Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Hierarchien Beauvoir Brocker I 302
Hierarchie/Geschlechterrollen/Beauvoir: die unterschiedliche Ausgangslage der Geschlechter - ((s) die Immanenz aufseiten der Frau, die Transzendenz aufseiten des Mannes - siehe Immanenz/Beauvoir, Transzendenz/Existentialismus, Geschlechterrollen/Beauvoir) - kann den offenkundigen Verzicht auf ein entwurfhaftes Leben seitens der Frau nicht in zureichender Weise begründen. Worin wurzelt letztlich die Geschlechterhierarchie? Aus Sicht des Essentialismus können nicht etwaige Wesensbestimmungen geltend gemacht werden. Angesichts der Beständigkeit der Geschlechterrollen können auch keine kontingenten historischen Bedingungen ins Feld geführt werden. Lösung/Beauvoir: die Quellen müssen in der Subjektivität selbst liegen. (vgl. Heinz, 2002 (1))


1. Marion Heinz, , »Humanistischer Feminismus. Simone de Beauvoir«, in: Sabine Doyé/Marion Heinz/Friederike Kuster (Hg.), Philosophische Geschlechtertheorien. Ausgewählte Texte von der Antike bis zur Gegenwart, Stuttgart 2002, S. 425..


Friederike Kuster, „Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht (1949)“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018
Hierarchien Evolutionäre Psychologie Corr I 362
Hierarchie/Evolutionäre Psychologie: Eine wesentliche Änderung in der überarbeiteten RST (Reinforcement Sensitivity Theorie) ist die Einbeziehung einer hierarchischen Anordnung von verteilten Gehirnsystemen, die spezifisches Abwehrverhalten vermitteln, das mit dem Grad der erlebten Bedrohung verbunden ist, vom präfrontalen Kortex auf höchster Ebene bis zum periaqueduktalen Grau auf unterster Ebene. >Reinforcement-Sensitivity-Theorie.
Jeder Struktur ist eine bestimmte Klasse von psychischen Störungen zugeordnet (McNaughton und Corr 2008a)(1).
Gemäß dieser Perspektive können getrennte Emotionen (z.B. Angst, Panik, etc.) als Ausdruck der Entwicklung spezifischer neuronaler Module zur Bewältigung spezifischer Umweltanforderungen (z.B. Flucht vor einem Raubtier) angesehen werden.
>Angst.
Als sich diese getrennten Systeme entwickelten und zusammenzuarbeiten begannen, entwickelte sich eine Form von Regulierungsprozess (z.B. wenn ein Modul aktiv ist, werden andere inaktiviert). Der daraus resultierende hierarchische Charakter dieses Verteidigungssystems spiegelt die Tatsache wider, dass sich einfachere Systeme vor komplexeren entwickelt haben müssen, was eine Lösung für das Problem widersprüchlicher Aktionssysteme bietet: Die späteren Systeme entwickelten sich zu einer hemmenden Kontrolle auf untergeordneten Systemen.
Das Ergebnis dieses Evolutionsprozesses ist die Existenz einer hierarchisch geordneten Reihe von Abwehrreaktionen, die jeweils für eine bestimmte Abwehrdistanz (d.h. den Grad der wahrgenommenen Bedrohung) geeignet sind. Diese hierarchische Anordnung (....) lässt sich bequem in Form eines zweidimensionalen Schemas zusammenfassen, das aus "defensiver Distanz" und "Verteidigungsrichtung" besteht.
>Terminologie/Corr, >Ordnung, >Klassifikation.


1. McNaughton, N. & Corr, P. J. 2008a. The neuropsychology of fear and anxiety: a foundation for reinforcement sensitivity theory, in P. J. Corr (ed). The reinforcement sensitivity theory of personality, pp. 44–94. Cambridge University Press


Philip J. Corr, „ The Reinforcement Sensitivity Theory of Personality“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018
Hierarchien Minsky Minsky I 34
Hierarchien/Künstliche Intelligenz/Minsky: (...) wir sollten nicht versuchen, die Analogie zwischen [Software-Agenten] und menschlichen Vorgesetzten und Arbeitern sehr weit auszudehnen. Außerdem (...) sind die Beziehungen zwischen mentalen Agenten nicht immer streng hierarchisch. Welche Agenten wählen welche anderen für welche Aufgaben aus? Wer entscheidet, welche Arbeiten überhaupt erledigt werden? Wer entscheidet, welche Anstrengungen aufzuwenden sind? Wie werden Konflikte gelöst? >Konflikte/Minsky.
Minsky I 35
Heterarchien: (...) Hierarchien funktionieren nicht immer. Bedenken Sie, dass wenn zwei Agenten die Fähigkeiten des jeweils anderen nutzen müssen, dann kann keiner von beiden an der Spitze stehen. Später werden wir mehr querverbundene Ringe und Schleifen sehen - wenn wir gezwungen sind, den Bedarf an Speicher zu berücksichtigen. >Gedächtnis/Minsky.

