Begriff/ Autor/Ismus |
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Intentionen | Putnam | I (b) 70ff Gricesche Intention/Namen/Referenz/Putnam: (Fortsetzung des Beispiels, siehe dort) Namen werden in die primitive Sprache durch Gricesche Intention eingeführt: 1. Der Sprecher will die Überzeugung hervorrufen, dass er auf die Beschreibung referiert2 (sic), unter der der Name ursprünglich eingeführt wurde. 2. Dass diese Beschreibung durch jede andere ersetzt werden könnte, die das Beschriebene im Sinne der ursprünglichen Einführung in einer hypothetische Situation erfüllt. Pointe: Das ist eine Kette von Übertragungen, die den Gebrauch von "Referenz2"(sic) einschließt und damit wird keine Referenz3 benötigt. Damit ist der Gebrauch von Intentionen - zu referieren - in der Formulierung der kausalen Theorie der Referenz nicht zirkulär. Frage: Haben die aufsteigenden Begriffe der Referenz lediglich Familienähnlichkeit? --- II 73 Pointe des ganzen Beispiels: Sätze werden auf lange Sicht nur dann akzeptiert, wenn sie wahr sind. |
Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Methode | Feyerabend | I 187 Feyerabend These: Die Theorie von Galilei (wie auch weitere mangelhafte Theorien) entspricht nicht nur den Tatsachen, sondern ist auch völlig vernünftig. Jeder Versuch, einige der bekannteren Methodologien des 20. Jahrhunderts durchzusetzen - etwa die Methode Trial and Error - hätte katastrophale Folgen gehabt! Vgl. >Trial and Error. I 270 Methodologie/Methode/Feyerabend: Beobachtungen, die nicht zu ihnen passen, werden mit Recht als Anzeichen für Fehler in den Theorien und nicht in der Methodologie angesehen. das ändert sich, wenn die Störungen überhand nehmen und jede Beobachtung umgeben. (Feyerabend: »kosmologische Kritik«, ist hier vorzuziehen). (VsLakatos). I 271/272 FeyerabendVsMethodologie: (VsLakatos): Mit ihr lässt sich der Streit zwischen dem Altem und dem Neuem nicht rational rekonstruieren. Jedenfalls nicht zur Zeit des Streites. Der Methodologie entgehen auch die Tricks, mit denen Galilei propagandistisch arbeitete. (...) I 281 Bsp Forschungsprogramme/Feyerabend: von Einstein und Lorentz im Vergleich. Einsteins ist Programm beginnt zu degenerieren, während das von Lorentz voranschreitet. (+...) I 283 Forschungsprogramme/Feyerabend: Bsp Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich aus dem Programm von Lorentz als zufällige Tatsache, und ist damit der allgemeinen Relativitätstheorie näher als Einsteins Programm, wo die Konstanz ein Grundgesetz ist. Und seine Heuristik ist mindestens so überzeugend wie die von Einstein, denn jedes Gesetz, das aus einem Forschungsprogramm folgt, kann natürlich in dessen Heuristik verwendet werden. Die Wahl von Forschungsprogrammen und Konkurrenten ist recht willkürlich, und damit auch die Urteile, die sich auf sie gründen. I 283 Lichtgeschwindigkeit/Feyerabend: "E=mc²" ist schon 1900 von Poincaré ohne relativistische Gesichtspunkte hergeleitet worden. I 376 Wissenschaften/Feyerabend: Die Wissenschaften haben keine gemeinsame Struktur. (Höchstens eine Familienähnlichkeit, >Wittgenstein). Erfolgreiches Forschen gehorcht nicht allgemeinen Regeln. II 54 Tradition/Feyerabend: These 1: Traditionen sind weder gut noch schlecht These 2: Eine Tradition erhält erwünschte oder unerwünschte Zuge nur, wenn man sie auf eine andere Tradition bezieht. (Wenn man sie als Teilnehmer einer Tradition betrachtet). II 55 Relativismus/Feyerabend: Die Thesen 1 und 2 führen zu einem Relativismus von genau der Art wie ihn Protagoras verteidigt zu haben scheint. (Der Mensch ist das Maß). II 73 Maßstab/Feyerabend: Die Gültigkeit und Nützlichkeit populärer Maßstäbe kann nur durch ein Forschungsverfahren ermittelt werden, das sie verletzt. |
Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 |
Prädikate | Brandom | I 544 Prädikate/Brandom: Prädikate sind der Satzrahmen, sein Gehalt wird bestimmt durch die Menge der asymmetrischen EMSIFs (>Prädikat/Frege). I 943 Def Prädikat/Brandom: hier: Äquivalenzklasse substitutionsäquivalenter Sätze. I 533 Prädikat/Brandom: Ein Prädikat bildet keine Äquivalenzklasse. - Daher wird auch kein Gegenstand ausgewählt. - Einfach materiale substitutionsinferentielle Festlegungen (>EMSIFs) für Prädikate sind auch asymmetrisch. - > Familienähnlichkeit, Strukturähnlichkeiten. I 563/4 Prädikate/Brandom: Prädikate sind nicht eliminierbar, sie sind expressiv wesentlich. - Bsp "Was auch immer geht, bewegt sich". I 572 Prädikat/Brandom: wesentlich: Asymmetrie - Problem: Der Unterschied zwischen Bsp "Brutus tötete Cäsar" und "Cäsar tötete Brutus" lässt sich noch nicht feststellen - daher muss man die Prädikate (T > S) verstehen, aber nicht ihre Rolle als Funktionen oder Rahmen. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |
Sätze | Wittgenstein | Hintikka I 53 Einfacher Satz/Elementarsatz/Atomsatz/Wittgenstein/Tractatus/Hintikka: Ein Satz der Form "(Ex,y,R).xRy" ist unanalysierbar. I 128 Satz/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Das wichtigste, was über diese Sätze gesagt werden kann sind freilich ihre Wahrheitsbedingungen (WB). Wann sind sie wahr? 3.1432: Der Satz "aRb" sei dann wahr, wenn die Beziehung in der Welt, die dem "R" entspricht, ...wenn der Komplex übereinstimmt mit der Konfiguration der Gegenstände die von diesen drei sprachlichen Entitäten dargestellt (benannt) wird. >Abbildung/Sellars. Allgemeiner: 3.21: Der Konfiguration der einfachen Satzzeichen entspricht die Konfiguration der Gegenstände in der Sachlage." 4.024 Einen Satz verstehen heißt, wissen was der Fall ist, wenn er wahr ist. Hintikka: das gibt Anlass zu mehreren hochinteressanten Fragen: I 128/129 1. Wittgenstein verfügt über einen anderen Ausdruck für die Beziehung zwischen dem Elementarsatz den dem durch ihn dargestellten Sachverhalt. "Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit, der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken." (4.01) >Abbildtheorie. "Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit, denn ich kenne die von ihm darstellte Sachlage, wenn ich den Satz verstehe." Hintikka: Die Bildbeziehung, die den Satz zu verstehen hilft (Elementarsatz) ist genau dieselbe wie die Beziehung, welche den Satz wahr macht. 2. Bild/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: die "Bilder" sind im Tractatus eigentlich nicht sonderlich bildhaft. Eher das, was die Mathematiker "isomorphe Darstellung" oder Abbildung nennen. Bild/Satz/Zeichen/Wittgenstein: "Offenbar ist, dass wir einen Satz wie "aRb" als Bild empfinden. Hier ist das Zeichen offenbar ein Gleichnis des Bezeichneten." >Zeichen, >Bezeichnen. Bild/Wittgenstein/Hintikka: es kann sein, dass die ganze Bildtheorie von Russells Principia Mathematica(1) angeregt worden ist. I 130 3. Es ist ersichtlich, dass die Isomorphiebedingung kaum Sinn hat, solange die Entitäten der verschieden logischen Typen - Individuen, Eigenschaften oder Beziehungen - in der Sprache nicht durch Ausdrücke desselben Typs dargestellt werden: Individuen durch Individuen, Relationen durch Relationen, usw. I 287 Bild/Satz/Realität/Wittgenstein/Hintikka: spät: der Satz ist