Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Ableitbarkeit Hilbert Thiel I 97
Ableitbarkeit/Hilbert/Thiel: Die verwendeten Verfahren zum Nachweis der Unableitbarkeit einer Formel aus anderen mittels vorgegebener Ableitungsregeln sind in der Hilbertschule, erstmals von Bernays gegeben worden in Bernays' Habilitationsschrift für den Nachweis der Unabhängigkeit von Axiomensystemen der klassischen Aussagenlogik. Keines dieser Axiome soll sich aus den anderen ableiten lassen. Klassisch: ~~p > p
effektiv: p > ~~p
I 102
Axiomatische Herleitungen logischer Sätze waren bis in die Zwanziger Jahre in der Form konkurrenzlos, danach wurden als alternative Verfahren Kalküle des "natürlichen Schließens" entwickelt, deren Regel meist genau ein logisches Symbol neu in eine Folgerungskette einbringt oder eliminiert. Dies ist der tatsächlichen Art mathematischen Vorgehens näher als das axiomatische Vorgehen. >Natürliches Schließen, >G. Gentzen, >Ableitung, >Axiome, >Axiomensysteme, >Kalkül, >Logik.

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Ähnlichkeit Armstrong II (b) 34/35
Exakte Ähnlichkeit:/Armstrong: Ähnlichkeit ermöglicht Bildung von Äquivalenzklassen (statt Universalien). Nominalismus (Place) pro: dann bedeutet ähnliche Eigenschaft (als Einzelding): alle exakt ähnlichen Eigenschaften.
Vertreter v. Universalien (Armstrong): viele Einzeldinge mit derselben Eigenschaft.
Universalien-Realist: nimmt für jede Klasse genau ein Universale an.

Martin I 72
Ähnlichkeit/Gleichheit/Eigenschaft/Martin: These: Wir brauchen ein Umdenken von der gewöhnlichen Betonung exakter und unexakter Gleichheit zwischen Objekten (diese brauchen eine Hinsicht, in Bezug auf die sie gleich sein können) hin zu der Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften.
Armstrong II (c) 97f
Ähnlichkeit: NominalismusVsArmstrong: Der Nominalismus muss für jede Ähnlichkeit, die nicht exakt ist, die Instantiation verschiedener Universalien annehmen! Vervielfachung - MartinVsArmstrong: Wir nehmen Ähnlichkeit ontologisch als Grundbegriff.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin II
C. B. Martin
Replies to Armstrong and Place
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin III
C. B. Martin
Final Replies to Place and Armstrong
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin IV
C. B. Martin
The Mind in Nature Oxford 2010
Ähnlichkeit Place Armstrong II (b) 34/35
Exakte Ähnlichkeit:/Armstrong: Ähnlichkeit ermöglicht Bildung von Äquivalenzklassen (statt Universalien). Nominalismus (Place) pro: dann bedeutet ähnliche Eigenschaft (als Einzelding): alle exakt ähnlichen Eigenschaften.
Vertreter v. Universalien (Armstrong): viele Einzeldinge mit derselben Eigenschaft.
Universalien-Realist: nimmt für jede Klasse genau ein Universale an.

Martin I 72
Ähnlichkeit/Gleichheit/Eigenschaft/Martin: These: Wir brauchen ein Umdenken von der gewöhnlichen Betonung exakter und unexakter Gleichheit zwischen Objekten (diese brauchen eine Hinsicht, in Bezug auf die sie gleich sein können) hin zu der Ähnlichkeit zwischen Eigenschaften.
Armstrong II (c) 97f
Ähnlichkeit: NominalismusVsArmstrong: Der Nominalismus muss für jede Ähnlichkeit, die nicht exakt ist, die Instantiation verschiedener Universalien annehmen! Vervielfachung - MartinVsArmstrong: Wir nehmen Ähnlichkeit ontologisch als Grundbegriff.

Place I
U. T. Place
Dispositions as Intentional States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place II
U. T. Place
A Conceptualist Ontology
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place III
U. T. Place
Structural Properties: Categorical, Dispositional, or both?
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place IV
U. T. Place
Conceptualism and the Ontological Independence of Cause and Effect
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place V
U. T. Place
Identifying the Mind: Selected Papers of U. T. Place Oxford 2004

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin II
C. B. Martin
Replies to Armstrong and Place
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin III
C. B. Martin
Final Replies to Place and Armstrong
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin IV
C. B. Martin
The Mind in Nature Oxford 2010
Antworten Hintikka II 143
Eindeutigkeitsbedingung/W-Fragen/Antwort/Hintikka: Die Bedingung dafür, das etwas eine vollständige und eindeutige Antwort auf eine Wer-Frage (mehrdeutig, s.o.) ist, ist zunächst, dass (8) (7) implizieren muss, (6) Wer ist der Mann dort drüben?
(7) Ich weiß, wer der Mann dort drüben ist.
Bsp Es ist Sir Norman Brook.
(8) Ich weiß, dass der Mann dort Sir Norman Brook ist.
Problem: Der Schritt von (8) nach (7) ist der einer existenziellen Generalisierung (EG).
II 144
Problem: Dazu brauchen wir eine zusätzliche Prämisse. Bsp (13) (Ex) Ki (Sir Norman Brook = x).
(nicht-gespiegelter Quantor, wahrnehmungsmäßig)
"Ich weiß, wer Norman Brook ist."
II 217
Antwort/Hintikka: Was zählt als schlüssige Antwort? Bsp Angenommen jemand antwortet „d“. Das ist nur schlüssig, wenn es die erwünschte Information liefert, d.h. es ermöglicht es dem anderen wahrheitsgemäß zu sagen: (5) Ich weiß, dass d Ackroyd getötet hat.
Def schlüssig/schlüssige Antwort/Hintikka: Eine Antwort ist schlüssig gdw. (5) (4) impliziert. Bsp
(5) Ich weiß, dass d Ackroyd getötet hat.
(4) (Ex) Ich weiß, dass (x tötete Ackroyd).
Problem: Normalerweise gilt die Implikation, aber es kann sein, da „d“ (bei verschiedenen Gelegenheiten) nicht auf dieselbe Person referiert.
Wissen/logische Form: Mein Wissen, dass der eine oder andere Ackroyd tötete, heißt, dass ich genug Information habe.
II 218
Um Welten (Ereignisverläufe) auszuschließen, wo der eine oder andere (!) Ackroyd nicht tötete. Zusatzprämisse: Ich brauche noch die Information, dass ein und dieselbe Person der Mörder in allen meinen Wissenswelten ist. D.h. dass d dasselbe Individuum in allen Welten herausgreift. D.h. dass es ein Individuum x gibt, so dass in allen diesen Welten d = x.
(6) (Ex) Ich weiß, dass (d = x).
Das liefert nur eine schlüssige Antwort.
Kürzer:
(7) Ich weiß, wer d ist.
Pointe: Dieses Kriterium ist verallgemeinerbar.
II 219
Frage/Antwort/Hintikka: Probleme, die noch nicht gelöst sind: (i) Neben der Suche nach einer bestimmten Information impliziert die Frage schon Beschränkungen für mögliche Antworten.
(ii) Es bleibt das Problem der logischen Allwissenheit.
(iii) (1) kann noch anders ausgedrückt werden:
(8) (x)(x tötete Ackroyd > (Ez) (z = x & Ich weiß dass (z tötete Ackroyd)
((s) Allquantifikation!)
Alltagssprachliche Übersetzung: Der Sprecher will sich nicht nur der Identität genau einer Person bewusst sein, die Ackroyd tötete, sondern aller Personen, ((s) die Ackroyd töteten).
(iv) Was sind die Bedingungen im Fall komplexer Fragen?
II 220
(v) Es gibt gute Antworten, die das Kriterium der Schlüssigkeit nicht erfüllen. Wie kann teilweise (partielle) Information definiert werden, die in solchen Fällen geliefert wird? (vi) Repräsentationen wie (4) und (8) erfordern, dass Quantoren und epistemische Operatoren (z.B. „Ich weiß dass“) transitiv voneinander abhängen, so dass sie in eine lineare Ordnung gebracht werden können. Kann das fehlschlagen?
II 221
Menons Rätsel/Menon/Platon/Sokrates/Hintikka:
II 222
Problem: Dass eine Frage nur dann beantwortet werden kann, wenn der Fragende die Antwort schon kennt. Lösung/Hintikka: Das „schon“ ist trügerisch: Es ist Teil der Antwort, die begleitende Information zu liefern, so dass der Fragesteller hinterher wahrheitsgemäß sagen kann,
(13) (Ex) Ich weiß dass ( = x)
Antwort/Hintikka: Auch eine W-Frage hat zwei Funktionen:
a) die Frage beantworten
b) eine ergänzende Information liefern, die zeigt, dass die Antwort selbst schlüssig ist.
Pointe: D.h. dass der Fragesteller weiß, worauf der Antwort-Ausdruck referiert, nachdem die Antwort gegeben wurde.
II 223
Fragen/Antwort/Hintikka: These: Die Semantik von Fragen und Antworten ist grundsätzlich verschieden von der Semantik für (normale) isolierte Sätze.
II 228
Zusätzliche Konstruktion/Individuen/Einführung/Menon/Hintikka: Der Dialog Menon zeigt, wie neue Individuen (oder Konstruktionen) in den Diskurs eingeführt werden. Hier: Bsp Erweiterung eines kleineren Quadrats zu einem doppelt so großen. >Fragen, vgl. >Befehle.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Anzahl Hilbert Berka I 121
Def Anzahl/Zahl/erweiterter Funktionenkalkül/erFK/Hilbert: erweiterter Funktionenkalkül: bei diesem Kalkül sind auch Formeln möglich, die von keiner Variablen abhängen, die also bestimmte Aussagen darstellen. Für diese geht es darum, ihre Richtigkeit bzw. Falschheit festzustellen. >Wahrheitswerte, >Wahrheit.
Def Anzahl: Die Anzahl ist kein Gegenstand, sondern eine Eigenschaft. Die Individuen, denen eine Anzahl als Eigenschaft zukommt, können die gezählten Dinge nicht selbst sein, da jedes von den Dingen nur eines ist, sodass eine von Eins verschiedene Anzahl dann gar nicht vorkommen könnte.
>Eigenschaften, >Prädikate, >Gegenstände.
Richtig: Bsp Es ist eine Eigenschaft des Prädikats "Erdteil sein", dass es auf genau fünf Individuen zutrifft.
Zahlen/Hilbert: Zahlen erscheinen also als Eigenschaften von Prädikaten.
Def bestimmte Zahl/Hilbert: Die bestimmte Zahl hat eine individuelle Prädikatfunktion. Im erweiterten Funktionenkalkül lässt sich dies vollständig mit logischen Symbolen ausdrücken. Dadurch wird es möglich, die Zahlenlehre in die Logik einzubeziehen.
Die Zahlen 0,1,2 sind dann die Funktionen 0(F), 1(F), 2(F) usw.(1)
>Zahlen, vgl. >"Genau Ein".


1. Hilbert, D. & Ackermann, W.: Grundzüge der Theoretischen Logik, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1972, 6. Auflage, §§ 1,2.

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983
Artikel Russell Cresswell I 179
Bestimmter Artikel/Theorie der Kennzeichnung/Russell: "der" erfordert, dass ein Satz Bsp "Der φ ist ψ"
vorausgesetzt, dass
"der φ"
weite Reichweite hat, beinhaltet (entails) dass es genau ein φ gibt.
>Reichweite, >Enge Reichweite, >Weite Reichweite.

Russell I X
Russell/Gödel: (K.Gödel, Vorwort zu Principia Mathematica) Russell vermeidet irgendwelche Axiome über die bestimmten Artikel "der", "die", "das". Frege hingegen muss darüber ein Axiom machen!
Der Vorteil bleibt für Russell aber nur so lange erhalten, als er Definitionen als bloße typographische Abkürzungen interpretiert, nicht als Einführung von Namen.
>Stellvertreter, >Eigennamen, vgl. >Logische Eigennamen, >Axiome.
Typographische Abkürzung: >"Schwärzung des Papiers", >Formalismus.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Axiome Hilbert Berka I 294
Definition/Axiom/Hilbert: Die aufgestellten Axiome sind zugleich die Definitionen jener elementaren Begriffe, deren Beziehungen sie regeln. ((s) Hilbert spricht von Beziehungen, nicht vom Gebrauch der Begriffe). >Definitionen, >Definierbarkeit, >Grundbegriffe.
Unabhängigkeit/Axiom/Hilbert: Hier geht es um die Frage, ob gewisse Aussagen einzelner Axiome sich untereinander bedingen, und ob nicht somit die Axiome noch gemeinsame Bestandteile enthalten, die man beseitigen muss, damit die Axiome unabhängig voneinander sind(1).
>Unabhängigkeit.

1. D. Hilbert: Mathematische Probleme, in: Ders. Gesammelte Abhandlungen (1935), Vol. III, pp. 290-329 (gekürzter Nachdruck v. S 299-301).

Thiel I 262
Wir betrachten die ersten drei Axiome von Hilbert: 1. Zu je zwei verschiedenen Punkten P, Q, gibt es genau eine Gerade, die mit P und Q inzidiert(2).
2. Zu jeder Gerade g und jedem nicht mit ihr inzidierenden Punkt P gibt es genau eine Gerade, die mit P, aber mit keinem Punkt von g inzidiert.
3. Es gibt drei Punkte, die nicht mit ein und derselben Gerade inzidieren.
In Hilberts Originaltext ist statt von Punkten von "Gegenständen erster Art", statt von Geraden von "Gegenständen zweiter Art" und statt von Inzidenz von "Grundbeziehung" die Rede. Damit lautet das erste Axiom jetzt so:
Zu je zwei verschiedenen Gegenständen erster Art gibt es genau einen Gegenstand zweiter Art, der mit den beiden erstgenannten in der Grundbeziehung steht.
Thiel I 263
Werden die Axiome quantorenlogisch umgeformt, dann ist nur noch das schematische Zeichen "π" (für die Grundbeziehung) frei für Ersetzungen, die anderen sind durch Quantoren gebunden und können nicht mehr durch einzelne Namen von Punkten oder Geraden ersetzt werden. >Quantifikation, >Quantoren.
Sie sind also "Aussagenformen" mit "π" als Leerstelle.
>Aussagenfunktionen.
Sie sind keine Aussagen wie die vor Hilbertschen Axiome, deren Wahrheit oder Falschheit durch die Bedeutungen ihrer Bestandteile feststeht.
>Wahrheitswerte.
Bei dem (heute üblichen) hilbertschen Axiombegriff sind Axiome Aussageformen oder Aussagenschemata, deren Bestandteilen eine Bedeutung erst durch Interpretation gegeben werden muss durch Angabe der Variabilitätsbereiche und der Grundbeziehung. Dass das auf verschiedene Weise geschehen kann, zeigt bereits, dass die Axiome auch durch ihr Zusammenwirken in einem Axiomensystem nicht selber die Bedeutung ihrer Bestandteile bestimmen (nicht deren Merkmale sind, wie Hilbert manchmal sagt).
Thiel I 264
Mehrere Interpretationen sind möglich: Bsp das Liegen von Punkten auf einer Geraden, Bsp das Vorkommen von Zeichen in Zeichenfolgen, Bsp Zahlenverhältnisse.
Thiel I 265
Alle drei Interpretationen sind wahre Aussagen. Die gebildeten Tripel von Bildungsvorschriften sind Modelle unseres Axiomensystems. Das erste ist ein unendliches, die beiden anderen endliche Modelle. >Modelle, >Unendlichkeit.
Thiel I 266
Die Axiome können durch Konjunktion zu einem Axiomensystem zusammengefasst werden. >Konjunktion.
Durch die Beziehungen werden die in den Gegenstandsbereichen liegenden Gegenstände in der durch die zusammengefassten Axiome bestimmten Weise miteinander verflochten. Die Bereiche V.. werden dadurch "strukturiert" (konkrete und abstrakte Strukturen).
>Bereiche, >Strukturen (Mathematik).
Ein und dieselbe Struktur lässt sich durch verschiedene Axiomensysteme beschreiben. Es werden nicht nur logisch äquivalente Axiomensysteme verwendet, sondern auch solche, deren Grundbegriffe und Beziehungen sich zwar unterscheiden, aber doch durch zwei Systeme expliziter Definitionen wechselseitig definierbar sind.
Thiel I 267
Schon die beiden ursprünglichen Axiomensysteme sind ohne Hinzunahme wechselseitiger Definitionen äquivalent, d.h. sie sind logisch äquivalent. Diese Äquivalenzrelation ermöglicht einen Abstraktionsschritt zu den Feinstrukturen. Im bisherigen Sinne gleiche Strukturen, werden jetzt differenziert: Die sie beschreibenden Axiomensysteme sind dann nicht unmittelbar logisch äquivalent, aber ihre Begriffe erweisen sich als wechselseitig definierbar.
Bsp "Vektorraum", "Gruppe" oder "Körper" sind nicht Bezeichnungen für Feinstrukturen sondern, allgemeiner abstrakte Strukturen. Wir können aber jetzt nicht sagen, dass ein Axiomensystem eine Struktur eindeutig darstelle. Ein Gebilde besitzt mehrere Strukturen, nicht mehr "die" Struktur.
I 268
Bsp Körper: Das Gebilde Q besitzt bezüglich Addition und Multiplikation eine durch Axiome beschriebene Körperstruktur. Bsp Gruppe: Die vorige Aussage impliziert zugleich dass Q auch z.B. eine Gruppe bezüglich der Addition ist. Weil die Gruppenaxiome für Addition ein Teil der Körperaxiome bilden.
Die moderne Mathematik interessiert sich mehr für die Aussagen über Strukturen als für deren Träger. Unter diesem Gesichtspunkt sind Gebilde, die gleich strukturiert sind, völlig gleichwertig.
>Ununterscheidbarkeit.
Thiel: In der Algebra ist wohl am häufigsten von Strukturen die Rede. Hier gibt es oft eine einzige Trägermenge mit mehreren Verknüpfungen, die als Relation angesehen werden können.
Thiel I 269
Bsp Relation: Summenbildung: x+y = z Relation: s(x,y,z). Neben Verknüpfungsstrukturen tragen die Gegenstandsbereiche oft noch Ordnungsstrukturen oder topologische Strukturen.
Thiel I 270
Bourbaki spricht von einer Neuordnung des Gesamtgebiets der Mathematik nach "Mutterstrukturen". In der modernen Mathematik werden Abstrakta, insbesondere also Strukturen, als Äquivalenzklassen und somit als Mengen aufgefasst. >N. Bourbaki, >Äquivalenzklassen.


2. Inzidieren = zusammengehören, d.h. schneiden, durch den Punkt verlaufen, auf ihr liegen.

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983

T I
Chr. Thiel
Philosophie und Mathematik Darmstadt 1995
Begriffe Carnap VI 5
Begriff/Gegenstand/Carnap: Auch Eigenschaften, Relationen usw. sind Gegenstände. - Zu jedem Begriff gehört genau ein Gegenstand - das ist aber nicht ein "Fallen unter". CarnapVsFrege:Begriff und Gegenstand sind dasselbe. - Funktionalisierung des Begriffs. >Gegenstände.
VI 242
Begriff/Gegenstand/CarnapVsFrege: Die Grenze zwischen Begriff und Gegenstand ist zuweilen fließend! Frage: Ob es sich um einen wirklichen Gegenstand oder eher eine begriffliche Zusammenfassung handelt(Bsp Mobiliar, Kohlebestand Mitteleuropas). Relation/Carnap.: Es ist umstritten ob z.B: Entfernung etwas Wirkliches ist. >Relationen, >Semantischer Aufstieg/Quine.

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982
Beschreibungstheorie Evans I 313f
Beschreibungstheorie/Namen/Evans: "x ist der einzige φ-er, und alles, was sonst noch φ-et ist identisch mit x". ((s) Vgl. >"Genau einer").
Vgl.
Berka I 121
Def 1/Eins/Zahl/logische Form/Hilbert:
1(F) : (Ex)[F(x) & (y)(F(y) > ≡ (x,y)].

Hilbert: "Es gibt ein x, für das F(x) besteht, und jedes y, für das F(y) besteht, ist mit diesem x identisch".

Vgl.
Cresswell I 179
Bestimmter Artikel/Theorie der Kennzeichnung/Russell: "der" erfordert, dass ein Satz Bsp "der φ ist ψ" vorausgesetzt, dass "der φ" weite Reichweite hat, beinhaltet (entails) dass es genau ein φ gibt.
Vgl.
Prior I 61
Def "genau ein"/logische Form/Prior: zu sagen, dass genau ein Individuum φt heißt zu sagen, dass für ein x, x ft und für jedes x und y, wenn x φt und y φt, dann ist x dasselbe Individuum wie y. - Nur mit "φ-en" statt "F" (Prädikat). Eigenschaft/Prädikat/Prior: dieser benutzt "φ-en" (einstellige Verben) statt "F" (Eigenschaft) - aber auch: "Eigenschaft, zu φ-en" - "Die Eigenschaft des ()-ens" bildet aber kein Substantiv aus einem Verb! - sondern ist Teil des ganzen Funktors: "..ist dasselbe wie.." oder Funktors: "was immer ()t,()t".
Es ist keine Eigenschaft, weil sonst falsche Gleichsetzung folgt: "Eigenschaft, die auf nichts angewendet wird": dies könnte dann fälschlich Meerjungfrauen und Pegasi gleichsetzen.

Evans I 313f
EvansVs: Die Situation für propositionale Einstellungen wird fälschlich so dargestellt, als gleiche sie der Situation, in der der Gegenstand nicht existiert. (Vgl. >Nichtexistenz)
I 313
Referenz/Bedeutung/allgemeiner Term/EvansVsBeschreibungstheorie: Wir verwenden ständig allgemeine Termini, von deren Erfüllungsbedingungen wir nur die dunkelsten Vorstellungen haben. Bsp Chlor, Mikrobiologie usw. Es ist aber falsch zu sagen, dass wir nichts sagten, wenn wir Sätze äußern, die diese allgemeinen Termini enthalten.
I 315
Namen/Kausaltheorie/Kripke/Evans: Kripkes Kausaltheorie sieht ungefähr so aus: Die Kausalkette ist nur dann referenzbewahrend, wenn der Sprecher intendiert, den Namen für dasselbe Ding zu verwenden, für das es derjenige verwendet hat, von dem er den Namen gelernt hat. Evans: Frage: ist es hinreichend, daß diese Verwendung eine so beschriebene kausale Folge ist?
Bsp (Evans) Eine Gruppe von Leuten unterhält sich in der Kneipe über einen bestimmten Louis, von dem S noch nie gehört hat. Er fragt "Was hat Louis denn getan?" Klar, daß er damit einen bestimmten Mann bezeichnet!
I 316
Er könnte sogar bei einer späteren Gelegenheit fortfahren, sich auf ihn zu beziehen. VsBeschreibungstheorie: Mit ihr ist das schwer zu vereinbaren, weil der Informationsbrocken, den S aufschnappte, irgendeine Einstellung einschließen könnte und auf jemand anders viel besser passen könnte. Sie hat keine Erklärung dafür, warum es unmöglich ist, daß andere Beschreibungen gegenüber dieser überwiegen.
VsKausaltheorie: Sie kann in diesem Fall wohl die richtige Antwort sicherstellen. Aber: sie kann nicht ausschließen, dass S zu jedem zukünftigen Zeitpunkt, wie fremd die Thematik und wie verwirrt der Sprecher sein mag, einen bestimmten Franzosen - vielleicht Louis XIII: bezeichnen wird, solange es eine kausale Verknüpfung zu jener Unterhaltung in der Kneipe gibt.
>Kausaltheorie der Namen, >Eigennamen, >Kennzeichnungen, >Nichtexistenz.
I 321
EvansVsBeschreibungstheorie: Wenn wir nun gleichzeitig dächten, dass der Name denjenigen bezeichnet, der von Elhannan erschlagen wurde, dann zeigt das, dass die Bedingungen der Beschreibungstheorie nicht notwendig und nicht hinreichend sind. >Hinreichendes, >Bedingungen.
I 321/322
EvansVsKripke: Das ist die Auffassung, für die Kripke hätte argumentieren sollen, aber nicht argumentiert hat. EvansVsBeschreibungstheorie: Sie unterscheidet nicht zwischen den Gedanken:
a) dass das Bezeichnete von der Absicht des Sprechers bestimmt ist, und
b) dass der Gegenstand die Beschreibungen erfüllt.
EvansVsBeschreibungstheorie: Punkt b) ist die Schwäche: das "Passen auf" ist absurd, wenn es im Fall eines von seiner Gemeinschaft isolierten Sprechers nur durch ein Bündel von Beschreibungen, das der Sprecher assoziiert, auf dieses Ding besser als auf alles andere passen soll.

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

Berka I
Karel Berka
Lothar Kreiser
Logik Texte Berlin 1983

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Bestimmtheit Prior I 88f
Denken/Bestimmtheit/Partikularisation/Prior: Ich kann vergessen haben, was ich zum Frühstück hatte, obwohl ich etwas Bestimmtes zu Frühstück hatte. - Also kann ich denken, dass etwas φ-t (etwas "bestimmtes" ist), ohne zu wissen, was φ-t. >Denken, vgl. >Denken/Davidson, >Denken/Hume.
((s) Etwas "phiet"; etwas ein φ-er ist; etwas die Eigenschaft φ hat).
Vs namely-riders (Nämlichkeitszusätze).
>Namely riders, >"Genau ein".
Keine einzelne Bestimmung muss für sich wahr sein.
>Wahrheit, >Notwendigkeit.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Carnap-Satz Schurz I 214
Carnap-Satz/CS/C (T)/Schurz: (Carnap 1963(1), 965) hatte die Idee, den Ramsey-Satz durch folgenden analytischen Satz zu ergänzen: ((s) anderswo: „Carnap Konditional“):
C(T): R(T) > T

Alltagssprachlich/(s): Der Carnapsatz besagt: Wenn der Ramsey-Satz wahr ist (d.h. wenn die theoretischen Entitäten existieren), folgt aus ihm die Theorie.
Carnapsatz/Schurz: Die Bedeutungscharakterisierung der theoretischen Termini, die C(T) liefert, besagt: das n-Tupel von TT (τ1,...τn)
I 215
bezeichnet ein n-Tupel (X1,...Xn) von Entitäten, die die theoretische Behauptung T(X1,...Xn) erfüllt, sofern es ein solches n-Tupel von Entitäten gibt. Theoretische Termini/Bedeutung/Theorie/Carnap/Schurz: Damit ist die These, dass die Bedeutung von Theoretischen Termini durch die Theorie selbst bestimmt wird, auf ihren logischen Begriff gebracht.
Ramsey-Satz/Carnap-Satz/Schurz: Die Konjunktion der beiden ist L-äquivalent mit der Theorie selbst. D.h.

