Lexikon der Argumente


Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Literatur
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Kovarianz Einstein Kanitscheider I 169
Kovarianz/Einstein: alt: die physikalischen Gesetze mussten immer auf ein vorhandenes Koordinatensystem bezogen sein. (Auch noch in der Speziellen Relativitätstheorie (SR), auch ihre Gesetze gelten nur Inertialsystemen und in Bezugssystemen, die daraus durch Lorentz Transformation hervorgehen. Demgemäß ist die SR Lorentz-kovariant, aber nicht allgemein kovariant.
Alt: die Gültigkeit von Gesetzen war auf lokale Intertialsysteme beschränkt und musste in beschleunigten Systemen stets durch fiktive Kräfte wie Corioliskraft und Zentrifugalkraft ergänzt werden.
Neu: Kovarianz: hier können Gesetze in beliebigen Koordinatensystemen formuliert werden, Lösung durch Tensoren.
Das eigentlich Wesentliche des Kovarianzprinzips ist, das Gravitationsgesetz so zu wählen, dass keine primordiale (ursprüngliche) Geometrie für den Raum vorausgesetzt wird.
Kovarianz beseitigt das Bezugssystem!
Bezugssystem: Es gibt kein Bezugsystem, mit dem man Relativbeschleunigungen wegtransformieren könnte.
>Relativitätstheorie.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Kovarianz Kanitscheider II 44
Def Kovarianz/allgemeine Kovarianz/Einstein/Kanitscheider: metatheoretische Forderung, dass die Gleichungen der Physik nur unter Verwendung von mathematischen Objekten formuliert werden dürfen, die in allen Koordinatensystemen die gleiche Form besitzen. Die Grundgleichungen dürfen nicht bestimmte Koordinatensysteme auszeichnen.
Die Forderung nach Koordinaten Unabhängigkeit besitzt keinen speziellen empirischen Gehalt, sondern drückt nur aus, dass ein physikalisches Gesetz nicht von einer frei wählbaren begrifflichen Konstruktion abhängen darf.
Inzwischen weiß man auch, dass man Newtons Gravitationstheorie koordinatenfrei formulieren kann.
Man sieht heute die Kovarianz nicht mehr als die mathematische Formulierung der allgemeinen Bewegungsrelativität an, sondern als die Forderung an eine Theorie, dass sie keine absoluten, von der Materieverteilung unabhängigen Objekte enthalten darf.
Die Theorie soll keine primordiale undynamische Hintergrundgeometrie verwenden.


Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996
Kovarianz Nozick II 54
Wissen/Glauben/Kovarianz/Nozick: Je stärker ein Glauben mit der Wahrheit des geglaubten (ko-)variiert, desto besser ist er als Wissen. >Glauben, >Wahrheit.
Def Wissen/Nozick: Wissen ist das, was wir haben, wenn unser Glauben subjunktivisch mit der Wahrheit variiert. - Wenn es aber Wesen mit besserem Wissen gäbe, stünde unsere Einstellung nicht in der besten Relation zum Geglaubten und wäre kein Wissen mehr. - ((s) Das ist wieder abhängig von anderem, also eine extrinsische Eigenschaft).
>Extrinsisches, >Wissen.
II 175
Kontrafaktisches Konditional: zeigt Kovarianz. Kontrafaktisches Konditional.
II 175ff
Kovarianz/Konditional/Nozick: Das Konditional liefert nur die eine Hälfte der Kovarianz: wenn p falsch wäre, würde die Person es nicht glauben. - Das Konditional variiert nur mit den Fällen, wo das Antezedens falsch ist. Problem: Es fehlt noch:
wenn p > S glaubt, dass p.

II 220ff
Wissen/Verbindung/Kovarianz/Nozick: Wissen verlangt Kovarianz mit den Tatsachen, wenn sie anders wären, würde ich anderes glauben - das ist die Verbindung (Spur). Kovarianz/(s): "wenn ja, dann ja, wenn nein, dann nein".
II 224f
Methode/Wissen/Kovarianz/Nozick: Ich lebe nicht in einer Welt, in der Schmerzverhalten e gegeben ist und konstant gehalten werden muss. - Daher kann ich h wissen auf der Basis von e, das variabel ist! >Belege, >Hypothesen.
Und weil es nicht variiert, zeigt es mir, dass h ("er hat Schmerzen") wahr ist.
>Schmerz.
VsSkeptizismus: In Wirklichkeit geht es nicht darum dass h nicht gewusst wird, sondern nicht-(e und nicht-h).
>Skeptizismus.
II 227
Nichtabgeschlossenheit des Wissens: Nichtabgeschlossenheit heißt, dass das Wissen mit den Tatsachen variiert, weil es mit ihnen in Verbindung steht. >Nichtabgeschlossenheit.
II 283
Wissen/Kovarianz/Nozick: Es gibt verschiedene Grade der Kovarianz des Wissens mit den Tatsachen und Grade der Sensitivität in Bezug auf den Wahrheitswert. >Wahrheitswert.
Für die Evolution ist es nicht notwendig, dass die Wesen alle Veränderungen wahrnehmen, - Geschweige denn auf sie reagieren. - Unsere Fähigkeit, Überzeugungen zu entwickeln ist feiner als die Wahrnehmungsfähigkeit. - Wir können an Wahrnehmungen zweifeln.
>Wahrnehmung, >Überzeugung, >Welt/Denken, >Sinneseindrücke, >Evolution.
II 297
Konstanz/Kovarianz/Nozick: Bsp Angenommen, wir wollen den Inhalt von Präferenzen erkennen. Dann müssen Präferenzen zumindest manchmal von Situation zu Situation konstant gehalten werden. - ((s) Und zwar, weil man sonst nicht erkennen kann, ob die Präferenz zur Situation oder zur Person gehört.) >Präferenzen.
Nozick: Sowohl Personen als auch Situationen müssen Präferenzen teilen können. - Hier brauchen wir Unabhängigkeit - sonst gibt es keine Dreiheit.
>Situationen, >Personen, >Unabhängigkeit.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994
Kovarianz Schurz I 126
Korrelation: ist qualitativ. Kovarianz: ist das entsprechende quantitative Korrelationsmaß. Kovarianz zwischen Merkmalen:
Kov (A,K) = p(A u K) – p(K) mal p(A).
Kovarianz ist numerisch symmetrisch, d.h. Kov (A,K) = Kov(K,A).
Korrelationsmaß: ist dagegen nur qualitativ symmetrisch, d.h. Korr (A,K) > (<) 0, gdw. Korr (K,A) > (<) 0.
I 126
Das Korrelationsmaß ist normalerweise nicht für einzelne Merkmale sondern für die Variablen insgesamt bestimmt. Neuerdings:
Def Effektstärke/Statistik/Schurz: ist ein statistisches Korrelationsmaß, das für Einzelmerkmale definiert ist. Es setzt eine binäre Antezedensvariable A, ~A und ein beliebig skaliertes Konsequensmerkmal voraus und ist definiert als die Differenz zwischen dem K Mittelwert in der A Population und in der Gesamtpopulation, dividiert durch die K Streuung.
Skaleninvarianz: weil die Effektstärke skalierungsunabhängig ist, wird sie gerne in Metaanalysen eingesetzt.
>Skalen/Schurz, >Wahrscheinlichkeit/Schurz, >Messen.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006