Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Akkumulation Marx Rothbard II 419
Akkumulation/Marx/Rothbard: Welchen Weg die Marxisten auch immer einschlagen, es ist für sie von entscheidender Bedeutung, die fortgesetzte Kapitalakkumulation zu retten, da es durch diese Akkumulation zu Produktivitätssteigerungen und insbesondere zu technologischen Innovationen kommt und diese in der Wirtschaft eingeführt werden. Und wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Kapitalisten durch technologische Innovationen ihr eigenes Grab schaufeln, denn das kapitalistische System und die kapitalistischen Verhältnisse werden zu den Fesseln, die die technologische Entwicklung blockieren. Eine technologische Methode, die der Kapitalismus nicht erfassen kann und die Marx in seinem späten Leben für die Elektrizität hielt, würde den Funken, die notwendige und ausreichende Grundlage für den unvermeidlichen Umsturz des Kapitalismus und die Machtergreifung durch die „letzte“ historische Klasse, das Proletariat, liefern. Für Marx ergeben sich aus der angeblichen Tendenz zur Kapitalakkumulation und dem technischen Fortschritt zwangsläufig zwei Konsequenzen. Die erste ist die „Konzentration des Kapitals“, womit Marx die unaufhaltsame Tendenz jedes Unternehmens meinte, immer größer zu werden, die Produktionsskala zu erweitern.(1) Sicherlich gibt es in der modernen Welt eine große Ausweitung der Skala von Anlagen und Unternehmen.
RothbardVsMarx: Auf der anderen Seite ist das Gesetz kaum apodiktisch. Warum kann sich die Kapitalakkumulation nicht in einem Wachstum der Zahl der Unternehmen widerspiegeln und nicht nur in einer Vergrößerung der einzelnen Unternehmen?
>Kapitalismus/Marx.

1. So schrieb Marx in Band I des Kapitals: „Es ist ein Gesetz, das sich aus dem technischen Charakter der Produktion ergibt, dass das Minimum des Kapitals, das der Kapitalist besitzen muss, immer mehr zunehmen muss“, und „die Entwicklung der kapitalistischen Produktion macht es notwendig, die Menge des in einem bestimmten industriellen Unternehmen angelegten Kapitals ständig zu erhöhen“. ((s) Rückübersetzt aus der Englischen Ausgabe von Rothbard). Vgl.. C David Conway, A Farewell to Marx: An Outline and Appraisal of His Theories (Harmondsworth, Mddx: Penguin Books, 1987), pp. 126-7.

Marx I
Karl Marx
Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977
Evolution Kauffman Dennett I 303
Selbstorganisation/Evolution/Kauffman/Dennett: Hauptvertreter: Durch Simulation können wir heute komplexe Evolutionsszenarien nachbauen und Gesetzmäßigkeiten erkennen, die Darwin verschlossen bleiben mussten. >Simulation.
Ordnung/Evolution/Dennett: Nicht jede Ordnung bietet die Möglichkeit zur Evolution oder Selektion: Bsp Varianten von Conways "Spiel des Lebens".
Selbstorganisation/Kauffman: Es ist nicht nur wahrscheinlich, sondern fast sicher, dass die Evolutionsfähigkeit selbst eine Evolution durchmacht, sie entwickelt sich, weil das ein erzwungener Zug im Gestaltungsspiel ist.
>Selbstorganisation.
Entweder man findet den Weg, der zur Evolutionsfähigkeit führt, oder man gelangt nirgendwohin, aber diesen Weg zu finden, ist kein Kunststück, er ist offensichtlich. Es dürfte überraschend einfach sein.
Dennett I 306
Selbstorganisation/Kauffman/Dennett: Bei Kauffmans Gesetzen handelt es sich nicht um solche der Form, sondern der Gestaltung, die Zwangsläufigkeiten der Metatechnik. >Gesetze, >Naturgesetze.