II- R(T) u C(T) <> T
Carnap Satz/Schurz: C(T) L-impliziert keinen nicht-tautologischen empirischen Satz! D.h.

E(C(T)) = E(0).

Daher ist der Carnapsatz analytisch.

Analytisch/synthetisch/Carnap/Schurz: Damit hat Carnap globale Theorien in einen synthetischen Teil (Ramsey-Satz) und einen analytischen Teil (Carnap-Satz) aufgeteilt. Das ist aber immer noch nicht in Bezug auf die einzelnen Axiome und Theoreme möglich.
>Ramsey-Satz.
Carnap-Satz: liefert keine Bedeutungscharakterisierung für einzelne Theoretische Termini, sondern nur eine für alle zusammen. Und er liefert nur eine partielle Bedeutungscharakterisierung der Theoretischen Termini.
Definition/Theoretische Termini/Carnap Satz/Schurz: Für eine volle Bedeutungscharakterisierung im Sinn einer expliziten Definition müsste die Extension des Definiendums in allen Möglichen Welten eindeutig durch die Extension der Definiens Begriffe festgelegt sein. Der Carnap-Satz legt die Extension jedoch nur in jenen Möglichen Welten fest, in denen es genau ein n-Tupel von Entitäten (X1,...Xn) gibt, das T(X1,...Xn) erfüllt.
Gibt es mehrere, ist die Referenz mehrdeutig, gibt es gar kein solches n-Tupel, sind die Theoretischen Termini denotationslos. Dann ist die Theorie falsch.
>Theoretische Termini.


1. Carnap, R. (1963) "Carl G. Hempel on Scientific Theories". In: Schilpp, P. A. (ed.) The Philosophy of Rudolf Carnap, La Salle, pp. 958-965.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006
de dicto Logik-Texte Read III 127
Ausgangsproblem: Nur echte Namen erlauben die Substitution, die sich in der Ununterscheidbarkeit des Identischen findet. Das Prinzip sagt, daß aus einer Aussage Fa sowie a=b auf Fb schließen dürfen. Cicero klagte Catilina an, und Cicero war Tullius, also klagte Tullius Catilina an.
>Substitution, >Einsetzen.
Unechte Namen: Kennzeichnungen: Bsp »der größte römische Redner« und Bsp »die Anzahl der Planeten«. Das hat dann nicht die Form Fa, sondern eine viel komplexere: » unter den römischen Rednern gibt es einen größten, und er klagte Catilina an.«
»Genau eine Zahl zählt die Planeten und sie ist größer als sieben«.
Read III 128
Russell analysierte (bahnbrechend für die analytische Philosophie) dass diese Sätze keine echten Namen (abgesehen von 9 und 7) enthalten. Daher können Sie auch nicht Untersatz und Schlussfolgerung des Prinzips der Ununterscheidbarkeit des Identischen sein. >Leibniz-Prinzip, >Identität, >Ununterscheidbarkeit, >Logischer Eigenname, >Zahlen, >Planetenbeispiel.
Read III 129
QuineVsRussell: damit sind wir nur vom Regen in die Traufe gekommen. Problem: Reichweite. Die Analyse besteht darin, eine scheinbare Form A (d) in der eine Beschreibung d in einer Aussage A vorkommt, durch eine Aussage B zu ersetzen, die keinerlei Bestandteil enthält, der d korrespondiert. >Bereich, >Reichweite, >Eng/weit.
Lösung:
Quine ist (bis auf weitere Analyse) bereit, die Modalität de dicto zu akzeptieren, die Zuschreibung von modalen Eigenschaften an Aussagen.
Aber wahre Zuschreibungen de re sind etwas ganz anderes. Sie bedeuten, dass Objekte selbst notwendig Eigenschaften haben. Und das ist Essenzialismus.
>Essentialismus.
Read III 130
Quine: Modalität de dicto: Zitat - "7" und "9" sind jetzt eingebettet. - Damit sind sie vor dem Ununterscheidbarkeitsprinzip geschützt. - Aussagen von der Form »notwendig A« werden so aufgefasst, als seien sie von der Form Fa, wobei a die Aussage A nennt und F das Prädikat »ist notwendig wahr« ist. Anwendungsbereich beschränkt. >de re.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Eins Prior I 61
Def "genau ein"/logische Form/Prior: Zu sagen, dass genau ein Individuum φt heißt zu sagen, dass für ein x, x φt und für jedes x und y, wenn x φt und y φt, dann ist x dasselbe Individuum wie y. >"Genau ein".
Nur mit "φ-en" statt "F" (Prädikat).
>Prädikate, >Prädikation, >Eigenschaften, vgl. >Pegasus-Beispiel, >Nichtexistenz/Russell.
Eigenschaft/Prädikat/Prior: Prior benutzt "φ-en" (einstellige Verben) statt "F" (Eigenschaft) - aber auch:
"Eigenschaft, zu φ-en" - "Die Eigenschaft des ()-ens" bildet aber kein Substantiv aus einem Verb! - Vielmehr ist es Teil des ganzen Funktors: "..ist dasselbe wie.." oder Funktors: "was immer ()t,()t".
>Funktoren.
Es ist keine Eigenschaft, weil sonst eine falsche Gleichsetzung folgt: "Eigenschaft, die auf nichts angewendet wird": dies könnte dann fälschlich Meerjungfrauen und Pegasi gleichsetzen.
>Einhorn-Beispiel.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Elementrelation Lesniewski Prior I 163
Epsilon/Klassen/Individuum/LesniewskiVsRussell/Prior: "ε" Konstante für die Relation zwischen Klassen - Bsp "a ε b": "Das a ist b" oder "Es gibt genau ein a und jedes a ist b". Bei Russell gibt es natürlich solche Formen, aber die Form "x ε a" hat nicht diese Bedeutung!
>Principia Mathematica, >"Genau ein".
L: "a = b" : "Das a ist das b"
Das entspricht nicht der Definition von Klassenidentität bei Russell: "die a"s koinzidieren mit den b"s".
>Koextension, >Identität.
Aber die Identität bei Lesniewski ist auch nicht ganz dasselbe wie die individuelle Identität bei Russell.
>Identität/Russell.
Prior I 165ff
Epsilon/Lesniewski/Prior: auch höherstufiges: "f ε g": z.B. "die Einheitsklasse-von-Klassen-von f ist in der Klasse-von-Klassen g enthalten". >Klassen, >Mengen, >Mengenlehre, >Inklusion.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Entscheidungstheorie Lewis V 307f
Entscheidungstheorie/Lewis: Partition/Aufteilung/ET/Lewis: Eine Partition ist eine Menge von Propositionen, von denen genau eine in jeder Welt (oder jeder X-Welt) gilt. Sie gibt die detaillierteste Spezifikation der gegenwärtigen Handlungen (Optionen) des Handelnden. Die Entscheidungstheorie sagt, welche Optionen die rationalen sind.
>Proposition/Lewis.
Die Rationale Wahl liefert den größten erwarteten Nutzen. Maximaler Nutzen: wenn V(A) nicht übertroffen wird von irgendeinem V(A').
Problem: Wie findet man heraus, dass A gilt, dass man in der Welt A ( = Proposition) lebt?
Pointe: Es ist in Ihrer Macht, selbst die Neuigkeiten zu machen, d.h. sie finden damit das heraus, was sie am liebsten mögen, indem sie es produzieren.
V 309f
Nicht-kausale Entscheidungstheorie/Newcombs Paradox/LewisVs: Die nicht-kausale Entscheidungstheorie begünstigt das Ablehnen des kleinen Guts als rational - obwohl diese spätere Wahl nichts bewirkt, um den früheren Zustand zu ändern, der das Übel begünstigt. Newcombs Paradox: erfordert eine kausale Entscheidungstheorie.
V 315
Die nicht-kausale Entscheidungstheorie funktioniert nur, weil die Glaubenseinstellungen des Handelnden sie funktionieren lassen. >Glaubenseinstellungen.
---
Schwarz I 66
Entscheidungsverfahren/Lewis: Der > href="https://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/gesamtliste.php?thema=Modaler%20Realismus">modale Realismus ((s) der die Existenz möglicher Welten behauptet) ist kein Entscheidungsverfahren, um Fragen über mögliche Welten zu beantworten. Entscheidungsverfahren/Schwarz: Bsp Wird vom Behavioristen auch nicht gebraucht: Er sagt einfach, Aussagen über mentale Eigenschaften seien auf Aussagen über Dispositionen reduzierbar.
>Behaviorismus, >Disposition/Lewis.
Bsp Der mathematische Platonismus braucht kein Entscheidungsverfahren für die Arithmetik.
>Platonismus.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005
Ereignisse Lewis V 56
Ereignis/Lewis: Ein Ereignis kann aus Teilen bestehen, so können große von kleinen Verletzungen von Naturgesetzen durch die Anzahl der Teile komplexer Ereignisse unterschieden werden, nicht durch "viele Gesetze", weil immer unendlich viele Gesetze verletzt werden, wenn ein einziges verletzt ist bzw. immer nur ein fundamentales Gesetz verletzt.
V 166
Ereignis: Ereignissen korrespondieren immer >Propositionen. Daher können wir hier Propositionen gebrauchen. Bsp O(e) sagt dass Ereignis e existiert (vorkommt), das die Kennzeichnung in einer Menge von möglichen Welten (MöWe) erfüllt ist. Die Proposition ist aber nicht identisch mit dem Ereignis. Problem: Wenn kein anderes Ereignis als e die Kennzeichnung erfüllen könnte, brauchte man starre Kennzeichnungen. Die gibt es fast nie, Bsp "Tod des Sokrates" ist nicht-starr! Lösung: Es geht gar nicht um einen Satz F(e), der in allen und nur den Welten wahr ist, in denen e sich ereignet. Lösung: Wir brauchen nur Propositionen, die in unserer Sprache Ausdrücke haben mögen, aber nicht unbedingt haben müssen. Wenn nicht zwei Ereignisse in genau denselben Welten vorkommen, heißt das, dass es keine absolut notwendigen Verbindungen zwischen einzelnen Ereignissen gibt. Dann können wir aber eine 1:1-Verbindung zwischen Ereignissen und Propositionen haben. Kontrafaktische Abhängigkeit zwischen Ereignissen ist dann einfach eine zwischen Propositionen. Die kontrafaktische Abhängigkeit zwischen Propositionen entspricht der kausalen zwischen Ereignissen. Kausale Abhängigkeit/Lewis: Die kausale Abhängigkeit schließen wir dann aus der kontrafaktischen Abhängigkeit von Propositionen. Die Abhängigkeit besteht in der Wahrheit von kontrafaktischen Konditionalen.
>Kontrafaktisches Konditional/Lewis.
V 196
Def Ereignis: Ein Ereignis besteht in größeren oder kleineren Klassen möglicher raumzeitlicher Regionen. Sie sind mehr oder weniger stark verbunden durch Ähnlichkeit. >Ähnlichkeit, >Mögliche Welten.
V 240
Ereignis/Lewis: Bsp kein Ereignis: Eine schnell konvergierende mathematische Folge ist keine schnelle Entität. Die Benennung ist letztlich uninteressant. Wahrscheinlichkeits-Theorie: ihre "Ereignisse" sind Propositionen oder manchmal Eigenschaften. Eine Theorie die unbegrenzte Boolesche Operationen zulässt, kann zu unechten Ereignissen führen.
V 243
Def Ereignis: Ein Ereignis ist eine Eigenschaft einer Raumzeit-Region. Sie ist immer kontingent. Kein Ereignis kommt in jeder möglichen Welt vor. Ein Ereignis passiert in genau einer (ganzen) Region. Bsp verstreute Region: Sport-Meisterschaften. Bsp jährliches Ereignis: kein Ereignis. Ein Ereignis wiederholt sich nicht und kommt auch nicht in verschiedenen Raumzeit-Regionen vor. Die Region des Ereignisses ist die mereologische Summe der Regionen, in denen es sich ereignet. Jedem Ereignis korrespondiert eine Eigenschaft von Regionen. Eine solche Eigenschaft gehört zu genau einer Region jeder möglichen Welt, wo das Ereignis passiert. Eigenschaft: Eine Eigenschaft ist hier einfach eine Klasse.
V 245
Ereignis: Zwei Ereignisse können in derselben Region (Raumzeit-Region) passieren. Bsp Die Präsenz eines Elektrons in einem elektrischen Feld kann seine Beschleunigung verursachen. Dabei muss es möglich sein, dass das eine ohne das andere vorkommt - auch wenn einige Naturgesetze dabei verletzt werden. Für je zwei Ereignisse gibt es eine Region in einer möglichen Welt, wo das eine sich ereignet, aber nicht das andere ((s) Unabhängigkeit). Zwei Ereignisse müssen nie notwendig zusammen vorkommen. Es gibt kaum Bedingungen für Ereignishaftigkeit.
Vielleicht:
1. Regionen sind Individuen, die Teile von möglichen Welten sind. 2. Keine Region ist Teil verschiedener möglicher Welten. ((s) Ähnlich wie > Montague.
V 258
Ereignis/Mereologie/Teil/Teilereignis/Wesen/Lewis: Ein Ereignis kann Teil eines anderen sein. Bsp Die Bewegung des linken Fußes ist Teil des Gehens. Def wesentlicher Teil/Ereignis: e ist wesentlicher Teil von f gdw. f in einer Region vorkommt, dann notwendig auch e in einer Subregion, die in der Region eingeschlossen ist (Implikation eines Ereignisses), aber nicht notwendig: Ereignisse müssen ihre raumzeitlichen Teile nicht notwendig haben. Bsp Das Gehen könnte aus weniger Schritten bestehen.
V 259
Teil/Ganzes/Ereignis: schreiben von "rry"/"Larry": Dies ist eine kontrafaktische Abhängigkeit, aber nicht Ursache/Wirkung. Sie stehen nicht in kausaler Abhängigkeit. Dennoch kann "rry" kausal abhängig sein vom Schreiben von "La", aber nicht von "Larr" (Überlappen). Das Ganze ist nicht Ursache der Teile.
V 260
Ereignis/Mereologie/Lewis: These: Ereignisse haben eine einfachere Mereologie als z.B. Stühle. Eine Summe von Stühlen ist selbst kein Stuhl, aber eine Konferenz kann eine Summe von Sitzungen sein. >Mereologie/Lewis.
Bsp Krieg ist die mereologische Summe von Schlachten. Ereignis/Lewis: Ein Ereignis soll als Ursache und Wirkung dienen. Teilereignis: Bei einem Teilereignis ist die Kausalität manchmal schwer festzustellen. Problem: Kann ein Teilereignis für eine Teilregion festzustellen sein, in der es geschieht? In einfachen Fällen: ja.
V 261
Nicht-Ereignis/Nichtereignis/Kausalgeschichte/Lewis: Nichtereignisse sind nicht als etwas Isoliertes festzustellen. Sie können nicht Ursache sein. Konstanz: ist nicht immer ein Nicht-Ereignis! Konstanzen werden in der Kausalerklärung gebraucht.
>Kausalerklärung/Lewis.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
Existenz Tugendhat II 33ff
Existenz: "Es gibt Beispiele"/Quine = Aussage über unsere gesamte Welt. - Tugendhat: Bsp "Es gibt Löwen", "Den Teufel gibt es nicht" sind nicht Aussagen über Löwen und Teufel, sondern über die Welt. >Existenz/Quine.

I 106
Existenz: Der Satz »Der Teufel existiert« hat in Wirklichkeit die Form: »Es gibt einen und nur einen Gegenstand, der teuflisch ist«. >Existenzsätze, >"Genau ein".
Negation: Wenn ich sage: "Es gibt keinen Gegenstand, der teuflisch ist", habe ich kein Bewusstsein von einem nichtexistierenden Gegenstand.
>Nichtexistenz, >Negation.
Das gilt zwar für alle Gegenstände in Raum und Zeit, aber nicht für die Raum- und Zeitstellen selbst. Man kann zwar sagen: "denke dir, dass die Autobahn nicht 200 Meter von hier vorbeifährt", aber man kann nicht sagen "denke dir, dass es 200 Meter von hier keinen Ort gibt".
>Raum, >Raumzeit.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992
Existenzsätze Wittgenstein Hintikka I 72
Wittgenstein geht weiter als Frege: Einzelexistenz ist unausdrückbar, nur durch Existenzquantor (Prädikat höherer Ordnung) erfassbar. >Quantifikation, >Existenzquantifikation, >Existenz. Aber mögliche Sachverhalte werden ins Auge gefasst (Tractatus).
I 126
Disjunktion/disjunktiv/Existenz/Existenzsatz/Ausdrücken/Unausdrückbarkeit/Wittgenstein/Hintikka: Da die Existenz eines Einzeldings (Gegenstand) nicht ausdrückbar ist: Disjunktion plus Existenzquantor für Arten.
VII 137
Der gegenwärtige König von Frankreich/Russell/Tractatus/Wittgenstein/Tetens: Lösung: als Existenzsatz ist der Satz nicht sinnlos: - "Es gibt genau einen Gegenstand x für den gilt, x ist der gegenwärtige König ...." - dann ist der Satz einfach falsch. - Fehler: dies als Prädikation aufzufassen. - Logische Form: Fa (statt (Ex)Fx). - Dann müsste der Gegenstand existieren, damit der Satz sinnvoll ist. >Sinn

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989
Form Quine V 107
Form/Ähnlichkeit/Quine: Bsp eiförmig: ist etwas, wenn es der Form nach jedem von zwei Eiern ähnlicher ist, als diese einander. Immer zwischen zwei. ((s) Idealisierung: gilt für zwei beliebig gewählte.) Es kann ja nicht selbständig in einer Richtung von beiden Eiern abweichen. Entsprechend Granatapfelfarben: in der Mitte zwischen zwei konkreten Granatäpfeln. >Idealisierung.
V 165
Form/analytische Geometrie/Quine: Form ist Klasse von Klassen von Paaren reeller Zahlen - ((s) zweidimensional). >Klassen/Quine; >Unendlichkeit.
V 184
Form: eine Mannigfaltigkeit ist nur dann als Quadrat zu erkennen, wenn sie markiert ist. Hingegen Farbe: Bsp Scharlachrot muss nicht markiert werden. >Farben/Quine. Form/Farbe/Quine: Unterschied: die Vereinigung von Quadraten ist meist kein Quadrat, während die Vereinigung mehrerer scharlachroter Flächen scharlachrot ist.
Form/Farbe/Ontologie/Quine: die klassische Lösung läuft auf eine doppelte Ontologie hinaus: Materie und Raum. >Materie/Quine. >Raum.
Räumliche Mannigfaltigkeiten: sind Aggregate von Punkten, physikalische Gegenstände, von Teilchen. Sie sind jeweils ein bestimmtes Einzelding.
Quadrate: sind räumliche Mannigfaltigkeiten.
Bsp: ein bestimmter Querschnitt eines physikalischen Gegenstands wird fast genau ein bestimmtes Quadrat einnehmen, und er wird unendlich viele fast damit zusammenfallende Quadrate fast genau einnehmen.
Raumzeitliche Identität/Quine: die raumzeitliche Identität ist dann kein Problem mehr. Ein Quadrat, ein bestimmtes Aggregat von Punkten behält seine Identität für alle Zeiten. >Raumzeit.
V 186
Mannigfaltigkeit/Quine: diese sind bloß einzelne Quadrate, Kreise usw. Sie sind keine abstrakten Gegenstände, wie "Quadrat". Formen wären Klassen von solchen, also Gegenstände von höherer Abstraktheit. (Form/(s) also Klassen von Klassen von Punkten. Buchstabenformen: sind Klassen von Inskriptionen.) >Vierdimensionalismus/Quine.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Funktionen Quine V 111
Urteilsfunktion/Quine: statt der mehrwertigen Logik: wenn Bsp weder "Es ist eine Maus" noch "Es ist ein Eichhörnchen" behauptet wird, lehnt man die Konjunktion ab. Aber bei dem Bsp "Es ist eine Maus"/"Es ist in der Küche" wird man die Konjunktion offen lassen, wenn keiner der Teile behauptet oder verneint wird. >Urteile/Quine.
IX 17f
Funktionen/Quine: Funktionen können als Relationen interpretiert werden. Bsp die Funktion "Quadrat von" kann als die Relation {xy: x = y²} zwischen Quadrat und Wurzel erklärt werden. Aber nicht jede Relation ist eine Funktion. Entscheidend ist, dass wir von dem R von x sprechen können, wenn es überhaupt eins gibt: "das Quadrat von n". Def "Funk R": steht für "R I ^R ⊆ I" oder "∀x∀y∀z[(xRz ∧ yRz) > x = y]" (Identität).
Das bedeutet, dass nicht zwei Dinge zu demselben Ding in der Relation R stehen.
Nicht-Funktion: auch wenn R eine Nicht-Funktion ist, ist es bequem zu sagen, dass genau ein Ding zu einem Ding x in der Relation R steht. x ist dann das Argument von R.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Geldnachfrage Rothbard Rothbard II 166
Geldnachfrage/Preise/Rothbard: (...) partielle 'reale' Faktoren - wie Staatsausgaben im Ausland, eine plötzliche Nahrungsmittelknappheit oder 'eine plötzliche Abnahme des Vertrauens der Ausländer infolge einer großen nationalen Katastrophe' - könnten die Gesamtpreise oder den Status des Pfunds auf dem Devisenmarkt beeinflussen. Aber (...) solche Einflüsse können nur trivial und vorübergehend sein. Die Hauptursachen für solche Preis- oder Wechselkursbewegungen - nicht nur auf lange Sicht, sondern immer, außer bei vorübergehenden Abweichungen - sind monetäre Veränderungen des Geldangebots und der Geldnachfrage. Veränderungen der „realen“ Faktoren können nur dann einen bedeutenden Einfluss auf die Wechselkurse und die allgemeinen Preise haben, wenn sie die Zusammensetzung und die Höhe der Geldnachfrage auf dem Markt verändern. Da aber die Marktnachfrage nach Geld weder homogen noch einheitlich ist und sich auch nicht immer
Rothbard II 167
gleichmäßig verändert, werden sich reale Veränderungen fast immer auf die Geldnachfrage auswirken. Salerno: ... da reale Störungen immer mit „Verteilungseffekten“ einhergehen, d. h. mit Einkommens- und Vermögensgewinnen und -verlusten bei den betroffenen Marktteilnehmern, ist es höchst unwahrscheinlich, dass anfänglich nichtmonetäre Störungen letztlich nicht zu relativen Änderungen der verschiedenen nationalen Geldnachfragen führen würden...[Unter nicht konvertierbaren Bedingungen würden sich die relativen Änderungen der Nachfrage nach den verschiedenen nationalen Währungen bei unveränderten Mengen in deren langfristiger Auf- oder Abwertung auf dem Devisenmarkt niederschlagen.(1)
>Preistheorie/Rothbard.

1. Joseph Salerno. 1980. ‘The Doctrinal Antecedents of the Monetary Approach to the Balance of Payments’ (doctoral dissertation, Rutgers University, 1980), pp. 299-300.