Minsky I
Marvin Minsky
The Society of Mind New York 1985

Minsky II
Marvin Minsky
Semantic Information Processing Cambridge, MA 2003
Hierarchien Parsons Habermas IV 371
Hierarchien/Systeme/Systemtheorie/Parsons/Habermas: Parsons nimmt für Systeme einen Kontrollmechanismus an, der seinerseits Energie benötigt, allerdings wenig im Vergleich zum Verbrauch des Gesamtsystems. Parsons setzt kulturelle Werte mit steuernden Kontrollwerten gleich und behandelt die organischen Grundlagen des Handlungssystems als Quelle von Energie. Dann stellt er zwischen Verhaltenssystem, Persönlichkeit, Gesellschaftssystem und Kultur in der Weise eine Hierarchie her, dass das niedrigere dem jeweils
Habermas IV 372
höheren System an aufgewendeter Energie, das höhere dem niedrigeren an Information und Steuerungsleistung überlegen ist. Damit erhält das kulturelle System die Stellung eines Souveräns der Steuerung. Habermas: Damit stellt Parsons nicht nur die Weichen für einen kulturellen Determinismus, sondern differenziert zwischen zwei Kategorien von Umwelten:
a) am unteren Pol die natürliche oder empirische Umwelt,
b) am entgegengesetzten Pol eine Umwelt nichtempirischer, übernatürlicher Art. (1)
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.

1.T. Parsons, “Social Systems”, in: Parsons, Social Systems, 1977, S. 181.

ParCh I
Ch. Parsons
Philosophy of Mathematics in the Twentieth Century: Selected Essays Cambridge 2014

ParTa I
T. Parsons
The Structure of Social Action, Vol. 1 1967

ParTe I
Ter. Parsons
Indeterminate Identity: Metaphysics and Semantics 2000

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981
Hierarchien Psychologische Theorien Corr I 136
Hierarchien/Psychologische Theorien/Charakterzüge/Fünf-Faktoren-Modell/De Raad: In der Geschichte der Entwicklung von Charakterzugsstrukturen hat die Hierarchie eine inhärente Rolle gespielt. Die wohl bekannteste Hierarchie der Charakterzüge ist die von Eysenck (1970)(1) vorgeschlagene strenge Hierarchie. Ebenen sind: Typ-Ebene (z.B. Extraversion), Charakterzug-Ebene (z.B. Soziabilität), gewohnheitsmäßige Reaktionsebene (z.B. Fremde unterhalten) und spezifische Reaktionsebene (z.B. Witze erzählen).
Corr I 138
Eine interessante Betrachtungsweise der Hierarchie, die in den letzten zehn Jahren zunehmend angewandt wurde (z.B. De Raad und Szirmák 1994(2); Saucier, Georgiades, Tsaousis und Goldberg 2005(3)), besteht darin, die Korrelationen zwischen Faktoren aus verschiedenen Extraktionsebenen darzustellen. Z.B.
Erste Ebene: ein Faktor (Tugend)
Zweite Ebene: zwei Faktoren (Tugend und Dynamik)
Dritte Ebene: drei Faktoren (Tugend, Angst und Dynamik)
Vierte Ebene: vier Faktoren (Tugend, Angst, Lust und Kompetenz)(4)
>J. Eysenck, >Charakterzüge/Eysenck.

Corr I 139
Tests/Hierarchien/Charakterzüge/De Raad: Die Hierarchie wird nicht nur psychometrisch, durch Variablen-Factoring oder durch Faktoren-Factoring aufgebaut. Hampson, John und Goldberg (1986)(5) suchten ausdrücklich nach Hierarchieindizes nach den Prinzipien der Category Breadth und Concept Asymmetry, um einen empirischen Test der Hierarchie durchzuführen. Hampson, John und Goldberg (1986)(5) lieferten unterstützende empirische Beweise für erwartete zweistufige (z.B. gesprächig ist eine Art, sozial zu sein) und dreistufige (z.B. musikalisch ist eine Art, künstlerisch zu sein, und künstlerisch ist eine Art, talentiert zu sein) Hierarchien für verschiedene Arten von Deskriptoren (Adjektive, Verben, Substantive). Hampson et al. schlugen vor, dass gut differenzierte Hierarchien in bestimmten Bereichen der Big Five zu finden sind und nicht in anderen. >Fünf-Faktoren-Modell.
Wenn beispielsweise das offenkundige Auftreten von Verhalten durch ein Charakterzug signalisiert wird (z.B. Emotionale Instabilität), sind differenzierte Hierarchien häufiger als wenn das Nichteintreten (z.B. passiv, still, reserviert) von Verhalten durch einen Charakterzug signalisiert wird (z.B. Introversion).
>Extraversion, >Introversion, >Verhalten.

1. Eysenck, H. J. 1970. The structure of human personality, 3rd edn. London: Methuen
2. De Raad, B. and Szirmák, Z. 1994. The search for the ‘Big Five’ in a non-Indo-European language: the Hungarian trait structure and its relationship to the EPQ and the PTS, European Review of Applied Psychology 44: 17–24
3. Saucier, G. and Goldberg, L. R. 1996. Evidence for the Big Five in analyses of familiar English personality adjectives, European Journal of Personality 10: 61-77
4. De Raad, B. and Barelds, D. P. H. 2008. A new taxonomy of Dutch personality traits based on a comprehensive and unrestricted list of descriptors. descriptors. Journal of Personality and Social Psychology 94: 347–64
5. Hampson, S. E., John, O. P. and Goldberg, L. R. (1986). Category breadth and hierarchical structure in personality: studies of asymmetries in judgments of trait implications, Journal of Personality and Social Psychology 51: 37–54


Boele De Raad, “Structural models of personality”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018