Kauffman I 30
Evolution/Kauffman These: Wenn das Band des Lebens noch einmal abgespielt würde, dann sähen die einzelnen Verzweigungen am Stammbaum des Lebens zwar möglicherweise anders aus, doch die Muster der Verzweigungen, die zunächst stark divergieren und dann immer mehr zu einem Ausfeilen von Details werden, folgen wahrscheinlich einer tieferen Gesetzmäßigkeit. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Mag auch die Evolution ein historischer Prozess sein, sie verlief dennoch zugleich gesetzmäßig.
In den Phänomenen der Artbildung und des Artensterbens spiegelt sich höchstwahrscheinlich die spontane Dynamik einer Gemeinschaft von Arten wider.
>Arten, >Arten/Kauffman, >Arten/Mayr.

Kau II
Stuart Kauffman
At Home in the Universe: The Search for the Laws of Self-Organization and Complexity New York 1995

Kauffman I
St. Kauffman
Der Öltropfen im Wasser. Chaos, Komplexität, Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft München 1998

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Funktionen Dennett I 276
Funktion/Kausalität/Dennett: kausale Kräfte zu haben, ist noch keine Funktion. - Frage: ob die ersten Nucleotide schon eine Funktion hatten. - Funktion: ist mehr als Kausalität. - Frage: haben die "Glider" im "Spiel des Lebens" eine Funktion oder bewegen sie sich einfach? (> Game of Life, Conway).
I 575
Bedeutung/Funktion/Dennett: Bsp Getränkeautomat und Bsp Mitteilung des Froschauges beziehen ihre Bedeutung aus der Funktion - wo die Funktion keine Antwort liefert, gibt es nichts mehr zu untersuchen. - Die Bedeutungen der Menschen sind genauso abgeleitet wie die des Getränkeautomaten - das beweist das Beispiel der Zwillingserde. - Sonst muss man Essentialismus postulieren. - PutnamVsDennett: Bedeutung hat mehr mit Referenz als mit Funktion zu tun. - Funktion weist der Bedeutung keine richtige kausale Rolle zu. >Kausalität, >Kausale Rolle.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Geschichte Marx Rothbard II 417
Geschichte/Ökonomie/Marx/Rothbard: (...) Marx war nicht besonders an erklärenden Gesetzen für die Funktionsweise des kapitalistischen Systems interessiert. Er war daran interessiert, zu dem vorzudringen, was er die 'Bewegungsgesetze' (ein entlarvender mechanistischer Begriff!) des kapitalistischen Systems nannte, d.h. an seinem Das heißt, an seinem unvermeidlichen Marsch zum Sieg des revolutionären Kommunismus, einem Marsch, der „mit der Unerbittlichkeit der Naturgesetze“ verlaufen würde. Wie und wohin sollte sich der Kapitalismus also bewegen? Ein entscheidender Aspekt des unausweichlichen Untergangs des Kapitalismus ist das unausweichliche Gesetz der sinkenden Profitrate.
>Profitrate/Marx.
Rothbard II 419
Akkumulation/Marx: Welchen Weg die Marxisten auch immer einschlagen, es ist für sie von entscheidender Bedeutung, die fortgesetzte Kapitalakkumulation zu retten, da es durch diese Akkumulation zu Produktivitätssteigerungen und insbesondere zu technologischen Innovationen kommt und diese in der Wirtschaft eingeführt werden. Und wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Kapitalisten durch technologische Innovationen ihr eigenes Grab schaufeln, denn das kapitalistische System und die kapitalistischen Verhältnisse werden zu den Fesseln, die die technologische Entwicklung blockieren. Eine technologische Methode, die der Kapitalismus nicht erfassen kann und die Marx in seinem späten Leben für die Elektrizität hielt, würde den Funken, die notwendige und ausreichende Grundlage für den unvermeidlichen Umsturz des Kapitalismus und die Machtergreifung durch die „letzte“ historische Klasse, das Proletariat, liefern. Für Marx ergeben sich aus der angeblichen Tendenz zur Kapitalakkumulation und dem technischen Fortschritt zwangsläufig zwei Konsequenzen. Die erste ist die „Konzentration des Kapitals“, womit Marx die unaufhaltsame Tendenz jedes Unternehmens meinte, immer größer zu werden, die Produktionsskala zu erweitern.(1) Sicherlich gibt es in der modernen Welt eine große Ausweitung der Skala von Anlagen und Unternehmen.
RothbardVsMarx: Auf der anderen Seite ist das Gesetz kaum apodiktisch. Warum kann sich die Kapitalakkumulation nicht in einem Wachstum der Zahl der Unternehmen widerspiegeln und nicht nur in einer Vergrößerung der einzelnen Unternehmen?

