Analyse des Geschmacksurteils für die Kunst-Theorie missbraucht. Schien eben noch eigentliche Schönheit jede Fixierung durch Zweckbegriffe auszuschließen (>Schönheit/Kant), so wird hier umgekehrt selbst noch von einem schönen Wohnhaus, einem schönen Baum, schönen Garten usw. gesagt, es ließe sich von ihm kein Ideal vorstellen, »weil diese Zwecke durch ihren Begriff nicht genug bestimmt und fixiert sind, folglich die Zweckmäßigkeit beinahe so frei ist, als bei der vagen Schönheit«. Nur von der menschlichen Gestalt, gerade weil sie allein einer durch einen Zweckbegriff fixierten Schönheit fähig ist, gibt es ein Ideal der Schönheit! Diese von Winckelmann und Lessing(1) aufgestellte Lehre gewinnt in Kants Grundlegung der Ästhetik eine Art Schlüsselstellung. Denn gerade an dieser These zeigt sich, wie wenig eine formale Geschmacksästhetik (Arabeskenästhetik) dem kantischen Gedanken entspricht. >Schönheit/Kant. Gadamer I 55 Kant/Gadamer: Gerade mit jener klassizistischen Unterscheidung von Normalidee und Ideal der Schönheit vernichtet Kant die Grundlage, von der aus die Vollkommenheitsästhetik in der vollendeten Sinnfälligkeit jegliches Seienden seine unvergleichbar einzigartige Schönheit findet. Jetzt erst vermag „die Kunst“ zu einer autonomen Erscheinung zu werden. Ihre Aufgabe ist nicht mehr Darstellung der Naturideale - sondern die Selbstbegegnung des Menschen in Natur und menschlich-geschichtlicher Welt. Kants Nachweis, daß das Schöne begrifflos gefällt, hindert also durchaus nicht, dass nur das Schöne, das uns bedeutsam anspricht, unser volles Interesse findet. Gerade die Erkenntnis der Begrifflosigkeit des Geschmacks führt über eine Ästhetik des bloßen Geschmacks hinaus.(2) >Kunst/Hegel, >Interesse/Kunst/Kant, >Kunstwerk/Kant, >Natur/Kant. Gadamer I 58 Def Kunst/Kant/Gadamer: Kants Definition der Kunst als der „schönen Vorstellung von einem Dinge« trägt dem Rechnung, sofern sogar das Häßliche in der Darstellung durch die Kunst schön ist. GadamerVsKant: Dennoch kommt das eigentliche Wesen der Kunst in der Abhebung gegen das Naturschöne schlecht heraus. Wenn der Begriff eines Dinges nur schön dargestellt würde, so wäre das ja wieder nur Sache einer „schulgerechten« Darstellung und erfüllte nur die unerlässliche Bedingung aller Schönheit. KantVsVs: Kunst ist gerade auch nach Kant mehr als „schöne Vorstellung eines Dinges“ sie ist Darstellung ästhetischer Ideen, d. h. von etwas, das über allen Begriff hinaus liegt. Der Begriff des Genies will diese Einsicht Kants formulieren. >Genie/Kant. 1. Lessing, Entwürfe zum Laokoon Nr. 20 b; in Lessings Sämtl. Schriften ed. Lach- mann, 1886ff., Bd. 14, S. 415. 2. Kant sagt ausdrücklich, dass „die Beurteilung nach einem Ideale der Schönheit kein bloßes Urteil des Geschmacks sei“.(K. d. U. S. 61). Vgl. dazu meinen Aufsatz Gadamer, Die Stellung der Poesie im Hegel'schen System der Künste( Hegel-Studien 21, (1986). |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Kunst | Schiller | Gadamer I 61 Kunst/Schiller/Gadamer: Die Begründung der ästhetischen Urteilskraft auf ein Apriori der Subjektivität sollte eine ganz neue Bedeutung gewinnen, als sich der Sinn der transzendentalphilosophischen Reflexion bei den Nachfolgern Kants veränderte. Wenn der metaphysische Hintergrund, der den Vorzug des Naturschönen bei Kant begründete und den Geniebegriff an die Natur zurückband, nicht mehr besteht, stellt sich in einem neuen Sinne das Problem der Kunst. >Subjektivität, >Ästhetik, >Ästhetische Wahrnehmung, >Ästhetische Erfahrung, >Ästhetisches Bewusstsein. Geschmack/Urteilskraft/SchillerVsKant: Schon die Art, wie Schiller Kants „Kritik der Urteilskraft“ aufnahm und für den Gedanken einer „ästhetischen Erziehung“ die ganze Wucht seines moralpädagogischen Temperaments einsetzte, ließ den Standpunkt der Kunst gegenüber dem kantischen Standpunkt des Geschmacks und der Urteilskraft in den Vordergrund treten. Vom Standpunkt der Kunst aus verschiebt sich nun das Verhältnis der kantischen Begriffe des Geschmacks und des Genies von Grund auf. Der umfassendere Begriff musste der des Genies werden - umgekehrt musste das Phänomen des Geschmacks sich entwerten. >Geschmack, >Genie. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Kunstwerke | Kant | Gadamer I 57 Kunstwerk/Kant/Gadamer: Unterschied zur Natur: Im Hinblick auf die Idee einer intelligiblen Bestimmung der Menschheit gewinnt die Natur als schöne Natur eine Sprache, die sie zu uns führt.(1) Natürlich beruht auch die Bedeutsamkeit der Kunst darauf, dass sie uns anspricht, daß sie dem Menschen ihn selbst in seiner moralisch bestimmten Existenz vorstellt. Aber die Kunstprodukte sind nur, um uns so anzusprechen - Naturobjekte dagegen sind nicht, um uns so anzusprechen. Gerade darin liegt das bedeutsame Interesse des Naturschönen, daß es uns dennoch unsere moralische Bestimmung bewusst zu machen vermag. >Interesse/Kant. Kunst kann uns dieses Sichfinden des Menschen in absichtsloser Wirklichkeit nicht vermitteln. Dass der Mensch sich in der Kunst selbst begegnet, ist ihm nicht die Bestätigung von einem anderen seiner selbst her. GadamerVsKant: (...) [Kant] stellt das Phänomen der Kunst nicht unter den ihm angemessenen Maßstab. Man kann die Gegenrechnung aufmachen. Der Vorzug des Naturschönen vor dem Kunstschönen ist nur die Kehrseite des Mangels des Naturschönen an bestimmter Aussage. So kann man umgekehrt den Vorzug der Kunst vor dem Naturschönen darin sehen, daß die Sprache der Kunst anspruchsvolle Sprache ist, die sich nicht der stimmungshaften Ausdeutung frei und unbestimmt darbietet, sondern uns bedeutungshaft bestimmt anspricht. Und es ist das Wunderbare und Geheimnisvolle der Kunst, dass dieser bestimmte Anspruch dennoch keine Fessel für unser Gemüt ist, sondern den Spielraum der Freiheit im Spiele unserer Erkenntnisvermögen gerade recht öffnet. KantVsVs: Kant wird dem durchaus gerecht, wenn er sagt(2) die Kunst müsse „als Natur anzusehen“ sein, d. h. gefallen, ohne den Zwang von Regeln zu verraten. Kant/Gadamer: Wir beachten nicht die absichtsvolle Übereinstimmung des Dargestellten mit bekannter Wirklichkeit. Nicht darauf sehen wir es an, wem es ähnlich ist. Wir messen nicht seinen Anspruchssinn an einem uns schon wohlbekannten Maß, sondern im Gegenteil wird dieses Maß, der auf unbegrenzte Art „ästhetisch erweitert“.(3) Gadamer I 99 Kunstwerk/Kant/Gadamer: Wenn man [der] Kritik an der Lehre von der unbewussten Produktivität des Genies Rechnung tragen will (>Künstler/Gadamer), sieht man sich aufs neue vor das Problem gestellt, das Kant durch die transzendentale Funktion, die er dem Geniebegriff zuwies, gelöst hatte. (>Genie/Kant, >Genie/Gadamer). Was ist ein Kunstwerk, und wie unterscheidet es sich von einem handwerklichen Produkt oder gar von einem „Machwerk“, d. h. von etwas ästhetisch Minderwertigem? Für Kant und den Idealismus definierte sich das Kunstwerk als das Werk des Genies. Seine Auszeichnung, das vollendet Gelungene und Musterhafte zu sein, bewährte sich darin, dass es dem Genuss und der Betrachtung einen unausschöpfbaren Gegenstand des Verweilens und Deutens bot. Dass der Genialität des Schaffens eine Genialität des Genießens entspricht, lag schon in Kants Lehre von Geschmack und und Genie, und ausdrücklicher noch lehrten das K. Ph. Moritz und Goethe. >Geschmack/Kant, >Geschmack/Gadamer. 1. I.Kant, Kritik der Urteilskraft, 1799, § 42 2. Ebenda, S. 179f. 3. Ebenda. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Letztbegründung | Leibniz | Holz I 50 Def Evidenz/Gewissheit/a priori/Leibniz: die Gewissheit (der Notwendigkeit identischer Sätze A = B) stützt sich weder auf Empirie noch auf Deduktion, sondern auf eine apriorische Einsicht. I 50 Rationalismus/HolzVsLeibniz: Problem für eine sich "wissenschaftlich" verstehende Philosophie: diese "unmittelbare Einsichtigkeit" sogenannter Letztbegründungen führt auf eine andere epistemologische Ebene. Gefahr des irrationalistischen Umschlags! I 51 Damit ist die Gewissheit der Axiome nicht mehr abgesichert. Leibniz insistiert aber darauf, sie aus der "Evidenz der Identität" (mit sich selbst) bewiesen werden müssen. Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: hier wird die Geltung des Identitätssatzes (A = B bzw. A = A ) als Erfahrungswert genommen! Es geht also nicht darum, dass die Prädikate im Subjekt inhärent sind. Diese Voraussetzung ist in sich selbst nicht mehr ableitbar. Evidenz ist keine logische Kategorie. Die Geltung des Identitätssatzes darf also nicht nur rein logisch begründet werden. Sie hat eine vorprädikativen Ursprung. Logik/Husserl: hat die Abstinenz der Logik von ihrem Erkenntnisgehalt nachdrücklich zurückgewiesen. >Inhalt/Husserl. I 52 Letztbegründung/Beweis/Axiome/Evidenz/Leibniz/Holz: wir brauchen also einen anderen Typus von Sätzen als den offen oder virtuell identischen. Holz I 75 Grund/Leibniz: kann nur durch das Durchlaufen der ganzen series rerum gefunden werden. Er ist nun aber deshalb nicht außerhalb der series rerum zu finden, sondern vollständig innerhalb, allerdings nicht am Anfang, sondern als die Reihe als Ganzes! >Begründung/Leibniz. Unterschied: während der unendliche Verstand außerhalb des Ganzen stehen müßte (als Abbildender) (vielleicht auch ein "unbewegter Beweger" usw.) muss der Grund (als Totalität der Reihe) innerhalb der Reihe sein. Grund/Leibniz: der universelle letzte Grund (Gesamtheit der Reihe der Dinge, Welt, ultima ratio) ist auch für den endlichen Verstand notwendig, weil es sonst überhaupt nichts gäbe. Holz I 83 Letztbegründung/LeibnizVsKant: macht den subjektphilosophischen Radikalismus nicht mit. Wie vor ihm Spinoza und nach ihm Hegel hat er von der seit Descartes unverzichtbaren Subjektreflexion aus einen nicht subjektiven Seinsgrund finden wollen, der sich in den Vernunftwahrheiten ausdrückt. Dafür reichen zwei Prinzipien aus: 1. Prinzip des Widerspruchs 2. Das Prinzip des zureichenden Grundes. (Kann auf das Widerspruchsprinzip zurückgeführt werden). Da außerdem das Identitätsprinzip aus der Sinneswahrnehmung eingesehen wird, dürfen wir den Prinzipien der Sachen selbst (also ihrer ontischen Realität) die in unserem Denken vorausgesetzte Vernunft (ihre Logizität) zuschreiben. >Prinzipien/Leibniz. Das ist ebenso panlogisch wie das System Hegels. I 84 Im Universum und seinen Teilen ist so Logik niedergeschlagen und verkörpert. I 123 Letztbegründung/Existenz/Leibniz: zu begründen, warum es überhaupt etwas gibt bedeutet also, im Wesen der Möglichkeiten das Prinzip anzugeben, das der Minimalisierung der Verwirklichungstendenzen entgegenwirkt. Nun stellt sich heraus, dass die beiden Prinzipien: 1. Identitätsprinzip (Alles ist mit sich identisch") 2. Varietätsprinzip ("Verschiedenes wird von mir wahrgenommen") logisch, aber nicht ontologisch ausreichen, um die Existenz der Welt überhaupt zu begründen. Man kann damit zwar vom Einzelnen auf Verschiedenes und auf einen gewissen Zusammenhang schließen und von daher begründen, warum etwas Bestimmtes (und nicht etwas anderes an seiner Stelle) ist, I 124 Es bleibt aber unbegründet, warum überhaupt etwas ist. Das fehlende ontologische Zwischenglied findet Leibniz in einem dritten Axiom, das er zu den absolut ersten Wahrheiten zählt: These: Alles Mögliche strebt nach Existenz und existiert daher, wenn nicht etwas anderes, das auch zur Existenz strebt es daran hindert und mit dem ersten unverträglich ist. Das ist nach Leibniz beweisbar unter der Voraussetzung der Tatsachenwahrheit, dass wir überhaupt etwas wahrnehmen. >Möglichkeit/Leibniz, >Mögliche Welt/Leibniz, >Existenz/Leibniz, >Ordnung/Leibniz. Außerdem machen wir ja die Erfahrung der Veränderung, dass etwas zu existieren beginnt, was vorher nicht da war. (Aber eben vorher möglich war). Es kann nun aber a priori kein Grund ausgemacht werden, warum etwas stärker strebt als ein anderes, der Grund muss also im System der Ko Ordination (der gegenseitigen Hemmungen) gesucht werden. Daraus folgt, dass immer diejenige Verbindung der Dinge existiert, in der am meisten existiert. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Liberalismus | Kant | Brocker I 670 Liberalismus/Staat/Kant: Kant hat Ethik und Recht vielleicht am konsequentesten vom Fluchtpunkt des guten Lebens abgekoppelt und sich stattdessen vollständig auf eine Theorie des Rechten, verstanden im Sinn der vernünftigen Verallgemeinerbarkeit von Handlungsmaximen, gestützt. Darauf baut Rawls mit seiner Theorie der Gerechtigkeit (1975) auf. Siehe Prinzipien/Rawls. SandelVsRawls, SandelVsKant: propagiert die Priorität einer Vorstellung des guten und gelingenden Lebens (Aristoteles‘ eudaimonia) als Ausgangspunkt. >Liberalismus/Sandel. Siehe Recht/Begründung/Kant. Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Liberalismus | Waldron | Gaus I 89 Liberalismus/Waldron: Die moderne Unterscheidung zwischen "politischen" und "umfassenden" Versionen des Liberalismus entsteht im Zusammenhang mit einem ernsthaften Problem der Rechtfertigungsgrundlage liberaler Prinzipien in einer pluralistischen Gesellschaft. Das Problem stellt sich wie folgt. Die Liberalen stellen sich eine tolerante, integrative Gesellschaft vor, die von Menschen bevölkert ist, die einer Vielzahl von Glaubenssystemen angehören. Viele moderne Gesellschaften, in denen der Liberalismus als politisches Ideal gedeiht, haben bereits diesen Charakter: Es sind religiös pluralistische und multikulturelle Gesellschaften (...). Aber eine pluralistische Gesellschaft steht auch vor einer zusätzlichen Agenda. Wo verschiedene Glaubensrichtungen und Kulturen aufeinander treffen, kommt es wahrscheinlich zu Reibungen und Beleidigungen: Der Gottesdienst oder die Feierlichkeiten einer Gruppe können wie ein Vorwurf oder ein Angriff auf eine andere Gruppe erscheinen, und da Werte und Philosophien auf dem Marktplatz der Ideen miteinander konkurrieren, wird der Wettbewerb oft respektlos erscheinen, da jede Glaubensrichtung versucht, ihre Gegner zu diskreditieren und Anhänger für sich zu gewinnen. Es ist nicht leicht, unter diesen Umständen die Pflicht zur gegenseitigen Duldung zu definieren oder die Unterscheidung zwischen Schaden und Vergehen aufrechtzuerhalten, die ein pluralistisches Regime erfordert. >Pluralismus/Waldron. Gaus I 90 Duldung/Pluralismus/Liberalismus/Problem: (...) Indem wir auf einer solchen Grundlage liberale Prinzipien und liberale Lösungen für die Probleme des gesellschaftlichen Lebens erarbeiten und verteidigen, scheinen wir inmitten der kulturellen und ethischen Pluralität Partei zu ergreifen. Wir scheinen aus der Vielfalt der ethischen, philosophischen und religiösen Traditionen in der Welt auszuwählen, wobei wir einige als grundlegend privilegieren und andere an den Rand drängen. >Toleranz/Waldron. Gaus I 91 Def Politischer Liberalismus/Waldron: Zwei politische Liberale lassen sich also durch ihre unterschiedlichen Positionen und ihre unterschiedlichen Vorstellungen voneinander unterscheiden. Aber was sie - als politische Liberale - gemeinsam haben werden, ist ihr Bestehen auf einer Unterscheidung zwischen den Prinzipien und Idealen, die (in ihren jeweiligen Ansichten) eine liberale Gesellschaftsordnung definieren, und den tieferen Werten und Verpflichtungen, die mit bestimmten philosophischen Auffassungen verbunden sind. Def Umfassender Liberalismus/Waldron: Der oder die politische Liberale besteht darauf, dass die Artikulierung und Verteidigung einer bestimmten Reihe liberaler Verpflichtungen für eine Gesellschaft nicht von einer bestimmten Theorie darüber abhängen sollte, was einem menschlichen Leben Wert oder Sinn verleiht. Ein umfassender Liberaler verneint dies. Er oder sie behauptet, dass es unmöglich ist, liberale Verpflichtungen angemessen zu verteidigen oder auszuarbeiten, es sei denn, man beruft sich auf die tieferen Werte und Verpflichtungen, die mit einer allgemeinen oder "umfassenden" Philosophie verbunden sind. Politischer Liberalismus: Es kann auch eine zweite Ebene der Unterschiede zwischen politischen Liberalen geben. Unabhängig davon, ob der Inhalt ihres liberalen Engagements derselbe ist oder nicht, können sich zwei politische Liberale in den Rechtfertigungsstrategien unterscheiden, die sie als politische Liberale anwenden. >Konsens/Waldron. ((s) Vgl. >Verständigung/Habermas). Umfassender Liberalismus: Offensichtlich gibt es auch unter den umfassenden Liberalen wichtige Unterschiede. Zwei umfassende Liberale können unterschiedliche liberale Verpflichtungen haben: der eine kann ein Linksliberaler und der andere ein libertärer Liberaler sein. Eine zweite Ebene der Differenz hat mit dem Inhalt der umfassenden Perspektiven zu tun, auf denen ihre liberalen Verpflichtungen beruhen. John Lockes christliche Grundlagen sind nicht dasselbe wie die Autonomietheorie von Immanuel Kant (1991)(1), und keine davon ist dasselbe wie die hedonistische Grundlage des Utilitarismus von Jeremy Bentham (1982)(2). >Autonomie/Kant, >Utilitarismus. Gaus I 92 Probleme: (VsMill, VsKant, VsHumboldt): Es scheint Locke, Kant und Mill nicht in den Sinn gekommen zu sein, dass [die] Grundpositionen ein Problem für die Politik des Liberalismus in einer Gesellschaft darstellen würden, deren Mitglieder über die Existenz Gottes, die Natur der Vernunft und das Schicksal des menschlichen Individuums uneins waren. Sie gingen einfach davon aus, dass der Liberalismus einer solchen philosophischen Grundlage bedürfe und dass ihre Aufgabe als politische Philosophen darin bestünde, diese Grundlage zu artikulieren, (wie Mill es ausdrückte) "den intelligenten Teil der Öffentlichkeit ... davon zu überzeugen, ihren Wert zu erkennen" (1956(1): 90), und wenn nötig zu argumentieren, wie Locke in seiner Diskussion über den Atheismus (1983(2): 51) argumentierte, dass diejenigen, die sich diesen Grundpositionen nicht anschließen konnten, von der Regierung einer liberalen Gesellschaft als gefährlich angesehen werden müssten. >Liberalismus/Mill, >Gemeinschaft/Humboldt, >Staat/Humboldt, >Kategorischer Imperativ, >Neutralität/Waldron. Gaus I 97 Die in einer Theorie der Gerechtigkeit angewandte Doktrin der Menschenwürde und Gleichheit muss - mehr oder weniger in der Art eines moralischen Absoluten - verschiedenen pragmatischen Erwägungen widerstehen können, die uns dazu verleiten könnten, die Interessen einiger weniger Schwacher und Verletzlicher um der Bequemlichkeit oder des Wohlstands der Reichen oder Mächtigen willen zu opfern oder zu vernachlässigen. Die Gerechtigkeit muss dem standhalten können, und ihre konstitutiven Doktrinen müssen das Zeug dazu haben, diese schwere moralische Arbeit zu leisten. Viele der umfassenden Begriffe, die politische Liberale aus dem öffentlichen Raum ausschließen wollen, richten sich genau an diese Frage: Sie erklären in ethischen oder transzendenten Begriffen, warum gerade die wenigen Schwachen und Verletzlichen nicht auf diese Weise geopfert werden dürfen. Die politischen Liberalen schlagen vor, diese Arbeit ohne Hilfe eines solchen Begriffs zu leisten, aber in einer Art und Weise, die dennoch ihre Loyalität im übergreifenden Konsens bewahrt. >Überlappender Konsens/Rawls, >Überlappender Konsens/Waldron, >Abtreibung/Rawls. Gaus I 99 Umfassender Liberalismus/Waldron: Einige umfassende Begriffe werden die moralische Bedeutung der tatsächlichen Erfahrung der Menschen hier und jetzt bejahen, während andere sie vielleicht beiseite schieben oder verunglimpfen. Diejenigen, die sie bejahen, werden die moralischen und politischen Verpflichtungen, die traditionell mit dem Liberalismus verbunden sind, auf natürlichere Weise unterstützen und in gewisser Weise erzeugen und inspirieren. Und genau daran will uns der umfassende Liberale erinnern. Der Liberalismus beruht auf bestimmten ethischen Verpflichtungen, auf bestimmten Aussagen über das, was zählt, und auf der Bedeutung bestimmter Formen des Respekts für das Leben, die Erfahrungen und die Freiheit gewöhnlicher Männer und Frauen. Er ist kein neutrales oder nonchalantes Glaubensbekenntnis, und seine Verpflichtungen können wohl kaum auf rein politischer Ebene artikuliert werden. 1. Mill, John Stuart (1956 [1859]) On Liberty, ed. Currin V. Shields. Indianapolis: Hackett. 2. Locke, John (1983 [1689]) A Letter Concerning Toleration, ed. James H. Tully. Indianapolis: Hackett. Waldron, Jeremy 2004. „Liberalism, Political and Comprehensive“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications. |