nun nicht mehr ein Bild der Welt - sondern eine Vorschrift zur Herstellung von Bildern - auch keine Basis von eindeutigen Namensrelationen mehr. - Ein Sprachspiel verknüpft immer mehrere Ausdrücke mit der Welt. I 292 Tractatus: Die Bildrelation ist vorgängig. - Später: erst aus Sprachspielen heraus. I 294 Satz/Wittgenstein/Hintikka: für Sätze gibt es keine hinweisende Definition - statt dessen muss die Struktur artikuliert sein - dabei geht es nicht um eine Ähnlichkeit - der Satz ist ein Bild ohne Ähnlichkeit. - Dass er ein Bild von etwas ist, besteht in der Intention. I 298 WittgensteinVsTractatus: "Übereinstimmung mit der Form" war ein Irrtum. I 301 Zum Satz gehört alles, was zur Projektion gehört. Aber nicht das Projizierte. - ((s) Also auch die Vorschrift.) 1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press. II 44 Satz/Wittgenstein: Jeder Ausdruck, der sinnvoll negiert werden kann, ist ein Satz. II 232 Satz/Wittgenstein: Es gibt keinen allgemeinen Begriff des Satzes - sie haben nicht alle etwas gemeinsam. - Statt dessen Familienähnlichkeit. >Ähnlichkeit. VI 117 Scheinsätze /Tractatus/Schulte: sind unsinnig, weil sie formale Begriffe wie "Gegenstand", "Satz" oder "Zahl" und andere nicht durch Variablen andeuten, sondern als "eigentliche" Begriffswörter zu gebrauchen beanspruchen. - (Freilich verwendet Wittgenstein sie dauernd, weil sie auch zu Einsichten verhelfen) - sie sind unsinnig, weil der formalen Begriff mit dem Gegenstand bereits gegeben ist - man kann nicht beides gleichzeitig einführen. - Bsp "1 ist eine Zahl" - (4.12721 ) IV 21 Satz/Tractatus/Wittgenstein: Im Satz ist der Sinn noch nicht enthalten - wohl die Form seines Sinnes - nicht aber dessen Inhalt. >Form, >Inhalt. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |
Schema/Inhalt | Searle | III 176f Schema/Searle: Dass Wahrheit und Falschheit mit Schemata wechseln, heißt nicht, dass die Wirklichkeit wechselt. >Begriffsschemata. III 161 Def Begrifferelativismus/Begriffsrelativität/Searle: Repräsentationssysteme wie Vokabularien und begriffliche Schemata sind menschliche Schöpfungen und insoweit willkürlich. (Einige Philosophen glauben, dass das ein Problem für den Realismus ist.) >Realismus/Searle, >Bezugssystem. III 177 Natürlich gibt es immer Probleme der Vagheit, Unbestimmtheit, Familienähnlichkeit, offenen Textur, Kontextabhängigkeit, Inkommensurabilität von Theorien, Mehrdeutigkeit, Idealisierung, unter Bestimmtheit der Theorie durch das Beweismaterial. Aber das sind Eigenschaften unserer Repräsentationssysteme, nicht der repräsentationsunabhängigen Wirklichkeit. Wahrheit in einem Schema ist eine Eigenschaft des Schemas. >Realität/Searle, >Wahrheit/Searle. III 185 Jede wahre Repräsentation ist an bestimmte Aspekte gebunden, an andere dagegen nicht. Repräsentation geschieht immer im Rahmen eines bestimmten Begriffsschemas und von einem gewissen Gesichtspunkt aus. >Repräsentation/Searle. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
Sozialismus | Schumpeter | Mause I 71 Sozialismus/Schumpeter: Schumpeter prognostizierte, dass der Sozialismus das unvermeidliche Endresultat des Kapitalismus sei.