Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]

Screenshot Tabelle Begriffes

 

Finden Sie Gegenargumente, in dem Sie NameVs…. oder….VsName eingeben.

Erweiterte Suche:
Suchbegriff 1: Autor oder Begriff Suchbegriff 2:Autor oder Begriff

zusammen mit




Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 7 Einträgen:
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Autor
Eintrag
Eintrag
Literatur
Literatur
Bewusstsein McDowell I 113 ff
Selbstbewusstsein/Kant: "Ich denke", das alle meine Vorstellungen muss begleiten können. Zeitliche Kontinuität. Aber nur formal, sonst cartesianisch. >Ich denke, >cogito, >Cartesianismus, >Dualismus, vgl. >Skeptizismus.
I 113 ff
Def Person/Locke: "Ein denkendes, verständiges Wesen, das Vernunft und Überlegung besitzt, und sich selbst als sich selbst betrachten kann. Auch an verschiedenen Orten und Zeiten. >Person.
I 126/27
Bewusstsein/Apperzeption/Kriterium/KantVsLocke: der Witz bei ihm (Paralogismus-Kapitel): ist es gerade, dass das Selbstbewusstsein nichts mit einem Kriterium der Identität zu tun hat! Das Subjekt muss sich nicht anstrengen, um seine Aufmerksamkeit auf ein und dasselbe Ding zu richten!
>Wahrnehmung/McDowell, >Aufmerksamkeit/Chalmers.
I 127
Bewußtsein/McDowell: Um den Cartesianismus zu vermeiden, sollte wir nicht vom "Fluss des Bewusstseins" (Bewusstseinsstrom) sprechen, sondern von einer bleibenden Perspektive auf etwas, das selbst außerhalb des Bewusstseins liegt. >Gegebenes, >Realität, vgl. >Bewusstseinsstrom/Husserl.
I 128
"Ich denke"/Kant/McDowell: ist auch eine dritte Person, deren Weg durch die objektive Welt eine substantielle Kontinuität ergibt. (Evans, Strawson, Paralogismen).
I 129f
McDowellVsKant: Es ist unbefriedigend, wenn das Selbstbewusstsein nur die Kontinuität eines Gesichtspunkts, einer Perspektive ohne Körper sein soll. Die Idee der Kontinuität kann nicht ohne die Idee des lebenden Dings gedacht werden. So wenig wie die Verdauung.
Das soll aber nicht heißen, dass körperliche Präsenz immer mit einem Selbstbewusstsein zusammenhängt.
Selbstbewusstsein/Kant: Nur Lebewesen mit begrifflichen Fähigkeiten haben Selbstbewusstsein. McDowell pro.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell
Gewissheit Cavell I (a) 62
Gewissheit/Skeptizismus/Schmerz/Wissen/Cavell: Es geht nicht darum, dass das Vermögen, etwas anzuerkennen schwächer ist als das Vermögen, etwas zu wissen. Im Gegenteil: Bsp Wenn ich mein Zuspätkommen anerkenne, folgt, dass ich darum weiß, aber nicht umgekehrt.
>Wissen, >stärker/schwächer.
I (a) 63
Bsp Wenn eine andere Person Schmerzen haben mag, ohne sie anzuerkennen, folgt dann daraus, dass sie um ihren Schmerz weiß? Hieraus ergibt sich die (imaginierte?) Tatsache, dass sie jetzt Gewissheit über ihre Schmerzen hat Konsequenz: Entweder akzeptieren wir die Analyse, die der Antiskeptiker von den verschiedenen Aussagen des Skeptikers macht, oder wir halten uns an die Fakten, denen sie Rechnung tragen und schließen, dass die angebotene Analyse nicht richtig sein kann, dass sie dem Argument nicht gefolgt ist.
>Skeptizismus.
Skeptizismus/Cavell: Der direkte Versuch, ihn zu besiegen lässt uns glauben, wir hätten Argumente, wo wir in Wirklichkeit keine haben.
Wir kämpfen in allzu starker Umklammerung mit dem Skeptiker. Damit übernimmt der Antiskeptiker die wichtigste Bedingung am Argument des Skeptikers: wonach das Problem des Wissens über das Fremdpsychische das Problem der Gewissheit wäre.
>Fremdpsychisches.
I (a) 64
Gleichzeitig vernachlässigt er die zentrale Einsicht des Skeptikers, indem er eigenhändig versucht, ihre Nichtexistenz zu beweisen (dass Gewissheit nicht genug ist). Das führt den Anti-Skeptiker dazu, sich auf die Perspektive der ersten Person zu fixieren und die der dritten Person zu vernachlässigen.
Man könnte aber nun sagen: die Anerkennung von Schmerz in der ersten Person ist keine Anerkennung von Gewissheit, sondern die Anerkennung von Schmerz! Ein Aufweisen des Gegenstands.
>Erste Person, >Schmerz.
I (a) 65
Gewissheit/Wissen/Erste Person/dritte Person/Schmerz: Die Idee, dass ich von den Gefühlen des anderen nichts wissen kann, weil ich sie nicht haben kann, behandelt den Unterschied als einen der Umstände. >Gefühl/Cavell, >Umstände.
Bsp So wie ich nicht in der Lage bin, die Krokusse meines Nachbarn zu sehen.
WittgensteinVs: Der Unterschied liegt nicht in den Umständen, sondern im Sprachspiel.
>Sprachspiel.
I (a) 66
Warum ist "Unfähig, die Empfindungen eines anderen zu haben" kein Umstand? Vermutlich, weil man sich gar nicht vorstellen kann, wie es anders sein könnte.

