Lexikon der Argumente


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Autor/Ismus
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Literatur
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Kongruenz Lyons I 242
Def Kongruenz/Grammatik/Lyons: (grammatische Übereinstimmung) von Genus, Numerus und Kasus zwischen Verb und Nomen (in allen Sprachen). (Wobei die Konstituenten als gleichrangig angesehen werden, im Gegensatz zur Rektion, wo das Verb das „Objekt“ regiert und das Subjekt“ das Verb (Tradition). Kongruenz: Kongruenz besteht zwischen Wörtern gleicher Kategorie
Rektion (s.u.) Rektion besteht zwischen Wörtern unterschiedlicher Kategorien.
I 244
Kongruenz/Rektion/moderne Grammatik/Lyons: neu: Hier beschreiben wir den Unterschied in den Begriffen endozentrisch/exozentrisch. >Terminologie/Lyons.
Rektion/Hockett: ist nur in exozentrischen Konstruktionen zu finden. Bsp ad urbem, unterscheidet sich distributionell von den Konstituenten ad, und urbem.
Kongruenz/Hockett: ist in endozentrischen Konstruktionen zu finden, und zwar in einer Bindung über hierarchische Strukturen d.h. unmittelbare Konstituenten hinweg,
I 245
zwischen bestimmten prädikativen Attributen und Subjekten. Kongruenz/Lyons: herrscht also sowohl in endo- wie in exozentrischen Konstruktionen Bsp un livre intéressant fällt distributionell mit un livre zusammen,
dagegen:
Le livre est intéressant : (auch hier herrscht Kongruenz zwischen livre und intéressant) ist exozentrisch, denn seine Distribution unterscheidet sich von der von le livre einerseits und der von intéressant andererseits.
>Distribution/Lyons.
LyonsVsHockett: Es ist also nicht richtig, (was viele behauptet haben) dass der Numerus eines Subjekts von der Person und dem Numerus des Verbs determiniert werden. Und auch unrichtig (was noch häufiger behauptet wird) dass das Subjekt und nicht das Verb determiniert oder umgekehrt, dass vielmehr Subjekt wie Verb eine Kategorie bilden, die zu jener Konstruktion gehört, deren Glieder sie sind.
Lösung/Lyons: (s.u.) Numerus und Person sind nominale Kategorien, die flektiv oder sonst irgendwie in der Oberflächenstruktur des Verbalkomplexes gekennzeichnet werden können.
>Oberflächenstruktur, >Tiefenstruktur.
Tradition: Die Tradition drückt das so aus: „Das Verb stimmt mit dem Subjekt in Zahl und Person überein“.
I 245
Kongruenz/Subjekt-Verb-Kongruenz/kontextunabhängig/Lyons: Bsp
(1a) The dog bites the man
(1b) The dog bites the men
I 246
(1c) The dogs bite the man (1d) The dogs bite the men
(2a) The chimpanzee eats the banana
usw.

Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Bsp
(1) ∑ > NP sing + VP sing
oder
NP plur + VP plur.
(2) VP sing > V sing + NP
(3) VP plur > V plur + NP
(4) NP > NP sing
oder
NP plur
(5) NP sing > T + N sing
(6) NP plur > T + N plur
(7) N sing > N + 0 (Null)
(8) N plur > N + s
(9) V sing > V + s
(10) V plur > V + 0
Hier wird mehr als ein Symbol auf einmal ersetzt.
Lexikalische Substitution/Lyons: Wir nehmen hier an, dass ihre Regeln außerhalb der Grammatik liegen.
>Lexikon, >Grammatik.
I 247
Kongruenz/kontextabhängige Grammatik/Lyons: Angenommen, wir wollen den Umstand berücksichtigen, dass der Numerus des Subjekts den des Verbs determiniert.
I 248
Wir folgen ungefähr Chomsky 1957(1): (hier noch ohne Transformationsregeln):
(1) ∑ > NP + VP
(2) VP > Verb + NP
(3) NP > NP sing oder
NP plur
(4) Verb > V + s/in dem Kontext NP sing + ...
oder
V + 0/in dem Kontext NP plur + ...
(5) NP sing > T + N + 0
(6) NP plur > T + N + s