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |
Logik | Kant | Strawson V 64 Logik/Kant: trägt nicht den Bedingungen Rechnung, die die Gegenstände erfüllen müssen. - Logik macht von Begriffen Gebrauch, aber nicht vom Inhalt der Erkenntnis. >Wissen/Kant, >Inhalt/Kant. Allgemeine Logik: abstrahiert - transzendentale Logik: hat ein Mannigfaltiges der Sinnlichkeit vor sich liegen. >Erfahrung/Kant. V 68 Es kann keine bestimmte Weise geben, in der wir über Gegenstände der Erfahrung denken müssen, damit wahrheitsfunktionale Zusammensetzung von Aussagen möglich wäre. - Die Möglichkeit der Zusammensetzung kann nicht von unserer Verfügung über irgendeinen weiteren Begriff a priori von einem Gegenstand überhaupt abhängen. StrawsonVsKant: "metaphysische Deduktion": fehlgeschlagener Versuch, die Kategorien aus der Logik abzuleiten. Strawson: die Logik bringt Kant überhaupt nicht weiter. Bubner I 105 Logik/KantVsTadition: alt: während die herkömmliche Logik die Begriffslehre der darauf aufbauenden Urteilslehre vorausschickt, geht Neu: die transzendentale Logik umgekehrt vor und orientiert die fundamentalen Kategorien bereits an der Synthesisleistung der Urteile. I 106 Die kategoriale Vorstrukturierung durch Begriffe a priori konstituiert Gegenstände als Gegenstände und "macht" sie damit zum Thema möglicher Erkenntnisurteile .((s) Reflexiv, Kritik). Bsp der "schwarze Mensch" und "der Mensch ist schwarz": im ersten Fall bloß als schwarz gedacht (problematisch) im zweiten als solcher erkannt! Beide Male aber derselbe Verstand durch dieselben Handlungen! |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Mathematik | Frege | I 121 Folgerung/Mathematik/Frege: Die mathematischen Folgerungen sind in den Definitionen schon enthalten. FregeVsKant: Daher sollten sie nicht nur synthetisch, sondern auch analytisch genannt werden. >Gleichgungen, >Analytizität/Synthetizität, >Definition. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 |
Metaphysik | Leibniz | Holz I 13 Metaphysik/Leibniz/Holz: die innere Einheit seines Werks ist nur von der Metaphysik her zu begreifen. Seine Position liegt zwischen Kant und Hegel: er zeigt LeibnizVsKant die Alternative einer Metaphysik als Wissenschaft auf, indem er ihre Methode zeigt. >Metaphysik/Kant. LeibnizVsHegel: zeigt die Möglichkeit einer Metaphysik, die nicht auf eine absolut idealistische Weise begründet ist. I 24 Metaphysik/Holz: sie bekommt bei Leibniz die wissenschaftliche Theorieform einer nicht empirisch verifizierbaren Theorie des Gesamtzusammenhangs der Welt. Nicht länger "Vorstellungen" vom Ganzen, sondern transempirische Konstruktion der plausibelsten und explanativsten Form. I 81 Metaphysik/Leibniz: da das nach Zirkel aussieht hat z.B. Descartes eine Begründung in Gott gesucht. Aber metaphysisch kann der Zirkel nicht aufgelöst werden, denn Metaphysik beruht ja gerade auf einer lückenlosen Verknüpfung! >Ordnung/Leibniz, >Terminologie/Leibniz. Auch logisch bleibt der Zirkel erhalten. Das System muss also irgendwo durchbrochen werden: Lösung/Leibniz: unhintergehbare Funktion der Sinneswahrnehmung. Und zwar nicht als "ersten Grund", sondern als außerlogischen materiellen Anfang des Reflexionsverhältnisses. als quasi "archimedischen Punkt" (Außen). Leibniz ist sich dieser Bruchstelle durchaus bewusst. Die metaphysische Notwendigkeit kann ihrerseits nicht mehr aus Gründen abgeleitet werden. I 82 Metaphysik/Leibniz/Holz: im Bereich der Vernunftwahrheiten (z.B. Mathematik) ist die Reduktion bis zum Identitätsprinzip real möglich. >Identitätsprinzip/Leibniz. I 119 Leibniz These: der Strukturcharakter der Monade bewirkt, dass überhaupt etwas ist. Die Struktur verbürgt die Einheit des Seins und ist das Sein der Einheit. Metaphysik/Einheit/Welt/Letztbegründung/Leibniz: der Begriff des Einzelnen ist ein Weltbegriff. Darum ist die innerweltlich wissenschaftliche Begründung, die dem Besonderen in seiner Besonderheit gegeben wird, angewiesen auf ein metaphysisches (dahinterliegendes) Prinzip, das das Sein der Welt intelligibel macht. >Einheit/Leibniz, >Letztbegründung/Leibniz, >Welt/Leibniz. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Metaphysik | Rorty | III 14 Metaphysik/Rorty: Metaphysiker sind laut Rorty: Bsp Hegel: Trotz historischer Verwirklichung der Wahrheit geht es immer noch um die Annäherung an etwas Feststehendes. III 129f Metaphysik: Fragen nach dem Unveränderlichen, möglicherweise Verborgenen, das den Erscheinungen zugrunde liegt. Typisch: Sokrates' Fragen. (»Immanente Natur«). (HeideggerVs). Insofern ist Metaphysik dem gesunden Menschenverstand verbunden! Sie ergibt keine Neubeschreibung, sondern analysiert alte Beschreibungen mit Hilfe anderer alter Beschreibungen. Der Metaphysiker nennt alles andere »relativistisch«. Er nimmt an, dass unsere Tradition keine Probleme stellen kann, die sie nicht zu lösen vermag. Der Metaphysiker meint, es gebe eine Verbindung zwischen Neubeschreibung und Macht, und die richtige Neubeschreibung könne uns befreien. IV (c) 77ff Metaphysik/Heidegger/Rorty: Heidegger meinte, er könnte der Metaphysik (der Vorstellung einer einzigen Wahrheit) entkommen, indem er Sein und Wahrheit geschichtlich fasst. >Sein/Heidegger, >Wahrheit/Heidegger. VI 154ff Metaphysik: Die MEtaphysik möchte unseren Wunsch, freundlich zu sein, durch ein Argument gestützt sehen, das eine Selbstbeschreibung enthält. Sie soll ein Glanzlicht auf ein allen Menschen gemeinsames Wesentliches werfen Transzendenz: Die Annahme, es gäbe etwas, mit dem wir vielleicht nicht in Verbindung stehen. RortyVs: Das gibt es nicht! Unsere Überzeugungen sind selbst weltliche Gegenstände in ständiger kausaler Wechselwirkung mit anderen. Rorty: Dass wir offen halten, ob wir die Welt später vielleicht einmal anders beschreiben werden, hat nichts mit Transzendenz zu tun. VI 480 Transzendenz/DavidsonVsKant/Rorty: Transzendenz braucht man nicht. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Mill | Höffe | Höffe I 346 Mill/Höffe: MillVsKant: Nach Mills Empirismus gibt es im Gegensatz zu Kant und dem Deutschen Idealismus keinerlei vorempirische, sondern lediglich eine empirische, also aposteriorische Erkenntnis. >Empirismus, >Idealismus, >a posteriori, >Erkenntnis, >Erkenntnistheorie. Erklärung: Wissenschaftliche Erklärungen, die auch in den Humanwissenschaften (moral sciences) möglich seien, bestehen in der Unterordnung von Einzelereignissen unter geeignete Gesetze. Mathematik: Sogar die Mathematik und die Logik sollen auf Erfahrungen und deren induktiven Verallgemeinerungen beruhen. Dass die Mathematiker mit Höffe I 347 einer anderen Methode zu argumentieren meinen, erkennt der Philosoph durchaus an. Die entsprechende Ansicht hält er aber für eine Illusion, die Notwendigkeit mathematischer Aussagen sei bloß psychologischer Natur. Wegen der außergewöhnlich vielen Belege für mathematische Aussagen entstehe aber der Anschein der Notwendigkeit. >Theorie/Mill. Höffe I 348 Utilitarismus/Ethik/HöffeVsMill: Problem: Da Mill jede Art von apriorischen Aussagen ablehnt, kann er sie auch für die Ethik nicht zulassen. Eine erfahrungsfreie Begründung moralischer Verbindlichkeiten bleibt für ihn ausgeschlossen. Die Alternative, ein konsequenter Empirismus, schließt sich - im Gegensatz zu jeder «apriorischen» Oder «intuitionistischen Schule» - einer «induktiven Schule» der Ethik an. Da aber das utilitaristische Leitprinzip alles Handeln leiten soll, bildet es dessen Vorgabe, die Mill nicht aus der Erfahrung begründet, sodass sie den verfemten vorempirischen Charakter annehmen dürfte. >Utilitarismus, >Ethik, >Induktion. |
Höffe I Otfried Höffe Geschichte des politischen Denkens München 2016 |
Moral | Durkheim | Habermas IV 77 Moral/Durkheim/Habermas: a) These: Moral beginnt dort, wo die Bindung an eine wie immer geartete Gruppe beginnt. (1) Habermas IV 78 b) Mead: In Anlehnung an Kant: ein moralisch handelndes Subjekt muss sich zwar einer Autorität unterwerfen, (…) aber doch so, dass es selbst die Verpflichtungen übernimmt und sich die moralischen Forderungen zu eigen macht. Das Individuum ist nicht einer äußerlichen Gewalt, sondern einer Ehrfurcht gebietenden Autorität ausgesetzt. MeadVsKant: Mead für die bindende Kraft der Verpflichtung gleichzeitig auf Zwang und Attraktion zurück. Das Moralisch Gute ist zugleich das Erstrebenswerte. Es könnte nicht als Ideal wirksam werden (…) wenn es nicht die Befriedigung realer Bedürfnisse in Aussicht stellte. (2) Habermas IV 79 Das Heilige erweckt die gleiche ambivalente Haltung wie die moralische Autorität, denn das Heilige ist mit einer Aura umgeben, die gleichzeitig abschreckt und anzieht, terrorisiert und bezaubert. (3) Aus dieser strukturellen Analogie schließt Durkheim auf eine sakrale Grundlage der Moral. Habermas IV 80 Moral/Durkheim: These: die moralischen Regeln beziehen ihre bindende Kraft letztlich aus der Sphäre des Heiligen. Das erklärt, warum sie Gehorsam finden, ohne dass sie mit äußeren Sanktionen verknüpft sind. (4) Problem: wie kann eine säkularisierte Moral dann Bestand haben? Sicher hat sie keinen Bestand, wenn die Säkularisierung eine Profanierung bedeutete. (Siehe Heiliges/Durkheim). Denn damit würde das moralische Grundphänomen des verpflichtenden Charakters zum Verschwinden gebracht, wie in allen empiristisch ansetzenden Ethiken. DurkheimVsSpencer: in Spencers Ethik zeigt sich eine vollkommene Unkenntnis des Wesens der Verpflichtung. Für ihn ist die Strafe nichts anderes als die mechanische Folge der Handlung. Das aber heißt, die Merkmale der moralischen Obligation von Grund auf zu verkennen. (5) 1. E. Durkheim, Sociologie et philosophie, Paris 1951, German Frankfurt 1967, S.86f 2. Ebenda S. 96. 3. Ebenda S. 86 4. Ebenda S. 125 5. Ebenda S, 95 |
Durkheim I E. Durkheim Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Moral | Kant | Stegmüller IV 299 Moral/Ethik/Kant: muss unbedingt gelten - > Kategorischer Imperativ. - Als hypothetische Imperative ("wenn Du das willst, tue...") wären sie überflüssig. IV 429 Moral/Kant/Stegmüller: ist autonom: das moralisch Richtige ist in sich selbst richtig und verpflichtend - es kann kraft der praktischen Vernunft erkannt werden. - Jedes Vernunftwesen ist so kompetent, sich die moralischen Gebote selbst zu geben. - Wenn es göttliche Belohnung gäbe, würde Moral durch Eigeninteresse verdorben. - > Rawls: Schleier des Nichtwissens. - IV 430 Gott/praktische Vernunft/Kant: dennoch fordert die Moral von uns, dass wir uns das höchste Gut zum Ziel setzen - daher muss eine von der Natur verschiedene Ursache der Natur gefordert werden. - Das höchste Gut ist in der Welt nur möglich, wenn eine oberste Ursache der Natur angenommen wird. IV 431 Ausserdem ist die Unsterblichkeit notwendig, damit ein unendlicher Fortschritt zum ersten Glied des höchsten Gutes möglich ist. MackieVsKant: das ist ein falscher Übergang von "sollte" zu "müsste möglich sein". IV 433 MackieVsKant: Die konsequente Anerkennung der Autonomie der Moral hätte ihn eher zu einer stoischen Auffassung bringen sollen: dass die Moral keiner anderen Glückseligkeit bedürfe als die des Bewusstseins der Rechtschaffenheit selbst. Strawson V 134 Moral/Kant: brauchen wir, damit die Beschränkungen des Wissens nicht den Materialismus und Atheismus bestärken. Vaihinger 306 Moral/Kant/Vaihinger: die theoretische Vernunft verbietet, eine moralische Weltordnung anzunehmen - die praktische Vernunft gebietet es, das Gute unbedingt zu tun. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Moral | McGinn | I 148 Moral/Kant: zur Moral brauche ich nichts weiter, als dass Freiheit sich nicht selbst widerspricht. ~ McGinn: die Moral hat es aber nicht nötig, dass die Freiheit weiter einzusehen wäre. I 149 Werte/Transzendentaler Naturalismus/McGinn: Zusammenhang unserer Praxis von Lob und Tadel mit dem TN: Kant: äußert sich in etwa so: zu vernünftigem Lob und Tadel ist es nicht nötig, dass wir das Wesen der Willensfreiheit begreifen, sondern dass wir über ihre Existenz Bescheid wissen. McGinnVsKant: das ist sicher richtig, zieht aber unser Gefühl für Rechtfertigung in Zweifel. Ethische Werturteile haben eine Grundlage, die für uns unklar und nicht recht greifbar ist, und darüber hinaus quer zu den in uns angelegten Kategorien des Verstandes verläuft. >Moral/Kant, >Ethik/Kant. |
McGinn I Colin McGinn Die Grenzen vernünftigen Fragens Stuttgart 1996 McGinn II C. McGinn Wie kommt der Geist in die Materie? München 2001 |
Moral | Walzer | Rorty II 83 Moral/WalzerVsKant/Walzer/Rorty: Def "dünne Moral": Kants universalistische Basis. >Moral/Kant. WalzerVsKant: Diese Moral gibt es nicht. Dagegen: "Dichte" Moral/Walzer: kulturell integriert - der Weg geht von anfänglich dichter zu dünner Moral. >Kultur, >Kulturelle Überlieferung, >Kulturrelativismus. II 85 WalzerVsKant: Loyalität geht vor Prinzipien - (laut Rorty). >Loyalität, >Prinzipien. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Natur | Kant | McDowell I 122f Natur/Kant/McDowell: Die Natur ist bei ihm gleich dem Reich der Naturgesetze. Er kennt nicht den Begriff der zweiten Natur, obwohl der sehr wohl den Begriff der Bildung kennt. Aber eben nicht als Hintergrund. Zweite Natur/McDowell: These: es gibt Vorschriften der Natur, egal ob man für sie empfänglich ist oder nicht. Das ist die Folge richtiger Erziehung. "Naturalismus der zweiten Natur", "Naturalisierter Platonismus". >Zweite Natur, >Platonismus. Vollmer II 48 Def Natur/Kant: das Dasein der Dinge, sofern es nach allgemeinen Gesetzen bestimmt ist" - Natur/VollmerVsKant: unnötig eng und petitio principii: weil die Allgemeingültigkeit der Kategorien dadurch zu einer analytischen Konsequenz dieser Definition wird. - (Das ist zirkulär). >Zirkularität. Gadamer I 56 Natur/Kant/Gadamer: Während der durch Rousseau belehrte Kant den allgemeinen Rückschluss von der Verfeinerung des Geschmacks am Schönen überhaupt auf das sittliche Gefühl ablehnt, ist es mit dem Sinn für die Schönheit der Natur nach Kant eine eigene Sache. Dass die Natur schön ist, weckt nur bei dem ein Interesse, der »vorher schon sein Interesse am Sittlich-Guten wohlgegründet hat«. Das Interesse am Schönen in der Natur ist also »der Verwandtschaft nach moralisch«. Indem es die absichtslose Übereinstimmung der Natur zu unserem von allem Interesse unabhängigen Wohlgefallen bemerkt, mithin eine wunderbare Zweckmäßigkeit der Natur für uns, weist es auf uns als auf den letzten Zweck der Schöpfung, auf unsere „moralische Bestimmung“.(1) >Interesse/Kant. Gerade weil wir in der Natur keine Zwecke an sich antreffen und dennoch Schönheit, d. h. eine Zweckmäßigkeit zum Zweck unseres Wohlgefallens, gibt uns Natur damit einen „Wink“, dass wir wirklich der letzte Zweck, der Endzweck der Schöpfung sind. Die Auflösung des antiken Kosmosgedankens, der dem Menschen im Allgefüge des Seienden seinen Platz gab Gadamer I 57 und jedem Seienden seinen Zweck der Vollkommenheit, gibt der Welt, die aufhört, als eine Ordnung absoluter Zwecke schön zu sein, die neue Schönheit, für uns zweckmäßig zu sein. Sie wird „Natur“ deren Unschuld darin besteht, daß sie nichts vom Menschen und seinen geselligen Lastern weiß. Gleichwohl hat sie uns etwas zu sagen. Im Hinblick auf die Idee einer intelligiblen Bestimmung der Menschheit gewinnt die Natur als schöne Natur eine Sprache, die sie zu uns führt. >Kunstwerk/Kant. 1. I. Kant, Kritik der Urteilskraft, § 42 |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 McDowell I John McDowell Geist und Welt Frankfurt 2001 McDowell II John McDowell "Truth Conditions, Bivalence and Verificationism" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Naturalisierte Erkenntnistheorie | Stroud | I 209 Skeptizismus/naturalisierte Erkenntnistheorie/ET/Stroud: Der Skeptizismus wird unvermeidlicher, je mehr wir die externe (distanzierte) Position einnehmen und Belege betrachten. >Erkenntnistheorie, >Empirismus, >Belege. Es gibt keine unabhängige Information über die Welt - Bsp Raum mit Monitoren. Vgl. >Farbenforscherin Mary. Gehirne im Tank/GIT/Stroud: KantVsDescartes: Eine solche Unterscheidung zwischen Sinneserfahrung und anderem Wissen würde uns von der Welt abschneiden. >Gehirne im Tank. I 211 QuineVs: Das gilt nur für die traditionelle Erkenntnistheorie. Lösung: wir müssen nur eine "distanzierte" Position vermeiden. Vgl. >Naturalismus, >Naturalisierte Erkenntnistheorie/Quine. QuineVsKant: So geht auch die Untersuchung des allgemeinen menschlichen Wissens! >Wissen/Quine. I 211 Naturalisierte Erkenntnistheorie/QuineVsCarnap/Stroud: Die Naturalisierte Erkenntnistheorie leugnet die Notwendigkeit eines externen Standpunkts. - Damit wird das Innen/außen-Problem vermieden. >Innen/außen. I 214 QuineVsKant: Es gibt kein a priori-Wissen. >a priori, >a priori/Quine. I 250 Naturalisierte Erkenntnistheorie/NE/Wissen/Unterbestimmtheit/Skeptizismus/StroudVsQuine: Naturalisierte Erkenntnistheorie muss erklären: wie verursachen entferntere Ereignisse nähere? - Wie wird unser überschießender Glaube verursacht? - Aber das würde sie nicht erklären - (wie die "Lücke" zwischen Daten und Wissen überbrückt wird.) Vgl. >"Magerer Input"/Quine. Stroud: Die Naturalisierte Erkenntnistheorie würde es deshalb nicht erklären, weil es gar keinen Sinn macht zu sagen, dass hier in einer Kausalkette eine Lücke klafft. - Dann kann man auch nicht von Unterbestimmtheit reden - dass ein Ereignis ein anderes "unterbestimmt". ((s) Es gibt keine "Ursache, die nicht hinreichend" wäre.) >Unterbestimmtheit durch die Daten. Unterbestimmtheit/Quine: Bsp Wahrheiten über Moleküle sind unterbestimmt durch Wahrheiten über alltägliche Dinge. Lücke/Stroud: Quine hat mit einer Lücke zu tun, weil er von Information ((s) Inhalt) spricht, nicht von bloßen Ereignissen. >Wissen/Quine. I 251 Input/Quine/StroudVsQuine: Der einzelne Input ist nicht "mager" - ((s) nur als Massenterm). - Er ist nicht mager, wenn er als Ereignis aufgefasst wird. - Also können wir bei Ereignissen nicht von Unbestimmtheit reden! >Unbestimmtheit, >Ereignisse, StroudVsQuine: Problem: Wenn der Input zu mager ist, erfordert der Übergang zum Überfließenden Output Bewusstsein. - Der "Beleg" muss auch einer sein! >Bewusstsein. I 253 Naturalisierte Erkenntnistheorie/KantVsQuine/StroudVsQuine: Wir können nicht alle unsere Überzeugungen als "Projektionen" betrachten. Und wir dürfen keine epistemische Priorität ((s) dass Sinneseindrücke näher an uns sind als die äußeren Gegenstände) annehmen. >Überzeugungen, >Wissen, >Welt/Denken, >Wahrnehmung, >Belege, >W.V.O. Quine. |
Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 |
Naturalismus | Rorty | I 169 Naturalismus/Rorty: Naturalismus ist das Nachdenken der Psychologen über Stimuli und Reaktionen. (Das ist nicht philosophisch, weil es nicht nach Ursachen sucht.) >Reize/Psychologie. RortyVsKant: Kant verwechselt hier Grund und Ursache. >Gründe/Ursachen. I 324 Def Naturalisierung: etwas zum Fundament erklären. >Naturalisierte Erkenntnistheorie. VI 138 Def Naturalismus/Rorty: a) Es gibt keine Bewohner der Raum-Zeit, der nicht in einem einzigen Netz kausaler Beziehungen mit allen übrigen Bewohnern verbunden wäre b) Jede Erklärung besteht darin, dass man dem Gegenstand in diesem Netz seine Stelle zuweist. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Negation | Frege | Chisholm II 181ff Negation/Frege/Simons: Problem: Ein Problem der Negation sind negative Sachverhalte. Lösung: Wir nehmen einfach zwei Wahrheitswerte (w/f) und eine Funktion, die die beiden vertauscht. WittgensteinVsFrege: Die Verbindung sollte nicht als Funktion dargestellt werden. Der Operator N formt aus einem Satz seine konjugierte Negation. Das Behauptete (die vorkommenden Variablen) sind falsch. Schreibweise: x^ alle Werte von x. Negation/Simons: Die Negation hat immer nur die kleinste Reichweite: dies sind hier Atomsätze. Operator N: Der Operator N negiert immer die Disjunktion, nie die Konjunktion, wegen Wittgensteins Bedürfnis nach Atomen. Ontologie: Ontologie schließt bloß Komplexe und die Verben E! und N ein. Frege IV 61 Negation/Verneinung/Urteil/FregeVsKant: Dieser spricht von bejahenden und verneinenden Urteilen. Das ist ganz unnötig, auch ein verneinendes Urteil ist ein einfaches Urteil. >Urteil, >Satz, >Gedanke. IV 64 Verneinung/Negation/Frege: Die Verneinung ist nicht gleichrangig mit dem Urteilen. Es ist kein "entgegengesetzter Pol" zum Urteilen. IV 69 Kennzeichnung/Nebensatz/Teilsatz/Name/Frege: Bsp "die Verneinung des Gedankens, dass 3 größer ist als 5" - dieser Ausdruck bezeichnet hier ein bestimmtes Einzelnes. Dieses Einzelne ist ein Gedanke. Der bestimmte Artikel macht den ganzen Ausdruck zu einem Einzelnamen, einem Vertreter eines Eigennamens. IV passim Gedanke/Frege: Zu jedem Gedanken gehört seine Verneinung als selbständiger zweiter Gedanke. Gedanken werden nicht ausgedacht sondern gefasst. Ihre Wahrheit ist nicht ihr Gedachtwerden. Sie sind zeitlos, und zwar gerade, weil sie immer eine Zeitbestimmung mit sich führen müssen. So wird aus "heute" "gestern" und aus "Ich" "Er" (zwei Gedanken). Durch Ersetzung von "Pferd" durch "Mähre" ändert sich der Gedanke nicht, nur die Färbung. Tugendhat II 66f Negation/Frege: Negation hat keine Eigenschaft und braucht nicht immer ein Negationszeichen. Bsp "Christus ist unsterblich" ist nicht an sich verneinend. Das Negationszeichen betrifft nur den propositionalen Gehalt. Beweis: Negation in Teilsätzen: behauptet wird nur der ganze Satz. Im Teilsatz (nicht-behauptend) gehört das "nicht" von vornherein zum propositionalen Gehalt. Tugendhat II 12 Proposition/Frege/Tugendhat: Negation bezieht sich immer auf den propositionalen Gehalt, nicht die Behauptung. >Proposition, >Propositionaler Gehalt. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 Tu I E. Tugendhat Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976 Tu II E. Tugendhat Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992 |
Normen | Brandom | I 83 Normen/Brandom: Normen entstehen nicht aus gemeinschaftlichem Handeln, das gibt es nicht. - Gemeinschaft darf nicht personifiziert werden. - Immer geht es um einzelne Mitglieder. I 84 Grundlegend: Ich-Du-Beziehung statt Ich-Wir-Beziehung. - Gemeinschaft: Frage: wie viel Übereinstimmung genügt? - Brandom: Es gibt immer Autoritäten und Experten. I 96 Normen/Brandom: Normen entstehen aus unserem Tun, sie sind nicht Teil der Natur der Dinge. I 105ff Normen/Brandom: Normen sind abhängig von Gemeinschaft: sie sind unsere Normen. Begriffe/Brandom: Begriffe sind unabhängig von der Gemeinschaft, die Tatsachen entscheiden über sie. - Begriffe sind nichtdiskursiv: Diskussionen entscheiden nicht über sie. I 867 Normen/Brandom: Normative Einstellungen haben Vorrang- Festlegungen sind nicht von sich aus kausal wirksam. - Normen sind keine Gegenstände in der Kausalordnung. - Die Rede von Status kann nicht die Rede von tatsächlich eingenommenen Einstellungen ersetzen. - Was aus p folgt, kann nicht mit meiner tatsächlichen Kontoführung identifiziert werden. - Kontoführung: phänomenalistische Auffassung der Normen, aber das ist ein normativer Phänomenalismus. I 898 Normen/Brandom: Unsere eigenen Praktiken begegnen uns schon mit internen Normen 1. Im Gewand deontischer Status: Festlegungen und Berechtigungen - (im Auge des Betrachters) 2. Die Richtigkeiten selbst werden reflektiert (>Kontoführung). II 52 Normen/HegelVsKant: Normen sind nicht nur noumenal sondern sozial verankert. II 54 Normen/Hume: Hume hat Normen auf Wünsche zurückgeführt - BrandomVsHume: Erklärung durch Festlegung auf Muster praktischer Inferenz - d.h. Was ist ein Wunsch und was nicht? |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Öffentliches Gut | Kant | Höffe I 309 Öffentliches Gut/Gemeinschaftsgut/Kant/Höffe: Nach dem Völkerrechtslehrer Hugo Grotius (1583 - 1645), seiner wirkungsmächtigen Schrift Über das Kriegs- und Friedensrecht(1), ist die Erde samt ihren Früchten zunächst ein Gemeineigentum der Menschheit. Privateigentum entsteht durch eine vertragliche Übereignung gewisser Teile davon. LockeVsGrotius: Im Gegensatz dazu behauptet Locke, woran sich Rousseau im Gesellschaftsvertrag anschließt: Nach dem Vorbild von Ackerbau und Handwerk wird Eigentum durch Arbeit erworben, mit der man den Gegenstand bedürfnisgerecht herrichtet. KantVsGrotius: Kant stimmt Lockes Ansicht zu, das primäre Eigentum entstehe nicht aus vertraglicher Übereinkunft, sondern aus einem ursprünglichen Erwerben. Die Arbeitstheorie hingegen lehnt er ab. Die Arbeit setze nämlich ein Material voraus, das mir schon gehören müsse, sodass sie keinen ursprünglichen Rechtstitel begründe. Grundbesitz/Besiedelung: Kant kritisiert die verbreitete Vorstellung eines ursprünglich herrenlosen Bodens. In Wahrheit trifft der Ersterwerber nicht auf Niemandsland, sondern auf Gemeinbesitz, also nicht auf rechtsfreie Gegenstände, Höffe I 310 sondern auf die Gemeinschaft aller Mitbesitzer. Auf die Frage, wie es dann zu einem Privateigentum kommen kann, antwortet Kant: nur einseitig, als Bemächtigung (Okkupation). VsKant: Kritiker sehen in dieser Ansicht die Parteinahme für ein Faustrecht. In Wahrheit handelt es sich bei der schlechthin ersten Bemächtigung nicht um das Einem-anderen-etwas-Wegnehmen, sondern um die ursprüngliche Aneignung von etwas, das bisher noch keiner Privatperson gehört. Aufenthaltsrecht: Vor allen üblichen Rechtsakten haben die Menschen das Recht, dort zu sein, «wohin sie die Natur, oder der Zufall (ohne ihren Willen) gesetzt hat»(2). >Öffentliches Gut/Grotius. 1. H. Grotius, De jure belli ac pacis, 1625, II, Kap. 2-3 2. Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre § 13 |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 |
Ökologischer Imperativ | Jonas | Brocker I 609 Ökologischer Imperativ/Jonas: in Anlehnung an Kants Kategorischen Imperativ entwickelt Jonas einen „ontologischen Imperativ“, der im Sein selbst gründe. JonasVsKant: dessen Kategorischer Imperativ ist anders verortet. >Kategorischer Imperativ, >Immanuel Kant. Def Ökologischer Imperativ/Jonas: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf der Erde“. „Gefährde nicht die Bedingungen für den indefiniten Fortbestand der Menschheit.“ (1) Andernorts wird dieser Jonas‘sche Imperativ auch „Ökologischer Imperativ“ genannt. Andere Formulierung von Jonas: „Handle so, dass die Folgen deines Tuns mit einem künftigen menschenwürdigen Dasein vereinbar sind, d.h. mit dem Anspruch der Menschheit, auf unbeschränkte Zeit zu überleben.“ (2) Brocker: Die Formulierungen zeigen, dass es Jonas nicht allein um das physische Überleben geht, sondern auch um die Qualität dieses Lebens (echtes menschliches Leben“). ((s)VsJonas: die Formulierungen sind jedoch, wenn man sie nicht sowieso zirkulär nennen will, schwächer als die Kants, denn es wird nicht auf ein Prinzip Bezug genommen.) Lösung/Jonas: Jonas stellt Forderungen auf, die das individuelle wie das kollektive Leben fortan bestimmen müssten: „Heuristik der Furcht“/Jonas: Ausgehend von einer »Heuristik der Furcht« (3) müsse jeder vor einer Handlung so viel Wissen als möglich über die denkbaren Konsequenzen und »Fernwirkungen« seines Tuns sammeln (4). Es müsse der schlechten Prognose stets Vorrang vor der guten eingeräumt werden. Zur ethischen Begründung siehe Teleologie/Jonas, Ethik/Jonas, Menschheit/Jonas, Existenz/Jonas, Sein/Jonas. 1.Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1979, S. 36 2. Hans Jonas, »Warum wir heute eine Ethik der Selbstbeschränkung brauchen«, in: Elisabeth Ströker (Hg.), Ethik der Wissenschaften? Philosophische Fragen, München/Paderborn u. a. 1984, 75-86. 3. Jonas 1979, S. 8, 64 4. Ebenda S. 9, 28. Manfred Brocker, „Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 Siehe auch >Emissionsrechte, >Emissionsminderung, >Emissionsziele, >Emissionen, >Emissionsrechtehandel, >Klimawandel, >Klimaschäden, >Energiepolitik, >Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit, >Klimaperioden, >Klimaschutz, >Klimaziele, >Klimafolgenforschung, >CO2-Preis, >CO2-Preis-Koordinierung, >CO2-Preis-Strategien, >CO2-Steuer, >CO2-Steuer-Strategien. |
Jonas I Hans Jonas Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation Frankfurt 1979 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Pflicht | Durkheim | Habermas IV 75 Pflicht/Durkheim/Habermas: Durkheim These wir werden auf empirischem Wege den Begriff der Pflicht auf eine Weise definieren, der dem Kantischen Begriff sehr nahe ist. (1) Habermas IV 78 MeadVsKant: Mead für die bindende Kraft der Verpflichtung gleichzeitig auf Zwang und Attraktion zurück. Das Moralisch Gute ist zugleich das Erstrebenswerte. Es könnte nicht als Ideal wirksam werden (…) wenn es nicht die Befriedigung realer Bedürfnisse in Aussicht stellte. (2) 1.E. Durkheim, Sociologie et philosophie, Paris 1951, German Frankfurt 1967, S. 85 2.Ebenda S. 96. |
Durkheim I E. Durkheim Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Phänomene | Leibniz | Holz I 128 Phänomen/LeibnizVsKant: darf nicht kantisch als vom Wesen getrennt aufgefasst werden! Vielmehr bildet der "mundus intelligibilis" die Grundlage für den "mundus sensibilis". Dieser ist auch keine Verdoppelung, sondern eine "Übersetzung". Das Phänomenale ist das Substanzielle selbst, aber unter Bedingungen der Imagination, für die Räumlichkeit und Zeitlichkeit maßgeblich sind. >Substanz/Leibniz, >Raum/Leibniz, >Zeit/Leibniz, vgl. >Dinge an sich/Kant. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Politik | Sandel | Brocker I 676 Politik/Prinzipien/SandelVsRawls/SandelVsKant/Sandel: Bezieht man die Dimension der Intersubjektivität mit ein, kann Politik nicht darin bestehen, einmal eine Reihe von Gerechtigkeitsprinzipien festzulegen, die dann für alle Zeiten gleichsam nur noch von Politik und Rechtsprechung verwaltet würden. Politik muss vielmehr in der ständigen, demokratischen Auseinandersetzung um das Gute des Gemeinwesens bestehen. Brocker I 677 Damit steht Sandel in der Tradition des Aristotelismus bzw. des Republikanismus. (1) (RepublikanismusVsKant, RepublikanismusVsLiberalismus, AristotelesVsKant). HegelVsKant/Rothhaar: das ist auch ein Echo der Kritik Hegels an Kant: dieser vernachlässige die Intersubjektivität der Subjekte; für Kant sei das Subjekt letztlich am transzendentalen Subjekt ausgerichtet. (2) (Siehe Intersubjektivität/Sandel, Prinzipien/Rawls.) Politik/Sittlichkeit/Sandel: Sandels Entwurf einer Politikphilosophie erinnert stark an das Konzept der “Sittlichkeit”, das Hegel in den Grundlinien der Philosophie des Rechts entwickelt. (3) Der Raum des Politischen wäre dann der Raum der lebendigen Auseinandersetzung um das Gute und nicht ein Raum der apriorischen Formulierung von Gerechtigkeitsprinzipien. 1. Michael Sandel, Democracy’s Discontent. America in Search of a Public Philosophy, London/Cambridge Mass. 1996, S. 4-8. 2. Steven B. Smith, Hegel Critique of Liberalism. Rights in Context, London/Chicago 1991, S. 4. 3. Allen W. Wood, Hegel’s Ethical Thought, Cambridge/New York 1991, S. 202. Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Sand I Michael Sandel The Procedural Republic and the Unencumbered Self 1984 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Pragmatismus | James | Diaz-Bone I 68 Pragmatismus/James: der Begriff wird zum ersten Mal von James 1898 verwendet. Er beruft sich aber auf Peirce, 1878. I 68f Zeichen/Peirce/ VsKant: Vs Konstruktion vom transzendentalen Subjekt: Pragmatismus ist diejenige Methode, die erfolgreiche sprachliche und gedankliche Kommunikation und klare Ideen ermöglicht. Für Peirce ist jeder Gedanke Zeichen. I 70 Pragmatismus/Peirce: voluntaristische Handlungstheorie. Def Voluntarismus: Wille als Grundprinzip des Seins. I 76 Pragmatismus: wie ein Korridor in der Mitte vieler Zimmer, er gehört allen, die ihn benutzen. Begriff/Pragmatismus: Er hält alle Begriffe für Hypothesen. Verwendung ist immer persönlicher Entschluß. I 78 Wir leben nicht um zu denken, sondern wir denken, um zu leben. I 79 Wissenschaft/James: Wissenschaften, comon sense und einzelnes Bewusstsein haben eines gemeinsam: sie sollen die menschliche Anpassungsfähigkeit steigern. I 88 PragmatismusVsKorrespondenztheorie: Übereinstimmung bei James weicht die Dichotomie wahr/falsch auf. (>Verwirklichung, >Anpassung). I 102 VsPragmatismus: dass James Wahrheit mit Bewährung verwechsele: es kann niemals festgestellt werden, ob eine Beobachtung richtig übersetzt ist. (>Basissatzproblem). |
James I R. Diaz-Bone/K. Schubert William James zur Einführung Hamburg 1996 |
Raum | Kant | I 85 Raum/Relationismus/Relationalismus/Leibniz: (laut Kant): besteht nur vermöge des gegenseitigen Verhältnisses der Dinge in ihm. - KantVsLeibniz: Gegen-Beispiel: Inkongruenz von rechter und linker Hand oder Spiegelbild - eine Umstülpung stellt hier nicht die Identität wieder her. ((s) Das müsste sie aber, wenn nur die Relationen eine Rolle spielten.) - ((s) Chiralität/VsRelationismus). >Chiralität. Strawson V 28 Raum/Zeit/Kant: Totalität: scheint uns eine Disjunktion aufzuzwingen: entweder begrenzt, es gibt ein letztes Element, oder unbegrenzt. - Da die Antinomien empirisch nicht entscheidbar sind, ist damit bestätigt, dass Raum und Zeit nur als Erscheinungen und nicht als Dinge an sich existieren. >Antinomien/Kant. StrawsonVsKant: es ist nicht klar, dass es keine empirische Lösung gibt. V 48 Raum/Zeit/Kant: nicht von den Dingen produziert, sondern von den Subjekten - Raum und Zeit sind Bewusstseinszustände - Bewusstseinszustand: niederrangig, bloss Wirkung von Dingen, nicht deren Zustände. >Subjekt/Kant, >Wahrnehmung/Kant, >Erfahrung/Kant. V 49 Raum erwächst nicht aus Erfahrung, sondern Erfahrung setzt Raum voraus. >Zeit/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Raum | Leibniz | Holz I 132 Raum/Leibniz: ist die Ordnung. Er ist kein Ansichseiendes, sondern die Struktur einer materiellen Vielheit, die ihrerseits das eigentliche substantielle Ansich im sich selbst beschränkenden Wesen der ursprünglichen Kraft besitzt. Es gibt keinen (unendlichen) "leeren Raum". Die Vorstellung davon wäre eine zwecklose Handlung: arbeiten, ohne etwas damit zu tun. Für niemand ergäbe sich eine beobachtbare Veränderung. Der Raum erscheint nur in der gegenseitigen Repräsentation. Räumlichkeit ist etwas anderes als Raum. Raum und Zeit sind etwas Ideales. Vgl. >Raum/Kant, vgl. >Relationismus, >Substantivalismus. I 133 Raum außerhalb der Welt ist nur imaginär. (Schon die Scholastik vertrat diese Ansicht). Raum/Leibniz: die Anordnung der Dinge bewirkt in der Perzeption die Erscheinung von Raum. Erscheinung/"wohlgegründet"/Leibniz: die Erscheinung von Raum ist "wohlgegründet" wenn sie auf die Vielheit der Dinge zurückbezogen wird. Raum ist "imaginär" oder "ideal" wenn die Vielheit als Ansich isoliert von den Dingen gesehen wird. (s) z.B. als Menge? Bewegung/Leibniz: etwas tritt an den Platz von etwas anderem. ((s) Nicht an die Stelle eines vorher "leeren Raums"). I 134 Das, was alle diese Plätze umfasst, heißt "der Raum". Dafür braucht man auch keine "absolute Realität" von Raum anzunehmen. Raum/Zeit/LeibnizVsKant: Inbegriff möglicher Verhältnisse, aber nicht als Anschauungsformen, sondern real ontologisch als Strukturen des Verhältnisses der materiell Ansichseienden zueinander. Ansich/Leibniz: ist die Kraft. Zwei Aspekte: 1. Intensional als Kraftpunkt 2. Extensional in den Wirkungen. >Intension/Leibniz, >Extension. |
Lei II G. W. Leibniz Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Raum | Schopenhauer | Korfmacher Schopenhauer zur Einführung Hamburg 1994 I 14 Raum/Zeit/SchopenhauerVsKant: Raum und Zeit sind nicht Formen des Verstands - sondern der reinen Sinnlichkeit. Vgl. >Raum/Kant, >Zeit/Kant, >Erkenntnis/Schopenhauer. |
|