Rothbard III 756
Geldnachfrage/Rothbard: Die Gesamtnachfrage nach Geld auf dem Markt besteht aus zwei Teilen: Tauschnachfrage: die Tauschnachfrage nach Geld (von Verkäufern aller anderen Güter, die Geld kaufen wollen) und
Reservierungsnachfrage: die Reservierungsnachfrage nach Geld (die Nachfrage nach Geld zum Halten durch diejenigen, die es bereits besitzen). Da es sich bei Geld um ein marktdurchdringendes Gut handelt, das ständig von allen angeboten und nachgefragt wird, und da der Anteil des vorhandenen Geldbestandes an der Neuproduktion hoch ist, wird es zweckmäßig sein, das Geldangebot und die Geldnachfrage anhand der Gesamtnachfrage-Bestands-Analyse zu analysieren (...). Im Gegensatz zu anderen Gütern hat jeder Marktteilnehmer sowohl eine Tausch- als auch eine Reservierungsnachfrage nach Geld.
A.
Tauschbedarf (exchange demand)
Geldnachfrage zu Tauschzwecken: Die Tauschnachfrage ist seine Nachfrage vor dem Einkommen. Als Verkäufer von Arbeitskräften, Grund und Boden, Kapitalgütern oder Konsumgütern muss er diese Güter liefern und im Gegenzug Geld verlangen, um ein Geldeinkommen zu erzielen.
>Produktionsfaktoren, >Einkommen, >Güter, >Produktion.
Nachfrage: Abgesehen von spekulativen Erwägungen wird der Verkäufer von Fertigwaren tendenziell (...) eine vollkommen unelastische (vertikale) Angebotskurve haben, da er keine Vorbehaltsnutzen für die Ware hat.
Rothbard III 757
Angebot: Aber die Angebotskurve eines Gutes für Geld ist äquivalent zu einer (partiellen) Nachfragekurve für Geld in Bezug auf das zu liefernde Gut. Tauschnachfrage: Daher sind die (Tausch-)Nachfragekurven für Geld in Bezug auf Grund und Boden, Investitionsgüter und Konsumgüter tendenziell vollkommen unelastisch.
>Elastizität/Rothbard.
Arbeit: Manche Menschen arbeiten vielleicht mehr Stunden, weil sie einen größeren finanziellen Anreiz haben, Freizeit für Arbeit zu opfern. Andere könnten beschließen, dass das höhere Einkommen ihnen erlaubt, etwas Geld zu opfern und einen Teil des höheren Verdienstes in mehr Freizeit zu investieren. In beiden Fällen verdient der Mann mit dem höheren Lohnsatz mehr Geld. (...) Daher wird die rückwärts gerichtete Angebotskurve eines Menschen niemals „rückwärts“ genug sein, um ihn bei höheren Lohnsätzen weniger Geld verdienen zu lassen.
Arbeitsmarkt: Auf dem Arbeitsmarkt lässt sich unser Gesetz also wie folgt ausdrücken: Je höher der Tauschwert des Geldes, desto geringer die nachgefragte Geldmenge; je geringer der Tauschwert des Geldes, desto höher die nachgefragte Geldmenge (d.h. je geringer der Lohnsatz, desto weniger Geld verdient; je höher der Lohnsatz, desto mehr Geld verdient). Daher verläuft die Geldnachfragekurve auf dem Arbeitsmarkt nicht senkrecht, sondern fallend, wenn der Tauschwert des Geldes steigt, wie bei jeder Nachfragekurve.
Tauschnachfrage nach Geld: Addiert man die vertikalen Geldnachfragekurven auf den anderen Tauschmärkten zu der fallenden Nachfragekurve auf dem Arbeitsmarkt, so erhält man eine fallende Tauschnachfragekurve für Geld.
B.
Rücklagebedarf (reservation demand)
Geldnachfrage zur Rücklage/Rücklagebedarf: Wichtiger, weil volatiler, in der Gesamtnachfrage nach Geld auf dem Markt ist die Reservierungsnachfrage, also um Geld zu halten. Dies ist die Nachfrage eines jeden nach seinem Einkommen. Nachdem jeder sein Einkommen erworben hat, muss er sich zwischen der Verteilung seines Geldvermögens in drei Richtungen entscheiden:
a) Konsumausgaben,
b) Investitionsausgaben, und
c) Zuführung zu seinem Bargeldbestand („Netto-Hortung“).
Darüber hinaus hat er die Möglichkeit, von seinem Bargeldbestand etwas abzuziehen („net dishoarding“). Wie viel er in seinem Bargeldbestand belässt, wird eindeutig durch den Grenznutzen des Geldes in seinem Bargeldbestand auf seiner Werteskala bestimmt.
>Kassenbestand/Rothbard.
Reservierungsnachfragekurve für Geld: (...) je höher die PPM (Kaufkraft des Geldes; der Tauschwert des Geldes), desto geringer die nachgefragte Geldmenge im Kassenbestand.
>Kaufkraft/Rothbard, >Hortung/Rothbard.
Infolgedessen sinkt die Kurve der Reservierungsnachfrage nach Geld in der Kassenbilanz, wenn der Tauschwert des Geldes steigt. Diese fallende Nachfragekurve, addiert mit der fallenden Tauschnachfragekurve für Geld, ergibt die Gesamtnachfragekurve des Marktes für Geld - ebenfalls fallend in der bekannten Weise für jede Ware.
Rothbard III 762
Gleichgewicht/Kaufkraft: Nehmen wir an, (...) dass die PPM (purchasing power of the monetary unit; Kaufkraft des Geldes) etwas höher ist (...). Die Nachfrage nach Geld wird zu diesem Zeitpunkt geringer sein als der Bestand. Die Menschen werden nicht mehr bereit sein, Geld zu diesem Tauschwert zu halten und werden bestrebt sein, es für andere Güter zu verkaufen. Durch diese Verkäufe steigen die Preise der Güter und die PPM sinkt, bis der Gleichgewichtspunkt erreicht ist. Nehmen wir andererseits an, dass die PPM niedriger ist (...). In diesem Fall werden mehr Menschen Geld nachfragen, sei es im Tausch oder als Reservierung, als Geldbestände vorhanden sind. Der sich daraus ergebende Nachfrageüberhang über das Angebot wird die PPM wieder ansteigen lassen (...). >Kaufkraft/Rothbard.
Rothbard III 766
Ökonomisches Gesetz: Jedes Geldangebot wird immer bis zu seinem Maximum ausgenutzt, und daher kann kein gesellschaftlicher Nutzen durch eine Erhöhung des Geldangebots erzielt werden. >Geldmenge/Rothbard, >Geldmenge/David Hume.
Ökonomen haben versucht, die Geldnachfrage mechanisch auf verschiedene Quellen zu reduzieren.(1)
RothbardVsKeynes: Es gibt jedoch keine solche mechanische Bestimmung. Jedes Individuum entscheidet für sich selbst nach seinen eigenen Maßstäben über seine gesamte Nachfrage nach Bargeldguthaben, und wir können nur verschiedene Einflüsse nachzeichnen, die verschiedene katalytische Ereignisse auf die Nachfrage gehabt haben mögen.
>Spekulative Nachfrage, >Clearing/Rothbard.
Rothbard III 772
Geldnachfrage/Rothbard: Ist die Nachfrage nach Geld unbegrenzt? Ein populärer Irrtum lehnt das Konzept der „Nachfrage nach Geld“ ab, weil sie angeblich immer unbegrenzt ist. Diese Vorstellung verkennt das Wesen der Nachfrage und verwechselt Geld mit Reichtum oder Einkommen. die Form, in der das Gut vom Verkauf zurückgehalten wird. (...) Die tatsächliche Nachfrage nach Geld ist nicht unbegrenzt und kann es auch nicht sein; sie ist begrenzt durch den geschätzten Wert der Güter, die eine Person im Tausch verkaufen kann, und durch den Betrag dieses Geldes, den der Einzelne für Güter ausgeben will, anstatt ihn in seiner Kasse zu behalten. Die Kaufkraft: Darüber hinaus ist es natürlich nicht „Geld“ an sich, das er will und verlangt, sondern Geld wegen seiner Kaufkraft, oder „echtes“ Geld, Geld, das in irgendeiner Weise ausgedrückt wird durch das, was es kaufen wird. (Diese Kaufkraft des Geldes (...) kann nicht gemessen werden.)
>Zeitpräferenz/Rothbard, >Preis/Rothbard.
Rothbard III 775
Wert der Kassenbestände: Das einzige notwendige Ergebnis (...) einer Änderung des Geldnachfrageplans ist genau eine Änderung des Verhältnisses der gesamten Barguthaben zum gesamten Geldeinkommen und des realen Wertes der Barguthaben in die gleiche Richtung. Bei gegebener Geldmenge führt ein verstärktes Gerangel um Bargeld lediglich zu einer Verringerung der Geldeinkommen, bis der gewünschte Anstieg der realen Barguthaben erreicht ist. Sinkt die Geldnachfrage, so tritt die umgekehrte Bewegung ein. Der Wunsch, die Bargeldbestände zu verringern, führt zu einem Anstieg der Geldeinkommen. Das Gesamtbargeld bleibt gleich, aber sein Anteil an den Einkommen sowie sein realer Wert sinken.(2)
1. J.M. Keynes' Treatise on Money (New York: Harcourt, Brace, 1930) ist ein klassisches Beispiel für diese Art der Analyse.
2. Streng genommen wird die ceteris-paribus-Bedingung tendenziell verletzt werden. Eine erhöhte Nachfrage nach Geld führt tendenziell zu niedrigeren Geldpreisen und damit zu niedrigeren Geldkosten im Goldbergbau. Dies wird die Goldminenproduktion ankurbeln, bis die Verzinsung des Bergbaus wieder die gleiche ist wie in anderen Branchen. Die erhöhte Nachfrage nach Geld wird also auch neues Geld hervorbringen, um die Nachfrage zu befriedigen. Eine geringere Geldnachfrage wird die Geldkosten des Goldbergbaus erhöhen und zumindest die Rate der Neuproduktion senken. Die Gesamtgeldmenge sinkt nur dann, wenn die Neuproduktionsrate unter die Abnutzungsrate fällt. Vgl. Jacques Rueff, „The Fallacies of Lord Keynes' General Theory“ in Henry Hazlitt, Hrsg., The Critics of Keynesian Economics (Princeton, N.J.: D. Van Nostrand, 1960), S. 238-63.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977
Geldwertillusion Keynes Rothbard III 783
Geldillusion/Geldwertillusion/Keynes/Keynesianismus/Rothbard: Keynes glaubte, dass, während andere Elemente des Wirtschaftssystems, einschließlich der Preise, grundsätzlich in realen Begriffen festgelegt wurden, die Arbeitnehmer selbst letztlich nur in Form von Geldlöhnen verhandelten - dass die Gewerkschaften auf Mindestlöhnen in Form von Geldlöhnen nach unten bestanden, aber sinkende Reallöhne in Form von steigenden Preisen passiv akzeptierten, während die Geldlöhne gleich blieben. Arbeitslosigkeit: Das keynesianische Rezept zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit beruht also speziell auf der „Geldillusion“ - dass die Gewerkschaften zwar Mindestlöhne in Geldform durchsetzen, aber zu dumm sind, um Mindestreallöhne per se durchzusetzen. Die Gewerkschaften haben jedoch das Kaufkraftproblem und die Unterscheidung zwischen Geld- und Reallohnsätzen kennengelernt; es erfordert in der Tat nicht viel Denkvermögen, diese Unterscheidung zu begreifen.(1)
>Arbeitslosigkeit/Keynesianismus, >Arbeitslosigkeit/Rothbard.
Inflation/VsGeldwertillusion: Ironischerweise beruhte Keynes' Befürwortung der Inflation auf der „Geldillusion“ auf der historischen Erfahrung (...), dass während einer Inflation die Verkaufspreise schneller steigen als die Lohnsätze.
Mindestlohn: Doch eine Wirtschaft, in der die Gewerkschaften Mindestlöhne durchsetzen, ist genau eine Wirtschaft, in der die Gewerkschaften mit Einbußen bei ihren Real- und Geldlöhnen rechnen müssen.
>Mindestlohn/Rothbard.
Inflation: Die Inflation kann daher nicht als Mittel eingesetzt werden, um die Gewerkschaften dazu zu bringen, die Arbeitslosigkeit zu verringern.(2)
RothbardVsKeynesianismus: Der Keynesianismus wurde als ein zumindest „praktisches“ System angepriesen. Ungeachtet seiner theoretischen Mängel ist er angeblich für die moderne Welt des Gewerkschaftswesens geeignet.
>Gewerkschaften/Rothbard.
RothbardVsKeynes: Doch gerade in der modernen Welt ist die Lehre von Keynes am wenigsten geeignet oder praktisch.(3)
KeynesismusVsVs:Die Keynesianer wenden ein, dass eine Flexibilisierung der starren Geldlohnsätze nach unten die monetäre Nachfrage nach Gütern und damit das monetäre Einkommen weiter senken würde. Dabei werden jedoch die Lohnsätze mit der Lohnsumme oder dem Gesamteinkommen, das in die Löhne fließt, völlig verwechselt.(4) Wenn die Lohnsätze sinken, bedeutet das nicht, dass auch das Gesamteinkommen sinkt. Im Gegenteil, das Gesamteinkommen wird,(...) , durch die Gesamtausgaben in der vorangegangenen Periode bestimmt. Niedrigere Lohnsätze werden dazu führen, dass diejenigen eingestellt werden, die durch die alten überhöhten Lohnsätze arbeitslos geworden sind. Die Tatsache, dass die Arbeit im Vergleich zu den Bodenfaktoren nun billiger ist, wird die Investoren dazu veranlassen, einen größeren Anteil für Arbeit im Vergleich zu Boden auszugeben als zuvor. Und die Beschäftigung von arbeitslosen Arbeitskräften erhöht die Produktion und damit das gesamte Realeinkommen. Darüber hinaus können sich die Preise und Lohnsätze anpassen, selbst wenn die Zahl der Beschäftigten zurückgeht (...) .

1. Vgl. Lindahl, „On Keynes' Economic System-Part I“, S. 25, 159 ff. Lindahls Artikel bieten eine gute Zusammenfassung sowie eine Kritik des keynesianischen Systems.
2. Außerdem ist die Inflation bestenfalls ein ineffizienter und verzerrter Ersatz für flexible Lohnsätze. Denn die Inflation wirkt sich auf die gesamte Wirtschaft und ihre Preise aus, während bestimmte Lohnsätze nur in dem Maße sinken, wie es notwendig ist, um den Markt für den jeweiligen Arbeitsfaktor zu „räumen“. Daher werden frei flexible Lohnsätze nur in den Bereichen sinken, die notwendig sind, um die Arbeitslosigkeit in diesen speziellen Bereichen zu beseitigen. Vgl. Henry Hazlitt, The Failure of the „New Economics“ (Princeton, N.J.: D. Van Nostrand, 1959), S. 278 ff.
3. Vgl. L. Albert Hahn, The Economics of Illlusion (New York: Squier Publishing Co., 1949), S. 50 ff., 166 ff. und passim.
4. Vgl. Hutt, „Significance of Price Flexibility“.

EconKeyn I
John Maynard Keynes
The Economic Consequences of the Peace New York 1920

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977
Gleichheit Field I 225
Gleichheit/Problem der Quantitäten/PdQ/Querweltein-Kongruenz/Field: Lösung: Die Lösung zum Problem der Quantitäten ist die Selbigkeit von Abstands-Verhältnissen.
III 62
Def Gleichheit/Temperatur-Gleichheit/Field: x = y: "x ist zwischen y und y" .
III 65
Def gleichaufgeteilte Region/gleichgeteilte/gleichmäßig geteilt/Abstandsgleichheit/Field: Alle Abstände innerhalb der Region sind gleich: R: sei eine Raumzeit-Region deren sämtliche Punkte auf einer einzigen Linie liegen, und dass für jeden Punkt x von R der strikt st-zwischen (raum-zeitlich) zwei Punkten von R liegt, es Punkte y und z von R gibt, so dass a) genau ein Punkt von R strikt st-zwischen y und z ist und dieser ist x und
b) xy P-Cong xz.
((s) Damit vermeidet man jegliche willkürliche (Längen-) Einheiten. Bsp "weniger" Punkte in dem entsprechenden Intervall oder "gleich viele" - ((s) aber nicht zwischen Temperatur und Raumeinheiten (welches gemeinsame Maß?)). Field: Dies passt aber wohl in gemischten Produkten!
Dann: das gemischte Produkt... ist kleiner als das gemischte Produkt... - Abstandsgleichheit ist in jedem Bereich für sich: skalar/raum-zeitlich.
>Raum, >Raumzeit.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Gleichheit Meixner I 170
Def Gleichzahligkeit/Frege/Meixner: f ist eine mit der Eigenschaft g gleichzahlige Eigenschaft =Def für mindestens eine zweistellige Relation R gilt:
1. jede Entität, die f hat, steht zu genau einer Entität die g hat, in der Relation R
2. Sind Entitäten, die f haben, verschieden, dann auch Entitäten mit g
3. Umkehrung von 1: jede Entität, die g hat.
Zahl: kann man dann nichtzirkulär definieren:
x ist eine natürliche Zahl =Def x ist eine endliche Anzahleigenschaft.
Zahl/Meixner: Als Eigenschaft aufgefasst, sind Zahlen typenlose Funktionen.
>Zahlen, >Definitionen, >Definierbarkeit, >Anzahl, >Relationen.

Mei I
U. Meixner
Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004
Identifikation Geach I 139f
Identifikation/Referenzobjekt/Intentionalität/Geach: Problem: Bsp "Jemand machte eine abfällige Bemerkung über eine ungenannte Person. Mrs. Supanich behauptet, diese Person zu sein."
Bsp "Ralph ist die Person x, sodass es der Wille des Erblassers war, dass x sein Geschäft erben sollte."
Def Shakespearscher Kontext/Geach: Dieser ist gegeben, wenn jeder beliebige Name eingesetzt werden kann ("Eine Rose, wie sie auch hieße, würde lieblich duften.")
Def Nicht-Shakespearescher Kontext/Geach: Hier kann nicht jeder Name eingesetzt werden, wegen Opazität.
>Opazität.
Bsp Erbschaftsfall: ist shakespearisch. Bsp "Ralph war (eine Person, die) ausdrücklich vom Erblasser..." - (hier kann jeder Name eingesetzt werden).
Sogar nicht-extensionale Kontexte können shakespearisch sein: Bsp "Es ist logisch und chronologisch möglich, dass Cäsar der Vater von Brutus war." - (Aber nicht, wenn statt "Cäsar" eine Kennzeichnung eingesetzt wird). - Wir wollen aber auch keine Quantifikation über "mögliche Namen".
>Kennzeichnung, >Name, >"Jemand", >Referenz, >Kontext, >Quantifikation.

I 145ff
Intentionalität/Identifikation/intensionales Objekt/Geach: Bsp Ein Betrüger kauft unter falschem Namen ein Auto: Problem: Der richtige Name kann nicht zugeschrieben werden. Lösung: Identifikation über die Zeit - dann ist ein ad hoc Name möglich: "A" (Existenzeinführung).
>Existentielle Generalisierung, >Zeitliche Identität.
"Hutchinson" ist nicht dieselbe Person wie __ und die Klägerin glaubte, dass __ ihr Auto kaufen wollte.
Pointe: falsch: "Hutchinson ist die Person x und die Klägerín glaubte von x, dass er ihr Auto kaufen wollte" (dann hätte die Klägerin verloren).
((s) Identifikation nicht mit "dem Käufer", dann wäre der Kauf zustande gekommen, sondern Fehlidentifikation: dann kein Kauf.)
I 148f
Identifikation/Intentionalität/intentionale Objekte/Geach: Problem: de re "in Bezug auf jemand.." - "...Hob und Nob glauben dass sie eine Hexe ist" - das setzt voraus, dass ein und dieselbe Person gemeint ist. >de re.
Gleiches Problem wie "Es gibt ein Pferd, dass er mir schuldet" (welches?).
>Intensionale Objekte.

Das Cob/Hob/Nob-Problem
Sich auf Unbestimmtes beziehen, heißt oft eher, sich in unbestimmter Weise auf etwas Bestimmtes beziehen.
Problem: Quantifikation hilft nicht bei: "Hob denkt, eine Hexe hat Bobs Stute geblendet und Nob fragt sich, ob sie (dieselbe Hexe) Cobs Sau getötet hat."
>Quantifikation.
Die Reichweite des quantifizierten Satzteils scheint einerseits voll innerhalb des früheren abhängigen Kontexts, andererseits deckt es etwas innerhalb des späteren Kontexts ab. - Das kann man überhaupt nicht in einem logischen Schema darstellen.
>Reichweite.
Problem: Anapher: "sie" oder "dieselbe Hexe" ist an ein Antezedens gebunden: "die einzige...".
Beste Lösung: Hob denkt dass die (eine und einzige) Hexe die F ist, Bobs Stute geblendet hat und Nob fragt sich, ob die Hexe, die F ist, Cobs Sau getötet hat. ((s) Zusätzliche Eigenschaft F).
Pointe: Der Satz ist wahr, wenn eine passende Interpretation der Eigenschaft F wahr ist. - ((s) Sonst ist der Satz falsch wegen der Nichtexistenz von Hexen.)
>Nicht-Existenz, >Prädikation, >Zuschreibung, vgl. >die logische Definition von "Genau einer".

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Identität Evans I 315f
Identität/Evans: als Kriterium ist "identisch mit a sein" trivial.
Frank I 512
Zeitliche Identität/Evans: Zeitliche Identität darf nicht einfach aus Beschreibung folgen, sondern "das Subjekt der Hypothese erinnert sich, folglich ist es dieselbe Person".
Frank I 539
Identität in der Zeit/Evans: "Ich" kann Vergangenheit und Gegenwart überspannen, aber das beruht auf einem Vermögen des Subjekts. - Das bringt eine neue Möglichkeit des Fehlschlags mit sich. - Es muss genau ein Ding geben, von dem die Vorstellungen handeln. >Zeitliche Identität.

EMD II
G. Evans/J. McDowell
Truth and Meaning Oxford 1977

Evans I
Gareth Evans
"The Causal Theory of Names", in: Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol. 47 (1973) 187-208
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Evans II
Gareth Evans
"Semantic Structure and Logical Form"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Evans III
G. Evans
The Varieties of Reference (Clarendon Paperbacks) Oxford 1989