Neu: Hier kommen wir mit nur 6 statt 10 Regeln aus.
Neu: Es geht völlig unter, dass das Nomen Trägerwort des Nominalkomplexes ist.
Kontextabhängigkeit: Pointe: nach Regel (1) sind alle durch diese Regeln erzeugten Sätze gleichen Typs (NP + VP).
Regel (3): Der Numerus wird eine Kategorie des Nominalkomplexes, unabhängig davon ob dieser als Subjekt oder Objekt vorkommt.
Regel (4): Der Numerus im Verb wird durch den des vorangehenden Nominalausdrucks bestimmt. Das ist kontextabhängig.
Pointe: auf diese Weise kann die Regel nur in einem System von Verkettungsregeln formuliert werden (s.o. I 212: also linear). Der linksstehende Nominalausdruck entscheidet über die Kongruenz, nicht der rechtsstehende.
I 249
Subjekt/Objekt: da der linksstehende Nominalkomplex sich aus jenem NP ableitet, das durch Regel (1) erzeugt wurde, kann er als Subjekt und nicht als Objekt interpretiert werden. >Transformationsregeln, >Transformationsgrammatik.


1. N. Chomsky, Syntactic Structures, Berlin, New York 1957.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Kontext/ Kontextabhängigkeit Lyons I 229
Kontext-unabhängige Konstituentenstrukturgrammatik/Linguistik/Lyons: Bisher hatten alle Konstituentenstrukturregeln die Form A > B
(„ersetze A durch B“)
ohne Rücksicht auf den Kontext.
>Konstituentenstrukturgrammatik.
Chomsky: untersuchte, wie sich das Ordnen von Regeln innerhalb des Systems auswirkt, welche Folgen die Einführung von fakultativen, alternativen Subregeln und rekursiven Regeln hat.
Bedingungen bisher:
1. A und B dürfen nicht identisch sein, (d.h. A darf nicht durch sich selbst ersetzt werden),
2. A muss ein einfaches Symbol sein, B darf komplex sein und ist es meist auch.
I 239
Kontextabhängig/Grammatik/Lyons: Terminologie: Kontext-abhängig: context-sensitive, (c-dependent, c-restricted).
Alt: Bisher waren alle von uns betrachteten Grammatiken kontextunabhängig. D.h. dass das links vom Pfeil stehende Symbol im Output der Regel durch die Symbolkette ersetzt wurde, die rechts stand.
Bsp

N > N + und + N

einzige Bedingung: dass N im Input der Regel vorkam.
Bsp alternative Ketten:

(I) X + N + Y

(II) W + N + Z
dann erhalten wir einmal

X + N + und + N + Y

W + N + und + N + Z

Und zwar kontextunabhängig. (Das war vorausgesetzt!).

I 239
Kontext-abhängige Grammatik/Chomsky: neu: statt bisher: „Ersetze A durch B“ : jetzt: Bsp N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y
I 241
Kontext-unabhängige Grammatiken sind Spezialfälle der kontext-abhängigen.
Neu: Kontextabhängigkeit: Angenommen, wir hätten neue Regeln:

N > N + und + N/in dem Kontext X + ...+ Y

Alltagssprachlich: „N ist nur dann (fakultativ oder obligatorisch) zu ersetzen, wenn es in der Eingabekette
I 240
so erscheint, dass X unmittelbar links und Y unmittelbar rechts anschließt. Dann wäre diese Regel auf (I) aber nicht auf (II) anwendbar.
>Alltagssprache.
Kontextabhängige Regeln: verschiedene Arten: (wir beschränken uns auf die bisher eingeführten Möglichkeiten fakultativ/obligatorisch, rekursiv/nicht-rekursiv, koordiniert/subordiniert):
Varianten: X und Y können ein oder mehrere Symbole vertreten.
Angenommen, die Klasse von kontextabhängigen Grammatiken, die uns hier beschäftigen, sei dadurch definiert, dass in einer Regel der Art

