Begriff/ Autor/Ismus |
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Bewertung | Bigelow | I 125 Bewertungsfunktion V/Bigelow/Pargetter: ihre Definition ist komplex, weil sie rekursiv sein muss. Sie schreibt eine Interpretation oder einen semantischen Wert zu. (Zu jedem Ausdruck der Sprache). >Rekursion. Bewertung: zuerst werden den nichtlogischen Konstanten semantische Werte zugeschrieben. >Semantischer Wert. Dann werden Regeln aufgestellt, für semantische Werte aus zusammengesetzten Ausdrücken. Logische Konstanten: ihre Bewertung wird durch rekursive Regeln angegeben. >Logische Konstanten. Bereich: kann auch beschränkt werden, z.B. wenn man die Barcan-Formel ausschließen will. >Bereiche. Bsp Beschränkung: für jede Welt w kann man einen eigenen Individuenbereich DW annehmen. Der z.B. nur aus den Possibilia dieser möglichen Welt besteht. >Possibilia, >Mögliche Welten. I 126 Def Partition/Bigelow/Pargetter: Eine Partition ist eine Familie von Individuenbereichen, die sich nicht überschneiden. D.h. kein Individuum ist in mehr als einer Welt. Das würde Lewis’ >Gegenstücktheorie entsprechen. I 129 Kontrafaktische Konditionale/Bewertung/Bewertungsfunktion/Bewertungsregeln/Bigelow/Pargetter: V9. Wenn a = (β wäre>wäre γ) dann ist V(a) die Menge aller möglichen Welten w ε W so dass es eine möglichen Welt u gibt, in der β wahr ist und γ wahr ist und jede mögliche Welt v in der β wahr ist und γ falsch ist, ist weniger zugänglich von w aus als u. >Ähnlichkeitsmetrik, >Kontrafaktisches Konditional. Ähnlichkeit/Mögliche Welten/Ähnlichkeitsmetrik/Kontrafaktisches Konditional/Bigelow/Pargetter: die Regel V9 besagt, dass ein kontrafaktisches Konditional (β wäre>wäre γ) wahr ist in einer möglichen Welt, wenn die nächsten β-Welten alles γ-Welten sind. |
Big I J. Bigelow, R. Pargetter Science and Necessity Cambridge 1990 |
Regeln | Lyons | I 157 Regeln/Grammatik/Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: Verschiedene Grammatiken beurteilen die Grammatizität bestimmter Sätze verschieden. Chomsky scheint dies abzulehnen: ChomskyVsGrammatische Regeln: Chomsky These: Die grammatische Struktur der Sprache ist bestimmt ((s) nicht nach den obigen Regeln) und wird vom muttersprachlichen Sprecher „intuitiv“ (unbewusst) beherrscht. (ChomskyVsRegeln wegen der Konsequenz der „Unbestimmtheit der Grammatik“ /ChomskyVsUnbestimmtheit der Grammatik). Lyons: Die Meinungsverschiedenheiten sind hier übertrieben. Nicht die ganze Grammatik ist unbestimmt. I 219 Phrasenstrukturgrammatik/Konstituentengrammatik/Regeln/Chomsky/Lyons: Jede Regel klammert die Konstituenten ein, die die durch sie definierten Konstruktion bilden und bezeichnet sie auch. >Konstituentenstrutkurgrammatik, >Phrasenstrukturgrammatik. Schichten: Schichten (der Struktur) werden durch die Reihenfolge festgelegt, in der die Regeln angewendet werden. Def Anfangssymbol/initial symbol/Terminologie/Grammatik/Chomsky/Lyons: Bsp ∑ für Satz ((s) steht am weitesten links bzw. über einer Verzweigung). Grammatik: Die Grammatik produziert durch die Anwendung der Regeln eine Kette von Symbolen. Def Endsymbol/Grammatik/Lyons: Das Endsymbol gibt die Klasse von Elementen des Lexikons an Bsp Adjektiv. >Lexikon. Def Endkette/terminal string/Grammatik/Terminologie/Lyons: besteht aus Endsymbolen. >Terminologie/Lyons. I 220 Satz/Grammatik/Chomsky/Lyons: Ein Satz entsteht, wenn wir die Endsymbole aus der Endkette durch ein Element der durch sie bezeichneten lexikalischen Klasse ersetzen. Seine Konstituentenstruktur ist völlig durch die Ersetzungsregeln bestimmt, die die Endkette erzeugen. I 220 Ersetzungsregeln/Grammatik/Alternativregeln/Erweiterung/Chomsky/Lyons: Um transitive und intransitive Verben zu unterscheiden, führen wir ein: (1) ∑ > NP + Vp (2a) VP > V intr + Adv 2b) VP > V tr + Adv (3) Np > A + N. I 221 Wenn wir die Wahlmöglichkeit zwischen (2a) und (2b) einführen, müssen wir die Wortklassifikation im Lexikon ändern: V intr = [{ran, usw.} V ir = {love, kill, usw.}. >Wortklassen. Grammatik/Problem: sie ist immer noch unbefriedigend: 1. sie produziert immer noch unzulässige Sätze wie Bsp Poor John kill old women ((s) keine besondere Form für 3. Person singular). Lösung: Wir müssen die Kongruenz zwischen „Subjekt“ und dem Verb berücksichtigen. >Kongruenz/Lyons. 