Cavell I
St. Cavell
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002

Cavell I (a)
Stanley Cavell
"Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (b)
Stanley Cavell
"Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (c)
Stanley Cavell
"The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002

Cavell II
Stanley Cavell
"Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958)
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995
Gleichheit Singer I IX
Gleichheit/Equality/Tier/Mensch/Gleiche Rechte/Ethik/P. Singer: These: Mein Buch Practical Ethics(1) bekämpft die Einstellung, alle Mitglieder der menschlichen Spezies hätten höherrangige Rechte allein wegen ihrer Zugehörigkeit zu dieser Spezies. >Tiere, >Rechte.
P. SingerVs: Es wäre unphilosophisch, jegliche Vergleiche über eine Spezies hinaus zu verbieten. Hierbei geht es um Unrecht, das wir Tieren und Schäden, die wir unserer Umwelt zufügen.
I 16
Gleichheit/Equality/Ethik/P. Singer: Was bedeutet es eigentlich, wenn wir sagen, dass alle Menschen gleich sind? Problem: Je stärker wir Einzelfälle untersuchen, desto mehr schwindet der Glaube an die universelle Gültigkeit des Grundsatzes der Gleichheit. Bsp
Intelligenz/Jensen/Eysenk/P. Singer: (Debatte in den 70er Jahren zwischen Arthur Jensen, Psychologe UC Berkeley und Hans Jürgen Eysenk, Psychologie an der Universität London):
I 17
Frage: inwieweit Varianzen von Intelligenz von genetischen Differenzen abhängen. Dieser Streit wurde wieder aufgegriffen von Herrnstein/Murray 1994.(2)
>Intelligenz, >A. Jensen, >J. Eysenck.
Rassismus: Die Kritiker dieser Autoren sagen, deren Thesen würden, wenn sie begründet wären, Rassendiskriminierung rechtfertigen. Haben sie recht?
Ähnliches Problem: War Larry Summers ein Sexist als er – damals Präsident der Harvard Universität – biologische Faktoren geltend machte im Zusammenhang mit Schwierigkeiten, mehr Frauen auf Lehrstühle in Mathematik und Wissenschaften zu berufen?
Ähnliche Frage: Sollten benachteiligte Gruppen besondere eine bevorzugte Behandlung beim Zugang zu Arbeitsplätzen oder zur Universität bekommen?
P. Singer: Unterschiede zwischen Geschlechtern und Unterschiede zwischen Begabungen bestehen auf jeden Fall.
Bereichseigenschaft/range property/John Rawls (in Rawls, Theory of Justice)(3): Wenn man zu einem Bereich gehört, hat man einfach die Eigenschaft, zu diesem Bereich zu gehören und alle innerhalb des Bereichs haben diese Eigenschaft gleichermaßen.
I 18
Gleichheit/Rawls/P. Singer: Rawls These: Eine moralische Einstellung ist die Grundlage für Gleichheit. >Moral, >Ethik.
VsRawls:
1. Man könnte einwenden, dass das eine graduelle Angelegenheit ist. 2. Kleine Kinder sind nicht fähig dazu, eine moralische Persönlichkeit zu haben.
Lösung/Rawls: Kleine Kinder sind potentiell moralische Persönlichkeiten.
I 19
VsRawls: Rawls bietet keine Lösung für Personen mit irreparablen Beeinträchtigungen.
I 20
Leiden/Interesse/Dritte Person/P. Singer: Problem: Wir müssen erklären, ob der Schmerz einer gewissen Person weniger unerwünscht ist als der einer anderen Person. >Leiden, >Schmerz.
I 20
Interesse/P. Singer: Prinzip: Wenn es um Gleichheit geht, sollten wir Interessen als Interessen gewichten und nicht als Interessen von Personen, als meine oder jemand anderes Interessen. Wenn dann X mehr durch eine Handlung verliert als Y gewinnt, sollte die Handlung nicht ausgeführt werden. >Interessen.
I 21
Dann spielt die Rasse keine Rolle mehr bei der Abwägung von Interessen. Das ist der Grund, warum die Nazis sich falsch verhielten: ihre Politik war nur auf den Interessen der arischen Rasse gegründet. >Rassismus, >Faschismus.