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Individuation Buridan Geach I 134
Individuation/Identifikation/Buridan/Geach: Bsp Ein Pferdehändler hat genau drei Pferde: Brownie, Blackie und Fallow. Der Kunde akzeptiert die Aussage des Händlers: "Ich werde dir eins meiner Pferde geben". Aber der Händler liefert nicht und leugnet, dass er dem Kunden irgend etwas schuldet.
Sein Argument: "Ich müsste dir entweder Brownie, oder Blackie oder Fallow schulden.
I 135
Aber was ich sagte, bezog sich weder mehr auf Blackie als auf Fallow oder andersherum und genauso wenig auf Brownie. Ich schulde dir keins von den dreien". >Referenz.
GeachVsBuridan: Ein Teil der Schwierigkeiten, die Buridan selbst hat kommt daher, dass er den Schluss von "Ich schulde dir ein Pferd" zu "Es gibt ein Pferd, das ich dir schulde" zulässt!
Aber selbst wenn wir es im Allgemeinen nicht können, scheint es in diesem speziellen Fall plausibel, zuzulassen: "ich schulde dir etwas", also "gibt es etwas..."
Das können wir sogar akzeptieren, ohne Buridans ungültige Regel zu akzeptieren.
Geach: Viele Autoren glauben, dass jeder Fall eines ungültigen Schlussverfahrens ein ungültiger Schluss ist, aber das ist ein großer logischer Irrtum!
Pferdehändler: "Wenn ich dir ein Pferd schulde, schulde ich dir etwas. Und das kann nur ein Pferd von mir sein! Du wirst aufgrund meiner Worte nicht sagen, dass es etwas anderes ist, das ich dir schulde!. Also gut denn: Dann sage mir, welches meiner Pferde ich dir schulde.
Lösung/Buridan: Man kann sagen, dass x mir y schuldet, dann und nur dann, wenn ich durch das Aushändigen von y mit ihm quitt werde! Welches der drei Pferde nun immer y sein soll, durch Aushändigen werden die beiden quitt! Also: welches immer x sein wird, der Händler schuldet x dem Kunden.
I 136
Es ist wahr von Brownie, es ist wahr von Blackie und es ist wahr von Fallow, dass es ein Pferd ist, das der Händler dem Kunden schuldet. Wenn wir nun z.B. nur Brownie und Blackie betrachten, könnten wir sagen, dass der Händler diese beiden schuldet. Aber Buridan selbst warnt uns davor, kollektiven und distributiven Gebrauch zu verwechseln.
>Distribution.
Lösung: Es ist nicht so, dass es "Es gibt zwei Pferde...", aber: "von jedem ist es wahr, dass er es schuldet"!
Buridan: Nach seinem eigenen Prinzip dürfen wir nicht von "es gibt zwei.." auf "Der Händler schuldet zwei.." schließen. Denn das riefe die falsche "ratio" (Aspekt) auf den Plan, dass nämlich der Händler in einer Proposition (Satz) geäußert haben müsste, dass er die zwei schuldet.
>Aspekte, >Propositionen, >Sätze.
Genauso können wir nicht schließen von
"Brownie ist ein Pferd, das der Händler schuldet"
(Buridan: das ist wahr) auf
"Der Händler schuldet Brownie".
Dazu müsste der Händler den Satz explizit geäußert haben.
GeachVsBuridan: Das kann so nicht durchgehen! Ich kann nicht von
"Ich schulde dir etwas" auf
"Es gibt etwas, das ich dir schulde" schließen!
Vgl. >Jemand.
Bsp Die Bank hat irgendwo das Geld von Leuten aufgehoben. Daraus kann ich nicht schließen: einiges davon ist meins! Das ist aber alles andere als trivial!
Das Problem ist nicht auf dieses Beispiel beschränkt.
Bsp Von "b F't ein oder ein anderes A" kann ich nicht schließen:
"Es gibt ein oder ein anderes identifizierbares Ding, das b F't".
Deswegen müssen wir Buridans ganze Theorie umbauen.
I 137
Bsp "Geach sucht eine Detektivgeschichte": nach Buridan kommt heraus: Für ein x, Geach sucht nach x unter dem Aspekt ("ratio") "Detektivgeschichte".
Problem: Selbst wenn ich genau eine Detektivgeschichte suchte, gab es ein identifizierbares x - nicht notwendig eine Detektivgeschichte - das ich gesucht habe.
Wir brauchen eher eine dyadische Relation zwischen Geach und einem Aspekt (ratio)!
Geach suchte etwas unter der ratio "Detektivgeschichte". Die zusammengebundenen Wörter sind ein unteilbarer relativer Term.
Klarer:
Geach suchte etwas unter der ratio, die hervorgerufen wird (appellata) von dem Ausdruck "Detektivgeschichte".
Dann ist "suchte ... von" ein singulärer relativer Term. Wir können ihn abkürzen: "S'te"
Dann haben wir eher ein Zitat als eine "ratio". Dann brauchen wir nicht über "ratio" zu quantifizieren. Wir können sagen:
"Es gibt eine Detektivgeschichte, die Geach sucht" als
"Für ein x, x ist eine Detektivgeschichte und für ein w, w ist eine Beschreibung die wahr ist von x, und Geach S'te w ("suchte etwas unter der ratio hervorgerufen von der bestimmten Kennzeichnung w)".
Hier quantifizieren wir über Formen von Wörtern, deren Identitätskriterien, wenn nicht völlig klar, so doch klarer sind als die von rationes.
>Identitätskriterien, >Beschreibung, >Identifikation.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Individuen Millikan I 272
Def Eigenschaft/Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: die Identität der Eigenschaften eines Individuums ist durch die natürliche Opposition zu diesen Eigenschaften festgelegt, auf der Grundlage dieses Individuums. >Identität/Millikan.
Def Individuen/Selbstidentität/Selbigkeit/Millikan: die Identität eines Individuums ist festgelegt dadurch, dass es natürlicherweise die Eigenschaften hat, die es hat.
Die Identität eines Individuums ist durch die Zurückweisung widersprüchlicher Eigenschaften festgelegt.
Ein selbstidentisches Individuum hat genau eine Eigenschaft aus jedem Eigenschaftsbereich, wobei die Eigenschaftsbereiche sich gegenseitig ausschließen.
>Eigenschaft/Millikan.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005
Informationswert Norvig Norvig I 629
Informationswert/KI-Forschung/Norvig/Russell: Einer der wichtigsten Aspekte der Entscheidungsfindung ist das Wissen, welche Fragen man stellen muss. Tests sind oft teuer und manchmal gefährlich (sowohl direkt als auch aufgrund der damit verbundenen Verzögerungen). Ihre Bedeutung hängt von zwei Faktoren ab: ob die Testergebnisse zu einem signifikant besseren (...) Plan führen würden und wie wahrscheinlich die verschiedenen Testergebnisse sind. Beispiel: (...) eine Erdölfirma hofft, eine von n ununterscheidbaren Einheiten von Seebohrrechten zu kaufen. (...) genau eine der Einheiten enthält Öl im Wert von C Dollar, während die anderen wertlos sind. Der Verkaufspreis jeder Einheit beträgt C/n Dollar. (...) ein Seismologe bietet dem Unternehmen die Ergebnisse einer Untersuchung der Einheit Nr. 3 an, aus der sich definitiv ergibt, ob die Einheit Öl enthält. Wie viel sollte das Unternehmen bereit sein, für die Informationen zu zahlen?
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/n wird die Untersuchung Öl in Einheit 3 anzeigen. In diesem Fall wird das Unternehmen Einheit 3 für C/n Dollar kaufen und einen Gewinn von C -C/n = (n - 1)C/n Dollar erzielen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von (n-1)/n wird die Untersuchung zeigen, dass die Einheit kein Öl enthält, in diesem Fall wird das Unternehmen eine andere Einheit kaufen. (...) das Unternehmen sollte bereit sein, dem Seismologen bis zu C/n Dollar für die Information zu zahlen: die Information ist genauso viel wert wie die Einheit selbst.
Der Wert der Information leitet sich aus der Tatsache ab, dass man mit der Information seine Vorgehensweise an die tatsächliche Situation anpassen kann. Man kann je nach Situation unterscheiden, während man ohne die Information das tun muss, was im Durchschnitt der möglichen Situationen am besten ist.
Def Informationswert/Norvig: (...) Der Wert einer bestimmten Information wird als Differenz des erwarteten Wertes zwischen den besten Handlungen vor und nach dem Erhalt der Information definiert. >Multiattribute Nutzentheorie/KI-Forschung, >Entscheidungsnetzwerke/Norvig.
Norvig I 631
Nicht-negativer Wert der Information: Kann [Information] tatsächlich einen negativen erwarteten Wert haben? Intuitiv sollte man erwarten, dass dies unmöglich ist. Schließlich könnte man im schlimmsten Fall die Information einfach ignorieren und so tun, als hätte man sie nie erhalten. Dies wird durch das folgende Theorem bestätigt, das für jeden entscheidungstheoretischen Agenten gilt: Der erwartete Wert von Informationen ist nicht negativ. >Agenten/Norvig. Agenten/KI/Informationswert: Ein vernünftiger Agent sollte Fragen in einer vernünftigen Reihenfolge stellen, Fragen vermeiden, die irrelevant sind, die Bedeutung jeder Information im Verhältnis zu ihren Kosten berücksichtigen und aufhören, Fragen zu stellen, wenn dies angemessen ist. All diese Fähigkeiten können erreicht werden, wenn man den Wert der Information als Orientierung verwendet.
Norvig I 639
Die Theorie des Informationswerts wurde zunächst im Rahmen statistischer Experimente untersucht, bei denen ein Quasi-Nutzen (Entropie-Reduktion) verwendet wurde (Lindley, 1956)(1). Der russische Kontrolltheoretiker Ruslan Stratonowitsch (1965)(2) entwickelte die hier vorgestellte allgemeinere Theorie, in der Information aufgrund ihrer Fähigkeit, Entscheidungen zu beeinflussen, einen Wert hat. Stratonowitschs Arbeit war im Westen nicht bekannt, wo Ron Howard (1966)(3) die gleiche Idee verfolgte. Seine Arbeit endet mit der Bemerkung: "Wenn die Theorie des Informationswerts und die damit verbundenen entscheidungstheoretischen Strukturen in Zukunft nicht einen großen Teil der Ausbildung von Ingenieuren ausmachen, dann wird der Berufsstand der Ingenieure feststellen, dass seine traditionelle Rolle des Managements wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ressourcen zum Wohle des Menschen an einen anderen Beruf verwirkt wurde." Bis heute ist die implizierte Revolution der Managementmethoden nicht eingetreten. Neuere Arbeiten von Krause und Guestrin (2009)(4) zeigen, dass die Berechnung des exakten nicht-myopischen Wertes von Informationen selbst in Netzwerken von Mehrfachbäumen (polytrees) unlösbar ist. Es gibt andere Fälle, die stärker eingeschränkt sind als der allgemeine Informationswert, in denen der myopische Algorithmus eine nachweislich gute Annäherung an die optimale Sequenz von Beobachtungen liefert (Krause et al., 2008)(5). In einigen Fällen - z.B. bei der Suche nach einem Schatz, der an einem von n Orten vergraben ist - ergibt eine Rangfolge der Experimente in der Reihenfolge der Erfolgswahrscheinlichkeit geteilt durch die Kosten eine optimale Lösung (Kadane und Simon, 1977)(6).

1. Lindley, D. V. (1956). On a measure of the information provided by an experiment. Annals of Mathematical Statistics, 27(4), 986–1005.
2. Stratonovich, R. L. (1965). On value of information. Izvestiya of USSR Academy of Sciences, Technical
Cybernetics, 5, 3–12.
3. Howard, R. A. (1966). Information value theory. IEEE Transactions on Systems Science and Cybernetics,
SSC-2, 22–26.
4. Krause, A. and Guestrin, C. (2009). Optimal value of information in graphical models. JAIR, 35, 557 - 591.
5. Krause, A., McMahan, B., Guestrin, C., and Gupta, A. (2008). Robust submodular observation selection.JMLR, 9, 2761–2801.
6. Kadane, J. B. and Simon, H. A. (1977). Optimal strategies for a class of constrained sequential problems. Annals of Statistics, 5, 237–255.

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Informationswert Russell Norvig I 629
Informationswert/KI-Forschung/Norvig/Russell: Einer der wichtigsten Aspekte der Entscheidungsfindung ist das Wissen, welche Fragen man stellen muss. Tests sind oft teuer und manchmal gefährlich (sowohl direkt als auch aufgrund der damit verbundenen Verzögerungen). Ihre Bedeutung hängt von zwei Faktoren ab: ob die Testergebnisse zu einem signifikant besseren (...) Plan führen würden und wie wahrscheinlich die verschiedenen Testergebnisse sind. Beispiel: (...) eine Erdölfirma hofft, eine von n ununterscheidbaren Einheiten von Seebohrrechten zu kaufen. (...) genau eine der Einheiten enthält Öl im Wert von C Dollar, während die anderen wertlos sind. Der Verkaufspreis jeder Einheit beträgt C/n Dollar. (...) ein Seismologe bietet dem Unternehmen die Ergebnisse einer Untersuchung der Einheit Nr. 3 an, aus der sich definitiv ergibt, ob die Einheit Öl enthält. Wie viel sollte das Unternehmen bereit sein, für die Informationen zu zahlen?
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/n wird die Untersuchung Öl in Einheit 3 anzeigen. In diesem Fall wird das Unternehmen Einheit 3 für C/n Dollar kaufen und einen Gewinn von C -C/n = (n - 1)C/n Dollar erzielen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von (n-1)/n wird die Untersuchung zeigen, dass die Einheit kein Öl enthält, in diesem Fall wird das Unternehmen eine andere Einheit kaufen. (...) das Unternehmen sollte bereit sein, dem Seismologen bis zu C/n Dollar für die Information zu zahlen: die Information ist genauso viel wert wie die Einheit selbst.
Der Wert der Information leitet sich aus der Tatsache ab, dass man mit der Information seine Vorgehensweise an die tatsächliche Situation anpassen kann. Man kann je nach Situation unterscheiden, während man ohne die Information das tun muss, was im Durchschnitt der möglichen Situationen am besten ist.
Def Informationswert/Norvig: (...) Der Wert einer bestimmten Information wird als Differenz des erwarteten Wertes zwischen den besten Handlungen vor und nach dem Erhalt der Information definiert.
>Multiattribute Nutzentheorie/KI-Forschung, >Entscheidungsnetzwerke/Norvig.
Norvig I 631
Nicht-negativer Wert der Information: Kann [Information] tatsächlich einen negativen erwarteten Wert haben? Intuitiv sollte man erwarten, dass dies unmöglich ist. Schließlich könnte man im schlimmsten Fall die Information einfach ignorieren und so tun, als hätte man sie nie erhalten. Dies wird durch das folgende Theorem bestätigt, das für jeden entscheidungstheoretischen Agenten gilt: Der erwartete Wert von Informationen ist nicht negativ. >Agenten/Norvig.
Agenten/KI/Informationswert: Ein vernünftiger Agent sollte Fragen in einer vernünftigen Reihenfolge stellen, Fragen vermeiden, die irrelevant sind, die Bedeutung jeder Information im Verhältnis zu ihren Kosten berücksichtigen und aufhören, Fragen zu stellen, wenn dies angemessen ist. All diese Fähigkeiten können erreicht werden, wenn man den Wert der Information als Orientierung verwendet.
Norvig I 639
Die Theorie des Informationswerts wurde zunächst im Rahmen statistischer Experimente untersucht, bei denen ein Quasi-Nutzen (Entropie-Reduktion) verwendet wurde (Lindley, 1956)(1). Der russische Kontrolltheoretiker Ruslan Stratonowitsch (1965)(2) entwickelte die hier vorgestellte allgemeinere Theorie, in der Information aufgrund ihrer Fähigkeit, Entscheidungen zu beeinflussen, einen Wert hat. Stratonowitschs Arbeit war im Westen nicht bekannt, wo Ron Howard (1966)(3) die gleiche Idee verfolgte. Seine Arbeit endet mit der Bemerkung: "Wenn die Theorie des Informationswerts und die damit verbundenen entscheidungstheoretischen Strukturen in Zukunft nicht einen großen Teil der Ausbildung von Ingenieuren ausmachen, dann wird der Berufsstand der Ingenieure feststellen, dass seine traditionelle Rolle des Managements wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Ressourcen zum Wohle des Menschen an einen anderen Beruf verwirkt wurde." Bis heute ist die implizierte Revolution der Managementmethoden nicht eingetreten. Neuere Arbeiten von Krause und Guestrin (2009)(4) zeigen, dass die Berechnung des exakten nicht-myopischen Wertes von Informationen selbst in Netzwerken von Mehrfachbäumen (polytrees) unlösbar ist. Es gibt andere Fälle, die stärker eingeschränkt sind als der allgemeine Informationswert, in denen der myopische Algorithmus eine nachweislich gute Annäherung an die optimale Sequenz von Beobachtungen liefert (Krause et al., 2008)(5). In einigen Fällen - z.B. bei der Suche nach einem Schatz, der an einem von n Orten vergraben ist - ergibt eine Rangfolge der Experimente in der Reihenfolge der Erfolgswahrscheinlichkeit geteilt durch die Kosten eine optimale Lösung (Kadane und Simon, 1977)(6).

1. Lindley, D. V. (1956). On a measure of the information provided by an experiment. Annals of Mathematical Statistics, 27(4), 986–1005.
2. Stratonovich, R. L. (1965). On value of information. Izvestiya of USSR Academy of Sciences, Technical
Cybernetics, 5, 3–12.
3. Howard, R. A. (1966). Information value theory. IEEE Transactions on Systems Science and Cybernetics,
SSC-2, 22–26.
4. Krause, A. and Guestrin, C. (2009). Optimal value of information in graphical models. JAIR, 35, 557 -
591.
5. Krause, A., McMahan, B., Guestrin, C., and Gupta, A. (2008). Robust submodular observation selection.
JMLR, 9, 2761–2801.
6. Kadane, J. B. and Simon, H. A. (1977). Optimal strategies for a class of constrained sequential problems. Annals of Statistics, 5, 237–255.

Russell I
B. Russell/A.N. Whitehead
Principia Mathematica Frankfurt 1986

Russell II
B. Russell
Das ABC der Relativitätstheorie Frankfurt 1989

Russell IV
B. Russell
Probleme der Philosophie Frankfurt 1967

Russell VI
B. Russell
Die Philosophie des logischen Atomismus
In
Eigennamen, U. Wolf (Hg) Frankfurt 1993

Russell VII
B. Russell
On the Nature of Truth and Falsehood, in: B. Russell, The Problems of Philosophy, Oxford 1912 - Dt. "Wahrheit und Falschheit"
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Interpretation Dworkin Brocker I 598
Interpretation/Recht/Gesetze/DworkinVsHart/Dworkin: Dworkins Interpretationsmodell schließt starkes richterliches Ermessen aus. Vielmehr müssen Richter ihm zufolge auch in schwierigen Fällen voraussetzen, dass genau eine Antwort die richtige sei. Aus dieser Antwort gehen die Rechte hervor, die eine Streitpartei tatsächlich besitzt. ((s) Rechte werden nicht vom Richter „zuerkannt“ – siehe auch die Unterscheidung „detektivistisch“/“projektivistisch“/Wright). DworkinVsHart: außerrechtliche Maßstäbe dürfen dabei keine Rolle spielen.
Lösung/Dworkin: statt Regeln ((s) im Falle Harts Regeln zweiter Stufe) müssen Prinzipien angewendet werden.
>Prinzipien/Dworkin.
DworkinVsHart: für Dworkin spielen Sein und Sollen in der Rechtsauslegung mit Notwendigkeit zusammen, weil das Recht nach Dworkin durchgehend interpretativ ist, also ohne konventionalistischen Ankerpunkt auskommen muss.

Bernd Ladwig, „Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

Dworkin I
Ronald Dworkin
Taking Rights Seriously Cambridge, MA 1978

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Interventionen Österreichische Schule Coyne I 30
Interventionen/Österreichische Schule/Coyne/Boettke: Da die politischen Entscheidungsträger auf ihre begrenzte Vernunft und ihr begrenztes Wissen angewiesen sind, um in den Marktprozess einzugreifen, der ein komplexes System ist, das vom menschlichen Verstand nicht vollständig erfasst werden kann, kommt es zu unbeabsichtigten Folgen. >Interventionen/Mises.
Diese unbeabsichtigten Folgen können in drei allgemeine Kategorien eingeteilt werden.
1) Die erste ist die Verschleierung aktueller und zukünftiger Gewinnmöglichkeiten, die ohne die Intervention bestehen würden. Ohne eine staatlich erteilte Lizenz, die den Markteintritt einschränkt, gäbe es beispielsweise Gewinnmöglichkeiten, die von Unternehmern verfolgt werden. Da diese Unternehmer jedoch nicht über eine staatliche Lizenz verfügen, können sie diese Chancen nicht wahrnehmen. Dies mindert den Wohlstand sowohl der Unternehmer als auch der Kunden, die durch ihre Produkte besser gestellt wären.
>Unternehmertum, >Märkte, >Konsum.
2) Zweitens schaffen Eingriffe oft neue Möglichkeiten für unternehmerische Aktivitäten, die den Wohlstand nicht erhöhen. So können Unternehmer beispielsweise versuchen, Vorschriften zu umgehen, indem sie Schmiergelder zahlen oder Ressourcen in die Beeinflussung von Regulierungsbehörden investieren. Diese Verhaltensweisen nützen den einzelnen Unternehmern, sind aber schädlich für die Gesellschaft, weil sie Ressourcen und unternehmerisches Talent darstellen, die von der Befriedigung der Verbraucher abgezogen werden, um stattdessen die Folgen staatlicher Eingriffe zu vermeiden.
3) Drittens kann Interventionismus zu „Regime-Unsicherheit“ führen, d.h. zu der Unfähigkeit der Wirtschaftsakteure, das künftige Handeln der Regierung in Bezug auf Interventionen genau einzuschätzen. Eine gut funktionierende Marktwirtschaft erfordert stabile und vorhersehbare Regeln. Die daraus resultierende relative Sicherheit ermöglicht es den Menschen, bessere Pläne für die Zukunft zu machen. Die Zukunft ist immer mit einer gewissen Ungewissheit behaftet, aber diese Ungewissheit lässt sich verringern, wenn davon ausgegangen wird, dass die Regeln im Laufe der Zeit konstant bleiben.
Zeit/Zeitpräferenz/Entscheidungen: Um zu verstehen, warum dies von Bedeutung ist, betrachten Sie den Denkprozess eines Unternehmers, der entscheidet, ob er ein Projekt verfolgt, das möglicherweise erst in zehn Jahren Gewinne abwirft oder nicht. Wenn die Unternehmerin glaubt, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die Regierung die Regeln ändern und ihr Vermögen im nächsten Jahrzehnt konfiszieren wird, hat sie einen geringeren Anreiz zu investieren. Wenn die Unternehmerin dagegen darauf vertraut, dass die bestehenden Regeln, die es den Unternehmern erlauben, die Gewinne aus ihren Investitionen zu behalten, in den nächsten zehn Jahren konstant bleiben, wird sie eher in das langfristige Projekt investieren. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass Interventionismus in dem Maße, wie er zu unvorhersehbaren oder übermäßig belastenden Eingriffen in die Wirtschaftstätigkeit führt, eine Gefahr für die unternehmerische Dynamik des Marktprozesses darstellt. Das Wissen um die Probleme des Interventionismus - das Wissensproblem und die unbeabsichtigten Folgen - ist der Kern der österreichischen Kritik an der klassischen Wohlfahrtsökonomie.
>Wohlfahrtsökonomie/Österreichische Schule.

Coyne I
Christopher J. Coyne
Peter J. Boettke
The Essential Austrian Economics Vancouver 2020
Kennzeichnungen Cresswell I 184
Kennzeichnung/Quantifikation/Cresswell: Bestimmte und unbestimmte Kennzeichnungen sind keine Quantoren. - Die Bindung ist in der Tiefenstruktur. >Quantoren, >Tiefenstruktur.
Bsp Wenn du jedem Jungen einen Job anbietest, wird mancher Junge ihn ablehnen. - "Ihn" signalisiert keine Variable, die durch "einen Job" gebunden würde. - Dennoch besteht die Quantifikation in der Tiefe.
>Quantifikation.
II 47f
Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Cresswell: nach Russell ist (24) (Ex)(GLAUBEN (a,x) u x e.β.L)
möglich, weil "Der Planet, der "Phosphorus" genannt wird" außerhalb der Reichweite des Modaloperators vorkommen kann.
>Reichweite, >Modaloperatoren, >Namen, >Morgenstern/Abendstern, >Theorie der Kennzeichnungen/Russell.

Zur Erklärung:
Def Punkt-Anführungszeichen/Punkt-AZ/Sellars/Boer/Lycan: (Boer/Lycan S. 69, auch Lycan 1984(1), 285): wenn α ein Satz ist, dann ist . α . die Klasse aller Sätze, die dieselbe „linguistische Rolle“ wie α spielen.
>Rollen.
Lycan: . α . ist ein Prädikat, das durch einen solchen Satz erfüllt wird.
>Prädikate, >Erfüllung.
Damit soll seine Theorie einfacher beschrieben werden können:
„glauben“: denotiert eine Relation GLAUBEN zwischen einer Person und einem Satz.
Wahrheits-Schema/Glaubenssätze/Lycan: wird da so neu geschrieben:

(11) [a glaubt dass α] ist wahr gdw.
(Ex)(GLAUBEN(DEN (a), x) u x e . α. ). ((s) eckige Klammern: Quasi-Anführungszeichen!)
Das ist alles wieder auf eine bestimmte gegebene (interpretierte) Sprache relativiert. Genauer als (11):
(12) [a glaubt dass α] ist wahr in L gdw.
(Ex)(GLAUBEN(DENL (a), x) u x ε . α . ).
Pointe: Jetzt muss auch . α . auf L relativiert werden!
. α . L: ist dann die Klasse der Sätze, die dieselbe semantische Rolle spielen wie die, die α in L.


II 48
Pointe: Das erlaubt uns, über das Ding zu sprechen, das tatsächlich "Phosphorus" genannt wird und zu fragen, was passiert, wenn es nicht so genannt wird. - ((s) Außerhalb der Reichweite des Modaloperators: erlaubt eindeutigen Bezug auf das Ding).
II 140
Kennzeichnungen/Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Cresswell: These: Eine bestimmte Kennzeichnung ist in derselben syntaktischen Kategorie wie ein Quantor wie z.B. "jemand". Problem: Bsp "Jemand kommt nicht" bedeutet nicht dasselbe wie "Es ist nicht der Fall dass jemand kommt".
>Jemand/Geach.
Lösung/Russell: Verschiedene Reichweiten in modalen und doxastischen Kontexten
a) (enge Reichweite) "Die Person nebenan wohnt nebenan" logisch äquivalent ist mit "genau eine Person wohnt nebenan" und daher in einem Sinne es notwendig wahr ist.
b) (weite Reichweite) ... es wahr ist, dass die Person nebenan auch hätte woanders wohnen können (es also kontingent ist).
>"Genau ein", >Notwendigkeit, >Kontingenz.
II 149
Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Kripke/Cresswell: Kripke pro Russell in Bezug auf Kennzeichnungen - nur nicht in Bezug auf Namen. >Kennzeichnungen/Kripke, >Namen/Kripke.


1. Lycan, W.G. (1984). Logical Form in Natural Language. Cambridge, Mass: Bradfort/MIT

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Kennzeichnungen Kripke I 36
Erfüllung/Kennzeichnung/Kripke;: Eine Kennzeichnung wird erfüllt: Ein Gegenstand als einziger erfüllt die Kennzeichnung (Sekt-Bsp "Der Mann mit dem Glas Sekt ist böse". In Wirklichkeit hat er Mineralwasser im Glas, d.h. es ist eine fehlgeschlagene Kennzeichnung.) >Sektbeispiel, >Erfüllung, >Erfüllbarkeit, >Referenz, >Existenz.
Scheinbare Kennzeichnung: Das Heilige Römische Reich (ist weder heilig noch römisch) ist ein verkappter Eigenname.
>Eigennamen/Kripke.
III 353
Kennzeichnungen/substitutionale Quantifikation: Kennzeichnungen dürfen nicht in der Substitutionsklasse auftreten. Eine notwendige und hinreichende Bedingung dafür, dass jeder Satz der referentiellen Sprache seinen Wahrheitswert behält, ist, dass, wann immer (Exi)f wahr ist ( wenn nur xi frei ist), wird eine Substitutionsklasse f" von f wahr sein (>Bedingung (6)). Das geht nicht mit einer bestimmten Kennzeichnung, selbst wenn (6) erfüllt ist.
III 369
Theorie der Kennzeichnungen/Russell: ψ(ixφ(x)) wobei φ(x) atomar ist, wie folgt analysiert: (Ey)(x)(y = x ↔ φ(x)) u ψ(y)) (Wessel: "genau einer": (Ex)(P(x) u (y)(P(y) > x = y)) "Es gibt höchstens ein Ding": (x)(y)(x = y). Das ist mehrdeutig, wenn es mehr als eine Kennzeichnung gibt: Reihenfolge der Eliminierung.
>Elimination.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984
Kennzeichnungen Logik-Texte Read III 127f
Unechte Namen/Quine: (= Kennzeichnungen - nur echte Namen erlauben die Substitution, die sich in der Ununterscheidbarkeit des Identischen findet - unechte: führen zu komplexerer Form: Bsp » unter den römischen Rednern gibt es einen größten, und er klagte Catilina an« - Bsp »Genau eine Zahl zählt die Planeten und sie ist größer als sieben«/Russell: hier ist nur 7 echter Name - daher können diese Sätze auch nicht Ober- und Untersatz in einer Schlussfolgerung des Prinzips der Ununterscheidbarkeit des Identischen sein. >Leibnizprinzip, >Ununterscheidbarkeit, >Identität.
QuineVs: Problem: Reichweite: die Kennzeichnungen müssen so eliminiert werden, dass in der neuen Formulierung kein Bestandteil mit ihnen korrespondiert.