Realität | Kant | Strawson V 76 Realität/Wirklichkeit/StrawsonVsKant: warum sollten die Gegenstände des Bewusstseins nicht eine von diesem unterschiedene (unabhängige) Existenz haben, auch wenn sie Punkt für Punkt mit den Erlebnissen übereinstimmen? V 156 "Alles könnte anders sein"/StrawsonVsKant: der Begriff, dass alles mit Bezug auf den gegenwärtigen Zeitpunkt anders angeordnet sei, ist völlig leer (> Davidson: "Wenn sich herausstellte, dass alles anders ist..."; > Skeptizismus/Davidson). - Ebenso leer: die Annahme einer Veränderung in den externen zeitlichen Relationen. V 231 Wirklichkeit/Erscheinung/Kant: sinnlos zu bestreiten, dass es jenseits unserer Erfahrung etwas gibt, wie es für Blinde sinnlos wäre zu bestreiten, dass die Gegenstände noch weitere Eigenschaften haben - was wir bestreiten müssen ist, dass jeder weitere Aspekt der Wirklichkeit in irgendeiner Art systematischen Verbindung mit den Aspekten steht, die wir bereits kennen. Noumenale Welt/StrawsonVsKant unnötig, überhaupt Unerkennbares anzunehmen. Stattdessen "bescheidenes Noumenon": das, was wir noch entdecken können. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Recht | Kant | Brocker I 670 Recht/Begründung/Kant: Kants Konzeption des Rechten beruht auf der Annahme eines transzendentalen Subjekts, dessen Befähigung zur moralischen Autonomie darin begründet liegt, dass es nicht Teil der von Naturgesetzen determinierten Erscheinungswelt ist und sich daher am Gedanken der Verallgemeinerbarkeit selbst orientieren kann, statt aufgrund seiner Neigungen, Triebe und Wünsche zu handeln. Transzendentales Subjekt/Kant: besitzt insofern rein formalen Charakter, als es weder bestimmte Inhaltliche Zwecke verfolgt, noch Präferenzen besitzt. Subjektivität/Kant: diese Subjektivität ist frei und gleichwohl individuiert, als jedes transzendentale Subjekt sich rein auf sich selbst als Freiheitswesen bezieht. RawlsVsKant: Rawls versucht, Kant ohne diese „metaphysischen“ (genauer gesagt transzendentalphilosophischen) Voraussetzungen zu reformulieren. Brocker I 671 SandelVsRawls: dieser Versuch Rawls‘ scheitert, weil Rawls implizit eine Theorie des „Selbst“ zugrunde legen muss, die von Kants Theorie nicht wesentlich unterschieden ist. Kants Theorie und der deontologische Liberalismus sei nicht vor den Schwierigkeiten zu retten, die das kantische Subjekt mit sich bringt. (1) Transzendentales Subjekt/Rawls: Rawls „Schleier des Nichtwissens“ in einem angenommenen Ausgangszustand einer zu errichtenden Gesellschaft, bei dem die Menschen nicht wissen, welche Rolle sie später spielen werden, ist der Versuch, Kants transzendentales Subjekt ohne metaphysische Annahmen zu rekonstruieren. Siehe Schleier des Nichtwissens/Rawls. 1. Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice, Cambridge/New York 1998 (zuerst 1982), S. 14. Markus Rothhaar, “Michael Sandel, Liberalism and the Limits of Justice” in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 Höffe I 304 Recht/Letztbegründung/Kant/Höffe: [Kant erklärt]metaphysische Überzeugungen selbst für eine Rechts- und Staatstheorie, sofern sie philosophisch seinwill, als unverzichtbar. Höffe I 306 Kant gliedert sein Moralsystem, die Metaphysik der Sitten, in zwei Teile: die Rechtslehre als Inbegriff dessen, was die Menschen einander schulden, und die Tugendlehre als Inbegriff der verdienstlichen Mehrleistungen. Für beide vertritt er ein allgemeines Gesetz von moralischem Rang. Beim allgemeinen Rechtsgesetz kommt es im Unterschied zum allgemeinen Tugendgesetz nicht auf die innere Triebfeder an, weshalb man das Rechtsgesetz zwar befolgen, das Befolgen aber nicht zur Maxime seiner Handlung machen muss. Der Rechtsmoral genügt die äußere Handlung, sofern man sie im Verhältnis zu den äußeren Handlungen anderer Personen, das heißt für Kant: anderer zurechnungsfähiger Wesen, betrachtet. Für das Recht zählt allein das äußere Zusammenleben, das in moralischer Bedeutung Sich einem streng allgemeinen Gesetz zu unterwerfen hat: «Handle äußerlich so, dass der freie Gebrauch deiner Willkür mit der Freiheit von jedermann nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen könne»(1). Zwang/Recht/Kant: Zum bloßen Begriff des Rechts, zeigt Kant schlüssig, gehört eine Zwangsbefugnis. Hier, im Gegensatz zu einem philosophischen Anarchismus, bestreitet Kant die Ansicht, zwischen Menschen dürfe es keinerlei Zwang geben. KantVsLocke: In den moralisch erlaubten Zwang geht aber nicht wie in Lockes Naturzustand eine Strafbefugnis ein; es handelt sich nur um das Recht auf Unrechtsabwehr. Man darf beispielsweise einen Diebstahl verhindern oder sich das Diebesgut zurückholen, aber weder den Dieb verletzen noch sich mehr als das Gestohlene nehmen. >Eigentum/Kant, >Rechtsstaatlichkeit/Kant, >Staat/Kant. 1. I. Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre § C |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Reflexion | Hegel | Gadamer I 348 Reflexion/Hegel/Gadamer: [Hegels Reflexionsphilosophie verdeutlichen wir an seiner] bekannte[n] Polemik(1) gegen Kants „Ding an sich“. Kant: Kants kritische Grenzsetzung der Vernunft hatte die Anwendung der Kategorien auf die Gegenstände möglicher Erfahrung beschränkt und das Ding an sich, das den Erscheinungen zugrunde liegt, für prinzipiell unerkennbar erklärt. HegelVsKant: Hegels dialektische Argumentation wendet dagegen ein, dass die Vernunft, indem sie diese Grenze ziehe und die Erscheinung von dem Ding an sich unterscheide, diesen Unterschied in Wahrheit als ihren eigenen erweise. Sie gelange damit keineswegs an eine Grenze ihrer selbst, sondern sei vielmehr ganz bei sich selbst, indem sie diese Grenze setze. Denn das heiße, dass sie sie auch schon überschritten habe. >Ding an sich, >I. Kant. Grenze/Hegel: Was eine Grenze zur Grenze macht, schließt ja immer zugleich das ein, wogegen das durch die Grenze Eingegrenzte grenzt. Es ist die Dialektik der Grenze, nur zu sein, indem sie sich aufhebt. >Dialektik/Hegel. Ding an sich/Hegel: So ist auch das Ansichsein, das das Ding an sich im Unterschied zu seiner Erscheinung charakterisiert, nur für uns an sich. Was sich an der Dialektik der Grenze in logischer Allgemeinheit zeigen Gadamer I 349 lässt, spezifiziert sich für das Bewusstsein in der Erfahrung, dass das von ihm unterschiedene Ansichsein das Andere seiner selbst ist und dass es in seiner Wahrheit erst gewusst werde, wenn es als Selbst gewusst werde, d, h. im vollendeten absoluten Selbstbewusstsein sich selber wisse. >Hegel/Gadamer, >Anerkennung/Hegel. Gadamer: Die Polemik gegen den absoluten Denker ist selber ohne Position. Der archimedische Punkt, die Hegelsche Philosophie aus den Angeln zu heben, kann in der Reflexion nie gefunden werden. Das gerade macht die formale Qualität der Reflexionsphilosophie aus, dass es keine Position geben kann, die nicht in die Reflexionsbewegung des zu sich selbst kommenden Bewusstseins einbezogen ist. Das Pochen auf die Unmittelbarkeit - sei es die der leiblichen Natur, sei es die des Ansprüche stellenden Du, sei es die der undurchdringlichen Tatsächlichkeit des geschichtlichen Zufalls oder die der Realität der Produktionsverhältnisse - hat sich immer schon selbst widerlegt, sofern es selber kein unmittelbares Verhalten, sondern ein reflektierendes Tun ist. >Absolutheit/Hegel. Gadamer I 351 Platos mythische Widerlegung des dialektischen Sophisma, so einleuchtend sie scheint, [ist] für das moderne Denken nicht befriedigend. >Sophisten/Platon. HegelVsPlaton: Hegel kennt keine mythische Begründung der Philosophie. Vielmehr gehört ihm der Mythos zur Pädagogie. Am Ende ist es die Vernunft, die sich selber begründet. Indem Hegel die Dialektik der Reflexion dergestalt als die totale Selbstvermittlung der Vernunft durcharbeitet, ist er dem argumentativen Formalismus, den wir mit Plato sophistisch nannten, grundsätzlich überlegen. Seine Dialektik ist daher auch gegen die leere Argumentation des Verstehens, die er die „äußere Reflexion“ nennt, nicht minder polemisch wie der platonische Sokrates. >Dialektik/Hegel, >Verstehen. 1. Hegel, Enzyklopadie der Philosophischen Wissenschaften, § 60 |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Relationen | Hume | Deleuze I 121/122 Relation/KantVsHume: Relationen sind den Vorstellungen nicht äußerlich. HumeVsKant: Jede Relation ist ihren Termen äußerlich, Bsp Gleichheit ist keine Eigenschaft der Figuren selbst, Bsp benachbarte und entfernte Figuren erklären nicht, was Nachbarschaft und Entfernung ist. Relation setzt eine Synthese voraus. Raum/Zeit: Im Geist ist Raum/Zeit nur Komposition, zur Relation durch Fiktion. Bsp Assoziation: schafft Relation, erklärt aber nicht, dass Entfernung eine Relation ist. Vgl. >Eigenschaften/Chisholm, >Assoziation/Hume, >Geist/Hume. I 135 Relationen/Hume: Relationen lassen sich nicht von der Erfahrung ableiten, sie sind Wirkungen der Assoziationsprinzipien und den Dingen äußerlich (Atomismus). KantVsHume: nicht äußerlich. Kant: Daher kritische Philosophie statt Empirismus. >KantVsHume. I 139 KantVsHume: Relationen sind insofern von der Natur der Dinge abhängig, als die Dinge als Phänomene eine Synthese voraussetzen, die sich aus derselben Quelle speist wie die Synthese der Relationen. Deshalb ist die kritische Philosophie kein Empirismus. Es gibt ein a priori, d.h. die Einbildungskraft ist produktiv. >Einbildungskraft/Hume, >Einbildungskraft/Kant. I 145 Kausalität/Hume: Kausalität ist die einzige Beziehung, aus der sich etwas schließen lässt. |
D. Hume I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988) II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997 Deleuze I Gilles Deleuze Felix Guattari Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000 Hum I G. Deleuze David Hume , Frankfurt 1997 |
Relevanz | Leeds | I 381f Relevanz/Eindeutigkeit/Rolle/Erklärung/Wahrheit/Leeds: Die Uneindeutigkeit [des Wahrheitsprädikats] T zeigt (...) nicht, dass T keine entscheidende Rolle spielt - es zeigt nur, dass andere, wahrheits-ähnliche Relationen gleich wichtig sind. Analogie zur Metrik: Dass man Physik in Nicht-Standard-Raumzeit aufstellen kann, zeige nicht, dass Erklärungen, die von Metrik Gebrauch machen keine Erklärungen wären. Erklärung/LeedsVs: Das ist eine schlechte Analogie: der Grund, warum Physiker eine bestimmte Erklärung bevorzugen ist, dass es hier einen wohlverstandenen Sinn gibt, in dem konkurrierende Erklärungen als wesentlich äquivalent betrachtet werden können. >Erklärungen. Falsche Erklärung: "Die meisten Sätze unserer Theorie sind T": das ist ganz leer: Angenommen, die Theorie ist konsistent und unvollständig - dann würde folgen, dass sie als "wahr" herauskommt unter verschiedenen inkompatiblen W-Prädikaten. - "Erfolg" wäre dann, irgendeins der W-Prädikate zu akzeptieren. - Wenn wir die Atomphysik schon akzeptieren, brauchen wir keine W-Theorie die erklärt, warum die Atomphysik funktioniert. >Wahrheits-Theorie, >Wahrheits-Prädikat, >Zirkularität. Lösung/Leeds: Das richtige Explanandum ist nicht, dass einige Theorien funktionieren, sondern, dass wir (zufällig?) einige Theorien haben, die funktionieren. Pointe: T könnte doch noch wichtig werden: nur nach T wäre es kein Zufall, dass die Theorie funktioniert. I 384 Falsch: Wahrheit dann in Begriffen unserer Methode zu definieren. >Definition, >Definierbarkeit. LeedsVsKant: Das wäre wie seine Kopernikanische Wende: wir könnten beliebig unser Schema wechseln. - Problem: 1. Dann könnten wir nicht mehr sagen, dass unsere Induktion uns auch schaden könnte- 2. Wir könnten nicht mehr sagen, dass unsere Theorien erfolgreich sind weil sie wahr sind. >Bezugssysteme, >Begriffsschema. |
Leeds I Stephen Leeds "Theories of Reference and Truth", Erkenntnis, 13 (1978) pp. 111-29 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 |
Religion | Parsons | abermas IV 379 Kant/Parsons/Habermas: Parsons nimmt kursorisch auf die drei Kantischen Kritiken Bezug und begreift sie als Versuche, die transzendentalen Bedingungen für die Objektivation der äußeren Natur (unter kognitiv-instrumentellen Gesichtspunkten), für die Konstitution der Handlungszusammenhänge (unter moralisch-praktischen Gesichtspunkten) und für den nicht-objektivierenden Umgang mit der eigenen inneren Natur (unter ästhetischen Gesichtspunkten) zu rekonstruieren.(1) >I. Kant, >Handeln/Parsons, >Handlungstheorie, >Kommunikatives Handeln. Religion/ParsonsVsKant: Religion lässt sich dann auch innerhalb der Grenzen der Vernunft interpretieren, wenn sie das hybride Ergebnis einer Vergegenständlichung transzendentaler Ordnungsleistungen ist. Das genügt Parsons aber nicht.(2) >Religion, >Vernunft. 1. T. Parsons, Action Theory and Human Condition, NY 1978, S. 370f. 2. Ebenda S. 371. |
ParCh I Ch. Parsons Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014 ParTa I T. Parsons The Structure of Social Action, Vol. 1 1967 ParTe I Ter. Parsons Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000 |
Republik | Kant | Höffe I 314 Republik/Kant/Höffe: [Die Republik ist] durch drei Prinzipien(1) definiert - durch - die Freiheit der Mitglieder, - die Abhängigkeit von einer gemeinsamen Gesetzgebung und - der Gleichheit der Staatsbürger. Höffe: [Damit] entspricht eine Kantische Republik weitgehend einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie. Höffe I 316 Frieden/Kant: These: der globale Friedensbund [wird] vor allem durch zwei Antriebskräfte befördert werde, durch die Erfahrung mit den Schrecken des Krieges und durch die Errichtung von Republiken, denn weil deren Bürger die Kriegslasten zu tragen hätten, seien sie «ihrer Natur nach zum ewigen Frieden geneigt». HöffeVsKant: Da rechtsstaatliche Demokratien das Selbstinteresse ihrer Bürger anerkennen, werden sie zwar, wie Kant sagt, «sich sehr bedenken, ein so schlimmes Spiel anzufangen». Sie sind ohne Zweifel friedensgeneigt und kriegszögerlich, denn wenige Kriege versprechen einen Per-saldo-Vorteil. Grundsätzlich kriegsfeindlich und ebenso grundsätzlich friedfertig sind sie aber kaum. >Frieden/Kant. 1. I. Kant, Zum ewigen Frieden, 1795 |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 |
Reziprozität | Rawls | I 103 Reziprozität/Rawls: Bsp Zwei repräsentative Menschen in einer Gesellschaft, A sei weniger, B stärker begünstigt. A kann die Vorteile, die B zukommen, akzeptieren, wenn dies seine eigenen Erwartungen verbessert. Wäre B nicht in seiner Position, ginge es A noch schlechter. Das legt ein Schema der sozialen Kooperation voraus, ohne das niemand ein befriedigendes Leben hätte. Differenzprinzip/Rawls: Das Differenzprinzip sichert, dass alle dieser Kooperation zustimmen. >Differenzprinzip/Rawls. I 291 Reziprozität/Sparen/Generationengerechtigkeit/Rawls: die Generationen sollen sich fragen, wieviel sie bereit sind, anzusparen, wenn alle anderen dasselbe tun. Dadurch sollen sie ein Prinzip des gerechten Sparens aufstellen, dass für alle gilt. I 288 Einzig die Angehörigen der allerersten Generation profitieren nicht davon, aber niemand weiß in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft, zu welcher Generation er gehört. I 290 Reziprozität/Rawls: Das Prinzip der Reziprozität wird meist angewendet, wenn es um einen Ausgleich von Vorteilen geht. Aber man kann der früheren Generation nichts zurückgeben. Das ist der Spezialfall für die Reziprozität beim Sparen. >Prinzipien/Rawls. I 291 Alexander Herzen und auch Kant beklagten die Ungerechtigkeit, dass die Späteren von den Leistungen der Früheren profitieren, ohne etwas zurückzugeben. >A. Herzen. RawlsVsKant/RawlsVsHerzen: Diese Gefühle sind fehl am Platze: Die Relation ist asymmetrisch, aber das ist zu beheben. Zunächst stellt sich die Frage der Gerechtigkeit wegen der zeitlichen Erstreckung in nur einer Richtung gar nicht. Was gerecht oder ungerecht sein kann ist die Weise, wie Institutionen mit dieser Situation und mit historischen Möglichkeiten umgehen. Wenn nun alle Generationen mit Ausnahme der ersten profitieren, und jeder von seinen Vorfahren erbt, muss nur ein gerechtes Spar-Prinzip gewählt werden, das sicherstellt, dass Spätere auch von seinen Leistungen profitieren. Die einzige Reziprozität zwischen Generationen ist virtuell. Die Einzelheiten kann jede Generation jedoch für sich selbst regeln. I 292 Lösung/Rawls: Individuen als Teil einer Familienlinie anzunehmen, die sich fortsetzt. Das weitere wird von den beiden Prinzipien der Gerechtigkeit geregelt. >Gerechtigkeit, >Gerechtigkeit/Rawls, >Ungerechtigkeit, >Ungleichheiten. I 293 Kein Benachteiligter aus irgendeiner Generation kann sich dann beklagen, dass andere nicht ihren Teil beitragen. Menschen in verschiedenen Generationen haben Pflichten und Verpflichtungen einander gegenüber wie es Zeitgenossen haben. Die gegenwärtige Generation kann nicht tun was ihr beliebt sondern muss sich so verhalten, wie die Prinzipien es vorschreiben, die in der Anfangssituation gewählt würden, in der niemand weiß, welche Rolle er selbst spielt. >Gesellschaft/Rawls, >Schleier des Nichtwissens, >Generationengerechtigkeit. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Schönheit | Gadamer | I 481 Schönheit/Gadamer: Philosophie: Der Begriff des Schönen, der im 18. Jahrhundert mit dem des Erhabenen die zentrale Stellung innerhalb der ästhetischen Problematik zu teilen hatte und der im Laufe des 19. Jahrhunderts durch die ästhetische Kritik am Klassizismus vollends eliminiert werden sollte, war bekanntlich ehedem ein universaler metaphysischer Begriff und hatte innerhalb der Metaphysik, d. h. der allgemeinen Lehre vom Sein, eine Funktion, die keineswegs auf das Ästhetische im engeren Sinne beschränkt war. >Metaphysik, >Ästhetik, >Sein. Hermeneutik/Gadamer: Es wird sich zeigen, dass dieser alte Begriff des Schönen auch einer umfassenden Hermeneutik zu dienen vermag, wie sie uns aus der Kritik an dem Methodologismus der Geisteswissenschaften erwachsen ist. >Hermeneutik. Etymologie: Das griechische Wort für das deutsche „schön« heißt kalon. Zwar gibt es dazu keine völligen Entsprechungen im Deutschen, auch nicht, wenn wir das Vermittelnde pulchrum heranzögen. Aber das griechische Denken hat eine gewisse Determination auf die Bedeutungsgeschichte des deutschen Wortes ausgeübt, so dass wesentliche Bedeutungsmomente beiden Worten gemeinsam sind. Mit dem Zusatz „schön“ unterscheiden wir von dem, was wir Technik nennen, d. h. von „mechanischen“ Künsten, die Nützliches herstellen. Ähnlich ist es mit Wortverbindungen wie: schöne Sittlichkeit, schöne Literatur, schöngeistig usw. In all diesen Verwendungen steht das Wort in einem ähnlichen Gegensatz wie das griechische kalon zum Begriff des chresimon. Alles, was nicht zum Notwendigen des Lebens gehört, sondern das Wie des Lebens, das eu zen betrifft, also all das, was die Griechen unter Paideia verstanden, heißt kalon. Die schönen Dinge sind solche, deren Wert für sich selbst einleuchtet. Man kann nicht nach dem Zweck fragen, dem sie dienen. I 483 Natur/Schönheit/Gadamer: Wie man sieht, ist eine solche Bestimmung des Schönen eine universale ontologische. Natur und Kunst bilden hier keinerlei Gegensatz, Das heißt natürlich, dass gerade auch im Hinblick auf Schönheit der Vorrang der Natur unbestritten ist. Die Kunst mag innerhalb des Gestaltganzen der Naturordnung ausgesparte Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung wahrnehmen und auf diese Weise die schöne Natur der Seinsordnung perfektionieren. Aber das bedeutet keineswegs, dass in erster Linie in der Kunst „Schönheit“ anzutreffen ist. Solange die Ordnung des Seienden als selber göttlich oder als Gottes Schöpfung verstanden wird - und das letztere gilt bis ins 18. Jahrhundert hinein - kann auch der Ausnahmefall der Kunst nur im Horizont dieser Seinsordnung verstanden werden. (...) erst mit dem 19, Jahrhundert [legt sich] die ästhetische Problematik (...) auf den Standpunkt der Kunst um (...). (...) dem [liegt] ein metaphysischer Vorgang zugrunde (...). Eine solche Umlegung auf den Standpunkt der Kunst setzt ontologisch eine gestaltlos gedachte bzw. eine von mechanischen Gesetzen regierte Seinsmasse voraus. Der menschliche Kunstgeist, der aus mechanischer Konstruktion Nützliches bildet, wird auch alles Schöne schließlich von dem Werk seines eigenen Geistes her verstehen. I 484 Ordnung/Maß/Rationalität/Ästhetik/KantVsSubjektivismus: So unbefriedigend uns die durch Kant angebahnte Entwicklung zum Subjektivismus in der neueren Ästhetik erschien, Kant hat die Unhaltbarkeit des ästhetischen Rationalismus überzeugend erwiesen. >Ästhetik/Kant. GadamerVsKant: Nur ist es eben nicht richtig, die Metaphysik des Schönen allein auf die Maßontologie und die teleologische Seinsordnung zu gründen, auf die sich der klassizistische Schein der rationalistischen Regelästhetik letztlich beruft. Die Metaphysik des Schönen fällt in Wahrheit mit solcher Anwendung des ästhetischen Rationalismus nicht zusammen. Der Rückgang auf Plato lässt vielmehr noch eine ganz andere Seite am Phänomen des Schönen kenntlich werden, und diese ist es, die uns für unsere hermeneutische Fragestellung interessiert. >Schönheit/Platon. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Schönheit | Kant | Gadamer I 50 Schönheit/Kant/Gadamer: die Lehre Kants von der freien und anhängenden Schönheit(1) [ist] merkwürdig und vielumstritten. Kant diskutiert hier den Unterschied des „reinen“ und des „intellektuierten“ Geschmacksurteils, der dem Gegensatz der "freien" und der (einem Begriffe) „anhängenden“ Schönheit entspricht. Reine Schönheit des reinen Geschmacksurteils/Kant: Bsp die freie Naturschönheit und - im Bereich der Kunst - das Ornament. „Anhängende“ (begrifflich bestimmte) Schönheit/Kant: Bsp Mensch, Tier, Gebäude. Gadamer I 51 Gadamer: (...) so ist damit indirekt umschrieben, was alles ein „Objekt unter einem bestimmten Begriffe« vorstellt und deshalb zur bedingten, unfreien Schönheit zu zählen ist: das ganze Reich der Poesie, der bildenden Kunst und der Baukunst, ebenso wie alle Naturdinge, die wir nicht derart auf ihre Schönheit allein hin ansehen wie die Zierblume. >Kunstwerk/Kant, >Naturschönes/Hegel. Gadamer I 52 Begriffliche Schönheit/Kant/Gadamer: (...) gewiss ist nicht dort von Schönheit die Rede, wo ein bestimmter Begriff des Verstandes durch die Einbildungskraft schematisch versinnlicht wird, sondern nur da, wo die Einbildungskraft mit dem Verstande in freier Übereinstimmung ist, d. h. wo sie produktiv sein kann. Aber dies produktive Bilden der Einbildungskraft ist am reichsten nicht dort, wo sie schlechthin frei ist, (...) sondern dort, wo sie in einem Spielraum lebt, den das Einheitsstreben des Verstandes ihr nicht so sehr als Schranke aufrichtet, wie zur Anregung ihres Spieles vorzeichnet. Ideal der Schönheit/Kant: Ein Ideal der Schönheit gibt es (...) nur von der menschlichen Gestalt: in dem ‚Ausdruck des Sittlichen‘ „ohne welches der Gegenstand nicht allgemein gefallen würde«. Beurteilung nach einem Ideale der Schönheit ist dann freilich, wie Kant sagt, kein bloßes Urteil des Geschmacks. Gadamer I 53 Nur von der menschlichen Gestalt, gerade weil sie allein einer durch einen Zweckbegriff fixierten Schönheit fähig ist, gibt es ein Ideal der Schönheit! Diese von Winckelmann und Lessing(2) aufgestellte Lehre gewinnt in Kants Grundlegung der Ästhetik eine Art Schlüsselstellung. Denn gerade an dieser These zeigt sich, wie wenig eine formale Geschmacksästhetik (Arabeskenästhetik) dem kantischen Gedanken entspricht. Normalidee/Kant: Die Lehre vom Ideal der Schönheit gründet sich auf die Unterscheidung von Normalidee und Vernunftidee Oder Ideal der Schönheit. Die ästhetische Normalidee findet sich bei allen Gattungen der Natur. Wie ein schönes Tier (...) auszusehen hat, das ist ein Richtmaß der Beurteilung des einzelnen Exemplars. Diese Normalidee ist also eine einzelne Anschauung der Einbildungskraft als das »zwischen allen einzelnen Individuen schwebende Bild der Gattung«. Aber die Darstellung solcher Normalidee gefällt nicht durch Schönheit, sondern bloß, »weil sie keiner Bedingung, unter welcher allein ein Ding dieser Gattung schön sein kann, widerspricht«. Sie ist nicht das Urbild der Schönheit, sondern bloß der Richtigkeit. Menschliche Gestalt: Das gilt auch von der Normalidee der menschlichen Gestalt. Aber an der menschlichen Gestalt gibt es ein wirkliches Ideal der Schönheit in dem „Ausdruck des Sittlichen“. (...) man nehme das zusammen mit der späteren Lehre von den ästhetischen Ideen und der Schönheit als Symbol der Sittlichkeit. Dann erkennt man, daß mit der Lehre vom Ideal der Schönheit auch der Ort für das Wesen der Kunst vorbereitet ist. Gadamer I 54 Gadamer: Was Kant sagen will, ist offenbar dies, daß bei der Darstellung der menschlichen Gestalt der dargestellte Gegenstand und das, was als künstlerischer Gehalt in dieser Darstellung zu uns spricht, eines sind. Es kann keinen anderen Gehalt dieser Darstellung geben, als schon in Gestalt und Erscheinung des Dargestellten zum Ausdruck kommt. Gadamer I 55 Ideale/Kant/Gadamer: Gerade mit jener klassizistischen Unterscheidung von Normalidee und Ideal der Schönheit vernichtet Kant die Grundlage, von der aus die Vollkommenheitsästhetik in der vollendeten Sinnfälligkeit jegliches Seienden seine unvergleichbar einzigartige Schönheit findet. Jetzt erst vermag „die Kunst“ zu einer autonomen Erscheinung zu werden. >Kunst/Kant, >Kunst/Hegel. Gadamer I 492 Schönheit/Kant/Gadamer: Kants grundlegende Bestimmung des ästhetischen Wohlgefallens als eines interesselosen Wohlgefallens meint nicht nur das Negative, dass der Gegenstand des Geschmacks weder als nützlich gebraucht, noch als gut begehrt wird, sondern sie meint positiv, dass das „Dasein“ dem ästhetischen Gehalt des Wohlgefallens, dem „reinen Anblick“ nichts hinzufügen kann, weil eben das ästhetische Sein Sichdarstellen ist. Moral: Erst vom moralischen Standpunkt aus gibt es ein Interesse am Dasein des Schönen, z. B. an dem Gesang der Nachtigall, dessen täuschende Nachahmung nach Kant etwas moralisch Beleidigendes ist. Wahrheit/GadamerVsKant: Ob aus dieser Verfassung des ästhetischen Seins wirklich folgt, dass Wahrheit hier nicht gesucht werden dürfe, weil hier nichts erkannt werde, ist freilich die Frage, Wir haben in unseren ästhetischen Analysen die Enge des Erkenntnisbegriffs bezeichnet, der Kants Fragestellung hier bedingt, und hatten von der Frage nach der Wahrheit der Kunst aus den Weg in die Hermeneutik gefunden, in der sich Kunst und Geschichte für uns zusammenschlossen. >Hermeneutik/Gadamer. 1. Kant, Kritik der Urteilskraft, § 16ff. 2. Lessing, Entwürfe zum Laokoon Nr. 20 b; in Lessings Sämtl. Schriften ed. Lachmann, 1886ff., Bd. 14, S. 415. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Selbstbewusstsein | Castaneda | Frank I 211ff Selbstbewusstsein/Fichte: Alles Bewusstsein schließt Selbstbewusstsein ein. >J.G. Fichte, >Selbstbewusstsein/Fichte. CastanedaVs: Das ist eine Vermischung von externer Reflexivität (gegen andere) und interner Reflexivität(der flüchtigen Iche untereinander). >Ich/Castaneda. CastanedaVsKant: Es geht nicht um nicht Apperzeption, sondern umgekehrt! >Apperzeption. Kein Ich ist nacktes isoliertes Individuum, sondern Sammelpunkt von Verbindungen. Scheinproblem: Wie man zugleich Subjekt und Objekt der Selbstreflexion sein könnte: Das geht von einem falschen monolithischen Selbst aus. >Subjekt-Objekt-Problem, >Subjekt, >Objekt. I 231f Selbstbewusstsein/Castaneda: Selbstbewusstsein beruht auf einer Basis von Überzeugungen, die aus einer Hierarchie von Kräften, Dispositionen und Neigungen besteht. Unterste Stufen: metaphysisch, Selbstverständlichkeiten. - Damit werden unendlich viele Aspekte postuliert. >Aspekte, >Hintergrund. Hector-Neri Castaneda (1989): Self-Consciousness, I-Structures and Physiology, in: Manfred Spitzer/Brendan A. Maher (eds.) (1989): Philosophy and Psychopathology, Berlin/Heidelberg/New York 1989, 118-145 |
Cast I H.-N. Castaneda Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Selbstbewusstsein | Kant | Strawson V 22 Selbstbewusstsein/Kant: dafür müssen wir zwischen Folgen unserer Erfahrung und Folgen von Gegenständen der Erfahrung unterscheiden können. >Erfahrung/Kant, >Subjekt/Kant, >Wahrnehmung/Kant. V 215 Selbstbewusstsein/Kant: a) "ursprüngliches": bloß Denken nicht Anschauen - b) empirisches Selbstbewusstsein. StrawsonVsKant: das sind nur Zaubersprüche, wenn wir auf "erscheinen" keine Zeitform anwenden dürfen, wir sollen wir es dann verstehen? - soll es unzeitlich der Fall sein, dass etwas zeitlich erscheint? - alter Glaube, dass Vernunft unzeitlich sei und dennoch in uns. >Schein/Kant, >Zeit/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Skeptizismus | Kant | Stroud I 128 Skeptizismus/Kant: es bleibt ein Skandal der Philosophie, dass die Existenz der Dinge außerhalb von uns allein aufgrund von Glauben akzeptiert werden muss. KantVsDescartes: die Relation zwischen philosophischer Frage und Alltagswissen ist indirekter und komplexer als er dachte - ((s) Aber für Kant ist die Wahrnehmung äußerer Dinge sehr direkt.) Stroud I 136 KantVsSkeptizismus: zwei Stufen: 1. Äußere Dinge beweisen (hat Moore geschafft) - 2. Die allgemeine Möglichkeit solcher Beweise zeigen. Vgl. >Moores Hände. Stroud I 138 Stroud: Problem: wir haben noch keinen bestimmten Wortlaut (Satz) mit dem Kant seinen Realismus formulieren würde und den Moore beweisen könnte. Stroud I 142 Alltagswissen ist unproblematisch, vollständig und muss nicht bewiesen werden. >Gewissheit. Stroud I 140 Skeptizismus/KantVsSkeptizismus: kann nie zu einer Konklusion gelangen aufgrund der von ihm selbst akzeptierten Prämissen. Stroud I 147 KantVsDescartes: dieser geht nicht tief genug und verlässt sich zu stark auf "Zeugnisse" - (Belege, Beweise) - wichtiger: die Bedingungen der Möglichkeit - > Davidson: Kant: keine Untersuchung unseres Wissens könnte zeigen, dass wir immer etwas anderes wahrnehmen als die unabhängigen Objekte, die wir um uns herum annehmen. >Dinge an sich/Kant. Lösung/Kant: "Kopernikanische Wende": Idealität aller Erscheinungen. - Wir haben nur davon direktes Bewusstsein, was zu uns gehört. Unsere Wahrnehmung hängt von unserem Vermögen ab. - Falsch: dass unsere Erfahrung den Dingen gemäß sein müsste, sondern umgekehrt. Stroud I 149 Äußere Dinge/Gegenstände/Welt/Realität/Kant/Stroud: alle unsere Wahrnehmung, ob innere oder äußere, und alle "äußeren Objekte der Wahrnehmungen... müssen wir als Repräsentationen betrachten, von dem, wovon wir unmittelbar bewusst werden können. - ((s) Das Ding ist also die Repräsentation unseres Bewusstseins. - > Transzendentaler Idealismus - begründet den a priori-Charakter unseres Wissens von Raum und Zeit (Geometrie) - Daher können die Dinge nicht unabhängig von unseren Gedanken und Erfahrungen existieren. Stroud I 163 StroudVsKant: dass wir uns unserer Erfahrungen bewusst sein müssen, ist die Wiederkehr der "epistemischen Priorität" (von Descartes). |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 |
Sparen | Rawls | I 291 Sparen/Generationengerechtigkeit/Reziprozität/Rawls: Die Generationen sollen sich fragen, wieviel sie bereit sind, anzusparen, wenn alle anderen dasselbe tun. Dadurch sollen sie ein Prinzip des gerechten Sparens aufstellen, dass für alle gilt. >Generationengerechtigkeit. I 288 Einzig die Angehörigen der allerersten Generation profitieren nicht davon, aber niemand weiß in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft, zu welcher Generation er gehört. I 289 Das Prinzip des gerechten Sparens zwingt aber nicht dazu, auf ewig weiter zu sparen. Details sind zu späteren Zeitpunkten zu klären. >Gerechtigkeit/Rawls, >Gesellschaft/Rawls. Jede Generation hat ihre eigenen, angemessenen Ziele. Generationen sind einander ebenso wenig unterworfen wie Individuen es sind. Keine Generation hat besondere Ansprüche. I 290 Sparen/Sparrate/Wohlstand/Rawls: Das letzte Stadium einer Gesellschaft muss keines des Überflusses sein. Das Prinzip der Gerechtigkeit fordert nicht frühere Generationen zu sparen, damit spätere mehr haben. >Prinzipien/Rawls. Vielmehr geht es beim Sparen um die Ermöglichung einer besseren Ausprägung einer gerechten Gesellschaft und gleicher Freiheiten. Wenn mehr angespart wird, ist es für andere Zwecke. Es wäre ein Missverständnis zu denken, die Verwirklichung einer guten und gerechten Gesellschaft müsse warten bis ein hoher Lebensstandard erreicht ist. Reziprozität/Rawls: Das Prinzip der Reziprozität wird meist angewendet, wenn es um einen Ausgleich von Vorteilen geht. Aber man kann der früheren Generation nichts zurückgeben. Das ist der Spezialfall für die Reziprozität beim Sparen. >Reziprozität/Rawls. I 291 Alexander Herzen und auch Kant beklagten die Ungerechtigkeit, dass die Späteren von den Leistungen der Früheren profitieren, ohne etwas zurückzugeben(1)(2). >A. Herzen. >I. Kant. RawlsVsKant/RawlsVsHerzen: Diese Gefühle sind fehl am Platze: die Relation ist asymmetrisch, aber das ist zu beheben. Zunächst stellt sich die Frage der Gerechtigkeit wegen der zeitlichen Erstreckung in nur einer Richtung gar nicht. Was gerecht oder ungerecht sein kann ist die Weise, wie Institutionen mit dieser Situation und mit historischen Möglichkeiten umgehen. Wenn nun alle Generationen mit Ausnahme der ersten profitieren, und jeder von seinen Vorfahren erbt, muss nur ein gerechtes Spar-Prinzip gewählt werden, das sicherstellt, dass Spätere auch von seinen Leistungen profitieren. Die einzige Reziprozität zwischen Generationen ist virtuell. Die Einzelheiten kann jede Generation jedoch für sich selbst regeln. I 292 Spargerechtigkeit/Gerechtes Sparen/Rawls: wir nehmen die fiktive Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft als Gegenwart und uns selbst als Teilnehmer an. Diese Situation beinhaltet Angehörige aller möglichen Generationen. Niemand weiß, welcher Generation er selbst angehört. So gibt es für niemand einen Grund, zu sparen – entweder haben frühere Generationen gespart oder nicht. Daran kann man jetzt nichts ändern. Lösung/Rawls: Individuen als Teil einer Familienlinie anzunehmen, die sich fortsetzt. Das weitere wird von den beiden Prinzipien der Gerechtigkeit geregelt. >Prinzipien/Rawls. So wie das erste Gerechtigkeitsprinzip und das Prinzip der fairen Chancengleichheit die Anwendung des Differenzprinzips innerhalb einer Generation begrenzt, so begrenzt das Prinzip des gerechten Sparens seine Anwendung zwischen den Generationen. >Differenzprinzip/Rawls. I 293 Kein Benachteiligter aus irgendeiner Generation kann sich dann beklagen, dass andere nicht ihren Teil beitragen. 1. Kant, „Idea for a Universal History with a Cosmopolitan Purpose“, Zitiert aus Hans Reiss (Hrsg.), Kant, Political Writings, Cambridge, 1970, S. 44. 2. Zitat A. Herzen aus Isaiah Berlin’s Einführung zu Franco Venturi, Roots of Revolution, New York, 1960 S. xx. |
Rawl I J. Rawls A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005 |
Staat | Hegel | Mause I 47 Staat/Gesellschaft/Hegel: Hegel rekonstruiert das Verhältnis der sozialen Ordnung des Marktes zur politischen Ordnung des konstitutionell-monarchischen Staates im Rahmen einer Theorie moderner „Sittlichkeit“(1), die er anhand der drei institutionalisierten Sozialisations- und Handlungssphären der „Familie“, der „bürgerlichen Gesellschaft“ und des „Staates“ beschreibt.(2) I 48 Bürgerliche Gesellschaft/Hegel: diese bezeichnet Hegel als „Not- und Verstandesstaat“ (3), den er vom „Staat“ als „Wirklichkeit der sittlichen Idee“ (4), also vom ‚Staat‘ des dritten Sittlichkeits-Abschnitts, unterscheidet.(5) HegelVsRousseau: Hegel rekonstruiert den monarchisch-konstitutionellen Staat als überindividuellen sittlichen Kommunikations- und Sinnzusammenhang zu rekonstruieren und damit das republikanische Primat der Politik über die Wirtschaft. MarxVsHegel, Staat/Marx. Brocker I 794 Staat/Hegel/HonnethVsHegel/Honneth: Anstatt die sittliche Sphäre des Staates als ein intersubjektives Verhältnis reziproker Anerkennungsakte zu begreifen (siehe Intersubjektivität/Hegel), behandelt Hegel in seinen späteren Schriften den Staat so, als sei dieser eine vor aller Interaktion immer schon bestehende Entität. Konsequenterweise seien es nur mehr die vertikal gedachten Beziehungen, die die Individuen „zur übergeordneten Instanz des Staates“ als „der Verkörperung des Geistes“ unterhalten, „die in seinem Ansatz unversehens die Rolle übernehmen, die in einem anerkennungstheoretischen Konzept der Sittlichkeit doch eigentlich bestimmte, höchst anspruchsvolle Formen der wechselseitigen Anerkennung hätten spielen müssen“. (6) Lösung/HonnethVsHegel: daraus ergibt sich die Aufgabe, Hegels spekulative Kategorien durch erfahrungswissenschaftliche Konzepte zu ersetzen und damit Brocker I 795 „empirisch kontrollierbar“ zu machen. (7) Hans-Jörg Sigwart, „Axel Honneth, Kampf um Anerkennung“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 1. G. W. F. Hegel Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse. Werke 7, Hrsg. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt a. M. 1989, S. 292. 2. Ebenda S. 307. 3. Ebenda S. 340 4. Ebenda S. 389 5. Vgl. K. Löwith, Von Hegel zu Nietzsche. Der revolutionäre Bruch im Denken des neunzehnten Jahrhunderts, Hamburg 1986, S 261-264. 6. Axel Honneth, Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte, mit einem neuen Nachwort, Frankfurt/M. 2014 (zuerst 1992) S. 98 7. Ebenda S. 150 - - - Höffe I 331 Staat/Hegel/Höffe: Hegel entwickelt sein System des politischen Denkens, die Rechts- und Staatsphilosophie, vor dem Hintergrund seines mittlerweile ausgebauten philosophischen Systems.(1) HegelVsKant: Gegen die - angeblich bei Kant drohende - Gefahr einer rein gedachten Höffe I 332 Konstruktion normativer Ansprüche wird der Gegenstandsbereich der Rechts- und Staatsphilosophie erheblich erweitert. Statt sich mit einer normativen Theorie, einer apriorischen Rechts- und Gerechtigkeitstheorie zu begnügen, kommt es Hegel auch auf die motivationalen, gesellschaftlichen und vor allem institutionellen Faktoren an (...). Philosophische Rechtsphilosophie/Hegel: „(...) hat die Idee des Rechts, (...) den Begriff des Rechts und dessen Verwirklichung zum Gegenstande“.(2) Staat: (...) [ist das] „sittliche Universum“, [das es] als etwas Vernünftiges zu begreifen gilt. Freiheit: Das rechts- und staatstheoretische Leitprinzip bildet der freie Wille. Von ihm will Hegel zeigen, wie er unter der Bedingung der Moderne, einer Epoche der Entfremdung, nach und nach seine volle, die Entfremdung aufhebende Wirklichkeit erreicht. >Freiheit/Hegel, >Sittlichkeit/Hegel. Höffe I 336 Den Höhepunkt der Sittlichkeit, ihre Synthese, zugleich den Gipfel von Hegels gesamter Rechtsphilosophie, bildet als «vermitteltes Bei-sich» der Staat, der jetzt weit mehr als lediglich ein Not- und Verstandesstaat ist. Als ein Gemeinwesen im wörtlichen Sinn ist er die für das Gemeinwohl zuständige öffentliche Institution, die «Wirklichkeit der sittlichen Idee». Weil in ihr die Freiheit ihre vollendete Gestalt erlangt, ist es für den Menschen nicht «etwas Beliebiges», sondern «höchste Pflicht», also erneut ein kategorischer Imperativ, Mitglied eines Staates zu sein. [Dies ist eine] moderne, nämlich nicht mehr eudaimonie-, sondern freiheitsbasierte Weise (...). Erst im Zusammenleben von Freien und Gleichen kann [der Mensch] nämlich beide, sowohl seine Vernunftnatur als auch seine auf Recht und Gerechtigkeit hin angelegte Natur, vollenden. >Gesellschaft/Hegel. Höffe I 337 Vom abstrakten Recht über die Moralität entwickelt sich die «ldee des an und für sich freien Willens» schließlich zur Einheit und Wahrheit beider Momente. In ihr, der Sittlichkeit, wiederum schreitet Hegel vom natürlichen Geist, der «Familie», über das Stadium der Entzweiung, die «bürgerliche Gesellschaft», zur objektiven Freiheit, dem „Staat“ voran. Innerhalb des Abschnitts «Der Staat» jedoch kommt es überraschenderweise statt zu einer weiteren Stufung jetzt zu einem Rückschritt. Denn der Gegensatz zum freien Willen, die vollen Rechtsverhältnisse und das sittliche Ganze, wird schon auf der ersten Stufe, dem «inneren Staatsrecht», erreicht. Auf der zweiten Stufe dagegen, dem «äußeren Staatsrecht», wird das sittliche Ganze der Zufälligkeit ausgesetzt. Und der letzte Abschnitt wird hinsichtlich des freien Willens ambivalent bestimmt. 1. G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundriss, 1820 2. Ebenda § 1 |