1. Peter Singer, Practical Ethics, 3rd ed. Cambridge University Press (2011).
2. Herrnstein, R. J., & Murray, C. The Bell Curve: Intelligence and Class Structure in American Life. New York, NJ: Free Press (1994).
3. John Rawls, A Theory of Justice: Original Edition. Belknap Press (1971).

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015
Heterophänomenologie Radner I 408
Heterophänomenologie/HP/DennettVsBrentano/VsHusserl: Aus der Perspektive der Dritten Person statt der Ersten. RadnerVsDennett: These: Heterophänomenologie kann man auch aus der Erste-Person-Perspektive betreiben.
>Erste Person, >Perspektive.
I 409
Heterophänomenologie/Radner: beschäftigt sich mit folgenden Fragen: 1. Wie erscheinen die Dinge einem Subjekt
2. Wie ist das Erleben des Subjekts ("wie ist es für das Subjekt...")
Frank Jackson: behandelt beide als gleichwertig:
Bsp Fred: für ihn gibt es zwei Rottöne, wo alle anderen nur einen wahrnehmen. Wie ist es für Fred, wenn er Rot1 und Rot2 sieht?
Radner: Die Frage schwankt zwischen (1.) und (2.).
Im ersten Sinn: Jackson: "Wie ist die neue Farbe?"
im zweiten Sinn: Jackson: "Wenn wir unsere Physiologie der von Fred anpassen könnten, würden wir es endlich wissen".
>Wissen wie, >Qualia, >Erlebnisse.
Bsp M. Tye: anstatt zu sagen,
a) Der Farbenblinde Jones wisse nicht, wie die verschiedenen Farben aussehen, können wir genauso gut sagen,
b) Er wisse nicht, wie es ist, die Erlebnisse zu haben, die für das Sehen der Farben charakteristisch ist.
Beide hängen zusammen, Probleme werden aber nicht immer gleich gut im Sinne von 1. wie von 2. gestellt und umgekehrt.
I 410
Bsp Farbenforscherin Mary/Jackson/Radner: Das Problem ist nicht, wie Rot für Mary aussehen mag (vermutlich wie für uns), sondern wie ihr Erlebnis sein wird. Wird es eine Überraschung sein? >Farbenforscherin Mary, >F. Jackson.
I 411
Umwelt/Innenwelt/Radner: Beide können sowohl aus der Sicht der Ersten als auch der Dritten Person angegangen werden. >Umwelt, >Innenwelt.
I 412
Diese Unterscheidung entspricht nicht der zwischen Auto- und Heterophänomenologie. Heterophänomenologie: Erste/Dritte Person/Umwelt/Innenwelt: alle Kombination von Fragen sind möglich.
Umwelt/heterophänomenologisch: Dritte Person: Bsp "Wie erscheinen Dinge für das Subjekt?"
Erste Person: Bsp "Wie würden mir die Dinge erscheinen, wenn ich einen Sinnesapparat wie den des Subjekts hätte?"
Innenwelt/heterophänomenologisch: Dritte Person: Bsp "Wie sind die Erlebnisse des Subjekts?"
Erste Person: Bsp "Wie wären meine Erlebnisse, wenn ich mit in den Umständen des Subjekts befände und gewisse Merkmale mit ihm gemeinsam hätte?".
>Umstände.
I 413
Heterophänomenologie/Radner: Bsp Die Heterophänomenologie möchte wissen, wie ein Warnruf für ein anderes Subjekt klingt, Bsp für Raubvögel wie Habichte oder Eulen, die einen kleineren Kopf haben als wir.
I 414
Wie wäre es, wenn ich keine Ohrmuscheln hätte und die Ohren nur zwei Zentimeter voneinander entfernt stünden? Problem: Ich kann mir andere Ohren an meinem Gehirn vielleicht vorstellen, aber nicht, wie es für mich mit einem Katzengehirn wäre.
Vgl. >"Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?", >Th. Nagel.