Strobach I 104:
Ununterscheidbarkeit/Strobach: erfordert Logik 2. Stufe: Prädikatenlogik 2. Stufe/PL2/Strobach: typische Formel: das Leibnizsche Gesetz: "x = y > (F)(Fx ↔ Fy)". >Logik zweiter Stufe.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Stro I
N. Strobach
Einführung in die Logik Darmstadt 2005
Kennzeichnungen Prior I 124
Theorie der Kennzeichnungen/Russell/Prior: a) "das Soundso φt"
b) "X denkt, dass das Soundso φt".
In a) und b) hat die Kennzeichnung dieselbe Bedeutung egal ob der Gegenstand existiert oder nicht existiert - in b) hat der Satz sogar denselben Wahrheitswert.
>Wahrheitswert, >Nichtexistenz, >Denken, >Gedanken.
I 148
Theorie der Kennzeichnungen /Russell: singuläre Namen: "Das einzige Ding, das φt". >Namen, >Singuläre Termini.
Geach: Diese Analyse hat zwei Teile:
a) Explizit prädikativer Gebrauch: "x ist das einzige Ding, das φt"
b) Gebrauch als scheinbares Subjekt: kann als Explikation eines impliziten prädikativen Gebrauchs erklärt werden: "Das einzige Ding das φt, ψt."
>Prädikation, >"Genau ein".
a) Als "Etwas, das.."
b) "Wenn etwas...".
Prior: Lösung für Nichtexistentes - Problem: unterschiedliche Reichweite:
a) Als Teil eines komplexen Prädikats: "Etwas ist beides das-einzige-Ding-das-φt und nicht ψt".
b) Als Teil eines komplexen Satzes: "Es ist nicht der Fall dass..".
Kennzeichnungen: sind sinnvoll: "der φ-er existiert nicht" nicht bei logischen Eigennamen "dies".
>Reichweite, >Enge/weite Reichweite.
I 152
Sekt-Bsp/PriorVsRussell: Russell hat übersehen, dass Kennzeichnungen auch anders gebraucht werden können: "der Mann da drüben" sagt nicht von etwas aus dass es "Mann ist" oder dass es "drüben ist". - Wenn es wahr ist, dass derjenige klever ist, dann auch, wenn es eine verkleidete Frau ist - Zuschreibung verlangt keine korrekte Identifikation - es wird nur verlangt, dass es "der einzige..." ist. >Kennzeichnungen/Russell.

Erklärung/(s):
Sekt-Beispiel: "Der Mann mit dem Glas Sekt ist böse" – Der Gemeinte hat aber Mineralwasser im Glas.
>Referenz, >Wahrheitswert/Prior, >Meinen.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Kostenprinzip Rothbard Rothbard III 922
Kostenprinzip/Besteuerung/Rothbard: Eine einheitliche Steuer [z.B. für Polizeischutz] würde in den gefährlichen Gebieten unter dem Marktpreis liegen und in den friedlichen Gebieten darüber. Um sich der Neutralität anzunähern, müsste eine Steuer also entsprechend den Kosten der Dienstleistungen variieren und nicht einheitlich sein.(1) Dies ist das vernachlässigte Kostenprinzip der Besteuerung. >Neutrale Besteuerung/Rothbard, >Neutrale Besteuerung/Ökonomische Theorien.
RothbardVsKostenprinzip: Aber auch das Kostenprinzip ist kaum neutral. Abgesehen von dem unausweichlichen Steuerzahler-Steuer-Verbraucher
Abgesehen von dem unausweichlichen Steuerzahler-Steuer-Konsumenten-Problem gibt es wiederum das Problem, wie eine „Dienstleistung“ definiert und isoliert werden soll.
>Dienstleistung/Rothbard.
Was ist die „Dienstleistung“ der Umverteilung von Petrus zu Paulus, und was sind die „Kosten“, für die Petrus zur Kasse gebeten werden soll?
>Bürokratie/Rothbard.
VsKostenprinzip: Und selbst wenn wir die Diskussion auf so gewöhnliche Dienstleistungen wie den Polizeischutz beschränken, gibt es gravierende Mängel.
1) Erstens sind die Kosten des Staates (…) zwangsläufig viel höher als die des freien Marktes.
2) Zweitens kann der Staat nicht gut kalkulieren und daher seine Kosten nicht genau einschätzen. Drittens sind die Kosten nur im Gleichgewicht gleich den Preisen; da die Wirtschaft nie im Gleichgewicht ist, sind die Kosten nie eine genaue Schätzung dessen, was der Preis auf dem freien Markt gewesen wäre.
3) Und schließlich weist der Steuerzahler, wie bei der Gleichheitssteuer und im Gegensatz zum freien Markt, niemals seinen Nutzen aus dem staatlichen Akt nach; es wird einfach und munter angenommen, dass er die Leistung freiwillig zu diesem Preis erworben hätte.
>Nutzenprinzip/Rothbard, >Steuerprogression/Rothbard, >Übergewinnsteuer/Rothbard, >Kopfsteuer/Rothbard.

1. Wir räumen hier nicht ein, dass die „Kosten“ die „Preise“ bestimmen. Die allgemeine Reihe von Endpreisen bestimmt die allgemeine Reihe von Selbstkostenpreisen, aber dann wird die Lebensfähigkeit der Unternehmen davon bestimmt, ob der Preis, den die Leute für ihre speziellen Produkte zahlen werden, ausreicht, um die Kosten zu decken, die auf dem gesamten Markt bestimmt werden.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977
Leere Menge Prior I 63ff
Leere Menge/Prior: Die Leere Menge stiftet nur als logische Konstruktion Identität zwischen Einhörnern und Pegasi. - Eine logische Konstruktion ist keine irgendwie geartete Entität. ((s) Es gibt nicht verschiedene leere Mengen, die irgendwie vergleichbar wären.)
>Relationen, >Gegenstände, >Abstrakte Gegenstände, >Abstraktheit.
Prior: Sie macht auch Einhörner und Pegasi nicht vergleichbar, weil sie keine Elemente hat).
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.
I 63ff
Leere Menge/Prior: Lösung: Zu sagen, dass es genau eine Nullklasse gibt, heißt dann einfach: für ein φ nichts φt und für jedes φ und ψ, wenn nichts φt und nichts ψt, dann was immer fφt ψt und was immer ψt, φt. Verwandt: Relation-in-Extension:
Relation in Extension/Prior: zwei stellige Prädikate können in der gleichen Weise mit Relation in Extension assoziiert werden.
Bsp Beides: Vater und Mutter sein von ist nicht dasselbe wie
beides: größer und kleiner sein als.
Aber die korrespondierenden "Relationen-in-Extension" sind dieselbe!
Denn man kann sagen, dass für ein x und ein y, wenn x beides ist, Vater und Mutter von y dann ist x auch größer und kleiner als y und umgekehrt, denn beide Implikationen sind einfach leer!
>Implikation.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Morpheme Lyons I 172
Def Morphem/Lyons: nicht weiter distributionell klassifizierbare Einheiten: Bsp „un“ „akzept“ „abel“. >Distribution/Lyons.
I 184
Def Morphem/Lyons: Die meisten Autoren definieren das Morphem als kleinste Einheit der grammatischen Analyse. (Oft wird aber auch das Wort als kleinste Einheit angesehen. Beide sind aber letztlich nicht völlig universale Merkmale). >Wörter, >Syntax, >Grammatik.
Morphem: Das Morphem muss noch von der phonologischen oder orthographischen Gestalt unterschieden werden.
Morphem: Das Morphem ist (anders als der Laut oder das Schriftzeichen) eine distributionelle Einheit.
>Distribution/Lyons.
Zerlegung: von Wörtern: ist eine graduelle, nicht prinzipielle Angelegenheit.
Feste Zerlegung (Segmentierung): Bsp boy-s, jump-ed, jump-ing, tall-er,
I 185
Nicht festgelegte Segmentierung: Bsp Manche Plurale: men, children, mice, sheep.
Bsp Starke Verben: went, took, came, run, cut,
Bsp Unregelmäßige Komparative und Superlative: better, best, worse, worst
Lösung: Es gibt eine gewisse orthographische Verwandtschaft zwischen man und men und zwischen mouse und mice.
Problem: Bsp bad – worse, Bsp go – went. Diese können nicht zerlegt werden.
Lösung: Distribution, das Morphem als distributionelle Einheit:
I 186
Analogie: Man kann sagen, dass bad sich von worse unterscheidet wie tall von tall-er.
Bad: worse: worst = tall: taller: tallest

Tradition: Die Tradition würde sagen, dass diese Adjektive nicht in derselben Gruppe von Sätzen vorkommen können, d.h. nicht dieselben Nomina qualifizieren können.
Heute:
Distribution: Die verschiedenen Adjektive (hier: auch Komparative) haben nicht dieselbe distributionelle Verteilung.
>Distribution/Lyons.
Pointe: Dann können wir Morpheme als Distributionsmerkmale auffassen, und damit als eine Komponente des Adjektivs. ((s) taller wird in anderem Kontext gebraucht als tall und muss daher ein Merkmal haben, das tall nicht hat und umgekehrt. Und dasselbe muss für bad und worse gelten).
>Adjektive.
Zunächst also:

A : B : C = D : E : F

Dann Zerlegung (Segmentierung) in Faktoren:

Ax : bx : cx = ay : by : cy

Def Morphem/Lyons: Morpheme sind dann die distributionellen Faktoren bzw. Komponenten der Wörter.
Distribution: eines Worts: ist dann das Produkt der Distribution der Morpheme, aus denen es besteht.
I 187
Morphem/Lyons: Ein Morphem ist selbst kein Wortsegment! Es hat keine Position innerhalb des Worts! Def Morph/Lyons: Wenn ein Wort in Segmente aufgeteilt werden kann (das sind nicht die Morpheme!) dann nennt man diese Segmente Morphe.
>Terminologie/Lyons.
Bsp bigger: hat zwei Morphe: {big}, {er}. (Auch Morpheme).
Schreibweise: Morphe: geschweifte Klammer.
Unregelmäßige Verben/Morphem/Morph/Lösung/Lyons: dann können wir sagen, dass Bsp went, das nicht weiter in Morphe zerlegt werden kann, aus den zwei Morphemen {go} und {ed} besteht.
(Morphem/((s): ist also ein abstrakte Sinnkomponente – Morph/Lyons: eine letztlich phonologisch oder orthographisch im Wort auffindbare Einheit.)

Def Allomorph/Lyons: ein bestimmtes Morphem kann durch verschiedene Morphe vertreten werden (in verschiedenen Umgebungen).
I 188
Bsp Pluralmorphem des Englischen: {s} wird durch die Allomorphe /s/, /z/ und /iz/ dargestellt.
I 191
Def Isolierende Sprache/Lyons: (auch „analytisch“) (nach dem Klassifikationssystem aus dem 19. Jahrhundert): Eine isolierende Sprache ist eine Sprache, deren Wörter unveränderlich sind, Bsp Vietnamesisch, dann gibt es keine Unterscheidung Wort/Morphem. Mit Einschränkung gilt das auch für Bsp Chinesisch. Def Agglutinierend/Sprache/Lyons: hier setzen sich die Wörter meist aus einer Folge von Morphemen zusammen, wobei jedes Morph ein Morphem repräsentiert.
I 192
Bsp Türkisch: Plural. {ler}
Possessivmorph: {i} („sein, ihr, usw)
Ablativmorph: {den}.
Sie bewahren immer ihre phonologische Identität.
Außerdem:
In einem Wort repräsentiert jedes Morph genau ein Morphem.
Def Flektierend/Sprache/Lyons: eine flektierende Sprache liegt vor, wenn Wörter nur willkürlich und inkonsequent in Morphe zerlegt werden können, wobei es eine Vielfalt von Allomorphen gibt,
Bsp Latein:
domus (Nominativ, Singular)
domi (Genitiv, Singular)
I 193
Tradition/Lyons: Die Tradition führte wegen der Schwierigkeit, Wörter Lateinischen in Morphe zu zerlegen, überhaupt die Begriffe Deklination und Konjugation ein.
I 194
Latein: Im Lateinischen fehlt eine Entsprechung zwischen den Wortsegmenten und den Morphemen. Selbst wenn wir domus, domi usw. in das Morph dom (bzw. die Allomorphe dom domo) und eine Reihe von „Endungen“ segmentieren, könnten wir nicht sagen, dass ein Teil von us (oder s) {Singular} und ein andere Teil {Nominativ} repräsentiert usw. Stattdessen: müssten wir sagen, dass sie es gleichzeitig repräsentieren.
I 196
Morphem/Morph/Lyons: Das Verhältnis zwischen ihnen ist kein rein grammatisches. Bsp lateinische Wörter lassen sich ebenso gut in distributionelle Faktoren zerlegen wie türkische. Flektierend/agglutinierend: Der Unterschied liegt also nicht in der grammatischen Struktur, sondern in der Weise, wie die kleinsten grammatischen Einheiten in der phonologischen oder orthographischen Form repräsentiert sind.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Namen Lejewski Prior I 167
Vorbemerkung:
Extensionalität/Prior: Philosophen, die keine Extensionalisten sind, glauben, dass es Russellsche Individualnamen gar nicht geben kann. Sie finden die Komplikationen deshalb akzeptabel. >Extensionen, >Extensionalität, >Singuläre Termini, >Echte Namen/Russell.
Prior I 167
Namen/Lejewski: Für Lejewski können Namen entweder singulär oder leer sein, aber nicht plural. "non plural names": können logisch komplex sein (Normale Namen nicht).
>Komplexität, >Einfachheit.
Dafür wird ein spezieller Funktor gebraucht mit eigenen Axiomen.
Dieser Funktor könnte z.B. die Lesniewskische individuelle Identität, die Form
"a = a"
sein, die wahr ist, wenn "a" auf einen Gegenstand angewendet wird, und falsch, wenn nicht.
>Referenz, >St. Lesniewski.
Namen/Aristoteles: Namen können singulär oder plural sein ,aber nicht leer! Wenn hier komplexe Namen eingeführt werden, dann muss man darauf achten, dass die Zusammensetzung nicht leer ist. Bsp Selbst wenn "a" und "b" Anwendungen haben, muss "a und b" keine haben.
Wenn "Sokrates" nicht plural ist, dann folgt daraus nicht, dass "Nicht Sokrates" ebenfalls nicht plural ist.
Bsp Es könnte eine Million "Nicht Sokrates" geben.
Lösung/Lejewski: führt einen "Definitionsrahmen" ein: dieser erlaubt nur Namen wie
"Er, der einzig nicht Sokrates ist".
Pointe: Dennoch kann das Prädikat "ist nicht Sokrates" auf viele Objekte angewendet werden.
Vgl. >"Genau ein", >Prädikate, >Prädikation, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung.

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003
Nominalismus Armstrong II (b) 34
Exakte Ähnlichkeit/Armstrong: ermöglicht Bildung von Äquivalenzklassen (statt Universalien). Nominalismus (Place) pro: Dann sind Eigenschaften (als Einzeldinge) alle exakt ähnliche Eigenschaften. - Vertreter von Universalien (Armstrong): viele Einzeldinge mit derselben Eigenschaft. Universalien-Realist: nimmt für jede Klasse genau ein Universale an. >Ähnlichkeit.
II (c) 104
Induktion/ArmstrongVsMartin/VsPlace: als Nominalisten können sie keinen atomaren Zustand höherer Stufe annehmen, der die Universalien verbindet. >Universalien.
II (c) 97
Eigenschaften/Nominalismus/Martin/Place: Eigenschaften sind Einzeldinge! - Daher keine strikte Identität zwischen verschiedenen Manifestationen oder Vorkommnissen von Eigenschaften. Stattdessen: "exakte Ähnlichkeit". Verursachung: Prinzip: "Gleiches verursacht Gleiches".
ArmstrongVs: das ist nur eine kosmische Regularität und damit als ganzes ein kosmischer Zufall! ArmstrongVs: pro Universalien-Sicht: erklärt, warum dieselben Eigenschaften in denselben Umständen dieselben Wirkungen hervorbringt (nicht bloß die gleichen). - Prinzip: "Identisches verursacht Identisches".
II (c) 97
Ähnlichkeit: NominalismusVsArmstrong: Armstrong muss für jede Ähnlichkeit, die nicht exakt ist, die Instantiation verschiedener Universalien annehmen! Vervielfachung - MartinVsArmstrong: Ähnlichkeit ontologisch als Grundbegriff.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983
Nominalismus Place Armstrong II (b) 34
Exakte Ähnlichkeit/Armstrong: ermöglicht Bildung von Äquivalenzklassen (statt Universalien). Nominalismus (Place) pro: Dann sind Eigenschaften (als Einzeldinge) alle exakt ähnliche Eigenschaften. - Vertreter von Universalien (Armstrong): viele Einzeldinge mit derselben Eigenschaft. Universalien-Realist: nimmt für jede Klasse genau ein Universale an. >Ähnlichkeit.

Armstrong II (c) 104
Induktion/ArmstrongVsMartin/VsPlace: als Nominalisten können sie keinen atomaren Zustand höherer Stufe annehmen, der die Universalien verbindet. >Universalien.
Armstrong II (c) 97
Eigenschaften/Nominalismus/Martin/Place: Eigenschaften sind Einzeldinge! - Daher keine strikte Identität zwischen verschiedenen Manifestationen oder Vorkommnissen von Eigenschaften. Stattdessen: "exakte Ähnlichkeit". Verursachung: Prinzip: "Gleiches verursacht Gleiches".
ArmstrongVs: das ist nur eine kosmische Regularität und damit als ganzes ein kosmischer Zufall! ArmstrongVs: pro Universalien-Sicht: erklärt, warum dieselben Eigenschaften in denselben Umständen dieselben Wirkungen hervorbringt (nicht bloß die gleichen). - Prinzip: "Identisches verursacht Identisches".
Armstrong II (c) 97
Ähnlichkeit: NominalismusVsArmstrong: Armstrong muss für jede Ähnlichkeit, die nicht exakt ist, die Instantiation verschiedener Universalien annehmen! Vervielfachung - MartinVsArmstrong: Ähnlichkeit ontologisch als Grundbegriff.

Place I
U. T. Place
Dispositions as Intentional States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place II
U. T. Place
A Conceptualist Ontology
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place III
U. T. Place
Structural Properties: Categorical, Dispositional, or both?
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place IV
U. T. Place
Conceptualism and the Ontological Independence of Cause and Effect
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place V
U. T. Place
Identifying the Mind: Selected Papers of U. T. Place Oxford 2004
Objekt KI-Forschung Norvig I 449
Objekte/KI-Forschung/Norvig/Russell: Physische Objekte können als verallgemeinerte Ereignisse betrachtet werden, in dem Sinne, dass ein physisches Objekt ein Teil der Raumzeit ist. Zum Beispiel kann man sich die USA als ein Ereignis vorstellen, das 1776 als Zusammenschluss von 13 Staaten begann und heute noch als Zusammenschluss von 50 Staaten im Gange ist. Wir können die sich ändernden Eigenschaften der USA mit Hilfe von Zustandsfluenten beschreiben, wie z.B. Population(USA). Ein Eigenschaft der USA, die sich alle vier oder acht Jahre ändert, MIssgeschicke ausgeschlossen, ist sein Präsident. Man könnte vorschlagen, dass Präsident(USA) ein logischer Begriff ist, der ein anderes Objekt zu verschiedenen Zeiten bezeichnet. Dies ist leider nicht möglich, da ein Begriff genau ein Objekt in einer bestimmten Modellstruktur bezeichnet. (Der Begriff Präsident (USA, t) kann je nach Wert von t verschiedene Objekte bezeichnen, aber unsere Ontologie hält Zeitindizes getrennt von Fluenten.) ((s) vgl. >Vierdimensionalismus/Philosophische Theorien).
Norvig I 450
Lösung: Die einzige Möglichkeit ist, dass Präsident(USA) ein einziges Objekt bezeichnet, das aus verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten besteht. >Überzeugungen/KI-Forschung, >Gedankenobjekte/Philosophische Theorien, >Beschreibungslogik/KI-Forschung.

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010
Objektivität Field I 272f
Def Objektivität/Mathematik/Kreisel/Putnam/Field: Objektivität soll darin bestehen, dass wir nur die wahren Axiome glauben. Problem: Die Axiome beziehen sich auch auf die Ontologie.
>Axiome, >Ontologie.
I 274
Ontologie muss nicht in Begriffen der Wahrheit der Axiome erklärt werden - das geht nämlich nicht in den assoziierten modalen Sätzen. >Modalitäten, >Propositionen.
I 277
Objektivität/Mathematik/Mengenlehre/ML/Field: Selbst wenn wir "e" als fix annehmen, braucht die platonistische (!) Sicht nicht anzunehmen, dass die Wahrheiten objektiv determiniert sind. Denn es gibt andere Gesamtheiten, über die die Quantoren in einer Mengenlehre gehen können. >Platonismus, >Quantoren, >Mengenlehre.
Putnam: weiter: Es gibt gar keinen Grund "e" fixiert zu halten.
FieldVsPutnam: Verwechslung der Sicht, dass Referenz festgelegt wird (z.N. kausal) mit der Sicht, dass sie durch eine Beschreibungstheorie festgelegt wird, die "Ursache" enthält.
II 316
Objektivität/Wahrheit/Mathematik/Field: These: Selbst wenn es keine mathematischen Objekte gibt, warum sollte es nicht der Fall sein, dass es genau einen Wert von n gibt, für den An - modal interpretiert - objektiv wahr ist? >Beweisbarkeit, >Korrektheit.
II 316
Mathematische Objektivität/Field: Für sie brauchen wir nicht die Existenz mathematischer Objekte anzunehmen, wenn wir die Objektivität der Logik voraussetzen - objektiv korrekt sind aber nur Sätze der Mathematik, die aus den Axiomen bewiesen werden können.
II 319
Mathematische Begriffe sind nicht kausal mit ihren Prädikaten verbunden ((s) sondern begrifflich) - Bsp für jede Wahl einer Mächtigkeit des Kontinuums können wir Eigenschaften und Relationen für unsere mengentheoretischen Begriffe (hier: Vokabular) finden, die diese Wahl wahr machen und eine andere Wahl falsch. Vgl. >Wahrmacher.
II 320
Die Verteidigung der Axiome ist genug, um die Mathematik (ohne Objekte) objektiv zu machen - aber nur mit dem weiten Begriff von Konsistenz: dass ein System konsistent ist, wenn nicht jeder Satz eine Folge von ihm ist.
II 340
Objektivität/Mengenlehre/Elementbeziehung/Field: Zur Feststellung der bestimmten Extension von "e" und "Menge" brauchen wir auch die physikalischen Anwendungen - auch für "Finitheit".
III 79
Willkür/willkürlich/Skalentypen/Skalarfeld/Massendichte/Field: Massendichte ist ein ganz spezielles Skalarfeld, das wegen seiner logarithmischen Struktur "weniger willkürlich" ist als die Skale für das Gravitationspotential. >Objektivität, >Logarithmus.
Logarithmische Strukturen sind weniger willkürlich - Die Massendichte braucht mehr Grundbegriffe als andere Skalarfelder - Skalarfeld: Bsp Höhe.
>Feldtheorie.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Propositionen Geach I 168
Proposition/GeachVs: eine Proposition ist keine abstrakte Entität. - Proposition wird hier nur "unter Protest" gebraucht: folgendes wird allgemein über Propositionen angenommen: (i) Jeder unzweideutige Aussagesatz drückt genau eine Proposition aus
(ii) Synonyme Propositionen haben denselben Sinn
(iii) ein "Dass-Satz" bezeichnet, was "p" ausdrückt -
(iv) "Die Proposition dass p" und "der Dass-Satz" "dass p" sind synonyme Bezeichnungen der Proposition
(v) "Die Proposition die von Qp ausgedrückt wird" wobei Qp ein Zitat von p ist, bezeichnet - dieselbe Proposition wie "Die Proposition dass p" - man muss
(iv) nicht so verstehen, dass "dass p" immer ersetzt werden kann durch "die Proposition, dass p"
Aus den obigen Thesen folgt, dass jede oratio obliqua immer übersetzbar ist in oratio recta - James betrachtet die Proposition, die durch "Es gibt Marsmenschen... " ausgedrückt wird, mit Frucht.
GeachVs: aber das kann uns nicht verbieten, einfach abzukürzen: "...hat diese Furcht" - Aber das liefert wiederum kein Kriterium für Synonymie.
>Synonymie, >Kriterien.
I 174/5
Notwendig/Proposition/Geach: wenn die Dass-Sätze Bezeichnungen abstrakter Entitäten sind, dann können diese abstrakten Entitäten keine Propositionen sein. >Dass-Sätze.
Grund: wechselseitige strikte Implikation ist kein Identitätskriterium für Propositionen.
Aber: Sie ist eine hinreichende Bedingung in der Modallogik für die Ersetzbarkeit salva veritate von Teilsätzen.
Wir hätten also ein Kriterium für die Identität solcher Entitäten, die von solchen Teilsätzen bezeichnet werden, aber gar keine Notwendigkeit für solche "Designata".
>Opazität.
I 176
Proposition/Geach: billige Metaphysik: einfach zu fragen: "Aber was sind Propositionen" so wie "Aber was sind Zahlen?" - Die Referenz z.B. eines Eigennamens einer Zahl zu kennen heißt in der Lage zu sein, Zahlen zu identifizieren und auseinanderzuhalten und das bedeutet umgekehrt, die Wahrheitsbedingungen eines Satzes zu kennen. >Metaphysik.
Wir könnten eine Theorie der Propositionen aufstellen, ohne zu wissen, was Propositionen eigentlich sind - aber wechselseitiges Entailment für Propositionsgleichheit geht nicht als Kriterium für die Identität ((s) weil intensional).
>Intensionalität, >Extensionalität, >Identität.
I 255
Def Proposition/Terminologie/Geach: etwas, das vorgebracht wird, um erwogen zu werden - (Keine Behauptung, ein Vorschlag!) - "Satz" ist eigentlich grammatisch. Ich bevorzuge "Proposition". - Propositionen müssen nicht behauptet werden.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972
Quasi-Anführung Geach I 206
Zitat/Quasianführungszeichen/Schreibweise/Quine/Geach: Quine benutzt halbe eckige Klammern [x] für das, was er "Quasi-Zitat" (Quasi Anführung) nennt.
extern, Brandom I 960
Eckige Klammern [, ] (eigentlich nur obere Ecke): stammen von Quine: bequemer Ausdruck für Verallgemeinerungen, in denen Zitiertes vorkommt: [p] soll eine Variable sein, die über die Ergebnisse der Anwendung von Anführungszeichen auf die Sätze läuft, über die die Variable läuft: Umgekehrte Operationsreihenfolge wie bei den gewöhnlichen Anführungszeichen: hier gilt: "p" ist ein Zitatname eines Buchstabens des Alphabets. >Objektsprache, >Quasianführung/Brandom, >Quasianführung/Quine.