1. So schrieb Marx in Band I des Kapitals: „Es ist ein Gesetz, das sich aus dem technischen Charakter der Produktion ergibt, dass das Minimum des Kapitals, das der Kapitalist besitzen muss, immer mehr zunehmen muss“, und „die Entwicklung der kapitalistischen Produktion macht es notwendig, die Menge des in einem bestimmten industriellen Unternehmen angelegten Kapitals ständig zu erhöhen“. ((s) Rückübersetzt aus der Englischen Ausgabe von Rothbard). Vgl.. C David Conway, A Farewell to Marx: An Outline and Appraisal of His Theories (Harmondsworth, Mddx: Penguin Books, 198 7), pp. 126-7.


Höffe I 368
Geschichte/Marx/Höffe: [Marx](1) beginnt mit der Analyse von Ware und Geld als den sachlichen Voraussetzungen und formalen Elementen. Er gesteht dem Kapital die welthistorische Aufgabe zu, alle Produktivkräfte der Arbeit zu entwickeln. Andererseits verhindere es aber, was für eine wahrhaft humane Wirtschaft unverzichtbar sei: dass die Arbeit bzw. der Arbeiter zum Subjekt der gesellschaftlichen Prozesse werde. Determinismus: In freier Anleihe bei Hegels Geschichtsphilosophie denkt Marx deterministisch. Denn seines Erachtens erfolgt die angeblich schwerlich zu leugnende «Verelendung der Massen» nach einem Mechanismus, der zwangsläufig in einer Selbstaufhebung des Kapitals mündet. Es komme nämlich zu einer wachsenden Konzentration des Kapitals, in dessen Verlauf mehr und mehr Kapitaleigner enteignet werden, was eine offensichtliche Folge haben soll: Mit zunehmendem Elend wächst die Empörung einer immer größeren organisierten Arbeiterschaft.
>Geschichte/Hegel, >Weltgeschichte/Hegel, >Weltgeist/Hegel.

1. K. Marx Das Kapital Bd I 1867, Bd II u. II 1885 (= MEW 23-25)


Gaus I 80
Geschichte/Marx/Levine, Andrew: Hegels Geschichtsphilosophie war natürlich die unmittelbare Inspiration für Marx' Versuch, die Geschichte als solche zu verstehen. Aber Marx brach mit Hegel und der gesamten Tradition, in der sein Werk gipfelte, indem er die Teleologie und damit das Projekt, herauszufinden, was historische Ereignisse bedeuten, ablehnte. Marx behielt Hegels Sinn für die Verständlichkeit der Geschichte bei; er versuchte, eine Darstellung der realen historischen Strukturen und der Richtung des historischen Wandels zu liefern. MarxVsHegel: Aber für Marx ist Geschichte so bedeutungslos wie die Natur. Wie auch die Natur hat sie Eigenschaften, die unabhängig von den Interessen der Forscher sind und die prinzipiell bekannt sein können. Die Geschichtsphilosophen, insbesondere Hegel, hatten Aspekte der realen Geschichte erfasst, aber durch die verzerrende Linse ihrer eigenen teleologischen Überzeugungen. Marx gab ihnen Recht, ohne dem Atheoretizismus der zeitgenössischen Historiker zu erliegen.
>Geschichte/Hegel.
Geschichte/MarxismusVsMarx: Bei allen Unterschieden waren sich die westlichen Marxisten einig, dass sie sich von der Marx'schen Geschichtstheorie distanzierten. Die historisch-materialistische Orthodoxie der Zweiten und Dritten Internationale war in den Augen der westlichen Marxisten zu fatalistisch, um die Musterung zu bestehen. Sie versäumte es, der menschlichen Handlungsweise die ihr gebührende Bedeutung beizumessen. Ihr Bekenntnis zur historischen Unvermeidbarkeit schien sogar die Idee der Politik selbst zu überflüssig zu machen. Wenn das Ende bereits gegeben ist, kann man vielleicht sein Kommen beschleunigen, aber nichts kann das Endergebnis grundlegend ändern. Dies, so schien es ihnen, war eine Formel für die Stille, für das passive Abwarten der Revolution. Aber der historische Materialismus, den die westlichen Marxisten bemängelten, war nicht gerade der historische Materialismus, den Cohen verteidigte. >Geschichte/Cohen.