(1) Letzterer werde zunehmend durch bürokratische Großunternehmen geprägt, die die traditionellen, innovativen Eigentümer-Unternehmer verdrängen würden; durch den wachsenden Einfluss dieser Großunternehmen würde dem Staat (gewissermaßen als Gegengewicht) eine immer wichtigere Rolle im Wirtschaftsleben zuwachsen – eine Entwicklung, die schließlich im Sozialismus enden würde. Brocker I 249 Sozialismus/Schumpeter: Schumpeter schrieb oft ironisch und wurde daher von vielen seiner Rezipienten missverstanden. Insbesondere meinte man, Schumpeter habe dem Kapitalismus ein nahes Ende als unausweichlich vorausgesagt. (Bsp Salin in: Schumpeter 2005)(2). Das ist aber nicht wahr. Brocker I 257 Sozialismus/Schumpeter: Der Sozialismus habe eine strukturelle „Familienähnlichkeit“ (3) mit der kapitalistischen Wirtschaftsordnung: Auch innerhalb einer sozialistischen Wirtschaftsordnung bestehe (a) die Notwendigkeit des Geldes, (b) die Notwendigkeit betrieblicher Kostenrechnung und volkswirtschaftlicher Buchführung, (c) die Notwendigkeit betrieblicher Gewinnorientierung, (d) die Notwendigkeit, einen Markt für Konsumgüter einzurichten, (e) die Notwendigkeit, Investitionen durch Ersparnisse zu finanzieren, ferner (f) die Notwendigkeit, vom universalen Gleichheitslohn abzuweichen, das heißt Prämien als Leistungsanreiz einzuführen.(4) Daher entwickle der Sozialismus keine eigene Logik. (5) Brocker I 259 SchumpeterVsProtektionismus/Schumpeter pro Sozialismus: Im Sozialismus werde offenkundig, »daß die Exporte das Opfer sind, das man auf sich nehmen muß, um die Importe zu beschaffen« (6). Streiks/Schumpeter pro Sozialismus: Schumpeter, im Sozialismus seien Streiks – für alle deutlich sichtbar – »nichts anderes als antisoziale Angriffe auf den Reichtum der Nation« (7). Brocker I 260 Kapitalismus/Sozialismus: Schumpeter These: »Der kapitalistische Prozeß bringt Dinge und Seelen für den Sozialismus in Form«(8). Daher könne derjenige, dem ein gut funktionierender Sozialismus am Herzen liege, kein anderes Interesse haben als das, den Kapitalismus noch weit in die Zukunft hinein die dafür nötigen Bedingungen schaffen zu lassen. Ein Sozialismus ohne bereits bestehenden allgemeinen Wohlstand könne nur als „Schreckensherrschaft“(9) organisiert werden. Brocker I 262 Schumpeters Hauptbotschaft lautet, dass die (vermeintlichen) Stärken des Sozialismus als Totalitarismus zu fürchten und dass die (vermeintlichen) Schwächen des Kapitalismus als Zivilisiertheit der modernen Gesellschaft und mithin als bewahrenswert zu würdigen sind. Ingo Pies, „Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (1942)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018 1. J. A. Schumpeter, Capitalism, socialism, and democracy. New York 1942; [dt. Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, Tübingen/Basel 2005]. 2. Joseph A. Schumpeter, Capitalism, Socialism and Democracy, New York 1942. Dt.: Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, Tübingen/Basel 2005 (zuerst: Bern 1946). S. 485. 3. Ebenda.S. 289, 291. 4. Ebenda S. 275-298. 5. Ebenda S. 292. 6. Ebenda S. 337. 7. Ebenda S. 338 8. Ebenda S. 351 9. Ebenda S. 363 |
EconSchum I Joseph A. Schumpeter Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Leipzig 1912 Mause I Karsten Mause Christian Müller Klaus Schubert, Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |
Terminologien | Kuhn | I 26 Def Paradigma/Kuhn: Leistungen mit den beiden Merkmalen: a) beständige Attraktivität für etablierte Forscher - b) Offenheit für ungelöste Probleme für junge Forscher - logisch nicht in Bestandteile zu zerlegen - Kennzeichen einer reifen Wissenschaft - ohne Paradigma haben Wissenschaften bestenfalls Familienähnlichkeit. I 96 Krise/Wissenschaft/Kuhn: das Gebiet scheint nicht mehr ganz das zu sein, das es früher war. Sogar frühere Standardlösungen werden in Frage gestellt. - Krisen enden auf drei Arten: 1. Die normale Wissenschaftler mit dem Problem fertig 2. Das Problem sperrt sich auch gegen