Radner I
Daisie Radner
"Heterophenomenology. Learning About the Birds and the Bees", in: Journal of Philosophy 91 (1994) pp. 389-403
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Materialismus Churchland Pauen I 100
Materialismus, eliminativer/VsChurchland/Pauen: erheben den Anspruch, den Verzicht auf die Terminologie der Alltagspsychologie begründen zu können. Dies setzt aber voraus, dass die entsprechenden Entitäten in der Tat nicht existieren. Das ist also eine ontologische und nicht nur eine sprachphilosophische These.
Dabei unterstellt Churchland, dass es keine ernst zu nehmenden Einwände gegen den eliminativen Materialismus gibt. Das ist aber nicht der Fall.
I 101
VsMaterialismus, eliminativer/Pauen: 1. Falscher Anspruch zu wissen, dass es neuronale, aber keine mentalen Zustände gebe. Performativer Widerspruch: wenn es sich hier um Wissen handelt, dann muss es seinerseits wahr sein. Es darf also keine Meinungen (d.h. mentale Zustände) geben.
Auf der anderen Seite impliziert der Wissensstatus jedoch, dass der Vertreter einer Behauptung selbst der Meinung ist, der Sachverhalt treffe zu.
Patricia Churchland/Pauen: gesteht diesen performativen Widerspruch zu, sieht darin aber lediglich einen weiteren Beleg für unsere Verstrickung in die Alltagspsychologie.
VsChurchland: das ist eine bloße Ankündigung, der Widerspruch werde schon irgendwann gelöst.
I 102
Performativer Widerspruch/Churchland/Pauen: Bsp der Vitalismus diagnostiziert auch diesen Widerspruch: der Gegner behauptet, es gebe keine Lebensgeister. Dieser Gegner ist aber selbst lebendig, muss also über Lebensgeister verfügen...
PauenVsChurchland: das ist nicht dasselbe: der Widerspruch läuft nicht auf der gleichen Ebene:
Der Gegner des Vitalismus macht sich nicht vom Vitalismus abhängig, sondern verfügt über eine Alternativkonzeption.
Im Gegensatz dazu muss der Verteidiger der Alltagspsychologie keine solche Voraussetzung machen: die Behauptung, dass Wissen Meinung (den umstrittenen mentalen Zustand) impliziert, ist schließlich keine Erfindung der Alltagspsychologie, es ist überhaupt keine empirische These!
I 103
VsMaterialismus, eliminativer/Pauen: 2. Problem der intertheoretischen Reduktion: eliminiert werden soll die Alltagspsychologie ja vor allem, weil sie sich nicht auf die Neurobiologie reduzieren lässt. Robert McCauley/Pauen: dazu müssen die beiden Theorien aber auf der gleichen Ebene konkurrieren. Bsp Phlogiston/Chemie.
Im Gegensatz dazu sind Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie auf völlig verschiedenen Ebenen angesiedelt. (Erste/dritte Person, Mikro/Makro).
I 104
3. Bsp Split Brain Patienten/Pauen: empirische Belege zeigen, dass insbesondere Gefühle sprachunabhängig sind und damit auch vortheoretisch identifiziert werden können. Die Patienten reagieren, haben aber keine bewussten Zugang mehr. Die Reize kommen in der rechten, unbewussten, sprachunfähigen Hirnhälfte an. Dennoch können die Patienten korrekte Auskünfte geben. Sie können sich dabei weder auf die Verallgemeinerungen der Alltagspsychologie noch auf ein Wissen über das wahrgenommene Objekt stützen.
I 105
Das ist nur zu erklären, wenn man voraussetzt, dass emotionale Zustände eine intrinsische Qualität besitzen, die auch theorieunabhängige Interpretation erlaubt. Churchland/Pauen: Dieser nimmt daraufhin die phänomenalen Zustände von der Elimination aus. Die Alltagserfahrung soll sich nunmehr nicht mehr durch die Elimination ändern.
VsChurchland: das weicht nun aber von der geläufigen Alltagspsychologie ab, die auch Schmerzen einschließt. Er selbst hatte früher noch Schmerzen zu den Zuständen gezählt, die durch die Elimination der Begriffe geändert würden.
Außerdem ist er inkonsequent, wenn er an der Eliminierbarkeit des kognitiven Bewusstseins festhält.