Levine, Andrew 2004. A future for Marxism?“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

Marx I
Karl Marx
Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004
Interpretation Dennett I 237
Artefakt/Interpretation/Spiel des Lebens/Conway/Dennett: Frage: sind die "Eater", "Glider" usw. gestaltete Gegenstände oder natürliche Gebilde? Der einfachste Glider erwächst offensichtlich aus den Regeln, es musste ihn niemand bilden. - ((s) >Game of Life/Conway; > Objet ambigu/Valery).
Fodor IV 137
Interpretationstheorie/Dennett/Fodor/Lepore: (Brentano: These: Das Intentionale kann nicht auf das Physische zurückgeführt werden). Dennett: D.h. ontologisch gesehen gibt es solche Dinge wie Glauben, Wünsche, intentionale Phänomene gar nicht!
Interpretation: Intentionen sind allerdings unverzichtbar als Elemente der Interpretation (epistemisch). ((s) D.h. dass Intentionalität (bzw. ihre Zuschreibung) nur über Interpretation (des Verhaltens) zugänglich ist.
IV 138
Intentionale Zuschreibung/Dennett: Eine solche Zuschreibung ist immer falsch. (Weil es ontologisch keine Intentionalität gibt (bloß als epistemisch nützliche Begriffe). Vs intentionaler Realismus. >Zuschreibung.

Pripzip der Nachsicht/Fodor/Lepore: das Prinzip der Nachsicht muss intrinsisch holistisch sein, das akzeptiert auch Dennett.

Interpretationstheorie:/Fodor/Lepore: nach Dennett gibt es zwei Schulen:
1. Def Projektivismus/Dennett: Man schreibt dem anderen die internen Zustände zu, die man selbst in entsprechenden Umständen hätte.
2. Def Normativismus/Dennett: Man schreibt dem anderen interne Zustände zu, die er in den Umständen haben sollte.
IV 139
Zwischen dem Normativismus und dem Holismus gibt es natürlich enge Beziehungen. >Holismus.