2. So wie sie jetzt steht, können wir mit der Grammatik nur Sätze mit fünf Wörtern wie Bsp Old men love young women oder Sätze mit vier Wörtern wie Bsp Poor John ran away produzieren. Folgende Sätze sind nicht möglich: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women, Bsp Old men love young women passionately. Fakultative Regel/Erweiterung/Grammatik/Ersetzungsregeln/Lyons: Bsp wir erweitern Regel (3) indem wir zwei Regeln aus einer machen: (3) NP > N (4) N > A + N Dabei sagen wir, dass (3) obligatorisch ist, (4) aber fakultativ. Neu: dann erhalten wir auch: Bsp John ran away, Bsp Men love young women, Bsp Old men love women usw. Alle diese Sätze sind Untertypen des Satztyps. ∑(NP + VP). D.h. dass ihre Strukturen auf einer bestimmten Stufe der Analyse identisch sind. Stammbaum/Strukturbaum: Bsp (I) John ran away (II) Poor John ran away (III) Men love women (IV) Old men love women (V) Men love young women, (VI) Old men love young women I 223 Regeln/Ersetzungsregeln/Reihenfolge/Grammatik/Chomsky/Lyons: Die Priorität einer bestimmten Rangordnung der Regeln gegenüber einer anderen kann das Resultat der Grammatik erheblich verändern. fakultativ: Bsp (1) ∑ > NP + VP (2a) VP > V intr + Adv 2b) VP > V tr + Adv (3) Np > A + N. (4) N > T + N (5) N > Adj + N Regeln (4) und (5) sind fakultativ. Neu: Daher erzeugt die Grammatik nun Bsp men, the men, good men, und the good men. Reihenfolge: wenn (5) vor (4) kommen dürfte, gäbe es Bsp good the men. Reihenfolge: Auch die von (3) ist wesentlich: wenn sie nämlich vor (2b) stünde, müsste sie nachher noch mal wiederholt werden, um die Erweiterung für den aus VP > V tr + NP resultierenden Komplex zu garantieren. Die Reihenfolge kann also unzulässige Sätze verhindern und den Umfang des Regelkorpus reduzieren. Reihenfolge: Angenommen, (6) N > N + and + N Wenn (6) vor (5) operiert, erhalten wir Bsp (old men) and women und men and (old women) Wenn (6) nach (5) operiert, erhalten wir Bsp old (men and women). I 224 Semantisch ist das dasselbe, trotz der unterschiedlichen Klammerung. Def Rekursive Regeln/rekursiv/Rekursion/Lyons: Rekursive Regeln ermöglichen unendlich wiederholte Anwendung. (Nur im unendlichen Fall heißen sie rekursiv). Bsp (6b) N > N + and + N + and + N (6c) N > N + and + N + and + N + and + N (6d) … Bsp So kann man Geschichten erzählen: Bsp He came in and he sat down and he said that …and he… Rekursion/Grammatik/Lyons: Ein „realistisches“ Modell der Grammatik I 225 wird so angelegt sein, dass es mehr Beispiele rekursiver Strukturen mit zwei Konstituenten als mit drei, mehr mit drei als mit vier, usw. gibt. ((s) die einfachsten Formen sollen die wahrscheinlichsten sein). >Konstituentenstrukturgrammatik. Wahrscheinlichkeit/Grammatik/Korrektheit/Lyons: die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens darf nicht mit seiner Korrektheit verwechselt werden. Koordination/rekursive Regeln/Grammatik/Lyons: Problem: Koordination mithilfe einer rekursiven Regel: Mehrdeutigkeit durch verschiedene mögliche Klammerung Bsp Tom and Dick and Harry, (Tom and Dick) and Harry, Tom and (Dick and Harry). Dilemma: a) Intuition: rekursive Regeln geben nicht an, was die intuitiv als korrekt empfundene strukturelle Beschreibung ist. b) und doch sind rekursive Regeln notwendig. I 227 Formationsregeln/Phrasenstrukturregeln/Konstituentenstrukturgrammatik/Chomsky/Lyons: Schreibweise/Terminologie: PSG Phrasenstrukturgrammatik PS-Regeln. Phrasenstrukturregeln. a) Formationsregeln = PS-Regeln b) Transformationsregeln: geben an, wie die Endketten in reale Sätze transformiert werden. I 249 Kontextabhängigkeit/Regeln/Ökonomie/Lyons: Der Regelzuwachs, um alle anderen Kongruenzverhältnisse abzudecken, wäre gering. >Kontext/Lyons. Dagegen wäre er in einer kontextunabhängigen Grammatik erheblich. Hier sind als kontextabhängige Grammatiken ökonomischer. Korrektheit/Lyons: Beide Arten von Grammatiken formalisieren die Kongruenzverhältnisse allerdings korrekt. >Korrektheit/Lyons. |
Ly II John Lyons Semantics Cambridge, MA 1977 Lyons I John Lyons Einführung in die moderne Linguistik München 1995 |
Rekursion | Tarski | Skirbekk I 156 Rekursion/rekursives Verfahren/Tarski: Rekursives Verfahren heißt, von einfachen Aussagenfunktionen ausgehend die Operationen angeben, mit denen man zusammengesetzte Funktionen konstruiert. >Funktion/Tarski, >Rekursive Regeln. Skirbekk I 157 Rekursion/Tarski: Problem: Zusammengesetzte Aussagen werden aus einfacheren Aussagenfunktionen konstruiert, aber nicht immer aus einfacheren Aussagen. >Aussagenfunktionen. Daher gibt es keine allgemeine rekursive Methode. Rekursive Definition der Erfüllung ist nur in wesentlich reichhaltiger Metasprache möglich (d.h. die Metasprache kann Variablen von höherem logischen Typ als die Objektsprache enthalten).(1) >Reichhaltigkeit. 1. A.Tarski, „Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik“ (1944) in. G: Skirbekk (Hg.) Wahrheitstheorien, Frankfurt 1996 |
Tarski I A. Tarski Logic, Semantics, Metamathematics: Papers from 1923-38 Indianapolis 1983 Skirbekk I G. Skirbekk (Hg) Wahrheitstheorien In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt 1977 |