Mause I Karsten Mause Christian Müller Klaus Schubert, Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Subjekte | Dilthey | Gadamer I 227 Subjekt/Dilthey/Gadamer: (...) [Dilthey] gab (...) der historischen Schule recht: es gibt nicht ein allgemeines Subjekt, sondern nur geschichtliche Individuen. Die Idealität der Bedeutung ist nicht einem transzendentalen Subjekt zuzuordnen, sondern erwächst aus der geschichtlichen Realität des Lebens. Es ist das Leben selbst, das sich auf verständliche Einheiten hin ausfaltet und gestaltet, und es ist das einzelne Individuum , von dem diese Einheiten als solche verstanden werden. Das ist der selbstverständliche Ausgangspunkt für Diltheys Analyse. Der Zusammenhang des Lebens, wie er dem einzelnen aufgeht (und in der biographischen Erkenntnis von anderen nacherlebt und verstanden wird), wird durch die Bedeutsamkeit bestimmter Erlebnisse gestiftet. Von ihnen aus, wie von einer organisierenden Mitte her, bildet sich die Einheit eines Lebensverlaufs, genau wie sich die Sinngestalt einer Melodie ergibt - nicht aus dem bloßen Nacheinander der ablaufenden Töne, sondern von den musikalischen Motiven her, die ihre Gestalteinheit bestimmen. >Zusammenhang/Dilthey. Gadamer I 250 Subjekt/DiltheyVsLocke/DiltheylVsHume/DiltheyVsKant/Gadamer: »In den Adern des erkennenden Subjekts, das Locke, Hume und Kant konstruieren, rinnt nicht wirkliches Blut«.(1) Dilthey selbst ging auf die Lebenseinheit zurück, auf den „Standpunkt des Lebens“ und ganz ähnlich ist Husserls „Bewusstseinsleben“ ein Wort, das er anscheinend von Natorp übernommen hat, bereits ein Anzeiger für die sich später breit durchsetzende Tendenz, nicht nur einzelne Bewusstseinserlebnisse, sondern die verhüllten, anonymen impliziten Inten- Gadamer I 251 tionalitäten des Bewusstseins zu studieren und auf diesem Wege das Ganze aller objektiven Seinsgeltung verständlich zu machen. Später heißt das: die Leistungen des „leistenden Lebens“ aufklären. >Subjektivität/Husserl. 1. Dilthey, Ges. Schriften, Bd. 1. S. XVIII. |
Dilth I W. Dilthey Gesammelte Schriften, Bd.1, Einleitung in die Geisteswissenschaften Göttingen 1990 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Subjekte | Hegel | Bubner I 184 Subjekt/Objekt/Hegel/Bubner: Unter dem Titel des Erkennens bestimmt Hegel das Subjekt/Objekt-Verhältnis nach zwei Seiten: Theorie und Praxis. (Nach dem Vorbild AristotelesVsPlatons Trennung des Empirischen und Ideellen). Auch HegelVsKant: "Radikale Trennung der Vernunft von der Erfahrung". >Erfahrung/Hegel, >Praxis, >Reflexion/Hegel. I 185 Subjekt/Objekt/Antike/Bubner: Davon hat die ganze Antike, und mit ihr Aristoteles gar nichts gewusst! |
Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Subjekte | Nietzsche | Ries II 75 Subjekt/Prädikat/Jenseits von Gut und Böse/Nietzsche: schaffen die Agitation von »Täter« und »Tun«.(1) Ries II 97 Subjekt/NietzscheVsKant: Befürchtung, das Subjekt werde sich als etwas primär Vielfältiges erweisen Ries II 98 Subjekt/Nietzsche: Ausdruck für unseren Glauben an die Einheit. Fiktion. >Apprehension/Kant, >Apperzeption/Kant. Ries II 108 Subjekt/Nietzsche: »Ich komme zu früh.« 1. F. Nietzsche Jenseits von Gut und Böse, VI. 2. Danto III 133 Subjekt/Nietzsche/Danto: Die Idee eines Gegenstands ist bei Nietzsche unter Verdacht geraten und damit auch die Idee eines denkenden Gegenstands oder Subjekts. Danto III 134 Selbst/Nietzsche/Danto: Das psychologische und das grammatische Subjekt sind zwei Seiten derselben Medaille. Zu guter Letzt glauben wir an unsere eigene Erfindung und setzen wir ein „Selbst“ fest, das von „seinen“ eigenen Tätigkeiten unterschieden ist und zu ihnen in ursächlicher Beziehung steht. Weil die Ural-altaische Sprachfamilie eine nur schwach entwickelte Subjektform besitzt wird jeder mit einer derartigen Sprache aufgewachsene Philosoph „mit großer Wahrscheinlichkeit anders ‚in die Welt‘ blicken und auf anderen Pfaden zu finden sein als Indogermanen oder Muselmänner.“(1) >Welt/Denken/Nietzsche. +Danto III 134 Ich/Nietzsche/Danto: (Die Vernunft) glaubt an’s „Ich“, an’s Ich als Sein, an’s Ich als Substanz und projiziert den Glauben an die Ich-Substanz auf alle Dinge – es schafft erst damit den Begriff ‚Ding‘…Das Sein wird überall als Ursache hineingedacht, untergeschoben; aus der Konzeption ‚Ich‘ folgt erst, als abgeleitet, der Begriff ‚Sein‘…(2) >Psychologie/Nietzsche, >Selbst/Nietzsche. 1. F. Nietzsche Jenseits von Gut und Böse, KGW VI.,2 S. 29. 2. F. Nietzsche, Götzen-Dämmerung, KGW VI,3 S. 71. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Substanz | Descartes | Adorno XIII 68 Substanz/Descartes/Adorno: Die denkende Substanz wird bei Descartes einfach als eine Substanz und nicht als eine Tätigkeit bestimmt. DescartesVsKant, DescartesVsSpontaneität. Adorno XIII 154 Substanz/Descartes/Adorno: Der Substanzbegriff wird bei Descartes definiert als das, quod nulla re indiget ad existendum, was keines anderen Dinges zu seiner Existenz bedarf. Man könnte folgern, dass es mit absoluter Notwendigkeit sein muss. Esfeld I 211 Substanz/Descartes: Substanz ist bei Descartes unzerstörbar, kann niemals aufhören zu sein, aber der menschliche Körper, da er sich von anderen unterscheidet, geht äußerst leicht unter. Esfeld: deshalb ist nur der körperliche Bereich insgesamt eine Substanz. Leibniz: versteht Descartes so, dass dieser lediglich meint, dass alle Körper eine Natur haben. Der einzige Grund, den Leibniz dafür gibt ist, dass es evident sei, dass die Welt ein Aggregat ist. I 212 Substanz/Kant: Nur das Ganze der Materie beharrt bei allem Wechsel. (Wie Descartes). Materie/Descartes: "körperlich", "materiell" und "ausgedehnt" sind bei ihm synonym. EsfeldVsDescartes: seine Position ist doppeldeutig: a) keine Substanz kann auf hören zu existieren, daher können wir nur eine Substanz zulassen. b) auf der anderen Seite nimmt er an, dass die Teile der körperlichen Substanz selbst Substanzen sind! Es soll einen realen Unterschied zwischen den Teilen geben. Def realer Unterschied/Descartes: Unterschied zwischen Substanzen. Materie/Raum/Descartes/Esfeld: Materie = Raum! Die Materie mit dem Raum zu identifizieren impliziert, dass die Physik rekonstruiert werden kann, ohne auf materielle Dinge zusätzlich zum Raum festgelegt zu sein. Weitere Konsequenz: Gebiete des Raums mögen physikalische Eigenschaften haben, aber sie können sich nicht bewegen. >Raum, vgl. >Substantivalismus, >Relationismus, >Veränderung. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Substanz | Kant | Strawson V 187 Substanz/StrawsonVsKant: es ist sogar nach seinen eigene Prinzipien falsch, aus der Veränderlichkeit der Dinge auf eine zugrunde liegende Substanz zu schließen. - Denn wenn sie Bedingung der Erfahrung sein soll, dann ist das Argument zirkulär. >Zirkularität. Holz I 31 Substanz/Spinoza: ist bei ihm ihrem Wesen nach einzig, unendlich und unteilbar. >Substanz/Spinoza. Substanz/HegelVsSpinoza: wer von der Denkvoraussetzung der substantiellen Einheit der Welt und der Erfahrungsvoraussetzung der qualitativen Verschiedenheit der Seienden (der Mannigfaltigkeit) ausgeht, kann diese Mannigfaltigkeit nur als Erscheinungsformen oder Aspekte der einen Substanz begreifen, in der "alles was man für wahr gehalten hatte, untergegangen ist". Damit ist jedoch die tatsächliche Voraussetzung des Denkens, die Unterschiedenheit der Denkinhalte, preisgegeben! Die Gefahr sah Leibniz. I 32 Hegel: man darf nicht "die Vielheit in der Einheit verschwinden lassen". Wenn die Deduktion nur als Reduktion möglich wäre, (wie bei Spinoza), wäre das die Selbstaufhebung der Welt im Denken. Kant: zieht daraus die Konsequenz, die Einheit der Welt in der Priorität des Denkens zu begründen. Die Einheit ist dann nur transzendental oder subjektiv idealistisch begründet. HegelVsKant: versucht die Substanzmetaphysik zu erneuern, die die Einheit des Seins in der Einheit eines Seienden begründen möchte: Die Selbstentfaltung des absoluten Geistes in der Weltgeschichte. >Denken/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Holz I Hans Heinz Holz Leibniz Frankfurt 1992 Holz II Hans Heinz Holz Descartes Frankfurt/M. 1994 |
Synthesis | Kant | Danto I 133 Synthetisch a priori/Kant: vor jeder Erforschung der Welt erkennbar - Daran knüpft er die bloße Möglichkeit, überhaupt Philosophie zu betreiben. - Denn sie ist nichtempirisch. Analytisch/Kant: Bsp "Jede Ursache hat eine Wirkung". Nicht analytisch: "Alle Ereignisse haben Ursachen". - Es gehört nicht zur Bedeutung von "Ereignis", dass es eine Ursache hat. Aber dennoch: synthetisch a priori: Bsp "Jedes Ereignis hat eine Ursache". - (Variation von Leibniz’ Gesetz). - Es definiert, was es für das Universum heißt, verstandesmäßig erfassbar zu sein. Danto I 211 Erfahrung/Repräsentation/Kontinuität/Internalismus/Danto: Kontinuität ist nicht in der Erfahrung gegeben. - Sonst gäbe es gar nicht die Frage, ob Existenz kontinuierlich ist. Lösung/Kant: geistige Synthesis. >Apprehension, >Apperzeption, >Subjekt/Kant. >Subjekt/Kant, >Erfahrung/Kant. Strawson V 26 Synthesis/Kant: der Prozess der Produktion der Einheit der Erfahrung. - Es kann kein empirisches Wissen über die Synthesis geben - das Wissen wird durch sie erst erlangt. V 81 Synthesis/Kant: bewusst, aber nicht wie ich mir erscheine, sondern nur, dass ich bin. - Denken, nicht Anschauen. - Kant/Strawson: Kants Synthesis beruht auf Unterscheidung der Vermögen von Sinnlichkeit und Verstand. StrawsonVs: Wir versuchen es ohne sie. Bubner I 100 Urteil/Synthesis/Kant: die Einheit des synthetisch Zusammengefassten gibt dem fraglichen Verhältnis der Begriffe erst die nötige Bestimmtheit. Diese Bestimmtheit trägt des Weiteren den Gegenstandsbezug, der im Urteil als Erkenntnisanspruch stets mit enthalten ist. "Allein die Synthesis ist doch dasjenige, was eigentlich die Elemente zu Erkenntnissen sammelt und zu einem gewissen Inhalt vereinigt." Das gelingt dadurch, dass Kant Def Begriffe mit Vorstellungsinhalten gleichsetzt. >Begriffe/Kant, >Urteil/Kant. I 103 Synthesis/Kant: sie ist ursprünglich einig und für alle Verbindung gleich geltend. Der Hinweis auf die Handlung scheint auch die Frage der Einheit zu beantworten. ((s) weil aus Tätigkeit, nicht aus den Objekten herrührend). Sie enthält drei Momente. 1. das gegebene Mannigfaltige 2. das Verbinden 3. die Einheit Dabei existiert kein unabhängiger "Einheitspol", der sozusagen als ein weiteres neben den vielen zu verbindenden Elementen erscheint. Die Einheit steht dem Vielen nicht als isoliertes Prinzip gegenüber. Daher spricht der Idealismus von der Identität von Identität und Nichtidentität. I 104 Einheit/Synthesis/Idealismus/Kant: der Ort der Einheitlichkeit lässt sich jetzt bezeichnen, es ist der reine Handlungscharakter der Synthesis. Dieser Handlungscharakter geht über alle Einzelverknüpfungen hinaus, liegt allem tatsächlichen Zusammenstellen voraus und ist durch noch so viele synthetische Akte niemals zu erschöpfen. >Einheit/Kant. I 108 Synthesis/VsKant: seine Nachfolger haben die Schwäche aufgedeckt, dass es für den obersten Punkt dieser Gedankenkette keine Evidenz gibt. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |
Synthetisches | Nietzsche | Danto III 112 Synthetisches /Realität/NietzscheVsKant/Nietzsche/Danto: Nietzsche pflichtet der Kantischen Revision des Empirismus nicht in allen Belangen bei; (…) wir können nicht anders als im Einklang mit gewissen synthetischen Urteilen a priori denken: Statt zu fragen, wie synthetische Urteile a priori möglich sind, sollten wir fragen, warum sie nötig sind. Warum sie geglaubt werden müssen, und warum sie dennoch falsch sein könnten!(1) >Synthetisches Urteil a priori, >Realität/Nietzsche, >Welt/Denken/Nietzsche. 1. F. Nietzsche Jenseits von Gut und Böse, KGW VI.,2 S. 29. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 |
Synthetisches | Wittgenstein | Hintikka I 204 synthetisch a priori/HusserlVsKant/WittgensteinVsKant/Hintikka: alle Beispiele stammen aus der Erfahrung. >analytisch/synthetisch, >a priori. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Terminologien | Hume | Deleuze I 7 Affektion/Hume: Es gibt 1. Affektivität (über die Sinneseindrücke) und 2. das Soziale (über den Verstand). I 23 Affekt/Affektion/Hume: 1. Effekte der Assoziation: bringt Allgemeinheit, Regel, 2. Effekte des Affekts: verleiht Inhalt, ermöglicht praktisches und moralisches Handeln. Affekt ist keine Repräsentation. Vernunft bestimmt nicht das Handeln, aber Affekt bestimmt das Handeln. I 31 Sympathie/Hume: Sympathie veranlasst uns, von unseren Interessen abzusehen. Sie ist die Grundlage der Moral, aber nur in Bezug auf Nahestehende, Verwandte. > Parteilichkeit. Der Mensch ist weniger egoistisch als parteiisch. So geht die Sympathie doch nicht über das Einzelinteresse oder den Affekt hinaus. Mensch/Hume: Der Mensch ist von Natur aus egoistisch. Moral/Hume: Moral ist nicht vom Instinkt abhängig. I 49 Lebendigkeit/Hume: Problem: Die allgemeine Regel kennt keinen Besitzer, sie ist abstrakt. Gleichförmigkeit des wahren moralischen Urteils: ist nicht lebendig. I 56 Allgemeine Regel: Die Einheit einer Reflexion und einer Extension ist hier immer Ausweitung. Der Affekt greift über sich hinaus, weil er sich reflektiert. Die allgemeine Regel ist der in der Einbildungskraft reflektierte Affekt. I 66 Affekt/Einbildungskraft/Hume: Problem: Wie ist ihre Beziehung, die den Affekt befähigt, eine komplexe Wirkung zu entfalten? I 67 Lösung: Die Prinzipien des Affekts übersteigen den Geist (wie die Prinzipien der Assoziation). Bsp Die Einbildungskraft geht leicht vom Entferntesten zum Nächsten über, aber nicht umgekehrt, Bsp vom Bruder zum Ich, aber nicht umgekehrt. Affekt: Der Affekt verleiht diesen Verbindungen einen Sinn. I 71f Gewohnheit/Hume: Paradox: Die Gewohnheit bildet sich stufenweise aus und ist zugleich ein Prinzip der menschlichen Natur. Ein Prinzip ist die Gewohnheit, Gewohnheiten anzunehmen. So ist die Herausbildung selbst ein Prinzip (= Erfahrung). I 89 Def Finalität/purpose/Hume/Deleuze: Die Finalität wird gedacht und nicht erkannt als die ursprüngliche Übereinstimmung der Prinzipien der menschlichen Natur mit der Natur selbst. Sie ist die Einheit des Ursprungs und der qualitativen Bestimmtheit. Es gibt vier Prinzipien: Vernunft, Instinkt, Zeugung, Wachstum. I 118 Affekt/Hume: Der Affekt wird vom Körper produziert: a) unmittelbar aus sich selbst: Bsp Hunger oder b) mit anderen Ursachen: Freude, stolz, Demut usw. Die Natur hat auch dem Geist gewisse Triebe verliehen. I 139f Transzendenz/Kant/Deleuze: Das Denken geht über die Einbildungskraft hinaus, ohne sich von ihr zu lösen. Das Transzendentale macht die Transzendenz immanent. Etwas = X. HumeVsKant: Bei Kant ist dies nichts Transzendentales. Stattdessen: Finalität: ist die Übereinstimmung des Subjekts mit dem Gegebenen (nicht zufällig). (Die Übereinstimmung setzt eine Verbindung der Momente des Subjekts voraus.) I 160 Lebhaftigkeit/lebhaft/vivacity/Hume: Lebhaftigkeit ist der Ursprung des Geistes. Sie ist das Grundmerkmal des Eindrucks und kein Produkt der Prinzipien. |
D. Hume I Gilles Delueze David Hume, Frankfurt 1997 (Frankreich 1953, 1988) II Norbert Hoerster, "Hume: Existenz und Eigenschaften Gottes" aus J. Speck(Hg) Grundprobleme der großen Philosophen der Neuzeit I Göttingen, 1997 Deleuze I Gilles Deleuze Felix Guattari Was ist Philosophie? Frankfurt/M. 2000 Hum I G. Deleuze David Hume , Frankfurt 1997 |
Terminologien | Jonas | Brocker I 609 Terminologie/Jonas: in Anlehnung an Kants Kategorischen Imperativ entwickelt Jonas einen „ontologischen Imperativ“, der im Sein selbst gründe. JonasVsKant: dessen Kategorischer Imperativ ist anders verortet. Def ontologischer Imperativ/Jonas: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf der Erde“. „Gefährde nicht die Bedingungen für den indefiniten Fortbestand der Menschheit.“ (1) Andernorts wird dieser Jonas‘sche Imperativ auch „Ökologischer Imperativ“ genannt. Andere Formulierung von Jonas: „Handle so, dass die Folgen deines Tuns mit einem künftigen menschenwürdigen Dasein vereinbar sind, d.h. mit dem Anspruch der Menschheit, auf unbeschränkte Zeit zu überleben.“ (2) 1.Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1979, S. 36 2. Hans Jonas, »Warum wir heute eine Ethik der Selbstbeschränkung brauchen«, in: Elisabeth Ströker (Hg.), Ethik der Wissenschaften? Philosophische Fragen, München/Paderborn u. a. 1984, 75-86. Manfred Brocker, „Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 |
Jonas I Hans Jonas Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation Frankfurt 1979 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Theorien | Mill | Höffe I 346 Theorie/Mill/Höffe: MillVsKant: Nach Mills Empirismus gibt es im Gegensatz zu Kant und dem Deutschen Idealismus keinerlei vorempirische, sondern lediglich eine empirische, also aposteriorische Erkenntnis. >a priori, >Erkenntnis, >Empirismus, >Idealismus. Sogar die Mathematik und die Logik sollen auf Erfahrungen und deren induktiven Verallgemeinerungen beruhen. Wegen der außergewöhnlich vielen Belege für mathematische Aussagen entstehe aber der Anschein der Notwendigkeit. >Erfahrung. Höffe I 347 Erkenntnis/Mill: Gegen die Möglichkeit streng erfahrungsfreier Aussagen sprechen laut Mill nicht nur wissenschaftstheoretische Gründe, zusätzlich das erkenntnistheoretische, zugleich ideologiekritische Interesse, das Denken von den Scheuklappen einer dogmatischen Metaphysik zu befreien. Apriorisches Denken stützt auch falsche Doktrinen und schlechte Institutionen. >Ideologie. Praxis/Theorie: Mit diesem Argument stellt Mill die gesamte theoretische Philosophie, einschließlich Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, in den Dienst der Praxis. Man kann hier von einem erkenntnistheoretischen Liberalismus sprechen. >Praxis. Politik: Jedenfalls erhält der kompromisslose Vorrang des empiristischen Standpunktes eine politische Bedeutung, die Ablehnung des Apriorischen einen therapeutischen, genauer: präventiven Zweck. |
Mill I John St. Mill Von Namen, aus: A System of Logic, London 1843 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Mill II J. St. Mill Utilitarianism: 1st (First) Edition Oxford 1998 Mill Ja I James Mill Commerce Defended: An Answer to the Arguments by which Mr. Spence, Mr. Cobbett, and Others, Have Attempted to Prove that Commerce is Not a Source of National Wealth 1808 |