Geach I 206 (Fortsetzung)
Quine: lässt für alle x [x] und x dasselbe sein, Geach: das mache ich nicht. Ich benutze die Klammern also etwas anders.
Bsp [Cicero] und [Cicero war ehrlicher als Demosthenes] wären dann einfach die Ausdrücke "Cicero" und "Cicero war ehrlicher als Demosthenes".
Aber [x] wäre nicht notwendig die Variable x (könnte sie aber sein).
und [x war ehrlicher als Demosthenes] wäre das Resultat des Einsetzens von "x" in "x war ehrlicher.." durch welchen Ausdruck auch immer [x] war.
Es würde daher keinen Unterschied in (1) machen, wenn wir statt der Anführungszeichen eckige Klammern [ ] benutzt hätten. Wir nennen die entsprechende Variante (1'). Aber können wir von (1') übergehen zu:

(3) Für ein x, x war ein großer Redner und [x] ist der einzige Eigenname eines Römers, der in [x war ehrlicher als Demosthenes] vorkommt

(3) sieht nach einer furchtbaren Vermischung von zwei Formen aus:

(4) Für ein x, x war ein großer Redner (x ist hier Person)

(5) Für ein x, [x] ist der einzige Eigenname eines Römers, der in [x war ehrlicher als Demosthenes] vorkommt.

(x ist hier Ausdruck)

(4) und (5) können gelesen werden als: "Es gibt ein Objekt x, sodass", aber in (5) hieße das: es gibt einen Ausdruck sodass" (Quine würde hier erlauben, dass die Quantifikation in die eckigen Klammern des Quasi-Zitats hineinreicht).
Aber bei (4) muss das Erfüllungsobjekt eine Person, und in (5) muss es ein Ausdruck sein!
I 207
Daher kann (3) nicht aus (1') geschlossen werden!
Wir können (3) aber auch ganz anderes interpretieren: "Für ein x, Fx".
Das würde dann wahr, wenn jedes freie Vorkommnis von "x" so ersetzt werden könnte durch ein und denselben Eigennamen, dass ein wahres Ergebnis herauskommt. Dann wäre (3) aus (1') ableitbar.

Zitat/Vorkommnis/VsGeach: manche werden einwenden, dass man nicht mehr Recht hat, von einem"zitierten Vorkommnis" von "Cicero" oder von "x" zu sprechen, als man hat, von einem Vorkommnis von "x" in "six" zu sprechen. Weil "six" logisch unteilbar ist.
GeachVsVs: das ist unfundiert, man kann das bei sorgfältigem Gebrauch der Anführungszeichen vermeiden.
Nach unserer Konvention ist es egal, wie lange ein Name (Zitat) ist, z.B. ein ganzes Gedicht kann zitiert werden. Punkte oder Striche benutze ich nicht, um genau ein Wort abzukürzen, es können mehrere Wörter mit einem Strich abgekürzt werden.
Wörter sind im allgemeinen als Zitate erkennbar, ob sie in Anführungszeichen stehen oder nicht.

Bezeichnen/Gebrauch/Erwähnung/Mittelalter/Geach: hier war die Bezeichnung konventionell markiert und logisch vorrangig zum Gebrauch.
Die Referenz oder suppositio eines Worts konnte auf der anderen Seite durch ein angefügtes Prädikat deutlich gemacht werden. z.B. eine Variante der suppositio war die suppositio materialis, der Gebrauch eines Worts, um sich selbst zu bezeichnen! (Carnap: autonym). Wir benutzen [Cicero] (eckige Klammern).

(6) [Cicero] ist ein Eigenname.

oder alternativ:

"Cicero" ist ein Eigenname.
I 208
Anführungszeichen/Geach: sind nicht eine Art Funktor, der aus "Cicero" den Namen eines Ausdrucks bildet, sondern ein Indikator, der eine intentionale Argument Stelle schafft, in die "Cicero" eingefügt wird. Nach dieser Lesart sind aber iterierte Zitate nicht konstruierbar:

(7) ' "Cicero" ' ist der Name eines Eigennamens

hat dann keinen Platz mehr in unserer Logik, wie Nom d'un nom!
>Namen/Geach, >Variablen/Geach.

Gea I
P.T. Geach
Logic Matters Oxford 1972

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001
Reichweite Castaneda Frank I 178
Reichweite/erweiterteReichweite/von Kennzeichnung/Russell: "nur ein einziger ist.." - "wenn..." >Kennzeichnungen, >Reichweite, >Identifikation, >"Genau ein", >Eins, vgl. >Quantifikation.

Hector-Neri Castaneda(1966b): "He": A Study on the Logic of Self-consciousness,
in : Ratio 8 (Oxford 1966), 130-157

Cast I
H.-N. Castaneda
Phenomeno-Logic of the I: Essays on Self-Consciousness Bloomington 1999

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994
Reichweite Logik-Texte Re III 127f
Unechte Namen/Quine: (= Kennzeichnungen). Nur echte Namen erlauben die Substitution, die sich in der Ununterscheidbarkeit des Identischen findet.
>Name, >Starrheit (Rigidität), >Substitution.
Unechte Namen: führen zu komplexerer Form: Bsp »Unter den römischen Rednern gibt es einen größten, und er klagte Catilina an«. - Bsp »Genau eine Zahl zählt die Planeten und sie ist größer als sieben«.
Russell: Hier ist nur 7 echter Name.
Daher können diese Sätze auch nicht Ober- und Untersatz in einer Schlussfolgerung des Prinzips der Ununterscheidbarkeit des Identischen sein.
>Leibnizprinzip, >Ununterscheidbarkeit.
QuineVs: Problem der Reichweite: Die Kennzeichnungen müssen so eliminiert werden, dass in der neuen Formulierung kein Bestandteil mit ihnen korrespondiert.

Strobach I 104
Ununterscheidbarkeit/Strobach: erfordert Logik 2. Stufe: Prädikatenlogik 2. Stufe/PL2/Strobach: typische Formel: Das Leibnizsche Gesetz: "x = y > (F)(Fx ↔ Fy)". >Logik 2. Stufe.
Read III 133/134
Reichweite/Kennzeichnungen/Mögliche Welt/Möwe/Read: Enge Reichweite: Die Kennzeichnung bezeichnet verschiedene Objekte in verschiedenen möglichen Welten.
Weite Reichweite: Dasselbe Objekt in verschiedenen möglichen Welten.
Echte Namen: haben immer große Reichweite.
Vgl. >Singulärer Term.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Stro I
N. Strobach
Einführung in die Logik Darmstadt 2005

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sprachentwicklung Eimas Slater I 192
Sprachentwicklung/Eimas: Problem: Wie man Kinder unter 12 Monaten testet (wenn sie anfangen, ihre ersten Worte zu sagen). >Phonetik/Psychologische Theorien.
Slater I 192
Zwei von Eimas' Kollegen an der Brown University (Siqueland & DeLucia, 1969)(1) hatten genau eine solche Methode entwickelt. Sie war für Säuglinge ab einem Monat geeignet. Die Methode - High Amplitude Sucking (HAS) - war eine Form der operanten Konditionierung, bei der das Saugverhalten zur Präsentation einer Belohnung führte. In der Studie Eimas et al. (1971)(2) war die Belohnung die Präsentation der Sprachlaute selbst, d.h. es gab keine zusätzlichen externen Verstärker wie [Belohnungen], daher wird sie als Konjugatverstärkung bezeichnet. Anscheinend finden Säuglinge die Kontingenz zwischen ihrem eigenen Verhalten (Saugen) und der Präsentation eines Reizes (Sprache) von ausreichendem Verstärkungswert, der zu einer Zunahme des Saugens führt. (...)das Ziel der Studie von Eimas et al. (1971)(2) war es, festzustellen, ob sehr junge Säuglinge, die keine Erfahrung mit der Erzeugung von Sprache oder sprachähnlichen Geräuschen und nur begrenzter Exposition gegenüber den Geräuschen ihrer Muttersprache hatten, diese Geräusche auf kategorische Weise wahrnahmen.
>Phonetik/Psychologische Theorien.
Slater I 192
Kategoriale Wahrnehmung (categorical perception, CP): Diese besondere Art der Wahrnehmung war durch zwei entscheidende Eigenschaften gekennzeichnet: (a) Tokens, die aus einem physischen Kontinuum stammen, als Mitglied der einen oder anderen Kategorie identifiziert (beschriftet) wurden und einen scharfen Übergang in der Identifikation (ID) an der Kategoriegrenze aufweisen, und
(b) das Versagen der Diskriminierung innerhalb der Kategorie und ein Spitzenwert in der Diskriminierung zwischen den Kategorien für Token, die die Kategoriengrenze überschritten haben.
>Sprachentwicklung/Psychologische Theorien.
Slater I 193
Wenn sie es täten, dann könnte man schließen, dass zumindest dieses Niveau (Phonetik) der menschlichen Sprache mit Hilfe eines angeborenen Mechanismus funktionierte, der einzigartig für die Sprache und vermutlich einzigartig für den Menschen wäre. Identifikation/Geräusch/Phoneme/Sprache/Kriterien/Eimas: Die einzige Maßnahme, die Eimas et al. in ihrer Studie von 1971(2) vorsahen, war die Diskriminierung (nicht die Identifizierung) von Sprachlauten.
Für die Studie und ihre Ergebnisse siehe >Phonetik/Eimas.
Slater I 196
VsEimas:
1. EimasVsEimas: Es ist nicht sicher, ob Säuglinge (....) VOT-Kategorien (Voice onset time, Stimmeinsatz-Zeit) haben, die den erwachsenen Sprechern in ihrer Muttersprache entsprechen. Eimas These: "Alle Sprachen verwenden die mittlere Position, die kurze Sprachverzögerung, die.... dem englischen Sprachstopp /b/ und einem oder beiden der verbleibenden modalen Werte entspricht". (S. 304).
2. VsEimas: In einigen natürlichen Sprachen gibt es eine dritte Kategorie (Lisker & Abramson, 1964)(3).
Problem: Implizit ist in den vorstehenden Behauptungen, dass Säuglinge angeborene Kategorien haben, aber nur einige dieser Kategorien entsprechen denen, die in ihrer Muttersprache funktionsfähig sind. Das heißt, die "biologisch bestimmten" Sprachkategorien (>Phonetik/Eimas) in der Wahrnehmung werden nur annähernd mit den tatsächlichen VOT-Kategorien in einer bestimmten Sprache übereinstimmen, bis die Erfahrung in dieser Sprache die Kategorien, die nicht tatsächlich verwendet werden, aussortiert (wenn tatsächlich alle drei Kategorien nicht phonemisch relevant sind). Darüber hinaus gibt es sprachspezifische Unterschiede in der genauen Lage der Grenzen entlang des VOT-Kontinuums, auch bei Sprachen mit gleicher Anzahl von Kategorien.
Lösung: Lasky, Syrdal-Lasky und Klein (1975)(4) zeigten, dass Säuglinge aus einer spanischsprachigen Umgebung alle drei Stimmkategorien diskriminieren, obwohl erwachsene Sprecher die stimmhaft-stimmlose Unterscheidung an einem VOT-Standort teilen, der in die "universelle" Stimmkategorie fallen würde (d.h. /ba/ auf Englisch). Siehe auch Streeter (1976)(5) für Kikuyu. Siehe auch Eilers, Gavin und Wilson (1979)(6) für Spanisch.

1. Siqueland, E. R., & DeLucia, C. A. (1969). Visual reinforcement of nonnutritive sucking in human infants. Science, 165, 1144—1146.
2. Eimas, P. D., Siqueland, E. R.,Jusczyk, P., & Vigorito, J. (1971). Speech perception in infants. Science, 171, 303-306.
3. Lisker, L., & Abramson, A. S. (1964). A cross language study of voicing in initial stops: Acoustical measurements. Word, 20, 3 84—422.
4. Lasky, R. E, Syrda1-Lasky A., & Klein, R. E. (1975). VOT Discrimination by four to six and a half month old infants from Spanish environments. Journal of Experimental Child Psychology, 20, 215—
225.
5. Streeter, L. A. (1976). Language perception of 2-mo-old infants shows effects of both innate mechanisms and experience. Nature, 259, 39—4 1.
6. Eilers, R. E., Gavin, W. J., & Wilson, W. R. (1979). Linguistic experience and phonemic perception in infancy: Across linguistic study. Child Development, 50, 14—18.

Richard N. Aslin, “Language Development. Revisiting Eimas et al.‘s /ba/ and /pa/ Study”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012
Substitution Logik-Texte Re III 127f
Unechte Namen/Quine: (= >Kennzeichnungen). Nur echte Namen erlauben die Substitution, die sich in der Ununterscheidbarkeit des Identischen findet.
Unechte Namen: führen zu komplexerer Form: Bsp » unter den römischen Rednern gibt es einen größten, und er klagte Catilina an«. - Bsp »Genau eine Zahl zählt die Planeten und sie ist größer als sieben«.
Russell: hier ist nur 7 echter Name.
Daher können diese Sätze auch nicht Ober- und Untersatz in einer Schlussfolgerung des Prinzips der Ununterscheidbarkeit des Identischen sein.
QuineVs: Problem: Reichweite: die Kennzeichnungen müssen so eliminiert werden, dass in der neuen Formulierung kein Bestandteil mit ihnen korrespondiert.

Strobach I 104
Ununterscheidbarkeit/Strobach: erfordert Logik 2. Stufe: Prädikatenlogik 2. Stufe/PL2/Strobach: typische Formel: das Leibnizsche Gesetz: "x = y > (F)(Fx ↔ Fy)". >Logik 2. Stufe.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Stro I
N. Strobach
Einführung in die Logik Darmstadt 2005
Terminologien Kripke I 125
Schmidentisch/Schidentität: Schmidentität ist die künstliche Identität zwischen einem Gegenstand und ihm selbst. ((s) Das entspricht einem Verbot von Kennzeichnungen.) Kripke: Das ist ganz in Ordnung und nützlich.
>Identität/Kripke, >Kennzeichnung.
---
II 232f
Russell-Sprache/Kripke: schwach: Die Russell-Sprache ist wie Englisch, nur die Wahrheitsbedingungen (WB) sind von Russell. Der gegenwärtige König von Frankreich muss existieren, damit der Satz "Der gegenwärtige König von Frankreich ist kahl" wahr ist. Russel-Sprache: mittlere: Kennzeichnungen haben eine Russellsche Tiefenstruktur: "Es gibt genau ein...". Russel-Sprache: stark: Es gibt keine Kennzeichnungen, nur noch "es gibt genau ein..". Sekt-Bsp: "Der Mann mit dem Glas Sekt ist böse" (der Gemeinte hat aber Mineralwasser im Glas). Schwache und mittlere: hier denkt der Sprecher (wenn auch irrtümlich), dass die Wahrheitsbedingungen erfüllt sind. Starke: Hier könnte der Gebrauch zur Regel werden, weil der bestimmte Artikel verboten ist - da das Phänomen in allen drei Sprachen auftritt, kann es kein Argument dafür sein, dass Englisch keine Russell-Sprache ist.
---
Newen I 97
Russell-Sprache/Kripke/Newen/Schrenk: Die Russell-Sprache enthält nur die attributive Lesart. (~homophone Wahrheitsbedingungen). >Homophonie, >Wahrheits-Bedingungen. Dagegen:
D-Sprache/Kripke: Die D-Sprache enthält eine referentielle und attributive Lesart.
KripkeVsDonnellan: Bsp "Ihr Ehemann ist nett zu ihr": Hier braucht man gleichzeitig (nicht abwechselnd) die referentielle und attributive Lesart. "Er ist nett, aber er ist nicht ihr Ehemann".
>Referentiell/attributiv.

Kripke I
S.A. Kripke
Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981

Kripke II
Saul A. Kripke
"Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Kripke III
Saul A. Kripke
Is there a problem with substitutional quantification?
In
Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976

Kripke IV
S. A. Kripke
Outline of a Theory of Truth (1975)
In
Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984

New II
Albert Newen
Analytische Philosophie zur Einführung Hamburg 2005

Newen I
Albert Newen
Markus Schrenk
Einführung in die Sprachphilosophie Darmstadt 2008
Trait Differences Fleeson Corr II 231
Intrapersonelle Charakterzugunterschiede/Density Distribution Approach/Studie/Fleeson/Rauthmann/Schmitt: Fleesons (2001)(1) Definition von Merkmalen als Dichteverteilungen von Zuständen geht von mehreren Annahmen aus (...) Die erste Annahme sagt voraus, dass Individuen ihre Charakterzüge auf allen Verhaltensebenen zum Ausdruck bringen. Das bedeutet zum Beispiel, dass selbst eine Person auf einer extrem niedrigen Extraversionsstufe (Stufe 1 auf einer 7-Punkte-Skala) manchmal extrem extravertiertes Verhalten zeigt (Stufe 7). [Dies kann] als Reaktion auf ausgeprägte Unterschiede zwischen Situationen oder aufgrund unterschiedlicher, vorübergehend aktivierter Zielprozesse in einer Person auftreten.
Zweitens (...) wurde angenommen, dass die durchschnittliche Verhaltensmanifestation eines Charakterzuges sehr stabil und vorhersagbar ist, auch wenn jede einzelne Verhaltensmanifestation dies nicht ist. (...) intra-individuelle Dichteverteilungen von Zuständen können bis zu einem gewissen Grad zur Indizierung der individuellen Charakterzugstufe ververwendet werden. [Und drittens] bringt die Form der Dichteverteilung der Zustände einzigartige Details der Persönlichkeit eines Individuums mit sich. Zustandsvariabilität (...) spiegelt die Reaktionsfähigkeit (Sensitivität, Reaktivität) einer Person auf situationsbedingte Hinweise und Merkmale wider.
>Situationen, >Verhalten, >Dimensionaler Ansatz.
II 232
[Die erste Studie von Fleeson (2001)(1)] zeigte, dass die individuelle Persönlichkeitszustandsvariabilität im Vergleich zur gesamten Persönlichkeitszustandsvariabilität geringer war, aber nicht viel, wobei die individuelle Standardabweichung ungefähr 0,90 und die Gesamtstandabweichung ungefähr 1,20 betrug. Dieses Ergebnis bestätigt
II 233
Fleesons Behauptung deutlich, dass Persönlichkeitszustände und ihre Variabilität in verschiedenen Situationen wichtige Persönlichkeitsinformationen enthalten, die über die Ebene der Charakterzüge hinausgehen. [Die Ergebnisse zeigten auch], dass Persönlichkeitszustände in verschiedenen Situationen genauso variieren können wie affektive Zustände. [Fleeson fand außerdem] heraus, dass "sich Individuen im Laufe der Zeit mindestens so stark von sich selbst unterscheiden, wie sie sich im Durchschnitt voneinander unterscheiden" (Fleeson, 2001, S. 1016)(1).
[Die zweite Annahme von Fleeson wurde ebenfalls unterstützt]. [Er fand heraus, dass die] durchschnittliche Korrelation zwischen zufällig ausgewählten Zuständen zwischen 0,28 (Gewissenhaftigkeit) und 0,54 (Intellekt) lag, wobei die durchschnittliche Korrelation über alle Big-Five-Konstrukte 0,39 betrug.
Die dritte Annahme sagte voraus, dass neben dem Mittelwert der Zustandsdichteverteilung auch deren Form, wie sie durch die Standardabweichung, Schiefe und Wölbung beschrieben wird, systematisch und stabil zwischen den Individuen variieren würde. Diese Annahme fand gemischte Unterstützung. (...) die durchschnittliche Korrelation der Zustandsvariabilität zwischen den Charakterzügen betrug .38, was darauf hindeutet, dass sich die Individuen nicht nur in ihrer merkmalspezifischen situativen Reaktivität, sondern auch in ihrer allgemeinen Reaktivität unterscheiden.
II 234
(...) die zweite Studie [von Fleeson (2001)(1)] replizierte die Ergebnisse der ersten Studie.
II 235
In der dritten Studie wurde geprüft, ob eine hohe Zustandsvariabilität, eine hohe Stabilität dieser Variabilität und eine hohe Stabilität des Durchschnittszustands zumindest teilweise auf eine idiosynkratische Skalenverwendung zurückzuführen sind. Trotz der Unterschiede im Material waren die Ergebnisse ähnlich denen von Studie 1 und 2. Wichtig ist, dass die durchschnittliche Zustandsvariabilität innerhalb einer Person (quantifiziert durch die Standardabweichung) etwa 70% der Gesamtvariabilität über alle Teilnehmer und Messanlässe hinweg ausmachte und in ihrer Größe der Charakterzugvariabilität zwischen Individuen entsprach. Darüber hinaus waren die beiden wichtigsten Parameter der individuellen Zustandsdichteverteilung - Stufe (Mittelwert) und Variabilität (Standardabweichung) - über alle Individuen und Konstrukte hinweg wiederum sehr hoch (...) .
II 236
VsFleeson: Erstens haben die meisten Forschungsarbeiten Selbstberichte über Persönlichkeitszustände bei der Stichprobenziehung von Erfahrungen verwendet. Diese können eine Annäherung darstellen, sind aber kein tatsächliches Verhalten. Zweitens sind die genauen zugrundeliegenden Prozesse und Mechanismen (die biophysiologisch, perzeptiv, kognitiv, motivierend, intentional, volitional, regulatorisch, verhaltensmäßig oder sozial-interaktional sein können), die Dichteverteilungen konstituieren, antreiben, erzeugen oder erklären, bisher nur unzureichend verstanden. Drittens war zunächst nicht ganz klar, was genau ein Charakterzug ist und wie Dichteverteilungen Charakterzüge "erfassen". Schließlich basiert ein Dichteverteilungsansatz zwar auf den gleichen Prinzipien wie die klassische Testtheorie (wo ein "wahrer" Charakterzugwert in einer Verteilung von zu verschiedenen Gelegenheiten gemessenen Werten begraben sein kann), aber er ist keine formalisierte Theorie von Charakterzügen, Zuständen oder ihren Beziehungen.
>Charakterzüge.

1. Fleeson, W. (2001). Towards a structure- and process-integrated view of personality: Traits as density distributions of states. Journal of Personality and Social Psychology, 80, 1011–1027.


Rauthmann, John F.; Schmitt, Manfred: “Personality Traits as State Density Distributions Revisiting Fleeson (2001)”, In: Philip J. Corr (Ed.) 2018. Personality and Individual Differences. Revisiting the classical studies. Singapore, Washington DC, Melbourne: Sage, pp. 224-244.

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Utilitarismus Parsons Habermas IV 305
Utilitarismus/Parsons/ParsonsVsUtilitarismus/Habermas: In „The Structure of Social Action“ zeigt Parsons am Begriff des zweckrationalen Handelns, dass der Utilitarismus die Entscheidungsfreiheit des Handlungssubjekts nicht begründen kann. >Zweckrationalität, >Handlungen/Parsons.
Habermas IV 311
Das utilitaristische Dilemma: 1. Der Aktor steht genau einer objektiven Welt existierender Sachverhalte gegenüber und verfügt über eine mehr oder weniger genaue empirische Kenntnis dieser Situation.
Habermas IV 312
2. Erfolg/Parsons: Erfolg bemisst sich in diesem Fall ausschließlich daran, ob das Ziel erreicht wurde. >Doppelte Kontingenz/Parsons.
Normen: Normen beschränken sich hier auf die Regulierung der Beziehungen zwischen Zwecken, Mittel und Bedingungen. Die Wahl der Zwecke wird also unbestimmt gelassen. („randomness of ends“). (1)
3. Zweckrationalität: Zweckrationalität sieht keinen Mechanismus vor, über den die Handlungen verschiedener Aktoren koordiniert werden könnten. Das nennt Parsons den „atomistischen“ Handlungsbegriff. Stabilität kann sich nur bei zufällig ineinandergreifenden Interessenlagen ergeben.
Dilemma: wie kann sich Entscheidungsfreiheit als Kern der Handlungsfreiheit aus dem utilitaristischen Handlungsbegriff entwickeln lassen?
Habermas IV 313
a) Zwecke können unabhängig von Mitteln und Bedingungen variieren, diese Bedingung ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend. Solange neben Entscheidungsmaximen keine Werte zugelassen sind, gibt es Raum für zwei entgegengesetzte Interpretationen, die beide mit der Entscheidungsfreiheit unvereinbar sind, sowohl im positivistischen als auch im rationalistischen Sinn. b) Zwecksetzung als Funktion der Kenntnisse: Hier ist die Handlung ein Prozess der rationalen Anpassung an die Bedingungen. Die aktive Rolle des Handelnden wird auf das Verständnis der Situation reduziert.
>Zwecke/Parsons, >Zwecke.
Problem: Weder die rationalistische noch die positivistische Deutung des utilitaristischen Handlungsmodells
Habermas IV 314
kann erklären, warum der Handelnde in einem nicht nur kognitiven Sinn Fehler machen kann. Autonomie/Parsons.
Habermas IV 321
Utilitarismus/Parsons/Habermas: Parsons hält am Kern des utilitaristischen Handlungsbegriffs fest. Vielleicht glaubt er, den Voluntarismus nur dadurch retten zu können, das er Entscheidungsfreiheit als kontingente Wahlfreiheit, in der Sprache des deutschen Idealismus: als Willkür konzipiert. >Voluntarismus.
Habermas IV 371
Utilitarismus/Parsons/ParsonsVsUtilitarismus/Habermas: Aus der Kritik des Utilitarismus gewann Parsons zunächst die Vorstellung einer durch Werte und Maximen geregelten Zweckselektion. >Werte.
Lösung: Kulturelle Werte sollten auf dem Wege von Institutionalisierung und Internalisierung auf Handlungssituationen bezogen und mit Sanktionen verknüpft werden; dadurch sollten sie in der Realität der Lebensformen und Lebensgeschichten die Beständigkeit substantieller Sittlichkeit gewinnen.
>Kulturelle Werte, >Institutionalisierung, >Internalisierung, >Lebenswelt.