Churla I
Paul M. Churchland
Matter and Consciousness Cambridge 2013

Churli I
Patricia S. Churchland
Touching a Nerve: Our Brains, Our Brains New York 2014

Churli II
Patricia S. Churchland
"Can Neurobiology Teach Us Anything about Consciousness?" in: The Nature of Consciousness: Philosophical Debates ed. Block, Flanagan, Güzeldere pp. 127-140
In
Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996

Pauen I
M. Pauen
Grundprobleme der Philosophie des Geistes Frankfurt 2001
Ontologie Searle I 33
Searle: Erkenntistheoretisch ist es löblich, aber neurobiologisch einfach falsch zu sagen, die gesamte Wirklichkeit sei objektiv. Vgl. >Konstruktivismus.
I 40
Ontologie/Searle: falsche Frage: Was für Arten von Sachen gibt es in der Welt? Richtig: Was muss der Fall sein, damit unsere Empirie wahr ist? >Empirismus/Searle, >Existenz/Searle.
I 78f
Zurückführbarkeit ist ohnehin eine seltsame Anforderung an die Ontologie, denn früher galt es ja als ein klassischer Nachweis der Nicht-Existenz einer Entität, wenn man sie auf etwas anderes zurückführte. >Reduktion, >Reduzierbarkeit, >Reduktionismus.
I 118
Die Ontologie der Beobachtung ist - im Gegensatz zu ihrer Erkenntnistheorie - genau die Ontologie der Subjektivität.
I 182
Die Ontologie der unbewussten Geisteszustände besteht einzig und allein in der Existenz rein neurophysiologischer Phänomene.
I 183
Das scheint ein Widerspruch zu sein: Die Ontologie der unbewussten Intentionalität besteht ganz und gar aus objektiven, neurophysiologischen Dritte Person-Phänomenen, und dennoch haben diese Zustände eine Aspektgestalt! Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn wir folgendes berücksichtigen: Der Begriff eines unbewussten intentionalen Zustands ist der Begriff von einem Zustand, der ein möglicher bewusster Gedanke ist.
Die Ontologie des Unbewussten besteht in objektiven Merkmalen des Gehirns, die fähig sind, subjektive bewussten Gedanken zu verursachen.
Vgl. >Gedankenobjekt, >Glaubensobjekt, >Intensionales Objekt.