A > B/in dem Kontext X + ... + Y

X und Y sich (jedes einzeln) auf jede endliche Zahl von verketteten Symbolen beziehen kann, dass aber A ein singuläres Symbol sein muss. B darf weder identisch mit A sein noch null sein.
>Rekursion.
Dann wären folgende Regeln wohlgeformt:

a) P > Q/in dem Kontext E + F + ... + G

b) P > Q + R/in dem Kontext E + ... + G + H + K + L

c) P > R + S + T/in dem Kontext G +... + H
usw.
I 241
Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Kontextunabhängige Grammatiken können als Teilklasse der (neu eingeführten) kontextabhängigen Grammatiken aufgefasst werden ((s) als Spezialfälle). Def Kontextunabhängig/Lyons: Wenn für eine Regel gilt, dass die kontextuellen Variablen X und Y mit uneingeschränktem Wert gelten (d.h. sie können positiv oder null sein) dann ist die Regel kontextunabhängig. Sonst kontextabhängig.
I 242
kontextabhängig: Bsp
f) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + 0

P darf durch Q nur dann ersetzt werden, wenn in der Eingabekette links und rechts von P kein anderes Zeichen steht. Das gilt normalerweise nur für das Zeichen 0.

g) P > Q/in dem Kontext 0 (Null) + ... + R + S

P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn die Eingabekette P + R + S ist.

h) P > Q/in dem Kontext T + ... + 0

P darf nur dann durch Q ersetzt werden, wenn es in der Eingabekette an letzter Stelle steht: T + P.
Allgemeine Form mit Variablen:

X + A + Y > X + B + Y

Dann ist eine kontextfreie Regel der Form

A > B

ein Spezialfall einer kontextabhängigen Regel, in der es keine Beschränkungen für die Werte von X und Y gibt.
Kontextabhängige und kontextunabhängige Regeln können in denselben formalen Rahmen eingeordnet werden.
I 245
Kongruenz/Subjekt-Verb-Kongruenz/kontextunabhängig/Lyons: Bsp
(1a) The dog bites the man
(1b) The dog bites the men
I 246
(1c) The dogs bite the man (1d) The dogs bite the men
(2a) The chimpanzee eats the banana
usw.

Kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Bsp
(1) ∑ > NP sing + VP sing
oder
NP plur + VP plur.
(2) VP sing > V sing + NP
(3) VP plur > V plur + NP
(4) NP > NP sing
oder
NP plur
(5) NP sing > T + N sing
(6) NP plur > T + N plur
(7) N sing > N + 0 (Null)
(8) N plur > N + s
(9) V sing > V + s
(10) V plur > V + 0
Hier wird mehr als ein Symbol auf einmal ersetzt.
Lexikalische Substitution/Lyons: Wir nehmen hier an, dass ihre Regeln außerhalb der Grammatik liegen.
>Lexikon, >Grammatik.
I 247
Numerus/kontextunabhängige Grammatik/Lyons: Der Numerus wird hier also durch Regel (1) als Kategorie des Satzes für die Subjekt-Verb- Kongruenz definiert. Er wird aber auch in dem Objekt-Nominalausdruck durch Regel (4) eingeführt. Singular/Plural: Die Alternative ist also etwas, das von derselben Alternative in der Objektstellung völlig unabhängig und verschieden ist.
Die Grammatik macht hier also nicht alles sichtbar, auch nicht, dass die Wahl in Subjekt- und Objektstellung unabhängig erfolgt und dass das Verb, ist das Subjekt einmal als Singular oder Plural bestimmt, nach der Kongruenz bestimmt wird.
I 249
Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt.
>Korrektheit.
I 249
Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt.
I 250
Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt. Def stark adäquat/Lyons: ist sie, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet.
>Adäquatheit/Lyons.
Korrektheit/Theorie/Lyons: Unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt.
>Terminologie/Lyons.
Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere.
Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist.
Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat.
Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Korrektheit Lyons I 250
Korrektheit/Theorie/Lyons: Unsere Definition von starker/schwacher Adäquatheit impliziert in keiner Weise eine Interpretation von „korrekt“. Sie trifft nicht einmal eine Annahme darüber, ob es irgendwelche Normen der „Korrektheit“ gibt. Wir legen jedoch fest, dass es zumindest in bestimmten Fällen möglich ist zu sagen, dass eine bestimmte Beschreibung korrekter ist als eine andere. Wir behaupten nur nicht, dass wir entscheiden können, was „absolut korrekt“ ist.
>Adäquatheit/Lyons.
Def Schwache Adäquatheit/Grammatik/Lyons: Eine Grammatik ist schwach adäquat, wenn sie die gewünschte Klasse von Sätzen erzeugt.
Def stark adäquat/Lyons: Eine Grammatik ist stark adäquat, wenn sie außerdem jedem Satz die korrekte strukturelle Beschreibung zuordnet.
Kontextabhängig/kontextunabhängig/Grammatik/Adäquatheit/Äquivalenz/Lyons: Die beiden Grammatiken sind wohl schwach, aber nicht stark äquivalent. Das Kontextabhängige ist stärker adäquat.
>Kontextabhängige Grammatik/Lyons.
Vergleichbarkeit/Äquivalenz/Lyons: Da die beiden Systeme schwach äquivalent sind, sind sie zumindest vergleichbar.
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995
Regeln Lyons I 157
Regeln/Grammatik/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Verschiedene Grammatiken beurteilen die Grammatizität bestimmter Sätze verschieden. Chomsky scheint dies abzulehnen: ChomskyVsGrammatische Regeln: Chomsky These: Die grammatische Struktur der Sprache ist bestimmt ((s) nicht nach den obigen Regeln) und wird vom muttersprachlichen Sprecher „intuitiv“ (unbewusst) beherrscht. (ChomskyVsRegeln wegen der Konsequenz der „Unbestimmtheit der Grammatik“ /ChomskyVsUnbestimmtheit der Grammatik).
Lyons: Die Meinungsverschiedenheiten sind hier übertrieben. Nicht die ganze Grammatik ist unbestimmt.