Dennett I
D. Dennett
Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997

Dennett II
D. Dennett
Spielarten des Geistes Gütersloh 1999

Dennett III
Daniel Dennett
"COG: Steps towards consciousness in robots"
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Dennett IV
Daniel Dennett
"Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Löhne Marx Rothbard II 412
Löhne/Marx/Rothbard: Was bestimmt die Löhne, den Betrag, der den Arbeitern von der Kapitalistenklasse zähneknirschend zugestanden wird? Hier treten Malthus und das eiserne Gesetz der Löhne in Erscheinung, das die Löhne stets auf das Existenzminimum festlegt. Marx beeilt sich natürlich, sein zukünftiges kommunistisches Utopia von jeglichen Malthus'schen Problemen freizusprechen, indem er behauptet, dass Malthus und das eiserne Gesetz nur im Kapitalismus gelten und im Kommunismus sicherlich nicht anwendbar wären. Rothbard: Es muss betont werden, dass das eiserne Gesetz für das gesamte Marx'sche System entscheidend ist. Für Marx werden der Wert und der Preis jeder Ware durch ihre Kosten bestimmt, d.h. durch die Menge an Arbeitsstunden, die in ihre Produktion fließen. Marx war der Ansicht, dass die Kapitalisten den Arbeitern auf dem Markt den „Wert ihrer Arbeitskraft“ zahlen, womit er natürlich nicht ihre Produktivität oder Grenzproduktivität meinte, sondern die Kosten für die Produktion und den Unterhalt der Arbeit, d. h. die Kosten oder die Menge der Arbeitsstunden, die für die Produktion der Subsistenzmittel der Arbeiter erforderlich sind.(1)
>Werttheorie/Marx.
David ConwayVsMarx: (...) Conway behauptet in seiner im Allgemeinen ausgezeichneten Übersicht und Kritik des Marxismus, dass Marx' Theorie des Mehrwerts nicht das eiserne Gesetz des Lohns erfordert, da die Kapitalisten immer noch einen gewissen Mehrwert extrahieren könnten, selbst wenn die Löhne höher als der Subsistenzlohn wären.
Rothbard: Sehr richtig, aber dann wären die Löhne im Marxschen System unbestimmt, und es gäbe in der Tat keinen Grund anzunehmen, dass Mehrwert überhaupt existiert oder dass er groß genug ist, um in der Wirtschaft eine Bedeutung zu haben. Außerdem, wenn die Löhne nicht an die
Wenn die Löhne nicht auf das Existenzminimum beschränkt sind, ist die Lage der Arbeiter im Kapitalismus vielleicht doch nicht so bedauernswert.
>Profitrate/Marx.

1. [David] Conway fasst den Punkt von Marx treffend zusammen: Der Arbeiter erhält als Tageslohn eine Wertsumme, die dem Wert seiner Arbeitskraft für einen Tag entspricht. Da der Wert der Arbeitskraft eines Tages gleich der Menge an Arbeit ist, die erforderlich ist, um die Arbeitskraft dieses Tages zu produzieren, folgt daraus, dass der Wert der Arbeitskraft eines Tages gleich der Menge an Arbeit ist, die erforderlich ist, um die pro Tag verbrauchten Subsistenzmittel des Arbeiters zu produzieren“. in David Conway, A Farewell to Marx: An Outline and Appraisal of His Theories (Harmondsworth, Mddx: Penguin Books, 198 7), pp. 96-7.

Marx I
Karl Marx
Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977
Psychologie James Diaz-Bone I 29
JamesVsPhysiologische Psychologie (Lotze).
I 44
Psychologie/James: "Provisorischer Wissensbestand".
I 50f
Psychologie/James: James gewinnt Erkenntnisse über die Verfassung des Universums aus der metaphysischen Re Interpretation der (materiellen) Ergebnisse der Psychologie.
Chalmers I 13
Psychologie/William James/Wilhelm Wundt/Chalmers: Wilhelm Wundt und William James hatten auf kartesische Weise psychologische Theorien entwickelt, die durch Selbstbeobachtung das Verhalten erklären und die Phänomenologie zum Schiedsrichter der Psychologie machten. Damit lehnten sie die Psychologie als autonomen Bereich ab.
Corr I 8
Psychologie/William James: Im Laufe der Geschichte der Psychologie haben Beobachter eine Dichotomie zwischen denen festgestellt, die rigorose wissenschaftliche Methoden hervorheben, einerseits und denen, die offener für subjektive Erfahrungen und eine ganzheitliche Untersuchung der Person sind: das, was William James (1902(1)) den "Hartgesottenen" und den "Zartgebliebenen" nannte (1984). Es spiegelt eine größere intellektuelle Kluft zwischen Wissenschaft und Humanismus wider, die sich sowohl auf den Inhalt als auch auf die Methoden der Persönlichkeitstheorie und -forschung auswirkt. Wie James bereits sagte, spiegeln die beiden Pole wohl die Persönlichkeiten derjenigen auf jeder Seite der Dichotomie wider (Conway 1992(2); Feist 2006)(3). A. Der "hartgesottene" Pol, der in experimentellen Labors nach dem Vorbild von Wilhelm Wundt gut vertreten ist, fand seinen Einfluss in der Persönlichkeit durch Verhaltensforschung, mit der Arbeit von John B. Watson und später B. F. Skinner.
B. Skinner: Der andere Pol, der zärtliche oder humanistische, blieb ebenfalls bestehen. So nahm Gardner Murphy in den 1950er Jahren eine integrativere Haltung ein, und es wuchs eine humanistische Psychologiebewegung, die 1962 mit der Gründung der Association for Humanistic Psychology mit Abraham Maslow, Carl Rogers und Rollo May als Gründungsmitglieder ihren Einzug hielt.