Unbewusstes | Freud | Rorty V 47 Unbewusstes/unbewusst/Rorty: zwei Bedeutungen: 1. Das Unbewusste besteht aus mehreren gut artikulierten Glaubens- und Wunschsysteme. (durchaus rational). 2. Das Unbewusste ist eine brodelnde Masse inartikulierter, instinkthafter Kräfte, bei denen Widerspruchsfreiheit keine Rolle spielt. Hätte Freud sich auf diese Bedeutung beschränkt, hätte er unser Selbstbild im Wesentlichen unverändert gelassen. V 47/48 Freud/Rorty: Das Neue bei Freud ist, dass das unbewusste Ich kein stummes, störrisches torkelndes Tier ist, sondern ein intellektuell ebenbürtiges Gegenüber. Hätte sich die Psychoanalyse auf die Neurosen beschränkt, hätte sie niemals die Aufmerksamkeit der Intellektuellen auf sich gezogen. Unbewusstes/Ich/Rorty: Das Unbewusste als rationaler Gegenspieler. Ich kann auch entdecken, dass mein Unbewusstes besser Bescheid wusste als ich selbst. Das diskreditiert die Vorstellung von einem »wahren« Ich. V 60 FreudVsPlaton/FreudVsKant/FreudVsDescartes/Rorty: Das Unbewusste, unser Gewissen, ist nichts Unveränderliches, nicht einmal ein zentraler Teil. Alle Teile sind gleichberechtigt. Mechanisierung, Verfahren, uns selbst zu verändern. V 61 Def Gewissen/Freud/Rorty: Erinnerungen an idiosynkratische Ereignisse. Kein Ersatz für moralische Überlegung. Searle I 197 Searle: Im Gegensatz zu Freuds Begriff des Unbewussten ist der kognitionswissenschaftliche Begriff des Unbewussten nicht potentiell bewusst. >Unbewusstes/Searle. |
Freud I S. Freud Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse Hamburg 2011 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Unendlichkeit | Cantor | Thiel I 165 Unendlich/CantorVsKant: "vager, instinktloser Gebrauch des Unendlichkeitsbegriffs". Cantor: These: Das "potentiell Unendliche" (Prozess) setzt das "aktual Unendliche" ("ein in allen Teile festes, bestimmtes Quantum") voraus, da zur Ausführung eines Prozesses "ein geebneter Weg und fester Boden unbedingt erforderlich sind". Wollen wir analog zu den Grundzahlen, welche die "Größe" endlicher Mengen "messen" auch "Maße der Größe" unendlicher Mengen einführen, so werden diese neuen Zahlen angesichts der Auseinandertretens von Größe und eindeutiger Zuordenbarkeit bei unendlichen Bereichen nicht alle Eigenschaften der Grundzahlen teilen können. Hier gilt nicht immer n + n ≠ n. Auch gilt ϑ + ϑ = ϑ. I 166 Cantor hat für die "Anzahl" den Buchstaben Aleph eingeführt. Bei Ao bezeichnet der Index dass dieses Anzahl nur die erste in einer selbst unendlichen Reihe unendlich großer Anzahlen, der "transfiniten" Zahlen sein sollte. Die als Ao + Ao+ formulierte Eigenschaft ist nicht absurd, sondern ein "Rechengesetz" im Bereich der transfiniten Zahlen. I 167 WittgensteinVs: Die Lehre von den transfiniten Zahlen krankt daran, dass sie von falschen Bildern begleitet ist. "Etwas daran ist unendlich" suggeriert: "etwas daran ist riesig". Aber was an Ao ist riesig?. Nichts. Bsp Wittgenstein: Ich habe etwas unendliches gekauft! - Es war ein Lineal mit unendlichem Krümmungsradius." Bertrand Russell Die Mathematik und die Metaphysiker 1901 in: Kursbuch 8 Mathematik 1967 17 Cantor/Russell(1): Cantor stellte fest, dass alle angeblichen Beweise, die gegen die Unendlichkeit sprachen, auf einem bestimmten Grundsatz fußten: Die betreffende Maxime lautet, dass eine Menge, die in einer anderen enthalten ist, weniger Elemente hat, als die Menge, in der sie enthalten ist. Diese Maxime gilt aber nur für endliche Zahlen. Das führte geradenwegs zur Definition des Unendlichen: Def unendlich/Cantor: eine Menge ist unendlich, wenn sie sich aus Mengen zusammensetzt, die ebenso viele Elemente enthalten wie sie selbst. 1. Bertrand Russell Die Mathematik und die Metaphysiker 1901 in: Kursbuch 8 Mathematik 1967 |
T I Chr. Thiel Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995 |
Unendlichkeit | Kant | Strawson V 174 Unendlich/StrawsonVsKant: nicht-kantisch: jede kosmologische Reihe präsentiert eine unendliche Zahl von Möglichkeiten. - Aber das heißt nicht, dass die Antwort eine unendliche Zahl involviert. - Aber jede der unendlich vielen Antworten, die eine endliche Zahl erwähnt, kann wahr sein. - Das stellt den Begriff unendlich in Bezug auf Mengen mit empirisch unterscheidbaren Gegebenheiten in Frage. Das stellt die Paradoxien des Unendlichkeitsbegriffs nicht in Frage, aber empirische Gegenstände müssen diese Eigenschaften nicht aufweisen. >Möglichkeit/Kant. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 |
Ursachen | Nietzsche | Ries II 100 Ursache/Wirkung/Nietzsche: glauben wir nicht mehr an das wirkende Subjekt, so fällt auch der Glaube an wirkende Dinge, an Wechselwirkung, Ursache und Wirkung. Es fällt auch das »Ding an sich« weil dies im Grunde die Konzeption eines »Subjekts an sich« ist. Der Gegensatz »Ding an sich« und »Erscheinung« ist unhaltbar, damit fällt auch der Begriff »Erscheinung«. (NietzscheVsKant). >Erscheinung/Nietzsche, >Dinge an sich, >Subjekt/Nietzsche. |
Nie I Friedrich Nietzsche Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009 Nie V F. Nietzsche Beyond Good and Evil 2014 Ries II Wiebrecht Ries Nietzsche zur Einführung Hamburg 1990 |
Urteilskraft | Gadamer | Gadamer I 36 Urteilskraft/Geisteswissenschaften/Gadamer: Der „Gesunde Menschenverstand“ (...) ist (...) durch Urteilskraft entscheidend charakterisiert. >Sensus communis, >Common sense. Die Einführung des Wortes im 18. Jahrhundert will also den Begriff des iudicium angemessen wiedergeben, der als eine geistige Grundtugend zu gelten hat. Sensus communis: Im selben Sinne betonen die englischen Moralphilosophen, dass die moralischen und ästhetischen Beurteilungen nicht der reason gehorchen, sondern den Charakter des sentiment (bzw. taste) haben, und ähnlich sieht Tetens, einer der Repräsentanten der deutschen Aufklärung, im sensus communis ein „iudicium ohne Reflexion“(1). Urteilskraft: In der Tat ist die Tätigkeit der Urteilskraft, ein Besonderes unter ein Allgemeines zu subsumieren, etwas als Fall einer Regel zu erkennen, logisch nicht demonstrierbar. Die Urteilskraft befindet sich daher in einer grundsätzlichen Verlegenheit wegen eines Prinzips, das ihre Anwendung leiten könnte. Sie würde für die Befolgung dieses Prinzips selber wieder einer anderen Urteilskraft bedürfen, wie Kant scharfsinnig bemerkt(2). Sie kann daher nicht im allgemeinen gelehrt, sondern nur von Fall zu Fall geübt werden und ist insofern mehr eine Fähigkeit, wie es die Sinne sind. Sie ist etwas schlechthin Unerlernbares, weil keine Demonstration aus Begriffen die Anwendung von Regeln zu leiten vermag. Vgl. >Regelfolgen. Aufklärung: Konsequenterweise hat die deutsche Aufklärungsphilosophie deshalb die Urteilskraft nicht dem höheren Vermögen des Geistes zugerechnet, sondern dem niederen Erkenntnisvermögen. Sie hat damit eine Richtung eingeschlagen, die von dem ursprünglich römischen Sinn von sensus communis weit abgeht und die scholastische Tradition fortführt. Das sollte für die Ästhetik eine besondere Bedeutung erhalten. >Urteilskraft/Baumgarten. I 37 Urteilskraft/GadamerVsKant/Gadamer: Die Allgemeinheit, die dem Urteilsvermögen zugeschrieben wird, ist gar nichts so „gemeines“ wie Kant darin sieht. Urteilskraft ist überhaupt nicht so sehr eine Fähigkeit als eine Forderung, die an alle zu stellen ist. Alle haben genug „gemeinen Sinn“ d. h. Urteilsvermögen, dass man ihnen den Beweis von „Gemeinsinn“ von echter sittlich-bürgerlicher Solidarität, d. h. aber: Urteil über Recht und Unrecht, und Sorge für den „gemeinen Nutzen“ zumuten kann. Das ist es, was V icos Berufung auf die humanistische Tradition so imposant macht, dass er gegenüber der Logisierung des Begriffs des Gemeinsinns die ganze inhaltliche Fülle dessen festhält, was in der römischen Tradition dieses Wortes lebendig war (...). Shaftesbury/Gadamer: Ebenso war Shaftesburys Aufgreifen dieses I 38 Begriffs, wie wir sahen (>Sensus communis/Shaftesbury), zugleich eine Anknüpfung an die politisch-gesellschaftliche Überlieferung des Humanismus. Der sensus communis ist ein Moment des bürgerlich-sittlichen Seins. Auch wo dieser Begriff, wie im Pietismus oder in der Philosophie der Schotten (>Th. Reid), eine polemische Wendung gegen die Metaphysik bedeutet, bleibt er damit noch in der Linie seiner ursprünglichen kritischen Funktion. Dagegen ist Kants Aufnahme dieses Begriffs in der „Kritik der Urteilskraft“ ganz anders akzentuiert(3). >Urteilskraft/Kant. 1. Tetens, Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung, Leipzig 1777, 1, 520. 2. Kant, Kritik der Urteilskraft 17992, S. Vll. 3. Kritik der Urteilskraft, S 40. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Verschiedenheit | Demokrit | Adorno XIII 202 Verschiedenheit/Demokrit/Adorno: Wie kommt es zu der Verschiedenheit der Dinge? Das Problem aller antiken Philosophie bestand darin, ein einheitliches Prinzip anzugeben, aus dem sich alles erklärt und mit dem man gegen die unendliche Vielfalt der Naturmythologie reagieren konnte. Vgl. >Ganzes/Antike, >Einheit/Aristoteles, >vgl. >Einheit/Plotin. XIII 203 Atome/Demokrit/Adorno: haben nicht etwa innere Zustände, sondern nur mechanische. Diese Vorstellung, dass eigentlich das Wesen der Dinge nur von außen und nicht von innen her zu fassen sei und dass es ein Inneres eigentlich nicht gebe hat eine ungeheure Konsequenz für die gesamte Geschichte der Wissenschaften gehabt. XIII 204 AristotelesVsDemokrit/Adorno: These: die Objektivität und Wirklichkeit der Formen sei den Dingen selber immanent. >Natur/Aristoteles. Naturwissenschaft: die neuere Naturwissenschaft hat diese Aristotelische und mittelalterliche Anschauung kritisiert und nicht mehr versucht, von innen her, von diesen Formen her die Materie zu begreifen. Man hat einfach von außen Beobachtungen gemacht und registriert. Das ist VsKant, VsLeibniz, VsWolff. Lager: Leibniz, Wolff pro Aristoteles. |
A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Verstand | Kant | I 87 Def Verstand/Kant: das Vermögen der Begriffe. Auch der reine Verstand kann Erkenntnisquelle sein, für »philosophische« Erkenntnis, und für formal-logische. Begriff/Kant: nichts als die Synthesis ist möglicher Anschauungen, die a priori nicht gegeben sind. Philosophische Sätze sind deshalb immer allgemeine Grundsätze für mögliche empirische Anschauungsverbindung, zum Beispiel der Grundsatz der Kausalität. >Begriffe/Kant, >Kausalität/Kant. I 93 »Innere« Handlungen des Verstandes/Kant: »innerer Sinn, dessen Form die Zeit ist«. - Die Bilder, welche die objektiven Einheiten der Dinge vorschreiben, sind Bilder des Ich von sich in der Zeit. - Die Einheit des Bewusstseins des Gegenstands ist dann zugleich die Einheit des Gegenstands. - > Schematismus: erkennt Kategorien als geeignet als Anschauungsbestimmungen. >Anschauung/Kant. I 99 Verstand/Kant: Begriff - Urteilskraft: Urteil - Vernunft: Schluss. - Alle drei bilden die Vernunft in weiteren Sinn. Münch III 327 Def Verstand/Kant: das Vermögen der Regeln . Für Kant ist der Verstand getrennt von der Anschauung. Holenstein: der entsprechende moderne Begriff ist Intelligenz. Elmar Holenstein, Mentale Gebilde, in: Dieter Münch (Hg) Kognitionswissenschaft, Frankfurt 1992 Strawson V 24 Verstand/Kant: allgemeine Funktionen auch ohne Sinnlichkeit. - Reine Verstandesbegriffe: = Kategorien. >Kategorien/Kant. V 25 Schematismus: Übergang zu Kategorien-in-Gebrauch. - Nur in der Zeit, nicht im Raum. Transzendentale Deduktion: Jede Kategorie muss in der Erfahrung eine Anwendung haben. StrawsonVsKant: das ist logisch fehlerhaft. >Erfahrung/Kant, >Zeit/Kant. Bubner I 103 Kant/neu: Verstandeshandlung besteht im Urteilen, Tafel reiner Verstandesfunktionen, die aber in Ansehung alles Objekts unbestimmt sind. Aus der Handlung ergibt sich die Vereinigungsleistung. Sie ist nicht von außen angestoßen! >Synthesis/Kant. Adorno XIII 105 Verstand/Kant/Adorno: soweit es sich um die Vernunft handelt, die sich auf die Möglichkeit bezieht, Inhaltliches, Materiales zu erkennen, spricht Kant von Verstand. Verstandestätigkeit/Kant: ist die Vernunfttätigkeit, die sich auf ein Material bezieht, das ihr aus den Sinnen zugekommen ist und das sie vereinheitlicht und sich mit dessen Synthesis befasst. >Synthesis/Kant. Vernunft/Kant: hier soll diese Tätigkeit nicht mehr gebunden sein an ein solches Material, sondern frei davon sein. In der kognitiven oder noologischen Bedeutung gibt die Vernunft uns wenigstens die Regulative, in deren Sinn unsere Erfahrung von Sinnlichem fortschreiten soll. Vernunft in diesem prägnanten Sinn wäre als die Fähigkeit, Ideen zu erkennen. Vernunft/Kant/Adorno: in einem dritten Sinn gibt die Vernunft in vollkommener Freiheit ihre Objekte sich selbst. Das ist der praktische Gebrauch der Vernunft. Paradoxerweise sind wir hier nach Kant gerade Adorno XIII 106 nicht gebunden an einen Stoff. Praktische Vernunft/Kant/Adorno: unsere Vernunft oder wir verhalten uns praktisch, insofern wir rein nach der Vernunft und nach ihren Zwecken handeln, ohne dass wir diese Zwecke uns vorgeben ließen. Zweck/Kant/Adorno: Damit dürfen wir uns diese nur von unserem eigenen Prinzip, dem, innersten Prinzip der Subjektivität selber vorgeben lassen. Vernunft/Kant/Adorno: ist dann eine absolute Tätigkeit des Geistes im Gegensatz zu einer durch Materialen eingeschränkten. Damit wird sie zu einer höheren und gewissermaßen zur Gegeninstanz des Verstandes. Adorno XIII 110 Verstand/Kant/Adorno: diejenige Vernunfttätigkeit, die sich bezieht auf die Ordnungsfunktionen, die wir gegenüber einem uns nach Kant von außen zukommenden und in sich chaotischen, nicht strukturierten, in sich ganz unbestimmten Material ausüben. Vernunft/Kant: reflektiert noch einmal auf den Verstand, auf den Gebrauch, den der Verstand von sich selbst macht und danach beurteilt, entscheidet, ob er im Sinne der Zwecke, die er sich Adorno XIII 111 sich selbst gibt, ein höhergearteter sei. Adorno XIII 112 Vernunft/Hegel/Adorno: bei Hegel und schon bei Kant finden sich Anklänge der Verdinglichung der Vernunft in dem Sinne, dass der gemeine Mann nicht zu viel nachdenken soll. Adorno XIII 113 Vernunft/Horkheimer/Adorno: Problem: die Vernunft soll das Prinzip der Freiheit, aber gleichzeitig auch ein Gesetz und insofern etwas schlechterdings Repressives sein. In ihrem Begriff selber ist das Verhältnis von Freiheit und Zwang aber eigentlich nicht artikuliert worden. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 A I Th. W. Adorno Max Horkheimer Dialektik der Aufklärung Frankfurt 1978 A II Theodor W. Adorno Negative Dialektik Frankfurt/M. 2000 A III Theodor W. Adorno Ästhetische Theorie Frankfurt/M. 1973 A IV Theodor W. Adorno Minima Moralia Frankfurt/M. 2003 A V Theodor W. Adorno Philosophie der neuen Musik Frankfurt/M. 1995 A VI Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften, Band 5: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel Frankfurt/M. 1071 A VII Theodor W. Adorno Noten zur Literatur (I - IV) Frankfurt/M. 2002 A VIII Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 2: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen Frankfurt/M. 2003 A IX Theodor W. Adorno Gesammelte Schriften in 20 Bänden: Band 8: Soziologische Schriften I Frankfurt/M. 2003 A XI Theodor W. Adorno Über Walter Benjamin Frankfurt/M. 1990 A XII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 1 Frankfurt/M. 1973 A XIII Theodor W. Adorno Philosophische Terminologie Bd. 2 Frankfurt/M. 1974 |
Verstehen | Vico | Pfotenhauer IV 61 Wahrheit//Vico: These: verum et factum convertuntur – Das Wahre ist mit dem Gemachten konvertibel, also gleichbedeutend. Siehe hierzu K. Löwith 1968(1). Geschichte/Vico/Verstehen/Kant/Pfotenhauer: Kant nahm diesen Gedanken Vicos in modifizierter Form auf. Er ging davon aus, dass praktische Handeln als eine vernunftbegleitete Tätigkeit möglich sei. Dies könne gegenüber der Kontingenz des bloßen faktischen Geschehens sichtbar werden. Bedingung sei, dass dieses praktische Handeln eben der Vernunft als einer normativen, wertsetzenden Kraft unterstellt ist. >Vernunft/Kant, >I. Kant. Geschichte/HegelVsKant/Hegel: Hegel wollte demgegenüber den Grundsatz praktischer Philosophie als verpflichtende Aussage über die tatsächliche Verlaufsrichtung der Historie verstanden wissen. Das Geschehen in der Geschichte wäre demnach als fortschreitende Selbstverwirklichung der Menschengattung im Zeichen geistiger Spontaneität zu deuten. >G.W.F. Hegel. Pfotenhauer IV 62 Verstehen/Vico/Dilthey: Dilthey wollte an Vicos Grundsatz von der prinzipiellen Verständlichkeit der historischen Phänomene festhalten. Dies sollte gegen die positivistische Indifferenz geltend gemacht werden, die Geschichte und Natur in gleicher Weise zu betrachten entschlossen war. (DiltheyVsComte). >W. Dilthey, >A. Comte. Dilthey These: Dilthey schlug vor, das Geschehen unter dem Gesichtspunkt der Zwecksetzungen interessierter, wertorientierter Subjekt zu deuten. (M. Riedel 1978(2)). 1. K. Löwith Vicos Grundsatz: verum et factum convertuntur. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, Heidelberg 1968. 2. M. Riedel Verstehen oder erklären? Stuttgart 1978, S. 19ff. |
Vico I Giambattista Vico Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker Hamburg 2009 Pfot I Helmut Pfotenhauer Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985 |
Verstehen | Vollmer | I 80 Def Anschaulichkeit/Vollmer: Etwas ist anschaulich, wenn es transformiert werden kann. Bsp Planetarium - Molekülmodelle. I 173 Verstehen/VollmerVsKant: Kant beantwortet nicht: warum können wir einander verstehen? - Wie ist intersubjektives Wissen möglich? - Können die Kategorien als vollständig erwiesen werden? - (Vollmer: Sie können es nicht!). >Kategorien, >Intersubjektivität, >Wissen, >I. Kant, >Vollständigkeit. |
Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 |
Völkerrecht | Hegel | Höffe I 338 Völkerrecht/Hegel/Höffe: Dass die Rechtsphilosophie(1) in einer Weltgeschichte als «Schlachtbank» und nicht wie bei Kant im höchsten politischen Gut, dem ewigen Frieden, gipfelt, trägt Hegel kaum Sympathien ein. Von heute aus gesehen, von der Dominanz einer universalistischen Rechtsethik mit dem Gedanken von Menschenrechten und einer zunehmenden Verrechtlichung der zwischenstaatlichen Verhältnisse erscheint Kant als überlegen. >Frieden/Kant, >Recht/Hegel, >Staat/Hegel. HegelVsKant: Überdies verwirft Hegel (...) die Idee eines ewigen Friedens, sieht Kriege als für die «sittliche Gesundheit» der Völker unverzichtbar an und begnügt sich für die zwischenstaatlichen Beziehungen mit einem Völkerrecht, das auf eine Weltrechtsordnung, selbst auf dessen bescheidene Vorstufe, einen Staatenbund, verzichtet. >Krieg/Hegel, vgl. >Menschenrechte. 1. G.W.F. Hegel, Vorlesungen zur Philosophie der Geschichte 1821-32 hrsg. v. E. Gans 1837 |
|