I 219
Phrasenstrukturgrammatik/Konstituentengrammatik/Regeln/Chomsky/Lyons: Jede Regel klammert die Konstituenten ein, die die durch sie definierten Konstruktion bilden und bezeichnet sie auch. >Konstituentenstrutkurgrammatik, >Phrasenstrukturgrammatik.
Schichten: Schichten (der Struktur) werden durch die Reihenfolge festgelegt, in der die Regeln angewendet werden.
Def Anfangssymbol/initial symbol/Terminologie/Grammatik/Chomsky/Lyons: Bsp ∑ für Satz ((s) steht am weitesten links bzw. über einer Verzweigung).
Grammatik: Die Grammatik produziert durch die Anwendung der Regeln eine Kette von Symbolen.
Def Endsymbol/Grammatik/Lyons: Das Endsymbol gibt die Klasse von Elementen des Lexikons an Bsp Adjektiv.
>Lexikon.
Def Endkette/terminal string/Grammatik/Terminologie/Lyons: besteht aus Endsymbolen.
>Terminologie/Lyons.
I 220
Satz/Grammatik/Chomsky/Lyons: Ein Satz entsteht, wenn wir die Endsymbole aus der Endkette durch ein Element der durch sie bezeichneten lexikalischen Klasse ersetzen. Seine Konstituentenstruktur ist völlig durch die Ersetzungsregeln bestimmt, die die Endkette erzeugen.
I 220
Ersetzungsregeln/Grammatik/Alternativregeln/Erweiterung/Chomsky/Lyons: Um transitive und intransitive Verben zu unterscheiden, führen wir ein:
(1) ∑ > NP + Vp
(2a) VP > V intr + Adv
2b) VP > V tr + Adv
(3) Np > A + N.
I 221
Wenn wir die Wahlmöglichkeit zwischen (2a) und (2b) einführen, müssen wir die Wortklassifikation im Lexikon ändern:
V intr = [{ran, usw.}
V ir = {love, kill, usw.}. >Wortklassen.
Grammatik/Problem: sie ist immer noch unbefriedigend:
1. sie produziert immer noch unzulässige Sätze wie Bsp Poor John kill old women ((s) keine besondere Form für 3. Person singular).
Lösung: Wir müssen die Kongruenz zwischen „Subjekt“ und dem Verb berücksichtigen.
>Kongruenz/Lyons.
2. So wie sie jetzt steht, können wir mit der Grammatik nur Sätze mit fünf Wörtern wie Bsp Old men love young women oder Sätze mit vier Wörtern wie Bsp Poor John ran away produzieren.
Folgende Sätze sind nicht möglich: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women, Bsp Old men love young women passionately.
Fakultative Regel/Erweiterung/Grammatik/Ersetzungsregeln/Lyons: Bsp wir erweitern Regel (3) indem wir zwei Regeln aus einer machen:
(3) NP > N
(4) N > A + N
Dabei sagen wir, dass (3) obligatorisch ist, (4) aber fakultativ.
Neu: dann erhalten wir auch: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women usw.
Alle diese Sätze sind Untertypen des Satztyps. ∑(NP + VP). D.h. dass ihre Strukturen auf einer bestimmten Stufe der Analyse identisch sind.
Stammbaum/Strukturbaum: Bsp
(I) John ran away
(II) Poor John ran away
(III) Men love women
(IV) Old men love women (V) Men love young women,
(VI) Old men love young women
I 223
Regeln/Ersetzungsregeln/Reihenfolge/Grammatik/Chomsky/Lyons: Die Priorität einer bestimmten Rangordnung der Regeln gegenüber einer anderen kann das Resultat der Grammatik erheblich verändern. fakultativ: Bsp
(1) ∑ > NP + VP
(2a) VP > V intr + Adv
2b) VP > V tr + Adv
(3) Np > A + N. (4) N > T + N
(5) N > Adj + N
Regeln (4) und (5) sind fakultativ. Neu: Daher erzeugt die Grammatik nun Bsp men, the men, good men, und the good men.
Reihenfolge: wenn (5) vor (4) kommen dürfte, gäbe es Bsp good the men.
Reihenfolge: Auch die von (3) ist wesentlich: wenn sie nämlich vor (2b) stünde, müsste sie nachher noch mal wiederholt werden, um die Erweiterung für den aus VP > V tr + NP resultierenden Komplex zu garantieren. Die Reihenfolge kann also unzulässige Sätze verhindern und den Umfang des Regelkorpus reduzieren.
Reihenfolge: Angenommen,
(6) N > N + and + N
Wenn (6) vor (5) operiert, erhalten wir Bsp (old men) and women und men and (old women)
Wenn (6) nach (5) operiert, erhalten wir Bsp old (men and women).
I 224
Semantisch ist das dasselbe, trotz der unterschiedlichen Klammerung. Def Rekursive Regeln/rekursiv/Rekursion/Lyons: Rekursive Regeln ermöglichen unendlich wiederholte Anwendung. (Nur im unendlichen Fall heißen sie rekursiv). Bsp
(6b) N > N + and + N + and + N
(6c) N > N + and + N + and + N + and + N
(6d)