1. James, W. 1902. The varieties of religious experience; a study in human nature; being the Gifford lectures on natural religion delivered at Edinburgh in 1901–1902. New York: Modern Library
2. Conway, J. 1992. A world of differences among psychologists, Canadian Psychology 33: 1–24
3.Feist, G. J. 2006. How development and personality influence scientific thought, interest, and achievement, Review of General Psychology 10: 163–82

Susan Cloninger, “Conceptual issues in personality theory”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press.

James I
R. Diaz-Bone/K. Schubert
William James zur Einführung Hamburg 1996

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Ware Marx Rothbard II 409
Ware/Marx/Rothbard: Marx fand einen entscheidenden Schlüssel zu diesem Mechanismus in Ricardos Arbeitswerttheorie und in der ricardianischen sozialistischen These, dass die Arbeit die einzige Determinante des Wertes ist, wobei der Anteil des Kapitals oder der Profit der „Mehrwert“ ist, den der Kapitalist aus dem von der Arbeit geschaffenen Produkt extrahiert. >Kapitalismus/Marx.
Um jedoch zur Theorie der Arbeit oder der Arbeitsmenge des Werts zu gelangen, musste Marx in seinem systematischen Werk Das Kapital andere, subjektive Ansprüche auf die Bestimmung des Werts ausräumen. Er musste auch nachweisen, dass der Wert irgendwie objektiv im Produkt verkörpert war (natürlich in einem materiellen Gut, da Marx mit Smith immaterielle Dienstleistungen als „unproduktiv“ abgetan hatte).
Marx beginnt das Kapital, indem er sich auf die „Ware“ konzentriert, ein Objekt - (...), eine materielle Substanz -, die einen Nutzen für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse hat. Damit lässt er, wie Ricardo, die immateriellen Dienstleistungen außen vor und unterlässt auch die Untersuchung des Wertes von nicht reproduzierbaren Produkten, die keine laufenden Produktionskosten haben. Wie Ricardo geht auch Marx von der Notwendigkeit des Nutzens aus, aber wie sein Meister verwirft er diese grundlegende Tatsache schnell als wenig oder gar nicht hilfreich für die Erklärung des „Tauschwerts“, also des Verhältnisses, in dem die Waren auf dem Markt gegeneinander getauscht werden. Wie bei Smith und Ricardo werden also Gebrauchswert und Tauschwert bzw. Preis der Waren voneinander getrennt. Wie lässt sich also der Tauschwert erklären?
Problem: Wie lassen sich, kurz gesagt, die Verhältnisse erklären, in denen die Waren auf dem Markt gegeneinander getauscht werden?
Rothbard II 410
Lösung/Marx: (...) „zwei Dinge müssen (...) gleich einem dritten sein, das an sich weder das eine noch das andere ist. Jedes von ihnen, soweit es Tauschwert ist, muss daher reduzierbar sein auf dieses Dritte..., von dem sie eine größere oder kleinere Menge darstellen.(1) RothbardVsMarx: So fügt Marx seinen entscheidenden Fehler gleich am Anfang seines Systems ein. Die Tatsache, dass zwei Waren in einem bestimmten Verhältnis gegeneinander getauscht werden, bedeutet nicht, dass sie deshalb „gleich“ im Wert sind und „durch eine Gleichung dargestellt werden können“. Wie wir seit Buridan und den Scholastikern gelernt haben, tauschen zwei Dinge nur deshalb gegeneinander, weil sie für die beiden Tauschpartner ungleichwertig sind. A gibt x an B im Tausch gegen y ab, weil A y gegenüber x bevorzugt, B hingegen x gegenüber y. Ein Gleichheitszeichen verfälscht das wesentliche Bild. Und wenn die beiden Waren x und y in den Augen der beiden Tauschenden wirklich gleich viel wert wären, warum in aller Welt hat sich dann einer von ihnen die Zeit und Mühe gemacht, den Tausch vorzunehmen?
>Tauschwirtschaft.