II 68
An die Repräsentation ist keine Ontologie geknüpft. >Repräsentation.

V 163
Ontologie: Hauptfrage: Gibt es Kriterien für ontologische Voraussetzungen? >Kriterium.
V 164
Existenz/Quine: Etwas, als eine Entität annehmen bedeutet, es als den Wert einer Variablen zu betrachten. Existenz/SearleVsQuine: Dieses Kriterium (Wert einer Variablen für Existenz) ist verwirrend und gehaltlos.
Alternatives Kriterium: Eine Theorie setzt die und nur die Entitäten voraus, von denen sie sagt, dass sie existieren. (Dies muss nicht explizit geschehen.)
V 165
Ontologie/Searle: Eine Schreibweise ist so gut wie eine andere, ontologische Schlussfolgerungen sollte daraus nicht abgeleitet werden. Es ist auch möglich, dass kein Übersetzungsverfahren existiert, durch das sich bestimmen ließe, welche Aussage die einfachere oder besser ist.
SearleVsQuine: Nach Quines Kriterium würden zwei Aussagen, die in Wirklichkeit dieselben Voraussetzungen einschließen, verschiedene Voraussetzungen einschließen! (Dieses Argument wurde von William AlstonVsQuine vorgebracht).
>Ontologie/Quine.

Stalnaker I 181
Ontologie/Sprache/Metaphysik/Searle: Man darf keine ontologische Konklusionen aus linguistischen Thesen ableiten.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003
Welt Radner I 410
Def Umwelt/J. von Uexküll/Radner: die Faktoren, die auf das Tier einwirken. Ihre Zahl und Zusammengehörigkeit wird vom Bauplan des Tiers bestimmt. Def Innenwelt/J. v. Uexküll/Radner: besteht aus den von den Faktoren der Umwelt hervorgerufenen Wirkungen im Nervensystem. Diese Wirkungen werden ebenfalls durch den Bauplan gesichert und geregelt.
>Innenwelt.
I 411
Bsp Das heterophänomenologische Problem der Farbenblindheit ist im Wesentlichen ein Umweltproblem. >Heterophänomenologie.
I 411
Umwelt/Innenwelt/Radner: beide können sowohl aus der Sicht der 1. als auch der 3. Person angegangen werden. >Erste Person.
I 412
Diese Unterscheidung entspricht nicht der zwischen Auto- und Heterophänomenologie. Heterophänomenologie: Erste und Dritte Person, Umwelt, Innenwelt. Alle Kombination von Fragen sind möglich.
Umwelt/heterophänomenologisch: 3. Person: Bsp "Wie erscheinen Dinge für das Subjekt?"
1. Person: Bsp "Wie würden mir die Dinge erscheinen, wenn ich einen Sinnesapparat wie den des Subjekts hätte?"
>Erscheinung, >Wahrnehmung.
Innenwelt/heterophänomenologisch: 3. Person: Bsp "Wie sind die Erlebnisse des Subjekts?"
>Erlebnisse.
1. Person: Bsp "Wie wären meine Erlebnisse, wenn ich mit in den Umständen des Subjekts befände und gewisse Merkmale mit ihm gemeinsam hätte?".
I 418
Umwelt/Tier/Radner: Die (Uexküllsche) Umwelt eines Tiers kann unabhängig von irgendwelchen Überlegungen zu seiner Innenwelt erforscht werden. >Umwelt/Uexküll, >Umwelt, >Tiere.

Radner I
Daisie Radner
"Heterophenomenology. Learning About the Birds and the Bees", in: Journal of Philosophy 91 (1994) pp. 389-403
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005