Bsp So kann man Geschichten erzählen: Bsp He came in and he sat down and he said that …and he…
Rekursion/Grammatik/Lyons: Ein „realistisches“ Modell der Grammatik
I 225
wird so angelegt sein, dass es mehr Beispiele rekursiver Strukturen mit zwei Konstituenten als mit drei, mehr mit drei als mit vier, usw. gibt. ((s) die einfachsten Formen sollen die wahrscheinlichsten sein). >Konstituentenstrukturgrammatik.
Wahrscheinlichkeit/Grammatik/Korrektheit/Lyons: die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens darf nicht mit seiner Korrektheit verwechselt werden.
Koordination/rekursive Regeln/Grammatik/Lyons: Problem: Koordination mithilfe einer rekursiven Regel: Mehrdeutigkeit durch verschiedene mögliche Klammerung Bsp Tom and Dick and Harry, (Tom and Dick) and Harry, Tom and (Dick and Harry).
Dilemma: a) Intuition: rekursive Regeln geben nicht an, was die intuitiv als korrekt empfundene strukturelle Beschreibung ist.
b) und doch sind rekursive Regeln notwendig.
I 227
Formationsregeln/Phrasenstrukturregeln/Konstituentenstrukturgrammatik/Chomsky/Lyons: Schreibweise/Terminologie: PSG Phrasenstrukturgrammatik PS-Regeln. Phrasenstrukturregeln.
a) Formationsregeln = PS-Regeln
b) Transformationsregeln: geben an, wie die Endketten in reale Sätze transformiert werden.
I 249
Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. >Kontext/Lyons.
Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer.
Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt.
>Korrektheit/Lyons.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995