Wert/Messung/RothbardVsMarx: Wenn es keine Wertgleichheit gibt, dann gibt es offensichtlich kein drittes „Etwas“, dem diese Werte gleich sein müssen. Marx fügt seinem ursprünglichen Irrtum einen weiteren hinzu, indem er annimmt, dass, wenn es eine Gleichheit der Werte gäbe, es deshalb notwendigerweise ein drittes greifbares Ding gäbe, dem sie gleich sein müssten und an dem sie gemessen werden könnten. Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Sprung von der Wertgleichheit zur Messung eines objektiven Dritten; die implizite und falsche Annahme ist, dass „Wert“ eine objektive Größe wie Gewicht oder Länge ist, die wissenschaftlich an einem dritten, externen Standard gemessen werden kann.
Gebrauchswert/Wert/Nutzwert/RothbardVsMarx: Er unterstreicht durch die bloße Behauptung, dass der Gebrauchswert nichts mit dem Tauschwert zu tun haben kann, einen Punkt, der für seine Argumentation entscheidend ist, und behauptet, dass der Gebrauchswert nichts mit dem Tauschwert oder dem Preis zu tun hat. Das bedeutet, dass alle realen Eigenschaften der Güter, ihre Beschaffenheit, ihre unterschiedlichen Qualitäten usw., von ihren Werten abstrahiert werden und nichts mit ihnen zu tun haben können. Indem er alle realen Eigenschaften aus der Diskussion ausklammert, bleibt Marx zwangsläufig bei den Waren als Verkörperung reiner, abstrakter, undifferenzierter Arbeitsstunden, der Menge an vermeintlich homogenen Arbeitsstunden, die im Produkt verkörpert sind.
>Werttheorie der Arbeit/Marx, >Werttheorie/Ricardo, >Nutzen.
Lösung/Marx: Marx sieht natürlich, dass es große Probleme mit diesem Ansatz gibt. Wie sieht es mit dem scholastischen Ansatz aus: Soll der Markt die Kosten, die enorme Anzahl von Arbeitsstunden, die nötig sind, um ein Produkt auf veraltete Weise herzustellen, decken? Wenn ein Buch gedruckt oder von Hand geschrieben wird, wird der Markt dann die Kosten für die enorme Anzahl von Arbeitsstunden decken, die für das Kopieren
Rothbard II 411
von Hand erforderlich sind? Soll der Markt die Arbeitskosten für den Transport von Waren über Land im Vergleich zum Seetransport übernehmen? Marx' Weg, diese heiklen Fragen zu klären, bestand darin, den Begriff der „gesellschaftlich notwendigen“ Arbeitszeit zu schaffen. Der Wert einer Ware wird nicht durch die für ihre Produktion aufgewendete oder in ihr verkörperte Arbeitszeit bestimmt, sondern nur durch die „gesellschaftlich notwendige“ Arbeitszeit die „gesellschaftlich notwendig“ ist.
RothbardVsMarx: Aber das ist eine Ausrede, die dem Problem ausweicht, indem sie die ganze Frage umgeht. Der Marktwert wird nur durch die Menge der „gesellschaftlich notwendigen“ Arbeitszeit bestimmt. Aber was ist „gesellschaftlich notwendig“?
Gesellschaftlich notwendig/Marx/Rothbard: Marx definiert die „gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit“ als „diejenige, die erforderlich ist, um einen Artikel unter den normalen Produktionsbedingungen und mit dem durchschnittlichen Grad an Geschicklichkeit und Intensität zu produzieren, der zu dieser Zeit vorherrscht“.(2) Daraus ergibt sich ein Folgeproblem: Wie kann man eine Myriade verschiedener Qualitäten und Fähigkeiten der Arbeit zu einer homogenen, abstrakten „Arbeitsstunde“ zusammenfassen? In Anlehnung an Ricardo führt Marx hier die Begriffe „durchschnittlich“ und „normal“ ein. Alles gleicht sich aus. Aber wie wird dieser Durchschnitt ermittelt? Durch Gewichtung, wobei höherwertige, ungewöhnlich produktive Arbeit in quantitativen Arbeitszeiteinheiten stärker gewichtet wird als die Arbeit eines ungelernten Arbeiters. Aber wer legt die Gewichte fest? Wieder einmal kommt Marx' entscheidende, fragende Methodik ins Spiel. Denn Marx erkennt an, dass es der Markt mit seinen relativen Preisen und Löhnen ist, der die Gewichte bestimmt, d.h. welche Arbeit produktiver oder qualitativ hochwertiger ist und in welchem Maße als andere Formen der Arbeit. Es werden also Marktwerte, Preise und Produktivitäten herangezogen, um zu versuchen, die Determinanten eben dieser Werte und Preise zu erklären.(3)
>Profitrate/Marx, >Mehrwert/Marx.