Wahrheit | Vico | Pfotenhauer IV 61 Wahrheit//Vico: These: verum et factum convertuntur – das Wahre ist mit dem Gemachten konvertibel, also gleichbedeutend. Siehe hierzu K. Löwith 1968(1). Geschichte/Vico/Verstehen/Kant/Pfotenhauer: Kant nahm diesen Gedanken Vicos in modifizierter Form auf. Er ging davon aus, dass praktische Handeln als eine vernunftbegleitete Tätigkeit möglich sei. Dies könne gegenüber der Kontingenz des bloßen faktischen Geschehens sichtbar werden. Bedingung sei, dass dieses praktische Handeln eben der Vernunft als einer normativen, wertsetzenden Kraft unterstellt ist. >Vernunft/Kant, >I. Kant, >Geschichte, >Verstehen. Geschichte/HegelVsKant/Hegel: Hegel wollte demgegenüber den Grundsatz praktischer Philosophie als verpflichtende Aussage über die tatsächliche Verlaufsrichtung der Historie verstanden wissen. Das Geschehen in der Geschichte wäre demnach als fortschreitende Selbstverwirklichung der Menschengattung im Zeichen geistiger Spontaneität zu deuten. >G.W.F. Hegel, >Geschichte/Hegel. Pfotenhauer IV 62 Verstehen/Vico/Dilthey: Dilthey wollte an Vicos Grundsatz von der prinzipiellen Verständlichkeit der historischen Phänomene festhalten. Dies sollte gegen die positivistische Indifferenz geltend gemacht werden, die Geschichte und Natur in gleicher Weise zu betrachten entschlossen war. (DiltheyVsComte). >W. Dilthey, >A. Comte Dilthey These: Dilthey schlug vor, das Geschehen unter dem Gesichtspunkt der Zwecksetzungen interessierter, wertorientierter Subjekt zu deuten. (M. Riedel(2)). 1. K. Löwith, Vico's Principle: verum et factum convertuntur. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophical-Historical Class, Heidelberg 1968. 2. M. Riedel, Verstehen oder Erklären? Stuttgart 1978, p. 19ff. |
Vico I Giambattista Vico Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker Hamburg 2009 Pfot I Helmut Pfotenhauer Die Kunst als Physiologie. Nietzsches ästhetische Theorie und literarische Produktion. Stuttgart 1985 |
Wahrheit der Kunst | Gadamer | I 47 Wahrheit der Kunst/GadamerVsKant/Gadamer: Die transzendentale Funktion, die Kant der ästhetischen Urteilskraft zuweist, vermag der Abgrenzung gegen die begriffliche Erkenntnis und insofern der Bestimmung der Phänomene des Schönen und der Kunst zu genügen. >Urteilskraft/Kant, >Urteilskraft/Gadamer, >Geschmack/Gadamer, >Ästhetik/Kant. Aber geht es an, den Begriff der Wahrheit der begrifflichen Erkenntnis vorzubehalten? Muss man nicht auch anerkennen, dass das Kunstwerk Wahrheit habe? I 87 Ist das ästhetische Verhalten überhaupt eine dem Kunstwerk gegenüber angemessene Haltung? Oder ist das, was wir „ästhetisches Bewusstsein« nennen, eine Abstraktion? Man kann jedenfalls nicht bezweifeln, dass die großen Zeiten der Geschichte der Kunst solche waren, in denen man sich ohne alles ästhetische Bewusstsein und ohne unseren Begriff von mit Gestaltungen umgab, deren religiöse oder profane Lebensfunktion für alle verständlich und für niemanden nur ästhetisch genussreich war. Lässt sich auf sie der Begriff des ästhetischen Erlebnisses überhaupt anwenden, ohne ihr wahres Sein zu verkürzen? Der Wendepunkt scheint bei Schiller zu liegen, der den transzendentalen Gedanken des Geschmacks in eine moralische Forderung umwandelte und als Imperativ formulierte: Verhalte dich ästhetisch!(1) Schiller hat in seinen ästhetischen Schriften die radikale Subjektivierung, durch die Kant das Geschmacksurteil und seinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit transzendental gerechtfertigt hatte, aus einer methodischen in eine inhaltliche Voraussetzung gewandelt. >Wahrheit der Kunst/Schiller. I 88 Wenn (...) der Gegensatz von Wirklichkeit und Schein den Begriff der Kunst prägt, ist der umfassende Rahmen, den die Natur bildet, gesprengt. Die Kunst wird ein eigener Standpunkt und begründet einen eigenen autonomen Herrschaftsanspruch. I 103 Wahrheit der Kunst/Gadamer: Die Berufung auf die Unmittelbarkeit, auf das Geniale des Augenblicks, auf die Bedeutung des kann vor dem Anspruch der menschlichen Existenz auf Kontinuität und Einheit des Selbstverständnisses nicht bestehen. Die Erfahrung der Kunst darf nicht in die Unverbindlichkeit des ästhetischen Bewusstseins abgedrängt werden. Vgl. >Erlebniskunst/Gadamer. Diese negative Einsicht bedeutet positiv: Kunst ist Erkenntnis und die Erfahrung des Kunstwerks macht dieser Erkenntnis teilhaftig. Problem: Es [war] eine methodische Abstraktion zum Zwecke einer ganz bestimmten, transzendentalen Begründungsleistung (...), die Kant bewog, die ästhetische Urteilskraft ganz auf den Zustand des Subjektes zu beziehen. Wenn diese ästhetische Abstraktion in der Folge jedoch inhaltlich verstanden und in die Forderung verwandelt wurde, die Kunst „rein ästhetisch“ zu verstehen, so sehen wir jetzt, wie diese Abstraktionsforderung zu der wirklichen Erfahrung der Kunst in einen unauflösbaren Widerspruch gerät. 1. So kann man zusammenfassen, was in den Briefen »Über die ästhetische Erziehung des Menschen«, etwa im 15. Brief, begründet wird: »es soll eine Gemeinschaft zwischen Formtrieb und Stofftrieb, d. h. ein Spieltrieb sein«. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Wahrheit der Kunst | Hegel | Gadamer I 103 Wahrheit der Kunst/Hegel/Gadamer: Ausgangsproblem: Die Berufung auf die Unmittelbarkeit, auf das Geniale des Augenblicks, auf die Bedeutung des kann vor dem Anspruch der menschlichen Existenz auf Kontinuität und Einheit des Selbstverständnisses nicht bestehen. Die Erfahrung der Kunst darf nicht in die Unverbindlichkeit des ästhetischen Bewusstseins abgedrängt werden. Vgl. >Erlebniskunst/Gadamer. Diese negative Einsicht bedeutet positiv: Kunst ist Erkenntnis und die Erfahrung des Kunstwerks macht dieser Erkenntnis teilhaftig. Kunst als Erkenntnis/GadamerVsKant: Das lässt sich schwerlich zur Anerkennung bringen, wenn man mit Kant Wahrheit der Erkenntnis an dem Erkenntnisbegriff der Wissenschaft und dem Wirklichkeitsbegriff der Naturwissenschaft misst. Es ist notwendig, den Begriff der Erfahrung weiter zu fassen, als es Kant tat, so dass auch die Erfahrung des Kunstwerkes als Erfahrung verstanden werden kann. >Kunst/Hegel. Hegel/Gadamer: [In Hegels Vorlesungen zur Ästhetik] ist auf eine großartige Weise der Wahrheitsgehalt, der in aller Erfahrung von Kunst liegt, zur Anerkennung gebracht und zugleich mit dem geschichtlichen Bewusstsein vermittelt. Die Ästhetik wird damit zu einer Geschichte der Weltanschauungen, d. h. zu einer Geschichte der Wahrheit, wie sie im Spiegel der Kunst sichtbar wird. Damit ist die Aufgabe grundsätzlich anerkannt, die wir formulierten, in der Erfahrung der Kunst selbst die Erkenntnis von Wahrheit zu rechtfertigen. >Weltanschauung/Hegel, >Ästhetik/Hegel. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Wahrheit der Kunst | Kant | Gadamer I 103 Wahrheit der Kunst/Kant/Gadamer: es [war] eine methodische Abstraktion zum Zwecke einer ganz bestimmten, transzendentalen Begründungsleistung (...), die Kant bewog, die ästhetische Urteilskraft ganz auf den Zustand des Subjektes zu beziehen. Wenn diese ästhetische Abstraktion in der Folge jedoch inhaltlich verstanden und in die Forderung verwandelt wurde, die Kunst „rein ästhetisch“ zu verstehen, so sehen wir jetzt, wie diese Abstraktionsforderung zu der wirklichen Erfahrung der Kunst in einen unauflösbaren Widerspruch gerät. Problem/Gadamer: Die Berufung auf die Unmittelbarkeit, auf das Geniale des Augenblicks, auf die Bedeutung des kann vor dem Anspruch der menschlichen Existenz auf Kontinuität und Einheit des Selbstverständnisses nicht bestehen. Die Erfahrung der Kunst darf nicht in die Unverbindlichkeit des ästhetischen Bewusstseins abgedrängt werden. Vgl. >Erlebniskunst/Gadamer. Diese negative Einsicht bedeutet positiv: Kunst ist Erkenntnis und die Erfahrung des Kunstwerks macht dieser Erkenntnis teilhaftig. Kunst als Erkenntnis/GadamerVsKant: Das lässt sich schwerlich zur Anerkennung bringen, wenn man mit Kant Wahrheit der Erkenntnis an dem Erkenntnisbegriff der Wissenschaft und dem Wirklichkeitsbegriff der Naturwissenschaft misst. Es ist notwendig, den Begriff der Erfahrung weiter zu fassen, als es Kant tat, so daß auch die Erfahrung des Kunstwerkes als Erfahrung verstanden werden kann. >Wahrheit der Kunst/Hegel, >Weltanschauung/Hegel. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |
Wahrnehmung | Kant | Strawson V 126 Wahrnehmung/Kant/Strawson: zwischen veridischer und nicht-veridischer Wahrnehmung können wir nur unterscheiden, wenn die allgemeinen Bedingungen objektiver Zeitbestimmung (objektiver Wahrnehmung) erfüllt sind. >Zeit/Kant. V 169f Wahrnehmung/Kant: diese existiert aber sehr wohl "an sich selber"! >Dinge an sich/Kant. Problem: Dann wiederholt sich die Frage nach dem Anfang der Reihe. StrawsonVsKant: redet immer von unseren Wahrnehmung. - Aber deine Wahrnehmungen sind mir nicht gegeben. Vgl. >Intersubjektivität, >Erfahrung/Kant. Stroud I 164 Wahrnehmung/Kant/Stroud: er kann direkte Wahrnehmung unabhängiger Dinge empirisch gesprochen nur akzeptieren, weil er sie nicht transzendental gesprochen akzeptiert. - Direkte Wahrnehmung: nur von abhängigen Dingen möglich. - Bsp Repräsentationen. >Repräsentation/Kant. KantVsTranszendentaler Realismus: dieser müsste dann außerdem noch unabhängige Dinge annehmen. Problem: dann müssten wir unsere Repräsentationen als diesen Dingen inadäquat bezeichnen. StroudVsKant: dann bin ich gefangen in meiner Subjektivität. - Damit ist der transzendentale Idealismus kaum vom Skeptizismus zu unterscheiden. StroudVsKant: nach ihm ist die beste Wissenschaft (Physik usw.) möglich, aber immer noch von unserer Subjektivität abhängig. >Subjektivität. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Stroud I B. Stroud The Significance of philosophical scepticism Oxford 1984 |
Welt | Lorenz | Vollmer I XIV Weltbild/LorenzVsKant: In keinem Organismus begegnen wir einem Weltbild, das im Widerspruch stünde zu dem, was wir Menschen von der Außenwelt glauben. - Der Vergleich der Weltbilder verschiedener Arten hilft uns, die Begrenzungen unseres eigenen Weltbildapparates zu erwarten und anzuerkennen. >Vergleich, >Vergleichbarkeit. |
Lorenz I K. Lorenz Das sogenannte Böse Wien 1963 |
Wirklichkeit | Goodman | I 18ff Wirklichkeit/Welt/Realität/Goodman: Die vielen Stoffe, aus denen man Welten erzeugt - Materie, Energie, Wellen, Phänomene - werden zusammen mit den Welten erzeugt. Aber nicht aus dem nichts, sondern aus anderen Welten. Unser Erschaffen ist ein Umschaffen. Den Anfang sollte man der Theologie überlassen. Es gibt keine Hoffnung auf eine feste Grundlage. Die Rede von unstrukturiertem Inhalt oder Gegebenem widerlegt sich selbst, denn Rede kann nicht unstrukturiert sein. I 18 Kant: Der Begriff eines reinen Inhalts ist leer. I 34 ...sollten wir aufhören, von richtigen Versionen zu sprechen als ob jede ihre eigene Welt wäre und sollten alle als Versionen von ein und derselben neutralen, zugrunde liegenden Welt anerkannt werden? Goodman These: Die so wiedergefundene Welt ist, wie früher bemerkt, eine Welt ohne Arten, ohne Ordnung, ohne Bewegung, ohne Ruhe und ohne Struktur. Eine Welt, für oder gegen die zu kämpfen sich nicht lohnt. >Strukturen, >Bewegung, >Gegenstände, >Welt, >Welt/Denken, >Mögliche Welten, >Natur. II 70f Wirklichkeit/Goodman: Die gesamte Wirklichkeit, auch Raum und Zeit sind beschreibungsabhängig, VsKant, VsSalmon, VsRead. Denkbar: Raum-Zeit-Punkte existieren nicht die ganze Zeit! Lösung: Summengegenstand p+t. Vgl. >Vierdimensionalismus. >Vorstellbarkeit, >Raumzeit, >Endurantismus, >Perdurantismus. ---- IV 44 Realität/Goodman: Nichts wird durch einen bloßen Beschluss verwirklicht. Das Eingeständnis, dass es viele Standards der Richtigkeit gibt, lässt daher die Unterscheidung zwischen richtig und verkehrt nicht zusammenbrechen. |
G IV N. Goodman Catherine Z. Elgin Revisionen Frankfurt 1989 Goodman I N. Goodman Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984 Goodman II N. Goodman Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988 Goodman III N. Goodman Sprachen der Kunst Frankfurt 1997 |
Wirklichkeit | Rorty | II (b) 40 RortyVsHabermas: Wir linguistischen Historisten glauben, dass Abhängigkeitsverhältnisse nur dann aufgedeckt werden können, wenn jemand konkrete Alternativen vorschlägt. Es gibt keine »Menschheit« die aus einer Ära der »verzerrten Kommunikation« (relativer Begriff) in eine neue Ära geleitet werden müsste. - Wir verwerfen die Vorstellung, dass Menschen ein "Inneres" besitzen, dass »äußerer Konditionierung« widersteht. >Kommunikation/Habermas, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikative Praxis, >Kommunikative Rationalität/Habermas. II (e) 106 Beschreibung/Rorty: Die beschriebene Natur wird immer irgendeine Ordnung aufweisen! II (e) 106 Ding an sich/RortyVsKant: Das Ding an sich ist einfach die Natur, die durch keine menschliche Sprache beschrieben wird. >Dinge an sich. III 77 Freud/Rorty: Freud hat kein Interesse an einer Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Erscheinung! Es geht um Neubeschreibung. IV (b) 49 Welt: "Nichtsätze". - Rorty charakterisiert Davidsons These des Nichtbestehens einer Beziehung von "Wahrmachern" ((s) Anführungszeichen von Rorty) zur Welt als die Leugnung einer Beziehung zwischen Nichtsätzen und Sätzen. ((s) Nach einer strengen Auffassung können Sätze, da sie über die Welt sind, nicht zur Welt gehören, da sie sonst zirkulär wären.) |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Wissen | Vollmer | I 206 Wissen/VollmerVsKant: Nach den Kantianer können wir faktisch nur wissen, was durch die Sinne gegeben ist. - Dann können wir nicht wissen, Bsp dass die Erde sich bewegt; Bsp dass der Raum nichteuklidisch ist. >I Kant. Dann dürfen auch Quarks und Schwarze Löcher niemals Objekte der empirischen Wissenschaft werden, weil sie unanschaulich sind. >Empirismus, >Wissenschaft, >Beweise, >Beweisbarkeit, >Theoretische Entitäten, >Theoretische Termini, >Theoriesprache, >Theorien, >Bedeutungswandel, >Theoriewechsel. |
Vollmer I G. Vollmer Was können wir wissen? Bd. I Die Natur der Erkenntnis. Beiträge zur Evolutionären Erkenntnistheorie Stuttgart 1988 Vollmer II G. Vollmer Was können wir wissen? Bd II Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie Stuttgart 1988 |
Zeichen | Peirce | Berka I 29 Zeichen/Logik/Peirce: In der Logik müssen alle drei Arten von Zeichen vorkommen. Symbole: ohne sie gibt es keine Allgemeinheit Allgemeinheit: für Schlussfolgerungen wesentlich. >Symbole/Peirce, >Icons/Peirce, >Logik, >Schlussfolgerungen. I 30 Problem: Das Symbol allein sagt nichts über den Gegenstand aus. - Durch einen allgemeinen Term kann ein Gegenstand nur angedeutet werden. >Allgemeine Termini. I 29 Symbol/Peirce: Sagt nichts über den Gegenstand aus.(1) I 30 Schlussfolgerung/Peirce: Schlussfolgerung braucht zusätzlich zu Symbol (für Wahrheit) und Index (beide zusammen zur Satzbildung) noch das 3. Zeichen: Icon: denn Folgerung besteht in der Beobachtung, dass dort, wo gewisse Relationen bestehen, gewisse andere Relationen gefunden werden können. >Schlussfolgerung, >Icons, >Relationen. Diese Relationen müssen durch ein Icon dargestellt werden. - Bsp Der Mittelbegriff des Syllogismus muss tatsächlich in beiden Prämissen auftreten.(1) >Syllogismen, >Prämissen. 1. Ch. S. Peirce, On the algebra of logic. A contribution to the philosophy of notation. American Journal of Mathematics 7 (1885), pp. 180-202 – Neudruck in: Peirce, Ch. S., Collected Papers ed. C. Hartstone/P. Weiss/A. W. Burks, Cambridge/MA 1931-1958, Vol. III, pp. 210-249 Diaz-Bone I 68f Zeichen/Peirce/VsKant: Vs Konstruktion vom transzendentalen Subjekt: Pragmatismus ist diejenige Methode, die erfolgreiche sprachliche und gedankliche Kommunikation und klare Ideen ermöglicht. Für Peirce ist jeder Gedanke Zeichen. >Subjekt/Kant, >I. Kant, >Transzendentales, >Gedanken, >Pragmatismus. Eco I 114 Zeichen/Peirce/Eco: Triadische Form: Basis: Symbol (Repräsentem) Objekt (das es repräsentiert), Spitze: Interpretant (dies möchten viele Autoren mit Signifikat oder Referenz gleichsetzen). >Referenz, Signifikat, >Signifikant. |
Peir I Ch. S. Peirce Philosophical Writings 2011 Berka I Karel Berka Lothar Kreiser Logik Texte Berlin 1983 James I R. Diaz-Bone/K. Schubert William James zur Einführung Hamburg 1996 Eco I U. Eco Das offene Kunstwerk Frankfurt/M. 1977 Eco II U, Eco Einführung in die Semiotik München 1972 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Pro/Versus |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
eliminat. Materialism VsKant | Pro | Frank I 578 Rorty pro eliminativer Materialismus: knüpft an Feyerabend an - RortyVsKant, RortyVsDescartes Fra I 584 Foucault: Mensch verschwindet, Rorty: Mentales verschwindet). |
Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
Kant | Field I 79 Def Logizismus/Field: ist die These, daß Mathematik ein Teil der Logik sei. Das ist VsKant: der leugnet, daß Mathematik analytisch ist, weil die Rechnungen synthetisch sind. Und für die Rechnungen brauchen wir dann die Zahlen als Entitäten. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |
|
Moores Hä | Stroud, B. | I 83 Existenzbeweis/Skeptizismus/Bsp Moores Hände/Problem der Außenwelt/Moore/Stroud: (Moore Proof of the external world, 1959, 127ff). MooreVsKant: Moore denkt, daß er den Existenzbeweis liefern kann. I 108 Stroud: These: es ist nicht immer möglich, ein Bestreiten von Wissen damit zu widerlegen, daß man sich auf ein bestimmtes bekanntes Ding beruft. |
|
Realismus | Stroud, B. | I 151 metaphysischer Realismus/Kant/Stroud: (Die These, daß es Dinge gibt, die von uns unabhängig sind) erweist sich daher empirisch als wahr. Wegen der empirischen Unterscheidung zwischen unabhängigen Dingen (Steinen) und von uns abhängigen Dingen (Traum). B. (empirischer epistemischer Realismus). "unabhängig"/epistemisch/Kant/Stroud: dasselbe kann man über den epistemischen Aspekt sagen: Bsp wir unterscheiden in der Erfahrung zwischen Dingen die wir direkt (Bsp im Tageslicht in mittlerer Entfernung) und solche, die wir indirekt (Bsp über Spiegel oder Bildschirm) wahrnehmen. I 152 Lösung (s.u.): selbst hier gibt es eine einzelne Unterscheidung: der Begriff der "direkten" Wahrnehmung sollte dann nicht selbst als "empirisch" verstanden werden. Die These des empirischen Realismus ist dann selbst eine "transzendentale" These. Lösung/Kant/Stroud: wenn er die Wörter "abhängig", "unabhängig" und "transzendental" gebraucht, ist er Idealist. transzendental/Stroud: eine transzendentale These kann nicht empirisch bestätigt oder widerlegt werden. ...I 163 StroudVsKant: so scheint hier die These von der "epistemischen Priorität" wieder. |
|
Begriff/ Autor/Ismus |
Autor |
Eintrag |
Literatur |
---|---|---|---|
Moral | Oakeschott, M. | Rorty III 106 Moral/Oakeshott/Rorty: These: »Eine Moral ist weder ein System allgemeiner Prinzipien noch Regeln, sondern eine Volkssprache. (VsKant). |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Supernatur | Santayana, G. | Rorty VI 263 Def "Supernaturalismus"/Santayana: die Verwechslung von Idealen und Macht. RortyVsKant: das ist der einzige Grund hinter Kants These, es sei nicht nur freundlicher, sondern auch vernünftiger, Fremde nicht auszuschließen. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |