Begriff/ Autor/Ismus |
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Gemeinschaft | Blackburn | Esfeld I 119 Gemeinschaft/Individuen/Simon Blackburn(1): These: Mitglieder einer Gemeinschaft verhalten sich zueinander wie zeitliche Phasen eines Individuums. (Korrekturen sind möglich). Privatsprache/Regelfolgen/BlackburnVsKripke/BlackburnVsWittgenstein: Daher kann ein Individuum isoliert betrachtet genauso Regeln folgen wie eine Gemeinschaft. >Privatsprache, >Regelfolgen, >Sprachgemeinschaft, >Sprachgebauch. KripkeVs: Jemand könnte gestern der Addition gefolgt sein und heute der Quaddition folgen. Im Lichte der Regel, der sie jetzt zu folgen versucht, kann sie frühere Handlungen als korrekt/inkorrekt beurteilen, aber was auch immer ihr in diesen Urteilen jetzt korrekt/inkorrekt scheint, das ist korrekt oder inkorrekt. >Addition, >Quaddition, >Kripkes Wittgenstein. I 120 EsfeldVsBlackburn: Eine soziale Lösung steht für den isolierten Skeptiker nicht zur Verfügung. (Sanktionen). Es kann keine Konvergenz ausgehandelt werden. Die gegenwärtigen Dispositionen haben immer eine privilegierte Stellung! >Dispositionen. Dasselbe gilt für die Simulation einer anderen Person: sie kann keine Rückmeldung geben. I 121 Privatsprache/Regelfolgen/Esfeld: Zweiter Grund, warum ein Individuum in Isolation keine Nicht Übereinstimmung feststellen kann: ich mag jetzt nicht disponiert sein, eine Eigenschaft F zu prädizieren, früher aber schon (wobei sich das betreffende Ding nicht geändert habe). Problem: Wieso ist das nicht ein Fall von Nicht-Übereinstimmung mit mir selbst? Pointe: Was als Veränderung eines Dings zählt, ist nicht unabhängig davon bestimmt, dass begrifflicher Inhalt bestimmt ist. Um den Wechsel festzustellen, muss begrifflicher Inhalt bestimmt sein. >Veränderung, >Zeitliche Identität, >Begrifflicher Gehalt. 1. S. Blackburn, "The Indivdual strikes back", Synthese, vol 58, No. 3, 1984 pp. 281-301. |
Blckbu I S. Blackburn Spreading the Word : Groundings in the Philosophy of Language Oxford 1984 Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Kripkes Wittgenstein | Esfeld | I 99ff Kripkes Wittgenstein: Jede endliche Reihe von Beispielen genügt unendlich vielen logisch möglichen Regeln. Kripke geht nicht von Verhalten, sondern von Absicht aus: Woher weiß man selbst, dass man 125 sagen soll, wenn man beabsichtigt, im Einklang mit seinen früheren Antworten zu handeln? Es gibt hier nichts Mentales, das den Inhalt bestimmt. Bei unendlich vielen Möglichkeiten gibt es keinen begrifflichen Inhalt. Ein Begriff ist aber unabhängig von bestimmter Anwendung. >Begriffe, >Nonfaktualismus, >Mentaler Zustand. I 102 Kripkes Wittgenstein: Dispositionen/Kripke: Dispositionen helfen nicht, da sie ebenfalls begrenzt sind - wieso wäre die Handlung, zu der man disponiert ist, die, die man tun sollte? >Dispositionen. Form/KripkeVsAristoteles: gleiches Problem: Wie sollte man die richtigen "natürlichen Eigenschaften" erkennen? (Normativitätsproblem). >Normen. I 105f Kripkes Wittgenstein/skeptische Lösung: Kripkes Wittgenstein ergibt nur Behauptbarkeitsbedingungen, keine Wahrheitsbedingungen, also keine Fakten, die Aussagen über Bedeutung wahr machen. >Behauptbarkeitsbedingungen, >Wahrheitsbedingungen. Esfeld: Lösung: Die soziale Praxis ist der mittlere Weg zwischen skeptischer Lösung (Nonfaktualismus) und direkter Lösung, die die Fakten der Bedeutung in der Ausstattung der Welt zu finden versucht. KripkeVs: Man könnte heute Addition und gestern Quaddition haben: Was immer im jeweiligen Moment korrekt erscheint, ist korrekt. Gegenwärtige Dispositionen haben immer eine privilegierte Stellung. Veränderung ist nicht unabhängig vom begrifflichen Inhalt. Um Wechsel festzustellen, muss dieser zuerst feststehen. Siehe auch >Privatsprache, >Regelfolgen. |
Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Kripkes Wittgenstein | Katz | Esfeld I 102 Disposition/Regel/Regelfolgen/Kripkes Wittgenstein/Esfeld: KripkeVsDispositionen: (1982): helfen nicht, da sie ebenfalls begrenzt sind. Sie können auch nicht das Normativitäts Problem lösen: wieso wäre die Handlung, die man zu tun disponiert ist, die , die man tun sollte, wenn man der Regel zu folgen beabsichtigt? Keine Unterscheidung korrekt/inkorrekt möglich. Kripke: ist hier weiter als Quine, der sich auf das Verhalten beschränkt (in Word and Object(2), explizit auf Wittgenstein bezogen). I 103 Bedeutung/Inhalt: wenn man annimmt, dass sie platonische Gegenstände wären, verlagert man nur das Problem: Wie kann eine Person diese Sinne erfassen? Was macht es, dass eine endliche Folge mentaler Akte den richtigen Sinn erfassen? (Bsp Addition). Katz: schlägt vor. dass solche platonische Gegenstände (Fregesche Sinne) selbst finit sind. >Fregesche Sinne. VsKatz: Jede endliche Folge kann mehr als einen solchen Sinn ausdrücken. Was unterscheidet das Erfassen von Addition vom Erfassen von Quaddition? Siehe auch >Privatsprache, >Regelfolgen. 1. Kripke, Saul A. (1982). Wittgenstein on Rule-Following and Private Language, Cambridge 2. Quine, W. V. (1960). Word and Object. MIT Press |
Katz I Jerrold J. Katz "The philosophical relevance of linguistic theory" aus The Linguistic Turn, Richard Rorty Chicago 1967 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974 Katz II Jerrold J. Katz Jerry Fodor Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz III Jerrold J. Katz Jerry Fodor The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Katz V J. J. Katz The Metaphysics of Meaning Es I M. Esfeld Holismus Frankfurt/M 2002 |
Kripkes Wittgenstein | Schiffer | I 174 Glauben/Meinen/Tatsache/Nonfaktualismus/Kripkes Wittgenstein/Schiffer: Es gibt einfach keine Eigenschaft, die dem bedeutungsvollen Prädikat "glaubt, dass Harvard nicht in Miami liegt" entspricht, und keine Tatsache, die dem entsprechenden geschlossenen Satz entspricht. Quaddition: Für die Vergangenheit gab es keine Tatsache und a fortiori auch nicht für die Gegenwart. - Problem: dann ist es nicht so, dass er Addition statt Quaddition meinte. Lösung: "Tatsache" ist zweideutig: hier sowohl pleonastisch als auch nicht-pleonastisch. I 176 Nonfaktualismus/Lösung: Es gibt keine (nicht-pleonastische) Eigenschaft die ontologisch oder begrifflich von dem Prädikat getrennt und durch es ausgedrückt wird. Direkte Lösung: physikalistische Reduktion. - Diese ist beim Meinen unmöglich. >Privatsprache, >Regelfolgen, >Nonfaktualismus, >Meinen. |
Schi I St. Schiffer Remnants of Meaning Cambridge 1987 |
Kripkes Wittgenstein | Stegmüller | Stegmüller IV 15 Skeptische Lösung/Kripke’s Wittgenstein/KW/Kripkenstein/Stegmüller: Berufung auf gemeinschaftlichen Begriffsgebrauch und Regelfolgen statt auf "Tatsachen" und Wahrheitsbedingungen. >Sprachgebrauch, >Sprachgemeinschaft, >Regelfolgen, >Tatsachen, >Wahrheitsbedingungen. IV 19f "Bizarre Skepsis" KW/Stegmüller: Bsp "Quus": in Additionen größerer Zahlen könnte immer 7 herauskommen, nur, dass solche Zahlen in der Vergangenheit noch nie addiert wurden. - Daher wissen wir selbst nicht, ob wir die Addition oder die "Quaddition" anwenden. - Bisher wurden nur endlich viele Fälle befolgt. Eine Ausdehnung auf unendlich viele Fälle erlaubt unendlich viele abweichende Interpretationen der bisherigen Praxis, die die bisherigen Fälle miterklären, aber für die Zukunft