1. Talcott Parsons, The Structure of Social Action, NY, 1949, S. 49.

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Utopie Lenin Brocker I 32
Utopie/PutinVsLenin/Lenin: Lenins Ideen sind von der Realität des heutigen Russland so weit entfernt wie nie zuvor. zuvor. Präsident Vladimir Putin selbst distanzierte sich – und das genau ein Jahr vor dem hundertsten Jahrestag von Lenins Revolution 1917 – von ihrem staatszersetzenden Charakter, der den Zusammenhalt des historischen russischen Imperiums zerstört hätte.
Brocker I 33
Politische Parteien/Lenin: Im Mittelpunkt von Was tun? steht die Schaffung einer disziplinierten Organisation einer revolutionären Partei unter den Bedingungen des autokratischen Russland. (1) Siehe auch Politische Parteien/Lenin.
1. N. Lenin, Čto delat’?, Stuttgart 1902. Dt.: Wladimir I. Lenin, Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung, in: ders., Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Bd. 1, Berlin 1986, 333-541 (zuerst: Wien 1932).

Jutta Scherrer, Wladimir Iljitsch Lenin, Was tun?, (1902) in: Brocker, Manfred, Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

Lenin I
Wladimir Iljitsch Lenin
Die dringendsten Aufgaben unserer Bewegung
In
Ausgewählte Werke in sechs Bänden Bd. I, Berlin 1986

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Vagheit Logik-Texte Read III 210
Vagheit: Max Black: Vagheit ist nicht Mehrdeutigkeit und auch nicht Allgemeinheit. Es kann schwierig sein, eine Grenze zu ziehen, zwischen dem, was ein Stuhl ist, und was nicht. Hier setzt Vagheit ein und droht der Sorites. >Sorites, >Mehrdeutigkeit.
Read III 211
Vagheit: die Welt selbst ist nicht vage. Es gibt keine vagen Objekte.
Read III 216
Bsp Everest, Gaurisankar. Angenommen, es ist unbestimmt, wo genau ein Berg anfängt und wo er aufhört. Und unbestimmt, ob der Everest und Gaurisankar identisch sind (denn es ist unbestimmt, ob ihre Halbschatten dieselben sind). Also hat der Everest die Eigenschaft, auf unbestimmte Weise Gaurisankar zu sein.
Wenn die Grenze(der Interpretation oder Benennung) zwischen zwei Dingen unbestimmt ist, ist das eine auf eine unbestimmte Weise das andere.
>Eigenname, >Benennen, >Referenz, >Prädikation.
Aber Gaurisankar hat diese Eigenschaft nicht! Es ist klar, dass Gaurisankar Gaurisankar ist. (So wie Everest Everest ist!) (>Eigenschaften / >Grenze). Das ist der Grund, warum es keine vagen Objekte gibt.
Sorites/Vagheit: Gaurisankar auf unbestimmte Weise Mt. Everest - aber: auf bestimmte Weise Gaurisankar - attributive Adjektive: groß für Maus/klein für Elefant - aber keine vagen Objekte
Sorites: Trennung der "Wahrheitsprädikate: "nicht nicht wenig" ungleich "wenig".
Carnap: "Externe Negation" : "~ ~ A" nicht sinnvoll bei Vagheit
Read III 230
Die Gradverteilungen funktionieren nicht wie probabilistische Verteilungen.Unschärfe: hilft nicht bei Sorites - Gradverteilung keine Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Read III 232
Die Unschärfe legt den Gedanken nahe, dass das Raster, das wir über die Realität legen, nicht genau unseren Begriffen entspricht.
Sainsbury V 51ff
Epistemische Theorie der Vagheit/Read: die These, eine Tatsache sei vorhanden, aber nicht wissbar. > Kausaltheorie des Wissens: Wissen darf nicht zufällig zustande gekommen sein. Tolerante Begriffe: beinhalten kein Wissen. - Dennoch ziehen vage Prädikate scharfe Grenzen.
Sainsbury V 56
Verschärfungstheorie/Vagheit/Sainsbury. These: Nicht alle Prämissen sollen wahr sein. - +
Sai V 72
Allwissenheit/Vagheit/Sainsbury: Bsp Ob dieser Gegenstand rot ist, kann auch ein allwissendes Wesen nicht besser beantworten als wir. >Allwissenheit.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

Sai I
R.M. Sainsbury
Paradoxien Stuttgart 1993
Vergleiche Lamiell Corr I 82
Vergleich/Persönlichkeitspsychologie/Traditionen/LamiellVsTradition/LamiellVsEpstein/Lamiell: Damit eine Person in Bezug auf eine Dimension der Charakterisierung "stärker als" oder "weniger als" oder "gleich" zu einer anderen(s) Person sein kann, muss diese Person vor jedem dieser Zwischenpersonenvergleiche irgendwo entlang dieser Dimension sein. Das bedeutet, dass es eine sinnvolle Begründung für die Charakterisierung von Individuen geben muss, die sich nicht auf Zwischenpersonenvergleiche bezieht und die tatsächlich eine epistemische Voraussetzung für solche Vergleiche darstellt. Interaktive Messung ist genau eine solche Begründung. >Messen/Lamiell, >Person/Lamiell, >Interaktion/Lamiell.

James T. Lamiell, “The characterization of persons: some fundamental conceptual issues”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Verstehen Deutsch I 149
Verstehen: Damit die Wirklichkeit verstehbar ist, müssen die Naturgesetze in einem anderen Objekt, dem nämlich, der sie versteht, verkörpert werden können.
I 240
Verstehen: Während alles in der physikalischen Wirklichkeit verstehbar ist, sind die verstehbaren mathematischen Wahrheiten eine winzige Minderheit, die zufällig genau einer physikalischen Wahrheit entspricht! >Naturgesetze, >Wirklichkeit, >Mathematik, >Welt/Denken.


Brockman I 123
Verstehen/Deutsch: Im weitesten Sinne ist die Suche eines Menschens nach dem Verstehen in der Tat ein Suchproblem in einem abstrakten Ideenraum, der viel zu groß ist, um vollständig durchsucht zu werden. Aber es gibt kein vorgegebenes Ziel dieser Suche. Es gibt, wie Popper es ausdrückte, kein Kriterium der Wahrheit, noch der wahrscheinlichen Wahrheit, insbesondere in Bezug auf das erklärende Wissen. Ziele sind Ideen wie alle anderen, die im Rahmen der Suche erstellt und kontinuierlich modifiziert und verbessert werden. >Kriterien/Popper, >Artificial General Intelligence/Deutsch.

Deutsch, D. “Beyond Reward and Punishment” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.

Deutsch I
D. Deutsch
Die Physik der Welterkenntnis München 2000

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019
Willkür Field I 24
Identität/Identifikation/Field: In vielen Gebieten gibt es das Problem der durchgängigen Willkür von Identifikationen. In der Mathematik ist dies aber stärker als bei physikalischen Objekten.
I 181
Intensitätsrelationen zwischen Paaren oder Tripeln usw. von Punkten: Vorteil: Das vermeidet eine Zuschreibung von Intensitäten zu Punkten und damit eine willkürliche Wahl einer numerischen Skala für Intensitäten.
III 32
Addition/Multiplikation: Addition ist nicht in Hilberts Geometrie möglich (nur mit willkürlichem Nullpunkt und willkürlicher 1). Lösung: ist die Annahme von Intervallen statt Punkten.

II 310
Nicht-klassische Glaubensgrade/GG/Unbestimmtheit/Field: Bsp dass jede "Entscheidung" über die Mächtigkeit des Kontinuums willkürlich ist, ist ein guter Grund, nicht-klassische Glaubensgrade anzunehmen. Gemäßigt nicht-klassische Logik: dass einige Instanzen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten nicht behauptbar sind.

III 31
Zahl/Punkte/Field: Kein Platonist wird reelle Zahlen mit Punkten auf einer physischen Linie identifizieren. Das wäre zu willkürlich ("welche Linie?"). Was soll der Nullpunkt sein und was soll 1 sein?
III 32 f
Hilbert/Geometrie/Axiome/Field: Multiplikation von Intervallen: sind nicht möglich, weil wir dazu ein willkürliches "Einheitsintervall" brauchten. Lösung: ist der Vergleich von Produkten von Intervallen. Verallgemeinerung/Field: Eine Verallgemeinerung ist dann auf Produkte von Raumzeit-Intervallen mit skalaren Intervallen möglich. ((s) Bsp Temperaturunterschied, Druckunterschied). Field: Daher darf man Raumzeit-Punkte nicht als reelle Zahlen auffassen.
III 48
FieldVsTensoren: sind willkürlich gewählt. Lösung/Field: Gleichzeitigkeit.
III 65
Def gleichaufgeteilte Region/gleichgeteilte/gleichmäßig geteilt/Abstandsgleichheit/Field: (alle Abstände innerhalb der Region gleich: R sei eine Raumzeit-Region deren sämtliche Punkte auf einer einzigen Linie liegen, und dass für jeden Punkt x von R der strikt st-zwischen (raum-zeitlich) zwei Punkten von R liegt, es Punkte y und z von R gibt, sodass a) genau ein Punkt von R strikt st-zwischen y und z ist und dieser ist x und - b) xy P-Cong xz. ((s) Damit vermeidet man jegliche willkürliche (Längen-) Einheiten.) ((s) Aber nicht zwischen Temperatur und Raumeinheiten (welches gemeinsame Maß?)) Field: Wohl aber in gemischten Produkten! Dann: "das gemischte Produkt... ist kleiner als das gemischte Produkt..."
Abstandsgleichheit in jedem Bereich für sich: skalar/raum-zeitlich.
III 79
Willkür/willkürlich/Skalentypen/Skalarfeld/Massendichte/Field: Massendichte ist ein ganz spezielles Skalarfeld, das wegen seiner logarithmischen Struktur "weniger willkürlich" ist als die Skala für das Gravitationspotential. >Objektivität, >Logarithmus).
Logarithmische Strukturen sind weniger willkürlich.
Massendichte: braucht mehr Grundbegriffe als andere Skalarfelder.
Skalarfeld: Bsp Höhe.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994
Wissen Chisholm I 63
Wissen/Antike/Chisholm: Wissen erfordert eine Identität zwischen dem Wissenden und dem gewussten Gegenstand - Chisholm dito: primäre Form der Referenz erfordert Identität: Selbstzuschreibung. >Selbstzuschreibung.
I 142f
Wissen/Erkenntnistheorie/Chisholm: Aus Erwägen, was vernünftiger ist: den kognitiven Fähigkeiten vertrauen, bis Gegengründe vorliegen. Epistemisch klar: wenn von Unwidersprochenem nicht unbestätigt (schwach).
Epistemisch akzeptabel: vernünftiger als das Gegenteil.
I 146
Epistemisches Prinzip 6: Etwas ist epistemisch klar, wenn es epistemisch akzeptabel ist. Epistemisches Prinzip 7: Bei selbstpräsentierender Eigenschaft: wenn klar und erwogen, dann evident - dann Kontakt mit der Realität.
I 148
Epistemisches Prinzip 8: Prinzip der Wahrnehmung: Wenn es epistemisch klar ist, dann ist es jenseits vernünftigen Zweifels, dass das Subjekt etwas wahrnimmt, das F ist, wenn die Eigenschaften sich gegenseitig stützen, dann ist es evident, dass das Subjekt etwas weiß, das F ist - (aber nicht als F, Bsp Dieb) - also nicht de re. >de re.

II 89
Immanentes Wissen/Gombocz: ist nur geglaubtes und nicht, wie bei einem transzendenten Wesen, gewusstes Wissen. Mittelbares Minimalwissen: W1) von genau einer Wahrheit gerechtfertigt glauben, dass es wahr ist - mittelbare Unwissenheit: von weniger als einer Wahrheit.
Minimalwissen: Eine Person weiß, dass sie mindestens eine Wahrheit gerechtfertigt glaubt. >Glauben, >Überzeugungen.
II 92
Sokrates: "Ich weiß dass ich nichts weiß": Common sense: Er weiß viel mehr: z.B: den Namen seiner Frau usw. - Vs: Dafür gibt es keine Gettier-Rechtfertigung (bona validitate, nicht nur bona fide).
Es geht darum, dass er seine Proposition gerechtfertigt glaubt, egal ob er sie nun weiß oder nicht. >Kausaltheorie des Wissens, >Rechtfertigung.

Wolfgang L. Gombocz. Maxima. In: M.David/L. Stubenberg (Hg) Philosophische Aufsätze zu Ehren von R.M. Chisholm Graz 1986

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004
Zahlen Meixner I 170
Def Gleichzahligkeit/Frege/Meixner: f ist eine mit der Eigenschaft g gleichzahlige Eigenschaft =Def für mindestens eine zweistellige Relation R gilt:
1. jede Entität, die f hat, steht zu genau einer Entität die g hat, in der Relation R
2. Sind Entitäten, die f haben, verschieden, dann auch Entitäten mit g
3. Umkehrung von 1: jede Entität, die g hat.
Zahl: kann man dann nichtzirkulär definieren:
x ist eine natürliche Zahl =Def x ist eine endliche Anzahleigenschaft.
Zahl/Meixner: Als Eigenschaft aufgefasst, sind Zahlen typenlose Funktionen.
>Zahlen, >Definitionen, >Definierbarkeit, >Anzahl, >Relationen.

Mei I
U. Meixner
Einführung in die Ontologie Darmstadt 2004
Zahlentheorie Quine IX 81
Elementare Zahlentheorie/Quine: darunter versteht man die Theorie, die nur mit den Begriffen "Null, Nachfolger, Summe, Potenz, Produkt, Identität" und mit Hilfe der a.l. Verknüpfungen und der Quantifikation über natürliche Zahlen ausgedrückt werden kann. Man kann die ersten vier dieser Punkte weglassen oder die beiden ersten und den fünften.
Die ausführlichere Liste ist aber bequem, weil das klassische Axiomensystem unmittelbar dazu passt.
Quine: unsere quantifizierbaren Variablen lassen noch andere Objekte als Zahlen zu.
Wir werden jetzt aber stillschweigend eine Begrenzung auf "x ε N" einführen.
Elementare Zahlentheorie/Quine: kleiner/gleich: ist hier überflüssig. "Ez(x + z = y)" - x ε N > Λ + x = x. - x,y ε N >{x} + y = {x+y}.

IX 239
Relative Stärke/Beweistheorie/Theorie/Beweisbarkeit/Quine: Gödel, Unvollständigkeitssatz (1931)(1). Da die Zahlentheorie in der Mengenlehre entwickelt werden kann, bedeutet das, dass die Klasse aller Theoreme
IX 239
(in Wirklichkeit aller Gödelnummern von Theoremen) einer vorliegenden Mengenlehre in dieser selben Mengenlehre definiert werden kann, und verschiedene Dinge können darin über sie bewiesen werden. Unvollständigkeitssatz: Als seine Folge zeigte Gödel aber, dass die Mengenlehre (falls sie widerspruchsfrei ist) eines nicht über die Klasse ihrer eigenen Theoreme beweisen kann, nämlich, dass sie widerspruchsfrei ist, d.h. z.B. dass "0 = 1" nicht in ihr liegt.
Wenn die Widerspruchsfreiheit einer Mengenlehre in einer anderen bewiesen werden kann, ist letztere die stärkere (es sei denn, dass beide widerspruchsvoll sind). Zermelos System ist stärker als die Typentheorie.
>Typentheorie, >Stärke von Theorien, >Mengenlehre, >Beweisbarkeit.


1.Kurt Gödel: Über formal unentscheidbare Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme I. In: Monatshefte für Mathematik und Physik. 38, 1931, S. 173–198, doi:10.1007/BF01700692


II 178
Die elementare Zahlentheorie ist der bescheidene Teil der Mathematik, der sich mit der Addition und Multiplikation ganzer Zahlen beschäftigt. Egal, einige wahre Aussagen werden unbeweisbar bleiben. Dies ist der Kern des Gödelschen Satzes. Er hat gezeigt, wie man bei beliebigem gegebenen Beweisverfahren rein in der dürftigen Notation der elementaren Zahlentheorie einen Satz bilden kann, der sich dann und nur dann beweisen lässt, wenn er falsch ist. Doch halt! Der Satz kann nicht bewiesen werden und dennoch falsch sein. Also ist er wahr, aber nicht beweisbar.
Quine: wir pflegten zu glauben, dass mathematische Wahrheit in Beweisbarkeit besteht. Nun sehen wir, dass diese Ansicht für die Mathematik als ganze unhaltbar ist.
II 179
Gödels Unvollständigkeitssatz hat sich, (die dort angewandten Techniken) in anderen Gebieten als nützlich erwiesen: Rekursive Zahlentheorie oder kurz Rekursionstheorie. Oder Hierarchientheorie.
III 311
Elementare Zahlentheorie/eZT/Quine: hat nicht einmal ein vollständiges Beweisverfahren. Beweis: reductio ad absurdum: Angenommen, wir hätten es, mit dem man jeden wahren Satz in der Schreibweise der eZT beweisen könnte,
III 312
Dann gäbe es auch ein vollständiges Widerlegungsverfahren: um einen Satz zu widerlegen beweise man seine Negation. Aber dann könnten wir das Beweis und Widerlegungsverfahren von Seite III 247 Mitte zu einem Entscheidungsverfahren kombinieren.
V 165
Substitutionale Quantifikation/referentielle Quantifikation/Zahlen/Quine: Dilemma: die substitutionale Quantifikation verhilft der elementaren Zahlentheorie zu keiner ontologischen Sparsamkeit, den entweder gehen die Zahlen aus oder es gibt unendlich viele Zahlzeichen. Wenn die erklärende Rede von unendlich vielen Zahlzeichen selbst wieder im Einsetzungs Sinn zu verstehen ist, stehen wir vor einem mindestens so schweren Problem wie dem der Zahlen – wenn sie im Sinne der referentiellen Quantifikation zu verstehen ist, dann könnte man sich auch von vornherein unkritisch mit Gegenstands Quantifikation über Zahlen zufrieden geben. >Quantifikation.
V 166
Wahrheitsbedingungen: wenn man nun substitutionale Quantifikation annimmt, kann man die Wahrheitsbedingungen für sie über Zahlen tatsächlich erklären, indem man nur von Zahlzeichen und ihrer Einsetzung spricht. Problem: wenn die Zahlzeichen ihren Zweck erfüllen sollen, müssen sie so abstrakt wie die Zahlen sein.
Ausdrücke, von denen es unendlich viele geben soll, könnte man mit ihren Gödelnummern identifizieren. Keine andere Betrachtungsweise führt zu einer spürbaren Verringerung der Abstraktheit.
Substitutionale Quantifikation: zwingt zum Verzicht auf das Gesetz, dass jede Zahl einen Nachfolger hat. Eine Zahl wäre die letzte, aber der sQ Theoretiker wüsste nicht, welche. Es würde von tatsächlichen Inskriptionen in der Gegenwart und Zukunft abhängen. (Quine/Goodman 1947).
Das wäre ähnlich wie die Theorie der herstellbaren Zahlen von Esenin Volpin: man hätte eine unbekannte endliche Schranke.
>Substitutionale Quantifikation.
V 191
QuineVsSubstitutionale Quantifikation: die einzusetzenden Ausdrücke sind ebenso abstrakte Entitäten wie die Zahlen selbst.
V 192
NominalismusVsVs: man könnte die Ontologie der reellen Zahlen oder Mengenlehre auf die der elementaren Zahlentheorie reduzieren, indem man Wahrheitsbedingungen für die sQ anhand von Gödelzahlen aufstellt. >Gödelnummern.
QuineVs: das ist nicht nominalistisch, sondern pythagoräisch. Es geht da nicht um die Hochschätzung des Konkreten und Abscheu vor dem Abstrakten, sondern um die Hinnahme der natürlichen Zahlen und die Verwerfung der meisten transzendenten Zahlen. Wie Kronecker sagt: „Die natürlichen Zahlen schuf Gott, die anderen sind Menschenwerk“.
QuineVs: aber auch das geht nicht, wir sahen oben, dass die sQ über Klassen grundsätzlich nicht vereinbar mit der Gegenstands Quantifikation über Gegenstände ist.
V 193
VsVs: man könnte doch auch die Quantifikation über Gegenstände so auffassen. QuineVs: das ging nicht, weil es nicht genug Namen gibt. Zwar könnte man Raumzeit Koordination beibringen, aber das erklärt nicht das Sprachlernen.

X 79
Gültigkeit/Satz/Menge/Schema/Quine: wenn Mengen und Sätze derart auseinander fallen, sollte es einen Unterschied zwischen diesen beiden Definitionen der Gültigkeit (Über Schema (mit Sätzen) bzw. Modelle (mit Mengen) geben. Aber aus dem Satz von Löwenheim folgt, dass die beiden Definitionen der Gültigkeit (über Sätze, bzw. Mengen) nicht auseinanderfallen, solange die Objektsprache nicht allzu ausdrucksschwach (ausdrucksarm) ist. Bedingung: die Objektsprache muss die elementare Zahlentheorie ausdrücken können. (enthalten).
Objektsprache: In einer solchen Sprache wird ein Schema, das bei allen Einsetzungen von Sätzen wahr bleibt, auch von allen Modellen erfüllt und umgekehrt.
Die Forderung der elementaren Zahlentheorie ist ziemlich schwach.
Def elementare Zahlentheorie/eZT/Quine: spricht über die positiven ganzen Zahlen mit Hilfe der Addition, Multiplikation, Identität, Wahrheitsfunktionen und Quantifikation.
Standardgrammatik/Quine: die Standardgrammatik würde die Funktoren der Addition, Multiplikation, wie die Identität, durch geeignete Prädikate ausdrücken.
X 83
Elementare Zahlentheorie/eZT/Quine: ist zwar ähnlich wie die Theorie der endlichen n tupel effektiv einem gewissem Teil der Mengenlehre äquivalent, aber nur der Theorie der endlichen Mengen.
XI 94
Übersetzungsunbestimmtheit/Quine/Harman/Lauener: („Words and Objections): Bsp Übersetzung der Zahlentheorie in die Sprache der Mengenlehre von Zermelo bzw. v. Neumann: beide Versionen übertragen wahre bzw. falsche Sätze der Zahlentheorie in wahre bzw. falsch Sätze der Mengenlehre. Nur die Wahrheitswerte von Sätzen wie Bsp „Die Zahl zwei hat genau ein Element“,
die vor der Übersetzung keinen Sinn hatten, weichen in beiden Systemen voneinander ab. ( XI 179 :Er ist wahr in von Neumanns und falsch in Zermelos System, in der Zahlentheorie ist er sinnlos).
XI 94
Da sie beide in gleicher Weise sämtliche Zwecke der Zahlentheorie erfüllen, ist es nicht möglich, eine von beiden als richtige Übersetzung auszuzeichnen.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987
Zinsen Rothbard Rothbard II 137
Abstinenztheorie/Zins/Rothbard: Wenn der Gewinn vielleicht mit dem Risiko zusammenhängt, wie erklärt sich dann die langfristige „Zins“-Komponente der Unternehmensgewinne? Die vorherrschende Erklärung für den langfristigen Zins in der britischen Wirtschaftswissenschaft wurde bald die Abstinenztheorie des Zinses. Die erste Darstellung der Zeit als Determinante des Zinses stammte aus einer Theorie, die mit der Abstinenztheorie verwandt, ihr aber überlegen war: Samuel Baileys bahnbrechende Zeitpräferenztheorie. Baileys Erörterung erfolgte im Zuge seiner brillanten Zerschlagung von Ricardos Arbeitswerttheorie und seines Eintretens für eine alternative Nutzentheorie. Bailey beginnt seine Erörterung von Zeit und Wert mit der Feststellung, dass der Wert einer Ware größer ist, wenn für ihre Produktion mehr Zeit benötigt wird als für die einer anderen, selbst wenn die gleiche Menge an Kapital und Arbeit eingesetzt wird. Ricardo: Während Ricardo hier ein Problem einräumt, behauptet James Mill in seinen Elementen der politischen Ökonomie unermüdlich, dass die Zeit als „ein bloßes abstraktes Wort“ den Wert einer Ware nicht erhöhen könne.
VsMill, James: Im Gegensatz zu Mill weist Bailey darauf hin, dass „jede Schaffung von Wert“ eine „mentale Operation“ impliziert - kurz gesagt, eine subjektive Wertanalyse. Angesichts eines bestimmten Vergnügens, so Bailey weiter, „ziehen wir im Allgemeinen ein gegenwärtiges Vergnügen oder einen gegenwärtigen Genuss einem entfernten vor“ - kurz gesagt, die allgegenwärtige Tatsache der Zeitpräferenz im menschlichen Leben.
>Zeitpräferenz.
Rothbard II 138
Nassau William Senior: Aber der locus classicus der Abstinenztheorie waren die Vorlesungen von Nassau W. Senior. Sie wurden zwar erst 1836 als Outline of the Science of Political Economy (und auch als Artikel über „Politische Ökonomie“ für die Encyclopedia Metropolitana) veröffentlicht, aber sie wurden schon früher als Vorlesungen in Oxford in den Jahren 1827-28 gehalten. Senior wies darauf hin, dass Sparen und die Schaffung von Kapital notwendigerweise ein schmerzhaftes gegenwärtiges Opfer, einen Verzicht auf sofortigen Konsum, mit sich bringen, der nur in Erwartung einer ausgleichenden Belohnung erfolgt. Leider fehlte Senior das Konzept der Zeitpräferenz, so dass er nicht genau wusste, welche Motivation die Menschen dazu veranlasst, den gegenwärtigen Konsum dem zukünftigen vorzuziehen. Er kam jedoch zu sehr ähnlichen Schlussfolgerungen, indem er den Grad des Abstinenz-Schmerzes (oder, wie es die Österreicher später ausdrückten, die Zeitpräferenz für die Gegenwart gegenüber der Zukunft) mit den „am wenigsten zivilisierten“ Völkern und den „am schlechtesten gebildeten“ Klassen in Verbindung brachte, die im Allgemeinen „am unvorsichtigsten und folglich am wenigsten abstinent“ seien. >Kapital/Senior.