anscheinend radikal neue Ansätze 3. Auftreten eines neuen Anwärters für ein Paradigma und Streit über seine Anerkennung. I 106 Paradigma/Gemeinschaft/Kuhn: bei der Wahl eines Paradigmas gibt es keine höhere Norm als die Billigung durch die jeweilige Gemeinschaft. I 133 Paradigmenwechsel/Kuhn: These mit seinem Wechsel änderte sich nicht die Welt, aber der Wissenschaftler lebt danach doch in einer neuen Welt - die jetzt von dem Wissenschaftler gesammelten Daten sind an sich schon verschieden. Flor IV 507 Paradigmen/Kuhn: vor und nach einer wissenschaftlichen Revolution nicht vergleichbar. Der Wissenschaftler lebt geradezu "in einer anderen Welt". - Bsp Newton/Kuhn: Newton verdrängte die Frage, warum es überhaupt eine Schwerkraft gibt, aus dem Problemhorizont. - Eine Frage, die im Rahmen der Theorien von Aristoteles und Descartes zentral erschienen war - > Inkommensurabilität/Kuhn. |
Kuhn I Th. Kuhn Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen Frankfurt 1973 Flor I Jan Riis Flor "Gilbert Ryle: Bewusstseinsphilosophie" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Flor II Jan Riis Flor "Karl Raimund Popper: Kritischer Rationalismus" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A.Hügli/P.Lübcke Reinbek 1993 Flor III J.R. Flor "Bertrand Russell: Politisches Engagement und logische Analyse" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Flor IV Jan Riis Flor "Thomas S. Kuhn. Entwicklung durch Revolution" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 |
Vagheit | Wittgenstein | Putnam II 25 Wittgenstein/Spiel: "Familienähnlichkeit" ist Vagheit, die durch logische Begriffe wie "Disjunktion" verfälscht würde. (Waismann: "Porosität"). >Ähnlichkeit, >Disjunktion, >Unterschiede. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Putnam I Hilary Putnam Von einem Realistischen Standpunkt In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Frankfurt 1993 Putnam I (a) Hilary Putnam Explanation and Reference, In: Glenn Pearce & Patrick Maynard (eds.), Conceptual Change. D. Reidel. pp. 196--214 (1973) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (b) Hilary Putnam Language and Reality, in: Mind, Language and Reality: Philosophical Papers, Volume 2. Cambridge University Press. pp. 272-90 (1995 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (c) Hilary Putnam What is Realism? in: Proceedings of the Aristotelian Society 76 (1975):pp. 177 - 194. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (d) Hilary Putnam Models and Reality, Journal of Symbolic Logic 45 (3), 1980:pp. 464-482. In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (e) Hilary Putnam Reference and Truth In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (f) Hilary Putnam How to Be an Internal Realist and a Transcendental Idealist (at the Same Time) in: R. Haller/W. Grassl (eds): Sprache, Logik und Philosophie, Akten des 4. Internationalen Wittgenstein-Symposiums, 1979 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (g) Hilary Putnam Why there isn’t a ready-made world, Synthese 51 (2):205--228 (1982) In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (h) Hilary Putnam Pourqui les Philosophes? in: A: Jacob (ed.) L’Encyclopédie PHilosophieque Universelle, Paris 1986 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (i) Hilary Putnam Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam I (k) Hilary Putnam "Irrealism and Deconstruction", 6. Giford Lecture, St. Andrews 1990, in: H. Putnam, Renewing Philosophy (The Gifford Lectures), Cambridge/MA 1992, pp. 108-133 In Von einem