Abweichungen voraussagen. Pointe: Dann habe ich in der Vergangenheit etwas anderes gemeint, als ich zu meinen glaubte. >Meinen, >Glauben. IV 23 Kripkes Wittgenstein: falsche Lösungen: 1. "Tue, was Du in der Vergangenheit auch getan hast": das tut er ja! 2. Algorithmus (Rechenverfahren): diesen muss man doch irgendwie gelernt haben! - Ich kann eben nicht wissen, dass ich in der Vergangenheit dabei die "Standardinterpretation" gemeint habe. 3. Ausschluss falscher Regeln: könnte nur durch weitere Regel erfolgen: Rückkehr des alten Problems. IV 27 Pointe: Dass der gegenwärtige Gebrauch der richtige ist, wird gar nicht in Zweifel gezogen! IV 35ff Kripkes Wittgenstein/Disposition/KripkeVsRyle: Die entscheidenden Dispositionen wurden in der Vergangenheit erworben - der Unterschied bestand schon in der Vergangenheit. >Dispositionen. KripkeVsRyle: 1. Dispositionen sind überhaupt irrelevant a) wenn ich eine Hypothese über meine Dispositionen habe, weiß ich immer noch nicht, ob diese statt einer anderen die richtige ist. IV 37 b) wenn wir "die Vergangenheit ruhen" lassen wollten und bloß fragen, was mir jetzt richtig erscheint, verlieren wir den Begriff "richtig". IV 38 Kripke: Pointe: Ich habe immer dieselben Dispositionen gehabt! IV 47 Kripkes Wittgenstein/KripkeVsDispositionstheorie: Wenn man Meinen so versteht, dass was ich jetzt meine bestimmt, was ich in Zukunft meinen soll, dann ist das normativ, nicht deskriptiv. IV 50 Es gibt keine Tatsache: auch ein "allwissendes Wesen" könnte nicht wissen, was wir meinen - die Tatsache des Meinens gibt es nicht. >Nonfaktualismus. IV 63 Kripkes Wittgenstein/VsIntrospektion/Stegmüller: zwei Leute können in ihren inneren Erlebnissen völlig übereinstimmen, und dennoch kann der eine "plus" und der andere "Quus" meinen. Erlebnisinhalt: kann uns auch nichts über die Behandlung neuer Fälle sagen - Erfassen einer Bedeutung ist kein Erlebnis. IV 65 Bsp Erlebnis: Der Anfänger hat ein anderes Erlebnis als der Fortgeschrittene, z.B. beim Vorlesen - aber: das Gefühl "ich kann lesen" ist keine hinreichende Bedingung für wirkliches Lesen. IV 72 Kripkes Wittgenstein: Für den Platonismus existieren Tatsachen, dennoch gibt es ein Problem des Zugangs zu diesen Entitäten: es ist nicht eindeutig, ob ich den richtigen Sinn erfasse. >Privatsprache, >Regelfolgen, >Quaddition. |
Carnap V W. Stegmüller Rudolf Carnap und der Wiener Kreis In Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I, München 1987 St I W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd I Stuttgart 1989 St II W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 2 Stuttgart 1987 St III W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 3 Stuttgart 1987 St IV W. Stegmüller Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie Bd 4 Stuttgart 1989 |
Kripkes Wittgenstein | Wright | I 264ff Kripkes Wittgenstein: Kein Verhalten lässt auf innere Regeln (in der Vergangenheit) über Addition schließen, daher auch keine Regeln über Bedeutung, auch nicht in der Gegenwart, daher auch nicht über Wahrheit! >Regeln, >Regelfolgen, >Verhalten, >Sprachverhalten. I 269 Kripkes Wittgenstein: Vs: Der skeptische Gedanke macht sich einer Verwechslung von Erwähnung und Gebrauch schuldig: und zwar in dem er folgert, dass all das, was für Bedeutungen gilt, auch für Wahrheit gilt. Siehe auch >Privatsprache, >Regelfolgen, >Quaddition, >Erwähnung, >Gebrauch, >Notwendigkeit/Wright. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Regelfolgen | Kripke | Wright I 264 ff Regelfolgen/Kripke/Wright: Wittgenstein: Das "skeptische Paradox": macht jede Möglichkeit zunichte, dass Regeln und Bedeutungen reale Einschränkungen umfassen. Am Ende bleibt der Versuch, sich mit der Charybdis über Wasser zu halten. McDowellVsKripke: Es ist ein Irrtum, die Zerstörung der Skylla (Platonismus, göttlicher Standpunkt) als Kern der logischen Auseinandersetzung über Regeln zu verstehen. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Zerstörung bloß um einen logischen Satz. >Platonismus, >Gottes-Standpunkt. McDowell: Wittgensteins Anliegen war, zu zeigen, dass beide Hörner auf einer überhöhten Konzeption von Tatsache und Objektivität beruht. Kripkes Wittgenstein/Wright: "Skeptisches Paradox": 1. Schritt: Debatte über irgendeine Scheinbehauptung. Bsp dass ich in der Vergangenheit mit "+" formal Addition gemeint habe. Dann muss ich das gegen einen Skeptiker verteidigen. Nun sollte man folgern, dass auch dann, wenn ich diesen Streit verlöre, keinerlei Schlussfolgerung über die Realität von Bedeutungen, Regeln usw. absehbar wäre. Also wäre die Epistemologie von Behauptungen über Bedeutung unter dem Druck der Skepsis um nichts verständlicher als die Epistemologie der Vergangenheit oder der materiellen Welt oder des Fremdpsychischen es immer noch ist. >Quaddition. Das wäre jedoch ein Irrtum! Bsp Bei dem Versuch zu rechtfertigen, dass ich in der Vergangenheit mit "+" Addition meinte, wird mir die vollkommene Wiedergabe aller Aspekte meines mentalen Lebens zugestanden. Alle relevanten Tatsachen müssten sich ja in meinem Verhalten und mentalen Leben zeigen, und daher für mich greifbar sein. Wenn ich nun trotzdem verliere, zeigt sich damit, dass es keine solchen Tatsachen gibt. Wright: In der Argumentation tritt keinerlei Überobjektivierung des Wesens der Regeln als Prämisse auf! Einzige Annahme: dass Tatsachen über meine früheren Bedeutungen in meinem Verhalten aufgetreten sein müssen. Wright I 264 ff WrightVsKripke: Das ist allerdings angreifbar. Es ist jedoch kein Irrtum der Sublimierung (auf eine höhere Ebene heben) der Regeln. Wenn irgendetwas ungeschützt ist gegen das skeptische Paradox, dann ist es ein humanisierter Platonismus nicht weniger als die überobjektivierte Version. Quietismus/Kripkes Wittgenstein/Wright: Kripkes Wittgenstein ist auf jeden Fall dem Quietismus verpflichtet, denn der Irrealismus (dass es keine Tatsachen bezüglich irgendwelcher Regeln gibt) muss sich zu einem umfassenden Irrealismus aufblasen. Ein Irrealismus der Bedeutung muss also einen Irrealismus der Wahrheit nach sich ziehen. Globaler Minimalismus/WrightVs: Das ist trügerische Vereinfachung! Richtig betrachtet, läuft der durch Kripkes skeptisches Paradox begründete Irrealismus darauf hinaus, dass der Diskurs über Regeln höchstens minimal wahrheitsfähig ist. Wright I 264 ff Kripkes Wittgenstein: Kein Verhalten lässt auf innere Regeln (in der Vergangenheit) über Addition schließen, daher gibt es auch keine Regeln über Bedeutung, auch nicht in der Gegenwart und daher auch nicht über Wahrheit! >Kripkes Wittgenstein. |
Kripke I S.A. Kripke Name und Notwendigkeit Frankfurt 1981 Kripke II Saul A. Kripke "Speaker’s Reference and Semantic Reference", in: Midwest Studies in Philosophy 2 (1977) 255-276 In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Kripke III Saul A. Kripke Is there a problem with substitutional quantification? In Truth and Meaning, G. Evans/J McDowell Oxford 1976 Kripke IV S. A. Kripke Outline of a Theory of Truth (1975) In Recent Essays on Truth and the Liar Paradox, R. L. Martin (Hg) Oxford/NY 1984 WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |
Regeln | Habermas | III 148 Regeln/HabermasVsKripke: Operationsregeln (z.B. Rechenregeln) haben keine explanatorische Kraft; sie zu befolgen bedeutet nämlich nicht, wie im Fall der Befolgung von Handlungsregeln, dass sich der Aktor auf etwas in der Welt bezieht und sich dabei an Geltungsansprüchen orientiert, die mit handlungsmotivierenden Gründen verknüpft sind. >Addition, >Quaddition, >Regelfolgen, >Kripkes Wittgenstein, >Nonfaktualismus. IV 36 Regeln/Habermas: In Anlehnung an des Modell von Mead gehen wir davon aus, dass A seine Äußerung(Geste, Symbol) nicht mit der Absicht hervorbringt, einer Regel zu folgen und nicht in der Erwartung, dass der oder die Hörer die Äußerung als regelkonform anerkennen. >Verinnerlichung/Mead. Verhaltenserwartungen haben nur prognostischen Sinn, es fehlt die konventionelle Bedeutungskomponente. D.h. es können Erwartungen enttäuscht, nicht aber fehlerhaftes Verhalten erkannt werden. Nach Mead funktioniert die Interaktion bis hierhin durch eine gegenseitige Antizipation von Reaktionen. (1) IV 39 Erst wenn Kontextabhängigkeit überwunden ist, stellt sich eine symbolische Verwendung von Äußerungen bzw. Gesten einer Interaktion ein. Nach Mead können wir dann sagen, dass Bedeutungsidentität durch konventionell festgelegte Verwendungsregeln für Symbole entsteht. >Gebrauch, >Symbole, >Verstehen. 1. G. H. Mead, Mind, Self and Society (Ed) Ch. W. Morris (German) Frankfurt 1969, S. 86. |
Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |
Regeln | Rorty | VI 53 Addition/Wittgenstein: Alle bisherig durchgeführten Additionen können so aufgefasst werden, als entsprächen sie zahllos verschiedenen Regeln für den Gebrauch von "plus". > Jedes kausale Geschehen kann vielen Input-Output-Funktionen gerecht werden. >Quaddition, >Kripkes Wittgenstein, >Regelfolgen. |
Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Regeln | Wright | I 260f Regeln/Wright, Crispin: Regeln existieren nur innerhalb einer Praxis, die dadurch aufrechterhalten wird, dass die Beteiligten sich einig sind. >Konvention, >Gemeinschaft, >Sprachgemeinschaft. Regeln/Wittgenstein/Wright: Was immer Wittgensteins Dialektik genau erreicht, sie erzwingt in jedem Fall irgendeine Art von Einschränkung für eine realistische Vorstellung von Regeln und Bedeutung. >Realismus. Und daher auch für Wahrheit, da Wahrheit eine Funktion der Bedeutung ist. >Wahrheit, >Bedeutung. Regelfolgen/Wright: Das Problem mit dem Regelfolgen zeigt, dass Urteile über Bedeutungen und das, was diesen bedingt entspricht, Kognitiver Nötigung entzogen sind. Und dann muss das gleiche auch für Behauptungen über die Wahrheit von Sätzen gelten. >Kognitive Nötigung, >Regelfolgen. Diese intuitive Argumentation ist folglich kein trivialer Solipsismus und das Gespenst eines globalen Minimalismus (Boghossian) ist immer noch unter uns. >Nonfaktualismus, >Minimalismus/Wright. I 288 Regelfolgen/Wright: In den drei anderen Diskursbereichen (ohne Evidenztranszendenz wie bei der Mathematik) scheint es jedoch so, dass sie durch Überlegungen zum Regelfolgen vorbelastet sind. Diese Überlegungen können 1. die Formulierung selbst verhindern, und verhindern, dass das Problem überhaupt lösbar dargestellt wird 2. irrige Annahmen aufdecken, die von den Gegenspielern gemeinsam vertreten werden, 3. das Ergebnis von vornherein zugunsten des Minimalismus beeinflussen. 4, Schwierigkeit: Wie können wir die vom Realismus gewünschte Objektivität erreichen, wenn unsere Reaktion auf ein Problem sich nie wird freimachen können von einer Abhängigkeit von Fähigkeiten und Neigungen zu spontaner Reaktion deren eigener Status mit Bezug auf Objektivität in Zweifel gezogen wird. >Objektivität. Rorty VI 55 ff WrightVsDavidson: Kognitives Gebot, Sprache, Bedeutung, Wahrheit und Erkenntnis würden zusammenbrechen, wenn es in Bezug auf das, was wir "Addition" nennen, keinen Tatbestand gibt. >Nonfaktualismus, >Kognitive Nötigung, >Quaddition, >Tatsachen, >D. Davidson. Crispin Wright II 225 Regeln/Wright: Regeln sind nicht in derselben Sprache gegeben., >Metasprache, >Objektsprache. Ausnahme: Als Ausdruck dafür, was jemand versteht, wenn er "rot" versteht: in derselben Sprache formulierbar. >Verstehen. Schach: Schach ist nicht von innen heraus, sonst durch Beobachtung lernbar. - Dann ist es nie sicher, ob das alle Regeln sind, bzw. ob nicht in Wirklichkeit ganz andere Regeln gelten. >Schach. Herrschende Sicht/hS/Wright: Dass Regeln von innen heraus erkannt werden können. WrightVs: Das würde verlangen, dass Sprachgebrauch als Anwendung von Regeln erklärt werden könnte. - Das schließt aus, den Sprachgebrauch gleichzeitig als Spiel zu sehen (wie eigentlich gewünscht). II 226 Regeln/Vagheit/Wright: Es gibt ein Problem, wenn Anwendung von Prädikaten von Regeln geleitet sein soll: dann ist im Fall von Vagheit gleichzeitige Anwendung und Nichtanwendung bei Überlappen vorgeschrieben. >Vagheit, >Prädikation, >Zuschreibung. |
WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 |
Verlässlichkeitstheorie | Schiffer | I 83 Verlässlichkeit/SchifferVsVerlässlichkeit: (Verlässlichkeit als Schlüssel zur Repräsentation, Bsp Benzinuhr: Es sind falsche Wahrheitsbedingungs-Funktionen möglich: E-Funktionen, die nicht Situationen zuschreiben, sondern falsche Wörter: Bsp Schnee ist weiß/Kohle ist weiß - (für Mentalesisch). - Auch unter "optimalen Bedingungen". >Benzinuhr-Beispiel, >Repräsentation, >Mentalesisch. Dann ist ungewiss, ob Verlässlichkeit auf falschem Weg zustande gekommen ist. I 83ff Arthritis/Verlässlichkeit/Mentalesisch/Relationstheorie/SchifferVsFodor: ...+... - Alfred denkt in seinem Idiolekt. >"Arthritis"/"shmarthritis" >Relationstheorie. Nehmen wir die zweite Funktion g an, die Arthritis eine Bedingung zuweist, die wir mit shmarthritis (rheuma-artig) verbinden. Dann folgt: Man kann nicht feststellen, ob Alfred verlässlicher nach f (Zuschreibung von Wahrheitsbedingungen) oder nach g (Zuschreibung falscher Wörter) ist. Bedingung (c): Eine M- Funktion f ist die Wahrheitsbedingungs-Funktion für x’ lingua mentis M gdw. (ein bevorzugtes Gleichgewicht von) der Kopf-Welt- und der W-K-Verlässlichkeit von x (in M denkend) mit Bezug auf f größer ist als mit Bezug auf irgendeine andere M-Funktion. Das ist weder hinreichend noch notwendig. - Wir wissen nicht, nach welcher Zuschreibungsfunktion der Sprecher vorgeht. - Wie bei > Quaddition. I 87 Quaddition/Verlässlichkeit/Relationstheorie/Glauben/Schiffer: Wenn Ralph nichts von Mathematik versteht: Es gibt gar keinen Unterschied zwischen zwei Zuschreibungsfunktionen a) richtige Addition, b) Quaddition). Weil sie für überschaubare Zahlen dieselben Werte liefern und für unfassbar große Zahlen nicht unterscheidbar sind, weil unfassbar. I 104 SchifferVsVerlässlichkeitstheorie: die funktionale Relation, die von der Verlässlichkeitstheorie mit "wahr von" korreliert wird, hat als eine ihrer Realisierungen. Lösung: Es muss eine "ausgezeichnete Rolle" geben. I 104 Verlässlichkeitstheorie/Schiffer: Lösung: Angemessenheit durch Disquotationsschema. Die Wahrscheinlichkeit, dass die M-Funktion f* besteht ist hoch, gegeben, dass x s glaubt, und f*(s) z.B. über den Aktienmarkt ist. - ((s) D.h. wir nehmen an, dass die Leute meist etwas wahres glauben und wissen, wovon sie reden). I 105 Field: Wenn wir eine funktionale Theorie für Mentalesisch wollen, dann ist eine Verlässlichkeitstheorie unverzichtbar. |
Schi I St. Schiffer Remnants of Meaning Cambridge 1987 |