1. Karl Marx, Capital, Vol. I (New York: International Publishers, 1967), p. 37.
2. Ibid. p. 39
3. 3. Vgl. die Diskussion in David Conway, A Farewell to Marx: An Outline and Appraisal of His Theories (Harmondsworth, Mddx: Penguin Books, 198 7), pp. 83-9.

Habermas IV 492
Ware/commodity/Marx/Habermas: Der Ansatz von Marx verdankt seine theoriestrategische Überlegenheit über die seither auf gleichem Abstraktionsniveau entwickelten Entwürfe einem genialen Handstreich: der Analyse der Warenform. Mit der Analyse des Doppelcharakters der Ware ((s) mit Gebrauchswert und Tauschwert) gewinnt Marx werttheoretische Grundannahmen, die es erlauben, den Prozess der Entfaltung kapitalistischer Gesellschaften gleichzeitig aus der ökonomischen Perspektive des Beobachters als krisenhaften Prozess der Selbstverwertung des Kapitals zu beschreiben als auch aus der historischen Perspektive des Betroffenen (…) als konfliktreiche Interaktion zwischen sozialen Klassen darzustellen. In werttheoretischen Begriffen lässt sich das für die Produktionsweise fundamentale und im Arbeitsvertrag institutionalisierte Verhältnis des Tausches von Arbeitskraft gegen variables Kapital gleichzeitig als Steuerungsmechanismus eines selbstgeregelten Reproduktionsprozesses als auch als ein Reflexionsverhältnis erklären, das den gesamten Akkumulationsprozess als einen versachlichten, anonym gewordenen Prozess der Ausbeutung verständlich macht. Tauschwert/Marx: Tauschwert ist das Medium, dass die Klassendynamik zugleich objektivistisch verhüllt und objektiviert, d. h. versachlicht. Der privatrechtlich institutionalisierte Mechanismus des Arbeitsmarktes übernimmt Funktionen des bis dahin in politischer Form institutionalisierten Verhältnisses sozialer Gewalt und ökonomischer Ausbeutung. Zur Basis des Klassenverhältnisses wird die
Habermas IV 493
Monetarisierung der Arbeitskraft. Die Analyse des Klassenverhältnisses muss deshalb beim Doppelcharakter der Ware Arbeitskraft ansetzen. >Arbeit/Marx, >Arbeitskraft/Marx, >Werttheorie.

Marx I
Karl Marx
Das Kapital, Kritik der politische Ökonomie Berlin 1957

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981