realistischen Standpunkt, Vincent C. Müller Reinbek 1993 Putnam II Hilary Putnam Repräsentation und Realität Frankfurt 1999 Putnam III Hilary Putnam Für eine Erneuerung der Philosophie Stuttgart 1997 Putnam IV Hilary Putnam "Minds and Machines", in: Sidney Hook (ed.) Dimensions of Mind, New York 1960, pp. 138-164 In Künstliche Intelligenz, Walther Ch. Zimmerli/Stefan Wolf Stuttgart 1994 Putnam V Hilary Putnam Vernunft, Wahrheit und Geschichte Frankfurt 1990 Putnam VI Hilary Putnam "Realism and Reason", Proceedings of the American Philosophical Association (1976) pp. 483-98 In Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994 Putnam VII Hilary Putnam "A Defense of Internal Realism" in: James Conant (ed.)Realism with a Human Face, Cambridge/MA 1990 pp. 30-43 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 SocPut I Robert D. Putnam Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community New York 2000 |
Wahrheit | Searle | IX 142 Wahr/falsch/Searle: Wahr oder falsch sind meta-intentionale Prädikate. Sie sind nicht bloß metasprachlich. >Metasprache, >Objektsprache, >Intentionalität/Searle. III 177 Wahrheit/Searle: Alle wahren Aussagen über die Welt können widerspruchsfrei zugleich behauptet werden. Ja, wenn sie nicht widerspruchsfrei zugleich behauptet werden können, können sie nicht alle wahr sein. Natürlich gibt es immer Probleme der Vagheit, Unbestimmtheit, Familienähnlichkeit, offenen Textur, Kontextabhängigkeit, Inkommensurabilität von Theorien, Mehrdeutigkeit, Idealisierung, Unterbestimmtheit der Theorie durch das Beweismaterial. >Kontextabhängigkeit, >Inkommensurabilität, >Mehrdeutigkeit, >Vagheit, >Idealisierung. Aber das sind Eigenschaften unserer Repräsentationssysteme, nicht der repräsentationsunabhängigen Wirklichkeit! Wahrheit in einem Schema ist eine Eigenschaft des Schemas und keine echte Inkonsistenz. >Realität/Searle, VsSearle: >Realität/Seel, >Repräsentation/Searle, >Unterbestimmtheit/Quine. III 185 Wahrheit/Wirklichkeit/Searle: Es gibt einen einfachen, aber tiefen Grund, warum Wahrheit und Wirklichkeit nicht so zusammenfallen können, wie der naive externe Realist nach Ansicht vieler Philosophen glauben muss. Jede Repräsentation und a forteriori jede wahre Repräsentation ist an bestimmte Aspekte gebunden, an andere dagegen nicht! Dies geschieht immer im Rahmen eines bestimmten Begriffsschemas und von einem gewissen Gesichtspunkten aus ((s) QuineVs, DavidsonVs). Es gibt eine unendliche Anzahl verschiedener Gesichtspunkte (Searle pro). Jede Repräsentation hat eine Aspektgestalt. Aber eine ontologisch objektive Wirklichkeit scheint keinen Gesichtspunkt zu haben. III 218 Wahrheit/Searle: Auf Aussagen angewandt, ist Wahrheit ein Terminus, der Bewertung, der Vertrauenswürdigkeit impliziert und die Zitattilgung gibt uns ein Kriterium der Vertrauenswürdigkeit. >Zitattilgung. |
Searle I John R. Searle Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996 Searle II John R. Searle Intentionalität Frankfurt 1991 Searle III John R. Searle Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997 Searle IV John R. Searle Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982 Searle V John R. Searle Sprechakte Frankfurt 1983 Searle VII John R. Searle Behauptungen und Abweichungen In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle VIII John R. Searle Chomskys Revolution in der Linguistik In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Searle IX John R. Searle "Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |
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