Rothbard III 347
Zinsen/Zinssätze/Rothbard: Wir gehen hier davon aus, dass die reinen Kapitalisten niemals einen Faktor als Ganzes kaufen, der an sich mehrere Leistungseinheiten erbringen könnte. Sie können nur die Dienste von Faktoren pro Zeiteinheit mieten. >Produktionsfaktoren/Rothbard, >Produktionskosten/Rothbard.
Z.B. Ein Arbeiter kann also nicht gekauft werden, aber seine Dienste können über einen bestimmten Zeitraum gekauft werden, d.h. er kann gemietet oder gemietet werden.
Rothbard III 349
Produktion/Produktionsfaktoren/Investitionen/Rothbard: In der Geldwirtschaft kann, da Geld in alle Transaktionen eingeht, der Abschlag eines zukünftigen Gutes gegen ein gegenwärtiges Gut in allen Fällen in Form eines Gutes ausgedrückt werden: Geld. Das ist so, weil die Geldware ein gegenwärtiges Gut ist und weil Ansprüche auf zukünftige Güter fast immer in Form von zukünftigen Geldeinkommen ausgedrückt werden. Der Begriff der Rendite ist notwendig, damit [der Produzent oder Investor] verschiedene mögliche Investitionen für verschiedene Zeiträume und mit verschiedenen Geldbeträgen vergleichen kann. Für jeden Geldbetrag, den er spart, möchte er den größten Nettoertrag erzielen, d. h. die größte Nettorendite. Der absolute Betrag der Rendite muss auf Zeiteinheiten reduziert werden, und dies geschieht durch die Bestimmung der Rate pro Zeiteinheit.
Rothbard III 350
Reiner Zinssatz/Gleichmäßig rotierende Wirtschaft/Rothbard: [In einer gleichmäßig rotierenden Wirtschaft] gibt es keine unternehmerische Unsicherheit, und die Nettorendite ist das reine Austauschverhältnis zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Gütern. Diese Rendite ist der Zinssatz. Dieser reine Zinssatz ist für alle Zeiträume und für alle Produktionszweige gleich und bleibt in der gleichmäßig rotierenden Wirtschaft konstant. >Gleichmäßig rotierende Wirtschaft/Evenly Rotating economy (ERE)/Rothbard.
Rothbard III 351
Produktion: Nehmen wir an, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zinssätze zwischen verschiedenen Produktionszweigen nicht einheitlich sind. Wenn die Kapitalisten im Allgemeinen 5 Prozent Zinsen verdienen und ein Kapitalist in einer bestimmten Branche 7 Prozent erhält, werden andere Kapitalisten in diese Branche eintreten und ihm die Produktionsfaktoren wegbieten, indem sie die Faktorpreise erhöhen.
Rothbard III 370
Gleichmäßig rotierende Wirtschaft (ERE) /Rothbard: (...) in der ERE ist die Zinsrendite auf Geldinvestitionen (der reine Zinssatz) überall in der Wirtschaft gleich, unabhängig von der Art des Produkts oder den spezifischen Bedingungen seiner Produktion. Der Zinssatz muss nicht nur für jedes Gut einheitlich sein, er muss auch für jede Stufe jedes Gutes einheitlich sein. Denn nehmen wir an, der Zinssatz wäre auf den höheren Stufen höher als auf den niedrigeren Stufen. Dann würden die Kapitalisten die Produktion auf der unteren Stufe aufgeben und sich auf die höhere Stufe verlagern, wo der Zinsertrag höher ist. >Produktionsfaktoren/Rothbard.
Zinssatz/Produktion: Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass der Zinssatz gleich dem Satz der Preisspanne in den verschiedenen Phasen ist. Zu viele Autoren betrachten den Zinssatz nur als den Preis von Krediten auf dem Kreditmarkt. In Wirklichkeit (...) durchdringt der Zinssatz alle Zeitmärkte, und der produktive Kreditmarkt ist ein streng untergeordneter Zeitmarkt von nur derivativer Bedeutung.(1)
Dauer/Zeit/Produktion: Wir können nun unsere restriktive Annahme über die Gleichheit der Dauer der verschiedenen Phasen aufheben. (...) nehmen wir an, dass der einheitliche Zinssatz in der Wirtschaft 5 Prozent beträgt. Er beträgt 5 Prozent für eine bestimmte Zeiteinheit, beispielsweise ein Jahr. Ein Produktionsprozess oder eine Investition, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckt, wird dann im Gleichgewicht 10 Prozent einbringen, was 5 Prozent pro Jahr entspricht. Das Gleiche gilt für eine Produktionsphase von beliebiger Dauer. Unregelmäßigkeiten oder die Integration von Phasen behindern den Gleichgewichtsprozess also nicht im Geringsten.
Rothbard III 374
Produktion: Die Funktion der Kapitalisten ist also eine Zeitfunktion, und ihr Einkommen ist genau ein Einkommen, das das Agio der gegenwärtigen im Vergleich zu den zukünftigen Gütern darstellt. Dieses Zinseinkommen stammt also nicht von den konkreten, heterogenen Kapitalgütern, sondern von der verallgemeinerten Investition der Zeit.(2) Es kommt von der Bereitschaft, gegenwärtige Güter für den Kauf zukünftiger Güter (die Faktorleistungen) zu opfern.
Rothbard III 375
Zeitpräferenz/Rothbard: (...) ein gegenwärtiges Gut ist jetzt mehr wert als sein gegenwärtiger Wert als zukünftiges Gut. Da Geld das allgemeine Tauschmittel ist, ist Geld sowohl für den Zeitmarkt als auch für andere Märkte das gegenwärtige Gut, und die zukünftigen Güter sind gegenwärtige Erwartungen auf den zukünftigen Erwerb von Geld. Aus dem Gesetz der Zeitpräferenz folgt, dass gegenwärtiges Geld mehr wert ist als die gegenwärtige Erwartung der gleichen Menge an zukünftigem Geld. Mit anderen Worten: Zukünftiges Geld (wie wir die gegenwärtigen Erwartungen von Geld in der Zukunft nennen können) wird immer mit einem Abschlag gegenüber dem gegenwärtigen Geld gehandelt. Dieser Abschlag für zukünftige Güter im Vergleich zu gegenwärtigen Gütern (oder umgekehrt die Prämie, die gegenwärtige Güter gegenüber zukünftigen Gütern erhalten) ist der Zinssatz.
Rothbard III 388
Die Zeit-Markt-Schemata aller Individuen werden auf dem Markt aggregiert, um Markt-Angebots- und Markt-Nachfrage-Schemata für gegenwärtige Güter in Bezug auf zukünftige Güter zu bilden. Der Angebotszeitplan steigt mit einem Anstieg des Zinssatzes, und der Nachfragezeitplan sinkt mit den höheren Zinssätzen. Aggregiert man die Angebots- und Nachfragekurven auf dem Zeitmarkt für alle Individuen auf dem Markt,
Rothbard III 389
so erhält man (...) [eine] Nachfragekurve für gegenwärtige Güter in Bezug auf das Angebot zukünftiger Güter; sie steigt nach rechts, wenn der Zinssatz fällt. (...) die Angebotskurve für gegenwärtige Güter [wird angegeben] in Bezug auf die Nachfrage nach zukünftigen Gütern; sie fällt nach rechts, wenn der Zinssatz steigt. Der Schnittpunkt der beiden Kurven bestimmt den Gleichgewichtszinssatz - den Zinssatz, wie er in der gleichmäßig rotierenden Wirtschaft tendenziell sein würde. Dieser reine Zinssatz wird also ausschließlich durch die Zeitpräferenzen der Individuen in der Gesellschaft und durch keinen anderen Faktor bestimmt.(3) >Evenly Rotating Economy (ERE)/Gleichmäßig rotierende Wirtschaft/Rothbard, >Zeitpräferenz/Rothbard.
Rothbard III 405
Es scheint wahrscheinlich, dass das Nachfrageprogramm nach gegenwärtigen Gütern durch die ursprünglichen Produktionsfaktoren sehr unelastisch auf Änderungen des Zinssatzes reagieren wird. Mit dem großen Basisbetrag wird die Diskontierung durch verschiedene Zinssätze sehr wahrscheinlich wenig Unterschied für den Faktoreigentümer machen.(4) Große Änderungen des Zinssatzes, die einen enormen Unterschied für die Kapitalisten machen und riesige Unterschiede im Zinseinkommen und der Rentabilität verschiedener langwieriger Produktionsprozesse bestimmen würden, hätten vernachlässigbare Auswirkungen auf die Erträge der Kapitalisten. Produktionsprozesse bestimmen würden, hätten eine vernachlässigbare Auswirkung auf die Erträge der Eigentümer der ursprünglichen Produktionsfaktoren.
Rothbard III 773
Zinsen/Rothbard: Bei der Bestimmung des Zinssatzes müssen wir (...) die Zuteilung des Geldbestandes berücksichtigen, indem wir zum Bargeldbestand hinzufügen oder von ihm abziehen. Ein Mann kann sein Geld für den Konsum, für Investitionen oder für die Aufstockung seines Kassenbestandes verwenden. Zeitpräferenz: Die Zeitpräferenzen bestimmen den Anteil, den ein Individuum für gegenwärtige und zukünftige Güter, d. h. für Konsum und Investitionen, aufwendet.
>Zeitpräferenz/Rothbard.
Kassenbestand: Nehmen wir an, die Geldnachfrage eines Mannes steigt, und er beschließt daher, einen Teil seines Geldeinkommens für die Erhöhung seines Kassenbestandes zu verwenden. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass diese Erhöhung das Verhältnis zwischen Konsum und Investitionen in irgendeiner Weise beeinflusst.
Zeitpräferenz: Das könnte der Fall sein, aber wenn ja, würde dies eine Änderung seines Zeitpräferenzschemas und seiner Geldnachfrage bedeuten.
>Kassenbestand/Rothbard.
Geldnachfrage: Wenn die Geldnachfrage steigt, gibt es keinen Grund, warum eine Änderung der Geldnachfrage den Zinssatz auch nur ein Jota beeinflussen sollte. Es besteht keinerlei Notwendigkeit, dass ein Anstieg der Geldnachfrage den Zinssatz erhöht oder ein Rückgang ihn senkt - genauso wenig wie das Gegenteil. Es besteht sogar kein kausaler Zusammenhang zwischen beiden; (...).
>Geldnachfrage/Rothbard.
Rothbard III 997
Zinsen/Geldmenge /Rothbard: Gleichgewichtszustand: Es sollte nicht überraschen, dass der Markt dazu neigt, zu seinen bevorzugten Verhältnissen zurückzukehren. Der gleiche Prozess (...) findet in allen Preisen nach einer Veränderung der Geldmenge statt. Die Geldvermehrung beginnt immer in einem Bereich der Wirtschaft, erhöht dort die Preise und filtert und verbreitet sich schließlich über die gesamte Wirtschaft, die dann ungefähr zu einem Gleichgewichtsmuster zurückkehrt, das dem Wert des Geldes entspricht.
Rothbard III 998
Der Markt reagiert also auf eine Verzerrung des marktwirtschaftlichen Zinssatzes, indem er zu eben diesem Zinssatz zurückkehrt. Die durch die Kreditexpansion verursachte Verzerrung gaukelt den Unternehmern vor, dass mehr Ersparnisse verfügbar sind, und veranlasst sie zu Fehlinvestitionen - zu Investitionen in Projekte, die sich als unrentabel erweisen werden, wenn die Verbraucher die Möglichkeit haben, ihre wahren Präferenzen wieder geltend zu machen. Diese Rückbesinnung erfolgt recht schnell - sobald die Eigentümer von Faktoren ihre erhöhten Einkommen erhalten und ausgeben. Marktzins/Geldmenge/Ökonomische Theorien/Rothbard: Diese Theorie ermöglicht es uns, eine uralte Kontroverse unter Ökonomen zu lösen: ob eine Erhöhung der Geldmenge den Marktzins senken kann.
Rothbard III 998
Merkantilismus/Keynesianismus: Für die Merkantilisten - und für die Keynesianer - war es offensichtlich, dass eine erhöhte Geldmenge den Zinssatz dauerhaft senkt (da die Nachfrage nach Geld gegeben ist). Klassische Ökonomie: Für die Klassizisten war es offensichtlich, dass Veränderungen der Geldmenge nur den Wert der Geldeinheit, nicht aber den Zinssatz beeinflussen konnten.
RothbardVsMercantilismus/RothbardVsKeynesianismus: Die Antwort ist, dass eine Erhöhung der Geldmenge den Zinssatz senkt, wenn sie als Kreditexpansion auf den Markt kommt, aber nur vorübergehend. Langfristig (und diese lange Frist ist nicht sehr „lang“) stellt der Markt den marktwirtschaftlichen Zeitpräferenzzinssatz wieder her und beseitigt die Veränderung. Auf lange Sicht wirkt sich eine Veränderung der Geldmenge nur auf den Wert der Geldeinheit aus.
>Zeitpräferenz/Rothbard, >Sparen/Rothbard, >Inflation/Rothbard,
>Kreditexpansion/Rothbard.
Rothbard III 1002
Zinsen/Rothbard: (...) eine Kreditexpansion senkt nicht notwendigerweise den Zinssatz unter den zuvor verzeichneten Satz; sie senkt den Satz unter das, was er auf dem freien Markt gewesen wäre, und schafft so Verzerrungen und Fehlinvestitionen. >Wirtschaftskreislauf/Rothbard.
Marktzinssatz/Kaufkraft: Die Rekordzinsen in der Hochkonjunktur steigen in der Regel tatsächlich wegen der Kaufkraftkomponente im Marktzins. Ein Preisanstieg führt (…) zu einer positiven Kaufkraftkomponente im natürlichen Zinssatz, d. h. der von den Unternehmern am Markt erzielten Rendite.
>Natürlicher Zins.
Rothbard III 1003
Freier Markt: Auf dem freien Markt würde sich dies schnell in der Ioan-Rate niederschlagen, die (...) vollständig von der natürlichen Rate abhängig ist. Aber ein kontinuierlicher Zufluss von zirkulierenden Krediten verhindert, dass die Ioan-Rate die natürliche Rate einholt, und erzeugt dadurch den Konjunkturprozess.(5) Kredite: Eine weitere Folge dieser von den Banken verursachten Diskrepanz zwischen dem Ioan-Satz und dem natürlichen Satz ist, dass die Gläubiger auf dem Ioan-Markt Verluste zugunsten ihrer Schuldner erleiden: der Kapitalisten auf dem Aktienmarkt oder derjenigen, die ihre eigenen Unternehmen besitzen. Letztere gewinnen in der Hochkonjunktur durch die Differenz zwischen dem Ioan-Satz und dem natürlichen Zinssatz, während die Gläubiger (mit Ausnahme der Banken, die ihr eigenes Geld schaffen) in gleichem Maße verlieren.

1. In den Unmengen von Kommentaren zu J.M. Keynes' Allgemeiner Theorie ist niemandem die sehr aufschlussreiche Passage aufgefallen, in der Keynes die Diskussion von Mises zu diesem Punkt kritisiert. Keynes behauptete, dass Mises' „eigentümliche“ neue Zinstheorie die „marginale Effizienz des Kapitals“ (die Nettoverzinsung einer Investition) mit der
Rendite einer Investition) mit dem Zinssatz. Der Punkt ist, dass die „marginale Effizienz des Kapitals“ tatsächlich der Zinssatz ist! Er ist ein Preis auf dem Zeitmarkt. Genau dieser „natürliche“ Zinssatz und nicht der Kreditzinssatz war viele Jahre lang ein zentrales Problem der Zinstheorie gewesen.
Die Grundzüge dieser Lehre wurden von Böhm-Bawerk in Kapital und Zins dargelegt und hätten Keynes daher nicht überraschen dürfen. Siehe John Maynard Keynes, The General Theory of Employment, Interest and Money (New York: Harcourt, Brace & Co., 1936), S. 192-93. Genau diese Beschäftigung mit den relativ unwichtigen Problemen des Kreditmarktes stellt einen der größten Mängel der keynesianischen Zinstheorie dar. (RothbardVsKeynes).
2. Wie Böhm-Bawerk erklärte: Der Zins ... kann aus jedem Kapital gewonnen werden, unabhängig davon
aus welcher Art von Gütern das Kapital besteht: aus unfruchtbaren wie aus natürlich fruchtbaren Gütern; aus verderblichen wie aus dauerhaften Gütern; aus ersetzbaren wie aus nicht ersetzbaren Gütern; aus Geld wie aus Waren. (Böhm-Bawerk, Kapital und Zins, S. 1)
3. Die Bedeutung der Zeitpräferenz wurde erstmals von Böhm-Bawerk in seinem Werk Kapital und Zins erkannt. Die alleinige Bedeutung der Zeitpräferenz wurde nur von sehr wenigen Ökonomen erkannt, vor allem von Frank A. Fetter und Ludwig von Mises. Siehe Fetter, Economic Principles, S. 235-316; idem,
„Interest Theories, Old and New“, American Economic Review, März 1914, S. 68-92; und Mises, Human Action,New Haven, Conn.: Yale University Press, 1949. Nachdruck Ludwig von Mises Institut, 1998. S. 476-534.
4. Der Zinssatz macht jedoch einen großen Unterschied, wenn es sich um den Eigentümer und Verkäufer eines dauerhaften Gutes handelt. Grund und Boden ist natürlich fast per definitionem dauerhaft - im Allgemeinen sogar dauerhaft. Bisher haben wir uns nur mit dem Verkauf von Faktorleistungen beschäftigt, d. h. mit der Miete“ oder ‚Pacht‘ des Faktors, und haben vom Verkauf oder der Bewertung von dauerhaften Faktoren abstrahiert, die künftige Dienstleistungen verkörpern. Langlebiger Grund und Boden wird „kapitalisiert“, d.h. der Wert des Faktors als Ganzes ist die abgezinste Summe seiner zukünftigen MVP's ((Grenzwertprodukt), und hier macht der Zinssatz einen bedeutenden Unterschied. Der Preis von dauerhaftem Land ist jedoch für den Angebotsplan von Landdienstleistungen in der Nachfrage nach gegenwärtigem Geld irrelevant.
5. Da Knut Wicksell einer der Väter dieses konjunkturellen Ansatzes ist, ist es wichtig zu betonen, dass sich unsere Verwendung des Begriffs „natürliche Rate“ von seiner unterscheidet. Wicksells „natürlicher Zinssatz“ war mit unserem „marktwirtschaftlichen Zinssatz“ vergleichbar; unser „natürlicher Zinssatz“ ist die Rendite, die Unternehmen auf dem bestehenden Markt ohne Berücksichtigung der Ioan-Zinsen erzielen. Sie entspricht dem, was irreführend als „normale Gewinnrate“ bezeichnet wird, ist aber eigentlich der Basiszinssatz.

Rothbard II
Murray N. Rothbard
Classical Economics. An Austrian Perspective on the History of Economic Thought. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing. Cheltenham 1995

Rothbard III
Murray N. Rothbard
Man, Economy and State with Power and Market. Study Edition Auburn, Alabama 1962, 1970, 2009

Rothbard IV
Murray N. Rothbard
The Essential von Mises Auburn, Alabama 1988

Rothbard V
Murray N. Rothbard
Power and Market: Government and the Economy Kansas City 1977

Der gesuchte Begriff oder Autor findet sich in folgenden 5 Thesen von Autoren des zentralen Fachgebiets.
Begriff/
Autor/Ismus
Autor
Eintrag
Literatur
Objktivität Field, Hartry II 316
Objektivität/mathematische/Objekte/Field: die Begründung, daß wenn es keine mathematischen Objekte gibt, die mathematischen Sätze, die sie enthalten, objektiv falsch sein müssen, weil sie auf nichts referieren, ist schwach. Es ist eine verbreitete Ansicht, daß mathematische Sätze, die über mathematische Objekte zu sprechen, scheinen (z.B. Zahlen) II 316 dies in Wirklichkeit nicht tun. - Putnam/Hellman: solche Sätze kann man als komplizierte Behauptungen über Möglichkeit ansehen. (Putnam 1967, Hellman 1989). ((s)> modale Interpretation), s.o.).
Field: These: selbst wenn es keine mathematischen Objekte gibt, warum sollte es nicht der Fall sein, daß es genau einen Wert von n gibt, für den An "modal interpretiert" objektiv wahr ist?
II 316 Objektivität/Mathematik/Tradition/Field: These objektive Beweis-Standards als Maßstab für die Objektivität der Mathematik. Dann kann man sagen, dass Mathematik nicht immer objektiv war (>Lakatos 1976). Aber seit Freges Zeit müssen Beweise formalisierbar sein, damit ist das Problem gelöst.
II 317
"Extremer Anti-Objektivismus"/Field: These: Korrektheit: kann dann als Ableitbarkeit von Axiomen angesehen werden. (So extrem ist das gar nicht!).
II 320
Def Antiobjektivismus/Mathematik/Field: ist einfach die These, dass Wahrheit nichts weiter hinzufügt, als eine weitere Einschränkung: sie ist zu einfach zu erhalten!
II 323
Objektivität/Mathematik/"Vollblut-Platonismus"/Balaguer/Field: (wird oft unglücklich als "Anti-Platonismus" charakterisiert): These: es gibt nicht nur ein einziges Universum von Mengen, sondern viele verschiedene Universen von Mengen, die nebeneinander existieren. Jeweils eins, in der die Mächtigkeit des Kontinuums Aleph 23 ist, Aleph 817 usw.
II 331
Fazit/Field: es muss um mathematische Objektivität gehen und nicht um mathematische Objekte. Diese Sicht ist nicht originell, sie ist schon in Putnam (1975) vertreten.
II 337
Extremer Anti-Objektivismus: wenn ein Satz unentscheidbar ist unter jedem Kandidaten für unsere vollste Theorie, (das gilt sicher für einige Sätze), dann hat dieser Satz definitiv keine bestimmten Wahrheitswert.
Realismus Field, Hartry Horwich I 405
Metaphysischer Realismus//Field: umfasst drei Thesen, die Putnam nicht trennt. 1. Metaphysischer Realismus1: These: Die Welt besteht aus einer Gesamtheit geistunabhängiger Objekte.
2. Metaphysischer Realismus2: These: Es gibt genau eine wahre und vollständige Beschreibung (Theorie) der Welt.
I 406
3. Metaphysischer Realismus3/Field: These: Wahrheit involviert eine Art Korrespondenztheorie zwischen Wörtern und äußeren Dingen.

Horwich I
P. Horwich (Ed.)
Theories of Truth Aldershot 1994
pers. Identität Perry, J. Lewis IV 71
PerryVsLewis: These: die R-Relation (IV 58: Verbundenheit v. Person-Zuständen) ist nicht dasselbe wie die I-R (I-Relation: Welche Personen sind ident. m.d.früheren) (in diesem Fall des Splits). Denn C ist eine Lebenszeit und dann sind nach Perry S1 und S2 I-r, aber wegen der Spaltung nicht R-r. Perry These: jedes Person-Stadium zu einer Zeit muß zu genau einer dP bestimmbar zu der Zeit gehören. Personen können wohlgemerkt Stadien teilen:
Bsp Spaltung: S gehört zu drei Lebenszeiten: C, C1, C2 aber nur zu zwei Zweigen: C1 und C2. S1 gehört zu zwei LZ C und C1 aber nur zu einem Zweig: C1.
Stadien/Perry: werden aber nur dann geteilt, wenn alle bis auf einen Träger nicht bestimmbar sind.
LewisVsPerry: ich gebe zu, daß Zählung durch Identität-zu-t etwas kontraintuitiv ist, aber ist es nicht genauso kontraintuitiv, unbestimmbare Personen auszulassen?

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991
eng/weit Russell, B. Cresswell II 140
Kennzeichnungen/Theorie der K/Russell/Cresswell: These eine bestimmte Kennzeichnung ist in derselben syntaktischen Kategorie wie ein Quantor wie z.B. "jemand" - Problem: Bsp "Jemand kommt nicht" bedeutet nicht dasselbe wie "Es ist nicht der Fall daß jemand kommt" - Lösung/Russell: verschiedene Reichweiten in modalen und doxastischen Kontexten - a) (enge Reichweite) "Die Person nebenan wohnt nebenan" logisch äquivalent ist mit "Genau eine Person wohnt nebenan" und daher in einem Sinne es notwendig wahr ist - b) (weite Reichweite) es wahr ist, daß die Person nebenan auch hätte woanders wohnen können (es also kontingent ist).

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984
Typ-Idententitätsth. Shoemaker, S. Fra I 60
Funktionalismus/Frank: Spielart. "functional state identity theory" : FSIT/Shoemaker: These: für jeden Organismus, der sich als Träger psychischer Eigenschaften charakterisieren läßt, gibt es genau eine beste Beschreibung, der gemäß jeder psychische Zustand in einer Eins-zu-Eins-Beziehung) typ-identisch ist mit einem Turing-Maschinentafel-Zustand (gemäß dieser Beschreibung).
Fra I 61
Dabei sind die Tafelzustände nichts anderes als die spezifizierten Zustände des Organismus. Pointe: die Typen von psychischen Zuständen werden so ausschließlich über funktionale Zustände (d.h. kausale Rollen des betreffenden Organismus) definiert - nicht über die Materie.
(> Typ-Typ-Identität).

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994